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Molkereiprodukte Das Potenzial
by LPV GmbH
Mit Mopro mehr Frische zeigen
Molkereiprodukte haben das Potenzial, vom Rand des Shop-Sortiments mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Die Anbieter der Produkte haben bei ihren Konzepten inzwischen das Shop-Geschäft stärker im Blick.
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TEXT HANS JÜRGEN KRONE
Milram regt an, in den Bistros tren- dige „Freakshakes“ anzubieten.
Molkerei-Produkte spielen in den meisten Convenience-Shops hier zu Lande nur am Rande eine Rolle. Allzu oft gibt es in den Shop-Kühlungen nur eine sehr kleine Auswahl, die manchmal nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt scheint. Sicherlich steht dahinter auch die Erfahrung der Shop-Betreiber, die meist an ihren Standorten eine nur begrenzte Nachfrage feststellen. Doch einen solche Situation hat man sicherlich oft auch dem eigenen Konzept zuzuschreiben.
Anspruchsvolle Kunden
Bei Molkereiprodukten der so genannte weißen und gelben Line (Milch und Käse) sind die Kunden anspruchsvoll und wollen auch Abwechslung. Nicht umsonst weist das Fachmagazin Lebensmittel Praxis immer wieder darauf hin: „Keine Branche liefert mehr Innovationen“.
Die auch durch die Corona-Krise gestiegenen Ansprüchen an die Convenience-Shops stellt die Molkereiprodukte aktuell stärker in den Fokus der Betreiber. Erstens wollen sie die Situation, dass viele Convenience-Shops durch die Corona-Krise von einer breiteren Kundenzielgruppe stärker als Nahversorger gesehen werden, nachhaltig nutzen und diese Kunden halten. Zweitens geht es darum, in den Shops auch Frische zu signalisieren und das lässt sich mit dem Molkereiprodukte-Angebot wahrscheinlich einfacher umsetzen als mit anderen Frische-Sortimenten. Die aktu-
Mopro- Kunden sind anspruchsvoll und wollen Abwechslung im Angebot.
elle Situation wird die Hersteller voraussichtlich auch dazu bewegen, noch mehr Produkte in To-go-Verpackungen anzubieten, ebenso wie in Singleportionen, die natürlich in Sachen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine Herausforderung sind. Wichtig für die Profilierung von Molkereiprodukten ist es dabei wohl auch, dass das wieder auflebende Bistro-Geschäft ebenfalls stärker eben solche Produkte in den Fokus der Aufmerksamkeit bringt. Das ist wohl auch im Lebensmittel-Einzelhandel weiterhin eine Aufgabe. So schrieb das Magazin Lebensmittel Praxis kürz-
Münsterland ist aktiv
Sie gehören zu den echten Klassikern im Convenience-Geschäft an Tankstellen: Die Getränke auf Milchbasis der Münsterland J. Lülf GmbH. Kürzlich unterstützte das Unternehmen das wieder richtig anlaufende Reise-Geschäft an Autobahn-Tankstellen in ganz Deutschland mit einer Promotion für seine Classico-Range. Motto: „Der pure Geschmack“. Wie das Unternehmen gegenüber Convenience Shop andeutete, ist im kommenden Jahr mit Produkt-Innovationen aus Rosendahl−Osterwick zu rechnen.
Frischli: Pudding Portionen im 85 g-Becher, ungekühlt haltbar.
Dessert- vorschlag mit Yo-Fruit.
