Der Augenblick n
Liebigstraße wird saniert
Seit Mai wird der letzte Abschnitt der Liebigstraße saniert.Neben der grundlegenden Erneuerung der Straße durch die Stadt Leipzig vom ehemaligen Standort des Bettenhauses bis zum Gebäude der Pathologie und Rechtsmedizin, das derzeit ebenfalls saniert wird,werden Fußwege ausgebaut, Parkplätze neu gestaltet und Bäume gepflanzt.
Die Liebigstraße ist in diesem Bereich noch voraussichtlich bis Oktober dieses Jahres voll gesperrt,Umleitungen sind ausgeschildert. Fußgänger können die Baustelle an festgelegten Punkten überqueren.Auch die Zufahrt für die Feuerwehr wird jederzeit gewährleistet.Aktuelle Infos zum Baugeschehen finden Sie auch auf unserer Internetseite unter www.uniklinik-leipzig.de.
Stadtwerke engagieren sich für Kinderklinik
Elternbetreuung und nachsorgeteam werden von städtischem Unternehmen unterstützt
impressum n
liebigstraße aktuell
Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig
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Universitätsklinikum Leipzig AöR
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Redaktion:
Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),
Ines Christ, Frank Schmiedel
Universitätsklinikum, Leipzig AöR. 8. Jahrgang
In Kooperation mit der Redaktion der LEIPzIGER VoLKSzEITUnG
Druck Leipziger Verlags -und
Druckereigesellschaft mbH& Co KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
in zwei konkreten projekten engagieren sich n die stadtwerke leipzig künftig für erkrankte kinder und deren eltern. sie schlossen darüber einen Vertrag mit der „stiftung kinderklinik leipzig – Für die Zukunft unserer kinder in leipzig“ Die Vertragsdokumente wurden Anfang Juli in der klinik für kinder- und Jugendmedizin des universitätsklinikums leipzig ausgetauscht.
„Wenn Kinder schwer erkranken und dadurch Eltern ebenfalls in eine belastende Lebenssituation geraten, wollen wir nicht tatenlos zusehen“,sagt Adam Stanyer, Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig.„Unsere Hilfe kommt von Herzen und sie wirkt sich unmittelbar auf die Betroffenen aus.“
In einem der Projekte geht es um die psychosoziale Elternbetreuung auf der Kinderintensivstation. Das zweite wird unter dem Begriff „Alle Dabei - Leipzig“ geführt und hat den Ausbau eines Nachsorgeteams von erfahrenen Pflegekräften zum Gegenstand, die unter bestimmten Umständen bereits nach Hause entlassene Patienten eine Zeit lang auch dort weiter betreuen sollen.
Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Leipzig,Prof. Wieland Kiess, würdigt die Initiative der Stadtwerke Leipzig: „Wir sind auf die Hilfe von Partnern und Sponsoren angewiesen. Die Stadtwerke Leipzig ermöglichen es uns, den Mitarbeitern der Kinderklinik, unsere Arbeit noch besser auf unsere Patienten und deren Eltern auszurichten.“ SH
Neues Kindernachsorgezentrum am Uniklinikum Leipzig
Nachsorgeteam„Alle Dabei -Leipzig“ betreut Familien zu Hause weiter
Am Universitätsklinikum Leipzig gibt n es ein neues Nachsorgezentrum für Kinder. Damit erweitert das UKL sein Nachsorgeangebot, das es seit 2012 für die Nachbetreuung von schwerkranken Neugeborenen und Frühgeborenen im häuslichen Umfeld gibt. Zukünftig werden auch kleine Patienten anderer Stationen der Kinderklinik von der medizinischen und psychosozialen Unterstützung des Nachsorgezentrums „Alle Dabei - Leipzig“ profitieren. Das Zentrum ist assoziiertes Mitglied des Bundesverbandes Bunter Kreis e.V., der Nachsorgeeinrichtungen deutschlandweit berät und vernetzt
Die Erkrankung des eigenen Kindes und ein langer Klinikaufenthalt bedeuten für die betroffenen Familien einen erheblichen Einschnitt ins Leben. Oftmals gehen Eltern nach vielen Wochen stationären Aufenthalts nach Hause, begleitet von Unsicherheiten,Ängsten und Fragen.Der Alltag kann schnell aus den Fugen geraten,Therapien erfordern zusätzliche Mühe und die Familien stoßen an ihre Grenzen. Um den Übergang von der stationären Behandlung in die häusliche Umgebung zu erleichtern, erweitert das Universitätsklinikum Leipzig die seit Juli 2012 angebotene Nachsorge für Frühgeborene und schwerkranke Neugeborene auf weitere Bereiche der Kinderklinik. „Häusliche Nachsorge erhalten zukünftig auch Kinder mit schweren Stoffwechselstörungen wie Mukoviszidose, Krebserkrankungen oder anderen schwerwiegenden körperlichen, geistig-emotionalen oder sozialen Beeinträchtigungen“, erklärt Prof Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Das aus der Abteilung für Neonatologie – der Neugeborenenstation – heraus aufgebaute, momentan fünfköpfige Nachsorgeteam am UKL besteht aus drei Kinderkrankenschwestern,einer Ärztin und einer Sozialpädagogin, die die Familien über den Klinikaufenthalt hinweg begleiten.Die Nachsorge beginnt mit der Entlassung,wird im Regelfall für 20 Stunden von den Krankenkassen bewilligt und ist für die Familien kostenfrei. Diese 20 Stunden stehen dem Nachsorgeteam dann für einen Zeitraum von zwölf Wochen je nach Zeitund Hilfebedarf für die Familien zur Verfügung
Innerhalb dieser Zeit berät und begleitet das Team zum Beispiel in Fragen der Ernährung und Entwicklung,Therapie und Förderung, sozialen Sicherung und individuellen Pflege Es vernetzt die Familien mit den entsprechenden ambulanten medizinischen, therapeutischen und sozialen Einrichtungen,begleitet beispielsweise zu Arztbesuchen und bietet Anleitung für die pflegerische Versorgung zu Hause.
Seit Juli 2012 hat das Team schon insgesamt 73 Familien betreut und ihnen geholfen,den Alltag mit ihrem kranken Kind aufzubauen und zu bewältigen.Auch Familie Kruber,deren Sohn mit dem Down-Syndrom zur Welt kam und kürzlich am Herzen operiert werden musste, ist dankbar für die unentbehrliche Unterstützung.„Die Nachsorge der Universitätsklinik Leipzig hat uns den nötigen Rückhalt und den Mut gegeben, unser Kind zu betreuen“, sagt die Mutter,Marianne Kruber „Für Mattai war es das Beste, da er sich in der
häuslichen Umgebung mit der sozialmedizinischen Unterstützung des Nachsorgeteams optimal entwickeln konnte. Außerdem hatten wir als Eltern mehr Sicherheit bei für uns ungewohnten Tätigkeiten,wie zum Beispiel dem Legen einer Magensonde.“
„Einen gesetzlichen Anspruch auf sozialmedizinische Nachsorge haben chronisch kranke oder schwerkranke Kinder und Jugendliche bis zum 14. Lebensjahr.In besonders schweren Fällen gilt dieser Anspruch auch bis zum 18. Lebensjahr“,erklärt Prof.Kiess. „Und obwohl der Bedarffür Nachsorge so groß ist, werden die Kosten dieser Leistungen durch die Krankenkassen nicht komplett abgedeckt. Wir haben uns trotzdem für diesen wichtigen Schritt entschieden,unsere Nachsorge zu er-
weitern. Das Uniklinikum bestreitet die Kosten gemeinsam mit den Krankenkassen. Zudem sind wir auf Spenden angewiesen.“
Der Bundesverband Bunter Kreis e.V.,der bundesweit 81 Kindernachsorgeeinrichtungen vernetzt, unterstützt das Nachsorgezentrum am UKL in beratender Weise. „Das Nachsorgezentrum ,AlleDabei - Leipzig‘ ist vorbildlich aufgestellt“,sagt Andreas Podeswik, Vorstand des Bundesverbandes Bunter Kreis e.V. „In der Region Leipzig ist das Nachsorgezentrum am Uniklinikum Leipzig das einzige. Gerade in den neuen Bundesländern und in ländlichen Regionen gibt es noch zu wenig Hilfe für die betroffenen Familien. Unser oberstes Ziel ist es daher, eine deutschlandweit flächendeckende Nachsorge aufzu-
bauen – aktuell sind erst 55 Prozent der Fläche abgedeckt.“
Aktuell können bundesweit jedes Jahr rund 4000 Kinder mit Nachsorge betreut werden –36 000 Familien bleiben nach wie vor mit ihren Sorgen und Nöten alleine. Das Ziel des Bundesverbandes: Bis 2018 soll jedes zweite Kind Nachsorgeleistungen erhalten Sandra Hasse
Auch niedergelassene Kinderärzte, die Nachsorgebedarffür einen Patienten haben, können sich mit ihrem Anliegen an das Kindernachsorgezentrum „Alle DabeiLeipzig“ wenden
Per Telefon: (0341) 97 260 76 oder E-Mail: kindernachsorge@uniklinik-leipzig.de
Sommer-Serie n
Wussten Sie schon, dass ...
... wir mit mehr Knochen geboren werden, als wir am Ende unserer Tage haben?
Oft wird gefragt, wie viele Knochen das menschliche Skelett hat. Diese Frage ist aber gar nicht so einfach zu beantworten. Das Skelett des erwachsenen Menschen soll rund 200 Knochen haben,aber ein Baby kommt mit deutlich mehr zur Welt. „Verschiedene Knochen sind gewissermaßen in Einzelteilen angelegt und verschmelzen erst später miteinander“, so Dr.Sabine Löffler, Leiterin der Prosektur am Institut für Anatomie der Universität Leipzig.„Beispiele sind die Stirnknochen,die erst während der ersten beiden Lebensjahre zusammenwachsen und das Hüftbein, das aus drei einzelnen Knochen gebildet wird,deren knorpelige Verbindungen bis zum 20. Lebensjahr knöchern durchbaut werden.“
Wie Dr.Löffler weiter erläutert,ist der längste Knochen des Menschen mit durchschnittlich 46 Zentimeter der des Oberschenkels. Allerdings haben auch hier Zahlenangaben nur einen begrenzten Wert,da es ja auch große und kleine Menschen gibt Im Prinzip hat jeder Röhrenknochen einen Kopf,einen Hals und einen Körper, so Dr Löffler. Der Kopf ist an der Bildung von Gelenken beteiligt, der Körper ist der eigentliche Knochen, der Hals ist der Übergang vom Kopf zum Körper. Nicht immer ist das optisch so gut zu erkennen wie beim
Schenkelhals. Aber klar ist: Einen Hals gibt es am Knochen nur einmal, so wie der Mensch eben auch nur einen Hals hat. „Jede Regel hat aber auch eine Ausnahme“,sagt die Anatomin. Am Oberarmknochen gibt es zwei Hälse: einen „anatomischen“ und einen „chirurgischen“,nämlich dort,wo der Oberarmknochen am ehesten bricht.
