Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 23/2015

Page 1

Fo to : St efan Straube Ein Jahr Hygiene-Institut Hygiene und Umweltmedizin nun auch unter einem Dach seite 7 Prothese für die Schulter UKL-Experten forschen zu neuen Verankerungsmethoden seite 3 Finger gerettet Künstler widmet Ärzten nach gelungener OP eine Skulptur seite 2 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 23/2015 | 12.11.2015
im sanierten Domizil Institute für Pathologie und Rechtsmedizin feierlich übergeben
BesteArbeitsbedingungen

Der Augenblick n Bunte Blätterpracht am Schnullerbaum

Seit einem Jahr gibt es nun den Schnullerbaum im Park hinter der Kinderklinik am UKL. Wie die Blätter im Herbst purzeln seit der Einweihung im Oktober 2014 fortlaufend die abgelegten Nuckel von Leipziger Kindern in den Spendenkasten.Fast 700 Stück sind mittlerweile zusammengekommen! Für jeden Nuckel erhält die Stiftung Lesen eine kleine Spende,mit der sie unter anderem Vorleseprojekte in Kindergärten organisiert.

Künstler widmet Ärzten eine Skulptur

UKL-Mediziner retteten Finger nach Arbeitsunfall / Kunstwerk kann im UKL-Klinikpark besichtigt werden

impressum n

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand Liebigstraße 18

04103 Leipzig

Telefon: 0341 - 97 109

Telefax: 0341 - 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ, Sandra Hasse (Unternehmenskommunikation UKL).

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ).

Universitätsklinikum Leipzig AöR.

11. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck

Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co KG

Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

mit einer Handskulptur aus fili- n gran geschmiedetem eisen bedankte sich der künstler christian schmit am 3. november bei seinen behandelnden Ärzten vom ukl und einem niedergelassenen leipziger chirurgen. im Februar 2013 hatten die Ärzte die Finger der rechten Hand des jungen leipzigers in einer Operation gerettet.

Große Objektkunst geschaffen aus Stahl und Eisen – das ist Christian Schmits Handwerk und Leidenschaft. Seit 2010 ist der Bildhauer und Schmied als freiberuflicher Künstler tätig und arbeitet mit schwerem Gerät, mit dem er Schweiß- und Sägearbeiten durchführt. Im Jahr 2013 wurde ihm das zum Verhängnis. Beim Arbeiten in seinem Atelier in Markranstädt kam er mit der rechten Hand in die Kreissäge und wurde vom Notarzt in die Zentrale Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig eingeliefert. UKLHandchirurg Prof.Dr. Stefan Langer, der zum Fall gerufen wurde,veranlasste sofort eine Not-OP.Der plastische Chirurg und Oberarzt Dr.Nick Spindler übernahm führend den Eingriff, bei dem die drei schwer verletzten und teils abgetrennten Finger des Künstlers gerettet und so gut wie nur möglich wiederhergestellt werden konnten

„Mein Schaffen hängt an meinen Händen“, betont Christian Schmit. „Nur weil die Ärzte sich so für mich eingesetzt haben,kann ich heute noch arbeiten.Dafür wollte ich mich unbedingt bedanken bei den Ärzten und allen Mitarbeitern des UKL – mit einer Skulptur in Form einer Hand.“

Wer die Skulptur selbst anschauen möchte, findet sie am Ende der Paul-List-Straße, in der Nähe der Zentralen Notaufnahme am Uniklinikum Leipzig (Paul-List-Straße 27), am Übergang zum Park hinter der Kinderklinik des Universitätsklinikums. Sandra Hasse

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 2
Fo to :S te fan Straube
Die Skulptur „Handwerk“ widmete Christian Schmit (l.) den UKL-Medizinern Prof.Dr. Stefan Langer,Bereichsleiter Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie (r.), und Dr.Nick Spindler, Oberarzt Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie (kleines Foto), sowie seinem Arzt in der Rehabilitation, Dr Stephan Bauer. Foto: S. Straube

Bei Verschleiß in der Schulter kann Prothese helfen

Leipziger Mediziner um Prof.Dr. Hepp forschen an neuen Methoden für optimale Verankerung

Das wissen viele: Wenn die Hüfte n schmerzt oder das Knie, kann ein künstlicher Ersatz gut helfen. Das wissen nicht alle: Auch wenn die Schulter schmerzt, weil eine Verschleißerkrankung ihre Spuren hinterlassen hat, kann eine Prothese vergessen geglaubte Beweglichkeit zurückbringen. Und das, wenn alles komplikationslos verläuft, innerhalb eines Vierteljahres

„Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers“, erläutert Prof.Dr. Pierre Hepp,Leiter des Bereichs für Arthroskopische und spezielle Gelenkchirurgie der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Leipzig.„Als Kugelgelenk, das größtenteils von Muskeln und Sehnen stabilisiert wird,ermöglicht es einen großen Bewegungsspielraum. Dadurch ist die Schulter aber auch anfällig für Verletzungen und Verschleißerkrankungen.“

Wie Prof.Hepp weiter sagt, hat die Schulterprothetik in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Mit erfreulichen Ergebnissen für die Patienten: Die dokumentierten Standzeiten der Prothesen sind heute nah an denen von Hüft- und Kniegelenken.„Auch die Funktionalität ist gut, sodass Schmerzfreiheit und Beweglichkeit für den Alltag erreicht werden“, so der Leipziger Orthopäde und Unfallchirurg „Damit werden Haarekämmen, Rasieren und Waschen wieder möglich, und auch die Gießkanne oder ein Bierkasten sind schmerzfrei zu bewegen.“

Mit der speziellen „Gelenksprechstunde“ kommen die Mediziner um Prof.Hepp den Patienten entgegen.In der Ambulanz der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie kann jeder Interessierte sich für diese Sprechstunde vormerken lassen.

