Regiozeitung Hope-Wyland 2023

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REGIOZEITUNG

WYLAND

SEITEN 8 – 9

DER TRAUER GESTELLT

Verlor mit 27 Jahren ihren Ehemann durch einen Unfall: Christine Kaufmann.

SEITEN 20 – 21

LIEDTEXTE MIT TIEFGANG

SEITEN 4 – 6

UMSICHTIG UND UNERSCHROCKEN

Bundesrätin Viola Amherd über Krisen, Klimawandel und Kraftquellen.

Wie der bekannte Emmentaler Liedermacher Tinu Heiniger von seinen Grosseltern geprägt wurde.

SEITEN 22 – 24

HIRNCOACH BARBARA STUDER

SEITE 7

FOTO-WETTBEWERB: MITMACHEN & GEWINNEN

SEITE 19

Alberto Cortes Fotografie Nr. 9 www.hope-wyland.ch
JA-MENSCH MARKUS MÜLLER

Werbung

FREUDENSPRÜNGE

«Hope», (dt. «Hoffnung»), kommt aus dem altenglischen «hoppen» und steht für hüpfen, vor Freude springen. Was passt besser zu unseren nationalen und regionalen Hoffnungsgeschichten?!

Heftig übers Wasser «hüpfte» auch einmal Bundesrätin Viola Amherd, wie sie auf den Seiten 4 – 6 verrät und im Interview persönlich über Hürden und Hoffnung in Land und Politik berichtet. Gut gelaunt durch die Landschaft springt Kilian Imhof, Elite-Cheftrainer des Schweizer OL-Verbandes –zurzeit in Vorfreude auf die WM in Flims Laax (Seiten 14 – 15).

Als Neuropsychologin und Inhaberin von hirncoach.ch ist Barbara Studer mit einem hirnverletzten Mann herausgefordert. Ihr simpler, nachhaltiger Tipp für Entspannung und mentale Gesundheit: Spazieren im Wald. Hirncoach.ch-Botschafter Adolf Ogi bereichert den Beitrag auf Seite 22 mit Hoffnungsgedanken.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und ermutigende Impulse zu den grossen Fragen des Lebens!

HERAUSGEBER

Diese Zeitung wurde durch die Redaktion von Livenet mit Sitz in Bern gemeinsam mit lokalen Kirchen, Unternehmen und Partnern realisiert. Insgesamt erscheinen im Jahr 2023 in über 40 Regionen der Schweiz HopeZeitungen (www.hope-schweiz.ch).

Deine Patenschaft wirkt. COMPASSION.CH

REDAKTION

Florian Wüthrich (fw.)

Mirjam Fisch (mf.)

Markus Hänni (mhä.)

Markus Richner-Mai (mrm.)

Manuela Herzog (mhe.)

Christian Stricker (cs.)

LAYOUT

Andrina Mosimann

AUFLAGE

3'800

2 HOPE NR.9
KEIN KIND SOLLTE IN ARMUT LEBEN.
IMPRESSUM
FLORIAN WÜTHRICH Chefredaktor Hope

DAS GELBE WUNDER

Es war ein später Juni-Nachmittag, als ich einen guten Freund auf seinem Hof besuchte. Während wir am Esstisch sassen und gemeinsam redeten, verfinsterte sich plötzlich der Himmel. Wir gingen beide zum Fenster. Vor uns lag seine Obstplantage und dahinter türmte sich eine mächtige schwarze Wolke mit gelber Haube – Hagel!

«Wenn es jetzt hagelt, können wir die diesjährige Ernte vergessen», meinte mein Freund und halb betend ergänzte er: «Oh Gott, verschone uns!»

Keine fünf Minuten später donnerten Hagelkörner aufs Hausdach, bedeckten bald Strassen und Wiesen um uns herum mit eisigem Weiss … Bestand noch Hoffnung, würde sich die finstere Front rasch verziehen?

Hocherfreut und zugleich erstaunt war ich am nächsten Morgen, als mein Freund mich anrief und meinte: «Du glaubst es nicht! Ich habe nicht einen einzigen Hagelschäden an meinen Bäumen gefunden.» Bis heute kann ich mir das Geschehen nicht erklären – und die Ernte meines Freunds fiel in jenem Jahr überdurchschnittlich aus.

Ostern liegt noch nicht weit zurück – und damit die Feier, dass Gott seinen Sohn Jesus aus dem Tod zurück ins Leben holte. Nicht einmal der Tod ist bei Gott todsicher. Wenn das kein Grund ist, um hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen! So wird alles möglich: ertragreiche Ernten trotz Hagelsturm oder Erneuerung totgeglaubter Beziehungen.

Auch die Geschichten in dieser Zeitung zeigen, dass Dunkles und Bedrohliches im Leben nicht das letzte Wort haben.

P.S.: Gerne lade ich Sie zu nebenstehendem Event vom 10. Juni ein und freue mich, dort mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

IMMER DER

NASE LANG!

Kaffee kann ein Hoffnungsträger sein, die Biodiversität im tropischen Regenwald erhalten und das Leben einer Kleinbauernfamilien positiv verändern. Als Ing. Agronom ETH und Permakultur erzähle ich, Samuel Lüthi, Ihnen gern mehr darüber. In meiner Rösterei erfahren Sie Wissenswertes über die emotionale, soziale und globale Seite der Kaffeebohne. Tauchen Sie mit mir ein in die Welt des Kaffees. Erleben Sie eine Life-Handröstung wie im Ursprungsland des Arabica Kaffees Äthiopien, wo ich aufwuchs! Gemeinsam mit Hope-Projektleiter Florian Wüthrich freue ich mich auf Ihren Besuch.

SA, 10. JUNI 2023

Zeit: 16 – 18 Uhr

Ort: Wyländer BIO Kaffeerösterei, Röstgrad° GmbH, Schaffhauserstrasse 29, 8451 Kleinandelfingen

Teilnahme/Kosten: Max. 25 Personen, freiwillger Unkostenbeitrag

Weitere Infos & Anmeldung: hope-wyland.ch/event

SIND SIE DABEI?

3 HOPE NR.9
EDITORIAL & HOPE EVENT
CHRISTIAN ZWICKY, Pastor und Präsident der evangelischen Allianz Wyland
zVg.
Unsplash

VIOLA AMHERD

«ICH KANN MICH AUCH

MAL AUFREGEN …»

Name: Viola Amherd

Alter: 60 Jahre

Wohnort: Brig-Glis (VS)

Beru iches: Jusstudium, Notarsdiplom, Anwaltspatent

Seit 2019 sitzt die Walliserin Viola Amherd für die Mitte im Bundesrat. Im Gespräch mit Hope-Redaktor Markus Hänni verrät die erste Verteidigungsministerin der Schweiz, was ihr Sorgen bereitet und Hoffnung schenkt.

HOPE: Sie sind die erste Verteidgungsministerin der Schweiz. Macht Sie das stolz?

Viola Amherd: Stolz ist das falsche Wort. Es macht mir Freude, Ideen einzubringen und mit anderen zusammen Projekte umzusetzen, die der gesamten Bevölkerung dienen. Ich kann in meiner Funktion vieles bewirken.

Als Vorsteherin des VBS sind Sie Chefin eines eher von Männern geprägten Departements. Sie haben nie Militärdienst geleistet. Fühlen Sie sich trotzdem akzeptiert?

Auf jeden Fall, ich bin viel o ener aufgenommen worden als gedacht. Es war für alle neu, eine Frau an der Spitze zu haben. In der Armee nden sich tatsächlich nicht

viele Frauen. Ich liebe Herausforderungen, habe die Dossiers gut studiert, mich in die emen eingearbeitet und mit den Leuten das Gespräch gesucht. Man merkte schnell, dass ich Interesse zeige und mich einsetze, dass es mir um die Sache geht und darum, gemeinsam etwas zu erreichen. Auch wenn wir nicht immer überall gleicher Meinung sind oder ich neue Aspekte einbringe, wurde dies bisher positiv aufgenommen.

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs rüsten viele Staaten auf. Sind dadurch andere Bedrohungen, etwa Angst um Versorgungssicherheit und Klimawandel, in den Hintergrund gerückt?

Ich denke nicht. Sicherheit muss gesamthaft verstanden werden. Mein Departement, das VBS, ist für Landesverteidigung

und Bevölkerungsschutz zuständig. Das Energiedepartement zum Beispiel für die Energieversorgung oder das Wirtschaftsdepartement für den Nachschub an lebenswichtigen Gütern. Keinesfalls darf man eine Gefahr gegen eine andere ausspielen. Alles hängt miteinander zusammen, auch der Klimawandel und die Sicherheit. Wenn durch den Klimawandel mehr Unwetter oder Naturkatastrophen eintreten, wirkt sich dies direkt auf mein Departement aus. Dann muss das Bundesamt für Bevölkerungsschutz mit der Armee bei der Bewältigung von Naturereignissen mithelfen. Wir sind gut beraten, wenn wir versuchen, uns in allen Bereichen vorzubereiten, die Zusammenhänge zu verstehen und unser Möglichstes zur Prävention zu tun.

4 HOPE NR.9
VBS/DDPS André Scheidegger

In der jährlichen Sorgenstudie von moneyland.ch vom April 2022 rangiert der Ukraine-Krieg auf Platz 1, gefolgt vom Klimawandel. Nehmen Sie die Ängste der Bevölkerung wahr? Und wie antworten Sie darauf?

Ich teile die Sorgen der Bevölkerung. Ich bin auch Teil der Bevölkerung und stehe regelmässig im Austausch mit den unterschiedlichsten Leuten. Am allerwichtigsten erachte ich, gut zu informieren, was der Bund unternimmt, um Land und Leute vor Gefahren zu schützen. Hier braucht es O enheit und Transparenz. Unser Land verfügt über hervorragende Strukturen und gut funktionierende Organisationen. Mit einem unmittelbaren militärischen Angri müssen wir aber nicht rechnen. Das ist so und das darf man auch so sagen.

steuer geben. Momentan erlebe ich unsere Gesellscha als solidarisch, man hil sich und ist rücksichtsvoll. Wichtig ist, dass wir weiterhin o en und respektvoll aufeinander zugehen und im Dialog bleiben, auch wenn sich Meinungen oder Lebenseinstellungen nicht decken.

Sei dies, indem wir versuchen zu vermitteln oder durch Friedensförderungs-Einsätze der Armee und Humanitäre Hilfe. Unsere Armee war eine der ersten ausländischen Organisation, die medizinisches Material und andere Hilfsgüter in die Ukraine brachte. Meine Ho nung ist, dass wir uns weiterhin global für Frieden und Stabilität einsetzen. Dafür mache ich mich stark.

Was gibt Ihnen persönlich Hoffnung im Leben?

Der Zusammenhalt in der Gesellscha während der Covid-Pandemie hat mich beeindruckt. Wenn ich sehe, dass man sich gegenseitig unterstützt, solidarisch ist und jenen hil , die es am nötigsten haben, dann gibt mir das Ho nung, auch für die Zukun .

Und wer sind für Sie die Hoffnungsträger dieser Welt?

Drittens, der Klimawandel und die gesamte Umweltthematik. Ich mache mir Sorgen um den Erhalt der Biodiversität und um die nachkommenden Generationen, die vielleicht nicht mehr in einer intakten Umwelt leben können.

Ho nungsträger sind für mich all die Menschen, die sich um andere kümmern.

Immer wieder hört man Stimmen, die vor einem möglichen Atomschlag warnen.

