SPORTBUZZER Magazin | Herbst 2020 | Ein Produkt der Leipzig Media GmbH

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Magazin

HERBST 2020

Leipzig, fertig, los!

Eissport in Leipzig lebt

Erst die Lizenz, dann die Eishalle: die Exa Icefighters Ab ins Warme

Wo Tennisspielen in der ­kalten ­Jahreszeit möglich ist

Helden in Grün Die Handballer der SC DHfK Leipzig zeigen in der Corona-Krise, wie man über sich hinauswächst


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Editorial

Gemeinsam durch die Krise E

s war der 10. März 2020: An diesem Tag machen viele Leipziger das Ende der Sportveranstal­ tungen vor Corona-Krise und quasi Lockdown

fest – das Champions-League-Rückspiel von RB Leipzig

gegen Tottenham Hotspur vor ausverkauftem Haus mit 42 146 Zuschauern. Wenige Tage später war dann komplett Schicht im Schacht. Auch Handballmanager Karsten Günther vom SC DHfK Leipzig sagt im Gespräch mit dem SPORTBUZZER MAGAZIN: „Schon krass, wie sehr sich alles sieben Monate später verändert hat!“ Viele Lebens­bereiche haben sich seitdem weitgehend normalisiert, auch die Leipziger Sportvereine haben sich ins Zeug gelegt und mit viel Engagement und Kreativität über Wasser gehalten. Am besten gelang es immer dort, wo sich Menschen gemeinsam gegen die Krise gestemmt Thomas Bothe

Frank Schober

Redakteur

LVZ-Sportchef

­haben. Was genau die grün-weißen Bundesliga-Handballer von Karsten Günther die Krisenzeit über getrieben haben, und welche „Heldentaten“ sie vollbrachten, haben wir uns in der Titelgeschichte unserer Herbstausgabe noch einmal genauer angesehen. Ohne zu viel zu verraten: Günther selbst sieht den eigenen Beitrag nicht ganz so heldenhaft. Zu Wort kommen im SPORTBUZZER Magazin auch die

Impressum Sportbuzzer Magazin der Leipzig Media GmbH

Exa Icefighters Leipzig, die kurz vor Saisonbeginn noch schnell zum Mieter der eigenen Heimspielstätte im Kohlrabizirkus wurden und gleichzeitig ihren lang-

Verlag: Leipzig Media GmbH – Ein Unternehmen der Leipziger Volkszeitung, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

jährigen Geschäftsführer und Tausendsassa André

Druck: Mario Rudolf rudolf.kommunikation Niersteiner Straße 17, 60598 Frankfurt

Und last but not least treffen in diesem Heft auch noch

Vermarktung: Björn Steigert, Thomas Jochemko

Teams MFBC und SC DHfK aufeinander. Die zwei Ver-

V.i.S.d.P.: Jan Emendörfer

eine verfolgen beide sehr unterschied­liche Ansätze

Redaktion: Thomas Bothe, Frank Schober

und sind sich dabei doch überraschend einig.

Krüll verlieren.

die beiden Kapitäne der erstklassigen Floorballer-­

Layout & Grafik: Anne Bittner Kontakt: sportbuzzer@leipzig-media.de

Ihr Thomas Bothe

Redaktionsschluss: 14.10.2020

und das Team vom SPORTBUZZER Magazin

Erscheinungsweise: A lle drei Monate, jeweils zum Monatsersten: im März, Juni (2020 im Juli), September, ­Dezember Titelfoto: Christian Modla (abgebildet: Lukas Binder vom SC DHfK Leipzig)

Herbst 2020 Magazin

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INHALT

Sportbuzzer magazin

06 Profi Sports Handball Die Bundesliga-Profis

vom SC DHfK Leipzig haben in der Krise 06 GroSSes geleistet

10 In The Mix Meldungen 12 Fussball ­­Abschaffen oder Bei-

Fitness Der Zwenkauer Richard Baum arbeitet als Personal Coach 14 für Profis wie Serge Gnabry Eishockey Die Exa Icefighters

klären kurz vor Saisonstart die 16 Spielstättenfrage

behalten? Die 50+1-Regel aus Sport­ wissenschaftlicher Perspektive

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Content

18 24 In The Mix Meldungen Ringen Nachwuchshoffnung Anastasia Blayvas über ihre Olympia-Träume

26

14 Hidden Champions

Everybody Sports Fitness Leipziger Bundesligisten 28 und der deutschlandweite Hype Tennis Ein Überblick über die Tennis30 hallen in Leipzig und der Region

Best of the Rest

Floorball Doppelinterview mit den Kapitänen der Leipziger Bundesligisten

18

Hockey Heinrich Kruse bleibt auch mit 83 Jahren am Ball – ein Porträt

32

Leichtathletik In Leipzig soll bis 2024 22 eine neue Mehrzweckhalle entstehen

Hindernislauf Impressionen vom ­ diesjährigen CrossDeluxe-Lauf am Markkleeberger See

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26 28

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Profi Sports Handball

„Wir machen nur unseren Job“ Während andere in der Corona-­ Krise den Kopf in den Sand steckten, lief der SC DHfK unter Manager Karsten Günther zu Höchsleistungen auf. Der Einsatz zahlte sich aus. Text Thomas Bothe Fotos Christian Modla, SC DHfK Leipzig (3), ­Alexander Prautzsch

A

ls Held sehe ich mich gar nicht“, stellt Karsten Günther gleich klar. „Es gab in dieser Corona-­ Zeit Leute, die ganz andere Dinge geleistet

­haben, nicht nur das Gesundheitspersonal, auch viele andere.“ Der Handballmanager des SC DHfK Leipzig möchte den Heldentitel partout nicht für sich in ­Anspruch nehmen. Denn: „Wir haben nur unseren Job gemacht!“ Ein Understatement. Es war die Kampagne seines Vereins, der Bundesliga-­Handballer, die das Helden-Thema überhaupt erst in die breite Öffentlichkeit trug. Das fing an beim Helden-­Ticket, einer Aktion, um die eigenen Tages- und Dauerkarten nicht gegen Geld zurückzugeben, sondern als Unterstützerleistung umzuwandeln, oder Eintritt für Geisterspiele zu bezahlen. Die Antwort der Fans und Partner: neuer Saison­rekord mit 75 134 Zuschauern. Und das ohne ein einziges Spiel in dieser Zeit. Seitdem wird

das Helden-Motto fortgeführt, mit den Hashtags #handballhelden und #heldenstadt die Heim­spiele der neuen Saison beworben. Helden? Wir? Für Karsten Günther geht es bei dem Begriff nicht um sich selbst oder nur das eigene Bundesliga-Team, sondern jeden einzelnen, der in der K ­ rise Farbe bekannte und aktiv wurde. Aber ob er es möchte Heldenhaft: Bundesligaprofi Lukas Binder im Superhelden-Outfit für die Kampagne des SC DHfK Leipzig.

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oder nicht: Dazu gehörte eben auch der SC DHfK. „Nach den Spielabsagen im März hatte ich zwei Wochen


SC DHfK Leipzig lang so etwas wie eine Schocklähmung“, erinnert sich der Manager. Dann ging plötzlich alles ganz schnell: Nach einem Telefonat mit seiner Schwester, einer Grundschullehrerin, entwickelte der Verein die Videoreihe „Sport frei! Die DHfK-Sportstunde zum Mitmachen“ mit Profi Lucas Krzikalla für Kinder, die zu Hause bleiben mussten. Allein das erste ­Video wurde über 26 000 Mal geklickt. Es folgte eine eigene Hilfsbörse, in der Angebote online unter dem Stichwort „Wir sind ein Team“ koordiniert wurden und jeder nach passenden Einträgen suchen oder selbst welche einstellen konnte. Gleichzeitig engagierte sich der SC DHfK in der Initiative „TeamSportSachsen“ von 22 sächsischen Top-Vereinen und erreichte so eine Unterstützung des Sports vonseiten der Politik mit 20 Millionen Euro über Zuschüsse und Darlehen. Last but not least entstand durch die Initialzündung der Handballer das international beachtete wissenschaft­ liche Corona-Experiment RESTART-19 mit Vertretern der Universitätsmedizin Halle, der Arena-Betreibergesellschaft ZSL und weiteren Partnern wie dem Sänger Tim Bendzko. Ziel war es, dank der 1500 teilnehmenden Zuschauer die genauen Parameter auszuloten, unter denen kulturelle und sportliche Großveranstaltungen wieder möglich sein könnten. Die Ergebnisse werden Ende Oktober erwartet. Ja, der Einsatz des Bundesligisten war natürlich nicht ganz uneigennützig. So nutzte der Verein seine Präsenz auf Facebook, um den eigenen Sponsoren und Partnern in der Krise die durch den Saisonabbruch wegfallende mediale Aufmerksamkeit wenigstens ­anteilig zu ermöglichen. Dennoch handelten Karsten ­Günther und sein Team gemäß des Vereinsmottos „Gemeinsam Vorbild sein“. „Und ich bin heute sehr stolz, wie sich unsere Jungs in der Geschäftsstelle, aber auch unsere Handballer reingehängt haben in den letzten Monaten“, lobt er. „Ich sehe das nicht als Selbstverständlichkeit. Wir sind weder verwandt noch Engagiert, mit Ansätzen zu Hyperaktivität (von oben nach unten): Die Handballer des SC DHfK absolvierten in der Corona-Krise seit März dieses Jahres ein hohes Pensum – von der Videoreihe „Sport frei! Die DHfK-Sportstunde zum Mitmachen“ für Kinder, die zu Hause bleiben mussten, mit Partner Allianz Versicherungen über die offizielle Saisonabschluss-Feier in Superhelden-­ Outfits bis zur Corona-Studie in der Arena Leipzig mit Sänger Tim Bendzko (links) im August. Unten: Karsten Günther, Handballmanager des SC DHfK.

verschwägert, und jeder hatte auch seine ganz eigenen Probleme in dieser Zeit.“ Die Früchte ihrer Arbeit ernten die Verantwortlichen jetzt. Der ursprünglich angestrebte Etat von gut 5,7 Millionen Euro musste zwar trotz Gehaltsverzicht und Kurzarbeit um rund eine Million Euro gekürzt werden, der Großteil der Unterstützer blieb jedoch an Bord. ­Sogar neue Sponsoren konnten gewonnen werden. Viel essenzieller jedoch ist das Vertrauen, das sich der SC DHfK in der guten Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt unter anderem durch die RESTART-Studie erarbeitet hat. „Wir haben uns als ein Partner präsentiert, der sich an Absprachen hält“, so Günther. Die vielen Erkenntnisse durch die Studie, zahlreiche Fürsprecher in der Stadt,

