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Die Hamelsche Hölderlin-Biografie
Johann Georg Hamel (1811–1872) gehörte zu den Homburger Bürgern, „die sich mit vollster Liebe und Tüchtigkeit ihrer Vaterstadt hingaben“. Bestrebt, die Volksbildung zu fördern, brachte der Stadtvorsteher sämtliche stadthistorischen Dokumente in eine systematische Ordnung und schuf somit ein nutzbares Archiv.
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Nach seinem unvorhergesehenen Tod sorgte sein Kollege und Freund Dr. Ernst Kelchner aus Frankfurt für die Realisierung des Werkes. Zu dessen Veröffentlichung gab es für den Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Homburg v. d. Höhe keinen würdigeren Zeitpunkt als den der Grundsteinlegung des von Hamel bereits 1870 initiierten Hölderlin-Denkmals im Jahr 1883. Dass Hölderlin auch heute noch in unserer Stadt präsent ist, beweist Prof. Dr. Barbara Dölemeyer mit den Ergebnissen ihrer „Spurensuche“, die ab Dezember im neuen Band unserer Publikationsreihe „Aus dem Stadtarchiv“ nachverfolgt werden kann. Eine Spur führt in die Villa Wertheimber ins Hölderlin-Kabinett – zur originalen Hölderlin-Handschrift der ersten Seite seines Gedichts „Patmos“, die in der Kulturnacht am 22. Oktober zu sehen ist – im Gedenken an den 150. Todestag Hamels, dem wir das wertvolle Dokument verdanken. Gleichzeitig zeigt das Stadtarchiv, wie sich die Archivarbeit im Wandel der Jahrhunderte entwickelt hat und wie sich sein Vermächtnis heute präsentiert.
Thomas Füchtenkamp
Mit der Gründung des Homburger Lesevereins entstand ein dem Publikum zugänglicher Bücherfundus, aus dem sich eine Stadtbibliothek entwickelte. Als Literat nutzte Hamel die Gelegenheit, von Friedrich von Breunlin, dem Vetter Friedrich Hölderlins, wertvolle Handschriften des Dichters zu erwerben, die heute aus konservatorischen Gründen in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart aufbewahrt werden. Der Poet sollte im Bewusstsein der Stadt verankert sein. So plante Hamel eine Biografie, die „Hölderlin in seinen Beziehungen zu Homburg“ im Fokus haben sollte.
Öffnungszeiten des Stadtarchivs:
Dienstag 9.00 bis 16.00 Uhr, Mittwoch 14.00 bis 19.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr,
Anmeldung unter Tel. 06172-100 4140 oder stadtarchiv@bad-homburg.de.