Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 17/2015

Page 1

Lichtblick für Blinde

UKL-Experten implantieren Netzhautprothese

Patientenkongress

Harald Schmidt moderiert Veranstaltung zur Depression seite 4

Ersthelferin

Franziska Rothe unterstützt Familien auf der Kinder-ITS seite 6

Blutspende

Neue Abnahmestelle im Norden Leipzigs eröffnet seite 8

Fo
: St
to
efan Straube
DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 17/2015 | 20.08.2015

Der Augenblick n Ferienkinder zu Besuch bei den UKL-„Vampiren“

Im Ferienprogramm MEFALE für Kinder von Mitarbeitern des Uniklinikums Leipzig und der Medizinischen Fakultät gab es Mitte August allerlei zu erleben: Am 12. August besuchten zwölf Kinder zwischen sechs und acht Jahren die „Vampire“ der UKL-Blutbank und konnten dort den Ablauf des Spendebetriebs kennenlernen:Es gab eine kindgerechte Führung, ein Probeliegen auf den Abnahmeliegen für Blutspender und passend zum Wetter einen Besuch im Kühlbereich für Blutprodukte – und am Ende natürlich ein Eis.

Perinatalzentrum holt Kongresse nach Leipzig

Gestose-Kongress 2017 und neonatologie-Jahrestagung

2019 finden in Leipzig statt

impressum n

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: 0341 - 97 109

Telefax: 0341 - 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion: Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ, Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ, Jenseits der Liebigstraße).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

11. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

in den kommenden Jahren wird das n universitätsklinikum leipzig gastgeber zweier Fachkongresse der perinatalmedizin: 2017 findet der 17. Deutsche gestose-kongress unter leitung von prof. Holger stepan in leipzig statt, 2019 folgt die Jahrestagung der Deutschen gesellschaft für neonatologie und pädiatrische intensivmedizin (gnpi) unter leitung von prof. ulrich Thome.

„Der Deutsche Gestose-Kongress vereint Spezialisten aller deutschsprachigen Länder zum Thema Schwangerschaftshochdruck und Präeklampsie/Gestose, zweier sehr kritischer Erkrankungen in der Schwangerschaft“,erklärt Prof.Holger Stepan, Leiter der Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig.„Beide Themen stehen seit Jahren besonders im Fokus unserer wissenschaftlichen und klinischen Arbeit am UKL“, so der Geburtsmediziner weiter.„Entsprechend freuen wir uns, den Kongress mit Kollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 2017 hier in Leipzig ausrichten zu können.“

2019 findet die GNPI-Jahrestagung,der wichtigste deutschsprachige Kongress für die Experten für Frühgeborenenmedizin und Kinder-Intensivmedizin, unter der Leitung des UKL-Neonatologen Prof.Ulrich Thome in Leipzig statt. „Die Jahrestagung ist eine wichtige Plattform zum Austausch der

in der Neugeborenenmedizin und der Kinder-Intensivmedizin tätigen Kinderärzte“, sagt Prof.Thome. „Wir als großes Perinatal-

zentrum der höchsten Stufe sind sehr stolz darauf, diese Tagung hier in Leipzig ausrichten zu dürfen.“ HR

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 2
Fo to :S te fan Sc hleicher
Fo to :S te fan Straube
Prof Dr Ulrich Thome (l.) und Prof Dr Holger Stepan bei der Ultraschalluntersuchung einer Schwangeren.

Nach 15 Jahren Blindheit wird es wieder hell

Augenmediziner setzen am UKL erstmals Netzhautprothese ein

Zum ersten Mal nach 15 Jahren völliger n Blindheit konnte Bernd Burkhardt wieder Lichtflecke erkennen – und das an seinem 62. Geburtstag Möglich wurde dies durch die Implantation einer Netzhautprothese, durchgeführt von den Augenärzten am Universitätsklinikum Leipzig. Der Eingriff war der erste dieser Art am UKL, und auch der erste im ostdeutschen Raum.

„Es wird wieder hell“, beschreibt Bernd Burkhardt seine neue Wahrnehmung.Burkhardt ist der erste am UKL operierte Retinaprothesenträger.„Ich sehe jetzt unstrukturierte Lichtflecke, die ich lernen muss zu interpretieren“, schildert er nach dem Anschalten des Implantats. Das erfolgte genau an seinem 62. Geburtstag.„Das war natürlich ein ganz besonderes Geschenk“,freut sich Burkhardt über seine ARGUS II genannte Netzhautprothese. Burkhardt leidet an der erblichen Augenerkrankung Retinitis pigmentosa (RP). Seit seiner Jugend ist er stark sehgeschwächt, seit 15 Jahren völlig blind. Jetzt ist der Jenaer der erste Patient, dem an der Augenklinik am Universitätsklinikum Leipzig die moderne computergestützte Seh-Prothese implantiert wurde.Klinikdirektor Prof.Peter Wiedemann

Die ARGUS II Retinaprothese besteht aus einer Brille mit Sender und einem Taschencomputer,die Signale an das im Auge befindliche Implantat übermitteln.

operierte vier Stunden,um ein hochempfindliches Elektrodennetzgitter im Auge zu platzieren und zu befestigen.„Eine anspruchsvolle Operation, da die kleinen Elektroden nur durch eine dünne Silikonschicht geschützt sind und wir nur einen Versuch haben, um diese richtig anzubringen“, beschreibt der erfahrene Augenchirurg den Eingriff.

Die ARGUS II Retinaprothese besteht aus einem im Auge auf der erkrankten Netzhaut befestigten Implantat und einer Brille, die über eine Kamera visuelle Informationen über einen Taschencomputer an das Elektrodennetz im Auge sendet.Dazu werden die Signale in Impulse umgewandelt, die ein an der Brille befindlicher Sender kabellos an das für den Träger nicht spürbare Implantat übermittelt. „Der Patient nimmt damit Lichtblitze wahr,die eine Unterscheidung von hell-dunkel, damit auch das Erkennen von Flächen und von Bewegungen,ermöglichen“,erklärt Prof.Wiedemann den Effekt des Gerätes.

Diese Wahrnehmungen zu interpretieren und daraus Informationen über die Umgebung zu gewinnen, muss allerdings über mehrere Monate intensiv geübt werden.Im Ergebnis können dann helle Gegenstände von dunklen unterschieden werden,Stufen und Türen

Foto: Second Sight

werden erkannt ebenso wie beispielsweise eine laufende Person.

Voraussetzung ist eine funktionierende Signalübermittlung.Zwei Wochen nach der Operation wird dies erprobt, indem das Gerät angeschaltet und individuell angepasst wird.Im Falle des ersten Leipziger Patienten verliefdas sehr gut: Schon am ersten Tag konnte er Linien erkennen. „Richtiges Sehen ist zwar etwas anderes, aber für die von degenerativen Netzhauterkrankungen betroffenen Patienten, für die dieses Gerät geeignet ist, stellt das schon eine ganz neue Qualität dar“,so der Augenchirurg Wiedemann, der seit vielen Jahren die Entwicklungen auf diesem Gebiet begleitet ARGUS II ist seit wenigen Jahren verfügbar und wird nur an einigen bestimmten Kompetenzzentren in Deutschland eingesetzt. „Mit diesem System gibt es erstmals ein zugelassenes und außerhalb von experimentellen Studien verfügbares Gerät, mit dem wir unseren erblindeten Patienten tatsächlich helfen können“,so Wiedemann. Das betrifft derzeit Patienten mit erblicher Netzhautdegeneration, die zu völliger Erblindung führt, wie Retinitis pigmentosa. Davon betroffen sind circa 30 000 Menschen in Deutschland, einer von 50 000 Menschen erkrankt oftmals schon in jungen Jahren an RP

Bei der ersten Trainingsstunde mit der Rehabilitationslehrerin für blinde Sehbehinderte, Ulrike Schade, wird Bernd Burkardt‘s Wahrnehmung geschult. Dabei lernt er auch das neu Wahrgenommene zu interpretieren.Foto: K.-D Sonntag

Im Auge des Patienten wird ein silikonumhülltes Elektrodengitter befestigt, das die Signale der Brille an die Netzhautzellen übermittelt.

Grafik: Second Sight

So wie Bernd Burkhardt, der familiär vorbelastet ist. Trotz seiner Erkrankung ist der Thüringer,der auch im Blindenverband aktiv ist, voller Energie und Lebensmut.Obwohl blind, arbeitete der Ingenieur bis zur Wende bei Carl Zeiss, unterstützt durch seine Kollegen.Dann schulte er um zum Physiotherapeuten.Seit Kurzem ist Burkhardt Rentner und kann sich intensiv mit seiner neuen Prothese beschäftigen.„Ich trage das Gerät jeden Tag, zuerst nur 30 Minuten, jetzt ein bis zwei Stunden“, so Burkhardt. Er freut sich auf das bevorstehende Intensivtraining,zu dem er zunächst wieder ans Uniklinikum nach Leipzig kommen wird.„Ich rechne mit einem Jahr,in dem ich viel über meine neue Prothese lernen werde.“

Prof.Peter Wiedemann ist begeistert von den Fortschritten seines Patienten. „Das ist wirklich ein sehr gutes Ergebnis“,so der Augenarzt. Für Bernd Burkhardt sei die Retinaprothese eine gute Alternative. „Das Gerät ist dennoch nicht für jeden geeignet“,dämpft Wiedemann zu große Erwartungen.„Die Entscheidung für oder gegen eine solche Operation muss sehr individuell getroffen und gut abgewogen werden.“

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL
3
SEITE
Bernd Burkhardt beim ersten Anschalten der neuen Retinaprothese, die ihm von Prof.Peter Wiedemann, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig, implantiert wurde. Foto: Stefan Straube

Harald Schmidt moderiert Patientenkongress Depression im September in Leipzig

Zahlreiche Informationsveranstaltungen für Betroffene und Angehörige

Am 12. und 13. September 2015 ver- n anstaltet die Stiftung Deutsche Depressionshilfe gemeinsam mit der Deutschen DepressionsLiga den 3. Deutschen Patientenkongress Depression im Gewandhaus zu Leipzig Die Veranstaltung bietet allen Betroffenen, ihren Angehörigen und anderen Interessierten die Möglichkeit, sich auszutauschen und fachkundig zu informieren. Moderiert wird der Kongress vom Schirmherrn der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, dem Schauspieler und Entertainer Harald Schmidt.

Das vielseitige Programm hält neben zahlreichen Vorträgen und Workshops von Betroffenen,Angehörigen und Fachleuten,wie zum Beispiel Bestseller-Autor Dr.Manfred Lütz („Irre! Wir behandeln die Falschen“), eine Abendveranstaltung im nahegelegenen Ring-Café sowie viele weitere Überraschungen für seine Besucherinnen und Besucher bereit. Im Rahmen des Kongresses findet auch in diesem Jahr der Kreativ- und Fotowettbewerb „Menschen

Wege aus der Depression“ statt. Die Besucher erwarten zudem die Verleihung des 3. Carlsson Wedemeyer-Förderpreises sowie des 2. Deutschen Medienpreises Depressionshilfe.

