Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 11/2015

Page 1

Geschenke für die Leipziger Vierlinge

Kim, Jasmin, Sophie und Laura freuen sich über einen Arztkoffer

Fo to St efan Straube Unterschätzte Gefahr HBO-Kammer erfolgreich gegen Kohlenmonoxid-Vergiftung seite 5 10 Jahre Patientenmagazin Eine Dekade frische Infos aus der Liebigstraße seite 7 Herausforderung Intensivmedizin Alltag zwischen Medizintechnik und Menschenschicksalen seiten 8/9 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 11/2015 | 28.05.2015

Der Augenblick n Ein Dankeschön für alle Pflegenden

Ein besonderes Dankeschön gab es zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai für die 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der größten Berufsgruppe am UKL. „Ohne unsere Pflegemitarbeiter wäre unsere Arbeit im Universitätsklinikum nicht denkbar“,sagt Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Vorstand des UKL. „Im Arbeitsalltag geht dies viel zu oft unter.“ Deshalb nutzte der Vorstand des UKL den Ehrentag,um mit einer kleinen Geste „Danke“ zu sagen für das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeberufen:Zur Mittagszeit erwarteten 103 bunte Obstteller die Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen, in den Funktionsbereichen und Ambulanzen

Löwenbesuch in der Liebigstraße

1000 Jahre Leipzig: Am 30. Mai großes Theaterspektakel am UKL

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: 0341 - 97 109

Telefax: 0341 - 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ, Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ, Jenseits der Liebigstraße).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

10. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Am 30. mai ist in der liebigstraße der n löwe los: Anlässlich des leipziger stadtjubiläums macht das stadtFestspiel „lipsias löwen“ Halt am uniklinikum. besucher und schaulustige erwartet ein fantasievolles spektakel aus Theater, musik, Aktions- und Objektkunst und garantiert viel gaudi. Der Höhepunkt: eine spektakuläre löwenvisite durch ukl-Ärzte!

Gegen 16.15 Uhr ziehen der außergewöhnliche Patient – eine überlebensgroße Löwenskulptur,die das Thema „Wissenschaft und Bildung“ symbolisiert – und sein Theatergefolge von der Johannisallee die Liebigstraße entlang zum Haupteingang des Universitätsklinikums. In einem amüsanten Schauspiel erfolgt dort cira 16.30 Uhr eine interdisziplinäre Löwenvisite durch UKL-Ärzte aus der HNO-, Zahn- und Augenmedizin. Prof.Michael Fuchs, Prof.Rainer Haak und Dr.Christian Koch werden den Löwenkopf erklimmen, das Raubtier untersuchen und anschließend einer ultimativen universitätsmedizinischen Therapie unterziehen. Umrahmt wird das Ganze von einer musikalisch begleiteten „Bettlaken- und Kopfkissen-Performance“ der Schüler und Schülerinnen der Medizinischen Berufsfachschule sowie jeder Menge Theater- und Schauspielaktion.

Das StadtFestSpiel „Lipsias Löwen“ ist zweifelsohne einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten im Leipziger Jubiläumsjahr:Im Rahmen eines Straßentheaters verwandelt sich Leipzig am 30. Mai in eine riesige Bühne, auf der die Geschichte und Bedeutung der Stadt, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart, dargestellt wird.Unter anderem wird es ein Straßentheater geben, das „Lipsias Löwen“ durch Leipzig schickt. Die Löwen sind fünf bewegliche Skulpturen,die die Themen der Stadt symbolisieren und sich in

Am 30. Mai sind „Lipsias Löwen“ los. Die Großkatzen machen 16.15 Uhr in der Liebigstraße Station.

einem Sternlauf in Richtung Innenstadt bewegen. Aufihrem Weg besuchen die überlebensgroßen Figuren besondere Gebäude und Orte,die für die Geschichte der Stadt von Bedeutung sind – so auch das Universitätsklinikum Leipzig Kathrin Winkler Festumzug und Löwenvisite in der Liebigstraße:

„Lipsias Löwen“ am UKL 30. Mai 2015, 16.15 Uhr Haupteingang, Liebigstraße 20

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 2
Fo to :S te fan Straube
impressum n
Fo to :F air net

Geschenke für die Vierlinge

Kim, Sophie, Jasmin und Laura kamen am UKL zur Welt

mit den neuen Arztkoffern haben die Mädchen Spaß

Individuelle Therapien am Universitätsklinikum

Leipziger Gastroenterologie setzt auf für Patientenschonende Step-up-Behandlung vonchronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Chronisch entzündliche Darmerkran- n kungen machen sich recht unterschiedlich bemerkbar Bauchschmerzen, Erschöpfung, Fieber, Durchfall können Symptome sein. Eines eint die rund 300 000 Betroffenen in Deutschland jedoch: der Wunsch, beschwerdefrei leben zu können. Sie alle hoffen auf individuelle Therapiekonzepte, die in diesem Jahr auch das zentrale Thema des Aktionstages „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ waren. Er fand anlässlich des„World Inflammatory Bowel Disease Day“ am 19. Mai statt.

„Eine komplette Heilung ist bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa leider nicht möglich“,so Prof.Dr. Joachim Mössner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Leipzig.„Wir haben jedoch die Möglichkeit, eine individuell angepasste, geeignete Therapie zu finden, die die Beschwerden lindern, die Häufigkeit der Schübe reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern kann.“

Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa zählen zu den häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.Eine eindeutige Ursache ist noch nicht gefunden

Die Krankheitsentstehung ist vielmehr die Folge von verschiedenen Faktoren,die sich gegenseitig beeinflussen. Dazu gehören genetische Veranlagungen,aber auch Um

weltfaktoren,vielleicht übertriebene Hygiene in der Kindheit. Der Einfluss von psychosozialem Stress ist weniger gut erforscht. Welche Rolle unsere Ernährung spielt, ist auch weitestgehend unklar.Es besteht ein Nord-Süd-Gefälle. Die Erkrankungen sind in Nordeuropa häufiger als im Süden.Die Krankheiten brechen besonders häufig im Alter von 15 bis 35 Jahren aus, können aber auch erst mit einem zweiten Gipfel ab einem Alter von 60 Jahren erstmalig Beschwerden verursachen.

Anhand von medizinischen Leitlinien –also Behandlungsansätzen,die auf der Grundlage von Studien entwickelt wurden – wird auch bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen vorgegangen „Dabei fließen natürlich Aktivität und Lokalisation der Erkrankung sowie mögliche Komplikationen in die Bewertung ein“, so der Leipziger Klinikdirektor. „Unser Hauptziel ist es, die Krankheitsschübe zu bekämpfen und Rezidive zu verhindern. Diese lassen sich in der Regel mit medikamentöser Therapie und einer Anpassung der Lebensgewohnheiten reduzieren.“ Die Hoffnung,durch eine ausgedehnte genetische Diagnostik einschätzen zu können, welchen Verlauf die Krankheit nimmt, hat sich leider zerschlagen.„Wir kennen heute verschiedene Risiko-Gene, aber können diesen keinen Krankheitsverlauf zuordnen. Zudem gibt es etwa ein Drittel von Morbus-Crohn-Patienten, dem kein Risiko-Gen zuzuordnen ist“,

erläutert der Leipziger Gastroenterologe „Eine Vorhersage über den Verlauf ist also nicht möglich. Deshalb können wir nur anhand des individuellen Verlaufs reagieren.“

Beim Einsatz von Medikamenten ist Prof Mössner ein Anhänger der Step-up-Behandlung.Dabei wird mit dem milderen Medikament, das relativ wenige Nebenwirkungen hat, begonnen. Sollte es nicht die gewünschte Wirkung entfalten,wird zur nächst stärkeren Arznei – die dann auch stärkere Nebenwirkungen hat – gegriffen Ganz anders das Vorgehen bei der Stepdown-Behandlung: Dort wird gleich mit den stärksten Mitteln gearbeitet,um dann später die medikamentöse Therapie abzuschwächen. „Ich bin nicht davon überzeugt, dass man dem Patienten gleich eine volle Ladung zumuten sollte“,so Prof.Mössner. „Ganz einfach, weil sich am Ende herausstellen könnte, dass man mit Kanonen auf Spatzen geschossen hat. Ich bin der Meinung,dass eine individuell angepasste, sich – bei Bedarf– langsam steigernde Therapie für den Patienten die zugleich schonende und wirksamste Behandlung ist.“

Uwe Niemann

Kontakt

Sprechstunde: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Sprechzeit: Dienstag 8 - 15.30 Uhr

Terminvereinbarung: 0341 - 97 12 222

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 3
Die Leipziger Vierlinge sind nun windelfrei und bekommen als Belohnung einen Arztkoffer von der Uniklinik Leipzig überreicht. Aufdem Foto von links: Pressesprecherin Helena Reinhardt mit Kim, Geburtsmediziner Prof Dr Holger Stepan und Mutter Janett Mehnert mit Sophie, Vater Marcus Mehnert und UKL-Vorstand Ekkehard Zimmer mit Jasmin sowie Laura mit Karin Ruddat, Leitende Hebamme. Foto: Dirk Knofe An der Klinik von Prof.Joachim Mössner, Direktor der Gastroenterologie und Rheumatologie, werden chronisch entzündliche Darmerkrankungen behandelt. Foto: Stefan Straube

AUSBILdUnGSTAGEBUcH n „Man lebt wie auf Abruf“

azubi annemarie kader schreibt über ihregedanken während einer infoveranstaltung für die schüler der MbFs zum thema Organspende

An der Medizinischen Berufsfach- n schule (MBFS) des Universitätsklinikums Leipzig lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf Sie haben sich für einen Beruf mit guten Zukunftsaussichten entschieden, der hohe Ansprüche an die fachliche und soziale Kompetenz jedes Einzelnen stellt In der Reihe „Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis verschiedener Fachrichtungen Einblicke in ihre Berufsausbildung. Heute: Eine besondere Infoveranstaltung an der MBFS.

Während ich im Hörsaal der Medizinischen Berufsfachschule Leipzig sitze, denke ich an dieses kleine Kärtchen mit dem auffälligen blauen Streifen auf sanddornfarbenem Grund, auf dessen oberer linker Ecke „Organspendeausweis“ steht. Das Kärtchen besteht nur aus Papier und ist leicht zu zerreißen.Für mich stand die Entscheidung schon lange fest.