Ja, diese Angst besteht, das zeigen zahlreiche E-Mails und Briefe aus der Bevölkerung. Auch hier sind wir vorbereitet und strukturell gut aufgestellt. Mit unserer nationalen Alarmzentrale, die gemeinsam mit der Internationalen AtomenergieAgentur ständig Messungen vornimmt und Abklärungen tri , erfahren wir früh, wenn irgendwo ein nukleares Ereignis eintreten sollte. Das gibt uns zeitlichen Spielraum, unsere Massnahmen zu tre en. Es sind Krisenstäbe im Einsatz und im Notfall sind wir handlungsbereit. Aber wir wissen natürlich auch, dass man nie alles hundertprozentig im Gri haben kann.

Welche drei Punkte stehen auf Ihrem persönlichen Sorgenbarometer zuoberst?

Erstens der Ukraine-Krieg. Er betri mich in meiner Funktion und persönlich sehr stark. Es ist himmeltraurig zu sehen, was die Bevölkerung durchmachen muss. Auch die Auswirkungen auf die Stabilität weltweit, insbesondere auf Europa, sind gravierend. Zweitens liegt mir der Zusammenhalt in unserer Bevölkerung sehr am Herzen. Die politische Polarisierung, wie zum Beispiel in den USA, belastet die Gesellscha . Meine Sorge ist, dass dieser Trend auch die Schweiz zunehmend erfasst. Hier müssen wir Gegen-

Von den Sorgen zur Hoffnung: Haben Sie angesichts der geopolitischen Situation noch Hoffnung auf eine Welt in Frieden?

Ich denke, man muss realistisch bleiben. Dass es irgendwann weltweit keine Konikte mehr geben wird, darauf kann man nicht ho en. Die Schweiz leistet international einen wichtigen Beitrag für den Frieden.

Bei Ihrer Vereidigung im Dezember 2018 beriefen Sie sich auf Gott und die Dreifaltigkeit. War das für Sie ein Ritual oder hatte es eine tiefere Bedeutung?

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«Am allerwichtigsten erachte ich, gut zu informieren, was der Bund unternimmt, um Land und Leute vor Gefahren zu schützen.»
«Ho nungsträger sind für mich all die Menschen, die sich um andere kümmern.»
«Wichtig ist, dass wir weiterhin o en und respektvoll aufeinander zugehen und im Dialog bleiben, auch wenn sich Meinungen oder Lebenseinstellungen nicht decken.»
Aufmerksam und aufgeschlossen: Viola Amherd im Interview. Livenet, Florian Wüthrich

Es ist ein Ritual, das dazugehört, aber für mich auch eine Bedeutung hat. Gerade wenn man ein Amt mit einer solchen Verantwortung antritt, ist es wichtig, sich der Unterstützung von oben bewusst zu sein.

ZUR PERSON

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Heimatstadt Brig (VS)? Irgendwo in Brig-Glis. Dort gibt es so viele schöne Plätze, ich möchte mich nicht auf einen festlegen.

Wie entspannen Sie sich nach einem anstrengenden Tag? Am liebsten auf dem Bike, beim Spazieren oder mit Musik hören.

Welches Buch liegt aktuell auf Ihrem Nachttisch? «Die Verlockung des Autoritären» von Anne Applebaum.

Auf welche App möchten Sie auf keinen Fall verzichten? Natürlich auf swisstopo und Alertswiss aus meinem Departement.

Wofür sind Sie in Ihrem Leben dankbar?

Für meine Gesundheit und die Unterstützung durch meine Familie und meinen Freundeskreis, ohne die ich meine Funktion nicht ausüben könnte.

Was war bisher Ihre mutigste Tat?

Ernstha : wahrscheinlich meine Kandidatur für den Bundesrat. Weniger ernsthaft, dass ich mich von einem Regionalfernsehen zum Wakeboarden auf dem unersee überreden liess. Ich wusste nicht genau, was das ist und dachte, es würde schon irgendwie gehen. Doch das Ganze endete mit einer Zerrung.

Woher nehmen Sie die Kraft für Ihre vielfältigen Herausforderungen?

Die Grundkonstitution ist sicher zentral. Ich habe grosses Glück, dass es mir gesundheitlich und mental gutgeht. Ein weiterer, wichtiger Faktor ist das Umfeld. Meine Familie und mein Freundeskreis unterstützen mich und geben mir einen sicheren Rahmen. Ich kann mich auch mal aufregen, ohne dass das am nächsten Tag in der Zeitung steht. Auch in der Natur erhole ich mich und tanke Kra . Wenn ich am Wochenende Zeit habe, ins Wallis zurückzukehren, dann gehe ich wandern, biken oder im Winter Ski fahren.

Welchen Stellenwert hat heute Ihrer Meinung nach die Kirche?

Für viele Menschen ist die Kirche wichtig, da sie hier und insbesondere im Glauben Halt nden.

«Habe ich einmal ein eies Wochenende, gehe

in die Natur oder bleibe bei schlechtem Wetter zu Hause.»

Sind Sie privat in der Kirche anzutreffen?

Ja, das bin ich, wenn ich für einen Moment innehalten möchte oder irgendwelche Anlässe erfreulicher oder weniger erfreulicher Art stattfinden. So gesehen bin ich regelmässig in der Kirche, auch wenn ich nicht jeden Sonntag den Gottesdienst besuche. Habe ich einmal ein freies Wochenende, gehe ich gern in die Natur oder bleibe bei schlechtem Wetter

«Feste wie Weihnachten oder Ostern verbinde ich mit dem Namen Jesus Christus und denke dabei an den Ursprung, auf dem alles aufgebaut ist.»

Welche Bedeutung hat der Name Jesus Christus für Sie?

Dieser Name hat für mich eine sehr weitläu ge Bedeutung. Ich bin im katholischen Glauben aufgewachsen und habe alle Elemente wie Taufe, Erstkommunion und Firmung mitgemacht. Feste wie Weihnachten oder Ostern verbinde ich mit dem Namen Jesus Christus und denke dabei an den Ursprung, auf dem alles aufgebaut ist.

Viola Amherd, vielen herzlichen Dank für das Gespräch! (mhä.)

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ich gern
Eine Bundesrätin, die Herausforderungen liebt. VBS/DDPS André Scheidegger

FOTOWETTBEWERB

WIR SUCHEN AUCH 2023 DAS SCHÖNSTE LANDSCHAFTSBILD AUS IHRER REGION. DURCHSTÖBERN SIE IHRE ARCHIVE ODER FANGEN SIE FÜR UNS TAUFRISCHE MOTIVE EIN! ES GIBT WIEDER ETWAS ZU GEWINNEN!

«BEI UNS LAG NOCH NEBEL ...»

..., erzählt Daniela Gerber aus Rüderswil. Kaum waren die Kinder aus dem Haus, packte die Familienfrau und Hobbyfotogran ihre Kamera, marschierte an ihren Lieblingsort und wartete auf «den perfekten Moment». Damit schoss sie das Siegerbild unseres Fotowettbewerbs 2022. Wir gratulieren herzlich!

AKTUELLER WETTBEWERB

Unser Land ist wunderschön. Sicher kennen auch Sie schmucke Flecken in Ihrer Umgebung. Wenn Sie Auge und Talent besitzen, die Idylle mit Ihrer Kamera einzufangen, sind Sie unsere Frau/unser Mann!

Mit etwas Glück wird Ihr Sujet in einer unserer Regiozeitungen als Poster verö entlicht. Ein bisschen mehr Glück – und Sie gewinnen unseren Hauptpreis: einen Gutschein für ein Wandbild von Pro -Fotograf Martin Mägli (www.naturbild.ch) im Wert von CHF 350.–.

TECHNISCHE BILDVORGABEN

– Bildau ösung: 300 dpi bei Format A3 – Querformat wird bevorzugt

TEILNAHMESCHLUSS

Senden Sie uns maximal zwei Landscha sfotos von Ihnen (keine übermässige Photoshop-Bearbeitung und nur Bilder aus der Schweiz) bis Ende Dezember an wettbewerb@hope-schweiz.ch.

Vergessen Sie bitte nicht, den Betre «Hope-Fotowettbewerb» sowie folgende Angaben zu vermerken: Vorname, Name, Region, Aufnahmeort und -datum des Fotos!

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Daniela Gerber
MITMACHEN & GEWINNEN! SIEGERFOTO UND BESCHRIEB AUF DEN SEITEN 16/17.
zVg.
Livenet

Name: Christine Kaufmann

Alter: 33 Jahre

Wohnort: Henggart

Familie: Verheiratet, ein Kind

«GOTT HÄLT DAS AUS»

Christine Kaufmann aus Henggart wird jung Witwe. Damals noch kinderlos, findet die gebürtige Deutsche kaum jemanden, der ihr Schicksal teilt. Tapfer stellt sie sich ihrer Trauer und ist heute wieder im Leben angekommen.

«Meine Familie wandert gern. In meiner Kindheit verbrachten wir mehrmals Ferien in der Schweiz», erzählt Christine und fügt an: «Die Nähe zu den Bergen hat mir schon damals sehr gefallen.» Ihren Ehemann lernt sie während eines Schweden-Urlaubs kennen. Nach der Heirat 2015 ziehen die beiden Deutschen in die Schweiz. Tim tritt eine Stelle als Pastor in der Freien Evangelischen Gemeinde Henggart an, Christine arbeitet als Primarlehrerin und engagiert sich freiwillig in der Gemeinde. Im August 2017 helfen beide mit, das Heavenstage Fes-

tival vorzubereiten. Verschiedene christliche Musikbands werden auftreten, Sport und gemütliches Beisammensein nicht fehlen. Der Openair-Event findet in der letzten Woche der Sommerferien statt. Kurz vor Beginn hilft Tim mit, ein Volleyballfeld einzurichten, während Christine zu Hause den Unterricht für den nahenden Schulstart vorbereitet. Auf einmal klingelt bei ihr das Telefon: «Christine, du musst kommen –Tim ist verunfallt», teilt ihr eine Freundin mit. «Ist er tot?», will die junge Frau sofort wissen.

Die Zeit steht still

Christine wird abgeholt und am Ort des Geschehens von einem Rettungssanitäter betreut. Er erklärt ihr behutsam, dass ihr Mann von einem Teleskopstapler gestürzt sei und sich dabei tödlich verletzt habe. Christine ist erschüttert. Später darf sie zu Tim, um sich von ihm zu verabschieden. Er liegt zugedeckt unter einem Tuch, einen Arm und die Hand darf sie berühren. «Arm und Hand waren noch warm, als wäre er noch am Leben», erinnert sich Christine, die damals 27 Jahre alt war.

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«Arm und Hand waren noch warm, als wäre er noch am Leben.»
Livenet

Sie solle ihren Mann so in Erinnerung behalten, wie sie ihn kenne, raten die Rettungskräfte.

Gut begleitet

«Die nächsten Tage habe ich bei zwei befreundeten Paaren verbracht. Eines hatte gerade Familienzuwachs erhalten», erzählt Christine. Das Neugeborene spiegelt ihre Situation. «Wir waren beide nicht fähig, für uns zu sorgen und in den grundlegendsten Dingen auf Hilfe angewiesen», erklärt Christine. Es tut ihr gut, die Mutter bei der Pflege des kleinen Mädchens zu unterstützen, dieses junge Leben hautnah zu spüren. Auch Familie, Freunde und Menschen aus der Kirche bieten Hilfe an, lassen Christine nicht allein. Während des Gottesdienstes am Heavenstage Festival ist sie umgeben von Freunden und erfährt so den Schutz, den ihre Seele jetzt braucht. Dennoch: Den Weg durch die Trauer muss sie selbst gehen.

