Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 03/2014

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Profi-Hilfe für Azubis

UKL-Schwestern bilden sich zu Praxisanleitern weiter

Unterstützung Psychosoziale Beratung für Krebspatienten am UKL SEITE 3
Titelfoto: Stefan Straube Hilfe Rheuma-Lotsin Heike Herbst vermittelt Ansprechpartner SEITE 5
DAS GESUNDHEITSMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG 03/2014 | 06.02.2014
Einsatz Studenten üben beim Notfalltraining im Werk 2 SEITE 7

DER AUGENBLICK

Ein Buch für Clara

Eines von 10 000 Lese-Start-Sets wurde am 31. Januar durch Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (r.), Dr. Thomas Kapellen, Prof. Andreas Merkenschlager und UKL-Vorstand Ekkehard Zimmer (v.l.n.r.) in der UKL-Kinderklinik an eine junge Familie übergeben. Zur U6-Untersuchung erhielt die einjährige Clara ein altersgerechtes Buch und ihre Mutter Informationen und Tipps rund ums Vorlesen und Erzählen von Geschichten. Die Sets sind Teil des bundesweiten frühkindlichen Förderprogramms „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ der Stiftung Lesen. Das Programm wird auch in diesem Jahr vom sächsischen Sozialministerium unterstützt und soll die Bildungschancen von Kindern stärken. Eltern und Kinder im Freistaat erhalten die Sets in den rund 280 teilnehmenden Kinderarztpraxen.

UKL: Freie Plätze für Bundesfreiwilligendienst

Mögliche Einsatzorte sind Kranken- und Patiententransport sowie der Laborkurierdienst

Am Universitätsklinikum Leipzig gibt es freie Plätze für den Bundesfreiwilligendienst. Mögliche Einsatzorte sind der Kranken- und Patiententransport sowie der Laborkurierdienst. Bewerbungen können ab sofort eingereicht werden.

Liebigstraße aktuell

Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig

Herausgeber:

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ, Frank Schmiedel.

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

8. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.

Druck:

Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

„Wir suchen vor allem junge Männer bis zu einem Alter von 25 Jahren, da es sich um körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten handelt“, sagt Monika Stader, die am UKL für die Freiwilligendienstleistenden zuständig ist.

Die Arbeit im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes wird mit einer monatlichen Aufwandsentschädigung von 330 Euro vergütet. Dazu erhalten die Freiwilligen 26 Tage Urlaub im Jahr, die Teilnahme an 25 Seminartagen ist Pflicht. Der Beginn ist laufend möglich. Der Freiwilligendienst dauert ein Jahr.

Der Bundesfreiwilligendienst am UKL richtet sich insbeson-

dere an junge Erwachsene, die nach der Schule zunächst praktisch tätig sein wollen und die Zeit bis zum Studien- oder Ausbildungsbeginn sinnvoll überbrücken möchten. Außerdem bietet er die Möglichkeit, neue Arbeitsgebiete kennenzulernen, wenn vielleicht noch nicht genau feststeht, in welche Richtung es beruflich gehen soll.

Ines Christ

BEWERBUNGEN

Bewerbungen für den Freiwilligendienst am UKL nimmt Monika Stader entgegen.

(0341) 971 7861 monika.stader@ uniklinik-leipzig.de Weitere Informationen gibt es unter: www.uniklinikum-leipzig.de/ r-bundesfreiwilligendienst -a-4217.html

Für den Kranken- und Patiententransport gibt es im Bundesfreiwilligendienst am UKL freie Plätze.

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Foto: Stiftung Lesen / BMBF / Dirk Knofe
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Foto: Stefan Straube

„Mut aufbauen gegen den Krebs“

Prof. Dr. Anja Mehnert, Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Leipzig, über den Umgang mit Diagnosen schwerer Krankheiten

Mit der Diagnose Krebs bricht eine Welt zusammen. Für manche für immer, für andere nur vorübergehend. Letzteres ist in Leipzig auch der Krebsberatung zu danken, der sich täglich die Mitarbeiter der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Leipzig widmen. „Wir als Psychologen können Krebs nicht heilen und wollen auch nicht helfen, ihm positive Aspekte abzugewinnen. Aber wir möchten Betroffenen zur Seite stehen, mit ihnen Mut aufbauen für alles, was da kommen mag, helfen, Ängste zu reduzieren und Ressourcen zu vergrößern“, sagt Prof. Dr. Anja Mehnert, Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie.

Im Kampf gegen den Krebs ist medizinisch mehr erreicht worden als psychologisch. Denn noch immer löst allein das Wort die furchtbarsten Ängste aus. Und das, obwohl das Wort schon fast 2000 Jahre lang nicht nur für ein wehrhaftes Tier, sondern auch für eine bösartige Krankheitsgruppe steht. Heute führt die Diagnose Krebs bei einem Drittel der Betroffenen zu behandlungsbedürftigen psychischen Störungen, so Prof. Mehnert. Die häufigsten davon sind Angststörungen. Studien zufolge gibt es aber große Unterschiede, wenn die verschiedenen Krebsarten betrachtet werden. „Gerade solche Tumoren, die in die körperliche Unversehrtheit stark eingreifen, wie der Brustkrebs oder Kopf- und Halstumoren, verursachen starke psychische Belastungsreaktionen“, so die Leipziger Psychologin.

„Das ist freilich verständlich, weil für die Betroffenen das Risiko besteht, eine Brust oder die Sprache zu verlieren.“

Über 600 Patienten und Angehörige werden etwa pro Jahr in der Krebsberatungs-

stelle in der Philipp-Rosenthal-Straße 55 betreut. Das Angebot, das die Mitarbeiter unterbreiten, reicht von Informationen zu sozialrechtlichen Fragen über psychologische Beratung und Psychotherapie bis zu psychoonkologischen Gruppenangeboten und Spezialsprechstunden. „Wir setzen auf Einzelgespräche, führen Patienten aber auch zu Gruppen zusammen, die dann beispielsweise gemeinsam Entspannungsübungen machen“, erzählt Prof. Mehnert.

Noch sind es überwiegend Frauen, die zur Beratungsstelle kommen. Männer, so die Psychologin, kommen deutlich weniger.

KONTAKT

Krebsberatungsstelle für Patienten und Angehörige

Philipp-Rosenthal-Str. 55 04103 Leipzig

Sprechzeiten: Mo - Fr 9 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr

(0341) 971 5407 und 971 5440 krebsberatung@medizin.uni-leipzig.de

„Männer meinen, Schwäche zu zeigen, wenn sie um seelische Hilfe bitten. Dabei sind wir sicher, dass auch das sogenannte starke Geschlecht in Ausnahmesituationen, wie einer Krebs-Diagnose, psychische Unterstützung braucht. Wir überlegen generell, wie wir – vielleicht mit speziellen Sportangeboten und neuen Kommunikationswegen – jene Patienten ansprechen können, die wir noch nicht erreichen. Heute ist die gut gebildete Brustkrebspatientin zwischen 40 und 60 Jahren der Zielgruppen-Prototyp. Also: Diese Frau erreichen wir. Aber das reicht uns nicht.“ Uwe Niemann

ZAHL DER WOCHE

1162

Im vergangenen Jahr gab es am Universitätsklinikum Leipzig insgesamt 1162 Starts und Landungen von Rettungshubschraubern auf den zwei Landeplätzen des Klinikums. Der größte Teil der Anflüge kommt aus der Region, so bringt beispielsweise der in Dölzig vom ADAC stationierte Rettungshubschrauber Patienten ins Universitätsklinikum. Auch die Primärversorgung von Menschen, die bei Unfällen verletzt wurden und bei denen ein schneller Transport notwendig ist, erfolgt auf dem Luftweg in die Liebigstraße. Dazu kommen Verlegungen aus Krankenhäusern im gesamten Bundesgebiet ans UKL, gelegentlich auch aus dem europäischen Ausland. Die meisten Erkrankten und Verletzten wurden 2013 im Juli auf diesem Weg gebracht, die wenigsten im November. Im Durchschnitt gibt es pro Woche etwa elf Hubschrauberlandungen. ic

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Hilfe und Unterstützung bekommen Patienten und Angehörige in der Krebsberatungsstelle. Prof. Dr. Anja Mehnert Foto: Stefan Straube Fotos: Stefan Straube

Ein Moment des Innehaltens –und der Hoffnung für Deliana Knaust

Am Leipziger Uniklinikum erfolgte zum 3000. Mal eine Stammzelltransplantation

Um die „3000“ zu würdigen, hatten gute Geister eine Torte zubereitet und Patientin Deliana Knaust gewidmet. Naschen durfte sie so kurz vor ihrer Stammzelltransplantation zwar nicht, freute sich aber mit Dietger Niederwieser (l.) und Stationspfleger Matthias Lory.

In der Abteilung Hämatologie und Internistische Onkologie des Leipziger Uniklinikums gab es im Januar für Ärzte, Schwestern und Pfleger einen Moment des Innehaltens: Die Zahl der dort per Stammzelltransplantation behandelten Leukämiepatienten nullte sich – auf runde 3000. In den 1980erJahren war vor Ort mit dieser Therapie begonnen worden. Am späten Nachmittag des 23. Januars war es nun Deliana Knaust, die eine Stammzellspende ihres Bruders (52) bekam.