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Profi Sports Handball

Wenn du Dinge machst, und dabei nicht aus rein egoistischen Gründen handelst, dann bekommst du am Ende den Lohn dafür. Karsten Günther

die schrittweise Erhöhung der Zuschauerzahlen von Testspiel zu Testspiel, all das baute aufeinander auf und sorgte dafür, dass der SC DHfK Anfang Oktober mit 2100 Menschen in der Arena in die Saison starten durfte. Das sind deutlich mehr als die 20 Prozent, auf die sich die Bundesländer gemeinsam geeinigt hatten. „Dabei handelt es sich um Leitlinien, von denen im ­Einzelfall abgewichen werden kann“, teilte Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber mit. Mit neuem Sebstbewusstsein als deutschlandweit ­anerkannter Vorreiter im Sport (außerhalb der „Fußball-­ Blase“) ruft Karsten Günther denn auch gleich ambiti­ onierte Ziele aus: „Es soll die beste Saison in der Bundesliga werden“, kündigte er an. Und das gehe ab Platz sieben los. Passend dazu starteten die Handballer mit zwei Siegen optimal in die Liga. Um die eigene Anfälligkeit für Infektionen und die ­folgende Quarantänepflicht zu minimieren, hat der SC DHfK ein ausgeklügeltes System entwickelt: „Wir nutzen mehrere Kabinen, gehen getrennt duschen,

Allianzen in Zeiten von Corona: Während auf der vereinseigenen Online-Hilfsbörse „Suche und Biete“ Menschen, die Hilfe brauchen, mit Menschen, die helfen können, zusammengebracht wurden (Bild oben), versammelte der SC DHfK in der Initiative „Teamsport Sachsen“ das gesamte Know-how der sächsischen Profi-Vereine inklusive RB Leipzig oder auch verfeindeter Teams wie dem 1. FC Lok Leipzig und der BSG Chemie (Mitte).

bei Besprechungen gilt Mund-Nasen-Schutz-Pflicht und wir halten sie möglichst kurz, Abstand im Bus, Spieler auf der gleichen Position möglichst trennen und beim Spiel wechseln wir gezielt innerhalb von 15 Minuten durch, damit die Spieler auf der Bank geschützt werden“, erklärt Günther. Im Falle eines positiven Corona-­Tests – mindestens einmal die Woche sowie zwei Tage vor dem Spieltag wird abgestrichen – könnten damit die Ausfälle minimiert werden „und wir bleiben im besten Fall spielfähig“. Nur eines belastet den herrschenden Optimismus im Verein: die Abhängigkeit von Entwicklungen, die nicht in den eigenen Händen liegen, sprich Corona. „Das ist der wunde Punkt an der ganzen Nummer“, gibt der Handballmacher unumwunden zu. Aber die vergangenen sieben Monate seien dafür ein gutes Praktikum gewesen. „Ich habe deutlich mehr innere Ruhe, denn ich habe gelernt: Wenn du Dinge machst, und dabei nicht aus rein egoistischen Gründen handelst, dann bekommst du am Ende den Lohn dafür.“ Und solange er selbst alles im Rahmen der eigenen Möglichkeiten reinhaue, bleibe diese innere Ruhe.

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tipps für Vereine vom HandballManager Wie auch kleinere oder mittlere Vereine Krisen wie diese meistern können, dafür gibt Karsten Günther vom SC DHfK Leipzig ein paar Tipps aus der eigenen Erfahrung der vergangenen sieben Monate: 1) Allianzen schmieden: „Sucht euch andere Vereine – das können auch Gegner/Kontrahenten sein – oder Partner, mit denen ihr Know-how austauschen könnt und Energie bündeln.„ 2) Transparent bleiben nach innen: „Lasst intern die Hosen runter und legt die Zahlen auf den Tisch. Eure Sponsoren werden es zu schätzen wissen, wenn ihr ehrlich aussprecht, wie ihr die Situation gemeinsam meistern könnt. Bietet im besten Fall eine Perspektive.“ 3) Aktiv werden: „Überlegt euch genau, was ihr machen und leisten könnt. Legt nicht den Fokus auf das Negative der Situation, sondern seid mutig und probiert Sachen aus, auch wenn sie vielleicht mal nicht funktionieren.“ 4) Selbst einbringen: „Schaut euch um und besprecht, wo ihr euch selbst im Umfeld, in der Gemeinde einbringen könnt. Als Verein ist es wichtig, nicht nur an sich zu denken, sondern sich auch als ­Vorbild zu sehen und mitzuhelfen. Das ist am Ende lehrreich und kommt einem vielleicht irgendwann zugute.“ 5) Klar kommunizieren: „Nicht nur intern, auch nach außen solltet ihr klar artikulieren, wo ihr steht, was eure Probleme und was eure Ziele sind. Je mehr euer Umfeld das Gefühl hat, dass ihr nicht mit offenen Karten spielt, desto mehr sinkt euer Rückhalt bei euren Unterstützern.“


ANZEIGEN-SPEZIAL HELIOS PARK-KLINIKUM LEIPZIG auf Kopfsteinpflaster. Aus der Instabilität des Knies resultieren dann abnorme Belastungen des Gelenkknorpels und der Menisken, die irgendwann ihre Funktion als Stoßdämpfer und Verteiler der Gelenkflüssigkeit nicht mehr erfüllen können.

Fotos CHRISTIAN HÜLLER

SCHUTZ UND VORSORGE FÜR DAS KOMPLEXE SYSTEM KNIE Im Interview: Carsten Fischer, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie am Helios Park-Klinikum Leipzig

Welche Sportarten schonen unsere Knie, welche sind besonders belastend? Verletzungsträchtige Sportarten sind solche mit einer gewissen Rasanz, vor allem Ballsport- und Wintersportarten. Fahrradfahren ist eher günstig, weil nicht das volle Körpergewicht auf dem Knie liegt, sondern durch den Sattel abgefangen wird. Zudem sorgt die gleichförmige Bewegung dafür, dass der Knorpelstoffwechsel angeregt wird. Beim Schwimmen muss man zwischen den einzelnen Schwimmarten unterscheiden: Die Beinarbeit beim Kraulen oder Rückenschwimmen ist für die Kniegelenke eher schonend und gut.

Wie kann ich meine Knie gezielt trainieren? In den Bandenden gibt es kleine Nervenkörperchen, die bei Überspannungen Gefahr melden und auf kürzestem Wege die Stützmuskulatur aktivieren, die dann die Lastspitzen abfedert. Je fitter diese Muskulatur ist, desto mehr hält sie aus – und das können Sie trainieren. Wichtig dabei: Sie sollten nicht einseitig trainieren, sondern die Balan-

Ob beim Fußball, Tennis, Sprinten oder Weitsprung: Unsere Knie werden bei vielen Sportarten belastet. Warum ist die Verletzungsrate bei den Knien so hoch?

Innenband, meistens durch Verdreh-Me-

ce zwischen Übungen zu den Beuge- und

chanismen im Zusammenhang mit dem Wegrutschen des Beins nach außen. Tref-

drehermuskeln halten. Wenn es um kon-

fen kann das im Grunde jeden, allerdings

kretes Muskeltraining geht, ist eine Anleitung

Zum einen liegt das an der Anatomie des

ist die Reißgrenze der Bänder schneller er-

im Fitnessstudio sinnvoll. Aber regelmäßige

Kniegelenks. Das Knie bewegt sich nicht

reicht, je mehr Last das Knie tragen muss

Bewegung macht auch schon sehr viel aus.

wie ein Scharnier, sondern in einem Roll-

und je größer die einwirkende Kraft ist.

Gleit-Mechanismus, der einerseits durch die Form der Gelenkflächen und andererseits durch einen ausgeklügelten Bandapparat ermöglicht wird. Zum zweiten steht das

Streckmuskeln sowie den Innen- und Außen-

Muss eine Verletzung am Kreuzband immer operiert werden oder gibt es andere Möglichkeiten?

Knie häufig unter starker Belastung. Schon

Prinzipiell ist das immer eine individuelle

beim Laufen muss jeweils ein Knie ein

Entscheidung, die vom Anspruch der oder

Vielfaches des gesamten Körpergewichts

des Verletzten abhängt und im persönli-

tragen, während das gegenseitige Gelenk entlastet ist. Bei schnellen Sportarten

chen Gespräch mit dem Behandler getroffen werden sollte. Kreuzband-Verletzungen

potenziert sich diese Belastung nochmals erheblich.

sollten bei sportlich aktiven Leuten dann operiert werden, wenn eine Instabilität des Kniegelenks besteht. Häufig merken die Patientinnen und Patienten das erst, wenn

Wie entstehen die typischen Knieverletzungen?

das Knie nach der Verletzung abgeschwol-

Die häufigsten Sportverletzungen am Knie

len ist, das heißt, die Akutphase vorüber

sind Verletzungen der Bänder. Häufig er-

ist: Plötzlich knicken sie beim Laufen auf

wischt es das vordere Kreuzband oder das

unebeneren Böden weg, etwa im Wald oder

„Je fitter die Stützmuskulatur, desto mehr hält sie aus – und das können Sie trainieren.“ CARSTEN FISCHER


In the mix

Das Herz des einen schlägt grün-weiß. Der andere befasst sich beruflich sieben Tage pro Woche mit RB Leipzig, bekennt sich aber stets zu seiner Lebensliebe Mainz 05. Der eine las vor dem entscheidenden Spiel der BSG Chemie um den Aufstieg in die ­Regionalliga die historische Rede Alfred Kunzes auf dem Rasen in Leutzsch vor. Der andere stand beim Abschiedsspiel von RB-Kapitän Dominik Kaiser auf dem Rasen der Red-Bull-Arena. Beide sind seit Jahren

Chemie: Flutlicht-­ Bauvoranfrage bestätigt Die BSG Chemie Leipzig ist auf ihrem Weg zu einer Flutlichtanlage für den Alfred-Kunze-Sportpark wieder ein gutes Stück vorangekommen. Das Amt für Bauordnung und Denkmalpflege hat die Einrichtung einer so genannten Mastflutlichtanlage als bauplanrechtlich ­„zulässig“ anerkannt und damit die Bau­ voranfrage des Regionalligisten positiv beschieden. Das geht aus dem News­ letter hervor, den die BSG am Wochenende an ihre Mitglieder verschickte. ­Damit kann die Planung einer Anlage mit vier 35 Meter hohen Masten samt LED-­ Flutlichtleuchten in die nächste Runde gehen. Chemie Leipzig befasst sich ­unter dem Motto „Flutlicht für Leutzsch“ schon seit geraumer Zeit mit dem Thema. Aktuell befinden sich 405 000 Euro im Sparstrumpf.

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befreundet und spielen sich gern verbale Bälle zu. Im Podcast „Die Rückfallzieher – Über ­Fußball, rote Bullen, Gott und die Welt“ ­machen Kabarettist und Fußballfan Meigl Hoffmann sowie LVZ-Chefreporter Guido Schäfer seit Anfang Oktober genau das. ­Einmal pro ­Woche gibt es ab sofort launige Plaudereien über die schönste Nebensache der Welt und Antworten auf (fast) alle ­Fragen.

