Regiozeitung Hope-Schaffhausen 02/2022

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commons.wikimedia.org | Hauserphoton REGIOZEITUNG SCHAFFHAUSEN Nr. 8 www.hope-schaffhausen.ch SEITE 32 «WHY?NACHTEN»: WARUM FEIERN WIR? SEITEN 26–27
EINES THEOLOGEN Manuel Schmid sinniert über den Titel seines Buches: «Gott hat keinen Plan für dein Leben!» SEITE 6–7 HOPE-EVENT: RÜCKBLICK SEITEN 26–27 KERZEN ZIEHEN IN DER LIFE HALL SEITEN 20–21 HERZSCHMERZ UND HOFFNUNG Soul-Talent Céline Hales sang lang im Kirchenchor und startet nun als Solo-Künstlerin durch. SEITEN 22–24 PERFEKTIONISMUS MACHTE IHN KRANK Hausarzt Werner Furrer wurde 2008 von seinem eigenen Körper ausgebremst.
THESEN

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WAS IST IHRE HOFFNUNG?

«Deus spes nostra est», das bedeutet «Gott ist unsere Hoffnung». Dieser Spruch in der Buchthaler Kirche hat für meine Frau und mich eine grosse Bedeutung. Als wir vor 42 Jahren dort heirateten, sprach uns die Inschrift noch nicht an. Unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten waren unsere Hoffnung. Wir alle haben irgend eine Hoffnung für unser Leben und unsere Zukunft. Hoffnung auf Erfolg, Wohl stand, eine gute Arbeitsstelle, ein Haus und vieles mehr. Was ist Ihre Hoffnung?

gerade Weihnachten das Fest, das uns Hoffnung schenkt? »

Drei Jahre nach unserer Hochzeit erlebten meine Frau und ich – unabhängig voneinander – Gott als ein reales Gegenüber, als eine lebendige Hoffnung. Im Jahr 1990 reisten wir nach Indien und lebten mit unseren vier kleinen Kindern unter den ärmsten Menschen. Wir halfen beim Aufbau einer Dorfschule. Ich merkte, wie verletzlich unser Leben ist und dass ich bezüglich Zukunft eigentlich gar nichts in der Hand habe. Als Gesellschaft und auch persönlich als Familie gehen und gingen wir durch grosse Herausforderungen. Vor einem Jahr verloren wir eine Tochter nach einer langen und schweren Krankheit. Wir könnten ohne die lebendige Hoffnung, die Gott uns gibt, schlecht leben. Hoffnung kommt nicht aus guten Umständen, sondern durch eine Person, die zu mir – zu uns allen steht. Sie lässt uns trotz allen Umständen NIE allein. Sie trägt mich und uns durch alles hindurch. Dies ist für mich die Realität von «Deus spes nostra est».

Ist nicht gerade Weihnachten das Fest, das uns Hoffnung schenkt? Gott ist in Jesus zu uns Menschen gekommen und lässt uns nicht allein. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie ihn als lebendige Hoffnung in Ihrem Leben erfahren können.

IMPRESSUM

HERAUSGEBER

Diese Zeitung für Ihre Region wurde durch die Redaktion von Livenet mit Sitz in Bern (www.livenet.ch) gemein sam mit lokalen Kirchen, Gemeinden, Unternehmen und weiteren Partnern, welche die «Hope»-Vision unter stützen, realisiert.

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Ich bin dabei

REDAKTION

Florian Wüthrich (fw.) Mirjam Fisch (mf.)

Markus Richner-Mai (mrm.) Markus Hänni (mhä.) Manuela Herzog (mhe.) Helena Gysin (hg.)

LAYOUT Andrina Mosimann René Schürch AUFLAGE 16'300

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Ram Bhalla, Pastor Freikirche «SALEM life Schaffhausen»
«Ist nicht
«Ich liebe die Gemeinschaft und den Austausch»

UNVERSCHÄMT LUST LEBEN

Veronika Schmidt aus Schaff hausen hat mehrere Sex-Rat geber und Aufklärungsbücher geschrieben. Sie redet Klar text und durchbricht damit die Sprachlosigkeit vieler Christen zu diesem Thema.

Seit über zwanzig Jahren führt Veronika Schmidt eine Paar- und Familien-Beratungs praxis, arbeitet als Sexologin und unterhält den Blog «Liebesbegehren». Dazu hat sie mehrere Bestseller geschrieben.

Sich im Rhein treiben zu lassen oder mit der Jungschar Flösse zu bauen – seit ihrer Kind heit hält sich Veronika Schmidt gern im und am Wasser auf. Die 61-Jährige wuchs am Rhein im Zürcher Unterland auf, wohnte am Rhein im Bündnerland, am Zürichsee und nun wieder am Rhein in Schaffhausen. Jahrelang war sie Besj-Jungscharleiterin (Bund evangelischer Jungscharen Schweiz), eine Weile bildete sie auch Besj-Nachwuchs aus. Damals entstand ihr Wunsch, Sozi alpädagogin zu werden. Während der Ausbildung in der Stiftung «Gott hilft» in Zizers lernte Veronika Schmidt ihren Mann kennen. Später leiteten die beiden eine sozialpädagogische Familie in Herrliberg. Zusammen mit ihren eigenen vier Kindern betreuten und begleiteten sie im Auftrag der Stiftung 13 Jahre lang Pflegekinder.

Neue Ausrichtung als Therapeutin

Anschliessend zog die Familie nach Schaff hausen. Veronika absolvierte Ausbildungen zur Systemtherapeutin und zur TripleP-

Erziehungsberaterin (Positive Parenting Program). Damit engagierte sie sich mit Erziehungskursen für Familien. «Bei meiner Arbeit als Therapeutin stiess ich immer wie der auf viel Not beim Thema Sex», erklärt Schmidt. Dies veranlasste sie schliesslich, sich über sieben Jahre zur klinischen Sexo login auszubilden. Sie wollte ihren Klientin nen und Klienten praktische Hilfe anbieten. Nebenher engagierte sie sich mit ihrem Mann auch in der Freikirche ICF (Internati onal Christian Fellowship) Schaffhausen.

Name: Veronika Schmidt Alter: 61 Jahre Familie: verheiratet, vier Kinder Wohnort: Schaffhausen

Sprachlose Christen

«Schon während der Jungscharzeit nahm ich wahr, dass das Thema Sex entweder auf unbeholfene moralische Art oder gar nicht thematisiert wurde», erinnert sie sich. Sie empfand die Christen als sehr sprachlos auf diesem Gebiet. «Das Hauptproblem der christlichen Lebenswelt ist eine Kultur des Verbots», stellt Veronika Schmidt fest. Viele Gläubige seien gehemmt durch die Prägung, die ihnen vermittelt wurde. Sie seien unter einem Deckel der Scham aufgewachsen.

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VERONIKA SCHMIDT
«Das Hauptproblem der christlichen Lebenswelt ist eine Kultur des Verbots.»
Florian Wüthrich

Dies hätten Kirchen verschuldet, egal welcher Denomination. Doch das müsse nicht so bleiben: «Nun erfahren sie, dass man auch anders mit dem Thema umgehen kann.» Was die Erkundung des eigenen Körpers betrifft, findet Schmidt, ohne sich selbst zu kennen sei es schwierig, erfüllende Sexualität zu leben.

der Persönlichkeit. «Ich möchte nicht nur Eltern, sondern allen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, einen pädago gischen Hintergrund vermitteln.» Sexu alaufklärung sei Teil einer ganzheitlichen Erziehung, ein Aspekt davon. «Es gibt gute säkulare Literatur, doch gläubige Menschen interpretieren darin oft ein ‹alles ist mög lich›. Und dieser Richtung wollen sie nicht folgen.» Auch die Auseinandersetzung mit gleichgeschlechtlicher Sexualität und der Genderthematik beschäftige die Menschen. Dass sie auch dazu in ihren Büchern Stellung bezieht, schätzen ihre Leserinnen und Leser, berichtet die Autorin.

Liebe und Lust

Familie ist Werkstatt für Persönlichkeit

Als Sozialpädagogin und Mutter wurde

«Liebeslust» hiess das erste Buch von Vero nika Schmidt, «Alltagslust» das zweite. Sie beschreibt darin, wie auch christliche Paare unverschämt ihre Lust leben können und sollen. Es sollten Sex-Ratgeber werden, welche die sexuellen Tabus aufbrechen.

ihr Wissen unter die Leute zu bringen. «Ich hoffe, dass sie das Gehörte anwenden und leben», hält die Aufklärerin fest.

Gute Beziehung pflegen

Eines der neuen Bücher hat Schmidt gezielt für Jugendliche geschrieben: «Sex – Alles, was dich interessiert!», das zweite ist für Erziehende gedacht: «Aufgeklärt». Zudem findet sie, der pessimistische Blick auf die Jugend sei nicht angebracht. «Sie über nimmt viel mehr Verantwortung als oft dargestellt», beobachtet Schmidt. «Junge Menschen sind an Normen, Werten und treuen Partnerschaften interessiert. Ich sehe bei ihnen viel mehr die Möglichkeiten als die Gefahren.» Sie bräuchten Wissen, Begleitung und eine Gesprächskultur, die sie als mündiges Gegenüber annehme. Schmidt macht Eltern und Erziehenden Mut, Bezie hungen aufzubauen, an denen sich junge Menschen orientieren können.

HOPE-TALK

Grundlage für diesen Artikel bil det ein Talk, der am 19. Oktober 2022 am Rheinufer aufgezeich net wurde.

Das Video finden Sie hier via QRCode oder online unter: www.hope-schaffhausen.ch

Veronika

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Schmidt freut sich, nach intensiven Buchprojekten ruhigeren Zeiten entgegenzublicken.
«Ich möchte nicht nur Eltern, sondern allen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, einen pädagogischen Hintergrund vermitteln.»
Florian Wüthrich

Schmidt jeweils Teilnehmende der Erzie hungskurse. Die häufigste Antwort lautete: «Wenn die erwachsenen Kinder gern wieder nach Hause kommen.» Schmidts erleben dies selbst mit ihren vier Kindern und deren Familien. Gerade während der Pandemie hätten sie sich wieder vermehrt getroffen. Die bei allen ausgefallenen Engagements liessen mehr Zeit für die Sippe. «Wir gehen respektvoll miteinander um, wir haben uns gern und erleben, dass wir gemeinsam wachsen», so das Fazit der Mutter und fünffachen Grossmutter. «Das geniessen wir sehr.»