Wer die zierliche 46-Jährige momentan besuchen möchte, muss sich ausziehen. Man bekommt abwaschbare Gummischuhe, hochgradig gewaschene grüne Einheitshosen und -kittel. Man muss gründlichst die Hände desinfizieren. Dann darf der keimund staubfrei gehaltene Bereich der Hämatologie-Abteilung betreten werden, der für Deliana Knaust seit dem 15. Januar vorläufig zum einzigen Aufenthaltsort wurde. Und wo man letztlich mit ihr nur durch die Glasscheibe kommunizieren darf.

Die Mutter zweier Kinder – 14 und 17 Jahre alt – ist gebürtige Bulgarin, war 1991 nach Deutschland gekommen. Als Musikerin zunächst ans Theater Zeitz, dann schon bald an die Pleiße, wo sie studierte. Als freischaffende Geigerin brachte sie namhafte Ensembles in Mitteldeutschland mit zum Klingen. Bis sie vorigen August die Diagnose Blutkrebs ereilte. „Natürlich war ich schockiert“, sagt Deliana Knaust. Sie habe

auch stets zu denen gehört, die meinten, es könne sie nie treffen. „Andererseits habe ich mich gar nicht erst dem großen Nachdenken hingegeben, bin zwei Tage später gleich hier in die Klinik eingerückt und in eine ganz andere Welt eingetaucht. Ich habe versucht, mich zu entspannen, habe mich ganz im Vertrauen dem hingegeben, was die Ärzte unternehmen“, erzählt sie.

Am 23. Januar war für sie dann der Zeitpunkt gekommen, von dem Abteilungschef Dietger Niederwieser sagt: „Er ist da, wenn wir keine Leukämiezellen mehr sehen, wenn alle körpereigenen Stammzellen – via

Chemotherapie und Ganzkörperbestrahlung in den acht Tagen zuvor – kaputt sind. Dann werden die Spenderstammzellen transplantiert.“ An diesem „Punkt Null“ verfüge die Patientin nun aber auch über kein Immunsystem mehr, müsse daher in absolut steriler Umgebung vor Viren und Bakterien geschützt werden.

Am Vormittag waren Deliana Knausts eigens aus Bulgarien eingeflogenem Bruder Dimitrof die für die Schwester lebensrettenden Stammzellen im Leipziger Uniklinikum entnommen worden. Vier Stunden habe dies gebraucht, hieß es. Und binnen

maximal 48 Stunden müsse das Spendergut dann dem Empfänger zugeführt werden. Bei Deliana Knaust geschah dies gleich am späten Nachmittag. Bei ihr dauerte es eine knappe Stunde.

„Das war eine sehr emotionale Geschichte“, erzählt sie hinterher. Am folgenden Tag, bei einem Telefonat, sagt die Patientin munter:

„Mir geht es richtig gut!“ Ihrem Bruder übrigens auch. „Und ich werde mich daran gewöhnen müssen, fortan seine Blutgruppe zu haben – ich hatte ja mal A positiv, er 0 positiv. Aber die soll man ja auch öfter spenden können“, flachst sie. Noch rund zwei Wochen werde es jetzt dauern, bis sich neue Blutzellen in ihrem Körper voll ausgebildet haben und sie das Isolierzimmer wieder verlassen kann. „Ihr Immunsystem gleicht aktuell dem eines Babys, muss erst einmal wieder alle Viren und Bakterien kennenlernen und Antistoffe gegen diese bilden“, verdeutlicht Niederwieser. Verlaufe alles gut, könnte die Patientin Ende Februar vielleicht nach Hause – wo nicht zuletzt ihre Geige wartet. Nach Hause mit der Option, irgendwann wieder „ganz normal“ zu leben. Knausts zuversichtliches Naturell wird dabei sicher ein hilfreicher Begleiter sein.

Irgendwie, sagt sie, habe sie durch „diese Geschichte“ sehr schätzen gelernt, „was ich habe“. Zwei gesunde Kinder zum Beispiel. „Und viele nette Menschen um mich herum! Ich erfreue mich einfach an dem, was der Tag mir heute bringt.“

Foto: Stefan Straube
Foto:
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Ulrike Bergmann im hämatologischen Speziallabor – beim Pipettieren von Ansätzen für die Charakterisierung von Leukämien und Lymphomen für die FACS-Analyse.
ukl

„Für schnelle und präzise Hilfe arbeite ich gern“

Rheuma-Lotsin half schon 1600 Patienten / Modellprojekt wird nur in Leipzig weitergeführt

„In jeder Klinik gibt es Sozialarbeiter, die den Patienten zur Seite stehen. Im ambulanten Bereich fehlt diese Unterstützung oft – deshalb gibt es für Rheumatiker in der Region Leipzig mich, die Rheuma-Lotsin“, so Heike Herbst. Dabei wissen die Betroffenen oft gar nicht, dass die Lotsin mit ihrer Anlaufstelle im Rheuma-Zentrum des Universitätsklinikums Leipzig einmalig in Deutschland ist. Vor einigen Jahren wurden entsprechende Modellprojekte in Wuppertal, Heilbronn und Leipzig gestartet; einzig das Leipziger Projekt, das offensichtlich durch Heike Herbst zu einem Erfolg wurde, überlebte.

Hinter den Zahlen – seit 2010 wurden von ihr rund 1600 Rheuma-Patienten betreut –steht viel Engagement, Wissen, Fleiß und auch Redekunst. „Der Patient steht oftmals mit seinen Problemen allein da“, erzählt sie. „Was passiert nach Ende der Krankschreibung? Welche Reha-Einrichtung ist für mich richtig? Wie ist ein Rentenantrag zu stellen? Was ist überhaupt ein Leistungsträger?“

Heike Herbst hat sich eingefuchst und weiß viele Fragen der Rheumatiker zu beantworten. Und wenn es Probleme gibt, die noch keiner hatte – auch dafür ist sie da und sorgt für Klarheit. Freilich ist sie weder Rheumatologin noch Arbeitsrechtlerin, aber sie kann die Patienten zum Ziel – dem Facharzt oder dem Fachanwalt, aber auch zu einer Selbsthilfegruppe – bringen. In den meisten Fällen geht es darum zu wissen, welche Rechte die Patienten durch ihre chronische Erkrankung und Behinderungen haben, welche Leistungen ihnen zustehen, wo und wie diese zu beantragen sind. Ärzte und Schwestern konzentrieren sich auf die medizinische Versorgung der Patienten und haben oft weder die Zeit noch die sozialmedizinischen Kenntnisse, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen.

Das Rheuma-Zentrum ist zentrale Anlaufstelle für viele Patienten. Dass auch Heike Herbst hier erreichbar ist, wird von Rheu-

ma-Patienten des Universitätsklinikums als Vorteil gesehen. „Aber der Kontakt zu mir beruht auf absoluter Freiwilligkeit: Die Patienten werden nicht automatisch zu mir vermittelt, sondern sie bekommen meine Kontaktdaten und entscheiden selbst, ob sie meine Hilfe brauchen. Nur in Notfällen rufen Ärzte direkt bei mir an“, erzählt Heike Herbst. Da das Projekt von der Barmer GEK, AOK Plus, der Landesvertretung Sachsen der Vereinigung der Ersatzkrankenkassen (vdek) und der Rheuma-Liga Sachsen finanziert wird, kann sie völlig neutral und objektiv

Empfehlungen geben und für den jeweiligen Patienten genau die richtige Lösung heraussuchen. Sehr hilfreich dabei ist, dass inzwischen in der Region ein Netzwerk entstanden ist, zu dem Therapie- und Reha-Einrichtungen, Rheumatologen und Orthopäden, Physio- und Ergotherapeuten sowie Selbsthilfegruppen gehören. An diesem Netzwerk hat auch Heike Herbst entscheidend mitgestrickt und weiß, dass es nicht nur stets gepflegt, sondern immer weiter ausgebaut sein will. „Schließlich geht es darum, den Patienten schnell und präzise zu helfen. Und genau dafür arbeite ich gern.“ Uwe Niemann

KONTAKT

Heike Herbst

Rheuma-Lotsin am Rheuma-Zentrum des Universitätsklinikums Leipzig

Mo - Do 7.30 - 12 Uhr und Di 13 - 18 Uhr

(0341) 22 52 959 rheumalotse-leipzig@ rheumaliga-sachsen.de

Konsum überreicht Spende an Hämatologie und Kindermedizin

Geld fließt in Klinikprojekte

Über eine Geldspende für ihren jeweiligen Fachbereich konnten sich jetzt Prof. Dietger Niederwieser (3.v.r.), Hämatologie und Onkologie, und Prof. Wieland Kiess (r.), Pädiatrie, freuen. Im Januar überreichte ihnen die Konsum-Vorstandscrew jeweils 3500 Euro, gesammelt in allen 71 Konsum-Filialen der Leipziger Region.

„Wir werden das Geld in der Kinderklinik für unser Projekt ‚Leipziger Alledabei‘

einsetzen, ein Projekt für schwer chronisch kranke Kinder“, erklärte Prof. Kiess. „Es soll beim schwierigen Übergang von der stationären Behandlung in die häusliche Betreuung helfen. “ Prof. Niederwieser betonte die Rolle von Spendengeldern für Investitionen in neueste Methoden der Diagnose, Therapie und Forschung. Das ermögliche beispielsweise nunmehr gemeinsam, mit der Kinderklinik auch ganz junge Leukämiepatienten unter sechs Jahren vor Ort zu transplantieren.