U 23-EM: Felix GroSS holt Doppel-Gold Felix Groß kann es nicht nur auf dem schnellen und 250 Meter kurzen Holz­ oval, der aktuell beste Leipziger Radsportler spielt seine Stärken auch auf der 400-Meter-Zementpiste im Freien aus. Bei guten äußeren Bedingungen zog der Olympiakandidat vom SC DHfK Anfang Oktober bei der U 23-EM im italienischen Fiorenzuola ins Finale der 4000-Meter-­ Einerverfolgung ein. Bereits gut drei ­Stunden später machte der 22-Jährige im Endlauf das Gold-Triple perfekt. Wie 2018 und 2019 sicherte sich der Schützling des Leipziger Radsport-Professors Dietmar Junker den Titel. Wenige Tage später gewährten die Verantwortlichen Verfolgungsspezialisten Groß die zusätzliche Chance im 1000-Meter-Zeitfahren. Er dankte es ihnen mit einer weiteren Goldmedaille. Felix Groß schließt ­seine letzten Nachwuchs-Titelkämpfe mit Doppel-Gold im Einzel und Team-­Bronze ab. In vier Wochen folgt die Männer-EM.

Klar ist: Es wird auf jeden Fall persönlich. Denn natürlich halten die beiden Podvast-Protagonisten – allen voran der Ex-­ Kicker Schäfer – mit Anekdoten nicht hinterm Berg. Da wird der Kabarettist schnell zum satirischen Bewährungshelfer seines Gegenübers. Zu hören gibt es „Die Rückfallzieher“ immer donnerstags auf Plattformen wie Spotify, Soundcloud oder iTunes und direkt auf www.lvz.de oder sportbuzzer.de/leipzig.

Partner Pferd: Reiter bangen um Weltcup Die Zahlen sind für die Springreiter beängstigend: Mehr als die Hälfte der Weltcup-Turniere der Westeuropa-Liga wird in diesem Jahr nicht stattfinden – mindestens. Hallen-Events sind in Corona-Zeiten besonders schwer zu finanzieren. Einzelne Veranstalter wollen trotzdem versuchen, Turniere mit deutlich reduziertem Publikum auf die Beine zu stellen. Partner-Pferd-Organisator Volker Wulff will die Weltcup-Station in Leipzig im Januar 2021 liebend gerne durchführen. Doch wenn keine Zuschauer erlaubt sein sollten, muss er absagen: „Dann würde es wirtschaftlich keinen Sinn machen.“ Doch er bleibt zuversichtlich. Der Vorverkauf für die Partner Pferd (unter anderem in der Ticket-­ Galerie) hat am 1. Oktober begonnen. „Zunächst verkaufen wir 1000 Tickets pro Tag.Wenn es die Entwicklung der ­Infektionszahlen in Sachsen zulässt, ­legen wir neue Chargen auf.“

Fotos Jörg Singer, Jens Wagner, Privat, Dirk Knofe

Neuer Podcast zweier Plaudertaschen


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Profi Sports Fussball

50+1-Regelung: Abschaffen oder nicht?

­Sportwissenschaftler Sebastian Björn ­Bauers von der Uni Leipzig ­sammelt ­Argumente für und gegen eine ­Abschaffung der Regel

Text Stephanie Riedel Foto Privat

B

jörn Bauer hat Investoren und Fußballvereine ins

Was Fans deutschlandweit sauer aufstößt: Rasenball-

Boot geholt. Es sei schwer, an Geschäftsführer

sport Leipzig e.V. hat nur 19 stimmberechtigte Mitglie-

großer Unternehmen zu kommen. „Dennoch

der. Der Club verfügt über 600 Fördermitglieder sowie

konnten wir fast jeden zweiten Investor mit unserer

1000 Mitglieder ohne Stimmrecht. Zum Vergleich: Re-

Einladung motivieren, an der Befragung teilzunehmen“,

kordmeister FC Bayern zählt über 290 000 Mitglieder,

sagte der Sportwissenschaftler. Er wandte sich auch

die bei der Mitgliederversammlung abstimmen dürften,

an die Fanbeauftragten aller Clubs von der 1. bis zur

wenn auch nicht zu allen Themen.

4. Liga. Im Magazin „Kicker“ rief er zur Teilnahme an einer Umfrage auf.

Seit über zehn Jahren gibt es Diskussionen über die Aufhebung der 50+1-Regel. „Bisher ist wenig passiert“,

Sportwissenschaftler ­Sebastian Björn ­Bauers von der Universität Leipzig.

Das Gros der Fans (90 Prozent!) äußerte sich klar für

sagte Bauers. „Ich empfehle eine konsensorientierte

den Erhalt der Regel. Denn Vereinsmitglieder und Fans

Modifikation. Entscheidend sind insbesondere die Inter-

wollen weiterhin Einfluss auf ihren Club ausüben und

essen von Fußballclubs, Fans, Investoren und Sponso-

ihn vor der Übernahme durch Investoren schützen.

ren, die wir bereits empirisch erhoben haben.“ Bauers

Eine Aufhebung der 50+1-Regel würde die Mitbestim-

und Kollegen wollen im nächsten Schritt Handlungs-

mung ihrer Ansicht nach einschränken.

empfehlungen erarbeiten.

Zum Hintergrund: Im Zuge der fortschreitenden Profes-

Zülch und Kollegen der HHL haben in der Vergangenheit

sionalisierung und Kommerzialisierung nahm die DFL

schon einen entsprechenden Vorschlag auf den Weg

1998 eine Änderung der Ligastatuten vor. Der Beschluss

gebracht. „Wir empfehlen den handelnden Personen

ermöglicht die Erteilung einer Erst- oder Zweitligali-

eine Anpassung der Regelung, um somit mehr Inves-

zenz an eine Kapitalgesellschaft. Vereine können ihre

toren, und damit Ressourcen, in die deutschen Lizenz-

Lizenzspielerabteilung in eine solche Gesellschaft

ligen zu bringen. Dabei sollten aber klare und rechts­

ausgliedern oder umwandeln. Bedingung ist, dass die

sichere Rahmenbedingungen geschaffen werden“,

Stimmenmehrheit innerhalb der Kapitalgesellschaft

meint der HHL-­Wissenschaftler.

beim Verein, also in letzter Instanz bei den Mitgliedern bleibt (50 Prozent + 1 Stimme). Heißt: Die Vereine,

RB Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff äußerte sich

nicht die Investoren, steuern die ausgelagerte Fußball-

so zur 50+1-Regelung: „Der Fußball hat sich in den

kapitalgesellschaft.

letzten 20 Jahren immens weiterentwickelt. Die Bundesliga muss gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen,

Es geht bei der Regel um die Stimmrechtsanteile an der

mit denen wir die Grundsätze, die uns wichtig sind,

Gesellschaft, nicht um deren Kapitalanteile. „Es ist also möglich, dass ein Investor die Mehrheit der Kapital­

­einerseits nicht aufgeben, andererseits aber in Europa

anteile erwirbt, ohne die Kontrolle in der Gesellschaft

ser neuen Leitplanken sollte dann jeder Verein selbst

auszuüben“, erklärt Hennig Zülch, Professor an der

entscheiden können, wie er mit möglichen Investoren

HHL Leipzig. Diese Möglichkeit kommt bei RB Leipzig

umgeht.“

zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben. Innerhalb die-

zur Anwendung. 99 Prozent des Stammkapitals der Rasenballsport Leipzig GmbH, die die Geschicke der Bundesliga-Profis abwickelt, kommt von der Red Bull

Übrigens: Derzeit prüft das Bundeskartellamt, ob die 50+1-Regel gegen deutsches und europäisches Kartell-

GmbH, das übrige eine Prozent vom Rasenballsport

recht verstößt. Das Verfahren wurde durch die DFL

Leipzig e.V. Das Stammkapital beträgt 2,5 Millionen

­beantragt.

Euro. Die Stimmen dagegen sind 50+1-konform verteilt.

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Profi Sports Fitness

Der Mann, der Serge Gnabry fit macht ­Der Zwenkauer Richard Baum ­­arbeitet als Personal Coach für Profis und eröffnete im Oktober sein eigenes Studio Text Frank Schober Fotos Sven Sonntag/­ Picture Point, Matthias Balk/DPA

F

ast acht Jahre lang lebten Richard und Nadine Baum in London, wo sie zum Betreuerstab von Nationalspieler Per Mertesacker gehörten.

Vor allem Physiotherapeutin Nadine, die beim HCL einst „Mertes“ Frau Ulrike Stange behandelte, hatte den 1,98 Meter großen Innenverteidiger zu dessen Arsenal-­ Zeiten fast täglich auf der Pritsche. Nach dem ­Karriereende des Fußball-Weltmeisters kehrten beide mit Tochter und Sohn nach Zwenkau zurück. „London ist wie eine zweite Heimat für uns geworden – sogar ­unsere Tochter vermisst die Weltstadt“, betont der 36-Jährige. Doch die Familie hat in der Heimat längst Fuß gefasst. Am 1. Oktober eröffnen beide mit zwei Freunden in Zwenkau ein Fitnessstudio. Richard Baum – von Beruf Diplom-Sport- und Fitnesstrainer, hat viele Standbeine, er arbeitet unter anderem als Personal Coach von Fußballprofis. Sein berühmtester Client Serge Gnabry vom FC Bayern hat sich am Freitag gleich mal mit drei Treffern an die Spitze der Torjägerliste geballert. In München, wo Baum meist drei Tage pro Woche arbeitet, hat er auch Bayern-Keeper Ron-Thorben Hoffmann (21, ehemals RB) unter seinen Fittichen. Warum setzen Profis auf individuelle Trainer, wo die Klubs doch heute einen riesigen Betreuerstab haben? Richard Baum erklärt es aus seiner Sicht: „Mein Fachgebiet ist neuronales Training. Einen solchen Experten haben die allerwenigsten Klubs in ihrem Team, die Profis nehmen es extern in Anspruch.“ Auf neuronales Training setzen in Leipzig auch Kugel­ stoßer David Storl oder Handballer Bastian R ­ oscheck. Was steckt dahinter? „Wir spielen mit dem Gehirn. das Gehirn steuert alles. Wer seinen Schuss verbessern will, kann dies über das Gleichgewicht, die Augen und

Turbulenz im Strafraum: Richard Baum 2010 im Trikot des ZFC Meuselwitz.


Personal Coach das Standbein schaffen. Aber auch die Ernährung ist

Diese Investition zahlt sich nun aus. Das fast fertig

wichtig – das richtige Futter fürs Gehirn sozusagen“,

eingerichtete „Studio Z“ sei für ihn eine Herzensange-

sagt Baum. Man müsse das schwächste Glied der

legenheit. Der Buchstabe stehe für Zwenkau, Zukunft

Kette finden und bearbeiten. Vertrauen sei das A

und Ziele. „Wir wollen in angenehmer Atmosphäre ­einen

und O. „Meine Stärke ist das Gespür für den Spieler“,

Treffpunkt für die Zwenkauer schaffen – einschließ-

erklärt Richard Baum, der Gnabry schon in London

lich Physiotherapie. Uns geht es um Körper­gefühl, Sta-

kennenlernte und ihn nun nach einer Anfrage der

bilität, Kraft und Wissensvermittlung sowie um

­Berateragentur in dessen privatem Umfeld coacht.

Schmerzreduktion.