Die Ausrede von Übergewichtigen „Ich habe schwere Knochen“ hat übrigens nichts mit der Wahrheit zu tun: Das Knochengerüst macht kaum mehr als ein Zehntel unseres Körpergewichts aus. Allerdings ist es unglaublich stabil. Lendenwirbel halten einen Druck von einer Tonne aus – und müssen ihn manchmal tatsächlich ertragen:
Wegen der Hebelwirkung drücken umgerechnet 800 Kilogramm auf die Wirbel kräftiger Männer, die etwas Schweres anheben.
„Der Oberkiefer wirkt im Vergleich zum Unterkiefer sehr fest und stabil, da sich die Knochenbälkchen gerüstartig anordnen“, erzählt die Leipziger Anatomin, „während der Unterkiefer aus eher dichtem Knochenmaterial besteht.“ An den Kieferknochen zieht übrigens die sehr kräftige Muskulatur,die Kaumuskulatur.Hier wird ein Drehmoment von 600 Newtonmetern erreicht – so viel schafft nur ein Porsche Turbo.
Wenn die Anatomin die Konstruktion des menschlichen Skeletts bewerten soll, sieht sie kritisch in Richtung Rücken. Unser Skelett wurde eigentlich für Vierfüßler entworfen und nicht für Zweibeiner.„Natürlich hat uns der Übergang zum aufrechten Gang zu dem gemacht, was wir heute sind. Zugleich war damit aber trotz der Biegungen der Wirbelsäule, die das Gewicht abfedern, eine Schwachstelle programmiert.“ Unsere oft sitzende Tätigkeit, Bewegungsmangel und Übergewicht führen darüber hinaus leider öfter einmal dazu, dass geklagt wird: Ich habe Rücken. Uwe Niemann Dr Sabine Löffler vom Institut
Hypophysentumor–nicht immer muss gleich operiert werden
Interdisziplinäre Spezialsprechstunde von Endokrinologen und Neurochirurgen am Universitätsklinikum Leipzig
Schwindel, unerfüllter Kinderwunsch, n Kopfschmerzen, Gesichtsfeldeinschränkungen – es sind die unterschiedlichsten Symptome, die auf einen Tumor an der Hirnanhangdrüse hinweisen können.
„CT- und MRT-Aufnahmen des Kopfes werden ja bei den unterschiedlichsten diagnostischen Untersuchungen vorgenommen. Erst dann werden Veränderungen an der Hypophyse augenfällig“,erläutert PD Dr.Anke Tönjes, Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie. „Die Patienten werden daraufhin von den niedergelassenen Ärzten zu einer interdisziplinären Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Leipzig überwiesen, in der Endokrinologen und Neurochirurgen die Behandlung abstimmen.“
Dazu werden die Bilder von Radiologen ausgewertet,es erfolgt eine Labordiagnostik und auch der augenärztliche Befund spielt eine wichtige Rolle.
Jede Woche sitzt Dr.Anke Tönjes mit Dr.Dirk Lindner, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, in der Spezialsprechstunde „Tumoren der Hypophyse“ Patienten gegenüber,die große Angst vor diesem Tumor in ihrem Kopf haben.„In den meisten Fällen handelt es sich bei Hypophysentumoren um ein Hypophysenadenom,also eine gutartige Ge-
websneubildung“,so Prof.Dr. Jürgen Meixensberger,Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Leipzig.„Dennoch entstehen Beschwerden,sodass genau abgewogen werden muss, wie im Interesse des Patienten vorzugehen ist.“ Jeder einzelne Fall wird unter den unterschiedlichsten Aspekten gesehen, verschiedene medizinische Fach-
bereiche bringen ihre Kompetenz ein, um am Ende eine wirkungsvolle therapeutische Entscheidung zu treffen. Beispielsweise kann ein kleiner Tumor (bis zehn Millimeter) erst einmal beobachtet werden.Handelt es sich um das häufige Prolaktinom, reicht eine medikamentöse Behandlung meist aus. Bei aktiven Tumoren hilft aber nur die operative Entfernung
Selbst ein kleiner Tumor kann Frauen Probleme machen,wie Dr.Tönjes erzählt. Denn die Hormone zur Zyklusregulation kommen aus der Hirnanhangdrüse. Zyklusstörungen oder gar ein unerfüllter Kinderwunsch können also Folgen eines Hypophysentumors sein. Eine Patientin, deren Hypophysentumor operativ entfernt wurde,bekam später ein Kind – das sind die glücklichsten Momente auch für die Ärzte der interdisziplinären Spezialsprechstunde.
Bei der Operation hat sich seit zwei Jahren am Leipziger Universitätsklinikum eine endoskopische Methode mit einem Zugang über die Nase bewährt. Wie Prof.Meixensberger erläutert,haben die rund 80 durchgeführten Operationen gezeigt, dass diese schonende Methode zu einer relativ geringen Belastung der Patienten führt. Zudem besteht eine große Chance, dass das Riechvermögen erhalten bleibt. „Der Einsatz von HD-Videotechnologie ermöglicht dem Operateur eine sehr gute anatomische Orientierung und eine verlässliche Differenzierung der verschiedenen Gewebe. Damit können auch kleine Reste des Tumors erkannt und entfernt werden.“ Uwe Niemann
Spezialsprechstunde „Tumoren der Hypophyse“
Terminvereinbarung: (0341) 97 17 510
Sprechzeit: Freitag ab 13 Uhr
Hepatitis: Selbstschutz vor der gefährlichen Leberentzündung ist möglich
Interview zum Welt-Hepatitis-Tagmit Prof.Dr. Thomas Berg,Leiter der Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig
An Hepatitis sterben in Europa mehr Menschen als an Aids. Darauf macht Prof. Dr. Thomas Berg, Leiter der Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig, mit Blick auf den Welt-HepatitisTag am 28. Juli 2014 aufmerksam. Zwar gibt es jetzt neue Medikamente, die Patienten mit Hepatitis B und C sehr gut helfen können. Da aber die Dunkelziffer der mit dem Hepatitisvirus infizierten Menschen sehr hoch ist, kommen die neuen Behandlungsmöglichkeiten nur für einen Bruchteil aller Patienten zum Einsatz. Daher soll gezielt nach Hepatitisvirus-Infektionen gesucht werden.
Der Leber-Experte rät, bei jedem Check-up die Leberwerte bestimmen zu lassen. „Wenn da etwas nicht stimmt, liegt meist eine chronische Lebererkrankung vor, die weiter abgeklärt werden soll. Hierbei arbeiten wir mit dem Hausarzt eng zusammen.“ Wichtig ist auch, sich vorbeugend zu schützen.Gegen Hepatitis A und B gebe es eine Schutzimpfung,so Prof.Berg. Gegen Hepatitis C hilft es nur, die Risikofaktoren für eine Infektion zu vermeiden.
Frage: Ende Juli findet alljährlich der n Welt-Hepatitis-Tag statt. Muss jedes Jahr neu an eine alte Krankheit erinnert werden?
Prof.Berg: Aber ja.Denn es gibt wenige Felder in der Medizin, in welchen sich ein vergleichbar rascher Fortschritt in unseren Erkenntnissen über die Erkrankungen wie auch in den Behandlungsmöglichkeiten vollzogen hat. Wir können heute anhand bestimmter Marker oft sehr gut den individuellen Krankheitsverlauf und das Therapieansprechen vorhersagen und bei der überwiegenden Mehrzahl aller Patienten die Erkrankung heilen oder in einen „Ruhezustand“ überführen.Auch sehen wir einen Wandel bei der akuten Leberentzündung, die man als Reise-Gelbsucht bezeichnet. Die durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Gelbsucht sehen wir kaum noch.Inzwischen macht uns die Hepatitis E deutlich mehr Sorgen.Diese akute Form der Leberentzündung gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Woher kommt diese neue Krankheit? n Wird sie durch Auslandsaufenthalte eingeschleppt?
Hepatitis E kommt weltweit mit besonderer Häufung in Nordafrika und Vorderasien vor und wird dort meist von Mensch zu Mensch durch verunreinigte Lebensmittel übertragen (sogenannter fäkal-oraler Übertragungsweg). Die meisten Patienten mit akuter Hepatitis E, die wir in Deutschland sehen, sind jedoch nicht in diese Länder gereist. Bei uns wird das Hepatitis-E-Virus von Tieren – und hier spielen die Haus- und Wildschweine eine besondere Rolle – auf den Menschen übertragen.Ein besonderes Risiko besteht für Menschen, die bereits an einer Lebererkrankung leiden,oder bei welchen das Immunsystem geschwächt ist, beispielsweise nach Organtransplantation und bei Behandlung mit Immunsuppressiva. In diesen Fällen kann die Hepatitis E auch
chronisch verlaufen und zur Zirrhose führen. Schützen kann man sich durch ausreichendes Garen von Schweinefleisch. Wenn die Infektion rechtzeitig entdeckt wird,hat der Patient indes gute Chancen,denn wir können sowohl diese akute und auch chronische Leberentzündung gut heilen.
Die wirklich gefährlichen Hepatitis-For- n men sind also B und C?
Ja.An Hepatitis C starben 2010 in Europa 57 000 Menschen – das sind deutlich mehr
Todesfälle als durch Aids. Dazu kommen 31 000 Tote durch Hepatitis B. Sie sehen: Diese Krankheiten sind, obwohl schon seit Jahren bekannt und weitestgehend enträtselt, noch immer eine tödliche Gefahr.Es ist sehr sinnvoll,daran immer wieder zu erinnern.Ich betreue selbst mehrere 100 Patienten mit Hepatitis C und freue mich mit den Betroffenen,dass ihre Heilungschancen jetzt durch neue Behandlungsmethoden deutlich besser werden.Schon jetzt erreichen wir mit kurzzeitigen Interferon-haltigen Behandlungen Heilungsraten von circa 90 Prozent.
Ab 2015 werden mit der Interferon-freien Therapie Heilungsraten von 95 Prozent erwartet. Interferon-freie Behandlungen stehen bereits jetzt für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung zur Verfügung,die kein Interferon vertragen.
Wodurch sind Ihre Patienten krank ge- n worden?
