Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 16/2014

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Ti te lf ot o: dpa Spender gesucht Konserven der Blutgruppe Null negativ sind knapp seite 3 Sommerserie Wussten Sie, dass das Gehirn die meiste Energie braucht? seite 4 Hilfe zur Selbsthilfe Prof Hirsch unterstützt Aufbau einer Kinderradiologie in Äthiopien seite 7 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 16/2014 | 07.08.2014 Insekten: Brummer-Alarm im Sommer Das UKL bietet Hyposensibilisierung für Allergiker an

Der Augenblick n

Entdecker-Hügel im „miniUniversum“

Einen neuen Platz zum Spielen und Toben gibt es im Außenbereich der Kita miniUniversum des Uniklinikums Leipzig. Für die mutigen Kletterer,die den Gipfel des Hügels erreicht haben,geht es anschließend aufeiner Rutsche rasant

bergab. Das miniUniversum ist eine der zwei betriebsnahen Kindertagesstätten des Uniklinikums, in denen insgesamt 278 Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Alter bis zu sechs Jahren betreut werden

Professor Sabri erhält Kuhl-Lassen-Preis

UKL-Mediziner mit weltweit wichtigstem Forschungspreis der neuro-nuklearmedizin ausgezeichnet

impressum n

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ, Frank Schmiedel

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

8. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPzIGER VoLKSzEITUnG

Druck Leipziger Verlags -und Druckereigesellschaft mbH& Co KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Der kuhl-lassen-preis der amerikani- n schen Fachgesellschaft für nuklearmedizin ist in diesem Jahr prof. Dr Osama sabri, Direktor der klinik und poliklinik für nuklearmedizin am universitätsklinikum leipzig, zuerkannt worden. es handelt sich um den weltweit wichtigsten Forschungspreis in der neuro-nuklearmedizin, der sabri als erstem deutschen nuklearmediziner auf dem größten Fachkongress in st.louis (usA) überreicht wurde er erhielt die Auszeichnung für seine pionierleistungen in der nuklearmedizinischen Demenz-bildgebung und in der klinischen erforschung der kombinierten peT/mrT-bildgebung des Hirns.

„Den Kuhl-Lassen-Preis sehe ich als eine besondere Auszeichnung und internationale Anerkennung für unser gesamtes Team. Die Preisvergabe zeigt, dass wir mit unserem wissenschaftlichen Konzept den richtigen Weg eingeschlagen haben“,sagte Sabri. Er und sein Team mit Nuklearmedizinern,Radiochemikern und Physikern konnten in den vergangenen Jahren wichtige wissenschaftliche Fortschritte in der PET-Bildgebung von sogenannten Beta-Amyloid-Plaques und Nikotin-Rezeptoren bei der Alzheimer-Krankheit verzeichnen.

UKL-Mediziner Prof.Osama Sabri ist mit dem wichtigsten Forschungspreis der Neuro-Nuklearmedizin ausgezeichnet worden

Dazu wurden eine Reihe neuartiger PET-Radiopharmaka erstmals am Menschen erfolgreich getestet.Zudem gelang es in Leipzig mit einem der weltweit ersten kombinierten PET/

MRT-Geräte, im Hirnbereich die Bildgebung der Demenz,von Hirntumoren und des akuten Schlaganfalls zu verbessern Diana Smikalla

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Fo to :S te fan Straube
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Spender mit Blutgruppe Null negativ dringend gesucht

In der Urlaubszeit gehen bei der UKL-Blutbank die Spenderzahlen zurück

Sommer, Sonne, Ferienzeit: Langan- n haltend hohe Temperaturen und Ferienbeginn in Sachsen haben zu einem Rückgang der Spenderzahlen in der UKLBlutbank geführt. Bereits seit längerer Zeit besonders knapp sind Blutkonserven der seltenen Blutgruppe Null Rhesus negativ, die nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung haben.

„Null negativ ist ein echter Dauerbrenner“, sagt Dr.Elvira Edel,kommissarische Leiterin am Institut für Transfusionsmedizin, und erklärt, warum ein beständiger Vorrat an Konserven dieser Blutgruppe so wichtig ist: „Die Blutgruppe Null Rhesus negativ ist die Universalblutgruppe, denn sie kann jedem Empfänger sofort transfundiert werden.Deshalb kommen diese Konserven vor allem bei Notfällen zum Einsatz, wenn vor einer Transfusion keine Zeit mehr für den Abgleich der Blutgruppe des Patienten ist.“

Kritisch würde es vor allem dann, wenn Patienten, die aufgrund einer Krankheit für einen längeren Zeitraum auf Blutprodukte angewiesen seien, diese seltene Blutgruppe hätten.Dies sei vor wenigen Wochen der Hauptgrund gewesen, weshalb sich der Bestand an Null Rhesus negativ trotz zahlreicher Anstrengungen des Blutspendedienstes bis heute nur kurzzeitig hätte erholen können.

„Eine Patientin am UKL zum Beispiel erhielt für mehrere Wochen eine Organersatzthera-

pie, sodass rund um die Uhr passende Blutkonserven für sie bereitgehalten werden mussten.Wir haben also unsere Spender persönlich kontaktiert und um eine Blutspende

Gebündelte Kompetenz für die Kinderwirbelsäule

gebeten.Die Resonanz war dann glücklicherweise groß“,freut sich die Transfusionsmedizinerin über das Engagement „ihrer“ Spender Obwohl die maximale Lagerzeit bei den roten

Blutzellen 42 Tage beträgt, kamen die neu gewonnenen Blutkonserven zeitweilig kurz nach der Freigabe schon wieder zum Einsatz.

Aktuell benötigen zwei Patienten mit Null Rhesus negativ, die aufgrund schwerer Krebserkrankungen am UKL behandelt werden, kontinuierlich Blutprodukte. „Eine Bevorratung ist bei diesen Präparaten nahezu unmöglich. Wir werben daher weiter um Unterstützung“,appelliert Elvira Edel an die Spendebereitschaft der Leipzigerinnen und Leipziger.Dabei beziehe sie sich aber nicht nur auf das besonders begehrte „Universalblut“,sondern auch auf alle anderen Blutgruppen: „Gerade in den Sommerferien sind viele unserer sonst aktiven Blutspender im verdienten Urlaub – und das kann in unserem Blutdepot erfahrungsgemäß schnell auch mal zu einem Mangel über alle Blutgruppen hinweg führen.“ Anja Grießer

Wie wäre es mit einer guten Tat noch vor dem Urlaubsantritt? Wer zwischen 18 und 68 Jahren alt ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und sich gesundheitlich fit fühlt, kann sich hier zum „freiwilligen Aderlass“ melden: UKL-Blutbank: Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Öffnungszeiten: Mo und Fr 7 - 19 Uhr, Di. bis Do. 8 - 20 Uhr

Bitte den Personalausweis nicht vergessen, vor der Spende viel trinken (am besten Wasser, Saft oder Tee) und gut stärken!

Interdisziplinäres Team kümmertsich am UKL in einer speziellen Sprechstunde um junge Patienten

Von der angeborenen Fehlstellung bis n zumTumor –Wirbelsäulen-Erkrankungen gibt es viele Kinder benötigen in einem solchen Fall eine spezielle Diagnostik und Therapie Dafür hat das Uniklinikum Leipzig seine Kompetenzen in der neu eingerichteten Wirbelsäulensprechstunde für Kinder gebündelt. Ein hoch spezialisiertes, interdisziplinäres Team findet die richtige Lösung – verbunden mit einer kindgerechten Betreuung der Patienten.

„Man kann Kinder nur dann gut an der Wirbelsäule therapieren und operieren, wenn man das komplette Umfeld dazu hat“,sagt Professor Christoph-Eckhard Heyde, Leiter der Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL. Und das ist am UKL gegeben, alle relevanten Fachbereiche arbeiten eng vernetzt. Schon der Erstkontakt erfolgt interdisziplinär.„Die Sprechstunde führt der kinderspezialisierte Wirbelsäulenchirurg zusammen mit dem Kinderorthopäden durch“,erklärt Prof Heyde.

Ist die Erkrankung komplexer, werden die Kinder für eine genauere Diagnose stationär aufgenommen und weitere Fachgebiete hinzugezogen.Neben Pädiatern und Kinderneurologen stehen auf Kinder spezialisierte Neu-

rochirurgen,Radiologen und Chirurgen bereit. Auch mit der Kinder-Intensivstation ist die Sprechstunde vernetzt. So nutzt die Wirbelsäulensprechstunde alle Vorteile des breit aufgestellten Kinderzentrums. Prof Heyde: „Wir planen zusammen und operieren gegebenenfalls auch zusammen.“

Deformitäten der Wirbelsäule, Wirbelgleiten, Entzündungen und Tumoren sind typische

Erkrankungen der Wirbelsäule. Ein Großteil der Eingriffe ist gut standardisiert.Das heißt, es existieren in Abhängigkeit von Schmerzen, Grad der Fehlstellung,Beweglichkeitseinschränkungen und neurologischen Symptomen klare Kriterien, ob und wann operiert wird.Kommt es zu einer Operation, herrschen am UKL hohe Sicherheitsstandards. Die reichen von einer umfassenden,oft stationären

Abklärung der Patienten im Vorfeld bis zu einer kontinuierlichen Überwachung der Nervenfunktionen während der Operation. Die Operation ist immer nur das letzte Mittel Sie erfolgt im Notfall – etwa bei Tumoren oder Einschränkungen der Nervenfunktion –sehr schnell,bei einem schnellen Hineinwachsen in eine Fehlstellung dringlich. „Viele Erkrankungen kann man aber konservativ durch Physiotherapie, Verhaltensmaßregeln oder die vorübergehende Nutzung eines Korsetts beeinflussen“,sagt Prof.Heyde.Wichtig ist, Kinder engmaschig vom ersten Tag, an dem ein Problem erkannt wird,bis Wachstumsende zu begleiten.So lässt sich der individuell richtige Zeitpunkt für einen eventuellen Eingriff finden,falls dieser trotz aller Maßnahmen erforderlich wird

Die zu Jahresbeginn eingeführte Wirbelsäulensprechstunde wechselt jetzt vom zweiwöchentlichen auf einen wöchentlichen Turnus. Der Bedarfist hoch,die Zahl der Kinder,die sich vorstellen,steigt. Prof.Heyde:„Darauf haben wir mit einer verbesserten Struktur und der Bündelung der vorhandenen Kompetenzen reagiert.“ Dimo Rieß Kinderwirbelsäulensprechstunde im Kinderzentrum (Liebigstraße 20a, Haus 6) Jeden Dienstag von 8 bis 15 Uhr Telefonische

Anmeldung: (0341) 97 262 42
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Qualitätskontrolle: Oberärztin Dr.Elvira Edel (r.) und Barbara Kröning, Medizinisch-Technische Assistentin, prüfen Blutkonserven vor der Ausgabe an die Patienten. Foto: Stefan Straube Prof.Christoph-Eckhard Heyde, Leiter der Wirbelsäulenchirurgie am UKL, untersucht die Wirbelsäule eines jungen Patienten. Foto: Stefan Straube

Wussten Sie schon, dass ...

... das Gehirn der Haupt-Energieverbraucher im Körper ist?