Beide verstehen sich bestens. Gnabry sagt: „Durch Richard konnte ich meine Leistung steigern und bin

Er selbst hatte als Kicker oft Verletzungen am Knie und

seltener verletzt.“

Sprunggelenk und lernte, wie wichtig gesunde Füße sind. Mit 22 Jahren wurde er beim FC Sachsen ins

Seine eigene Laufbahn führte den Mittelfeldmann bis

Trainerzimmer bestellt. „Eduard Geyer empfahl mir

in die Regionalliga. Baum spielte von 2002 bis 2011

klipp und klar, lieber mit Fußball aufzuhören.“ Ein Schock.

für die drei stärksten Klubs der Region – VfB Leipzig,

„Er hätte es mir schonender beibringen können. Aber

FC Sachsen und ZFC Meuselwitz. „Im Endeffekt war

heute sage ich: Er hatte recht.“ Dass Vater Frank Baum

ich zu langsam für die höheren Ligen. Damals wurde

17-facher DDR-Nationalspieler war, habe ihn nie sehr

allen klar, dass Schnelligkeit das A und O ist im mo-

unter Druck gesetzt. „Den habe ich mir selber gemacht.“

dernen Profifußball. Ich war clever genug früh zu merken, dass es nicht zu mehr reicht und dass ich von

Doch auch ohne Profikarriere und ohne die Wahlheimat

­einem Drittligagehalt auf Dauer keine Familie ernähren

London ist Richard Baum ein zufriedener Mensch.

kann.“ Bereits zu ZFC-Zeiten vor zehn Jahren arbeitete

­Derzeit erlebt er eine besonders spannende Zeit – und

er an einer Rehaklinik. Später investierte er Zeit und

ist happy, wenn Serge Gnabry die Gegner schwindelig

Geld in seine Ausbildung, die ihn häufig nach Kopen-

spielt.

hagen führte.

Im neuronalen Training: Serge Gnabry gehört ebenfalls zu den Kunden Richard Baums.

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PRofi Sports Eishockey

Neustart bei den Icefighters Geschäftsführer André Krüll hört auf / acht Gesellschafter geplant / ­Saisonstart in der Oberliga am 6. November

Der Rücktritt. „Ich trete als Geschäftsführer zurück“, erklärte Krüll, der die Geschicke der Icefighters seit ihrer Gründung vor zehn Jahren lenkt(e). „Ich brauche mehr Zeit für die Familie, für mich, für die Firma. Es ist an der Zeit für neue Gesichter und neue Impulse“, erklärte der 50-Jährige. Ein neuer Geschäftsführer soll aus dem Kreis der neuen Gesellschafter kommen und –

Text Uwe Köster Fotos Christian Modla (2), Dirk Knofe (2)

anders als Krüll bisher – hauptamtlich arbeiten. Noch im Oktober sollte der Wechsel über die Bühne gehen. Heißester Kandidat dürfte Cheftrainer Sven Gerike

D

16

sein. Das Modell Coach/Teammanager in D ­ oppel­as Hallenproblem (vorerst) gelöst, die Lizenz

funktion ist in der Branche nicht unüblich. Gerike kennt

bekommen, eine volle Sponsorenwand – voller

das aus seiner Zeit in Regensburg.

Stolz und Zuversicht präsentierten sich derzeit

die Exa Icefighters. Nach kurzem Rückblick (André

Neue Gesellschafter. Überhaupt wird Sven Gerike

Krüll: „Es waren sehr intensive, sehr spannende Wochen,

­künftig der starke Mann im Verein. Denn der Trainer

aber wir sind abgehärtet“) und vielen Dankesworten

ist einer der sieben neuen Gesellschafter der Exa Ice-

(an Stadt, Vicus AG, Mannschaft, Fans) kam zur Presse-

fighters. Er begründet sein Engagement so: „Ich habe

konferenz im Oktober die spektakulärste Nachricht

im letzten Jahr schon mehr gemacht, als die Mann-

des Tages erst ganz am Schluss: G ­ eschäftsführer

schaft übers Eis gejagt. Für mich ist selbstverständ-

André Krüll hört auf.

lich: Wer andere auffordert einzusteigen, muss auch

Magazin Herbst 2020


Exa IceFighters Leipzig Wer andere auffordert einzusteigen, muss auch mitmachen und vorangehen. Jetzt sind wir nicht mehr zu zweit, die am Rädchen drehen, jetzt sind wir mehr. Sven Gerike Icefighters-Cheftrainer und Kandidat für den ­P osten als Teammanager

mitmachen und vorangehen. Jetzt sind wir nicht mehr zu zweit, die am Rädchen drehen, jetzt sind wir mehr.“ Neben Gerike und Krüll sind die neuen Gesellschafter die Unternehmer Stefan Opitz, Dirk Opitz, Thomas ­Potrzebski, Thomas Frey, Matthias Kannecht und Anke Schröter. „Vor fünf Jahren waren wir mit unseren Kindern bei einem Spiel im Zelt, seither haben wir kaum eines mehr verpasst“, erzählt die Mutter von Zwillingen, die beim LEC Eishockey spielen. „Ich bin voller Vorfreude und Enthusiasmus.“ Die Icefighters – bisher eine UG – sollen daher in eine GmbH umgewandelt werden. Die Mannschaft. Aktuell stehen zwei Torhüter, sieben Verteidiger und elf Stürmer unter Vertrag. Anfang ­Oktober traf sich die Mannschaft (zum großen Teil der letztjährige Kader) erstmals. „Ich weiß, dass die Jungs fit sind, wir waren ja im regen Austausch. Fünf Wochen Vorbereitung sind nicht so lang, aber auch nicht anders als in den letzten Jahren“, sagt Gerike. Zum Training geht es zunächst nach Crimmitschau. Die Aggregate zur Eisbereitung im Kohlrabizirkus wurden Anfang Oktober angeworfen, zwei Wochen später sollte das Eis dort gefroren sein. Am 25. Oktober war das erste Testspiel gegen die Crocodiles Hamburg geplant. Kohlrabizirkus. Die Spielstätte war Voraussetzung für die Lizenz. Quasi in letzter Minute, am 30. September, wurde der Mietvertrag mit dem Eigentümer Vicus AG unterschrieben, anschließend erfolgte die Übergabe. Demnach betreiben die Exa Icefighters ein Jahr lang die Arena selbst. Danach? „In dem Jahr muss eine dauerhafte Lösung her, denn so kann es nicht weitergehen. Das ist allen bewusst geworden. Ich bin guter Dinge, dass es eine Lösung gibt, denn auch die Stadt will das“, sagt Gerike. Weiter hoch im Kurs ist die Option, dass die Stadt das Areal von Vicus erwirbt und die A ­ rena selbst betreibt. Die Saison. Der Saisonstart in der Oberliga Nord ist für den 6. November geplant, einen Spielplan gibt es noch nicht. Das Hygienekonzept der Icefighters – das 900 bis 1000 Zuschauer vorsieht – muss noch bestätigt werden. Corona kann natürlich alles durcheinanderbringen.

Den Kohlrabizirkus wieder mit Leben füllen – das ist das Ziel der Exa Icefighters Leipzig um André Krüll (Foto links, links), der gerade seinen Rücktritt verkündet hat, und Coach Sven Gerike (rechts), der neue starke Mann beim Eishockey Ober­ ligisten.


Hidden Champions Floorball

Die beiden Kapitäne der Leipziger Floorball-­Bundesligisten: Mark-Oliver Bothe (links, MFBC) und Lucas Frommhold (SC DHfK).

„Die Leute müssen sehen, was bei uns los ist“ Der eine spielt in der Floorball-­Bundesliga für den SC DHfK ­Leipzig, der andere für den ­Mitteldeutschen Floorball Club (MFBC). Lucas ­Frommhold und Mark-Oliver ­Bothe im ­Doppelinterview.

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MFBC und SC DHfK Leipzig Gerade, wenn du aus der selben Stadt kommst. Ich Interview Simon Ecker, Frank Schober Fotos: Christian Modla

D

kann den Respekt nur zurückgeben. Der DHfK hat es geschafft, mit einem sehr jungen Team in die Bundesliga aufzusteigen, ohne ausländische Spieler in ihren

ie beiden Floorball-Spieler Lucas Frommhold (23)

Reihen – das ist unüblich. Sie machen einen sehr guten

vom SC DHfK Leipzig und der Ex-Bremer

Job in der Jugendarbeit. Das ist auch unserer eigener

Mark-Oliver Bothe (26) vom MFBC erzählen im

Anspruch. Ich freue mich jedenfalls schon auf das

Gespräch mit dem SPORT­BUZZER MAGAZIN, wie groß

Derby am 11. Januar.

die Rivalität zwischen ihnen ist, was dem Floorball in Deutschland noch fehlt und welche Ziele sie verfolgen.

Seit dieser Saison spielen der SC DHfK und der MFBC wieder zusammen in der 1. Floorball-Bundes­ liga. Im Januar steht das Derby an. Wie groß ist die Rivalität zwischen beiden Leipziger Vereinen?

Floorball gibt es in Deutschland nun schon länger. Trotzdem wartet man bislang auf den wirklichen Durchbruch. Sehen Sie sich noch als junge Sportart? Frommhold: Wir sind eine Randsportart und in gewisser Weise immer noch ein Trendsport. Um einen Schritt nach vorne zu machen, braucht es die richtigen

Lucas Frommhold (SC DHfK): Es ist schon eine Grund-

Leute in den richtigen Positionen. Und bisher haben

rivalität vorhanden. Beide Vereine haben den Stadt­

wir es verpasst, einen größeren Schritt zu machen.

namen Leipzig hinter sich, beide kämpfen um Mitglieder

Bothe: Die Floorball-Liga gibt es schon relativ lange.

und Zuschauer. Da ist es logisch, dass man dem an-

Daher finde ich nicht, dass wir immer noch ein Trend-

deren etwas voraus haben möchte. Der MFBC ist uns

sport sind. Aber es stimmt schon: Floorball muss in

aufgrund der guten Arbeit, die dort geleistet wurde,

Deutschland den nächsten Schritt machen, um be-

sportlich sicherlich noch ein paar Schritte voraus. Da-

kannter zu werden. Inzwischen kann man unsere Spiele

für haben wir seit Jahren die bessere Jugendabtei-

zwar live im Internet sehen, ein Großteil kennt den

lung. Der Respekt für den MFBC ist definitiv da, wir

Sport aber immer noch nicht. Deshalb wurden sicher-

wollen aber unseren eigenen Weg gehen.

lich ein, zwei Schritte verpasst. Dennoch glaube ich,

Mark-Oliver Bothe (MFBC): Natürlich gibt es Rivalität.

dass wir auf dem richtigen Weg sind. Anzeige

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Unihockey, seit dem 26. September 2009 in Deutschland Floorball, ist eine Mannschaftssportart aus der Familie der Stockballspiele. Es stammt über Bandy vom Hockey ab, aus dem ebenso das Rollhockey und das Eishockey hervorgegangen sind. Unihockey wurde in den 1970er Jahren in Schweden, Finnland und der Schweiz gemeinsam entwickelt. Es handelt sich um ein dem Hallenhockey ähnliches Spiel, bei dem wie auch beim Eishockey hinter den Toren gespielt werden kann. Das Spielfeld ist mit einer Bande umgeben und der Schläger ist mit einer größeren Kelle ausgestattet als beim Feld- oder Hallenhockey. Am weitesten verbreitet ist die Sportart mit mehreren zehntausenden Spielern derzeit in Schweden, Finnland, Tschechien und der Schweiz.

