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ENTGEGEN DEM SCHÖNHEITSWAHN MIT DEM WORKSHOP „KÖRPER DÜRFEN” ZU MEHR VIELFALT

Beim Workshop „Körper dürfen”, organisiert vom feministischen Kollektiv „Access Allgäu Area“, ging es darum, gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und künstlerisch alternative Perspektiven auf Körperwahrnehmung und die Reproduktion gesellschaftlicher Normen zu entwickeln. Denn: Immer mehr Studien bestätigen, dass Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Schönheitsnormen entsprechen, zunehmend mit Diskriminierung, Benachteiligung oder sogar öffentlicher Gewalt konfrontiert sind.

Bereits 2017 hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in einer Untersuchung bestätigt, dass Personen, die als übergewichtig eingestuft werden, häufig Diskriminierung erleben: von unangemessenen Behandlungen bei Ärzt:innen über Benachteiligungen im Bewerbungsprozess bis hin zu Gewalt im öffentlichen Raum.

Gesellschaftliche Schönheitsnormen entstehen oft durch Medien, Werbung und soziale Erwartungen. Sie setzen unrealistische Standards, die dazu führen, dass Menschen mit negativen Selbstbildern kämpfen, Ablehnung erfahren oder strukturell benachteiligt werden. Umso wichtiger ist es, die Vielfalt von Körpern anzuerkennen und damit den schädlichen Auswirkungen von Schönheitsidealen etwas entgegenzustellen, so die Überzeugung von Access Allgäu Area. Gemeinsam mit der Kreativpädagogin Katharina Hamm, der Fotografin Lisa Marie Ghabbour Hanna und der Kunsttherapeutin Melanie Robin unterstützten sie die Workshop-Teilnehmenden, sich durch Kunst mit Körperbildern auseinanderzusetzen.

Auch das Kulturquartier Allgäu (KQA) war schnell von der Idee begeistert und so trafen sich die Mitglieder des Workshops in den Räumlichkeiten des KQA, um sich durch Kunst und Konversation neu lieben zu lernen. Sie bemalten ihre Körper, fotografierten sich in den unterschiedlichsten Posen, formten Skulpturen oder zeichneten. Dabei gelang es den Teilnehmenden, einen safe space zu kreieren, in dem sich alle wohlfühlten sowie offen über internalisierte Körperbilder sprechen konnten und der Zwang zur Perfektion wegfiel.

Das Endergebnis überzeugte nicht nur die Mitglieder des Workshops, sondern auch die Betreiber:innen des Salons am Sigmund-Ullmann-Platz, die die Kunstwerke und Fotos vom 17. bis 19. November ausstellten und damit auch Besucher:innen zur Reflektion von Körpernormen inspirierten. Gefördert wurde der Workshop im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!” vom Projekt „Miteinander Kempten Gestalten”.

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