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Frauen Neujahrsempfang

FRAUEN: NACH ZWEIJÄHRIGER PAUSE FAND WIEDER EIN HÖHEPUNKT DER FRAUEN IM HANDWERK STATT.

Wann war Ihnen klar, dass Sie den Betrieb übernehmen wollen?

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Wussten Sie schon immer an wem sie den Betrieb übergeben, wollen?

Unser Vater Hans hat seinen Betrieb mit Fleiß und Mühe aufgebaut und viele Jahre geführt. Er erwarb einen breiten Kundenstock und war stets bemüht, mit Erfolg und Tatendrang zu arbeiten. Sein Beruf bereitete ihm Freude und wir spürten Tag für Tag seine Kraft und Energie.

Leider musste er uns krankheitsbedingt vor acht Jahren verlassen.

Nein, eigentlich dachten wir an eine Betriebsschließung, da die eigenen Kinder andere Lebensziele verfolgten. Uns war es wichtig den Betrieb niemandem aufzuzwingen. Als Franziska aber Interesse zeigte, haben wir ihren Wunsch, bei uns als Schneiderin zu arbeiten, natürlich sehr gern erfüllt. Schon bald haben wir gemerkt, dass sie nicht nur als Schneiderin, sondern auch als Führungskraft großes Talent hat.

Der Neujahrsempfang der Frauen im Handwerk ist mittlerweile zu einem traditionellen Netzwerkevent geworden. Heuer stand die Veranstaltung unter dem Motto „Schwungvoll ins neue Jahr“.

Frauen beweisen tagtäglich ihr Können im Beruf, in der Familie und im Ehrenamt. Petra Holzer, Landesobfrau der Frauen im Handwerk erklärte: „Mit Überzeugung, Mut und Leidenschaft zeigen wir Frauen, wie Führung geht und wie Unternehmen von den Stärken der Frauen profitieren. Daher wünsche ich mir, dass sich noch mehr Frauen trauen, Führung zu übernehmen, auch in ehrenamtlichen Funktionen.“ lvh-Vizepräsident Hannes Mussak unterstrich die Wichtigkeit der Unternehmerinnen: „Derzeit sitzen fünf starke Frauen im höchsten Führungsgremium des Verbandes. Alle sind aus den Reihen der Landesgruppe der Frauen im Handwerk hervorgekommen. Sie sprechen und bestimmen im lvh-Vorstand mit, wenn es um die wichtigsten Themen im Handwerk geht. Heute möchten wir den Frauen egal in welcher Rolle und in welcher Funktion für ihren unermüdlichen Einsatz danken.“

Wie ging die Übernahme von statten?

Er zeigte und lehrte uns, wie man mit Motivation, Eifer, Optimismus und Zielstrebigkeit vorankommt und vieles im Leben erreichen kann.

So viel konnten wir von ihm lernen und mitnehmen. Das gab uns, meinem Bruder und mir die Stärke, den Betrieb zu übernehmen und mit Freude, in seinem Sinne, weiterzuarbeiten.

Reibungslos und ohne großen bürokratischen Aufwand, da Franziska den Betrieb als Familienmitglied übernommen hat. Wir haben die Übernahme mit einem großen Fest anlässlich unseres 70-jährigen Firmenjubiläums gefeiert.

Welchen aktuellen Herausforderungen stehen Sie gegenüber?

Die Herausforderung ist es, Tag für Tag den Kundenstock unseres Tales und darüber hinaus zufriedenzustellen.

Leider ist die Gesellschaft bereits auf einem Punkt, in der ihr das Warten und Geduld zeigen oftmals etwas schwerfällt. So ist es die Kunst, auch in stressigen Zeiten die Ruhe zu bewahren, gut zu organisieren und das richtige Gleichgewicht auch auf die Mitarbeiter zu übertragen.

Wann war Ihnen klar, dass Sie den Betrieb übernehmen wollen?

Die Veranstaltung wurde von hochkarätigen Gästen aus der Politik besucht, darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrätin Waltraud Deeg, Landtagsabgeordneter Gert Lanz, Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder und viele mehr. Die lvh-Spitze war mit Vizepräsident Giorgio Bergamo und Vizedirektor Hannes Mussak präsent.

Und nicht zuletzt: Auch die Zeit für sich selbst zu finden, um die richtige Balance zu erhalten.

Welchen Rat möchten Sie Frauen geben, die einen Betrieb übernehmen?

Als Tochter unseres Familienunternehmens habe ich immer wieder bei Märkten ausgeholfen. Den für mich magischen Moment habe ich erlebt, als ich einem Kunden über unsere Familiengeschichte, über unsere Produkte und Arbeitsweise erzählt habe. Da wurde mir bewusst, dass ich diesen Betrieb unbedingt am Leben erhalten möchte.

Einen Betrieb zu übernehmen ist nicht nur für uns Frauen, sondern für jedermann ein Schritt, der gut durchdacht sein muss. Wenn ein Betrieb gut geführt werden will, muss man selbst & ständig anwesend sein, um den Überblick zu bewahren. Vor allem wir Frauen müssen oftmals unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen, um den nötigen Respekt zu erhalten.

Welchen Rat möchten Sie Frauen geben, die einen Betrieb übernehmen?

Ich rate allen Frauen mutig zu sein, sich treu zu bleiben und sich bei Unstimmigkeiten oder wenn es nicht glatt läuft, nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Miteinander und nicht gegeneinander arbeiten, sich vernetzen und offenbleiben, für alle sich bietenden Möglichkeiten.

Aufruf an jede Frau, welche den Schritt in die Selbstständigkeit gehen will: Nur wer sich etwas traut ein Wagnis eingeht, hat Aussicht auf Erfolg.

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