COTTBUS Heute

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COTTBUS Heute

Forschung

Wirtschaft

Kultur

Die Brandenburgisch Technische Universität forscht an verschleißarmen Turbinen. Sie brauchen nicht mal Öl. Seite 5

Autos als Strompuffer fürs Netz? Die Idee soll helfen, die Energiewende ökologischer zu gestalten. Eine Pilotflotte ist in der Lausitz unterwegs. Seite 14

Selbst Berliner lieben das Staatstheater Cottbus. Hier wird noch fürs Publikum gespielt, nicht fürs Feuilleton. Seite 19



3| Cottbus Heute | Editorial

Frank Szymanski, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus

Cottbus – Nutzen Sie unsere Chancen!

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QR-Code: „Cottbus – hier dreht sich was!“

ns hat es nicht gewundert, Sie wird es vielleicht überraschen: Cottbus steht in der Rangliste der größten 100 Städte Deutschlands auf Platz 53 wenn es um die soziale Lebensqualität geht. Das hat die Studie des Instituts für Weltwirtschaft Kiel in diesem Jahr ergeben. Dass das so ist, liegt auch daran, dass wir in der Grenzregion zu Polen auf besondere Förderungen der Europäischen Union zurückgreifen können. Diese Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung haben wir in den vergangenen Jahren intelligent eingesetzt, um für Bürger, Unternehmer und Investoren, hervorragende Bedingungen zu schaffen. Auf halbem Weg in die osteuropäischen Wachstumsregionen, gleichzeitig nah angebunden an die Hauptstadtregion Berlin, werden wir immer interessanter für Industrieansiedlungen. Cottbus ist das Zentrum des Lausitzer Braunkohlereviers. Da ist Energie nicht nur ein legendärer Fußballbegriff, sondern auch schnell verfügbar für energieintensive Wachstumspläne in vielen Industriezweigen. In punkto Energieversorgung und Verkehr stuft uns das Institut für Weltwirtschaft sogar auf Platz 9 der Wertungsskala ein.

Unsere Technische Universität, deutschlandweit die erste nach internationalem Bologna-Zuschnitt, sorgt für gut ausgebildete technische Fachkräfte und fruchtbare Forschungskooperationen. Und nicht zuletzt haben wir viel für den Erhalt unserer Kultur-, Sport- und Schullandschaft tun können. Denn wer hier arbeitet, will seinen Kindern eine gute Bildung bieten, anspruchsvolles Theater erleben, Sport treiben und Parks und Gastronomie genießen. Einige Einblicke in unsere attraktive und liebenswerte Stadt und unsere universitäre Forschung finden Sie in diesem Journal. Noch mehr können wir Ihnen zeigen, wenn Sie uns besuchen. Vielleicht zu einem der Kulturtermine, die Sie ebenfalls auf diesen Seiten finden. Oder nehmen Sie direkt Kontakt zu mir auf. Wirtschaftsförderung ist bei uns Chefsache: oberbuergermeister@cottbus.de.

Gesamtleitung/Konzept: Gabi Grube, Stadtmarketing- und Tourismusverband Cottbus e.V. Neumarkt 5, 03046 Cottbus Mail: gabi.grube@stadtmarketing-cottbus.de Redaktionelle Mitarbeit: Gabi Grube, Lars Hartfelder, Bettina Friedenberg, Sascha Erler, Jörg Tudyka, BTU Cottbus-Senftenberg, IHK-Cottbus, Vattenfall Verlag: LR Medienverlag und Druckerei GmbH Straße der Jugend 54, 03050 Cottbus, www.lr-online.de

Fotos: BTU, Fotolia, IHK Cottbus, dpa, Profi-Foto-Kliche, Mario Behnke, Roland Ufer, Jürgen Peter, Michael Helbig, Rainer Weisflog, Lars Hartfelder, PR, Staatstheater Cottbus, Vattenfall, R. Schleicher, G. Zielonkowski Gestaltung: H. Hellmann, LR Media-Verkaufsgesellschaft mbH Druck: Druckzone GmbH & Co. KG Cottbus (Umschlag) An der Autobahn 1, 03048 Cottbus LR Medienverlag und Druckerei GmbH Straße der Jugend 54, 03050 Cottbus

Wir freuen uns auf Sie! Herzlichst

ImpreSSum: Eine Sonderpublikation der Stadt Cottbus als Beilage im Handelsblatt, September 2013 „CottBuS Heute“ Dieses Projekt wurde aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Auflage: 170.000 Exemplare Herausgeber: Stadtmarketing- und Tourismusverband Cottbus e.V.

Das Titelbild zeigt die architektonisch interessante Innentreppe der Universitätsbibliothek der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Das Gebäude, entworfen von Herzog & de Meuron aus Basel, wurde 2007 mit der „Nike“, dem Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten ausgezeichnet.


4 | COTTBUS Heute | Wirtschaft & Forschung

Der Altmarkt.

Die Spremberger Straße, beliebte Einkaufs- und Flaniermeile in Cottbus.

Fotos: IHK

Die denkmalgeschützte ehemalige Blechen-Schule, jetzt integriert im Blechen Carré.

Cottbus – Einkaufen nach Maß Viele Innenstädte gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Überall die gleichen Filialen der gleichen Ketten. Cottbus bildet hier eine Ausnahme, bietet einen einmaligen Mix aus Individualität und großen Marken ...

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atürlich haben sich auch in Cottbus die europaweit agierenden Ketten niedergelassen, sie dominieren aber nicht wie anderswo die Fußgängerzonen. Wer hier zwischen historischen Häuserfassaden entlang flaniert, findet eine Menge inhabergeführter Boutiquen und Spezialitätenläden. In den letzten Jahren haben die Händler, die Stadt und das mit EU-Fördermitteln aufgebaute Geschäftsstraßenmanagement „Altstadt“ – erheblich investiert und organisiert, um die Innenstadt aufzuwerten. Kern des Ganzen ist die Gute Stube der Stadt, der Altmarkt. Von hier geht es in die historische Einkaufsmeile: Die Spremberger Straße – von den Cottbusern kurz „Sprem“ genannt – führt, vorbei an zahlreichen Geschäften, Cafés und Restaurants, bis zum namensgebenden Spremberger Turm. Wer hier nicht fündig wird, kann auch in den Seitenstraßen das ein oder andere interessante Kleinod entdecken.

Abgerundet wird dieses Angebot durch die „Neue Mitte“: fast 40000m² überdachte Verkaufsfläche auf drei Etagen bieten ein modernes Shoppingerlebnis. Direkt neben der Stadthalle liegt die „Spree Galerie“ mit ihren über 40 Geschäften, einem Hotel und dem technischen Rathaus. Entlang der historischen Stadtmauer, gesäumt von Blumenbeeten, stößt man auf das jüngste Kind der Lausitzer Einkaufslandschaft, das „Blechen Carré“ mit 85 Shops. Das zeugt wieder von der Individualität der Cottbuser: So wurde eine denkmalgeschützte Schule in das Gebäude integriert. Nicht nur der rote Backstein, sondern auch das Angebot unterscheidet sich deutlich vom üblichen Center-Einerlei. Direkt mit dem Carré verbunden rundet „Galeria Kaufhof“ - das älteste und größte Warenhaus der Region - mit einem großen Angebot für die ganze Familie das Sortiment ab.

Neues und Historisches bilden zusammen ein starkes Team und ein Angebot, das spürbare Anziehungskraft über die Region hinaus entfaltet: Nicht nur Kunden aus dem Umland und dem benachbarten Polen schätzen die Einkaufsmöglichkeit in Cottbus. Auch immer mehr Touristen kommen kurz zum Schauen in die Altstadt und bleiben lange zum Shoppen. Denn Einkaufen in Cottbus ist auch ein Erlebnis: Zum Beispiel beim traditionellen „Kunst und Genussmarkt“, der feierlichen Eröffnung der Brunnensaison in der Altstadt oder beim Mitternachtshopping, wenn Center und Altstadthändler gemeinsam ihre Tore öffnen, abgerundet durch ein buntes Showprogramm. Großstädtisches Angebot mit der Gelegenheit, das Besondere zu entdecken - und das in gemütlicher Atmosphäre. Das ist Einkaufen in Cottbus. Sascha Erler

WEBTIPP: www.cottbus.ihk.de Dokumentensuche: 9308


5 | Cottbus Heute | Wirtschaft & Forschung

Turbinen ohne Öldurst

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as Geheimnis hinter dieser besonderen Mikroturbine sind Lauflager aus Luft. Damit sie nicht verunreinigt werden, tragen die Wissenschaftler der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) bei der Montage Handschuhe. Viel weniger Reibung, weniger Verschleiß und Abgase entstehen und machen diese Antriebe für die Fahrzeug- und Flugindustrie interessant. Außerdem spart man bei den Betriebsstoffen, wie Treibstoff, Öl und Wasser.