„Es gibt leider Patienten, die mit zunehmenden Schulterschmerzen alt werden,weil sie glauben,dass man ihnen nicht helfen kann“, so Prof.Hepp. „Aber durch unsere Erfahrungen in der Gelenkchirurgie, angefangen von der Schlüsselloch-OP bis zur Implantation

der unterschiedlichsten Prothesen, kann ich versichern,dass wir sogar, wenn wichtige Schultersehnen abgerissen sind und der Arm fast bewegungslos ist, Möglichkeiten finden, dem Patienten Schmerzminderung und bessere Beweglichkeit zu bringen.“ Verschiedene Prothesentypen stehen dabei zur Verfügung: Eine Hemiprothese ersetzt die Gelenkfläche des Oberarmkopfes, eine Totalprothese beide Gelenkflächen, also auch die Gelenkpfanne. Kurzschaftprothesen ermöglichen es, viel Oberarmknochen zu erhalten.Andererseits kann eine Pro-

these mit langem Schaft denen helfen,deren Knochensubstanz angegriffen ist. „Bei den Prothesen stehen uns Module zur Verfügung,die aufeinander aufbauen. Damit kann je nach Situation für den Patienten eine individuelle Lösung gefunden werden“, sagt Prof.Hepp. „Der neueste Trend geht sogar dahin, dass eine Patienten-individuelle Prothese angefertigt wird.Dazu wird die Anatomie des Patienten mit CTAufnahmen erfasst. Daraus wird ein Modell generiert,das als Grundlage für die ganz persönliche Prothese dient. Dafür ist freilich ein Planungszeitraum von bis zu sechs Wochen nötig.“

Eine von Prof.Hepp und Mitarbeitern speziell eingesetzte Navigation hilft, die Prothesen ideal im Körper zu platzieren und zu verankern. Denn das ist nicht nur Voraussetzung für die volle Funktionsfähigkeit, sondern auch für eine möglichst lange Standzeit. „Wir haben unsere Methode im Labor erforscht und auf Kongressen vorgestellt“,so Prof.Hepp. „Jetzt sind wir so weit, dass davon auch der Patient profitieren kann. Wir finden mit unserer Methode die besten Ankerpunkte, die ja bei jedem Patienten und abhängig vom jeweiligen Fall anders sind. Zudem müssen diese Punkte nicht nur für die Verankerung,sondern auch für das Einwachsen beste Voraussetzungen bieten.“ Uwe Niemann Gelenksprechstunde der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie

Terminvereinbarung: 0341 - 97 17 005

Ehrung für Projekte, die auf Chancengleichheit von Frau

und Mann

zielen

Stadt Leipzig verleiht Louise-Otto-Peters-Preis ans Gleichstellungsbüro des UKL und der Medizinischen Fakultät

In diesem Jahr hat die Stadt Leipzig n erstmals den Louise-Otto-Peters-Preis verliehen. Diese Ehrung für besondere Leistungen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ging an das von Prof. Dr. Katarina Stengler geleitete Gleichstellungsbüro des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät. Wie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sagte, wird damit das nachhaltige Engagement für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Studium, Lehre und Forschung gewürdigt

Mit dem Preis wird die Arbeit des Gleichstellungsbüros geehrt,das mit verschiedenen Projekten zur Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern beitragen will.Wie Prof.Stengler, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Leiterin der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA), sagt, zielen die Aktivitäten des Gleichstellungsbüros auf bessere Akzeptanz für geschlechtsspezifische Aspekte innerhalb der Medizin. Dazu gehört auch ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Rollenbilder als Ärztin und Arzt, als Pfleger oder Krankenschwester,als Wissenschaftler und Wissenschaftlerin. Dies treffe auch für die

geschlechterspezifische Sicht auf Patienten und Patientinnen zu, so die Gleichstellungsbeauftragte. Geschlechterspezifische Aspekte sind zudem in der medizinischen Forschung und Lehre stärker zu berücksichtigen

unter der Leitung von Prof.Stengler wur-

de diesbezüglich ein Wahlfachangebot für Medizinstudierende („Karriereplanung im Medizinstudium“) mit besonderer Berücksichtigung weiblicher Karriere- und Berufsentwicklungen an der Medizinischen Fakultät etabliert

Zu den Projekten,die die Jury überzeugt haben,zählt auch eine FührungskräfteFörderung für Wissenschaftlerinnen. „Das ist ein Mentoring-Programm für die Post-Doc-Phase, also für die Zeit nach der Promotion, in der der Karrieresprung auf eine Professur oder leitende Chefarztposition vorbereitet wird“, so Prof Stengler Weitere Projekte dienen beispielsweise der Familienfreundlichkeit im Unternehmen – wie die Kinderferienbetreuung, die nun ausgebaut und auch auf die Winterferien ausgedehnt werden soll, sowie der Publikation von genderspezifischen Aspekten in der Medizin, für die jährlich der Dr.Margarethe-Blank-Preis ausgelobt wird

Die 5000 Euro,die mit dem nun verliehenen Louise-Otto-Peters-Preis verbunden sind, will die Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums übrigens für Personalmittel für das Gleichstellungsbüro einsetzen.Louise Otto-Peters war im 19. Jahrhundert eine sozialkritische Schriftstellerin und wurde zur Mitbegründerin der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung.Wegen ihren Wirkens gilt Leipzig als Wiege der deutschen Frauenbewegung Uwe Niemann

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL SEITE 3
Prof.PierreHepp, Leiter des Bereichs für Arthroskopischeund spezielleGelenkchirurgieamUKL, zeigt eine Schulterprothese. Foto: Stefan Straube Prof.Dr. Katarina Stengler leitet das Gleichstellungsbüro von Uniklinikum und Medizinischer Fakultät. Das Büro erhielt 2015 den Louise-Otto-Peters-Preis der Stadt Leipzig. Foto: Stefan Straube / privat

AusAlt wird Neu–die Institute für Pathologie und Rechtsmedizin

Nach mehrjähriger Bauzeit sind die Institute für Pathologie und Rechtsmedizin Anfang November übergeben worden. Für fast 13 Millionen Euro wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude restauriert und rekonstruiert. Der um 1900 errichtete Institutsbau erhielt so innen wie außen sein ursprüngliches Gesicht zurück und wurde gleichzeitig so modernisiert, dass die Mitarbeiter des UKL-Instituts für Pathologie und der Rechtsmedizin an der Uni Leipzig hier künftig beste Arbeitsbedingungen vorfinden.

Nach der denkmalgerechten Sanierung erstrahlt der Eingangsbereich

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 4
Das imposante Treppenhaus vor und nach der aufwendigen Sanierung. in neuem Glanz. Die klassische Uhr begrüßt die Besucher des Hauses damals wie auch heute. Fotos: Stefan Straube Das Gebäude hat von Kopf bis Fuß seinen historischen Charme wiedererlangt. Auf2500 Quadratmetern sind moderne Labor- und Arbeitsbereiche für beide Institute entstanden.