Am 2. Deutschen Patientenkongress Depression im Jahr 2013 hatten rund 1200 Menschen teilgenommen. Dem vielfach geäußerten Wunsch der Kongressteilnehmer nach noch mehr Angeboten kommt die Stiftung

Wissens-serie n

Setzen sich mit dem Patientenkongress Depression für die Aufklärung und Information der Bevölkerung ein: Depressionsexperten Prof.Dr. Ulrich Hegerl und PD Dr Christine Rummel-Kluge sowie Entertainer Harald Schmidt (v.l.). Foto: Alexander Schmidt (punctum)

Deutsche Depressionshilfe nun nach und bietet jetzt zum ersten Mal einen zweitägigen Kongress an. ukl

Das komplette Programm, weiterführende Informationen und Anmeldung unter: www.deutsche-depressionshilfe.de/kon-

gress oder telefonisch beim Teilnehmermanagement unter der Telefon-Nummer 0341 - 240 59 664.

Wussten Sie, dass ...

... Gähnen eine Migräne ankündigen kann?

Der Mensch gähnt, der Affe,der Hund, ja sogar das Krokodil. Kein Wunder – alle sind irgendwann einmal müde, mag man denken. Aber weit gefehlt: „Gähnen wird oft mit Müdigkeit oder Langeweile in Verbindung gebracht“,so Prof.Dr. Joseph Claßen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig.„Aber es ist nicht einfach ein Reflex auf den Reiz Müdigkeit, sondern eher eine immer noch nicht voll verstandene uralte Bewegungsschablone.“

Ein Reflex braucht einen Auslöser, also einen Reiz. Der Würgereflex entsteht beispielsweise durch die Berührung des Rachens. Ebenso können Licht oder Lärm zu Reflexen führen „Knallt es plötzlich in der Nähe, zuckt der Körper unwillkürlich – das ist ein Reflex“,erläutert Prof.Claßen. „Bei der Bewegungsschablone gibt es keine klassische Reiz-Antwort-Beziehung.Hier sind in der Regel mehrere ineinandergreifende Bewegungen zu beobachten. Beim Gähnen können ja Kinn, Zunge, Kopf und Arme beteiligt sein.“

Wenn Fallschirmspringer vor dem Sprung gähnen müssen oder Studenten vor der

entscheidenden Prüfung – das kann mit Müdigkeit nichts zu tun haben.Das unwillkürliche Aufreißen des Mundes scheint also in solchen Situationen andere nervliche Ursachen zu haben.Jetzt ist es nicht mehr überraschend, dass es auch bei neurologischen Erkrankungen anzutreffen ist. Bei-

spielsweise im Vorfeld von Migräne-Attacken.Etwa 30 Prozent der betroffenen Menschen merken an Vorboten,dass ein Migräne-Anfall bevorsteht. Diese zeigen sich Stunden oder Tage vor dem Kopfschmerz. Und zu den Vorboten gehört auch häufiges Gähnen.

Aufder anderen Seite verschwindet das Gähnen bei bestimmten Erkrankungen;Parkinson-Patienten scheinen weniger zu gähnen als gesunde Menschen. Wenn Parkinson-Patienten aber Medikamente gegen ihre Erkrankung gegeben werden:Noch bevor sich die Beweglichkeit der Patienten verbessert, wird heftig gegähnt.„Das bringt bei der Gabe bestimmter Medikamente dem behandelnden Arzt den Vorteil:Wenn der Patient anfängt zu gähnen, weiß er,dass das Medikament angekommen ist und seine Wirkung demnächst entfalten wird“, erläutert der Leipziger Neurologe.„Damit scheint das Gähnen über den NervenbotenstoffDopamin vermittelt zu werden.“

Rund um das Gähnen ist noch vieles ungeklärt. Die Ansteckungskraft des Gähnens beispielsweise oder auch, dass Menschen, die nach einem Schlaganfall eine Lähmung eines Arms zurückbehielten,diesen manchmal beim Gähnen bewegen können. Die unwillkürliche Mitbewegung des Armes gehört vielleicht zu einem uralten Bewegungsmuster aus der Zeit, als wir uns noch auf vier Beinen fortbewegten, vermutet Prof Claßen.

Uwe Niemann

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 4
Gleich ob Frau oder Mann: Gähnen kann auf eine beginnende Migräne hinweisen
Fo to s: St efan Straube /d pa
UKL-Neurologe Prof.Dr. Joseph Claßen erklärt das Phänomen.

„Je geringer die Bildung der Eltern, destoschlechtergehtesden Kindern“

Studie: Mangelernährung in unterenSchichten/Lebenserwartung geringer als bei gut situiertenFamilien

Eine neue Studie des Uniklinikums n Leipzig offenbart erschreckende Ergebnisse: Je geringer das Einkommen und die Bildung der Eltern sind, desto schlechter ist die Gesundheit der Kinder Hinzu kommen deutlich verminderte Bildungschancen. „Für diese Kinder steht die Ampel bereits auf Gelb“, warnt Professor Wieland Kiess, Chef der Uni-Kinderklinik und Betreuer der Forschungsarbeit Denn die Langzeitwirkung sei verheerend: „Die Lebenserwartung ist deutlich geringer als bei Kindern, die aus gut situierten Familien stammen.“

Im Rahmen des Großforschungsprojektes

LIFE waren für die Studie 2200 Kinder zwischen zwei und 19 Jahren untersucht worden.Dem Forscherteam ging es dabei insbesondere um die Hämoglobin-Werte und den Eisen-Haushalt. Das Resultat: Die Werte von Kindern aus einkommensschwachen und weniger gebildeten Familien weisen bereits bedenkliche Defizite auf.

„Man wird müde, ist unkonzentriert, weist Lernschwächen auf und verfügt über weniger Ausdauer beim Sport“,erklärt der Leipziger Kinder-Spezialist die Folgen.Aus anderen Studien ist bekannt, dass Kinder aus unteren Schichten erheblich schlechtere Kalzium- und Vitamin-D-Werte aufweisen. „Eine der Ursachen ist die Ernährung, hinzu kommt Bewegungsmangel“, macht Kiess klar und spricht von einem „verheerenden Kreislauf“.

Eine weitere Studie, die an der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) angefertigt wurde,macht für gesundheitliche Defizite auch das Wohnumfeld verantwortlich. „Wir haben festgestellt, dass Kinder,die in benachteiligten Stadtteilen aufwachsen, eine höhere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht und eine reduzierte Motorik aufweisen, daneben hängen die schulischen Leistungen zurück“,sagt die HTWK-Sozialpädagogin Ulrike Igel.So seien Kinder aus Stadtteilen, die einen überdurchschnittlichen Anteil von Hartz-IV-Empfängern aufweisen, in einem viel schlechterem gesundheitlichen Zustand als in besseren Vierteln.

Als Konsequenz aus den Leipziger Ergebnissen mahnt Sachsens Sozialministerin

Barbara Klepsch (CDU): „Für mich steht

Aufklärung an erster Stelle. Denn auch ohne großen finanziellen Aufwand kann man Kinder gesund ernähren,sie zu Bewegung an frischer Luft animieren und ihnen Anregungen für ihre mentale Entwicklung bieten.“ Deshalb habe die Landesregierung etwa Gesundheitsziele ausgegeben und fördere verschiedene Programme. „Denn ‚Gesund aufwachsen‘ beginnt auch in unseren Kitas“,erklärt Barbara Klepsch. Ihre Thüringer Amtskollegin Heike Werner (Linke) sieht in Kita-Modellprojekten des Landes für mehr Bewegung und gesunde Ernährung einen ersten Schritt. „Maßnahmen für die Kindergesundheit und den Kinderschutz müssen aber stetig weiterentwickelt werden“, so die Sozialministerin. Hierbei seien insbesondere auch die Gesundheitspolitiker gefordert. „Wir müssen gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, damit Kinder und Jugendliche die

bestmöglichen Chancen für eine optimale Entwicklung haben

und zwar unabhängig von ihrer sozialen Lage.“

Je geringer das Einkommen und die Bildung der Eltern, desto schlechter die Gesundheit und Bildungschancen der Kinder – das offenbart die Studie des Leipziger Universitätsklinikums. Wieland Kiess, der Chef der Uni-Kinderklinik, und Ulrike Igel,Sozialpädagogin von der HTWK Leipzig, erklären diese Entwicklung

Frage: Professor Kiess, was ist die Bot- n schaft der neuen Studie, die Sie gemeinsam mit Ihrem Team und vor allem der Doktorandin Kristin Rieger angefertigt haben?

Prof.Wieland Kiess: Je höher der Wohlstand und die Bildung der Eltern ist, umso besser sind die Hämoglobin-Werte und der Eisen-Haushalt der Kinder – und desto gesünder sind die Kinder.Oder anders: Je geringer das Einkommen und die Bildung der Eltern sind, desto schlechter geht es den Kindern. Für diese untersuchten Kinder steht die Ampel bereits auf Gelb Ganz ehrlich: Als ich die Werte zum ersten Mal gesehen habe, war ich schockiert

Welche Konsequenzen hat der Eisen- n Mangel?

Wieland Kiess: Man wird müde, ist unkonzentriert,weist Lernschwächen auf, verfügt über weniger Ausdauer beim Sport, ja,man schläft in der Schule vielleicht ein. Diese Kinder haben aufgrund des Elternhauses erheblich schlechtere Chancen,sowohl die Bildung als auch die Gesundheit betreffend.

Gibt es bereits Krankheitsmuster? n

Wieland Kiess: Wichtig ist: Die Kinder sind noch nicht krank – doch sie sind in einem deutlich schlechteren Zustand als Kinder,die nicht den unteren Schichten

angehören.Wir haben 2200 Kinder zwischen zwei und 19 Jahren untersucht, und die Werte werden schlechter, je schlechter es den Kindern zu Hause geht. Das Tragische ist: Hier wird der Grundstein für die weitere gesundheitliche Entwicklung gelegt. Diese Kinder werden schon heute

und als Erwachsene erst recht – länger brauchen, um sich beispielsweise nach einer Infektion oder einer Operation zu erholen. Letztlich bedeutet das auch: Die Lebenserwartung ist erheblich geringer als bei Kindern, die aus gut situierten Familien stammen.

Hinzu kommen noch Umwelteinflüsse, n die Sie ebenso erforschen

Wieland Kiess: Ja,in einem EU-Projekt, in dem wir gemeinsam mit schwedischen Wissenschaftlern arbeiten,untersuchen wir jetzt die Einflüsse von Weichmachern in Verpackungen und Spielzeugen auf die Gesundheit. Die Hinweise sind sehr stark, dass Kinder,die mit diesen Weichmachern konfrontiertwerden,unter gravierenden Langzeitfolgen leiden.Dazu gehört unter anderem eine verminderte Sprachentwicklung.Auch die Fruchtbarkeit kann später beeinträchtigt werden.Insgesamt schließt sich der Kreis wieder zu Einkommen und Bildung: Wer über einen geringeren Wohlstand verfügt, kauft aufgrund des Preises häufiger eingeschweißte Waren, statt sich durch frische Produkte zu ernähren.Das Gleiche gilt für Plastespielzeug,das in unteren Schichten weit verbreitet ist.

Worin sehen Sie die Ursachen für diese n schlechte gesundheitliche Entwicklung?