Am Lehrstuhl Verbrennungs- und Flugantriebe der BTU forschen Robert Mattke (l.) und Martin Lehradt an leistungsstarken 100 kw-Motoren, die beinahe keine Wartung mehr brauchen. Foto: BTU

Wir wachsen mit Uni-potenzial Die Euro-K GmbH nutzt das hochmodern ausgestattete Technologie- und Forschungszentrum in Cottbus und Studenten können dort praxisorientiert arbeiten

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mmer mehr Firmen schätzen Cottbus als Hochtechnologie-Standort. Das neue und hochmodern ausgestattete Technologie- und Forschungszentrum (TFZ) bietet beste Bedingungen und viel Raum für innovative Ideen. Ganz bewusst hat deshalb die Euro-K GmbH ihr Entwicklungszentrum für Energie, Mobilität und Antriebe im TFZ angesiedelt. Das Unternehmen beschäftigt sich unter anderen mit der Entwicklung von Mikrogasturbinen, Brenner- und Brennkammersystemen, sowie turbinenbasierten Reichweitenverlängerungssystemen für Nutzfahrzeuge. Das Dual Fuel Use Verfahren der Euro-K GmbH ermöglicht es beispielsweise, flüssige und gasförmige Kraftstoffe gleichzeitig und parallel zu verbrennen. Die Erhöhung des Wirkungsgrades steht bei allen Projekten stets im Vordergrund. Die Euro-K GmbH ist eine ausschließlich auf Entwicklung spezialisierte Firma, die vor allem Hardware bezogen arbeitet. „Die Konzentration des Know-hows und die unmittelbare Nähe zur Universi-

nen ihr erlerntes Wissen praxisbezogen anwenden und Forschungsprojekte realisieren. Die Firma nutzt wiederum die Prüfstände der Universität und die spezialisierten Hochschulabsolventen für sich. „Das ist eine typische Win-Win-Situation“, sagt Sebastian Kießling, der selbst in Cottbus studiert hat. Das TFZ befindet sich auf dem Gelände des Technologie- und Industrieparks Cottbus (TIP). Sebastian Kießling, Geschäftsführer der Euro-K GmbH. Foto: PR

tät waren ein entscheidender Grund für uns, nach Cottbus zu gehen“, sagt Geschäftsführer Sebastian Kießling. „Vor allem die Nähe und enge Kooperation mit der BTU bringt große Vorteile für die Forschung und Entwicklung neuer Technologien.“ Bereits seit 2011 profitieren beide Seiten voneinander: Die Studenten kön-

HinTergrUnd: Für ihr herausragendes unternehmerkonzept hat die Euro-K GmbH im Jahr 2011 als erste ingenieurwissenschaftliche Ausgründung der btu Cottbus den Roland-berger-Gründungspreis erhalten. Heute sind in dem unternehmen zwölf Mitarbeiter beschäftigt.

WebTipp: www.euro-k.de


6 | COTTBUS Heute | Wirtschaft & Forschung

Auf dem Geierswalder See s체dlich von Cottbus dienen die ersten schwimmenden H채user als Ferienappartements. In wenigen Jahren wird das die wassernaheste und gefragteste Wohnlage in der Lausitz sein. Foto: Fotolia/dpa


7 | Cottbus Heute | Wirtschaft & Forschung

Schwimmende Häuser am Geierswalder See.

Foto: R. Schleicher

Haus auf dem See Das Institut für schwimmende Bauten in Cottbus ist Vorreiter in Europa

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in Haus am See ist nichts besonderes, eines auf dem See schon. Und am Geierswalder See gibt’s gleich mehrere davon. Deren Aufbau hat das erste deutsche Institut für Schwimmende Bauten (IfSB) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg wissenschaftlich begleitet. Obwohl das Institut erst im Juli 2012 gegründet wurde, ist es schon heute Vorreiter in Europa. Das IfSB versteht sich als Organisationseinheit an der Schnittstelle von Forschung, Lehre, Beratung und praktischer Umsetzung. Denn Architektur und Technik im und am Wasser werden fast überall auf der Welt neu durchdacht. Grund ist der Klimawandel und seine Folgen wie Hoch-

QR-Code: Geierswalder See

wasser und steigender Meeresspiegel. „Ein Ziel unseres Institutes ist es, für gefährdete Flächen aufschwimmbare Gebäude zu entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Horst Stopp. Im Bereich der schwimmenden Architektur forschen die Cottbuser bereits seit einigen Jahren intensiv. „Neben den touristischen Produkten im Lausitzer Seenland wollen wir langfristig auch Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze schaffen“, sagt Stopp. Mit dem Institut soll das Potenzial der Seen besser genutzt werden. Die Wissenschaftler suchen nach Lösungen, wie sie mit starken Windböen und den daraus resultierenden Wellen auf den Tagebauseen besser umgehen können. „Hier arbeiten wir derzeit mit einer GPS-geführten Boje“, erklärt Dr. Peter Strangfeld. Diese Anlage misst Windstärken, Höhe und Abfolge von Wellen und soll letztlich helfen, eine wirklichkeitsnahe Seegangsprognose zu erstellen. Auch Energetische Aspekte spielen bei der Forschung eine große Rolle. So ist beispielsweise geplant, das Wasser als Wärmespeicher der schwimmenden Häuser effektiv zu nutzen.

infoS: Am südufer des Geierswalder sees im Lausitz Resort machen Wasserverrückte heute schon urlaub in den rund 100 Quadratmeter großen lichtdurchfluteten Häusern. Auf zwei sanft schwankenden Etagen mit sonnendeck, badeleiter, boot und Ausblick bis zum einsamen seehorizont fühlt man sich wie auf dem Lage Powell in Amerika. Erlaubt ist außerdem, was auf berliner Gewässern schon lange nicht mehr geht: speedbootfahren und Wasserski. Heute ist dies noch der traum vieler urlauber, morgen könnte es der Wohnstandard der Zukunft werden. Den für wassernahes Wohnen bietet das Lausitzer seenland südlich von Cottbus an der größten künstlichen seenkette Europas die besten Chancen. Wo einst bergbaubagger ratterten, herrscht heute die idyllische Ruhe der Natur.

Webtipp: www.hs-lausitz.de/ifsb


8| Cottbus Heute | Wirtschaft & Forschung

Das Hybridkraftwerk auf dem Dach des BTU-Gebäudes ist seit 2012 oft Ziel lateinamerikanischer Delegationen geworden. Es könnte dort schwierige Foto: Michael Helbig Versorgungsprobleme lösen, weiß Lehrstuhlleiter Prof. Dr. Hans-Joachim Krautz (vorn rechts).

Wie man Wind im Wasser speichert Interessant für Entwicklungsländer: In einer BTU-Versuchsanlage soll Wasserstoff die Sonnen- und Windenergie aufnehmen und später wieder abgeben

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ielen abgelegenen Landstrichen dieser Welt könnte Elektroenergie zuverlässiger zur Verfügung stehen, wenn es Möglichkeiten gäbe, den aus Sonne und Wind erzeugten Strom zu speichern. Ganz nah an einer Lösung sind dafür die Forscher des Lehrstuhls Kraftwerkstechnik der BTU Cottbus-Senftenberg. Seit 2012 betreiben sie ein hochmodernes WasserstoffForschungszentrum mit einem so genannten Hybridkraftwerk. „Ziel der Versuchsanlage ist es, Wasserstoff als Speicher für Sonnen- und Windenergie einzusetzen, auch unter instabilen Bedingungen“, sagt Projektleiterin Christine Tillmann. Das Grundprinzip ist seit 100 Jahren aus

Webtipp: www.kwt-cottbus.de

der Industrie bekannt: Aus einfachem gereinigtem Wasser werden die zwei Grundstoffe Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt, wenn gerade Wind- und Sonnenkraft wirken. Später kann der Wasserstoff mithilfe einer Brennstoffzelle wieder zu Strom umgewandelt werden. Allerdings funktioniert das Prinzip nur dann zuverlässig, wenn der Strom schwankungsfrei zur Verfügung steht. „Wir forschen jetzt daran, den Herstellungsprozess an schwierige äußere Bedingungen anzupassen“, erklärt Christine Tillmann.

Mit Druck zum Erfolg Der Schlüssel zur Lösung, auch unter schwankender Stromzuführung, ist ein unter hohem Druck arbeitender „Elektrolyseur“, der durch den angeschlossenen Windpark gespeist wird. Dieses

Prinzip lässt sich auch auf Solaranlagen übertragen. Und die Produktion von Wasserstoff unter hohem Druck bietet einen weiteren Vorteil, erklärt Ingolf Sander, zuständig für den Bereich Elektro- und Leittechnik: „Dadurch wird der Wasserstoff schon innerhalb des Produktionsprozesses komprimiert. Dieser Vorgang spart den energieintensiven Zwischenschritt der Gasverdichtung durch einen Kompressor. Dadurch ist eine kompaktere und Kosten sparende Anlagenbauweise möglich“.