Heike Herbst beantwortet als Rheuma-Lotsin die Fragen von Betroffenen und Angehörigen in Sachen Rheuma.
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Fotos: Stefan Straube

„Unheimlich viel dazugelernt“

Antje Köhler-Radziewsky, Schwester auf der Intensivstation, absolvierte die erstmals angebotene Weiterbildung für Praxisanleiter am UKL

MEDIZIN A-Z

Defibrillator

Gerät zur Beseitigung des Herzkammerflimmerns, das meist vor einem plötzlichen Herztod steht, durch einen extrem kurzen Gleich-Stromstoß mit einer Stärke von etwa 400 Watt pro Sekunde. Defibrillatoren werden auf Intensivstationen, in Operationssälen, in Notfallaufnahmen sowie in Fahrzeugen des Rettungsdienstes bereitgehalten.

Das UKL im Radio: Auf der Suche nach Glück

„Die Fachkenntnisse sind die eine Sache. Aber nun weiß ich auch, wie man pädagogisch mit Schülern umgeht. Und das hat mich schon bereichert“, sagt Antje Köhler-Radziewsky, Schwester auf der Interdisziplinären Operativen Intensivstation (IOI) am Universitätsklinikum Leipzig. Gemeinsam mit weiteren zwölf Krankenschwestern absolvierte sie die erstmals angebotene Weiterbildung „Praxisanleiter“.

Jede der insgesamt 13 Schwestern, die im Mai vergangenen Jahres diese Weiterbildung begannen, kam aus einem anderen Bereich: Normalstation, OP, Intensiv, Kinderstation, Herzzentrum. Sie alle einte, dass sie Azubis der Medizinischen Berufsfachschule anleiten und betreuen. „Das haben wir mit mehr oder weniger Erfahrung und sicher nicht schlecht gemacht“, erzählt Schwester Antje. „Nun, nachdem ich die Weiterbildung hinter mir habe, muss ich aber sagen, dass ich

unheimlich viel dazu gelernt habe. Und ich hoffe, dass dies auch den Schülerinnen und Schülern zugute kommt.“

Die 38-jährige Mutter von drei Kindern setzte sich noch einmal auf die Schulbank, weil sie von einer Kollegin gehört hatte, dass die Weiterbildung „Praxisanleitung“ sehr nützlich sein soll. „Das interessierte mich, ich wollte mal sehen, was ich noch lernen kann.“

Schwer sei ihr schon immer gefallen, jemanden zu kritisieren. „Ich hatte dabei Angst, den anderen zu verletzen“, so Schwester Antje. „Bei der Weiterbildung habe ich gelernt, wie man auf eine nette, aber dennoch konsequente Weise sagen kann, dass dies und jenes Mist war.“

Besonders viel habe ihr während der Weiterbildung das Gespräch mit den Azubis selbst gegeben. Dabei konnten diese ihre Sorgen und Probleme äußern, ihre Sicht der Dinge darlegen. „Wie erleben die Schülerinnen und Schüler den Alltag auf der Stati-

on – das frank und frei zu erfahren, war sehr nützlich für uns alle. Nur so kann man erkennen, was zu verbessern ist“, sagt Antje Köhler. „Zudem sollten wir uns eingestehen, dass das Klinikum auch von der Arbeit der Schüler lebt. Sie haben Anteil an der Betreuung der Patienten, das sollten wir respektieren.“

Cornelia Lüderitz, Diplom-Medizinpädagogin im Bildungszentrum des Uniklinikums und verantwortlich für die Weiterbildung „Praxisanleiter“, betont die Kooperation mit der Medizinischen Berufsfachschule. „Dies gewährleistet eine optimale Vernetzung der verschiedenen Lernorte in der Ausbildung von Gesundheits- und Krankenpfleger/innen und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen.“ Im Februar 2014 wird der zweite Weiterbildungskurs „Praxisanleiter“ starten, mit der weiter an der Verbesserung der praktischen Ausbildung in der Krankenpflege und Kinderkrankenpflege gearbeitet

Uwe Niemann

Familie, Beruf, Schokolade – all das kann glücklich machen. Doch was ist Glück eigentlich und wie wird man glücklich? Der Radiosender der Universität Leipzig, Mephisto 97.6, hat sich auf die Suche gemacht und unterschiedliche Antworten gefunden – unter anderem auch im Interview mit Sandy Nordmann, die als Hebamme am Uniklinikum Leipzig arbeitet. Sie erlebt fast täglich alle Gefühle von Freude und Stolz, aber auch Trauer, wenn es Komplikationen gibt. Sie beschreibt ihren Beruf daher als sehr emotional: „Jede Geburt ist anders, aber die Freude lässt nicht nach.“

Den Beitrag können Sie auf der Internetseite von Mephisto nachhören. Unter www.mephisto976.uni-leipzig.de und der Rubrik „Gesellschaft“ finden Sie unter dem Datum vom 29. Januar die Interviews mit dem Titel „Der Mensch will glücklich sein“.

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wird. Antje Köhler-Radziewsky (M.), Schwester auf der Intensivstation, zeigt den Auszubildenden Lisa Hennig (l.) und Luise Beinhorn, was bei einem Verbandswechsel zu beachten ist. Fotos: Stefan Straube Für Eltern ist ein Baby das größte Glück.

Üben für den Ernstfall

Seit zehn Jahren lernen Leipziger Medizinstudierende in einer Übung, wie sie bei Notfällen richtig handeln

Ein Fahrradfahrer ist schwer gestürzt. Nur wenige Meter weiter liegt ein bewusstloser Motorradfahrer, dahinter ein auf dem Dach liegendes Auto, aus dem der verletzte Fahrer geborgen werden muss. Was nach einem schweren Unfall aussieht, ist zum Glück nur eine Übung. Beim Notfalltraining im Werk 2 konnten 350 Leipziger Medizinstudierende Mitte Januar ganz praktisch den Alltag im Rettungsdienst kennenlernen und so ausprobieren, was bislang nur theoretischer Lernstoff im Studium war.

Wie rettet man eine verletzte Person vom Dach? Worauf muss man bei der Reanimation achten? Was sind Besonderheiten bei einer Pfählungsverletzung? An insgesamt elf Stationen üben die angehenden Mediziner, was in solchen Situationen zu tun ist. Jeweils 30 Minuten dauert eine Station, anschließend wird gewechselt. Das Besondere daran: Der Kurs, den es bereits seit zehn Jahren gibt, findet in Zusammenarbeit mit allen Rettungsdiensten der Stadt Leipzig statt. Während die Studierenden normalerweise von Ärzten unterrichtet werden, geben hier Rettungsassistenten und die Ausbilder der Rettungsdienste ihr Wissen weiter. In dieser Form ist der Kurs deutschlandweit einmalig.

Die „Technische Menschenrettung“, wie der Kursteil offiziell heißt, ist Bestandteil des Problemorientierten Lernens (POL) im Medizinstudium an der Universität Leipzig. In kleinen Gruppen arbeiten die Studierenden praxisorientiert und fachübergreifend, was ihnen wiederum bei der Vorbereitung auf das ärztliche Berufsleben helfen soll. Neben der Notfall- und Akutmedizin setzen sich die Studierenden in anderen POL-Kursen mit der „Medizin des alternden Menschen“ sowie mit „Infektiologie und Immunologie“ auseinander.

Im 7. Semester ist die Notfallmedizin ein Schwerpunkt. Und auch wenn nicht alle Teilnehmer später Notfallmediziner werden wollen, ein gutes Training ist die Veranstaltung in jedem Fall, finden die Studenten. „Einiges hat man ja schon im Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Aber es ist sehr interessant, die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten zu üben und die technischen Möglichkeiten auszuprobieren, die es bei der Menschenrettung gibt“, sagt Medizinstudent Felix Schneider. „Die Gelegenheit bietet sich ja sonst nie.“

Zu diesen technischen Möglichkeiten gehört

Gemeinsam üben die Studierenden, wie verletzte Menschen aus einem verunglückten Fahrzeug gerettet werden. Der Kurs ist Bestandteil des Problemorientierten Lernens im Medizinstudium an der Universität Leipzig.

beispielsweise eine Schleiftrage, bei der Leipziger Berufsfeuerwehr „das Mittel der Wahl“, wenn ein Verletzter beispielsweise über einen Gulli aus der Kanalisation geborgen werden muss. Die Schleiftrage kommt eigentlich aus der alpinen Höhenrettung, hat aber inzwischen bei vielen Rettungsdiensten Einzug gehalten. Sie ermöglicht einen schonenden Transport eines Patienten, der sich, einmal darin sicher verpackt, nicht mehr bewegen und damit auch nicht weiter verletzen kann.

Die Feuerwehrmänner der Feuerwache West erklären zunächst die Funktionsweise, anschließend wird gemeinsam Hand angelegt: Eine Studentin legt sich auf die Trage, dann wird diese für den Transport vorbereitet. Dicke Seile werden festgezogen, anschließend die Trage aufgerichtet. Und wie fühlt sich das an? „Warm“, lautet die spontane Antwort. Gerade die Möglichkeit, auch einmal in die Rolle des Patienten zu schlüp-

fen, kommt bei den Teilnehmern gut an, ermöglicht ihnen dies doch, sich im Ernstfall in die Lage von Verletzten versetzen zu können.