Organspende – ein großes Wort,das in den vergangenen Jahren einen Teil seiner Glaubwürdigkeit einbüßen musste. Das Vertrauen in die Objektivität und die soziale Gleichberechtigung,die das Vergabeverfahren von Organtransplantationen auszeichnen sollte, schwand mit den an die Öffentlichkeit gebrachten Manipulationsanschuldigungen in vier großen deutschen Transplantationszentren.Meinen Entschluss konnten diese Nachrichten aber nicht erschüttern.

Die MBFS hatte vor Kurzem eine Vorlesung zum Thema „Warum jeder über Organspende Bescheid wissen sollte“ organisiert.Die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger und -pflegerinnen meines Ausbildungsjahrgangs sollten über Organspende informiert und ihre eventuell neu entstandenen Ängste und Sorgen vertrieben werden.Referenten waren die Vorstandvorsitzende des Leipziger Vereins für Herz-Lungen-Transplantation am Herzzentrum Leipzig (HLTX e.V.), Elke Scholz-Zeh, und ihr 2007 herztransplantierter Mann Karsten Zeh.

Ich sehe mich in diesem großen Raum um und frage mich, wer von den Anwesenden ebenfalls einen Organspendeausweis hat; wer sich dafür oder dagegen entschieden hat. Der Vortrag betrachtet den Vorgang der Organspende aus der Perspektive des Spenders sowie des Empfängers

immer mit dem Hintergrund, dass sich die beiden Referenten als Stellvertreter des Vereins und gleichzeitig Betroffene offen für die Organspende aussprechen

Elke Scholz-Zeh als gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin vermittelt zu Beginn die Spenderperspektive. Sie erklärt den Ablauf einer Spende,angefangen bei den tragischen Ursachen eines infausten (nicht heilbaren) Hirntodes, über die teils sehr bürokratischen, aber für eine gerechte Vergabe notwendigen Schritte der Bestätigung dieser Diagnose und der Organvergabe bis zur Entnahme und Transplantation. Dabei macht sie auch deutlich, dass der Spender mit Würde,Respekt und der gleichen Sorgfalt behandelt wird wie jeder andere Patient.

Für die Angehörigen ist die Möglichkeit des Abschiedes nach der Organentnahme immer gegeben. Ich stelle mir die Frage, wie sich meine Familie fühlen würde, wenn sie sich dieser Situation stellen müsste. Doch als Auszubildende für Gesundheits- und Krankenpflege im ersten Ausbildungsjahr erlerne ich einen sozialen Beruf. Das Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen,ist nicht nur bei den Tätigkeiten innerhalb meiner Ausbildung wichtig, sondern auch für mich als Individuum.

Während des Vortrags stolpere ich über

das Wort „Hirntod“. Die Bundesärztekammer definiert den Begriff als „Zustand der irreversibel erloschenen Gesamtfunktion des Groß- und Kleinhirns und des Hirnstamms“.Es gilt als sicheres Todeszeichen, doch laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trifft dies von rund 400 000 Menschen, die jedes Jahr in Kliniken versterben,nur auf circa ein Prozent zu. Das sind gerade einmal 4000 Menschen. Verschwindend gering,bedenkt man die Zahl der Patienten, die auf ein Organ warten. Ich habe mich bewusst entschieden,aber ich stelle mir die makabere Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ich auch helfen kann. Im zweiten Teil des Vortrags berichtet Karsten Zeh von seinen Erfahrungen als Empfänger und seine Zeit auf der Warteliste. Er zeigt Diagramme, die den „Bedarf und das tatsächliche Angebot an Organen“ gegenüberstellen,um eventuell aufkommende Zweifel am Sinn einer Spende zu nehmen. Er erzählt von der Lebenszeit, die einem Patienten durch eine Organspende geschenkt werden – bei einer neuen Niere sind es beispielsweise durchschnittlich 34 Jahre. Und was passiert

dann? Erneutes Warten und Bangen? Ein Leben auf Zeit klingt für mich sehr beängstigend. Er spricht auch über die Tatsache, dass es keine Registrierung gibt,die erfasst, wer sich für eine Organspende entschieden hat. Diese Entscheidung kann jederzeit widerrufen werden.Es besteht also kein Zwang, sich festzulegen. Zum Abschluss zeigen Karsten Zeh und seine Frau einen Kurzfilm, in dem vier herztransplantierte Patienten aus dem Leipziger Herzzentrum bei der Alpenüberquerung mit dem Rad mit der Kamera begleitet werden.Gleichzeitig wird ein junger Mann in den Fokus genommen, der mit 23 Jahren auf eine Herztransplantation wartet und einen kleinen Einblick in seine Geschichte und Gefühle gibt.Eines seiner Zitate ziert die Überschrift dieses Artikels: „Man lebt wie auf Abruf.“

Von meinen Mitschülern kommen am Ende des Vortrags viele Fragen – unter anderem auch eine zur begrenzten Lebensdauer nach erfolgreicher Transplantation. Karsten Zeh antwortet darauf, dass er ja verrückt werden würde,mache er sich diese Tatsache jeden Tag bewusst. Er sei einfach froh über die Chance, die ihm zuteilwurde.Anerkennend wird daraufhin von den Zuhörern auf die Tische geklopft.

Am Ende der Veranstaltung folgt ein Hinweis auf Informationsbroschüren und Organspendeausweise, die am Ausgang des Raumes auf einem kleinen Tisch ausliegen und bei Interesse mitgenommen werden können. Ich verlasse als eine der Letzten den Raum. Mein Blick streift den beschriebenen Tisch: Aufihm sind kaum noch Informationszettel und Ausweise zu sehen.

Liebigstrasse aktueLL | seite 4
Eine Organspende schenkt einem Patienten Lebenszeit – bei einer neuen Niere sind es durchschnittlich 34 Jahre. Foto: Stefan Straube Aufmerksam lauschen die MBFS-Auszubildenden dem Vortrag der HLTX-Vorsitzenden Elke Scholz-Zeh und des herztransplantierten Patienten Karsten Zeh. Foto: privat

Abgeordnete blicken im UKL hinter die Kulissen

Sächsische Bundestags- und Landtagsabgeordnete nutzten die Gelegenheit zu einem Perspektivwechsel in der Universitätsmedizin

Eine Woche lang nutzten 15 Abge- n ordnete aus dem Bundestag und dem Sächsischen Landtag Mitte Mai die Gelegenheit, die Perspektive zu wechseln und dabei in den Arbeitsalltag im Universitätsklinikum Leipzig einzutauchen.

Die Volksvertreter konnten einen Tag lang in einem Bereich mitarbeiten und so den Alltag in einem Klinikum der Maximalversorgung hautnah miterleben. In diesem Jahr standen dafür die Zentrale Notfallaufnahme, die operative Intensivstation, die Neonatologie, die Kinderklinik und die Zentrale Sterilgutversorgung zur Verfügung.Besonders gefragt war die Notfallaufnahme, aber auch die Frühgeborenenversorgung interessierte viele Abgeordnete

Fo

Unterschätzte Gefahr –

Von Montag bis Freitag verstärkten sie die Frühschicht in diesen Bereichen, um direkt vor Ort zu erfahren,was die praktische Arbeit in der Universitätsmedizin ausmacht.

„Wir freuen uns sehr,dass im zweiten Jahr so viele unserer Interessensvertreter in der Landes- und Bundespolitik das Angebot angenommen haben,die spannende und herausfordernde Tätigkeit unserer Mitarbeiter kennenzulernen und zu uns kommen“,sagte Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Vorstand am UKL. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, über unsere Arbeit und die damit verbundenen Herausforderungen so direkt wie möglich zu informieren und damit auch ein besseres Verständnis für die Sorgen und Nöte eines der größten Arbeitgeber der Region zu erreichen“,ergänzt Vorstand Zimmer. Helena Reinhardt

Kohlenmonoxid-Vergiftung durch Shishas

UKL-expertensetzen HBO-Kammer erfolgreich zur Behandlung ein

Wasserpfeifen spielen auch im n westlichen Kulturkreis in der Freizeitgestaltung eine zunehmende Rolle Doch die Risiken werden von den Konsumenten oft unterschätzt Durch die Behandlung am Hyperbarmedizinischen Zentrum der Uniklinik Leipzig konnte jüngst eine durch Shisha-Konsum verursachte Kohlenmonoxid-Vergiftung erfolgreich therapiert werden Gemütlich an der Wasserpfeife zu ziehen, das kann durchaus Lagerfeuergemütlichkeit erzeugen.Der Glaube, es handele sich um einen weniger giftigen Rauch,als der einer Zigarette, ist weit verbreitet.Die subjektive Empfindung mag daher rühren,dass der inhalierte Rauch durch Wasser abgekühlt im Mund ankommt und von den oberen Atemwegen daher als weniger reizend besser vertragen wird.„Tatsächlich werden aber genauso viel Teer und krebsauslösende Giftstoffe aufgenommen wie bei Zigaretten“, warnt Dr.Karsten Kluba, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie im UKL und Leiter des dortigen Hyperbarmedizinischen Zentrums.„Die aufgenommene Menge an Kohlenmonoxid kann sogar vergleichsweise die zehnfacheDosis betragen.“ Im schlimmsten Fall ist eine potenziell tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftung die Folge. Kohlenmonoxid-Vergiftungen,die auch durch Schwelbrände, defekte Durchlauferhitzer oder Kamine verursacht werden können, zählen mit rund 4000 Fällen pro Jahr in Deutschland zu den häufigsten Vergiftungen.Die Symptome sind dennoch oft unspezifisch. Sie reichen von Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit bis zu HerzRhythmus-Störungen oder zur Bewusstlosigkeit. Doch für solche Symptome gibt es viele Gründe. Tritt etwa die Bewusstlosigkeit mit zeitlicher Verzögerung auf, wird häufig kein Zusammenhang mit der Ursa-

Fo

Fo to :d pa

che Wasserpfeife hergestellt werden können. Doch ohne korrekte Diagnose ist es fraglich, ob die zwingend notwendige Behandlung mit reinem Sauerstoff zeitnah begonnen wird Bei der Kohlenmonoxid-Vergiftung wird der Sauerstofftransport im Blut über die Bindung am Hämoglobin,dem sauerstoffbindenden roten Blutfarbstoff, stark eingeschränkt. Ursache ist die um 200 bis 300fach erhöhte Bindungsfähigkeit von Kohlenmonoxid – es drängelt sich sozusagen vor. Und in der Zelle angekommen blockiert das Kohlenmonoxid das Atemzentrum in der Zelle und verhindert so die Sauerstoffverwertung.Folge kann ein lebensbedrohlicher Sauerstoffmangel in den Geweben sein.