9| CoTTBUS Heute | Wirtschaft & Forschung

Abheben mit „virtuellem Triebwerk“ BTU Cottbus-Senftenberg und Rolls-Royce Deutschland forschen gemeinsam am optimalen Triebwerk

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s ist Ansporn und Auszeichnung zugleich: Der global agierende Rolls-Royce Konzern hat vor über 20 Jahren die strategische Entscheidung getroffen, in seiner Forschung und Technologieentwicklung mit ausgesuchten Professorengruppen exzellenter Universitäten zu kooperieren, zunächst in England, dann weltweit. Und seit 2005 auch mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Das Rolls-Roys-Team der BTU trägt den Namen: „UTC for Multidisciplinary Process Integration“. Durch das UTC fließen etwa eine Million Euro pro Jahr an Drittmitteln an die BTU. Heute forschen dort 20 Doktoranden an der weiteren Verbesserung einzelner Triebwerkskomponenten und automatisierten, multidisziplinären Auslegungsprozessen.

Vier zusammen sind stark Effiziente Triebwerke sind im weltweit zunehmenden Flugverkehr von enormer Bedeutung. Aber: Lärm und auch Emissionen müssen gesenkt werden. Die Weiterentwicklung und Optimierung verschiedener Triebwerkskomponente sind die Ziele des mit 2,9 Millionen Euro durch Europäische Gelder geförderten Forschungsprojektes „Virtuelles Triebwerk“. Mitarbeiter aus vier unterschiedlichen Lehrstühlen arbeiten daran, sparsamere und wirkungsvollere Triebwerke zu entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Fiete Pöhlmann (l.) und Kai Karger arbeiten am Design einer Blisk („beschaufelten Scheibe“), die durch Rotation für die Druckerhöhung im Verdichter eines Triebwerks sorgt. Foto: BTU

Da geht’s es um Teilfragen, wie die Verbesserung des Datenmanagements oder deren Visualisierung bis hin zur Verringerung von Schwingungen im Triebwerk. Vor allem durch die vernetzte Zusammenarbeit der beteiligten Forschungsbereiche besteht die Chance, entscheidende Impulse für die Triebwerksentwicklung zu erhalten.

Triebwerksluft schnuppern Für die Studierenden der beteiligten Lehrstühle bietet das Projekt eine weitere wichtige Chance: Sie erleben die Forschung praxisnah und schnuppern direkt die besondere Unternehmensluft eines hochmodernen internationalen Luftfahrtkonzerns.

Infos: Bachelor-Studiengang: Triebwerkstechnik Die BTU Cottbus-Senftenberg bietet die in Deutschland einzigartige Studienrichtung „Triebwerkstechnik“ in enger Zusammenarbeit mit den Triebwerksherstellern Rolls-Royce Deutschland und MTU Aero Engines an. Der Studiengang basiert auf der seit einigen Jahren bestehenden intensiven Kooperation zwischen den genannten Partnern.

Turbine auf dem Prüfstand von Rolls-Royce.

Foto: dpa/Nestor Bachmann

WebTIpp: www.tu-cottbus.de


10 | COTTBUS Heute | Wirtschaft & Forschung

Tradition trifft Zukunft: Gabi Grube (li.) und Daniela Paulig vom Cottbuser Stadtmarketing nutzen ein Auto der eSol-Car-Flotte als Dienstfahrzeug. Hier f체hrt sie ein Abstecher zum Staatstheater Cottbus, dessen Hauptspielst채tte am Schillerplatz eines der architektonischen Kleinode der Stadt ist. Foto: M. Helbig


11 | Cottbus Heute | Wirtschaft & Forschung

Autos als Strompuffer fürs Netz Das Projekt e-SolCar von Vattenfall, BTU und German E-Cars untersucht Möglichkeiten eines intelligenten Stromaustausches mit dem Netz innerhalb eines Leitprojektes für Elektromobilität und Stromspeicherung

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ahrzeuge, die mit Steckdosenstrom fahren kann sich heute jeder vorstellen. Aber ein Auto, das als Akku funktioniert und bei Bedarf Strom ins Netz abgeben kann? Ist es für den Alltagseinsatz wirklich uneingeschränkt nutzbar und kann es diese Zusatzfunktion erfüllen? Daran forschen der Stromkonzern Vattenfall, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Fahrzeugzulieferer German E-Cars GmbH seit 2010 im Lausitzer e-SolCar-Projekt. Die Ergebnisse sind so interessant für die Zukunft der Stromverteilung, dass das Projekt ein Leitprojekt der Länder Berlin und Brandenburg geworden ist. Erforscht wird, ob die rund 45 Fahrzeuge der Forschungsflotte mit ihrem Ladestrom zur Netzstabilität beitragen können. Und das unter alltäglichen Einsatzbedingungen: Einige Fahrzeuge sind im Tagebaudienst unterwegs, andere fahren für öffentliche Institutionen, die Stadtverwaltung oder für BTU-Lehrstühle. 73 Ladestationen sind in Cottbus und der Lausitz verteilt, damit nach rund 120 Kilometern Reichweite problemlos nachgetankt werden kann. Einige Fahrzeuge stehen sogar für Touristen bereit, wenn sie einen motorisierten Ausflug in die Canyons des Tagebaus Welzow machen möchten. Dann tragen auch sie mit ihrer Fahrt zu den Forschungsergebnissen bei.

Öko-Puffer mit vier Rädern Für die Stabilität des Stromnetzes sind die Fahrzeuge dann interessant, wenn sie ungenutzt am Ladeterminal angeschlossen sind: Denn die Anzahl so genannter Eingreif- und Gefährdungstage im Stromnetz ist in den vergangenen Jahren stetig angewachsen. Wenn bei günstiger Wetterlage beispielsweise

Weitere Informationen unter www.bergbautourismus.de

Die Elektroautos können in der Lausitz an 73 Stellen aufgeladen werden.

Foto: Vattenfall

GeSteuerteS LAStmANAGemeNt durch eiNe bidirektioNALe LAdeeiNrichtuNG Energieerzeuger

Netzbetreiber

Ladesäule

Elektrofahrzeug

optimierung Lastkurve

Quelle: Vattenfall Europe Generation AG

die Einspeisung von Windenergie sehr hoch ist, müssen die Netzbetreiber kurzfristige Maßnahmen zur Stabilisierung des Netzes ergreifen. Erste Erkenntnis im Forschungsprojekt: Würde man deutschlandweit 500.000 Elektrofahrzeuge nutzen, die statistisch gesehen zur Hälfte am Stromnetz und halbvoll geladen sind, dann würde das eine sofort verfügbare Regelleistung von etwa

2.500 MW liefern und damit einen wertvollen Zeitvorteil von etwa 30 bis 60 Minuten, der genutzt werden kann, um die konventionellen Kraftwerke langsamer und damit umweltschonender hochzufahren und dennoch netzkritische Situationen zu vermeiden.

Webtipp: www.e-mobil-bb.de


12| CottbuS Heute | Wirtschaft & Forschung

Algen mit viel Appetit Forschungsprojekt von Vattenfall erzeugt Biomasse mit Kohlendioxid

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ie sind winzig klein, meistens grün – und enorm erfolgreich: Mikroalgen. Auf dem Gelände des Heizkraftwerks (HKW) Senftenberg haben sie sogar einen Einsatz als Umweltschützer. Denn weltweit forschen Wissenschaftler daran, das in Kraftwerken und Industrieanlagen erzeugte klimaschädliche CO2 aufzufangen und als Rohstoff wieder einzusetzen. Mit der Zucht von Mikroalgen leistet ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt von Vattenfall einen wichtigen Beitrag dazu. Denn die grünen Wasserbewohner filtern Kohlendioxid aus dem Kraftwerksrauchgas. Wie alle Pflanzen nehmen die Algen CO2 als Nährstoff auf und wandeln es somit in wertvolle Biomasse um (Pho-

Grundprinzip der Photosynthese.

tosynthese). In Senftenberg machen sich seit Sommer 2012 Mikroalgen über das CO2 aus dem Rauchgas der mit Braunkohlenstaub gefeuerten Anlage her.

„Hängende Gärten“ In so genannten Flachplatten-AirliftReaktoren (FPA) der Subitec GmbH werden die Algen kultiviert – zu sehen sind große grüne Wände. Zwölf dieser Reaktoren mit einem Füllvolumen von je 180 Litern stehen in der Anlage. Die ersten Erkenntnisse sind vielversprechend. Denn die ausgewählten Algenkulturen zeigen bei der Verwendung von Rauchgas kein anderes Wachstumsverhalten als beim Einsatz von reinem CO2.

Foto: dpa

Sie vermehren sich sehr gut. Eine zweite Algenanlage mit dem Namen „hanging gardens“ (hängende Gärten), hat ein anderes Funktionsprinzip. In sechs Meter hohen Modulen strömt das Algengemisch durch Kanäle - und wächst dabei. Zudem kann das ganze System mit der Sonne gedreht werden. Mit einem Fassungsvolumen von 48 000 Litern ist die Anlage die bislang größte ihrer Art weltweit.

Sattmacher So viel Algenwachstum muss irgendwo bleiben: In Kooperation mit dem Berliner Biotechnologie Unternehmen FIM gelang der Durchbruch mit der innovativen Verwertungsmöglichkeit der Algen-Biomasse - als Futtermittelzusatz, zum Beispiel für Aquakulturen. Die hungrigen Algen helfen also, das bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehende CO2 nutzbringend und klimaschonend dem natürlichen Stoffkreislauf zurück zu führen.