Gefühle

ausleben

28 Jahre jung und Witwe. Christine stellt fest: «Für verwitwete Mütter und Väter gibt es Selbsthilfegruppen – für Ehefrauen ohne Kinder nicht.» Gut ein Jahr wird sie von einem Notfallseelsorger feinfühlig und sorgsam begleitet. Als Wut in ihr aufsteigt, dass Gott Tim nicht beschützt hat, ermutigt der Seelsorger sie dazu, diesen Gefühlen Luft zu verschaffen, versichert ihr: «Auch wenn du ihn anschreist – Gott hält das aus!» Christine nimmt ihren Helfer beim Wort. Einmal zerreisst sie eine Zeitung, ein anderes Mal schlägt sie mit einem Kissen aufs Sofa ein, bis sie nicht mehr kann. Tapfer stellt sich Christine der Trauer, weicht nicht aus. Das Buch von Chris Paul «Ich lebe mit meiner Trauer» hilft ihr in diesem Prozess sehr. Die Autorin beschreibt Trauer nicht als Phasen, die nacheinander ablaufen, sondern als Kaleidoskop: «Immer wieder stellt sich etwas in den Mittelpunkt, dabei schwingt alles andere mit.» So erlebt Christine ihren Weg durch die Trauer. Sie kann keine Phasen abhaken, sondern durchlebt einzelne mehrfach.

Tiefe und Nähe

Bewusst hat die junge Witwe einige Wochen nach dem Unfall wieder Schulunterricht erteilt und setzt sich auch Situationen aus, die sie triggern könnten. Als sich ein neuer Pastor mit Frau und Kind als Nachfolger

von Tim vorstellt, denkt Christine: «So könnte es jetzt auch bei uns aussehen, wir als Familie …» Gewisse Liedtexte kann sie im Gottesdienst nicht mehr mitsingen, verlässt den Raum, wenn es ihr zu viel wird, hält die Tränen nicht zurück. Am Todestag besucht sie in Begleitung die Unfallstelle. Christine lernt, gut für sich zu sorgen und erlebt Gott am Tiefpunkt ihres Lebens so nah wie nie zuvor. «Es gab nur Gott und mich.» Diese Nähe und innige Freundschaft tun ihr unendlich gut – und ihre Seele kann heilen. «Das Schwere verblasst immer mehr und Schönes schafft sich Raum», freut sie sich.

darauf vertraut, dass er mir zur rechten Zeit den richtigen Mann über den Weg schicken wird.» Schliesslich sagt sie sich: «Wenn ich zuhause bleibe, geschieht nichts» – und meldet sich für Single-Wanderferien an. Auf den ersten Blick ist kein Mann dabei, der sie interessiert. Doch dann begegnet sie Markus, kann sich gut mit ihm unterhalten. Er ist Uhrmacher und Lehrlingsausbildner, stammt aus dem Klettgau. Auch er kennt Trauer aus eigener Erfahrung. Sein Zwillingsbruder starb als Jugendlicher an Krebs. Beide haben die Themen Loslassen und Neuorientierung durchbuchstabiert und dabei Gottes Nähe erlebt.

Neues Glück

War’s das nun?

Als Christine 29 Jahre alt ist, spricht sie mit Gott über ihren Wunsch, wieder Ehefrau und auch Mutter zu werden, fragt ihn: «Muss ich jetzt allein bleiben?» Gott lässt sie erkennen, an erster Stelle stehe seine Liebe zu ihr. Christine sagt: «Ich habe das Thema Ehe dann bei ihm deponiert und

Als Christine und Markus im Zug die Halbtax-Karte zücken, stellen sie fest: Elf Jahre Altersunterschied! Sie schlucken erst einmal leer. Doch dann zählen die Werte, die sie verbinden, mehr als die Lebensjahre, und die beiden werden ein Paar. 2020 findet die Hochzeit statt, im Juli 2022 werden sie Eltern von Claire. Christine arbeitet weiterhin Teilzeit, nun als Fachlehrerin. Fragen, weshalb sie ihren ersten Mann so jung verloren hat, deponiert sie zusammen mit anderen in einer Schachtel. «Ich werde mich bei Gott erkundigen, wenn ich bei ihm bin», sagt sie schmunzelnd. Bis dahin trägt sie gern dazu bei, Gottes Liebe für Menschen erfahrbar werden zu lassen. Dankbar lebt sie im Hier und Jetzt, zusammen mit Markus und Claire. (mf.)

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«Für verwitwete Mütter und Väter gibt es Selbsthilfegruppen – für Ehefrauen ohne Kinder nicht.»
«Es gab nur Gott und mich… das Schwere verblasst immer mehr und Schönes schafft sich Raum.»
Livenet
Musste loslassen und wurde neu beschenkt: Christine Kaufmann.

JASMIN GRABER

«DAS ATELIER IST MEIN KRAFTRAUM»

Name: Jasmin Graber

Alter: 23 Jahre

Wohnort: Basel

Jasmin Graber (23) ist Theologiestudentin und Jugendarbeiterin in der Thomaskirche Basel. In ihrem jungen Leben kennt sie mehrere Krisenzeiten, jedes Mal begegnet ihr Gott. Dadurch reift Jasmins Vertrauen zu ihm. Ebenso der Mut, ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen: mit dem Pinsel, im Predigen oder Dialog mit Menschen.

Jasmin Graber wächst ohne Bezug zum christlichen Glauben auf. Mit 13 erlebt sie eine dunkle Phase, fühlt sich deprimiert. Sie beginnt nach dem Sinn des Lebens zu suchen und wird o en für Gott. Beim Stöbern in einer Kinderbibel stösst Jasmin auf das «Vaterunser»-Gebet (MatthäusEvangelium, Kapitel 6, Verse 5–15). Sie spürt, dass mehr dahinterstecken muss. Kurz darauf träumt sie von Jesus: «Er stand mir gegenüber in einem Garten und rief meinen Namen. Augenblicklich erfasste mich eine

nie gekannte Liebe, die mein Herz und alles in mir durchdrang. Ich spürte Wärme, Geborgenheit und Zuwendung – diesen grossen Gott, der in meine kleine Welt hereinbrach.» Jasmin hat viele Fragen, sucht und ndet Antworten im Bibelunterricht der Heilsarmee.

Gebet holt Kollegin aus dem Koma Das Erleben im Verborgenen hat Ein uss auf ihr Leben gegen aussen. Während eines Schullagers plagen Jasmin Zweifel an ihrem

Glauben. Die damals 16-Jährige freundet sich mit einer anderen Teilnehmerin an, erfährt, dass diese in einer ähnlichen Situation steckt. An einem Abend fällt die Kollegin plötzlich ins Koma. Jasmin, die zu diesem Zeitpunkt am Lagerfeuer sitzt, spürt, dass sie die junge Frau umgehend aufsuchen

«Ich sagte: ‹Im Namen von Jesus Christus, komm zurück! › – und sofort schlug sie die Augen auf.»

soll. Als Jasmin sie im Zimmer au ndet, ist diese umgeben von anderen Jugendlichen und ringt um Lu . «Kurzerhand legte ich ihr mein Kreuz-Kettchen in die Hand und betete für sie. Ich sagte: ‹Im Namen von

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Livenet

Jesus Christus, komm zurück! › – und sofort schlug sie die Augen auf», erzählt Jasmin. Erneut hatte sich Gott ihr auf eindrückliche Weise gezeigt. Ihre Zweifel verpu en.

Berufung wird Beruf

Volljährig geworden fragt sich Jasmin, wo ihr Weg beru ich hinführt. Der Wunsch, ihren Glauben mit einem Kunststudium zu verbinden, scheint nicht realisierbar. Mit Gott an ihrer Seite o enbar sehr wohl! Jasmin erzählt: «An einem Sommertag lief ich an der omaskirche vorbei und las die Inschri an der Aussenmauer: ‹Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit›. Dabei spürte ich sehr stark Gottes Gegenwart. Kurzerhand fasste ich Mut, klingelte beim Pfarrer und fragte, ob ich bei ihm ein Praktikum machen könne… Tja, heute bin ich dort angestellt und studiere parallel am TDS ( eologischDiakonisches Seminar) in Aarau.» Auf die Frage, wie es ihr gehe, wenn sie anderen Menschen von ihrem Glauben erzähle, antwortet Jasmin: «Noch heute habe ich Herzklopfen. Ein Leiter erklärte mir einmal: ‹Jasmin, die Angst, die du spürst, ist nicht deine Angst, sondern die Angst des Feindes, der verhindern will, dass Gott wirken kann›. Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, es bedeutet, die Angst zu überwinden. Daran erinnere ich mich immer wieder und es ermutigt mich, die Begegnungen zu wagen.»

Kunst und Glaube

In ihrem Atelier, das sie sich im Keller der Kirche eingerichtet hat, verbringt Jasmin gern Zeit mit Gott: «Für mich ist es ein Kra ort, wo ich heimkommen und bei Gott ankommen kann, fernab vom Trubel des Lebens. Dass Gott in mir wohnt, das

berührt und begeistert mich. Gott hält mich ganzheitlich aus, ob ich lache oder weine. Er schämt sich nicht für mich, er rennt mir sogar auf halber Strecke entgegen», erzählt Jasmin – und man nimmt der strahlenden

Mutig sein, mutig leben und mutig glauben. In den Videos auf diesem YouTube-Kanal geht es um Geschichten mitten aus dem Alltag junger Menschen bis hin zu Diskussionen über Glaubensfragen.

Wenn Menschen Jesus begegnen, passiert etwas. Es verändert Leben. Heilungen passieren und Wunder geschehen. Jasmin erzählt, wie es für sie war, als sie Jesus kennengelernt hat und wie er ihr Leben verändert hat. Über die Kunst verarbeitet sie viele Dinge und ist voller Sehnsucht und Leidenscha , dass andere Menschen Jesus kennenlernen. So können auch mal ganz verrückte Dinge passieren.

jungen Frau jedes Wort ab. Beim Malen begegne ihr Gott, fährt sie fort. Früher habe sie sofort ein Resultat sehen wollen. Je länger, je mehr konnte sie sich davon lösen, bezeichnet das Ganze als langen Prozess, sagt: «Es geht nicht um das Ziel, sondern um den Weg. So ist es auch mit unserer Beziehung zu Gott. Wir sind zusammen auf dem Weg.»

Alltagsnahe Predigten

Oben im Gemeindesaal be nden sich nebst der Orgel auch Instrumente einer Band. «Wir sind eine Gemeinde, die auch Worship macht, also Anbetung mit moderner Musik. Es ist schön zu sehen, wie Traditionelles und Modernes hier in Harmonie nebeneinander existieren», stellt Jasmin fest. Als angehende eologin liebe sie es, zu predigen, die Bibel auszulegen und den Menschen etwas Brauchbares für ihren Alltag mitzugeben. «Gottesdienst ist viel

mehr als die eineinhalb Stunden am Sonntagmorgen. Die Kirche ist der Ort, an dem Himmel und Erde aufeinandertre en, wo eine Begegnung mit dem lebendigen Gott möglich wird, wo Spannungen sein dürfen und man gemeinsam um Meinungen, Weltanschauungen und Werte ringen darf; in alledem ist der Heilige Geist das verbindende Element.» (dh. / mhe.)

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Gott hält mich ganzheitlich aus, ob ich lache oder weine. Er schämt sich nicht für mich, er rennt mir sogar auf halber Strecke entgegen»
Diese Inschrift auf der Mauer der Thomaskirche (BS) führte Jasmin Graber zu einer Anstellung als Jugendarbeiterin. BRAVE beLIFE
Livenet
Hier gehts zum Video mit Jasmin Graber!