„Das schönste Labor im Freistaat“

institute für Pathologie und rechtsmedizin sind nach mehreren Jahren bauzeit fertig

Dieser Moment wurde lange herbei- n gesehnt. Das klang am 6. November bei allen festlichen Reden zur Fertigstellung eines Gebäudes an, das von keinem Geringeren als Theodor Kösser, dem Architekten der Mädlerpassage, vor 110 Jahren errichtet worden war. Nun haben die Leipziger Institute für Pathologie sowie für Rechtsmedizin, die seit jeher gemeinsam unter diesem Dach tätig waren, endlich optimale Arbeitsbedingungen, lobte Johann Gierl vom sächsischen Finanzministerium das Ergebnis der insgesamt zehn Jahre dauernden Sanierungsetappen. Das Institut für PathologieisteineEinrichtungdesUniklinikums, das Institut für Rechtsmedizin gehört zur Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig

13 Millionen Euro habe der Freistaat allein in den letzten Bauabschnitt investiert,für den die Arbeiten im April 2012 begonnen hatten Weil es zuvor eine längere Pause bei der Mittelbewilligung gab, wurden später jedoch zeitaufwendige Umplanungen nötig.Vor allem für das Eingangslabor der Pathologie, erläuterte Petra Förster,Leiterin der Niederlassung II beim Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). „Dennoch konnten wir den von Anfang an gesetzten Kostenrahmen einhalten.Leipzig bekam so das schönste Labor im Freistaat“, sagte sie. Gemeint war damit ein Labor der Forensischen Molekularbiologie im ersten Stock, welches in den Räumen der früheren Bibliothek mit sechs Meter hohen Fenstern eingerichtet wurde.„Der Ausblick von hier ist traumhaft schön. Durch die sehr hohen historischen Räume hatten wir keine Probleme, die Unmengen an Kabeln, Rohren und Schläuchen für die technischen Geräte unter den Decken anzubringen“, so Förster weiter In einem völlig maroden Gebäudeteil an der Liebigstraße, wo 80 Prozent der alten Decken und Wände abgerissen werden mussten, seien nun moderne Labor- und Arbeitsbereiche auf 2500 Quadratmetern für beide Institute entstanden.Das reiche von den Klimaanlagen bis zum längst überfälligen Anschluss an das 21 Kilometer lange Rohrpost-System des Uni-Klinikums. Aufdiese Weise können etwa Proben zu Tumorgewe-

ben von Krebspatienten auf schnellstem Wege aus dem OP-Saal in die Pathologie und nach wenigen Minuten die Befunde wieder zurück gelangen,erklärte Professor Wolf Müller, Leiter der Neuropathologie am UKL. Die Leipziger Pathologie liefere inzwischen Gewebeproben-Diagnostik für 60 000 Patienten pro Jahr,sagte Uwe Gaul, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium. „Nur zehn Prozent der Arbeit betreffen noch Obduktionen. Insofern ist die Pathologie dem Leben viel näher als – wie oft geglaubt – dem Tod.“

Professor Jan Dreßler, Leiter des Instituts für Rechtsmedizin, dankte seinen Mitarbeitern, dass sie in der „schwierigen Zeit der Interims die Arbeitsfähigkeit unseres Instituts aufrecht erhielten“. Zunächst sind noch einige Umzüge geplant. Bald darauf sollen noch zwei Nachbarhäuser, die als Ausweich dienten,abgerissenwerden LVZ/ukl

Bei der feierlichen Übergabe des Gebäudes von Pathologie und Rechtsmedizin nach der Sanierung: Prof.Dr. Jan Dreßler (Leiter Rechtsmedizin), Prof.Dr. Wolf C. Müller (Leiter Neuropathologie), Staatssekretär Uwe Gaul (sächsisches Wissenschaftsministerium) und Johann Gierl,Abteilungsleiter im sächsischen Finanzministerium (v.l.). Fotos(2): Stefan Straube

Aufsteilen Rängen sitzen die Gäste der Eröffnungsfeierlichkeiten im Hörsaal des Gebäudes.

In den modernen Laboren finden die Mitarbeiter beste Arbeitsbedingungen vor. Hohe Fenster lassen viel Tageslicht an die Arbeitsplätze. Fotos (3): medienprofis-leipzig.de

Die denkmalgerechte Sanierung des gesamten Hauses nahm mehrere Jahre in Anspruch

| Liebigstrasse aktueLL seite 5
Das sanierte Gebäude von Pathologie und Rechtsmedizin befindet sich an der Ecke Liebigstraße und Johannisallee.

Live-Musik direkt am Krankenbett und

im Atrium

A-cappella-Pop-Band medlz überraschte kleine Patienten in der Kinderklinik

Mit beeindruckendem Vokalgesang n und einem Wagen voller Geschenke besuchte die A-cappella-Pop-Band medlz Ende Oktober die Kinder auf den Stationen in der UKL-Kinderklinik.

Bekannte Songs und Filmmusik hallten für einige Stunden durch die Gänge und Zimmer der kinderchirurgischen Station, der Kinderkrebsstation und der Kinderintensivstation und wurden mit stürmischem Beifall begleitet.Neben bekannten Hits wie „Lemon Tree“, „Oh Happy Day“ und „You Can't Hurry Love“ gaben die vier sympathischen medlz – Sabine, Nelly,Maria und Silvana – auch mal ein Wunschstück wie das Kinderlied „Heidi“ zum Besten

Über ein ganz persönliches live gesungenes Ständchen direkt am Krankenbett freute sich neben vielen anderen kleinen Patienten auch die 13 Jahre alte Lea (siehe Foto unten links) und war im Anschluss damit beschäftigt, ihre Geschenktüte auszupacken und ihre neuen Zeitschriften zu studieren. Denn für alle kleinen Damen und Herren gab es reichlich Mitbringsel wie Kuscheltiere,Bücher, Kosmetik und Spiele, die der organisierende Verein Kinderklinikkonzerte e.V im Vorfeld gesammelt und mitgebracht hatte.

Und auch für die gesunden Großen und Kleinen gab es am selben Tag noch ein kleines Konzert im öffentlich zugänglichen Atrium der Kinderklinik, bei dem Füße, Hüften und Hände aktiv werden konnten.Die Kinderklinikkonzerte richteten sich ebenfalls an die Eltern, die ihr Kind während des Klinikaufenthaltes begleiten und an die Geschwisterkinder Damit bedankten sich die Sängerinnen beim Uniklinikum Leipzig,denn es hatte der Band den Dreh zum neuen Videoclip „Die Another Day“ in der Außenstelle der Pathologie in Zwickau ermöglicht.

Kinder-Nephrologen Mitteldeutschlands

zu Gast in Leipzig

Universitäts-Kinderklinik erstmalig Veranstaltungsort der Jahrestagung

Die mitteldeutschen Spezialisten für n Nierenerkrankungen im Kindesalter trafen sich Ende Oktober zu ihrer Jahrestagung 2015 erstmals in der Leipziger Universitäts-Kinderklinik „Mit Unterstützung anerkannter Experten aus allen Regionen Mitteldeutschlands wollten wir den Fachkollegen, aber auch allen interessierten Kinderärzten ein praxisnahes Update zu den Themen akutes Nierenversagen, Nierenersatztherapie, renale Fehlbildungen und zu seltenen Erkrankungen bieten“, so Dr. Katalin Dittrich, Leiterin des Bereichs Pädiatrische Nephrologie und Transplantation an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig.

