Regiozeitung Hope-Spiez 2022

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SEITEN 10–11 HOPE-TALK MIT LO & LEDUC SPIEZ REGIOZEITUNG Nr. 8 www.hope-spiez.ch AdobeStock SEITEN 14–15 IM BANN DER PERFEKTION Jugendpastor Pascal Rohrbach litt unter Zwangsgedanken und wurde depressiv. SEITE 29 AUS HEITEREM HIMMEL … … erhält Cornelia Steiner eine schlimme Diagnose und sinniert offen über Hoffnung. SEITEN 6–7 KEIN DUCKMÄUSER Preisüberwacher Stefan Meierhans sorgt dafür, dass uns niemand über den Tisch zieht. SEITE 19 MITMACHEN BEIM FOTO-WETTBEWERB SEITEN 20–21 ZU BESUCH IM PARKHOTEL GUNTEN

«Als ich die Geschichten las, wie Jesus heilt, habe ich angefangen ihn zu bitten, mich zu heilen.»

HOFFNUNGSLOS

Leidenschaftliches Gleitschirmfliegen, Bergsteigen und Motorradfahren präg ten mein Leben. Trotz der ständigen Suche nach dem nächsten Adrenalinkick, fühlte ich mich innerlich leer. Durch einen Unfall wurde mein vierter Halswir bel gestaucht, was zu einem starken Schleudertrauma führte. Die permanenten Schmerzen machten es unmöglich, meiner Arbeit nachzugehen. Nach mehreren Monaten Leiden, gaben mir die Ärzte keine Hoffnung für eine Besserung. In dieser Hoffnungslosigkeit hat mich meine Mutter ermutigt, die Bibel zu lesen. Als ich die Geschichten las, wie Jesus heilt, habe ich angefangen ihn zu bitten mich zu heilen. Es dauerte nochmals einige Monate, bis eines Abends Jesus neben meinem Bett stand. Er wollte wissen, ob ich ihn in mein Leben aufnehmen, ihm nachfolgen und dienen würde. Nachdem ich Jesus in mein Leben eingeladen hatte, wurde ich geheilt. Es erfüllten mich tiefer Friede und eine neue Hoffnung. Dadurch ent stand eine persönliche Beziehung mit Gott. Er ermutigte mich, eine theologische Ausbildung zu absolvieren und ihm als Pfarrer zu dienen. Das tat ich – und arbeite heute bereits seit 30 Jahren im Christlichen Lebenszentrum Spiez. Die Hoffnung, die Gott uns schenkt, ist weit mehr, als wir uns vorstellen können.

In dieser Zeitung finden Sie weitere «Hoffnungs-Stories» aus Ihrer Region und der ganzen Schweiz. Ich wünsche Ihnen inspirierende Begegnungen bei der Lektüre!

IMPRESSUM

HERAUSGEBER

Diese Zeitung für Ihre Region wurde durch die Redaktion von Livenet mit Sitz in Bern (www.livenet.ch) gemein sam mit lokalen Kirchen, Gemeinden, Unternehmen und weiteren Partnern, welche die «Hope»-Vision unter stützen, realisiert.

REDAKTION

Florian Wüthrich (fw.)

Mirjam Fisch (mf )

Markus Hänni (mhä.)

Manuela Herzog (mhe.)

Markus Richner-Mai (mrm.)

Hanna Krückels (hk.)

LAYOUT

Andrina Mosimann

AUFLAGE 5'700

2 HOPE NR.8
BewegungPlus AdobeStock

MENSCHEN, D IE LEUCHTEN

Unsere Regiozeitungen schaffen Nähe und einen respektvollen Raum zur Begegnung. Einige Köpfe, die Sie in dieser Zeitung sehen werden, kennen Sie vielleicht aus den Medien, andere könnten Ihre Nachbarn sein. Genau das macht den Reiz der «Hope»-Regiozeitungen aus. Lassen Sie sich inspirieren!

Eine Leser-Reaktion auf die letzte Regiozeitung in der Zentralschweiz hat mich besonders gefreut. Das Ehepaar aus Zug schrieb uns: «Ihre Zeitung ist das Beste fürs Immunsystem, was uns seit langem in die Hände geraten ist!» Wie ermutigend! Uns allen stecken die Coronajahre noch in den Knochen. Das Virus hat nicht nur das Immunsystem angegri en. Zahlreiche für die Gesellscha , Wirtscha und Kultur relevanten Systeme waren betro en, Existenzen wurden zerstört. Ho nung tat not – und tut es noch immer, besonders mit Blick nach Osteuropa … Mich berührt die Solidarität der Schweizerinnen und Schweizer gegenüber Menschen aus der Ukraine. Sie geht weit über Sach- und Geldspenden hinaus.

Aufeinander zugehen

Es gibt es, das Gute, das Ho nungsvolle in unserer Gesellscha ! Da sind Menschen, die leuchten, im Grossen und im Kleinen. Solche Ho nungsträgerinnen und -träger wollen wir aufspüren und dabei ertappen, wie sie Gutes tun. Uns geht es um Zusammenhalt, Ermutigung und Ho nung.

Wir möchten aufeinander zugehen, um einander nicht aus dem Blick zu verlieren. Ich bin überzeugt, dass es uns allen guttut – ja, sogar unserem Immunsystem –, wenn wir uns auf die Geschichten anderer Menschen in unserem Umfeld einlassen. So behalten wir ein weiches Herz, bleiben lernbereit und wach. Vielleicht werden dadurch auch einige Sehnsüchte und Träume geweckt, die tief in uns vor sich hinschlummern. Vielleicht werden neuer Glaube und neue Ho nung geweckt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gewinn beim Entdecken und Kennenlernen von Menschen der Ho nung in Ihrer Region und unserem Land!

BUNTER ZEITUNGSSTRAUSS FÜR DIE REGIONEN Unser Konzept bewährt sich, 2022 gestalten wir gemeinsam mit Partnern insgesamt 35 «Hope Regiozeitungen» – verteilt auf die ganze Deutschschweiz. Im Berner Oberland erscheinen die Zeitungen wie schon vor einem Jahr in fünf Teilausgaben: Spiez, Simmental-Saanenland, un, Frutigland, InterlakenOberhasli.

Mehr Infos: www.hope-schweiz.ch/about

HOPE NR.8 3
«HOPE»-REDAKTIONSLEITER FLORIAN WÜTHRICH
Livenet

RUND UMS KIND KOMPETENT

Anna und Stefan Fink aus Spiez haben fünf Kinder. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass Kinder einen guten Start ins Leben erhal ten und Familien gestärkt werden. Hier schlägt ihr Herz im Gleichtakt.

«Wir haben uns am Wickeltisch kennen gelernt», beginnt Anna Fink das Gespräch und schmunzelt. Die Grabserin arbeitete 1988 als Kinder- und Säuglingspflegerin auf der Wöchnerinnenstation, der gebürtige St. Galler als Assistenzarzt im Spital Altstätten. «Wenn ich Zeit hatte, half ich mit, die Neu geborenen zu wickeln», ergänzt Stefan. Er war damals in der katholischen, Anna in der reformierten Kirche beheimatet. Sie stellten fest, dass ihnen die gleichen Werte wichtig sind. Beide wuchsen in Familien auf, in denen der gemeinsame Gottesdienstbesuch dazugehörte. «Unsere Eltern haben uns den Glauben auf gute Art weitergegeben», halten sie fest.

Erster Umzug ins Berner Oberland Aufgrund ihrer unterschiedlichen Kon fession tauschten die heute 55- und der 61-Jährige viel aus über die Art, wie sie ihren Glauben leben, was ihnen wichtig ist und was sie weitergeben möchten. Im August 1990 wurden sie in der reformierten Kirche Grabs von einem Freund Stefans, einem katholischen Priester, getraut. Das junge Paar zog nach Saanenmöser, Stefan arbeitete als chirurgischer Assistenz arzt im Spital Saanen. Wenn der zuständige Gynäkologe aus Zweisimmen bei einer Geburt nicht rechtzeitig anwesend sein konnte, holte die Hebamme ihn jeweils dazu. Bald erwartete Anna ihr erstes Kind. Nun selbst Vater erkannte Stefan, dass es ihm Freude bereitet, Frauen während der Schwangerschaft und der Geburt zu unter stützen. Schliesslich wählte er Geburtshilfe und Gynäkologie als Fachrichtung. Zwi schen 1991 und 1999 wurden er und Anna Eltern von drei Töchtern und zwei Söhnen.

ANNA UND STEFAN FINK Name: Anna und Stefan Fink Alter: 55 (Anna), 61 (Stefan) Wohnort: Spiez
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Livenet

Tour de Suisse

Stefans Weiterbildung führte die Familie quer durch die Schweiz. Nach einer Zeit als Oberarzt in Lugano kam er als Chefarzt ans Spital Erlenbach. In Spiez mieteten Finks zunächst das Haus eines älteren Ehepaars. «Sie freuten sich sehr, dass wieder eine Familie die Räume mit Leben füllte», erinnern sich Anna und Stefan, die das Haus später kauften. «Wir wollten in Spiez sesshaft werden und vertrauten Gott, dass er uns gut führt.» Als die regionalen Spitäler 1999 fusionierten und die Geburtsabteilung in Erlenbach geschlossen wurde, wechselte Stefan als Leitender Arzt nach Thun.