lich dazu „Wer Hunger hat, geht im Handel an die Fleischtheke. Denn dort findet er heiße Frikadellen, Würstchen, frisch gebratene Hähnchenschenkel, Leberkäse-Semmeln und vieles mehr für den kleinen und teilweise auch großen Hunger. An der Käsetheke hingegen ist das gastronomische Angebot meist dürftig.“
Inspirationen unterschiedlicher Art für ein qualifiziertes Angebot an Molkereiprodukten, das auch für die Bistros der Convenience-Shops geeignet und auch leicht umzusetzen ist, liefert immer wieder Milram. „Impulskäufe spielen auch in diesem Bereich der Convenience-Branche eine wichtige Rolle“, betont das Unternehmen gegenüber Convenience Shop. Mit kreativen Konzepten könnten sich Shops vom Wettbewerb abheben und zusätzlichen Umsatz generieren. Als Beispiel dafür nennt Milram hausgemachte Milchshakes. Diese schafften Impulse auch als saisonale Ideen für die kommende Zeit, zum Beispiel mit Donut und Salzbrezeln zu Halloween oder mit Spekulatius und Lebkuchen zum Weihnachtsgeschäft. „Ob fruchtigsahniger Genuss, kaffeehaltiger Muntermacher oder trendiger Snack für unterwegs – Milchshakes bereichern das Angebot und bieten beachtliches Differenzierungspotenzial“, ist man bei Milram überzeugt.
Wichtig ist dabei aber, dass sie relativ einfach herzustellen sein müssen. Das stellt das Unternehmen mit der Milchshake-Basis von Milram Food-Service sicher. Das flüssige Produkt in der wiederverschließbaren Ein-LiterWeichpackung gilt dabei als praktische Alternative zur meist aufwändigen Zubereitung mit Eiscreme.
Schnell und trendig
„Mit wenigen Handgriffen entstehen ganz unterschiedliche Milchshakes: Einfach die Milchshake-Basis mit Crushed Ice oder Eiswürfeln und entsprechenden Wunschzutaten im Standmixer vermengen – fertig. Mit frischen Früchten oder Fruchtsoßen, mit Espresso, Schoko- oder Karamellsoße, aber auch mit Avocado oder Kürbis lassen sich immer wieder neue Shakes zubereiten. Mit Schokosplittern, Popcorn, Cookies oder auch Käsekuchen vom
MILRAM FOODSERVICE Vortag werden daraus auf die Schnelle trendige Freakshakes zum Löffeln. Für cremiges Eis einfach TK-Früchte mit der Milchshake-Bases im Standmixer mischen“, beschreibt das Unternehmen die Vorgehensweise und verweist auf Rezeptideen und auch Videos auf der Milram-Website: www.milram-food-service.de/milchshake-basis.
Auch bei Frischli sind neue Produkte im Angebot, die die Mopro-Kompetenz in C-Shops fördern können. Seit Anfang 2020 haben die Frischli Milchwerke ihre neuen Becherportionen im Sortiment. Sechs Sahnepuddinge sowie drei Sorten Milchpudding sind im 85-Gramm-Portionsbecher erhältlich. Praktisch dabei: Sie sind lange ungekühlt haltbar, kennzeichnungsfrei für Zusatzstoffe und für die vegetarische Ernährung geeignet. Neu und als Basis für vielfältige eigene Dessertkreationen der Teams in den Bistros der C-Shops geeignet sind Milchpuddinge im FünfKilogramm-Eimer in Bio-Qualität, mit 1,5 Prozent Fett im Milchanteil und höchstens sechs Prozent zugegebenem Zucker. Auch neu: das Joghurterzeugnis Yo-Fruit in drei Sorten. Praktisch auch hier, dass die drei Varianten Erdbeere, Vanille und Pfirsich-Maracuja ungekühlt haltbar sind.
Elsdorfer sorgt für Fitness
Die Elsdorfer Molkerei und Feinkost GmbH spricht mit ihrer Protein-Range MeinQ, speziell fitnessbegeisterte, gesundheits- und figurbewusste Konsumentinnen und Konsumenten an. Jetzt sind vier neue Fitness-Joghurts in den Sorten Erdbeere-Acai, Kirsche-Goji, Pfirsich-Maracuja-Chia und Vanille-Quinoa im Angebot, die die beiden Trend- themen Protein und Superfoods gekonnt verbinden sollen. Sie eignen sich gut für die Shops, weil sie laut Unternehmen beispielsweise als schnelles Frühstück, praktische Zwischenmahlzeit im Job oder als kleine Stärkung nach dem Sport dienen können.