Hidden Champions Floorball

Deutschland im Floorball besser werden, führt daran kein Weg vorbei. Aber auch bei der Außendarstellung gibt es Verbesserungspotenzial. Die Bundesliga ist ­unser Flaggschiff, da muss einfach mehr berichtet werden. Wir brauchen mehr Videos. Die Leute müssen sehen, was bei uns los ist.

Die Corona-Pandemie hat auch den Floorballsport in Deutschland beeinflusst. Pokal und Saison wurden abgebrochen. Der MFBC wäre beim Final Four im Pokal dabei gewesen, der SC DHfK ist dadurch in die Bundesliga aufgestiegen ... Bothe: Wir waren extrem enttäuscht, dass das Finalturnier abgesagt werden musste. Wir hatten bereits Weißenfels, unseren größten Konkurrenten, aus dem Pokal gehauen und hätten die besten Chancen gehabt, den Pott zu holen. Und das vor einer monströsen Kulisse in Berlin – 1800 Tickets waren bereits verkauft. Das wäre wahrscheinlich das größte Floorball-­ Event geworden, das es in Deutschland bislang gab. Von daher ist das sehr schade, in jeglicher Hinsicht. Frommhold: Wir werden uns im Nachhinein sicher nicht beschweren, dass wir durch den Saisonabbruch aufgestiegen sind. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir zu diesem Zeitpunkt Tabellenerster waren und das nicht grundlos. Daher haben wir den Aufstieg auch verdient. Aber natürlich hat es wehgetan, dass der Aufstieg so passiert ist. Wir hatten den Anspruch, es Mark-Oliver Bothe (MFBC, Foto oben) jubelt beim Spiel gegen die Red Devils Wernigerode im April 2019. Unten: Sebastian Hauck vom SC DHfK bei einem Spiel im September 2020.

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Wo besteht beim Floorball in Deutschland noch Handlungsbedarf? Wo hinkt die Sportart hinterher?

sportlich zu packen und nicht am grünen Tisch aufzusteigen.

Bothe: Die Nationalmannschaft hat bei den bisherigen

Tschechien, Schweden und Finnland zu schließen. Wir

Viele in Ihrem Alter spielen populärere Sportarten wie Fußball oder Handball. Warum haben Sie sich für Floorball entschieden?

konnten diese Teams jedoch in keinem Spiel schla-

Frommhold: Fußball und Handball sind mir zu eintönig.

gen, selbst bei knapperen Partien gab es noch drei,

Beim Floorball ist dagegen immer was los. Niemand

vier Tore Unterschied. Auch die Förderung von jungen

kann sich im Feld ausruhen, da es schnell von hier nach

Spielern ist ein Thema. Der DHfK macht das bereits

da geht. Man muss mental und körperlich immer be-

gut. Andere Vereine leben aber davon, dass ausländi-

reit sein. Das gefällt mir.

sche Spieler zu ihnen kommen. Das ist ein Schritt in

Bothe: Mich stört beim Fußball das Theatralische, das

die falsche Richtung. Wir müssen viel mehr deutsche

sich über die vergangenen Jahre entwickelt hat. Da

Nachwuchsspieler fördern, um international aufzu-

wird wegen Kleinigkeiten ewig diskutiert. Floorball ist

schließen.

im Gegensatz dazu einfach unfassbar schnell. Du

Frommhold: Wenn wir Spieler aus der eigenen Jugend

musst in jeder Aktion wissen, was du als nächstes

hochziehen, bringt uns das letztlich mehr. Soll

machst und benötigst eine gewisse Spielintelligenz.

Turnieren solide gespielt. Das ursprüngliche Ziel war aber, die Lücke zu den vier Top-Nationen Schweiz,

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MFBC und SC DHfK Leipzig

Mich hat es sehr gereizt, ständig neue Sachen dazuzu-

ersten beiden – wir hätten dann bei den Meister-

lernen.

schaftsspielen Heimvorteil. Ansonsten haben wir uns bisher keine langfristigen Ziele mit Titeln gesetzt,

Floorball ist kein Sport, mit dem man reich wird. Alle Spieler müssen nebenher noch arbeiten oder wie Sie studieren. Führt das manchmal zu Problemen?

­sondern wollen erst unsere Arbeit in der regulären

Bothe: Bei uns wird keiner bezahlt. Wir spielen einfach

ten Tabellenplatz oder Punkte. Die Anforderung, Spiel

aus Spaß an der Freude, Floorball ist unser Hobby.

für Spiel ordentlich zu bestreiten, ist bei uns bislang

­Viele im Team studieren noch, da ist das etwas einfa-

noch zu hoch, um sich größere Ziele zu setzen. Ich

cher. Es gibt aber auch Spieler, die arbeiten müssen.

habe noch nie so ein junges Team wie uns aufsteigen

Wir trainieren deshalb extra relativ spät um 20 Uhr. Aber

und dann in der Bundesliga spielen sehen. Mit 23 Jah-

klar: Wenn du deine 40-Stunden-Woche hast und

ren gehöre ich da schon zum alten Eisen. Wir wissen,

abends dann noch vier Mal die Woche trainieren musst,

wie viel Potenzial wir haben. Uns war aber auch klar,

hängt der ein oder andere im Training schon mal

dass es nicht wie in der vergangenen Saison werden

durch.

wird. Das Niveau in der Bundesliga ist einfach brutal

Frommhold: Wir trainieren ebenfalls spät. Weil wir eine

hoch. Wir haben in den ersten Spielen gemerkt, was

so junge Truppe haben, sind bei uns aber eher die

auf uns zukommt. Ich bin mir sicher, dass die Jungs

­Ferien das Problem. Alle fahren mit Mama und Papa

daraus die richtigen Schlüsse ziehen.

Saison gut machen. Frommhold: Wir spielen weniger um einen bestimm-

in den Urlaub. Wir haben aber schon angekündigt, dass das in der Bundesliga nicht mehr möglich ist. Floorball ist zwar ein Hobby, es entspricht aber nicht dem Zeitaufwand eines Hobbys. Und wenn ich mir die Zeit nehme, dann erwarte ich auch von den anderen, dass sie da sind.

Auf der Trainerposition verfolgen beide Vereine ­einen ganz unterschiedlichen Ansatz.

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Frommhold: Ich bin seit vergangener Saison Spielertrainer bei uns in der ersten Mannschaft. Weil unser ­eigentlicher Trainer damals kürzer treten musste, wurde ich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Es war nicht so, dass ich mich da in den Vordergrund gedrängt habe. Sicherlich hilft mir bei meiner Aufgabe, dass ich bereits in Chemnitz Bundesliga gespielt habe. Ich finde, wir haben im Team eine gute Abgrenzung gefunden. Außerhalb der Halle sind wir Freunde, in der Kabine ist es dann aber auch ruhig, wenn ich etwas sage. Bothe: Wir haben einen Trainer aus Finnland, der vor zehn oder elf Jahren selbst mal für den MFBC gespielt hat. Vor ein paar Jahren ist er dann wieder nach Leipzig gekommen, war erst Assistenztrainer und seit vergan-

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gener Saison nun Headcoach. Das Training läuft bei uns auf Englisch ab, was aber kein Problem ist. Glücklicherweise sind wir im Trainer- und Managementbereich breit aufgestellt. Das ist wichtig, um die Spieler zu entlasten.

Der MFBC spielt seit Jahren oben in der Liga mit, wurde 2019 Deutscher Meister. Der DHfK ist dagegen Bundesliga-Neuling. Wie sehen die sportlichen Ziele beider Vereine aus? Bothe: In dieser Saison gibt es nur vier anstatt sechs Playoff-Plätze. Unser Ziel ist ganz klar, einen dieser vier Plätze zu erreichen. Im besten Fall sogar einen der

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hidden champions Leichtathletik Nicht ohne meinen Bruder: Im Jahr 2013 tauchten die Zwillinge Marek und Hendrik Ulrich noch überall gemeinsam auf und unter.

Was lange währt Leichtathletik-Mehrzweckhalle mit Sprintschlauch soll bis 2024 für neun Millionen Euro entstehen Text Leon Heyde Fotos Christian Modla

E

inst als Rinderstall erbaut, seit einigen Jahren nur noch Notlösung: Der alte Laufschlauch der Leichtathleten auf der Nordanlage soll bis 2024

durch eine moderne Multifunktionshalle ersetzt werden. Insgesamt rund neun Millionen Euro sollen investiert werden. Bis zum ersten Spatenstich wird es allerdings noch einige Jahre dauern. „Wir haben in den letzten Jahren aktiv weggeschaut“, sagt Sportamtsleiterin Kerstin Kirmes über den Ist-Zu-

Der in die Jahre gekommene Laufschlauch steht direkt neben der 400-Meter-Rundbahn auf der Nordanlage des Leipziger Sport­ forums. Oben: Blick in den baupolizeilich gesperrten Laufschlauch.

stand des maroden Laufschlauches. „Untersuchungen im Mai haben allerdings ergeben, dass das alte Gebäude geschlossen werden muss.“ Seit Jahrzehnten modert das corpus delicti an der Ostseite der 400-Meter-Laufbahn vor sich hin. Im August ­erfuhren die Leichtathletik-Verantwortlichen aus heiterem Himmel, dass die regelmäßig von 100 Kindern ­genutzte Halle ab sofort nicht mehr zur Verfügung steht. Anfang Oktober präsentierte Sportbürgermeister Heiko ­Rosen­thal (Die Linke) zusammen mit der Architektin ­Susann Wötzel die ersehnte Langzeitlösung: „Der Laufschlauch war immer die Achillessehne der Anlage. Es sollen nun leistungssportgemäße Bedingungen geschaffen werden.“ Dazu wird dem Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung ein Planungsbeschluss präsentiert. Wird dieser abgesegnet, kann die nächste Projektphase starten.