Obwohl das Gehirn nun wirklich nicht die Hauptmasse des Körpers ausmacht, ist es der Haupt-Energieverbraucher: Es umfasst drei Prozent der Körpermasse, verbraucht aber 20 Prozent der Energie. „Deshalb muss die Energieversorgung immer aufrecht erhalten bleiben,damit wir denken und handeln können“,so Prof.Dr. Joseph Claßen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum. Während andere Organe in der Lage sind, beispielsweise Fett als Energielieferanten zu nutzen, kann das Gehirn nur Glucose (Zucker), Milchsäure (Laktat) sowie Ketonkörper (spezielle organische Verbindungen) verarbeiten.„Der Hauptenergielieferant ist Zucker,und der kommt über den Blutkreislauf“,erläutert der Leipziger Klinikchef. „Wenn mit dem Kreislauf etwas nicht klappt,dann kommt das Gehirn in Energienot – und schaltet im Notfall ab.Das heißt: Nach zehn Sekunden ohne Energie wird der Mensch bewusstlos. Die weitere Folge: Nach sechs Minuten sterben die ersten Gehirnzellen ab.“

Zu den Besonderheiten des Gehirns gehört, dass Informationen und Befehle elektrisch weitergegeben und ausgetauscht werden

„Deshalb kann direkt mit Hilfe von elektrischer Energie im Gehirn etwas bewirkt werden“, so Prof.Claßen. Die tiefe Hirnstimulation hilft beispielsweise ParkinsonPatienten, wieder Herr über ihre Motorik zu werden.Dabei wird ganz ähnlich dem bewährten Herzschrittmacher im Gehirn

ein Schrittmacher implantiert:Winzige Elektroden reichen in bestimmte Hirnregionen, wo sie elektrische Signale setzen.Damit gelingt es, die Schaltkreise im Gehirn zu beeinflussen und Fehler zu korrigieren

„Für die Hirnstimulation ist immer eine Operation nötig.Wir glauben,dass man auch mit elektromagnetischen Wellen,also nur von außen ohne OP,die Schaltkreise im Gehirn beeinflussen kann“,sagt Prof.Claßen. Deshalb startet im Herbst in seiner Klinik ein Magnetstimulations-Projekt im

Rahmen des Exzellenzprogrammes „CortExplorer“ der Hertiestiftung,das wissenschaftliche Projekte fördert, die eine besondere Herausforderung sind und bei denen nicht sicher ist, ob am Ende eine nutzbare Therapie herauskommt. Die Hoffnung ist jedoch,dass mit einfachen Magnetspulen, die bestimmte Bereiche des Gehirns mit elektromagnetischen Wellen anregen,letztlich auch die Beweglichkeit bei ParkinsonPatienten verbessert werden kann.

Ebenfalls im Experimentierstadium ist an

Einblicke in den Kreißsaal beim Ferienprogramm MEFALE

Kinder von Mitarbeitern lernen Arbeitsplatz ihrer Eltern kennen

Wie funktioniert das eigentlich, so eine n Geburt? Welche Aufgaben hat eine Hebamme, und was bedeutet das Wort überhaupt? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gab es für die Teilnehmer von „MEin FerienAbenteuer LEipzig“, kurz MEFALE, beim Besuch eines Kreißsaals am Uniklinikum Leipzig.

Hebamme Steffi Wolf erklärte den Elfjährigen nicht nur den Weg eines Babys aus dem Bauch der Mutter,sondern ließ sie auch einen Blick in das Geburtenbuch werfen,in dem sie gemeinsam die dort verzeichneten Angaben zur eigenen Geburt vor elf Jahren heraussuchten

Zum zehnten Mal findet in diesem Jahr das Sommerferien-Programm MEFALE für die Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin unter Federführung des Gleichstellungsbüros von Uniklinikum und Medizinischer Fakultät statt. Eine Woche lang,jeweils zum Beginn und am Ende der Ferien,erkunden die Sechs- bis Zwölfjährigen verschiedene Kliniken und Institute auf dem Medizincampus und dürfen dort hinter die Kulissen schauen. Ob Geburtsmedizin,

Blutspendeinstitut oder BiotechnologischBiomedizinisches Zentrum – die Kinder erfahren so spielerisch, wo und vor allem was ihre Eltern arbeiten und haben auch die Mög-

lichkeit, Verschiedenes auszuprobieren,wie

zum Beispiel einmal im Kreißsaal in der Geburtswanne zu sitzen

Und für alle, die nicht beim Besuch des Kreiß-

der Leipziger Uni-Neurologie die transkranielle Gleichstromstimulation des Gehirns. Auch hier setzen die Wissenschaftler darauf, dass elektrischer Strom den Nervenzellen auf die Sprünge hilft. Dazu braucht es eine Batterie, zwei Pole am Kopf und zehn bis 15 Minuten Zeit. „Wir testen an älteren,gesunden Probanden, ob dies hilft, motorische Lernleistungen stabiler zu machen“, so Prof Claßen. „Es geht also nicht darum, mit der Methode das Lernen zu beeinflussen, sondern das Gelernte zu festigen.“ Den Probanden werden Fingerübungsaufgaben gestellt. Nach den motorischen Übungen kommt der Gleichstrom zum Einsatz, um das eben Vollzogene im Hirn zu verankern. Das sei ganz ähnlich einem Nickerchen,so der Leipziger Neurologe.Auch das helfe nach dem Lernen, das Wissen zu speichern Übrigens werden im Internet solche Geräte angeboten,die angeblich „die Lernfähigkeit entscheidend verbessern“. Oftmals versprechen sich Studenten große Fortschritte, wenn sie diese „Elektro-Merker“,die aus einer Neun-Volt-Batterie und zwei Elektroden bestehen, verwenden.Das sieht Prof Claßen skeptisch. Er sieht Möglichkeiten für die Gleichstromstimulation beim geschädigten Gehirn. „Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Therapie einmal Schlaganfall-Patienten zugute kommt. Bei jungen, leistungsfähigen Menschen sehe ich keine Vorteile durch die transkranielle Gleichstromstimulation des Gehirns.“

Uwe Niemann

saals und der Geburtsstation dabei waren: Hebamme kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet wörtlich „Ahnin, die das Neugeborene (auf)hebt“. Ines Christ

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Gemeinsam mit Hebamme Steffi Wolf schauen die Kinder ins Geburtenbuch und erfahren im Kreißsaal, wie ein Kind auf die Welt kommt.
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SoMMEr-SEriE n
Fo to :S te fan
Professor Joseph Claßen, Direktor der Neurologie am UKL, erklärt die Funktionsweise des Gehirns und wie es beeinflusst werden kann.
Straube

Nicht barfuß gehen und Ruhe bewahren: Bienen- und Wespenstiche lassen sich vermeiden

Allergiezentren wie das Uniklinikum Leipzig bieten eine Hyposensibilisierung für Allergiker an

Mit den sommerlichen Temperaturen sind sie wieder draußen anzutreffen: Bienen, Wespen, Hummeln oder auch Hornissen sind nicht nur in Wiesen und Wäldern unterwegs, auch im heimischen Garten oder im Eiscafé wagen sie sich –angezogen von süßen Sachen oder dunkler Kleidung – in die Nähe der Menschen. Dann ist es wichtig, ruhig zu bleiben, denn wenn sich die Tiere bedroht fühlen, stechen sie zu. Was man nach einem Stich tun sollte, wie sich eine allergische von einer normalen Reaktion auf einen Insektenstich unterscheidet und wann ein Arztbesuch notwendig ist, erklärt Professor Jan-Christoph Simon im Interview. Er ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am UKL.

Frage: Haben Bienen, Wespen und Hor- n nissen unterschiedliche Gifte?

Prof.Simon: Die Insekten haben unterschiedliche Gifte, aber sowohl die von Wespe und Hornisse als auch die von Biene und Hummel sind sich sehr ähnlich. Für Allergiker bedeutet das, dass sie beispielsweise auf Wespen- und Hornissenstiche gleichermaßen allergisch reagieren können.

Was sollte man tun bei einem Bienen-, n Wespen- oder Hornissenstich?

Wenn der Stachel stecken geblieben ist – was vor allem bei Bienen vorkommt –, sollte dieser zuerst vorsichtig herausgezogen werden.Am Stachel selbst sind kleine „Bläschen“, in denen noch Gift sitzen kann. Diese dürfen nicht verletzt werden,um nicht noch mehr Gift in die Wunde zu bringen.Anschließend ist es wichtig, die Einstichstelle zu desinfizieren, denn neben dem Insektengift können sonst auch Krankheitserreger in den Körper gelangen.Zudem kann die Stelle gekühlt werden.Manche schwören auch darauf, sie mit einer Zwiebel einzureiben.Auch das schadet nichts.

Wie schlimm ist ein Stich in den Fuß oder n in den Hals?

An beiden Stellen tut es natürlich weh, am gefährlichsten ist aber ein Stich an den Lippen, im Mund oder im Hals. Die Schwellung führt dazu, dass sich die Atemwege verengen, was lebensgefährlich werden kann. Deshalb sollte bei einem Stich in dieser Region immer sofort ein Arzt aufgesucht oder der Notarzt gerufen werden

Bei wie vielen Stichen kann es für den n Körper gefährlich werden?

Dazu kann man keine pauschale Aussage treffen, denn jeder Mensch reagiert auf einen Insektenstich anders

Wann ist nach einem Stich ein Arztbesuch n notwendig?

Ein Arzt sollte aufgesucht werden,wenn es zu einer starken, schnellen Schwellung kommt, das Insekt in den Mund- oder Rachenraum gestochen hat oder bei einer allergischen Reaktion.

Wie schützt man sich am besten gegen die n Stiche?

Im Sommer sollte man keinen Fruchtsaft offen herumstehen lassen oder diesen aus

offenen Flaschen trinken.Vorsicht ist zudem mit einigen Nahrungsmitteln angebracht, die Wespen anziehen, wie zum Beispiel Obst, Marmelade oder Schinken.Auch in der Nähe von Komposthaufen oder auf Fallobstwiesen sind Bienen,Wespen oder Hornissen häufig anzutreffen. Deshalb sollte man dort niemals barfuß gehen. Fliegt ein Insekt um einen herum, nicht hektisch werden und nach dem Tier schlagen.Lieber ruhige Bewegungen machen und natürlich den Mund schließen. Setzt sich das Tier auf den Arm oder das Bein, streichen Sie es mit möglichst ruhigen Bewegungen weg.

Wie unterscheidet sich eine allergische n von einer normalen Reaktion auf einen Stich?

Wie bereits erwähnt, reagiert jeder Mensch auf einen Insektenstich anders.Schwillt die Einstichstelle jedoch auf einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern an oder kommen sogenannte Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, kalter Schweiß,Durchfall oder Atemnot, ein rascher Blutdruckabfall oder Hauterscheinungen wie eine Nesselsucht dazu, besteht der Verdacht auf eine allergische Reaktion und es sollte unbedingt rasch ein Arzt aufgesucht werden

Welche Medikamente helfen,wenn ein n Allergiker von einer Biene oder Wespe gestochen wird?

Bei uns in der Klinik bekommen Allergiker eine Notfallapotheke, die je ein Fläschchen mit einem Antiallergikum und Cortison sowie einen Autoinjektor mit Adrenalin enthält. Letzteres kann vom Patienten oder einer Begleitperson auch durch Kleidung in den Oberschenkelmuskel gespritzt werden.Das Antiallergikum und das Cortison sind in flüssiger Form in der Notfallapotheke enthalten,denn wir haben die Erfahrung gemacht, das Patienten in dieser Ausnahmesituation nur noch schwer in der Lage sind, eine Tablette zu schlucken. Diese Notfallmedikamente haben schon manches Leben gerettet und sollten nach einem Insektenstich bei ersten Anzeichen eines allergischen Schocks (wie Kreislaufstörungen, Übelkeit oder Atemnot) sofort angewendet werden.Danach den Notarzt rufen

Worauf sollten Allergiker noch achten? n

Besonders wichtig ist es, dass Allergiker die Notfallapotheke immer dabei haben,sie sollte nicht in der Küchenschublade oder im Handschuhfach des Autos liegen. Außerdem sollten alle Personen im Umfeld des Allergikers bescheid wissen, wie sie im Notfall reagieren müssen, um ihm zum Beispiel die Adrenalin-Injektion zu verabreichen. Ich habe Patienten, denen haben die Ehepartner auf diese Weise das Leben gerettet. Im schlimmsten Fall kann es bei Allergikern innerhalb von wenigen Minuten zum Herzstillstand kommen. Deshalb ganz wichtig: Erst die Notfallmedikamente verabreichen, dann sofort den Notarzt rufen

Wie kann die Allergie therapiert wer- n den?

