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1. Mangel als Wirklichkeit des Seins
from Das Phänomen des Mangels: Sein, Mensch und Gemeinschaft. Synthese Einer Interdisziplinären Untersuch
by LLRI
Der Mangel erweist sich auch als ein Mittel des Vergleichs mit anderen, er kann Ärger erwecken, nicht nur, weil man selbst Mangel erleidet, sondern weil es jemand anderem besser geht, der weniger Mangel leidet. Der gegenseitige Nutzen wird von einer Konfrontation verdeckt.
Es besteht eine Tendenz, eigene und fremde Erfolge und Misserfolge unterschiedlich zu interpretieren, was sich in Selbstgefälligkeit äußert. (Weary, Reich, 2000). Die eigenen großen Erfolge bei der Arbeit wird man als Ergebnis seiner persönlichen
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Eigenschaften und Anstrengungen sehen, den Erfolg der anderen jedoch den äußerlichen Umständen zuschreiben. Umgekehrt verhält es sich mit dem Misserfolg, der auch ein unbefriedigtes Bedürfnis sein kann. Hierbei neigt man dazu, die eigenen
Misserfolge als Ergebnis äußerer Umstände oder der Tätigkeit anderer, feindlich gesinnter Menschen oder Gruppen zu begreifen. Auf diese Weise wird die Selbstachtung der Person geschützt. (Laurinavičius, Rekašiūtė-Balsienė, 2015, S. 9)
Im Folgenden werden wir, gestützt auf die Synthese der verschiedenen Disziplinen, die grundlegendsten Erkenntnisse über den Mangel als die Ursächlichkeit des Seins, das Prinzip sowie die Ursache des Wandels von Natur und der Natur des Menschen darstellen. Wir zeigen die Problematik der Akzeptanz von Mangel, seine Rolle bei der Entstehung von Wirtschaftstätigkeit und Wirtschaftswissenschaften sowie die Beziehung zwischen Mangel und Moral auf. Diese Erkenntnisse sind Leitlinien zum Verständnis des Mangels und eine Einladung zur Erschließung von Tiefen, die aufgrund der Ziele und des begrenzten Umfangs der Studie zwar erahnt, aber nicht im Detail erforscht wurden.
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