Regiozeitung Hope-Aarau 2022

Page 1

DUCKMÄUSER

Nr. 8 www.hope-aarau.ch AARAU REGIOZEITUNG Santiago Ojeda SEITE 18 FOTO-WETTBEWERB: MITMACHEN & GEWINNEN SEITEN 14–15 «MELANIE» BEI LIFE ON STAGE SEITEN 10–11 HOPE-TALK MIT LO & LEDUC SEITE 29 AUS HEITEREM HIMMEL … … erhält Cornelia Steiner eine schlimme Diagnose und sinniert offen über Hoffnung. SEITEN 6–7 KEIN
Preisüberwacher Stefan Meierhans sorgt dafür, dass uns niemand über den Tisch zieht. SEITEN 4–5 ERMUTIGUNG ÜBER MUSIK Der Aargauer Sänger Joel Goldenberger kennt Selbstzweifel und steht trotzdem auf der Bühne.

«Ich bin dankbar, dass ich immer wieder ein Gefühl und eine Gewissheit der Zuversicht, des Gehaltenseins und der Hoffnung erleben darf.»

ALLTAGSHELDINNEN UND -HELDEN DER HOFFNUNG

Krieg, Corona, Klimawandel … die Sorgen wachsen. Sorgen und Situationen, die uns beschäftigen oder mit denen wir sogar direkt im Alltag konfrontiert werden. Ein Gefühl der Aussichtslosigkeit kann schnell über uns kommen und uns betrü ben. Denn Lösungen dafür sind nicht nur nicht einfach zu finden, wir haben sie meist gar nicht oder nur begrenzt selbst in der Hand. Zudem ist es für viele von uns in der Schweiz etwas noch nie Dagewesenes, solche global unsicheren Zeiten so unmittelbar zu spüren. Gerade in diesen Momenten bin ich dankbar, dass ich immer wieder ein Gefühl und eine Gewissheit der Zuversicht, des Gehaltenseins und der Hoffnung erleben darf. Diese schöpfe ich aus dem Glauben an Gott. Aber auch viele Menschen tragen zu dieser Gefühlslage und Hoffnung bei.

Kürzlich durfte ich als Jurorin der Auszeichnung «Hereos of Hope» amtieren. Spannende Persönlichkeiten waren unter den Nominierten. Von CEOs, die ethische Werte in ihrem Betrieb umsetzen, über Menschen, die Elend in der Welt gesehen haben und handeln, bis hin zu innovativen Personen oder Frauen und Männern, die in ihrem Wirkungskreis vorangehen. Doch als ehemalige Präsiden tin von Benevol Aargau, Fach- und Vermittlungsstelle Freiwilligenarbeit, weiss ich auch, wie viele Menschen durch ihre freiwillige Tätigkeit «Heroes of Hope» sind. Nicht zu vergessen all die Personen, die angesichts des Krieges in der Ukraine Spenden sammeln oder Menschen bei sich aufnehmen. Oder auch jene Menschen und Betriebe, die umdenken und ihren ökologischen Fussabdruck eigenverant wortlich reduzieren.

In dieser Zeitung lernen Sie weitere «Heroes of Hope» aus Ihrer Region und der ganzen Schweiz kennen. Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre inspirierende Begeg nungen!

Möchten Sie Nationalrätin Lilian Studer gern persönlich kennenlernen und mit ihr ins Gespräch kommen? Dann melden Sie sich an für den Hope»-Event «Weihnachtslicht» vom 25. November in Baden. Weitere Infos unter hope-baden-wettingen/event

IMPRESSUM

HERAUSGEBER

Diese Zeitung für Ihre Region wurde durch die Redaktion von Livenet mit Sitz in Bern (www.livenet.ch) gemein sam mit lokalen Kirchen, Gemeinden, Unternehmen und weiteren Partnern, welche die «Hope»-Vision unter stützen, realisiert.

REDAKTION

Florian Wüthrich (fw.)

Mirjam Fisch (mf.)

Manuela Herzog (mhe.)

Markus Hänni (mhä.)

Markus Richner-Mai (mrm.)

Dan Heger (dh.)

Hanna Krückels (hk.)

Daniel Gerber (dg.)

LAYOUT

Andrina Mosimann

AUFLAGE 12'100

Werbung

2 HOPE NR.8
Lilian Studer, Nationalrätin und Präsidentin EVP Schweiz lilianstuder.ch

MENSCHEN, D IE LEUCHTEN

Unsere Regiozeitungen schaffen Nähe und einen respekt vollen Raum zur Begegnung. Einige Köpfe, die Sie in die ser Zeitung sehen werden, kennen Sie vielleicht aus den Medien, andere könnten Ihre Nachbarn sein. Genau das macht den Reiz der «Hope»-Regiozeitungen aus. Lassen Sie sich inspirieren!

Eine Leser-Reaktion auf die letzte Regiozeitung in der Zentralschweiz hat mich besonders gefreut. Das Ehepaar aus Zug schrieb uns: «Ihre Zeitung ist das Beste fürs Immunsystem, was uns seit langem in die Hände geraten ist!» Wie ermutigend! Uns allen stecken die Coronajahre noch in den Knochen. Das Virus hat nicht nur das Immunsystem angegriffen. Zahlreiche für die Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur rele vanten Systeme waren betroffen, Existenzen wurden zerstört. Hoffnung tat not – und tut es noch immer, besonders mit Blick nach Osteuropa … Mich berührt die Solidarität der Schweizerinnen und Schweizer gegen über Menschen aus der Ukraine. Sie geht weit über Sach- und Geldspenden hinaus.

Aufeinander zugehen

Es gibt es, das Gute, das Hoffnungsvolle in unserer Gesellschaft! Da sind Menschen, die leuchten, im Grossen und im Kleinen. Solche Hoffnungsträgerinnen und -träger wollen wir aufspüren und dabei ertappen, wie sie Gutes tun. Uns geht es um Zusammenhalt, Ermuti gung und Hoffnung.

Wir möchten aufeinander zugehen, um einander nicht aus dem Blick zu verlieren. Ich bin überzeugt, dass es uns allen guttut – ja, sogar unserem Immunsystem –, wenn wir uns auf die Geschichten anderer Menschen in unserem Umfeld einlassen. So behalten wir ein weiches Herz, bleiben lernbereit und wach. Vielleicht werden dadurch auch einige Sehnsüchte und Träume geweckt, die tief in uns vor sich hinschlummern. Viel leicht werden neuer Glaube und neue Hoffnung geweckt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gewinn beim Entdecken und Kennenlernen von Menschen der Hoffnung in Ihrer Region und unserem Land!

Florian Wüthrich,

BUNTER ZEITUNGSSTRAUSS FÜR DIE REGIONEN

Unser Konzept bewährt sich, 2022 gestalten wir gemeinsam mit Partnern insgesamt 35 «Hope Regiozeitungen» – verteilt auf die ganze Deutschschweiz. In der Nordwestschweiz erscheinen die Zeitungen zum ersten Mal in sechs Teilausgaben: Aarau, Baden-Wettingen, Basel, Reusstal, Olten und Zofingen.

Mehr Infos: www.hope-schweiz.ch/about

HOPE NR.8 3
«HOPE»-CHEFREDAKTOR FLORIAN WÜTHRICH
Redaktionsleiter
Livenet

NACH

HAUSE KOMMEN

Joel Goldenberger (23) wuchs im Kanton Aargau auf. Schon früh begann er damit, Musik zu machen. Im Frühling 2020 veröffentlichte er sein erstes Album «Come Back Home» und landete damit gleich auf Platz 5 der Schweizer Album Charts. Im Gespräch mit «Hope» gewährt er einen ehr lichen Einblick in sein Leben und gibt Tipps zum Umgang mit Selbstzweifeln.

Die Musikkarriere von Joel Goldenberger startet, als er mit zehn Jahren erstmals ein Adonia-Musicalcamp besucht. Es zeigt sich, dass ihm Singen Spass macht und er talentiert ist. Ab und zu darf er ein Solo singen und beginnt daraufhin, auch in seiner Freizeit Covers zu singen. In Joels Verwandt schaft ist Musik wichtig und seine Mutter singt schon seit Jahren in einem Chor. Irgendwann möchte er mehr und macht sich selbst ans Songwriting. Daraus entsteht sein erstes eigenes Album «Come Back Home». Das Debutalbum erscheint 2020 und landet direkt auf Platz 5 der Schweizer Album Charts. Die Reaktionen auf seinen Erstling überraschen Joel. Er habe eher mit Platz 50 gerechnet, bekennt er. Auch das Gefühl, die CD endlich in Händen zu halten, sei über wältigend gewesen.