„Vorhin wurde ich aus dem umgestürzten Auto gerettet, das war schon eine besondere Erfahrung“, erzählt Luisa Jungk. Ein weiterer Höhepunkt für sie: Der mit einem Seil gesicherte Abstieg über eine Strickleiter, deren

höchster Punkt knapp unter der Hallendecke begann. Mit dieser Station wird die Höhenrettung simuliert, bei dem sich die Retter zu den Verletzten abseilen und vor Ort seinen Gesundheitszustand einschätzen müssen. „Einige Stationen sind schon sehr aufregend und erlebnisreich – und vor allem eine super Abwechslung zum theoretischen Lernen“, findet die Studentin. Ines Christ

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Foto: Ines Christ Hoch hinaus fürs Training: Luisa Jungk, Medizinstudentin im 7.Semester war von der Möglichkeit begeistert, sich von der Hallendecke abzuseilen. Fotos: Ines Christ Vorsicht ist beim Abnehmen eines Motorradhelms angebracht. Den Kopf zu sichern ist nach einem Unfall besonders wichtig.

Psychologische Behandlung lindert Depression bei Brustkrebspatientinnen

Gemeinsame Studie des UKL und der Universitätsmedizin Mainz weist Nutzen nach

Wissenschaftler des Uniklinikums Leipzig und der Universitätsmedizin Mainz haben in einer gemeinsamen Studie nachgewiesen, dass Brustkrebspatientinnen, die eine depressive Erkrankung haben, erfolgreich mit einer Kurzzeit-Psychotherapie behandelt werden können. Die Ergebnisse der durch die Deutsche Krebshilfe geförderten Studie sind in der aktuellen Ausgabe der onkologischen Fachzeitschrift Annals of Oncology erschienen.

„Die Diagnose einer Brustkrebserkrankung ist häufig für Betroffene und ihr familiäres Umfeld ein großer Schock. In unserer Untersuchungsgruppe von über 1300 Patientinnen reagierten immerhin 20 Prozent der Erkrankten mit teils schwerwiegenden depressiven Verstimmungen“, sagt der Mainzer Studienleiter, Univ.-Prof. Dr. Manfred E. Beutel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Derartige Reaktionen erschweren die erfolgreiche Bewältigung der Erkrankung und beeinträchtigen die Lebensqualität deutlich.“ Die Studie belege, dass eine frühzeitige tiefenpsychologisch orientierte Kurzzeitbehandlung helfen kann, die Depression rasch zu bessern und die Lebensqualität wieder herzustellen. Daher würden für diese Patientengruppe mehr und gezielte psychotherapeutische Angebote gebraucht. In ihrer Studie haben sich die Wissenschaftler auf die emotionale Verarbeitung einer Brustkrebserkrankung konzentriert. Dabei gingen sie davon aus, dass sich die durch die Krebserkrankung ausgelöste akute Krise we-

sentlich besser überwinden lässt, wenn das persönliche Beziehungsumfeld der Betroffenen diese unterstützt und verständnisvoll reagiert. Ist dies nicht der Fall, kann dies zu einer Depression führen. Im Rahmen der Studie lernten die Patientinnen deshalb, sich

BLUMENSTRAUSS DES MONATS

bei Enttäuschungen nicht zurückzuziehen, sondern eigene Wünsche und Erwartungen besser wahrzunehmen und mitzuteilen. Zudem erfuhren sie, wie sie mit ihren Ängsten, Problemen und der Krankheit allgemein besser umgehen können.

Um den therapeutischen Nutzen einer tiefenpsychologischen Behandlung zu prüfen, haben die Forscherteams rund 160 Patientinnen in ihre Studie einbezogen, die an einer diagnostizierten Depression litten. Davon nahm die Hälfte an einer Kurzzeit-Psychotherapie teil, die extra geschulte Psychotherapeuten durchführten.

Die anderen Studienteilnehmerinnen wurden beraten und mit einem psychosozialen Befund an ihren Hausarzt verwiesen, der die in der medizinischen Versorgungspraxis übliche Weiterbehandlung vornahm oder vermittelte. Diese Patientinnen bildeten die Kontrollgruppe. Die Gruppenzuteilung erfolgte nach dem Zufallsprinzip.

Es zeigte sich, dass sich durch die KurzzeitPsychotherapie die Depression bei 56 Prozent der Patientinnen in der Untersuchungsgruppe komplett zurückgebildet hatte. In der Kontrollgruppe waren es hingegen nur 33 Prozent. Prof. Dr. Elmar Brähler, Leiter der Leipziger Studiengruppe und emeritierter Leiter der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, ergänzt: „Innerhalb von rund zehn Monaten und nach durchschnittlich 18 Therapiestunden waren die Teilnehmerinnen der Kurzzeit-Psychotherapie weit weniger depressiv und ängstlich. Zudem litten sie weniger unter Schmerzsymptomen oder Nebenwirkungen der Behandlung als die Kontrollgruppe. Insgesamt hatten die kurzzeitig tiefenpsychologisch behandelten Patientinnen in körperlicher, emotionaler und sozialer Hinsicht eine deutlich bessere Lebensqualität.“ ukl

Ein Dankeschön für Christian Hildebrandt

Den zweiten „Blumenstrauß des Monats“ 2014 überreichte das Team der UKL-Unternehmenskommunikation an Christian Hildebrandt. Der 31-Jährige arbeitet seit 2005 in der Telefonzentrale des Uniklinikums, die gleichzeitig auch die Telefonzentrale der Universität und der Medizinischen Fakultät ist. An dieser Stelle ist Hildebrandt oft der erste Kontakt, den Anrufer mit dem UKL oder der Uni haben – und zwar seit Jahren als ein immer ausgesprochen freundlicher und hilfsbereiter Mitarbeiter. Intern und extern kennen viele seine Stimme, ohne ihn je gesehen zu haben. Etwa 500 Anrufe am Tag nehmen Christian Hildebrandt und seine Kollegen entgegen. „Das Klinikum ist dabei schon häufiger gefragt als die Universität“, so der ge-

lernte Bürokaufmann, der auch an der Rezeption aushilft und dort ebenfalls Besucher empfängt. Dafür, dass er mit seiner Freundlichkeit täglich dazu beiträgt, dass Anrufer und Besucher ein gutes Gefühl mit dem UKL verbinden, ein riesiges Dankeschön!

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin DANKE sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns. Wir warten auf Ihre Vorschläge, bitte per E-Mail an: redaktion@uniklinik-leipzig. de. Das Team der „Liebigstraße aktuell“

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Die Diagnose Brustkrebs ist für Betroffene häufig ein Schock. Eine Studie hat ergeben, dass Betroffene auch von einer begleitenden psychologischen Behandlung profitieren. Foto:
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Foto: Stefan Straube

Zügig ins Schwarze treffen –Biathleten testen ihre Schießleistung

Deutsche Biathleten optimieren ihre Fähigkeiten für Olympische Winterspiele an Leipziger Institut

Sie müssen sich schnell auf ihren Skiern bewegen und mit dem Gewehr möglichst zügig ins Schwarze treffen. Biathleten, die sich einen Fehlschuss leisten, haben in Sotschi kaum noch Chancen auf einen Olympiasieg. „Früher hatte man mehr Möglichkeiten, Fehlschüsse durch eine gute Laufleistung auszugleichen. Heute hat das Schießen eine größere Bedeutung“, sagt Juniorprofessor Dr. Dirk Siebert, der an der Sportwissenschaftlichen

Fakultät der Universität Leipzig der Wintersportexperte ist. Fast alle deutschen Biathleten, die ab 7. Februar 2014 um olympische Medaillen kämpfen, waren in den vergangenen Jahren bei ihm zu Gast, um mit der weltweit einzigartigen Schießmessanlage ihre Schusstechnik analysieren zu lassen und anhand der Resultate ihre Technik zu optimieren.

Den Schießmessplatz gibt es seit den 1990er Jahren. In der jüngeren Vergangenheit wurde das Messsystem an der Sportwissenschaftlichen Fakultät zum komplexesten seiner Art weltweit ausgebaut. „Wir erstellen etwa 140 Leistungsdiagnostiken pro Jahr und betreuen alle Kader des Deutschen Skiverbandes“, berichtet Siebert. Konkret misst die Anlage durch Sensoren, die am Gewehr der Sportler angebracht werden, unter anderem den Kraft-Zeit-Verlauf am Abzug: Wie ist der Druck an der Gewehrschaftkappe? In welche Richtung bewegt sich die Laufmündung? Die Sensoren können auch die Druckverteilung beim Schießen im Liegen genau erfassen. Die Ergebnisse der Messungen liefern wichtige Hinweise zur Trefferwahrscheinlichkeit und generell über die Art, wie der Biathlet mit sei-

nem Gewehr verbunden ist. „Neu ist seit drei Jahren unsere komplexe 3D-Videobildanalyse. Dabei sehen wir, warum die Sportler schwanken und dadurch ungenau zielen, ob sie zwischen dem ersten und dem letzten Schuss den Ellenbogen des Handlungsarmes fallen lassen oder nicht und ob sie den Anschlagswinkel ändern“, erklärt der Experte. Die Messanlage erfasse schlichtweg das „Gesamtsystem“ des Biathleten. Einzigartig sei

daran, dass sehr viele Parameter synchron gemessen werden. Die Auswertung der Daten erfolgt dann in Zusammenarbeit mit den Trainern des Deutschen Skiverbandes. Regelmäßig fährt Siebert mit seiner mobilen Anlage auch zu den Olympiastützpunkten, um die Schießleistung der Spitzen-Biathleten zu analysieren – sowohl unter realen Bedingungen im Freien als auch in der Halle. Für die Biathleten ist

diese Prozedur ein Muss, um ihre Technik vor so wichtigen Wettkämpfen wie Olympia auszufeilen und ihr Gewehr neu einzustellen.

Wenn Dirk Siebert die olympischen Biathlon-Wettkämpfe in Sotschi im Fernsehen verfolgt, hat er einen geübten Blick. Auch ohne seine Anlage weiß er ziemlich genau, warum ein Schuss danebengeht oder eben direkt ins Schwarze trifft.