Die UKL-Kinderklinik war Tagungsort für die mitteldeutschen Kinder-Nephrologen

Im Themenblock akutes Nierenversagen wurde besonderes Augenmerk auf das atypische Hämolytisch-Urämische Syndrom,kurz aHUS, gelegt. „Es ist eine sehr seltene Erkrankung,bei der es jedoch für die spätere Funktion der Nieren und letztlich für das Leben des Kindes entscheidend ist, dass sie möglichst schnell erkannt wird“, erläutert Dr.Dittrich „Deshalb sollte nicht nur der KinderNephrologe,sondern auch jeder Kinderarzt Symptome und Konsequenzen kennen.“

Weitere Schwerpunkte der Veranstaltungsreihe, die abwechselnd in den kindernephrologischen Zentren Mitteldeutschlands stattfindet,waren Fehlbildungen der Niere,

die oft schon im Mutterleib per Ultraschall zu erkennen sind und bereits die werdenden Eltern beschäftigen Neu im Programm war ein offenes FallForum. „Dabei kann jeder Teilnehmer bereits gelöste oder noch ungelöste, konkrete Fälle vorstellen,um die Kollegen von den eigenen Erfahrungen profitieren zu lassen oder um Ratschläge einzuholen“,sagt die Nierenspezialistin der Universitätsklinik. „Jeder Kollege hat für die Vorstellung zehn Minuten Zeit, anschließend wurde diskutiert.“ Dieses Fall-Forum sollte besonders die jungen Ärzte anregen,sie inspirieren und einen spannenden Einblick in die Praxis vermitteln. Uwe Niemann

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 6

„Eine breite Basis für ein besseres Hygienebewusstsein geschaffen“

ein Jahr institut für Hygiene/krankenhaushygiene am ukL / Hygiene und umweltmedizin nun unter einem Dach

Nach einem Jahr Bestehen blickt das n neu etablierte Institut für Hygiene/Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Leipzig schon auf eine Erfolgsgeschichte zurück: In zwölf Monaten ist es mit vereinten Kräften gelungen, das wichtige Thema in allen Bereichen voranzubringen – in der Forschung, im klinischen Alltag und auch in der Lehre.

„Wir haben das Thema Hygiene sehr breit in verschiedenen Etappen des Medizinstudiums etablieren können“,freut sich Prof.Iris Chaberny, die vor gut einem Jahr,am 1. Oktober 2014, die Leitung des neu gegründeten Instituts am UKL übernommen hatte. So trainieren beispielsweise die Studenten seit dem aktuellen Semester in einem „OP-Training“ den richtigen Umgang mit Hygieneregeln im Operationssaal, in Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot der Lernklinik der Fakultät in Sachen chirurgische Händedesinfektion. „Unsere Studenten sollen bei ihrem ersten Einsatz im Klinikum unseren hohen UKL-Standard verinnerlicht haben und schon genau wissen, was zu tun ist“,erklärt Prof.Chaberny.Auf diese Weise werden Hygieneregeln sehr früh und nachhaltig vermittelt, ist die Hygienespezialistin überzeugt. „Schließlich wollen wir dauerhafte Verhaltensänderungen erreichen, und damit kann man nicht früh genug beginnen.“

Ebenfalls nicht früh und oft genug müssten die angehenden Mediziner und insgesamt die Bevölkerung für die generelle Bedeutung der Hygiene sensibilisiert werden

Seit Oktober 2015 hat das Institut auch die Aufgaben der früheren Professur für Umwelt-

medizin und Umwelthygiene übernommen, sodass das Institut nunmehr das gesamte Spektrum des Fachs in einer Einrichtung konzentriert. Die 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Institut sind so nicht nur für die Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Leipzig zuständig,sondern auch für umweltmedizinische Untersuchungen wie zu Schimmelpilzbelastungen,für die Aus- und Weiterbildung und für verschiedene Forschungsprojekte. Hier konnte Iris Chaberny gerade einen besonderen Erfolg verbuchen: Für eine große kli-

nische Studie zur Infektionsprävention auf Intensivstationen wurde ihrem Team eine Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Aussicht gestellt. „Das freut uns sehr,denn so können wir jetzt mit Vorstudien beginnen, um anschließend mit unseren Partnern in 25 Kliniken deutschlandweit die Prüfung von Vorbeugungsstrategien gegen Erregerübertragungen durchführen zu können“, so Chaberny Wirksame Maßnahmen gegen multiresistente Erreger können nicht im Alleingang gelingen, sondern erfordern ein umfassendes gemeinsa-

„600 x Blut“ geht in den Endspurt

mes Vorgehen, wie die Expertin unermüdlich betont. Deshalb hat Prof.Chaberny den Austausch mit den Kollegen in der Pharmakologie und der Veterinärmedizin gesucht und an der Universität Leipzig auch gefunden:„Wir bringen jetzt unsere Themen und Sichtweisen wechselseitig jeweils in die Lehrveranstaltungen der anderen Disziplinen mit ein“,erklärt Iris Chaberny.Das öffne den Blick für die Zusammenhänge und Wechselwirkungen.„Denn es gibt zwar viele verschiedene Spezialisten, aber letztlich nur eine Gesundheit.“

Wie diese Gesundheit erhalten werden kann, ist das zentrale Thema der UKL-Experten für Hygiene, das sie in unterschiedlichen Veranstaltungen immer wieder ins allgemeine Bewusstsein rücken wollen.Der 1. Leipziger Krankenhaushygienetag im September war eine davon, mit einer überwältigenden Resonanz. „Für das kommende Jahr planen wir auf jeden Fall eine erweiterte Neuauflage“,sagt Chaberny.Ebenfalls geplant ist ein öffentlicher Infoabend im Rahmen der Vortragsreihe „Medizin für jedermann“ für den kommenden Februar

Zunächst stehen im Institut aber zum einjährigen Jubiläum neben Umzugsaktivitäten – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehen neue, größere Räumlichkeiten – jetzt die feierliche Übergabe der Bronze-zertifikate über die erfolgreiche Umsetzung der „Aktion Saubere Hände“ an die Stationen des Klinikums an. Chaberny:„Wir haben damit die erste Stufe des Zertifizierungsverfahrens erfolgreich gemeistert und peilen jetzt bereits die weiteren Stufen an.“ Die Zertifikate in Silber und Gold sollen bald folgen Helena Reinhardt

studierende und ukL-blutbank rufen zur blutspende auf, um die letzten 160 konserven zu sammeln

Am 11. und 12. Dezember ist es end- n lich so weit: Das Projekt „600 x Blut“ geht in die vierte und damit letzte Runde. Zum Endspurt laden die Studierendenvertretung der Medizinischen Fakultät (StuRaMed) und die Blutbank des Uniklinikums Leipzig ein letztes Mal gemeinsam zum freiwilligen Aderlass ein.