Eine Hyposensibilisierung gegen das Insektengift ist möglich, damit allergische Reaktionen auf die Insektenstiche nicht mehr so stark ausfallen oder ganz verschwinden.In speziellen Allergiezentren wie zum Beispiel dem Universitätsklinikum Leipzig wird eine solche Hyposensibilisierung angeboten. Die Einleitung der Hyposensibilisierung muss stationär erfolgen.In unserer Klinik geht das sehr schnell – in den meisten Fällen reichen zwei bis drei Tage.Anschließend folgen noch zwei ambulante Termine bei uns, bevor die Hyposensibilisierung wohnortnah bei einem Allergologen fortgeführt wird.Die Therapie dauert mindestens drei Jahre, bei schweren Reaktionen auch fünf. In Einzelfällen kann auch eine lebenslange Hyposensibilisierung notwendig sein.

Interview: Ines Christ

Kontakt:

Allergologie-Sprechstunde

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie

Terminvereinbarung: (0341) 97 186 91

E-Mail: derma@uniklinik-leipzig.de

Internet: hautklinik.uniklinikum-leipzig.de

Hummeln sind im Garten gern gesehene Besucher.Nur bei großer Gefahr setzen sie sich tatsächlich zur Wehr.Foto: dpa Prof.Dr. Jan-Christoph Simon, Direktor der Hautklinik am UKL. Foto: Marcus Karsten
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Tetanus-Gefahr auch bei der Gartenarbeit nicht unterschätzen

UKL-Infektionsmediziner Dr. Christoph Lübbert rät zur Impfung

Umgraben, harken, ernten – Som- n merzeit ist auch Gartenzeit Kleinere Verletzungen bleiben dabei nicht aus, wenn man an den Dornen von Brombeeren hängenbleibt oder sich beim Stutzen der Hecke in die Hand schneidet. „Neben einer gründlichen Reinigung der Wunde ist auch eine regelmäßige Impfung gegen Tetanus wichtig. Denn die resistenten Sporen des Bakteriums kommen nahezu überall auf derWelt vor, auch in der Gartenerde oder im Straßenstaub“, erklärt Dr. Christoph Lübbert. Er leitet den Bereich Infektions- und Tropenmedizin am Uniklinikum Leipzig

Schon eine kleine Verletzung reicht aus, über die die Sporen in den Körper gelangen und entlang der Nervenbahnen bis ins Rückenmark und das Gehirn wandern und so Tetanus, auch bekannt unter dem Namen Wundstarrkrampf, auslösen können. Deshalb ist bei einer Verletzung die gründliche Reinigung der Wunde unabhängig von deren Größe, also auch bei Schürfwunden,nötig.Bei größeren Verletzungen sollte dies ein Arzt übernehmen.

Zudem ist die Abfrage des Impfstatus wichtig, erklärt Dr.Lübbert:„Wenn der Immunstatus unklar ist, wird nachgeimpft.

Gleichzeitig können Antikörper gegeben werden,die die Ausbreitung der Giftstoffe im Körper eindämmen.“

Denn das Gefährliche an Tetanus ist nicht der Erreger selbst, sondern es sind die sogenannten Toxine, die er produziert – Gifte,die dazu führen,dass sich die Muskula-

tur am ganzen Körper derart verkrampft, dass sich Betroffene gar nicht mehr bewegen können. Schlimmstenfalls brechen sogar Wirbel und es kann zum Erstickungstod kommen, wenn die Atemmuskulatur nicht mehr arbeitet

Die einzig mögliche Therapie besteht dann

in der Gabe von Medikamenten,die die Muskulatur entspannen, sowie – in schweren Fällen – einer künstlichen Beatmung

Ansonsten können die Mediziner nur warten, bis der Körper die Gifte langsam abbaut, was viele Wochen dauern kann. Erst dann zeigten sich auch mögliche Spätfolgen, die es beispielsweise durch Sauerstoffmangel im Gehirn geben kann, so Dr.Lübbert.„Trotz Behandlung sterben aber auch in Deutschland immer noch Menschen an Tetanus – dabei lassen sich diese Todesfälle durchaus vermeiden“,sagt der Infektionsmediziner.

Dr.Christoph Lübbert,Leiter des Bereichs Infektions- und Tropenmedizin am UKL, macht auf die Gefahren einer Tetanus-Infektion bei der Gartenarbeit aufmerksam. Foto: Stefan Straube

Foto-Ausstellung entführt ins „Reich der Interaktion“

Torsten Haupt zeigt mit seinen Bildern Arbeiten von Jim Whiting

Mit einer Impfung,die jeder Hausarzt vornimmt, kann man sich leicht gegen Wundstarrkrampfschützen.Die Grundimmunisierung sollte bereits im Baby- und Kleinkindalter erfolgen,anschließend ist eine Auffrisch-Impfung alle zehn Jahre wichtig, damit der Schutz erhalten bleibt. Es ist besonders der Wirksamkeit der Injektionen zu verdanken,dass es heute nur noch sehr wenige Tetanus-Fälle in Deutschland gibt:„Tetanus ist ein gutes Beispiel dafür,wie eine Infektionskrankheit über eine Impfung besiegt wurde und heute bei uns fast vergessen ist. Allerdings ist sie nur so lange besiegt, wie sich die Menschen dagegen impfen lassen“,sagt Dr Lübbert Ines Christ

Medizin A – z n PSA-Wert

PSA ist die Abkürzung für das prostataspezifische Antigen. Ein hoher PSA-Wert geht meist mit Veränderungen der Prostata einher. Allerdings ist dabei noch völlig unklar,ob es sich um gut- oder bösartige Veränderungen handelt. Der PSA-Wert kann sowohl bei der gutartigen Prostatavergrößerung als auch bei einer Entzündung,der Prostatitis, erhöht sein – oder aber bei Prostatakrebs. Der Haken ist: Bei jedem PSA-Wert kann ein Karzinom vorliegen. Aber nur ein Viertel aller Männer mit einem „verdächtigen“ PSAWert von 4 bis 10 hat wirklich Prostatakrebs.

Möglich sind also falsch-positive Befunde (diese Patienten haben zwar einen hohen PSA-Wert, aber keinen Krebs, und es könnte unnötigerweise eine Stanzbiopsie der Prostata vorgenommen werden) oder falsch-negative Befunde (diese Patienten haben Krebs, werden wegen ihres niedrigen PSA-Wertes aber nicht behandelt).

Wer schon einmal das „Bimbo- n town“ in Leipzig besucht hat, kennt die witzigen und außergewöhnlichen Installationen des englischen Aktionskünstlers Jim Whiting Hüpfende Stühle, fahrende Betten und ein fressendes Sofa sind nur ein winziger Teil der dort versammelten „lebenden“ Skulpturen, die durch Pressluft oder elektronische Antriebe ständig in Bewegung sind.

Whiting hat jedoch noch viele weitere

Figuren geschaffen,die durch ihre Materialien und versteckten Überraschungen begeistern.Einige dieser Arbeiten hat der gebürtige Eilenburger Torsten Haupt fotografiert und entführt den Betrachter damit in Jim Whitings „Reich der Interaktion“

Zu sehen sind die Fotografien im Haus 1 des Uniklinikums Leipzig in der 1. Etage der Universitätszahnmedizin. Ziel des Aktionskünstlers ist es, bei seinen Arbeiten so wenig Material wie nötig zu benutzen und so leicht wie möglich zu bauen.

Ines Christ

So entstehen künstliche Muskeln aus ausgedienten Feuerwehrschläuchen oder faszinierende Grashüpfer und Grillen, die – festgehalten auf den Bildern Haupts –noch bis 5. September bestaunt werden können.

Im Reich der Interaktion. Arbeiten von Jim Whiting. Fotografiert von Torsten Haupt. 1. Etage der Universitätszahnmedizin, Haus 1, Liebigstraße 10-14. Zu sehen bis 5. September.

Aufgrund dieser geringen Sicherheit des PSA-Tests ist seine Anwendung bei gesunden Männern in Deutschland keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen zur Krebs-Früherkennung

Ganz anders ist die Bedeutung des PSA bei der Verlaufskontrolle nach erfolgter Therapie eines Prostatakarzinoms. Hier belegt ein Abfall erhöhter Werte einen Stopp des Krebses. Nach einer operativen Prostataentfernung wird bei Patienten mit PSA-Werten unter der Messgrenze ein Rückfall ausgeschlossen. UN

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Professorfür Kinderradiologie leistet Hilfe zur Selbsthilfe in Äthiopien

UKL-Mediziner Franz Wolfgang Hirsch unterstützt den Aufbau einer spezialisierten einrichtung

Professor Franz Wolfgang Hirsch, n Leiter der Kinderradiologie am UKL, beteiligt sich am Aufbau einer spezialisierten Kinderradiologie in Äthiopien. Er folgt Anfang August für zwei Wochen einer Einladung als VisitingProfessor der Universitätsklinik Addis Abeba. Hirsch ist Teil eines internationalen Teams, das für einen langfristigen Wissenstransfer in den ostafrikanischen Staat sorgt

Schon ein Blick auf die demografische Situation Äthiopiens verdeutlicht die Notwendigkeit einer leistungsfähigen und kompetenten Kinderradiologie. Rund 60 Prozent der Bevölkerung sind unter 18 Jahren.Doch eine auf Kinder spezialisierte Radiologie existiert bislang nicht. Viele typische Kinderkrankheiten bleiben deshalb unentdeckt. Mit Prof.Hirsch nimmt erstmals ein Leipziger Mediziner an dem vor vier Jahren ins Leben gerufenen Entwicklungsprogramm teil, das in Zusammenarbeit mit der World Federation of Pediatric Imaging (WFPI) durchgeführt wird Vor Ort geht es darum, kurzfristig die Diagnosefähigkeit der Ärzte zu verbessern „Außerdem soll ein Kristallisationskern für die weitere Ausbildung im Land geschaffen werden“, sagt Prof.Hirsch. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe: Äthiopische Radiologen werden in die Lage versetzt, neues Wissen im Land weiterzugeben. Berücksichtigen muss der Wissenstransfer die technische Ausstattung.Es mangelt etwa an Großgeräten wie Kernspintomografen Große Fortschritte in der Diagnose können auch über Ultraschall und Röntgengeräte erreicht werden.Prof. Hirsch verweist aufhäufig im Säuglingsalter auftretende Magen- oder Darmerkrankungen,die

falsch behandelt zum Tod führen.„Sie sind einfach zu therapieren, aber werden bislang nicht diagnostiziert.“ Darunter fällt zum Beispiel eine Magenausgangsverdickung,die mit einer kleinen Operation zu beheben ist – und sich mit Ultraschall erkennen lässt. Das Spektrum spezifischer Kinderkrankheiten ist groß und reicht von Fehlbildungen und Entzündungen aller Organe bis zu typischen Knochen- und Hirntumoren Prof.Hirsch wird in Äthiopien auch auf Krankheitsbilder stoßen, die in Deutschland nicht oder sehr selten vorkommen.