Mit Hepatitis C kann man sich infizieren durch Blutübertragungen,Drogenspritzen, Geschlechtsverkehr – aber auch bei unhygienischen medizinischen Maßnahmen und „Schönheits-Prozeduren“.Manch einer meint, dass er sich nur ein Tattoo oder Piercing aus dem Urlaub mitgebracht hat. Am Ende muss er erfahren,dass da auch noch eine Hepatitis C dabei war
Und was sind dann die Folgen? n
In bis zu 80 Prozent verläuft die Infektion dann chronisch, mit den möglichen Folgen der Entwicklung einer Leberzirrhose oder eines Leberzellkarzinoms. In diesen Stadien zeichnet sich der nächste Schritt ab: Nötig wird eine Lebertransplantation und man braucht einen Spender
Wie viele Menschen sind weltweit von n Hepatitis B und C betroffen? Und kann man sich schützen?
Mit Hepatitis C sind weltweit 170 Millionen Menschen infiziert.Die Hepatitis B ist noch weiter verbreitet,das könnten 350 Millionen Betroffene sein. Schützen kann man sich vor Hepatitis gut, denn die Erreger werden ja nicht durch Niesen verbreitet.Bei Hepatitis B ist der Schutz einfach: Da gibt es eine Schutzimpfung.Dennoch sehen wir leider immer wieder Erwachsene, die nicht geimpft sind. Deshalb empfehle ich besonders Risikopersonen,sich impfen zu lassen. Bei der Hepatitis C steht derzeit keine Impfung zur Verfügung.Ziel wird es sein, durch eine möglichst flächendeckende Therapie aller infizierten Patienten, diese Infektionskrankheit zurückzudrängen
Und wie merke ich, ob ich mich vielleicht n angesteckt habe?
Das ist nicht ganz einfach. Durch HepatitisViren ausgelöste Leberentzündungen bleiben oft unentdeckt. Denn Frühsymptome wie Fieber, Gliederschmerzen,Übelkeit oder Müdigkeit kann man auch für Grippe halten. Und bei manchen Patienten treten diese Warnzeichen gar nicht auf. Manchmal fallen erst bei einer Routineuntersuchung erhöhte Leberwerte auf. Deshalb mein Rat: Wer einen Check-up bei seinem Hausarzt machen lässt – immer auch die Leberwerte bestimmen lassen. Wenn da etwas nicht stimmt, muss eine Hepatitisvirus-Infektion ausgeschlossen werden.Mit unseren Spezialsprechstunden für Lebererkrankungen stehen wir hierbei mit Rat und Tat bereit.
Interview: Uwe Niemann
Spezialsprechstunde Lebererkrankungen Sprechzeit: Mo, Di, Do, Fr 8 - 15.30 Uhr
Terminvereinbarung: (0341) 97 122 22
Prof.Thomas Berg leitet am UKL die Hepatologie. Hier werden Patienten mit Lebererkrankungen behandelt. Fotos: Stefan Straube Mit einer Impfung kann man sich selbst ganz einfach gegen Hepatitis B schützenSchau mir in die Augen!
LIFE Child erforscht das Sehen und die Entwicklung der Augen von Kindern und Jugendlichen
Sehfehler wie Kurz- oder Weitsich- n tigkeit sind auf dem Vormarsch – immer mehr Kinder und Jugendliche brauchen eine Brille Mit einer neuen Untersuchung widmet sich deshalb das Forschungsprojekt LIFE Child der Leistungsfähigkeit von Kinderaugen. In dem Teilprojekt des „Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen - LIFE“ der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig werden das Sehen und die Entwicklung der Augen bei Leipziger Kindern geprüft.
„Je früher Sehfehler erkannt werden,desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sie mit der richtigen Brille korrigieren zu können“, erklärt Dr.Franziska Rauscher von der Augenklinik des Leipziger Uniklinikums und Leiterin der Untersuchungen.Gemeinsam mit Studienambulanzleiter Andreas Hiemisch hat sie die Augenuntersuchungen und die speziellen Fragestellungen für das LIFE-Child-Forschungsprojekt konzipiert
„Unser zentrales Ziel ist die ganzheitliche Sicht auf das gesunde Heranwachsen von Kindern und auf das Entstehen von Krankheiten“, betont Professor Wieland Kiess, Direktor der Unikinderklinik Leipzig und LIFE-Child-Projektleiter.„Das realisieren wir mit einem Team von Ärzten aus allen Fachrichtungen sowie Experten aus den Bereichen der Psychologie oder der Sportund Ernährungswissenschaften.Die Augenuntersuchungen vervollständigen das multidisziplinäre Profil von LIFE Child.“
Ein wichtiger Schritt, denn die Entwicklung der Sehkraft und des Auges an sich
können einen großen Einfluss auf die Kindesentwicklung haben.Treten dabei Störungen auf, können Fehlsichtigkeiten oder Sehschwächen die Folgen sein. Das Wachstum der Augen ist in der Regel im Alter von sechs bis acht Jahren abgeschlossen.
Aus diesem Grund ist die Früherkennung besonders wichtig. „Wenn Kinder frühzeitig und regelmäßig eine Brille tragen,kann das in Abhängigkeit der Fehlsichtigkeit bewirken,dass im Erwachsenenalter eine Brille mit einer geringen Stärke ausreicht oder gar keine Brille mehr benötigt wird“, sagt Franziska Rauscher.
Ob mit oder ohne Brille, die Augenuntersuchungen bei LIFE Child sind für Kinder ab drei Jahren vorgesehen. Mit modernen
und hochpräzisen Messgeräten werden unter anderem die Sehschärfe,die Linsenund Hornhautdicke sowie die Augenlänge gemessen. Diese Art der Messung ist bei Erwachsenen bereits im Einsatz, für Kinder ist die Messmethode jedoch neu: Es kann damit schnell und exakt herausgefunden werden,ob die Kinder beispielsweise eine Brille benötigen oder ob eine vorhandene Brille die richtige Stärke hat. Mit Hilfe der Untersuchungsergebnisse soll eine bessere Korrektur der Fehlsichtigkeit bei allen Kindern und Jugendlichen erreicht werden „Ein solch umfangreiches Forschungsprojekt hat es in Deutschland bislang noch nicht gegeben“,betont Dr.Arne Oh-
Vielfältige Haptik
Foto: LIFE Child
Forschungslabor am Paul-Flechsig-Institut untersucht spontane Gesichtsberührungen und den guten Tastsinn von Physiotherapeuten
Das am Paul-Flechsig-Institut für n Hirnforschung angesiedelte HaptikForschungslabor der Universität Leipzig hat in jüngster Zeit gleich mehrere Fachbeiträge veröffentlicht. Darin geht es um spontane Gesichtsberührungen, notwendige Bewegungspausen beim Erfassen von Objekten und den anhaltend guten Tastsinn von Physiotherapeuten.
Die Wissenschaftler des Haptik-Forschungslabors haben die hirnelektrische Aktivität kurz vor und nach spontanen, gesichtsbezogenen Selbstberührungen analysiert.Dabei stellte sich heraus, dass kurz danach die Hirnaktivität wieder anzieht. Mit spontan ausgeführten und damit meist unbewussten Berührungen im Gesicht gleicht der menschliche Organismus also kurzfristig geistige und auch emotionale Überlastungen aus. Dabei handelt es sich um einen komplexen, aber effektiven Mechanismus zur Selbstregulation, um sowohl Störungen bei der Informationsverarbeitung als auch emotionale Schwankungen schnell auszubalancieren.
Um die Informationsflut besser bewältigen zu können, legen menschliche Finger beim Abtasten von Objekten Bewegungspausen im Millisekunden-Bereich ein.Abtastende
Finger auf einer Objektoberfläche verhalten sich demnach genau so wie Augen, die ein Objekt erfassen. Damit hat das Leipziger Haptik-Labor den Nachweis geführt, dass das visuelle und haptische System bei Wahrnehmungsprozessen nach den gleichen Prinzipien arbeiten Wird der Tastsinn intensiv genutzt oder
trainiert,kann nachweislich der altersbedingten Verschlechterung der Wahrnehmungsfähigkeit entgegengewirkt werden
Das haben Vergleiche der Fingerspitzensensibilität bei Physiotherapeuten und Osteopathen mit anderen Berufsgruppen gezeigt.Die Grenze der aktivenWahrnehmung wies bei ersteren bis ins 50. Lebensjahr kei-
lendorf, vom Unternehmensbereich Augenoptik von Zeiss, dem Kooperationspartner von LIFE Child, der die modernen Messgeräte zur Verfügung stellt. Erstmals könne so eine genaue Aussage über die Häufigkeit, Verteilung und Korrektion von Fehlsichtigkeiten bei Kindern in Deutschland getroffen werden.„Auch weltweit steigt die Zahl der Fehlsichtigkeiten wie die Weit- oder Kurzsichtigkeit“, erläutert Arne Ohlendorfweiter.„Vor allem die Kurzsichtigkeit ist eine Zivilisationskrankheit und es ist davon auszugehen, dass weltweit 2,5 Milliarden Menschen im Jahr 2020 kurzsichtig sein werden.In Asien sind schon heute über 70 Prozent der Jugendlichen kurzsichtig, Tendenz weiter steigend.“
Die Ursachen für das Entstehen von Fehlsichtigkeiten sind vielfältig.Neben der Genetik beeinflussen auch äußere Faktoren wie Lebensstil und Umweltbedingungen die Augenentwicklung.„Mit den Untersuchungen bei LIFE Child wollen wir das Zusammenspiel dieser Einflussgrößen nachvollziehen und genauer verstehen“, sagt Professor Peter Wiedemann, Direktor der Augenklinik. „Langfristig soll die individuelle Entwicklung von Fehlsichtigkeiten besser vorhersagbar werden.“
Mit dem Bereich „Auge und Sehen“ startet LIFE Child in der zweiten Jahreshälfte. Mehr als 2500 Leipziger Familien haben seit Beginn der Untersuchungen 2011 an der Gesundheitsstudie teilgenommen. Insgesamt sollen 10 000 Kinder und Jugendliche bei dem einzigartigen Forschungsvorhaben mitmachen
Susanne Weidnerne übliche altersbedingte Verschlechterung auf.
Das Haptik-Forschungslabor an der Universität Leipzig wurde 1996 von PD Dr.Martin Grunwald gegründet.Sein Ziel ist die neurobiologische Analyse der verschiedenen Funktionen des menschlichen Tastsinnessystems und seiner Störungen im Rahmen psychiatrischer und neurologischer Erkrankungen.Zu letzteren zählen beispielsweise Essstörungen,krankhafte Fettleibigkeit, Alzheimer-Demenz und Parkinson.
