Lipsia Journal 40

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LIPSIA JOURNAL Heft 40

Mai 2019

Das vereinsblatt Des leipziger rassegeflügelzücHtervereins 1869 e. v.

rUnD UM Die lipsia bUnDesscHaU

TRADITION neU erleben


Ehrentafel des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins 1869 e.V.

Ehrenvorsitzende Walter Göserich

09328 Lunzenau

Dr. Lothar Heinrich 04451 Borsdorf

Ehrenmitglieder Christoph Günzel

Haselbachtal

Andre Kaldenhoff

Leipzig

Prof. Dr. H.J. Schille Radebeul

Michaela Scholz

Leipzig

Günter Zwintscher

Lucka

Dr. Gabriele Leuphold Leipzig

Günter Schneider

Viernau

Wolfram John

Oberschöna

Dietmar Kleditsch

Kamenz

Reiner Fuchs

Auerbach

Reiner Wolf

Schönfeld

Matthias Beutel

Zwebendorf

Dr. Manfred Golze

Bockelwitz

Jürgen Voß

Großstolpen

Bernd Dietrich

Taucha

Heiko Metzlaff

Löbschütz

Günter Matthäi

Leipzig

Heinz-Günter Sallas Leipzig Werner Karge

Leipzig

Horst Linke

Leipzig

Siegfried Oswald

Leipzig

Brigitte Heinrich

Borsdorf

Dr. Karin Göserich

Lunzenau

Helga Schlegel

Leipzig

Urs Freiburghaus

Grosshöchstetten


Vorwort Liebe Mitglieder, die letzten Monate waren aufregend und arbeitsintensiv. Die 100. Nationale Rassegeflügelausstellung des BDRG in Verbindung mit der 122. Leipziger Rassegeflügelschau „LIPSIA“ waren Ausstellungen, die viele internationale Besucher und Züchter nach Leipzig brachten. Erneut zeigte sich Leipzig als die heimliche Hauptstadt der Rassegeflügelzüchter Europas, wenn nicht sogar der Welt. Zahlreiche Rassetiere wechselten den Besitzer. Mein Dank gilt Allen, die mit vereinten Kräften geholfen haben, die Schau zu einem Erfolg zu machen. Insbesondere den Machern, Timo Berger und Matthias Beutel gilt mein Dank. Das internationale Presseecho war durchweg positiv. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit diese große Anerkennung gefunden hat. Der Verein konnte auch im vergangenen Jahr neue Mitglieder gewinnen. Wir nähern uns somit langsam der Mitgliederstärke der 30er Jahre. Dies bedeutet für den Vorstand einen erhöhten organisatorischen Aufwand. Auch an dieser Stelle danke ich Allen, die in ehrenamtlicher Arbeit aktiv sind, um den Verein bei seiner Arbeit zu unterstützen. Unsere Zusammenarbeit mit dem polnischen Taubenverband wird auch in diesem Jahr fortgesetzt. Wir planen eine Exkursion für den 10./11. August nach Wroclaw. Wir werden Züchter und die Stadt kennen lernen. Für den Januar 2020 planen wir erneut einen Besuch der polnischen nationalen Ausstellung in Kielce. Beide Fahrten werden wieder von Kristina und Matthias Beutel organisiert. Ich hoffe, dass sich genügend Interessenten finden, die mitfahren werden. Für den Verein war die 150-Jahresfeier am 23. März der Höhepunkt des Jahres. Es war ein Geburtstag, der uns alle mit Stolz erfüllt, aber auch ein Anlass sein soll, über unsere Geschichte nachzudenken. Die Mitglieder des Vereins haben einen großen Anteil an der Entwicklung der deutschen Rassegeflügel- und Rassetaubenzucht, welche für uns einen großen Anreiz aber auch eine Verpflichtung darstellt. Die Teilnahme von annähernd 300 Mitgliedern an der Feier hat mich sehr gefreut. Zudem erhielten wir von allen Seiten ein positives Echo, welches durch den angenehmen Rahmen des Richard-Wagner-Saals zusätzlich begünstigt wurde. Dafür danke ich der Leipziger Messe. Jährlich können wir solche spektakulären Feiern nicht durchführen. Herzlichst Dr. Lothar Heinrich


Vorstand Vorstand des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins 1869 e.V. 1. Vorsitzender

Dr. Lothar Heinrich

03429138707

2. Vorsitzender

Dirk Neumann

015222635877

1.Kassierer

Dr. Gerald Sehmisch

015165106068

1. Schriftführer

Steffen Kretzschmar

03526883733

stellv. Kassierer

Lutz Witt

stellv. Schriftführer

Jens Vogel

Archivar

Dr. Lothar Heinrich

Ringwart

Dr. Gerald Sehmisch

Vorsitzende Revisionskommission

Christoph Taubert

Beisitzer

Doreen Kalusok, Frank Damm, Wolfgang Browarzik, Michael Ferl

Zuchtwart Groß- u. Wassergeflügel

Dr. Manfred Golze

Zuchtwart Hühner

Bernd Dietrich

Zuchtwart Zwerghühner

Ruben Schreiter

Zuchtwart Tauben

Matthias Beutel

LIPSIA

Ausstellungsleiter

Timo Berger

stellv. Ausstellungsleiter

Dr. L. Heinrich, D. Neumann, Dr. G. Sehmisch

AusstellungKassiererin

Doreen Kalusok

Techn. Leiter

Matthias Beutel

stellv. Techn. Leiter

Bernd Ferl

034341 44496


Bericht des 1. Vorsitzenden des Leipziger RGZV 1869 e.V. Liebe Mitglieder,

Das Jahr 2018 war für uns kein gewöhnliches Jahr. Viele Aufgaben waren zu bewältigen. Der Höhepunkt waren die Vorbereitung und Organisation der 100. Nationalen Rassegeflügelschau des BDRG in Verbindung mit der 122. Leipziger Rassegeflügelausstellung „LIPSIA“. An dieser Stelle sei allen gedankt, die geholfen haben, diese Ausstellung zu einem Erlebnis für die Züchter, Aussteller und Besucher haben werden lassen. Dafür danke ich Timo Berger als Ausstellungsleiter und Matthias Beutel als Technischen Leiter, stellvertretend für alle Mitarbeiter. 2018 fanden 11 Mitgliederversammlungen statt. Der Besuch schwankte zwischen 70 und 118 teilnehmenden Mitgliedern. Jahreszeit und Thema der Fachvorträge sind immer ein Punkt, der auf die Teilnahme Einfluss hat. Die Fachvorträge haben durchweg ein hohes Niveau. Rhetorik und Gestaltung der Vorträge sind aber immer durchaus unterschiedlich. Allen Referenten gilt mein Dank für die Bereitschaft einen Vortrag zu übernehmen. Die Vorschläge für die Vorträge werden von den Zuchtwarten unterbreitet. Dabei bemühen wir uns, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Groß- und Wasser-geflügel, Hühner und Zwerghühner sowie den Tauben zu erreichen. Unser Familientag im September war wieder gut besucht. Allerdings bitte ich für die Zukunft, dass die gemeldeten Tiere auch wirklich vorgestellt werden. Der Aufbau der Zelte, die Bereitschaft der Preisrichter, sind Vorbereitungen, die nicht umsonst gemacht werden sollen. Am Jahresanfang 2019 zählte der Verein 467 Mitglieder, davon 7 Jugendliche. Das sind 25 mehr als am Jahresanfang 2018. Den Verein verlassen haben 13 Mitglieder durch Abmeldung oder Tod. Bereits im Januar und Februar kamen weitere Züchter zu unseren Verein. Neue Ehrenmitglieder wurden zu unserer 150. Jahresfeier ernannt. Wir freuen uns über den großen Zuspruch, wissen aber auch, dass es eine große Verpflichtung ist, das Interesse am Verein zu bewahren. Wir freuen uns auch, dass viele Mitglieder auf Bundes-, Landes- und Kreisebene ehrenamtlich tätig sind. Das gilt natürlich auch für die Arbeit der Sondervereine. Die Erweiterung des Vorstandes mit der letzten Wahl hat sich bewährt. Die Arbeit kann auf mehreren Schultern verteilt werden. Ich bedanke mich bei den Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit. Die Vorstandsarbeit erfolgt in Abhängigkeit von den Aufgaben, die gemeinsam einer Lösung bedürfen.


Bericht des 1. Vorsitzenden des Leipziger RGZV 1869 e.V. Dabei muss bedacht werden, dass teilweise große Anfahrts-strecken bewältigt werden müssen. Die neu gebildete Revisionskommission, unter der Leitung von Christoph Taubert, setzt die erfolgreiche Arbeit unter der Leitung von Doreen Kalusok fort. Der Bericht des Ausstellungsleiters Timo Berger sowie die Zuchtwartberichte werden im „LIPSIA-Journal“ veröffentlicht. Das macht sich erforderlich, um die Jahreshauptversammlung im zeitlichen Rahmen zu halten. Ich hoffe, dass findet eure Zustimmung. Eben-falls haben wir auf Auszeichnungen verzichtet, da diese zur 150. Jahresfeier bereits stattfanden. Unser „LIPSIA-Journal“ ist die direkte Information für alle Mitglieder. Besonders für jene Mitglieder, die aus beruflichen Gründen, dem erreichten Alter oder der Entfernung zum Wohnort nicht an unseren monatlichen Versammlungen teilnehmen können. Trotzdem bitte ich alle Mitglieder wenigstens einmal im Jahr an den Mitgliederversammlungen teilzunehmen. Andreas Reuter, der gemeinsam mit der Firma „Oppressus“ das „LIPSIA-Journal“ gestaltet, sei herzlich gedankt. Es ist eine Arbeit, die nicht im Rampenlicht steht. Unser Käfiglager mit mehr als 28.000 Käfigen unter-schiedlicher Größe, den Käfigständern, den Fress- und Saufnäpfen, dem Kleinmaterial in Grimma ist 2018 neu gestaltet worden. Bernd Ferl und Matthias Beutel mit ihren Helfern haben hier ganze Arbeit geleistet. Herzlichen Dank. Wir haben 2018 750 Katalognummern 70er Käfige mit den dazugehörigen Böden gekauft. Das war notwendig, um den Bedarf besser zu decken. Die Investitionskosten beliefen sich bei ca. 60 T€. Erhaltungsarbeiten erreichten 2018 mehr als 25 T€. Ein Beitrag, den wir nicht jedes Jahr aufbringen können. In den Folgejahren werden wir nur noch Ersatzinvestitionen vornehmen. Unsere Fachexkursion führte uns im August 2018 in die Niederlausitz nach Lübbenau. Die Zuchtanlage von Hartmut Buchler wird allen in Erinnerung bleiben. Die Kahnfahrt in den Spreewaldgewässern war ein weiterer Höhepunkt. Dr. Gerald Sehmisch hatte die Leitung. Einen herzlichen Dank an ihn. Am 10./11. August dieses Jahres geht es nach Wroclaw. Wir werden dort Zuchten im Umkreis der Stadt besuchen und eine Stadtbesichtigung einplanen. Kristina und Matthias Beutel sind die Organisatoren. Als Kosten werden pro Person ca. 40 € für die Busfahrt, die Übernachtung und die Verpflegung entstehen. Im „LIPSIAJournal“ wird durch Matthias Beutel noch exakter informiert. Im Januar 2018 besuchten wir zum wiederholten Mal die nationale polnische Ausstellung in Kielce. Alle, die daran teilnahmen, haben es nicht bereut. Man kann von Jahr zu Jahr die Weiterentwicklung feststellen. Wie schon in den Vorjahren war