„Ich habe mich mit Infektionskrankheiten beschäftigt, um gut präpariert zu sein“, sagt der UKL-Mediziner. Außerdem erwartet er viele Fälle von Knochentuberkulose. „Das sieht man dort täglich, bei uns höchstens einmal im Jahr.Da werden wir auch lernen können“

Prof.Hirsch reist zusammen mit Radiologen aus den USA nach Addis Abeba. Initiator des Engagements ist Kassa Darge, gebürtiger Äthiopier und Radiologie-Professor am Children‘s Hospital of Philadelphia, eines der größten Kinderkrankenhäuser in den USA. Der Kontakt zu Darge

Erlerntes Wissen umgesetzt

Azubis der Medizinischen Berufsfachschule trainieren ihr Können in Rollenspielen

An der Medizinischen Berufsfachschule n des Universitätsklinikums Leipzig lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf Sie haben sich für einen Beruf mit guten Zukunftsaussichten entschieden, der hohe Ansprüche an die fachliche und soziale Kompetenz jedes Einzelnen stellt In der Reihe„Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis verschiedener Fachrichtungen Einblicke in ihre Berufsausbildung

Heute: Rollenspiele festigen das Wissen und Gelernte der Auszubildenden.

Theorie und Praxis gehen bekanntermaßen nicht immer gleiche Wege.In diesem Punkt sind sich die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger einig.Daher stehen gerade im theoretischen Teil der Ausbildung praxisnahe Betrachtungsweisen im Vordergrund. Neben der medizinischen Fachsprache, korrekt hygienischen Arbeitsweisen und vor allem den nötigen anatomischen Kenntnissen sind auch Rollenspiele für den praxisnahen Bezug Teil

der Ausbildung an der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS). Das Ziel dabei ist es, Gelerntes durch „Durchspielen“ eines Szenarios zu festigen und mit der Praxis im Krankenhaus abzugleichen. Hierbei entsteht nicht nur ein großer Spaßfaktor aller Beteiligten, sondern vielmehr auch eine wichtige differenzierte Sicht zum Beispiel auf die Wichtigkeit von Empathie in der Pfle-

ge.Im Rahmen des Ethikunterrichts und im Themenbereich 3 (Kommunikation) wird somit auch zum Beispiel das „Vier-Ohren-Modell“, welches die Sender- und EmpfängerKommunikation in den Ebenen Beziehung, Selbstoffenbarung,Appell und Sachinformation aufzeigt, nicht nur vermittelt, sondern auch schauspielerisch dargestellt und gefestigt.

Dies kann auf Station eine wichtige Hilfe im Umgang mit den Patienten sein, um klarer kommunizieren und somit Missverständnissen vorbeugen zu können. Mit oft sehr origineller Verkleidung spielen die Schüler verschiedene Situationen durch, zeigen mögliche Probleme schauspielerisch auf und vermitteln somit einen besonderen Bezug zur Praxis auf den jeweiligen Stationen des UKL. Rollenspiele ermöglichen somit eine völlig andere Art der Wissensvermittlung und stellen gerade durch ihre Originalität einen praxisnahen Bezug her. Valentin Mühlberg, 1. Ausbildungsjahr Gesundheits- und Krankenpflege

stammt aus Prof.Hirschs Zeit als VisitingProfessor in Philadelphia vor zwei Jahren Das Engagement Hirschs könnte zur Weiterführung des bisherigen Austausches der Universitätskliniken von Leipzig und Addis Abeba beitragen. Es besteht nicht nur eine zehnjährige Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Addis Abeba. Bereits zu DDR-Zeiten wurden mit Unterstützung der damaligen Karl-Marx-Universität insgesamt 1500 äthiopische Ärzte im 750 Kilometer nördlich von Addis Abeba gelegenen Gondar ausgebildet.

Dimo Rieß

Zahl der Woche n

163

Absolventen

An der Medizinischen Berufsfachschule des Uniklinikums Leipzig haben in diesem Jahr 163 Azubis ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Fünf von ihnen erreichten die Note „ausgezeichnet“ – jeweils zwei in den Fachbereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie MedizinischTechnische Laboratoriumsassistenz und einer im Bereich Diätassistenz. Die Medizinische Berufsfachschule ist eine staatlich anerkannte Schule, an der rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf erlernen.Mit einer über fünfzigjährigen Tradition gehört sie zu den größten beruflichen Bildungseinrichtungen dieser Art in Sachsen. Ausgebildet werden acht verschiedene Berufe,darunter Hebamme/Entbindungspfleger,Orthoptik und Physiotherapie.

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Die Azubis festigen ihr Wissen in der Ausbildung durch Rollenspiele. Prof.Dr. Franz Wolfgang Hirsch (l.) wird von Tropenmediziner Prof.Dr. Stefan Schubert vor seiner Reise nach Äthiopien beraten.
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Die notwendigen Impfungen hat der Kinder-Radiologe ebenfalls am UKL erhalten.Fotos: Stefan Straube
aUSBIldUNGSTaGeBUch

Der Schwangerschaftsdepression davon spazieren

Füreine neue Studie der Universitätsmedizin Leipzig werden noch Teilnehmerinnen gesucht

In einer neuen Studie erforschen n Ärztinnen und Psychologinnen der Universitätsmedizin Leipzig eine neue Therapieform für adipöse, depressive Schwangere. Mit einer Kombination aus Bewegung und Psychotherapie bekämpfen die teilnehmenden Frauen ihre Krankheiten und können dadurch auch die Risiken für ihr Kind reduzieren. Für die Studie werden noch Teilnehmerinnen gesucht.

Stark übergewichtige und depressive Schwangere sind durch die Risikofaktoren von gleich zwei Krankheiten besonders gefährdet. Trotzdem gibt es bisher keine spezifischen Behandlungsangebote für diese Zielgruppe.Mit dem Forschungsprojekt „Der Schwangerschaftsdepression davon spazieren – Hilfe bei Schwangerschaftsdepressionen“ wurde an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Uniklinikums Leipzig deshalb ein neues Therapieangebot entwickelt, das mit einem integrierten Bewegungsprogramm beide Beschwerden in den Fokus nimmt.

„Etwa die Hälfte aller Schwangeren ist übergewichtig, rund zehn bis 20 Prozent der Schwangeren sind depressiv“,erklärt Klinikdirektorin Prof.Dr. Anette Kersting.„Eine Kombination aus beiden Krankheiten bedeutet eine maximierte Belastung – nicht nur für die Schwangeren selbst, sondern auch für ihre Babys, die dann mit erheblichen gesundheitlichen Risiken in ihr Leben starten.“

Adipositas in der Schwangerschaft kann beispielsweise Früh- oder Fehlgeburten, Schwangerschaftsdiabetes, Asthma, Bluthochdruck oder Blutungen und Infektionen nach der Geburt hervorrufen.Die Kinder dieser Schwangeren haben häufiger angeborene Herzfehler, kognitive Schwierigkeiten und später ein erhöhtes Risiko, selbst übergewichtig zu sein. Depressionen können bei Schwangeren ebenfalls eine Frühgeburt auslösen, und die psychische Belastung der Mutter kann sich bei ihrem Kind in Aufmerksamkeitsdefiziten,Ängsten,Hyperaktivitätsstörungen oder Sprachverzögerungen auswirken

Die Depression wird,wie auch außerhalb der Schwangerschaft, in der Regel durch das Zusammenspiel von genetischen, psychosozialen und hormonellen Faktoren ausgelöst. „Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft kann sich auch auf das psychische Gleichgewicht auswirken“,erläutert Prof.Kersting.„Eine schwierige Lebenssituation, wie Konflikte in der Partnerschaft, kann dann zu einem großen Problem werden.Aber auch eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko, an Depression zu erkranken.“

Die Depressionen werden in der Schwangerschaft oft nicht erkannt, weil viele Anzeichen bis zu einem gewissen Grad für werdende Mütter ganz normal sind, etwa starke Müdigkeit, Schlafstörungen oder Selbstzweifel in Bezug auf die Mutterrolle. Auch Niedergeschlagenheit und Desinteresse an früheren Hobbys können auf eine Depression hinweisen. Die Sympto-

Mit dem Therapieangebot „Der Schwangerschaftsdepression davon spazieren“ sollen die Teilnehmerinnen ihre körperliche Aktivität nach und nach erhöhen. Regelmäßige Spaziergänge sind dabei ein erster Schritt.

me können von Frau zu Frau variieren. „Viele Frauen leiden darunter,sich depressionsbedingt nicht auf ihr Baby freuen zu können“, so die Expertin. Leichtere und mittelschwere Depressionen werden vorrangig psychotherapeutisch behandelt, bei schweren Depressionen ist eine zusätzliche Behandlung mit

Antidepressiva üblich. Weil die Einnahme potenziell negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben könnte, bevorzugen die meisten Schwangeren eine psychotherapeutische Behandlung

In der Studie „Der Schwangerschaftsdepression davon spazieren“ wird eine Online-Psychotherapie zusätzlich mit einem Bewegungsprogramm verbunden.Dadurch soll zum einen die depressive Symptomatik effektiv reduziert und zum anderen einer starken Gewichtszunahme während der Schwangerschaft vorgebeugt werden Über einen Zeitraum von acht Wochen bekommen die teilnehmenden Frauen in mehreren Modulen zunächst Informationen über ihre Krankheiten und lernen etwas über typische Symptome und mögliche Ursachen der Schwangerschaftsdepression. In dem Programm werden sie dann dabei unterstützt, wieder mehr angenehme, freudvolle Aktivitäten sowie stärkende Gedanken in ihren Alltag zu integrieren Ziel des Bewegungsprogramms ist es, die körperliche Aktivität der Schwangeren mit Hilfe eines Schrittzählers so lange zu erhöhen, bis alle Teilnehmerinnen jeweils 10 000 Schritte am Tag gehen. „Körperliche Aktivität hat einen positiven Effekt auf Depressionen und auf die Schwangerschaft, und sie hilft auch, das Übergewicht zu reduzieren“,er-

klärt die Psychologin Dr.Katja Linde, die die Frauen psychotherapeutisch betreut Um den Therapieerfolg zu ermitteln, werden vor und nach den acht Wochen sowie noch einmal nach der Geburt unter anderem die depressive Symptomatik, das Gewicht sowie die Lebensqualität der Mutter abgefragt.

Die Therapie läuft ausschließlich über ein Online-Programm. An der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wurde dieses Verfahren bereits erfolgreich in anderen großen Therapiestudien angewendet. Klinikleiterin Prof.Kersting benennt die Vorteile:„Psychotherapie ist leider immer noch oft mit einem Stigma behaftet.Die größere Anonymität des Internets senkt die Schwelle, eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Patienten schätzen außerdem die zeitliche und geografische Unabhängigkeit.“

Die aktuelle Studie ist gerade gestartet und läuft voraussichtlich bis Mai 2015. Für die Teilnahme müssen Frauen bereits vor der Schwangerschaft übergewichtig gewesen sein und in der Schwangerschaft Symptome einer Depression aufweisen. Das Forschungsprojekt wird gefördert von der Robert-Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen. Silvia Lauppe

Weitere Informationen zur Studie und der Teilnahme gibt es unter: www.psychsom.uniklinikum-leipzig.de Eine Anmeldung ist per Mail mit Angabe von Name, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer an katja.linde@ uniklinik-leipzig.de möglich.