Der Genuss von Wasserpfeifen erfreut sich zunehmender Beliebtheit, die Konsumenten sollten sich jedoch der gesundheitlichen Risiken bewusst sein.

Doch neben den unmittelbar auftretenden Symptomen sind auch neurologische Spätschäden bekannt. Diese sind häufig Konzentrationsstörungen,Schlafstörungen, Gleichgewichtsprobleme und führen somit in einigen Fällen auch zur langfristiger Beeinträchtigung der Lebensqualität bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Auch das ein Grund, warum eine schnelle Therapie möglichst innerhalb der ersten vier Stunden wichtig ist.

Am Leipziger Uniklinikum ist seit Jahresbeginn eine hyperbare Sauerstofftherapie (hyberbare Oxygenierung,HBO) in der Druckkammer möglich. Durch den dreifach erhöhten Umgebungsdruck, der etwa einer Wassertiefe von 20 Metern entspricht, kann die 20-fache Menge Sauerstoff im

Blut gelöst und somit der Sauerstoffmangel in den Geweben sofort unterbrochen werden.In der Regel erfolgen drei Behandlungen innerhalb von 24 Stunden.Ob eine Behandlung erfolgt, wird aber nicht nur von spezifischen Blutwerten abhängig gemacht, erläutert Dr.Kluba, sondern berücksichtigt werden maßgeblich auch die klinischen Befunde, die Expositionsdauer und bestimmte Risikokonstellationen.

Ein junger Mann in Leipzig wurde unlängst noch in der Shisha-Bar mehrfach bewusstlos, wodurch sich ein Zusammenhang zwischen Wasserpfeifenkonsum und Bewusstlosigkeit leicht herstellen ließ. Er wurde erfolgreich in der Druckkammer am UKL behandelt.

Seite 5
Dimo Rieß
to :S te fan Straube
Auch in der Zentralsterilisation konnten die Parlamentarier hinter die Kulissen blicken, hier die SPDBundestagsabgeordnete Daniela Kolbe (M.).
to :S te fan Straube
Dr.Karsten Kluba leitet das Hyperbarmedizinische Zentrum am UKL.
| LieBiGStRASSe AKtUeLL

sind die Ersten und die Letzten bei jeder Veranstaltung im Klinikum“

Auf einen Kaffee mit Thomas Lange, Gruppenleiter im Zentralen Veranstaltungsmanagement (ZVM)

Ob Tage der offenen Tür, Weiterbildungsveranstaltungen oder Kongresse: Dafür müssen Tische, Stühle und Aufsteller herangeholt werden, Hörsäle müssen geöffnet sein und die Technik sollte funktionieren. Das alles und noch viel mehr erledigen nicht Heinzelmännchen, sondern Thomas Lange und sein Team vom Zentralen Veranstaltungsmanagement. Das sind vier handwerklich sehr versierte Männer plus studentische Hilfskräfte, die bei den mehr als 500 Veranstaltungen, die im Jahr am Klinikum stattfinden, stets die Ersten und die Letzten sind.

Frage: Über Ihrem Schreibtisch ist ein n Spruch von Konfuzius zu lesen.Sind Sie eher der praktische oder der philosophische Typ?

Thomas Lange: An diesem chinesischen Philosophen liebe ich seinen Pragmatismus, wenn er sagt: „Lass es mich tun und ich werde es können.“ Das entspricht meinem Naturell. Denn ich packe als gelernter Schlosser eher an, setze gerne Sachen um und fasse lieber selbst mit an als daneben zu stehen und große Worte zu schwingen.Ich bin zwar Gruppenleiter in der Stabsstelle Zentrales Veranstaltungsmanagement, aber unser kleines Team, bestehend aus vier Haustechnikern beziehungsweise Hausmeistern und verstärkt mit studentischen Hilfskräften,muss nicht groß dirigiert werden.Da weiß je-

der,wann wo anzupacken ist.

Was wird da n so alles angepackt?

Nun, wir betreuen alle Veranstaltungen,die im Klinikum stattfinden.Wir haben vor zwei Jahren mit 160 Veranstaltungen begonnen; in diesem Jahr sind es schon über 500. Die breite Palette reicht von der Hörsaalbetreuung über Tage der offenen Tür und Weiterbildungsveranstaltungen bis zu Patientenseminaren und Kongressen. Da sind wir Dienstleister,

bauen Stände auf, betreuen die Veranstaltun gs te ch nik und bauen dann alles wieder ab Wir sind praktisch die Ersten und die Letzten bei jeder Veranstaltung im Klinikum.

Sie haben Schlosser gelernt. Bei der n Hörsaalbetreuung geht es aber um Computertechnik. Wie passt das zusammen?

Ich habe Schlosser und Baumaschinist ge-

AnspruchsvollerJob sichert Leistungsfähigkeit im Alter

lernt und vor nunmehr 25 Jahren im Klinikum angefangen.Hier war ich unter anderem Hausmeister und Betriebshandwerker, wofür ich immer wieder dazulernen musste.Jetzt als Gruppenleiter habe ich wiederum viel dazugelernt. Der Schlosser und der Computer – ja,das passt schon, wenn man dazulernen will.Zudem läuft heute schon jeder Auftrag über den Computer. Die Zeit der Zettelwirtschaft ist vorbei. Outlookund SAP-Kenntnisse sind wichtig. Von der Bestellung einer Glühlampe bis zur Erfassung von Arbeitszeiten – das läuft heute alles über den PC.

Was einst der Hände Arbeit genannt n wurde, könnte man heute das Ergebnis des Zwei-Finger-Wischens nennen. Geht so nicht auch etwas Handwerkerstolz dahin?

Ach, wissen Sie: Ich mache meinen Job gern. Und dass das Hauen mit einem Hammer mehr Handwerkerstolz auslöst als der kleine Dreh oder Wisch am Notebook, mit dem der Beamer den Inhalt des Bildschirms an die Wand wirft – das möchte ich doch bezweifeln. Für mich ist der Umgang mit Technik immer ein Vergnügen gewesen, ob sie nun gehauen oder gestreichelt werden will.Am Ende muss die Zufriedenheit des Kunden stehen. Dieser Aspekt, den ich immer in den Mittelpunkt gerückt habe, scheint mir hier und da etwas verloren zu gehen. Dabei stellt diese Kundenzufriedenheit doch die Grundlage jedes Handwerkerstolzes dar Interview: Uwe Niemann

Medizinische Langzeitstudie untersuchte 1054 Senioren aus Leipzig /Große internationale Resonanz

Wer im Berufsleben jahrelang in- n tensiv gefordert wurde, der zeigt sich auch im Alter leistungsstark. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie von Sozialmedizinern an der Universität Leipzig, die in der renommierten amerikanischen Fachzeitschrift Neurology erstmals veröffentlicht wurde

Die Forschungsergebnisse finden weltweit bereits große Resonanz. So haben unter anderem die britischen Tageszeitungen Daily Mail und The Times sowie das Forbes Magazine detailliert darüber berichtet. Für die Studie „Leila75+“ des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) wurden 1054 Senioren aus Leipzig über acht Jahre regelmäßig untersucht und auf ihre geistige Leistungsfähigkeit getestet

Die Mediziner befragten die Teilnehmer ausführlich zu ihrem Berufsleben und zu bestimmten Anforderungen,mit denen sie im Job konfrontiert waren.Dazu gehörten beispielsweise Strategieentwicklung,Konfliktbewältigung,Informationsbewertung,Datenanalyse oder

Konzentration auf Details.

„Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass die Art der Arbeitsaufgaben während unseres Berufslebens einen wichtigen Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit im Alter hat“, sagte Studienautorin Dr Francisca Savéria Then vom ISAP an der Medizinischen Fakultät. Möglicherweise sei dies noch ein wichtigerer Einfluss als Bildung Während schon lange bekannt ist, dass eine gute Bildung einen Schutzfaktor gegen die Entwicklung von Demenzen darstellt, fand der Einfluss der beruflichen Anforderungen bisher wenig Beachtung Diejenigen unter den Leipziger Studien-

teilnehmern, die in ihrem Berufsleben das höchste Niveau in allenAnforderungsbereichen hatten, schnitten auch im Alter am besten ab und hatten im weiteren Studienver lauf die geringsten Abbauerscheinungen So verschlechterte sich ihre Leistungsfähigkeit innerhalb von acht Jahren nur halb so stark wie die von Personen mit dem niedrigsten Anforderungsniveau.

„Einige spezifische Anforderungen im Berufsleben trainieren anscheinend das Gehirn, wodurch die Leistungsfähigkeit im höheren Alter langfristig aufrechterhalten werden kann“,erklärte der Arbeits-

gruppenleiter der Studie, Dr.Tobias Luck

Durch die internationale Resonanz auf die Forschungsergebnisse fühlen sich die Macher der Studie auf ihrem Weg bestätigt. „Solche Erfolge spornen vor allem Nachwuchswissenschaftler an“,zeigte sich ISAP-Chefin Prof.Steffi Riedel-Heller erfreut. Die Institutsleiterin hatte 1997 die viel beachtete, damals deutschlandweit erste Senioren-Studie „Leila75+“ zur geistigen Fitness im Alter mit ins Leben gerufen.Erste Ergebnisse wurden im Jahr 2000 vorgelegt.

„Die Leipziger sind traditionell sehr offen für derartige Forschungen“, sagte die Wissenschaftlerin. 80 Prozent der Ausgewählten haben sich an der Studie beteiligt. Eine Traumquote, so Riedel-Heller, „die die intensive Forschung möglich gemacht hat“.Die Studie sei zudem für andere Projekte Vorreiter gewesen. Dazu gehört die LIFE-Studie der Leipziger Uniklinik. Das größte wissenschaftliche Vorhaben der sächsischen Landes-Exzellenzinitiative erforscht Ursachen von Zivilisationskrankheiten André Böhmer

„Wir
LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 6
Fo to :d pa
Wer im Beruffit bleibt,hat im höheren Alter weniger Probleme mit der geistigen Leistungsfähigkeit. Thomas Lange ist Gruppenleiter im Veranstaltungsmanagement des UKL. Fotos: Ines Christ

Zehn Jahre UKL-Patientenmagazin: Eine Dekade frische Infos aus der Liebigstraße

Das Titelblatt der ersten Ausgabe des UKLPatientenmagazins aus dem Mai 2005.