Rundgänge über Uni-Campus Augustusplatz wieder ab 1. Februar

Neue Kooperation ermöglicht Erweiterung des Angebots

Die Universität Leipzig bietet auch in diesem Jahr wieder Rundgänge über den Campus am Augustusplatz an. Seit dem 1. Februar können Gäste in öffentlichen und individuellen Führungen die Universität Leipzig neu entdecken. Die Campus-Führungen der Universität finden in Kooperation mit dem Partner Leipzig Details statt. Durch die Zusammenarbeit mit dem Dienstleister ist eine Erweiterung des Führungsangebots möglich.

Jeweils am ersten und dritten Sonnabend im Monat erfahren die Leipziger und ihre Gäste bei den öffentlichen Spaziergängen unter anderem, welche historischen Wurzeln die Universität Leipzig hat, welche Ideen und Zielsetzungen bei der Planung

der Neubauten im Vordergrund standen und welche Kunstschätze in den neuen Gebäuden zu finden sind. Der viel diskutierte Neubau „Paulinum. Aula – Universitätskirche St. Pauli“, der eine Aula und einen Raum für Gottesdienste unter einem Dach vereint, kann aus Sicherheitsgründen noch nicht betreten werden. Um eine Vorstellung von Nutzung und innerer Gestaltung des künftigen Paulinums zu erhalten, berichten die Campusführer außer über die Geschichte der alten Paulinerkirche vor allem über die Ideen

und geplanten Umsetzungen des architektonischen Konzepts. Treffpunkt und Start der Führungen ist der Info-Tresen im Neuen Augusteum. Der Ticketpreis beträgt sieben Euro pro Person. Tickets sind direkt vor Ort am Treffpunkt erhältlich. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.

Die öffentlichen

Rundgänge werden unterstützt von der Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig e.V..

Durch die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Leipzig Details

sind auch weitere Führungen zu spezifischen Interessensschwerpunkten möglich. Gegen Entgelt können private Gruppenführungen zu individuellen Terminen arrangiert werden, zum Beispiel Führungen zur Universitätsgeschichte, zu den Kunstschätzen, aber auch zur Baugeschichte, durch die Universitätsbibliothek Leipzig „Bibliotheca Albertina“ oder eine Stadtrundfahrt per Rad zu den Universitätsstandorten.

Das Interesse an den individuellen und öffentlichen Campus-Rundgängen ist seit dem Beginn der Führungen 2009 ungebrochen. Die Campus-Führer konnten seither mehr als 13 000 Besuchern interessante Fakten zur Universitätsgeschichte und zu den Bauten des neuen Campus am Augustusplatz vorstellen. Susann Huster

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Schussanalyse an der Sportwissenschaftlichen Fakultät: Juniorprofessor Dirk Siebert (l.) und Nico Espig, wissenschaftlicher Mitarbeiter, am Schießstand.
RUNDGÄNGE Samstags, jeweils 11 Uhr, am 15.02. / 01.03. / 15.03. / 05.04. / 19.04. / 03.05. / 17.05. / 07.06. / 21.06. / 05.07. / 19.07. / 02.08. / 16.08. / 06.09. / 20.09. / 04.10. / 18.10. / 01.11. sowie 15.11.2014.
Foto: Swen Reichhold

Kein Chef in Sicht

Bewerber lehnt Direktoren-Posten am Naturkundemuseum ab

Offensichtlich gibt es Probleme bei der Auswahl eines Nachfolgers für den Ende Januar in den Ruhestand verabschiedeten Direktor des Leipziger Naturkundemuseums, Rudolf Schlatter.

Der für das Amt vorgeschlagene Nachfolger hat nach Informationen der LVZ seine Bewerbung überraschend zurückgezogen. Die Stadt habe mitgeteilt – so heißt es aus gut unterrichteten Kreisen –, dass der Kandidat in Anbetracht der derzeitigen Sach-

lage die Stelle des Direktors nicht annehmen könne. Die Stadt bestätigte dies auf Nachfrage zunächst nicht. Kulturbürgermeister Michael Faber (parteilos) könne sich aufgrund eines laufenden Personalauswahl-Verfahrens nicht dazu äußern, hieß es.

Seit Monaten wird über den zukünftigen Standort des Naturkundemuseums diskutiert. Als Alternative zum ehemaligen Schulgebäude in der Lortzingstraße ist das leerstehende Bowlingcenter am Wilhelm-

Leuschner-Platz im Gespräch. Dort wird derzeit geprüft, ob das Gebäude für eine Museumsnutzung geeignet ist. Kritiker lehnen das Center wegen der Feuchtigkeit ab, die zu substanziellen Schäden an den Ausstellungsstücken führen könnte. Wie es mit dem Naturkundemuseum überhaupt weitergeht, ist unklar. Ein Masterplan war noch nicht Thema in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters. Seit Sommer 2013 wird nach einem neuen Chef gesucht.

Leipzig bessert bei Hochwasserschutz nach

Kommune schnürt Aufgabenpaket für 239 Kilometer Flüsse, Bäche und Gräben

Wassermassen ergossen sich im Juni 2013 durchs Palmengartenwehr. Leipzig entkam damals nur knapp einer Flutkatastrophe – weil der

Die Kommune muss eine Menge Geld in die Hand nehmen, um die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in die Tat umzusetzen. Verständlich, erweist sich der Aufgabenkatalog doch als überaus komplex. Eine ernste Bewäh-

rungsprobe sieht Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) für das Frühjahr allerdings nicht. Witterungsextreme bleiben bislang aus.

Rund 239 Kilometer Flüsse, Bäche und Gräben durchziehen das Leipziger Stadtgebiet. Die Bürokratie unterscheidet dabei zwischen Gewässern erster und zweiter Ordnung. Bei dem mittelfristigen Programm zur Finanzierung von Flutmaßnahmen der Kommune geht es vorrangig um Gewässer

erster Ordnung. Die Stadt will also durch Sohlberäumungen, Entschlammungen, die Öffnung von Rohren sowie den Rückbau von sogenannten gewässerbehindernden Einbauten dafür sorgen, dass Weiße Elster, Pleiße und Parthe nicht mehr Wasser aufnehmen müssen als nötig. „Die Deiche im südlichen Auwaldbereich am Elsterhochflutbett sind in Arbeit“, so Rosenthal. Bis 2016 soll zudem an der Herstellung des Betriebsauslasses Zwenkauer See gearbeitet werden.

Gewässer zweiter Ordnung sind etwa der Karl-Heine-Kanal, Nördliche und Östliche Rietzschke sowie Zschampert. Für die insgesamt 94 Fließ- und 130 Standgewässer sind zahlreiche Maßnahmen vorgesehen (siehe Kasten), die es umzusetzen gilt. Obwohl demnach noch viel zu tun bleibt, hat Leipzig wenig zu befürchten, wenn es taut. Rosenthal: „Bis jetzt müssen wir nicht mit Frühjahrshochwasser rechnen, sind dafür aber gerüstet.“ Im Ernstfall würden die Deiche halten. Felix Kretz

Anlage, Ausbau und Ertüchtigung von Retentionsflächen (Polder)

Instandsetzung des Regenrückhaltebeckens am Heidegraben; Sanierung des Ablaufbauwerkes am Stauteich Lößnig-Dölitz; Bau einer Retentionsfläche an der Nördlichen Rietzschke; Anlage von vier Retentionsflächen im Lösegrabensystem; Entschlammung einer Teilfläche des Hochwasserschutzbeckens Sellerhausen.

Stauraumerhöhung

Herstellung einer Sohlschwelle in der Östlichen Rietzschke mit Anbindung des Parkteiches Stünz; Entschlammung des Sommerfelder Grabens, des Bahngrabens in Lützschena und des Bauerngrabens; Öffnung des Windorfer Augrabens; Entfernung der Betonrinne im Knauthainer Elstermühlgraben; Sohlangleichungen im Lösegrabensystem;

Grundberäumung des Zauchgrabens, des Schaukelgrabens und des Hohen Grabens.

Zusätzliche Ableitungen zur Hochwasserentlastung

Ersatzneubau eines Durchlasses im Oberen Gewändegraben und eines Durchlasses im Lösegraben (Heiterblickallee); Herstellung einer Hochwasserschutzanlage zwischen Pösgraben und Kiesgrube;

Ersatzneubau von sechs Durchlässen im Lösegrabensystem und im Unteren Gewändegraben; Rückbau von fünf Rohrdurchlässen in der Alten Luppe; Öffnung des Krebsgrabens;

Bau eines Hochwasserschutztores im Karl-Heine-Kanal; Öffnung des Pleiße- und Elstermühlgrabens; Wiederherstellung der Wasserläufe in der Luppenaue („Lebendige Luppe“);

Revitalisierung des Zschampert und des Floßgrabens.

Sommerhochwasser 2013: Ein BundeswehrHeli lädt Sandsäcke über der Brückenstraße ab.

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Fotos: André Kempner In Sachen Naturkundemuseum geht es in Leipzig nicht voran. Foto: André Kempner Zwenkauer See 20 Millionen Kubikmeter Wasser aufnahm.