Gute Bindung ermöglichen

Hier setzte er sich zusammen mit der Lei tenden Hebamme für eine familienfreund liche Geburtshilfe ein. Sie initiierten ein Familienzimmer und erreichten mit ihrem Team die Zertifizierung als «stillfreund liches Spital». Eltern und Kinder können sich hier in einer ruhigen und sicheren Umgebung kennenlernen. «Die ersten drei Jahre sind ausschlaggebend, ob ein Kind eine gute Bindung aufbauen kann», erklärt der Geburtshelfer. Aus seinem Glauben und dem Gebet schöpft Stefan immer wieder Kraft und Zuversicht für seine Arbeit, weiss Gott dabei stets an seiner Seite. Am 1. Feb ruar 1998 eröffnete er in Spiez eine gynäko logische Praxis, später erweiterte er diese mit einer Kollegin zu einer Gemeinschaftspraxis. Als erfahrener Vater wird Stefan nun auch in Sachen Kindererziehung um Rat gefragt. «Es entlastet meine Patientinnen, wenn ich ihnen bestätige, dass auch unsere Kinder herausfordernde pubertäre Phasen durchleb ten», sagt er und lächelt.

Politisch aktiv

Kindern ein gutes Umfeld zu bieten und etwas zum Gemeinwohl beizutragen, liegt Anna und Stefan am Herzen. Beide enga gierten sich in der Leitung ihrer Landeskir chen. Dabei erlebten sie eine gute Zusam menarbeit von Katholiken, Reformierten und Freikirchlern.

«PRAXIS FÜR DIE FRAU»

Stefan Fink betreibt seit 25 Jahren in Spiez eine Praxis für Frauenheil kunde, seit über 15 Jahren führt er diese zusammen mit einer Kollegin als Gemeinschaftspraxis. Im Praxisteam arbeiten Hebammen, Pflegefach frauen und medizinische Praxisassis tentinnen. Weiter besteht eine enge Zusammenarbeit mit Stillberaterin nen. Stefan Fink verfügt selbst über diese Ausbildung und hat im Rahmen seiner Diplomarbeit ein Still-Nach schlagewerk für Assistenzärzt/innen verfasst. Er arbeitet als Belegarzt im Spital Thun.

Für sie ist wichtig, dass Jesus Christus im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht. Mit der Zeit fanden sie im Evangelischen Gemein schaftswerk (EGW) ihre Gemeinde. Anna engagiert sich bis heute im Bereich Kinder und Familien und gehört zur Gemeindelei tung. Sinnvolle Freizeitbeschäftigungen für Kinder und Jugendliche sind ihr wichtig. Durch Wertschätzung möchte sie deren Entwicklung unterstützen.

2008 wurde Anna politisch aktiv. Für die EVP nahm sie in der Bildungskommission Einsitz, gehörte dem Grossen Gemeinderat an und ist seit sechs Jahren Sozialvorstehe rin. «Das brauchte schon Mut», gesteht die engagierte Frau. Gottvertrauen hilft ihr immer wieder, Unbekanntes anzugehen. «Mut ist Angst, die gebetet hat», zitiert sie Corrie ten Boom, die KZ-Überlebende, deren Familie Juden versteckte.

Fokus auf Kleinkinderzeit

Bonding fördern

Anna engagierte sich zehn Jahre lang Voll zeit als Mutter und Hausfrau für ihre Fami lie. Danach bildete sie sich zur Stillberaterin weiter und bot in der Praxis ihres Mannes Beratungen an. «Es hat mir viel Freude gemacht, Mütter in Stillfragen zu begleiten und sie in ihrer Kompetenz zu stärken!», erklärt sie. Einen grossen Wert sieht das Paar im Bonding. Damit sind die ersten Stunden nach der Geburt gemeint, während denen das Neugeborene der Mutter auf die Brust gelegt wird und sie einander in Ruhe spüren und kennenlernen können. «Wenn das aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, kann es nachgeholt werden», weiss Anna.

«Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die ersten drei Jahre wesentlich sind für die Entwicklung des kindlichen Gehirns und auch für die soziale Entwicklung», erklärt Stefan. Kinder bräuchten Geborgenheit und sichere Bindungen mit verlässlichen Perso nen, ergänzt seine Frau. Das Paar wünscht sich, dass werdende Eltern auf ihre Aufgaben vorbereitet werden, dass man sie begleitet und entlastet. Der Kleinkinderzeit soll ihr Wert zugestanden werden und Eltern sollen sich, unabhängig von ihrer Rollenvertei lung, genug Zeit nehmen können, um für ihre Kinder da zu sein. «Holt Hilfe, nehmt sie an, wenn ihr an den Rand eurer Kräfte kommt», ermutigen Anna und Stefan junge Eltern. «Die Grossfamilie existiert kaum mehr – daher sollten wir alle aufeinander achten und uns beistehen!» Um Familien zu stärken, braucht es alle, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Auch das Ehepaar Fink möchte sich weiterhin für die Stärkung von Familien engagieren; die eigenen Kinder sind unterdessen ausgeflogen. (mf.)

Livenet
«Die ersten drei Jahre sind ausschlaggebend, ob ein Kind eine gute Bindung aufbauen kann.»
«Es entlastet meine Patientinnen, wenn ich ihnen bestätige, dass auch unsere Kinder herausfordernde pubertäre Phasen durchlebten.»
www.praxisfuerdiefrau.ch
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GLAUBE

GIBT MIR BODEN»

Seit 2008 macht er sich bei Staat und Institutionen für die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten stark: Preisüberwacher und Dr. iur. Stefan Meierhans aus Bern. Im aktuellen Chaos der Märkte hat er alle Hände voll zu tun. Der Vater zweier Teenager gehört der Mitte-Partei an und ist aktives Mitglied der reformierten Landeskirche. Im Interview spricht er über Gerechtigkeit, Glaube, Gaspreise, Krieg und Eigenverantwortung.

Herr Meierhans, Ihrem Dialekt nach liegen Ihre Wurzeln nicht in Bern… Ich lebe seit 20 Jahren in der Stadt Bern, fühle mich hier sehr willkommen und wohl – von der städtischen Gebührenpolitik einmal abgesehen. Der Kanton Bern hat vieles zu bieten: Alpen, Jura, intakte Natur… Ich selbst bin in Altstätten, im St. Galler Rheintal, aufgewachsen – als Reformierter in der Diaspora. Bis heute zählt das Gebiet doppelt so viele Katholiken wie Reformierte.

Sie legen Wert auf Ihre Konfession?! Ich bin ein Verfechter der Volkskirche und in der reformierten Landeskirche stark verwurzelt. In meinen Augen ist die Kirche der Kitt für die Gesellscha . Sie scha Zusammenhalt. Meine beiden Mädchen nehmen ihren abendlichen Segen von mir gern entgegen, auch wenn sie schon bald ins Teenageralter kommen. Darüber freue ich mich. Ich sehe den Glauben als Richtschnur im Leben, er schenkt mir Halt und Honung.

Wenn wir Europa, konkret die Ukraine, betrachten, so tut Zusammenhalt, vor allem Frieden zwischen den Völkern, not. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation?

Kurz nach Ausbruch des Kriegs habe ich meinen Vater besucht. Wie ich, ist auch er deprimiert über das Geschehen. Er erzählte mir, er habe in den 40er-Jahren mit Stecknadeln auf einer Landkarte die Frontlinie nachgezeichnet. Nie hätte er geglaubt, dass es 70 Jahre danach wieder derartige Auseinandersetzungen geben könnte. Nüchtern betrachtet war unser Planet nie frei von Krieg. Statistiken des Stockholmer Friedensforschungsinstituts zeigen in den letzten Jahren jedoch eine massive

Zunahme an Kriegen und Rüstungsausgaben. Erstmals seit langer Zeit ist der Krieg so nah an uns herangerückt. Man wird sich der Verletzlichkeit unserer Systeme bewusst und fühlt sich ohnmächtig.

Zuerst Corona, nun der Ukraine-Krieg. Wir erleben grosse Erschütterungen, die Märkte spielen verrückt. Wie wirkt sich das auf Ihren Alltag aus?

STEFAN MEIERHANS Name: Stefan Meierhans Alter: 54 Jahre Wohnort: Bern
«Ich sehe den Glauben als Richtschnur im Leben.»
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«DER
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Die Preise steigen rapid. Es war eine Illusion, dass Gas immer billiger werden würde. Der kleine Preisüberwacher kann nichts ausrichten, wenn die Gaspreise in Amsterdam durch die Decke gehen. Als kleines Land sind wir auch beim Benzin und Heizöl vom Ausland abhängig. Unser Uran kommt nicht aus dem Haslital, sondern aus Niger und Kanada. Wir haben jedoch auch Trümpfe in der Hand, etwa mit der Wasserkra . Sie deckt die Häl e unseres Energiebedarfs ab. Wir sind das Wasserschloss Europas.

«Ich bin kein Heiliger. Meine Triebfeder ist seit 2008 das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun. Sinnha igkeit gibt mir Motivation.»

Was können Verbraucher tun?

Energie sparen. Ehrlicherweise muss man sagen, ein grosser Teil der Energiekosten im Bereich Wasser, Wärme und Strom entfällt auf die Leitungsinfrastruktur. Bau und Unterhalt der Leitungen verschlingen über die Häl e dieser Aufwände. Hier haben wir Hebel und dürfen die Leute nicht «übers Näscht abschrysse» (Schweizerdeutsch für jemanden betrügen oder über den Tisch ziehen).

Wo sich Einzelne auf Kosten anderer bereichern, da treten Sie auf den Plan. Sie haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, richtig?

Ich bin kein Heiliger. Meine Triebfeder ist seit 2008 das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun. Sinnha igkeit gibt mir Motivation. Dementsprechend setze ich meine Fähigkeiten ein. Ich habe dabei immer das Wohl der gesamten Gesellscha im Auge und versuche sie so zu lenken, dass das Leben für alle gerechter wird. Das Hehre, das Ehrenwerte ist mein Kompass. Dies bedeutet, beiden Seiten gut zuzuhören und die Argumente abzuwägen.