Bericht des 1. Vorsitzenden des Leipziger RGZV 1869 e.V. die Qualität der ausgestellten Tiere unterschiedlich. Neben Spitzenkollektionen waren auch Rassengruppen zu sehen, die noch viel züchterische Arbeit benötigen; besonders beim Geflügel. Die gemeinsame Ausstellung mit den Kaninchenzüchtern war auch diesmal ein Erfolg. Viele der Besucher haben sich lobend ausgesprochen. Das heißt nicht, dass es nicht noch besser geht. Vor allem muss die gemein-same Auswertung und Abrechnung noch schneller gehen. Die handelnden Personen haben sich schon aneinander gewöhnt. Eine Voraussetzung, dass das Vertrauen wächst. Die nächste gemeinsame Ausstellung ist für den Dezember 2020 geplant. Die Erstellung des Ausstellungskataloges ist eine Riesenarbeit. Timo Berger, Andreas Reuter und Dirk Neumann gemeinsam mit der Firma „Oppressus“, leisten hier eine Riesenarbeit. Die Züchter danken es ihnen mit Dank und Anerkennung. Die Fehler werden jedes Jahr weniger. Der Katalogverkauf wird immer mehr zum Problem. Frank Damm hat sich dazu in der Geflügelzeitung geäußert. Ein herzliches Dankeschön an die Teams von Frank Damm und Gotthard Krieg. Der Tierverkauf erreichte diesmal neue Dimensionen. Einen Umsatz von mehr als 300 T€ haben wir noch nie erreicht. Das führte dazu, dass auch an Sonnabend noch Schlagen an den Kassen standen. Unter der Führung von Oppressus konnte alles bewältigt werden. Herzlichen Dank. Die Tierpension war sehr stark genutzt. Meine Enkel hatten viel zu tun. Es gab keine größeren Probleme. Selbst die Tierärzte waren zufrieden. Erstmals nahm der parlamentarische Staatssekretär Fuchtel im Namen der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft die Eröffnung vor. Auch der Staats-sekretär Dr. Pfeil aus Dresden war gekommen. Das Presseecho war durchweg positiv. Auch die internationale Fachpresse hat der Ausstellung einen breiten Raum eingeräumt. In der Bewertung der höheren Besucherzahlen gegen-über dem Vorjahr müssen wir zwei Faktoren berück-sichtigen; zum einen das Jubiläum der 100. Nationalen, zum anderen die angeschlossene Landeskaninchen-schau. Die Tierzahl mit 43.500 Tieren ist unsere derzeitige Kapazitätsgrenze, die wir mit den vorhandenen Mitarbeitern bewältigen. Wir bitten alle ihre Möglichkeiten zu prüfen, ob eine Mitarbeit beim Auf- und Abbau, der Tierbetreuung und bei der Ausgabe verkaufter Tiere möglich gemacht werden kann. Wir werden uns im Mai zusammensetzen, um organisatorische Veränderungen, die notwendig sind, zu prüfen, wobei der Aufbau am Wochenende vor der Ausstellung bereits fest geplant ist.


Bericht des 1. Vorsitzenden des Leipziger RGZV 1869 e.V. Trotz aller Probleme müssen wir den Zeitrahmen der Ausstellung einhalten; ansonsten können wir das finanzielle Budget nicht einhalten. Ständig das Standgeld zu erhöhen ist keine Lösung. Ich möchte keine LIPSIA nur für die besser Verdienenden; keine Zwei-Klassen-Ausstellung. Dabei kommen wir an der Prüfung unserer Ausstellungskosten nicht vorbei. In den letzten Jahren sind vor allem die Gabelstaplerkosten aus den Rudern gelaufen. Über allen steht der Grundsatz: Wir können nur so viel Geld ausgeben, wie wir eingenommen haben. Die Liquidität der Ausstellung ist oberstes Gebot. Im Dezember erwartet uns die nächste Mammut-aufgabe. An der 123. LIPSIA sind die VDT-Schau, die VZV und die VHGW-Ausstellung angeschlossen. Vorausgesetzt, es geschehen keine unvorhergesehenen Ereignisse, können durchaus wieder 40.000 Tiere gemeldet werden. Dann ist unsere Kapazität in drei Hallen ausgereizt. Am 16. Mai haben wir in Dresden mit den Veterinären die erste Runde der Absprachen für die kommende Ausstellung. Ich hoffe, es geht alles gut und es gibt keine Neuerungen für unsere Aussteller. Zum Abschluss noch eine Bewertung unserer 150. Jahresfeier. Ich habe mich gefreut, dass 300 Mitglieder und Gäste gekommen sind. Zeigt es doch, dass viele eine enge Verbundenheit zum Verein haben. Auch das wir wieder im RichardWagner-Saal der Kongresshalle am Zoo dieses Jubiläum begehen durften, ist außergewöhnlich. Möglich wurde es, weil die Leipziger Messe uns Sonderkonditionen gewährt hatte und uns in der Organisation der Feier tatkräftig unterstützte. Auf die Frage, warum wir alles auf den Nachmittag gelegt haben, ist ein rein finanzieller Grund. Einen Züchter-abend wie 1969 können wir nicht finanzieren. Die Kosten der Feier belaufen sich Netto auf 20.000 €. Das Geld hatten wir in den Vorjahren zurückgelegt. Viele Teilnehmer haben sich bei mir und den Vorstandskollegen dankend ausgesprochen. Wir freuen uns darüber und geben den Dank an die Ausführenden weiter. Die Chronik des Vereins, gesponsert durch die Firma „Oppressus“, findet großen Zuspruch. Für jedes Mitglied ist ein Exemplar vorhanden. Jeder Teilnehmer der Feier hat sie bereits erhalten. Diejenigen, die nicht gekommen waren, erhalten sie nach und nach, so wie sie zur Mitgliederversammlung kommen oder ein Zuchtfreund sie mitnimmt. Ein Verschicken ist nicht vorgesehen; die Portokosten sind zu hoch. Zum Abschluss danke ich allen Mitgliedern, die aktiv und ehrenamtlich im Verein mitarbeiten und zum Erfolg des Vereins beitragen. Dr. Lothar Heinrich


Informationen Tauben Jahresbericht Zuchtwart mit Auswertung der Ergebnisse Matthias Beutel Die Jungen Tauben sind da! Für den Züchter beginnt nun eine spannende Zeit voller Hoffnung auf erfolgreiche Nachzucht. Seit Generationen wird diskutiert wann die richtige Zeit der Anpaarung ist. Ich meine das ergibt sich aus folgenden Gesichtspunkten:

x

Der gezüchteten Rasse, hier bestehen von Rasse zu Rasse erhebliche Unterschiede im Wesen und den körperlichen Voraussetzungen. x Den örtlichen Gegebenheiten, hier spielen die Platzverhältnisse, Ruhe und Ordnung eine wichtige Rolle. x Den Witterungsverhältnissen, hier hat der Züchter keinen Einfluss.

Eine Garantie für den Erfolg gibt es nicht und erfahrene Züchter wissen wann der richtige Zeitpunkt für den Zuchtbeginn ist. Bei sehr frühzeitigen Zuchtbeginn besteht immer die Gefahr, dass die Jungtauben erkalten und dadurch klamm werden. So können sie nicht mehr nach Futter betteln und die Alttiere geben die Nachzucht auf. Das hat die Natur so eingerichtet. Nach dem Legen des ersten Eies steht die Täubin schützend auf dem Nest, das geschieht in der Regel abends. Einen Tag später in den frühen Vormittagsstunden kommt das zweite Ei dazu. Nun sollte das Taubenpaar fest brüten bis am 17. / 18. Bruttag der Schlupfprozess beginnt. Das Embryo bringt


Informationen Tauben sich in die richtige Position zum Öffnen des Eies. Der Dottersack wird eingezogen und der Kopf des Kükens befindet sich im Ei unter dem Flügel. Während des Schlupfvorgangs entwickeln die Elterntiere die Kropfmilch als erste Nahrung. Diese ist so nahrhaft, dass die Küken in 34 Stunden ihre Körpermasse verdoppeln. Kropfmilch wird noch bis zum 12. Lebenstag mit abnehmendem Anteil gefüttert. Nun nimmt die Intensivbetreuung ab und die Elterntiere verlassen des Öfteren das Nest. Die Jungtauben entwickeln Federkiele, in diesen Tagen ist die Gefahr des erkalten der Jungtauben enorm groß. In den Sommermonaten passiert das nicht.