Uraltes Schwert per Tomograf seziert

Uni-Wissenschaftler nehmen Waffe aus dem Frühmittelalter unter die Lupe

Einst hatte es eine scharfe Klinge und war prächtig verziert – jenes frühmittelalterliche Schwert, an dem der Zahn der Zeit kräftig genagt hat. Geborgen wurde es aus einem Grab im rheinländischen Krefeld-Gellep. Nun wird die knapp einen Meter lange Hieb- und Stichwaffe nach allen Regeln der Kunst analysiert. Experten des Leipziger Uni-Institutes für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft (IFMKM) sind dabei gefragte Forschungspartner.

Auf dem Probenteller des hochkarätigen Computer-Tomografen, der im Erdgeschoss des Institutsgebäudes in der Scharnhorststraße hinter einer dicken Bleiabschirmung steht, rotiert vieles. Unter die Lupe werden mit dem Gerät, das Strukturen bis zu 50 Mikrometer offenbart, unter anderem diverse Werkstoffe oder Elemente des Maschinenbaus genommen. Aber die Hightech-Anlage wird zunehmend auch eingespannt, um bei biologischen, chemischen oder medizinischen Fragestellungen Antworten zu finden. „Meist sind es komplexe Probleme, die eine interdisziplinäre Herangehensweise erfordern“, umschreibt Frank Dehn das Einsatzspektrum des Super-Scanners, dessen Leistung die von medizinischen Tomografen weit übertrifft. Seit rund zwei Jahren hat Dehn am IFMKM die Stiftungsprofessur für multifunktionale Konstruktionswerkstoffe inne und kurbelt weitere Vorhaben an, bei denen Partner aus der Industrie ebenso im Boot sind wie solche von anderen Wissenschaftseinrichtungen. „Unsere Expertise ist gefragt“, sagt Dehn. „Das Netzwerk der Kooperationen wächst.“

Im Zuge dessen kam es auch zum Schulterschluss mit Fachleuten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die Schwerter aus dem frühen Mittelalter eingehend sondieren, um an das Geheimnis der Schmiedetechniken dieser „Wurmbluter Klingen“ zu kommen. Als Vergleichsobjekt dazu diente ein Schwert, das im Museum Burg Linn verwahrt wird und aus einem Gräberfeld in Krefeld-Gellep stammt. Mit ihm im Gepäck machte sich der Archäologe und Projektleiter Ulrich Lehmann zusammen mit LWL-Restaurator Eugen Müsch nach Leipzig auf. Zwecks

eingehender Durchleuchtung des stark korrodierten und brüchigen Objektes, das aber noch von altem Glanz zeugt. Markenzeichen sind beispielsweise ein güldener Knauf und Einlagen, die mit vergoldeter Bronze verziert sind. Sechs Mal für jeweils zwei Stunden wurde die Kostbarkeit im Tomografen berührungslos sondiert.

Dehn und sein Kollege Dr. Andreas König konnten so brillante Bilder aus dem Inneren des Schwertes liefern, es gewissermaßen sezieren. „Wir haben aussagekräftige zwei- und dreidimensionale Bilder gewonnen“, erzählt König. Zu Tage traten dabei die verschiedenen Materialschichten, am Computer-Monitor lässt sich das Ergebnis nun besichtigen. Plastische Aufnahmen zeigen etwa die Dichteunterschiede der einzelnen Lagen und lassen Rückschlüsse auf die einstige Herstellungsweise – dem Feuerverschweißen – zu.

Noch während das Schwert im Tomografen rotierte, unterzogen die Spezialisten am Institut gemeinsam mit Lehmann und Müsch die gewonnenen Aufnahmen einer ersten Auswertung. Auch dank einer speziellen Software konnten viele Details aus dem Innenleben offenbart werden. Dehn: „So einen Befund gemeinsam zu interpretieren, ist eine spannende Sache, das gibt es nicht alle Tage.“

Das kostbare Schwert wird an der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig auf einem Probentisch eingehend untersucht.
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Foto: Andreas König Dr. Andreas König (l.) und Prof. Frank Dehn von der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig arbeiten am Tomografen. Fotos: André Kempner Der Röntgenblick in den Knauf der frühmittelalterlichen Hieb- und Stichwaffe.

4,5 Millionen ausgeliehene Medien

Für Leipzigs Bibliotheken war 2013 ein erfolgreiches Jahr / Nutzerzahlen steigen um zehn Prozent

Fast 4,5 Millionen Bücher haben die Leipziger im vergangenen Jahr in den Leipziger Städtischen Bibliotheken (LSB) ausgeliehen – ein Rekord. Mit dieser Zahl im Rücken starten die 16 Bibliotheken voller Tatendrang und mit großen Plänen ins neue Jahr

Auch in der Stadtbibliothek am WilhelmLeuschner-Platz zieht man ein durchweg positives Fazit. „Es hat sich gelohnt, in dieses Haus zu investieren“, freute sich Kulturbürgermeister Michael Faber (parteilos) bei der Bilanz-Pressekonferenz

Ende Januar. Das Resümee des ersten vollen Jahres nach der Grundsanierung sei eindrucksvoll. „Die Menschen verweilen hier. Die Bibliothek ist nun auch ein sozialer Raum geworden.“

Der Erfolg der Stadtbibliothek, so die Amtsleiterin der LSB, Susanne Metz, sei aber nicht auf Kosten der anderen Bibliotheksstandorte gegangen. „Der Erfolg des vergangenen Jahres ist der des gesamten Bibliothekssystems in Leipzig.“ Im Vergleich zum Jahr 2012 habe es insgesamt zehn Prozent mehr Besucher gegeben, 20 Prozent mehr Entleihungen, 50 Prozent mehr Veranstaltungen. Rund 1500 Events hätten stattgefunden. „Es ist uns gelungen, die Bibliotheken zu Orten der Kommunikation und des Lernens zu machen“, sagte Metz. Gemessen an 1993 hat sich die Zahl der Entleihungen heute beinahe

verdoppelt – vor zwanzig Jahren waren es nur 2,3 Millionen; obwohl damals noch fast doppelt so viele Mitarbeiter in den Städtischen Bibliotheken beschäftigt waren. „Die Entwicklung der Technik hat einen großen Teil dazu beigetragen“, erläu-

terte Metz, „sie strafft die Arbeitsabläufe und fördert die Vernetzung der Bibliotheken.“ Eine große Erleichterung sei etwa die vollelektronische Katalogisierung der Medien gewesen. Ein nächster bedeutsamer Schritt folgt

Land ermöglicht „Solidarprojekt“

In Sachsen können jetzt auch Ruheständler Alltagsbegleiter für Senioren werden

Sachsens Sozialministerin Christine Clauß nannte es „unser Solidarprojekt“, was da Anfang Februar in Leipzig vorgestellt wurde und eine wertvolle Ergänzung im großen Puzzle hilfreicher Angebote für betagte Mitbürger sein kann: „Ruheständler als Alltagsbegleiter“.

Neu sei die Sache mit den Alltagsbegleitern zwar nicht, hieß es. Bereits seit 2010 begleiten freundliche – in erster Linie erwerbslose – Menschen im Freistaat hochbetagte Mitbürger im Alltag und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung. Vom Europäischen Sozialfonds. Davon ausgenommen waren aber, so Clauß, kreisfreie Städte. Und sich noch ganz fit fühlende, hilfsbereite Rentner (sowie Hausfrauen). Welche, laut „Evaluierung“, auch gern Senioren betreuen würden. Also habe der Freistaat jetzt ein eigenes Landesförderprogramm aufgelegt. Nun seien rüstige Senioren mit im Boot; könnten Alltagsbegleiter jetzt auch in Leipzig, Dresden und Chemnitz tätig werden. Ihre Mission besteht etwa im „mal reden; mal mit Spazierengehen; Kaffeetrinken; im Frühling beim Balkonbepflanzen oder bei Behördengängen mit helfen“. Gleichwie – auf alle Fälle soll es Menschen, die nicht mehr so mobil sind und niemand anderes haben, ein bisschen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, den Erhalt

ihrer Selbstständigkeit ermöglichen, so Clauß.

Für das Projekt „Ruheständler als Alltagsbegleiter für Senioren“ seien bereits in der jetzigen Startphase 65 Träger in Sachsen, darunter sieben aus Leipzig und Umgebung,

gewonnen worden. „Wir sind geradezu auf das Projekt ,draufgesprungen‘“, versicherte Heike Engel, die Geschäftsführerin des Soziokulturellen Zentrums Anker. „Gerade bei uns im Norden wohnen viele Senioren, die sich zum Beispiel im Winter allein nicht auf die Straße trauen, noch dazu im Dunkeln.

am 2. April: die Online-Anmeldung und -Bezahlung für erwachsene Leipziger. Das Angebot sei auch für „reine Online-Kunden“ gedacht, so Metz. Denn auch auf diesem Gebiet sind die Bibliotheken auf dem neuesten Stand. Rund 6700 „E-Medien“ stehen den Inhabern eines LSB-Bibliotheksausweises im Netz zur Verfügung. Neben 4700 E-Books gibt es auch Videos, Hörbücher, Sprach- und Computerkurse. „Elektronische Medien sind stark nachgefragt“, sagte die Amtsleiterin. Gerade ältere Leser entdeckten zunehmend die Vorteile der E-Book-Reader – vor allem die veränderbare Schriftgröße. Für Neulinge bietet die Stadtbibliothek regelmäßig Einführungen zur Nutzung der E-Book-Reader an, die sehr gut besucht sind. „Ich war baff, wie stark dieses Angebot genutzt wird“, so Metz. Neben dem Ausbau der Online-Angebote steht 2014 ein weiteres großes Vorhaben an. Noch im zweiten Quartal soll die Planungsvorlage für das Bildungszentrum im Grünauer Allee-Center im Stadtrat beschlossen werden, die Chancen stehen gut. Dort sollen die drei bisherigen Stadtteilbibliotheken zusammengelegt werden und mit der Volkshochschule, der Musikschule und anderen einen neuen Anziehungspunkt bilden. Im Zentrum der Jahresplanung stehen außerdem die Beschlüsse zur Sanierung der Bibliotheken in Plagwitz und in der Südvorstadt. Sofia Dreisbach