Von Gesetzes wegen haben Sie auch Urteile zu fällen…

Fast immer kann eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Dafür bin ich dankbar. Damit können alle leben. Das entspricht mehr meinem Naturell, als wenn ich mit jeder Frage vor Gericht gehen müsste.

Viele Abläufe im Kaufprozess sind für Konsumenten undurchsichtig. Es herrscht ein Dschungel von Angeboten und Anbietern. Man fühlt sich überfordert und ausgeliefert…

Die Welt wird in der Tat immer komplexer, da ist man dankbar für Wegleitung. Bei uns gehen pro Jahr etwa 1500 Beschwerden ein, darunter banale Dinge. Die Leute möchten wissen, welches Modell von Wohnmobil ich empfehlen würde, was mit ihrem Heizkessel nicht in Ordnung ist... Ich kann und will mich nicht um alles kümmern. Jede/r Einzelne trägt selbst Verantwortung, das war schon immer so. Bei schlimmen Auswüchsen ist es Sache des Staats, einzugreifen, vergleichbar mit den Fangnetzen am Rand einer Skipiste. Wer die Pistenmarkierung ignoriert und in eine Lawine gerät, der kann die Pistenbetreiber nicht dafür verantwortlich machen.

Energie- und Pharmakonzerne, Krankenkassen, Bahn, Post – fühlen Sie sich ihnen gegenüber nicht wie David und Goliath?

Ich bin kein ängstlicher Mensch und alles andere als duckmäuserisch. Ich sage jetzt auch nicht «Den Mutigen gehört die Welt!»… Der Grat zwischen Mut und Tollkühnheit ist schmal. Wollen und Tun ist besser, als beim Wünschen stehenzubleiben. Aus meinen Jahresberichten der letzten zehn Jahre wird ersichtlich, dass ich stets zwischen 200 und 300 Millionen Schweizer Franken einsparen konnte.

«Meine Herangehensweise: Respekt erweisen und Respekt einfordern – von allen, die am Wirtschaftsleben beteiligt sind.»

Wann und wo tanken Sie auf?

Im Austausch mit meiner Familie, in der Natur. Und wie gesagt, mein Glaube hat für mich einen hohen Stellenwert, er gibt mir Boden: «Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn...» So beginnt das apostolische Glaubensbekenntnis, das ich gern rezitiere. In die Texte der Bibel tauche ich mit Vorliebe per Podcast ein. «Unter Pfarrerstöchtern» kann ich wärmstens empfehlen. Sie lesen die Bibel vom ersten bis zum letzten Buchstaben – ein Buch, das unsere Zivilisation markant geprägt hat. (fw.)

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Bern: Am Egelsee – ein Idyll mitten in der Stadt, und in Zukun mit einem Café ho entlich noch schöner und geselliger als jetzt schon.

Meine Lieblingsbeschä igung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Backen mit meiner Familie.

Meine Lieblingsmusik: Fast alles gefällt mir. Ich bin als Nostalgiker ein Fan von Eurovision – weil es ein kulturelles Friedensprojekt in Europa ist. Und einige Eurovision-Hits von früher kann ich (fast) auswendig –z.B. «ne partez pas sans moi», das Céline Dion für die Schweiz sang –und 1988 gewann.

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: SBB

Welche Werte zählen für Sie?

Ein zentraler Wert ist die «Liebe». Bei Verhandlungen mit internationalen Unternehmen kann ich aber nicht mit Liebe kommen, da spreche ich von «Respekt». Das ist meine Herangehensweise. Sie gilt Unternehmen, die Mehrwert scha en, Konsumenten, damit sie transparent informiert werden, und Menschen mit kleinem Budget. Es bedeutet, Respekt erweisen und Respekt einfordern –von allen, die am Wirtscha sleben beteiligt sind.

WAS MACHT DER PREISÜBERWACHER?

Der Preisüberwacher schützt Konsumenten und Wirtscha vor überhöhten Preisen. Seine Informationen bezwecken eine transparente Preisgestaltung. Er betätigt sich überall dort, wo der Wettbewerb nicht oder nur bedingt spielt.

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DAS HERZ SPRECHEN LASSEN

Wenn Christa Reusser am Werk ist, wirkt sie konzentriert, ruhig und entspannt. Sie schöpft Kraft daraus, Gedanken und Gefühle kreativ auszudrücken – und inspiriert damit gerne andere Menschen.

Virtuos lässt sie Blätter, Blumen und Blüten auf Fensterscheiben wachsen. Schwungund kunstvoll zaubert sie Sprüche auf Glas, Papier, Holz und Stein. Kein Objekt, das Christa Reusser nicht zu verschönern wüsste. «Kreativ und künstlerisch tätig zu sein, gehört für mich seit meiner Kindheit

zu meinem Leben», sagt sie. «Daraus schöpfe ich Kra und Freude. Schönes zu sehen und zu kreieren, nährt und erfüllt mich immer wieder neu.» Im Gestalten, durch Form und Farbe, ndet Reusser Möglichkeiten und Wege, Schwierigem und Unverständlichem Ausdruck zu verleihen.

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Weitere kreative Inspirationen finden Sie auf Instagram: @christamachtwas

ZUR PERSON

Name: Christa Reusser Alter: 44 Jahre Beruf: Kunst- und Ausdruckstherapeutin in der psychiatrischen Krisenintervention, Selbstständige Künstlerin und Kursleiterin Wohnort: Münchringen BE

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Name: Lorenz Häberli

Alter: 35 Jahre Wohnort: Zürich

Name: Luc Oggier Alter: 33 Jahre Wohnort: Bern

LO & LEDUC

«DURCHAUS HOFFNUNGSVOLL»

Mit ihrem Megahit «079», der im Jahr 2018 zur erfolgreichsten Single der Schweizer HitparadenGeschichte avancierte, stiegen Lorenz Häberli und Luc Oggier alias Lo & Leduc in die oberste Schweizer Pop-Sphäre auf. «Hope» traf das Mundart-Popduo zu einem philosophischen Gespräch über Erfolg, Hoffnung und Nächstenliebe.

«Hope»: Am 18. Februar 2022 habt ihr mit «Mercato» erstmals nach vier Jahren wieder ein Album veröffentlicht. Wie ist es, nach so langer Zeit wieder live vor Publikum zu stehen?

LUC: Sehr schön, wir haben Freude, dass Konzerte wieder möglich sind. Aber ich glaube, es dauert jetzt mindestens so lang, wie die Pandemie, bis sich die Clubs wieder richtig füllen. Viele Menschen haben ihren Alltag umgestellt, natürlich aus legitimen Gründen.

Der Song «Taxi Taxi» handelt von einem Aufbruch. In einer Strophe stellt ihr auch die Frage: «Wer ist Jesus?» Was steckt dahinter?

LORENZ: Es geht um einen Aufbruch, eine Veränderung, die weniger mit dem Standort, sondern vielmehr mit dem Standpunkt zu tun hat. Obschon wir als Transportmittel

ein Taxi wählten, geht es hier um Haltung. Und mit «Wer ist Jesus?» geht es um die Frage, wer emphatisch ist und wer hilft.

LUC: Jeder interpretiert seine eigenen Gefühle in die Songs. Das ist sehr wichtig. Jede Form von Kultur ist erst vollkommen, wenn sie rezipiert wird. Deshalb gibt es auch keine eindeutige Deutung.

LUC: Dieser Song handelt von Nähe. Für mich geht es weniger um Sehnsucht und Wünsche, sondern eher um ein Beobachten. Kein Hungern nach etwas, sondern ein Bewusstwerden, wann etwas nahe ist oder vielleicht auch unre ektiert. Also keine grossen Liebessehnsüchte, sondern Alltagsszenarien, wie einen Moment in der S-Bahn.

LORENZ: Im Vergleich zu «Taxi Taxi» handelt es sich hier weniger um eine Sehnsucht, sondern eine Tatsache. Die Liebe ist da und wir schauen ihre Fragilität und Tiefe an.

Mit dem Song «Melodie» nehmt ihr die Illusion der Herkunft auf. Was meint ihr damit und was bedeutet das für unsere Zukunft?

In «Zwüschezit» wird die Melancholie zelebriert. Besingt ihr hier die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit?

LUC: Nun, nationale Grenzen sind natürlich keine Illusion, sondern harte Realität. Illusorisch sind damit verbundene Zugehörigkeitsgefühle und Abschottungsfantasien.

Maximilian Lederer
«Jeder interpretiert seine eigenen Gefühle in die Songs. Das ist sehr wichtig.»
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Die Überwindung dieser Grenzen scheint mir notwendige Utopie. Utopisch wird meist negativ verwendet und klingt nach etwas Unrealistischem. Doch ich bin überzeugt, dass wir uns an Utopien orientieren müssen, damit wir uns zumindest einer ho nungsvollen Zukun annähern.

Parallel mit eurem Erfolg stiegen auch die Erwartungen. Wie geht ihr mit diesem Druck um?

LUC: Wenn man den Erwartungen hinterherrennt, kommt es nie gut. Man muss sich so gut wie möglich von Erwartungen, die von aussen kommen, lösen und eigene Ziele setzen.

LORENZ: Man muss klar di erenzieren. Unser Ziel ist nicht primär einen Song zu haben, der zum Megaerfolg wird. Unser Wunsch ist, dass unsere Songs an und für sich perfekt sind, obwohl dieser Zustand gar nicht existiert. In dem Moment, in dem man nicht mehr weiss, was man anders oder besser machen könnte, hört man vielleicht einfach auf Musik zu machen.

«Ich bin überzeugt, dass wir uns an Utopien orientieren müssen, damit wir uns zumindest einer ho nungsvollen Zukun annähern.»