QR-Code: Forschungsprojekt


13| COTTBUS Heute | Wirtschaft & Forschung

Mikro-Algen sollen CO2 aus dem Kraftwerksrauchgas binden.

Foto: Weisflog


16 Cottbus Heute | bildung

Wo kluge Köpfe noch schlauer werden Foto: Roland Ufer

Das Cottbuser Max-Steenbeck-Gymnasium ist eine Elite- und eine Energiesparschule

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as Max-Steenbeck-Gymnasium Cottbus – benannt nach dem Physiker Max Steenbeck – ist eine Eliteschule mit naturwissenschaftlichtechnischem Schwerpunkt. Erst im vergangenen Winter zog das Gymnasium auf den Campus nahe der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) an die Erich-Weinert-Straße.

Beide Bildungseinrichtungen kooperieren schon lange, nun haben die Schüler noch kürzere Wege in die Labore der Uni. Aber nicht nur deshalb ist der Standort gut, er ist auch energiesparend. Denn die schlauen Köpfe pauken jetzt in einem zweiflügeligen Gebäude aus dem Jahr 1974, dass für 13, 8 Millionen Euro einen Passivhausstandard bekommen hat.

Bund, Land und Kommune hatten sich die Kosten für die Sanierung geteilt. Der Umbau war ein Modellvorhaben eines Schultypes, der in den neuen Bundesländern weit verbreitet ist. Die sogenannte Energiesparschule dient jetzt als Vorbild für weitere Umbauvorhaben dieser Art in der Lausitz. Der Bedarf an Heizwärme soll im Jahr bei maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegen. Der Kohlendioxidausstoß verringert sich um etwa 60 Prozent. Der Umbau des Gebäudes war die größte Investition in die Bildungsinfrastruktur der vergangenen 20 Jahre. „Die Stadt hat damit ein neues Vorzeigeobjekt in Brandenburg und in ganz Deutschland“, betont Schulleiter Andreas Käßner.

Moderne Ausstattung Dass so eine Schule modern ausgestattet ist, versteht sich von selbst: Lehrer und Schüler schreiben auf speziellen Tafeln, deren Inhalte zeitgleich auf angeschlossene Computer übertragen werden können. 40 Whiteboards wurden im Steenbeck-Gymnasium installiert. Alle Räume im Gebäude sind selbstverständlich auch für Schüler mit Handicap problemlos zu erreichen. In die oberen Etagen fahren Aufzüge.

Schmiede der Sportskanonen

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Einer der populärsten Absolventen: Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting. Foto: dpa

WebtIpp: www.sportschule-cottbus.de

ie Lausitzer Sportschule in Cottbus genießt deutschlandweit einen hervorragenden Ruf. Mehr als 500 Schüler besuchen die Einrichtung, in der acht verschiedene Sportarten angeboten werden. 72 Lehrkräfte und 24 Internatspädagogen kümmern sich um die Mädchen und Jungen von der 7. bis zur 13. Klasse. Die Schüler werden von 7.30 Uhr bis 16 Uhr ganztäglich betreut, wobei auch Hausaufgabenstunden und Förderunterricht für Sportkader und leistungsschwächere Schüler eingeplant sind. Ziel ist es, bei optimaler sportlicher Förderung die schulische Ausbildung mit qualifizierten Abschlüssen zu beenden und eine gute Vorbereitung für Lehre bzw. Studium zu gewährleisten.

Kurze Wege zwischen Schule, Trainingsstätte, Internat und Sportlermensa garantierten optimale Bedingungen für die Schüler. Seit 1997 trägt die Schule den Titel „Elite-Schule des Sports“ und seit 2006 die vom DFB verliehene Bezeichnung „Eliteschule des Fußballs“.

InfoS: - Gerätturnen (Jungen) - Trampolinturnen (Mädchen und Jungen) - Radsport (Mädchen und Jungen) - BMX (Mädchen und Jungen) - Leichtathletik (Mädchen und Jungen) - Fußball (Jungen) - Handball (Jungen) - Volleyball (Mädchen)


17| COTTBUS Heute | Bildung

Sch端ler des Max Steenbeck Gymnasiums, Katharina Gurk und Lucas Hoppe aus der Klasse 9/2. Foto: Michael Helbig

WEBTIPP: www.steenbeck-gymnasium.de


18 CottbuS Heute | Kultur

Cottbus ist ihr „hohes C“ Die weltbekannte Opernsängerin Simone Schröder zieht es immer wieder in die Lausitz. Sie fühlt sich dort wohl und unterrichtet an der BTU Musikpädagogik in Gesang und Fachdidaktik...

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ie steht auf den größten Bühnen der Welt, singt im National Theatre Tokyo, in der Mailänder Scala, in der Washington Opera oder bei den Bayreuther Festspielen. Ihre Bodenständigkeit hat Mezzosopranistin Prof. Simone Schröder aber nie verloren. An der BTU unterrichtet die gefragte Opernsängerin Musikpädagogik in Gesang und Fachdidaktik. „Cottbus ist meine Heimat“, sagt sie mit strahlenden Augen und meint damit ihr „hohes C“.

Musikalische Wurzeln Simone Schröder hat ihre musikalischen Wurzeln in Cottbus. Am Konservatorium lernte sie zunächst Geige und Klavier. „Hier wurde der Spaß und die Liebe zur Musik besonders gefördert“, sagt sie zurückschauend. Nach ihrem

Studium nahm sie eine Gesangsprofessur an der Hochschule Lausitz an. Von 2005 an leitete sie sieben Jahre lang als Dekanin den Musik-Studiengang. Dass eine so erfolgreiche Sängerin in Cottbus lehrt, ist keine Selbstverständlichkeit. „Die Arbeit mit den Studenten macht mir einfach großen Spaß, hier fühle ich mich wohl“, begründet sie. Zudem seien der idyllisch gelegene Campus einmalig und die Lehrbedingungen hervorragend. Vor allem Studenten aus Berlin schätzen dieses Angebot. Zwischen ihren auf dem ganzen Globus verteilten Auftritten kehrt Simone Schröder immer wieder gern nach Cottbus zurück. „Der nahegelegene Spreewald ist für mich Urlaub pur.“ Als Weltstar würde sich die Cottbuserin aber nicht bezeichnen. „Ich bin nur oft zur richtigen Zeit am rechten Ort gewesen“, sagt sie.

Simone Schröder unterrichtet gern in ihrer Heimatstadt Cottbus. Foto: PR

Mit viel Gefühl fürs Clavichord Einmalig in Deutschland: an der Brandenburgischen Technischen Universität lernen Studenten das Spielen auf historischen Tasteninstrumenten

M Unter den Augen von Prof. Wolfgang Glemser übt eine Studentin auf dem alten Tasteninstrument Clavichord. Foto: Lars Hartfelder

WebtIpp: www.tu-cottbus.de

it Gefühl streicht Prof. Wolfgang Glemser über die kleinen Tasten des Clavichords. Leise, helle Musik erfüllt den Raum. Ein ungewöhnliches Klangvergnügen in der heutigen Zeit. Alte Tasteninstrumente wie das Cembalo und Clavichord haben in der modernen klassischen Musik kaum noch Platz. An der Cottbuser Universität können die Studierenden das Klangerlebnis vergangener Jahrhunderte nachempfinden. Im Studiengang Instrumental- und Gesangspädagogik lernen sie den Umgang mit historischen Tasteninstrumenten. „Um Stücke von Bach oder Wagner stilgerecht wiedergeben zu können, ist es wichtig zu wissen, wie sie auf historischen Instrumenten geklungen haben“, erklärt Dekan Prof. Wolfgang Glemser. In speziellen Lehrveranstaltungen können die Studenten praktische Erfahrungen sammeln. Ein Cembalo habe beispielsweise einen helleren Grundklang, als ein modernes Klavier. „Die Arbeit auf dem Clavichord spiegelt die Hausmusik des Barocks und Spätbarocks wider“, sagt Glemser.

Für die richtige Wiedergabe der einzelnen Töne komme es bei diesem Instrument besonders auf das Gefühl an. „Die Tasten müssen gestrichen, jeder Ton muss einzeln geformt werden.“

Infos: Studiengang Instrumental- und Gesangspädagogik Das bachelor-Studium umfasst eine künstlerisch-praktische und musikwissenschaftlich-theoretische Ausbildung. Die ausgebildeten Musikpädagogen können beispielsweise als Musikschullehrer arbeiten oder in selbstständiger tätigkeit Instrumental- bzw. Gesangsunterricht erteilen.