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Prof.Anette Kersting, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, legt einen Schrittzähler an.
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Foto: Andreas Döring

Ein Dankeschön für Katharina Liebau und Nicole Schulze

Vor versammelter Mannschaft gab es den Blumenstrauß des Monats August für Katharina Liebau (2.v.l.) und Nicole Schulze (2.v.r.) in der nachmittäglichen Übergabe auf der neurologischen Intensivstation. Sandro Kern und Sandra Koch,Auszubildende zum Gesundheits- und Krankenpfleger, hatten die beiden Praxisanleiterinnen vorgeschlagen.„Die Betreuung hier war wirklich toll und einfach einmalig. Das wünscht man allen Azubis“,waren die beiden voll des Lobes. „Schüler werden von Anfang an ins Stationsteam integriert und es finden jeden Tag fachlich sehr fundierte Praxisanleitungen statt. Mit offenen Fragen und Problemen können wir jederzeit zu unseren Mentoren kommen und bekommen immer auch sofort eine kompetente Antwort“,betonte Sandro Kern.Auch im Namen des Vorstands sagen wir Danke für den täglichen Einsatz für unsere Patienten und Auszubildenden!

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns. Wir warten auf Ihre Vorschläge, bitte per E-Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon (0341) 97 15 905. Das Team der „Liebigstraße aktuell“

Burkhard Pleger auf Professur für Kognitive

Neurowissenschaften berufen

Forscher beschäftigt sich mit der höheren Hirnleistung und Belohnungsmechanismen

Bereits seit 2008 ist Prof. Dr. Burkhard Pleger in Leipzig an der Tagesklinik für Kognitive Neurologie tätig, einer Gemeinschaftseinrichtung von Uniklinikum und Max-Planck-Gesellschaft. In der Tagesklinik setzt er seine wissenschaftlichen Forschungsarbeiten um und arbeitet zudem direkt mit Patienten. Jetzt hat der 44-jährige gebürtige Münsteraner das Ordinariat für Kognitive Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät übernommen. Pleger beschäftigt sich mit der höheren Hirnleistung, also Abläufen, die weit über das Bewegen der Gliedmaßen hinausgehen.

Aus dem Interessensgebiet Sensorik kommend, liegt sein aktueller Schwerpunkt auf Fragen dazu, was

Wahrnehmung ausmacht und was das Gehirn bei der Reizverarbeitung leisten muss. „Die bewusste Wahrnehmung eines sensorischen Reizes ist die Grundlage für die weiterführende Verarbeitung und macht die explizite Bewertung,Entscheidung und die Speicherung im Gedächtnis generell erst möglich“, erläutert Pleger.„Deshalb untersuchen wir in meiner Arbeitsgruppe beispielsweise, wie sich unbewusst oder bewusst Wahrgenommenes auf unser Verhalten und Entscheidungen auswirkt. In Experimenten wurde dabei deutlich, dass unser Gehirn bei Unsicherheit in der Entscheidung auf einen sensorischen

Reiz unterstützend auf vorangegangene,teilweise weit zurückreichende Erfahrungswerte zurückgreifen kann. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass diese äußerst entscheidungsrelevanten Prozesse ohne ak-

tives Zutun von Seiten der Versuchsperson,also völlig unbewusst, ablaufen.“

Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt Plegers liegt auf der Erforschung von Belohnungsmechanismen. Hier hat er sich zunächst mit der Frage nach dem Einfluss der Belohnung in der Verarbeitung sensorischer Reize beschäftigt. Basierend auf diesen Erfahrungen untersucht er zudem in der gut etablierten Kooperation mit dem MaxPlanck-Institut plastische Veränderungen im Gehirn bei Körpergewichtszunahme oder -verlust und bringt seine Erkenntnisse in die Adipositasforschung am Integrierten Forschungszentrum IFB und im Sonderforschungsbereich „Mechanismen der Adipositas“ ein.

Diana Smikalla Burkhard Pleger ist auf die Professur für Kognitive Neurowissenschaften berufen worden.Foto: Universitätsarchiv Leipzig

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Meister der Präzisionsteile

Rainer Sommerweiß leitet die Werkstatt für Feinmechanik an der Uni Leipzig

Dass Viele mit Rainer Sommerweiß’Beruf n zuerst den eines Uhrmachers verbinden, daran hat er sich schon längst gewöhnt. Doch Uhren hat der Feinmechaniker bis heute keine gemacht. Denn gelernt hat Sommerweiß seinen Beruf 1976 in der Werkstatt für Feinmechanik an der Universität Leipzig und arbeitet bis heute hier, seit 2005 als deren Leiter Statt Uhren stellen er und sein Team ab und an Teile für Messgeräte an einer Uhrmacherdrehmaschine her. Meist fertigen sie die benötigten Präzisionsteile, um im Labor Versuchsanordnungen aufbauen zu können, aber an Bohr- und Fräsmaschinen.

Die Werkstatt für Feinmechanik in der Linnéstraße gehört zur Fakultät für Physik und Geowissenschaften und ist für jene Fächer unabdingbar,die vor allem in Laboren forschen.„Unsere Kunden sind die Studierenden und Wissenschaftler, die in den Laboren Versuchsanordnungen aufbauen, Versuche durchführen und dafür Einzelteile brauchen, die auf dem freien Markt schwer oder gar nicht zu beschaffen sind. Egal ob kleine Schrauben,Probenhalter,Baugruppen oder auch ganze Messgeräte“, sagt Sommerweiß „Wir versuchen, schnellstmöglich die Kundenwünsche zu erfüllen und zeitnah das gewünschte Produkt fertig zu haben.“ Dabei kommt es darauf an, aus welchem Material das gewünschte Teil sein muss oder wie schwierig die Planung und Zeichnung ist, nach der gebaut werden soll. Gängige Materialien sind vorrätig,etwa Aluminium, Messing,Kupfer,Keramik und verschiedene Kunststoffe

Bohr- und Fräsmaschinen kommen fast immer zum Einsatz, wenn spezielle Einzelteile

Im Dienst

Die Universität Leipzig und das Deut- n sche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig haben den Forschungskran in der Leipziger Burgaue wieder in Betrieb genommen. Nach Demontage der Anlage infolge von Hochwasserschäden im Sommer 2013 und Wiederaufbau im Frühjahr 2014 kann die mobile Forschungsplattform von Wissenschaftlern der Universität, des Forschungszentrums iDiv und seiner Partner genutzt werden. Mit dem Kran werden wichtige Lebensvorgänge im Ökosystem Wald untersucht, um unter anderem Empfehlungen für die forstliche Nutzung und den Naturschutz auszusprechen. Die feierliche Wiederinbetriebnahme des Krans fand im Juli statt Unter den Gästen waren Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt der Stadt Leipzig, Prof. Dr Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig, Andreas Heilmann, der Geschäftsführer des mit den Baumaßnahmen beauftragten Unternehmens GP Papenburg Entsorgung Ost, sowie iDiv-Direktor Prof. Dr. Christian Wirth. Mit einer symbolischen Gondelfahrt weihten die Anwesenden die Anlage ein.

Er läuft auf Schienen und ermöglicht Forschung selbst in luftiger Höhe: Bis zu 40 Meter können Wissenschaftler mit dem Auwaldkran abheben, um Daten für geoökologische, taxo-

oder auch ganze Messgeräte von Wissenschaftlern und Studierenden gebraucht werden In der lichtdurchfluteten Werkstatt stehen konventionelle und numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen. „Ohne die Werkstatt wäre die Arbeit in den Labors sehr viel schwieriger.Denn die Wartezeit auf bestimmte Sonderanfertigungen,die speziell für bestimmte Versuchsanordnungen benötigt werden,wäre deutlich länger und die Beschaffung deutlich teurer.“ Nicht nur darin bestehen die Vorteile einer Werkstatt, die vor Ort und in räumlicher Nähe zum Kun-

den steht, sagt der Werkstattleiter:„Die Wissenschaftler und Studierenden kommen bei uns vorbei, äußern ihre Wünsche und dann schauen wir gemeinsam, was machbar ist. Das geht ganz unkompliziert.In der Regel wissen unsere Kunden,was sie von uns erwarten können und welche Angaben wir benötigen.Dann fertigen wir die Zeichnungen an, gleichen die Maße ab und suchen das richtige Material aus. Manchmal geht es auch ohne eine Zeichnung,da haben wir dann unsere Erfahrungen.“ Denn alle neun Werkstattmitarbeiter sind schon viele Jahre

dabei und liefern innerhalb kürzester Zeit, wenn es einen dringenden Wunsch gibt Trotz der vielen Erfahrungen stehen die Feinmechaniker immer mal wieder vor neuen und interessanten Herausforderungen.Die ungewöhnlichste war die Herstellung eines Elektrodensystems für einen Messeinsatz in 4000 Metern Tiefe des Instituts für Geophysik und Geologie am „Kontinentalen Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland“ in Windischeschenbach,erinnert sich der Werkstattleiter Je nach Ausbildungszyklus arbeiten drei bis vier Lehrlinge in der Werkstatt. Für den Beruf Feinmechaniker ist vor allem ein räumliches Vorstellungsvermögen wichtig. Die technischen Zusammenhänge zu verstehen und daraus die Arbeitsabläufe zu planen, kommt dann noch hinzu. „Ich war zwei Jahre in der Lehre, heute beträgt die Ausbildungszeit dreieinhalb Jahre. Denn mittlerweile umfasst die Ausbildung zusätzlich die computergestützte Feinmechanik“,erklärt der Werkstattleiter Ihre ausgebildeten Feinmechaniker übernimmt die Universität zunächst für ein Jahr „Die Arbeit hier ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Dazu kommen unsere Erfahrungen,die wir den Azubis mit auf den Weg geben können.“ Deshalb,so Sommerweiß, hätten sie auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen 645 Aufträge von 29 Arbeitsgruppen wurden im letzten Jahr bearbeitet,vor allem aus den Bereichen Physik und Chemie. Aber auch für alle anderen Institute,die feinmechanische Lösungen brauchen, ist die Werkstatt für Feinmechanik Ansprechpartner.Uhren allerdings, schmunzelt Sommerweiß,seien nicht dabei. UlfWalther

Biodiversitätswissenschaft

nomische, genetische oder biochemische Analysen zu gewinnen. Bei Einsätzen mit der Gondel, die über einen fahrbaren Kranausleger exakt navigiert werden kann, untersuchen Wissenschaftler die wenig bekannten Lebensgemeinschaften der hohen Baumkronen,deren besondere Anpassungen und Leistungen „Dieser Kran stellt nicht nur eine einzigartige mobile Forschungsbasis dar“,sagt die Leipziger Uni-Rektorin Beate Schücking.„Er ist auch ein weithin sichtbarer Beweis für eine gut funktionierende Zusammenarbeit der beteiligten Forschungseinrichtungen in Mitteldeutschland. Unsere Verbundforschung wird damit weiter gestärkt.“

„Das ist ein guter Tag für iDiv und die deutsche Biodiversitätsforschung.Ich bin Land und Bund sehr dankbar dafür,dass eine europaweit einmalige Forschungsplattform erhalten werden konnte“,erklärt iDiv-Direktor Christian Wirth und führt aus: „Der Kran wird uns in Zukunft viele neue Einblicke gewähren,die auch über die Biologie hinaus relevant sind.“

Die bislang mit Hilfe des Forschungskrans durchgeführten rund 50 wissenschaftlichen

Studien beziehen sich unter anderem auf die Bestandsstruktur,Blütenökologie, Wachstumsdynamik und Genetik der Leipziger Burgaue. Berücksichtigt wurden dabei typische Organismengruppen wie Vögel,Fledermäuse, Insekten,Spinnen, Moose, Algen,Pilze und Bakterien Erstmalig zum Einsatz für die Feldforschung kam der Kran am 8. Mai 2001, initiiert von der Universität Leipzig,der Stadt Leipzig und dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung

UFZ. Während des Sommerhochwassers 2013 erlitt das Gleisbett, auf dem der fahrbare Kran steht, starke Schäden.Die Anlage musste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden,da sich der Kran durch die Unterspülung um etwa fünf Grad neigte und akute Umsturzgefahr bestand. Durch Fördermittel des Freistaates Sachsen war es möglich, im Frühjahr 2014 die Schienentrasse zu erneuern und den Kranmast wieder aufzurichten

In Zukunft wird vor allem funktionelle Biodiversitätsforschung eine große Rolle spielen, die den Zusammenhang zwischen Artenvielfalt und Ökosystemfunktionen untersucht. Der Kran kann helfen,Satellitenbilder so zu kalibrieren,dass metergenaue Biodiversitätskarten von Wäldern entstehen und der Einfluss der biologischen Vielfalt auf die Kühlungsfunktion des Waldes ermittelt werden kann. Ein weiteres Untersuchungsfeld ist die Dynamik der Kohlenstoffspeicherung in Bäumen – eine wichtige Grundlage für das Verständnis des Düngungseffekts von Kohlendioxid in der Luft und der Überflutungs- und Trockenheitsresistenz. Weiterhin ist geplant, mit modernsten molekularen Methoden die „Bodenökologie“ der Baumkrone zu erforschen und der Frage nachzugehen, ob Abbauvorgänge in der Baumkrone von denselben Organismen durchgeführt werden wie im Boden,oder ob es eine spezifische Zersetzergemeinschaft in Baumkronen gibt

der
Forschungskraninder Leipziger Burgaue wieder einsatzbereit
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Handwerksmeister Rainer Sommerweiß leitet die Werkstatt für Feinmechanik der Uni Leipzig.
Prof
Dr Christian Wirth in der Gondel des Forschungskrans.