„Was, alle 14 Tage wollt ihr so viele Sei- n ten füllen? Na dann, viel Erfolg – ich gebe euch einen Monat, dann wisst ihr nicht mehr, was ihr schreiben sollt.“ Derbe Kommentare sind unter Journalisten nichts Ungewöhnliches, sie gehören zum Alltagsgeschäft dazu Aber auch erfahrene Kollegen können sich irren: Aus dem einen MonatsindzehnJahreUKL-Patientenmagazin geworden.

Mit der aktuellen Ausgabe halten die Leser nun die 243. Ausgabe des UKL-Magazins als spannende Lektüre in den Händen.Was vor zehn Jahren als mutiges Experiment startete,gehört heute zu den bekanntesten Medizin-Medien in der Wachstumsregion Leipzig Das Universitätsklinikum Leipzig und sein Partner, die Redaktion und der Verlag der Leipziger Volkszeitung,betraten damals komplettes Neuland. Noch nie in der deutschen Mediengeschichte gab es eine derartige Kooperation zwischen einem Universitätsklinikum und einem Tageszeitungsverlag.Viele erfolgreiche Jahre später kennen die Patienten des UKL, viele Menschen der Region Leipzig und an Medizin Interessierte das

Patienten und Besucher

Das Original aus der uniklinik

Im Jahr 2005, vor fast auf den Tag genau zehn Jahren,erschien die erste Ausgabe des Gesundheitsmagazins des Uniklinikums Leipzig.Unter dem Titel „Gesundheit und mehr“ informieren wir seitdem alle 14 Tage Patienten, Besucher und alle interessierten Leser über aktuelle Themen aus dem UKL – rund um die Gesundheit.

Vor zwei Jahren haben wir das Magazin modernisiert und mit dem neuen Titel „Liebigstraße“ auf den ersten Blick erkennbar gemacht, woher die Zeitschrift kommt: aus dem Uniklinikum im Herzen Leipzigs, für viele oftmals einfach die „Liebigstraße“

Wir haben manches in zehn Jahren verändert, aber eines ist immer gleich

UKL-Gesundheitsmagazin als aktuellen und kompetenten Begleiter vor, während und nach einer Behandlung an der Uniklinik. Doch auch in der Mehrheit der Praxen von

geblieben – in unserem Magazin finden sich aktuelle und umfangreiche journalistisch aufbereitete Informationen mit hohem Nutzwert. Das macht unser Gesundheitsmagazin zu einem ganz besonderen und einzigartigen. So besonders,dass unsere Idee über die Zeit auch viele Nachahmer gefunden hat. Ein Zeichen, dass wir richtig liegen mit unserem Magazin. Und wenn auch Sie Lust bekommen haben,das Original zu lesen – besuchen Sie uns im Internet oder kommen Sie einfach in die Liebigstraße!

Helena Reinhardt Pressesprecherin des UKL und Chefredakteurin von „Liebigstraße aktuell“

niedergelassenen Ärzten der Region gibt es die „Liebigstraße aktuell“ zu lesen und zum Mitnehmen:Denn auch nach zehn Jahren bleibt das Magazin kostenlos für alle Interes-

sierten.Somit kann das Experiment „Gesundheitsmagazin“ mehr als nur geglückt bezeichnet werden.Es ist ein voller Erfolg geworden

In Zeiten,in denen sich der Einzelne immer stärker um seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit kümmern muss, ist die „Liebigstraße aktuell“ alle 14 Tage ein wertvoller Ratgeber für die gesundheitliche Prävention oder bei der Suche nach dem passenden Spezialisten an der Uniklinik – den viele Leser nicht missen möchten Damit die Informationen im digitalen Zeitalter schneller zum Nutzer gelangen,hat das UKL schon vor einigen Jahren einen weiteren kostenlosen Service für die Leser eingerichtet: Alle Ausgaben der „Liebigstraße aktuell“ gibt es zum Nachlesen oder Download auch auf der Internetseite des Universitätsklinikums. So können die interessanten Beiträge auch auf PC, Smartphone und Tablet-Computer gelesenwerden Was die damalige Sorge des vorschnellen Kollegen betrifft: Tolle und spannende Themen wird das Redaktionskollegium der „Liebigstraße aktuell“ auch in Zukunft genügend am UKL finden Frank Schmiedel, Ines Christ

| Liebigstrasse aktueLL seite 7
Fo to s: St efan
„Liebigstraße aktuell“ feiert mit dieser ausgabe zehnjähriges bestehen
Straube
Ob Prävention oder die Suche nach dem passenden Spezialisten – das Magazin des UKL informiert seit zehn Jahren Modern und informativ: Die Seite 1 der neuen „Liebigstraße aktuell“. Auch viele Mitarbeiter,wie hier Abnahmeschwester Katja Kallenbach aus dem Blutspendeinstitut, schauen regelmäßig in die „Liebigstraße aktuell“. In den Wartebereichen der Ambulanzen kann man sich in der neuesten Ausgabe über das Universitätsklinikum informieren.

Herausforderung Intensivmedizin

Patienten werden auf einer Intensivstation betreut, weil sie nach einem großen Eingriff besonders intensiv überwacht oder wegen ihrer sehr schweren Erkrankung besonders intensiv behandelt werden müssen. Um das zu gewährleisten, gibt es in der Interdisziplinären

Operativen Intensivstation (IOI) der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am UKL einige Besonderheiten: Zum einen übernehmen drei geschulte Pflegekräfte den innerklinischen Transport von Intensivpatienten, die Betreuung der Gerätetechnik und die Einweisung in medizinische Geräte der Intensivstation, um ihren Kolleginnen und Kollegen am Patienten den Rücken freizuhalten. Zum anderen arbeitet hier eine Psychologin, die Patienten und Angehörigen hilft, die Realität einer Intensivstation zu verarbeiten.

Drei Schwestern halten Pflegekräften den Rücken frei

Transport- und Gerätedienst der Interdisziplinären Operativen Intensivstation (IOI) kommtPatientenzugute

„Auf unserer IOI“, so Thomas Jung, n Leiter des Pflegedienstes der Intensivstation,„erfolgt eine Rund-um-die-UhrBehandlung mit hochmoderner Medizintechnik. Aber was ist, wenn bei einem Patienten eine radiologische Untersuchung nötig ist? Dann kann man selbst für die zehn bis 20 Minuten, die Transport und Untersuchung brauchen, keinesfalls auf das Monitoring und die Obhut einer intensivmedizinisch ausgebildeten Krankenschwester verzichten. Und wenn eines der vielen Geräte ausfällt, die rund um die Uhr die Patienten überwachen? Dann muss schnellstens ein Austausch erfolgen.“

Für diese und weitere Notfälle wurden drei Schwestern qualifiziert,die den Intensivtransport eines Patienten begleiten und mit viel technischem Verständnis den Funktionsdienst Gerätetechnik übernehmen: Sindy Heiber,Madlen Hippauf und Nicole Stephan. „Beim Gerätedienst kümmern wir uns um die Reparatur defekter Geräte“,erklärt Schwester Sindy. „Zudem können wir Einweisungen an den Geräten geben. Wir sind Bindeglied zwischen der Medizintechnik und den Anwendern, also Ansprechpartner für die Pflegekräfte und Ärzte.“

Wie Thomas Jung erläutert,wurden mit dem Bezug des Neubaus in der Liebigstraße die verschiedenen Intensivstationen zusammengeführt. „Von Anbeginn der Inbetriebnahme der Intensivstation im Jahr 2003 arbeiten die Kolleginnen im Funktionsdienst Gerätetechnik, später wurde der innerklinische Intensivtransport aufgebaut“,blickt der Leiter des Pflegedienstes der Intensivstation zurück. Wochentäglich von 7 bis 15.30 Uhr sind diese beiden Dienste besetzt; bei der Planung wird versucht einzuhalten, dass immer zwei der Schwestern im Dienst sind.

Transportschwester immer am Patienten

„Durchschnittlich sechs- bis achtmal am Tag steht ein Intensivtransport an“,erzählt Schwester Nicole. „In der Regel geht es von der ITS zu verschiedenen radiologischen Untersuchungen oder zum Herzkatheter. Der Zeitaufwand ist ganz unterschiedlich –bis zu drei Stunden kann so eine Untersuchung dauern.Dabei begleite ich den Intensiv-Patienten nicht nur auf der Fahrt, sondern auch bei der Untersuchung,sodass er stets unter Kontrolle ist. Ich stehe also immer am Patienten. Natürlich ist auch ein Arzt dabei und in der Regel ein Krankenträger.“

Ziel des innerklinischen Intensivtransportes ist die fürsorgliche und sichere Betreuung der Patienten. Deshalb werden die Patien-

tendaten auch während der Fahrten ständig erfasst. Dafür hat Schwester Nicole, die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit der Zusatzausbildung als Mentorin, ein Protokoll erarbeitet,das eine lückenlose Dokumentation ermöglicht.

Ein weiterer Vorteil der in den meisten Fällen geplanten Untersuchungen besteht darin, dass die Prozesse der Diagnostik genau abgestimmt werden können. Der IntensivPatient kommt also just-in-time in der Radiologie an und kann ohne Wartezeiten sofort in den Untersuchungsraum gerollt werden.„Das klappt inzwischen so gut, dass die Tür schon offen steht, wenn wir ankom-

men“,sagt Nicole Stephan, die seit 1999 als Gesundheits- und Krankenpflegerin am UKL arbeitet

Defekte Geräte schnell zur Reparatur

58 Intensivbetten, jedes mit zehn bis zwölf verschiedenen Geräten ausgestattet,die rund um die Uhr laufen – da geht fast jeden Tag etwas kaputt. „Natürlich werden sofort Ersatzgeräte verwendet, die defekten Geräte sollen aber nicht sinnlos irgendwo herumstehen, bis irgendjemand sie zur Reparatur sendet.Darum kümmern wir uns beim Funktionsdienst Gerätetechnik“,erläutert

Schwester Madlen.Neben der Vollständigkeit und Funktionalität der Medizintechnik kümmert sich der Gerätedienst auch um den Nachschub von Verbrauchsmaterialien für die Geräte. Weitere Aufgaben sind – die drei Schwestern staunen selbst, was da alles zusammenkommt – das Sterilgutmanagement, die Bestellung und Verwaltung von technischen Gasen, die Kontaktstelle zu Vertretern der technischen Geräte der ITS. Sie sind Ansprechpartnerinnen für die zwei im Freiwilligendienst Arbeitenden.Deren Einweisung ist vor allem in der Anfangszeit eine echte Herausforderung.„Wir sind auch Ansprechpartner für Ärzte, wenn es um den Umgang mit Technik geht“,betont Schwester Sindy. „Zudem stehen wir im Kontakt mit den Haustechnikern. Überhaupt würde ich sagen,sind wir manchmal das Navi der Intensivstation. Wo finde ich dies, wo liegt jenes? Da werden immer wir angesprochen.“

Jede Woche eine Geräte-Schulung

Die Technik steht im Mittelpunkt, so Madlen Hippauf, die als Gesundheits- und Krankenpflegerin zudem eine Fachweiterbildung Anästhesie und Intensivmedizin absolviert hat. Einmal pro Woche vermittelt sie mit ihren beiden Kolleginnen den Umgang mit den Geräten.Diese Anwenderschulungen werden im kleinen Kreis gehalten, sodass sie informativ und individuell zugleich sein können. „Wir kennen so manchen Trick“,lächelt Schwester Madlen,„den wir gern weitergeben.“ Bei neuen Geräten werden die drei Schwestern vom Hersteller eingewiesen. Mit dieser Ersteinweisung haben sie dann die Befugnis, ihr Wissen weiterzugeben und ihre Kolleginnen auf der ITS zu schulen.