Dabei könnten sie so viele, auch kostenlose Angebote bei uns und in der Stadt wahrnehmen!“ 36 Interessenten für das Ehrenamt hätten sich auch schon bei ihnen gemeldet, hieß es seitens des Stadtverbandes der Volkssolidarität. Christine Bendix (69) weiß aus der dortigen Ortsgruppenarbeit auch um den Bedarf. „Ich besuche bereits ältere Herrschaften so ab 80 plus. Oftmals wohnen die Kinder weit weg oder sind berufstätig, sodass Kontakte selten sind“, erzählte sie. „Auch uns kommt das Projekt gelegen“, pflichtete die Abordnung vom Bornaer Pfarramt St. Josef bei. „Wir bekommen den demografischen Wandel zu spüren, unsere Mitglieder werden älter, können die inzwischen weiten Wege etwa zum Gottesdienst am Sonntag nicht mehr allein bewältigen.“

Leipzigs Graue Löwen indes bedauerten ein wenig, dass das Begleitangebot für Ältere mit Pflegestufe nicht gilt – sie fielen halt in den Zuständigkeitsbereich der Pflegekassen. Die nun angesprochenen Ruheständler würden für einen 32-stündigen Ehrenamtsjob 80 Euro Aufwandsentschädigung im Monat bekommen, erklärte Sachsens Seniorenbeauftragte Judith Oexle, Für mindestens 16 Stunden gebe es 40 Euro. In Chemnitz sei jetzt eine Koordinierungsstelle eingerichtet worden, an die sich interessierte Projektträger wenden können.

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Ausleihen steht hoch im Kurs – so auch in der Stadtbibliothek am Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: André Kempner Judith Oexle und Ministerin Christine Clauß tauschen sich mit Ina Bahn (v.r.) vom Verein Alter, Leben und Gesundheit aus – einem der Projektträger in Leipzig.

Norbert Menke übernimmt LVV-Spitze

Energieexperte wird Chef des Leipziger Stadtkonzerns

Die Suche nach einem Nachfolger für Josef Rahmen (62), Chef des Leipziger Stadtkonzerns LVV, ist beendet. Die städtische Suchkommission hat sich auf Norbert Menke (51) geeinigt.

Die Zustimmung der entsprechenden Gremien am 10. Februar gilt als Formsache. Menke hat sich dem Vernehmen nach in den Auswahlrunden eindeutig durchgesetzt. Zu den Bewerbern habe auch Ulrich Lehmann-Grube (51) gehört, hieß es. Der Sohn des einstigen Leipziger Ober-

bürgermeisters Hinrich Lehmann-Grube war früher unter anderem Vorstandschef der Stadtwerksgruppe BW Energy Braunschweig.

Der ehemalige Messe-Geschäftsführer Rahmen geht Ende März in den Ruhestand. Menke hat bereits Ost-Erfahrung. Von 1998 bis 2005 war er für den Dresdner Energieversorger Esag tätig.

2008 wurde er zum Honorarprofessor der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Technischen Universität Chemnitz ernannt.

Von 2006 bis 2011 war Menke Geschäftsführer

der kommunalen Würzburger Versorgungsund Verkehrsgesellschaft. Zuletzt war der Energieexperte für das Solarunternehmen Eurosolid tätig.

Menkes Aufgabe bei der Leipziger Versorgungsund Verkehrsgesellschaft (4,2 Milliarden Euro Umsatz, 4800 Mitarbeiter) wird sein, den Umbau zur Managementholding fortzusetzen. Unter dem Dach der LVV sind die Stadtwerke Leipzig, die Leipziger Wasserwerke und die Leipziger Verkehrsbetriebe vereint.

Magischer Ort mit modernster Technik

Festakt zur Wiedereröffnung des erweiterten Mendelssohn-Museums in der Goldschmidtstraße

Mit einem Festakt im MendelssohnSaal des Gewandhauses und einem ersten Begängnis für geladene Gäste ist am 3. Februar das erweiterte Leipziger Mendelssohn-Haus wiedereröffnet worden. Am Nachmittag des Tages nahmen, bei freiem Eintritt, die Leipziger Besitz von ihrem neuen Museum.

Es sei, sagt Ralf Wehner, der die Leipziger Ausgabe der Werke Felix Mendelssohn Bartholdys verantwortet, vorgesehen, dass sein Festvortrag doppelt so lange dauere wie die Begrüßung durch Jürgen Ernst, Direktor des Mendelssohn-Hauses. Im voll besetzten Mendelssohn-Saal des Gewandhauses mischen sich Amüsement und Entsetzen. Denn Ernsts Begrüßung wuchs sich von geplanten 15 auf runde 50 Minuten aus. Gott sei dank fasst sich nicht nur Wehner mit seinem so instruktiven wie amüsanten Vortrag über Mendelssohn als „ganz radikalen Leipziger“ kürzer. Auch die anderen Redner des Vormittags, Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), Staatsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) aus Dresden, Michael Kretschmer, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Forschung, Kunst, Kultur, Medien, der Ausstellungsarchitekt Ulrich Schwarz, halten es nun knapp.

Man kann Ernst die Ausführlichkeit nicht verdenken. Jung: „Wem das Herz voll ist, dem läuft der Mund über.“ Für Ernst geht ein Lebenstraum in Erfüllung, wird eine Vision Wirklichkeit. Denn dieses neue Museum, das zum 205. Geburtstag des romantischen Universalgenies termingerecht öffnen konnte, ist ein angemessenes „Geschenk für den, dem die Geschichte so viel schuldig geblieben ist“, wie Jürgen Ernst ausführt. Es ist „termin- und finanzgerecht fertig geworden“, bei die meiste Zeit über parallel weiterlaufendem Museums- und Konzertbetrieb überdies dergestalt, „dass jeder Raum dem entspricht, was ich mir vorgestellt habe“. Da ist klar, dass nun allerlei Dank abzustatten ist: den Geldgebern von Bund, Freistaat, Stadt, Sparkasse, Sparkassenstiftung, der Stiftung „Leipzig hilft Kindern“. Sie haben neben vielen kleineren und größeren Unterstützern die 1,5 Millionen Euro teure Erweiterung erst möglich gemacht. Besonders ausführlich würdigt Ernst die Verdienste von Spiritus Rector Kurt Masur, der in den 70ern die MendelssohnRenaissance einläutete, treibende Kraft hinter dem Erwerb des Hauses Gold-

schmidtstraße 12 war, Sorge trug, dass es erst ein schönes kleines Museum in Mendelssohns letzter Wohnung gab – und ohne den wohl auch die aktuelle Erweiterung nicht zustande gekommen wäre. Nun kann Jung mit zu Recht vor Stolz geschwellter Brust sagen: „Das Mendelssohn-Haus ist State of the art.“

Manche Details des Wiener Hauses der Musik mögen Pate gestanden haben. Aber die Präsentation des jetzt rund 900 Quadratmeter großen Mendelssohn-Museums ist einzigartig. Denn sie bringt das, was Wehner als „magischen Ort“ lobpreist, „der uns den Geist des 19. Jahrhunderts empfangen lässt“, in größter Selbstverständlichkeit zusammen mit den Segnungen modernster Technik.

Dass dies so eindrucksvoll gelingen konnte, liegt vor allem an einer Trennung, die vermeiden hilft, dass aus dem MendelssohnMuseum etwas wird wie das Mozart-Disneyland in Salzburg: „Im ersten Stock“, führt Ausstellungsarchitekt Schwarz aus,

„finden Sie das Gestern, im Erdgeschoss das Heute.“ Das Gestern bildet nach wie vor Mendelssohns Leben in den authentischen Räumen seiner Wohnung ab. Das Heute beschäftigt sich mit seiner Musik. In diesem Bereich ist Großes gelungen. Da schweben in der Paternoster-Vitrine Dokumente und Erinnerungsstücke am Auge des Betrachters vorbei: Notenausgaben, Manuskripte, Aquarelle, Essbestecke, die helfen, Werk und Wirkung dieses Giganten lebendig zu halten. Gegenüber laden iPads zum angeleiteten Hören, am Ende des Flures wartet das technologische Schmuckstück: Effektorium ist der Name der Rauminstallation, in der Besucher sich auf die Spuren Mendelssohns begeben können, der nicht nur einer der wichtigsten Komponisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war, sondern auch als erster Dirigent im modernen Sinne die Fundamente legte für unser heutiges Musikleben. Lautsprechersäulen reagieren da feinfühlig auf die Zeichen des dirigierenden Besuchers,

der versuchen kann, die Strukturen der digitalen Partitur vor seinen Augen unbeschadet zu den Ohren zu bringen. Keine leichte Aufgabe, wie auch die Pianistin Dudana Mazmanishvili feststellen muss, die zuvor mit den Thomanern den musikalischen Rahmen beim Festakt spannte. Aber gerade weil das Effektorium, wie der Rest des neuen und des alten Museums, bei aller spielerischen Sinnlichkeit die Würde des Gegenstandes wahrt, ist das neue Mendelssohn-Museum eine Bereicherung für die Kulturlandschaft nicht nur Leipzigs. Einerseits kann man es mit den Worten Jungs werten als späte Wiedergutmachung dafür, dass sein Werk nicht nur in der NS-Zeit, sondern bis in die 80er Jahre hinein mit latent antisemitischer Grundhaltung beurteilt worden sei. Ebenso wichtig ist, andererseits, der Eigennutz: Der Genuss, mit dem in diesem Museum Leben und Wirken eines Genies beschworen werden, bereichert vor allem Besucher.