Wieland Kiess: Es gibt nicht die eine Erklärung.Eine der Ursachen ist sicherlich die Ernährung,hinzu kommt in vielen Fällen auch Bewegungsmangel.Wenn ein Kind mehr Zucker isst als Cerealien, also Getreideprodukte wie Müsli, sinken die

Eisen-Werte,denn auch in den Cerealien ist Eisen enthalten.Viele Menschen denken: Hauptsache Fleisch, dann klappt es mit dem Eisen-Haushalt. Doch das hat keine Allgemeingültigkeit. Menschen mit einem geringeren Bildungshintergrund und weniger Einkommen essen häufig viel Fleisch, doch diesen Menschen fehlen diejenigen Stoffe,die das Eisen binden und transportieren.Auch die Umgebung, das Zuhause, spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ulrike Igel:Wir haben Stadtteile untersucht, in denen der Anteil von SozialgeldEmpfängern bei 70 Prozent liegt – die Kinder sind in einem viel schlechteren gesundheitlichen Zustand als in besseren Vierteln. Nicht nur mangelhafte, unausgewogene Ernährung ist hier weit verbreitet, sondern auch die Neigung zu starkem Übergewicht. Es spielt sicherlich vieles hinein – etwa Ernährung,Wohnumfeld und Bewegung

Das heißt, diese Kinder verfügen auch n über geringere Chancen,in der Bildung aufzusteigen?

Wieland Kiess: Ja,und für uns heißt das, die Zusammenhänge noch besser zu erklären.Ein Elternhaus mit geringerem Einkommen und geringerer Bildung beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit, sondern reduziert auch die Möglichkeiten einer besseren Bildung für die Kinder.Das ist ein verheerender Kreislauf.Schon jetzt ist festzustellen, dass die Schere zwischen Arm und Reich auseinanderklafft: Es gibt einerseits Familien, denen es sehr gut geht – andererseits bewegen sich viele Familien zunehmend am Existenzminimum, meist mit einhergehender niedriger Bildung

Ulrike Igel:Wir haben festgestellt, dass Kinder,die in benachteiligten Stadtteilen aufwachsen, eine höhere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht und eine reduzierte Motorik aufweisen, daneben hängen die Schulleistungen zurück.Es liegt also nicht nur an der Bildung der Eltern, sondern auch am Einfluss der näheren Umgebung. Deshalb muss nicht nur gegen eine Gentrifizierung,sondern auch gegen eine Ghettoisierung gearbeitet werden.Wichtig wäre eine gesunde Mischung von allen Schichten,statt bestimmte Stadtteile zu stigmatisieren.

Die Mieten in Plattenbausiedlungen n sind geringer als in guten Wohnlagen.Eine bessere Mischung wird kaum möglich sein.

Ulrike Igel:Daran muss aber gearbeitet werden.Hier sind unter anderem die Stadtplaner gefragt. Denn es ist genauso bedenklich, wenn nur finanziell Bessergestellte in bestimmten Stadtteilen leben, und in anderen überwiegend Arme. Menschen müssen Erfahrungen und auch Lebensmodelle austauschen, ansonsten grenzen sich die Schichten voneinander ab.Für das Gemeinwesen, für die Gesellschaft hat das gefährliche Folgen.Die Anzeichen sind bereits deutlich zu sehen.

Interview: Andreas Debski

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 5
In schlechter situierten Familien bleiben Kinder oftmals sich selbst überlassen – mit Folgen auch für ihre Gesundheit. Foto: dpa

FranziskaRothe –die „Ersthelferin“ von der Kinderintensivstation

33-Jährige steht Eltern bei, deren Nachwuchs schwer erkrankt ist / Job ist ohne Spenden undenkbar

Baby Liana-Michelle schläft fried- n lich im Bettchen auf der Kinderintensivstation des Leipziger Uniklinikums. Eine Trachialkanüle im Hals sorgt dafür, dass die Kleine Luft bekommt. Franziska Rothe, Elternberaterin der Station, findet beruhigende Worte für Mutter Franziska Erbe (25) und Vater Marco Baunack (28).

„Unsere Tochter ist ein Kanülenkind“, sagt Franziska Erbe über den künstlich geschaffenen Luftweg,der nötig war,weil das Mädchen vor acht Monaten mit einem Gendefekt zur Welt kam, der eine freie Atmung auf normalem Wege unmöglich macht. In seinen ersten fünf Lebensmonaten verblieb das Kind auf der Frühchenintensivstation der Klinik, danach gab es eine Reha. Jetzt aber hatte es einen Infekt, den nun wiederum die Mediziner auf der Kinderintensivstation in den Griff bekommen wollen Kaum nachvollziehbar,wie sehr solch eine Situation Eltern belastet.Wie viele Sorgen,wie viele Fragen auf sie einströmen. Und wie wenig Zeit Ärzte und Schwestern im Klinikalltag haben,sich einem einzelnen Elternpaar zuzuwenden „Wir sind froh, dass es Frau Rothe hier gibt“, bekennt Franziska Erbe denn auch frank und frei. „Ihre psychologische, ihre seelsorgerische Art. Anders gesagt: Man kann sich bei ihr auch mal so richtig ,auskotzen‘, wenn einem danach zumute ist“, sagt die junge Frau und entschuldigt sich für die Wortwahl, die letztlich die so oft aufbrechenden Momente verzweifelter, innerster Aufgewühltheit beschreibt. Und die ebenso Liana-Michelles Vater ereilen „Ich bin dankbar,dass sich Frau Rothe sogar bei meinem Arbeitgeber für mich eingesetzt hat, und ich eine Freistellung bekam, um bei der Kleinen zu sein“,fügt Marco Baunack hinzu.

70 bis 100 Eltern in ähnlichen Situation betreut Franziska Rothe mittlerweile jährlich.„Die Uni-Kinderklinik ist ja ein Zentrum zur Behandlung seltener Krankheiten und hat von daher ein großes Einzugsgebiet für Patienten – vom Baby bis zum 18-Jährigen.Viele von ihnen werden regelmäßig auf unserer Kinderintensivstation behandelt, somit bestehen Kontakte teilweise über viele Jahre“,erzählt die 33-Jährige. Sie erlebt junge Patienten, die nach einem Unfall, nach dem Sturz in einen Gartenteich, nach einem Schlaganfall oder einer plötzlichen schweren Erkrankung eingeliefert werden.Rothe muss dabei multifunktional agieren.

Krisenintervention gehört oft dazu: „Etwa, wenn Eltern eine schlimme Diagnose ereilt. Oder es gilt, sie in Wartezeiten zu unterstützen,in denen sie noch nicht zu ihren Kindern dürfen,weil Ärzte noch vollauf mit der Notfallversorgung beschäftigt sind“,sagt sie. Und, nicht genug damit, dass viele Mütter und Väter – die schweren Probleme ihres Kindes vor Augen – immer neue Fragen haben:Zugleich gehe damit oft auch eine Vielzahl behördlicher Dinge einher. „Eltern werden da mit Sachen konfrontiert, die man normalerweise für ein Kind nicht im Sinn hat. Die Pflegestufe, den Schwerbehinderten-

ausweis oder die Kostenübernahme für nun nötige Hilfsmittel bei den Kassen beantragen. Teils müssen auch die Arbeitsund Wohnsituationen der Familien neu gestaltet werden “, so Rothe. Alles das macht sie; hilft Formulare ausfüllen; informiert Eltern darüber,was ihnen in ihrer Situation zusteht, ihnen bloß kaum einer sagt. Oder sie setzt Widersprüche auf, wenn Krankenkassen wieder mal einen bestimmten Rollstuhl ableh-

nen. Und sucht Kontakt zu einer Kita, wenn ein Steppke – etwa nach einem Unfall – wieder dorthin zurückkehren soll, sich leider aber in einem anderen Zustand als zuvor befindet.Und sie kontaktiert ambulante Kinderpflegedienste, die nach dem Klinikaufenthalt die Versorgung eines jungen Patienten übernehmen müssten, weil die Betreuung daheim zu komplex ist und die elterlichen Kräfte übersteigt. „Die Dienste werden dann

durch unser Pflegeteam bereits auf der Station eingearbeitet,um die speziellen Bedürfnisse kennenzulernen“, schildert Rothe. Irgendwie, überlegt sie, sei in diesem Land alles geregelt. Die medizinische, die therapeutische, die Hilfsmittel-Versorgung.„Nur nicht, wie eine Familie nach einem tragischen Ereignis die neuen Lebensumstände in ihren Alltag integrieren kann. Ich sehe mich als Ersthelfer,der sie auf den Weg dahin begleitet.“

Doch bei all dem:Die junge Frau, diplomierte Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin, ist auch „nur Mensch“ – und vor allem selbst Mutter zweier Kinder Täglich mit so viel Leid auf Arbeit konfrontiert zu sein – wie hält sie das aus?

„Ganz ausschalten kann ich das nie, viele Familien bewegen mich schon sehr“,bekennt sie. „Aber es beruhigt mich, wenn ich für sie auf der Station etwas tun konnte,um ihnen ein größtmögliches Maß an Lebensqualität mit ihren Kindern zu sichern.“

Indes: Eine Selbstverständlichkeit ist Rothes Stelle in der Uni-Kinderklinik nicht. Das Klinik-Budget gibt sie nicht her. Seit 2012 wird sie einzig aus Spenden bestritten, die die Stiftung Kinderklinik Leipzig Jahr für Jahr erneut aufzutreiben sucht. „Wir hoffen sehr,dass uns das weiterhin gelingt“,wünscht sich Vorstandsmitglied Kerstin Sommerfeld.

Raulien

Kontakt zur Stiftung Kinderklinik Leipzig

Telefon: 0341 - 97 20 211

E-Mail: post@stiftung-kinderklinik.de

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 6
Franziska Rothe mit den Eltern Franziska Erbe und Marco Baunack und deren Tochter Liana-Michelle. Foto: André Kempner
Fo to :S te fan
Baby Liana-Michelle kam mit einem Gendefekt zur Welt. Franziska Rothe von der Kinderintensivstation des Uniklinikums hilft den Eltern Franziska Erbe und Marco Baunack (hinten), die mit der Krankheit der Kleinen verbundenen Fragen und Probleme zu bewältigen.Foto: André Kempner
Straube

Raus aus dem Schweigen–

neue Internettherapie für Suizid-Hinterbliebene

Studie überprüft die Wirksamkeit einer psychotherapeutischen Hilfe im World Wide Web

Nach dem Tod eines nahestehenden n Menschen durch Suizid entwickeln manche Hinterbliebene eine anhaltende komplexe Trauerreaktion. Für sie gibt es bisher kein internetgestütztes Therapieangebot Wissenschaftler der Universität Leipzig sind davon überzeugt, dass ein solches gerade für diese spezielle Zielgruppe besonders hilfreich sein kann, weil es ortsunabhängig und anonym verläuft. Eine Studie dazu wird von der Roland-Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen über zwei Jahre mit 109 000 Euro gefördert.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im Jahr 2013 in Deutschland insgesamt 10 076 Menschen durch Suizid zu Tode.Sachsen verzeichnete im Jahr 2014 insgesamt 664 Menschen, gut 16 pro 100 000 Einwohner. Von einem Suizid sind aber auch immer Familienangehörige, Partner, Freunde oder Arbeitskollegen unmittelbar betroffen.Erhebungen gehen davon aus, dass es sich um sechs bis zehn Menschen aus engen Beziehungen handelt, die nach einem Suizid intensiv trauern.Hochgerechnet sind dies 3900 bis über 6600 Betroffene pro Jahr allein in Sachsen. Suizide und die Folgen sind ein ernstzunehmendes öffentliches Gesundheitsproblem. Für Hinterbliebene stellt ein Suizid ein besonders schwer zu bewältigendes Lebensereignis dar.Meist sind es Angehörige, die den Verstorbenen finden oder identifizieren müssen, was zu einer Traumatisierung beitragen und noch Jahre später Leiden auslösen kann. Sie müssen außerdem eine Vielzahl von starken