«DIE GROSSEN AUFTRITTE BRAUCHE ICH NICHT»

Kilian Imhof aus Balterswil darf mit Fug und Recht als einer der erfolgreichsten Trainer im OL bezeichnet werden. Seit über 20 Jahren ist er persönlicher Betreuer des achtfachen Weltmeisters Daniel Hubmann. Auch mit der 23-fachen Weltmeisterin Simone Niggli-Luder durfte er seit ihrer Zeit als Juniorin jahrelang zusammenarbeiten.

Früher war er selbst ein starker Juniorenund Jugendläufer. Nach den ersten beiden Elitejahren stiess er aber körperlich an seine Grenzen. Was nun? Imhof setzte voll auf die Karte «Trainer».

Trainer an der Weltspitze

Mittlerweile ist Kilian Imhof 54-jährig, vierfacher Vater und Che rainer des EliteKaders des Schweizer OL-Verbandes. Als ausgebildeter Berufstrainer ist er persönlicher Betreuer der Weltmeister-Brüder

Daniel und Martin Hubmann und zu 70 Prozent von Swiss Orienteering, dem Schweizer OL-Verband, angestellt. Er sagt von sich selbst: «Ich bin kein Hero! Ich bin ein zuversichtlicher, o stiller Ermutiger im Hintergrund. Die grossen Au ritte brauche ich nicht!» Vieles geschieht im Verborgenen. Etwa einen Drittel seines Lebens verbringt er unterwegs in bis zu 14-tägigen Trainingslagern oder mit dem Begleiten von Wettkämpfen. Den grösseren Teil seiner Zeit ist er aber zu Hause, organisiert, plant, erledigt die Administration, kocht das Mittagessen als Hausmann und bereitet Geschä e für den Kantonsrat vor. Wie blickt Kilian Imhof heute auf seine sportliche Laufbahn zurück? Was ist ihm

Name: Kilian Imhof

Alter: 54 Jahre

Familie: verheiratet, vier Kinder

Wohnort: Balterswil

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KILIAN IMHOF
Orienteering Focus

wichtig im Leben? Christian Stricker traf den Hinterthurgauer zum Gespräch.

«Hope»: Kilian, als Trainer kann man kaum mehr erreichen als du, und doch wirkst du auf mich bescheiden. Inwiefern hast du «Demut» gelernt in Zusammenhang mit dem Abbruch der eigenen Karriere?

Kilian Imhof: Dieser Bruch war tatsächlich ein Schlüssel. Ich war sehr erfolgreich in meiner Juniorenzeit. Es gab Jahre, da habe ich fast alle Wettkämpfe gewonnen. Meine Vision war, Weltmeister zu werden. Doch dann machten meine Knie nicht mehr mit. O ensichtlich kam ich an Grenzen, und dann entdeckte ich, dass sich andere Türen ö nen … Damals spielte meine Mutter eine grosse Rolle. Sie war eine bescheidene, demütige Frau und hat die Menschen so akzeptiert wie sie sind. Von ihr erfuhr ich sehr viel Liebe und Unterstützung. Sie setzte grosse Ho nungen in mich, die sich teilweise auch erfüllten. Und sie hatte grosses Vertrauen in mich.

Was sind heute die Schlüsselfaktoren? Heute ist ebenfalls mein persönliches Umfeld ein wichtiger Aspekt für meine Ausgeglichenheit. Meine Frau unterstützt mich fast uneingeschränkt. Das gibt mir sehr viel Kra für die diversen Tätigkeiten. Auch die Familie, die Freunde und Grossvater zu sein, geniesse ich sehr. Da sehe ich konkret, wie das Leben weitergeht. Durch die guten Engel in meiner Biogra e habe ich zu einem Urvertrauen gefunden. Ich bin überzeugt, dass es da jemanden gibt, der uns behütet und unsere Tätigkeiten belohnt. Dieses Urvertrauen gründet im christlichen Glauben – «dein Wille geschehe, nicht mein Wille». Es gibt Leute, die denken: «Wenn ich alles gebe, so kann ich alles selbst erreichen!» Ich glaube zwar auch, dass es meine Aufgabe ist, das Beste zu geben. Aber am Schluss zu entscheiden, wie etwas herauskommt, das liegt nicht in meiner Macht, auch nicht in der Kra bestimmter Leute, sondern in der Hand eines Grösseren.

einen zeitraubenden Fehler. Er war auch an den eigenen Erwartungen gescheitert. Denn an der vorhergehenden WM hatte er in dieser Sta el die Bronzemedaille gewonnen. Jetzt wollte er Gold. Wegen ihm erreichte das Team schlussendlich lediglich den vierten Platz. Es war wichtig, das ganze Team zu motivieren, sich für diesen vierten Läufer einzubringen. Wir mussten ihn trösten, aufbauen, stützen, motivieren. Es gehört zum Alltag, dass auch einmal ein Wettkampf misslingt. Wir waren zwar enttäuscht, konnten so aber den Wettkampf abhaken. Aus den darau olgenden Einzelwettkämpfen resultierte dann ein Weltmeistertitel und eine beachtliche Teambilanz.

Ebene immer mehr Siege einstrich. Lange lief er im Schatten von Simone Niggli-Luder. Etwas vom Wichtigsten war jeweils, die Wettkämpfe sorgfältig auszuwerten und Konsequenzen daraus zu ziehen. Bis heute sind das für mich die wesentlichsten Besprechungen. Ich sprach Daniel damals aber auch zu: «Hab Geduld!» Denn wie gesagt: Es ist wichtig, sich auch über einen zweiten Platz freuen zu können. Ehrgeiz ist wichtig. Verbissenheit kommt nicht gut.

Inwiefern sind diese Erfahrungen eine Hilfe bei der Unterstützung der Athleten?

An der letzten WM waren wir in der Sta el auf Medaillenkurs. Aber dann machte der dritte Läufer dieser gemischten Vierersta el

Da gehört offenbar viel Coaching im mentalen und psychischen Bereich dazu ...

Auf jeden Fall. Und viel professionelle, harte Arbeit. Wir haben im Schweizer OL gute Strukturen aufgebaut und werden ausreichend unterstützt. Darum gehört die Schweiz seit der Jahrtausendwende zu den TopNationen der Welt. Das ist speziell. In den skandinavischen Ländern Schweden, Norwegen und Finnland ist der Orientierungslauf populärer und es gibt x-mal mehr Aktive. Möglichst professionelles Arbeiten mit viel Herzblut und Geduld ist entscheidend.

Daniel Hubmann lernte ich zum Beispiel als Junior kennen. Wir waren im selben Klub, er wohnte im Nachbardorf, in Eschlikon. Ich erlebte mit, wie er auf der internationalen

Und wie gehst du mit Athleten um, bei denen du erkennst, dass sie nie vorne an der Spitze mitmischen werden? Ich bin jemand, der grosse Ho nungen hat. Ich bin aber auch ein recht bodenständiger Realist. Es ist wichtig, der Wahrheit ins Auge zu schauen. Was liegt drin? Welches Potenzial habe ich? Wo sind meine Grenzen? Es gibt Athleten, die versuchen voll anzugreifen, merken dann aber, dass zu viele andere besser sind. Dann ziehen sie sich rechtzeitig aus dem Spitzensport zurück. Grundsätzlich ist es wichtig, ehrlich zu sein. Zudem sollte man seine eigene Person nicht zu wichtig nehmen. Wenn ich mit meinen Fähigkeiten in einer Sportart auf Weltklasseniveau arbeiten kann, ist es ein Privileg und ich bin dankbar dafür. Ich habe aber immer im Hinterkopf, dass mein Tun zwar für mich und mein Umfeld wichtig ist, für das Grosse und Ganze aber nur eine winzige Rolle spielt. (cs.)

OL-WM 2023 IN DER SCHWEIZ

Im Sommer 2023 wird Graubünden zum Zentrum des internationalen Orientierungslauf-Sports: Vom 11. bis 16. Juli 2023 werden in Flims Laax die OL-Weltmeisterscha en durchgeführt. Zeitgleich und in der Folgewoche gehen mehrere tausend Breitensportlerinnen und Breitensportler an der internationalen Swiss Orienteering Week selbst auf Postenjagd.

«Ich freue mich auf die anspruchsvollen Laufgelände rund um Flims», sagte der achtfache Weltmeister Daniel Hubmann aus Eschlikon bei der Medienkonferenz ein Jahr vor der WM. Bei Beginn der Wettkämpfe wird der urgauer sein 40. Lebensjahr vollendet haben und zu seinen 18. OL-Weltmeisterscha en antreten.

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«Durch die guten Engel in meiner Biogra e habe ich zu einem Urvertrauen gefunden.»
Orienteering Focus
«Ehrgeiz ist wichtig, Verbissenheit kommt nicht gut.»
Trainingsanweisungen mit Martin Hubmann, dem jüngeren Bruder von Daniel Hubmann.

«ICH WAR AN MEINER BEERDIGUNG …»

Ein Unfall bei Holzerarbeiten erschütterte Rolf Senns Leben als junger Mann in seinen Grundfesten. Heute blickt er für die «Hope Schaffhausen» zurück und erzählt selbst.

«Vogelgezwitscher als ersten Vorboten des Frühlings, frisch geschlagene Baumstämme und Brennholzstapel am Wegrand, ein Stück weiter eine Lichtung mit aufstrebendem Jungwald – von mir vor wenigen Jahren gepflanzt ... An sich ein wunderschönes Bild, das ich auf meinem Spaziergang durch den Wald vor Augen habe. Doch ich höre eine andere Botschaft: «Nie mehr!», tönt es in meinem Inneren. Es fühlt sich an, als wäre ich Teilnehmer an meiner eigenen Beerdigung und würde auf mein früheres Leben zurückblicken. Ein Leben, das jetzt – von einem Moment auf den anderen –nicht mehr existiert! Doch der Reihe nach:

Drei Beine

Mit 25 Jahren stehe ich mit meinem Leben gut und stabil auf drei Beinen: Einmal ist da der Spitzensport, der mir viel bedeutet. 20-jährig hatte ich es ins Biathlon-Nationalteam geschafft. Das zweite Bein ist mein Beruf als Forstwart, mein Traumberuf seit den ersten Schuljahren. Schliesslich das dritte Bein, der Glaube. Die Beziehung mit Gott steht für mich im Zentrum. Ihm habe ich mein Leben anvertraut, er ist der Steuermann in meinem Leben. Zwei Beine sollten mir bald jäh entrissen werden … An einem Tag im Januar gönnte ich mir zusammen mit meiner Freundin noch einen Skitag. «Keine zehn Pferde würden mich je in ein Büro bringen!», verkündete ich am Skilift. Ich ahnte ja nicht, dass mein Leben schon am nächsten Tag für immer ein völlig anderes sein würde!

Der Unfall

Beim Fällen eines Baumes wurde ich von herabstürzenden Baumteilen so getroffen,

Name: Rolf Senn

Alter: 57 Jahre

Familie: Verheiratet, drei Kinder

Wohnort: Hemmental (Gde. Schaffhausen)

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ROLF SENN
Livenet

dass sämtliche Nerven, die den linken Arm versorgten, zerrissen oder gar samt den Nervenwurzeln aus dem Rückenmark gerissen wurden. So lautete jedenfalls im Spital bald einmal die Diagnose. Damit begann eine sehr herausfordernde Zeit, die mich an die Grenzen meiner inneren Kraft führten. Eine Zeit aber auch, in der sich mein Glaube an Gott, dieses einzige «Bein», auf dem mein Leben nun noch stand, bewähren musste! War das mit Gott alles nur Einbildung? Trägt Gott auch auf unverständlichen Wegen?

führte mich zur nächsten Station: in die Reha-Klinik der SUVA in Bellikon. Etwas Physiotherapie, Tastaturschreiben mit dem Fünffinger-System im Selbststudium und zwischendurch etwas Schwimmen, so sah mein Tagesprogramm aus. Dazwischen fanden sich aber vor allem lange Zeiten der Leere und immer noch: keine Perspektive! Eine Situation, die ich eines Morgens nicht mehr aushielt. Ich kniete vor meinem Bett nieder und betete zu Gott: «Bitte sag mir doch heute, was ich mit meinem Leben anfangen soll! Ich möchte deinen Willen tun und nicht einfach irgend etwas machen. Bitte sage es mir so, dass ich es verstehen kann. Was immer es auch sein wird, ich verspreche dir, ich werde es tun!»