Wie entsteht ein Song?

Joel erklärt, dass er Songwriting-Zeiten einplane und sich mithilfe des Klaviers oder der Gitarre von Melodien inspirieren lasse. «Bei spontanen Ideen setze ich mich natür lich auch hin und versuche, sie aufs Blatt zu bringen.» Zudem nutze er das Programm «Master Writer», welches beim Schreiben

4 HOPE NR.8
JOEL GOLDENBERGER

«DER GLAUBE GIBT MIR BODEN»

Seit 2008 macht er sich bei Staat und Institutionen für die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten stark: Preis überwacher und Dr. iur. Stefan Meierhans aus Bern. Im aktu ellen Chaos der Märkte hat er alle Hände voll zu tun. Der Vater zweier Teenager gehört der Mitte-Partei an und ist aktives Mitglied der reformier ten Landeskirche. Im Interview spricht er über Gerechtigkeit, Glaube, Gaspreise, Krieg und Eigenverantwortung.

Herr Meierhans, Ihrem Dialekt nach liegen Ihre Wurzeln nicht in Bern … Ich lebe seit 20 Jahren in der Stadt Bern, fühle mich hier sehr willkommen und wohl – von der städtischen Gebührenpolitik einmal abgesehen. Der Kanton Bern hat viel zu bieten: Alpen, Jura, intakte Natur … Ich selbst bin in Altstätten, im St. Galler Rhein tal, aufgewachsen – als Reformierter in der Diaspora. Bis heute zählt das Gebiet doppelt so viele Katholiken wie Reformierte.

Sie legen Wert auf Ihre Konfession?!

Ich bin ein Verfechter der Volkskirche und in der reformierten Landeskirche stark verwurzelt. In meinen Augen ist die Kirche der Kitt für die Gesellschaft. Sie schafft Zusammenhalt. Meine beiden Mädchen nehmen ihren abendlichen Segen von mir gern entgegen, auch wenn sie schon bald ins Teenageralter kommen. Darüber freue ich mich. Ich sehe den Glauben als Richtschnur im Leben, er schenkt mir Halt und Hoff nung.

Wenn wir Europa, konkret die Ukra ine, betrachten, so tut Zusammen halt, vor allem Frieden zwischen den Völkern, not. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation? Kurz nach Ausbruch des Kriegs habe ich meinen Vater besucht. Wie ich, ist auch er deprimiert über das Geschehen. Er erzählte mir, er habe in den 40er-Jahren mit Steck nadeln auf einer Landkarte die Frontlinie nachgezeichnet. Nie hätte er geglaubt, dass es 70 Jahre danach wieder derartige Auseinandersetzungen geben könnte. Nüchtern betrachtet war unser Planet nie frei von Krieg. Statistiken des Stockhol mer Friedensforschungsinstituts zeigen in den letzten Jahren jedoch eine massive

Zunahme an Kriegen und Rüstungsausga ben. Erstmals seit langer Zeit ist der Krieg so nah an uns herangerückt. Man wird sich der Verletzlichkeit unserer Systeme bewusst und fühlt sich ohnmächtig.

«Ich sehe den Glauben als Richtschnur im Leben.»

Zuerst Corona, nun der Ukraine-Krieg. Wir erleben grosse Erschütterungen, die Märkte spielen verrückt. Wie wirkt sich das auf Ihren Alltag aus?

6 HOPE NR.8
STEFAN MEIERHANS
Name: Stefan Meierhans Alter: 54 Jahre Wohnort: Bern
zVg.

Die Preise steigen rapid. Es war eine Illusion, dass Gas immer billiger werden würde. Der kleine Preisüberwacher kann nichts aus richten, wenn die Gaspreise in Amsterdam durch die Decke gehen. Als kleines Land sind wir auch beim Benzin und Heizöl vom Ausland abhängig. Unser Uran kommt nicht aus dem Haslital, sondern aus Niger und Kanada. Wir haben jedoch auch Trümpfe in der Hand, etwa mit der Wasserkraft. Sie deckt die Hälfte unseres Energiebedarfs ab. Wir sind das Wasserschloss Europas.

«Ich bin kein Heiliger. Meine Triebfeder ist seit 2008 das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun. Sinnhaftigkeit gibt mir Motivation.»

Was können Verbraucher tun? Energie sparen. Ehrlicherweise muss man sagen, ein grosser Teil der Energiekosten im Bereich Wasser, Wärme und Strom entfällt auf die Leitungsinfrastruktur. Bau und Unterhalt der Leitungen verschlingen über die Hälfte dieser Aufwände. Hier haben wir Hebel und dürfen die Leute nicht «übers Näscht abschrysse» (Schweizerdeutsch für jemanden betrügen oder über den Tisch ziehen).

Wo sich Einzelne auf Kosten ande rer bereichern, da treten Sie auf den Plan. Sie haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, richtig?

Ich bin kein Heiliger. Meine Triebfeder ist seit 2008 das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun. Sinnhaftigkeit gibt mir Motivation. Dementsprechend setze ich meine Fähigkei ten ein. Ich habe dabei immer das Wohl der gesamten Gesellschaft im Auge und versu che sie so zu lenken, dass das Leben für alle gerechter wird. Das Hehre, das Ehrenwerte ist mein Kompass. Dies bedeutet, beiden Seiten gut zuzuhören und die Argumente abzuwägen.

Von Gesetzes wegen haben Sie auch Urteile zu fällen …

Fast immer kann eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Dafür bin ich dankbar. Damit können alle leben. Das ent spricht mehr meinem Naturell, als wenn ich mit jeder Frage vor Gericht gehen müsste.

Viele Abläufe im Kaufprozess sind für Konsumenten undurchsichtig. Es herrscht ein Dschungel von Ange boten und Anbietern. Man fühlt sich überfordert und ausgeliefert …

Die Welt wird in der Tat immer komplexer, da ist man dankbar für Wegleitung. Bei uns gehen pro Jahr etwa 1500 Beschwerden ein, darunter banale Dinge. Die Leute möchten wissen, welches Modell von Wohnmobil ich empfehlen würde, was mit ihrem Heizkes sel nicht in Ordnung ist ... Ich kann und will mich nicht um alles kümmern. Jede/r Einzelne trägt selbst Verantwortung, das war schon immer so. Bei schlimmen Auswüch sen ist es Sache des Staats, einzugreifen, vergleichbar mit den Fangnetzen am Rand einer Skipiste. Wer die Pistenmarkierung ignoriert und in eine Lawine gerät, der kann die Pistenbetreiber nicht dafür verantwort lich machen.

Energie- und Pharmakonzerne, Krankenkassen, Bahn, Post – fühlen Sie sich ihnen gegenüber nicht wie David und Goliath?

Ich bin kein ängstlicher Mensch und alles andere als duckmäuserisch. Ich sage jetzt auch nicht «Den Mutigen gehört die Welt!»… Der Grat zwischen Mut und Tollkühnheit ist schmal. Wollen und Tun ist besser, als beim Wünschen stehenzubleiben. Aus meinen Jahresberichten der letzten zehn Jahre wird ersichtlich, dass ich stets zwischen 200 und 300 Millionen Schweizer Franken einsparen konnte.

«Meine Herangehensweise: Respekt erweisen und Respekt einfordern – von allen, die am Wirtschaftsleben beteiligt sind.»

Wann und wo tanken Sie auf?

Im Austausch mit meiner Familie, in der Natur. Und wie gesagt, mein Glaube hat für mich einen hohen Stellenwert, er gibt mir Boden: «Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn ...» So beginnt das apo stolische Glaubensbekenntnis, das ich gern rezitiere. In die Texte der Bibel tauche ich mit Vorliebe per Podcast ein. «Unter Pfarrers töchtern» kann ich wärmstens empfehlen. Sie lesen die Bibel vom ersten bis zum letzten Buchstaben – ein Buch, das unsere Zivilisation markant geprägt hat. (fw.)

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Bern: Am Egelsee – ein Idyll mitten in der Stadt, und in Zukunft mit einem Café hoffentlich noch schöner und geselli ger als jetzt schon.

Meine Lieblingsbeschäftigung an ver regneten (Sonntag-)nachmittagen: Backen mit meiner Familie.

Meine Lieblingsmusik: Fast alles gefällt mir. Ich bin als Nostal giker ein Fan von Eurovision – weil es ein kulturelles Friedensprojekt in Europa ist. Und einige Eurovision-Hits von früher kann ich (fast) auswendig –z. B. «ne partez pas sans moi», das Céline Dion für die Schweiz sang –und 1988 gewann.