Affekten verarbeiten:neben der Trauer auch Gefühle der Wut, Ablehnung,Einsamkeit und insbesondere starke Verantwortungs- und Schuldgefühle. Nicht selten erleben Hinterbliebene zusätzlich starke gesellschaftliche Stigmatisierungen.Sie erhalten wenig Verständnis und Unterstützung durch ihr Umfeld und ihnen wird offen oder verhalten Schuld zugewiesen. Verstärkt durch eigene Schuldund Schamgefühle werden Betroffene daran gehindert, sich die notwendige professionelle Hilfe zu suchen.Viele ziehen sich sozial zurück, in Familien wird das Thema tabuisiert Mit tiefgreifenden Folgen,hebt Prof.Dr. Anette Kersting hervor.Sie ist Direktorin der Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Leipzig.„Überlebende eines Suizids haben ein besonders hohes Risiko, eine anhaltende komplexe Trauerreaktion zu entwickeln und in der Folge an psychischen Störungen wie Depressionen, Angsterkrankungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen zu erkranken,bis hin zu eigenen Suizidgedanken.Die anhaltende komplexe Trauerreaktion, die bis zu 20 Prozent der Hinterbliebenen entwickeln, weicht in Dauer und Intensität deutlich von einem normalen Trauerverlauf ab.“

Kersting hat langjährige Erfahrungen im Bereich der internetbasierten Psychotherapieforschung und -behandlung sowie der Behandlung Trauernder.Sie hält eine internetgestützte Therapie speziell für Hinterbliebene nach Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid für eine erfolgversprechende Behandlungsalternative. „Durch den hohen Grad an Anonymität und die geografi-

sche Unabhängigkeit kann vielen Betroffenen der Zugang zu einer Behandlung möglich gemacht werden.Das vordringliche Ziel unserer neuen Studie ist deshalb,die Wirksamkeit dieses Anwendungsbereichs zu überprüfen.“

Die von Kersting entwickelte Internettherapie dauert fünf Wochen und besteht aus insgesamt zehn Schreibaufgaben, denn Schreiben kann dabei helfen,belastende Lebensereignisse und schwierige Emotionen zu verarbeiten In verschiedenen Phasen geht es darum, die eigene Auseinandersetzung mit dem Verlust wahrzunehmen, eine neue Perspektive zu entwickeln und ein stärkeres Gefühl von Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen. Nach jeweils zwei Schreibeinheiten

Vortragsreihe zu häufigsten Krankheiten der Mundhöhle

Medizin für Jedermann am 2. September

Am 2. September lädt das Unikli- n nikum Leipzig wieder alle Interessierten zu der öffentlichen Vortragsreihe „Medizin für Jedermann“ ein. Im Fokus der Veranstaltung steht dieses Mal das Thema Zahngesundheit. Professor Rainer Haak, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, informiert gemeinsam mit den Oberärzten PD Dr. Felix Krause und PD Dr. Dirk Ziebolz ab 18.15 Uhr über die Entstehung von Karies und Parodontitis. Dabei zeigen die Mediziner auf, was „Jedermann“ selbst dagegen tun kann.

Karies und Parodontitis gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle. In beiden Fällen sind die Ursachen überwiegend bakteriell bedingt. Daneben können Entstehung und Krankheitsverlauf der Parodontitis auch durch Risikofaktoren wie zum Beispiel Diabetes mellitus beeinflusst werden.Auf der anderen Seite können Entzündungen der Mundhöhle auch Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben

In ihrem Vortrag sprechen der Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Rainer Haak, sowie die Oberärzte Felix Krause und Dirk Ziebolz darüber, wie Karies und Parodontitis entstehen, welche therapeutischen Ansätze in der Behandlung aktuell empfohlen werden und welche Möglichkeiten es gibt,der Entstehung und dem Fortschreiten dieser Erkrankungen vorzubeugen. Die öffentliche Vorlesungsreihe „Medizin für Jedermann“ erklärt anschaulich und verständlich aktuelle Entwicklungen im Bereich der Medizin. Sie ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen der Versorgung am Uniklinikum Leipzig und gibt Tipps zur Gestaltung eines gesundheitsbewussten Alltags für Patienten und alle Interessierten. Die nächste Vorlesung findet am 7. Oktober, 18.15, Uhr statt und widmet sich dem

erhalten die Teilnehmer eine individualisierte Rückmeldung ihres Bezugstherapeuten.Sie erhalten außerdem regelmäßig Fragen zu ihrem körperlichen und psychischen Befinden Das Wissenschaftlerteam um Kersting untersucht in den kommenden zwei Jahren,ob durch die Internettherapie Ausmaß und Intensität der Trauerreaktionen beeinflusst werden können. Außerdem werden Risiko- und Schutzfaktoren bei der Entstehung einer komplizierten Trauerreaktion genauer betrachtet. Alle erhobenen Daten werden anonymisiert gespeichert und ausgewertet. Im Internet unter psychsom.uniklinikum-leipzig.de erhalten Interessierte detaillierte Informationen zur Studie und Behandlung Diana Smikalla

Zahl der Woche n 125

Bis zu 125 Patienten täglich wurden im laufenden Jahr in der Zentralen Notaufnahme am UKL behandelt. Von unklaren Bauchschmerzen bis hin zu schweren Unfallverletzungen – die Mitarbeiter der ZNA am Uniklinikum Leipzig versorgen in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen alle Notfälle –rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche. An manchen Tagen kommt es zu besonders hohem Patientenaufkommen, zum Beispiel nach Nächten mit Blitzeis oder auch im Sommer. In diesen Wochen sind auch allergische Reaktionen auf Wespenstiche oder hitzebedingte Gesundheitsprobleme immer wieder ein Thema.

Thema „Rheumatologische Erkrankungen“

Zahngesundheit für Jedermann –

Die häufigsten Volkskrankheiten der Mundhöhle Mittwoch, 2. September, 18.15 bis 19.30 Uhr Hörsaal im Haus 4, Liebigstraße 20

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 7
Warum habe ich nichts gemerkt? Nach einem Suizid in der Familie kämpfen Hinterbliebene oft mit Schuldfragen.Foto: dpa
Fo
kl
to :u

UKL-Blutbank eröffnet Abnahmestelle Nord

Erste Spender am neuen Standort begrüßt

Am 4. August eröffnete die Blut- n bank des Universitätsklinikums Leipzig die neue Abnahmestelle „Nord“ im Gohlis Park Ab sofort begrüßt das Personal die Spender in neuer Umgebung in der Landsberger Straße 81.

Die alte Abnahmestelle „Nord“ befand sich mehr als 50 Jahre lang in der Delitzscher Straße. Nun war es Zeit für einen Tapetenwechsel: Die Abnahmestelle zog in den Gohlis Park um. Schon von Weitem kann man den großen Schriftzug „Blutbank“ zusammen mit dem typischen Blutstropfen an den Gebäudefenstern sehen. Mit dem Aufzug kommt man dann bequem in die frisch renovierten Räume im vierten Obergeschoss.

Die ersten Spender ließen auch nicht lange auf sich warten. Pünktlich um 11 Uhr öffnete sich die Eingangstür und die ersten potenziellen Lebensretter meldeten sich zum freiwilligen Aderlass an. Martin Gehre füllte die erste Konserve. Zur Feier des Tages bekam der Spender einen Blumenstrauß von Dr.Frank Bläser, dem kommissarischen Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin, überreicht. „Vorher war ich immer in der Abnahmestelle in der Delitzscher Straße“,erzählt Gehre während seiner Spende.„Vom Weg her ist es jetzt besser. Zehn Minuten Fußweg,das ist super. Alles hier ist modern und schick gemacht, das passt.“

Trotz der Sommerhitze blieb er nicht der Einzige, der zur Spende kam; bereits in der ersten Stunde war der Aufenthaltsraum gut gefüllt.

„Alles neu und schön hier“,findet auch ein anderer Spender,„mit einer viel schöneren Aussicht als vorher“, während er

sich nach der Spende noch etwas erholt.

Wie gewohnt kann man sich nach der Spende mit bereitgestellten Brötchen und Getränken stärken.

„Dass wir gleich in der ersten Stunde eine ordentliche Anzahl von Spendern hatten, macht mich zuversichtlich“,fasst Dr.Blä-

ser nach dem Startschuss zusammen.

„Insbesondere, da die Spenden nun im Sommer bei uns doch recht knapp sind.

Da hoffe ich, dass die neue Blutspende im Gohlis Park bald einen guten Beitrag zur Füllung unseres Depots leisten kann.“

Wer sich die neue Abnahmestelle auch

Übergewicht psychotherapeutisch besser behandeln

Neues Fachbuch für Ärzteund Psychotherapeuten veröffentlicht

Neue Erkenntnisse aus der Verhal- n tensmedizin sollen Psychotherapeuten und Ärzten bei der Behandlung krankhaften Übergewichts und im Umgang mit adipösen Patienten helfen. Dargestellt ist dies im Fachbuch „Übergewicht und Adipositas“, das im Juli in der Reihe„Fortschritte der Psychotherapie – Manuale für die Praxis“ erschienen ist. Die Autorinnen Anja Hilbert und Simone Munsch zeigen, wie Verhaltensweisen, die mit krankhaftem Übergewicht zusammenhängen, besser erkannt und behandelt werden können.

Sie stellen neue Therapieansätze vor, die dem Patienten helfen,sein Ernährungs-, Bewegungs- und Essverhalten nachhaltig zu verändern. Ziel ist eine langfristige Gewichtsabnahme. Das Buch spricht vor allem Psychotherapeuten an, ist aber auch für niedergelassene Allgemeinmediziner hilfreich. Wie wichtig psychotherapeutische Hilfe in der Adipositastherapie ist, legen wissenschaftliche Studien nahe: Ne-

ben medizinischen und biologischen Faktoren spielen bei der Entstehung einer Adipositas auch psychologische und psychosoziale Umstände eine Rolle, die in der Therapie zu berücksichtigen sind. Häufig liegen die Ursachen für ungesunde Verhaltensmuster,wie beispielsweise „Frustessen“, in diesem Bereich. Psychotherapeutische Unterstützung ist weiterhin wichtig, weil häufig Ablehnung und Hänseleien durch Mitbürger,Arbeitskollegen,aber auch Freunde und Familie die Betroffenen psychisch belasten.Der Leidensdruck adipöser Patienten geht somit nicht nur auf körperliche Beschwerden,sondern auch auf die Stigmatisierung durch die Umwelt zurück. Belastungen aufgrund von Stigmatisierung können sich negativ auf den Behandlungserfolg auswirken. Deshalb fördert die Psychotherapie einen konstruktiven Umgang mit diesen Belastungen

Die Professorinnen Hilbert und Munsch betonen,dass die psychologische Betreuung von Patienten mit Adipositas entscheidend ist, um depressive Stimmungen,

einmal von innen ansehen möchte, kann dies bei einer Blutspende während der neuen Öffnungszeiten tun:Dienstag bis Donnerstag von 11 bis 18.30 Uhr oder Freitag zwischen 8 und 15.30 Uhr. Montags bleibt die Abnahmestelle geschlossen. Nicole Schreyer

nachlassende Motivation, emotionale Labilität oder Belastungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. „Nur so ist eine langfristige Therapie, wie sie bei Adipositas notwendig ist, wirksam umsetzbar“,unterstreicht Anja Hilbert, Professorin für Verhaltensmedizin am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen und psychologische Leiterin der Adipositasambulanz der Universitätsmedizin Leipzig.Simone Munsch ist Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Fribourg (Schweiz).