Museumsdirektor Jürgen Ernst dirigiert ein elektronisches Orchester im Effektorium des Mendelssohn-Museums. Foto: Andreas Döring
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Soll LVV leiten: Norbert Menke.

RATGEBER

Wenn es in den Haaren juckt

Kopfläuse

Wenn ein Kind sich am Kopf kratzt und sich über Jucken beschwert, sind nicht selten Kopfläuse im Spiel. Kopfläuse (Pediculus humanus capitis) sind etwa zwei bis drei Millimeter große, flügellose, graue bis rötliche Insekten, die sich vom Blut des Wirtes ernähren. Im Gegensatz zu Kleiderläusen gelten Kopfläuse nicht als Überträger von Infektionen. Ihre grau bis weißlich aussehenden Eier, die Nissen, sind nur 0,8 Millimeter groß und vor allem in den Haaren hinter den Ohren und am Nacken zu finden. Sehr kurze Haare schützen vor Läusen, nicht aber häufigeres Haarewaschen, das maximal „saubere Läuse“ als Folge hat.

Wie werden Kopfläuse übertragen?

Kopfläuse verlassen nicht aktiv ihren Wirt und werden daher nur beim Kuscheln oder durch gemeinsame Bettwäsche übertragen. Sind Kinder befallen, dann müssen die Eltern die Schule oder den Kindergarten informieren und dürfen ihre Kinder erst nach erfolgreicher Behandlung wieder dorthin schicken. Ein ärztliches Attest ist nur nötig, wenn kein zugelassenes Arzneimittel zur Entlausung verwendet wird oder der Befall sich in-

Überträger von Infektionen

nerhalb von vier Wochen wiederholt.

Wie können Kopfläuse entfernt werden?

Zur Entfernung von Kopfläusen ist eine ganze Palette an Medikamenten und Medizinprodukten verfügbar. Auch reine physikalische Methoden mit speziellen Kämmen sind möglich, aber wesentlich aufwendiger und zeitraubender und sie benötigen eine Erfolgskontrolle durch einen Arzt.

Welche Medikamente und Medizinprodukte kommen in Frage?

Als Mittel der Wahl sind das Extrakt aus Chrysanthemenblüten (Pyrethrum-Extrakt) – ein natürliches Insektizid, zum Beispiel Goldgeist-forte – und deren synthetische Derivate Bioallethrin (Jacutin N, allerdings als Spray wegen möglicher Einatmung nicht zu empfehlen) und Permethrin (Infectopedicul®) anzusehen. Das Insektizid Lindan darf nicht mehr benutzt werden. Als insektizidfreie Alternative wird das Medizinprodukt Kokosöl (Mosquito Läuseshampoo) als einziges vom Robert-Koch-Institut empfohlen. Stark – und zum Teil unseriös – beworbene Mittel mit Dimeticon sind trotz neue-

Spenden Sie bei der BLUTBANK LEIPZIG und helfen Sie uns, Leben zu retten!

Wann und wo?

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

rer Studien noch nicht ausreichend in ihrer Wirkung untersucht.

Worauf muss man bei der Behandlung achten?

Extrem wichtig ist, dass sich der Anwender streng an die Angaben des Herstellers hält. Eine ausreichende Einwirkungszeit von 45

Minuten muss eingehalten werden. Laut Fachinformation müssen nach der Behandlung sämtliche Nissen ausgekämmt werden. Zudem dürfen die Haare drei Tage lang nicht gewaschen werden, damit der Wirkstoff an den Haaren verbleiben und nachschlüpfende Läuse töten kann

Was ist außerdem wichtig?

Die Behandlung muss nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden, da sonst neue Larven ausschlüpfen können. Die nur einmalige Behandlung (in anderen Ländern wie Großbritannien und Dänemark üblich) hat gezeigt, dass sich eine – in Deutschland nur sporadisch auftretende –Unempfindlichkeit der Läuse gegenüber den Insektiziden entwickeln kann.

Welche „Läusekur“ brauchen Plüschtiere und Kleidungsstücke?

S chlafanzüge und Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche sollten gewechselt und bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Kopfbedeckungen, Schals und weitere Gegenstände, auf die die Kopfläuse gelangt sein könnten, können zum Abtöten der Läuse für drei Tage in einer Plastiktüte verpackt aufbewahrt werden. InsektizidSprays sind nicht nötig.

Traumgalerie in der Universitätszahnmedizin

„Traumgalerie“ heißt eine Ausstellung, die seit dem 5. Februar am Universitätsklinikum Leipzig zu sehen ist. Abstrakte Bilder erzählen Geschichten, laden die Besucher ein, in den Formen spazieren zu gehen und dort immer wieder Neues zu entdecken. Geschaffen hat diese Bilder der Künstler Barc Dügall, hinter dem sich der Tauchaer Maler Rüdiger Bartels verbirgt.

Bartels wurde 1955 geboren und war Meisterschüler an der Akademie der Künste zu Berlin. Seine große Leidenschaft waren lange Zeit Porträts, zudem hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, nach und nach die Musiker des Leipziger Gewandhausorchesters zu malen. Vor etwas mehr als einem Jahr erlitt er einen schweren Schlaganfall und musste anschließend vieles ganz neu lernen. Das Malen blieb ihm erhalten, und während der Rehabilitation wandte er sich schließlich der abstrakten Malerei zu. In dieser Zeit entstand auch sein Künstlername, eine Verbindung aus dem Reha-Ort Bad Düben und dem Künstler Marc Chagall, den Bartels sehr verehrt.

Für Rüdiger Bartels bedeutet die Ausstellung einen weiteren Schritt zurück ins Leben. Es werden zum größten Teil Bilder aus seiner neuen Schaffenszeit zu sehen sein, Gegenständliches und Abstraktes erwartet die Besucher ebenso wie ein Überraschungsprojekt, denn die Bilder werden

nicht nur an den Wänden hängen. Die Betrachter sind eingeladen, sich auf die Geschichte in den Bildern einzulassen und sich darin zu vertiefen.

Die Ausstellung „Traumgalerie“ ist bis zum 2. Mai zu sehen. ic

Ausstellung „Traumgalerie“

5. Februar bis 2. Mai 2014 Universitätszahnmedizin, 1. Etage Liebigstraße 10-14.

Blutspendeinstitut jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di. bis Do. 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Mo. geschlossen Delitzscher Str. 135, 04129 Leipzig Mi. 8:00 bis 14:00 Uhr Di., Do., Fr. 13:00 bis 19:00 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo. und Do. 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr. 5, 04329 Leipzig Landesdirektion Leipzig Braustraße 2, 04107 Leipzig Fr., 07.02.14 09:00 bis 12:00 Uhr Kulturhaus Torgau Rosa-Luxemburg-Platz 16 04860 Torgau Di., 11.02.14 14:00 bis 19:00 Uhr Universität Leipzig Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig Di., 18.02.14 12:00 bis 18:00 Uhr 2. Etage, Räume 201 – 205
Blutspendeinstitut Sa., 25.02.2014 9:00 bis 13:00 Uhr Johannisallee 32, 04103 Leipzig
Dr. Roberto Frontini, Leiter der Krankenhausapotheke am UKL
sind lästig, lassen sich aber gut behandeln – und gelten nicht als
Foto:
LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Dr. Roberto Frontini Foto: ukl
Archiv LVZ
Foto: ukl

DAS UNI-KLINIKUM AUF EINEN BLICK

WICHTIGE SERVICENUMMERN n

Ihre Einwahl ins UKL: (0341) 97 -

Universitätsklinikum Leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

Telefon - 109

Internet www.uniklinik-leipzig.de

E-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale Notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800

(Zufahrt über Paul-List-Straße)

Öffnungszeit 24 Stunden täglich

Notaufnahme

für Kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242

Öffnungszeit 24 Stunden täglich

Kreißsaal der Abteilung für Geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 Stunden täglich Schwangerenambulanz - 23494

Infoabend für

werdende Eltern - 23611

Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr Informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler Empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (Blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig

Info-Telefon - 25410

Weitere Informationen finden Sie auf Seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

Ambulanzen und Zentren

Zentrale Ambulanz Innere Medizin - 12222

Zentrale Ambulanz Chirurgie - 17004

Zentrale Ambulanz Kinderzentrum - 26242

Universitätszahnmedizin - 21104

HNO-Ambulanz - 21721

Augenambulanz - 21488

Psychiatrische Ambulanz - 24304

Psychosomatik-Ambulanz - 18858

Tropenmedizinische Ambulanz - 12222

Ambulanz Krebszentrum UCCL -17365

Neurologische Ambulanz -24302

Dermatologische Ambulanz -18670

Universitäres Brustzentrum - 23460

Transplantationszentrum - 17271

Universitäres Darmzentrum - 19967

Diabeteszentrum - 12222

Med. Versorgungszentrum - 12300

Kliniksozialdienst - 26206

Seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126

Psychosoz. Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige - 15464

Informationen zu allen Kliniken und Ambulanzen finden Sie unter www.uniklinik-leipzig.de

LIEBIGSTRASSE AKTUELL |
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