Das Haptik-Labor entwickelt Test- und Trainingssysteme für die Messung von Tastsinnesleistungen bei verschiedenen Berufsgruppen. Darüber hinaus berät und forscht es seit seiner Gründung für verschiedene Industriebereiche zur Optimierung haptischer Produkteigenschaften und haptischer
Marketingstrategien
Das Tastsinnessystem ist kein singuläres Wahrnehmungssystem,sondern ein evolutionäres Grundprinzip,ohne das kein Organismus existieren könnte. Solange diese perzeptiven und kognitiven Funktionen nicht verstanden sind, wird das menschliche Gesamtsystem nicht erklärbar sein, sagt Grunwald. „Die Haptik als wissenschaftliches Fachgebiet kann dabei nur als interdisziplinäres Vorhaben der Technik- und Lebenswissenschaften erfolgreich sein.“D. Smikalla
Dr Martin Grunwald im Haptik-Forschungslabor, das er 1996 gründete.Foto: Med. Fakultät Eine neue Untersuchung des Forschungsprojektes LIFE Child widmet sich den Augen von Kindern und Jugendlichen.Ein Mediziner und Komponist
VincentStrehlow, Assistenzarzt im institut für Humangenetik am UKL, schreibt eine Symphonie für die Abrafaxe
Zahl der Woche n 33 672
Notfälle
In der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) des Uniklinikums Leipzig wurden im vergangenen Jahr genau 33 672 Patienten wegen eines Notfalls behandelt. Rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres sorgen Ärzte und Pflegekräfte in der Notaufnahme für die Patienten, von denen knapp die Hälfte durch den Rettungs- und Notarztdienst der Stadt und der Region ins UKL kommen. Auch im ersten Halbjahr 2014 gab es gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr weiter steigende Zahlen.
Wenn man im Alter von sechs Jah- n ren mit Blockflöte und Chor beginnt, mit 14 zur Klarinette greift und anfängt, für ein kleines InstrumentalEnsemble zu komponieren, dann studiert man natürlich – Medizin. „Ich hatte tatsächlich vor, Musik zu studieren und Musiker zu werden“, erklärt Vincent Strehlow einen der schwungvollen Bögen seines Lebens „Als Zivi war ich dann im Krankenhaus – da wurde mir klar, was mein Beruf werden soll.“
Also kniete sich der heute 28-Jährige ins Medizinstudium, ließ dabei aber nie die Musik links liegen. „Man sollte immer wissen, was wann wichtig ist, und dann entsprechend arbeiten“, erzählt der Assistenzarzt im Institut für Humangenetik am Universitätsklinikum Leipzig.So gelang es ihm als Jugendlicher, bestens durchs Abi zu kommen und zugleich Filmmusik zu komponieren. Heute gelingt es ihm, seine Dissertation zu schreiben und zugleich eine Symphonie für die Abrafaxe zu komponieren. Das ist nun wieder so ein Lebensbogen:
Der kleine Vincent begann mit zehn Jahren, die Abrafaxe zu lieben. Die ComicHelden Abrax, Brabax und Califax bestehen seit 1976 in der Zeitschrift „Mosaik“
„Und ich lese das Mosaik heute noch“, lacht Vincent Strehlow. Was liegt für einen Comic- und Musikfan also näher, als eine „Abrafaxe Symphonie“ zu komponieren?
„Ich hatte mich vor einiger Zeit wieder mehr mit dem Komponieren beschäftigt“, erzählt er.„Dabei entstand meine Ouvertüre 1813, die anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht vom Orchester des Sinfonischen Musikvereins Leipzig, in dem ich Klarinette spiele, uraufgeführt
wurde.Zudem begann ich, mich mit einer Komposition für meine Comic-Helden zu beschäftigen.Die Hauptfrage für einen Hobby-Komponisten heißt aber: Wer führt das Stück auf? Denn für die Schublade arbeitet wohl keiner gern. Also versuchte ich, Kontakt zu Freunden der Abrafaxe aufzubauen, um zu fragen,was die davon halten.“
Am Ende saß Vincent Strehlow in einer Leipziger Kleingartenkneipe einer 25-köpfigen Runde von Comic-Fans gegenüber, die seine Idee begeistert aufnahmen. Die Basis hatte er also auf seiner
Seite, nun brauchte er noch einen Partner, der Interesse an der Aufführung einer „Abrafaxe Symphonie“ haben und ihm bei der Umsetzung unterstützen könnte. Vom Leipziger Comicstammtisch bekam er den richtigen Tipp:Der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag „Ich saß dann also dem Verlagsleiter gegenüber und erzählte ihm, wie ich mir die Symphonie vorstelle: Ähnlich aufgebaut wie Peter und der Wolf von Prokofjew,wo jeweils ein Instrument für eine Figur steht“,erzählt Vincent Strehlow weiter.„Die Klarinette steht für Abrax, das Englischhorn für Brabax, das Fagott für Califax und die Querflöte für die kleine Ratte. Nachdem ich ihm eine CD mit Hörbeispielen der einzelnen Figuren zugeschickt hatte, hatte ich den Verlag auf meiner Seite.“ Nun wächst langsam Stück um Stück die Symphonie. Zugleich stellt der Komponist bei verschiedensten Anlässen seine Idee vor, um in eigener Sache zu werben „Kinder konnten beispielsweise raten, welches Instrument welche Figur darstellt – das hat ihnen viel Spaß gemacht, und sie lagen natürlich richtig.“ 20 Minuten Musik sind fertig, 60 Minuten sollen es werden.Wenn Vincent Strehlow ein paar Stunden Zeit hat, setzt er sich in sein Musikzimmer – in dem sein Keyboard steht, seine Klarinette und das Fagott seiner Freundin – und arbeitet. „Beim Komponieren bin ich ein Konstrukteur. Ich warte nicht auf den Geniestreich, auf den glücklichen Einfall, sondern versuche, die Partitur Schritt für Schritt zu entwickeln.“ Uwe Niemann
Mehr Informationen und Hörproben
bietet Vincent Strehlow im Internet unter www.vincent-strehlow.de
Die ZNA ist mit drei sogenannten Schockräumen für schwerstkranke oder -verletzte Patienten ausgestattet. Diese Behandlungseinheiten ermöglichen auch eine intensivmedizinische Behandlung wie beispielsweise eine Beatmung oder HerzKreislauf-Therapie.Neben den Schockräumen gibt es sechs AkutBehandlungskabinen und acht Betten in einem Überwachungsbereich. Alle Behandlungsplätze sind unter anderem mit Sauerstoffanschlüssen, Überwachungsmonitoren,multifunktionellen Behandlungsliegen sowie Pflegearbeitswagen und Computer-Arbeitsplätzen ausgestattet Die Zufahrt zur Notaufnahme des UKL erfolgt entweder vom Bayerischen Bahnhofaus über die Paul-ListStraße, oder von der Prager Straße über Ostplatz und Johannisallee in die Philipp-Rosenthal-Straße. ic /
Foto: Stefan Straube
MediZin a – Z n
O wie
Obstipation
Lateinisch für Verstopfung.Etwa jeder fünfte Deutsche leidet zumindest gelegentlich unter Obstipation, davon überwiegend Frauen. Die Ursachen können sehr vielfältig sein: krankhafte Veränderungen des Darmes, Fehlernährung,mangelnde Flüssigkeitszufuhr,Stoffwechselstörungen oder Störungen des Elektrolythaushaltes (häufig Kaliummangel). Eine geringe körperliche Bewegung wirkt dabei begünstigend. UN
LIFE – die ersten Ziele sind fast erreicht
Leipzigs Oberbürgermeister zu Besuch im Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen
Das Leipziger Forschungszentrum n für Zivilisationserkrankungen (LIFE) hat seine hochgesteckten Ziele der ersten Finanzierungsphase fast erreicht. Bis zum Herbst dieses Jahres werden über 10.000 Erwachsene und etwa 5000 Kinder und Jugendliche das Studienzentrum besucht und mit der Spende von Daten und Bioproben die Forschung der Universitätsmedizin auf dem Gebiet der Zivilisationserkrankungen aktiv unterstützt haben. Die „LIFE - Leipziger Herzstudie“ hat die Rekrutierung mit Einschluss des 7000. Probanden im Juni erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun intensiv an der Auswertung der gesammelten Daten.
Ziel der Studie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen der Universität Leipzig ist es, so viele Daten zur Gesundheit und zu den Lebensumständen der Bevölkerung wie möglich zu erhalten.Aus diesem Grund wurde und wird eine große Zahl an Probanden aus allen Teilen der Bevölkerung eingeladen und nach einem standardisierten Programm untersucht. Für die Wissenschaftler besteht der Vorteil der LIFEStudie in der Vergleichbarkeit der Daten über eine große Anzahl von Teilnehmern und über ein breites Altersspektrum. Dies ermöglicht die Erforschung der Ursachen von Erkrankungen mit Hilfe statistischer Ansätze und Vergleichsdaten von Gesunden und Erkrankten
Die erfolgreiche Arbeit des LIFE-Forschungszentrums, die sich auch in der mittlerweile breiten wissenschaftlichen Anerkennung des Projekts widerspiegelt, war Anlass für den Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung und leitende Mitarbeiter der Stadt, das LIFE-Forschungszentrum zu besuchen,um sich über den
aktuellen Stand der Forschungsarbeiten zu informieren und selbst einige der Untersuchungen wie Allergie-Test, BodyScanner-Darstellung und Augenuntersu-
chung auszuprobieren.Die beteiligten Wissenschaftler der Leipziger Universitätsmedizin und die Vertreter der Stadt wollen die vorhandenen Kontakte aus-
bauen und die bereits bestehende Kooperation vertiefen.Die Stadt Leipzig unterstützt das LIFE-Forschungszentrum bereits in unterschiedlicher Weise bei der Rekrutierung der Probanden sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. Im abschließenden Gespräch, bei dem auch der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof.Dr. Michael Stumvoll,anwesend war,wurden weitere gemeinsame Initiativen zur Verwertung der Ergebnisse des LIFE-Forschungszentrums diskutiert. Es wurde unter anderem angeregt, einen gemeinsamen Arbeitskreis zu schaffen,um die Fragestellungen der Stadt auf gesundheitspolitischem Gebiet mit den Ergebnissen von LIFE zusammenzuführen
Um die Auswertungen der Ergebnisse voranzutreiben und Folgeuntersuchungen organisieren zu können, soll das bis Ende 2014 geförderte LIFE-Forschungszentrum in eine neue, modular aufgebaute Form der Förderung und Finanzierung übergehen. Neben der intensiven Auswertung der Ergebnisse und dem Transfer der Ergebnisse in die Gesundheitswirtschaft werden neue Projekte mit Partnern aus Wissenschaft und Gesellschaft entwickelt, um Erkrankungen bereits im Frühstadium zu diagnostizieren und damit Prävention und Intervention zu verbessern Ein wichtiges Folgeprojekt des LIFE-Forschungszentrums ist die Beteiligung der Universität Leipzig an der „Nationalen Kohorte“,einem von Bund, den beteiligten Ländern und der Helmholtz-Gesellschaft finanzierten Verbundprojekt, welches in den nächsten Jahren 200 000 Einwohner deutschlandweit zu der Entstehung von typischen Volkskrankheiten untersuchen wird.Dazu werden beginnend ab August wiederum 10 000 Leipziger eingeladen und um ihre Teilnahme gebeten LIFE
Erfolgreich bei den Medimeisterschaften
Leipziger Medizinstudentenerreichen Viertelfinale des Fußballturniers
Aus einem wöchentlichen Fußball- n treff einiger Medizinstudenten der Universität Leipzig und der spontanen Idee, sein Können bei einem Turnier auf die Probe zu stellen, wurden ganz plötzlich starker Teamgeist und enorme Vorfreude auf ein Wochenende, welches man kaum in Worte fassen kann: die Medimeisterschaften 2014. Der eine kennt sie gar nicht erst, für den anderen ist es das Highlight im Sommersemester.