«Junge Menschen sind an Normen, Werten und treuen Partnerschaften interessiert. Ich sehe bei ihnen viel mehr die Möglichkeiten als die Gefahren.»

Schönheit suchen, nicht Fehler Sie suche das Schöne in der Welt, den Menschen, dem Leben. Dazu gehöre auch die Sexualität als Ressource: «Sie soll uns bereichern.» Leider höre sie immer wieder von Klientinnen und Klienten vorwurfsvoll: «Ich weiss gar nicht, was Gott sich dabei gedacht hat.»

«Gläubige Menschen gehen davon aus, dass Gott Schöpfer ist», erklärt die Sexologin und Christin. Leider unterschlage die Kirche oft, dass er sie als sexuelle Wesen geschaffen hat. Wenn man davon ausgehe, verändere dies den Blick auf Sexualität. Die eigene sexuelle Entwicklung und das Zusammenspiel von Frau und Mann seien begründet in dieser Tatsache, so Schmidt. «Frau und Mann sind

BÜCHER VON VERONIKA SCHMIDT

Veronika Schmidt ist klinische Sexologin, Systemtherapeutin und Sozialpädagogin. Sie ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder, fünf Enkelkinder und lebt in Schaffhausen. Ihr Bücher «Liebslust» und «Alltagslust» zu einer erfüllenden Sexualität sind Bestseller.

Alle Bücher sind erhältlich im Livenet-Shop unter shop.livenet.ch

absolut gleichwertig und gleichberechtigt. Dass gewisse Theologen dies immer noch anders sehen, bedaure ich sehr.» Im Buch «Endlich gleich» begründet sie, wie Sexuali tät und Gleichstellung zusammenhängen und was dazu in der Geschichte und der Bibel zu finden ist.

Hoffnungsträgerin?

Ob sie sich als Hoffnungsträgerin verstehe, fragt Hope-Chefredaktor Florian Wüth rich im Talk, den er mit der Autorin am Rheinufer in Büsingen führte. Veronika Schmidt bejaht das. Leserinnen und Leser der Bücher oder des Blogs seien erleichtert, dass Schmidt eine Sprache nutze, die gut verständlich sei und sie auch auf nagende Fragen zu antworten wisse. «Endlich habe ich verstanden, dass ich nicht falsch fühle», höre sie immer wieder. Oder: «Hätten wir das nur zu Beginn unserer Ehe gewusst ...» Schmidt hat den Eindruck, sie habe ihren Beitrag geleistet, Christen sprachfähiger und mutiger zu machen in Sachen Sex.

Reif werden

«Meinen kindlichen Glauben habe ich hin ter mir gelassen», gesteht die Autorin. Das sei auch wichtig, es gehe darum, auch im Glauben zu reifen. «Ich kann heute viel in Frage stellen, ohne dass ich meinen Glauben in Frage stelle.» Gott sei ihre Verankerung, hält sie fest. «Ich hinterfrage nicht, woher

«Ich kann heute viel in Frage stellen, ohne dass ich meinen Glauben in Frage stelle.»

ich komme und wohin ich gehe, das ist für mich geklärt.» So schaue sie der Zukunft zuversichtlich entgegen. (mf./fw.)

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Schaffhausen: Unser kleiner Wohnwagen und wo er gerade Halt macht. Auch mein eigener Garten und Plätze am Rhein.

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Sex natürlich …  oder lesen und Filme schauen. Die letzten acht Jahre habe ich dann auch oft geschrieben.

Meine

Lieblingsmusik: Wir hören regelmässig am Sonntag abend das Country-Special auf SRF1. Ich mag die Musik, aber auch die Lebensgeschichten der Musikerinnen und Musiker, die dazu erzählt werden. Ich höre aber verschiedenste Stilrich tungen. Meist stellt mein Mann die Musik an – und er hat einen exzellen ten Musikgeschmack.

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Apps sind in meinem Alltag eher eine Notwendigkeit, die mir aufgezwungen wird. Ich funktioniere total anders.

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Florian Wüthrich
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Alle Fotos auf S.6: Livenet

Rückblick

Als Herausgeber dieser «Hope»-Regiozeitung schlägt unser Herz dafür, Menschen zusammenzubringen und Begegnungen zu ermöglichen. Deshalb organisieren wir gerne Hope-Events, an denen Leute aus der jeweiligen Region miteinander ins Gespräch kommen können. Ein solcher Anlass fand am Pfingstmontag, 6. Juni 2022, im Rahmen der Frühlings ausgabe statt. 20 Personen genossen bei sonnigem Wetter ein Eseltrekking in Oberhallau.

ESELTREKKING MIT «HOPE»-EVENTWEIN-DEGUSTATION

Regelmässigtreffenwirals«Hope»-Redaktion spannendePersönlichkeiten,darunterbekannte KöpfeausSport,Gesellschaft,Wirtschaftund Politik.

Lebensgeschichteisteswert,erzähltzuwerden. GernekommenwirmitIhneninsGespräch.Das EseltrekkingmitanschliessenderWeindegustation (auchalkoholfreieSpezialitäten)amPfingstmontag istdafüreineidealeGelegenheit.

DasTeamvon«HopeSchaffhausen»lädtSie gemeinsammit«Graf&GräfinHofgut»herzlich

WEIN MIT ESEL

Sie bekommen Einblick in die verschiedenen ArbeitenindenWeinbergenvonOberhallau, kombiniertmiteinemEseltrekking: PFINGSTMONTAG,6.JUNI 13:30beimHofgutGraf&Gräfin, Wiesengrundstrasse2,Oberhallau

InfosundAnmeldungunter hope-schaffhausen.ch/event (Teilnehmerzahlbeschränkt)

SCHÖN, WARST DU DABEI!

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DIESER
DAFÜR
Pexels, Julissa Helmuth
HOPE-EVENT SCHAFFHAUSEN
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FlorianWüthrich,Chefredaktor«Hope»
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Ein Video mit Impressionen zu den Hope-Events sowie Infos zu nächsten Events gibt's hier: hope-schaffhausen.ch/event
Pexels, Julissa Helmuth

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«MEINE TÜREN STEHEN IMMER FÜR ALLE OFFEN»

Nur wenige Schweizer Produkte haben einen so starken patriotischen Charakter wie das Taschenmesser von Victorinox mit dem Kreuz als Markenzeichen. Im Interview erzählt CEO Carl Elsener (63) von seinen persönlichen Erfahrungen im Familienunternehmen.

Wie alt waren Sie, als Sie Ihr erstes Taschenmesser bekamen?

Ich habe mein erstes Taschenmesser mit etwa fünf Jahren erhalten. Das war ein prägender Moment. Mein Vater schenkte mir das Messer – und damit auch Vertrauen und Verantwortung.

Welche Ihrer Messer verkaufen sich heute besonders gut?

Von den mittlerweile über 400 verschiedenen Taschenmessermodellen gibt es diverse, die sich gut verkaufen. Da ist zum Beispiel das kleine «Classic Modell». Von den Stückzahlen her ist das unser gängigstes Messer. Im Blick auf Beliebtheit und Wert ist sicher das grössere Modell «Swiss Champ» zu nennen. Ich selbst bin grosser

Fan vom Modell «Traveller», das ich immer bei mir trage.

Seit wann sind Sie CEO von Victorinox und wie kam es dazu?

Ich bin 1978 in die Firma eingestiegen und habe 34 Jahre mit meinem Vater, der damals CEO war, zusammengearbeitet. Für mich war dies ein natürlicher Prozess. Mein Vater hat mir und meinen Geschwistern früh den Kontakt zu Mitarbeitenden und Kundscha ermöglicht. Bis ich 2007 die Hauptverantwortung der Firma übernahm, vergingen aber viele Jahre. In diesen hatte ich mich so manchen Herausforderungen zu stellen. Es galt, Durchhaltewillen und vor allem auch Bereitscha für die ständige Weiterentwicklung zu beweisen.

Name: Carl Elsener Alter: 64 Jahre Wohnort: Ibach

Was ist Ihnen im Umgang mit Ihren Mitarbeitenden wichtig?

Der Grund für den Erfolg einer Firma sind immer die Menschen. Menschliche und fachliche Eigenschaften unserer Belegschaft, aber auch deren Zufriedenheit, prägen unsere Produkte und das Image unserer Marke. Entsprechend fördern wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit sie ihre Stärken entfalten und ihre Arbeit mit Herzblut verrichten können. Ich denke, dass ich nahbar für sie bin. Meine Türen stehen immer für alle offen. Es ist mir wichtig, die Leute spüren und erleben zu lassen, dass ich ihre Arbeit und ihren Beitrag zum Erfolg von Victorinox sehe und schätze.

Welche Werte zählen bei Ihnen, wenn Sie neues Personal einstellen? Die Zusammenarbeit und Unternehmenskultur in der grossen VictorinoxFamilie ist geprägt von folgenden sieben Werten: Offenheit, gegenseitiges Vertrauen und Respekt, Dankbarkeit, Bescheidenheit, Mut und Verantwortung.

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Diese Werte sind uns sehr wichtig und wir bemühen uns, sie unseren Mitarbeitenden vorzuleben.

Der Hauptsitz von Victorinox ist immer in Ibach geblieben. Fühlen Sie sich in der Innerschweiz verwurzelt?

Unsere Familie wohnt hier, hier schlägt unser Herz, hier sind unsere Wurzeln. Unser Urgrossvater hat die Firma 1884 an diesem Standort gegründet und wir beschä igen heute im Talkessel von Schwyz 950 Personen. Erst kürzlich haben wir unser Bekenntnis zum Standort Schwyz

Glauben. Für mich ist der Herrgott ein Leuchtturm und gleichzeitig ein Kompass. Ich denke, dass der Glaube allein nicht reicht, aber er hil . Wenn ich überlastet bin und Sorgen mich drücken, dann lege ich diese dem Herrgott in die Hände. Er hil mir, die Last zu tragen.

Wie erleben Sie Gott konkret in Ihrem Alltag?

Das klingt nach einer schwierigen Frage, aber eigentlich ist es ganz einfach. Wenn ich bewusst und mit o enen Augen durchs Leben gehe, erfahre ich Gottes Gegenwart täglich. Gott ist immer da. Auch wenn wir mit o enen Augen in der Natur unterwegs sind, sehen wir überall kleinere und grössere Wunder. Das ist der Ausdruck unseres Schöpfers.