LORENZ: Als Ho nungsträger sicher nicht. Aber wir haben uns vor der jetzigen Konzerttour intensiv Gedanken über unsere Au ritte gemacht. Der Kontrast zwischen Freude und Leid ist für viele Menschen grösser als auch schon. Dabei sind wir zur Überzeugung gelangt, dass es diese Abende braucht. Nur, wenn man auch zu seinem eigenen emotionalen und energetischen Haushalt schaut, kann man solidarisch sein.

Was bedeutet euch persönlich Hoffnung?

LUC: Ho nung ist sehr wichtig, weil man ohne sie verloren ist, als Gesellscha und Individuum. Vieles stimmt einen traurig und macht ratlos, so auch die Diskussionen über Aufrüstung, in der meine Ho nung nicht zu verorten ist. Aber generell blicke ich ho nungsvoll in die Zukun .

LORENZ: Auch ich habe Ho nung, obschon sich vieles in die falsche Richtung entwickelt. Wir leben aber in einem sehr privilegierten Land. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen können wir all das Schlimme, was auf diesem Planeten geschieht, auch

immer wieder ignorieren. Das macht Ho en natürlich einiges einfacher, obwohl auch wir Ho nung nötig haben.

2021 habt ihr mit «Argumänt» eine Hommage an den Schweizer Schriftsteller und Theologen Kurt Marti veröffentlicht. Im Zentrum dieses Lieds zu Ehren des Berner Pfarrers steht der Tod. Wie kam es dazu?

LUC: Kurt Marti nutzte seinen Resonanzraum immer wieder für kritische, politische und polarisierende emen. Sowohl der Inhalt als auch die Form seiner Lyrik ist somit für uns inspirierend. Das Gedicht, welches wir vertonten, war uns sofort ins Auge gesprungen.

LORENZ: Unserer Gesellscha täte es gut, wenn wir den Tod wieder mehr in die Mitte holen würden, anstatt ihn zu verdrängen. Leider wird dieser Zustand auch durch ganz banale bürokratische Absurditäten gestützt, indem man beim Tod eines Familienangehörigen in gewissen Fällen nur einen bis maximal drei freie Tage bekommt und einem so für Trauer und Abschied keine Zeit bleibt.

Ihr seid Sympathieträger. Zu euch kommt man an Konzerte, um eine gute Zeit zu haben. Versteht ihr euch auch als Hoffnungsträger?

LO & LEDUC LIVE 2022

Mit Songs wie «All die Büecher», «Jung verdammt», «Tribut» und natürlich «079» haben sich Lo und Leduc längst in unseren Gehörgängen eingenistet. In diesem Jahr ist das Schweizer MundartPopduo mit diesen Songs und neuem Material aus dem Album «Mercato» unterwegs.

Alle Konzertdaten: www.lo-leduc.ch

Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft. Wird Lo & Leduc bald international durchstarten?

LUC: Wachstum ist nicht unser treibender Faktor. Aber einen Song in einer anderen Sprache zu bringen, schliessen wir nicht kategorisch aus. Es müsste einfach passen.

Lorenz und Luc, vielen herzlichen Dank für das Gespräch! (mhä.)

«Hope»-Redaktor Markus Hänni beim Gespräch mit Lo & Leduc im PROGR Bern.
«Hoffnung ist sehr wichtig, weil man ohne sie verloren ist, als Gesellscha und Individuum.»
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Livenet Maximilian Lederer
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«EISHEILIGER»

OHNE SCHEIN

In der Schweiz sorgt er für Muskel- und Mentalkraft, in Afrika für starke Gemeinschaften. «Hope» sprach mit Simon Holdener, dem Athletiktrainer des HC FribourgGottéron, über Ziele, Werte und NHL-Überflieger Roman Josi, der im Sommer oft bei ihm trainiert.

Simon Holdener freut sich über die starke Eishockeysaison, ist er als Athletiktrainer doch massgeblich am Erfolg der Freiburger beteiligt. Seine «Eismänner» sind körperlich in Topform. Auch mental gibt der Sportwissenscha ler und Gründer des Fitnesscenters «pure tness Bern» seine Skills gern weiter: «Mir ist es wichtig, den Spielern Kontinuität zu bieten. Sie sollen mir vertrauen können. Ich glaube, das gelingt mir gut.» Simon Holdener selbst ndet Halt im christlichen Glauben.

Von dieser Stabilität pro tieren auch ZSC-Lions-Spieler Yannick Weber (34) und NHL-Crack Roman Josi (32), Verteidiger bei den Nashville Predators. Holdener ist deren Personal Trainer und sagt über Josi: «Seine Werte sind eindrücklich, er ist ein unglaublicher Über ieger!» Auch in Malawi sorgt Holdener für Aufwind, gründete vor zehn Jahren ein Hilfswerk. Von anfänglichen Fussballtrainings hat sich die «Hilfe zur Selbsthilfe» der «Zikomo Foundation» heute auf sämtliche Lebensbereiche ausgeweitet. Durch seine Frau ist der dreifache Vater noch enger mit dem südostafrikanischen Staat verbunden. (fw.)

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem «Hope-Talk», der im April in Bern aufgezeichnet wurde. Durch Scannen des QR-Codes kommen Sie auf das Video mit dem ausführlichen Interview (YouTube-Link).

SIMON
«Mir ist es wichtig, den Spielern Kontinuität zu bieten.»
Simon Holdener instruiert Yannick Weber und Roman Josi. Livenet zVg. Name: Simon Holdener Alter: 42 Jahre Wohnort: Cordast FR
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HOLDENER

«ES BRAUCHT AUCH WETTKAMPF-GLÜCK»

Der Kaufmann Fabian Recher aus Spiez fand im Sport eine Hilfe, um seinen Weg im Leben zu finden. In seinem Umfeld und seinem Glauben findet er den nötigen Halt, auf den er sich verlassen kann – auch dann, wenn er sportlich scheitern sollte.

Am 3. Mai 1999 kam Fabian Recher mit einem offenen Rücken, medizinisch Spina bifida, zur Welt. Doch obwohl seine Wirbel säule nicht fertig ausgebildet war und dies gewisse Beschwernisse zur Folge hatte, blieb sein Kampfgeist bis heute ungebrochen.

Als Kind auf dem Fussballplatz

«Grundsätzlich erlebte ich eine relativ normale Kindheit», blickt Fabian auf seine ersten Lebensjahre zurück. «Ich ging zur Schule und brauchte den Rollstuhl nur selten. Meine Gehfähigkeit war damals noch besser als heute.» Fabian war als Junge oft auf dem Fussballfeld anzutreffen. Trotz seiner Freude am Bewegen und dem Willen,

sein Bestes zu geben, zeigte sich seine Ein schränkung immer wieder. Er hatte weniger Ausdauer als seine Mitschüler. Manchmal war Fabian nach dem Fussballspiel derart erschöpft, dass er mit dem Rollstuhl nach Hause geschoben werden musste. Es folgten einige Jahre, in denen sich sein Zustand verschlechterte. Das zwang ihn, nach adäquaten Sportarten Ausschau zu halten. So spielte er eine Zeitlang Badminton im Rollstuhl. Nachdem sich Fabian dann aufs Skifahren konzentriert hatte und als Ausgleich im Sommer mit dem Handbike trainierte, wurde Letzteres zunehmend sein bevorzugtes Sportgerät. «Handbiken war die Sportart, die ich am selbstständigsten

ausüben konnte», erklärt Fabian. Der junge Mann liebt es, sich im Freien zu bewegen und Strassen und Radwege «unsicher zu machen».

Ein Kaufmann gewinnt Sportmedaillen Nach der obligatorischen Schule absolvierte Fabian eine kaufmännische Berufslehre. Seit seinem Abschluss 2019 arbeitet er Teilzeit im Personalwesen einer grösseren Firma und widmet sich daneben voll dem Sport. In den letzten Jahren konnte Fabian immer mehr Erfolge als Handbiker verbuchen. 2021

«Handbiken war die Sportart, die ich am selbstständigsten ausüben konnte.»
Para Racing Team
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FABIAN

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsorte in Spiez: Ein Spaziergang über den nahegelegenen Bauernhof mit Sonnenuntergang Rich tung Simmeflue

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Netflix und Chillen

Meine Lieblingsmusik: «Hecht» im Trainingslager mit meinem Zimmerpartner, «Imagine Dragons» bei harten Intervallen auf der Trainingsrolle

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Trainingsauswertungstools wie Training Peaks und Strava, um neue Routen zu planen

Den eigenen Weg finden und gehen

krönte er seine Karriere an der Weltmeister schaft in Portugal mit der Bronzemedaille. Als es im Mai 2022 darum ging, diesen Erfolg bei den Weltcups zu bestätigen, war Fabian zurückhaltend optimistisch. Er wusste zwar, dass er fähig war, mit der Weltspitze mitzu halten, dafür mussten aber viele Faktoren stimmen. Das Unterfangen gelang – und Fabian fuhr auf den dritten Platz. «Es muss vieles zusammenpassen, um auf dem Podest zu stehen. Kaum hat man sich versehen, findet man sich ein paar Plätze weiter hinten wieder.» So ist der Rennsport, es gilt, immer dranzubleiben, um vorne dabei zu sein. Viele, aber nicht alle Faktoren können beeinflusst werden. «Letztlich braucht es immer auch etwas Wettkampfglück», weiss Fabian. Vor grösseren Rückschlägen wurde er bislang verschont. «In den letzten Jahren ging es langsam, aber beständig aufwärts.» Natür lich hätte er sich zuweilen bessere Resultate gewünscht, ist aber dankbar, bis dato keine Verletzungen erlitten zu haben.