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neue Mehrzweckhalle Der Laufschlauch war immer die Achillessehne der Anlage. Es sollen nun leistungssportgemäße Bedingungen geschaffen werden. Sportbürgermeister Heiko ­Rosen­t hal

Auf zwei Etagen und knapp 3200 Quadratmetern entstehen neben einer mehrbahnigen Laufhalle Geräteund Krafträume sowie ein Ergometerraum und sanitäre Anlagen. Aus der Bebauungsstudie ergab sich ein neuer Standort unmittelbar südlich der Rundbahn als Ideallösung. Somit sollen eine gute Zufahrt sowie ­kurze Wege zu den bestehenden Sportanlagen gewährleistet werden. Neben der Sprinterhalle inklusive ­Nebenräumen soll nördlich der Außenanlage eine Tennishalle mit vier Feldern und Funktionsräumen für den angrenzenden Leipziger Tennisclub entstehen. Dieses Projekt wird losgelöst vom Multifunktionsgebäude der Leichtathleten geplant und finanziert. Rund 700 000 Euro des vorgestellten Neubaus nehmen

Frank Embacher mit seinen SSG-Schützlingen Marek Ulrich und Lisa Graf. Architektin Susann Wötzel (Dresden) mit den Plänen für die neue Anlage.

allein die Planungskosten in Anspruch, zusätz­liche drei Millionen Euro werden in technische Ausstattung

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und die Medienanbindung investiert. Die restlichen gut sechs Millionen Euro fließen in den G ­ ebäudebau. Die Stadt hofft, dass etwa zwei Drittel des Betrags von Bund und Land gefördert werden. Besonders auf das Vorhaben freut sich Stefan Sadlau, Stützpunktleiter Leipzig des Olympiastützpunktes Sachsen: „Wir sind gespannt wie ein Sprinter vor dem Start. Diese Investition ist ein Leuchtturmprojekt und wird helfen, uns auch über 2024 hinaus als Olympiastützpunkt zu etablieren.“ Bis die Leipziger Spitzensportler jedoch ihr neues Reich beziehen können, werden noch Jahre ins Land gehen. Als möglicher Baustart wurden die Jahre 2023 oder 2024 genannt. Ob die Fertigstellung tatsächlich bis 2024 gelingt, wird von den Leichtathleten indes angezweifelt. Bis dahin sollen die Sportler vor allem unter freiem Himmel trainieren. „Wir hoffen auf milde Winter“, so Bundestrainer Ronald Stein. In der kalten Jahreszeit soll die „Leichtathletikfamilie zusammenrücken“, so Rosenthal, der anregt, dass die Athleten gemeinsam vermehrt die Halle im Stadion des Friedens nutzen. Die Vereine sehen das aber skeptisch. Ideal finden die Stützpunkttrainer diesen Vorschlag nicht. Sie hatten bis zuletzt gehofft, den alten Laufschlauch bis zur Fertigstellung der neuen Halle nutzen zu können. Vier, fünf Jahre Überbrückung seien eine lange Zeit. Auch Heiko Rosenthal gesteht ein: „Wir sind sicherlich zwei, drei Jahre zu spät.“

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In the mix

Premiere: Faustball-WM in Leipzig Leipzig hat weder eine Faustballtradition, noch ist es um den Nachwuchs besonders gut bestellt. Doch seit gut drei Jahren haben es sich die Faustballer vom SC DHfK Leipzig zum Ziel gesetzt, mit Ganztagsangeboten an Schulen vor allem Kinder für die Sportart zu begeistern. Und das mit Erfolg: Seit Julian Scharf das Projekt 2016/17 startete, wächst die Faustball-Abteilung beständig – von anfangs sieben auf mittlerweile 115 Mitglieder. Als Belohnung erhielten die DHfKler nun den Ehrenpreis für besondere Aktivitäten vom internationalen Faustball-Verband IFA. Und im kommenden Jahr wartet schon das nächste Highlight: Denn dann findet im Rahmen des Internationales Deutschen Turnfestes (12. bis 16. Mai 2021) die erste Kleinfeld-Faustball-WM statt – in Leipzig.

Zum Teil attraktive Begegnungen ergab die Auslosung des Achtelfinals um den Wernesgrüner Sachsenpokal im Fußball. Allen voran die Partie der BSG Chemie Leipzig gegen Drittligist FSV Zwickau. Erinnerungen an das Pokal-Achtelfinale am 31. Oktober 2017 werden wach, als die Leutzscher den FSV Zwickau in einem begeisternden Match 4:2 bezwungen hatten – der Beginn des Siegeszugs bis zum Gewinn des Sachsenpokals. Ebenfalls in die Kategorie attraktiv gehört die Partie des FC Inter gegen Dynamo Dresden. ­Allerdings ist noch nicht klar, wo das Spiel letztlich ausgetragen wird. Der 1. FC Lok muss zum Landesklasse-Vertreter Dres­ dner SC reisen – gewiss eine machbare Aufgabe. Titelverteidiger Chemnitzer FC muss beim Sachsen­liga-Vertreter Eintracht Niesky antreten. Das Achtelfinale ist für den 18. November (Buß- und Bettag) angesetzt. Wichtige Neuerung: Im sächsischen Landespokal werden zukünftig alle Gelben Karten nach dem Viertelfinale ­gelöscht. Grundsätzlich gelte auch weiter­ hin, dass Spieler nach der zweiten Verwarnung im Landespokal für das nächste Spiel gesperrt sind.

Saison im Kanupark beendet Am zweiten Oktober-Wochenende ging auch für den Kanupark eine außergewöhnliche Saison zu Ende. Noch einmal tobten sich die Freizeitsportler beim ­Rafting und Kajak im Markkleeberger Wildwasser aus. Statt der ursprünglich geplanten 300 Rafting-Stunden konnten in dieser Saison nur 175 Stunden angeboten werden. In diesen Stunden wiederum durften nur jeweils 36 Personen statt der üblichen 60 Personen das Rafting-­ Angebot nutzen. Die Abläufe beim ­Wellensurfen, insbesondere in den Umkleiden, ließen hier nur 75 Prozent der eigentlich geplanten Nutzungsstunden zu. Diese Einschränkungen spiegeln sich auch in der Gesamtnutzerzahl für 2020 wider, die mit 7510 aktiven Gästen weit unter der des Vorjahres (24 085) liegt. Der Saisonstart 2021 ist für den 8. Mai geplant.

Fotos Dirk Knofe, Alexander Prautzsch, Kanupark Markkleeberg

Sachsenpokal: Achtelfinale steht

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Hidden Champions Ringen

„Und ich war echt schnell wieder drin“

Mit Blick auf das Positive in einem schwierigen Jahr 2020: Ringerin Anastasia Blayvas arbeitet weiter an der Vision „Olympia“ Anastasia Blayvas bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Ringen im August 2019.

Text Jens Wagner Fotos Kadir Caliskan/imago images

M

­hatte. Da war ja auch noch der Bruder, der für den ­nötigen Kick beim Trainieren sorgte, und natürlich der allgegenwärtige Gedanke an das große sportliche Ziel – die avisierte Teilnahme an den Olympischen

anchmal muss man auch im Negativen das

Spielen. „Dann muss man es auch einmal allein

Positive erkennen – erst recht, wenn man

­schaffen, die Motivation ganz oben zu halten“, sagt sie

sich als Leistungssportlerin ganz große Ziele

nüchtern, aber bestimmt.

gesteckt hat. Deshalb klingt es durchaus ein wenig versöhnlich, wenn die Ringerin Anastasia Blayvas ­

Nun, die 19-jährige Ringerin hat es auch jeden Fall ge-

auf die vergangenen Monate zurückschaut. Auf ein –

schafft, dran zu bleiben – nach dem letzten zentralen

vordergründig – verlorenes Wettkampfjahr 2020, das

Lehrgang an der Sportschule Hennef, der mit einem

sie aber trotzdem vorangebracht hat.

kleinen Wettkampftag gewürzt wurde, besteht daran kaum noch ein Zweifel. Hier hat sich die Leipzigerin

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Gemeinsam mit (Landes-)Trainer Florian Rau lässt sie

topfit präsentiert, im Duell mit Nina Hemmer wäre sogar

die letzte Zeit einmal Revue passieren – den knallhar-

ein 4:4 drin gewesen, hatte Florian Rau beobachtet:

ten Lockdown, der auch die Ringerinnen im Freistaat

„Da war Anastasia ein wenig zu ungeduldig, aber dies

eiskalt erwischte. „Wobei sich dieser Cut im Nachgang

weiß sie selbst am besten.“ Auch um eine Einordnung

ziemlich kurz anfühlt“, überlegt Florian Rau und erzählt

des Geleisteten war er nicht verlegen: „Bei einer Kämp-

mit einem Lächeln von den Zoom-Meetings, in denen

ferin wie Nina Hemmer reden wir von der europäi-

die individuellen Trainingspläne verteilt wurden. „Eine

schen Spitze. Und da sind wir dran.“ Mit einer R ­ ingerin,

neue Situation. Deshalb fanden wir dies alle auch

die eigentlich noch im U 20-Nachwuchs unterwegs

ziemlich spannend“, ergänzt Anastasia Blayvas, die

ist, wohlgemerkt. Aber es hatte sich abgezeichnet, dass

deshalb so gar keine Probleme mit der Motivation

hier ein großes Talent auf der Matte u ­ nterwegs ist –

Magazin Herbst 2020


Anastasia Blayvas spätestens, als sich Anastasia ­Blayvas bei den Olympic

nen Pause kann man sich die nötige Stärke holen, um

Youth Games 2018 in Buenos Aires eine Bronzeme-

etwa eine Verletzungpause wegzustecken.“ Anderer-

daille sichern konnte, hatte sich dies herumgesprochen.

seits schätzt Anastasia Blayvas ein, hatten die Monate

Inklusive einer peu à peu wachsenden öffentlichen

ohne Wettkämpfe und damit das zielgerichtete

Aufmerksamkeit: Im Januar 2019 wurde sie als Sach-

­Vorbereitungstraining auch Vorteile. Da waren beispiels-

sens Nachwuchssportlerin des Jahres 2018 ausge-

weise diese kleinen und manchmal auch größeren

zeichnet – auch ein echter Motivationsschub, blickt

Blessuren, die man endlich auskurieren konnte.

sie zufrieden zurück. „Es macht echt richtig Spaß, diese Entwicklung zu seEigentlich sollten nun weitere Paukenschläge folgen:

hen“, meint Florian Rau, der es – bei aller Demut und

Im August waren die Europameisterschaften fest ein-

Bescheidenheit – nicht vergisst, Ansprüche anzumel-

geplant, die allerdings verschoben wurden. Und auch

den: „Wir wollen Druck machen auf die etablierten

die avisierte Junioren-WM im November ist noch

Kämpferinnen.“ Das Kribbeln ist längst wieder da: „Ich

nicht endgültig abgesagt (auch wenn die Hoffnung auf

bin schon gespannt auf den nächsten internationalen

internationale Wettkämpfe nach wie vor durch die

Wettkampf – das wird ja schon ein bißchen wie eine

­Corona-Umstände arg gedämpft bleibt). Insofern war

Black Box. Mit neuen Namen, weil vielleicht die ein

der Wettkampf in Hennef schon wichtig – als erster

oder andere die Gewichtsklasse wechselt. Oder mit der

seit dem Januar 2020 (!) und als Gradmesser. Zum

Frage, wo eigentlich die anderen stehen.“ Ein Testfeld

Glück, überlegt Florian Rau, sei die Konkurrenz im eige-

könnte sich bereits im November auftun, beim Lehr-

nen Land stark genug und er bringt weitere Namen

gang in Frankfurt mit internationaler Beteiligung. An-

wie Annika Wendle ins Spiel: „An denen kann man sich

dererseits weiß Florian Rau: „Im Moment fahren wir

hochziehen.“ Gelegenheiten, die die beiden in den

alle erst einmal auf Sicht ...“

­vergangenen Wochen und Monaten häufig genutzt haben. Vor allem im Training zu den jeweiligen Lehr­ gängen, erzählt Anastasia Blayvas: „Für jüngere Kämp-