Der Funktionsdienst hat die drei Schwestern etwas vom Patienten entfernt. Leichter geworden ist ihre Arbeit dadurch aber nicht. Körperliche Herausforderungen wie das hauseigene Dialysegerät, das gefüllt etwa 200 Kilogramm auf die Waage bringt, sind immer wieder zu bewältigen.Dennoch lieben sie ihre gegenwärtige Tätigkeit. „Man muss sicher ein Faible für Technik haben, um hier zu bestehen“,sagt Schwester Nicole. „Bei uns zu Hause programmiere ich das Telefon;als junges Mädchen bin ich nicht davor zurückgeschreckt, mit der Bohrmaschine zu arbeiten.“

Das Wichtigste,das die drei Schwestern auszeichnet, ist aber ihre Einstellung,wie Thomas Jung betont: „Mit ihrer Arbeit als Transportschwester oder im Gerätedienst halten sie den Schwestern und Pflegern, die unmittelbar am Patienten tätig sind, den Rücken frei. Und das kommt letztlich allen Patienten zugute.“ Uwe Niemann

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 8
Fo to s: In es Chr ist
Im Gespräch: Sindy Heiber,Nicole Stephan und Madlen Hippauf (von links) im Geräteraum der Intensivstation. Sindy Heiber bereitet das mobile Dialysegerät am frühen Morgen für einen Patienten vor. Nicole Stephan begleitet eine Patientin zu einer Untersuchung.

Eine Nummer für den Notfall

ukL-Notfallteam mittlerweile mit weit mehr als 1000 einsätzen

Durchschnittlich zwei bis vier Minu- n ten braucht das Notfallteam des UKL, dann ist es schon an Ort und Stelle Das Notfall-Duo, bestehend aus einem erfahrenen Arzt beziehungsweise einer erfahrenen Ärztin und einer Intensivpflegekraft der Interdisziplinären Operativen Intensivstation, wurde allein im Jahr 2013 mehr als 200-mal zu einem Notfall innerhalb des Klinikums gerufen. Herzstillstände, Treppenstürze, Luftnot, Schwindelattacken und unklare Notsituationen – all das sind Fälle, in denen das Team zum Einsatz kommt.

„Seit der Einführung des Dienstes im Jahr 2007 konnten so jährlich immer mehr innerklinische Notfälle am UKL noch sicherer und koordinierter begleitet werden“, erklärt Dr.Gerald Huschak, Oberarzt der Interdisziplinären Operativen Intensivstation und Koordinator des innerklinischen Notfalldienstes. „Ein Anrufgenügt und das diensthabende Team setzt sich sofort mit dem Notfallrucksack und Defibrillator in Bewegung.“ Jeder, der irgendwo auf dem Gelände des Uniklinikums plötzlich in gesundheitliche Gefahr gerät, kann so durch die Intensivmediziner sofort und direkt versorgt werden

„Seit 2007 gab es mehr als 1000 Einsätze. Etwa die Hälfte haben wir in den operativen Bereichen, ein Drittel sind Reanimationen“, berichtet Dr.Huschak. „Während der Patient oder verunfallte Besucher,Stu-

Seele in Not

dent oder UKL-Mitarbeiter versorgt wird, wird parallel über Absprachen mit den Kollegen auf der Intensivstation der weitere Weg im Klinikum koordiniert.So kann zum Beispiel im Fall eines Herzinfarkts gleich das Herzkatheterlabor der Abteilung

für Kardiologie und Angiologie informiert und der Notfallpatient dorthin transportiert werden.Das spart kostbare Zeit, die bedeutend dafür ist, wie gut sich jemand wieder erholt.“

Den Notfalldienst leistet das UKL seit Ende

Psychologin svenja teufertunterstützt Patientenund deren angehörige

Eine lebensbedrohliche Er- n krankung mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen, ringsum seltsame Apparate, nachts schreckliche Träume –und wie wird das mit dem Job weitergehen? Die persönliche Situation, die Umgebung einer Intensivstation und die unklare Perspektive, all dies führt bei vielen Patienten einer Intensivstation zu einer hohen psychischen Belastung, die auch über den Krankenhausaufenthalt hinaus anhalten kann. Um die Folgen abzumildern, hat die Interdisziplinäre Operative Intensivstation (IOI) am UKL einen besonderen Dienst eingerichtet: DiplomPsychologin und Psychoonkologin Svenja Teufert kommt regelmäßig zu Patienten, um ihnen und ihren Angehörigen psychosoziale Unterstützung anzubieten.

„In der Regel haben die Ärzte mit dem Patienten gesprochen und ihm ein Gespräch mit mir vorgeschlagen“, erzählt die 43-Jährige. „Wenn ich dann zum Patientenbett komme, stelle ich mich vor und frage beispiels-

weise, wie es heute geht und was momentan die größte Belastung darstellt. So komme ich ins Gespräch und erfahre

vom körperlichen und seelischen Befinden,von den Ängsten und Sorgen.Wenn ein Patient beispielsweise berichtet, dass ihm die Bilder seines Unfalls immer wieder erscheinen,erkläre ich, wie das zu deuten ist. Vor allem aber mache ich klar,dass eine psychische Reaktion auf eine große Belastung,oft auch verbunden mit einer existenziellen Bedrohung,der Situation angemessen und daher verständlich ist. Viele erleben das zum ersten Mal. Und da hilft es, Informationen zu vermitteln und zu erklären,um die Realität einer Intensivstation gut zu verarbeiten.“

Ob Verkehrsunfall,schwere Erkrankung oder Operation –für die allermeisten Patienten ist es ganz wichtig, sich zu entlasten,sich den Druck und die Sorgen von der Seele zu reden.Svenja Teufert achtet bei ihren Gesprächen auch auf die Lebenssituation des Patienten. Was hilft ihm? Wo findet er Unterstützung? Im besten Falle ist dies der Partner oder eine Familie, die während des Aufenthaltes auf der Inten-

Oberärztin Dr.Diana Becker-Rux (links) und Schwester Sylvia Köppen, Stationsleiterin der Station IOI-C, gehören zu den Reanimations-Teams am UKL. Sie zeigen,wie sie im Ernstfall den 25 Kilogramm schweren Notfallkoffer und den Defibrillator für den Einsatz vorbereiten.

2013 auch für das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in der Stephanstraße und bietet den Mitarbeiternder kooperierenden Forschungseinrichtung auch Schulungen an.

Sandra Hasse

sivstation mit Besuchen Halt geben. „Wenn jemand alleinstehend ist, kann ich während des Krankenhausaufenthaltes den Besuchsdienst einbeziehen“,erläutert die Diplom-Psychologin. „Für die Zeit danach habe ich inzwischen eine gut sortierte Kartei mit vielen Kontaktadressen, auf die der Patient nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zurückgreifen kann.“

Aber auch Angehörige und Freunde sind bei Svenja Teufert gut aufgehoben. Schon wenn sie an der Tür zur IOI klingeln, sich im Besucherraum umziehen, ist eine Atmosphäre von Unruhe und Bedrücktheit zu spüren.Man glaubt die stillen Fragen zu hören:Wie geht es weiter? Wie schaffen wir die Betreuung in der Familie? „Man kann die Angehörigen durch Informationen und Beistand darin unterstützen,diese Herausforderung zu bewältigen und einen Umgang mit der veränderten Lebenssituation zu finden“, so Svenja Teufert. „Im Stationsalltag kann all dies von Ärzten und Pflegern nicht allein geleistet werden.Ich habe die Zeit und kann mich mit zum Gespräch hinsetzen,zuhören,erklären,Hinweise und Rat geben. Diese Zuwendung und Unterstützung hilft vielen,wieder Boden unter die Füße zu bekommen.“

Uwe Niemann

| Liebigstrasse aktueLL seite 9
Fo to s: In es Chr ist
Psychologin Svenja Teufert spricht auf der IOI mit Patienten nach einem Unfall, aber auch mit deren Angehörigen

mephisto 97.6 feiert Geburtstag

20 JahreLokal- und Ausbildungsradio der Uni Leipzig /Festakt mit Live-Radio-Show

Mit Sondersendungen, einer Fach- n tagung und einer großen Party erinnert mephisto 97.6 an den Sendestart im Mai 1995. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum 20. Jubiläum des Lokalradios der Universität Leipzig steht dabei der besondere Erfolg in der praxisnahen Journalistenausbildung Hunderten Medienmachern diente das deutschlandweit einzigartige Projekt als Sprungbrett für den späteren Beruf. "Viele Journalisten haben ihre ersten Schritte bei mephisto 97.6 gemacht", sagt Chefredakteurin Paula Drope. "mephisto 97.6 ist ein Ort, an dem man in einem geschützten Raum und unter realen Bedingungen Journalismus lernen kann."