WINTER SPEZIAL ‘20
e W e WD Die nd d rin chancen mit sich, die es zn ncha a s zee u nutzen gilt. In diesem esiedind d
Jahr wird alles auf Festlichkes st stl stlicFe f Fe e it und Stimmung um zuhause konzentriert sein. Die Möeints glichkeiten, das
Sortiment zu gestalten, sind vielfältig ig g g ällt l ält tig i ti und auch ein wenig unübersichtlich. Deshalb hier in ih bh Kürze noch ein paar Anregungen von uns.
TEXT HANS JÜRGEN KRONE
Erdinger Schneeweiße
Für Genussmomente
in der kalten Jahreszeit soll die feinwürzige Erdinger Schneeweiße erneut sorgen. Seit 1998 bringt die Brauerei die Spezialität, die jetzt wieder bis Februar im Handel ist, immer wieder auf den Markt. Motto: „So schmeckt der Winter“. bernsteinfarbene Weißbier soll durch seine Das b mtweichen“ Malzaromen und eine Spur von „sam e sehr geschmeidig schmecken. „Den Süße tigen Körper begleiten delikate Noten von kräft n Beeren und Nüssen. Dazu prickelt die roten ensäure ausgesprochen fein auf der Zunge, Kohle rend eine dezente Hopfenbittere dem Abgang währ ktur gibt“, sagt das Unternehmen selbst. Struk fern sei die Schneeweiße eine „süffige Insof zialität für alle, die es charaktervoll mögen“. Spez letzten Schliff bekommt das Bier durch die Den l ung. Dafür wird es nach der Hauptgärung mit Reifu her Brauwürze und Hefe veredelt.frisch
Mederano weiß und heiß
Heißer Impuls für
kalte Tage. Der neue weiße Glühwein von Freixenet Mederaño will „Genussvolle Wintertrends“ setzen. Freixenet Mederaño, nach Unternehmensangaben „die spanische Nummer eins im Weinregal“, hat den roten Mederaño Glühwein mit einem winterlich-fruchtigen weißen Mederaño Glühwein aus dem Hause Freixenet ergänzt und will so zwei umsatzstarke Wintertrends miteinander vereinen. Qualitativ hochwertige sowie weiße Glühweine hätten in den vergangenen Jahren deutliches Wachstum zu verzeichnen. Mit hochwertigem Look und Saison-Design soll der Gewürzwein ins Blickfeld der Konsumenten rücken. Auch den roten Gewürzwein von Freixenet Mederaño gibt es im neuen winterlichen Gewand.
Mövenpick Wintereis fürs Bistro
Winterzeit macht warm ums Herz – oder doch eher cool? Diese Frage stellt Froneri Schöller, das die beiden Eissorten Mövenpick Gebrannte Mandel und Mövenpick EierlikörCookies auf den Markt gebracht hat. Mit ein paar Handgriffen können Shop„Es ist wieder Zeit für winterliches Gebäck“ sagt Bahlsen und bringt beispielsweise eine neue Weihnachtsdose und zwei winterliche Sorten seiner Ohne Gleichen-Waffeln: Im Mittelpunkt steht auch in diesem Jahr wieder die Weihnachtsdose. Sie entGastronomen daraus kreative Desserts entwickeln. „Eiskalter Genuss für drinnen und draußen“, ist das Unternehmen überzeugt. An kalten Tagen seien Desserts beliebt. „Im Winter sind vor allem cremige Eissorten gefragt. Jetzt schlägt die Stunde von Nüssen und hält eine Mischung der beliebtesten Weihnachtsleckereien und ist wegen ihres jährlich wechselnden Motivs bei vielen Kunden „ein begehrtes Sammlerobjekt“, sagt das Unternehmen. Neben der Weihnachtsdose hat Bahlsen zwei Limited Editions von Gebäck. Genauso gefragt sind weihnachtliche Zutaten wie beispielsweise Zimt“, erklärt Frank Scholz, Leiter des Gastro-ServiceTeams von Froneri Schöller. Mit Rezepten wie dem „Glück im Glas“ (Foto) unterstützt das Unternehmen
Saison mit Milka
In die Weihnachtssaison startet Milka 2020
mit vielfältigen Innovationen, Neuprodukten und re-designten Klassikern. Das Portfolio sei überarbeitet und in verschiedene Segmente unterteilt worden, die gezielt darauf ausgerichtet sind, für jede Zielgruppe und jeden Kaufanlass das passende Produkt zu bieten – zum Verschenken, Teilen und selbst genießen, sagt das Unternehmen. Da gibt es beispielsweise den Milka Zarte Momente Adventskalender (211 g) mit fünf Pralinen-Variationen für Erwachsene. An alle Zielgruppen richten sich die drei neuen Milka Weihnachts-Teller. Und natürlich gibt es auch wieder den lila Milka-Weihnachtsmann – neu als „Dark Milk“. Für Kinder ist der neue Milka Weihnachtsmann Oreo White im Angebot.