In der der fünften Klasse und den darauf folgenden Jahren stellte sich Fabian oft die Frage nach seinem Wert. In diesen Jahren sind wohl alle herausgefordert, die eigene Identität zu entdecken und den Weg in ihrem Leben zu finden. Fabian sagt dazu: «Hierbei hat mir der Sport sehr geholfen. Ich merkte aber auch, dass es gefährlich sein kann, seine Identität nur im Sport zu sehen. Wenn es dort nicht mehr läuft, was bleibt mir dann noch?» In solchen Situationen vermittelt ihm sein Umfeld Stabilität. Da Fabian viel unterwegs ist, kann er keinen grossen Freundeskreis pflegen. Nebst einigen engen Freunden ist ihm seine Familie eine grosse Stütze.

aufgrund von Unfällen eingeschränkt sind, lässt ihn dankbar sein. «Das Blasen- und Darmthema, also die Inkontinez, beschäftigt mich im Alltag am meisten. Leider ist dies in unserer Gesellschaft ein Tabuthema, es gehört aber zu meinem Leben dazu und bedeutet täglich einen Mehraufwand», erklärt Fabian.

«Die Frage, ob ich lieber uneingeschränkt Sport treiben würde, stellt sich nicht.» Fabian hat längst ein «Ja» zu seiner Situa tion gefunden. «Natürlich gibt es unschöne Situationen. Letztlich ist es so, wie es ist und ich kann mit meiner Ausgangslage glücklich sein.» Zu sehen, wie stark Mitmenschen

Persönliches (mit)teilen Der christliche Glaube, den ihm seine Eltern vermittelt haben, ist Fabian eine wertvolle Hilfe – auch wenn er sich mit dem Enga gement in einer Kirche in den vergangenen Jahren etwas schwer tat. Er schätzt den Umgang mit Sportlern, die auch persönli che Themen und Gespräche nicht scheuen. «2020 war ich in einem Langlauflager im Engadin», berichtet Fabian von seinem ersten Kontakt mit der Organisation SRS (Sportler ruft Sportler). Sie wurde gegrün det, um junge, aktive Sportler zu verbinden. Davon kann Fabian Recher heute profitie ren. So war er beispielsweise überrascht, bei SRS einen Kollegen aus der Berufsschule anzutreffen, der Unihockey spielt. Der junge Sportler freut sich immer, wenn er Einblick in eine andere Sportart erhält und sagt: «Das ist für mich eine grosse Berei cherung. Ebenso der Austausch mit anderen Sportlern. Bei SRS sprechen wir offen über private Herausforderungen und auch Fragen des Glaubens.» (mrm.)

«Es kann gefährlich sein, seine Identität nur im Sport zu sehen. Was bleibt, wenn es dort nicht mehr läuft?»
S. Stähli Auf Tour mit seinem Handbike fühlt sich Fabian Recher voll im Element.
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«DAS IST MEIN PARKPLATZ!»

Er will ihr die Leviten lesen … und verliebt sich in sie. Die Geschichte von Beat Bührer, Geschäftsführer des Parkhotels Gunten, und seiner Frau Chantal ist amüsant – und wie das Paar Familie, Mitarbeitende und Gäste managt bewundernswert!

Chantal Bührer ist in Hünibach am Thunersee aufgewachsen und fand das Parkhotel schon immer wunderschön. Ihre Familie feierte manches Fest in Haus und Garten. Auch ihre eigene Hochzeit mit Beat findet 2012 dort statt. Vier Jahre später übernimmt ihr Mann die Leitung des Hauses, damals ist er 32. Bereits seine kaufmännische Ausbildung absolvierte Beat in einem Hotel am Thunersee, besuchte die Hotelfachschule in Thun, arbeitete danach in 5-Sterne-Häusern wie dem Beatus in Merligen oder dem Tschuggen Grand Hotel in Arosa. «Es war nie mein Plan, selbst ein Hotel zu führen», stellt er klar. Heute erfüllt es ihn, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende aufblühen und Gäste sich wohlfühlen können. «Gott hat uns an diesen Ort geführt», ist das Ehepaar überzeugt. Während Beat als Gastgeber täglich sein Bestes gibt, kümmert sich Chantal zuhause in Sigriswil um die drei Kinder. Einen Tag pro Woche sorgt die gelernte Goldschmiedin fürs Ambiente im Parkhotel, arrangiert frische Blumen und dekoriert mit viel Herz. Die Jungs im Alter zwischen drei und neun Jahren werden dann abwechselnd von ihren und den Schwiegereltern betreut.

Geführte Grosszügigkeit Rückblende: 2008 entschliesst sich Chantal, damals 27-jährig, in der ZahnarztPraxis ihres Vaters eine Zweitausbildung zur Dentalhygienikerin zu absolvieren. Weil sie sich ihre Wohnung in Hünibach nicht mehr leisten kann, kündigt sie diese. Doch dann hat ihr Vater den Eindruck, dass Gott ihn anweist, die Miete bis zur Diplomübergabe zu finanzieren. «Da standen aber schon die ersten Interessenten vor der Tür», berichtet Chantal. Mit einer Schachtel Pralinés als kleine Versöhnungsgeste teilt sie ihnen mit, dass sie die Kündigung zurückziehe.

«Gott, du müsstest mir meinen Mann direkt an die Haustür schicken!»

«Das ist mein Parkplatz»

Kurz darauf zieht im Untergeschoss ein junger Mann ein, der von der Verwaltung Chantals Parkplatz zugeteilt bekam. Weil sie immer früher zuhause ist als er, stellt sie ihr Auto auf dem gewohnten Platz ab. Eines Tages klingelt es an der Tür. Beat Bührer will klarstellen, dass Chantal seinen Parkplatz benutzt. So lernen sich die beiden kennen und verlieben sich schon bald. Beat erfährt, dass Chantal Christin ist und regelmässig die Anlässe des ICF un besucht. «Ich war so fasziniert von ihr, dass ich gern einmal an einem Gottesdienst teilnahm», erklärt Beat. Die Botscha berührt ihn. Er ö net sich für den christlichen Glauben und bald auch für eine persönliche Beziehung mit Jesus. Zwei Jahre später heiraten Chantal und Beat. Weil sie im Parkhotel feiern, lernen sie den damaligen Geschä sführer kennen. Er ist es, der Beat später die Leitung des Hotels anbietet. Ursprünglich war es von der Freikirche «Bewegung Plus» zur Erholung und im Winterhalbjahr für Bibelstudien der Mitglieder genutzt worden. Heute steht es Gästen aus aller Welt und das ganze Jahr über o en. Die christlichen Werte prägen noch immer niederschwellig die Atmosphäre.

Die verkürzte Ausbildung fordert die junge Frau sehr. Sie findet keine Zeit, einen Mann kennenzulernen … Im Gebet seufzt sie: «Gott, du müsstest mir meinen Mann direkt an die Haustür schicken!»

Starker Zusammenhalt 2013 werden zuerst Julien, später Henri und Laurent geboren. Über ihre Mutterrolle sagt Chantal: «Manchmal fühle ich mich alleinerziehend ...» Die Tage können lang werden, bis ihr Mann sich im Hotel losreissen kann. «Aber dann sitzen wir immer zusammen

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BEAT UND CHANTAL BÜHRER

und tauschen über unseren Tag aus», halten beide versöhnt fest. Die Eheleute unterstützen und achten sich gegenseitig für ihr Engagement, sehen sich auf ähnliche Weise herausgefordert: auf der einen Seite Kinder lieben, erziehen und fürs Leben stärken, auf der anderen Seite Mitarbeitenden mit Wertschätzung begegnen, sie führen und fördern. Zwei Tage pro Woche verbringen Chantal und Beat bewusst als ganze Familie. Die Buben dürfen dann zum Beispiel dem Papi helfen, das Haus zu renovieren.

antwortung der Gesellscha gegenüber», bekrä igt Beat. Wo es möglich ist, möchte er dazu beitragen, Menschen neue Perspektiven zu scha en, und unterstreicht: «Der Mensch steht immer im Zentrum!»

Der Gesellschaft dienen

Sich mit Freunden und Kollegen der Branche auszutauschen, ist für das Hotelierpaar sehr wertvoll: «Wir fühlen uns verstanden und können einander ermutigen.» Auch im gemeinsamen Gebet suchen die beiden immer wieder Inspiration und schöpfen neue Kra für die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben. Mit 55 Mitarbeitenden ist das Parkhotel Gunten ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Es bietet auch Praktika für Personen, die einen Weg in den ersten Arbeitsmarkt suchen. «Ein Betrieb unserer Grösse hat eine Ver-

Gesund durch die Pandemie Rückblickend erkennt das Paar einen roten Faden in seinem Leben. «Gott hat uns zusammengeführt, mit vielem beschenkt und uns die Leitung dieses Hotels anvertraut – das erfüllt uns mit Demut», erklären Beat und Chantal. Während der Pandemie wurde Beat vom Schweizer Fernsehen in die Arena eingeladen. Auch dort hielt er fest, dass er zuversichtlich sei und bemüht, das Beste aus der Situation zu machen. «Ich muss mich jeden Tag entscheiden, ob ich jammern will oder darauf vertraue, dass der Schöpfer die Hand über uns hält», führt er aus. Niemand der 55 Mitarbeitenden ist erkrankt, das Hotel konnte seinen Service fortführen. Für Bührers ist das ein Geschenk Gottes, ebenso der Rekordumsatz von 2021. «Und wenn die Verantwortung drückt, gibt uns Jesus Halt. Ohne ihn könnten wir all das nicht tragen», sind sich beide einig. Sie haben erlebt: «Wenn Gott einen Au rag erteilt, dann schenkt er auch die Kra dazu.» (mf.)