Am 21. Lebenstag ist die Jungtaube weitestgehend befiedert. Ab dem 30. Lebenstag können die Jungtauben abgesetzt werden. Wenn sie nach Futter betteln, füttern die Alttiere oft auch fremde Jungtiere weiter. Junge Tauben lernen in der Regel schnell das Aufpicken der Futterkörner und das Trinken. Die Bereitstellung von Futter in der Nistzelle kann hilfreich sein. Ab dem 50. Lebenstag beginnt die Mauser der Jungtiere und der Züchter muss die weitere Entwicklung stets im Auge haben. Die Belastung für den Organismus ist groß, wenn Stressfaktoren im Schlag dazukommen kann es schnell gesundheitliche Beeinträchtigungen geben. Überbelastung der Taubenschläge ist durch zielgerichtete Selektion zu vermeiden. Auch in den Sommermonaten ist ein zugfreier, trockener Taubenschlag wichtig. Nur gesunde Tauben ermöglichen Zuchterfolge! Ich wünsche allen Taubenzüchtern eine erfolgreiche Zuchtsaison. Matthias Beutel


Informationen Tauben


Informationen Tauben


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen

Eistauben – zarte Farbe und zarte Versuchung

Die wohl zarteste Farbgestaltung blaugrundiger Tauben stellt ohne Zweifel die Eisfarbe dar. Eistauben gehören zwar mit zu den ältesten Farbentauben, aber ob sie die ersten Tauben mit dieser aparten Eisfarbe waren, oder ob Damascener oder Silberelstern zuvor den Eisfaktor (genetisches Symbol Ic) besaßen, kann und will ich nicht behaupten. Fakt ist, die Eisfarbe der heutigen Eistauben ist so zart und gleichmäßig hell, dass sogar ein Laie sie fast mit weiß verwechseln könnte. Der Kenner jedoch weiß, die Farbe kommt durch eine jahrelange selektiv gesteuerte Zucht zustande, die in Vollendung bei unseren Eistauben zu sehen ist. Der Eisfaktor bewirkt bei blauer Grundfarbe eine Farbaufhellung vom Federsaum zum Kiel hin. Im unteren Bereich verbleibt der Farbstoff und zeigt sich als dunkles Untergefieder. Genetisch verwandte Farbenschläge zur Eisfarbe sind Lichtblau (Hamburger Sticken), Reiflicht (süddeutsche Blassen) und Perlblau (Dänische Tümmler). Sie zeigen etwas mehr Blauanteil im Vergleich zur Eisfarbe. Im 19. Jahrhundert unter den Namen Müller-, Mehl-, Reif- oder Lasurtaube bekannt, war ihr phänotypisches Erscheinungsbild noch deutlich dunkler geprägt, und die gentische Verwandtschaft zu blauen Tauben offenkundig. In den achtziger Jahren und Anfang der Neunziger des vergangenen Jahrhunderts sind mir noch manche seltene Zeichnungsarten, insbesondere die schwarzbindig belatschten Eistauben vor Augen, die auch noch recht dunkel im Eis waren. Eine absetzende Oberschwanzfarbe war bei ihnen stark verbreitet. Heute zeigen sich hochrassige Eistauben mit gleichmäßiger, zarter Eisfarbe und dunkler, schwärzlicher Zeichnungsfarbe. Der hierdurch entstehende Farbkontrast macht sie somit zu unverwechselbaren Farbentauben. Eistauben sind zuchtfreudige Rassevertreter und hervorragende Elterntiere. Sie sind sehr fluggewand, etwas scheu im Wesen und können daher sowohl im Freiflug oder in Volieren gehalten werden. Sie sind in sechs verschiedenen


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Zeichnungsvarianten jeweils in glattfüßig und belatscht anerkannt. Hohlige (ohne Binden), die beiden Toy Stencil Varianten weißbindig und weißgeschuppt, sowie die porzellanfarbigen haben allesamt dunkle Augen. Die Schwarzbindigen zeigen orangerote, die Gehämmerten gelb bis orangerote Augen. Der Rand soll grau und keinesfalls rötlich sein. Der länglichrunde Kopf ist stets glattköpfig, der Schnabel mittellang, dünn und dunkel. Die Schnabelwarzen setzen sich weiß gepudert von letzterem ab. Ihre Figur sollte eine kräftige Feldtaubengestalt aufzeigen. Jedoch sind bei jungen Täubinnen diesbezüglich etwas Zugeständnisse zu machen, da wir bei Farbentauben – wie die erste Silbe unmissverständlich vorgibt – einen Schwerpunkt und somit andere Angriffspunkte bei der Bewertung haben, wie beispielsweise bei Formentauben. Der tiefe Stand kommt bei den Belatschten etwas besser noch zur Geltung. Die Geierfedern sowie Latschenfülle lassen den Abstand zwischen Körperunterlinie und Boden optisch verkürzen. Der zwischen den Schultern breite und nach dem Schwanz nur wenig abfallende Rücken sollte nicht in einen allzu langen Schwanz übergehen. Das Verhältnis zwischen Körperlänge zu Körpermasse muss stimmen, wobei diesbezüglich keine großen Probleme im derzeitigen Zuchtstand zu sehen sind. Die Läufe sollten entweder unbefiedert (glattfüßig) oder mit dichten federreichen Latschen bestückt sein. Bei letzteren kommt es nicht auf die Länge der Feder an, sondern eher auf die Breite. Eine abgerundete, überbaute, geschlossene und möglichst in die Geierfedern übergehende Fußbefiederung stellt diesbezüglich vielmehr das Zuchtziel dar. Das Hauptrassemerkmal, die Eisfarbe sollte so hell und zart wie möglich sein. Die Farbe des Eises auf reinem, klaren Wasser oder entrahmte Frischmilch sind beispielgebende Bezüge. Kein Körperteil soll einen anderen Farbton


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen zeigen, soweit nicht Zeichnungsfarben in Frage kommen. Das Untergefieder ist dunkel. Schwingen und Schwanzbinde sollen so dunkel wie möglich sein, und bilden somit den aparten Kontrast zur Eisfarbe. Insbesondere eine satte, dunkle Schwanzbinde mit möglichst breitem hellen eisfarbigen Abschluss unterstreicht diesen Farbkontrast.

Spricht man bei den meisten Rassen von verschiedenen Farbenschlägen, so muss man bei den Eistauben korrekterweise eigentlich von Zeichnungsvarianten sprechen, da die Farbe, also die Eisfarbe, immer die gleiche ist. Alle Zeichnungsarten verfolgen prinzipiell das gleiche Ziel. Auf der einen Seite soll die Eisfarbe so hell wie möglich sein, und auf der anderen Seite soll die Zeichnungsfarbe so dunkel wie möglich sein.


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Hohlig Ohne jede Zeichnung auf dem Flügelschild zeigen sich die Hohligen, deshalb auch die oft in Katalogen verwendete Bezeichnung „ohne Binden“. Jegliche Zeichnungsansätze auf dem Schild sind grobe Fehler. Eine Nervzeichnung ist ebenfalls bei zu stark ausgeprägter Erscheinung in der Mängelspalte zu vermerken. Die Hohligen sind in den letzten Jahren äußerst beachtlich in der Schwungfarbe, jedoch zeigt sich hier manchmal die Farbstoffreserve recht deutlich in der Kopffarbe, sodass hier dann entsprechende Wünsche formuliert werden müssen. In der Schwanzbinde zeigen sie sich ebenfalls hochfein. Hier ist jedoch in einigen Fällen auf die bessere Abgrenzung der Schwanzbinde zum Körper hin zu achten.


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Weißbindig Bei den Weißbindigen zieren zwei parallel verlaufende, schmale, reinweiße Binden die Flügelschilder. Blaue Grundfarbe gepaart mit Toy Stencil bewirkt den schwärzlich gesäumten Rand der weißen Binde, also auch bei den Eistauben. Jegliche Farbeinlagerungen in Form von Pfefferspritzer oder gelblichen Anflug sind Mängel, gegebenenfalls bei nur minimalem Vorhandensein kann die Wunschspalte Verwendung finden. Der Bindensaum sollte auch bei einer von drei bis vier Meter Inaugenscheinnahme zu erkennen sein. Es gibt aber durchaus eine Bandbreite an farblicher Intensität, die als Ideal bezeichnet werden kann. Jedoch werden ein zu schwacher oder zu starker Saum mit entsprechenden Punktabzügen im Schauwesen geahndtet. Eine scharfe Zeichnung ist von großer Bedeutung. Zackige und zu kurze Binden werden ebenfalls bestraft. Die Schwung- und Schwanzbindenfarbe ist bei ihnen nicht ganz so dunkel. Als weißgezeichnete Spezies haben sie nun mal nicht die Farbstoffreserven im Vergleich zu Gehämmerten und Schwarzbindigen.


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Weißgeschuppt Das bezüglich Saumschärfe bei den Weißbindigen genannte, trifft auch bei den Weißgeschuppten zu. Ihre Flügelschilder sollen dreieckige, reinweiße, schwärzlich gesäumte Schuppung aufweisen. In den Schwingen ist bei ihnen von außen nicht sichtbarer Schilf gestattet. Auch eine leichte Rücken- und Latschenzeichnung ist zugelassen. Bei den Weißgeschuppten ist insbesondere auf die Reinheit der weißen Zeichnungspartien zu achten, hier kann man dann schon einmal in der Schwungfarbe und Schwanzbinde etwas Zugeständnisse machen, wobei die Betonung auf etwas liegen sollte, wenn ein Tier zu höchsten Ehren kommen soll.


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Porzellanfarbig Porzellanfarbige gleichen prinzipiell der Zeichnungsanlage der Geschuppten. Jedoch sollen die weißen Schuppen durch eine zarte rosa Farbe ersetzt werden. Darüber hinaus sollen auf den Spitzen der Handschwingen und auf jeder Feder in der Schwanzbinde ein Spiegelpunkt vorhanden sein. Die Spiegelpunkte sind durch das Frill Stencil Gen von den Orientalischen Mövchen auf die Eistauben übertragen worden. Bei den Porzellanfarbigen wurden in den letzten 10 Jahren erheblich Fortschritte verzeichnet. Die Eisfarbe ist ohne Tadel. Der Porzellanton ist erkennbar, sollte aber züchterisch weiterhin noch intensiviert werden.


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Schwarzbindig Schwarzbindige zeigen zwei parallel verlaufende, schmale, schwarze Binden. Bei ihnen sollte besonderes Augenmerk auf die Bindentrennung bei Bewertung und Zucht gelegt werden. Läuft die Binde auf dem Rücken zusammen, so kann keine hohe Punktzahl zusammen kommen. Schwarzgezeichnete Eistauben – also auch die Schwarzbindige – weisen einen intensiveren Farbkontrast als die weißgezeichneten Eistauben auf. Durch die schwarzen Binden sind hier eben auch intensiver gefärbte Schwingen und Schwanzbinden möglich. Hier ist doch manchmal auf die bessere Abgrenzung der Schwanzbinde zum Körper hin in der Zucht zu beachten. Insbesondere sollte auch der zweiten, also der kürzeren Binde züchterische Beachtung geschenkt werden. Sie zeigt sich oftmals recht zackig.

Gehämmert Gehämmerte, in der glattfüßigen Art auch als Forellentaube bekannt, zeigen ihr Hauptrassemerkmal mit dreieckiger, schwarzer Hämmerung, die etwa im Verhältnis 5:3 mit Dreiecken der Grundfarbe wechseln soll. Herz- und


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen

Rückenzeichnung sind zugelassen, spielen also keine Rolle bei der Punktevergabe. Wichtig ist vielmehr, dass die Hämmerung möglichst gleichmäßig über das Flügelschild verteilt ist und dass die Hämmerungsfarbe scharf gegenüber der eisfarbigen Dreiecke abgegrenzt ist. In Punkto Schwanzbinden sind die Gehämmerten führend. Hier müssen Spitzentiere einen deutlichen und hellen Abschluss vorweisen, um als solche bezeichnet werden zu dürfen. Glattfüßige, Belatschte und die Verbreitung der Zeichnungsarten Alle zuvor beschriebenen Zeichnungsarten sind sowohl in glattfüßig als auch in belatscht anerkannt. Die Schausaisons der letzten zehn Jahre bilanzierend, lässt sich eine aussagekräftige Verbreitung der einzelnen Zeichnungsarten in


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen den beiden Spielarten attestieren. Wie nicht anders vermutet sind die glattfüßig Gehämmerten – also die „Forellen“ am stärksten verbreitet. Die Hohligen und Schwarzbindigen folgen, aber quantitativ mit deutlichem prozentualem Abstand. Den belatscht Schwarzbindigen ist eine deutlich größere Züchterbasis zu wünschen. Gleiches gilt natürlich für unsere porzellanfarbigen Zeichnungsvarianten. Waren noch vor einem Jahrzehnt die Belatschten in allen Zeichnungsarten außer den Schwarzbindigen recht wenig vertreten, scheint sich hier ein gegenläufiger Trend einzuspielen.


