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Comeback des Klassikers
Retro-Charme: Der Thorens TD1601 setzt beim Design auf die klassische Vollverkleidung und den Look des legendären TD 160.
Plattenspieler Thorens TD 1601 Mit dem legendären TD 160 hat Thorens früh das Subchassis-Prinzip und den Riemenantrieb kombiniert – und damit vor einem halben Jahrhundert einen Klassiker der Vinylwiedergabe kreiert. Nun erlebt dieses Erfolgsmodell seine Wiedergeburt: Der Thorens TD 1601 lehnt sich optisch wie technisch an das Top-Laufwerk an, interpretiert es allerdings neu und erweist sich mit etlichen Innovationen und Features wie dem motorisierten Lift und der automatischen Endabschaltung als pfiffige Weiterentwicklung. Was diese retro-moderne Reinkarnation noch zu bieten hat, zeigen wir in diesem Test. Zurück in die Zukunft – so lässt sich die Entwicklung bei dem Traditionsunternehmen Thorens zusammenfassen: Die Übernahme durch Gunter Kürten und die Umsiedlung nach Deutschland im Jahre 2018 führten zu eine Rückbesinnung auf die Markenzeichen und zu einer Renovierung des Portfolios. Das erste Ergebnis dieser Neuausrichtung ist der TD 1601 – und hier ist schon der Name eine Anspielung auf die Abstammung: Er verweist auf den TD 160, mit dem Thorens 1972 eine gelungene Kombination aus gefedertem Schwingchassis und Riemenantrieb präsentierte und damit ein Erfolgsmodelle kreierte, das bis heute gesucht und teuer gehandelt wird. Doch reines Retro ist für den Neustart natürlich zu wenig. Deshalb bietet der TD 1601 neben dem beliebten Design und dem bewährten Grundprinzip zahlreiche Innovationen, er ist somit eine Neuinterpretation des Klassikers. Thorens-CEO Gunter Kürten hat die lite-Redaktion vor Kurzem persönlich besucht, um diese Plattenspieler-Premiere vorzustellen, nun schauen wir uns diesen beeindruckenden Vinyldreher im Detail an.
Formvollendet: Das Design
Während viele Laufwerke heute eher luftige Konstrukte sind, die ihre Mechanik zur Schau stellen, setzt der TD 1601 auf die klassische, formvollendete Verkleidung der Technik. Der Platten-
en, die ihren Plattenspieler im Rack oder Audiomöbel aufstellen möchten und aus Furcht vor dem Herabfallen bisher auf eine schützende Haube verzichtet haben. Wer den Verzicht trotzdem üben möchte: Der Staubschutz ist ohne Werkzeug im Nu abnehmbar. Werfen wir nun einen Blick unter die Haube. Der zweiteilige Aluminium-Plattenteller ist ein mechanisches Präzisionswerk.
spieler besitzt eine voluminöse Zarge, die eine Fläche von 45 mal 37 Zentimeter beansprucht und wahlweise in wunderschönem schwarzem Klavierlack oder in ebenfalls hochglänzendem Nussbaum gehalten ist. Schon diese massive, knapp zwei Zentimeter dicke Einfassung verleiht dem TD 1601 eine edle Autorität, die makellose Verarbeitung intensiviert die noble Ausstrahlung. Die Formschönheit setzt sich bei der Haube fort. Die stabile Acryl-Abdeckung des TD 1601 verjüngt sich nach oben hin sanft, alle Ecken und Kanten sind abgerundet, der Kunststoff ist leicht getönt und mattiert. Diese Haube rundet das Design würdig ab. Zudem gehört sie zum Lieferumfang, viele andere Hersteller lassen sich den Staubschutz hingegen extra bezahlen. Die Haube des TD 1601 lässt sich geschmeidig bewegen, überdies hält sie ab einem Öffnungswinkel von 45 Grad ihre Position. Das wird alle Vinylfreunde freu-
Definierter Swing: Das Subchassis
Eingefasst von der Zarge präsentiert uns der TD 1601 einen klaren, bildschönen Aufbau: rechts ein schmales mattschwarzes Tonarm-Bord, auf dem der Aluminium-Arm samt Basis thront, links das Areal des Plattentellers, das von einer silbermatt-vornehm glänzenden Deckplatte definiert wird. Diese Platte hat es in sich: Sie ist eine spezielle Sandwich-Konstruktion, die im Kern aus dämpfendem Kunststoff besteht, der beidseitig mit Aluminium belegt ist. Dieser SchichtAufbau verhindert die Entstehung und Übertragung von Schwingungen. Dabei hat die Platte weder Kontakt zum Motor noch einen Berührungspunkt mit dem Lager des Plattentellers oder dem TonarmBord. Diese Entkopplung erlebt man, wenn man sanft das Bord niederdrückt, weil der Plattenteller sich synchron mitbewegt und mitfedert. Teller und Bord sitzen also auf einer gemeinsamen Platte, dem sogenannten Subchassis, das durch drei Kegelfedern von dem äußeren Chas-