«Ein Betrieb unserer Grösse hat eine Verantwortung der Gesellscha gegenüber.»
«Wenn Gott einen Au rag erteilt, dann schenkt er auch die Kra dazu.»
Name: Beat und Chantal Bührer Familie: Verheiratet, drei Kinder Wohnort: Sigriswil Livenet und zVg.
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zVg. zVg. zVg.

«DER ZETTEL BRANNTE IN MEINER TASCHE»

Steffi Gautschi ist schon als Kind hungrig nach Übernatürlichem. Ihre Grossmutter erzählt ihr von Jesus und den Wundern, die er tat. Als junge Frau sucht Steffi nach Erfüllung in esoterischen Praktiken –bis sich ihr Leben in England um 180 Grad kehrt und sie um ein Haar unter ein Auto gerät.

«Meine Grossmutter erzählte mir biblische Geschichten und meine Mutter betete mit uns jeden Abend das Vaterunser», erzählt Ste Gautschi, 46, aus un. Ihre Familie besucht damals hin und wieder einen Gottesdienst der reformierten Kirche. So

ist es für Ste als Kind ganz natürlich, mit Jesus zu reden und zu spüren, dass er da ist. Zum Beispiel, wenn sie nicht schlafen kann oder Angst hat. Als Teenager faszinieren sie immer stärker esoterische Praktiken: «Ich habe Engelskarten gezogen und ab und zu ein Medium besucht», erzählt Ste . Doch zur Ruhe kommt sie bei ihren Experimenten mit Übersinnlichem nicht. Wenn sie grosse Fragen hat, ru Ste bei Mike Shivas Hotline an. Die Antworten der Berater überzeugen sie jedoch nicht: «Jeder erzählte etwas anderes».

Matura vermasselt

1998 rasselt Ste am Gymnasium in un durch die Matura-Prüfung. An der Heilpädagogischen Schule und in der Jugendarbeit versucht sie es mit einem Praktikum, wird aber nicht glücklich dabei. Zwei Jahre später beschliesst sie, sich nochmals der Prüfung zu

stellen und bü elt erneut, diesmal am Gymnasium Muristalden in Bern. Als mündlichen Schwerpunkt im Fach Religion, wählt sie das ema «Jesus als Person». Ste spürt: «Er ist kein gewöhnlicher Mensch, über ihn darf man nicht spotten.» Die junge Frau meistert ihren Abschluss und beginnt zu studieren. Als Lehrerin geht sie auf in ihrem Beruf. Jesus und christliche Belange sind in ihrem Leben kein ema mehr.

«Ich habe Engelskarten gezogen und ab und zu ein Medium besucht.»

Jesus statt Reiki?

2008 erzählt ihr langjähriger Jugendfreund Domenico, er habe Jesus in sein Leben eingeladen. Die beiden wohnen im selben Haus. Domenicos neuer, christlicher Musikstil, «Worship», ist nicht zu überhören. Ständig redet der junge Mann von Jesus, verteilt Bibelverse und lädt Ste ein, mit ihm den Gottesdienst zu besuchen. «Er ging mir so richtig auf die Nerven», stellt sie klar. Trotzdem beginnt sie anfangs 2009 wieder

STEFFI GAUTSCHI Name: Ste Gautschi Alter: 46 Jahre Wohnort: un Mirjam Fisch
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zu beten – und Tagebuch zu schreiben. Darin drückt sie ihre Sehnsucht nach Gott aus, sagt rückblickend: «Ich spürte, dass ich mich mit der Esoterik auf dem Holzweg befand». Auch Ste s Vater warnt: «Hör auf mit Reiki! Es ist nicht gut!» Er hatte nach der Scheidung eine Reiki-Meisterin kenngelernt und realisiert, dass diese sich auf gefährliche Mächte einliess.

Knie. «Wofür soll ich beten?», fragt er die Schweizerin. Diese fühlt sich plötzlich eingehüllt in eine starke Liebe. «Hier bin ich richtig», weiss sie und beginnt zu weinen. «Ich möchte so gern an Gott glauben, aber ich kann es einfach nicht», erklärt die junge Lehrerin. Anhand einiger Symbole erzählt ihr Joy, eine der Beterinnen, dass Jesus für die Verfehlungen der Menschen gestorben sei. Sie erklärt Ste : «Damit ist der Weg zu Gott frei. Wer dieses Geschenk von Jesus annimmt, wird Gottes Kind und kann in Beziehung mit ihm leben.» Ste lässt die Worte auf sich wirken, wägt Für und Wider ab. Dann nimmt sie im Gebet die Einladung von Jesus an. Freude erfüllt ihr Herz.

Übernatürliches

Zweifel und Vorurteile

Im April begleitet Ste Domenico in den Abendgottesdienst seiner Freikirche. Es gefällt ihr sehr, sie fühlt sich willkommen und frei. Trotzdem zweifelt sie: «Das wäre ja schräg, wenn ich in eine solche Kirche gehen würde … Wie würden meine Leute darauf reagieren? Ich weiss nicht …» Vorerst hat Ste Ferienpläne. Sie will ihren Schwager besuchen, der in England als Testpilot stationiert ist. Er emp ehlt ihr, nach Bath zu reisen. «Da fühlst du dich wie in Italien!

Die Römer haben warme Wasserquellen entdeckt und es sieht vieles noch so aus wie damals.» Als Ste in Bath aus dem Zug steigt, kann sie die Begeisterung ihres Schwagers nicht teilen. Sie beschliesst, sich umzusehen und dann nach Bristol weiterzureisen.

Flammen in der Tasche Dort, vor der Kathedrale, bieten Christen an, für Heilung zu beten. Fasziniert beobachtet Ste das Geschehen eine Weile, ndet: «Die Leute machten einen ganz normalen Eindruck.» Schliesslich sagt sie sich: «Wenn es Gott gibt, werde ich sicher aufgefordert, mich auf einen dieser Stühle zu setzen»! Dies geschieht nicht, doch bevor sie den Platz verlässt, bekommt Ste einen Flyer in die Hand gedrückt. Sie stop ihn in ihre Tasche. Dort scheint das Papier zu brennen: «Er –Jesus – will, dass ich zu diesen Christen gehe ...» Sie zögert, besucht erst die Kathedrale, dann ein Museum. Aber dieser Zettel in ihrer Tasche, die Einladung zum Gebet, lässt sie nicht los. «Die sind sicher nicht mehr da», vermutet sie. Schliesslich hält sie die Spannung nicht länger aus und kehrt zur Kathedrale zurück.

Ankommen und Aufatmen

Die Fahnen mit der Aufschri «Healing» attern immer noch im Wind. Ste geht auf einen der Christen zu. Der Mann bittet sie, Platz zu nehmen und geht vor ihr in die

Zurück in Salisbury überquert Ste die vierspurige Strasse. Aus dem Augenwinkel nimmt sie wahr, dass ein Auto auf sie zurast. Sie kann nicht reagieren, doch im nächsten Moment wird sie ruckartig nach hinten gezogen. Ste weiss: Gott hat sie gerettet und ihr erneut seine Gegenwart bewiesen. «Von allen Seiten umgibst du mich und

wohl als wäre ich betrunken, aber er hat mich bestens verstanden». Wieder zuhause erfährt Ste , dass an jenem Abend der Himmel über un leuchtend rot gebrannt habe.

Neues Leben zu zweit Ste hat sich von allen esoterischen Praktiken und daraus entstandenen Bindungen gelöst. Heute ist sie mit einem angehenden eologen glücklich verheiratet. Das Paar erlebt Gott o im Alltag ; sei das in der Schule, in der Kirche, beim Sport oder Zuhause. Ohne Jesus an ihrer Seite wollen beide nicht mehr leben. (mf.)

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in un: Das Strämu Beizli

Meine Lieblingsbeschä igung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Mit meinem Mann unter einem grossen Regenschirm spazierengehen.

Meine Lieblingsmusik: Englischer Worship, z. B. «BethelMusic»

hältst deine Hand über mir» – dieser Bibelvers aus Psalm 139, Vers 5 erinnert Ste fortan an ihre Bewahrung. Überglücklich ru sie noch am selben Tag Domenico an, lacht, erzählt von ihrem Erlebnis. «Ich klang

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«Ich spürte, dass ich mich mit der Esoterik auf dem Holzweg befand.»
Steff i Gautschi ist dankbar, Jesus an ihrer Seite zu haben.
«Ich möchte so gern an Gott glauben ...»
Mirjam Fisch
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IM BANN DER PERFEKTION

Name: Pascal Rohrbach

Nach Geissen, Kindern und Musik findet Pascal Rohr bach aus Spiez seine Beru fung als Jugendpastor. Doch seine Ansprüche ans Leben und sich selbst legen ihm hohe Hürden in den Weg. Schmerzhaft lernt er, Zwangs störungen zu überwinden.

«Als frisch diplomierter Fachmann Betreu ung Fachrichtung Kinder arbeitete ich in einer KiTa», beginnt Pascal Rohrbach zu erzählen. Dann wurde erst die eine, bald auch die zweite Gruppenleiterin krank und sie fielen zeitweise aus. Zusammen mit zwei Lernenden führte er die Arbeit weiter. «Das fiel mir nicht schwer. Schon in der Ausbildung habe ich gemerkt, dass es mir liegt, Verantwortung zu übernehmen und Probleme anzupacken.» Dass er an seinen eigenen bald einmal fast zerbrechen würde, davon ahnt Pascal nichts.