Im beschaulichen Obermehler auf einem alten Flugplatz in Thüringen fand das Turnier für Medizinstudenten aus ganz Deutschland dieses Jahr statt. Es ist eine Mischung aus Abschalten und Raus-ausdem-Alltag,Studenten treffen Freunde aus anderen Unis, tanzen – und natürlich ist der Mittelpunkt des Ganzen nicht zu vergessen: ein Fußballturnier, welches sich über den gesamten Samstag eines solchen Wochenendes erstreckt und bei dem jede Universität bis zu zwei Männermannschaften sowie eine Frauenmannschaft
stellen darf. Alles wurde von und für Medizinstudenten organisiert.Der Kreativität
waren keine Grenzen gesetzt: große Bühnen mit DJs, selbst umgebaute Autos, die
teilweise das Motto jeder einzelnen Universität widerspiegelten,sowie Stände mit Getränken und Essen.
Eine Besonderheit bestand dieses Jahr für Leipzig,denn es fuhren zwei voll besetzte Männermannschaften aus dem sechsten und zehnten Semester nach Obermehler. Aber was wäre ein Team ohne Fans? In einem Bus und passender Kleidung gemäß dem Motto „Leipzig Hypezig“ (beides gesponsert vom Universitätsklinikum Leipzig) fuhren insgesamt über 60 Leipziger Medizinstudenten und -studentinnen nach Thüringen
Harte Vorbereitung,Ehrgeiz und ein unterstützendes Fanaufgebot stets am Spielfeldrand sorgten dafür,dass es eines unserer Teams („Union Liebigstraße“) unter mehr als 70 Mannschaften bis ins Viertelfinale schaffte. Voller Stolz und Freude blicken wir auf ein gelungenes Wochenende zurück, welches so einige Erinnerungen in allen Köpfen der Spieler und Fans hinterlassen wird – gemäß dem Motto: „Leipzig Hypezig“! Tina Stegmann
Sommer-Zeit ist Genuss-Zeit
UKL-Ernährungstherapeut Lars Selig gibt Tipps für köstlich leichte Sommer-Rezepte
In der warmen Jahreszeit empfehlen n sich Speisen und Lebensmittel, welche leicht verdaulich und gut bekömmlich sind Dies schließt die Zubereitungstechniken ein, denn Nahrungsmittel, die gebraten, gebacken und frittiert werden, sind schwer verdaulich. Alles,
Sommer-Bowle
was dagegen gedünstet oder gedämpft wird oder auch gar zieht, ist leicht bekömmlich und damit gut verträglich. Nutzen Sie regionale Lebensmittel und versuchen Sie, Ihrer Fantasie im Umgang mit Lebensmitteln keine Grenzen zu setzen. Kombinieren Sie Lebensmit-
500 Gramm Erdbeeren in mundgerechte Stücke schneiden
1 Dose Fruchtcocktail
1 Schälchen Heidelbeeren
Eine halbe Hand voll Minzeblätter zum Dekorieren
500 Milliliter Traubensaft
500 Milliliter Apfelsaft
1 Liter Mineralwasser mit Kohlensäure
500 Milliliter Bitter Lemon Saft vom Fruchtcocktail Eiswürfel
Die Säfte mit Mineralwasser und Bitter Lemon zusammenmischen Dann das Obst und die Eiswürfel dazu geben. Mit den Minzeblättern die Bowle dekorieren.
Gemüsebombe für den Grill
5 mittelgroße Kartoffeln
1 Zucchini
1 Paprika
2 Tomaten
1 Bund Lauchzwiebeln
100 Gramm geriebener Käse
200 Gramm Feta-Käse
Für die Soße:
1 Schmelzkäse
1 Schmand
1 Knoblauchzehe
Kräuter
Sonstiges: Fünf Quadrate Alufolie für fünf Päckchen
Die Kartoffeln schälen und zehn Minuten vorkochen. Kartoffeln und Gemüse klein schneiden. Den Feta-Käse in kleine Würfel schneiden. Das Gemüse mit dem geriebenen Käse und dem Feta-Käse vermischen und auf fünf Portionen verteilt auf Alufolie geben. Die Zutaten für die Soße zusammenrühren.Jeweils einen Klecks auf die Gemüseportionen geben. Die einzelnen Gemüsepäckchen verschließen. 15 Minuten auf dem Rost grillen.
Jakobsmuscheln mit geschmorten Gurken
4 Jakobsmuscheln
1 Gurke
100 Gramm saure Sahne
Dill
Zitrone (-nsaft) Salz, Pfeffer
Gurke schälen, in der Hälfte zerteilen und das Kerngehäuse entfernen, anschließend circa einen Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Die Gurke in einer Pfanne anbraten und die saure Sahne sowie Dill und etwas Zitronensaft zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, etwa drei Minuten schmoren lassen.Die Jakobsmuscheln waschen, trocken tupfen.Mit Zitronensaft einreiben und mit Salz würzen.In einer heißen Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten circa zwei Minuten anbraten
tel miteinander – zum Beispiel können dem Blattsalat auch Grapefruit, Orangen und Nüsse beigefügt werden oder dem Gurkensalat ein paar Melonenstückchen. Nutzen Sie reichlich Kräuter, diese lassen sowohl süßen Gerichten eine erfrischende Note (zum Beispiel
Minze) zukommen, werten aber auch herzhafte Gerichte (frischer Dill an Fischspeisen) hochwertig auf Mit ein paar kleinen Rezeptideen, wollen wir Sie anregen, weitere auszuprobieren oder selbst zu kreieren.
Guten Appetit!
Leipziger Universitätsorchester gab Jubiläumskonzert
Zehn JahreLUO an der Leipziger Alma Mater
Das Leipziger Universitätsorchester n (LUO) spielte am 13. Juli im Gewandhaus zu Leipzig sein Jubiläumskonzert zum zehnten Geburtstag Auf dem Programm standen erstmals eine Auftragskomposition für das Universitätsorchester – „Feuilleton“ von Manuel Durao – sowie Maurice Ravels „Rapsodie espagnole“ und Camille Saint-Saëns 3. Symphonie c-Moll („Orgelsymphonie“).
Am 15. Januar 2004 fand das Gründungskonzert des Leipziger studentischen Orchesters im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses statt, bereits am 27. Juni 2004 wurde es als Leipziger Universitätsorchester LUO mit einem Festkonzert zur Namensgebung im Großen Saal des Gewandhauses vom Rektorat anerkannt. Inzwischen besteht das LUO aus rund 90 musikbegeisterten Studierenden aller Fachrichtungen und hat sich eine feste Rolle im Leipziger Kulturleben erarbeitet.Das Orchester befindet sich vollständig in studentischer Verwaltung.Seit 2005 wird es im Rahmen einer Patenschaft musikalisch und organisatorisch vom MDR-Sinfonieorchester unterstützt. Zum Jubiläumssemester 2014 schrieb das Uni-
versitätsorchester eine Auftragskomposition mit Bezug zur Orgelsymphonie von Camille
Saint-Saëns aus: Manuel Durao konnte mit seinem Werk „Feuilleton“ die Musiker des Orchesters überzeugen.Der 1987 in Lissabon geborene Komponist und Dirigent gewann unter anderem einen Preis beim MDR-Kompositionswettbewerb Wagner 2013, den Förderpreis des Sächsischen Musikbundes 2013, den MDRKompositionspreis 2011 und den DAAD-Preis für ausländische Studierende 2011.
Sein Meisterexamen machte er 2013 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ bei Prof.Dr. Reinhardt Pfund.
Raphael Haeger wurde zum Wintersemester 2013/14 vom Orchester erneut zum Dirigenten gewählt. Nach seinem Musikstudium an der staatlichen Musikhochschule Trossingen arbeitete er zunächst am Nationaltheater Mannheim. Seit 2004 ist er Schlagwerker der Berliner Philharmoniker.Im Frühjahr 2012 schloss Haeger sein Masterstudium im Fach Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Prof.Dr. Christian Ehwald und Prof Dr Hans-Dieter Baum ab Carsten Heckmann
Josef Lange ist neues Mitglied im Hochschulrat
Mitgliederzahl des Hochschulrates von sieben auf neun erhöht
Der erfahrene Wissenschaftsadministra- n tor Dr. Josef Lange ist neues Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig Er wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) als Nachfolger von Prof. Monika Harms in das Gremium bestellt Der 66-Jährige war fast zehn Jahre lang Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz und später unter anderem Wissenschaftsstaatssekretär in Berlin und von 2003 bis 2010 in Niedersachsen.
JosefLange wurde in Ahlen geboren. Er studierte Katholische Theologie, Geschichte und Politische Wissenschaft an den Universitäten Münster und Regensburg. Zu seinen beruflichen Stationen zählen auch die Universität
Bayreuth, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat.