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ferinnen ist so etwas immer gut. Und da haben wir in den Trainingslagern sehr viel gearbeitet.“ Das Positive im Negativen – das kann man vielleicht auch ein wenig daran festmachen, dass die 19-Jährige inzwischen bemerkenswert fokussiert ist. „Ganz ­ehrlich? Ich brauche eigentlich keine Wettkämpfe, um mich zu motivieren“, erklärt sie – viel freudiger sei die Rückkehr auf die Matte gewesen. Länger hätte sie dann doch nicht dauern dürfen, die Zeit der Trainingsstunden via Online-Meeting. „Wir hatten echt alle ein riesiges Bedürfnis, endlich wieder auf der Matte kämpfen zu dürfen. Letztlich war es ein bißchen wie ein Familientreffen nach langer Pause. Und ich war wirklich ganz schön schnell wieder richtig drin“, erinnert sie sich an die Tage, in denen immer mehr Ringerinnen und Ringer wieder antreten konnten. „Manchmal haben wir sogar im Freien in den Parks gerungen und sorgten da für einiges an Aufsehen“, erzählt auch Rau, der in den Tagen des Lockdowns und des eingeschränkten Trainingsbetriebs sehr gefordert war: „Als wir endlich wieder in die Halle konnten, stand erst ­einmal Dauerringen auf dem Programm – damit alle Athleten die Lust auf den Sport stillen konnten.“ Unterm Strich bleibt ein ganz wichtiges Fazit. „Wir haben die Zeit fast optimal ausgenutzt“, sagt Florian Rau und hofft, sich in dieser Hinsicht vielleicht sogar einen kleinen, aber wichtigen Vorsprung verschafft zu haben (eine Hoffnung, die in Hennef neue Nahrung bekam). Und er ergänzt: „Irgendwie war das ja auch eine mentale Geschichte: Bei einer solchen erzwunge-

Herbst 2020 Magazin

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Everybody Sports Fitness

Der Beitrag von Enforce Leipzig zur Fitness-Bundesliga wurde live aus Plagwitz in die weite Welt hinaus übertragen (Foto links). Für das Team Rambox Crossfit legte sich unter anderem Elisabeth Thiele ins Zeug (Foto rechts).

Mehr als nur Gewichte stemmen

Die Corona-Saison ist zu ende, 2021 geht die Fitness-­ Bundesliga in ihre vierte Auflage. Der Hype bleibt groSS – auch in Leipzig.

Eine neutrale Schiedsrichterin kontrolliert das Team Rambox Crossfit Leipzig in der Fitness-Bundesliga (oben), für das Steffi Kuhn bis ans Ende ihrer Kräfte geht (rechts).

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Fitness-Bundesliga

Text Simon Ecker Fotos Alexander Prautzsch, Enforce Leipzig

Ende der Vorrunde im Mittelfeld auf Platz 50 wieder,

D

sich im Oktober schließlich in Mühlhausen (Thürin-

Enforce erreichte Rang 92. Die 16 besten Teams trafen

er Sportfan staunt, in wie vielen Sportarten es

gen), um in den Play-Offs ihren Meister zu küren. Am

einen organisierten Spielbetrieb bis hoch zur

Ende konnte sich hier das Team „Heart n Heavy

Bundesliga gibt. Im Denksport ist dies vom Skat

Crossfit“ aus Hamburg durchsetzen.

bis zum Schach der Fall. Wer auf Bewegung, Muskeltraining und Ganzkörper-Workout abfährt, ist in der

Die Saison 2021 ist trotz der gelungenen Online-­Events

Fitness-Bundesliga bestens aufgehoben. Insgesamt

wieder mit direktem Kontakt geplant. Eigentlich waren

93 Crossfit- und Fitness-Boxen haben sich bundesweit

die Startplätze auf 110 Teams limitiert. Doch der Run

in der höchsten Liga gemessen. Mittendrin waren mit

auf die Fitness-Bundesliga ist immens. „Wir wurden

Enforce und Rambox auch zwei Teams aus Leipzig.

von den Anmeldungen überrollt“, erzählt Stützer. ­Deshalb werde man nun aller Voraussicht nach mit

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Wettkampf-

180 Teams in die neue Saison starten. Zusätzlich wird

tage jedoch nicht wie gewohnt zentral in einer Box

es erstmals auch eine 2. Bundesliga geben. Dadurch

stattfinden. Um die Liga dennoch austragen zu können,

­sollen zum einen die Leistungsdichte in der jeweiligen

entschieden sich die Verantwortlichen für einen de-

Liga erhöht und zum anderen Duelle auf Augenhöhe

zentralen Ansatz. Jedes Team absolvierte die vorge-

ermöglicht werden. Grundlage für die Einteilung der

gebenen Übungen im eigenen Studio und übertrug

Teams in die jeweiligen Ligen ist das nationale Ran-

diese per Livestream. So konnten Menschenansamm-

king der Box-Battles. Los geht es im Frühjahr. Dann

lungen vermieden und dennoch der Charakter eines

wollen auch die Leipziger wieder neu angreifen.

Live-Events simuliert werden. Die korrekte Ausführung der Übungen wurde von unabhängigen SchiedsrichAnzeige

tern vor Ort überprüft. Um überhaupt in der Bundesliga starten zu dürfen, müssen die Fitness-Freaks sich bei den sogenannten Box-Battles aber zuerst teamintern gegen ihre Kollegen durchsetzen. Die besten Athleten und Athletinnen (vier Frauen und vier Männer) vertreten ihre Box dann auf nationaler Ebene. Bei den anschließenden Region-­ Battles treten die Athleten als Team gegen andere ­Boxen an. Bei jedem Battle sind vier verschiedene Work­ outs zu absolvieren, die von der Liga vorgegeben sind. Inhaltlich werden verschiedene Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, aber auch synchrone Team-Aufgaben geprüft. „Wir wollen die Übungen möglichst facettenreich gestalten“, erklärt Liga-Mitgründer Simon Stützer. „Und es geht auch darum, wer als Team am besten harmoniert.“ Die Region-Battles werden in mehreren „Spieltagen“ – man könnte auch Kampftagen sagen – ausgetragen. Die beiden Leipziger Teams traten vergangene Saison beim Online-Event gegen jeweils zwölf weitere Boxen an. Während Enforce im Fernduell der 13 Tagesteams nur der letzte Platz blieb, landete Rambox auf Rang sieben. Der dezentrale Ansatz der Kampftage kam bei beiden gut an. Enforce-Trainer Daniel Wendrock resümierte: „Die Idee, während Corona dezentral zu starten, finde ich super. Wir haben unser Bestes gegeben, ich bin stolz auf unsere Athleten.“ Auch Rambox-Coach Hannes Haupt fand das Flair während des Livestreams genial: „Lustige Geschichte, dass man am Endes des Tages in andere Boxen schauen kann. Die Stimmung war mega.“ Die Rambox-Truppe fand sich am

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Herbst 2020 Magazin

29


Everybody Sports Tennis

Tennis für (H)alle Tennishallen in Leipzig und Umgebung sind rar. Der Sportbuzzer zeigt Ihnen, wo Sie in der aktuellen ­Wintersaison am Ball bleiben können.

7 Nischwitz

Text Bastian Schröder

4

6 5

Machern

Deuben

2 Leipzig

1 3

9 TLZ Espenhain

(Leistungszentrum)

4 STV-Halle

(Landesausbildungszentrum)

Verwaltungsring/Hauptstraße, 04571 Espenhain

Abtnaundorfer Str. 47, 04347 Leipzig

Bodenbelag: Rebound Ace

Bodenbelag: Rebound Ace Felder: 4

Felder: 4 Preise/Spielzeit Preise/Abo Mo - Fr 09 - 16 Uhr 25,00 €/23,00 € 16 - 22 Uhr 18,00 €/16,00 € Sa, So 09 - 16 Uhr 23,50 €/22,00 € 16 - 22 Uhr 23,50 €/22,00 € Geplant: 24-Stunden-Buchungssystem Tel: 0173 68 47 190 www.tlz-espenhain.de

Preise/Spielzeit Winter Freizeit/STV-Vereine Mo - Fr 09 - 15 Uhr 15,00 €/14,00 € 15 - 17 Uhr 17,50 €/16,50 € 17 - 22 Uhr 23,00 €/21,00 € Sommer Freizeit/STV-Vereine Mo - Fr 09 - 16 Uhr 12,00 €/11,00 € 16 - 21 Uhr 14,00 €/13,50 € Tel: 0341 23 15 96 20 www.stv-tennis.de

8 Zwenkau

3 Leipziger Sport-Club 1901 e.V. Pistoriusstraße 30, 04229 Leipzig

9

Bodenbelag: Sand Felder: 3

Mölbis 1 Matchball Sportcenter

Fertigstellung: November

Nutzung nur im Winter (Oktober bis Ende März) Preise/Spielzeit Einzelbuchung/Saisonpaket Mo - Fr 08 - 12 Uhr 16,00 €/14,00 € 12 - 15 Uhr 18,00 €/16,00 € 15 - 20 Uhr 25,00 €/23,00 € 20 - 22 Uhr 16,00 €/14,00 € Sa, So, Feiertag 09 - 20 Uhr 16,00 €/14,00 € 16 - 22 Uhr Mitglieder erhalten Rabatt

23,50 €/22,00 €

Tel: 0341 40 12 712 www.lsc1901.de

30

Magazin Herbst 2020

Lützner Str. 175, 04179 Leipzig Bodenbelag: Teppichboden Felder: 3 2 Leipziger Tennisclub 1990 e.V. Am Sportforum, 04105 Leipzig Felder: 4 www.ltc1990.de

Status: In Planung

Preise/Spielzeit Sommer/Winter Mo - Fr 08 - 16 Uhr 12,00 €/18,00 € 16 - 22 Uhr 18,00 €/26,00 € 22 - 00 Uhr 12,00 €/18,00 € Sa, So, Feiertag 09 - 21:30 Uhr 18,00 €/26,00 € Ermäßigung: 1,00 € für Schüler und Studenten Telefon: 0341 49 55 755 www.matchball-leipzig.de


Fotos: André Kempner, Matchball Sportcenter, TLZ Espenhain, STV-Halle, Tennispark Zwenkau, Sport- und Freizeitanlage Nischwitz, Sportpark Tresenwald, Sportpark Oschatz, Welcome Wellness Döbeln

TennisHallen in Leipzig

10 Sportpark Oschatz Blomberger Str. 7, 04758 Oschatz

6 Sportpark Tresenwald

Bodenbelag: Teppichboden Wurzen

5 Sportpark Leipzig Schongauerstraße 37, 04329 Leipzig Bodenbelag: Teppichbodenbelag Felder: 8 Preise/Spielzeit Mo - Fr 07 - 11 Uhr 12 - 14 Uhr Sa, So 10 - 17 Uhr

22,00 € 19,00 € 26,00 €

Telefon: 0341 25 94 60 www.sportpark-leipzig.de

Gartenallee 8, 04827 Machern Bodenbelag: Granulat

Felder: 3

Preise/Spielzeit Mai bis September Mo - Fr 09 - 17 Uhr 17 - 22 Uhr Sa 10 - 18 Uhr So 10 - 16 Uhr 10er Karte Mo - Fr 09 - 17 Uhr Sa, So ab 16 Uhr