QR-Code: Clavichord


19 | CottbuS Heute | Kultur

Szene aus der Oper „Lucia di Lammermoor“ von Gaetano Donizetti. Cornelia Zink (Lucia) fesselt das Publikum mit ihrer einzigartigen Stimme und beeindruckenden Ausstrahlung. Foto: Staatstheater Cottbus

Überleben durch Leidenschaft Grundsaniertes Haus und viel Kreativität sichern das Überleben eines Theaterjuwels im Süden Brandenburgs

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as Motto „Überlebenskünstler“ hat das Staatstheater Cottbus über die Spielzeit 2013/2014 gestellt. Die lockt mit den ersten Premieren von “Le Sacre du printemps- Frühlingsweihe.“, einem Ballett von Lars Scheibner und Jacob Steinberg, am 27. September, der Opern “Carmen“ am 11. Oktober sowie „Peer Gynt“ im Januar. Und es ist sicher Überlebenskunst, die heute hinter Brandenburgs einzigem Staatstheater mit vier Sparten steckt. Leidenschaft, Spielfreude und die treue Sympathie der Region machten es zum Mittelpunkt der Theaterkunst im Süden des Landes. Über 100 000 Besucher jährlich zählte es zuletzt und eine Auslastung bei rund 80 Prozent.

Einzigartiger Jugendstil Dabei ist es nicht nur die Theatersondern auch die Baukunst, die begeistert. Das große Haus am Schillerplatz feierte 2008 sein 100-jähriges Jubiläum. Der von Bernhard Sehring entworfene Jugendstilbau (siehe Foto Seite 10) ist einzigartig in Europa und wurde damals aus Spenden der Cottbuser Bürger finanziert. 70 Prozent der Bausubstanz sind noch im Originalzustand erhalten. Behutsam hinzugefügt wurde zuletzt, was den neuen Vorschriften geschuldet war: vom Brandschutz bis zur Klima- und Lüftungstechnik. Auf diese Weise grundsaniert, ist das Überleben keine Kunst mehr, sondern ein dauernder Ansporn

für künstlerische Glanzleistungen. Die bekommen die Besucher in den nächsten Monaten in 16 Premieren geboten. Große und kleine Überlebenskünstler kommen auf die Bühnen. Einmal in der Spielzeit bündeln Schauspieldirektor Mario Holetzeck und sein Ensemble die Kräfte zu einem großen „Spektakulum“, bei dem es mehrere Inszenierungen an einem Abend zu erleben gibt. Für Juni plant das Staatstheater eine Open-AirInszenierung von Beethovens „Fidelio“ – in enger Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtszentrum Cottbus.

WeBtiPP: www.staatstheater-cottbus.de

Piccolo – Bühne der jungen Generation

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Piccolo Theater.

Foto: M. Helbig

eitdem das Piccolo-Theater sein neues Haus am Erich-KästnerPlatz bezogen hat, schreibt es sich groß. Das drückt aus, was sich seit seiner Gründung 1991 vollzogen hat: Mit jährlich rund 300 Vorstellungen und 10 Premieren im Puppen- und Schauspiel ist das Kinder- und Jugendtheater tatsächlich groß geworden. Und dabei jung geblieben. Kinder und Jugendliche der

Stadt füllen die Bühnen des Hauses mit ihrer Kunst. Sie wählen die Themen, die sie bewegen: Schule, erste Liebe und Erwachsenwerden. Wandlungen in jeder Form. Auch das Haus kann das von sich behaupten: Es entstand aus einer ehemaligen Wandlerstation der Stadtwerke.

WeBtiPP: www.piccolo-cottbus.de


20| Cottbus Heute | Kultur

Cottbuser Termine 2013 Veranstaltungshöhepunkte 14. bis 15. september 2013 Oberkirchplatz 16. cottBuser töPferfest Über 70 Töpferhandwerker aus ganz Deutschland rund um die Oberkirche St. Nikolai. Sonnabend ab 10 Uhr, sonntags ab 11 Uhr, Eintritt frei www.cottbus.de

11. bis 13. oktober 2013 BTU und viele Orte in Cottbus elternAlArm Ihre Kinder, Enkel, Nichten oder Neffen wollen in Cottbus studieren? Wir zeigen an einem Wochenende, was den Nachwuchs in Cottbus erwartet. www.elternalarm-cottbus.de 18. bis 20. oktober 2013 Messe Cottbus herBstmesse cottBus Größte Verbraucher-Ausstellung der Lausitz www.cmt-cottbus.de

27. september 2013 Staatstheater (Kammerbühne) Premiere „le sAcre Du PrintemPs“ Ballett von Lars Scheibner und Jacob Steinberg (UA) www.staatstheater-cottbus.de 2. bis 6. oktober 2013 Innenstadt lAusitzer BAuernmArkt Ländliche Traditionen, Bräuche und Produkte werden in der Innenstadt präsentiert. Das Tierzelt zeigt den Stadtkindern Kühe, Schafe, Lamas und Schweinchen. Verkaufsoffener sonntag am 6. oktober 2013. www.coex-gmbh.de

12. oktober 2013 20 Orte in der Stadt nAcht Der kreAtiVen köPfe Klüger über Nacht! Unternehmen und Institutionen entführen in ihre Wissenswelt und gestatten einen Blick hinter die Kulissen. Während andere schlafen, können die Besucher eine Nacht lang entdecken, staunen und forschen. www.2013.ndkk.de

2. november 2013 Staatstheater (Großes Haus) Premiere „sein oDer nichtsein“ Komödie von Nick Whitby www.staatstheater-cottbus.de 5. bis 10. november 2013 Innenstadt 23. filmfestiVAl cottBus – festiVAl Des osteuroPäischen films International beachtetes Filmfestival mit Schwerpunkt auf osteuropäischen Produktionen. Dichtes Programm an mehreren Vorführorten in der Innenstadt mit verkaufsoffenem sonntag am 10. november www.filmfestival-cottbus.de

7. und 8. Dezember 2013 Klosterplatz ADVentsmArkt An Der klosterkirche www.klosterkirchengemeinde.de

14. bis 15. Dezember 2013 Historischer Gutshof Branitz ADVentsmArkt PArk & schloss BrAnitz Sternenzauber, Lichterglanz, Tannenduft und über allem der geniale Geist Pücklers. Die Besucher erwartet ein erlesenes Angebot: außergewöhnliche Geschenke, Weihnachtsköstlichkeiten, eine lebendige Krippe und winterliche Kutsch- und Gondelfahrten. www.adventsmarkt-branitz.de

22. november 2013 Staatstheater (Großes Haus) Premiere „Der teufel mit Den Drei golDenen hAAren“ Märchen von Grimm/ Katrin Lange www.staatstheater-cottbus.de 27. november bis 23. Dezember 2013 Innenstadt WeihnAchtsmArkt Der tAusenD sterne Vom Auftakt mit Mitternachtsshopping bis zum Weihnachtsfest: Einkaufen unter dem Sternenhimmel in der Innenstadt täglich von 11 bis 20 Uhr. Eintritt frei. Verkaufsoffene sonntage in der innenstadt am 15. und 22. Dezember 2013. www.cottbus.de


21| Cottbus Heute | Kultur

Cottbuser Termine 2014 veranstaltungshöhepunkte 10. und 11. Januar 2014 Messe Cottbus imPuls Messe für Aus- und Weiterbildung, Studium, Existenzgründung und Arbeit www.impuls-cb.de 16. bis 19. Januar 2014 Campus der BTU „ei(n)Fälle“ – bundesWeites kAbAretttreFFen der studiosi Junger, tabuloser Humor, dargeboten von Laien und Semiprofikabaretts aus der deutschsprachigen studentischen Szene auf drei Campusbühnen www.studentenkabarett.de

28. Februar 2014 Staatstheater (Großes Haus) Premiere „ÜberlebenskÜnstler“ Ein Schauspielspektakulum mit fünf Stücken www.staatstheater-cottbus.de 2. märz 2014 Innenstadt Zug der Fröhlichen leute Ostdeutschlands größter und fröhlichster Karnevalumzug mit 4000 Mitwirkenden und Fernsehübertragung im Rundfunk BerlinBrandenburg rbb. Tausende Kamellen fliegen – Schirme nicht vergessen! www.karneval-lausitz.de

25. und 26. Januar 2014 Messe Cottbus 24. hAndWerker-Ausstellung Leistungsschau des regionalen Handwerks www.cmt-cottbus.de

26. April 2014 Staatstheater (Großes Haus) Premiere „WAs ihr Wollt“ Komödie von William Shakespeare www.staatstheater-cottbus.de

29. Januar 2014 Lausitz-Arena 12. internAtionAles sPringer meeting Hochsprung der Frauen und Stabhochsprung der Männer. Spitzensport mit Unterhaltungsprogramm – moderiert von den Sportprofis aus Funk und Fernsehen. www.springermeeting-cottbus.de

14. bis 16. Februar 2014 Messe Cottbus reise-FreiZeit-cArAvAn-boot cottbus Fit & gesund Ausstellung für Ferien, Tourismus, Freizeit, Caravan, Camping und Boote www.reisemarkt-cb.de

27. April 2014 19. FrÜhlingsrAdeln Die Radsaison wird mit tausenden Freizeitradlern eingeläutet. www.rsc-cottbus.de

17. und 18. mai 2014 Historische Schlossgärtnerei gArtenFestivAl PArk und schloss brAnitZ Hochwertige Pflanzen und Sämereien, Gartenaccessoires, Antiquitäten und kulinarische Köstlichkeiten, inspiriert von Fürst Hermann von Pückler-Muskau www.gartenfestival-branitz.de

24. mai 2014 Staatstheater (Großes Haus) Premiere „Purcell-Pieces & Pieces oF nymAn“ Zwei Ballette von Nils Christie/ Adriana Mortelliti (UA) www.staatstheater-cottbus.de 7. bis 9.Juni 2014 (Pfingsten) Bahnhof Sandower Dreieck 60 JAhre PArkeisenbAhn cottbus Anlässlich des runden Geburtstags der beliebten Kleinbahn geben sich Loks und Bahnen aus ganz Deutschland auf Kleinspur ein Stelldichein zur Fahrzeugparade mit großem Volksfest www.pe-cottbus.de

20. bis 22. Juni 2014 Innenstadt stAdtFest cottbus In der Innenstadt: Drei Tage, mehrere Bühnen und viele hundert Künstler und Akteure, Eintritt frei www.cottbus.de

21. Juni 2014 Staatstheater (Großes Haus) Premiere „shockheAded Peter“ Grusical von Mc Dermott/Crouch/Jaques nach „Der Struwwelpeter“ www.staatstheater-cottbus.de

WebTipp: www.cottbus-tourismus.de


22| Cottbus Heute | Natur & umwelt

In der renaturierten Spreeaue zwischen Cottbus und dem Spreewald sind zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten zu Hause.