Bahlsen mit Weihnachtsdose
die Betreiber. Ohne Gleichen mit den Namen „Wintermärchen“ und „Kaminzauber“ gelauncht. Diese seien für „Ohne Gleichen-Fans gedacht, die ihre Lieblingswaffeln jetzt auch mit einem Hauch Winter genießen wollen, sagt Stefanie Böhm, Senior Brand Managerin Bahlsen.
Berentzen feiert
Zum Jahresend-
geschäft 2020 launcht die Berentzen-Gruppe eine Reihe neuer oder bewährter saisonaler Produkte. Sie setzt diesmal auch auf die saisonal limitierte Winter-Edition in der neuen Sorte Berentzen Mint Chocolate Cream. Diese Geschmacks- variante sei bei bei den Verbrauchern gefragt – „ob pur, auf Eis oder im Heißgetränk“, so das Unternehmen. Dazu kommen wieder die bekannten Sorten Berentzen Caramel Cream und Berentzen White Chocolate Macadamia, alle in der 0,7 Liter-Flasche. Unter der Dachmarke Puschkin wird es auch in diesem Jahr eine Sonderedition geben: Mit der Roaring Twenties Edition will Puschkin den Flair der goldenen 20er Jahre aufgreifen. Auch dieses Produkt wird in einer 0,7-Liter Flasche erhältlich sein.
Winterliches Fuze
Zur Wintersaison wächst das Fuze Tea
Sortiment von Coca-Cola weiter. Erhältlich ist jetzt auf dem deutschen Markt die neue limitierte Geschmackssorte Schwarzer Tee Apfel Zimt von Fuze Tea als 0,4 und 1-Liter-Pet- Flasche. „Für alle Verbraucher, die sich auf die gemütliche Herbst- und Winterzeit freuen, bietet die neue Variante eine ausgewogene Kombination aus gebrühtem Schwarztee aus Konzentrat mit einer winterlichen Note von Apfel und Zimt“, sagt das Unternehmen. Das Besondere dabei sei, dass sich die kalorienarme Sorte sowohl heiß als auch kalt servieren lasse. Für die heiße Variante des Getränks könne man einfach die Fuze Tea Wintersorte in eine Tasse geben und 30 Sekunden bei 850 Watt in der Mikrowelle erhitzen.
Hautsache gesund
Die Corona-Pandemie war in den Warengruppen Süßwaren und salzige Snacks ein Katalysator – im positiven Sinne. Griffen die Verbraucher vor der Krise noch zögerlich zu gesunden Naschereien, stehen diese nun stärker im Fokus.