„Die Universität Leipzig steht, wie alle Hochschulen in Deutschland, im wissenschaftlichen Wettbewerb,der sich nicht allein auf Landes- und Bundesebene beschränkt, sondern international wirkt. Die Dynamik der wissenschaftlichen Entwicklung führt notwendigerweise zu Schwerpunkt- und Profilbildung der einzelnen Hochschulen, wenn sie sich im Wettbewerb behaupten wollen“,erklärt Lange. „Dazu gehört auch, in strategischer Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen die Potenziale der Universität zu
geht an JanKuhlbrodt
fördern. Die mitteldeutsche Universitätsallianz Halle-Jena-Leipzig galt von Beginn an als eine Hochschulzusammenarbeit mit großen Zukunftsperspektiven.Dass Leipzig,Halle und Jena gemeinsam das DFG-Forschungszentrum Biodiversität sowie Leipzig und Halle eine Reihe von Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs einrichten konnten, belegt den Erfolg.Diese Kooperation zu fördern und zu verstärken, ist mir als neuem Mitglied des Hochschulrats und zugleich Vorsitzendem des Universitätsrats der FriedrichSchiller-Universität Jena ein besonderes Anliegen.“
„Ich freue mich sehr,JosefLange in unserem Hochschulrat begrüßen zu können, den ich als erfahren und hoch engagiert für die Entwicklung der Hochschulen in Niedersachsen kennengelernt habe. Er ist ein ausgesprochener Kenner des Wissenschaftssystems und wird sicher wichtige Impulse geben können“, sagt Rektorin Prof Dr Beate Schücking Lange ist in diesem Jahr das dritte neue Gesicht im Hochschulrat der Universität Leipzig.Im März waren Prof.Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), und der Unternehmer-Berater Prof.Dr. Knut Löschke hinzugekommen. Mit Inkrafttreten der Grundordnung der Universität am 6. August 2013 hat sich die Zahl der Mitglieder des Hochschulrates von sieben auf neun erhöht. Carsten Heckmann
Autor und Alumnus der Uni Leipzig erhält Auszeichnung im November
Das Sächsische Staatsministerium n für Wissenschaft und Kunst (SMWK) hat seinen Literaturpreis 2014 an Jan Kuhlbrodt verliehen. Der Alumnus der Universität Leipzig wurde 1966 in Chemnitz geboren und lebt als Autor, Redakteur und Herausgeber in Leipzig Er hat unter anderem am Deutschen Literaturinstitut studiert und dort zeitweilig auch als Dozent gelehrt.
In der Begründung der Jury heißt es: „Mit Jan Kuhlbrodt wird ein sächsischer Autor geehrt,dessen Wirken sich durch alle Genres zieht und in seiner literarischen Schaffensbreite außergewöhnlich ist. In seinen Romanen und Gedichten widmet er sich der Aufarbeitung gesellschaftlicher und biografischer Aspekte der zurückliegenden Ära. Diese reicht in seinem Werk von der Topografie einer Kindheit in Chemnitz über die Wende-
zeit bis hin zur Gegenwart. Souverän wandelt Jan Kuhlbrodt zwischen narrativen und essayistischen Passagen und erweist sich dabei als Autor, der trotz hohen Reflexionsniveaus mit Leichtigkeit, Melancholie und Selbstironie erzählen kann.
In seinen aktuellen Gedichten begegnen wir einer philosophisch durchdrungenen Poesie, in der – zuweilen zugespitzt und mit Humor – ein differenzierter Umgang mit der Geschichte thematisiert wird.Jan
Kuhlbrodt hat sich über Sachsen hinaus einen Namen als Übersetzer und Herausgeber gemacht, aber auch als Mentor und Förderer der jungen literarischen Szene und darfals poetischer Kosmopolit gelten, der mit großer Selbstverständlichkeit auch in den digitalen Medien präsent ist“, so die Jurybegründung
Der mit 5500 Euro dotierte Preis wird voraussichtlich im November 2014 übergeben. Katrin Henneberg
„SächsischerLiteraturpreis2014
Barrierefreie Haltestellen: LVB und Stadt müssen bis 2022 liefern
Zusätzliche Investitionen werden auf mindestens zehn Millionen Euro geschätzt / Mögliche Ausnahmen
Geht es nach dem Willen der Euro- n päischen Union und dem daraus resultierenden novellierten deutschen Personenbeförderungsgesetz, müssen bis Januar 2022 auch in Leipzig alle Haltestellen von Bus und Straßenbahn barrierefrei zugänglich sein – ergo behindertengerecht umgebaut werden. Für die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), in deren Zuständigkeit sich die Haltestellen der Straßenbahn befinden, und die Stadt Leipzig als federführende Behörde in Sachen Bushaltestellen, dürfte dies eine zusätzliche Investition in Größenordnung bedeuten. Aber es gibt auch Ausnahmeregelungen.
Von den rund 260 LVB-StraßenbahnStopps – die meisten mit jeweils zwei Richtungshaltestellen ausgestattet – sind aktuell etwa 60 Prozent behindertengerecht. Dies bestätigte LVB-Sprecher Christoph Hansel auf LVZ-Anfrage. „Von der vollständigen Barrierefreiheit kann bis zur besagten Frist aber abgesehen werden,wenn im Nahverkehrsplan – der Richtschnur für uns
konkret benannte Haltestellen begründet ausgenommen werden“, betonte er.Die Verabschiedung der Novelle für das meist fünf Jahre gültige Papier wird für 2016 erwartet.
Laut Hansel kann es zudem weitere Aus-
Diese dürften aber nicht unerheblich sein. Nimmt man nur die sehr konservative Schätzung von 50 000 Euro pro Richtungshaltestelle zum Maßstab,könnten insgesamt allein bei den StraßenbahnHalten zehn Millionen Euro zusammenkommen. Allein ein Wartehäuschen wird mit deutlich mehr als 5000 Euro veranschlagt. „Wir wollen wie gefordert ausbauen, es muss aber auch leistbar sein“, so Hansel. Stadt und Land seien deshalb erste Ansprechpartner,wenn es um eine nötige Kofinanzierung geht. Somit sei es die Frage, ob die vollständige Barrierefreiheit aller LVB-Haltestellen bis Januar 2022 kommen werde.
So wiehieramHauptbahnhofmüssen bis2022 alle Haltestellenfür Straßenbahnenund Busse behindertengerecht ausgebaut sein.
nahmen geben. Beispielsweise, wenn der Freistaat einen anderen Zeitpunkt der Fertigstellung festlegt, soweit dies nachweislich aus technischen wie wirtschaftlichen Gründen unumgänglich ist. „Ich vermute, dies wird der Fall sein, da es in einigen ostdeutschen Großstädten mit der Umsetzung problematisch werden
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dürfte“,so der LVB-Sprecher.Derzeit beschränke man sich darauf, bei Neu- oder Ausbau von Straßenbahnstrecken wie beispielsweise in der Lützner, Wurzner oder Karl-Liebknecht-Straße im selben Atemzug auch die Haltestellen wie gefordert auszubauen. Zu möglichen Kosten für die LVB wollte er sich nicht äußern
Aus freien Stücken in den Knast
Eine der Vorreiterstädte ist übrigens München. Hier sind bereits über 90 Prozent aller Straßenbahn-Haltestellen barrierefrei. Deutlich schlechter als in Leipzig sieht es im nahen Halle aus. Dort warten noch 286 Straßen- und Bushaltestellen auf ihren behindertengerechten Umbau. An der Saale rechnet man insgesamt mit Kosten von 13 Millionen Euro Dresden hängt ebenso hinterher. Mit Stand 2012 waren erst 43 Prozent aller Straßenbahn-Halte für behinderte Menschen nutzbar Ein Sprecher der Stadt Leipzig teilte auf LVZ-Anfrage mit, dass sich das Rathaus Ende Juli zu der Problematik äußern wird Martin Pelzl
Seelentröster,Sozialbetreuer,Straffälligenhelfer –Justizminister ehrtLeipziger Ehrenamtliche
Erstmals gab es für sie einen Emp- n fang in Dresden: Für Seelentröster, Sozialbetreuer, Straffälligenhelfer. Das Justizministerium dankte jetzt jenen, die sich ehrenamtlich beziehungsweise als Abgesandte von Vereinen um Häftlinge in den zehn Gefängnissen in Sachsen kümmern, darunter waren auch drei Geehrte aus Leipzig
Arnfried Flitsch ist als Steuerberater aktiv Und ehrenamtlich als Seelsorgehelfer in der Leipziger Justizvollzugsanstalt (JVA) mit Haftkrankenhaus. Dass er regelmäßig mit Insassen das Gespräch sucht, begründet der 72-Jährige mit seinem christlichen Hintergrund. „In der Bibel werden wir aufgefordert, uns um Arme und Gestrauchelte zu kümmern.“ Einmal pro Woche geht Flitsch aus freien Stücken für einen halben Tag in den Knast an der Leinestraße. Seit nunmehr schon fünf Jahren unterstützt er dort die beiden Seelsorger Mike Bauer und Gotthard Moser. Über den evangelischen Pfarrer Bauer kam auch der Kontakt zur JVA überhaupt zustande. Die Veranstaltung Mitte Juli in Dresden sei für ihn im Grunde zweitrangig gewesen. „Das Entscheidende für mich aber ist, dass meine Arbeit gewürdigt und geschätzt wird“, freut sich Flitsch. Denn die Empfehlung komme ja von der JVA. Wie viele Häftlinge er mittlerweile betreut hat? „Gezählt habe ich nicht. Aber es sind ja immer mehrere parallel.“ Über Enttäuschungen spricht er nicht: „Es besteht im-
mer die Hoffnung,dass jemand wieder Fuß fasst.“
Vorgeschlagen hat die JVA-Leitung auch Regina Tschirner, Sozialbetreuerin vom Arbeitskreis Resozialisierung (ak reso). Die 58-Jährige bereitet Häftlinge auf ihre Entlassung vor. Dazu gehören Gruppenstunden mit Gefangenen in der Anstalt, wo es um verschiedene Themen,beispielsweise um das Wohnen in einem Projekt oder aber in den eigenen vier Wänden,geht.„Ich begleite Insassen dann auch zu Ämtern, ihren Familien oder bin bei Wohnungsbesichtigungen dabei.“ Keine Angst, dass dabei etwas passiert? „Wenn man Angst hat, darfman das nicht machen.Bislang waren immer alle nett und höflich. Sie wollen ja etwas von mir!“
Schon seit fast 15 Jahren engagiert sich Die-
ter Jungandreas ehrenamtlich in der Straffälligenhilfe. „Die Lobby, die Gefangene haben, ist sehr klein“,meint der Senior. Zunächst als Betreuer von Insassen aktiv, leitet der frühere Deutschlehrer seit 2008 ein besonderes Projekt: die vom ak reso herausgegebene Knastzeitschrift Aufschluss.