Die Journalistenausbildung thematisiert das Team von mephisto 97.6 mit einer eigenen Tagung.Am 29. Mai 2015 diskutieren 120 junge Medienmacher aus ganz Deutschland über die Qualität und neue Entwicklungen in der journalistischen Ausbildung.Die Tagung mit dem Titel "Reporterzukunft – Zukunftsreporter" findet im Hauptgebäude der Universität Leipzig statt. Als Referenten konnten gefragte Vertreter aus Medienpraxis und Wissenschaft gewonnen werden

Einen Tag später,am 30. Mai, sind etwa 300 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowieviele ehemaligemephisto-Mitarbeiter ins Täubchenthal eingeladen.Dort präsentiert das Team eine LiveRadio-Showzum 20. Jubiläum. Für den Festakt zugesagt haben unter anderem Oberbürgermeister Burkhard Jung,Universitätsrektorin Beate Schücking und Gewandhausdirektor Andreas Schulz. Außerdem reisen mehr als 100 Ehemalige aus dem gesamten Bundesgebiet für die Feierlichkeiten nach Leipzig Darüber freut sich Chefredakteurin Paula Drope besonders."Wir haben ein riesiges Alumninetzwerk, und es gibt mittlerweile mehr als 1000 ehemalige Mephistos. Dieses Netzwerk unterstützt uns sehr,und der Erfolg der Ehemaligen zeigt auch, wie gut die Ausbildung bei mephisto 97.6 ist."

Das Lokal- und Ausbildungsradio begleitet das Geschehen in Leipzig seit 20 Jahren von Montag bis Freitag mit vier Stunden Programm. "Neben einem Ausbildungssender ist mephisto 97.6 mit der eigenen UKW-Frequenz ein Lokalradio,das in den 20 Jahren seines Bestehens ein wichtiger Bestandteil der Lokalberichterstattung in Leipzig geworden ist. Unseren Hörern gefällt vor allem der alternative Zugang,den die Reporter von 97.6 zu ihren Themen wählen", sagt der geschäftsführende Programmdirektor Prof.Dr. Hans-Jörg Stiehler.

Als alternativ darfauch die Musikfarbe gelten,für die der Sender schon immer viel Lob und zugleich Kritik bekommen hat. Eine Kostprobe dieser Musik präsentiert mephisto 97.6 auf der großen Geburtstagsparty am 30. Mai 2015 ab 21 Uhr im Täubchenthal in Plagwitz. TheRadio Department reisen für den Auftritt extra aus Schweden an, Ball Park Music sind in Australien zu Hause und mit Micronaut ist auch der lokale Leipzig-Sound vertreten.

Auch im Programm feiert mephisto 97.6 sein 20. Jubiläum. Geplant sind mehrere Vor-Ort-Produktionen im Stadtgebiet.

Am 31. Mai 2015, auf den Tag genau 20 Jahre nach Sendestart, gibt es außerdem eine Premiere:mephisto 97.6 sendet zum ersten Mal an einem Sonntagabend. Dafür stellen die Kollegen von R.SA von 18 bis 20 Uhr die gemeinsame Frequenz 97,6 MHz zur Verfügung In den vergangenen 20 Jahren hat die Medienwelt und damit auch das Lokal- und Ausbildungsradio einen turbulenten Wandel erfahren.Zeuge dieses Wandels ist ein Buch,das der Alumni- und Förderverein des Senders jüngst herausgegeben hat. "Wer zum Teufel sind Sie?" versammelt auf 136 Seiten mehr als 20 sehr persönli-

che Geschichten rund um mephisto 97.6. Das Buch ist im VISTAS-Medienverlag erschienen und kostet 9,76 Euro Als Mitveranstalter der Festwoche konnte die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) gewonnen werden.Außerdem gilt der Dank des mephisto-97.6-Teams der Sparkasse Leipzig,dem US-Konsulat, dem Freundeskreis mephisto 97.6 e.V., dem Kabelnetzbetreiber Primacom, der Leipziger Konsumgenossenschaft und der Regiocast. mephisto 97.6 ist Deutschlands erstes Universitäts-, Ausbildungs- und Lokalradio mit eigener UKW-Lizenz. Seit dem Sendestart am 31. Mai 1995 berichtet mephisto 97.6 unabhängig über alle Geschehnisse im Großraum Leipzig.Gemäß des Slogans "Radio für Kopfhörer" konfrontiert der Lokalsender seine Hörer von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhrsowie von18bis 20 Uhrmit anspruchsvollen Inhalten

Weit mehr als 1000 Nachwuchsjournalisten wurden in einer in Deutschland einzigartigen Mischung aus Theorie und Praxis ausgebildet. Viele ehemalige Mitarbeiter arbeiten heute bundesweit in Redaktionen, Pressestellen und Agenturen Neben dem lokalen Informationsprogramm setzt mephisto 97.6 auch auf die ganz besonderen Spielarten des Mediums Radio.Ab 19 Uhr laufen in Spezialsendungen Features, Hörspiele, lange Interviews und Satire – echte Raritäten in der sächsischen Radiolandschaft. Das Programm von mephisto 97.6 wird ausschließlich von Studenten gestaltet.Sie arbeiten neben dem Studium eigenverantwortlich und ehrenamtlich. Ohne ihre Leidenschaft und ihr Engagement wäre die 20-jährige Erfolgsgeschichte des Lokalradios der Universität Leipzig

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 10
nicht möglich gewesen. Carsten Heckmann Ausbildung in Theorie und Praxis: Franziska Lehnst und Theresa Seiter besuchen die Sommerakademie beim Uni-Radio Mephisto in Leipzig. Andreas Hönig nimmt die gesprochenen Texte im Radiosendestudio (hinten)auf. Foto: André Kempner
Fo to :A ndr éK empner
Seit zwei Jahrzehnten lernen Studenten alles rund ums Radio.Viele Absolventen haben ihren Weg gemacht, arbeiten jetzt bei privaten und öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsendern

WirtschaftsstandortLeipzig ist die Nummer1 in Mitteldeutschland

„Focus“-Studie über 402 Städte und Kreise / Altenburger Land schlecht platziert

Der stärkste Wirtschaftsstandort n in Mitteldeutschland ist Leipzig Auf Platz zwei landet der sachsen-anhaltische Saale-Kreis, gefolgt vom Weimarer Land in Thüringen, Dresden und dem Börde-Kreis (Sachsen-Anhalt).

Das ist das Ergebnis einer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Focus“ veröffentlicht wird.Schlusslicht ist in den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen DessauRoßlau; auf dem vorletzten Platz landet das Altenburger Land.

Das Magazin hat alle 402 deutschen Städte und Landkreise in den vier Kategorien „Wachstum und Jobs“,„Firmengründungen“, „Produktivität und Standortkosten“ sowie „Einkommen und Attraktivität“ miteinander verglichen. Die ostdeutschen Regionen belegen dabei in der Wirtschaftshitliste vor allem mittlere und hintere Plätze.

Leipzig steht auf Platz 224, der SaaleKreis aufRang 268. Das Weimarer Land (291), Dresden (294) und der BördeKreis (295) folgen.Top-Standort ist der Landkreis Pfaffenhofen nördlich von München. Kein Wunder:Dort hat unter anderem der Babynahrungshersteller

Hipp seinen Stammsitz und Großkonzern Airbus seine Rüstungssparte angesiedelt. Bundesweite Vizemeister sind gemeinsam die Kreise Heilbronn und Ludwigsburg

Der Süden dominiert dabei. Erst auf Rang 16 erscheint mit dem Main-Taunus-Kreis in Hessen der erste Standort, der nicht in Bayern oder Baden-Württemberg liegt.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard

Jung (SPD) zeigte sich über die mitteldeutsche Führungsposition seiner Stadt nicht erstaunt: „Mich überrascht das Ergebnis nicht.“ Leipzig habe seit fünf Jahren „einen unglaublichen Lauf“ und verzeichne bei steigender Einwohnerzahl einen dynamischen Trend. „Nur mit wirtschaftlicher Entwicklung und den Arbeitsplätzen entsteht eine Sogwirkung“,so Jung.Leipzig werde in den

Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum sorgen für den Zuzug und Aufschwung in der Region. Firmen wie Amazon mit seinem Logistikzentrum sind ein Teil dieses Aufschwungs.

nächsten Jahren weiter aufholen und sich „einmischen unter den zehn stärksten Städten Deutschlands“

Der Leipziger Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht (CDU) meinte, das gute Ergebnis sei ein „Beleg für die Richtigkeit der Orientierung auf die Automobil- und Zulieferindustrie“.Diese Einschätzung bestätigen auch die Autoren der Studie. „Als wichtiger Wirtschaftsturbo erweist sich oft die Autoindustrie.“ Die ansässigen Marken sollten al-

lerdings zu den erfolgreichen gehören – was in Leipzig mit den Fabriken von BMW und Porsche unbestritten der Fall ist. Albrecht mahnte, die hiesige Wirtschaft benötige ungeachtet aller Erfolge weiter Unterstützung.„Trotz vieler positiver Faktoren gibt es noch Luft nach oben wie bei der Wertschöpfungstiefe, im Internationalisierungsgrad sowie bei Forschung und Entwicklung“,pflichtete Andreas Heilmann, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Schmerztherapien bei akutem und chronischem Rückenschmerz

VORTRAGSREIHE

Mittwoch, 10.06.2015 | Zeit: 18:15–19:30 Uhr

Hörsaal im Haus 4, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig

Referent PD Dr Jörg Schnoor

Leipzig,dem Wirtschaftsbürgermeister bei.

Gleichwohl könne Leipzig auf das Ergebnis stolz sein. Verwunderung über die schlechte Platzierung des Altenburger Landes herrschte bei Almut Weinert von der IHK Ostthüringen.„Der Kreis hat eine recht gute Entwicklung gemacht, und wir sehen künftig gute Möglichkeiten – vor allem durch eine weitere Kooperation in der Metropolregion Mitteldeutschland.“ Ulrich Milde

10.JUNI 2015

• Welche Ursachen haben akute bzw chronische Rückenschmerzen?

• Welche neuen Behandlungsmethoden gibt es am UKL?

Foto: Christian Modla
Alle Termine 2015:
www.uniklinikum-leipzig.de
MEDIZIN FÜR
| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 11 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
JEDERMANN

Weiter Rätselraten um Chailly

Gewandhauskapellmeister reduziert Konzerte und zieht sich aus dem Tournee-Geschäft zurück

Wird Riccardo Chailly seinen Vertrag n als Gewandhauskapellmeister bis ins Jahr 2020 erfüllen? Oder sich früher zurückziehen? Sicher scheint einstweilen nur: Die Jahreszahl 2018 – hinter vorgehaltener Hand im Umlauf – ist reine Spekulation. Was bei Lichte besehen nicht bedeuten muss, dass sie falsch ist, aber natürlich auch heißen könnte, dass der Absprung schon früher vollzogen wird. „Aus unserer Sicht“, sagte dazu knapp Gewandhaus-Sprecher Dirk Steiner, „ist das kein Thema, zu dem wir Stellung beziehen müssten“

Jedenfalls nach außen. Intern indes scheint es durchaus Klärungsbedarfzu geben. Kurzfristig wurde eine Orchestervollversammlung einberufen,bei der es konkret um zweierlei ging: Erstens darum, dass Riccardo Chailly die Anzahl seiner Konzerte in Leipzig weiter reduziert (für die kommende Saison sind derzeit 21 Große Concerte mit ihm am Pult geplant) und sich in der Tat vor Vertragsende aus dem Tournee-Geschäft zurückzieht: Die Residence-Tour,die im Oktober für zehn Konzerte mit Werken von Mozart und Strauss nach Wien,Paris, Birmingham und London führt, wird wohl seine letzte mit dem Gewandhausorchester sein. Für die Asien-Konzertreise im März 2016 springt der 87-jährige Ehrendirigent Herbert Blomstedt ein, Chaillys Vorgänger,Gewandhauskapellmeister von 1998 bis 2005.