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: SBB

Welche Werte zählen für Sie?

Ein zentraler Wert ist die Liebe. Bei Verhand lungen mit internationalen Unternehmen kann ich aber nicht mit Liebe kommen, da spreche ich von Respekt. Das ist meine Herangehensweise. Sie gilt Unternehmen, die Mehrwert schaffen, Konsumenten, damit sie transparent informiert werden, und Menschen mit kleinem Budget. Es bedeutet, Respekt erweisen und Respekt einfordern –von allen, die am Wirtschaftsleben beteiligt sind.

WAS MACHT DER PREISÜBERWACHER?

Der Preisüberwacher schützt Konsumenten und Wirtschaft vor überhöhten Preisen. Seine Informationen bezwecken eine transparente Preisgestaltung. Er betätigt sich überall dort, wo der Wettbewerb nicht oder nur bedingt spielt.

7 HOPE NR.8
zVg.

KUNST KÜSST KIRCHE

Die Künstlerin und Theologin

Ruth Truttmann (44) hat ein feines Gespür. Eindrücklich verbindet die Autodidaktin Kreativität und Spiritualität, leitet das Kreativ-Team in der Momentum Church (bis Mai 2022 «Freie Christengemein de Aarau») und begleitet Gottesdienste mit Pinsel und Farbe.

«Als Teenager fragte ich meine Eltern mehrfach, ob ich adoptiert sei, ich empfand so ganz anders als meine Familie», schildert Ruth Truttmann ein nagendes Gefühl ihrer Jugend. Sie wird 1978 geboren, wächst in bescheidenden Verhältnissen in Rüti, im Zürcher Oberland, auf. Der Vater arbeitet als Automechaniker, die Mutter, eine öster reichische Buchhändlerin, ist mit den vier Kindern stark herausgefordert. Ruth, die fast so schnell erzählt, wie sie denken kann, erklärt: «Ich habe schon früh Verantwor tung übernommen, gelernt, kreativ zu den ken und aus Wenigem viel herauszuholen.» Diese Stärke ist zugleich eine Belastung für das feinfühlige Mädchen. «Unterdessen weiss ich, dass ich hochsensibel bin. Damals fühlte ich mich oft unverstanden, litt in der Schule unter Leistungsdruck … und manch mal auch unter der Last der ganzen Welt», bekennt Ruth. In der Bulimie sucht sie kurze Zeit Kompensation, hegt auch Suizidge danken, sagt dazu: «Ich hatte zwar Todes sehnsucht, es ging mir aber vielmehr darum, mich zu spüren, mich lebendig zu fühlen.»

Lehrerin oder Theologin?

Ruths kreatives Talent und Können zeigt sich auch in der Kunst. Schon immer hat sie gern gemalt und gestaltet, wählt in der Kantonsschule das musische Profil, feiert 1998 ihre Matura. Sie möchte Primarleh rerin werden. Oder soll sie doch praktische Theologie studieren? «Gott gab mir Klar heit für den theologischen Weg», bekräftigt Ruth, die den elterlichen Glauben früh zu

Name: Ruth Truttmann

Alter: 44 Jahre Wohnort: Aarau

HOPE NR.8 8
RUTH TRUTTMANN Livenet

ihrem eigenen machte und überzeugt lebt. «Ich war vier Jahre alt», blickt sie zurück, «als mein Vater mich fragte, ob ich Jesus als Freund haben wolle. Ich habe ihm dann geantwortet: ‹Aber Papa, das ist er doch schon!›» Mit 20 heiratet Ruth ihren langjährigen Jugendfreund. Zusammen mit Matthias startet sie ihr Theologiestudium, schliesst es kurz nach dem Umzug nach Aarau 2002 ab. Während ihr Mann in der Freien Christengemeinde (heute Momen tum Church) als Jugendpastor einsteigt, konzentriert sich Ruth auf die praktischen Bereiche: Kinderdienst, Jugendarbeit, Musik – und zunehmend Gestalterisches: «2011 ermutigte Gott mich wieder zu malen, als Vorbereitung für etwas Neues …», sagt Ruth. Leinwand, Palette, Pinsel und Farben hervorzunehmen, fällt der damals «5-fachen» Mutter nicht schwer.

«In diesem Moment wich der Schmerz in meinem Herzen einer unbeschreiblichen Freude. Ich fühlte mich zutiefst geliebt und geborgen.»

Himmel und «Herz-OP»

Was die «fünf» Kinder anbelangt präzisiert Ruth: «Zwei von ihnen leben im Himmel …» Die beiden Fehlgeburten erlitt sie 2009 und 2010. Als der Spitaltermin für die erste Kürettage anstand, sei sie untröstlich gewesen, ihr Kind nicht im Arm halten zu dürfen, habe verzweifelt gefleht: «Jesus, ich brauche eine Herzoperation! Mit diesem Schmerz kann ich nicht weiterleben.» Was Ruth dann erlebte, brannte sich ihr fest ein: «Ich hatte eine Vision. Darin sah ich in den Himmel und Jesus mit einem etwa achtjäh rigen Jungen an der Hand auf mich zukom men. Ich durfte meinen Sohn umarmen. Er sagte zu mir: ‹Mama, es geht mir so gut, ich warte hier auf euch!› In diesem Moment wich der Schmerz in meinem Herzen einer unbeschreiblichen Freude. Ich fühlte mich zutiefst geliebt und geborgen. Dieses Erle ben prägt und trägt mich bis heute.» 2013 macht das sechste Kind, ein Mädchen, die Familie Truttmann komplett.

Unterricht am Küchentisch

Da auch ihre Sprösslinge sensible Anten nen haben und einfacher über Bewegung und Erleben lernen, hat sich Ruth in den Primarschuljahren bei allen für Homeschoo ling entschieden. «So konnte und kann ich meine Leidenschaft fürs Lehren leben und die Kinder gezielt in ihrem Lernzugang

fordern und fördern», bemerkt die blitz gescheite Frau. Dabei hatte sie so manche Behördenhürde zu überwinden … Und was ist mit der Kunst? «Die ist fester Bestandteil meines Lebens als freischaffende Künstlerin, Kursleiterin und auch in unserer Kirche», sagt Ruth. 2014 – drei Jahre nach der «Wie derbelebung» ihrer Malutensilien – hat sie dort eine Kreativ-Abteilung ins Leben gerufen, leitet diese im Rahmen eines Teil zeitpensums. Herzstück des künstlerischen Engagements ist das Malen inspirierter Bil der während der Gottesdienste. Dabei lassen sich die Kunstschaffenden von der Musik, der Predigt und Passagen aus der Bibel lei ten, vor allem aber vom Heiligen Geist – als Kraft und Stimme Gottes. Ausdrucksstarke, farbintensive Kunstwerke zeugen davon und zieren das Foyer.

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Aarau:

Die Altstadt, sie bietet eine Mischung aus kunstvollen Dächern, feiner Kuli narik und gemütlicher Stimmung.

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Beim Ofenfeuer im Sessel ein gutes Buch lesen oder mit der Familie «Tichu» spielen

Meine Lieblingsmusik: Alles mit eingängigen Melodien und tiefen Texten

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten:

Sprechende Kunst

Alle Gemälde tragen eine Botschaft, spre chen die Betrachtenden unterschiedlich an. «Es macht mich glücklich, wenn meine Bilder etwas anklingen lassen, in Bewegung setzen, wenn Zerbrochenes heilt», sagt Ruth. «Von solchen ‹Godstories› kann ich nicht genug hören!» Dazu zählen auch Erlebnisse von Kursteilnehmenden, die durch das Malen neue Hoffnung und Perspektive für ihr Leben gewonnen haben. «Oft bezeichnen sich solche Menschen

selbst als talentfrei. Das sind sie nicht. Gott hat jedem Menschen einzigartige Gaben und Aufgaben zugedacht. Es berührt und beflügelt mich, Menschen mittels Kunst den Zugang zu Gott zu öffnen, zu seiner gren zenlosen Vater- und Schöpferliebe – und damit zu sich selbst.» (mhe.)

HOPE NR.8 9
«Es berührt und beflügelt mich, Menschen mittels Kunst den Zugang zu Gott zu öffnen.»
www.truth-art.ch/2018
Mehr: www.truth-art.ch
Livenet

Die Überwindung dieser Grenzen scheint mir notwendige Utopie. Utopisch wird meist negativ verwendet und klingt nach etwas Unrealistischem. Doch ich bin über zeugt, dass wir uns an Utopien orientieren müssen, damit wir uns zumindest einer hoffnungsvollen Zukunft annähern.