Rasse des Jahres 2019 in Sachsen Der Sonderverein der Eistaubenzüchter wurde 1924 in Chemnitz gegründet und besteht zurzeit aus etwas unter 100 Mitgliedern. Hauptverbreitungsgebiete sind derzeit Hessen (rd. 30%) und Sachsen (rd. 20%), wo zusammen die Hälfte der SV Mitglieder beheimatet sind. Die andere Hälfte verteilt sich über das gesamte Bundesgebiet und darüber hinaus nach Holland, Dänemark, England, Schweiz und sogar auch bis in die USA. Die Aufgabe des Vereins besteht in der Förderung, Verbreitung und Veredelung belatschter und glattfüßiger Eistauben. Neben einer Hauptsonderschau, mit Versammlung und Tierbesprechung, die jährlich an unterschiedlichen Orten im ganzen Bundesgebiet stattfindet, werden zahlreiche regional verbreitete Sonderschauen abgehalten. Unsere Jahreshauptversammlung mit großem Rahmenprogramm findet jährlich am Pfingstwochenende statt. Zweimal jährlich erscheint unsere Eistauben-Revue, in der unsere Mitglieder über alles Wesentliche informiert werden. Rassebezogene Referate werden in den Sondervereinversammlungen vorgetragen. Tierbesprechungen werden bei fast allen großen Schauen durch unsere Preisrichter oder Zuchtwarte abgehalten. Wer dieser zarten Versuchung nicht widerstehen kann und Interesse an Eistauben und/oder einer Mitgliedschaft im SV der Eistaubenzüchter hat, kann sich auf unserer Homepage www.eistauben-revue.de über Züchterkontakte in seiner Nähe informieren oder auch gerne bei unserem Vorsitzenden Jürgen Sohl Tel. 06407-7314 melden. Dr. Jens Herbert, 2. Vorsitzender

Fotos: Dr. J. Herbert & George de la Nuez


Informationen Zwerghühner Jahresbericht Zuchtwart Zwerghühner Das monatliche Vereinsleben war auch im zurückliegenden Berichtsjahr geprägt von sehr hochwertigen Vorträgen kompetenter Referenten, denen an dieser Stelle nochmals mein herzlicher Dank gilt. Weiterhin gilt dem gesamten Vorstand ein großes Dankeschön für die konstruktive Zusammenarbeit – allen voran an Dr. Lothar Heinrich, speziell im Zusammenhang mit der Organisation der Festveranstaltung zum 150-jährigen Vereinsjubiläum. Rassegeflügelschauen fanden in einer Vielzahl in der zurückliegenden Saison statt, wobei rasseübergreifend als Höhepunkte die EE-Schau in Herning / DK, die VZV-Schau in Hannover und die 100. Nationale in Leipzig anzusehen sind. Auf der Europaschau im dänischen Herning stammten im Geflügelsektor 40% der ausgestellten Tiere von deutschen Ausstellern, was einmal mehr zeigt, wer die dominierende Hauptstütze des Europaverbandes in Sachen Rassegeflügel ist. In Hannover standen 7.800 Zwerghühner im Wettbewerb um die Deutsche Meisterschaft und es gelang dem Hannoverschen Team eine sehr würdige Schau zu einem neuen Termin, der sich ab 2019 nun auf das vierte Adventswochenende verschiebt. Ein Novum stellten die Zwerghuhnstämme in der Stammschau für alte, einheimische Geflügelrassen dar. Mit 31 Stämmen der Dt. Zwerghühner, Dt. Zwerg-Langschan und Federfüßigen Zwerghühner lag gleich im ersten Jahr die Meldezahl gar höher als bei den Rassen im VHGW-Bereich (26 Stämme).

Foto: Holger Schellschmidt


Informationen Zwerghühner Foto: Holger Schellschmidt

Die größte Darbietung an Zwerghühnern fand sich zur Lipsia und 100. Nationalen Bundessiegerschau in Leipzig wieder. Mit 9.500 Tieren bei den Senioren und 1.600 bei den Junioren war rund jeder vierte Vertreter der Schau ein Zwerghuhn – ein hervorragendes Ergebnis. Auch galt es die Tierqualität bei den meisten Rassen sehr positiv herauszustellen. Im Rahmen der sehr schönen Stammschau des Zuchtbuchs Sachsen fanden sich unter den 36 Stämmen auch sieben mit Zwerghühnern. Eine stärkere Fokussierung auf die Vitalitäts- und Leistungsmerkmale unseres Rassegeflügels ist nach meinem Verständnis eine der dringlichsten Aufgaben des BDRG. Mit dem Zuchtbuchobmann Tassilo Neubert wird hier wertvolle Arbeit geleistet, der sich aber noch mehr Zuchtfreunde anschließen sollten. Von den Mitgliedern des Leipziger Vereins standen insgesamt


Informationen Zwerghühner 712 Zwerghühner von 78 Ausstellern im Wettbewerb, womit sich die Tierzahl gegenüber der 2017er Lipsia mehr als verdoppeln konnte. Dass jedes achte Schautier dabei v oder hv erringen konnte, zeugte vom hohen Niveau auf dem sich die Zuchten unserer Mitglieder bewegen. Folgend der Notenspiegel mit der Aufteilung der einzelnen Qualitätsnoten: Qualitätsnote Tiere 32 % 4,5%

v 57 8,0%

Foto: Karin Wolters

hv sg g 403 169 40 56,6% 23,7% 5,6%

b 11 1,5%

u 712 100%

Summe


Informationen Zwerghühner Die Spitzenplatzierungen sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst. Züchter Rasse und Farbenschlag Note Preis(e) Norbert Krautwald Zwerg-Cochin, schwarz V 97 SB Wolfgang Browarzik Bantam, gelb-schwarzcolumbia V 97 SB Klaus Pforte Watermaalsche Bartzwerge, wachtelfarbig V 97 LB Ruben Schreiter Federfüßige Zwerghühner, gold-porzellanfarbig - 4x V 97 SB, JM, JB, LB Ruben Schreiter Federfüßige Zwerghühner, isabell-porzellanfarbig V 97 JB Werner Karge Holländische Zwerghühner, silberhalsig V 97 JB Gordon Patzelt Altenglische Zwerg-Kämpfer, rotgesattelt - 2x V 97 SB, LB Reiner Seidel Zwerg-Kraienköppe, silberhalsig V 97 SB Roland Sonntag Deutsche Zwerg-Langschan, schwarz V 97 JM Sebastian Latour Deutsche Zwerg-Langschan, blau-birkenfarbig V 97 JM Tobias Herda Deutsche Zwerg-Wyandotten, gold-schwarzgesäumt V 97 JM Joachim Hammer Zwerg-Rhodeländer, dunkelrot - 2x V 97 SB, JB Volker Schiebel Zwerg-Welsumer, rost-rebhuhnfarbig V 97 SB Ruben Schreiter Zwerg-Dresdner, braun - 5x V 97 2x SB, JM, JB, LVE Jerome Pollack Zwerg-Minorka, schwarz V 97 JM André Klein Zwerg-Italiener, blau V 97 SB André Klein Zwerg-Italiener, schwarz-weiß gescheckt V 97 LB André Klein Zwerg-Italiener, goldbraun-porzellanfarbig - 2x V 97 JB, LVM2 Klaus Burkhardt Zwerg-Hamburger, silberlack V 97 SB Daniel Baas Japanische Legewachtel, braun-wildfarbig V 97 JM Daniel Baas Japanische Legewachtel, gelb-wildfarbig V 97 JB ZG A. & Jacqueline Mißbach Japanische Legewachtel, silber-wildfarbig V 97 JB Die Japanischen Legewachteln, die verbandsorganisatorisch (Fachverband, PRGruppe) dem Zwerghuhnbereich zugeordnet werden, erfreuen sich enormer Beliebtheit. Vielen Skeptikern zum Trotz sind sie bereits auf vielen regionalen Schauen vertreten und sorgen auch auf den Bundesschauen mit hohem Tierauftrieb für Aufsehen. So waren im dritten Jahr nach der Anerkennung bei der 2018er Lipsia 191 Tieren zugegen, davon allein 68 Stück (!) in der Bundesjugendschau. Die Tierqualität schwankt, wie bei anderen Rassen auch, aber es sind mittlerweile in allen Farbenschläge richtungsweisende Spitzentiere anzutreffen. In der Neuzüchtungsklasse wurden im Geflügelbereich 2018 in Hannover und Leipzig 474 Tiere gemeldet. Hier ist ein großes Tieraufkommen vorhanden, jedoch ist die Qualität der gezeigten Kollektionen nicht selten keineswegs befriedigend. Wenn die zentralen Hauptrassemerkmale nicht typisch vorhanden, allgemeingültige grobe und Ausschlussfehler anzutreffen oder massive Defizite in


Informationen Zwerghühner der Gefiederreife sowie dem Pflegezustand auszumachen sind, ist von einer Präsentation in der Neuzüchtungsklasse in jedem Falle abzusehen, da dann ohnehin keine Aussicht auf ein erfolgreiches Bestehen der Sichtung oder Vorstellung gegeben ist. Neben den Negativbeispielen waren auch rassige Kollektionen zugegen, deren Qualität eine Anerkennung ab 2019 rechtfertigte. So werden als neue Farbenschläge Antwerpener Bartzwerge in orangehalsig, Holländische Zwerghühner in dun-silberhalsig, Zwerg-Dresdner in braunblaugezeichnet, Thüringer Barthühner in gold-blaugetupft und Japanische Legewachteln in weiß anerkannt. RUBEN SCHREITER

Foto: Karin Wolters


Informationen Groß- und Wassergeflügel

Bericht des Zuchtwarts für Groß-und Wassergeflügel 2018 Der Höhepunkt für unsere Züchter war natürlich mit der 100. Nationale und 122 Lipsia Bundesschau im Jahr 2018 gegeben. Als Zuchtwart kann man nur hoffen, dass diese bedeutende Schau weitere Kräfte bei den Züchtern frei setzt um auch in Zukunft so hervorragende Ergebnisse quantitativ und qualitativ zu erreichen. Denn die Meldezahl und die Ergebnisse der Züchter des Groß-und Wassergeflügels war hervorragend.