Doris Gabel

Fachbuch:„Übergewicht und Adipositas“ in der Reihe „Fortschritte der Psychotherapie – Manuale für die Praxis“ (Band 59), Hogrefe-Verlag, 2015.

ISBN: 978-3-8017-2566-2

Kontakt:

Prof Dr.Anja Hilbert

Telefon: 0341 - 97 15 361

Mail: Anja.Hilbert@medizin.uni-leipzig.de

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 8
Fo to :S te fan Straube
Prof.Dr. Anja Hilbert, Professorin für Verhaltensmedizin am IFB AdipositasErkrankungen
Fo to :N icole Sc hr ey er
Martin Gehre wurde von Dr Frank Bläser als erster Spender am neuen Standort der UKL-Blutbank begrüßt.

Mehr haben, weniger geben?

studie zeigt: Ober-und Mittelschichtnichtweniger hilfsbereit Zeigen Menschen der oberen so- n zialen Schichten weniger soziales Verhalten als Menschen der unteren? Spenden sie beispielsweise einen geringeren Teil ihres Einkommens für wohltätige Zwecke? Bisherige psychologische Studien kamen tatsächlich zu dem Ergebnis, dass sich Menschen aus den unteren sozialen Schichten bedingt durch ihre eigene schwierige Lebenssituation stärker um das Wohlergehen Anderer kümmern als Menschen aus höheren sozialen Schichten. Psychologen der Universitäten Leipzig und Mainz konnten dies in einer aktuellen Studie nicht bestätigen – sie fanden sogar überwiegend gegenteilige Befunde. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift„PLOS ONE“ veröffentlicht.

Die Studie von Dr.Martin Korndörfer, Prof.Dr. Stefan Schmukle (Universität Leipzig) und Prof.Dr. Boris Egloff (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) basiert auf großen, repräsentativen Datensätzen mit bis zu 37 000 Personen.Es handelt sich um internationale Daten großangelegter Erhebungen,beispielsweise aus dem deutschen sozio-ökonomischen Panel (SOEP). Die Teilnehmer dieser Befragungen berichteten regelmäßig über ihr Einkommen, ihre Bildung und ihr Berufsprestige und gaben Auskunft zu verschiedenen prosozialen Verhaltensweisen wie Spenden,ehrenamtlicher Tätigkeit oder der Unterstützung in alltäglichen Situationen,zum Beispiel einem Unbekannten in der Supermarktschlange den vorderen Platz anzubieten.

Die Analysen der Wissenschaftler ergaben ein unerwartetes Bild: Verglichen mit Angehörigen aus unteren sozialen Schichten waren Angehörige oberer Schichten zumeist gemeinnütziger,vertrauensvoller, hilfsbereiter und freigiebiger.So gaben sie in einem digitalen ökonomischen Spiel,

bei dem um reales Geld gespielt wurde, mehr an einen ihnen zugeteilten Unbekannten weiter.Dabei war dieser Befund weitestgehend unabhängig davon, welches Land untersucht wurde (Deutschland, USA oder eines von 28 weiteren Ländern) und welches Maß für die soziale Schicht benutzt wurde (Einkommen, Bildung, Jobprestige oder eine subjektive Einschätzung des eigenen sozialen Ranges).

„Die Ergebnisse sind gerade im Hinblick auf die aktuell immer größer werdenden sozialen Ungleichheiten wichtig“,sagt Martin Korndörfer.„Sie zeigen,dass An-

gehörige der mittleren und oberen sozialen Schichten den sozialen Anforderungen, die an sie gestellt werden,in größerem Maße gerecht werden,als man dies aus den Ergebnissen bisheriger psychologischer Studien erwarten konnte.“

Den Widerspruch zu früheren Studien, denen zufolge Menschen aus unteren sozialen Schichten sozialer eingestellt seien, erklären sich die Autoren durch die bisher verbreitete Verwendung von überwiegend kleinen Stichproben, „häufig bestehend aus amerikanischen Studierenden,die sich schlichtweg kaum in ihrer sozialen Klasse

unterscheiden“,so Korndörfer.„Letztlich handeln Bessergestellte wohl weder immer sozialer als weniger gut Gestellte, noch ist es anders herum“,resümiert der Leipziger Wissenschaftler. „Es gibt sicher Unterschiede abhängig davon, welches konkrete Verhalten betrachtet wird und wichtige Begleiterscheinungen, die wir noch nicht genau kennen. Was wir jedoch sagen können: Die von Psychologen gern aufgestellte Behauptung,die Oberschicht sei generell weniger hilfsbereit,ist so vermutlich nicht richtig.“

Forscher entwickeln Alternativen zu Tierversuchen in der Augenheilkunde

Wissenschaftler suchen nach neuen Wegen zum Züchten von adultem augengewebe

Physiker und Biologen der Univer- n sität Leipzig forschen seit Kurzem an AlternativmethodenzuTierversuchen in der Augenheilkunde Ziel dieses neuen Forschungsprojekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist es, in den kommenden drei Jahren Langzeit-Kulturmethoden von adultem Augengewebe zu entwickeln und zu etablieren. „Die verwendeten Augengewebe werden nicht von Labortieren gewonnen, wie es bisher üblich war, sondern von Schlachthöfen geliefert, wo sie als Abfall anfallen“, erklärt die Physikerin und Projektkoordinatorin Dr. Mareike Zink.

In Kooperation mit dem Physiker Prof Dr.Stefan Mayr und dem Biologen Dr Mike Francke wird ein neuartiger Ansatz

verfolgt. Damit ist es möglich, Augengewebe außerhalb des Körpers über längere Zeit in seiner organotypischen Struktur zu kultivieren. Diese Methoden sollen dann als Ersatz für Versuche an lebenden Tieren zur Erforschung neurodegenerativer Augenerkrankungen,für Tests von Wirkstoffen,die Erprobung chirurgischer Techniken und zur Grundlagenforschung dienen.

Ein wichtiger Meilenstein soll die Entwicklung eines neuartigen Gewebe-Bioreaktors darstellen, mit dem das nahezu intakte Auge außerhalb des Körpers kultiviert werden kann, um daran Augenkrankheiten und Wirkstoffe zu erforschen. „Zum Ende des Projekts wird es möglich sein, in verschiedenen Bereichen der augenmedizinischen Forschung Tierversuche durch Untersuchungen an Gewebe von Schlachttieren zu ersetzen“,er-

läutert Zink. In jedem Fall könnten vielfältige Studien, die bisher an lebenden Tieren durchgeführt wurden,durch sogenannte In-vitro-Studien ersetzen werden, die außerhalb lebendiger Organismen stattfinden,wie etwa in Gewebekulturen „Dabei spielen vor allem neuartige Testaufbauten eine wichtige Rolle, mit denen die biomechanischen Eigenschaften von Augengewebe studiert werden sollen. Insbesondere Veränderungen der Netzhautmechanik spielen eine wichtige Rolle bei degenerativen Augenerkrankungen“, sagt die Physikerin.

„Komplexe Untersuchungen sind derzeit mit den etablierten Kultivierungsverfahren in vielen Bereichen unmöglich, da Gewebe wie eine Netzhaut nur sehr kurze Zeit außerhalb des Organismus erhalten werden kann. Zum einen ist die Versorgung mit Nährstoffen und Gas wie Sauer-

stoffschwierig,zum anderen reagieren verschiedene Zellen in der Netzhaut auf die Kulturbedingungen,wobei deren Struktur zerstört wird“, erläutert Dr Francke,der seit Jahren Augenerkrankungen erforscht. Diese Probleme könnten durch den zu entwickelnden Bioreaktor weitgehend überwunden werden Sowohl der Bioreaktor,als auch die Erforschung der biomechanischen Eigenschaften des Augengewebes in diesem Projekt basieren auf dem Einsatz spezieller nanostrukturierter Substrate.Diese von der Arbeitsgruppe von Prof.Mayr entwickelten Materialien zeigen einzigartige Eigenschaften,die es erstmals ermöglichen, komplexes adultes Gewebe wie das der Retina über mindestens zwei Wochen in vitro zu erhalten und mechanisch zu stimulieren.

Susann Huster

| Liebigstrasse aktueLL seite 9
Fo to :d pa
Mildtätigkeit hängt nicht von der sozialen Klasse ab, so eine neue Studie.

Wo sich die Kulturen spiegeln

Ein Trend kommtinLeipzig an: Feinkost und Täubchenthal setzen auf Streetfood-Märkte

In Asien oder Südamerika gehören n farbenfrohe Fressbuden mit originellen Angeboten zum gängigen Stadtbild. „Streetfood“ bedeutet dort aber erst einmal nichts anderes als eben: Essen, das auf der Straße serviert wird. Die „Streetfood“-Bewegung in Europa und den USA beruft sich auf diese Vorbilder aus der südlichen Hemisphäre – schon dadurch erhalten hiesige Streetfood-Märkte, wie etwa „The Market“ im Täubchenthal, einen gewissen Eventcharakter.

Darüber hinaus kommt als Gratis-Dreingabe das gute Gewissen mit auf den Pappteller:Statt vor Fett triefende Pommes und Bratwurst, statt Nasi Goreng und Döner unter Glutamat-Verdacht sind „Bio“ und „Fairtrade“ die Schlagwörter der Szene; der Anteil veganer Gerichte ist hoch.In europäischen Metropolen hat Streetfood längst Fuß gefasst.

Höhepunkte bilden mehrwöchige Festivals wie der „British Street Food Award“, dessen diesjähriges Finale im September in London ausgetragen wird.Seit einigen Jahren schwappt der Trend auch auf Deutschland über.Besonders schnell wächst die Szene in Berlin, Hamburg und Frankfurt. Streetfood-Märkte locken dort immer mehr Besucher an. Orte,die Schlemmern und Machern gleichermaßen eine inspirierende Plattform bieten

In Leipzig kommt der StraßenküchenTrend gerade erst an. Verschiedene neue

Imbiss-Konzepte wie etwa die „Handbrotzeit“ auf Festivals, Märkten und sogar in der Innenstadt, existieren zwar schon länger.Aber erst Norbert Kießling hat hier vor einem Jahr den ersten Markt initiiert,auf dem diese Produkte unter dem Namen „Streetfood“ angeboten werden

Seit zehn Jahren arbeitet Kießling als Reiseführer mit den Hauptzielen in Südostasien. In Indonesien lebte er sogar für eine längere Zeit und lernte das asiatische Essen zu schätzen.Auf den Straßen der Großstädte, so Kießling,treffen in einer Mischung aus indischer, malaysisch-in-

donesischer und chinesischer Küche verschiedene Kulturen aufeinander.„Es ist faszinierend, wie mit einfachen Mitteln Essen gezaubert wird.“ Genau das sei auch der Kern von Streetfood-Märkten: mit schlichten Mitteln so gut wie möglich zu kochen.Denn Streetfood habe etwas Einfaches, Ehrliches. „Es ist ein Spiegel von Kulturen, auch unserer Kultur.“ Kurzerhand ging Kießling,nachdem er wieder in Deutschland gelandet war,auf die Leipziger Feinkostgenossenschaft zu. Sie unterstützte seine Idee eines Streetfood-Marktes und stellte ihr Gelände an der Karl-Liebknecht-Straße zur Verfügung.Der erste Streetfood-Markt dort wurde mit 25 Ständen im Juli 2014 aus der Taufe gehoben, Profiköche und Laien waren mit dabei. „Wir wurden überrannt. Nach zweieinhalb Stunden war alles ausverkauft“,sagt Kießling.Zuletzt brutzelte es diesen Mai im Feinkost-Hof.Der für Juli geplante Markt wurde jedoch wegen der umfassenden Bauarbeiten in der KarlLiebknecht-Straße abgesagt. Dafür soll das Feinkost-Gelände im Oktober wieder einen Streetfood-Markt beherbergen