Halt und Orientierung nden. Ich respektiere unterschiedliche Überzeugungen.

Wie sieht bei Ihnen ein typischer Tagesablauf aus?

In gewissen Berufen mag es einen typischen Tagesablauf geben. Beim Verantwortlichen einer Firma verläu der Tag immer wieder unterschiedlich. Die meisten Tage beginnen früh und enden spät. (fw./mrm.)

ZUR PERSON

Wie entspannen Sie sich nach einem anstrengenden Tag am liebsten?

erneut krä ig unterstrichen, indem wir 50 Millionen Schweizer Franken in den Bau unseres neuen Distributionszentrums investiert haben.

Welche Herausforderungen hatte die Coronakrise für Ihre Branche?

Wir mussten uns weltweit auf einen starken Umsatzeinbruch einstellen, sind aber dankbar, an unseren beiden Produktionsstandorten Delémont und Ibach niemanden entlassen haben zu müssen. Einerseits aufgrund Kurzarbeit, andererseits dank unserer Reserven. Unsere Familie hatte stets die Philosophie: «Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.» Danach zu handeln, hat uns schon o geholfen, schwierige Zeiten besser zu überstehen.

Wo erkennen Sie in der aktuellen Zeit auch Chancen?

Wir leben heute in einer Welt mit ständigen und immer schnelleren Veränderungen. Unternehmen und Einzelpersonen müssen lernen, damit umzugehen und dabei auch die Chancen sehen, die jede Krise mit sich bringt. Ein chinesisches Sprichwort umschreibt dies sehr schön: «Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.» Für uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeitenden sehen, wie sie Krisen nutzen und daraus etwas Gutes gewinnen können.

In dieser Zeitung beschäftigen wir uns auch mit der Frage, was Menschen Hoffnung und Halt gibt. Wie stehen Sie persönlich dazu?

Hier muss ich klar sagen: Halt und Unterstützung bekomme ich von meiner Familie; meiner Frau, meinen Kindern und auch meinen Geschwistern. Ich habe sieben Schwestern und drei Brüder. Kra und Halt nde ich ebenfalls im christlichen

Die meisten Mensch kennen persönliche Krisen und Momente des Scheiterns. Was half Ihnen, in diesen Momenten aufzustehen und weiterzumachen?

Mir hil das Wissen, dass Krisen und Scheitern genauso zum Leben gehören wie Erfolge. Krisen bieten die Chance, resilienter zu werden und sich weiterzuentwickeln. Ein bekanntes Sprichwort sagt: «Es kommt nicht darauf an, wie o man hinfällt, sondern dass man wieder aufsteht.» In schwierigen Zeiten und Herausforderungen suche ich das Gespräch und die Re exion mit meiner Familie, aber auch mit Freunden. Bewusst richte ich den Blick auch auf positive Dinge. Das hil , um Schwieriges leichter tragen zu können.

Auf allen Ihren Taschenmessern findet sich das Schweizerkreuz. Christliche Symbole stehen heute immer stärker in der Kritik. Was sagen Sie dazu?

In unserer Familie sind christliche Werte enorm wichtig und der christliche Glaube gibt mir viel Kra . In etlichen Räumen unseres Betriebs hängt ein Kreuz an der Wand, weil wir von dessen Kra und Ausstrahlung überzeugt sind.

Bei einem Abendspaziergang mit meiner Familie; wenn ich mit meiner Frau, meinen beiden Töchtern und meinem Sohn über unsere Erlebnisse des Tages austausche.

Meine Lieblingsbeschä igung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Wir sind gern an der frischen Lu und lieben das Wandern. Wenn es regnet, ist das etwas schwieriger. Dann verbringe ich die Stunden gerne mit kreativem Gestalten von Fotobüchern. Seit 16 Jahren haben wir als Familie von jedem Jahr ein Fotobuch. So können wir das Jahr noch einmal nacherleben.

Meine Lieblingsmusik: Mich begleiten eher Hörbücher als Musik. Momentan ist es das Hörbuch von Ken Follett mit dem Titel «Kingsbridge». Das ist eine Geschichte aus dem Mittelalter, die meine Frau und mich sehr fasziniert.

Nennen Sie uns bitte eine Ihrer mutigsten Taten: Körperlich gesehen war dies die Besteigung des Piz Bernina gemeinsam mit meinen zwei Töchtern. Wenn ich die beiden heute frage, ob sie noch einmal mitkommen würden, sagen sie unisono «Nein». Wir haben es einmal gewagt und es war die Grenze dessen, was wir uns trauten.

In unserer Familie sind wir sehr o en. Wir leben unseren katholischen Glauben, haben jedoch keine Berührungsängste. Uns ist der christliche Glaube sehr wichtig, letztlich muss jeder Mensch selbst einen Ort für

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Wie wichtig ist Ihnen eine kirchliche Tradition?
«Wenn ich bewusst und mit offenen Augen durchs Leben gehe, erfahre ich Gottes Gegenwart täglich.»
«Der Grund für den Erfolg jeder Firma sind immer die Menschen.»
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«GOTT MUSS HUMOR HABEN!»

Alter: 54 Jahre

Wohnort: Dietikon

Seit 25 Jahren bringt Peter Winkler zusammen mit seinem Bühnenpartner Christian Höhener die Schweiz zum Lachen. Bekannt wurde das Komikerduo «Lapsus» vor allem durch die Tournee mit dem Zirkus Knie sowie Auftritten am Arosa Humorfestival und im TV.

Peter Winkler empfängt das «Hope»Videoteam im Kulturhaus und Bistro GLEIS21 in Dietikon. «Dieser Ort bedeutet mir sehr viel», sagt Winkler zum Einstieg ins Gespräch. «Hier ndet viel Kultur statt, hier können wir auf der Bühne einfach mal Sachen ausprobieren.» Das Lokal haben Winklers Bühnenpartner Christian Höhener und dessen Frau zusammen mit anderen Personen direkt neben dem Bahnhof Dietikon erö net.

Beim grossen Clown in der Schule «Schon mit 20 oder 21 Jahren unterhielt ich die Leute und die Leute hatten Freude daran», erzählt Peter Winkler. Obwohl er ursprünglich eine Lehre als Tiefbauzeichner absolviert hatte, war bald klar, dass Comedy besser zu ihm passen dür e. Um seine Fähigkeiten zu schulen, besuchte er die DimitriSchule, wo er Christian kennenlernte. «Wir waren beide Landeier und passten gut zusammen», sagt Winkler und schmunzelt. Inzwischen stehen sie seit über 25 Jahren als eo und Bruno auf der Bühne.

Respekt bewahren

Mit Humor können gesellscha liche emen unverkramp angesprochen werden,

ist Peter Winkler überzeugt. So seien sie beispielsweise in einer Nummer auf den Tsunami eingegangen, der 2004 sehr viele Menschenleben gekostet hatte. «Natürlich gibt es im Publikum Leute, die das daneben nden. Es ist aber gut, wenn man darüber lachen kann, ohne den Respekt zu verlieren.» So sind auch der Krieg oder die Pandemie immer wieder ema.

sieht sich Peter als ho nungsvollen Menschen. Selbst in schwierigen Zeiten, etwa bei einem Todesfall, habe er die tiefe Zuversicht, dass alles gut kommen wird. Der Komiker ist überzeugt, dass auch Gott Humor besitze. «Gott muss Humor haben! Wenn man sieht, wie er den Menschen erscha en hat, wird sein Humor sichtbar.» Die Tatsache, dass Lachen gesund ist, deutet Winkler ebenfalls als Zeichen, dass Gott den Humor liebt. (mrm.)

AB MÄRZ LIVE IN ZÜRICH

Neuer Angri auf die Lachmuskeln: Ab März 2023 ist das Komikerduo mit dem Programm«Circus Lapsus Helveticus» in der Zürcher Maag-Halle zu sehen. Infos & Tickets: lapsus.ch

Werte praktisch vorleben

Dankbar blickt Peter Winkler auf seine Kindheit zurück. Er war das siebte von acht Kindern einer Pastorenfamilie. «Die Werte, die ich mit auf den Weg bekommen habe, sind ein grosser Reichtum.» Heute würden viele Leute bezüglich Freikirchen über das Negative und Einengende sprechen. «Diesen Teil habe ich zwar auch gespürt, aber doch sehr viel mehr Freiheit erfahren.» Wichtig sei, dass die Werte praktisch vorgelebt werden. Grundsätzlich

TALK AUF YOUTUBE

Den Video-Talk mit Peter Winkler gibt's auf hope-schweiz.ch oder via QR-Code auf YouTube zu sehen:

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Name: Peter Winkler
«Die Werte, die ich mit auf den Weg bekommen habe, sind ein grosser Reichtum.»
Livenet

HEISSER WACHS

UND GUTE GESPRÄCHE

In der Life Hall Schaffhausen werden in der Vor-Adventszeit Kerzen gezogen. Und wie! An die 5000 Menschen besuchen jeweils diesen Event, der nicht mehr aus der Stadt wegzuden ken ist. Aus über 1200 Kilogramm Wachs entstehen mehr als 3000 Kerzen und andere kreative Werke. Wer meint, Kerzenziehen sei von Vorgestern, wird hier eines Besseren belehrt.

Zu ihrem 75-Jahre-Jubiläum vor elf Jahren wollte die damalige Pfingstgemeinde «Pfimi» Schaffhausen etwas für die Bevöl kerung machen. «Wir wollen einen Event organisieren, der sich vom ‘Garagen-Image’ abhebt.» So das Ziel, das sich das Team auf die Fahne geschrieben hat. Grosszügig, warm, einladend, freundlich sind die Attri bute, die dem Anlass nach dem Willen des achtköpfigen Kernteams anhaften sollen.

Besucherzahl wächst jedes Jahr Räumlich fiel die Wahl auf das vierte Stock werk in einem Industriegebäude. Dort war

auch das Kinder- und Jugendangebot der damaligen Pfimi untergebracht. Schon der erste Kerzenzieh-Anlass war ein Erfolg. In der Zwischenzeit – und neu nun in der Life Hall, dem neuen Gebäude der Life Church –, ist er für viele Menschen in und um Schaffhausen nicht mehr wegzudenken. Viele Leute sagen: «Das ist die schönste Zeit im Jahr, wenn das Kerzenziehen bei euch stattfindet.» Beim professionell geführten Projekt steht ganz weit oben auf der Prioritätenliste, dass sich Men schen willkommen fühlen. Dabei spielt das «Advents-Café» eine zentrale Rolle.