Foto: Karin Wolters

Unsere Züchter hatten 335 Tiere Groß-und Wassergeflügel gemeldet, da es nur 3 leere Käfig gab wurden 332 Tiere ausgestellt. Die Tiere wurden immerhin mit 12x V; 22x hv; 232x Sg (davon 36 mit 95 Punkten, 92 mit 94 und 104 mir 93 Punkten); 39x g 92 Punkte und 16 x g 91 Punkte. Nur 10 Tiere erhielten die Note b , 90


Informationen Groß- und Wassergeflügel Punkte. Da viele aus einer Zucht sicher auch die Aufgabe des Zuchtwarts zu helfen. Ich habe schon mit einen Spezialisten dieser Entenrasse gesprochen um mit dem Züchter Kontakt aufzunehmen. Nur 1x konnte keine Bewertungsnote vergeben werden o.B.. Das waren über 80% der Bewertungen von Sg und besser. Gratulation allen Züchtern für dieses gute Ergebnis.

Foto: Karin Wolters

11 unserer Züchter des Groß- und Wassergeflügel konnten auf 12 Tiere die Höchstnote "V" erringen. Sie sollen genannt sein. Puten

Wilfried Große

Deutsche Pute bronze

0,1 jung

Matthias Raapke

Deutsche Pute weiß

Matthias Raapke

Deutsche Pute schwarzflügel 0,1jung

1,0 jung


Informationen Groß- und Wassergeflügel Gänse

Klaus Tellbüscher

Enten

Wilfried Dörfer Gerald Griethe Wilfried Werner

Pommerngans gescheckt Amerikanische Pekingente Deutsche Pekingente Sachsenente

Jens Engelmann

Orpingtonente

Bernd Schellbach

Laufente wildfatbig

Ralf Schneider

Warzenente blau-wildfarbig

0,1 jung 0,1 jung 1,0 jung 0,1 jung 0,1 jung 0,1 jung 0,1 jung

Andreas Fiedler

Warzenente scheck.-schwarz 1,0 jung

Jost Nestler

Zwergente gelb

Foto: Karin Wolters

0,1 alt


Informationen Groß- und Wassergeflügel Neben den Ausstellungen auf denen unsere Züchter für ihre Rassen geworben haben, konnten die Züchter durch die Tierbesprechung unterstützt werden. Natürlich wurde ein Fachvortrag in der Monatsversammlung zur Laufente gehalten. Damit wurde die Rasse des Jahres 2018 des BDRG besonders beworben.

Foto: Karin Wolters

Auf der Messe Haus-Garten-Freizeit konnte wieder für die Geflügelzucht und besonders auch für das Groß-und Wassergeflügel geworben werden. Dank an Bernd Dietrich für die Anlage sowie Betreuung der Tiere und Zfd. Dieter Dottermusch, vom Obsthof Wöllmen, der uns jährlich verschiedene Entenrassen, Gänserassen und auch Puten für diese Veranstaltung aufzieht und dann auch bis zum Februar hält !


Informationen Groß- und Wassergeflügel Auch für den Zuchtwart vergeht ein Zuchtjahr wie im Fluge. Nach mehreren Jahren dieser Tätigkeit und den jährlichen Bericht möchte man immer etwas Neues bringen. Der Sachstand bei den 4 Geflügelarten die zum Gebiert des Zuchtwart von Groß und Wassergeflügel gehören ist sehr unterschiedlich. Einige Rassen oder Farbenschläge sind gut vertreten, andere stark vom Aussterben bedroht. Puten: Hier haben wir bei der Deutschen Pute 147 Zuchten Cröllwitzer, ein großer Verdienst unserer Rassegeflügelzüchter. Sie waren vor 20-30 Jahren kaum noch da. Auch noch 74 Zuchten Bronzeputen. Das ist noch nicht gefährlich, aber für Bronzeputen nicht viel. Alle anderen Farbenschläge gelb, kupfer, narragansettfarbig, schwarz unter 16 Zuchten, bourbon, rot, rotflügel, schwarzflügel , weiß unter 10 Zuchten. Dabei hat man im Gespräch mit den Züchtern oft das Gefühl, dass nicht von einer Zucht gesprochen werden kann, sondern es sich um Spaltprodukte anderer Farbenschläge handelt. Dazu kommen die 2 neuen Rassen neben unseren Deutschen Puten. Sie sind neu und noch in kleiner Zahl. Es ist die schwerste Rasse die Amerikanische Narragansettpute, meine Frau sagt immer bei den Amerikanern ist alles dicker (Sperlinge, Nüsse, Puten usw.) und die leichte Euganeische Pute, ebenfalls bronzefarbig. Das Problem ist, dass es nicht nur wenig Zuchten, sondern bei Betrachtung des Zuchttierbestandes sind es oft nur kleine Bestände. Die Struktur der Züchter hat sich über den Zeitraum eines 3/4 J.H. stark gewandelt. Es fehlen bezüglich Putenzuchten, die Güter, größeren Bauernhöfe, es fehlt heute der Platz. Für 1 Pute sollten wenigstens 200 m² Auslauf zur Verfügung stehen. Da ist meist nur Platz für wenige Tiere. Perlhühner: Von den 197 Perlhuhnzuchten sind mehr als die Hälfte blau mit Perlung. Der Farbenschlag perlgrau mit Perlung ist mit 27 Zuchten und die azurblauen mit reduzierter Perlung mit 24 Zuchten vertreten. Alle anderen nur in geringster Anzahl. Bei den Perlhühnern kommt dazu, dass sie auch etwas Platz brauchen und manchmal als "Zigeunerhühner" bezeichnet weil gern umherstreifen, ihr Lärm oft Anstoß der Nachbarn ist und so die Zucht erschwert wird. Gänse: Von den 1649 Gänsezuchten, die im BDRG gemeldet sind, entfallen 407 auf die Pommerngänse, 270 auf die Fränkischen Landgänse, 196 auf Höckergänse und 153 auf Steinbacher Kampfgänse. Die 4 am meisten gezüchteten Rassen. Obwohl zu bemerken ist, dass die meisten Zuchten der Pommerngänse auf gescheckt 199 und grau 156 entfallen und der bedeutende weiße Farbenschlag auch nur mit 52 Zuchten, 102 Ganter und 166 Gänsen


Informationen Groß- und Wassergeflügel vertreten ist. Alle anderen Rassen weisen weniger Zuchten auf. Gefährdet = unter 50 Zuchten sind immer noch die Deutschen Legegänse mit 36 Zuchten, die Celler Gänse mit 37 Zuchten, die Lippegänse mit 28 Zuchten, die Pilgrimgänse mit 14 Zuchten, die Afrikanischen Hökergänse mit 21 Zuchten und die Empordagänse mit 5 Zuchten. Bei den letzten 3 Rassen muss man feststellen, dass es sich um sehr neu im BDRG anerkannte Rassen handelt. Dabei nehmen die kennfarbigen Pilgrims eine gute Entwicklung, weniger die in Spanien häufig gezüchteten Empordagänse. Neu ist die Mecklenburger Gans hinzugekommen. Enten: Bei den Enten ist die Streuung sehr groß. Einige Rassen nicht gefährdet, dann aber eine sehr große Anzahl von Farbenschlägen, wo oft nur eine kleinste Anzahl an Zuchten vorhanden. Dies trifft besonders für die Hochbrutflugenten, auch für die beliebten Zwergenten und sogar Warzenenten zu. Viele bedeutende alte Entenrassen sind knapp vertreten. Ich denke in einigen Rassen sollte darüber nachgedacht werden, ob jede Scheckung, jede neue Kombination eines Farbenschlages weiter verfolgt werden sollte. Die Züchterzahl wird weniger. Damit kann die Zahl der Zuchten sich nicht erhöhen. Die Gefahr in kleinen und kleinsten Zuchten bezüglich Inzucht und was damit zusammenhängt steigt. Dazu an anderer Stelle mal mehr. An sich kann ich besonders in Mitteldeutschland, wo ich verstärkt als Preisrichter tätig bin, geht es mit der Entenzucht aufwärts. Standen auf Ausstellungen bis 1990 oft nur bezüglich Enten ein paar Warzenenten, meistens weiß. So gibt es heute viele ja sogar kleinere und mittlere Schauen auf denen bis zu 2 Preisrichter mit den Enten zu tun haben und 12-14 Entenrassen ausgestellt sind. Vielleicht haben es doch einige Geflügelzüchter umgesetzt und erzeugen jetzt den Entenbraten für die Familie und Nachbarn nichtmehr oder nichtmehr nur mit Mularden, Peking-und Flugenten vom Händler, sondern mit einer Rasse. Da es diesbezüglich bei unseren Züchtern der großen Hühner nicht so gut aussieht, sollte jeder Geflügelzüchter der ein paar Legehennen hält, ob in der Herde nicht auch ein reinrassiger Hahn mit 3-5 Hennen Platz hat. Mindestens auf der Ortsschau könnte man die Palette der Hühnerrassen erweitern und eventuell auch einen Beitrag halten eine seltene Rasse, Farbenschlag mit helfen zu erhalten. Dr. Manfred F. Golze


Informationen Hühner

Bericht des Zuchtwartes für Hühner Als Zuchtwart für Hühner ist man in der Regel in keiner günstigen Situation, da viele Rassegeflügelzüchter vorzugweise Tauben oder aus Platzgründen Zwerghühner züchten. Oft sind auf kleineren Ausstellungen mehr Enten als Hühner ausgestellt.

Foto: Karin Wolters

Erfreulicherweise ist das Verhältnis der Züchter im Leipziger Rassegeflügelzüchterverein nicht ganz so unglücklich. Wir haben eine große Anzahl von Züchtern in unseren Reihen, welche sich der Hühnerzucht verschrieben haben. Diese Züchter sind sehr aktiv und engagiert. Bei einer Gesamtmitgliederzahl von 460 züchten immerhin 69 Hühner. 45 Züchter davon haben zur LIPSIA Bundesschau 362 Hühner gemeldet. Auf diese gemeldeten Hühner wurde 10 x die Note V97, 29 x hv sowie 51 x sg95 als Spitzenwerte vergeben. Besonders hervorheben möchte ich die Höchstnoten.