Parallel mit eurem Erfolg stiegen auch die Erwartungen. Wie geht ihr mit diesem Druck um?

LUC: Wenn man den Erwartungen hinter herrennt, kommt es nie gut. Man muss sich so gut wie möglich von Erwartungen, die von aussen kommen, lösen und eigene Ziele setzen.

LORENZ: Man muss klar differenzieren. Unser Ziel ist nicht primär einen Song zu haben, der zum Megaerfolg wird. Unser Wunsch ist, dass unsere Songs an und für sich perfekt sind, obwohl dieser Zustand gar nicht existiert. In dem Moment, in dem man nicht mehr weiss, was man anders oder besser machen könnte, hört man vielleicht einfach auf Musik zu machen.

«Ich bin überzeugt, dass wir uns an Utopien orientieren müssen, damit wir uns zumindest einer hoffnungsvollen Zukunft annähern.»

LORENZ: Als Hoffnungsträger sicher nicht. Aber wir haben uns vor der jetzigen Kon zerttour intensiv Gedanken über unsere Auftritte gemacht. Der Kontrast zwischen Freude und Leid ist für viele Menschen grösser als auch schon. Dabei sind wir zur Überzeugung gelangt, dass es diese Abende braucht. Nur, wenn man auch zu seinem eigenen emotionalen und energetischen Haushalt schaut, kann man solidarisch sein.

Was bedeutet euch persönlich Hoffnung?

LUC: Hoffnung ist sehr wichtig, weil man ohne sie verloren ist, als Gesellschaft und Individuum. Vieles stimmt einen traurig und macht ratlos, so auch die Diskussionen über Aufrüstung, in der meine Hoffnung nicht zu verorten ist. Aber generell blicke ich hoffnungsvoll in die Zukunft.

LORENZ: Auch ich habe Hoffnung, obschon sich vieles in die falsche Richtung entwi ckelt. Wir leben aber in einem sehr privile gierten Land. Im Gegensatz zu vielen ande ren Menschen können wir all das Schlimme, was auf diesem Planeten geschieht, auch

immer wieder ignorieren. Das macht Hoffen natürlich einiges einfacher, obwohl auch wir Hoffnung nötig haben.

2021 habt ihr mit «Argumänt» eine Hommage an den Schweizer Schrift steller und Theologen Kurt Marti ver öffentlicht. Im Zentrum dieses Lieds zu Ehren des Berner Pfarrers steht der Tod. Wie kam es dazu?

LUC: Kurt Marti nutzte seinen Resonanz raum immer wieder für kritische, politische und polarisierende Themen. Sowohl der Inhalt als auch die Form seiner Lyrik ist somit für uns inspirierend. Das Gedicht, welches wir vertonten, war uns sofort ins Auge gesprungen.

LORENZ: Unserer Gesellschaft täte es gut, wenn wir den Tod wieder mehr in die Mitte holen würden, anstatt ihn zu verdrängen. Leider wird dieser Zustand auch durch ganz banale bürokratische Absurditäten gestützt, indem man beim Tod eines Familienangehö rigen in gewissen Fällen nur einen bis maxi mal drei freie Tage bekommt und einem so für Trauer und Abschied keine Zeit bleibt.

Ihr seid Sympathieträger. Zu euch kommt man an Konzerte, um eine gute Zeit zu haben. Versteht ihr euch auch als Hoffnungsträger?

LO & LEDUC LIVE 2022

Mit Songs wie «All die Büecher», «Jung verdammt», «Tribut» und natürlich «079» haben sich Lo und Leduc längst in unseren Gehörgängen eingenistet. In diesem Jahr ist das Schweizer MundartPopduo mit diesen Songs und neuem Material aus dem Album «Mercato» unterwegs.

Alle Konzertdaten: www.lo-leduc.ch

Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft. Wird Lo & Leduc bald international durchstarten?

LUC: Wachstum ist nicht unser treibender Faktor. Aber einen Song in einer anderen Sprache zu bringen, schliessen wir nicht kategorisch aus. Es müsste einfach passen.

Lorenz und Luc, vielen herzlichen Dank für das Gespräch! (mhä.)

11 HOPE NR.8
«Hope»-Redaktor Markus Hänni beim Gespräch mit Lo & Leduc im PROGR Bern.
«Hoffnung ist sehr wichtig, weil man ohne sie verloren ist, als Gesellschaft und Individuum.»
Livenet
Maximilian Lederer

Jetzt gewinnen!

Du

vom

Aargau

Silber als Tausch und Zahlungsmittel verwendet

den Zeiten Abrahams

physisch verfügbaren Silbervorräte sind aktuell sehr begrenzt und die Nachf rage der Industrie und Anleger steigt weiter Silbergranulat ist gerade für Privatkunden aufgrund des attraktiven Preises eine goldene Wertanlage.

Entgegen den Noten im Portemonnaies hat Silber starkes Potential auf Wertzuwachs Das erworbene Silbergranulat wird versichert in einem Zollf reilager nähe Zürich aufbewahrt und kann zu jeder Zeit in CHF

EUR über ein Online Portal veräussert werden.

nächsten Schritt

jetzt

Werbung HOPE NR.8 Übersetzungen – Korrektorat – Redaktion Die richtige Wortwahl T 032 342 77 77 | info@scribe.ch | www.scribe.ch auf DE / FR / EN / IT / Sp
Teilnahme unter WWW.HOPE-AARAU.CH oder per Post an Livenet, Wettbewerb Wissensspiel Aarau, Parkterrasse 10, 3012 Bern Vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Ihre Postadresse und Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Die Gewinner werden schriftlich informiert. ALS TEILNAHMESCHLUSS GILT DER 31. DEZEMBER 2022. DIE PREISE WERDEN ZUR VERFÜGUNG GESTELLT VON:
bisch
WIR VERLOSEN 2× DAS WISSENSSPIEL «DU BISCH VOM – AARGAU» IM WERT VON JE CHF 69.90 Ihre Ersparnisse bestens investier t un d ver wahr t . 0041 62 892 48 w48 ww.bb wertmetall.ch contact@bb wertmetall.ch Gehen Sie den
und eröff nen Sie
ein S-Deposito. Seit
wird
Die
/

«EISHEILIGER» OHNE SCHEIN

In der Schweiz sorgt er für Muskel- und Mentalkraft, in Afrika für starke Gemeinschaften. «Hope» sprach mit Simon Holdener, dem Athle tiktrainer des HC FribourgGottéron, über Ziele, Werte und NHL-Überflieger Roman Josi, der im Sommer oft bei ihm trainiert.

Simon Holdener freut sich über die starke Eishockeysaison, ist er als Athletiktrainer doch massgeblich am Erfolg der Freibur ger beteiligt. Seine «Eismänner» sind körperlich in Topform. Auch mental gibt der Sportwissenschaftler und Gründer des Fitnesscenters «pure fitness Bern» seine Skills gern weiter: «Mir ist es wichtig, den Spielern Kontinuität zu bieten. Sie sollen mir vertrauen können. Ich glaube, das gelingt mir gut.» Simon Holdener selbst findet Halt im christlichen Glauben.

Von dieser Stabilität profitieren auch ZSC-Lions-Spieler Yannick Weber (34) und NHL-Crack Roman Josi (32), Vertei diger bei den Nashville Predators. Holde ner ist deren Personal Trainer und sagt über Josi: «Seine Werte sind eindrücklich, er ist ein unglaublicher Überflieger!» Auch in Malawi sorgt Holdener für Aufwind, gründete vor zehn Jahren ein Hilfswerk. Von anfänglichen Fussballtrainings hat sich die «Hilfe zur Selbsthilfe» der «Zikomo Foundation» heute auf sämtliche Lebens bereiche ausgeweitet. Durch seine Frau ist der dreifache Vater noch enger mit dem südostafrikanischen Staat verbunden.

HOPE NR.8 13
(fw.) SIMON HOLDENER
«Mir ist es wichtig, den Spielern Kontinuität zu bieten.»
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem «Hope-Talk», der im April in Bern aufgezeichnet wurde. Durch Scannen des QR-Codes gelangen Sie zum Video mit dem ausführlichen Interview (YouTube-Link). Simon Holdener instruiert Yannick Weber und Roman Josi.
Livenet zVg.
Name: Simon Holdener Alter: 42 Jahre Wohnort: Cordast FR

«BLEIB

BEI MIR, MAMA!»

Melanie Owen (35) hatte eine schwierige Kindheit. Als sich die Beziehung zur Mutter kittet, stirbt diese 36-jährig an Krebs. Nach Erfolg im letzten Jahr wird Melanies Geschich te wieder erzählt; im Musical «Life on Stage», am 18. und 19. November in Zofingen.