In den 22 Jahren seines Erscheinens drohte dem Blatt schon öfter das Aus, es konnte in letzter Minute immer abgewendet werden Regelmäßig hält Jungandreas Redaktionssitzungen in der JVA ab – mit schreibenden Häftlingen.„Ich frage nie, was jemand auf dem Kerbholz hat. Bin ich länger mit ihm im Gespräch, erzählt er es von allein.“ Und macht er weiter? „Selbstredend“,zumal er mit Ehrenamtlerin Carina Krause, einer Hirnforscherin, nun eine „tolle Unterstützung“ habe.
Laut Justizministerium sind derzeit 438 Bürger ehrenamtlich in Sachsens Gefängnissen tätig,teils in Vereinen organisiert, teils ohne Trägerverein aktiv.„Zusätzlich eröffnen sie den Gefangenen mit ihren Lebenserfahrungen,ihrem Wissen sowie den eigenen Werten und Normen weitere Sichtweisen und neue Perspektiven“, so Justizminister Jürgen Martens (FDP). 50 Personen wurden ausgewählt, die „bereits über längere Zeit regelmäßig und mit besonders hohem Zeiteinsatz im Justizvollzug mitarbeiten“, so Ministeriumssprecherin Birgit Eßer-Schneider.Ihren Worten zufolge handelte es sich jetzt um „die erste offizielle Dankveranstaltung“ Sie soll künftig alle drei Jahre stattfinden, so die Planung
Sabine Kreuz / Fotos: André Kempner
Aus fürs Einheitsdenkmal – vorerst
Stadtrat stoppt Verfahren /Leuschnerplatz auch vomTisch /Neuer Anlauf erfolgt
Der Wettbewerb zum Freiheits- und n Einheitsdenkmal ist offiziell beendet Der Stadtrat hat sich auf Antrag von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen entschieden, unter das „Leipziger Denkmal-Schlamassel“, wie Bert Sander (Wählervereinigung Leipzig) formulierte, vorerst einen Schlussstrich zu ziehen. Zugleich wird die Verwaltung beauftragt, ein neues Verfahren zu entwickeln, in dessen Ergebnis die Friedliche Revolution 1989 angemessen gewürdigt werden kann. Ein Denkmal muss aber nicht mehr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz realisiert werden
der bisherige Beschluss wurde aufgehoben.
„Diese Atempause wird guttun“,kommentierte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) die Entscheidung „Die Idee des Freiheits- und Einheitsdenkmals darfnicht einem schmerzlichen Kompromiss weichen“, hatte zuvor SPD-FraktionschefAxel Dyck argumentiert.Der Stadtrat habe die Entscheidung für den Wettbewerb getroffen,ergänzte Ingo Sasama (Grüne). Jetzt müsse er Verantwortung übernehmen und ihn stoppen. Am „Leipziger Denkmalsdebakel“, betonte Wählervereinigungsmann Sander,seien aber am allerwenigsten die beteiligten Künstler schuld. Ein Grund seien vielmehr „Fehler politischer Natur“ und das „städtebauliche Kalkül“ Leipzigs, eine Brache wie den Leuschnerplatz mit dem Denkmal zu verknüpfen und mit Geld von Bund und Land entwickeln zu wollen.Argumente, dass dieser mit dem historischen Ereignis wenig zu tun habe, seien als „provinzielle Befindlichkeiten“ abgetan worden
„Wir wollen keine Brache gestalten,sondern ein Denkmal schaffen,das Leipzig angemessen ist“,forderte CDU-Fraktionschefin Ursula Grimm und betonte,dass die CDU nach wie vor „ein Nationaldenkmal mit europäischer Ausstrahlung“ in Leipzig wolle.
„Was für eine Blamage, was für ein Image-
Schaden für die Stadt“,resümierte FDPFraktionsvize René Hobusch. Als ehemaliges Mitglied des Begleitgremiums habe er die Emotionen der Leipziger unterschätzt.
„Es wäre richtig gewesen zu fragen,ob die Bürger das Denkmal wollen“, so Hobusch.
Das möchten die Linken nach wie vor erreichen,die dem Neustart eine Bürgerbefragung vorschalten wollten. Bei einer namentlichen Abstimmung ihres Antrages gab es aber keine Mehrheit. Denn jene Befragung, so meinten viele Stadträte, hätte bereits zum Start 2009 erfolgen müssen.
Damals sei die Chance vertan worden – auch
von den Linken.Sören Pellmann, LinkenFraktionschef: „Wir halten das für ein fatales Signal, das einen neuerlichen Anlauf für eine nachhaltige Würdigung des friedlichen Umbruchs vom Herbst 1989 vermutlich mit einer schweren Hypothek belasten wird.“ Hobusch bezeichnete die Argumentation als „taktisches Spielchen“ und forderte die Linken auf, in eine inhaltliche Debatte einzutreten.Beschlossen wurde trotzdem eine breite und umfassende Bürgerbeteiligung beim künftigen Verfahren Was das bisherige Prozedere kostet,ist offen Der Bund und das Land haben Leipzig zwar zugesichert,einen neuen Anlauf finanziell zu
unterstützen.Trotzdem bleibt die Kommune wohl auf rund einer halben Million Euro Kosten sitzen.Offen bleibt auch,was aus dem Zusatznamen „Platz der Friedlichen Revolution“ in der S-Bahn-Station Leuschnerplatz wird Mike Demmig vom LVB-Fahrgastrat hatte eine entsprechende Einwohnerfrage gestellt. Bekanntlich wurde ein Teil des Platzes umbenannt, der Zusatz bei der Deutschen Bahn bestellt. Er könnte nun, so Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos), „auf Kosten der Stadt überklebt werden“. Voraussetzung sei freilich, dass der Stadtrat den Beschluss aufhebt Andreas Tappert
Katholikentag: Stadtrat verschiebt Entscheidung
Millionen-Zusage steht in den Sternen / Oberbürgermeister soll mit Veranstalter nachverhandeln
Die Finanzzusage von Oberbürger- n meister Burkhard Jung (SPD) für den 100. Deutschen Katholikentag wackelt Der Stadtrat lehnte eine Entscheidung darüber ab, das Kirchentreffen 2016 in Leipzig mit einer Million Euro zu unterstützen. Nach der Sommerpause soll die von den Veranstaltern erwartete Finanzspritze erneut in der Ratsversammlung behandelt werden.
Im Laufe der Sitzung wurde schnell klar: Eine Mehrheit für die Förderung aus der Stadtkasse wird sich an diesem Tag nicht mehr finden.Jung nahm daraufhin den Ältestenrat zu einer kurzen Besprechung zusammen. Die CDU zog die Notbremse und beantragte, den Beschluss über den Zuschuss zu vertagen.„Im Laufe des Nachmittags hat sich gezeigt, dass es erhebliche Informationsdefizite gibt“, begründete Fraktionsvorsitzende Ursula Grimm. Linken-Stadtrat Wil-
liam Grosser entgegnete:„Ich glaube nicht, dass nach dem Sommer eine wesentlich andere Vorlage kommt. Die Förderung müsste heruntergeschraubt werden.Das können wir auch hier und heute machen.“
Es geht in der Tat weniger um die Frage, ob Leipzig die Großveranstaltung bezuschusst, sondern vielmehr um die Höhe. So viel Großzügigkeit bereitet selbst manchem Christdemokraten Bauchschmerzen.„Bei der Summe habe ich ganz schön geschluckt“, räumte CDU-Stadtrat Wolf-Dietrich Rost gegenüber der LVZ ein. Noch im vergangenen Herbst, sagte Michael Schmidt von den Grünen, habe der Bischofdes Bistums Meißens in einem Interview von der „traditionellen Drittelfinanzierung zwischen katholischer Kirche, Teilnehmern und der öffentlichen Hand“ gesprochen.Davon könne nun aber keine Rede mehr sein. Wie berichtet, plant die Kirche mit einem Gesamtbudget von 9,9 Millionen Euro,gut
die Hälfte der Kosten soll die öffentliche Hand übernehmen: drei Millionen Euro der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig eine Million Euro und der Bund eine halbe Million Euro.Nach Ansicht der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katharina Krefft hat Jung das Dilemma zu verantworten. „Der Oberbürgermeister geht wieder mal nach Gutsherrenart vor“,sagte sie gegenüber der LVZ. „Erst gibt er eine Zusage und dann setzt er den Stadtrat unter Druck. Das ist Erpressung.“
Vor drei Jahren schon soll Jung den Ältestenrat zwar darüber informiert haben,dass es seitens der Kirche ein Interesse gibt,den Katholikentag 2016 in Leipzig auszurichten –verbunden mit der Bitte um eine Finanzspritze. Ob Jung seinerzeit gegenüber den Fraktionsvorsitzenden die Höhe der Förderung nannte, darüber gehen die Aussagen auseinander.Grüne und Linke beharren darauf, dass keine Summe genannt wurde
Dem Vernehmen nach will Jung nun in den nächsten Wochen mit den Veranstaltern über eine Reduzierung des kommunalen Anteils verhandeln. Ob die Förderung aber auf 300 000 Euro begrenzt werden kann – wie von Kreffts Fraktion beantragt – ist unklar Aber vielleicht, hieß es am Rande der Ratsversammlung,lässt sich der Leipziger Beitrag doch noch auf 800 000 Euro drücken.
Das Image der Stadt wäre dann jedoch angekratzt: Denn das Gremium zur Vorbereitung des Katholikentages hatte sich vorige Woche schon in Leipzig konstituiert und auf die Zusage der Stadt verlassen. Im Oktober soll eine Geschäftsstelle in der Nikolaistraße eröffnet werden,die Ausschreibung für 40 Jobs laufen.Das Kirchentreffen soll vom 25. bis 29. Mai 2016 stattfinden.Zehntausende Teilnehmer werden dazu erwartet. Zum Katholikentag in Regensburg in diesem Jahr waren 33 000 Dauer- und 15 000 Tagesgäste gekommen. Klaus Staeubert
Fahrpreise für Nahverkehr in Leipzig steigen
MDV: Auch die Tarife für den mitteldeutschen Verkehr sind betroffen
Zum 1. August steigen die Preise für n den öffentlichen Nahverkehr in Mitteldeutschland Betroffen ist auch die Tarifzone Leipzig. Wie der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) mitteilte, kommen auf Passagiere Erhöhungen von durchschnittlich 3,3 bis 5,6 Prozent zu Einige Tickets werden jedoch nicht teurer.