Informationen Hühner

Jürgen Weber Winfired Werner Helmut Völker Benjamin Friedrich Eric Stelzer Manfred Tautenhahn

2 x V97 auf Kraienköppe silberhalsig 3 x V97 auf Thür. Barthühner silberschwarzgetupft 2 x V97 auf Hamb. Silberlack / Dt. Langschan schwarz 1 x V97 auf Rhodeländer dunkelrot mit Rosenkamm 1 x V97 auf Bielefelder Kennhühner silber kennfarbig 1 x V97 auf Italiener goldfarbig

Foto: Karin Wolters

Des Weiteren gratulieren wir den Züchtern, welche mit Ihren Hühnern die Note hv96 hervorragend errangen. Jürgen Weber mit silberhalsigen Kraienköppen, Wilfried Werner mit Thüringer Barthühnern gold- und silbergetupft, Helmut Völker auf Sachsenhühner schwarz / Dt. Langschan Schwarz und Hamburger Silberlack, Peter Braukmann auf Breda gesperbert, Heiko Metzlaff auf Orloffs schwarz-weiß gescheckt, Heinz Dehne auf Rhodeländer dunkelrot, Manfred Dorfer auf Marans blaukupfer und goldweizenfarbig, Gerd Fichtner auf Orpington gelb,


Informationen Hühner Andreas Fiedler auf Italiener rebhuhnhalsig und kennfarbig, Benjamin Friedrich auf Rhodeländer dunkelrot mit Rosenkamm, Gerd Kuhlmann auf Sumatra schwarz rot, Nils Kunat auf Westf. Totleger silber, Dr. Martin Linde auf Tuzo schwarz, Ralf Schneider Italiener schwarz mit Rosenkamm. Stolz können wir auch auf die Rassevielfalt in unserem Verein sein. So werden Bergische Kräher, Bergische Schlotterkämme, Dominikaner, Westfälische Totleger, Ostrfriesische Mövchen, Dt. Langschan, Sachsenhühner, Thür. Barthühner, Breda, Sundheimer, Brabanter, Italiener, Rhodeländer, Australorps, Cubalaya, Brahmas, Dt. Wyandotten, Orloffs, Tuzo, Altengl. Käpfer, Moderne Engl. Kämpfer, Dorkings, Vorwerkhühner, Penedesenka, New Hampshire, Seidenhühner, Dt. Lachshühner, Orpington, Marans, und Sumatra gezüchtet.

Foto: Karin Wolters


Informationen Hühner Viele von unsren Hühnerzüchtern haben bereits Küken oder die Brutmaschine belegt. Mein Dank an alle Züchter, die sich mit Ihren Tieren an der 100. Nationalen und 123. LIPSIA Bundesschau beteiligt haben. Gemeinsam mit den Tauchaer Verein Ornis 1891 eV haben wir uns an der HausGarten-Freizeitmesse in Leipzig mit Rassegeflügel präsentiert. Von den etwa 180.000 Besuchern waren sicherlich ca. 90% in unserem Tierbereich wieder zu finden. Mit einer Großvoliere und einem Teich konnten wir die vielen Besucher begeistern.

Foto: Karin Wolters


Informationen Hühner Neben Wachteln, Enten, Gänsen und Puten waren u. a. Sachsenhühner, Brahmas und Italiener zu sehen. Es wurde auch besonders für die Kinder ein Schaubrüter gezeigt. Ich hoffe dass schnellstmöglich der Antrag auf das Weltkulturerbe gestellt wird, denn wir erhalten der Welt die Rassevielfalt. Ich wünsche allen Zuchtfreunden eine erfolgreiche Nachzucht und den Züchtern und deren Familien viel Gesundheit. Bernd Dietrich

Foto: Karin Wolters


123. LIPSIA Bundesschau und 100. Nationale Schau 2018

Impressionen von der 123. LIPSIA Bundesschau


123. LIPSIA Bundesschau und 100. Nationale Schau 2018


123. LIPSIA Bundesschau und 100. Nationale Schau 2018


123. LIPSIA Bundesschau und 100. Nationale Schau 2018


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 Rede des 1. Vorsitzenden Dr. Lothar Heinrich Liebe Mitglieder, Sehr geehrte Ehrengäste, am 21. März diesen Jahres beging unser Verein sein 150stes Gründungsjubiläum. In den Jahren seines Bestehens erlebte der Verein Höhen und Tiefen. Aber immer wieder fanden sich Persönlichkeiten, die sich an die Spitze stellten und den Verein voran brachten. Der geschichtliche Rückblick auf der Grundlage der vorhandenen Aufzeichnungen ist für uns Lehrstück, die Vergangenheit zu verstehen und die Erkenntnisse für die Gegenwart und Zukunft zu nutzen. In tiefer Dankbarkeit gedenken wir all jenen, die den Verein vor uns geführt haben und in der deutschen Rassegeflügelzucht eine Spur des Erfolges hinterließen. Sie bleiben uns Vorbild und Beispiel. Der Gründung des Vereines im März 1869 gingen mehrere Zusammenkünfte voraus. Angespornt durch den Dresdnerverein, welcher bereits 1859 gegründet wurde, war man zu der Überzeugung gekommen, dass man Gleiches in Leipzig erreichen könnte. Emil Geupel, Chef einer zoologischen Handlung, lud per Annonce im „Leipziger Tageblatt“ alle Hühner-, Tauben- und Vogelliebhaber zur Gründung eines Geflügelvereines in Esche´s Restauration ein. Alle die kamen, kannten sich bereits. Man kannte sich vom Markt. Zur Gründung des Vereines führte diese Zusammenkunft nicht. Jedoch beschloss man, bei der im Juli stattfindenden „Müller-Ausstellung“ auf dem Marien-Platz die Lieblinge, an Rassegeflügel-, Zier- und Singvögeln dem Publikum zu zeigen und zu verkaufen. Das Ergebnis der Schaustellung war hervorragend. Ganz Leipzig sprach von der Müller-Ausstellung. Keines der mitgebrachten Tiere wurde von den Züchtern wieder mit nach Hause genommen. Die Nachfrage war sehr hoch. Man entschloss sich zur Gründung eines Vereines. Am 21. März 1869 erfolgte die Gründung. Vorsitzender wurde Emil Geupel. Auf der Gründungsversammlung wurde beschlossen, eine Geflügelausstellung zu organisieren. Diese 1. Ausstellung fand vom 12. – 16. Februar 1870 in Esches Kaffeegarten statt.


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 Der Besucheransturm war so groß, dass immer nur so viel Menschen in den Ausstellungssaal eingelassen wurden wie vorher den Saal verlassen hatten. Trotz minus 23°C! Das Ergebnis war glänzend! Aus dem Reingewinn wurden sofort neue Käfige gekauft. Es wurde beschlossen, fortan jedes Jahr eine Ausstellung zu organisieren. Leipzig wurde in kurzer Zeit zum Mittelpunkt und Treffpunkt vieler nationaler und internationaler Züchter. In Folge dessen wurde Leipzig vom Bund „Deutsch- Österreich-Ungarischer Rassegeflügelzüchter mit der Organisation der ersten Nationalen Geflügelausstellung betraut. Berliner Züchter unterstützen den Leipziger Verein. Die Schau fand im Februar 1893 im Kristallpalast statt. Auch die zweite Nationale 1894 und die dritte Nationale 1896 wurden in Leipzig ausgetragen. Der Kristallpalast wurde umgebaut, das Messegelände war noch nicht fertig, so dass die folgenden Nationalen in anderen Städten durchgeführt wurden. Die Leipziger Ausstellungen wurden fortan in einer Turnhalle am Frankfurter Tor durchgeführt. Zu diesen Leipziger Ausstellungen kamen weiterhin viele Aussteller aus dem Ausland. England ist hier besonders hervorzuheben. Dadurch kamen viele neue Rassen zu deutschen Züchtern. Bereits in diesen Jahren gab es eine Wechselwirkung, Verein – Ausstellung – Verein, die sich in den Folgejahren fortsetzte und bis heute anhält. Zum Beweis die Jahre 1979 bis 1990, in denen der Verein auf 46 Mitglieder schrumpfte. Unser Verein war auch immer ein Initiator für die Fortentwicklung des Ausstellungswesens. So war es Oskar Reinhold, Vorsitzender des Vereines, der 1878 zur Schaffung eines Musterbuches (Standards) aufrief. Zugleich lud er zum Geflügelzüchterkongress, für den 31.10. und 01.11.1878 nach Leipzig ein. Diesen Kongress finanzierte unser Verein. Auf diesem Kongress wurden die Grundlagen für einen deutschen Geflügelund Taubenstandard beschlossen. Leipzig wurde für lange Zeit Mittelpunkt aller Bestrebungen der Deutschen Geflügelzüchter. Auf der Generalversammlung am 8. Juni 1898 wurde im Jahresbericht festgestellt, dass der Verein in fast 30jähriger Arbeit als erster Verein in Deutschland eiserne Ausstellungskäfige einführte, drei Kongresse zur Aufstellung eines Musterbuches einberief und auf den Ausstellungen Klassenpreise einführte. Garanten für diese dynamische Entwicklung waren Vorsitzende wie P.H. Seeling, Adalbert Scharpe und Rudolf Krämer. Mit Emil Clemens als Vorsitzenden und Gustav Krauße als Schriftführer setzte eine Periode von gesellschaftlichen Veranstaltungen ein, die dem Verein neue Mitglieder brachten und verstärkt die züchterische Zusammenarbeit gefördert wurde.


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 Ab 1899 fanden die Leipziger Ausstellungen jeweils in der 1. Januarwoche statt. Das 20. Jahrhundert begann auch für die Leipziger Züchter mit großen Tierverlusten auf Grund von Tierkrankheiten. In Leipzig gab es keine Ausstellungshalle, die die steigenden Tierzahlen aufnehmen konnte. Die Überlegung, eine eigene Ausstellungshalle zu bauen, konnte nicht umgesetzt werden. 1914 übernahm Ernst Scheider den Vorsitz des Vereines von Emil Clemens. Ernst Scheider war im Berufsleben Schriftleiter der Geflügelbörse. Durch den 1. Weltkrieg erlitt auch die Rassegeflügelzucht große Verluste. Der Neubeginn nach dem Krieg war schwierig. Doch die Züchter bündelten ihre Kräfte und wagten den Neuanfang. Ernst Scheider organisierte im Oktober 1919 in den Kolonaden des Leipziger Zoo‘s eine erste Ausstellung. 1920 dann der Umzug auf das Messegelände. In der Kuppelhalle wurden bereits wieder 2.300 Rassetiere vorgestellt.