Melanie Owen kam 1987 in Pforzheim DE zur Welt. Über ihre Kinderjahre sagt sie: «Ich wurde von zwei Elternteilen grossgezo gen, die selbst zerbrochen waren. Als meine Eltern sich scheiden liessen, war ich neun Jahre alt und litt sehr unter der Situation. Vor allem die Verbindung zu meiner Mutter fehlte mir.» Melanie war mitten in der Pubertät, als sich die Beziehung der beiden verbesserte. Die Freude währte kurz. Ihre Mutter erkrankte an Krebs.

Zweifel und Klage Melanie, damals 14, erinnert sich: «In mir stauten sich Ärger und Unverständnis. Ich hatte Angst, konnte und wollte mir nicht vorstellen, dass meine Mutter bald nicht mehr da sein würde. Als sie krank wurde, telefonierte sie häufig mit der Schwester meines Vaters, die gläubig ist...»

«Ich hatte Angst, konnte und wollte mir nicht vorstellen, dass meine Mutter bald nicht mehr da sein würde.»

zVg.

Melanie selbst zweifelte zu jener Zeit, dass es Gott gibt, zugleich klagte sie ihn an. Die junge Frau fährt fort: «Gott begegnete mir genau in dem Moment, als meine Mutter starb. Ich war nicht vor Ort, sie wollte dies nicht. Ich wurde weggeschickt in ein Camp.

«Ich schrie Gott an»

Dort wollte Melanie für sich sein. Sie erzählt weiter: «An jenem Abend sonderte ich mich ab und schrie Gott an. Plötzlich hatte ich eine Vision. Ich sah meine Mutter im Krankenbett liegen, Jesus war bei ihr. Mir stand auch die Bibelstelle aus der Kreuzigungs-Szene vor Augen, in der es heisst: ‹Siehe, heute wirst du mit mir im Paradies sein› (Lukas-Evangelium, Kap. 23, Vers 43). Ich hatte einmal begonnen gehabt, in der Bibel zu lesen, aber beim dritten Buch Moses auf gehört. Auf einmal wurde ich ganz ruhig und fühlte mich sicher. Wie aus einer Trance heraus kehrte ich zurück ins Zelt, erfüllt von Frieden. Meine Armbanduhr zeigte 1:45 Uhr.»

Die Vision

Am Morgen erhielt Melanie die Nachricht, dass ihre Mutter verstorben sei – exakt um 1:42 Uhr. Melanie war klar: «Da hatte Gott

gewirkt!» Zuhause nahm die Schwester ihres Vaters Melanie zur Seite: «Meine Tante begann zu erzählen: ‹In dieser Nacht ist etwas passiert ...› Es zeigte sich, dass wir dieselbe Vision gehabt hatten. Mein eigenes Erleben war für mich intensiv und klar genug, das Nachdoppeln meiner Tante nun eine grosse Bestätigung. Auch zu wissen, wo meine Mutter nun ist, half mir sehr.»

Der Wendepunkt

Die Vision bezeichnet Melanie als Wende punkt in ihrem Leben: «Mitten im Verlust

14 HOPE NR.8
«Gut gemeint kam bei mir nicht immer gut an. So entwickelte ich eine rebellische Haltung.»

Melanies Geschichte als Musical

Das Erleben von Melanie Owen wird auch 2022 in Deutschland und der Schweiz wie der als Musical aufgeführt; unter anderem am 18./19. November 2022 in Zofingen (Details dazu auf lifeonstage.com). Über Melanies schwierige Kindheit ist das Buch «Bleib bei mir, Mama» erschienen (weitere Angaben siehe unten rechts). Die gelernte Pflegefachfrau ist heute veheiratet und lebt mit ihrem Mann Andy Owen, einem USSchweizer, in Emmenbrücke. Die beiden haben vier Kinder. Andy ist Pastor und leitet das Christliche Zentrum Zollhaus. Auch Melanie bringt sich in der Gemeindearbeit mit ein – im Bereich Gebet und in der Frau enarbeit. Zusammen mit einer Freundin hat sie den Podcast «Onder üs – der Frauen podcast» gestartet. Mit ihren Botschaften möchten sie anderen Menschen Orientie rung und Hoffnung vermitteln.

Melanie Owen über ihre Erfahrungen nach den Musical-Aufführungen von 2021:

«Ehemalige Schulkolleginnen haben sich gemeldet, auch Leute aus meinen Kin der- und Jugendjahren. Meine Geschichte hat viele Türen geöffnet zu Kollegen und Bekannten und führt noch immer zu manch tiefem Gespräch. Allein deswegen hat sich das alles gelohnt. Die Musical-Aufführungen und das Buch sind wunderbare Mittel, den Menschen meine Erlebnisse mit Gott nahe zubringen. Auch aus meiner Nachbarschaft erhielt ich Reaktionen von Betroffenen, die

selbst Angehörige verloren haben und durch meine Erlebnisse getröstet wur den. Es ist meine Geschichte, es ist ein Teil von mir. Für mich sind die damals kaputten Beziehungen – darauf werde ich sehr häufig angesprochen – heute in Ordnung. Zum Tod meiner Mutter 2002 habe ich Abstand gewonnen. Noch immer erlebe ich wehmütige, schmerzhafte Momente. Doch ich habe gelernt, damit umzugehen und kann heute gut über diese Zeit meines Lebens sprechen.»

ZUR PERSON

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmit tagen: Mittagsschlaf mit der Familie, Tee trinken oder Dokfilme schauen

Meine Lieblingsmusik: LOVKN, Switchfoot, Worship von Hillsong

Auf diese Apps möchte ich auf keinen Fall verzichten: WhatsApp und Google

MELANIE –«BLEIB BEI MIR, MAMA»

habe ich etwas so viel Grösseres gefunden. Nicht dass nun alles gut war, aber dieses Erlebnis brachte Versöhnung mit meiner Vergangenheit. Ich wurde frei!»

Von da an wohnte Melanie bei ihrer Tante und ihrem Onkel unter einem Dach. Der Altersunterschied betrug 40 Jahre und ihr liberaler, anti-autoritärer Hintergrund stiess auf einen fürsorglichen Hort. Melanie sagt dazu: «Es gab gewisse Kämpfe. Gut gemeint kam bei mir nicht immer gut an. So entwi ckelte ich eine rebellische Haltung.»

Die Erkenntnis

Zwei Jahre später zog Melanie zu ihrem Vater, der erzieherisch gar keine Linie hatte. «Wir wohnten wie in einer WG. Ich ging weiterhin in die christliche Jugendgruppe, war auf der Suche nach meinem Platz im Leben. Ich fragte mich, wie ich meinen

Glauben leben sollte, fühlte mich hin- und hergerissen zwischen zwei Welten.»

Buch von Damaris Kofmehl, SCM Hänssler, 144 Seiten, CHF 15.40

Auf einer Israel-Reise hatte sie dann ein Schlüsselerlebnis: «In Jerusalem hörte ich den Muezzin rufen und zugleich die Kirchenglocken läuten. Genauso fühlte ich mich. Mitten in diese Dissonanz sprach Gott leise zu mir. Da erkannte ich, dass ich in dieser Welt seiner Stimme folgen und ver trauen kann. Er liebt mich vorbehaltlos. Was zählt, ist die Verbindung, die Freundschaft mit ihm.» (dg./mhe.)

Bestellen unter: lifeonstage.com

15 HOPE NR.8
«Dieses Erlebnis brachte Versöhnung mit meiner Vergangenheit.»
16 HOPE NR.8
Santiago Ojeda
17 HOPE NR.8

FOTOWETTBEWERB

WIR SUCHEN DAS SCHÖNSTE LANDSCHAFTSBILD AUS IHRER REGION. DURCHSTÖBERN SIE IHRE ARCHIVE ODER FANGEN SIE FÜR UNS

TAUFRISCHE MOTIVE EIN! ZU GEWINNEN GIBT ES EINEN HALBTAGESWORKSHOP MIT DEM FOTOGRAFEN MARTIN MÄGLI AUS HERBLIGEN.

Unser Land ist wunderschön! Sicher kennen auch Sie schmucke Flecken in Ihrer Umgebung. Wenn Sie Auge und Talent haben, die Idylle mit Ihrer Kamera einzufangen, sind Sie unsere Frau/unser Mann! Mit etwas Glück wird Ihr Sujet in einer unserer Regiozeitungen abgedruckt. Ein bisschen mehr Glück – und Sie gewinnen unseren Hauptpreis: einen Privat-Halbtages-Workshop mit Martin Mägli im Wert von CHF 650.–. Sie bestimmen Ort, Zeit, Dauer und Thema und profitieren während eines Halbtages von der Erfahrung und dem Knowhow des Profifotografen.