Es ist ein beliebter Treffpunkt, der parallel zum Kerzenziehen geöffnet hat. «Manche Mütter nutzen die Zeit, in der ihre Kinder kreativ wirken, für eine kleine Auszeit», beobachten die Veranstalter.

Dass die Besucherzahl von Jahr zu Jahr gewachsen ist, hat auch damit zu tun, dass sich das Kerzenzieh-Team immer neue Basteleien aus Wachs hat einfallen lassen. Nebst dem klassischen Kerzenziehen kön nen Schwimm- und Gelkerzen, dekorative Wachsschalen, Wachsfackeln, Anzündhil fen und Kerzen mit Eiseffekt hergestellt werden. Wer will, kann Kerzenrohlinge mit verschiedenen Techniken verzieren oder als Geschenk Amaryllis-Zwiebeln im Wachsbett kreieren. Im Jahr 2019 konnten erstmals Wachstücher zum Verpacken und Abdecken von Lebensmitteln hergestellt werden – noch immer voll im Trend!

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KERZENZIEHEN zVg.
«Das ist die schönste Zeit im Jahr, wenn das Kerzenziehen bei euch stattfindet.»

Nachtkerzenziehen als Ruhe-Oase Auch Kundenbedürfnisse werden aufge spürt. So wünschten sich etwa Erwachsene eine «Insel», um einmal ungestört von den Kindern in aller Ruhe ihre Wachsobjekte zu kreieren. Als Antwort darauf wurde das Nachtkerzenziehen am Freitagabend lan ciert, begleitet von einem Racletteplausch à discrétion – exklusiv für Erwachsene ab 16 Jahren.

An die 5000 Menschen machen mit Wenn man hört, dass die Besucherströme gemessen werden, dann lässt sich erah nen, welche Grösse der Event inzwischen erreicht hat. 2018 besuchten rund 4500 Personen den Anlass, 2019 waren es nochmals rund 10 Prozent mehr. 1200 Kilo Wachs wurden verbraucht. Daraus entstan den gut 3200 klassisch gezogene Kerzen. Zudem wurden rund 1300 Wachsschalen hergestellt, was 2600 Ballone nötig machte. 360 Knollen Amaryllis wechselten den Besitzer und bereiten nun manchem Grosi, Götti oder Nachbarn Freude.

«Manche Mütter nutzen die Zeit, in der ihre Kinder kreativ wirken, für eine kleine Auszeit.»

2021 stellten die Veranstalter das Ker zenziehen mit ziemlichem Mehraufwand «Corona-konform» und erstmals in einer

neuen Location – der Life Hall - auf die Beine. Jung und Alt freuten sich nach einem Jahr Unterbruch über die Wie deraufnahme des Events und strömten zahlreich und maskiert ins Schaffhauser Schweizersbild.

Das Schaffhauser Kerzenziehen findet dieses Jahr vom 23. November bis 4. Dezember statt und ist am Mittwoch- und Freitagnachmittag, am Samstag und am Sonntag den ganzen Tag offen, dazu am Freitagabend für Erwachsene. Ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten können Gruppen eine Zeitinsel für sich reservieren. Das kreative Vorweihnachtsangebot findet auch bei Lehrpersonen und ihren Schul klassen einen positiven Widerhall.

Pro Tag stehen 20 bis 30 Helfer im Ein satz, insgesamt sind rund 90 Personen involviert. Am Anfang stehen die beiden Aufbautage für die ganze Infrastruktur. Diese ist aufwändig, muss doch für die zahlreichen elektrischen Anlagen ein eige nes Stromnetz aufgebaut werden.

Erfahrungen teilen

Grosszügigkeit ist ein Prinzip und eine Grundhaltung, welche diesen Anlass von Beginn weg geprägt hat. Darum fährt die Life Church Schaffhausen eine ganze Palette an Grosszügigkeit auf: von den grossflächi gen Räumen über die zahlreichen Farben und Wachstöpfe und Angebote. Da ist es dann auch nicht so schlimm, wenn mal ein Werk nicht ganz gelingt oder eine Kerze vom Docht fällt. Bis zu den Menschen an der Kasse, die auch mal einen Betrag

abrunden. Genau diese Atmosphäre soll den Besuchern in Erinnerung bleiben.

«Wir möchten unseren Gästen und Besuchern ein gutes und fröhliches Erlebnis ermöglichen.»

Der Anlass ist unbestritten mit erheblichem Aufwand verbunden. Doch die Freude, Hunderten von Menschen in der Stadt Schaffhausen ein schönes Erlebnis im doch eher dunkleren Winterhalbjahr zu ermög lichen, scheint die Anstrengung bei weitem aufzuwiegen. Das Organisationsteam um David Furrer, Susanne Miozzari, Raffael Störchli und Urs Brunner schaut trotz der vielen Arbeit mit grosser Freude dem nächs ten Kerzenziehen entgegen. «Wir möchten unseren Gästen und Besuchern ein gutes und fröhliches Erlebnis ermöglichen.» (hg.)

INFORMATIONEN UND BILDER ZUM KERZENZIEHEN ONLINE

Viele wissenswerte Hintergründe zum grossen öffentlichen Kerzenziehen in Schaffhausen sind online zu erfahren auf: www.kerzenziehensh.ch

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Die Wachstöpfe sind in Schaffhausen besonders grosszügig bemessen; das zieht ganze Gruppen und viele Schulklassen an.

Jetzt gewinnen!

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Monopoly Schaffhausen WIR VERLOSEN 2× «MONOPOLY SCHAFFHAUSEN» IM WERT VON JE CHF 69.90 DIE PREISE WERDEN ZUR VERFÜGUNG GESTELLT VON:
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EIN GUTES STÜCK HOFFNUNG AUS SCHAFFHAUSEN

Am Wochenende vom 17. und 18. September 2022 vermittelte der Bodenseekirchentag in Schaffhausen ein Stück Hoffnung. Das Wetter spielte mit und die Besucherzahl übertraf mit fünfbis sechstausend Menschen die Erwartungen. Persönlichkeiten aus Kirche und Politik waren dabei.

Pünktlich um zehn, mit den ersten Tönen von Alphorn-Virtuosin Lisa Stoll, war der Regenschauer zu Ende, zur Eröffnung durch Kirchenratspräsident Wolfram Kötter, Stadtrat Raphael Rohner und Pater Anselm Grün. Im voll besetzten Stadttheater hielt dieser im Anschluss seinen Vortrag. «Ich kann nur mit Menschen arbeiten, an die ich glaube», meinte Grün. Jeder Mensch habe das Potenzial, sich zu wandeln und durch lässig zu werden für das Göttliche und die Mitmenschlichkeit.

Vorträge, Kinderkonzerte und eine Ausstellung in der Altstadt Schaffhausen hatte eingeladen und die

Menschen kamen – viele von ihnen aus dem deutschen Teil der Bodensee-Region. Die meisten Veranstaltungen waren gut besucht, so etwa auch ein Seminar zum Thema alternativer oder ergänzender Nutzungen von kirchlichen Gebäuden oder der Vor trag von Wachstumskritiker Niko Paech. Weitere Highlights auf der Freiluft-Bühne waren unterdessen der rappende Paddy Portmann mit einem grossen Kinderchor sowie ein persönliches Gespräch mit ihm und der Zürcher National- und Ständerätin Verena Diener, moderiert vom Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger. Im gut besetzten St. Johann machten hunderte Kinder beim Konzert mit Liedermacher

Andrew Bond mit. In den Gassen der Altstadt präsentierten unterschiedlichste Initiativen ihr jeweiliges Engagement: vom fairen Handel zu Gruppen, die die Bibel verbreiten wollen, bis zu Menschrechtsund Umweltgruppen.

Die Erde, gemeinsame Heimat Seinen Abschluss fand der Kirchentag mit einem Open-Air-Konzert auf dem Fronwagplatz und einer Abschluss kundgebung. Nationalratspräsidentin Irène Kälin appellierte leidenschaftlich, gemeinsam für eine gerechte Gesellschaft und intakte Umwelt einzustehen. «Ob Menschen beten oder nicht; diese Erde ist unsere gemeinsame Heimat.» Religions gemeinschaften, die einen Schöpfergott bekennen, hätten seit jeher eine beson dere Verpflichtung zur Bewahrung des Globus. Diese dürfe sich nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit konkreten Taten beweisen.

Die Unterstützung von Kirchen, Kanton und Stadt, aber auch von rund sechzig Freiwilligen hat sich gelohnt. Zwei viel fältige, inspirierende Tage mit leisen und nachdenklichen, aber auch hörbar ermuti genden Tönen gingen zu Ende.

Mehr: www.ref-sh.ch

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(fw.)
BERICHT ZUM BODENSEEKIRCHENTAG
zVg.

«ICH WAR AN MEINER BEERDIGUNG …»

Ein Unfall bei Holzerarbeiten erschütterte Rolf Senns Leben als junger Mann in seinen Grundfesten. Heute blickt er für die «Hope Schaffhausen» zurück und erzählt selbst.

«Vogelgezwitscher als ersten Vorboten des Frühlings, frisch geschlagene Baumstämme und Brennholzstapel am Wegrand, ein Stück weiter eine Lichtung mit aufstreben dem Jungwald – von mir vor wenigen Jah ren gepflanzt ... An sich ein wunderschönes Bild, das ich auf meinem Spaziergang durch den Wald vor Augen habe. Doch ich höre eine andere Botschaft: «Nie mehr!», tönt es in meinem Inneren. Es fühlt sich an, als wäre ich Teilnehmer an meiner eigenen Beerdigung und würde auf mein früheres Leben zurückblicken. Ein Leben, das jetzt – von einem Moment auf den anderen –nicht mehr existiert! Doch der Reihe nach:

Drei Beine

Mit 25 Jahren stehe ich mit meinem Leben gut und stabil auf drei Beinen: Einmal ist da der Spitzensport, der mir viel bedeutet. 20-jährig hatte ich es ins Biathlon-Natio nalteam geschafft. Das zweite Bein ist mein Beruf als Forstwart, mein Traumberuf seit den ersten Schuljahren. Schliesslich das dritte Bein, der Glaube. Die Beziehung mit Gott steht für mich im Zentrum. Ihm habe ich mein Leben anvertraut, er ist der Steuermann in meinem Leben. Zwei Beine sollten mir bald jäh entrissen werden … An einem Tag im Januar gönnte ich mir zusam men mit meiner Freundin noch einen Skitag. «Keine zehn Pferde würden mich je in ein Büro bringen!», verkündete ich am Skilift. Ich ahnte ja nicht, dass mein Leben schon am nächsten Tag für immer ein völlig anderes sein würde!