1920 gibt es einen erneuten Umbruch im Verein. Hans Günter übernimmt den Vorsitz des Vereins. Unterstützt durch seine Frau Marie, modernisierte er den Verein, brach mit Althergebrachten und machte den Verein und die Ausstellungen internationaler. Mit Hilfe seines verjüngten Vorstandes gestaltete er die Mitgliederversammlungen neu, gab Mitteilungsblätter mit wissenschaftlichen Beiträgen heraus und machte den Verein zu einem Kultverein. Er organisierte einen weltumfassenden Züchterkreis. 1926 erhielt die Leipziger Ausstellung den neuen Namen „LIPSIA“. Karl Lenk beschrieb Hans Günther zum 100jährigen Jubiläum als im besten Mannesalter, voller Tatendrang, geistig wie auch rhetorisch und organisatorisch alle überragend und vorwärts drängend. Das Ziel von Hans Günther war immer über bisher Erreichtes hinauszuwachsen. Immer mehr Sondervereine meldeten Sonderschauen zur „LIPSIA“ an. Bereits 1925 waren es fast 100 Sondervereine. Anfang der 30er Jahre erreichte der Verein seine größte Blüte. 1930, im Januar zum 60jährigen Bestehen des Vereines, standen zur 55. Großen Allgemeinen Schau 14.000 Tiere auf dem Messegelände. Leipzig war erneut Mittelpunkt und Schwerpunkt züchterischen Schaffens geworden. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich auf über 600. Es gab kaum einen Namen mit Klang in Deutschland, der nicht in Leipzig Mitglied war. Es gab aber auch hier schon Spaltungstendenzen, die er ausdauernd und zäh bekämpfte oft wie heute durch Geltungssucht und ein betontes „Ich“. Heute wie damals – wehret den Anfängen! Hans Günther erkannte in der „LIPSIA“ das Bindeglied, das


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 Alles umfasste. Wer mit der Durchführung einer Aufgabe betraut war, genoss volles Vertrauen zu eigenen Selbstentscheid. So wuchs die Leipziger Zuchtgemeinschaft und meisterte Riesenschauen, wie sie bis dahin an Ausdehnung und Tierzahlen, aber auch an Bedeutung nicht gekannt wurden. Das Können der Mitglieder wurde durch Lehrkurse in zwanglosen Schulabenden verbessert. Jedes Mitglied bekam monatlich ein Mitteilungsblatt. Durch die Gleichschaltung 1934 wurden die Mitteilungsblätter eingestellt. Im September 1930 zählte die Vereinsbücherei über 280 Bände, eine große Anzahl an Broschüren und Zeitschriften. Nicht zu vergessen das Vereinsbanner, das 1925 von den Frauen des Vereines gestiftet wurde. Leider wurde beides und auch das Käfiglager durch den Bombenangriff 1943 vernichtet. Über die Zeit nach 1934 bis zum Kriegsende haben wir keine Unterlagen. Das Jahr 1945 – ein Neuanfang. Im Juni 1945 wurde Hans Günther beauftragt die Belange der Rassegeflügelzucht in die Hand zu nehmen und auch den Vorsitz des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereines. 1947 fand die 1. Ausstellung statt. Es war die 65. Große Allgemeine Geflügelausstellung. Schwierigkeiten gab es genug. Welches Tiermaterial war noch vorhanden? Wo kam das Futter her? Mit dieser Ausstellung begann ein neues Kapitel des Leipziger Geflügelzuchtvereines. Die Vorsitzenden des Vereines waren gleichzeitig die Ausstellungsleiter der jährlichen Schauen. 1966 übernahm Erich Büsing die Leitung der Ausstellung. Im Mai 1967 wurde er zum ständigen Ausstellungsleiter gewählt.

Durch die Teilung Deutschlands wurde die Vereinsarbeit erschwert, waren doch die Mitglieder in ganz Deutschland wohnansässig. Die Bemühungen der Züchter in Verbindung zu bleiben wurden immer schwieriger. Offizielle Kontakte wurden 1959 gänzlich verboten. Trotzdem wurden in den 50er Jahren viele neue Mitglieder aufgenommen. Im April 1953 gab Hans Günther den Vorsitz des Vereines auf. Paul Storch wurde zum Obmann gewählt. Hans Günther bleibt Ehrenvorsitzender. Mit einem Schreiben des Präsidenten des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter, Herrn Sieberts, wird dem Verein mitgeteilt, dass Hans Günther zum Ehrenmitglied und Ehrenmeister des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter ernannt wurde. Viel zu früh für uns und die Züchterwelt


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 verstarb Hans Günther am 9. Januar 1954 2 Monate vor seinem 65. Geburtstag. Im April 1953 wurde aus dem Verein eine Sparte. Die Sparte hatte 490 Mitglieder, davon 100 Ehrenmitglieder. Es liegen 46 Neuanmeldungen vor. Es war gar nicht so leicht Mitglied zu werden. Es musste ein schriftlicher Antrag gestellt werden, der dann geprüft wurde und der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt wurde. In einer zweiten Abstimmung wurde der Antragsteller dann aufgenommen. 1957 übernahm Erich Rantzsch den Vorsitz. Im April 1959 übernahm Fritz Heyßel die Aufgabe des 1. Kassieres, die er dann fast 40 Jahre behielt. Mit der Gründung des VKSK, dem „Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ 1959 veränderte sich das Rassenspektrum im Verein. Wirtschaftsgeflügelrassen waren gefragt. Für Eierund Geflügelfleischablieferungen gab es Futterzuweisungen. Die Taubenzüchter bekamen nichts. Das Futterproblem blieb bis zum Wendejahr 1989. Besonders schwierig war es die Futtermengen für die „LIPSIA“-Schauen aufzutreiben. Erich Büsing mit seinen Leuten gelang es aber immer wieder alle Probleme zu bewältigen. Erinnern muss ich aber auch an die zahllosen Helfer, ob in der Geschäftsstelle, beim Auf- und Abbau der Ausstellung, bei der Tierbetreuung, beim Verkauf, beim Auf- und Abbau der Transportkisten auf dem Bahnhof, ohne die eine Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. 1969 konnten wir den 100. Jahrestag des Vereines begehen. Die Mitgliederstärke des Vereines: 193 Mitglieder, davon 15 Ehrenmitglieder, 19 Frauen und 9 Jugendliche. Karl Lenk hielt die Festrede. Wo wurde gefeiert? Im Richard Wagner Saal des Zoo’s. An der Feier nahmen 200 Personen teil. Die Tierzahlen der Ausstellungen stiegen wieder. Das betraf auch die Besucherzahlen. So besuchten 1975 20.000 Besucher, 1976 sogar 25.000 Personen die Ausstellungen. Oft mussten Züchter abgelehnt werden, weil der Platz nicht reichte. Im Februar 1977 übernahm Karl Rosenke den Vorsitz des Vereins. Das Jahr 1979: Dem Verein wurde mitgeteilt, dass er in Zukunft keine „LIPSIA“Schauen mehr durchführen darf. Eine Begründung wurde nicht geliefert. Es gab nur Gerüchte. Die Folgen für den Verein waren negativ. Viele Mitglieder meldeten sich ab. Ohne die „LIPSIA“-Schau hatte der Verein seine Bedeutung verloren.


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 Die Wende 1989/1990: 1990 wurde das VKSK aufgelöst. Die Sparte wurde wieder Verein. Eine Satzung wurde angenommen. Viele Mitglieder forderten wieder die „LIPSIA“-Schau. Erich Büsing übernahm die Vorbereitung. Leider kam die Ausstellung nicht zu Stande. Die Finanzen waren der Grund, dass die Vorbereitung eingestellt werden musste.

1991 ein neuer Versuch: Ausstellungsleiter Heinz Rackwitz, Schirmherr der Staatsminister Herr Dr. Rudolf Jähnichen. Der Anfang war bescheiden. 1.800 Einzeltiere wurden ausgestellt. Der Anfang war gemacht. In den folgenden Jahren stiegen die Ausstellungszahlen stetig. Bis 1998 fanden die Ausstellungen in den „Agra“-Hallen im Markkleeberg statt. Bis zur Nationalen 1998. Umfeld und Logistik entsprachen nicht mehr den Anforderungen. Im März legte Karl Rosenke den Vorsitz nieder. Ein neuer Vorsitzender musste gewählt werden. Es war schwierig. Schließlich konnte Walter Göserich gewonnen werden. Er übernahm den Verein mit 46 Mitgliedern und mehr als 1.000 DM Minus. Visionen und Mut waren gefragt. Auch der Vorstand wurde neu gewählt. Ein erster Beschluss: Die „LIPSIA“ sollte künftig auf der neuen Messe stattfinden. Die vorbereitenden Gespräche führten neben Walter Göserich, Bernd Trachtbrodt, Bernd Dietrich und Dr. Lothar Heinrich, seitens der Messe Josef Rahmen und Regina Berger. Man kam überein. So fanden im Dezember 1999 die „LIPSIA“-Schauen und die später folgenden Europaschauen auf dem imposanten Gelände der neuen Messe statt. Die Entwicklung der Folgejahre führten aber auch zu einem starken Mitgliederzuwachs. Mit Bernd Dietrich als Ausstellungsleiter und Günter Zwintscher als Technischen Leiter standen zwei Männer an der Spitze der „LIPSIA“, die mit ihrer Persönlichkeit und ihrer Zuverlässigkeit den Erfolg der Ausstellungen sicherten. Das Erfolgsrezept: ein offenes Ohr, mehr tun als auf vergleichbaren Ausstellungen, da wo möglich die Sonderwünsche der Züchter und Sondervereine erfüllen. Ohne Züchter – keine Ausstellung. 2009 traten beide aus Altersgründen zurück. Timo Berger und Matthias Beutel übernahmen. Der Erfolg wurde fortgesetzt. Die Leipziger Ausstellungen waren seit Jahren zahlenmäßig die Größten. Leipzig war wieder der Treffpunkt der Züchter Europas und der Welt. Viele Züchter kommen, um durch den Kauf von Zuchttieren ihre Zuchten zu verbessern. 2010 ging Regina Berger in den Ruhestand. Michaela Scholz übernahm ihre Aufgabe. Gemeinsam mit Andre Kaldenhoff, als Chef des Kongresszentrums,


150 Jahre Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 verbesserte sich die Zusammenarbeit weiter. Es ist eine gemeinsame Ausstellung. Das was machbar ist, wird umgesetzt.

Ein weiterer Partner unserer Ausstellungen ist das Veterinäramt. Mit Prof. Schiefer und Dr. Paul bekamen wir erfahrene Partner. Die Vogelgrippe 2005 führte zum Erschweren der Zusammenarbeit. Heute hat sich alles wieder normalisiert. Mit Frau Dr. Leupold und Frank Becker haben wir Partner, die uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Mit der Übernahme des Vereinsvorsitzes durch Walter Göserich wurden Fachvorträge für jede Mitgliederversammlung eingeplant. Es konnten hervorragende Referenten gewonnen werden, die fachlich, rhetorisch und durch ihre Persönlichkeit den Erfolg sicherten. Stellvertretend für Alle seien hier nur einige wenige genannt: Fritz Schöne, Dietmar Kleditzsch, Prof. Dr. Schille, Dr. Manfred Golze, Ruben Schreiter und Gerhard Beier. Es wären noch Viele zu würdigen, die zum Erfolg des Vereins beigetragen haben. Ich verweise auf die Chronik des Vereines, in der noch vieles aufgelistet ist. Herzlichen Dank an Heiko Schilling und die Firma Oppressus, die diese Chronik gesponsert haben. Für die Zukunft wünschen wir uns allen Gesundheit, Innovationen, Ehrlichkeit zum Nutzen des Vereines und der deutschen Rassegeflügelzucht.