„Darüber bin ich“,kommentierte auf Nachfrage ein Orchestermusiker,der namentlich nicht genannt werden wollte,diese Informationspolitik, „menschlich tief enttäuscht. Wir haben zehn Jahre lang großartig mit Riccardo Chailly gearbeitet,wir haben in Leipzig und auf der ganzen Welt spektakuläre Erfolge miteinander gefeiert.Da hätte ich es für normal gehalten,dass er uns so etwas persönlich sagt.“

Des Weiteren ging es in der zunächst recht hitzig verlaufenden Vollversammlung um ebenfalls laut gewordene Spekulationen um

Bleibt er, geht er? Riccardo Chailly, Gewandhauskapellmeister 2005-20?? Foto: André Kempner

die Chailly-Nachfolge. Was das anbelangt, so war zu erfahren,habe die Gewandhausleitung eingeräumt, bereits vielversprechende Gespräche zu führen.Wenn man so weit sei, würde das Orchester selbstredend umgehend informiert.Das allerdings ist zunächst einmal nichts Besonderes. Denn dass der 62-jährige Chailly,der seit 2005 Gewandhauskapellmeister ist und Anfang des Jahres überdies

Daniel Barenboim als musikalischen Oberleiter der berühmten Scala in seiner Heimatstadt Mailand beerbte,in Leipzig noch einmal verlängern könnte, davon war ohnehin niemand mehr ausgegangen.Und da Dirigenten der obersten Liga auf viele Jahre im voraus gebunden sind, ist es nicht nur normal, son-

dern dringend notwendig,beizeiten mit der Suche zu beginnen. Ebenso normal ist es, dass nun die Spekulationen ins Kraut schießen. Schließlich herrscht, nachdem die BerlinerPhilharmoniker sich am 11. Mai nicht auf einen neuen Chef haben einigen können,an dieser Front nun erst einmal Zwangspause.

und zweitens hat er bislang nur einmal das Gewandhausorchester dirigiert:im Oktober 2007. Auch Yannick Nézet-Séguin, 40, derzeit Chef in Philadelphia käme gewiss in Frage. Aber auch den müsste das Orchester erst näher kennenlernen.Der Lette Andris Nelsons, 36, seit 2014 und noch bis 2019 Chef in Boston, ist dagegen seit 2011 Dauergast in den Großen Concerten, zuletzt hat er im Dezember am Augustusplatz dirigiert,und das Orchester war,hört man, jedes Mal hellauf begeistert von diesem kommenden Superstar

in der kommenden Saison ist er wieder eingeladen.Gleiches gilt für Alan Gilbert, 48, seit 2009 Chef der New Yorker Philharmoniker, ebenfalls ein sehr interessanter Name, zumal er im Februar angekündigt hat, 2017 von seinem New Yorker Amt zurückzutreten.Die laufende Spielzeit hat er als Einspringer für den verletzten Chailly eröffnet, mit Mahlers Siebter im Gewandhaus und mit Beethovens Neunter auf dem Augustusplatz. Danach ist er mit dem Gewandhausorchester auf Tour gegangen,und auch war die Begeisterung groß, soll die Chemie gestimmt haben Alles durchaus glanzvolle Optionen,und die Liste ließe sich fortsetzen,in den vergangenen Tagen hat sich beispielsweise auch Michael Sanderling,48, Chefdirigent der Dresdner Philharmonie, die Herzen der Musiker erobert. Kurzum: Wer in den vergangenen Jahren das Orchester dirigierte und dabei gut ankam, der ist – theoretisch – im Rennen. Sicher ist zweierlei. Erstens: Wer in diesem Zusammenhang sein Haupt zu früh aus der Deckung in die dünne Luft an der Spitze reckt, ist aus dem Rennen. Und zweitens: Wir werden es Jahre vor dem Abgang Riccardo Chaillys erfahren – wann auch immer der sein mag Vom Maestro selbst jedenfalls war bislang zu diesem Thema nichts Erhellendes in Erfahrung zu bringen:Er sehe derzeit, ließ er aus Mailand schmallippig wissen, keine Veranlassung,die um seine Person kursierenden Spekulationen zu kommentieren.

Peter Korfmacher

Müssen Abc-Schützen bald im Zelt lernen?

CDU-Stadträte warnen vor extremen Engpässen durch unzureichenden Schul-Neubau

Seine Sorge kommt nicht von Ungefähr:

Ein Schulbau benötige inklusive Vorplanungen im Durchschnitt vier Jahre. Selbst die Hoffnung,fehlende Kapazitäten etwa durch Container kurzfristig zu überbrücken,gingen ins Leere. Weil viele Kommunen in Deutschland derzeit vor der Herausforderung stehen, Flüchtlingsunterkünfte zu beschaffen,würden Raummodule nicht nur immer teurer,sondern deutschlandweit auch knapp. „Bis 2020 brauchen wir in Leipzig voraussichtlich 15 neue Grundschulen, acht Oberschulen und sieben Gymnasien.“ Details soll die neue Schulnetzplanung liefern, die die Verwaltung bis Juli vorlegen und der Stadtrat bis Jahresende beschließen soll. Vier Millionen Euro koste eine Grundschule, weiterführende Einrichtungen kämen auf bis zu 20 Millionen. Der jährliche Geburtenzuwachs liege an der Pleiße bei 6,5 Prozent. Jedes Jahr kämen in Leipzig 400 bis 600 Kinder mehr als im Vorjahr zur Welt. Albrecht: „600 Kinder heißt aber:Wir brauchen drei Kitas

und zwei Schulen.“ Doch richtig vorwärts geht es laut Albrecht und Weickert nicht.

Die Revitalisierung alter,leerstehender Schulgebäude ist nahezu abgeschlossen.

Und die laufenden oder bereits beschlossenen Projekte wie die Gymnasien in der Telemann- und Gorkistraße, die Oberschulen am Opferweg und in der Ratzelstraße, die Grundschule in der MaxPlanck-Straße und in der Südvorstadt seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

„Zwar sagt der Sozialbürgermeister überall, dass er das Thema Schulen aufs Tablett hebt“, so die Stadträte, „aber wir nehmen das Gegenteil wahr“

Thomas Fabian (SPD) hatte vor Kurzem auf drohende Probleme beim Schulhausbau hingewiesen. Aufdem Jahrtausendfeld seien zwar eine Grundschule und ein Gymnasium vorgesehen, auf dem Gelände am Bayerischen Bahnhofsogar drei Schularten möglich. „Wir diskutieren darüber seit über einem Jahr und es geht einfach nicht voran“, kritisiert Albrecht.

Die Ihmelstraße, ebenfalls ein potenzieller Schulstandort, falle wahrscheinlich weg. Dort sei die Standorteignung nicht ausreichend geprüft worden.Für die Prager Spitze sehe der Bebauungsplan ebenfalls eine Schule vor, doch nun plane die Stadt an der Stelle ein Flüchtlingsheim. Albrecht sieht nur eine Chance, das drohende Fiasko abzuwenden:„Der Oberbürgermeister muss Schulen zur Chefsache machen.“ Notwendig sei vor allem eine bessere Zusammenarbeit der Ressorts Bauen, Finanzen, Schulen/Soziales – und Flexibilität. „Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden,wir könnten überall dort Schulen bauen, wo die Menschen gerade hinziehen“,sagt Weickert,der wie Albrecht die CDU im Fachausschuss Jugend,Soziales, Gesundheit und Schule vertritt. Notfalls müsse die Stadt künftig wie in den Landkreisen Schülerbeförderung organisieren, wenn sie im Umkreis von zwei Kilometern zum Wohnort keine Grundschule anbieten könne. Klaus Staeubert

LIEBIGSTRASSE
SEITE 12
AKTUELL |
Von Christian Thielemann, dem amtierenden Chef der Staatskapelle in Dresden einmal abgesehen kommen als künftige Gewandhauskapellmeister im Grunde alle in Frage, die auch für Berlin gehandelt wurden:Der fabelhafte Venezolaner Gustavo Dudamel, 34, beispielsweise wird immer wieder gern genannt. Doch erstens ist der noch bis 2021 ans Los Angeles Philharmonic Orchestra gebunden, –

Die perfekte Saison

DHfK-Handballer weiter in Feierlaune: Dem Männer-Aufstieg folgt der deutsche Meistertitel für die A-Jugend

„Unglaublich, einfach nur un- n glaublich!“ Kapitän Jonas Hönicke konnte seine Gefühle nach den nervenaufreibenden 60 Minuten kaum in Worte fassen. Mit neun Treffern hatte er enormen Anteil daran, dass die jungen DHfK-Handballer eine Woche nach ihrem Einbruch in Hessen wieder voll da waren und ihre tolle Saison doch noch mit dem deutschen Meistertitel krönten. Nach dem 26:32 im Hinspiel gelang die ersehnte Aufholjagd vor 1500 Fans in der Arena: Mit 33:25 (14:10) wurde die HSG Wetzlar aus der Halle gefegt – und die grün-weiße Party konnte starten.