Der Unfall Beim Fällen eines Baumes wurde ich von herabstürzenden Baumteilen so getroffen,

Alter: 57 Jahre

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ROLF SENN
Name: Rolf Senn Familie: Verheiratet, drei Kinder
Livenet
Wohnort: Hemmental (Gde. Schaffhausen)

dass sämtliche Nerven, die den linken Arm versorgten, zerrissen oder gar samt den Nervenwurzeln aus dem Rückenmark gerissen wurden. So lautete jedenfalls im Spital bald einmal die Diagnose. Damit begann eine sehr herausfordernde Zeit, die mich an die Grenzen meiner inneren Kraft führten. Eine Zeit aber auch, in der sich mein Glaube an Gott, dieses einzige «Bein», auf dem mein Leben nun noch stand, bewähren musste! War das mit Gott alles nur Einbildung? Trägt Gott auch auf unverständlichen Wegen?

führte mich zur nächsten Station: in die Reha-Klinik der SUVA in Bellikon. Etwas Physiotherapie, Tastaturschreiben mit dem Fünffinger-System im Selbststudium und zwischendurch etwas Schwimmen, so sah mein Tagesprogramm aus. Dazwischen fanden sich aber vor allem lange Zeiten der Leere und immer noch: keine Perspek tive! Eine Situation, die ich eines Morgens nicht mehr aushielt. Ich kniete vor meinem Bett nieder und betete zu Gott: «Bitte sag mir doch heute, was ich mit meinem Leben anfangen soll! Ich möchte deinen Willen tun und nicht einfach irgend etwas machen. Bitte sage es mir so, dass ich es ver stehen kann. Was immer es auch sein wird, ich verspreche dir, ich werde es tun!»

zVg.

Tatsächlich habe ich Gottes Hilfe erlebt, wie nie zuvor! Da war beispielsweise diese Stimme in mir unmittelbar, als der Unfall geschah. Meinen herabhängenden Arm vor Augen, noch ohne Diagnose, wusste ich trotzdem auf unerklärliche Weise, dass ich nie wieder im Wald würde arbeiten können. In dieser Situation hörte ich in meinem Inneren: «Wer Gott liebt, dem dient alles zum Guten». Wie eine End losschlaufe wurden diese Worte aus der Bibel ständig wiederholt. Das sagt man jemandem in einer solchen Situation wohl besser nicht! Bei dieser Stimme wusste ich aber sofort, dass ich mich darauf verlassen konnte.

Suche nach neuer Perspektive

So musste ich nicht nach dem «Warum?» fragen. Ich konnte vertrauen und sogar andere Menschen aus meinem Umfeld trösten. Schnell war klar, dass die Ver letzung medizinisch irreparabel war. Ich würde meinen Arm nie mehr benützen können. Nebst dem Leben mit dieser Einschränkung musste ich auch lernen, mit den Phantomschmerzen umzugehen. Doch das Schwierigste war die fehlende Perspektive! Ich lebte zwar noch, aber wozu? In dieser völligen Leere erlebte ich Gottes Nähe ein weiteres Mal auf rettende Weise! Am Ende meiner inneren Kraft angelangt, sass ich zuhause am Tisch. Ich gab den Kampf auf, konnte nicht mehr, es war vorbei. «Erschöpft», schrieb ich auf einen Briefumschlag, der vor mir lag. Kaum hingeschrieben, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: «Er schöpft» hiess das ja! Noch einmal nahm ich den Schreiber zur Hand und schrieb hinter das Wort: «neue Kraft»! Ein zweites Mal hat Gott in dieser Situation zu mir gesprochen, diesmal ganz anders. So ging mein Weg weiter und

Ein unerwarteter «Prophet» Zugegeben, ein gefährliches Gebet … Wie würde Gott diesmal reden? Der Tag verging, ich hörte nichts. Nach dem Nachtessen erhielt ich überraschenden Besuch. Mein früherer Chef war gekom men und er hatte eine Frage im Gepäck: «Rolf, was willst du nun mit deinem Leben anfangen?» Sofort spürte ich, dass er eine Idee auf dem Herzen hatte, sich aber kaum getraute sie auszusprechen. Weisst du, ich denke halt, du könntest doch Pfarrer werden! Im Gegensatz zu mir glaubst du ja an Gott.» Einmal mehr hat Gott zu mir gesprochen. Einmal mehr auf eine überra schende, aber deutliche Weise.

Früher war Rolf Senn erfolgreicher Biathlet.

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Schaffhausen: Das Zelgli auf dem Randen, besonders mit Langlaufspur!

Lieblingsbeschäftigung am verregne ten Sonntagnachmittag: Den Schwedenofen einfeuern und mit der Familie «Siedler» spielen

Meine Lieblingsmusik: Adele

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Swisstopo

Gott spricht zu uns. Zuerst durch sein Wort, die Bibel, und auch durch Träume, Eindrücke, Erlebnisse und andere Men schen. Unmittelbar in die Katastrophe hinein hat er mir durch sein Reden Halt gegeben. Durch sein Reden habe ich übernatürliche Kraft erhalten, als die eigene Kraft nicht mehr reichte. Und seine Ant wort auf mein Gebet wies mir den Weg von meiner Beerdigung in ein neues Leben.

Seit 25 Jahren Pastor Nach einer vorbeitenden Umschulung zum kaufmännischen Angestellten bin ich tatsächlich in meiner neuen Berufung ange kommen und darf seit bald 25 Jahren Gott in meinem Beruf als Pastor erleben! Das dritte Bein hat getragen. Der Glaube an Gott ist eine lebendige Hoffnung in jeder Lebenslage!» (fw.)

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«War das mit Gott alles nur Einbildung? Trägt Gott auch auf unverständlichen Wegen?»
«Weisst du, ich denke halt, du könntest doch Pfarrer werden! Im Gegensatz zu mir glaubst du ja an Gott.»
Livenet

CÉLINE HALES

«SINGEN WILL ICH!»

Céline Hales will es nun wis sen. Um sich gezielt ihrer Karriere als Musikerin widmen zu können, reduzierte sie ihr Arbeitspensum als Kauffrau. Sie hat bei «The Voice of Swit zerland» mitgemacht und eine erste eigene EP herausgegeben.

«An Familienfesten wurde bei uns immer mehrstimmig gesungen», erinnert sich Céline, geb. Bührer. «Die Seite meines Vaters ist sehr musikalisch.» So stimmt sie schon als kleines Mädchen mit ein und weiss früh: «Singen will ich!» Die 33-Jährige wächst mit zwei älteren Brüdern in Schaff hausen auf, die Familie besucht eine Freikir che (Freie Evangelische Gemeinde FEG) in Wilchingen. In der Jungschar entscheidet sich Céline für ein Leben mit Jesus. Später besucht sie in Schaffhausen den ICF (Inter national Christian Fellowship), singt dort in der Band mit, sagt dazu: «Wer aus Schaff hausen stammt, kommt immer wieder hier her.» Dennoch nimmt sie sich vor, einmal weiterzuziehen. Irgendwann. Vorerst lebt sie mit einer Freundin in einer WG ihrer Stadt, macht viel Musik in ihrer Freizeit, singt in verschiedenen Kirchen.

Name: Céline Hales

Alter: 33 Jahre

Wohnort: Zürich

jetzt zu einem Pool von Musikerinnen und Künstlern, die für verschiedene Anlässe gebucht werden können. Céline nimmt weiter Gesangsunterricht und fängt an, eigene Songs zu schreiben. «Ich besuchte viele Konzerte und sang oft in Kirchen», hält sie fest. Sie spürt, dass der Musik ihre Leidenschaft gilt – hier möchte sie vorwärts kommen.

«Neuland»

Central Music

In Zürich trifft Céline auf junge Christen, mit denen sie Central Music aufbaut, ein Netzwerk, das Musikerinnen und Musiker verbindet. Sie bildet sich zur Eventmanagerin weiter und arbeitet bei der Studen tenorganisation Campus für Christus mit. Central Music wird zu Central Arts – nun vernetzen sich Kunstschaffende aller Sparten. Hier wird Céline motiviert, selbst zu texten und zu komponieren. Sie gehört

Die Gründer von Central Arts bilden mit anderen Kreativen zusammen ein Kollektiv und laden ein zu öffentlichen Kingdom Come Nights. Während dieser Jam Sessions lassen sich die Beteiligten vom Heiligen Geist inspirieren, der als Vermittler, der Liebe Gottes gilt, nachdem Jesus in den Him mel zurückgekehrt ist. So entsteht die CD «Neuland». Céline ist eine der Sängerinnen und steuert Texte bei. «Wir bekamen viele Rückmeldungen, dass die CD die Menschen berührt». Das Motto der Band lautet «Soli deo Gloria», Gott allein die Ehre. Schon Johann Sebastian Bach oder Georg Friedrich

Händel drückten damit aus, dass sie mit ihrer Musik Gott loben wollten. Auch für Céline ist ihr Talent ein Geschenk Gottes, das sie zu seiner Ehre einsetzt.

