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ZUM DRITTEN MAL IN LANDKREIS OBERALLGÄU ÜBERZEUGT BEIM EUROPEAN ENERGY AWARD

von Amelie Klein

Alle drei bis vier Jahre entscheidet ein externes Audit, wer von den rund 1.500 Kommunen aus 17 verschiedenen europäischen Ländern die besten Klimaschutzmaßnahmen umsetzt. Dabei wird in den Kategorien Entwicklungsplanung, kommunale Gebäude, Ver- und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation von Kommune zu Kommune verglichen, wer am erfolgreichsten abschneidet. So ist es dem Landkreis Oberallgäu nun schon zum dritten Mal in Folge gelungen, mit dem European Energy Award ausgezeichnet zu werden. Wir sagen euch, womit das Oberallgäu dieses Mal besonders punkten konnte.

Mobilität

Einer der wichtigsten Bereiche war das betriebliche Mobilitätsmanagement. Im Zuge dessen wurden den Mitarbeitenden Angebote für die Pendlermobilität unterbreitet. Durch Fahrradleasing oder die vereinfachte Suche nach Fahrgemeinschaften über Mitfahrplattformen wie fahrmob wurden Autofahrer:innen auf nachhaltigere Verkehrsoptionen aufmerksam gemacht, um Treibhausgasemissionen einzusparen. Das Landratsamt konnte seinen Fuhrpark auch teilweise schon auf Elektroautos und -fahrräder umstellen und Carsharing durch AllgaEumobil alltagstauglicher machen.

Gebäudeplanung

Auch im Bereich der Liegenschaften wurde der Landkreis tätig und setzt bei den eigenen Gebäuden auf hohe Standards in den Bereichen Energieeffizienz und Energieversorgung. Hierzu zählen beispielsweise neben dem Bezug von Ökostrom Photovoltaikanlagen im Bestand und auf Neubauten.

Besonders beliebt war laut Angaben des Landratsamts in diesem Jahr auch das Solarkataster des Landkreises, mit dem Bürger:innen ihr Haus auf PV-Eignung überprüfen konnten. Ein einfacher Rechner zeigt unter Berücksichtigung des Nutzungsverhaltens, der Heizanlage und möglicher Speichermöglichkeiten die finanzielle Einsparung und Treibhausgasminderung an.

Klimaneutralität

Darüber hinaus hat der Landkreis sein Klimaschutzkonzept aktualisiert. Darin ist das verbindliche Ziel festgehalten, bis 2035 klimaneutral zu sein. Außerdem wurde ein Energienutzungsplan entwickelt, anhand dessen mögliche Freiflächen-PV-Anlagen identifiziert und bewertet werden sollen. Im Oktober 2023 startete zudem das Projekt „Klimawandelanpassung”, das Maßnahmen zum Schutz von Mensch, Natur und Infrastruktur vor den Folgen des Klimawandels vorsieht.

PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT

Nächstes Jahr will der Landkreis die kommunale Energiegesellschaft Oberallgäu aufbauen. Hierbei soll gemeinsam mit den Kommunen Energie erzeugt und ins Netz eingespeist werden. Die Einwohner:innen sollen im Rahmen von Bürgerbeteiligungen gezielt in Energieprojekte ihrer Wahl investieren und davon profitieren können.

Des Weiteren werden die Kommunen die Bürger:innen bei der Durchführung der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Derzeit herrscht in diesem Bereich noch große Unsicherheit, da für viele unklar ist, wie die eigenen vier Wände langfristig klimafreundlich beheizt werden können. Für jedes Haus soll aufgezeigt werden, welche individuellen Möglichkeiten der regenerativen Wärmeerzeugung geeignet sind und eine Technologieoffenheit unter den Bürger:innen geschaffen werden.

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