Termine 2019 Foto: Karin Wolters

02.07.2019

Foto: Rudi Proll

Foto: Holger Schellschmidt

Mitgliederversammlung 19.00 Uhr "Fortuna Klause" Thema: Deutsche & Polnische langschn. Tümmler Referent: Leo Kampert

10.08.2019

Fachexkursion

07.09.2019

Familientag mit Jungtierbesprechung 10.00 Uhr "Fortuna Klause" Thema: Berliner Kurze Referent: Fredi Rosenthal Thema: Madras - eine seltene Rasse Referent: Frank Helm

01.10.2019

Mitgliederversammlung 19.00 Uhr "Fortuna Klause" Thema: Spanische Hphnerrassen Referent: Jürgen Weichold

05.11.2019

Mitgliederversammlung 19.00 Uhr "Fortuna Klause" Thema: Schlesische Mohrenköpfe Referent: Frank Damm

6.-8.12.2019

123. LIPSIA-Bundesschau Züchtertreff auf der LIPSIA 15.30 Uhr im Kongreßzentrum

17.12.2019

Mitgliederversammlung 19.00 Uhr "Fortuna Klause" Thema: Auswertung LIPSIA Bundesschau Referent: Timo Berger Thema: Das Jahr im Rückblick Referent: Dr. Lothar Heinrich

Unsere regelmäßigen Monatsversammlungen finden in der Gaststätte "Fortuna Klause" 04319 Leipzig, Riesaer Straße 101 statt.


Informationen für Mitglieder

Der Mitgliederausweis hat nur seine Gültigkeit, wenn er vom 1. Kassierer für das Jahr abgestempelt wurde. Ringbestellung Die Ringbestellung für 2020 ist bei unserem Ringwart Dr. Gerald Sehmisch bis 15.09.2019 (Hauptbestellung) vorzunehmen. Dr. Gerald Sehmisch Pöppigstraße 29 04349 Leipzig 0151-65106068 Mit der Bestellung wird die Zahlung fällig, also im Vorhinein zu bezahlen. Ansonsten kann die Bestellung nicht bearbeitet werden. Pro Ringgröße kann nur in 10er Sprüngen die Bestellung erfolgen. Erster Termin für die Nachbestellung ist der 15.01.2020. Der Betrag kann auch auf das folgende Konto bei der Sparkasse Leipzig überwiesen werden. DE40 860 555 9210 900 43 585 Während den monatlichen Versammlungen Anfangs 2019, können die Ringe dann in Empfang genommen werden. Falls die Ringe per Post zugestellt werden sollen, bitten wir dies bei der Bestellung anzugeben und gleichzeitig das Porto zu entrichten.

Jahresbeitrag Foto: Andreas Reuter Mitgliedschaft im Leipziger Rassegeflügelzüchterverein von 1869 e.V. Bitte bei der Überweisung des Mitgliedsbeitrages die neuen BIC und IBAN Nummern unseres Vereinskontos beachten

Bankverbindung: Sparkasse Leipzig BIC: WELADE8XXX IBAN: DE 97 8605 5592 1161 1015 58


Veterinärmedizin Neuerungen zum Pullorum Programm Bei Salmonella Gallinarum Pullorum (SGP) handelt es sich um einen Krankheitserreger, der sich spezifisch an Hühner angepasst hat und nur bei diesen eine seuchenartige Erkrankung verursacht. Es handelt sich um eine weltweit vorkommende Erkrankung, die aufgrund ihrer Bedeutung unter verschiedenen Namen bekannt ist: „Pullorumseuche“, „Weiße Kükenruhr“ (bei Küken), oder „Hühnertyphus“ (bei ausgewachsenen Hühnern). Aufgrund intensiver Ausmerzung von positiven Zuchtherden sind die Wirtschaftsgeflügelbestände heute nahezu frei von Erregern der Pullorumseuche. Jedoch können die Erreger noch in kleinen Zuchtbeständen und Rassegeflügelhaltungen auftreten und führen dort zu massiven Verlusten in der Kükenaufzucht. Die Erkrankung ist eine OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) gelistete Tierseuche und die Erreger werden auch in der Hühner-SalmonellenVerordnung als zu maßregelnde Salmonellen aufgeführt. Erregereigenschaften Salmonellen können in der Einstreu, im Erdboden und im Staub sehr lange überdauern. Die Übertragung der Erreger kann durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder durch Einatmen von erregerhaltigem Staub erfolgen. Bei Zuchttieren kann nach einer Infektion des Eierstocks auch eine vertikale Übertragung stattfinden, so dass bereits Embryonen infiziert sein können. Klinischen Anzeichen einer Infektion mit S. Pullorum sind bei den Zuchttieren nicht ausgeprägt. Es kommt höchstens zu einer verminderten Legeleistung und einer schlechteren Schlupfrate. Bei verschiedenen Rassen kann es aber auch vereinzelt zu plötzlichen Todesfällen bei den Zuchttieren kommen. Hingegen führt eine Infektion bei den Küken zu einer massiven Erkrankung mit hoher Sterblichkeit. Bei einer vertikalen Infektion stirbt zwar ein Teil der infizierten Embryonen schon vor dem Schlüpfen ab, aber falls infizierte Küken schlüpfen, kommt es sofort zu einer massiven Erregerausscheidung, die im Brutapparat zu einer Infektion anderer Küken führt. Die Erkrankungsrate kann 80 % erreichen und infizierte Tiere bleiben ein Leben lang Ausscheider! Bekämpfungsprogramm Um eine Ausbreitung der Pullorumseuche in Klein- und Rassegeflügelbeständen zu vermeiden und die mögliche Gefahr einer Übertragung auf Zuchtbestände weiterhin so minimal wie möglich zu halten, gibt es seit 1995 in Sachsen das Programm zur Bekämpfung von Salmonella gallinarum-pullorum in Rassegeflügelbeständen im Freistaat Sachsen“.


Veterinärmedizin Bisher war das Programm auf die Blutuntersuchung der Zuchttiere vor der Brutsaison und auf Untersuchungen verdächtiger Jungtierherden beschränkt. In den letzten zwei Jahren kam es jedoch bei mehreren Rassehühnerzüchtern, die ihre Bruteier in Brütereien für Rassegeflügel gemeinsam eingelegt und ausgebrütet hatten, zu massiven Verlusten der Küken. An der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen (LUA) konnte in diesen Fällen immer der Krankheitserreger Salmonella Gallinarum Pullorum identifiziert werden. Da es für Rassehühner keine Untersuchungspflicht auf SGP gibt und im Verhältnis zur Anzahl an Rassegeflügelzüchter bisher immer nur wenige Halter ihre Bestände vor der Zuchtsaison auf Infektionen mit diesen Erregern untersuchen lassen, werden die Bruteier meist ungeachtet des Untersuchungsstatus eingelegt. Sollten sich bei der Einlage auch nur wenige S. Gallinarum Pullorum infizierte Bruteier befinden, kann es, wie oben beschrieben, zu hohen Verlusten auch bei den Schlüpfen der anderen Züchtern kommen, deren Bruteier mit in dem betroffenen Apparat lagen. Erweiterte Diagnostik In solchen Fällen ist es schwierig und aufwendig, den Verursacher des Seuchenausbruchs zu identifizieren. Dazu müssen alle Tiere der Halter, die gemeinsam ihre Bruteier in dem betroffenen Brutapparat eingelegt hatten, über eine Blutserumuntersuchung auf Antikörper gegen S. Gallinarum Pullorum untersucht werden. Das betrifft die bisherigen Nachzuchten und auch die Zuchttiere! Infizierte Herden können jedoch schon durch eine erhöhte Anzahl an abgestorbenen Embryonen auffallen. Bei der Untersuchung dieser abgestorbenen Embryonen hätte man eine schnellere Information, ob der Bestand mit SGP infiziert ist. Da die Übertragung der Salmonellen auf andere Küken erst nach dem Schlupf erfolgt, hätte man in diesem Fall auch den Verursacher identifiziert. Durch geeignete Maßnahmen, wie Brutumlage oder entfernen der verdächtigen Eier, könnte man auch eine Ausbreitung auf andere Bestände vermeiden. Aus diesem Grund wurde das Programm erweitert, so dass jetzt auch Bruteier mit abgestorbenen Embryonen und lebensschwache Tiere im Schlupf über das Programm untersucht werden können.


Veterinärmedizin Hinweise und Änderungen zur Beantragung von Beihilfen und Leistungen Die entstehenden Kosten können als Beihilfe bzw. Leistung nach den Vorgaben der einschlägigen Beihilfesatzungen der Tierseuchenkasse vom Tierhalter beantragt werden. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang das geänderte Antragsverfahren für Beihilfen bzw. Leistungen nach dem:

1. „Programms der Sächsischen Tierseuchenkasse zur Bekämpfung von Salmonella Gallinarum Pullorum in Rassegeflügelbeständen im Freistaat Sachsen“ und 2. „Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz und der Sächsischen Tierseuchenkasse zur Erfassung von Tierverlusten durch die Mareksche Erkrankung bei Rassehühnern“

Die Kosten der Untersuchung nach diesen beiden Programmen an der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen werden zunächst dem Tierhalter in Rechnung gestellt. Unter Vorlage der bezahlten Rechnungen und entsprechendem Antragsformular kann der Tierhalter die Untersuchungskosten als Beihilfe bzw. Leistung bei der TSK beantragen. Die beiden Programme und das dazugehörige Antragsformular sind auf unserer Internetseite www.tsk-sachsen.de unter „Beihilfen und Leistungen“ und Tierart „Geflügel“ aufzurufen. Bitte denken Sie als sächsischer Geflügelhalter auch daran, Ihren Bestand bei der Sächsischen Tierseuchenkasse zu melden. Die Meldung ist auch online möglich.

Roland Küblböck Geflügelgesundheitsdienst Sächsische Tierseuchenkasse


Impressum Herausgeber: Leipziger Rassegeflügelzüchterverein 1869 e.V. www.lipsia-rassegefluegel.de Redaktionelle Bearbeitung: Andreas Reuter Wer sich im Mailverteiler unseres Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins 1869 e.V. registrieren lassen möchte, sendet bitte eine E-Mail mit Hinweis – Aufnahme in den Mailverteiler des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins 1869 e.V. an folgende Adresse: saxonpigeon@gmail.com

Fotos: siehe Bildunterschrift Herstellung und Druck: OPPRESSUS Alle Rechte, auch der auszugsweisen Veröffentlichung, liegen beim Herausgeber.


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