Der siebenfache Torschütze Franz Semper machte am Pfingstsonntag sein persönliches Triple komplett: BundesligaAufstieg und Zweitliga-Meisterschaft mit den Männern plus Meistertitel mit der A-Jugend.„Die perfekte Saison, besser geht‘s nicht“,freute sich der 17-Jährige. Geschäftsführer Karsten Günther – sein Töchterchen Anna auf dem Arm – ging durch die Reihen, bedankte sich bei allen Unterstützern und tröstete die Hessen: „Ein Kompliment an die Jungs und das Trainerteam, die aus der verkorksten Partie in Wetzlar die richtigen Schlussfolgerungen gezogen haben.Und ein Dank an das tolle Publikum.“ Weil der 33-Jährige nie an der erfolgreichen Aufholjagd gezweifelt hatte, lagen auch schon die Meister-T-Shirts bereit. Die Goldmedaille bekamen die Leipziger aus den Händen von Weltmeister Christian Schwarzer

Die totale Überzeugung fehlte unter der Woche jedoch bei Trainer André Haber,

der die Chancen mit 35:65 bezifferte.Am Willen seines Teams, das schon oft zurücklag und Auferstehung feierte, zweifelte der 28-Jährige kein bisschen. Doch würden die Kräfte im 28. Pflichtspiel der Saison reichen? Dies war eine von so vielen Fragen.„Ich habe mich noch nie so

viel mit einem Handballspiel beschäftigt wie mit diesem Hinspiel. Wir haben es im Trainerteam immer wieder ausgewertet. Wichtig war,die Informationen gefiltert an die Jungs weiterzugeben, sie nicht zu überfrachten.Alles darf man nicht erzählen, was man erkannt hat.“

UKL und SC DHfK Leipzig – Partner seit 2008

Seit 2008 sind die Männerhandball-Mannschaft des SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet die Mannschaft als Medizinpartner und Sponsor die Mannschaft unterstützt das UKL im Gegenzug bei Aktionen wie aktuell„Leipzig hat Sport im Blut“ zur Werbung von Blutspendern.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei – zum einen in Person von Prof Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem Kollegen Dr René Toussaint auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur Stelle ist. Zum anderen durch Banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und als Spielerpate von Lukas Krzikalla. Außerdem steht das UKL den Spielern mit einer schnellen Versorgung zur Seite, von der Diagnostik bis zur OP und dem Gesundheitscheck vor Saisonbeginn. Wir freuen uns darauf, gemeinsam in die 1. Bundesliga einzuziehen!

„Als wir nach 38 Minuten beim 20:14 erstmals sechs Tore aufgeholt hatten, wusste ich: Wir können es schaffen“, so Haber. „Aber das Schlüsselerlebnis war lange vorher,als wir uns auf einen vertendelten Ball geworfen und diesen zurückerkämpft haben.Da war klar:Die Jungs fighten um jeden Zentimeter.“ Sein Team holte letztlich sogar acht Treffer auf: Denn während des Hinspiels lagen die Leipziger (unter anderem in der Schlussphase) noch deutlicher zurück als am Ende. Leipzig führte im Rückspiel 31:22. Doch die Gäste gaben nie auf und kamen in der 60. Minute beim 32:25 gefährlich nahe, ein Siebenmeterwerfen drohte. Haber nahm die letzte Auszeit, stellte das Team auf die Manndeckung ein, deren Lücken vier Sekunden vor Schluss Sebastian Naumann zum 33:25 nutzte. Der Rest waren Jubel, Sektduschen und Konfetti Der Trainer verabschiedete sich am Tag danach mit seiner Freundin erst einmal in den Kurzurlaub.Am Sonntag konnte Haber endlich mal erleichtert feiern,ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Denn als Assistenz-Trainer der Männer war dies nach dem Aufstieg nur dosiert möglich, da er sofort das nächste Spiel mit der AJugend vor der Brust hatte. „Ich habe während der Saison schon gemerkt, dass es sehr schlaucht. Nun ist es aber umso schöner, da wir mit den Männern und der A-Jugend das Optimum erreicht haben.“ Kommende Saison will Haber sogar auf drei Hochzeiten tanzen:Mit den Männern an der Seite von Cheftrainer Christian Prokop in der Bundesliga bestehen, mit der neuen A-Jugend der Jahrgänge 97/98 an die überragende Saison anknüpfen Und schließlich beginnt Ende Mai auch noch seine A-Lizenz-Ausbildung tom/fs

Die A-Junioren des SC DHfK Leipzig haben die Deutsche Meisterschaft nach Hause geholt. Foto: Christian Modla Karsten Günther (l.) – begleitet von seinem Töchterchen Anna (4) – bedankt sich bei Erfolgstrainer André Haber für die tolle Saison.
| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 13 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Foto: Christian Modla

Junge RBl-kickerund Maskottchen Bulli sorgen für Spaß in der uni-kinderklinik

Nachwuchsfußballer begeisternkleine Patientenmit einem besonderen Besuch

Eine besondere „Visite“ erhielt n Maurice Scholz am Wochenende in der Kinderklinik. Der zehnjährige Merseburger ist dort wegen Diabetes Typ 1 und Mukoviszidose in Behandlung Die komplette U13-Mannschaft von RB Leipzig besuchte Maurice an seinem Krankenbett.

Anlass war die Übergabe einer Geldspende von 1000 Euro,die die jungen Fußballer und ihre Trainer in Begleitung von Bulli, dem RB-Maskottchen,an die Stiftung Kinderklinik Leipzig überreichten Darüber hinaus brachten die RB-Spieler jede Menge Fanartikel wie Basecaps, Schals, Anhänger und Aufkleber sowie TShirts mit.

Das Geld hatte die Mannschaft im Rahmen eines Turniers gegen den VfL Wolfsburg,den Hamburger SV,Hannover 96 und den Halleschen FC gesammelt. Am Rande des Spiels wurden beispielsweise Kuchen und Bratwürste verkauft.

Maurice genoss den Besuch der Nachwuchsbullen an seinem Bett sehr.Besonders freute er sich über sein eigenes Basecap und einen von der Mannschaft signierten RB-Schal. Da er in Merseburg selbst im Verein spielt, kam er mit den Fußballern von RB rasch ins Gespräch und Fachsimpeln über Fußball.

Klinikdirektor Professor Wieland Kiess und Kerstin Sommerfeld, Vorstandsmit-

glied der Stiftung Kinderklinik, bedankten sich im Namen der kleinen Patienten herzlich. Sie erläuterten der Mannschaft und ihren Trainern,warum die Spenden so wichtig sind und wofür das Geld verwendet wird:zum Beispiel für die Elternberatung aufder Kinderintensivstation und für die Erforschung seltener Kinderkrankheiten Im Anschluss besuchten alle gemeinsam zwei Stationen der Kinderklinik, verteilten dort die mitgebrachten Sachspenden, hörten sich die Sorgen der Patienten an und sorgten für Lachen und Freude. Besondere Aufmerksamkeit genoss vor al-

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wann und wo?

*

für Blutspender: ein Einkaufsgutschein.

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

lem der den meisten Kindern gut bekannte Bulli. Im Anschluss an den Stationsbesuch probierte die Mannschaft gleich das Kicker-Spiel vor der Station

E2.2 aus.

Diesen Nachmittag werden die Patienten mit Sicherheit nicht so schnell vergessen. Auch Maurice will bald wieder selbst auf dem Fußballfeld kicken und Tore schießen. Professor Kiess und Stiftungsvorstand Sommerfeld sind sich einig: Das war eine tolle Aktion! Macht weiter so, Jungs – und viel Erfolg für die aktuelle Fußball-Saison.

Kerstin Sommerfeld

Bewusst schauen und einfach mal eintauchen, vielleicht sogar Lust bekommen, selber zu malen – diese Reaktionen möchte die Leipziger Künstlerin Rosemarie Schulz gern bei Besuchern ihrer Ausstellung erzeugen. Unter dem Titel „Schau…EsGrüntSoBlau“ präsentiert sie derzeit ihre Malereien in der Universitätszahnmedizin.

Dabei ist ihr das „Machen“ eigentlich wichtiger als das Resultat: Mittels Farben etwas räumlich Dreidimensionales auf gemaltes Zweidimensionales zu reduzieren beziehungsweise zu abstrahieren, schätzt Rosemarie Schulz vielmehr als einen sehr sinnlichen Vorgang Die Inspiration für ihre Bilder schöpft die Künstlerin aus dem Spüren und Leben der Natur Grün und Blau sind daher auch die Farben, die in ihren Werken dominieren. Auf Malreisen lässt sich Schulz zum Beispiel „vom hohen Himmel“ in Worpswede oder „vom warmen Licht“ in der Provence verzaubern. Auch in den Urlaub fährt sie nie ohne Farben – sei es an der Ostsee, auf griechischen oder italienischen Inseln oder an der Elster KW

Schau…EsGrüntSoBlau, Malerei von Rosemarie Schulz: Die Ausstellung ist noch bis zum 4. September in der Universitätszahnmedizin zu sehen: Liebigstraße 12, Haus 1, Ebene 0

Institut f. Transfusionsmedizin jeden Mo und Fr 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Außenstelle Nord Mo geschlossen Delitzscher Str. 135, 04129 Leipzig Mi 8:00 bis 14:00 Uhr Di., Do., Fr 13:00 bis 19:00 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr 5, 04329 Leipzig Arbeiterwohlfahrt Nordsachsen* Neuhofstraße 19 A, 04849 Bad Düben Di., 02.06.15 13:30 bis 19:00 Uhr Grundschule Belgern* Schulstr 12 04874 Belgern Do., 04.06.15 14:30 bis 18:00 Uhr Pösna Park* Fr., 05.06.15 14:00 bis 18:00 Uhr Sepp-Verscht-Str.
04463
1
Großpösna
Dankeschön
9:00
13:00 Uhr
Blutspendeinstitut Sa., 30.05.2015
bis
Johannisallee 32, 04103 Leipzig
LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Fo to :d pa
„Schau…EsGrüntSoBlau“
Bild: Ro semar ie Sc hulz

Dasuni-klinikum aufeinen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de e-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße) Öffnungszeit 24 stunden täglich

notaufnahme

für kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242

Öffnungszeit 24 stunden täglich

kreißsaal der abteilung für geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende eltern- 23611

eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig info-telefon - 25410

Weitere informationen finden sie auf seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

ambulanzen und Zentren

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin - 21104

HNO-ambulanz - 21721

augenambulanz - 21486

Psychiatrische ambulanz - 24304

Psychosomatik-ambulanz - 18858

tropenmedizinische ambulanz - 12222 ambulanz krebszentrum uCCL -17365

Neuro chirurgische ambulanz -17510

Neurologische ambulanz -24302

Dermatologische ambulanz -18670

urologische ambulanz - 17685

universitäres brustzentrum - 23460

transplantationszentrum - 17271

universitäres Darmzentrum - 19967

Diabeteszentrum - 12222

Med. Versorgungszentrum - 12300

kliniksozialdienst - 26206

seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126

Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten

Zentrales Patientenmanagement -16645

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

Liebigstrasse aktueLL |
n
n

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.