Neue alteHeimstatt: Epitaphien werden im Paulinum angebracht

Gerettete restaurierte Gedächtnismale wurden an ihren Ursprungsort zurückgebracht

Im Andachtsraum des Paulinums n wurde jetzt mit der Montage von rund 30 wertvollen Epitaphien begonnen. Nach über 45 Jahren kehren sie an ihren angestammten Ort zurück. Seit 2002 wurden die aus der Universitätskirche St. Pauli geretteten Gedächtnismale unter Regie der Kustodie der Universität Leipzig aufwendig restauriert. „Ich freue mich, dass diese wichtigen Werke nach ihrer Notbergung kurz vor der Sprengung der Universitätskirche im Mai 1968 wieder an ihrem ursprünglichen Ort angebracht und für die Präsentation vorbereitet werden können. Sie werden künftig wieder den Platz einnehmen, für den sie von ihren Auftraggebern im 16. bis 18. Jahrhundert gedacht waren“, sagt Kustos Prof. Dr Rudolf Hiller von Gaertringen. Sie seien die wichtigsten Zeugnisse für diesen Teil der Universitätsgeschichte.

Nach dem Vorbild des historischen Kirchenraumes besteht auch der neu errichtete Andachtsraum aus drei „Schiffen“. In drei Jochen befinden sich zwischen den Pfeilern Hängeflächen für insgesamt 21 große Epitaphien. Aktuell wird mit der Montage von vier monumentalen Steinepitaphien begonnen. „Die Holzepitaphien werden erst installiert,wenn im September die Klimaanlage in Betrieb genommen werden kann und das Raumklima stabil ist. Außerdem gibt es eine Gruppe bemerkenswerter Metallepitaphien“, kündigt der Kustos an. Die größten barocken Kunstwerke weisen eine Höhe von sechs Metern und eine Breite von vier Metern auf. Zusätzlich sollen um die Monumentalwerke herum kleinere Werke angebracht werden.Die rund 450.000 Euro

teure Hängetechnologie erfolgt in Form unsichtbarer,hinterlüfteter Edelstahlgerüste. Die Montagearbeiten lassen sich nur begrenzt beschleunigen und werden sich bis mindestens ins Frühjahr 2015 hinziehen. Laut Hiller von Gaertringen klaffen noch immer beträchtliche Finanzierungslücken.

Bereits vor der Reformation war die Leipziger Paulinerkirche ein privilegierter Bestattungsort,der sich nach der Schenkung an die Universität 1543 zunehmend zur Grablege einer universitären Elite entwickelte.Zwischen 1547 und 1770 entstanden zum Gedenken an bedeutende Persönlichkeiten – vornehmlich Universitätsprofessoren und Rektoren – im Auftrag ihrer Nachfahren aufwendige Epitaphien

in Stein, Holz und Metall. Die anfangs auch in Familienkapellen angebrachten Gedächtnismale wurden ab 1710 im Chorraum konzentriert Innerhalb weniger Tage vor der Kirchensprengung versuchte eine Gruppe von Handwerkern aus der städtischen Denkmalpflege,von den Gedächtnismalen zu retten,was abzunehmen oder auszubauen war.Angesichts des ungeheuren Zeitdrucks sei eine schonende und vollständige Bergung allerdings unmöglich gewesen, so der Kustos. „Dennoch gelang es, den weitaus größten Teil des Kunstgutes zu bergen.Viele Epitaphien sind vollständig erhalten,manche teilweise geborgen worden,einzelne gingen ganz verloren Während ihrer notdürftigen Lagerung

Kinderschwert und Segelohrenfigur

über Jahrzehnte haben vor allem die Holzobjekte Schaden erlitten.“

Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, insbesondere der Leipziger Ortskonservatorin Brigitte KempeStecher, konnte die Universität Leipzig für die Restaurierung der Epitaphien rund 700 000 Euro an Spenden einwerben.Das Epitaph-Projekt ist das bisher umfangreichste und bedeutendste Vorhaben in der Geschichte der Kustodie. „Nach der Umlagerung der Epitaphien in das universitätseigene Kunstdepot im Frühjahr 2004 konnten wir schrittweise mit der Konservierung einzelner Objekte beginnen“,erklärt Hiller von Gaertringen Parallel dazu sei die Wiederaufstellung der Gedächtnismale als universitäre Forderung in den Ausschreibungen des Neubauvorhabens am Augustusplatz verankert worden

Nach rund zehn Jahren konnten die konservatorischen Arbeiten an den barocken Kunstwerken abgeschlossen werden.Zusätzlich hat in den vergangenen Monaten der hallesche Künstler Thomas Leu fehlende Epitaph-Teile durch moderne Metallkonstruktionen ergänzt, die farbig eloxiert und teilweise bedruckt werden „Durch das von ihm verwendete Material, im Kontrast zu Stein oder Holz der Epitaphien, bleiben die ‚Verletzungen‘ der historischen Werke erkennbar.Mit dieser modernen Antwort auf die Historie der Epitaphien werden sie in ihrer Geschichtlichkeit erlebbar.Und sie zeigen dem Betrachter auch, was durch die besondere Geschichte der Universitätskirche verloren gegangen ist“,sagt der Kustos. Bei der Hängung der Steinepitaphien vor Ort sind die Berliner Restauratoren Thomas Schubert und Manfred Sährig sowie der Leipziger Bildhauer und Restaurator Markus Gläser im Einsatz. Carsten Heckmann

ergebnisse aus 21 Jahren Forschungstätigkeit in Leipzig werden bald in Ausstellung präsentiert

Die Funde fielen nicht unglaublich n spektakulär aus – trotzdem war es etwas ganz Besonderes als das sächsische Landesamt für Archäologie zum Pressetermin in die Katharinenstraße 19 einlud Immerhin fand im Hof des barocken Handelshauses in den letzten Wochen eine Grabung mit dem internen Kürzel „L 200“ statt, erklärte Thomas Westphalen, Abteilungsleiter für Archäologische Denkmalpflege.

„Diese Nummer steht für die Anzahl der Grabungen im Leipziger Stadtgebiet seit dem Jahr 1993. Ich kann mich noch gut an die allererste erinnern.Das war im Barthels Hofund ich selbst habe sie geleitet“, erzählte er.Die räumliche Situation damals sei ganz ähnlich wie bei dem Untersuchungsareal gewesen, das nun abgeschlossen wurde – erforscht werden nur die Bereiche zwischen den Häusern,in denen alte Erdschichten ohnehin einem Neubau weichen. Diesmal ging es auf lediglich 200 Quadratmetern bis zu 3,50 Meter in die Tiefe. Zum Vorschein

kam unter anderem ein kleines Holzschwert, mit dem „sicherlich ein Kind in der Zeit um 1300 den Rittern nacheiferte“,so Grabungsleiterin Petra Schug. „So etwas hatten wir noch nie.“

Auch der Probierstein eines Goldschmieds, mit dem dieser den Goldgehalt von Materialien bestimmen konnte, sowie eine menschliche Spaßfigur „mit Glubschaugen und Segelohren – vielleicht von einem Schachspiel“ gehörten zu den ungewöhnlichen Funden.Für die Fachleute oft weit interessanter sind jedoch die freigelegten Bodenprofile. „Hier fanden wir Schichten aus Mist mit vielen Holz- und Lederanteilen“, ergänzte Westphalen. Das seien Anzeichen

für frühere Fachwerkbauten und für umfangreiche Tierhaltung.„Pferde,Schweine, Ziegen – in den Höfen des Mittelalters muss es ganz schön gestunken haben.“ Aus solchen Befunden sowie Millionen von Scherben, welche die Archäologen in 21 Jahren in

Leipzigs City zu Tage förderten, lasse sich die Entstehungsgeschichte der Stadt immer besser rekonstruieren und mitunter auch korrigieren.„So wissen wir heute, dass die berühmte urbs Libzi, die Thietmar von Merseburg 1015 erstmals schriftlich erwähnte, keinesfalls nur eine Burg war.Es handelte sich um eine etwa vier Hektar große Fläche nahe des Matthäikirchhofs,die neben der Burg und einem Franziskanerkloster bereits eine dichte Besiedlung aufwies.“ Um deren genaue Lage oder die der bedeutenden Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii zu beschreiben,müsse man sich jedoch vom heutigen Straßenraster trennen.

„In Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum werden wir im Mai 2015 eine große Ausstellung zur Stadtarchäologie Leipzigs eröffnen. Anlass dafür sind die Feierlichkeiten zum 1000. Jubiläum der Ersterwähnung“,kündigte Westphalen an. In der Ausstellung solle zum Beispiel auch die genaue Lage der urbs Libzi veranschaulicht werden:„Erstmals überhaupt.“ Jens Rometsch

Seite 11 | LieBiGStRASSe AKtUeLL Jenseits der LieBiGStRASSe
Einbau der Epitaphien: ein spannendes Projekt für die Berliner Restauratoren Thomas Schubert und Manfred Sährig. Foto: Swen Reichold Grabungsleiterin Petra Schug mit ungewöhnlichen Funden aus der Grabung im Hof der Katharinenstraße 19. Foto: C. Nitsche

Sie sammeln auf, was andere wegwerfen

Vier geistig behinderte Herrenarbeiten seit 30 Jahren als Saubermänner im Leipziger Zoo

Es ist ja nicht alles heile Welt im Zoo. n „Mehr wie genug Dreck machen die Leute. Zack, Kippe aus dem Mund und auf den Boden“, schimpft Andreas Bille (47).„Die Kippen und das ganze Papier“ ärgern auch Roland Kittel (47). „Und wenn sie über die Wiese latschen“, ergänzt Frank Schmiade (48).