Die Studierenden und die Blutbank haben sich das Ziel gesetzt, im Rahmen des großen Jubiläumsjahres zur Feier von 600 Jahren Universitätsmedizin Leipzig 600 Konserven Vollblut zu sammeln. „Bis jetzt konnten wir 440 Spenden sammeln“,erzählt Tim Vogel, Medizinstudent und Projektkoordinator von „600 x Blut“.„Jetzt wollen wir am letzten Aktionswochenende die restlichen 160 Konserven zusammen mit der Leipziger Bevölkerung sammeln.“

Das gesamte Team wird am 11. und 12. Dezember jeweils von 12 bis 18 Uhr wieder im Seminargebäude am Campus Augustusplatz bereitstehen, um das große Ziel zu erreichen.

Und um die Spende im Dezember möglichst attraktiv zu machen,haben sich die Studierenden etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Wir haben ein Gewinnspiel organisiert,bei dem jeder unserer Spender automatisch mitmacht. Für jede Blutkonser-

Unterstützung bekommen: Ende September war das Abnahmeteam zu Gast im PorscheWerk im Norden Leipzigs. Porsche-Werkschef und Schirmherr von „600 x Blut“, Siegfried Bülow, hatte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Spende für den guten Zweck aufgerufen.Darüber hinaus hat das Projekt auch andere namhafte Schirmherren: So werden die Studierenden unter anderem von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung,Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Sportmoderatorin Kristin Otto,RB Leipzig und Prof.Dr. Wieland Kiess, Direktor der Kinderklinik des UKL, unterstützt. „Wir glauben fest daran, dass 160 Spenden noch zu schaffen sind“,so Jana Schuchardt, ebenfalls Medizinstudentin und Projektorganisatorin, „aber dafür brauchen wir Hilfe aus ganz Leipzig Denn jede Spende zählt!“

Foto: Konrad Didt

auf dem Leipziger Markt mit einem Flashmob auf „600 x Blut“ aufmerksam.

ve,die man an unseren Aktionswochenenden spendet oder schon gespendet hat, wandert der Name des Spenders in den Lostopf“, erklärt Tim Vogel. „Je häufiger man also für ,600 x Blut‘ spendet, desto höher sind die Gewinnchancen.“

Zu gewinnen gibt es unter anderem einen von sechs iPod shuffle sowie Gutscheine für die Sachsentherme und für das Dunkelres-

taurant. Wer also schon gespendet hat, kann mit einer weiteren Spende seine Gewinnchance erhöhen. Aber auch Erstspender haben die Möglichkeit zu gewinnen. Außerdem erhält jeder fünfte Spender am 11. und 12. Dezember entweder ein Ferrero-Überraschungspaket oder zwei Freikarten für ein Heimspiel des Fußballvereins RB Leipzig Das Projektteam hat auch schon prominente

Nächster Spendetermin:

11. und 12. Dezember 2015

12 bis 18 Uhr

Seminargebäude Campus Augustusplatz Universitätsstraße 1, Leipzig

Weitere Infos unter www.600xBlut.de Jeder Spender muss mindestens 18 Jahre als sein und 50 Kilogramm wiegen.Bitte den Personalausweis mitbringen

| Liebigstrasse aktueLL seite 7
Im Juli machten die Studierenden Prof.Iris Chaberny leitet seit gut einem Jahr das Institut für Hygiene/Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Leipzig. Foto: Ines Christ

BLUMeNStraUSS Der WOcHe n

Ein Dankeschön für Monika Schneege und Annett Rudolph

Eine farbenfrohe Überraschung gab es vor Kurzem für zwei Schwestern in der Augenklinik. Professor Dr.Claudia Höhne, OP-Managerin am Uniklinikum Leipzig, bedankte sich mit dem Blumenstrauß der Woche bei Monika Schneege (links) und Annett Rudolph (rechts). Die beiden kümmern sich um die Vorbereitung der Patienten auf eine ambulante Augenoperation und die anschließende Betreuung. „Dabei gehen sie wirklich toll auf die meist älteren Leute ein und sind mit ganz viel Enthusiasmus dabei“,lobte Prof.Dr. Höhne, die nicht nur als OP-Managerin Danke sagen wollte,sondern auch als Tochter einer Patientin, die vor Kurzem in der Augenklinik behandelt wurde

Mit dem „Blumenstrauß der Woche“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per E-Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon unter 0341 - 97 15 905. Das Team der „Liebigstraße aktuell“ Fo

Medizinviertel an der Liebigstraße –Freistaat geht drei große Bauprojekte an

Arbeiten für eine neue Mensa laufen / Anatomie und Studienzentrum folgen

Seit Mitte Oktober wird im Leipziger n Medizinviertel in der früheren Strahlentherapie gegessen. Und die sogenannten Hauptkomponenten der Mahlzeiten kocht das Studentenwerk sogar gleich vor Ort. Bange dürfte den Studierenden und Mitarbeitern der Medizinischen Fakultät dennoch kaum werden. Denn den Flachbau an der Stephanstraße hat der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in den vergangenen Wochen ordentlich herausgeputzt. Dort bestünden keinerlei hygienische oder gesundheitliche Bedenken, versicherte SIB-Niederlassungsleiterin Petra Förster vor Ort.

Staatsbetrieb und Studentenwerk hatten zur gemeinsamen Pressekonferenz geladen,weil es wirklich außerordentlich gute Neuigkeiten zu verkünden gab. Nicht allein, dass am 12. Oktober der Startschuss für die Komplettsanierung der völlig maroden Mensa in der Liebigstraße 25 fallen sollte. Neben diesem Vorhaben im Umfang von 21 Millionen Euro sind nun auch zwei weitere Großprojekte an der zentralen Straße des Medizinischen Viertels gesichert,erläuterte Förster. Im Frühjahr 2016 beginne der zweite und letzte Bauabschnitt bei der Anatomie – also jenem runden Gebäude an der

Ecke zur Nürnberger Straße, dessen Fassade bereits saniert ist. Für elfMillionen Euro müsse im Inneren aber noch viel ertüchtigt werden,damit Ende 2018 der Bereich Propädeutik („Vorbildung“) aus dem Studienzentrum in das Anatomie-Gebäude umziehen kann. „Da geht es beispielsweise um etliche Zahnarztstühle, an denen die Studenten üben.Sie befinden sich dann gleich neben der neuen Zahnklinik“,erklärte Förster Das alles sei Voraussetzung für den dritten und letzten großen Schritt bei den Fakultätsbauten an dem Gesundheitsboulevard.