TEXT SILKE BOHRENFELD
Wenn man schon zuhause bleiben muss, dann wenigstens mit Schokolode und Knabbereien: Das dachten sich wohl viele Verbraucher während der Corona-Krise. Kein Wunder also, dass die Verkaufszahlen der deutschen Süßwarenbranche ordentlich in die Höhe geschnellt sind. Auch salzige Snacks haben von diesen Konsumenten-Gelüsten profitiert. Laut einer Umfrage von Statista konsumierten während des Lockdowns 20,93 Prozent der Verbraucher mehr Süßwaren und salzige Snacks als vorher. Allerdings konnten nicht alle Vertriebskanäle gleichermaßen davon profitieren. Während der Zeit des Kontaktverbotes und verstärkter Homeoffice-Arbeit sind die Umsätze an manchen, jedoch nicht in allen Tankstellen, Convenience-Shops und Kiosken sowie den C-Stores an Flughäfen und Bahnhöfen deutlich zurückgegangen. Mittlerweile hat sich die Lage jedoch wieder etwas entspannt. „Seit Sommer, einhergehend mit den Lockerungen der Restriktionen sind die Menschen wieder unterwegs, bewegen sich freier oder waren in den Ferien verreist, sind aber auch weiterhin auf Sicherheit bedacht. Von dieser Situation profitieren auch Tankstellen, Kioske und Convenience-Shops, die als Nahversorger ohne lange Schlangen und Wartezeiten nun verstärkt genutzt werden“, sagt Gunnar Frettlöhr, Sales Manager Wrigley in Deutschland. Und die Menschen wollen in diesen Krisenzeiten ihren Nahversorger unterstützen.
Ein anderes Geschäft
„Das Geschäft an Flughäfen jedoch wird nach dieser herausfordernden Zeit wohl nicht mehr dasselbe sein”, denkt Làszlo Jacobi, Key-Account-Manager Out-of-Home bei Griesson De Beukelaer. Die weltweiten Reisebeschränkungen sind seiner Meinung nach nur ein Teil dieser Prognose – wichtiger wird auf lange Sicht sein, wie sich die Einstellung der Deutschen zu Fernreisen mit dem Flugzeug entwickeln wird. Auch die Zahl der Geschäftsreisen wird sich auf einem niedrigeren Niveau einpendeln als vorher, da viele Unternehmen während der Krise erlebt haben, dass Videokonferenzen eine echte Alternative zu Dienstreisen sein können. „Dagegen konnten sich sämtliche Onlinekanäle deutlich profilieren. Diese verzeichnen teilweise dreistellige Zuwachsraten”, sagt Làszlo Jacobi weiter. Ähnlich sieht das auch der Hersteller Lorenz Snack-World und hat auf die
Saltletts-Produkte gibt es inzwischen im wiederverschließbaren Beutel.
durch die Corona-Krise bedingte Lebensweise der Konsumenten reagiert. Das Unternehmen ist seit August mit dem Lorenz E-Brand-Shop am Start: www.lorenz-shop.de. Allerdings mit der Frage im Kopf, wie nachhaltig die Hinwendung der Shopper zu OnlineKäufen bei Lebensmitteln sein wird.
Unabhängig von den Einkaufsgewohnheiten haben sich auch die Verzehrgewohnheiten der Menschen während des Lockdowns verändert. Standen die Zeichen bei Süßwaren und salzigen Snack bereits vor der Pandemie auf gesundheitsbewusster Ernährung, ist „die eigene Gesundheit als höchstes Gut noch stärker in den Fokus gerückt und damit auch die Ernährung, die das unterstützt”, sagt Joachim Mann, Ressortleiter Marketing bei Seeberger. Zwar wurden und werden nach einem arbeitsreichen Tag im Homeoffice oder der ausgedehnten gemeinsamen Zeit zuhause verstärkt zu Schokolade, Snacks & Co. gegriffen, jedoch ohne Aspekte wie Zucker-, Salz- und Fettgehalt der Produkte aus dem Fokus zu verlieren.
Mit Süßwaren gegen die Krise Vor allem das Bedürfnis nach belohnenden Naschereien ist in Krisenzeiten groß. Laut einer Umfrage von Sta-
GUNNAR FRETTLÖHR MARS WRIGLEY DEUTSCHLAND.
tista gaben 29,93 Prozent der Befragten an, während der Corona- Pandemie mehr Süßwaren zu essen. Trotzdem wollen die Verbraucher bei ihren Naschereien kein schlechtes Gewissen haben: 10,61 Prozent der Befragten antworteten, bewusster zu konsumieren. Deshalb suchen sie vor allem in Tankstellen, Kiosken und Convenience-Shops nach leckeren und gesunden Alternativen.