Foto: Kliche

Millionen-Investition Spreeaue Mit der Renaturierung der Spreeaue zwischen dem Cottbuser Ortsteil Döbbrick und dem Spreewald-Dorf Schmogrow wurde Landschafts-Geschichte neu geschrieben

E

in hellbrauner Fischotter gleitet geschmeidig durch das Wasser, während zwei Störche auf der angrenzenden Wiese nach Nahrung suchen. Die idyllische Spreeaue, die sich zwischen dem Cottbuser Ortsteil Döbbrick und Schmogrow (Amt Burg/ Spreewald) befindet, wurde in den vergangenen Jahren renaturiert und hat ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückerhalten. Mehrere Millionen Euro kostete das Projekt. Bei Hochwasser dient die Spreeaue auch als Überflutungsfläche. Auf dem etwa 400 Hektar großen Gebiet schaffte die Vattenfall Europe Mining AG einen Ausgleich für die dem Tagebau Cottbus-Nord weichenden Lakomaer Teiche. Entstanden ist eine einzigartige Flusslandschaft mit acht neu angelegten Teichen, in denen viele seltene Tiere einen neuen Lebensraum gefunden haben. Im Frühjahr 2010 waren aus dem Teichgebiet Lakoma ca. 68000 Rotbauchunken umgesiedelt worden. Außerdem wurden 20000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Im Schatten von

Erlen, Weiden und Wasserfenchel finden die Tiere hier optimale Lebensbedingungen. In der nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Cottbus gelegenen Auenlandschaft haben sich inzwischen auch zahlreiche Fledermausarten angesiedelt, wie beispielsweise die seltene Teichfledermaus.

Neue Fischteiche Nach der Renaturierung befinden sich acht Teiche mit einer Gesamtfläche von 21 Hektar in der Spreeaue. Die Fischgewässer werden nach naturschutzfachlichen Kriterien bewirtschaftet. Die etwa 70 Zentimeter tiefen Teiche dienen hauptsächlich der Aufzucht von jungen Karpfen, die wiederum teilweise von Fischottern als Nahrung genutzt werden.

Vorfahren am Wasser

Rotbauchunke.

Fotos: Fotolia

Bereits im Zeitraum von 1500 bis 500 v. Chr. war die Spreeaue von einem bronzezeitlichen Volk besiedelt worden. Ackerbau und Viehzucht standen im Mittelpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit. Im 8. und 9. Jahrhundert siedelten sich die ersten Handwerker der Slawen an. 1975 wurde das Gebiet in Vorbereitung für den Tagebau entwässert. Eine weitere wichtige Bedeutung erlangte die renaturierte Spreeaue zum ersten Mal im Jahr 2010, als sie im August beim Hochwasser als riesiges Auffangbecken für einen Teil der Wassermassen diente. Beim Hochwasser im Juni 2013 wurden ebenfalls große Flächen überflutet.


23 | Cottbus Heute | Natur & umwelt

Tierische Landschaftspfleger In der Spreeaue zwischen Cottbus und Spreewald leben Auerochsen, Wasserbüffel und Wildpferde – eine Attraktion für Touristen

Idylle in der Spreeaue bei Dissen.

P

lötzlich galoppieren sie über die Wiese: echte Wildpferde. Und das nicht etwa in der französischen Carmargue, sondern in der Spreeaue. Die liegt zwischen Cottbus und Spreewald und hat tierische Landschaftspfleger verordnet bekommen. Denn Spreeaue und die neu geschaffenen Wiesenlandschaften sollen möglichst natürlich werden. Und damit nichts zu sehr ins Kraut schießt wurden große Pflanzenfresser angesiedelt: Auerochsen, Wasserbüffel und Tarpane – eine Kreuzung von Wildund polnischen Hauspferden.

Man erwartet sie hier nicht: Wildpferde und Wasserbüffel in der Spreeaue.

Nahrungspyramide In der dichten Vegetation bieten die Pfade der Weidetiere gute Bedingungen für kleinere Lebewesen. Die Ansiedlung der großen Vierbeiner ist Bestandteil einer ganzen Nahrungspyramide. So nutzen Brachvögel, Kiebitze, Uferschnepfen und viele andere Wiesenbrüter das offene Weideland zum Brüten, die Wasserstellen der Großen dienen den Kleinen als Vogeltränke. Um die Landschaftsund Biotoppflege kümmert sich die Aueroxenreservat Spreeaue GmbH.

Fotos: Mario Behnke

Die Bewirtschaftung erfolgt in einer sechsgliedrigen Fruchtfolge. Hauptkulturen sind Winterweizen, Roggen und Sonnenblumen. Das Gebiet ist fest in ein umfangreiches Netz an gut ausgebauten Radwanderwegen eingebunden. Es verbindet die Stadt Cottbus mit dem nahegelegenen Spreewald. Besucher können die Tiere dort in ihrer natürlichen Umgebung hautnah beobachten. Ein mobiler Imbiss versorgt in der Spreeaue Radtouristen und Besucher von Mai bis Oktober täglich mit frischen Bio-Produkten und bietet Spezialitäten aus Aueroxenfleisch an.

Spreeaue

Cottbus

Bootsanschluss an den Spreewald Zwischen Cottbus und Burg ist die Spree für Paddler ausgebaut worden.

M

an sagt, es ist von Cottbus in den Spreewald nur ein Katzensprung oder neuerdings ein tagesfüllendes Kanu- oder Kajakerlebnis. Spree abwärts in leichter Strömung fährt man direkt aus dem Cottbuser Altstadtzentrum, vorbei an der historischen Spreewehrmühle nordwärts

infoS: Übernachtungen für Paddler bietet der spreewald oder in Cottbus das bootshaus unter esv_cottbus_kanu@gmx.de.

durch naturbelassene Auenlandschaften und sieht mit etwas Glück Eisvögel, Graureiher, Wildpferde, Auerochsen, Fischotter und Rehe. Damit mehr Paddler dieses Vergnügen genießen können, ist die Spree in den vergangenen Monaten auf 25 Kilometer Länge ausgebaut worden. Ausstiege, Rastplätze, Schwallstrecken mit Bootsgassen machen es den Sportbootfahrern leichter, die noch als Geheimtipp geltende Strecke zu erkunden.

Bootsgasse an der Spree.

Foto: Jürgen Peter

WeBTipp: www.cottbus-tourismus.de


24 | Cottbus Heute | Natur & umwelt

Parkleiter Claudius Wecke Foto: Jens Hofmann

Einzigartig in Europa: Die Wasserpyramide, das Grabmal des Gartenschöpfers Hermann von Pückler-Muskau.

Foto: M. Helbig

Fürstliche Bildergalerie Der Branitzer Park mit seinen weltweit einzigartigen Pyramiden fasziniert jährlich tausende Besucher

W

ie aus einer anderen Welt wirken die beiden Pyramiden im Branitzer Park. Sie sind Wahrzeichen der einzigartigen Naturlandschaft, die Hermann Fürst von PücklerMuskau (1785–1871) geschaffen hat. Und sie sind zugleich auch letzte Ruhestätte des exzentrischen Gartengestalters und seiner Frau Lucie von PücklerMuskau. Auf einem Rundweg durch den 115 Hektar großen Innenpark gelangen Besucher vorbei an beeindruckenden Silberpappeln, blühenden Langgraswiesen, kleinen Wasserstraßen und romantischen Teichen.

Große Artenvielfalt „Der kulissenhaft angelegte Park ist wie eine Bildergalerie gestaltet“, sagt Parkleiter Claudius Wecke. „Der Weg ist stets das Ziel“. Deshalb ist das Schloss zum Beispiel nie komplett aus dem Park heraus zu sehen. Dafür geht’s vorbei an Seen- und Wasserläufen, die sich elegant zwischen den bis zu 15 Meter hoch aufgeschütteten Hügeln des Branitzer Parks schlängeln oder in der Sonne glitzern. Auch die enorme Artenvielfalt hält immer wieder Überraschungen parat. Dabei entwickelt sich der Park ständig weiter.