Ein ähnliches Konzept hat das Plagwitzer Täubchenthal erstmals im Mai 2015 ausprobiert – mit großem Erfolg.Mehr als 4000 Besucher wurden bei der Premiere von „The Market“ gezählt. Im August stand bereits die vierte Ausgabe des „Streetfood-, Design- und Vintagemarket im Westen Leipzigs“ an. Das Essen spielt dort eine Hauptrolle, aber längst nicht die einzige: Die Kreativ-Szene bietet ihre handwerklich gefertigten Textilien und Gebrauchsgegenstände an. Was anderswo vielleicht „Trödel“ genannt wird,wird in einem solchen Umfeld zu „Vintage“ geadelt. Auch eine Handvoll bildende Künstler und zwei Handvoll Musiker erhalten ein Podium, darunter das Leipziger Singer-Songwriter Duo „Love, The Twains“ und Chansonsängerin Frau Lehmann. „Streetfood-Märkte haben immer einen persönlichen Charakter,nicht wie in Restaurants“,weiß Diana Wernicke vom Täubchenthal-Team. Streetfood ist ihrer Meinung nach Essen für Körper und Seele. An den Ständen spüre man die Energie der Macher,die weitgehend Unternehmer mit Sendungsbewusstsein seien.„Es geht um Authentizität. Vegane, Fairtrade- und Bio-Produkte spielen eine große Rolle. Den Besuchern wird die Idee näher gebracht, dass es nicht immer der Gemüseburger von McDonald’s sein muss.“

An den Ständen stehen größtenteils Aussteiger aus der Restaurantbranche und Quereinsteiger.Alle verbindet eine Leidenschaft: hausgemachtes Essen unter die Leute zu bringen.Wie geht das besser als mit einem fahrbaren Untersatz? Die moderne Variante von Essen auf Rädern heißt „Food-Trucks“.Hoch im Kurs stehen sie in den USA. Tonnenschwere Lastwagen touren durchs Land und erleben ein Revival,das an Zeiten erinnert,als von Pferden gezogene Planwagen Cowboys und Holzfäller verpflegten Auch in der europäischen Streetfood-Szene gehören Food-Trucks längst zum Straßenbild. Wo sie wann über deutsche Straßen rollen,lässt sich mittlerweile mit

Hilfe einer „Food-Trucks Deutschland“App herausfinden

Leipzig sucht man in der Trefferliste allerdings noch vergeblich. Dennoch ist die Stadt kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Food-Trucks geht. Seit 2009 betreibt Rebecca Zalentin über die Sommermonate hinweg einen Imbiss mit Hausgemachtem in einem aufpolierten JugendstilHolzwagen im Richard-Wagner-Hain. „Zierlich Manierlich“ nennt sich das Projekt, zählt aber eher zur Truck-Version 1.0, da der Wagen fest installiert ist. Gleichwohl sitzt die neue Generation der Food-Trucks in Leipzig in den Startlöchern. So sind die Handbrotzeitler seit diesem Sommer mit einem eigenen Fahrzeug auf Festivals unterwegs.Auch das Leipziger Ehepaar Carsten und Stephanie Hawelka hat sich den Traum vom fahrbaren Untersatz bereits erfüllt. Den ersten Auftritt hatte ihr rotes italienisches Lastendreirad auf der Streetfood-Markt-Premiere der Feinkost.

Sie verkaufen eine Art brasilianisches Party-Essen, das sie größtenteils tiefgekühlt von einem brasilianischen Hersteller aus Baden-Württemberg beziehen: Empanadas, käsige Maniobällchen und krapfenähnliche Churros. Portugiesisch sprechen die gebürtigen Hessen zwar nicht, auch waren sie noch nie in Brasilien, dafür teilen sie die Leidenschaft für authentisches Essen und die Begeisterung, Urlaubserinnerungen zu wecken

Am Wochenende sind sie öfter mit ihrem Lastendreirad auf Angeboten wie den Trödelmärkten am Leipziger Cottaweg unterwegs.Einen Stellplatz zu ergattern, war allerdings schwieriger als gedacht. „Es ist schwer,an Genehmigungen auf öffentlichen Plätzen zu kommen, da Wagen in Deutschland nur auf Privatparkplätzen stehen dürfen“, berichtet Hawelka.

Nächster Streetfood-Markt-Termin im Feinkost-Hof: 9. Oktober 2015 Karl-Liebknecht-Straße 36 www.streetfood-leipzig.de

Der „Market“ im Plagwitzer Täubchenthal – hier die Premiere im Mai – ist ein ums andere Mal Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Stadt. Foto: Frank Schmiedel Ein Renner auf den Streetfood-Märkten: leckere brasilianische Churros.
SEiTE 10 LiEBiGSTRASSE AKTUELL |
Fo to :F rank Sc hmiedel

Die neue Offenheit im Zoo: Nandi trifft Ndugu

Nächste Stufe im Ausbau der Kiwara-Kopje: Aufder Außenanlage sind Mitte August Nashornbulle Ndugu und die beiden Gepardenweibchen Nandi und Tariro erstmals aufeinandergetroffen.

Vor allem die beiden Katzen zeigten großes Interesse am Bullen und suchten schnell den direkten Kontakt zu ihm. „Die erste Begegnung verlief entspannt und zu unserer vollen Zufriedenheit“,so Zoodirektor Jörg Junhold.

Foto: Zoo Leipzig

Ein Platz an der Sonne

Kreatives Plagwitz: Die FirmaWavelabs sorgt für neue Impulse in der Solarbranche

Der lange und intensive Sonnenschein n Anfang August sorgte nicht nur für Sommerfeeling, sondern bescherte nicht wenigen Leipzigern auch Einnahmen: Wer eine Fotovoltaikanlage besitzt, produzierte Strom ohne Ende und verdiente mit dem Einspeisen ins öffentliche Netz Geld. Beim Unternehmen Wavelabs in Plagwitz scheint nicht nur in den Sommermonaten die Sonne, sondern quasi das ganze Jahr. Denn in ihr wird das Sonnenlicht simuliert, um die Leistungsfähigkeit von Solarzellen zu messen.

Die kleine Firma gibt es noch nicht lange. Genau genommen verkauft sie erst seit Anfang 2014 ihre Produkte – an renommierte Forschungslabors wie das Fraunhofer-Institut oder an die weltbesten Hersteller von Solarzellen und -panelen in China, Singapur,den USA, Deutschland, Indien und Thailand. Obwohl das Unternehmen nur fünf Mitarbeiter in Leipzig und drei weitere in Münster hat, zieht es bereits viele Blicke aus der sächsischen Wirtschaft auf sich: 2014 ging der IQ-Innovationspreis Mitteldeutschland an Wavelabs, vor Kurzem der erste Platz des Ideenwettbewerbs der sächsischen Innovationsplattform futureSax.

Das Erfolgsgeheimnis von Wavelabs ist ein Gerät, das etwa so groß wie ein Bierkasten ist. Die großen Hersteller in der Solarbranche sind extrem heiß auf das Hightech-Wunder, das bis zu 200 000 Euro pro Stück kostet Denn damit lässt sich die Leistungsfähigkeit von Solarzellen jetzt genau bestimmen. „In der Messtechnik ist unser Gerät eine Revoluti-

on“, meint der Leipziger Torsten Brammer, einer der drei Wavelabs-Gründer.Für den 45-Jährigen ist dieser explosionsartige Erfolg kein Hexenwerk. Im Gegenteil – der gebürtige Stuttgarter hat fast sein Leben lang darauf hingearbeitet

„Als ich an der Uni Karlsruhe Physik studiert habe, musste ich etwas Sinnvolles machen,um das Studium durchzuhalten“, erzählt er.Deshalb habe er sich auf die damals noch in den Kinderschuhen steckende Solartechnik spezialisiert.„Der beste Solarforscher war damals Andrew Blakers in Australien. Deshalb bin ich dorthin und habe meine Diplomarbeit in Australien geschrieben.“ Anschließend fing er bei einer Firma in Ghana an, die Solaranlagen verkaufte. „Dort habe ich erst richtig begriffen,wie teuer die Solarmodule damals eigentlich waren“, sagt er heute. Deshalb wechselte er nach einem Jahr ins Forschungszentrum Jülich, um Silizium-Dünnschicht-Solarzellen zu erforschen,deren deutlich geringerer Materialeinsatz die Kosten reduzieren half. Anschließend ging es nach Leipzig,weil in Bitterfeld/Wolfen bei Q-Cells erstmalig die Massenproduktion von Solarzellen anlief. Er wurde sogar Geschäftsführer der Q-CellsTochter Sontor – die wie viele andere Solarunternehmen in den Jahren 2007 und 2008 wegen der Finanzkrise und der weltweiten Überkapazitäten unterging Damals lernte Brammer Jörn Suthues kennen, der ebenfalls Solar-Fan war.„Jörn hatte die Idee,einen LED-Solarsimulator zu entwickeln, der die Sonne perfekt simulieren kann“,sagt Brammer. Mit so einem Gerät konnten Fehler in der Produktion von Solarzellen schnell ent-

deckt und die Entwicklung neuer, leistungsstärkerer Solarzellen deutlich beschleunigt werden.Die Studien von Brammer und Suthues und ihr Geschäftsplan überzeugten einen Risikokapitalgeber, der sich mit einer siebenstelligen Summe an den Entwicklungs- und Baukosten beteiligte.„Dadurch ist es uns gelungen, ein Gerät herzustellen, das das gesamte Lichtspektrum der Sonne abbildet und seine Lichtstabilität automatisch nachregelt“, erzählt Brammer.

In ihrer Hightech-Entwicklung können auch Längen- und Breitengrade eingestellt werden, um den Wirkungsgrad von Solarzellen an verschiedenen Standorten der Welt zu ermitteln. Denn die Farbmischung und die Lichtstärke der Sonne sind nicht überall gleich. „In London sind diese Werte anders als in Leipzig; in New York gibt es wieder andere und am Äqua-

tor noch einmal ganz andere“,sagt Brammer. Mit Hilfe ihres Gerätes seien auch viel exaktere Renditeberechnungen für Fotovoltaikanlagen möglich, betonen die Entwickler.