112,10 € 131,60 €

Oktober bis April Mo - Fr 09 - 17 Uhr 17 - 22 Uhr Sa 10 - 18 Uhr So 10 - 16 Uhr 10er Karte Mo - Fr 09 - 17 Uhr Sa, So ab 16 Uhr

pro Stunde/im Abo* 11,70 €/10,72€ 13,65 €/12,67€ 13,65 €/12,67€ 13,65 €/12,67€

pro Stunde/im Abo* 14,62 €/13,65 € 17,55 €/16,08 € 17,55 €/16,08 € 17,55 €/16,08 € 136,47 € 165,71 €

Felder: 3 Preise/Spielzeit bis 16Uhr/ab 17Uhr Mo 12 - 22 Uhr 18,00 €/20,00 € Di, Do 7:30 - 22 Uhr 18,00 €/20,00 € Mi, Fr 14 - 22 Uhr 18,00 €/20,00 € Sa 12 - 16 Uhr 18,00 €/20,00 € So 9 - 13 Uhr 18,00 €/20,00 € Vergünstigungen mit Abo Tel.: 03435 90 37 0 www.sportpark-oschatz.de

10 Colm Oschatz

* mind. 25 Termine Telefon: 0342 92 65 130, ab 20 Uhr -65 155 www.sportpark-tresenwald.de

8 Tennispark Zwenkau Geschwister-Scholl-Platz 1, 04442 Zwenkau

11 Welcome Wellness

Bodenbelag: Teppichboden mit Granulat

Sport- und Freizeitzentrum

Felder: 4 Preise/Spielzeit 08 - 12 Uhr 12 - 16 Uhr 16 - 21:30 Uhr

20,00 €/18,00 € 18,00 €/16,00 € 28,00 €/24,00 €

11er-Karte:

08 - 12 Uhr: 200 €

12 - 16 Uhr: 180 €

Feiertage: 28 € Wochenende: 11-Karte: 230 € Abo: 20 € Happy Hour: werktags ab 21:30 Uhr: 15€ Freitags ab 20 Uhr/Wochenende: 11€ pro 30. Min Preise Sommersaison 08 - 12 Uhr:14,00 € 12 - 16 Uhr: 14,00 € 16 - 21.30 Uhr: 18,00 € Wochenende/Feiertage: 18 €

7 Sport- und Freizeitanlage Nischwitz Eilenburger Str. 22a, 04808 Thallwitz/OT Nischwitz Bodenbelag: Teppichboden

Felder: 3

Preise/Spielzeit Mo, Mi, Fr 08:30 - 22 Uhr Di, Do, Sa 10 - 22 Uhr So 10 - 17 Uhr Platzstundenpreis (2 Spieler) Hauptzeit: 19,00€ / Nebenzeit: 14,00€

Fichtestr. 10; 04720 Döbeln Belag: Rebound Ace Felder: 2 Preise/Spielzeit Sommer/Winter Mo, Mi, Fr 08 - 22 Uhr 15,00 €/20,00 € Di, Do, Sa 14 - 22 Uhr 15,00 €/20,00 € So 10 - 18 Uhr 15,00 €/20,00 € Tel.: 03431 62 56 25 www.welwel.de

Zehnerkarte (2 Spieler) Hauptzeit: 179,00€ / Nebenzeit: 129,00€ jeder weitere Platzspieler: 5€ Hauptzeit (HZ): Mo - Fr: 17 - 22 Uhr Sa/So/Feiertags zählen als Hauptzeiten Nebenzeit (NZ): Mo - Fr: bis 17 Uhr

Tel: 034203 54750

Tel.: 03425 92 05 56

www.tennispark-zwenkau.de

www.sportpark-nischwitz.de

Corona-Hinweis: Bitte beachten Sie die aktuellen Hygiene-Regeln und informieren Sie sich im Vorfeld bei der jeweiligen Tennishalle.

Herbst 2020 Magazin

11 Döbeln

31


Best of the rest Hockey

Ein Leben für den Sport

Einst war ­Heinrich Kruse HockeyNational­spieler und DDR-Meister. der Hockeysport lässt den 83-Jährigen auch im Alter nicht los.

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4 Tage 30.12. - 02.01.21

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Silvester in Dresden

Silvester in Bonn

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Im Reisepreis inklusive: • Haustürservice (PLZ 041-045) und Fahrt im modernen Reisebus • 4x Übernachtung im 4*-„Zur Post“ in Bonn im Hauptgebäude und Gästehaus • 4x Frühstücksbuffet • Begrüßungsgetränk • 3x 3-Gang-Abendmenü oder Buffet • Silvesterfeier im Hotel inkl. 4-Gang Menü oder Buffet, 1 Glas Sekt um Mitternacht, Tanz und Musik • Stadtführung Bonn • Ganztagesausflug Koblenz mit Reiseleitung • Ganztagesausflug Aachen mit Reiseleitung

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Porträt Heinrich Kruse

Text Simon Ecker Foto Dirk Knofe

M

ittwochabend in Schleußig: Zielsicheren

der Rentner. Und um ehrlich zu sein, sei er zu mehr in-

Schrittes läuft Heinrich Kruse über den Hockey­

zwischen auch nicht mehr in der Lage. Hier macht

platz des Leipziger SC. Den Schläger hält er

sich das Alter dann doch bemerkbar. „Als Trainer habe

fest in der Hand, seine Augen sind konzentriert auf den

ich immer darauf geachtet mitzuspielen und die

Ball gerichtet. Plötzlich hebt er den Ball nach oben,

Übungen vorzumachen. Ich möchte die Technik noch

jongliert ihn ein paar Mal mit dem Schläger und passt

beherrschen, um die Inhalte glaubwürdig zu vermit-

ihn zu einer Frau in rosa Trainingsjacke. „Spiel ihn mir

teln.“ Das ist sein Anspruch. Doch trotz des regelmäßi-

zurück. Achte auf deinen Schläger“, ruft er ihr zu.

gen Sporttreibens werde das nun immer schwieriger – auch wenn es im ersten Moment gar nicht den An-

Wer Kruse beobachtet, würde kaum auf die Idee kom-

schein erweckt.

men, dass dieser Mann schon 83 Jahre alt ist. Egal ob Hockey, Fahrrad fahren, Fitness oder Laufen – Sport

Schon als Spieler war Heinrich Kruse sehr ehrgeizig.

spielt immer noch eine große Rolle in seinem Leben.

Er habe sich über jeden verlorenen Zweikampf geärgert,

„Bewegung ist die beste Medizin, auch im Alter“, verrät

erinnert er sich. Anders schafft man es wohl auch

der rüstige Rentner mit einem verschmitzten Lächeln

nicht in die Nationalmannschaft. Für die DDR-Auswahl

im Gesicht. Dabei hätte er schon viele Gründe gehabt,

lief Kruse 29 Mal auf. Seinen Traum, einmal bei den

einfach aufzuhören. Ein versteifter Rücken, eine be-

Olympischen Spielen teilzunehmen, verpasste er 1964

schädigte Wirbelsäule, Knieprothesen – die Liste der

wegen einer Knieverletzung. „Natürlich war das bitter.

Wehwehchen wird im Laufe des Lebens nicht kürzer.

Doch ich habe nie wegen großen Zielen und Trophäen

Doch davon will Kruse sich nicht aufhalten lassen. Der

gespielt, sondern einfach aus Freude am Sport“, sagt

Sport habe ihm immer geholfen, erzählt er. Auch nach

der ehemalige Auswahlspieler.

seinen Operationen machte er weiter – natürlich dosiert. Für ihn sei vielseitiges Training wichtig. Deshalb geht

Trophäen sammelte „Heini“ in seiner Zeit als Spieler

der 83-Jährige regelmäßig ins Fitnessstudio und walken.

und Trainer dennoch einige. Seine erfolgreichste Zeit

Doch seine große Leidenschaft ist und bleibt der Ho-

erlebte er beim SC Leipzig, mit dem er sowohl Feld-

ckeysport.

als auch Hallenmeister wurde. 1966 beendete Kruse dort seine Leistungssportkarriere. Anschließend über-

Die Begeisterung für das Spiel mit den Schlägern ent-

nahm er als Trainer die Damenmannschaft von Auf-

deckte Heinrich Kruse früh. 1937 erblickte er in Oebis-

bau Südwest Leipzig – das nach der Wende wieder

felde, einem kleinen Örtchen in der Altmark, das Licht

den traditionsreichen Namen Leipziger SC 1901 ange-

der Welt. Dort gab es drei Sportarten: Fußball, Handball

nommen hat – und feierte mit ihr knapp ein Dutzend

und Hockey. Da seine Schwester schon Hockey spiel-

Meistertitel. Im Frauenteam der Leipziger spielte zu

te, trat auch er mit sechs Jahren dem örtlichen Verein

dieser Zeit übrigens auch Ehefrau Gisela, die wie ihr

bei. Nur selbst Hockey zu spielen, war ihm jedoch nie

Mann ebenfalls zum Auswahlteam der DDR gehörte.

genug. So trainierte „Heini“, wie er von Freunden ge-

Beide lernten sich natürlich über den Hockeysport ken-

nannt wird, schon mit 14 Jahren die Knabenmannschaft

nen und lieben und sind seit mittlerweile 58 Jahren

seines Vereins. Mit kurzen Auszeiten ist er seitdem

verheiratet. Auch nach ihrer aktiven Karriere sind sie

fast ununterbrochen Übungsleiter und Trainer. „Bei mir

dem LSC noch eng verbunden.

standen die Ernsthaftigkeit und die Vermittlung von Fertigkeiten immer im Vordergrund. Die Anforderungen

Viele sehen Heinrich Kruse als Urgestein des Leipziger

im Training waren hoch“, erzählt der Leipziger rückbli-

SC. Mehrere Jahrzehnte ist er dort nun schon als

ckend. Er sei nie ein Spaßtrainer gewesen. „Manchmal

Spieler, Trainer und Übungsleiter tätig. Wenn er als

haben mich die Spieler deswegen sicher auch ver-

„Seele des Vereins“ bezeichnet wird, reagiert der Rent-

flucht“, glaubt er.

ner jedoch mit Unverständnis. „Ich bin nicht die Seele des Vereins. Ich bin die Vergangenheit“, erklärt er dann

Inzwischen trainiert Kruse im lockeren Rahmen noch

bestimmt. „Die Seele des Vereins sind die Leute, die

einmal pro Woche die Eltern der jungen Hockeyspieler

aktuell da sind. Die ehrenamtlich arbeiten, in ihrer Frei-

und -spielerinnen des Leipziger SC. Und wenn er an­

zeit Kinder trainieren und dafür sorgen, dass der Laden

gefragt wird, ob er im Sommercamp des LSC eine Trai-

hier läuft. Vor ihnen ziehe ich meinen Hut.“ Trotzdem

ningsstunde halten kann, übernimmt er das auch gerne.

hätte Kruse sicherlich nichts dagegen, wenn er selbst

„Das was ich momentan mache, ist für mich aber aus-

noch ein paar Jahre die Eltern trainieren kann.

reichend. Es gibt noch andere Verpflichtungen“, sagt

Herbst 2020 Magazin

33


Best of the rest Cross Deluxe

Eindrücke vom CrossDeLuxe ­Anfang Oktober am Markklee­ berger See Fotos André Kempner

Von der Schlammgrube in die Grüne Hölle

34

Magazin Herbst 2020


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