«The Voice»

2014 wagt Céline einen grossen Schritt in die Öffentlichkeit. Sie nimmt am Talentwettbewerb «The Voice of Swit zerland» teil. «Ich wollte wissen, wie sich das anfühlt», sagt sie und schmunzelt. Im Rückblick stellt sie fest: «Ausserhalb des christlichen Zirkels Musik zu machen, war eine wichtige Erfahrung für mich. Ich habe gemerkt: Da will ich hin!» Um Privates und Berufliches klar zu trennen, legt sie sich den Künstlernamen Hales zu. Céline hat ein

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«Es kommt gut – egal, wie es kommt. Jesus ist und bleibt bei mir.»
«Wer aus Schaffhausen stammt, kommt immer wieder hier her.»

gutes Umfeld, Familie und Freunde, die sie auf ihrem Weg unterstützen. «Meine Leute holen mich immer wieder auf den Boden zurück», bemerkt die Künstlerin.» Mit Produzenten und Bands zu arbeiten, Inter views zu geben, andere Künstler zu treffen, vor laufender Kamera und riesigem Publi kum zu stehen: «Das war aufregend und spannend», bekräftigt Hales. Auch wenn sie den Contest nicht als Siegerin verlassen hat: «Es war eine Erfahrung fürs Leben, als Künstlerin und Mensch!»

dass etwas Neues dran ist. Als sie dreissig wird, beschliesst sie, den Schritt aus dem Nest hinaus zu tun. Sie zieht nach Zürich, wo sie bereits arbeitet. Nach sechs Jahren bei Campus für Christus kündigt sie die Stelle im Herbst 2021 und arbeitet seither 60 Pro zent in der Administration einer Firma. Die gewonnene Zeit nutzt Hales, um ihre Solo karriere voranzutreiben. «Es ist ein Schritt aus der Komfortzone heraus», gibt sie zu. Aber sie spüre, dass wieder eine Veränderung nötig sei. Auch ihre Lieder erzählen davon, was sie erlebt, wie sie damit umgeht, was ihr Freude oder Kummer bereitet. «Es sind Alltagsthemen, die jeder kennt», hält die Künstlerin fest. Vom Publikum bekommt sie positive Feedbacks, ihre Zuhörerinnen und Zuhörer fühlen sich von den Texten ange sprochen, die Musik berührt Herzen. Das freut Céline: «Meine Konzerte sollen Spass machen und eine gute Zeit vermitteln.»

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Schaffhausen: Vis-à-vis der Rhybadi am Seeufer.

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Zuhause gemütlich auf dem Sofa ein kuscheln und einen Film schauen

Bauchgefühl

Der Prozess Richtung Eigenständigkeit geht weiter. «Ich bin ein Bauchmensch», gesteht Céline. Und sie hört darauf, wenn sie spürt,

Gottvertrauen

«Ich bin mit dem Glauben aufgewachsen», erklärt die talentierte Frau. Sie hat sich dafür

Meine

Lieblingsmusik: Maggie Rogers

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: TikTok

entschieden, dabei zu bleiben. Auch wenn sie weiss, dass nicht alles glatt läuft, wenn sie mit Jesus lebt, vertraut sie darauf: «Es kommt gut – egal, wie es kommt. Denn Jesus ist bei mir.» Ihr Glaube hat sich im Lauf der Jahre verändert, Céline hat erlebt, dass Gott Türen öffnet oder schliesst. So lässt sie sich vertrauensvoll darauf ein, Neues auszuprobieren und nicht dem nachzutrau ern, was nicht geworden ist. Eines ist für sie dabei sicher: «Gott bleibt an meiner Seite –ich bin nie allein.» (mf.)

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«‚The Voice of Switzerland‘ war eine Erfahrung fürs Leben, als Künstlerin und Mensch!»
zVg. zVg.

Name: Werner Furrer Alter: 64 Jahre Familie: verheiratet, vier Söhne und vier Schwiegertöchter Wohnort: Siblingen

STELLVERTRETEND HOFFEN

Der Löhninger Hausarzt Werner Furrer tritt kürzer und gibt seine Praxis in neue Hände. Sein Leben lang stand er im Dienst der Bevölkerung im Klettgau – auch als Betreiber des Fitnessstudios «Aktivtrainingplus». Vor 15 Jahren hatte er selbst ein Burnout und lernte die Grenzen seiner Kräfte ken nen. Diese Erfahrung half ihm, noch besser auf die Nöte der Menschen einzugehen.

An einem Vortragsabend im Herbst 2022 in der Life Hall Schaffhausen bezeichnete Werner Furrer das Burnoutsyndrom als «die ganz persönliche Energiekrise des 21. Jahrhunderts». Wie es sich anfühlt, ausgebrannt zu sein, lernte der Gesund heitsexperte vor 15 Jahren am eigenen Leib kennen.

«Hilf mir, Gott, dass ich heute nichts falsch mache!»

Schon immer neigte er dazu, seine eige nen Bedürfnisse zu vernachlässigen, um sich voll den Patienten zu verschreiben. «Den Menschen zu helfen und ja nicht zu schaden, stand für mich stets im Vor dergrund.» Das habe zu Beginn seiner

Karriere manchmal extreme Züge ange nommen, indem ihn die Angst vor Fehlern fast erdrückte. «Lange war mein Gebet: ‹Hilf mir, Gott, dass ich heute nichts falsch mache oder dass jemand leidet, weil ich etwas nicht weiss. » Lange Zeit machte sein Körper trotz dem hohen Druck durch die Verantwortung als Arzt, als Familienva ter und diverse ehrenamtliche Engagements mit – doch im Jahr 2008 geriet Dr. Furrer selbst in seine persönliche Energiekriese. Um nicht in eine vollständige BurnoutErschöpfung zu geraten, musste er massiv kürzer treten. Er gab seine florierende Hausarztpraxis in andere Hände und arbei tet noch zu 30 % als Heimarzt.

Vor seinem fachlichen Hintergrund kann er heute klar beurteilen, was ihn in diesen Zustand brachte: «Ein Burnout führt in der Psychodynamik zu einem depres

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«Lange war mein Gebet: ‘Hilf mir, Gott, dass ich heute nichts falsch mache.'»

siven Zustandsbild. Es kommt durch äussere Umstände. Depression ist einfach eine Krankheit, die du bei schönem und schlechtem Wetter bekommen kannst.» Im Unterschied zu anderen Krankheitsbildern sei bei einem Burnout die Heilungs- und Besserungsrate sehr hoch, es sei die am bes ten behandelbare psychische Erkrankung.

«Ein Burnout kommt durch äussere Umstände. Depression ist einfach eine Krankheit, die du bei schönem und schlechtem Wetter bekommen kannst.»

Seine wichtigsten Lernmomente während seiner Burnout-Erkrankung kann Wer ner Furrer heute sehr genau benennen: «Ich musste lernen, auch mir gegenüber eine Fehlerkultur zuzulassen. Trotz aller Sorgfalt und permanenter Weiterbildung darf ich auch als Arzt Fehler machen. Die Angst vor Fehlern war bei mir der grösste

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in der Region Schaffhausen: Siblinger Randenhaus und eigener Garten in Siblingen.

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Mit Familie und Freunden Zeit verbringen

teln könne, dass es einen Ausweg gibt, sei das für sie sehr wohltuend. «Ein Patient, der selbst keine Hoffnung hat, kann sich an die Worte von mir als Arzt klammern und eher wieder glauben, dass es gut kommen kann.»

Meine

Lieblingsmusik: Manfred Siebald

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Bibel App

Dafür bin ich dankbar: Für meine Frau und meine Familie bin ich besonders dankbar.

«Ein Burnout kommt durch äussere Umstände. Depression ist einfach eine Krankheit, die du bei schönem und schlechtem Wetter bekommen kannst.»

In der Begleitung eines Menschen mit Depression helfe es auch, fröhlich zu sein. Er habe immer Hoffnung für den Patien ten. Mit der Redewendung «Die Hoffnung stirbt zuletzt» kann Werner Furrer nichts anfangen. Er ist der Meinung, dass die Hoffnung gar nicht stirbt. «Ich glaube vielmehr, dass sich die Hoffnung erfüllen wird», so der überzeugte Christ. «Die Hoffnung auf den Himmel ist für mich eine realistische Hoffnung.»

Stressfaktor. Neben vielen anderen Dingen lernte ich zu delegieren.» Nach zwei Jahren war es dann soweit. Ich weiss noch genau wie ich vor einer Lifttüre stand und Gott sagte, dass ich wieder bereit für eine Arbeit als Hausarzt sei. Ich spürte auch dass Gott bald antworten würde. Kurz darauf fiel mir meine ehemalige Arztpraxis in Löhnin gen im wahrsten Sinn des Wortes in den Schoss.»

«Habe immer Hoffnung für Patienten»

In seiner über 30-jährigen Tätigkeit als Arzt sind Werner Furrer viele Patienten mit ihren ganz persönlichen Krisen begegnet. «Gerade kürzlich hatte ich einen depres siven Patienten in der Sprechstunde, der Angst hatte vor den Ferien. Dies ist ein klares Indiz für eine Depression.» Bei der Behandlung depressiver Menschen kommt den Medikamenten eine viel wichtigere Bedeutung zu. Gegen die Hoffnungslo sigkeit, die oft bei depressiven Menschen auftritt, kennt der Fachmann noch ein wichtiges Mittel, das nicht durch eine Tablette verabreicht werden kann, die sogenannte «stellvertretende Hoffnung». Wenn er als Fachperson Hoffnung und Sta bilität verkörpere und der Person vermit

Im christlichen Glauben sieht der 65-jäh rige Schaffhauser eine Ressource, die auch zur physischen Gesundheit beitragen kann. Daraus habe er auch gegenüber seinen Kli enten nie ein Geheimnis gemacht. Da habe er einen lockeren Umgang gepflegt, ohne den Leuten zu nahe zu treten. Er mache ab und zu einen Spruch dahingehend, dass er dann im Himmel arbeitslos sein werde. «Und Medikamente wird es dort auch keine mehr geben.» Ausserhalb der Sprech stunde spreche er auch gerne ein Gebet für seine Patienten, wenn sie dies wünschen. Er sei ein Arzt, der die Nähe zu den Patienten gerne zulasse. «Hier auf dem Land ist alles noch etwas familiär. Da ist man meist per Du miteinander.»

Ausdauertraining fast wie Antipressiva Neben seinem Engagement als Hausarzt entdeckte Werner Furrer gemeinsam mit seiner Frau Esther ein weiteres Tätigkeits gebiet, auf dem sie in die Gesundheit der Menschen in der Region Schaffhausen investieren können. 2019 gründeten sie

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«Die Hoffnung auf den Himmel ist für mich eine realistische Hoffnung.»
Livenet

das Fitnesscenter Aktivtrainingplus in Neuhausen am Rheinfall. «Viele Studien zeigen einhellig die gleichen Resultate: Wer regelmässig Kraft- und Ausdauertraining betreibt, senkt sein Risiko zu erkranken um 30 bis 50 Prozent. Dies gilt nicht nur für Herz-Kreislauferkrankungen, sondern auch für Arthrosen, Rückenschmerzen, Diabe tes, Krebs usw.» Er könne voll hinter dem Ansatz des gesundheitsorientierten Trai nings stehen, besonders aufgrund der Tat sache, dass sich die Menschen im Schnitt – anders als vor 100 Jahren – im Alltag viel weniger bewegen. «Es gibt keine Pille, die so gut nützt, wie zweimal wöchentlich ein Fitnesstraining.» Auch für die Psyche wirke regelmässige Bewegung fast wie ein Antidepressivum. Hier seien natürlich alle Schritte im Wald und Kilometer auf dem Fahrrad eingeschlossen.