Inzwischen wird im Wavelabs-Firmensitz in der Markranstädter Straße 1 die Produktpalette ausgebaut: Es werden Spezialgeräte entwickelt, die extrem kleine Solarzellen messen können. Auch die Anwendung der neuen Messtechnik für die Materialwissenschaft wird vorbereitet.Parallel geht die weltweite Vermarktung voran: In Taiwan, Korea, Australien, Indien und Südamerika werden demnächst die Werbetrommeln für die neue Technik aus Leipzig gerührt. „Wir haben hier in Leipzig ein leistungsstarkes Netz aus hochspezialisierten Zulieferern aus der Region aufgebaut“, betont Brammer. „Wir können so die Produktionsmenge schnell der aktuellen Nachfrage anpassen.“

Dass die Solarbranche Zukunft hat, steht für ihn außer Frage. „Weltweit wächst die Menge der produzierten Solarpanele ständig,und die Kosten der Stromproduktion sinken.Die Preise für die Herstellung von Solarmodulen pro Watt Leistung sind von fünf Euro in den 90erJahren auf 50 Cent gesunken.“

Gleichzeitig stehe eine Revolution bei den Energiespeichern bevor. Ihr Effekt: Je billiger die Speicher werden,desto mehr lohnt es sich, Solarstrom selber zu erzeugen und ihn für den Eigenverbrauch zu nutzen.„Fotovoltaikanlagen werden dadurch einen noch stärkeren Boom erleben“,prophezeit Brammer. „Die globale Energiewende ist nicht aufzuhalten.“

Der Solarbranche stünden sonnige Zeiten bevor. Andreas Tappert

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 11 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Dr.Torsten Brammer untersucht die Solaranlage in der Firma Wavelabs.Foto: André Kempner

Leselust im Sommer–Bibliotheken im Aufwind

Wieder Plus bei den Entleihungen / E-Books können jetzt früher zurückgegeben werden

Vom Sommerloch ist in den Leipziger n Städtischen Bibliotheken (LSB) nichts zu spüren. Im Haupthaus am Leuschnerplatz ist es zwar alles andere als kühl – die Leipziger sind aber buchstäblich im Lesefieber

Die Stadt wächst und mit ihr die Anzahl der Besucher und Entleihungen. „Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 haben wir bereits ein Plus von 60 000 Entleihungen“, sagt Heike Scholl, die Marketingfachfrau 2014 waren es insgesamt 4,7 Millionen.

2014 haben die LSB die Millionengrenze bei den physischen Besuchen überschritten. 2014 kamen fast 1,1 Millionen Besucher in die Stadtbibliothek, die Stadtteilbibliotheken oder die Fahrbibliothek.

Einen großen Anteil am Erfolg hat ebenfalls die Onleihe, die das Ausleihen beziehungsweise Herunterladen digitaler Medien über das Internet ermöglicht. „Die Nachfrage ist riesig“,sagt Bibliothekarin Kristine Voigt. 10 600 Exemplare, drei Viertel davon E-Books, sind im Angebot. Tendenz steigend.

Mit Start des Portals im Oktober 2010 waren es gerade mal 1500 E-Books, EAudios, E-Videos, E-Paper und E-Music. Im Vorjahr wurden übrigens 100 300 Besuche bei der Onleihe registriert, bis Ende Juni 2015 waren es bereits 52 569. Seit Kurzem gibt es bei der Onleihe eine Neuerung,auf die viele Nutzer lange gewartet haben:E-Books und E-Magazine können jetzt vor Ablauf der Leihfrist zurückgegeben werden.„Bisher hatten EBooks eine feste Leihfrist von zwei Wochen“, erklärt Voigt.

Während dieses Zeitraumes waren sie quasi blockiert – selbst wenn ein Buch schneller als gedacht ausgelesen wurde Oder es dem Nutzer gar nicht gefallen hat und es weggelegt wurde.Andere Interessenten konnten erst nach Ablauf der Frist darauf zugreifen.Für viele war auch eins ärgerlich: Bei der Onleihe dürfen nur zehn Medien gleichzeitig entliehen werden.Wer ein E-Book vorbestellt hat, musste möglicherweise warten –weil das Medienkonto erschöpft war

Neuerdings können Medien übers Programm Adobe Digital Editions beziehungsweise über die Onleihe-App zurück in den verfügbaren Bestand gegeben werden.„Das funktioniert aber nur, wenn die Nutzer die aktuelle Version heruntergeladen haben“, erklärt Bibliothekarin Voigt. Wer Hilfe braucht, kann am Leuschnerplatz mit seinem Tablet oder anderem Gerät vorbeischauen. Jeden Donnerstag von 13 bis 15 Uhr wird eine Onleihe-

Sprechstunde angeboten.Ein Erfolg ist übrigens die Lernplattform Scoyo,an der sich Leipzigs Bibliotheken seit den Winterferien beteiligen. Das ist ein OnlineAngebot für Schüler bis zur siebten Klasse mit schulrelevanten Lerninhalten,also im Prinzip Nachhilfe mit mehr als 4000 Lerngeschichten und mehr als 10 000 Übungen und Tests. „Mit dem Bibliotheksausweis ist die E-Nachhilfe für die Schüler kostenlos“, so Scholl.

Ein Selbstläufer ist inzwischen der Buchsommer geworden. Das sachsenweite Ferienlese-Projekt hat bei einigen Jugendlichen Kultstatus erreicht. 545 Mädchen und Jungs ab der fünften Klasse machen diesmal mit. Bei den Jüngeren sind es 660 – etwa 100 mehr als im Vorjahr.Die Idee:Das vom Freistaat Sachsen geförderte Projekt richtet sich an „Wenigleser“.Geboten wird ausschließlich Lektüre, die Spaß und Lesefreude bereiten soll. Wer während der Ferienzeit drei Bücher liest und bewertet, bekommt zur Abschlussparty am 27. August in der Stadtbibliothek, für die Größeren am 28. August in der Moritzbastei, ein Zertifikat.

Wer lieber Computer- und Konsolenspiele, aber auch Apps testen will,hat dazu Ende September/Anfang Oktober Gelegenheit. In der Stadtbibliothek wird eine Tommi-Jury gebildet. Die empfiehlt, welche nominierten Spiele es bei der Frankfurter Buchmesse auf das Siegerpodest schaffen.Sechs- bis 13-Jährige, können sich bis 13. September für die Kinderjury anmelden Mathias Orbeck

Happel und RB gehen getrennte Wege

Enkelin von Ernst Happel ist nicht mehr Medienbeauftragte / Perry Bräutigam wird eine Art Außenminister

Ernst Happel führte in den 70er-Jah- n ren Raumdeckung und Pressing ein, denn: „Bei der Manndeckung hast du elf Esel auf dem Platz stehen.“ Und wie wichtig Ballbesitz ist, erklärte der legendäre Trainer so:„Wenn wir die Kugel haben, haben’s die anderen net.“

Befruchtete Generationen von Trainern

Der Happelsche Charme (harte Schale, weicher Kern) wehte bis vor wenigen Tagen auch durch die heiligen RB-Hallen. Seit

September 2014 war Ernst Happels Enkelin

Christina Medienbeauftragte, fungierte zudem als Stellvertreterin für Pressesprecher Sharif Shoukry. Jetzt sind beide Leipziger Geschichte. Shoukry arbeitet seit Saisonbeginn bei RB Salzburg,Christina Happel ist zurück auf dem Arbeitsmarkt.

Die 32-jährige Wienerin verabschiedete sich mit Goethe und damit weit vor Rechtschreibreformen. „Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt,muß auf Wechsel gefaßt sein.“ Happel im Hier und Jetzt: „Nach einem ereignisreichen, lehrreichen und spannenden Jahr bei RB Leipzig ist es für mich an der Zeit, mich zu verab-

schieden.RB Leipzig wünsche ich eine tolle Saison und das Erreichen des großen Ziels Bundesliga.“ Ob das frühere Aushängeschild

von Sky Österreich zurück zum Privatfernsehen wechselt, ist unklar.RB-Kommunikationsboss Florian Scholz weilte unterdessen

mit RB-Präsident Oliver Mintzlaff beim Sport-Bild-Award in Hamburg,ist in Sachen Happel-Nachfolge in der Spur Gute Nachrichten gibt es für RB-Urgestein Perry Bräutigam, 52. Der Torwarttrainer der ersten Stunde wurde zu Saisonbeginn vom Ex-Fürther Frederik Gößling,37, beerbt, kreiste seitdem einigermaßen ratlos in der Umlaufbahn. Jetzt kann Bräutigam zum Landeanflug ansetzen.Der Ex-Nationaltorhüter der DDR soll eine Art Außenminister werden,die frohe RB-Botschaft unters Volk bringen.Die genaue Stellenbeschreibung wird in Kürze festgeklopft.

Boss Mintzlaff ist weit davon entfernt, dem beliebten Mann ein Gnadenbrot zu backen „Perry soll Spaß und wir einen Mehrwert haben.Wir wollen ihn langfristig an uns binden.“ Übrigens:Die RB-Profis sind in ihre Zimmer im Trainingszentrum am Cottaweg eingezogen.Wenn zwei Trainingseinheiten anstehen, dürfen die Männer um Kapitän Dominik Kaiser das Gelände nicht verlassen. Anweisung von Cheftrainer Ralf Rangnick. Ausnahme: Unaufschiebbare Pass-Angelegenheiten oder ähnliches.

Sehr beliebt: die Onleihe der Städtischen Bibliotheken.Anika Gentzsch testet sie. Bücher können nun vor Auslaufen der Leihfrist zurückgegeben werden.Foto: André Kempner
SEitE 12 LiEBiGStRASSE AKtUELL |
Eine der letzten Amtshandlungen: Christina Happel weist Davie Selke den Weg zu den Kameras. Foto: Christian Modla

„Bin ein Typ, der auch mal überzieht“

Der Leipziger Sprinter Sven Knipphals startet bei der WM in Peking über 100 und 4x100 Meter

Seit zwei Jahren lebt und trainiert der Wolfsburger Leichtathlet Sven Knipphals in Leipzig Als zweitbester DLVSprinter startet er bei der am 22. August beginnenden WM in Peking doppelt – über 100 und 4x100 Meter. Vor den Titelkämpfen sprachen wir mit dem 29 Jahre alten Mediziner, der als Chiropraktor in der Leipziger City arbeitet.

Frage: Sind Sie der einzige WM- n Teilnehmer des DLV, der den Spagat zwischen Berufund Leistungssport wagt?

Sven Knipphals: Ich glaube schon, so weit ich es überblicke.Hürdensprinterin Nadine Hildebrandt arbeitet in einer Anwaltskanzlei, sie gehört aber nicht zum WM-Team.

Wie kommen Sie mit der Doppel- n belastung zurecht?

Letzte Saison war ich an vier Tagen fünf, sechs Stunden arbeiten.Das war schon sehr viel.Ausgerechnet in der Wettkampfsaison habe ich zusätzlich meinen Chef vertreten, der sich einen Finger gebrochen hatte. Daher war ich trotz der EM-Staffelmedaille mit meinen Sprintleistungen nicht so glücklich. Hinzu kam, dass ich meine Wohnung letzten Sommer nicht kühl bekommen habe und nachts kaum schlafen konnte. Das ist dieses Jahr dank ThermoRollos besser. Ich arbeite jetzt drei halbe Tage und will das mit Ausnahme der Trainingslager auch in der Olympiasaison so beibehalten.Zur Anpassung an die WM-Bedingungen befindet sich das Team der Sprinter seit einigen Tagen auf der koreanischen Insel Jeju

Wie läuft es dort? n

Ich habe ganz schön mit Jetlag zu kämpfen.Daher lassen wir es zunächst ruhig angehen. Ab heute kommen ein paar intensive Einheiten. Ich freue mich, dass ich über 100 Meter im Einzel laufen kann, das Halbfinale ist mein großes Ziel.Der zweite Schwerpunkt ist die Staffel Zum Glück haben wir uns das Olympiaticket im Mai auf den Bahamas schon gesichert.Dort haben wir trotz unserer Verletzungsmisere das Optimum rausgeholt, das beruhigt sehr Nun wollen wir auch in Peking ins Finale.