So kosten Einzelfahrkarten in Leipzig wei-
terhin 2,40 Euro und Vier-Fahrten-Karten (mit Umsteigeberechtigung) 9,20 Euro.Auch alle Angebote für Kinder im gesamten Verkehrsverbund sowie die Mobilcard für Leipzig-Pass-Besitzer bleiben von den Erhöhungen ausgenommen.
Dagegen gibt es bei zahlreichen anderen Fahrkarten zum Teil erhebliche Steigerungen. In Leipzig kostet das Ticket für die Kurzstrecke ebenso wie für die Mitnahme von Tieren oder Fahrrädern 20 Cent mehr und
dann 1,80 Euro.Auch die Tageskarten werden teurer:Ein Passagier zahlt künftig 6,50 Euro (plus 50 Cent). Für Wochentickets werden 22,50 Euro (plus 1,40 Euro) fällig,für Monatskarten 65,40 Euro (plus 2,50 Euro). Zum bisherigen Preis erworbene Einzel-, Vier-Fahrten- und Tageskarten werden nach MDV-Angaben bis Jahresende akzeptiert.Bei Abofahrkarten mit monatlicher Zahlung wird ab August der neue Preis abgebucht. „Die Tarifanpassungen in 2014 sind notwen-
Badeparadies Cospuden –
Streit um Parkplatz am Nordstrand
Stadt will Verkehrskonzept prüfen / Gefährlicher Ringweg steht ebenfalls im Fokus
Sommer, Sonne, Cossi – die Leipziger n zieht es bei diesen Temperaturen zuhauf an den See. Zur Expo 2000 eröffnet, ist vor allem die Infrastruktur des Nordstrandes – auf Leipziger Gebiet gelegen – in die Jahre gekommen. Der Stadtrat hat kurz vor seiner Sommerpause beschlossen, in Abstimmung mit Markkleeberg und Zwenkau das Verkehrskonzept auf den Prüfstand zu stellen sowie über die Nutzung des Areals neu nachzudenken.
„Nach fast 15 Jahren ist das wirklich sinnvoll“, sagt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke). Die Initiative ging von der CDU aus, der beispielsweise die Lage des Parkplatzes ein Dorn im Auge ist. Dieser ist 1,2 Kilometer vom See entfernt, für Familien mit Kindern sei der Weg, so CDU-Stadträtin Sabine Heymann „unerträglich weit“, da man den See „nicht mal aus der Ferne“ sehen kann.
Ob Autos näher an den See dürfen,bleibt vorerst offen – bis Juni 2015 wird das Verkehrskonzept geprüft. Direkt an der Hacienda gibt es schon 100 genehmigte Parkplätze, die aber nur benutzt werden können, wenn die Poller Richtung Lauerscher Weg offen sind – etwa bei Sonderveranstaltungen oder mit Genehmigung.Die Grünen und Linken lehnen eine Erweiterung als „Drive In“ zum See ab.„Wir schauen genau hin, wollen danach einen Masterplan für die künftige Entwicklung vorlegen“, kündigt Inge Kunath, die Chefin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, an. Vergangenes Wochenende war der Parkplatz Brückenstraße/Ziegeleiweg jedenfalls proppevoll –was wohl auch an der abgebauten Schranke liegt. Stadt und Pächter streiten sich derzeit vor Gericht, bis zur Neuausschreibung der Betreibung des Areals kann kostenlos geparkt werden „Der Nordstrand ist unser Eingangstor zum Südraum. Dieser Rolle wird er aber nicht mehr gerecht“,moniert Heymann. Sie plädiert für zusätzliche Nutzungen –etwa für den Nordstrand als Terrain für jugendlichen Sporttourismus und einen Campingplatz. Ein Schwimmlernstrand wäre ebenfalls toll – das sei eine Anregung von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. So könnten wenigstens im Sommer fehlende Hallenzeiten ausgeglichen werden.„Doch auch im Winter sollen die Leu-
te dorthin strömen – wie an den Pier 1 in Markkleeberg.Deshalb könnte ich mir am Nordstrand gut eine weitere Gaststätte vorstellen,die das ganze Jahr geöffnet hat.
Laut Kunath ist dafür in der ursprünglichen Planung eine Fläche vorgesehen. „Ob wir sie ausschreiben,wird bei Erarbeitung des Masterplanes diskutiert“,sagt sie. Dann
dig,um die umfangreiche Verkehrsleistung auskömmlich zu finanzieren und trotzdem auch das gesamte Nahverkehrssystem weiter zu entwickeln“,begründet MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann die höheren Preise. Wie der Verkehrsverbund weiter mitteilte, gebe es für die Fahrgäste außerdem mehr Leistung – beispielsweise durch die sechs neuen Linien der Mitteldeutschen S-Bahn, einfachere Umstiege oder kürzere Reisezeiten. maf
kommen auch noch einmal die Wegebeziehungen auf den Prüfstand. Genauer anschauen wollen sich die Planer den Ringweg,der von Fußgängern, Radfahrern und Skatern genutzt wird – mit viel Gefahrenpotenzial bei rücksichtslosem Verhalten.Für Inline-Skater besonders riskant ist die Pflasterstrecke an der Einmündung der Kelchsteinlinie auf den Lauerschen Weg. An dieser Stelle ist auch die Haltestelle der Busse der Linien 65 und 79, die auf den Ringweg einbiegen.„Für Skater ist die Stelle sehr gefährlich, das beobachte ich seit Jahren“, sagt Grünen-Stadtrat Michael Schmidt. Seine Fraktion hat daher beantragt, parallel zur Wegkreuzung eine angemessene asphaltierte Umgehung zu errichten. Das bleibt vorerst Zukunftsmusik.
Im Herbst geht es zunächst mit der Erneuerung eines weiteren Abschnittes der verschlissenen Holzstege weiter,die die einzelnen Stationen am Nordstrand verbinden Denn auch das Robinienholz ist in die Jahre gekommen. Bis 2017 soll der Weg erneuert sein.
Mathias OrbeckRATGEBER
Schneller Muntermacher
Ob Kaffee oder Espresso –die Menge an Koffein ist entscheidend
Lieber Kaffee oder Espresso?
Diese Frage könnte am Ende eines guten Essens im Restaurant oder ebenso morgens, wenn man müde aus dem Bett steigt, gestellt werden. Es dürfte nämlich bekannt sein, dass diese beiden Getränke neben Aromastoffen den „Wirkstoff“ Koffein enthalten, ein sogenanntes Alkaloid (Pflanzeninhaltsstoff) mit starken pharmakologischen Wirkungen.
Koffein ist in seiner Struktur dem Adenosin ähnlich, welches in unserem Körper gegen eine zu schnelle Ermüdung wirkt.
Wirkt Koffein nur gegen Müdigkeit? n
Koffein stimuliert nicht nur unser Zentralnervensystem,sondern erhöht auch die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Darmund die Nierentätigkeit. Nicht alle diese Wirkungen – besonders auf Herz und Blutdruck, aber auch auf die Nerven – sind gut, daher sollte man Koffein nicht übermäßig konsumieren. Spinnen können zum Beispiel nach Koffeinaufnahme ihre Spinnweben nicht mehr spinnen, etwas, was wir Menschen als Zittern in den Händen erfahren. Insgesamt etwa 600 Milligramm Koffein sind für einen Erwachsenen gut zu vertragen,das Zehnfache davon ist allerdings
schon fast tödlich. Es ist daher gut zu wissen, wie viel Koffein Kaffee oder Espresso enthalten
Wie viel Koffein ist in Kaffee, n Espresso oder schwarzem Tee enthalten?
Entgegen dem Rufeines „starken“ Kaffees enthält eine kleine Tasse Espresso nur etwa 30 bis 50 Milligramm Koffein. Eine Tasse gebrühter Kaffee (etwa 150 Milliliter) dagegen –je nach Menge Kaffee im Filter – 50 bis 120 Milligramm. Koffein ist allerdings auch in vielen anderen Genussmitteln enthalten:Eine Tasse schwarzer Tee enthält etwa 50 Milligramm, ein Glas Cola (200 Milliliter) ebenfalls 50 Milligramm und eine Dose „Red Bull“ 80 Milligramm. Schokolade enthält Koffein (15 Milligramm bei einer Vollmilch-, 90 Milligramm bei einer Halbbitterschokoladentafel von 100 Gramm) ebenso wie manche „Minzbonbons“
Wie schnell wirkt das Koffein im Körper? n Koffein wird von unserem Darm sehr schnell resorbiert und wirkt daher wenige Minuten nach Einnahme. Ist man Raucher, geht die Wirkung durch beschleunigten Abbau bald verloren.Der Raucher braucht daher in der Regel mehr Kaffee zum wach
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Wann und wo?
bleiben als andere, während Frauen, die die Pille nehmen, eine verlängerte Wirkung erwarten können.
Ist nun Kaffee oder Espresso das bessere n Getränk?
Es ist unerheblich, ob Sie Kaffee,Espresso oder Tee und Cola trinken,Hauptsache nicht mehr als fünf bis zehn Tassen am Tag. Personen mit zu hohem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder einer Hyperakti-
vität der Schilddrüse sollten allerdings nach Möglichkeit dieses Genussmittel meiden Dr Roberto Frontini, Leiter der Krankenhausapotheke am UKL
Alle Apotheker-Tipps sowie die bereits erschienenen Teile des Ratgebers Ernährung können Sie im Online-Archiv der „Liebigstraße aktuell“ unter www.uniklinikumleipzig.de nachlesen.
„FarbenmeinerStadt“ in der Semmelweisstraße
„Farben meiner Stadt“ heißt eine Ausstellung mit Aquarellen von Klaus Zechendorf, die im Zentrum für Psychische Gesundheit in der Semmelweisstraße zu sehen ist In der Galerie in den Räumen der Psychiatrischen Institutsambulanz sind die Bilder des Leipziger Künstlers zu sehen, die entweder „vor Ort“ bei Fahrradtouren in die engere und weitere Wohnumgebung des Leipziger Elsterlandes entstanden oder nach Skizzen und Fotos am häuslichen Arbeitsplatz.
Im Stadtteil Großzschocher geboren und aufgewachsen, entdeckte Klaus Zechendorf die Aquarellmalerei bereits Ende der 60er Jahre für sich als Freizeitbeschäftigung und Ausgleich zur wissenschaftlich-technischen Arbeit Dabei verbindet sich für ihn die elementare Freude am Aquarellieren mit der Herausforderung, die malerischen Reize einer eigentlich unspektakulären Landschaft aufzuspüren. ukl
Farben meiner Stadt Galerie der Psychiatrischen Institutsambulanz, Semmelweisstraße 10, Haus 13.
Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.
Weitere Informationen rund ums
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