Tatsächlich habe ich Gottes Hilfe erlebt, wie nie zuvor! Da war beispielsweise diese Stimme in mir unmittelbar, als der Unfall geschah. Meinen herabhängenden Arm vor Augen, noch ohne Diagnose, wusste ich trotzdem auf unerklärliche Weise, dass ich nie wieder im Wald würde arbeiten können. In dieser Situation hörte ich in meinem Inneren: «Wer Gott liebt, dem dient alles zum Guten». Wie eine Endlosschlaufe wurden diese Worte aus der Bibel ständig wiederholt. Das sagt man jemandem in einer solchen Situation wohl besser nicht! Bei dieser Stimme wusste ich aber sofort, dass ich mich darauf verlassen konnte.

Suche nach neuer Perspektive

So musste ich nicht nach dem «Warum?» fragen. Ich konnte vertrauen und sogar andere Menschen aus meinem Umfeld trösten. Schnell war klar, dass die Verletzung medizinisch irreparabel war. Ich würde meinen Arm nie mehr benützen können. Nebst dem Leben mit dieser Einschränkung musste ich auch lernen, mit den Phantomschmerzen umzugehen. Doch das Schwierigste war die fehlende Perspektive! Ich lebte zwar noch, aber wozu? In dieser völligen Leere erlebte ich Gottes Nähe ein weiteres Mal auf rettende Weise! Am Ende meiner inneren Kraft angelangt, sass ich zuhause am Tisch. Ich gab den Kampf auf, konnte nicht mehr, es war vorbei. «Erschöpft», schrieb ich auf einen Briefumschlag, der vor mir lag. Kaum hingeschrieben, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: «Er schöpft» hiess das ja! Noch einmal nahm ich den Schreiber zur Hand und schrieb hinter das Wort: «neue Kraft»! Ein zweites Mal hat Gott in dieser Situation zu mir gesprochen, diesmal ganz anders. So ging mein Weg weiter und

Ein unerwarteter «Prophet» Zugegeben, ein gefährliches Gebet … Wie würde Gott diesmal reden? Der Tag verging, ich hörte nichts. Nach dem Nachtessen erhielt ich überraschenden Besuch. Mein früherer Chef war gekommen und er hatte eine Frage im Gepäck: «Rolf, was willst du nun mit deinem Leben anfangen?» Sofort spürte ich, dass er eine Idee auf dem Herzen hatte, sich aber kaum getraute sie auszusprechen. Weisst du, ich denke halt, du könntest doch Pfarrer werden! Im Gegensatz zu mir glaubst du ja an Gott.» Einmal mehr hat Gott zu mir gesprochen. Einmal mehr auf eine überraschende, aber deutliche Weise.

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Schaffhausen: Das Zelgli auf dem Randen, besonders mit Langlaufspur!

Lieblingsbeschäftigung am verregneten Sonntagnachmittag: Den Schwedenofen einfeuern und mit der Familie «Siedler» spielen

Meine Lieblingsmusik: Adele

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Swisstopo

Gott spricht zu uns. Zuerst durch sein Wort, die Bibel, und auch durch Träume, Eindrücke, Erlebnisse und andere Menschen. Unmittelbar in die Katastrophe hinein hat er mir durch sein Reden Halt gegeben. Durch sein Reden habe ich übernatürliche Kraft erhalten, als die eigene Kraft nicht mehr reichte. Und seine Antwort auf mein Gebet wies mir den Weg von meiner Beerdigung in ein neues Leben.

Seit 25 Jahren Pastor Nach einer vorbereitenden Umschulung zum kaufmännischen Angestellten bin ich tatsächlich in meiner neuen Berufung angekommen und darf seit bald 25 Jahren Gott in meinem Beruf als Pastor erleben! Das dritte Bein hat getragen. Der Glaube an Gott ist eine lebendige Hoffnung in jeder Lebenslage!» (fw.)

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«War das mit Gott alles nur Einbildung? Trägt Gott auch auf unverständlichen Wegen?»
«Weisst du, ich denke halt, du könntest doch Pfarrer werden! Im Gegensatz zu mir glaubst du ja an Gott.»
Früher war Rolf Senn erfolgreicher Biathlet.
Livenet zVg.

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SIEGERBILD HOPE NR. 8

Fotogra n: Daniela Gerber

Aufnahmeort: Unterhalb Knubel, Blick in Richtung Langnau i.E.

HERZLICHE GRATULATION!

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EIN JA-MENSCH WERDEN

Markus Müller kennt die Höhen und Tiefen eines Menschenlebens von der Wiege bis zur Bahre. Leidenschaftlich leitet und begleitet er Menschen – und schreibt Bücher: zuletzt «Ein Ja-Mensch werden». Wir haben einige seiner Aussagen für Sie herausgepickt.

«Begrenzung, Schwäche, Verletzlichkeit, Schmerz, Ohnmacht, Scheitern sind allgegenwärtig. Wir leiden darunter. Gleichzeitig werden wir fast täglich damit umworben, als moderne Menschen diese Welt eines Tages unter Kontrolle zu bekommen, Schweres nur als Durchgangsstadium anzusehen sowie Krankheit, Alter und Tod auf geheimnisvolle Weise abscha en zu können.»

«Wer wirklich in der Zukun zu Hause und verankert ist, spürt einen Hauch von Freiheit in dieser Welt. Diese Welt ist nicht das Höchste. Sie hat nicht das letzte Wort, weder im Leben noch im Tod.»

«Gott sehnt sich nach Gemeinscha mit den Menschen, akzeptiert aber auch ein Nein. Die Bibel ist eine eindeutige Ho nungsbotscha . Sie ist auf Ho nung hin gepolt. Daher kann man auch beim kranken und sterbenden Menschen honungsvoll werden. Der Grund: Gott hat ein Ja zu jedem Menschen. Jeder Mensch ist ein «Be-Ja-hter».

«Ich gestehe: Das Ja zur Gegenwart, wie sie ist, irritiert. Und doch: Dieses Ja macht frei, das Bild der Zukun vor Augen zu malen –ohne Druck, bloss mit Nach-druck.»

«Mir

Werden auch sie ein Ja-Mensch und beschenken Sie sich damit selbst! Das Buch «Ein Ja-Mensch werden» von Markus Müller gibt hilfreiche Impulse: shop.livenet.ch

ZUR PERSON

Markus Müller (1955) studierte Erziehungswissenscha und promovierte in Behindertenpädagogik. Er war Direktor der Pilgermission St. Chrischona und ist bis heute Pfarrer eines Alterszentrums bei Winterthur. Müller ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem über gesellscha liche Trends.

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MARKUS MÜLLER
scheint, dass ich o in eine Welt des Nein hineinrede.»
zVg.

Name: Tinu Heiniger

Alter: 77 Jahre

Familie: Partnerin, ein Sohn

Wohnort: Kölliken im Aargau

«ICH MAG SCHLITZOHRE UND FRECHDACHSE»

Tinu Heiniger ist Schweizer Liedermacher und Mundartsänger aus dem Emmental. In einem seiner Lieder «Feiss und wyss» (üppig und weiss) singt er über eine weisse und mächtig erscheinende Kirche, die hoch über dem Dorf thront. Eine Kirche, in der ihm das Wilde fehle ...

Der Pfarrer und Barkeeper Tobias Rentsch traf den illustren 77-Jährigen oberhalb von Langnau i.E. auf der Hochwacht zu einem Gespräch. An seiner Velobar «Unfassbar», mit der der gebürtige Burgdorfer regelmässig dem Unfassbaren auf der Spur ist und unterschiedlichste Menschen tri , hiess er Tinu mit einer erfrischenden Apfelschorle willkommen.

Wissen wandert weiter

Mit einem zufriedenen Lächeln und wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht bestaunen die beiden zu Beginn das wunderschöne Berner-Alpenpanorama. Die Aussicht reicht vom Hohgant über das Breithorn bis hin zum Naturpark Gantrisch. Die Liebe zu den Bergen bekam Tinu von seinem Grossvater mit auf den Weg. Auf den gemeinsamen

Wanderungen lehrte er nicht nur ihm, sondern auch gleich allen anderen Wanderern, die sie unterwegs antrafen, die Namen aller Berggipfel. Tinu war das damals o peinlich. Doch heute, so stellt er fest, erklärt er die Berge selbst gerne allen, die es interessiert. Auch an seine Grossmutter erinnert er

sich gut. Sie hatte einen besonders starken Bezug zu Jesus. Als kleiner Junge war Tinu o bei ihr: «Sie hat mit mir Kirchenlieder

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TINU HEINIGER
«Meine Grossmutter hat mit mir Kirchenlieder gesungen.»

gesungen, darunter das bekannte ‹Gott ist die Liebe›.» Auch von seinem Grossvater (väterlicherseits), der Prediger war, wurde ihm der christliche Glaube vermittelt und vorgelebt. Tinu kam auch mit Menschen in Kontakt, die von sich selbst sagten, dass sie gläubig seien, dies aber überhaupt nicht lebten. Das irritierte ihn und bringt ihn noch heute zum Nachdenken.

Leere Kirchen

In seinen Liedern beschä igt er sich vorwiegend mit seiner Vergangenheit und setzt sich kritisch mit dem Glauben auseinander. Im Lied «Feiss und wyss» befasst er sich mit den sich leerenden Kirchen und den sich immer mehr füllenden Konsumhäusern. Er singt: «Der Einkaufslärm draussen ist lauter, als das Gebet drinnen.»

ZUR PERSON

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-) nachmittagen: Auch wenns «schi et», gehe ich in den Wald.

Meine Lieblingsmusik: Bob Dylan, sein neustes Album «Rough and Rowdy Ways»

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: SBB

BUCHTIPP

Mitte September 2022 erschien Tinus neustes Buch «Mein Emmental –Geschichten aus der schönen, engen Welt von Gestern» beim Zytglogge Verlag.

«NACHGEFASST MIT TINU HEINIGER»

Oberhalb von Langnau i.E. tre en sich Tinu Heiniger und Tobias Rentsch auf ein erfrischendes Getränk. «Feiss u wyss» sei die Kirche, das singt Tinu Heiniger im gleichnamigen Lied, das Tobias seit seinem Theologiestudium begleitet. Darüber unterhalten sie sich.

Scannen Sie den QR-Code, um das Gespräch von Tobias Rentsch «Nachgefasst mit Tinu Heiniger» zu hören.

Die Religion und das Leben

Tinu geht gern in Kirchen, auch wenn er dort das Wilde vermisst. «Die Religion und das Leben gehören zusammen und darum gehört auch das Wilde und Fürchterliche dazu», erklärt der Liedermacher. Damit meint er, dass es schön und gut sei, Friedensfahnen aufzuhängen und Gebete zu sprechen, doch manchmal müsse man einfach «Stopp!» sagen können. Ein guter Anfang wäre, so meint er, wenn jeder zuerst in seinem eigenen Herzen etwas verändern würde, bevor er versuche, die Welt zu ändern. Auf seiner Webseite schreibt der Musikmensch: «Ich mag keine Graumäuse, dafür aber Schlitzohren und Frechdachse.»