Im Juni haben Sie mit 10,13 Se- n kunden Ihre 100-Meter-Bestzeit deutlich gesteigert.Hatte sich das im Training angedeutet?

Schon. Ich setze seit diesem Jahr mehr auf viele intensive und kürzere Sprints. Das passt gut, schließlich ist die Beschleunigung meine größte Schwachstelle. Cheftrainer Idriss Gonschinska macht die Grundplanung.Mit Bundestrainer Ronald Stein habe ich mich in Leipzig hingesetzt, wie wir das am besten umset-

zen können. Ich bin ein Typ, der im Training gern 110 Prozent gibt und auch mal überzieht. Mitunter mache ich vielleicht zu viel,aber die Erfahrungswerte dieser Saison sollen im Olympiajahr helfen

Wer entscheidet, wenn mal Mut zur n Pause gefragt ist?

Ich entscheide, wenn ich mal völlig im Eimer bin und einen Lauf weglasse. Das

mache ich ja nicht, weil ich mir drei Läufe weniger zusammenmogeln will,sondern, weil ich besser werden und mich nicht verletzen will.Das ist im Hochleistungssport immer ein Tanz auf der Rasierklinge.Meist konnte ich in diesem Jahr durchziehen, aber ich muss auf meine Achillessehne Rücksicht nehmen.

Woher kommen die Schmerzen? n

Es ist sichereine Überlastung,so genau weiß ich das selbst nicht. Ich hatte mir im Mai in Florida mal im Training den Rücken zerlegt, bin eine Woche schiefgelaufen

Die Folge waren Ausweichbewegungen und Fehlbelastungen

Während Ihres Studiums haben n Sie in England trainiert.Wo liegen die größten Unterschiede zum Training in Leipzig?

Hier ist ständig der Trainer dabei, der sagt, was ich falsch mache. Außerdem tut mir das Training in der Gruppe gut.

Hatten Sie Anpassungsproble- n me, als Sie nach Leipzig kamen?

Überhaupt nicht. Ich fühle mich hier von Anfang an wohl. Das Vorurteil von uns Wessis lautet ja:Der sächsische Dialekt ist eine Katastrophe. Aber so schlimm empfinde ich das gar nicht. Neben Training und Arbeit habe ich wenig Zeit, so genau kenne ich Leipzig daher noch nicht. Mit meinen Eltern und meinem Opa habe ich kürzlich eine Stadtrundfahrt gemacht. Er war das letzte Mal 1945 hier.

In Peking treten Sie gegen über- n führte Doping-Sünder an

insbesondere aus den USA. Was ist das für ein Gefühl?

Kein gutes. Der Amerikaner Justin Gatlin ist die Personifizierung,dass etwas falsch läuft in der Leichtathletik. Seine Sperre wurde von lebenslänglich auf fünf Jahre verkürzt. Das Problem ist: Er kann Usain Bolt schlagen,davon lebt die IAAF.Deshalb freuen sich alle, dass er wieder da ist. Bei der WM 2013 in Moskau habe ich das Finale auf der Tribüne verfolgt und das erste Mal keinen Spaß dabei verspürt. Wenn der Generalverdacht mitläuft, versaut einem das die Laune.

Interview: Frank Schober

Leipziger WM-Starter in Peking

100 Meter Hürden: Cindy Roleder;

Diskuswerfen: Nadine Müller; 110 Meter Hürden: Alexander John, 4x100 Meter: Robert Hering; Kugelstoßen: David Storl (alle SC DHfK).

Im Stabhochsprung tritt der gebürtige Leipziger Tobias Scherbarth (Bayer Leverkusen) an. Siebenkämpferin Jennifer Oeser (ebenfalls Bayer Leverkusen) lebt seit 2014 in Markranstädt

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 13 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Sven Knipphals holte bei der EM 2014 Silber mit der Sprintstaffel und stand im Halbfinale über 100 Meter. Daran will der 29-Jährige in Peking anknüpfen.Foto: Imago

Mamma Care – so wird das tastvermögen für die

eigene Brust geschult

Schwester Manja erläutert als zertifizierte Mamma-Care-Trainerin, warum die Selbstuntersuchung wichtig ist

Manja Kirste-Stiller ist nach einer Weiterbildung im Jahr 2013 zertifizierte Mamma-Care-Trainerin. Die 41-Jährige ist seit 22 Jahren Krankenschwester und arbeitet im Brustzentrum am Universitätsklinikum Leipzig Im Interview erläutert sie das Verfahren der Selbstuntersuchung

Frage: Was muss man können als n Mamma-Care-Trainerin?

Manja Kirste-Stiller: Man muss Frauen vermitteln können, wie sie mit einer regelmäßigen Tastuntersuchung erste Anzeichen von Brustkrebs entdecken können. Dazu ist es natürlich wichtig, zuerst einmal selbst die Grundlagen der Tastuntersuchung zu beherrschen. Dazu habe ich als zertifizierte Mamma-Care-Trainerin Modelle, an denen interessierte Frauen das Tasten üben können.

Also wird erst einmal an einem Gum- n mi-Torso geübt?

Nein, es gibt zwei Modelle aus Silikon, die jeweils eine Brust nachbilden.In das Silikon sind verschiedene Festkörper eingearbeitet,die die gefürchteten Knoten darstellen. Das erste Modell ist durch-

sichtig,das zweite nicht. Der Grund ist ganz einfach: Zuerst üben die Frauen an dem durchsichtigen Modell,um mit Auge und Fingern die Knoten,die in verschiedenen Tiefen eingearbeitet sind, aufzuspüren.Dann wird am nicht durchsichtigen Modell geübt. Insgesamt soll das Tastvermögen erlernt und verbessert werden,um die Brustselbstuntersuchung zu optimieren.

Und wie wird bei der undurchsichtigen n Silikonbrust festgestellt, ob die Frauen die Knoten ertastet haben?

Undurchsichtig ist das Modell nur von oben.Mit Klebepunkten wird gekennzeichnet, wo die Frau einen Knoten ertastet hat. Dann kann zusammen ausgewertet werden,ob die richtigen Stellen gefunden wurden,da das Modell von unten transparent ist und man sehen kann, ob die Frau richtig gelegen hat.

Aufwas muss die Mamma-Care-Trai- n nerin noch achten?

Da gibt es eine ganze Menge: Die drei verschiedenen Körperpositionen, Handund Fingerhaltung,auf die kreisförmigen Bewegungen beim Tasten,auf das Vorgehen im „Rasenmäher-System“, auf die

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wann und wo?

2

Leipzig * Dankeschön für Blutspender: ein Einkaufsgutschein.

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

unterschiedlichen Tiefen, die mit leichtem, mittlerem oder großem Druck erreicht werden,dass die Randbereiche der Brustdrüse nicht vergessen werden und noch vieles mehr.Wichtig ist vor allem,

dass die Frauen die Tastuntersuchung regelmäßig ausführen.Wenn man seine eigene Brust erst einmal erkundet hat, merkt man sofort, wenn sich etwas verändert hat.

Wird diese Mamma-Care-Selbstunter- n suchung für alle Frauen empfohlen?

Natürlich. Nicht nur Frauen, bei denen der Verdacht auf familiären Brustkrebs besteht, können durch regelmäßige Untersuchung der Brust geringfügige Veränderungen oder Verhärtungen frühzeitig entdecken. Auch wenn diese Veränderungen kein Krebs sein müssen: Es ist immer besser, wenn Spezialisten, wie von unserem Brustzentrum, ungewöhnlichen Veränderungen auf den Grund gehen. Uwe Niemann

Wer mehr zum Thema erfahren möchte ist zum „Informationstag Krebs – Krebs präzise bekämpfen“ am 12. September von 10 bis 14.30 Uhr am Uniklinikum Leipzig herzlich eingeladen.In Vorträgen, bei Führungen und Gesprächen mit Experten werden Fragen rund um die Krebsmedizin beantwortet.

Das Programm ist zu finden unter: www.krebszentrum-leipzig.de

Foto-Ausstellung zeigt Wasserwelt(en)

ha:zwei:oh! heißt ganz lautmalerisch eine Ausstellung mit Fotografien von Ines Beger und Eva Herbst, die noch bis zum 22. September im Uniklinikum Leipzig zu sehen ist Ganz dem Wasser verschrieben haben sich die beiden Künstlerinnen in ihren Werken, die im Verbindungsgang vom Haus 6 (Frauen- und Kindermedizin) zum Haus 4 (Operative Medizin) ausgestellt sind Erste Berührungspunkte für die Zusammenarbeit ergaben sich während der gemeinsamen Betreuung von Leipziger Hochleistungssportlern im Schwimmen. Schnell wurde die gemeinsame Leidenschaft für Fotografie und das Medium Wasser entdeckt Eva Herbst, die 1968 selbst als Schwimmerin an den Olympischen Spielen in Mexiko teilnahm und 2008 als Trainerin mit ihren Athleten bei den Spielen in Peking mitfieberte, und die Physiotherapeutin und Osteopathin Ines Beger geben passend zu den sommerlichen Temperaturen faszinierende Einblicke ins kühle Nass ic

ha:zwei:oh! – Fotografien von Ines Beger und Eva Herbst Verbindungsgang zwischen Haus 6 (Frauen- und Kindermedizin, Liebigstraße 20a) zum Haus 4 (Operative Medizin, Liebigstraße 20). Zu sehen bis 22. September

Blutspendeinstitut jeden Mo und Fr 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin Mo geschlossen Landsberger Str. 81, 04157 Leipzig Di - Do 11:00 bis 18:30 Uhr (Gohlis Park) Fr 8:00 bis 15:30 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr 5, 04329 Leipzig
Eilenburg
Walther-Rathenau-Str 9, 04838 Eilenburg Di., 25.08.15 08:00 bis 10:00 Uhr Volkshaus Rötha, Gaststätte „Auf der Höhe“* August-Bebel-Straße 63, Raum 1.10 04571 Rötha Do., 27.08.15 15:00 bis 19:00 Uhr Landesdirektion Leipzig* Fr., 28.08.15 09:00 bis 12:00 Uhr Braustraße
Amtsgericht
*
04107
Blutspendeinstitut Sa., 29.08.2015 9:00
13:00 Uhr
Leipzig
bis
Johannisallee 32, 04103
RATGEBER n
LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Bild: PD Fo to :d pa

Dasuni-klinikum aufeinen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de e-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Paul-List-straße 27, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße) Öffnungszeit 24 stunden täglich

notaufnahme

für kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242 Öffnungszeit 24 stunden täglich

kreißsaal der abteilung für geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende eltern- 23611

eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig info-telefon - 25410

Weitere informationen finden sie auf seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

ambulanzen und Zentren

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin - 21104

HNO-ambulanz - 21721

augenambulanz - 21488

Psychiatrische ambulanz - 24304

Psychosomatik-ambulanz - 18858

tropenmedizinische ambulanz - 12222 ambulanz krebszentrum uCCL -17365

Neurochirurgische ambulanz -17510

Neurologische ambulanz -24302

Dermatologische ambulanz -18670

universitäres brustzentrum - 23460

transplantationszentrum - 17271

universitäres Darmzentrum - 19967

Diabeteszentrum - 12222

Med. Versorgungszentrum - 12300

kliniksozialdienst - 26206

seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126

Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten und angehörige - 15464

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

Liebigstrasse aktueLL |
n
n

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.