In die Schule beim Papa Pascal wächst mit einem älteren Bruder und einer jüngeren Schwester in einem Frutiger Spiss (Quartier) auf. Als die Kinder grösser sind, arbeitet die Mutter Teilzeit in einem Altersheim, später beim Rettungsdienst. Der Vater ist Lehrer an der Gesamtschule, Pascal wird die ersten sechs Jahre von ihm unter richtet. Nicht nur das Schulwissen, auch die christlichen Werte, die ihm sein Vater ver mittelt, nimmt Pascal auf und an, lädt Jesus früh in sein Leben ein. Zum 12. Geburtstag schenkt ihm sein Götti eine Geiss, die Pascal im Stall eines der vielen Bauern unterbrin gen darf. «Ich fütterte sie immer, bevor ich zur Schule ging», erzählt Pascal. Er beginnt zu züchten, und die Gitzi landen an Ostern im Backofen seiner Kunden. Mit dem ver dienten Geld kauft sich Pascal seinen ersten Fotoapparat. Bei aller Liebe für Tiere und schöne Sujets … Pascal ist mehr auf Men schen ausgerichtet.

Menschen fördern

Als Leiter der Jungschar in der Pfingstge meinde (Pfimi) Frutigen erkennt er das musikalische Potenzial vieler Teenager.

Er beginnt Lieder zu schreiben und lernt Gitarre spielen. Pascal gründet einen Pool für Teenies und eine Band für Jugendliche, die an Anlässen der Gemeinde auftritt. Er fördert die jungen Menschen und ermöglicht ihnen, sich später in der Band der Erwachsenen einzubringen. Zudem gründet er eine Kleingruppe für Jugendliche, die am christlichen Glauben interessiert sind. Pascal spürt: «Hier liegt meine Berufung!» Damals ist er 21 Jahre jung und beginnt ein Theologiestudium, möchte Pastor werden.

Kreisende Gedanken

Dabei zeigt sich, dass Pascal sehr hohe Ansprüche hat. «Ich hatte ein starkes Verantwortungsgefühl und ich war ein Perfektionist», bekennt er. Seine Gedanken beginnen zu kreisen, jedes Detail wird gross und führt dazu, dass er sich nie entscheiden kann. Ständig ist er am Abwägen: «Was pas siert, wenn…» Das ewige Gedankenkarus sell macht ihn unfrei und löst Angst aus. Er kann Situationen nicht mehr realistisch ein schätzen. Immer mehr wird klar, dass Pascal unter einer Zwangsstörung leidet. Sich im Rahmen des Üblichen zu engagieren, reicht

Alter: 30 Jahre Wohnort: Spiez Beruf: Pastor Pfimi Frutigen
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Livenet

nicht mehr. Er will, er muss mehr leisten, um seinen Zwangsgedanken zu genügen. Jeder Tag kostet unendlich viel Kraft.

«Ich hatte ein starkes Verantwortungsgefühl und ich war ein Perfektionist»

Heftige Erschütterungen

Schliesslich vertraut er sich einem Leiter an. Dieser kennt solche Zwänge selbst, er begleitet Pascal als Mentor und ermutigt ihn: «Geh den Weg des Vertrauens – egal, was deine Gefühle sagen.» Denn Pascal zweifelt inzwischen auch an seiner Gottes beziehung. Ob Gott ihn wirklich annimmt? Ob er nach dem Tod bei Jesus weiterleben wird? Seine frühere Gewissheit, von Gott bedingungslos geliebt und angenommen zu sein, wird heftig erschüttert. Abends kann er nicht einschlafen. «Wenn meine Mutter für mich betete, gelang es jeweils», fügt er an und ist ihr heute dankbar dafür. Auch sein Vater begleitet ihn liebevoll und geduldig. Pascal sucht Hilfe bei Psychologen. Doch es ist schwierig, jemanden zu finden, der seine Grübeleien wirklich versteht. Einfach oder schnell lassen sich krankhaft quälende Gedanken und Angstgefühle nicht abstel len. Es wird ein langer, harter Weg, bis es Pascal einigermassen gelingt, bedrängende Gedanken wahrzunehmen und dann weiter ziehen zu lassen.

Rückzug aus Angst Trotz seiner Not gelingt es ihm, die theo logische Ausbildung erfolgreich abzuschliessen und er wird als Jugendpastor der Pfimi Frutigen angestellt. Jetzt fehlt nur noch die Pastorenfrau! Auch in Sachen Partnersuche kommt ihm die Perfektion in die Quere. Pascal nimmt zwar Kontakt auf mit Frauen, «doch bei mehreren habe ich mich schon nach dem ersten, zwei ten Date wieder zurückgezogen, weil ich Angst bekam, sie könnte nicht die Richtige sein», gesteht er. Sobald ihn etwas irritiert, nimmt er Abstand, gibt den Frauen keine zweite Chance. Der junge Pastor macht sich Vorwürfe, wird immer depressiver und schliesslich Teilzeit krankgeschrieben. Pascal sucht lange, bis er einen Psychiater findet, von dem er sich verstanden fühlt. Dieser verschreibt ihm nebst der kognitiven Verhaltenstherapie («ich empfehle allen das Buch ‹Frei werden von Zwangsgedanken› von Hans-Ruedi Ambühl») Sertralin (ein Antidepressivum), das Pascal spürbar hilft.

Rosarot im Spital

Auch für die Suche nach einer Frau hat er wieder Elan. Pascal meldet sich bei einer christlichen Singleplattform an. 2020 trifft er erstmals seine heutige Frau. Die 26-Jäh rige ist «feurig mit Jesus unterwegs», wie er selbst. Im gleichen Jahr wird beim 28-Jähri gen ein Herzklappenfehler an der Aorten klappe entdeckt. Die junge Frau besucht ihn im Spital und sie lernen einander besser kennen. Im Oktober 2021 heiraten sie. «Gott meint es gut mit mir», sagt Pascal heute überzeugt. «In den letzten fünf Jahren

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Spiez: Unser Garten

Meine Lieblingsbeschäftigung an ver regneten (Sonntag-)nachmittagen: Sauna oder Gesellschaftsspiele

Meine Lieblingsmusik: Worship von Hillsong mag ich sehr, auch Newsboys gefallen mir gut. Vom Musikstil her entsprechen mir Cold play, James Blunt, Lo&Leduc, Wurzel 5 und Baschi.

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wurde vieles heil in meiner Beziehung zu Jesus. Er schenkte mir eine gefestigte Iden tität. Ich weiss, wer ich bin und habe keine Angst mehr vor dem Sterben, ich weiss, wohin ich gehe.»

Immer mehr wächst der 30-Jährige in seine Aufgabe als Jugendpastor hinein. Er liebt es, junge Menschen für Gottes Liebe zu begeistern und sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Die einstigen Hürden seines eige nen sind ihm dabei oft eine Hilfe. (mf.)

«In den letzten fünf Jahren wurde vieles heil in meiner Beziehung zu Jesus.
Er schenkte mir eine gefestigte Identität.»
Livenet Pascal Rohrbach auf seinem Balkon in Spiez.
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EINE LEADERIN AUF UND NEBEN DEM PLATZ

Aufgewachsen in Langnau i.E., ist Lia Wälti (29) heute Aushängeschild des Schweizer Damenfussballs. Sie ist Kapitänin der Nationalmannschaft und spielt bei Arsenal London.

Im Leben der Berner Fussballerin Lia Wälti jagt derzeit ein Highlight das andere: Nach der EM im Sommer hält die FrauenfussballEuphorie auf der Insel weiter an. Ende September sahen 47'367 Zuschauerinnen und Zuschauer im Londoner Emirates Stadium den 4:0-Sieg Arsenals über Tottenham. Damit wurde der Zuschauerrekord für ein Spiel in der höchsten englischen Liga um Längen überboten. Mittendrin die Schweizer Kapitänin Lia Wälti, die unter der Woche in der Champions League ihre 100. Partie für Arsenal bestritten hatte. «Hope» sprach bereits 2021 für die RegioAusgabe im Emmental mit Lia Wälti über ihre Karriere, ihre Rolle als Botscha erin und über Werte, die sie hochhält (s. Video-Link rechts).

«Ich hatte Glück, stets gute Berater an meiner Seite zu haben.»

Familie, Förderer und Freunde

Den Grund ihres Erfolgs sieht sie in zahlreichen Menschen, die sie auf ihrem Weg gefördert hätten. «Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Dann hatte ich auch immer Trainer, die das Beste aus mir herausgeholt haben.» Nie habe jemand sie gebremst. Das Wichtigste seien für sie sowieso die Menschen, die sie umgeben, betont die Bernerin. In allen wichtigen Karriereschritten habe sie sich von dieser Erkenntnis mehr leiten lassen, als von den Arbeitsbedingungen oder dem Lohn. «Ich hatte das Glück, stets gute Berater an meiner Seite zu haben.» Das gute Umfeld, gepaart mit Talent und Wille verhalfen ihr dazu, heute bei einem der erfolgreichsten Frauenteams Europas kicken zu dürfen. (fw.)

WAS HAT LIA WÄLTI FÜR HOFFNUNGEN? Und wie sieht sie ihre Rolle als Botscha erin in der Sportwelt? Lesen Sie mehr dazu unter www.hope-schweiz.ch

Alamy LIA WÄLTI
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HOFFNUNG

TROTZ DIAGNOSE

Name: Cornelia Steiner

Alter: 34 Jahre Wohnort: Münsingen

Ich starre gebannt auf die Bilder des Kriegs in der Ukraine und bin überwältigt. Berichte von weinenden und wartenden Menschen zerreissen mir fast das Herz. Trotzdem fühlt sich alles so dumpf an. Wie mit alledem umgehen, da ich jetzt meinem eigenen Gegner gegenüberstehe? Vor einem Tag erhielt ich aus dem Nichts heraus die Diagnose: Krebs!