WeBtipp: www.pueckler-museum.de

„Regelmäßig müssen Sichtachsen geschnitten werden, um die natürliche Wirkung zu bewahren“, erzählt Wecke.

im neu eröffneten Sommercáfe „Goldene Ananas“ lässt sich das fürstliche Flair kulinarisch – deftig oder süß – genießen.

Bald Weltkulturerbe? Rund 220 000 Gäste besuchen und genießen jedes Jahr den Branitzer Park, der mit allen Außenbereichen eine Gesamtgröße von rund 900 Fußballfeldern (622 Hektar) hat. Im kommenden Jahr steht die Sanierung der Pyramiden auf dem Programm. „Derzeit läuft ein Antrag zur Aufnahme ins Weltkulturerbe der Unesco“, berichtet Wecke. Er rechnet sich gute Chancen aus. Nicht entgehen lassen sollte man sich auch die Schlossgärtnerei mit den historischen Gewächshäusern, die Parkschmiede und die Gutsökonomie mit Besucherzentrum und einer Multimediaausstellung. Und

inFos: Der Eintritt zur Gartenanlage ist frei. Am Eingang zum Pückler-Park gibt es einen großen Parkplatz sowie Fahrradschließfächer. Die buslinie 10 führt von der stadt direkt zum Park. Im sommer werden auf den Gewässern des Parks Gondelfahrten angeboten. Während dieser Zeit verbindet zudem die Parkeisenbahn den Pückler-Park mit Cottbus.

Baum-universität: Eine absolute besonderheit im branitzer Park ist die baum-universität, die erst in diesem Jahr eröffnet wurde. Fürst Pückler hatte sich schon seinerzeit dafür eingesetzt, dass in seiner schlossgärtnerei bäume herangezogen werden, um sie später zu verpflanzen. Der Park war praktisch aus dem Nichts heraus aufgebaut worden, zudem kosteten Pflanzen viel Geld. Die Idee des „Grünen Fürsten“ wurde aufgegriffen und ins 21. Jahrhundert weitergedacht. „Hier werden nun einzelne Gehölze vermehrt, die für das Parkbild des Gartenkunstwerks branitz unverzichtbar sind. bei bedarf können sie als neue, genetisch identische Generation punktgenau nachgepflanzt werden“, erklärt Parkleiter Claudius Wecke.

QR-Code: puecklermuseum, parkund-schloss


25 | COTTBUS Heute | Sport

Unser Stolz ist rot-weiß!

S

ie sind der Stolz der Lausitz – die Fußballer des FC Energie Cottbus. Die Mannschaft von Trainer Rudi Bommer gehört in der 2. Bundesliga zum erweiterten Favoritenkreis und will in dieser Saison um den Aufstieg in die 1. Bundesliga mitspielen. Der Verein setzt dabei seit vielen Jahren auf junge, deutsche Spieler und brachte unter anderem Talente wie Nils Petersen und Leonardo Bittencourt hervor, die zum FC Bayern München bzw. zu Borussia Dortmund wechselten. Die Heimstätte, das Stadion der Freundschaft, ist inzwischen eine komplett geschlossene Fußball-Arena, in der 22 500 Zuschauer Platz finden.

Rot-weißer Jubel: FC Energie Cottbus beim Spiel in der 2. Bundesliga. Foto: dpa

WEBTIPP: www.fcenergie.de

Wo ein Weltmeister Runden dreht Bahnradsportler Maximilian Levy hat sich in Cottbus verliebt – und in seine Döbbricker Oase Natur ist unglaublich schön“, erzählt der in Berlin geborene Sportler begeistert.

Weg des Ruhms

Silber und Bronze in London 2012. Foto: dpa

I

n seinem kleinen Häuschen mit Garten fühlt er sich einfach wohl. Der Bahnradsportler und dreifache Weltmeister Maximilian Levy lebt seit vielen Jahren im Cottbuser Ortsteil Döbbrick. Hier findet der 26-Jährige zwischen den vielen Reisen und Wettkämpfen bei seiner Frau und seinem in diesem Jahr geborenen Töchterchen Ruhe und Geborgenheit. Das Grundstück in Döbbrick liegt perfekt – nämlich in direkter Nähe zum Spreewaldradweg. Dort absolviert Levy gern morgens seine Trainingskilometer, während die Touristen noch am Frühstückstisch sitzen. 70 bis 120 Kilometer strampelt er dann durch die Idylle des Spreewaldes. „Die

Und Maximilian Levy mag die Stadt Cottbus: Einer seiner Lieblingsorte ist das Café Schiller am Staatstheater, in dem er gern bei einem Stück Kuchen entspannt. „Das Café Latte am Altmarkt ist ein ähnlich schöner Ort, um abzuschalten.“ Der „Weg des Ruhms“ ein paar Meter weiter vor dem Rathaus ist für den Sportbegeisterten ein Muss, er empfiehlt ihn auch Gästen. Alle Olympiamedaillengewinner der Sportstadt Cottbus sind dort verewigt. Natürlich auch der für den RSC Cottbus fahrende Maximilian Levy, der in London 2012 Silber und Bronze gewann.

Den Blick streifen lassen Der Spezialist für Kurzzeitdisziplinen im Bahnradsport, der bei Vattenfall angestellt ist, reist durch die ganze Welt, ist aber von seiner kleinen Oase in Cottbus immer wieder begeistert. Ebenso von seinem Gärtchen hinterm Haus, in dem er in der knappen Freizeit schon einiges umgestaltet hat und für den nächsten Sommer bereits genaue Pläne verfolgt: „Ein schöner Rasen mit Spielgeräten für unsere Kleine, dazu eine gemütliche Sitzecke, von der man den Blick über die Lausitzer Landschaft streifen lassen kann. Darauf freue ich mich schon jetzt, da ja der Herbst fast vor der Tür steht.“

MEDAILLEN-ERFOLGE: Olympische Spiele: 2008 Peking Teamsprint Bronze 2012 London Teamsprint Bronze Keirin Silber Weltmeisterschaften: 2010 Kopenhagen Teamsprint 2011 Apeldoorn Teamsprint 2012 Melbourne Keirin 2013 Minsk Teamsprint

Gold Gold Silber Gold

Maximilian Levy vor seinem Grundstück . Foto: G. Zielonkowski

WEBTIPP: www.maximilian-levy.de


26 | COTTBUS Heute | Daten & Fakten

Sprungbrett zu neuen Märkten Interview mit Frank Prätzel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Cottbus Frank Prätzel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Cottbus (EGC), ist überzeugt von den Vorteilen der Grenznähe.

Die Entwicklungsgesellschaft Cottbus (EGC) unterstützt Cottbuser Unternehmen und Investoren bei Betriebsgründungen, Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen. Ihr anspruchsvollstes Projekt ist momentan Brandenburgs größte zusammenhängende Industriefläche im Norden der Stadt. Warum der eine einzigartige Chance darstellt, erklärt Geschäftsführer Frank Prätzel.

Herr Prätzel, welche Vorteile hat der Standort Cottbus für Unternehmer und Investoren? Tatsächlich kommen in unserer Stadt einige entscheidende Fakten zusammen: Cottbus hat aufgrund seiner Universität einen sehr hohen Ausbildungsgrad, vor allem im ingenieurtechnischen Bereich. Dennoch sind die Arbeitskosten im deutschlandweiten Vergleich immer noch etwas geringer als der Durchschnitt. Es gibt eine große Akzeptanz für ausländische Arbeitskräfte. Das ist über viele Jahre gewachsen, seit dem hier die Kohle- und Textilindustrie mit Arbeitskräften aus vielen Nationen gewachsen ist. Cottbus ist weltoffener und toleranter als viele meinen. Cottbus liegt im äußersten Osten Deutschlands, ist das nicht ein Nachteil? Nein, im Gegenteil. Vor allem für den Zielmarkt Osteuropa ist Cottbus ein idealer Ausgangspunkt und kann als Sprungbrett in den wachsenden Markt gesehen werden. Die Lage zwischen den Ballungszentren Berlin und Dresden sowie die sehr gute Infrastruktur mit der direkten Autobahnanbindung sprechen für uns. Was ist das Besondere am Technologieund Industriepark Cottbus? Das TIP-Gelände ist mit 285 Hektar der größte zusammenhängende Industrieund Gewerbepark in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Das Areal bietet mit insgesamt 200 Hektar Baufläche

im Industriegebiet und 20 Hektar im Gewerbegebiet ausreichend Freiraum Industrie-Projekte mit großem Platzbedarf. Hier sind wir in der Gestaltung noch flexibel. Welche Unterstützung erhalten Firmen bei einer Ansiedlung? Natürlich tun wir alles dafür, damit Investoren einen idealen Standort bekommen. Bei der Bearbeitung von Anträgen und Genehmigungen unterstützen wir unsere Firmen und setzen schnelle Bearbeitungszeiten durch. Was aber neben diesen Selbstverständlichkeiten besonders interessant ist: Cottbus genießt als Regionaler Wachstumskern bei der Europäischen Union und beim Bund bestimmte Vorteile bei der Ansiedlungsförderung. Die Stadt Cottbus hat zudem die Möglichkeit, beim Erwerb von Grundstücken und Immobilien einen Nachlass auf den Verkehrswert zu geben. Welchen der so genannten „weichen Standortvorteile“ sprechen für Cottbus? Die Lebensqualität ist immer ein entscheidender Faktor. Unsere Stadt bietet in Punkto Kultur, Sport, Bildung und Wohnen alle Vorteile einer Großstadt. Mit dem Spreewald und dem Lausitzer Seenland liegen einzigartige Erholungsgebiete direkt vor unserer Haustür. Cottbus muss sich im deutschlandweiten Vergleich nicht verstecken – im Gegenteil. Das Interview führte Lars Hartfelder