Die geistig behinderten Männer passen auf und sorgen dafür,dass jedes Fitzelchen Unrat umgehend wegkommt. Bis zu 30 Müllsäcke fahren sie am Wochenende weg. „Unsere Jungs heben eigentlich auch Kümmelkörner auf“,spricht ihnen ihre Chefin Bärbel Stöbe (53) ein dickes Fleiß-Lob aus. Die „Jungs“ sind erwachsene, abgehärtete Männer. Sie gehören zur Außenarbeitsgruppe Zoo der Lebenshilfe Leipzig.Sprich zu den 17 Blaumännern und -frauen, die an 365 Tagen im Jahr für saubere Wege und Papierkörbe sorgen. Im Herbst harken die Männer Laub,im Winter schippen sie Schnee, im Sommer befeuchten sie bei heißem Wetter mit Gießkannen die Wege.Zwischendurch werfen sie auch mal einen Blick auf die Tiere, denn da hat jeder so seine Lieblinge. Und sie stehen

regelrecht in der Öffentlichkeit, werden sie doch schnell mal um Auskunft gebeten.„Sie arbeiten selbstständig und haben im Zoo den Kontakt zum normalen Alltag“,sagt Tobias Audersch (30) von der Lebenshilfe. Für Bille, Kittel,Schmiade und einen vierten im Bunde, Peter Winkel (48), war kürzlich

Der Guruforscher

ein ganz besonderer Tag: Die vier Männer begingen ihr 30-jähriges Dienstjubiläum im Tiergarten.1984 fingen sie als Angestellte des Zoos an, nach der Wende hätte ihnen die Entlassung gedroht. Doch da konnten sie zum Verein Lebenshilfe wechseln. Der Zoodirektor persönlich sprach ihnen Anfang

August sein Dankeschön aus. Den sehen sie jeden Mittwoch, wenn er seine große Visitenrunde dreht. „Guten Morgen Chef“, grüßen sie ihn. „Guten Morgen Jungs“,grüßt er zurück. Überhaupt winken die Saubermänner jedem Tierpfleger,der des Weges kommt, schon von Weitem ein fröhliches „Hallo“ entgegen.Und sie werden freundlich behandelt. „Die Besucher loben uns, und der Zoo schätzt unsere Arbeit. Wir werden auch jedes Jahr zur Weihnachtsfeier eingeladen“, freut sich Frank Schmiade.Er wohnt in seiner eigenen Wohnung,wie auch Roland Kittel Peter Winkel lebt bei seinen Eltern, Andreas Bille im Betreuten Wohnen. Neben dem Grundlohn kriegt jeder der Vier Leistungslohn und Weihnachtsgeld. Was die Männer verdienen, ist nicht viel,„es könnte mehr sein“,sagt Roland Kittel,aber es ist nicht ihr einziges Einkommen. Manche bekommen dazu Rente, Wohngeld oder Grundsicherung,Kindergeld oder Pflegegeld. Weitere Außenarbeitsgruppen der Lebenshilfe Leipzig sind bei BMW und in zwei Mensen der Universität im Einsatz. Wer mehr Fürsorge benötigt, kann in der Werkstatt in der Ernst-Keil-Straße arbeiten Kerstin Decker

Indischer Gastwissenschaftler erforscht an Uni Leipzig das Wechselspiel von Spiritualität und Globalisierung

Was das Wetter angeht, könnte n Ujjwal Jana derzeit Heimatgefühle entwickeln. Es ist heiß und immer wieder mogeln sich Regentage in die Hochsommerzeit, ähnlich wie dort, wo der Wissenschaftler eigentlich zu Hause ist: in Südindien. Doch Heimweh hat er nicht. Erstmalig und für drei Monate ist er zu Besuch in Leipzig und wird bis Ende August viel zu tun haben. Mit seinem Kollegen Elmar Schenkel vom Institut für Anglistik will der 37-Jährige das gemeinsame Forschungsprojekt „The Challenge of Guru“ vorantreiben.

Bei dem Begriff Guru erscheinen bei jedem fast automatisch die gleichen Bilder im Kopf:alte Männer in langen Gewändern mit wallendem Bart.Ujjwal Jana sitzt im Geisteswissenschaftlichen Zentrum (GWZ) unserer Universität und kann über dieses Klischee nur lachen.„In Indien“,sagt er, „gibt es kein Individuum, dass nicht durch jemand anderen beeinflusst wird.Diesen Anderen nennen wir Guru,er führt dich auf den richtigen Weg.“ Das muss nicht immer ein religiöser Führer sein. Vielmehr können auch der eigene Vater, ein Lehrer oder eine andere nahestehende Person als Guru fungieren. Der Wissenschaftler selbst erhielt Inspiration in einer spirituellen Glaubensgemeinschaft namens Satsang Ashram. Gemeinsam mit seiner Familie verbrachte er schon als Kind viel Zeit dort und schöpfte neue Energie. Heute will der kleine, energetische Mann die indische Spiritualität nicht nur erfahren, sondern auch erforschen.Was bewirkt ein Guru? Wie greift er in das Leben der Menschen ein? Aufdiese Fragen will der in Pondicherry studierte Forscher Antworten finden und aus indischer Perspektive schauen, was die Spiritualität mit den Men-

schen macht. Der Mann, der sich der Thematik von westlicher Seite her nähert,sitzt im GWZ ein paar Zimmer weiter:Elmar Schenkel.2011 lernten sich die beiden Forscher in Pondicherry kennen, Schenkel war für einen Vortrag angereist. Seitdem haben sie das Projekt im Blick. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft beteiligt sich an der Finanzierung,ebenso das Indian Council of Social Science Research (ICSSR). Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Centre for the Study of Religion unserer Hochschule. Hier wird religionsbezogene Forschung koordiniert,und es werden Seminare und Vorträge zum Thema veranstaltet Anglistik-Professor Schenkel hat seit langer Zeit engen Kontakt zu Indien. Sein Cousin

lebt in der utopisch-ökologischen Stadt Auroville, fünf Kilometer von Pondicherry entfernt. Schenkel untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Religion und Spiritualität und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. „Was passiert eigentlich mit unseren 2000 Jahren europäischer Kulturgeschichte durch diesen Kontakt zwischen Indien und Europa und umgekehrt, wie verändern sich unsere Kulturen?“, fragt er Ende des 19. Jahrhunderts begannen sich Indien und die westliche Welt in religiösen Fragen zu beschnuppern.In den 1920er Jahren beeindruckten erstmals Gurus mit ihren Reden über indische Spiritualität Intellektuelle wie Thomas Mann. Seither sind tausende Menschen von West nach Ost gereist, haben sich im Yoga ausprobiert, die

farbenprächtige indische Welt bewundert und ihre Eindrücke wieder mit nach Hause genommen. Viele haben Bücher darüber geschrieben. „Die interessieren uns am Ende“,sagt Schenkel.„Sie erzählen uns auf der Bewusstseinsebene, was die Globalisierung mit der Religion macht.“ Sie bringe einiges ins Rollen.Denn gerade Gurus hätten religiöse Autoritäten in Europa wieder salonfähig gemacht, wo sie dem Professor zufolge kaum noch eine Rolle gespielt haben. „Jetzt geht man zum Guru und gibt im Grunde alles wieder auf, was man durch die Aufklärung erlernt hat: kritisches Nachdenken und Reflektieren“,erzählt Schenkel Deshalb will er auch die Berichte von Rückkehrern und Enttäuschten lesen. Im Laufe des Projekts werden sowohl Romane und Gedichte, aber auch Autobiografien und Reiseliteratur ab 1890 ins Visier genommen. Ujjwal Jana besetzt mit seinen Untersuchungen in seiner Heimat eine Art Nische, denn im Gegensatz zu Deutschland wird an indischen Universitäten kaum zu Religion geforscht: „Sie gehört quasi zu unserem Leben“,sagt der Inder.„Wir sehen keine Notwendigkeit darin, Religion zu studieren.“ Er selbst unterrichtet am Institut für Anglistik in Pondicherry und hat zahlreiche Bücher von Ost-West-Reisenden gelesen. Eines seiner Schlüsselbücher ist „Father India“ von Jeffrey Paine. In Leipzig hat der Gastwissenschaftler in seiner Freizeit allerdings nicht so viel Zeit, Bücher zu wälzen.Er will die Stadt erkunden und sich weiter mit der hiesigen Kultur und den Menschen hier vertraut machen.In den nächsten Tagen ist er mit anderen ausländischen Gästen im Bus durch Polen, Tschechien, Österreich und Ungarn unterwegs Und er freut sich schon, denn bisher ist er immer mit offenen Armen empfangen worden Claudia Euen

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Der indische Wissenschaftler Ujjwal Jana ist derzeit zu Gast an der Universität Leipzig. Gemeinsam mit Forschern vom Institut für Anglistik betreibt er „Guruforschung”. Foto: S. Reichhold Seit 30 Jahren sorgen sie für picobello saubere Wege und Papierkörbe im Zoo: Frank Schmiade, Andreas Bille, Roland Kittel und Peter Winkel (von links). Foto: André Kempner

Ende einer Hängepartie

Nach zweijähriger Sperrung ist der Abenteuerspielplatz am Auensee wieder zum Spielen freigegeben

Der Spielplatz am Auensee – zwei Jah- n re lang sah das Areal trostlos aus Vorbei! Mittlerweile herrscht am nördlichen Ufer des Sees wieder Leben. Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) gab den Platz Ende Juli zum Toben wieder frei.

Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von einer Schar quietschfideler Kinder,die voller Stolz die Absperrbänder zerschneiden

durften. Für 84 000 Euro wurde der Spielplatz, der zuletzt 1996 saniert wurde,kindersicher und barrierefrei hergerichtet.Über den „trostlosen Spielplatz“,der seit Jahren ein „ramponiertes Dasein“ fristet,wurde in der jüngeren Vergangenheit ausführlich berichtet.

Der engagierten Mutter Cindy Dressler war der jämmerliche Zustand des Areals ein Dorn im Auge gewesen. Ihre Idee,einen Spendenaufruf zu starten, fand Anklang beim Bürger-

verein Möckern-Wahren und brachte immerhin 90 Euro ein.Sabine Christiansen, Sachgebietsleiterin im Amt für Stadtgrün und Gewässer, kannte das Sorgenkind schon länger.Die Stadtverwaltung hoffte lange auf einen Großsponsor, der aber leider ausblieb.

Am Ende übernahm die Stadt das Gros der Kosten – und Bürgermeister Rosenthal bedankte sich zur Eröffnung bei den Bürgern für die restliche Summe. Nach der nun erfolgten Sanierung haben die kleine Char-

lotte (8) und ihre Geschwister Philias (3) und Lenia (5) samt Oma und Opa Schmiede endlich ihr Ausflugsziel zurück. „Wir sind oft hergekommen und haben den Baufortschritt beobachtet. Die Kinder waren wirklich traurig und richtig wütend, dass sie ihren Spielplatz so lange nicht nutzen konnten.Wir haben uns sehr gefreut,als wir von der Eröffnung erfuhren und sind gleich hergefahren“, erzählte die 62-jährige Oma. Christin Pomplitz

Sächsische Aufbaubank baut in Leipzigs City

einen Säulenplatz

Spektakulärer Entwurf von Londoner Architekten entsteht ab 2015 an der Gerberstraße

Die Entscheidung war mit Bangen er- n wartet worden. Nun ist sie gefallen. An der Gerberstraße wird ab 2015 ein spektakulärer Neubau durch die Sächsische Aufbaubank (SAB) errichtet. Dabei handelt es sich um jenen Entwurf des Londoner Architekturbüros ACME, der bei einem hochdotierten, internationalen Wettbewerb (300000 Euro Preisgelder) im vergangenen Herbst den ersten Platz belegt hatte.