Das «Hähnlein» im Wind Während sich der Pfarrer und der Liedermacher über die unterschiedlichsten Facetten

des Lebens unterhalten, merkt man, dass es Tinu nicht um eine Abrechnung geht, sondern um versöhnliche Töne. Dabei redet er Situationen, auch seine o schwierige Vater-Sohn-Beziehung, nicht einfach schön. Er beleuchtet üchtige Momente und eigene Beobachtungen, die zum Nachdenken anregen, darunter die Liedstrophe aus «Feiss und wyss» über den goldenen Hahn, der zuoberst auf der Turmspitze steht und kräht und sich nach den wehenden Winden dreht.

In seinem bekannten Lied «Jede chunnt und jede geit» befasst sich Tinu mit dem Tod und der Vergänglichkeit. Diese emen beschäftigen ihn. Mit seinem Vater hat er sich noch zu Lebzeiten versöhnen können und auch er scheint mit sich und seiner Vergangenheit versöhnt zu sein. (mhä.)

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Dominique Meienberg Dominique Meienberg
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RolandJukerFotogra
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BARBARA STUDER

HIRNCOACH FÜR GEISTIGE FITNESS UND GESUNDHEIT

Als Neuropsychologin kennt

Barbara Studer die Risiken einer Hirnoperation. 2014 musste sich ihr Mann eingekapselte Hirnblutungen (Kavernome) entfernen lassen. Das hat das Familienleben verändert. Beide fanden aber ein Ja für die neue Lebensrealität. Barbara engagiert sich für ihre Familie und als Unternehmerin für mentale Fitness und Gesundheit.

«Zuerst war es ein Schock, ich habe einfach funktioniert. Familien- und Berufsleben sowie den Hausumzug zu organisieren, stand im Vordergrund», erinnert sich Barbara Studer an die Zeit vor acht Jahren: Sie ist schwanger, der erste Sohn zwei Jahre alt, als ihr Mann David, damals Unternehmensberater, 31 Jahre alt, mehrere Kavernome entfernen lassen muss. «Danach wird es nicht mehr so sein wie zuvor – das wusste ich», hält Barbara fest. David hat überlebt, sich weitgehend erholt. Doch nach einigen Jahren stagnierten die Fortschritte. «Wir mussten uns neu füreinander entscheiden und akzeptieren, dass unser Leben anders als erwartet verlaufen wird», stellt Barbara fest. Tiefes Gottvertrauen und gute «Gedankenhygiene», wie sie es nennen, haben dem Ehepaar dabei sehr geholfen. Nach wie vor ist Barbara fasziniert davon, was das lebenslang veränderbare Hirn leisten und wieder erlernen kann.

Rollentausch

David ist nun vor allem als Hausmann tätig, betreut die drei Kinder und arbeitet an zwei Halbtagen bei seinem früheren Arbeitgeber. Er muss sich tagsüber immer wieder hinlegen und benötigt Physiotherapie. Lange Wanderungen oder Tagesaus üge sind nicht möglich. Seine Kinder kennen ihn als Liegevelofahrer – das Rennrad musste er wegstellen. Inzwischen hat er sich versöhnt mit seinem Schicksal, schöp Zuversicht und Ho nung aus dem christlichen Glauben. Viel Zeit mit den Kindern verbringen zu können, sieht er als

Name: Barbara Studer

Alter: 38 Jahre

Wohnort: Lenzburg

Chance und seine Aufgabe. «Ich bewundere ihn für seine positive Haltung und innere Kra !», sagt Barbara. Die 38-Jährige ist an zwei Tagen zuhause mit den Kindern im Einsatz. Sie hat ein Unternehmen gegründet, doziert und forscht an der

Uni Bern und anderen Institutionen und ist als Referentin eine gefragte Frau. Mit dem digitalen ganzheitlichen Programm Hirncoach.ch unterstützt sie Menschen dabei, die geistige Fitness zu erhalten und wirksam zu fördern.

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mirjamzurbruegg.ch

Bewegung und Beziehung

«Spazieren im Wald ist einer der e ektivsten Wege zur Entspannung und mentalen Gesundheit, das ist wissenscha lich belegt. Prävention ist dabei essenziell», hält die Neurowissenscha lerin fest. Studer ist persönlich auf das ema sensibilisiert. Ihr Vater litt an Depressionen und nahm sich das Leben. «Wenn depressive Menschen täglich einige Stunden und mehr in Wald und Natur unterwegs sind, wirkt das therapeutisch und kann teilweise sogar Medikamente ersetzen», erklärt sie begeistert. «Vielleicht muss man sich dazu zwingen, rauszugehen und sich zu bewegen. Doch man wird im Kopf und Körper belohnt, und das motiviert, es wieder zu tun!» Barbara Studer selbst liebt Sport, geht joggen, jongliert, spielt mehrere Instrumente und singt in Bands. «Ich erhole mich, wenn ich mich nach einem anstrengenden Tag ans Klavier setzen kann», sagt sie. Oder wenn David und sie tanzen gehen, sich ein Wochenende zu zweit gönnen. Das geniessen beide sehr.

«MEIN VATER WAR EIN HOFFNUNGSTRÄGER»

«Ich unterstütze Hirncoach, weil es mir wichtig ist, bis ins hohe Alter auch geistig fit zu bleiben», sagt Alt-Bundesrat Adolf Ogi. Der Hirncoach-Ambassador nahm für Hope kurz Stellung zum Thema Hoffnung.

Herr Ogi, woraus schöpfen Sie Hoffnung?

Meine Eltern haben mir Ho nung vorgelebt. Ich bin in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, mein Vater war als Bergführer und Förster im Einsatz. Ich habe nie die Ho nung verloren, dass er unbeschadet von seinen risikoreichen Einsätzen zurückkommt. Er war Leiter des Gemeinderates: Ich habe nie die Ho nung verloren, dass er im Interesse der Gemeinde das Beste macht. Mein Vater war ein Ho nungsträger, das hat mich geprägt und immer begleitet.

dafür zuständig, im Sport für Frieden und Entwicklung einzustehen. Damals habe ich den armen Kindern in Asien, Afrika und Südamerika immer wieder zugesprochen: «Ihr habt eine Zukun , gebt die Ho nung nicht auf! Ihr könnt etwas erreichen!» Sport ist die beste Lebensschule – sie vermittelt Ho nung. Die Jugendlichen von heute sind die Leiter von morgen. Wenn wir eine bessere und friedlichere Welt wollen, brauchen wir eine Jugend, die sich ihrer kün igen Rolle als Verantwortungsträger bewusst ist.

Das Energiekonto verwalten «Wir sind alle krä eraubenden Anforderungen ausgesetzt», stellt Studer klar. Für Introvertierte könnten das grosse Menschenmengen sein, die sie aushalten müssen, für Bewegungstypen stundenlange Schreibtischarbeit. «Um fokussiert und produktiv zu bleiben, muss man regelmässig Pausen und Abwechslung einbauen», sagt die Hirnforscherin. Nach grossen Anstrengungen gelte es, genug Regenerationszeit einzuplanen und Ressourcen zu entdecken, welche die eigenen Batterien wieder füllen. Wie erhole ich mich? Wo tanke ich neue Energie? «Musik und besonders Singen wirken wie eine Gesundheits- oder Glücksdusche», bestätigen Studers Erfahrungen und zahlreiche Forschungsstudien. «Tiefe Beziehungen, Bewegung und Kreativität ist etwas vom Besten, was wir uns und unserem Gehirn schenken können.»

Fitness fürs Hirn

«Das Zusammenspiel der Nervenzellen bestimmt die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns», erläutert Studer. Die Anzahl Neuronen und Synapsen sei aber nicht konstant – würden sie zu wenig oder falsch beansprucht, setze eine Rückbildung ein, >>

Während meiner 13 Jahre im Bundesrat habe ich an der Ho nung festgehalten, die NEAT durchzubringen. Ich musste dafür viele Hürden überwinden, National- und Ständerat überzeugen, das Volk und immer wieder den Finanzminister.

Wie geben Sie Hoffnung weiter? Nach dem Bundesratsmandat war ich sieben Jahre lang im Au rag der UNO

HIRNCOACH-EVENT

Erleben Sie Barbara Studer und Dölf Ogi am 2. Juni 2023 live in Bern.

Infos und Anmeldung auf: www.hirncoach.ch

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«Spazieren im Wald ist einer der e ektivsten Wege zur Entspannung und mentalen Gesundheit, das ist wissenscha lich belegt.»
mirjamzurbruegg.ch
mirjamzurbruegg.ch

>> die Hirnleistung nehme ab. «Spezi sche Trainings, wie zum Beispiel das von Hirncoach, stimulieren das Gehirn gezielt und ganzheitlich, scha en günstige Rahmenbedingungen für die Neuronen und erhalten oder verbessern so die Leistungsfähigkeit», erklärt die Wissenscha lerin. Sie gestalte daher auch ihre Vorlesungen interaktiv, überrasche die Studierenden und bringe sie in Bewegung. «Wir bauen mentale Paläste, damit sie sich Fakten merken können, und lachen über skurrile Beispiele.»

zu bleiben. «Nach emotionalen Reaktionen müssen wir weder uns noch andere verurteilen, sondern überlegen, was dazu geführt hat», rät Studer. So könne man dazulernen und persönlich wachsen: «Was fühle ich? Wie bewerte ich die Situation? Ginge es auch anders?» Sie emp ehlt, den eigenen Emotionen gegenüber neugierig zu bleiben und die Einstellung der Situation gegenüber zu verändern.

Neugierig auf eigene Emotionen «Es sind unterschiedliche Situationen, die uns triggern und zu emotionalen Reaktionen führen können», hält Studer fest. Kürzlich habe sie barsch reagiert, als ihr Mann am Morgen in die Küche kam und etwas besprechen wollte. Sie habe ihre Reaktion dann re ektiert und sei zum Schluss gekommen: «Ich war fokussiert auf die Bedürfnisse der Kinder, die sich für die Schule bereit machten, ging innerlich meinen Tagesablauf durch – da konnte ich keine zusätzlichen Informationen ertragen.» Sie habe sich bei David entschuldigt und sich vorgenommen, das nächste Mal im Hier und Jetzt

Vorbeugen ist besser als Heilen «Das Hirn braucht Raum und Zeit für innere Verarbeitungsprozesse», führt Barbara Studer aus. «Eine Stunde am Abend reicht nicht.» Sie emp ehlt, sich regelmässig einen Nachmittag oder gar ein Wochenende frei zu nehmen, in die Berge zu reisen, sich in der Natur zu bewegen. So könne verarbeitet werden, was sich angestaut habe. «Dann kann das Gehirn sortieren und verknüpfen, und plötzlich iessen wieder Ideen», beschreibt sie ihr eigenes Erleben. «Es ist wichtig, der mentalen Gesundheit hohe Priorität einzuräumen», mahnt Studer. Wer seine Grenzen nicht achte, werde unzufrieden, riskiere ein Burnout oder eine Erschöpfungsdepression. Andauernde emotionale, kognitive oder physische Überlastung oder

angstvolle Reaktionen auf die Umwelt hätten Ein uss auf den Hormonspiegel. Die engagierte Forscherin und Familienfrau weiss: «Denkmuster lassen sich steuern und erlernen. Man kann sich zum Beispiel immer wieder vor Augen führen, wofür man dankbar ist. Dankbarkeit schüttet im limbischen System Serotonin, ein Glückshormon, aus. Indem wir verständnis- und liebevoll mit uns selbst und anderen umgehen und reden, nutzen und stärken wir unsere emotionale Agilität!» (mf.)