Als Natur- und Landschaftsfotograf hat der gelernte Lehrer und dreifache Vater zahlreiche Reporta gen in bekannten Magazinen wie Alpen, Terra, Schweizer Garten, ethos und Naturfoto publiziert und diverse Preise abgeräumt. Nebst Workshops und Kursen zu bestimmten Themen, bietet Martin Mägli auch Auftrags- und Hochzeitsfotografie sowie Multivisionen an.

Mehr über Martin Mägli und sein Angebot erfahren Sie auf www.naturbild.ch

zVg.

TECHNISCHE BILDVORGABEN

– Bildauflösung: 300 dpi bei Format A3 – Querformat wird bevorzugt

TEILNAHMESCHLUSS

Senden Sie Ihre Aufnahmen bis Ende Dezember an wettbewerb@hope-schweiz.ch (Betreff «Hope-Fotowettbewerb»). Vergessen Sie nicht, folgende Angaben zu vermerken: Vorname, Name, Region und Aufnahmeort des Fotos!

MACHEN SIE MIT!

18
Pexels, picjumbocom

«BLOOMELL» –MENSCHEN ZUM AUFBLÜHEN BRINGEN

Michael Häfeli aus Olten will mit dem «Bloomell Coffeehouse» eine Brunch-Kultur in der Schweiz etablieren. Hier sollen Menschen Gemein schaft erleben und aufblühen.

Er liebt exzellenten Kaffee und bruncht fürs Leben gern. «Every day Sunday», sagt Michael Häfeli und lächelt. Der Betriebs ökonom ist mit der Primarlehrerin Rebekka verheiratet und Vater eines 9-jährigen Sohns. Zusammen mit seiner Schwester Raphaela entwickelte Michael ein Konzept, welches das Brunchen in einem schönen Lokal zu einer Oase der Gemeinschaft und Zugehö rigkeit macht. Stilvolles Ambiente, herzliche Atmosphäre, frisch zubereitete Gerichte und Getränke und Zeit für Gespräche zeichnen die beliebten Anlässe aus.

Der Schritt in die Selbstständigkeit 14 Jahre hatte sich Michael als Geschäfts führer beim Sozialunternehmen «WG Treffpunkt» engagiert. 2019 kündigte er die Stelle und übernahm 2020 das «Bloomell Coffeehouse». Zwei Monate später folgte der Lockdown. 2021 erkrankte Michael heftig an Covid: Lungenentzündung, Läh mungserscheinungen in Gesicht, Händen und Beinen ... «Das war hart, aber man weiss nie, wofür etwas gut ist», bemerkt der Unternehmer sec. Noch heute hat er manch mal starke Schmerzen in den Händen. Wäh rend seiner Genesungszeit liess sich Michael in der Zwiesprache mit Gott neu inspirieren. Heute sagt er bestimmt: «Ich bleibe dran – damit noch an vielen weiteren Orten der Alltag zum Sonntag wird!»

Übrigens: Das Unternehmen Bloomell wurde in der Kategorie «Coffee and Bis tro» des «Swiss Gastro-Awards 2020» mit dem 1. Rang ausgezeichnet. (mf.)

HOPE NR.8 19
Alter: 43 Wohnort: Olten SO
Hier
geht's zur Website: www.bloomell.ch
Mirjam
Fisch diewerkstatt-wgt.ch bloomell.ch

Diese Werte sind uns sehr wichtig und wir bemühen uns, sie unseren Mitarbei tenden vorzuleben.

Der Hauptsitz von Victorinox ist immer in Ibach geblieben. Fühlen Sie sich in der Innerschweiz verwurzelt?

Unsere Familie wohnt hier, hier schlägt unser Herz, hier sind unsere Wurzeln. Unser Urgrossvater hat die Firma 1884 an diesem Standort gegründet und wir beschäftigen heute im Talkessel von Schwyz 950 Personen. 2021 haben wir unser Bekenntnis zum Standort Schwyz erneut kräftig unterstrichen, indem wir 50 Millionen Schweizer Franken in den Bau unseres neuen Distributionszentrums investiert haben.

«Der Grund für den Erfolg jeder Firma sind immer die Menschen.»

Welche Herausforderungen hatte die Coronakrise für Ihre Branche?

Wir mussten uns weltweit auf einen star ken Umsatzeinbruch einstellen, sind aber dankbar, an unseren beiden Produktionsstandorten Delémont und Ibach nieman den entlassen haben zu müssen. Einerseits aufgrund Kurzarbeit, andererseits dank unserer Reserven. Unsere Familie hatte stets die Philosophie: «Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.» Danach zu han deln, hat uns schon oft geholfen, schwierige Zeiten besser zu überstehen.

Wo erkennen Sie in der aktuellen Zeit auch Chancen?

Wir leben heute in einer Welt mit ständi gen und immer schnelleren Veränderungen. Unternehmen und Einzelpersonen müssen lernen, damit umzugehen und dabei auch die Chancen sehen, die jede Krise mit sich bringt. Ein chinesisches Sprichwort umschreibt dies sehr schön: «Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.» Für uns ist wichtig, dass unsere Mitarbei tenden sehen, wie sie Krisen nutzen und daraus etwas Gutes gewinnen können.

In dieser Zeitung beschäftigen wir uns auch mit der Frage, was Men schen Hoffnung und Halt gibt. Wie stehen Sie persönlich dazu?

Hier muss ich klar sagen: Halt und Unter stützung bekomme ich von meiner Familie; meiner Frau, meinen Kindern und auch meinen Geschwistern. Ich habe sieben Schwestern und drei Brüder. Kraft und Halt finde ich ebenfalls im christlichen

Glauben. Für mich ist der Herrgott ein Leuchtturm und gleichzeitig ein Kompass. Ich denke, dass der Glaube allein nicht reicht, aber er hilft. Wenn ich überlastet bin und Sorgen mich drücken, dann lege ich diese dem Herrgott in die Hände. Er hilft mir, die Last zu tragen.

Wie erleben Sie Gott konkret in Ihrem Alltag?

Das klingt nach einer schwierigen Frage, aber eigentlich ist es ganz einfach. Wenn ich bewusst und mit offenen Augen durchs Leben gehe, erfahre ich Gottes Gegenwart täglich. Gott ist immer da. Auch wenn wir mit offenen Augen in der Natur unterwegs sind, sehen wir überall kleinere und grössere Wunder. Das ist der Ausdruck unseres Schöpfers.

Die meisten Mensch kennen persönliche Krisen und Momente des Scheiterns. Was half Ihnen, in diesen Momenten aufzustehen und weiter zumachen?

Mir hilft das Wissen, dass Krisen und Scheitern genauso zum Leben gehören wie Erfolge. Krisen bieten die Chance, resilienter zu werden und sich weiterzu entwickeln. Ein bekanntes Sprichwort sagt: «Es kommt nicht darauf an, wie oft man hinfällt, sondern dass man wieder aufsteht.» In schwierigen Zeiten und Herausforderungen suche ich das Gespräch und die Reflexion mit meiner Familie, aber auch mit Freunden. Bewusst richte ich den Blick auch auf positive Dinge. Das hilft, um Schwieriges leichter tragen zu können.

Auf allen Ihren Taschenmessern findet sich das Schweizerkreuz. Christliche Symbole stehen heute immer stärker in der Kritik. Was sagen Sie dazu?

In unserer Familie sind christliche Werte enorm wichtig und der christliche Glaube gibt mir viel Kraft. In etlichen Räumen unseres Betriebs hängt ein Kreuz an der Wand, weil wir von dessen Kraft und Aus strahlung überzeugt sind.

«Wenn ich bewusst und mit offenen Augen durchs Leben gehe, erfahre ich Gottes Gegenwart täglich.»

Wie wichtig ist Ihnen eine kirchliche Tradition?

In unserer Familie sind wir sehr offen. Wir leben unseren katholischen Glauben, haben jedoch keine Berührungsängste. Uns ist der christliche Glaube sehr wichtig, letztlich muss jeder Mensch selbst einen Ort für

Halt und Orientierung finden. Ich respek tiere unterschiedliche Überzeugungen.

Wie sieht bei Ihnen ein typischer Tagesablauf aus?

In gewissen Berufen mag es einen typischen Tagesablauf geben. Beim Verantwortlichen einer Firma verläuft der Tag immer wieder unterschiedlich. Die meisten Tage begin nen früh und enden spät. (fw./mrm.)