«Viele Studien zeigen einhellig die gleichen Resultate: Wer regelmässig Kraft- und Ausdauertraining betreibt, senkt sein Risiko zu erkranken um 30 bis 50 Prozent.»

Werner Furrer macht gerade auch älteren Menschen Mut: «Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Fakt ist, wenn wir unsere Muskeln nicht trainieren, werden wir ab dem 40. Lebensjahr jedes Jahr schwächer. Muskelgewebe wird durch Fettgewebe ersetzt. Doch die gute Nachricht ist: Die ser Prozess kann aufgehalten werden!» Bereits zwei gelenkschonende Krafttrai nings pro Woche genügen laut Dr. med. Furrer, um in kurzer Zeit eine enorme Verbesserung der Kraft zu erreichen. «Mit Sport kannst du die Zellalterung um zehn Jahre herauszögern!»

Als Kind von Asthma geheilt

Als Arzt arbeitet Werner Furrer, dessen Berufsweg mit einer Lehre als Elektro monteur begann, stark evidenzbasiert und bildet sich permanent weiter. Ein guter Arzt höre nie auf, seinen Wissensschatz zu erweitern. «Ich würde gerne 500 Jahre alt werden, um noch viel mehr lernen zu kön nen.» Gleichzeitig müsse man sich bewusst sein, dass medizinisches Wissen immer begrenzt sei. Es lasse sich auch mit hoher Kompetenz und viel Erfahrung nicht alles genau berechnen, wenn man Menschen medizinisch betreue. «Meine Haltung ist

die, dass ich den Leuten all mein Wissen an Schulmedizin anbiete, dies stets im Wissen, dass Gott übernatürlich eingreifen kann.»

Das übernatürliche Eingreifen Gottes hat Furrer selbst als Kind erlebt. Mit 12 Jahren hatte er nachts schwere Asthmaanfälle. «Eines Nachts war der Anfall derart stark, dass ich in meiner qualvollen Atemnot merkte, wie meine Kräfte schwanden und glaubte, dass ich jetzt sterben würde. Ich war allein in einem dunklen Zimmer und konnte mich der Atemnot und Schwäche wegen auch nicht bemerkbar machen. ‹Gott, jetzt ersticke ich! ›, schrie ich innerlich. Da stand plötzlich eine Gestalt im Raum und berührte mich. Sofort war

die Atemnot verschwunden und ich fiel in einen erholsamen Schlaf.

Seither hatte ich mein Leben lang nie mehr Asthma. Auch als kritischer Schulmedizi ner kann ich wegen der fehlenden Sugges tion und der sofortigen und anhaltenden Veränderung dieses Ereignis nicht anders deuten, als dass Gott direkt eingegriffen hat.» (fw.)

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«Da stand plötzlich eine Gestalt im Raum und berührte mich.»
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Alter: 46 Jahre

Wohnort:

Beruf:

HAT KEINEN PLAN FÜR DEIN LEBEN»

Der Theologe Manuel Schmid vertritt die These: «Gott hat keinen Plan für dein Leben.» In seinem neuen, gleichnamigen Buch beschreibt er, was ihn zu dieser Aussage führt. Der Schaff hauser sagt hingegen so überzeugt wie begeistert: «Gott hat 1000 Möglichkeiten, um mit dir ans Ziel zu kommen!»

Manuel Schmid wuchs in einem christlich geprägten Elternhaus auf. 15 Jahre lang arbeitete der promovierte Theologe als Gemeindeleiter der Freikirche ICF in Basel. Vor drei Jahren hat er das RefLab mitentwi ckelt, ein online-Kommunikations-Projekt der Reformierten Kirche Kanton Zürich. Durch Podcasts, Blogs und Videos kommt Schmid über Fragen des Glaubens, Ethik, Religion und Gesellschaft mit der Commu nity ins Gespräch.

«Die ungeheure Vielfalt an Möglichkeiten ist ein herausragendes Merkmal unserer Gesellschaft. Theoretisch kann jeder seinen Wohnort, Beruf, Zivilstand oder Glauben

frei wählen», stellt der Theologe und Autor klar. Das sei nicht immer so gewesen. Lange Zeit habe der Sohn den Beruf des Vaters ergriffen, seien Ehen gestiftet worden und das Reisen kaum möglich gewesen. «Viele Menschen sind mit den zahlreichen Opti onen, die uns heute zur Verfügung stehen, überfordert», hält Schmid fest. Da bot die vielversprechende Aussage aus seinem christ lichen Umfeld einen gewissen Halt: «Gott hat einen Plan für dein Leben!»

Unfall mit Folgen

Als Manuel elf Jahre alt war, überlebte er mit seiner Familie einen dramatischen

Unfall. Sie stürzten mit dem Auto über einen Abgrund 100 Meter in die Tiefe. Sein Bruder erlitt ein schweres Schädel-HirnTrauma, von dem er sich bis heute nicht vollständig erholt hat. Manuels Bein wurde so stark zertrümmert, dass eine Amputa tion unumgänglich schien. 25 Operationen waren nötig, um es wiederherzurichten. Bisher hatte er darauf vertraut, dass Gott ihn beschützt. Nun erkannte Manuel, dass sich innert Sekunden das ganze Leben verändern kann. «Gibt es etwas, worauf ich zählen kann, wenn ich keine Garantie habe für mein Leben?», habe er sich damals gefragt.

Grundlegende Fragen

Als Teenager besuchte Manuel die Jugend gruppe einer Freikirche. Regelmässig dis kutierten sie die Frage: «Welchen Plan hat Gott für mein Leben?» Die jungen Leute wollten Gottes Sicht für ihr Leben ernst nehmen und umsetzen. Doch wie lässt sich diese erkennen? Welches ist in Gottes Augen die richtige Ausbildung, der richtige Ort zum Leben, der richtige Mensch an unserer

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Name: Manuel Schmid Basel Theologe
«GOTT
zVg.
«Gibt es etwas, worauf ich zählen kann, wenn ich keine Garantie habe für mein Leben?»

Seite? Diese Suche setzte so manche/n unter Druck. Heute ist Manuel überzeugt, dass mit Gott 1000 Möglichkeiten offenstehen, aus denen wir wählen können. «Gott ist bereit, dich auf den verschiedensten Wegen zu begleiten und ans Ziel zu führen», sagt er.

Schmid. Dies bedeutet für den Theologen nicht, dass Gott alles im Griff habe, das wäre ein Ausdruck totaler Kontrolle. Zudem lasse sich der Begriff «Allmacht» unterschied lich auslegen. Schmid versteht und erkennt Gottes Allmacht in der Person von Jesus Christus, Gottes Macht zeige sich in seinem Sohn als bedingungslose Liebe: «In Jesus bekommt Gott ein Gesicht. Jesus überlässt seinen Nachfolgern die Entscheidung, ob sie ihm folgen oder ihn verlassen wollen», erläutert Schmid und stellt klar: «Die Liebe von Jesus fasziniert viele Menschen, so stark, dass sie ihm bis in den Tod folgen. Bei der Auferstehung zeigt sich, dass die Macht der Liebe das letzte Wort hat.»

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Schaffhausen: Da habe ich mehrere: der Rosengarten beim Munot, der Buchtaler Wald und das Restaurant Falken – weniger des Ambiente als vielmehr meiner Erinne rungen wegen.

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Theologische Bücher lesen. Dazu komme ich mit der Familie an Wochenenden aber praktisch nie.

Kompromissbereit

Beziehung basiere auf Gegenseitigkeit, man habe sein Gegenüber nie im Griff, fährt Schmid fort. Dies gelte für Menschen untereinander und für die Freundschaft mit Gott. Manuel zeigt sich beeindruckt davon, dass der Schöpfer des Universums mit sich reden lasse, sagt: «Gott lässt sich auf ein Abenteuer mit uns ein.» Er unterstreicht dies mit einem Beispiel aus biblischen Zeiten (nachzulesen im ersten Buch Samuel, Kapitel 8 bis 12): «Als das israelitische Volk sich nicht von Gott führen lassen wollte, sondern einen König forderte, warnte Gott davor. Doch das Volk blieb stur – und Gott liess Saul als König einsetzen. Der versagte in seinem Amt. Daraufhin strickte Gott einen neuen Plan …» Schmid nennt eine weitere Begebenheit aus der Bibel, zu finden im Buch Jona: «Als Gott androhte, die Stadt Ninive wegen der Boshaftigkeit ihrer Bevölkerung zu vernichten, hatten die Menschen Einsicht, änderten ihr Leben und baten Gott, sie zu verschonen. Gott bereute sein Vorhaben und liess sie am Leben.» Der Theologe resümiert: «Gott ist nicht der grosse Souffleur im Theater dieser Welt, der uns jederzeit seinen Plan ins Ohr flüstert!»

Allwissend?

Manuel Schmid stellt auch folgende These in Frage: «Gott kennt jedes Detail der Zukunft.» Schmid ist der Meinung, dass Gott alles wisse, was es zu wissen gebe, er präzisiert: «Ich verstehe darunter, dass Gott die Zukunft als Feld mit offenen Möglich keiten vor sich sieht; wie einen Baum mit Ästen, Zweigen und all den winzigen Veräs telungen.» Davon kenne Gott jede einzelne Variante. «Aber Gott weiss noch nicht, was in der Zukunft tatsächlich realisiert werden wird», glaubt Schmid. Gott kenne und liebe die Menschen und begleite sie in die Zukunft. Deren Verlauf sei nicht vorgege ben, sondern ein offener Raum.

Allmächtig?