Ist es vermessen, jetzt über Ho nung zu schreiben? Ich bin sicher, dass Sie Ihre eigenen Kämpfe nur zu gut kennen. Um sich der nagenden Frage nach Ho nung nicht stellen zu müssen, werden wir aktiv. Wir beginnen, alles irgendwie positiv zu sehen und kippen plötzlich doch auf die Seite der Ohnmacht, unfähig uns zu bewegen. Ein gespaltenes Verhältnis zum Wort Ho nung zeichnet sich ab. Ist Ho nung vielleicht nur eine neue Chance, enttäuscht zu werden? Ist es vermessen, sich jetzt dem ema Ho nung zu stellen? Ich bin überzeugt, dass es nie einen besseren Zeitpunkt gab

als jetzt – für mich und für Sie! Ich nehm's gleich vorweg: Meine Ho nung ist in Jesus begründet. Deshalb orientiere ich mich in meinem aktuellen Kampf gegen den Krebs auch an der Bibel.

lebte und doch ganz Gott war, weiss um meine tiefsten Bedürfnisse. Weil Jesus den harten Weg ans Kreuz auf sich nahm und für meine Fehler, Krankheiten und meinen Alleingang starb, hat er den Himmel geönet. Seither ist der Weg zu Gott frei (auf www.thefour.ch wird das sehr gut erklärt.) Jesus starb – aber er ist wieder zum Leben auferstanden. Deshalb haben wir Grund zur Ho nung.

Als die Freunde von Jesus damals Angst vor der Zukun hatten, sprach Jesus zu ihnen: «Lasst euer Herz durch nichts erschüttern. Vertraut auf Gott und vertraut auf mich!» (die Bibel, Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 1). Anstatt gutgemeinte Ratschläge zu erteilen à la: «Es kommt schon gut, ihr müsst nur an euch glauben, ihr scha das…», bezieht Jesus die Ho nung auf sich selbst und appelliert, ihm zu vertrauen. Er zieht wortwörtlich alle Blicke auf sich selbst. Das wäre ganz schön vermessen, wenn er nicht der wäre, der er ist.

Nahrung fürs Herz

Jesus weiss, dass Ho nung kein Wunschdenken oder billiger Trost ist, sondern eine Art «göttliche Nahrung» für mein Herz. Er, der auf dieser Erde als Mensch

Hoffnung trotz Not? Ja! Ho nung hat tatsächlich weniger mit den Umständen, als vielmehr mit der Nahrung zu tun – eben «göttlicher Nahrung». Es ist ein Trinken von Gottes Zuversicht, ein Leben aus seiner Kra , weil er Quelle der Ho nung ist! Auf Jesus zu vertrauen, schliesst unser Leben an diese Quelle an.

Kennen Sie diese nie versiegende Kraquelle, diese unerschütterliche Ho nung, durch die Sie auch in Zeiten wie diesen fest stehen können? Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie Jesus als Quelle Ihrer Ho nung nden!

«Ist Hoffnung vielleicht nur eine neue Chance, enttäuscht zu werden?»
«Jesus ist die Quelle der Ho nung!»
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HERZLICH WILLKOMMEN ZU UNSEREN GOTTESDIENSTEN!

KIRCHEN

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Sie wollen mit Menschen aus Ihrer Region in Kontakt treten, die Ihre Hoffnung im Leben auf Jesus setzen? Dann empfehlen wir Ihnen gerne den Besuch eines Gottesdienstes. Wenn Sie allgemeine Fragen zum christlichen Glauben haben, stellen Sie uns diese gerne per Mail an info@hope-schweiz.ch. Ihre Anfragen werden in einem vertraulichen und anonymen Rahmen beantwortet.

KIRCHE / GEMEINDE

WEBSEITE

CLZ Spiez www.clzspiez.ch

EGW Spiez www.egwspiez.ch

Evangelisch-methodistische Kirche Aeschi www.emk-frutigland.ch

FMG Aeschi www.fmg-aeschi.ch

Reformierte Kirchgemeinde Aeschi-Krattigen www.kg-aeschi-krattigen.ch

ANMERKUNG:

Hier sind nur jene Kirchen aufgeführt, die sich auf Einladung des Herausgebers eintragen liessen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Glaubensüberzeugungen der aufgeführten Kirchen stimmen nicht in jedem Fall mit jener der Redaktion überein. Es handelt sich lediglich um eine Adressliste christlicher Gemeinschaften aus der Region. Ebenso decken sich die Inhalte in dieser «Hope-Regiozeitung» nicht zwingend mit den Überzeugungen und Meinungen der hier aufgeführten Kirchen.

Weitere Informationen und aktuelle Daten: www.hope-spiez.ch/adressen

30 HOPE NR.8
AdobeStock

Name: Andreas Gafner

Alter: 51 Jahre

Familie: Verheiratet, drei Kinder Wohnort: Oberwil im Simmental

ANDREAS GAFNER

BODENSTÄNDIG UND GELASSEN

Als einen «Mann des Volkes», so könnte man Andreas Gafner beschreiben. Dem Landwirt und Nationalrat ist die Schweizer Landwirtschaft ein grosses Anliegen. Er sieht sich gegenüber seinem Schöpfer in der Verantwortung.

Von 2005 bis 2016 war er Gemeindepräsident in Oberwil im Simmental. Heute vertritt Andreas Gafner als Nationalrat die Interessen der Landwirtscha in Bern. «Die Schweizer Landwirtscha liegt mir am Herzen. Ich bin aus Leidenscha Bauer geworden», sagt er. An dieser Leidenscha hat sich bis heute nichts geändert.

«Ich bin aus Leidenscha Bauer geworden.»

Natur, Sport und Gott

Andreas Gafner schätzt die Schönheit in der Natur und deren Erhalt ist ihm ein zentrales Anliegen. In seiner Tätigkeit als Bauer ist dies für ihn selbstverständlich. Auch in seiner Freizeit hält sich Gafner gern an der

frischen Lu auf – sei es beim Langlaufen, beim Wandern oder beim Biken. Weit mehr als die Lu zum Atmen bedeutet für Gafner der christliche Glaube. Er gehört untrennbar zum Leben des Landwirts und Politikers. Ob der Mann auf einem Berggipfel, in der Kirche oder im Bundeshaus steht, stets weiss er sich mit seinem Schöpfer verbunden. Das gibt ihm die nötige Bodenha ung. Auch wenn sich sein Ein ussbereich ausgeweitet hat, ist Gafner sich selbst treu geblieben und strahlt Gelassenheit aus.

Oberwil hat einen Nationalrat

Für ein höheres politisches Amt als jenes des Gemeindepräsidenten hatte er zu Beginn keine grossen Ambitionen gehabt. Als dann 2019 von den Parteistrategen der EDU die Anfrage kam, für die Nationalratswahlen zu kandidieren, überlegte sich Gafner die Sache noch einmal. Nach seiner Zusage gab

Gafner im Wahlkampf dann Vollgas – und wurde prompt gewählt. Am Tag nach der erfolgreichen Wahl organisierte Oberwil im Simmental ein Dor est und einen herzlichen Empfang für seinen ehemaligen Gemeindepräsidenten und frischgebackenen Nationalrat: «Diesen Rückhalt in meinem Dorf zu erleben, das fühlte sich wirklich gut an. Als ich unter den Festklängen des Berner Marschs unserer Dorfmusik in die Halle schritt, schlug mir das Herz vor Freude und Aufregung bis zum Hals.» (mrm.)

ANDREAS GAFNER IM VIDEO-TALK:

Was beschä igt Andreas Gafner im Zusammenhang mit dem Nationalfeiertag? Welche Werte zählen für ihn? Diese und weitere Fragen beantwortet der EDU-Nationalrat in einem Talk, der auf YouTube zu nden ist.

Martin Mägli
31 HOPE NR.8
Livenet

«HOPE»-EVENT BERNER OBERLAND

ZUM WEISSENBURG BAD MIT NATIONALRAT GAFNER

NEUE LEUTE KENNENLERNEN, EINEN HOFFNUNGSVOLLEN

NACHMITTAG VERBRINGEN UND INSPIRIERT WERDEN. WIR LADEN SIE HERZLICH EIN, AN UNSEREM HOPE-EVENT TEILZUNEHMEN. KOMMEN SIE MIT UNS AUF EINEN RUNDGANG BEIM WEISSENBURG BAD UND GENIESSEN SIE EINE FEINE KÜRBISSUPPE! HERZLICH WILLKOMMEN!

Regelmässig tre en wir als «Hope»-Redaktion spannende Persönlichkeiten, darunter bekannte Köpfe aus Sport, Gesellscha , Wirtscha und Politik. Gerne bringen wir auch durch gezielte «Hope»-Events in den Regionen Menschen zusammen.

Es würde uns freuen, an diesem Tag mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

WEISSENBURG

BAD

Erleben Sie Neues und Altes an einem Tag! Gemeinsam mit Nationalrat Gafner entdecken wir die Ruinen des Weissenburg Bad. Nach dem Rundgang steht für sie eine Kürbissuppe bereit. Andreas Gafner erzählt dabei aus seinem Alltag als Nationalrat und Bauer und steht für den persönlichen Austausch bereit.

SO, 30. OKTOBER 2022

13.45 Uhr: Treffpunkt beim Bahnhof Weissenburg.

Kosten: 18.– CHF pro Person (exkl. Suppe)

Weitere Infos und Anmeldung unter hope-frutigland.ch/event

Weitere Infos und Anmeldung unter hope-spiez.ch/event

SIND SIE DABEI?

Livenet Florian Wüthrich, Chefredaktor «Hope» Andreas Gafner, Nationalrat
HOPE NR.8 36
Wikipedia edu-schweiz.ch

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