„Nach erfolgloser Rüge eines unterlegenen Preisträgers und dadurch bedingter mehrmonatiger Verzögerung,die wir sehr bedauern, steht nunmehr das Architekturbüro ACME als Sieger des Wettbewerbs fest“,erklärte Beate Bartsch, die Sprecherin der Förderbank, auf LVZ-Anfrage. „Wir befinden uns im Endstadium der Beauftragung.Mit einem Vertragsabschluss ist bis Ende August zu rechnen“,sagte sie. Da die Architekten erst im Anschluss mit der Detailplanung und dem Einholen technischer Genehmigungen beginnen können, werde der Baustart voraussichtlich 2015 erfolgen.Nach LVZ-Infor-

mationen war ein unterlegenes Büro erst mit seiner Beschwerde vor die Vergabekammer und dann zum Oberlandesgericht gezogen. Nachdem ihm dort die Erfolglosigkeit des Ansinnens klargemacht wurde,zog das Büro seine Klage wieder zurück. Doch nicht nur deshalb blieb lange ungewiss, welcher der drei bestplatzierten Wettbewerbsentwürfe letztlich den Zuschlag erhält. Zum Beispiel die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) entschied erst jüngst für ihren

geplanten Firmensitz am Georgiring,nicht den Wettbewerbssieger umzusetzen,sondern den Zweitplatzierten. Der künftige Sitz der Förderbank entsteht auf jenem Areal, auf dem 2013 das frühere Robotron-Gebäude abgerissen wurde.Allein die Baukosten für den Sechsgeschosser, der 600 Mitarbeiter aufnehmen kann, liegen bei 60 Millionen Euro.Der ACME-Entwurfgalt als mutig, weil er am stärksten den Wunsch der Bank aufgriff, auch der Messestadt und ihren Ein-

wohnern etwas zu schenken.Mehr als die Hälfte des Grundstücks wird nun in einen öffentlichen Platz verwandelt, der auch für Konzerte und sonstige Veranstaltungen dient. 24 Meter hohe Säulen, die etliche runde Dachelemente tragen,sorgen für Regenschutz und angenehme Verschattung.ACME hat für den neuen Platz eine Bestuhlung wie in der Londoner BBC-Konzerthalle vorgesehen, welche ebenfalls von dem namhaften Büro gebaut wurde Jens Rometsch

SEitE 13 | LiEBiGStRASSE AKtUELL Jenseits der LiEBiGStRASSE
Diese Modell zeigt, dass nur ein Teil des Areals dem Bankgebäude (rechts) vorbehalten bleibt.Weit mehr als die Hälfte wird zum öffentlichen Platz mit hohen Säulen. Foto: ACME Die ACME-Architekten Felicity Brouwers, Heidrun Schuhmann, Friedrich Ludewig und Isabel de la Mora (von links) vor ihren Entwürfen für den Neubau. Foto: Wolfgang Zeyen

lebensspender Wasser

7. Regel der Gesellschaft für Ernährung: Ausreichend Flüssigkeit aufnehmen

Die Ernährung kann im Krankenhaus einen wesentlichen Beitrag für die Gesundheit leisten und den Genesungsprozess fördern. Das Uniklinikum Leipzig bietet eine bedarfsgerechte und gesundheitsfördernde Vollverpflegung an und ist dafür zertifiziert. Das Logo„Station Ernährung“ verweist darauf. Entwickelt wurde das Projekt „Station Ernährung – Vollwertige Verpflegung in Krankenhäusern und Rehakliniken“ von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die DGE hat zudem zehn Regeln herausgegeben, die eine Ernährungsempfehlung für eine gesundheitsbewusste Lebensmittelauswahl darstellen. Dabei ist die Wochenbilanz der aufgenommenen Lebensmittel und Getränke entscheidend

Wie wichtig ist Flüssigkeit für den Kör- n per?

Eine ausreichende und bedarfsgerechte Flüssigkeitszufuhr ist mindestens ebenso wichtig wie eine gesunde, vollwertige Ernährung.Wasser ist ein wichtiger Lebensspender für den Körper, da dieser durchschnittlich aus 60 Prozent Wasser besteht.

Wofür ist das Wasser wichtig? n

Es dient dem Körper zum Beispiel als Transportmittel von Blut,Harn und Lymphe, und zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur beim Schwitzen.Da der Körper eine große Menge Flüssigkeit über den Urin verliert,um „Abfallstoffe“ auszuscheiden,muss diese Menge über die Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden

Wie wird die Flüssigkeits- n zufuhr am UKL geregelt und wie viel muss man trinken?

Jedem Patienten steht am Uniklinikum Leipzig bedarfsgerecht ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser und ungesüßtem Tee zur Verfügung,in der Regel sind das mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag. Bei verschiedenen Faktoren wie Fieber, Durchfall und Erbrechen steigt der Flüssigkeitsbedarf, weswegen die tägliche Trinkmenge nach oben angepasst werden muss.

Was ist mit zuckerhaltigen Getränken n und Alkohol?

Zuckergesüßte Getränke sollten nur selten getrunken werden,da diese „Kalorienbomben“ bei gesteigerter Zufuhr die Entstehung von Übergewicht und Diabetes mellitus fördern. Aufgrund der gesundheit-

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wann und wo?

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Sa 30.08.2014

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

lichen Risiken sollten alkoholische Getränke nur gelegentlich in kleinen Mengen konsumiert werden

Was kann man statt Wasser noch trin- n ken?

Ist Ihnen Wasser auf die Dauer zu langweilig sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. Neben zahlreichen Kräuter-, Frucht und Rotbuschtees, die in jedem Supermarkt erhältlich sind, können Sie auch Ingwer,frische Kräuter wie Minze oder Basilikum mit heißem Wasser übergießen und heiß oder für warme Tage auch kalt

genießen. Auch ein paar Spritzer Zitronensaft oder ein Scheibchen Limettensaft verleihen Wasser einen erfrischenden Geschmack.Fruchtsäfte und Saftschorlen sollten allerdings auch nur gelegentlich getrunken werden,da diese viel Fruchtzucker enthalten Lars Selig

(Leitender Ernährungstherapeut am UKL) und Maren Heinicke

Die bereits erschienenen Teile des Ratgebers Ernährung sowie alle Apotheker-Tipps können Sie im Online-Archiv der „Liebigstraße aktuell“ unter www.uniklinikumleipzig.de nachlesen.

„Bestiarium der Fische“ n heißt eine ausstellung mit Illustrationen von Karsten Niebergall, die im Wartebereich der Klinik und Poliklinik für Urologie zu sehen ist Bestiarien gab es bereits im Mittelalter – Tierbücher, in denen tatsächliche oder vermutete Eigenschaften von Tieren moralisch gedeutet wurden. Diese Bücher waren oft sehr reich bebildert.

Karsten Niebergall, freiberuflicher Grafiker, Illustrator und Cartoonist, hat als Abschlussprojekt seiner Weiterbildung zum Gestalter im Handwerk ein Buch über Fantasiefische wie den abgebildeten Büchsenfisch oder den Topografisch verfasst An diesem Buch arbeitet er ständig weiter – ein Teil seiner Werke ist nun in der Ausstellung im Uniklinikum Leipzig zu sehen. ukl

Bestiarium der Fische –Illustrationen von Karsten Niebergall Wartebereich der Klinik und Poliklinik für Urologie,Haus 4, Liebigstraße 20. Zu sehen bis 14. November. Fo

Blutspendeinstitut jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Mo geschlossen Delitzscher Str. 135, 04129 Leipzig Mi 8:00 bis 14:00 Uhr Di., Do., Fr 13:00 bis 19:00 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr 5, 04329 Leipzig Kulturhaus Torgau Rosa-Luxemburg-Str 16 04860 Torgau Di., 12.08.14 14:00 bis 19:00 Uhr Pösna-Park Fr 15.08.14 14:00 bis 18:00 Uhr Sepp-Verscht-Str. 1, 04463 Großpösna. Universität Leipzig Neues Seminargebäude Universitätsstr 1, Räume 201 - 205 Di., 19.08.14 12:00 bis 18:00 Uhr 04109 Leipzig
Blutspendeinstitut
9:00
13:00 Uhr Johannisallee
Leipzig
bis
32, 04103
RaTGEBER n
Selig Fo to :u kl Fo to :A ndr eas Dö ri ng LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Lars
„Bestiariumder Fische“ in der Urologie
to :u kl

Prager Schriftsteller (Franz) †

ugs.: durchstöbern

ägyptischer König † 1965 matt, schwach Abk.: Antiblockiersystem

Metallfacharbeiter fertig gekocht

grober Mensch

veraltet: Friseur

grüne, in Halmen wachsende Pflanze 7 Fluss zur Weser Stimmung

Schrei Karnevalsruf

Handelnder

Energie a. erneuerbaren Quellen Eingesegnete

Blüte vor der Entfaltung

männl. Betreuer von Kranken

Hptst. von SaudiArabien

Norne der Vergangenheit

kath.

Geistlicher im Ruhestand

spanisch: Meer

Alpensänger Großvater starke Kälte

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4

Stadt in der Eifel Teil von Turbomotoren Bleichmittel

mehrlag. Werkstoff (Bodenbelag)

Krach, Radau Angebot

5 nordfriesische Insel

aufs Hören bezogen

Computermesse in Hannover (Kurzw.)

Hauptstadt von Tunesien

Spielergebnis

Behinderung b. Eishockey Kerbtier weidm.: frisch gefallener Schnee

Autor von „Die satanischen Verse“ 6 Abk.: beziehungsweise

Biberratte

Singvogel, Laubsänger Kriechtier spanisch: Mutter Opferfreudigkeit

französisch: Liebe rasch, schnell bitterkalt gemahlenes Getreide

Jargon: Aufputschmittel gottesfürchtig Korridor, Flur, Vorraum Umstandswort

verächtlich: Hund Antennenanordnung

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Angeh. e. europ. Völkergruppe

Gesteinsgebilde

Herbstblume

Wohnwagen

Furcht blödsinnig

Kreuzworträtsel n Bilderrätsel n sudoKu n

Garnstrang ein Sprengstoff

Krankheitserreger

Segelschiff, Zweimaster

9 Oberbekleidungsstück bayer.: nein

Autor von „Alraune“ † 1943

westrhein. Höhenzug

Grundschleppnetz der Fischer

Mauerkrone ital.: Eis wirr, ungeordnet 8

Zeichencode (EDV)

griech. Fleischgericht

Stadt bei Teheran Reinheitsgrad für Diamanten

ugs.: breite Reifen

Die Lösung des Rätsels im Magazin 14/14 lautete:Blutarmut. Über je einen Büchergutschein dürfen sich Gisela Weber (Leipzig), Runa Oberländer (Grimma) und Adi Fehling (Grafschaft) freuen Herzlichen Glückwunsch!

Der Zauberer hat seinen Zauberspruch vergessen. Dieser Spruch ergibt sich, wenn man die Puzzleteile richtig zusammenfügt

Kosename des Vaters

nordeurop. Binnenmeer

Stadt im Kt. Solothurn kurz: Alphabet

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Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese bis zum 20. August 2014 an unsere UKL-Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 2) oder per eMail an: redaktion@uniklinikum-leipzig.de. In eMails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

mittel leicht

Zeitpunkt einer Abstimmung ® s2519.3-18 61 7 879 4 29 3 75 3 849 38 5 31 7 15 38 72 6

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Dasuni-klinikum aufeinen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de e-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße) Öffnungszeit 24 stunden täglich

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Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

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eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

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Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig info-telefon - 25410

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ambulanzen und Zentren

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin - 21104

HNO-ambulanz - 21721

augenambulanz - 21488

Psychiatrische ambulanz - 24304

Psychosomatik-ambulanz - 18858

tropenmedizinische ambulanz - 12222 ambulanz krebszentrum uCCL -17365

Neurochirurgische ambulanz -17510

Neurologische ambulanz -24302

Dermatologische ambulanz -18670

universitäres brustzentrum - 23460

urologische ambulanz -17685

transplantationszentrum - 17271

universitäres Darmzentrum - 19967

Diabeteszentrum - 12222

Med. Versorgungszentrum - 12300

kliniksozialdienst - 26206

seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126

Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten und angehörige - 15464

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

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