Und wie steht es mit der Allmacht Gottes? «Gott ist allmächtig», bekräftigt Manuel

Nie allein

«Ich möchte Menschen ermutigen, sich auf das Abenteuer einer Beziehung mit Gott einzulassen – ohne Garantie, dass alles nach Wunsch verlaufen wird», betont Schmid. Einzelne evangelikale Kreise würden dazu neigen, Zusatzversprechen zu machen: Die Beziehung zu Jesus beinhalte inneren Frieden, beruflichen Erfolg, Gesundheit, die Begegnung mit dem Partner fürs Leben, ein glückliches Familienleben … «Die Realität hält diesen Prognosen nicht stand», korri giert Schmid. «Doch der Glaube verspricht etwas Substanzielles: Da ist jemand, der uns in diesem Leben und darüber hinaus nicht verlässt!» Der Apostel Paulus zähle in seinen Briefen Angst, Hunger, Verfolgung und den Tod auf – alles könne auch ernst haft gläubigen Menschen widerfahren. Doch Paulus betone auch: «Nichts davon kann uns trennen von der Liebe Gottes!»

Meine Lieblingsmusik: Synthwave

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Spotify

In Gottes Liebe geborgen Schwere Lebensumstände können Men schen näher zu Gott bringen oder sie zerbrechen lassen, weiss Schmid. Er plä diert dafür, mit denen, die ihr Leben nicht mehr aus eigener Kraft stemmen können, barmherzig umzugehen. Niemand wisse im Voraus, wie er oder sie sich in herausfordern den Situationen verhalten würde. «Meine Hoffnung und Zuversicht ist, dass leidge prüfte Menschen in Gottes Hand und Liebe geborgen sind», sagt der engagierte Theo loge. «Gott kann und wird die Geschichte unseres Lebens und dieser Welt zu einem guten Ende führen», fasst er die letzten Kapitel der Bibel zusammen. «Gott wird alle Tränen abwischen. In dieser Gewissheit können wir uns auf das Abenteuer mit Gott einlassen.» (mf.)

BUCHTIPP

Das Buch «Gott hat keinen Plan für dein Leben» von Manuel Schmid bestellen unter: shop.livenet.ch, Brunnen, 160 Seiten, CHF 20.30

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«Gott ist nicht der grosse Souffleur im Theater dieser Welt, der uns jederzeit seinen Plan ins Ohr flüstert!»
«In Jesus bekommt Gott ein Gesicht.» zVg.
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HOPE NR.8 29 AdobeStock
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GLAUBE, DER DURCHTRÄGT!

Es wird endlich Morgen, ich habe die Nacht in der Notfallaufnah me verbracht. Die Schmerzen meines zum Platzen angeschwol lenen Lymphknotens im Gesicht waren unerträglich geworden. Der Mix aus Morphin und den restlichen Medikamenten hatten bei mir Angstzustände ausgelöst. Es war ein stetiger Wechsel von zu Gott schreien, einnicken und aufschrecken. Und dann steht in diesem fensterlosen Raum die Onkologin vor mir.

«Herr Ruh, wir haben nun das Resultat der Histologie erhalten. Es zeigt, dass sie an einem «Peripheren T-Zell Lymphom» erkrankt sind. Diese Form von Blutkrebs ist leider nicht heilbar, kann jedoch mit einer Chemotherapie zu 50–70 Prozent tempo rär gestoppt werden. Sie wird aber wieder zurückkommen. Ihre Lebenserwartung liegt statistisch gesehen bei maximal 2 bis 3 Jahren.»

Angst vor dem Leiden Noch vor vierzehn Tagen schien mir mein Leben genial aufgegleist: seit einem hal ben Jahr pensioniert, ein wunderschönes Zuhause, einen attraktiven Teilzeitjob und eine starke Beziehung mit meiner Frau Prisca. Dazu die Freude über die neue Nähe zu unseren Kindern und den neun Enkeln ... Nun werde ich in ein Viererzimmer der Onkologie geschoben, mein Blick Richtung Bettnachbar landet bei einer Karte, die über seinem Bett hängt. Er kann sie nicht lesen, sie hängt da nur für mich: «Der Herr segne und behüte dich!» Ist Gott mit mir? Ist er mir so nah, gerade jetzt, wo alles wankt? Einige Stunden später kann ich weinen und das tut richtig gut. Dies ist nicht meine Art, normalerweise bringen mich Erschüt terungen zum Kämpfen. Doch ich habe zu viele Menschen auch im Endstadium

begleitet und so packt mich die Angst vor dem Leiden. Nicht die Angst vor dem Tod – da ist an meiner Gewissheit einer genialen Zukunft in meiner neuen Heimat bei Jesus, beim Vater, nicht zu rütteln. Doch wie werde ich diese vielleicht letzte Zeit erleben?

Name: Andreas Ruh

Alter: 66 Jahre Wohnort: Aadorf

DIESER LIEDTEXT BEGLEITET MICH SEIT EINIGER ZEIT:

Du rufst mich raus auf's weite Wasser, wo Füsse nicht mehr sicher stehn. Dann finde ich dich im Verborg'nen, denn Glaube trägt im tiefen Meer. Und deinen Namen ruf ich an. Ich schau, so weit ich sehen kann. Und kommt die Flut, hälst du mich fest in deinem Arm, denn ich bin dein und du bist mein.

«Oceans» deutsche Übersetzung von Hillsong United»

Hier geht's zum Song!

Überraschend grosse Gelassenheit

Nun sind drei Monate vergangen, ich bin mitten in der Chemotherapie, dazu kommen Komplikationen wie Covid und dass sich meine Gesichtsnerven nur langsam erholen. Ich habe meine Krisen, aber es überrascht uns auch als Ehepaar, welche Gelassenheit und welchen Frie den wir empfinden dürfen. Wir erleben einmal mehr, dass man Glaube nur Schritt für Schritt, Tag für Tag buchstabieren kann und dass dies genügt. Ich habe keine Ahnung, was Gott mit mir vorhat. Erle

ben wir ein Wunder und Gott wird mich heilen? Was mir Frieden und Ruhe schenkt, ist die Gewissheit, dass meine Beziehung zu Jesus Christus mich durchträgt, auch durch die Nacht, durch den Sturm, auch durch meine Ängste. Noch nie empfand ich das Vorrecht so stark, dass ich Jesus suchen und finden durfte, dass er mich festhält, dass ich mich ihm anvertrauen kann und ich Geborgenheit in ihm erleben darf. Diesen Jesus kennenzulernen, das wünsche ich auch Ihnen von ganzem Herzen!

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«Was mir Frieden und Ruhe schenkt, ist die Gewissheit, dass meine Beziehung zu Jesus Christus mich durchträgt.»
Unsplash: Frank Meckenna zVg.

HERZLICH WILLKOMMEN ZU UNSEREN GOTTESDIENSTEN!

KIRCHEN

Schaffhausen

Sie wollen mit Menschen aus Ihrer Region in Kontakt treten, die Ihre Hoffnung im Leben auf Jesus setzen? Dann empfehlen wir Ihnen gerne den Besuch eines Got tesdienstes. Wenn Sie allgemeine Fragen zum christlichen Glauben haben, stellen Sie uns diese gerne per Mail an info@hope-schweiz.ch. Ihre Anfragen werden in einem vertraulichen und anonymen Rahmen beantwortet.

KIRCHE / GEMEINDE WEBSEITE

Baptistengemeinde - Culto en Español schaffhausen.baptisten.ch

Baptistengemeinde Schaffhausen schaffhausen.baptisten.ch

Biblisches Glaubenszentrum Schaffhausen www.glaubenszentrum.ch

Chrischona Beringen www.chrischona-beringen.ch

Chrischona Hallau www.wp.chrischona-hallau.ch

Chrischona Schaffhausen (Zentrum Heuberg) www.chrischona-schaffhausen.ch

Chrischona Schleitheim www.chrischona-schleitheim.ch

Chrischona Stein am Rhein www.chrischona-steinamrhein.ch

Evangelisch-methodistische Kirche Büsingen www.emk-schaffhausen.ch

Evangelisch-methodistische Kirche Schaffhausen www.emk-schaffhausen.ch

Evangelisch-methodistische Kirche Schleitheim www.emk-schaffhausen.ch

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gächlingen www.ref-gaechlingen.ch

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Oberhallau www.ref-sh.ch/kg/oberhallau

FEG Thayngen www.feg-thayngen.ch

FEG Wilchingen www.feg-wilchingen.ch

GfC Schaffhausen www.gfc.ch

Heilsarmee Schaffhausen schaffhausen.heilsarmee.ch

ICF Schaffhausen www.icf-sh.ch

Imanuel Gemeinde www.imanuel.ch

Kirche des Nazareners www.nazarener-neuhausen.ch

Kirchgemeinde Herblingen www.ref-sh.ch/kg/herblingen

LIFE CHURCH Schaffhausen www.life-church.ch

Salem Life www.salem-life.ch

Weitere Informationen und aktuelle Daten: www.hope-schaffhausen.ch/adressen

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commons.wikimedia.org | Hauserphoton

nachtenWhy?

FREIE TAGE, FAMILIE UND FREUNDE TREFFEN, SICH BESCHENKEN LASSEN UND GUT ESSEN. GEHT ES NUR DARUM AN WEIHNACHTEN?

Was würdest du vermissen, wenn es Weihnachten nicht gäbe? Wie würdest du den Feiertag einem Ausserirdischen erklären? Was für einen Ein uss hat die Geburt von Jesus damals und heute? Solche und weitere Fragen beantworten Winterthurerinnen und Winterthurer in der Kampagne «Whynachten?».

Für Daniel Schenker, «Whynachten?»-Projektleiter und Pastor der Chile Grüze in Winterthur, ist Weihnachten das «bewegendste Friedensangebot aller Zeiten». Das stehe für viele in starkem Kontrast zur erlebten Realität. «Deshalb wollen wir dieses Spannungsfeld gerade jetzt thematisieren.»

Schauen Sie auf whynachten.ch rein und erleben Sie einen überraschenden Blick auf das Fest der Liebe.

3 Facts

1.

Es waren weder heilige, noch drei, noch Könige, die Jesus etwa ein Jahr nach seiner Geburt besuchten, sondern einige Gelehrte aus Mesopotamien. Die Zahl «drei» leitet man aus den drei Geschenken ab, die sie ihm mitbrachten.

2.

MEHR ZU «WHYNACHTEN?»: Stimmen und Meinungen auf whynachten.ch

In Wahrheit fällt die Geburt des «Christkinds» wohl eher auf den Frühling als in den Winter.

3.

Jesus wurde nicht in einem Stall geboren, sondern eher im Erdgeschoss des Hauses eines Verwandten, wo sich normalerweise die Haustiere au ielten.

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