ZUR PERSON

Wie entspannen Sie sich nach einem anstrengenden Tag am liebsten?

Bei einem Abendspaziergang mit mei ner Familie; wenn ich mit meiner Frau, meinen beiden Töchtern und meinem Sohn über unsere Erlebnisse des Tages austausche.

Meine Lieblingsbeschäftigung an ver regneten (Sonntag-)nachmittagen: Wir sind gern an der frischen Luft und lieben das Wandern. Wenn es regnet, ist das etwas schwieriger. Dann ver bringe ich die Stunden gerne mit krea tivem Gestalten von Fotobüchern. Seit 16 Jahren haben wir als Familie von jedem Jahr ein Fotobuch. So können wir das Jahr noch einmal nacherleben.

Meine Lieblingsmusik: Mich begleiten eher Hörbücher als Musik. Momentan ist es das Hörbuch von Ken Follett mit dem Titel «Kingsbridge». Das ist eine Geschichte aus dem Mittelalter, die meine Frau und mich sehr fasziniert.

Nennen Sie uns bitte eine Ihrer mutigsten Taten: Körperlich gesehen war dies die Bestei gung des Piz Bernina gemeinsam mit meinen zwei Töchtern. Wenn ich die beiden heute frage, ob sie noch einmal mitkommen würden, sagen sie unisono «Nein». Wir haben es einmal gewagt und es war die Grenze dessen, was wir uns trauten.

HOPE NR.8 21
zVg.

Jesus Christus, komm zurück! › – und sofort schlug sie die Augen auf», erzählt Jasmin. Erneut hatte sich Gott ihr auf eindrückliche Weise gezeigt. Ihre Zweifel verpuffen.

Berufung wird Beruf Volljährig geworden fragt sich Jasmin, wo ihr Weg beruflich hinführt. Der Wunsch, ihren Glauben mit einem Kunststudium zu verbinden, scheint nicht realisierbar. Mit Gott an ihrer Seite offenbar sehr wohl! Jasmin erzählt: «An einem Sommertag lief ich an der Thomaskirche vorbei und las die Inschrift an der Aussenmauer: ‹Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit›. Dabei spürte ich sehr stark Gottes Gegenwart. Kurzerhand fasste ich Mut, klingelte beim Pfarrer und fragte, ob ich bei ihm ein Praktikum machen könne… Tja, heute bin ich dort angestellt und studiere parallel am TDS (TheologischDiakonisches Seminar) in Aarau.» Auf die Frage, wie es ihr gehe, wenn sie anderen Menschen von ihrem Glauben erzähle, antwortet Jasmin: «Noch heute habe ich Herzklopfen. Ein Leiter erklärte mir einmal: ‹Jasmin, die Angst, die du spürst, ist nicht deine Angst, sondern die Angst des Fein des, der verhindern will, dass Gott wirken kann›. Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, es bedeutet, die Angst zu überwin den. Daran erinnere ich mich immer wieder und es ermutigt mich, die Begegnungen zu wagen.»

Kunst und Glaube

In ihrem Atelier, das sie sich im Keller der Kirche eingerichtet hat, verbringt Jasmin gern Zeit mit Gott: «Für mich ist es ein Kraftort, wo ich heimkommen und bei Gott ankommen kann, fernab vom Trubel des Lebens. Dass Gott in mir wohnt, das

berührt und begeistert mich. Gott hält mich ganzheitlich aus, ob ich lache oder weine. Er schämt sich nicht für mich, er rennt mir sogar auf halber Strecke entgegen», erzählt Jasmin – und man nimmt der strahlenden

Gott hält mich ganzheitlich aus, ob ich lache oder weine. Er schämt sich nicht für mich, er rennt mir sogar auf halber Strecke entgegen»

jungen Frau jedes Wort ab. Beim Malen begegne ihr Gott, fährt sie fort. Früher habe sie sofort ein Resultat sehen wollen. Je länger, je mehr konnte sie sich davon lösen, bezeichnet das Ganze als langen Prozess, sagt: «Es geht nicht um das Ziel, sondern um den Weg. So ist es auch mit unserer Beziehung zu Gott. Wir sind zusammen auf dem Weg.»

Alltagsnahe Predigten

Oben im Gemeindesaal befinden sich nebst der Orgel auch Instrumente einer Band. «Wir sind eine Gemeinde, die auch Wor ship macht, also Anbetung mit moderner Musik. Es ist schön zu sehen, wie Traditi onelles und Modernes hier in Harmonie nebeneinander existieren», stellt Jasmin fest. Als angehende Theologin liebe sie es, zu predigen, die Bibel auszulegen und den Menschen etwas Brauchbares für ihren Alltag mitzugeben. «Gottesdienst ist viel

BRAVE beLIFE

Mutig sein, mutig leben und mutig glauben. In den Videos auf diesem YouTube-Kanal geht es um Geschich ten mitten aus dem Alltag junger Menschen bis hin zu Diskussionen über Glaubensfragen.

Wenn Menschen Jesus begegnen passiert etwas. Es verändert Leben. Heilungen passieren und Wunder geschehen. Jasmin erzählt, wie es für sie war, als sie Jesus kennengelernt hat und wie er ihr Leben verändert hat. Über die Kunst verarbeitet sie viele Dinge und ist voller Sehnsucht und Leidenschaft, dass andere Menschen Jesus kennenlernen. So können auch mal ganz verrückte Dinge passieren.

Hier gehts zum Video mit Jasmin Graber!

mehr als die eineinhalb Stunden am Sonn tagmorgen. Die Kirche ist der Ort, an dem Himmel und Erde aufeinandertreffen, wo eine Begegnung mit dem lebendigen Gott möglich wird, wo Spannungen sein dürfen und man gemeinsam um Meinungen, Weltanschauungen und Werte ringen darf; in alledem ist der Heilige Geist das verbin dende Element.»

25 HOPE NR.8
(dh.)
Diese Inschrift auf der Mauer der Thomaskirche (BS) führte Jasmin Graber zu einer Anstellung als Jugendarbeiterin.
Livenet

POSITIVE «SCHWINGUNGEN»

Matthias Glarner (36) kennt sowohl extreme Glücksgefühle als auch Momente des Leidens und der Trauer: 2016 triumphiert der Berner Oberländer Schwinger am Eidgenössischen in Estavayerle-Lac. Kurze Zeit später schrammt er beim Sturz von einer Gondel im Hasliberg am Tod vorbei. In seinem Buch «Dream Big» und hier

Matthias Glarners biografisches Buch «Dream Big» beginnt nicht etwa mit einem Jubelschrei nach einem gewonnenen Schwingfest. Auch nicht mit der Geburt am 19. Dezember 1985. Es geht los mit einer dramatischen Szene am Morgen des 28. August 2016 in Estavayer-le-Lac: «Mein Körper krümmt sich. Ich beuge mich nach vorne, erbreche. Vorsichtig einatmen. Ja, jetzt ist besser. Nochmals einatmen, diesmal tiefer. Okay. Langsam wieder aufrichten.» Am Anfang dieses Tages, an dem der Berner Oberländer seinen grössten sportlichen Triumph feiern wird, stehen Widerstände. Damit ist der stimmungsmässige Teppich für Glarners Lebensgeschichte ausgerollt.

eigene Karriere geworden – und sie bestim men auch nach seiner aktiven Sportlerkar riere sein Leben. Der inzwischen 36-jährige Sportlehrer (sein Studium in Sportwissen schaft absolvierte er während der Schwing karriere) gründete 2021 zusammen mit seinem langjährigen Athletiktrainer Roland Fuchs die Firma «S4Sports Pro», in der er ambitionierte Athleten anleitet, über maxi malen Trainingsfleiss zum Erfolg zu kom men. Erfolgsstreben und Hoffnung – primär auf den Sieg – liegen nah beieinander. Zum Thema und Titel unserer Zeitung sagt Glarner, hoffen sei schon okay, aber man müsse auch investieren. «Es gibt viele Leute, die gross träumen und sehr viel Hoffnung haben, aber nicht bereit sind, den Weg zu gehen und hart dafür zu arbeiten.»

Grosses zu erreichen. «Wenn das passt, kann ich meinen Leuten viel Energie geben. Dann macht es extrem Spass, sie auf ihrem Weg zu grossen Zielen hin zu begleiten.» Mit Ath leten, die vielleicht viel Talent haben, aber faul sind, habe er indes eher Mühe, gibt der taffe Trainer zu. Einen Traum zu haben, sei noch nichts Besonderes, findet Glarner, aber bereit zu sein, dafür zu leiden und den Preis

«Andere hatten mehr Talent als ich, also musste ich hart arbeiten. Das war der Preis, den ich zu bezahlen hatte.»