COTTBUS 16.428 ha 10.439 ha 777 ha 172,9 ha

Gesamtfläche Grünflächen und Parks Gewerbeflächen Industrieflächen

POLEN

Technologie- und Industriepark Cottbus (TIP) . Foto: Kliche

Berlin

75 m Höhenlage ü NN nördliche Breite: 51°46’02“ Östliche Länge: 14°19’60“

WEBTIPP: www.egc-cottbus.de

Polen

COTTBUS

Leipzig Dresden


COTTBUS

30.11.1156

aktuelle Daten, Zahlen, Fakten

Datum der Ersterwähnung Zweitgrößte Stadt Brandenburgs Wappentier: Krebs Fluss durch Cottbus: Spree Tageszeitung: LAUSITZER RUNDSCHAU

Einwohnerzahl 100.000

darunter kaufkraftstarke Gruppe der 14-49jährigen: 44.800 darunter schulpflichtige Kinder und Jugendliche (6-16 Jahre): 6.500 darunter Kinder bis 5 Jahre: 4.400 Durchschnittsalter gesamt: 45,3 Jahre  darunter Akademiker: 45,1 % darunter Facharbeiter: 49,0 %

darunter etwa 8.500 Studierende aus ca. 100 Nationalitäten

17.033 €

5.300 Kitaplätze

ca. 2.000 Hotelbetten

14 Grundschulen

100.000 Gästeankünfte im Jahr 2011

13 weiterführende Schulen

187.000 Gäste-Übernachtungen im Jahr 2012

ca. 400 Vereine

darunter Sportvereine: ca. 120 Anzahl Sporthallen: 50 Sportplätze/Stadien: 49

19.700 Einpendler

pro Einwohner durchschnittliche Gesamtkaufkraft

70 Schienenminuten Berlin Hbf

7.200 Auspendler Aktuelle Arbeitslosenzahl: 11,6%

100 Schienenminuten Dresden 60 – 80 Autominuten nach Berlin 90 Autominuten nach Dresden

5-30 €

32-200 €

30-100 €

5,40-6,20 €

3-6,20 €

5,50-11 €

550-1800 €

pro m²

pro m²

pro m²

pro m²

pro m²

pro m²

pro m²

Kaufpreis Industrie- und Gewerbeflächen

Kaufpreis Handelsflächen

Kaufpreis Bauland

Miete Neubauwohnung

Miete sanierte Altbauwohnung

Miete Büro Zentrum

Kaufpreis Einfamilienhäuser

Weitere Besonderheiten:

Heimat der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg Brandenburgs größtes Klinikum: Carl-Thiem-Klinikum Verkehrsknotenpunkt, Marktplatz der Lausitz Einzige Wasserpyramide Europas im Branitzer Park Brandenburgs einziger Liga-Fußballverein: FC Energie Cottbus Größte zweisprachige Stadt Deutschlands mit der regionalen Minderheit der Sorben/Wenden Einziges Vierspartentheater Brandenburgs Brandenburgs leistungsfähigste Sportstätten rund um den Olympiastützpunkt mit Schwerpunktförderung im Turnen und Radsport und vieles mehr

Berühmte Cottbuser:

erster Ehrenbürger der Stadt, Parkschöpfer, Literat und Kosmopolit Fürst Hermann von Pückler-Muskau, Landschaftsmaler Carl Blechen, Schauspieler Uwe Kockisch Zahlreiche sportliche Größen, Olympiasieger und Weltmeister: Rosi Ackermann, Lutz Heßlich, Hans-Joachim Hartnick, Olaf Pollack, Maximilian Levy, Toni Martin

Cottbuser Spezialität: Cottbuser Baumkuchen

Berühmtester Zungenbrecher: Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten blank!

Homepage für amtliche Angelegenheiten: www.cottbus.de Homepage für touristische Angelegenheiten: www.cottbus-tourismus.de

Studieren in Cottbus an der Fakultät Cottbus-Senftenberg:

Bauen – 12 Studiengänge von Architektur bis „World Heritage Studies“ Gesundheit/Soziales/Musikpädagogik – 6 Studiengänge von Instrumental- und Gesangspädagogik bis Physiotherapie Ingenieurswissenschaften – 10 Studiengänge von Elektrotechnik bis Wirtschaftsingenieurwesen Naturwissenschaften/Informatik – 9 Studiengänge von Biotechnologie bis Physik Umwelt – 6 Studiengänge von Umweltingenieurwesen bis Landnutzung und Wasserbewirtschaftung Wirtschaftswissenschaften – Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht Kulturwissenschaften – Kultur und Technik


15 years Project Pitchings Networking Information & Workshop Programmes

DIE LAUSITZ ALS TREFFPUNKT DER EUROPÄISCHEN FILMWIRTSCHAFT 15 Jahre Ost-West-Koproduktionsmarkt connecting cottbus Das osteuropäische Kino ist wieder im Kommen. Nachdem die diesjährige Berlinale in ihrem Wettbewerb fünf Filme aus den ehemals sozialistischen Staaten präsentiert hatte, tummeln sich die Scouts der internationalen Szene erneut auf einschlägigen Filmfestivals wie Karlovy Vary, Sotschi oder Wroclaw. Das FilmFestival Cottbus wurde bereits 1991 gegründet. Seit 15 Jahren werden in dessen Rahmen auch Ost-West-Koproduktionen angebahnt: der parallel stattfindende Koproduktionsmarkt connecting cottbus ist aus der internationalen Filmwirtschaft nicht mehr wegzudenken und gehört zu den am längsten bestehenden Koproduktionsmärkten in Europa. >>> Ziel ist, Produktionsfirmen in Osteuropa mit der internationalen Szene zu vernetzen und europäischen Produzenten Zugang zum osteuropäischen Markt zu verschaffen. Viele inzwischen international erfolgreiche Produzenten gingen hier erste Schritte in Richtung internationaler Markt und Koproduktion. Über ein Drittel der bei connecting cottbus vorgestellten Projekte wurden realisiert. Von den 173 zwischen 2001 und 2012

gepitchten Filmvorhaben sind 53 fertiggestellt, bei weiteren 11 haben die Dreharbeiten begonnen. >>> Filme, deren Karriere als Pitch bei coco begann, sind regelmäßig auf bedeutenden Festivals zu sehen. Zu den erfolgreichsten Projekten gehören Sergei Loznitsas MY JOY (Cannes 2010), Florin Şerbans IF I WANT TO WHISTLE I WHISTLE (Berlinale 2010) und Oleg Novkovićs WHITE WHITE WORLD (Locarno 2010). Vor kurzem lief in Locarno der 2009 bei connecting cottbus gepitchte rumänisch-ungarische ROXANNE. >>> 2013 werden erneut 13 Spielfilmprojekte vorgestellt, die in Cottbus nach Koproduzenten suchen. Daneben werden im Rahmen von Podiumsdiskussionen und Workshops Themen diskutiert, die den mit dem osteuropäischen Kino verbundenen Produzenten derzeit auf den Nägeln brennen – von der erneuten Umstrukturierung der russischen Filmförderung bis zu Ideen, um den Marktanteil für osteuropäische Filme in Europa zu verbessern. Hauptförderer von coco sind die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und das MEDIA-Programm der Europäischen Union, unterstützt wird coco durch die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH. Über die Jahre hinweg hat der Filmmarkt weitere Partner finden können, wie die Postproduktionsfirma „The Post Republic“, und auch die Produzentenvereinigungen EAVE und ACE, die ihre Mitglieder zur Teilnahme an connecting cottbus aufrufen. ■ Bernd Buder, DIRECTOR >>> www.connecting-cottbus.de

Das FilmFestival Cottbus ist nicht nur zu einem begehrten Publikumsfestival, sondern auch zu einem der wichtigsten internationalen Schaufenster des osteuropäischen Films geworden, das jährlich etwa 140 Filme zeigt. Zu den diesjährigen Höhepunkten gehören, neben den drei Spielfilmwettbewerben, der Fokus mit

Filmen von und über Sinti und Roma in Osteuropa und die Sektion„Nationale Hits“, die auf internationalen Festivals leider nur selten zu sehende Kassenschlager aus Osteuropa zeigt. Das FilmFestival Cottbus besuchten im vergangenen Jahr fast 20.000 Filmfreunde. ■ >>> www.filmfestivalcottbus.de


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