Für knapp 15 Millionen Euro werde im Anschluss das Ensemble des Studienzentrums in der Liebigstraße 27 generalüberholt, wo auch das Dekanat zu finden ist. Förster:„Insgesamt investiert der Freistaat hier bis zum Jahr 2021 also noch mal annähernd 50 Millionen Euro.Wenn das keine gute Nachricht ist.“

Die alte Mensa an der Liebigstraße hat ausgedient. Während es im Interim nebenan mit dem Betrieb weitergeht, wird der alte Bau grundlegend erneuert.Foto: André Kempner

In die dreistöckige alte Mensa, welche zunächst bis auf das tragende Stützen-Riegel-

System abgerissen wird,zieht nach dem Umbau bis Ende 2017 nicht nur eine moderne Mensa mit 400 Sitzplätzen ein,ergänzte Andrea Diekhof, Geschäftsführerin

des Leipziger Studentenwerks. Auch die Lernklinik der Fakultät (heute noch im Studienzentrum) und eine Zentralbibliothek Medizin fänden dort Platz. Jens Rometsch

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 8
to
:S
te fan Straube

Neuer Vertrag stärkt Leipziger Herzmedizin

universität Leipzig, universitätsklinikum Leipzig und die Herzzentrum Leipzig gmbH unterzeichnen neugefassten kooperationsvertrag

Mit einem neuen Vertrag werden für n die Herzmedizin am Standort Leipzig deutlich verbesserte Bedingungen auf der Grundlage einer intensiven Zusammenarbeit der Partner Universitätsmedizin und Herzzentrum Leipzig geschaffen. Durch die Einrichtung zweier neuer Professuren in der Kardiologie wird insbesondere die Versorgung von Herzpatienten sowohl am Universitätsklinikum Leipzig als auch am Herzzentrum ausgebaut und weiter verbessert. Mit der Einrichtung des neuen „Leipzig Heart Institute“ entsteht zudem eine leistungsstarke

Struktur für die Bündelung und Fortsetzung der international renommierten kardiomedizinischen Forschung

Damit erhält die seit 1994 bestehende Kooperation eine zukunftsfähige Basis für die weitere erfolgreiche Entwicklung des leistungsstarken Medizinstandortes.

Unter Beteiligung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie der Universität Leipzig haben deren Medizinische Fakultät, das Universitätsklinikum Leipzig und das ebenfalls in Leipzig ansässige Herzzentrum der HELIOS Kliniken GmbH Anfang November einen neuen Kooperationsvertrag geschlossen. Damit wird die Zusammenarbeit von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum sowie Herzzentrum nunmehr auf aktualisierter Grundlage fortgeführt. Gleichzeitig trägt der neue Vertrag dem Wechsel des Herzzentrums Leipzig von der Rhön-Klinikum AG zur HELIOS-Gruppe Rechnung.Er stellt in weiten Teilen einen Neuanfang dar,der die Leipziger Universitätsmedizin in Forschung,Lehre und Krankenversorgung durch die Einigung auf zukunftsweisende Ziele stärkt. Getragen wird die Zusammenarbeit vom gemeinsamen Wunsch aller Vertragspartner,den international renommierten Standort Leipzig weiter auszubauen, um so im Interesse der herzkranken Patienten eine noch stärkere Vernetzung von Forschung und Krankenversorgung zu erreichen.

Die Kooperation soll einen gemeinsamen

Exzellenzcluster auf dem Gebiet der Stoffwechsel-, Herz- und Gefäßmedizin in Leipzig schaffen.Das Streben der Medizinischen Fakultät nach akademischer Exzellenz wird durch eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum in der Forschung nachhaltig unterstützt. Alle

Beteiligten werden sich sowohl der Grundlagen als auch der patientennahen Forschung widmen und streben für die Zukunft einen drittmittelgeförderten Forschungsverbund zum Beispiel als Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft an

Die HELIOS-Gruppe stellt der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt sechs Millionen Euro für ein Programm zur Förderung wissenschaftlicher

Projekte auf dem Gebiet der kardiovaskulären Medizin zur Verfügung

Antragsberechtigt werden alle auf diesem Gebiet tätigen Wissenschaftler der Leipziger Universitätsmedizin sein. Außerdem hat die HELIOS-Gruppe zur Förderung

der Forschung in der Messestadt die Leipzig Heart Institute GmbH gegründet Wesentliche Bestandteile der Kooperation sind zudem die künftige Ansiedelung der Kardiologieprofessur am Universitätsklinikum sowie die Schaffung einer neuen „Stiftungsprofessur Kardiologie Helios“ am Standort des Herzzentrums. Die akademische Lehre im Fach Kardiologie wird künftig zwischen der Leipziger Universitätsmedizin und dem Herzzentrum aufgeteilt. Der Professur am UKL wird künftig die gesamte Fakultätsausstattung für die Kardiologie zur Verfügung stehen, während die Stiftungsprofessur am HZL von HELIOS mit einer Infrastruktur ausgestattet wird,die auch weiterhin exzellente Forschung und die ergänzende, langfristige Übernahme von Lehraufgaben ermöglicht.

Die Universitätsprofessuren „Herzchirurgie“ und „Kinderkardiologie“ werden am Herzzentrum fortgesetzt. Die genannten Bereiche führen die offizielle Bezeichnung Universitätsklinik für Herzchirurgie, Universitätsklinik für Kinderkardiologie sowie „Universitätsklinik für Kardiologie –Stiftungsprofessur HELIOS“

Für die Patienten bedeuten das erweiterte Angebot und die verstärkte Zusammenarbeit der zwei Leipziger Standorte eine weitere Verbesserung der kardiologischen Versorgung,die dank der hohen Qualität

weit über die Region hinaus von Bedeutung ist.

Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr.Eva-Maria Stange, erklärt: „Ich freue mich, dass es mit allen Beteiligten gelungen ist, mit dem neuen Kooperationsvertrag in der Herzmedizin die herausragende Universitätsmedizin Sachsens auch am Standort Leipzig weiter zu stärken. Der kooperative Verbund zwischen der Medizinischen Fakultät, dem Universitätsklinikum sowie dem Herzzentrum Leipzig stellt eine ausgezeichnete Plattform für exzellente Forschung und Lehre sowie Krankenversorgung dar.Auch wird durch diese Kooperation ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung qualifizierter Arbeits- und Ausbildungsplätze in Sachsen geleistet.“

„Mit dem neuen Vertrag und den zwei neuen Professuren wird die Kardiologie in Leipzig insgesamt gestärkt. Ich begrüße besonders,dass sowohl die Grundlagenforschung wie die zur klinischen Translation gestärkt wird.Durch die Anschubfinanzierung der HELIOS-Gruppe wird eine hochkarätige Verbundforschung zwischen Herzzentrum und Universitätsmedizin gefördert“,sagt Prof.Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig Prof.Dr. RalfKuhlen, Geschäftsführer Medizin der HELIOS Kliniken,betont: „Den Kooperationsvertrag in neuer Qualität

fortzuschreiben und so das Herzzentrum als Bestandteil der Leipziger Universitätsmedizin weiterzuentwickeln, ist ein Vorhaben mit Nachhaltigkeit, in das HELIOS mit seinem Förderprogramm und der zusätzlichen W3-Stiftungsprofessur für Kardiologie sehr gerne investiert.“

Prof.Dr. Michael Stumvoll,Dekan der Medizinischen Fakultät, erklärt: „Wir streben eine Schwerpunktbildung ,Herz-, Stoffwechsel- und Gefäßmedizin‘ an. Dafür sollen möglichst viele Kooperationsprojekte zwischen den beiden Standorten auf den Weg gebracht werden.Das Fernziel ist dann, einen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu erhalten,am Deutschen Helmholtz-Herzkreislaufzentrum beteiligt zu werden oder bei der neuen Exzellenzinitiative erfolgreich zu sein.“

„Der neue Vertrag bedeutet für die Herzmedizin am Standort Leipzig insbesondere wissenschaftlich eine erhebliche Weiterentwicklung und stärkt die Kardiologie am Universitätsklinikum“,sagt Prof.Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.„Der in der Krankenversorgung bereits international hervorragend aufgestellte Standort kann so auch in der Forschung die bestehenden Schwerpunkte Diabetes mellitus und Stoffwechselkrankheiten,die ja ursächlich für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind, optimal ergänzen.“

Prof.Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr,Ärztlicher Direktor am Herzzentrum Leipzig, blickt zurück: „In den vergangenen 21 Jahren haben wir am Herzzentrum Leipzig sehr erfolgreich universitäre Herzmedizin entwickelt und als führendes Zentrum die Herzchirurgie, Kardiologie und Kinderkardiologie/Kinderherzchirurgie nachweisbar international etabliert.Mit dem neuen Kooperationsvertrag wird dieser Leistung Rechnung getragen.Zudem sind Voraussetzungen geschaffen worden,dass diese Leistung sowohl in Forschung und Lehre als auch in hervorragende Kranken-

weiterentwickelt

| Liebigstrasse aktueLL seite 9
versorgung werden kann.“ Die Vertragspartner nach der Unterzeichnung (v.l.): Prof.Dr. Friedrich-Wilhelm Mohr,Ärztlicher Direktor Herzzentrum Leipzig, Prof.Dr. Ralf Kuhlen, Geschäftsführer Medizin HELIOS Kliniken GmbH, Dr.Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof.Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig, Prof.Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig, und Prof.Dr. Michael Stumvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät. Foto: Universität Leipzig / Swen Reichhold
Fo to :W olf gang Ze ye n
Das Herzzentrum der Universität Leipzig in Probstheida.

Flüchtlingshilfe: Spendenstarke Labormediziner

Beim Fachkongress in Leipzig kamen knapp 50 000 Euro an Geld- und Sachspenden zusammen

Anlässlich des Fachkongresses La- n bormedizin, der Mitte Oktober unter Präsidentschaft der Universität Leipzig zu Ende gegangen ist, wurden rund 23 000 Euro Geldspenden und Sachspenden in Höhe von gut 25 000 Euro für Flüchtlinge zusammengetragen. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Congress Center Leipzig, in dem die Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) ihre Jahrestagung mit mehr als 1000 Teilnehmern abhielt, sind um die 2000 Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan in einer Messehalle untergebracht.

„Wir konnten nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Gerade bei einem medizinischen Kongress sehe ich es als humanitäre Aufgabe,den vielen in Not geratenen Menschen in unserer Nachbarschaft zu helfen", erklärte Prof.Dr. Joachim Thiery,DGKL-Kongresspräsident und Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik am Universitätsklinikum Leipzig.Der Kongress gilt als das bedeutendste Branchentreffen

innerhalb der Labormedizin in Deutschland. Das Publikum reichte von Medizinern und Naturwissenschaftlern bis hin zu Laborassistenten. Unter den Ausstellern waren alle wichtigen Firmen für Labortechnik vertreten.

Um die medizinische Versorgung in den Erstaufnahmelagern zu unterstützen, wurden die Kongressteilnehmer und -aussteller bereits vor Kongressauftakt und in Absprache mit dem Leipziger Flüchtlingsrat zu Sachspenden wie Hausarzttaschen mit Untersuchungsinstrumenten,Hygieneartikel sowie Händedesinfektionsmittel aufgerufen.Ein besonderer Bedarfbesteht auch an stabilen Rucksäcken, weil die meisten Flüchtlinge nur mit dem kommen, was sie am Körper tragen

Aufgrund der positiven Resonanz wird die Aktion „Die Labormedizin hilft" deutschlandweit fortgeführt werden.Nach dem Kongress werden über die Fachgesellschaft

DGKL weiter Spenden entgegengenommen, um auch in anderen deutschen Städten zur medizinischen Versorgung der Flüchtlinge beizutragen UN

E-Mail-Kontakt zur DGKL-Geschäftsstelle: info@dgkl.de

ForscheridentifizierenGene für Herzerkrankungen

LIFE-Forschungszentrum mit Daten aus der Leipziger Herzstudie an internationalem Konsortium beteiligt

Die koronare Herzerkrankung n (KHK) mit ihren Folgen wie Herzinfarkt und Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten lebensbedrohlichen Erkrankungen. Trotz zunehmend verbesserter Therapien ist die KHK unverändert eine der führenden Diagnosen der Todesursachenstatistik Deshalb untersuchen viele internationale Studien, welchen Einfluss unsere Erbanlagen haben, an einer KHK zu erkranken. Forscher des LIFE-Forschungszentrums der Universität Leipzig haben in Zusammenarbeit mit dem internationalen Konsortium CARDIoGRAM Gene identifiziert, die das Risiko, an einer KHK zu erkranken, erhöhen.

LIFE beteiligte sich an diesem Konsortium mit den in der Leipziger Herzstudie LIFE-Heart gewonnenen Daten.Das Projekt wurde vom LIFE-Forschungszentrum von Prof.Dr. Joachim Thiery (Institut für Laboratoriumsmedizin am UKL) und von Prof.Dr. Gerhard Schuler und Dr.Frank Beutner vom Herzzentrum Leipzig durchgeführt. Insgesamt wurden mehr als 7000 Blutproben für das Projekt gesammelt. Die genomweiten Analysen hat Prof.Dr. Markus Scholz vorgenommen.