«Ein bisschen auf die Zähne beissen» «Mättel» wächst wohlbehütet im schmu cken Oberländer Dorf Meiringen mit seinen gut 4'000 Einwohnern auf. Doch bei der Familie Glarner werden die Kinder nicht verhätschelt. «Ich habe zu Hause gelernt, dass man mit Jammern nicht weit kommt im Leben. ‹Ihr müsst ein bisschen auf die Zähne beissen›, hat unser Vater oft gesagt.»

Es sind Werte wie Bodenständigkeit, Demut und Disziplin, die Matthias Glarner prägen.

Diese Werte sind zum Kompass für seine

Bereit, für einen Traum zu leiden? Dass das Know-how des Schwingerkö nigs von 2016 gefragt ist, zeigen bereits die ersten Monate mit «S4Sports Pro»: 24 Sportler begleiten Mättel Glarner und Roli Fuchs aktuell, darunter befinden sich 16-jährige Talente ebenso wie erfahrene Leistungssportler – von Schwingen über Handball, Fussball und Eishockey bis hin zu Skifahren und Segeln. Die Sportart sei nicht entscheidend, da die Philosophie immer die gleiche sei: «Wir möchten aus jedem Sportler das Maximum herausholen.» Für eine enge Zusammenarbeit fordere er harte Arbeit, betont Matthias Glarner. Er müsse beim Athleten den Willen spüren, etwas

zu bezahlen, das sei eine andere Geschichte. Hier kann der ehemalige Spitzenschwinger auf seine eigenen Erfahrungen zurückgrei fen: «Ich war ein harter Arbeiter mit etwas Talent. Bei mir mussten alle Gläser voll sein, wenn ich Schwingerkönig werden wollte. Andere hatten mehr Talent als ich, also musste ich hart arbeiten. Das war der Preis, den ich zu bezahlen hatte.»

Schwinger-WK in Magglingen

Das Gespräch für diese Regiozeitung führten wir im Restaurant des Grand Hotel Magglingen, kurz vor Ende des SchwingerWKs. Dieser findet seit 2012 von Dezember bis März statt. Trainiert wird monatlich drei Wochen in Folge, wobei die Schwinger

26 HOPE NR.8
«Mit Jammern kommt man nicht weit im Leben.»
zVg.

HOFFNUNG TROTZ DIAGNOSE

Name: Cornelia Steiner

Alter: 34 Jahre

Wohnort: Münsingen BE

Ich starre gebannt auf die Bilder des Kriegs in der Ukraine und bin überwältigt. Berichte von weinenden und warten den Menschen zerreissen mir fast das Herz. Trotzdem fühlt sich alles so dumpf an. Wie mit alledem umgehen, da ich jetzt meinem eigenen Gegner gegenüberstehe? Vor einem Tag erhielt ich aus dem Nichts heraus die Diagnose: Krebs!

Ist es vermessen, jetzt über Hoffnung zu schreiben? Ich bin sicher, dass Sie Ihre eige nen Kämpfe nur zu gut kennen. Um sich der nagenden Frage nach Hoffnung nicht stellen zu müssen, werden wir aktiv. Wir beginnen, alles irgendwie positiv zu sehen und kippen plötzlich doch auf die Seite der Ohnmacht, unfähig uns zu bewegen. Ein gespaltenes Verhältnis zum Wort Hoffnung zeichnet sich ab. Ist Hoffnung vielleicht nur eine neue Chance, enttäuscht zu wer den? Ist es vermessen, sich jetzt dem Thema Hoffnung zu stellen? Ich bin überzeugt, dass es nie einen besseren Zeitpunkt gab

als jetzt – für mich und für Sie! Ich nehm's gleich vorweg: Meine Hoffnung ist in Jesus begründet. Deshalb orientiere ich mich in meinem aktuellen Kampf gegen den Krebs auch an der Bibel.

lebte und doch ganz Gott war, weiss um meine tiefsten Bedürfnisse. Weil Jesus den harten Weg ans Kreuz auf sich nahm und für meine Fehler, Krankheiten und meinen Alleingang starb, hat er den Himmel geöff net. Seither ist der Weg zu Gott frei (auf www.thefour.ch wird das sehr gut erklärt.) Jesus starb – aber er ist wieder zum Leben auferstanden. Deshalb haben wir Grund zur Hoffnung.

Hoffnung trotz Not?

Als die Freunde von Jesus damals Angst vor der Zukunft hatten, sprach Jesus zu ihnen: «Lasst euer Herz durch nichts erschüt tern. Vertraut auf Gott und vertraut auf mich!» (die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Vers 1). Anstatt gutgemeinte Ratschläge zu erteilen à la: «Es kommt schon gut, ihr müsst nur an euch glauben, ihr schafft das…», bezieht Jesus die Hoff nung auf sich selbst und appelliert, ihm zu vertrauen. Er zieht wortwörtlich alle Blicke auf sich selbst. Das wäre ganz schön ver messen, wenn er nicht der wäre, der er ist.

Nahrung fürs Herz

Jesus weiss, dass Hoffnung kein Wunsch denken oder billiger Trost ist, sondern eine Art «göttliche Nahrung» für mein Herz. Er, der auf dieser Erde als Mensch

Ja! Hoffnung hat tatsächlich weniger mit den Umständen, als vielmehr mit der Nah rung zu tun – eben «göttlicher Nahrung». Es ist ein Trinken von Gottes Zuversicht, ein Leben aus seiner Kraft, weil er Quelle der Hoffnung ist! Auf Jesus zu vertrauen, schliesst unser Leben an diese Quelle an.

Kennen Sie diese nie versiegende Kraft quelle, diese unerschütterliche Hoffnung, durch die Sie auch in Zeiten wie diesen fest stehen können? Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie Jesus als Quelle Ihrer Hoffnung finden!

29 HOPE NR.8
«Ist Hoffnung vielleicht nur eine neue Chance, enttäuscht zu werden?»
«Jesus ist die Quelle der Hoffnung!»
zVg.

KIRCHEN

Aarau

Sie wollen mit Menschen aus Ihrer Region in Kontakt treten, die Ihre Hoffnung im Leben auf Jesus setzen? Dann empfehlen wir Ihnen den Besuch eines Gottesdienstes. Wenn Sie allgemeine Fragen zum christlichen Glauben haben, stellen Sie uns diese gern per E-Mail an info@hope-schweiz.ch. Ihre Anfragen werden in einem vertraulichen und anonymen Rahmen beantwortet.

KIRCHE / GEMEINDE

WEBSEITE

3x3 emk www.3x3emk.ch

BewegungPlus Gränichen www.bewegungplus-graenichen.ch Chrischona Gränichen www.chrischona-graenichen.ch church alive www.churchalive.ch

Community Church www.communitychurch.ch

Evangelisch-methodistische Kirche Aarau www.emk-aarau.ch

Evangelisch-methodistische Kirche Muhen www.emk-muhen.ch

Evangelische Allianz Aarau www.kirchenaarau.ch

FEG Aarau www.feg-aarau.ch

FMG Hunzenschwil www.fmgh.ch

GfC Aarau www.aarau.gfc.ch

Heilsarmee Aarau aarau.heilsarmee.ch

Mino–Aarau www.mino-aarau.ch

Momentum Church Aarau www.momentum-church.ch

Reformierte Kirche Staufberg www.ref-staufberg.ch

Reformierte Kirchgemeinde Buchs-Rohr www.ref-buchs-rohr.ch

Reformierte Kirchgemeinde Suhr-Hunzenschwil www.ref-suhr-hunzenschwil.ch seetal chile www.seetal-chile.ch

Vineyard Aarau www.vineyardaarau.ch

30 HOPE NR.8
HERZLICH WILLKOMMEN ZU UNSEREN GOTTESDIENSTEN!

Informationen und

ANMERKUNG:

Hier sind nur jene Kirchen aufgeführt, die sich auf Einladung des Herausgebers eintragen liessen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Glaubensüberzeugungen der aufgeführten Kirchen stimmen nicht in jedem Fall mit jener der Redaktion überein. Es handelt sich lediglich um eine Adressliste christlicher Gemeinschaften aus der Region. Ebenso decken sich die Inhalte in dieser «Hope-Regiozeitung» nicht zwingend mit den Überzeugungen und Meinungen der hier aufgeführten Kirchen.

31 HOPE NR.8
Santiago
Ojeda Weitere
aktuelle Daten: www.hope-aarau/adressen

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.