HIRNCOACH.CH

Möchten Sie in Ihre Gehirngesundheit investieren? Gerne unterstützen wir Sie mit unserem ganzheitlichen, wissenscha lich fundierten Programm: Sie erhalten wöchentliche Impulse und Übungen für Ihre Hirn tness im Alltag und Zugang zu spannenden Webinaren und Events. Gerne können Sie das Programm kostenlos testen.

www.hirncoach.ch

Talk von Ruedi Josuran mit Barbara und David Studer auf SRF 1, Fenster zum Sonntag.

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TALK MIT BARBARA UND DAVID STUDER
«Nach emotionalen Reaktionen müssen wir weder uns noch andere verurteilen, sondern überlegen, was dazu geführt hat.»
«Denkmuster lassen sich steuern und erlernen.»
mirjamzurbruegg.ch

Hygienepaket e Ukrai ne

Der Krieg in der Ukraine dauert an. Seit Kriegsausbruch helfen unsere lokalen Partner den Bedürftigen mit Lebensmitteln. Aktuell suchen wir für die Menschen im Donbas und die Geflüchteten in der Westukraine Hygieneartikel.

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«VOR MIR SELBST KANN ICH NICHT FLIEHEN»

Als Jugendlicher trampt Willi Brammertz vom Bodensee nach Indien. Weder im Drogenparadies Goa noch in fernöstlichen Lehren findet er das ersehnte Glück. Inneren Frieden entdeckt er erstmals hinter einer Mauer.

«Mein Vater hat mich seit meiner Geburt abgelehnt», lässt Willi Brammertz aus Uster in seine Kindheit blicken. Am 6. November 1960, exakt an seinem neunten Geburtstag, zieht die Mutter mit den drei Kindern nach Arbon, später wird die Ehe geschieden. Willi ist ein rebellischer Sohn, zieht früh aus und beginnt in Basel die Ausbildung zum Chemielaboranten. «Ich wollte etwas er nden, etwas Aussergewöhnliches», bekrä igt der heute 71-Jährige und schmunzelt. In seiner Freizeit experimentiert er damals mit Alkohol, LSD und Cannabis.

Aus- und Aufbruch

Im dritten Lehrjahr schmeisst er die Ausbildung und trampt mit einem Freund nach Schweden. «Wir waren noch minderjährig und wurden von Interpol gesucht», berichtet Willi. Nächstes Ziel ist Kreta, mit ein paar Kumpels klappern sie im VW-Bus die Küsten ab. Als einer im Übermut ein Schaf stiehlt, um es alsbald am Spiess zu braten, landen sie alle für sechs Wochen im Gefängnis. Willi präzisiert: «Wir hatten uns aus Solidarität mit auf die Anklagebank gesetzt, ohne uns der Folgen bewusst zu sein …» Wieder auf freiem Fuss trampt Willi mit vier Dollar in der Tasche von Istanbul nach Indien. Er ist auf der Suche nach dem Ort der Erfüllung. Jedes Mal, wenn er glaubt, ihn gefunden zu haben, hält er es dort kaum aus. Willi erinnert sich: «Connor-Place in Delhi zum Beispiel – nach fünf Minuten war ich

ZUR PERSON

Einer meiner Lieblingsplätze in Uster: Weiherallee 29 beim Herterweiher

Meine Lieblingsbeschä igung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Sonntag ist mein Erholungstag. Lesen, eindösen, wieder lesen, nochmals dösen, lesen ...

Meine Lieblingsmusik: Iona mit Joanne Hogg, Dire Straits

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Name: Willi Brammertz

Alter: 71 Jahre

Wohnort: Uster

Familie: Verheiratet, drei Kinder

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WILLI BRAMMERTZ
Mirjam Fisch

dort wieder weg!» Nachts kann er nicht schlafen, am Tag ist er nicht richtig wach. «Mein Hirn ratterte, und immer plagte mich die Frage: Warum existiere ich?» Als er wieder einmal aus einer Stadt « üchtet», realisiert Willi, dass er stets den gleichen Weg läu und erkennt: «Ich bin das Problem, vor mir selbst kann ich nicht iehen.»

mich wie ein Planet, der seine Umlaufbahn verliert …» Der Trip verstärkt die Farben des Monsun-Sonnenuntergangs. Die Welt sieht wunderschön aus, aber die Schönheit schmerzt unendlich, weil sie ihm keine Erfüllung schenkt. Orientierungs- und ziellos sieht Willi am Strand einen armen Fischer und sehnt sich nach dessen Leben.

Monster und Mächte

Frieden und Bücher

Eines Tages, in Pakistan, lehnt er sich an eine Mauer, um auszuruhen. Da schlüp ein Einheimischer durch einen Spalt und winkt ihn zu sich. Innerhalb der Mauer be ndet sich ein Lepradorf. Schwestern des Hilfswerks «Christusträger» sorgen hier für die verstossenen Kranken. «Sofort empfand ich einen Frieden wie nie zuvor in meinem Leben», erinnert sich Willi. Die Schwestern erzählen ihm von Jesus, schenken ihm eine Bibel. Willi kümmert sich nicht gross darum, packt sie ein und zieht weiter. Die Frauen versprechen, für ihn zu beten. Doch der Friede, den er in ihrer Gemeinscha empfunden hat, verlässt ihn. Er liest buddhistische und hinduistische Bücher, geht davon aus, dass alle Religionen das gleiche Ziel haben, aber sein Hunger nach Sinn bleibt.

Mit seinem Kumpel Boris verlässt er den Hippie-Strand und zieht in eine selbstgebaute Hütte im Urwald. Sie leben spartanisch. In einem der kleinen Tee-Zelte gehen sie eines Tages etwas trinken. Im Innern hängt ein Kalender mit Schweizer Naturbildern. Willi schaut hin und ippt aus. Als hätten böse Geister von ihm Besitz ergri en, springt und schreit er herum. Seine fürchterliche Ausstrahlung lässt die Menschen vor Schreck erstarren. Ein Hund bewegt sich rückwärts ins Abseits, als Willi und Boris das Zelt verlassen. Drogen, mangelnde Ernährung und psychische Überforderung fordern beim 18-Jährigen ihren Tribut. «Dieses ‹Sich Au ösen› ist Horror, alles andere als das ersehnte Nirwana», weiss er heute. «Dem Leben, dem Sein, kannst du nicht ent iehen, du musst es annehmen.»

Fast Versuchskaninchen

Schliesslich kehrt Willi krank nach Hause zurück. Der Hausarzt weist ihn ins Spital Münsterlingen ein, wo seine he ige Malaria behandelt wird. Dort wird Dr. Kuhn, ein renommierter Psychiater, auf ihn aufmerksam. Er forscht zusammen mit der Pharmaindustrie und sucht Probanden, um die Wirkung von Medikamenten zu testen. Doch dafür müsste der junge Mann von der medizinischen in die psychiatrische Abteilung wechseln. Seine Mutter verweigert ihr Einverständnis, denn Willi ist noch nicht volljährig. «Mutter hat mich damals davor gerettet, Versuchskaninchen eines umstrittenen Arztes zu werden», hält Willi dankbar fest.

Landessprachen Urdu und Hindi. Sie können sich mit den Leuten unterhalten, verkaufen Bücher und Bibeln für OM und sind gut darin. Doch dann erkennt Willi, dass er sich durch sein asketisches Leben und gute Taten den Himmel verdienen will. Er erkrankt an Typhus und bricht auch psychisch zusammen. «Kommt her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet, ich will euch Ruhe schenken.» Dieses Jesus-Wort aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 11, Vers 28 nimmt er für sich in Anspruch.

Liebe und Lernen

Zurück in der Schweiz besucht Willi 1974 eine Bibelschule und lernt im Sommereinsatz Erika kennen. Deren Vater ist nicht begeistert, als ihm seine Tochter ihren Freund vorstellt: keine abgeschlossene Ausbildung, dafür eine wenig vertrauenserweckende Vergangenheit … Doch Willi hat mit Jesus sein Leben neu geordnet. Ein gutes Jahr später heiratet er Erika. Die 24-Jährige arbeitet als Primarlehrerin, Willi holt mit 28 Jahren die Matura nach und schliesst sein Ökonomiestudium mit einem Doktorat ab. Ab 1980 gründet er in Pakistan christliche Schulen, in Indien baut er zudem ein eigenes Unternehmen in der Finanzbranche auf. Erika und Willi leben in der Schweiz, werden Eltern von drei Kindern und haben heute vier Enkel.

Höheres Ziel

Auch 50 Jahre später ist Willi davon überzeugt, in Jesus den Sohn Gottes gefunden zu haben. «Dass Jesus der Messias ist, bestätigt sich in seinen Prophezeiungen, die sich alle, bis auf seine Wiederkun , erfüllten», erklärt Willi Brammertz. Das seien Wahrheiten, die er nicht leugnen könne. «Zudem gibt mir der Gedanke an Gott Halt, wie sonst nichts auf der Welt.»

Langeweile auf Goa

Weihnachten in Goa, das ist Willis nächste Station, von der er sich viel verspricht. Doch dort herrscht erdrückende Stille, alle stehen unter Drogen. «Jeder wartete darauf, dass endlich etwas geschieht, wir hatten uns nichts mehr zu sagen», erzählt Willi und fügt an: «Heute wird das alles romantisiert: Wenn ich jemandem sage, dass ich einer der ganz frühen Hippies war, reagieren die Leute meistens erstaunt und bewundernd.»

Rückblickend stellt er klar: «Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt als das!»

Als der Jugendliche Bekannte tri , wir er mit ihnen einen starken LSD-Trip ein.

«In der Schweiz oh man an Wochenenden aus seinem geregelten Leben in einen LSD-Trip», erklärt Willi. «Hier war der Startpunkt bereits Wahnsinn. Ich fühlte

Grosse Erkenntnis

Wieder auf den Beinen strei er mit seinem Jugendfreund, dem späteren eologen Benedikt Peters aus Arbon, durch die Wälder. Sie reden über ihre Erfahrungen, auch über den christlichen Glauben. Dann reist zuerst Benedikt Richtung Indien, später Willi. Dass sie einander mitten in der Wüste wieder tre en, bezeichnet er als Wunder. Das Christentum lässt beide nicht los. In Kalkutta lernen sie George Verwer kennen, den Gründer der christlichen «Organisation Mobilisation» (OM). Verwer und seine Mitarbeitenden laden Hindus und Buddhisten ein, Jesus Christus kennenzulernen. Auch Benedikt und Willi erkennen und erleben, dass Jesus ihren Lebensdurst stillt. Innert Kürze lernen die jungen Männer die

Willi hat gefunden, wonach er in Indien, Pakistan, im Hinduismus und Buddhismus, auf Drogentrips und in der Wissenscha suchte: Sinn und Halt im Leben, Erfüllung und ein Ziel, das über das Leben auf dieser Erde hinausgeht. Und die Möglichkeit, in Beziehung zu leben, mit Menschen und dem Schöpfer des Universums. (mf.)

Mehr zur Sti ung für Schul- und Sozialprojekte: sti ung-ssp.ch

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«Das sind Wahrheiten, die ich nicht leugnen kann.»
«Wir hatten uns aus Solidarität mit auf die Anklagebank gesetzt, ohne uns der Folgen bewusst zu sein …»
«Sofort empfand ich einen Frieden wie nie zuvor in meinem Leben.»

«ICH VERLASSE MICH AUF MEIN BAUCHGEFÜHL»

Mit ihrem leichtfüssigen Gesang und ihrer Ausstrahlung erobert Melanie Oesch ihr Publikum jeweils im Flug. Die 35-jährige Berner Oberländerin liebt den Auftritt, geniesst aber auch die Ruhe im Kreis ihrer Familie in der Oberlangenegg. Worauf setzt sie ihre Hoffnungen? Welche Werte sind für sie zentral? Und wie organisiert sie Karriere und Familienleben?