Darauf haben sich viele Hersteller bereits eingestellt. Mars Wrigley beispielsweise arbeitet bereits seit einigen Jahren an der Senkung von Kalorien und Transfetten: „Bei unseren Schokoladen-Produkten haben wir durch modernisierte Rezepturen 97 Prozent aller cholesterinfördernden Transfette entfernt. Auch haben wir den Gehalt an gesättigten Fetten in unserer Schokoladenriegeln in Deutschland seit 2010 um bis zu 30 Prozent deutlich reduziert. Zudem bieten wir über unser Portfolio hinweg verschiedene Varianten unserer Schokoladenmarken in kleineren Produktionsgrößen an, wie beispielsweise bei Snickers Crisp mit der Aufteilung in zwei kleinere Riegel pro Einheit oder über das Mini-Format, sodass Konsumenten die kleinere Alternative wählen können“, sagt
Die Zeichen bei Süßwaren und salzigen Snack standen bereits vor der Pandemie auf gesundheitsbewusster Ernährung.
Schnelldreher sind nach wie vor bei klassischen Süßwaren und bei starken Marken zu finden.
Gunnar Frettlöhr von Mars Wrigley. Außerdem trägt das Unternehmen dem Trend „bewusster snacken“ mit der Einführung des Nussriegels Be-Kind im Jahr 2019 Rechnung. Be-Kind-Riegel bieten viele pflanzliche Zutaten. Im Februar dieses Jahres wurden zu den Standard-Nussriegeln zwei Be-Kind-Protein-Riegel eingeführt, die an dieser Stelle eine Marktlücke schließen wollen.
Auch Griesson De Beukelaer hat sich auf das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher eingestellt und die Rezepturen seiner Produkte hinsichtlich Zucker oder Gluten optimiert. „Zwar gehören gesunde Snacks in jedes ausgewogene Snacking-Sortiment, sollten aber vor allem zur Abrundung des Angebots dienen. Schnelldreher sind nach wie vor eher in der klassischen Süßware und bei den starken Marken zu finden”, findet Làszlo Jacobi, von Griesson De Beukelaer. Das liege vor allem daran, dass Verbraucher Süßwaren als Genussartikel betrachten. „Hier
Unter der Marken 5 Gums bietet Mars Wrigley saure und fruchtige Mixes. gilt es, die richtige Balance zwischen übergeordneten gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen sowie konkreten Verbraucheranforderungen zu finden“, so Jacobi.
Ähnlich sieht das das Unternehmen Mondelèz: „Unsere Konsumenten möchten Produkte, die ihnen ‚guttun‘ und ein möglichst ausgewogenes Nährwertprofil haben. Gleichzeitig sollen Schokolade und Kekse schmecken, convenient sein und Freude bereiten. Wir weisen auf unseren Produkten auf Portionsgrößen und die täglich empfohlene Verzehrmenge hin. Damit regen wir den Konsumenten an, bewusst und achtsam unsere Produkte zu genießen“, sagen die Verantwortlichen von Mondeléz. Das heißt aber nicht, dass das Unternehmen nun sein gesamtes Portfolio umgestaltet. „Bewusst genossen und in Maßstäben verzehrt, kann Süßes Teil eines ausgewogenen Lebensstils sein, zu dem selbstverständlich auch regelmäßige körperliche Bewegung gehört“, so Mondeléz.
Abwechslung mit Salzigen Snacks
Bei den salzigen unter den Snacks sieht die Entwicklung ähnlich wie bei den Süßwaren aus. Auch sie spielen in der Corona-Krise keine unwesentliche Rolle und fungieren als Kategorietreiber. Laut Nielsen verzeichnet der Absatz salziger Snacks der vergangenen Wochen ein Plus von zehn Prozent. Grund: Sie bringen Spaß und Abwechslung in den trüben „CoronaAlltag” und die Menschen konnten und können sich mit einem leckeren Snack zwischendurch ein bisschen unbeschwerten Genuss gönnen. Dass