Melanie Oesch, Sie sind eine moderne Frau mitten in einer bodenständigen Szene. Damit brechen Sie Klischees auf. Tun Sie das bewusst oder hat sich das so entwickelt?

Das bin einfach ich. Ich verfolge keinen Plan, keine Strategie. Das Gegensätzliche ist tatsächlich meine Welt, Kontrast gehört zu mir. Wenn’s ums Jodeln geht, werde ich dafür auch ab und zu kritisiert. Seitens der Verbände gibt es bezüglich des Jodelns viele Regeln, aber ich brauche meine Freiheit. Ich will niemandem auf die Füsse treten und bin deshalb auch nirgends Mitglied. Ich sehe darin auch Chancen, weil durch meine Art zu jodeln auch andere Zugang zur Volksmusik nden.

Was heisst für Sie, echt und authentisch zu sein?

Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl, mein Herz. Dadurch, dass ich schon sehr lange singe, kann ich gut darauf vertrauen. Ich habe einen engen Bezug zu meinem Körper, höre auf seine Signale und kann dadurch auch tiefe Emotionen transportieren. Jodeln ist für mich wie eine Sprache geworden. Wenn ich mit Worten nicht mehr weiterkomme, greife ich zum Jodel. Ich jodle also nicht nur, weil es mir Spass macht, sondern auch, um Dinge zu verarbeiten. Entsprechend ist nicht immer wichtig, ob ich richtig oder falsch, schön oder nicht

Name: Melanie Oesch

Alter: 35 Jahre

Wohnort: Oberlangenegg

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zVg.

schön jodle, sondern ob das Gesungene jemanden berührt. Ich weiss, das klingt fast etwas esoterisch. Ein Jodel beruht zwar nur auf Silben – und trotzdem stecken so viele Botscha en drin.

Sie geben sehr viel Persönliches, ja schon fast Intimes preis. Fällt es Ihnen nicht schwer, sich darauf einzulassen? Es kostet manchmal schon Überwindung. Aber Musik machen bedeutet Emotionen teilen. Wenn ich also gerade keine überschwänglichen Gefühle habe, dann ist mir das Publikum o eine Hilfe. Du gehst auf die Bühne und siehst da vielleicht 1'000 Leute, die feiern wollen. Das willst du nicht ruinieren! Und dann spürst du diese Schwingungen des Publikums und versuchst, deine Gefühle zu synchronisieren, wie wenn man die gleiche Frequenz einstellt. Das funktioniert erstaunlich gut. Nach ein paar Songs weisst du gar nicht mehr, wie du dich vorher gefühlt hast. Klar, man muss es zulassen und sich ö nen. Ich denke, das ist o der Schlüssel, weshalb jemand, der nicht perfekt singt oder ein Instrument spielt, trotzdem viele Herzen berühren kann. Es geht viel über das Gefühl und die Leidenscha .

sich so nah ist. Aber auch im Kontakt mit Veranstaltern und Fans gerät man schon mal an seine Grenzen, wenn man nach zwei Stunden am Fan-Stand merkt, wie sich die Batterien langsam leeren. Da ist es wichtig, sich gut abzugrenzen und seine Ressourcen einteilen zu können.

selbst. Ich bin eher der harmonische Typ und zum Beispiel in der Erziehung am Lernen, auch mal zu sagen «Stop, hier geht’s nicht weiter. Hier ist die rote Linie!»

Was sich auch verändert hat, ist mein Blick für das Kleine. Robin und Eric sehen jedes Blümchen und können dann lange verweilen und staunen. Ich habe die Natur vorher auch schon geliebt, aber mit meinen Söhnen nehme ich mir mehr Zeit, die Details zu entdecken. Ich liebe das. (fw.)

ZUR PERSON

Wie fühlen sich «Oesch’s die Dritten» in der Schweizer Musikszene als volkstümliche Band akzeptiert und integriert?

Wir fühlen uns sehr eng verbunden, auch mit Künstlern, die für einen ganz anderen Musikstil stehen als wir. Dies kommt wohl daher, dass wir sehr o en sind. Zudem sind wir an Festivals o der einzige VolksmusikAct im Line-up. So kommt es auch zu Begegnungen und zu einem Austausch.

Wer schreibt die Songtexte bei euch? Vater und ich schreiben die meisten Lieder. Mike hat auch angefangen, Kevin ebenso. Ausserdem werden uns viele Texte von externen Songwritern angeboten.

Nach einem anstrengenden Tag entspanne ich mich am liebsten … … bei einem feinen Tee, o mals mit Kräutern aus dem Garten.

Dafür bin ich in meinem Leben besonders dankbar: Für meine Familie, für unsere musikalischen «Lebenssteine» und für das wunderschöne Zuhause, das ich noch immer meine Heimat nennen darf.

Diese drei Wörter beschreiben mich am besten: Gutmütig, leidenschalich, feinfühlig

Ein gutes Stichwort… Was heisst für Sie, leidenschaftlich zu leben?

Alles geben und aufs Ganze gehen. Ich liebe es, zu zelebrieren, was ich gerne mache. Das gilt für uns als ganze Familie – also auch als «Oesch’s die Dritten»: Wenn wir etwas machen, dann Vollgas.

Welche Werte möchtet ihr als «Oesch’s die Dritten» mit eurer Musik vermitteln?

Der Zusammenhalt über die Generationen hinweg ist ein zentraler Wert, den wir verkörpern möchten. Wir tre en Entscheidungen als Team, als ganze Band, auch wenn sehr unterschiedliche Ansichten zusammenkommen. Manchmal sind die Entscheidungen mehr auf die junge Generation gemünzt, ein andermal kommen wir zum Beispiel eher meinem Vater entgegen. Bei uns herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen, aber wir haben erfahren: Wenn man will, kommt man immer zusammen und ndet einen Weg. Respekt und Bodenständigkeit sind ebenfalls sehr wichtige Werte für uns. Innerhalb der Familie ist es o besonders schwierig, respektvoll zu bleiben, weil man

Sie schreiben und singen auch viel über Ihre Heimat. Was schätzen Sie an Ihrem Land und besonders am Berner Oberland?

Ich bin keine Patriotin, aber ein Fan der Schweiz und ihrer Natur! Gerade das Berner Oberland ist für mich der schönste Fleck Erde. Die Verschiedenheit der Umgebung, diese verspielten Täler und Hügelzüge und dann dahinter die Berge. Alles ist so vollkommen! Nicht zu vergessen unsere super Produkte, feines Essen, gute Lu und eine schöne Sprache. Ich weiss, es klingt kitschig, aber ich bin tatsächlich Fan von unserer Region. Es tut einfach gut, hier zu sein.

Im Dezember 2021 wurden Sie zum zweiten Mal Mutter. Haben Sie schon eine musikalische Vision für die eigene Familie – so à la Oesch’s die Vierten? Nein, dafür ist es viel zu früh (lacht).

Wie hat Sie das Muttersein verändert? Ich habe eine neue Lockerheit entdeckt, was meine Karriere betri . Heute kann ich es leichter akzeptieren, wenn es nicht genau nach meinem Plan läu . Ich sehe es nicht mehr so eng und bin mir bewusst, dass ich es nicht nur für mich, sondern für die Familie mache. Als Mutter lernt man viel über sich

Etwas vom Mutigsten, das ich bisher getan habe: Immer wieder an meine Träume und Visionen zu glauben und darauf zu vertrauen, dass es schon gut kommt.

2. HOT SHOT FESTIVAL

Erleben Sie «Oesch’s die Dritten» am 2. Hot Shot Festival vom 8. – 9. Juli live in Oberlangenegg!

Scannen Sie den QR-Code für mehr Infos und Tickets:

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«Ich jodle nicht nur, weil es mir Spass macht, sondern auch, um Dinge zu verarbeiten.»
«Der Zusammenhalt über die Generationen hinweg ist ein zentraler Wert, den wir verkörpern möchten.»

Marco Muntwyler

Hat das Leben mehr zu bieten?

Leisten, Geld verdienen und glücklich sein. Zu Beginn seines Studiums tauchten bei Marco Fragen über dieses Lebenskonzept auf. Bei einem Alphalive fand er Antworten und einen Sinn für sein Leben. Seine Suche führte zu echter Freude und einer neuen Lebensbestimmung.

Jeder Mensch hat Fragen.

Und jeder Mensch sollte die Möglichkeit bekommen, Fragen zu stellen, seine Meinung zu sagen und den Glauben zu entdecken.

Alphalive ist eine Serie von interaktiven Treffen über die Basics des christlichen Glaubens. Überall auf der Welt findet Alphalive statt: in Cafés, Kirchen, Schulen, Universitäten, in Wohnzimmern, online und sogar in Gefängnissen. Egal wo: Bei jedem Treffen erlebt man Gastfreundschaft, hört einen Input und kommt über das Thema ins Gespräch.

Viel lernen, gute Noten schreiben und zu den Besten gehören. Das gab mir Bestätigung und Sicherheit im Leben. Eine Karriere im Rechtswesen sollte es werden. Doch mit Anfang zwanzig spürte ich eine innere Leere: Trotz vieler Erfolge fragte ich mich: Warum tue ich mir das an? Wem muss ich etwas beweisen? Was will ich mit meinem Leben erreichen? In dieser Zeit zerbrach die Beziehung zu meiner damaligen Partnerin. Geld verdienen, Haus bauen, Familie gründen – das alles schien plötzlich weit weg. Ich verlor Orientierung und Freude in meinem Leben.

Ein Kollege lud mich zu einem Alphalive ein. Er versprach mir gutes Essen und Diskussionen über die Fragen des Lebens. Also ging ich hin. Mein Mut hat sich gelohnt! Während dem Alphalive erlebte ich, wie lebensnah der Glaube ist. In der Bibel fand ich Antworten auf Fragen, die mich beschä igten. Bis dahin sah ich keine Relevanz von Gott für meinen Alltag. Nun erkannte ich, wie sehr sich Jesus für die Menschen interessiert. Ich wollte heraus nden, ob das auch für mich gilt. So gab ich Gott eine Chance und liess mich auf das Abenteuer mit ihm ein.

Jesus schenkte mir eine neue und wunderbare Sicht auf mein Leben. Je mehr ich seine Nähe erlebte, desto grösser wurde meine Freude. Ich entschloss mich, anstatt einer Karriere im Rechtswesen meinem Herzen zu folgen. Nun schliesst sich der Kreis. Anfang Mai übernahm ich die Leitung von Alphalive Schweiz. Ich wünsche mir, dass die Menschen die Freude und Ho nung erleben, die mir zum Segen wurde.

Finde einen Alphalive in deiner Nähe & entdecke weitere Stories: alphalive.ch

30 HOPE NR.9 alphalive.ch/story Mehr Stories:

HERZLICH WILLKOMMEN!

KIRCHEN

Wyland

Sie wollen mit Menschen aus Ihrer Region in Kontakt treten, die Ihre Hoffnung im Leben auf Jesus setzen? Dann empfehlen wir Ihnen den Besuch eines Gottesdienstes. Wenn Sie allgemeine Fragen zum christlichen Glauben haben, stellen Sie uns diese gerne per Mail an info@hope-schweiz.ch. Ihre Anfragen werden in einem vertraulichen und anonymen Rahmen beantwortet.

KONTAKTANGABEN UND AKTUELLE ANGEBOTE: www.hope-wyland.ch/adressen

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Silvia Ragonesi-Eggimann

Nur bei Gott komme ich zur Ruhe; er allein gibt mir Hoffnung.

Die Bibel: Psalm 62,6

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