Das Konsortium hat zehn Gene identifiziert,die in Zusammenhang mit den Ur-

sachen für koronare Herzerkrankungen stehen. Für einige dieser Gene ist bereits eine Wirkung auf den Fettstoffwechsel

und Übergewicht bekannt. Diese Ergebnisse könnten zur Erklärung der Entstehung der koronaren Herzerkrankung

beitragen sowie perspektivisch zur Entwicklung von präventiven und therapeutischen Maßnahmen und Medikamentenentwicklungen führen „Mit dieser Studie wurde der Katalog genetischer Varianten,die mit der Entstehung koronarer Atherosklerose in Zusammenhang stehen, beträchtlich erweitert.Wir können diese Varianten nun in den Leipziger Kohortenstudien wie zum Beispiel LIFE-Adult und LIFE-Heart weiter untersuchen,etwa hinsichtlich der Zusammenhänge mit frühen subklinischen Veränderungen oder Veränderungen des Fettstoffwechsels", sagt Scholz.

Die Studie konnte weiterhin zeigen,dass die für koronare Herzerkrankungen verantwortlichen genetischen Varianten häufig sind, aber mit jeweils geringem Einfluss. Vermutete seltene Varianten mit starkem Einfluss wurden in der Studie dagegen nicht gefunden

Das internationale Konsortium CARDIoGRAM ist ein gemeinsames Projekt, das Daten aus mehreren genetischen Studien in großem Maßstab kombiniert Ziel ist es, die Risikofaktoren für koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt zu identifizieren. An den Forschungen sind Wissenschaftler aus aller Welt beteiligt. Das Konsortium wird durch das Wellcome Trust Sanger Institut, ein Forschungsinstitut mit Wohltätigkeitsorganisation, gefördert. Andrea Wittrodt

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 10
Symbolische Spendenübergabe von DGKL-Kongresspräsident Prof.Joachim Thiery an Sonja Brogiato vom Leipziger Flüchtlingsrat. Foto: Swen Reichhold Wissenschaftler des LIFE-Forschungszentrums der Uni Leipzig haben in Zusammenarbeit mit einem internationalen Konsortium Gene identifiziert,die das Risiko einer koronaren Herzerkrankung erhöhen. Foto: dpa

Hochkarätige Auszeichnung für Gastforscher an Universität Leipzig

Prof. Meiler von Vanderbilt Universität erhält Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis

Der Chemiker Prof. Dr. Jens Meiler n von der Vanderbilt Universität in Nashville (USA) ist von der HumboldtStiftung mit dem prestigeträchtigen Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis geehrt worden und wird als Gastprofessor an die Universität Leipzig kommen. Mit dem Preis werden in ihrem Fachgebiet bereits international anerkannte Wissenschaftler aus dem Ausland ausgezeichnet, die ihre Promotion vor nicht mehr als 18 Jahren abgeschlossen haben. Sie forschen im Rahmen eines selbstgewählten Forschungsvorhabens in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr in Deutschland. Meiler, der an der Universität Leipzig Chemie studiert hat, wird dafür zeitweilig an die Alma mater zurückkehren und seine schon seit Jahren bestehende Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Biochemikerin Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger weiter vertiefen.

„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung für Professor Meiler. Das ist eine tolle Anerkennung unserer langjährigen Zusammenarbeit und motiviert uns, künftig weitere gemeinsame Projekte anzugehen“,sagt Beck-Sickinger,die Meiler für den mit 45 000 Euro dotierten Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis nominiert hat. Im kommenden Jahr wird der Experte aus Nashville mehrfach länger nach Leipzig kommen, um an der Universität mit Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen zum Thema peptidhor-

mongesteuerte Rezeptoren zu forschen Perspektivisch könnte aus dieser Zusammenarbeit mit der Vanderbilt Universität ein Exzellenzcluster an der Universität Leipzig hervorgehen.

„Unser gemeinsames Interesse gehört den peptidhormongesteuerten Rezeptoren. Diese sind sehr attraktive Ansatzpunkte für Medikamente“,sagt Meiler. Sie befinden sich an der Zelloberfläche und sind sehr wichtig für die Kommunikation

der Zelle mit ihrer Umgebung. Ein detailliertes Verständnis des Aufbaus dieser Rezeptoren helfe bei der Entwicklung neuer Medikamente mit weniger Nebenwirkungen – etwa für Krebs- oder Alzheimerpatienten. Auch bei der Behandlung von Adipositas seien die gemeinsamen Forschungen beider Universitäten auf diesem Gebiet bedeutsam. So könnten künftig Medikamente so zusammengesetzt werden,dass ihre Wirkstoffe die Zelle von au-

„Die Leibhaftigkeit des Anderen“ –Konferenz befasst sich mit Masken

3D-Nachbildung einer steinzeitlichen Maske dient bald als Lehrmaterial

„Die Leibhaftigkeit des Ande- n ren – Maske als Medium der Begegnung“ war der Titel einer internationalen Konferenz vom 9. bis 11. November an der Universität Leipzig, die sich mit historischen Masken und deren Funktionauseinandersetzte.Organisiert wurde sie von Prof. Dr Angelika Berlejung und Judith Filitz vom Institut für Alttestamentliche Wissenschaft an der Universität Leipzig Ägyptologen, Ethnologen, Bibelwissenschaftler, Archäologen, Orientalisten, Theaterwissenschaftler und Philologen trafen sich in der Bibliotheca Albertina der Universität, um dieses ungewöhnliche Thema interdisziplinär zu beleuchten. Ein Höhepunkt der Konferenz, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde, war die Präsentation des 3D-Modells einer 9000 Jahre alten Maske aus Palästina.

Anhand der Maße des Originals, das in einem Museum in Israel ausgestellt ist, wurde es mithilfe des Leipziger Instituts für Informatik in einem 3D-Drucker erstellt. „Es zeigt, dass schon in der Steinzeit Masken getragen wurden“, sagt Berlejung Die Teilnehmer der Konferenz erörterten unter anderem die Frage, seit wann Menschen Masken tragen und was sie damit bezwecken wollten.

„Sie setzten sich Masken auf, um sich zu verwandeln. Dadurch veränderte sich ihre Kommunikation mit anderen Menschen, Ahnen und Göttern“, erklärt sie. So wird vermutet,dass

Priester und Schamanen Masken genutzt haben,um „mit den Worten Gottes“ zu sprechen oder die Zukunft zu orakeln.

„Mit einer Maske verwandelt man sich in etwas Besonderes“,sagt Berlejung.Sie sprach unter anderem zum Thema Masken im Alten Testament.

„Ob dort etwas über Masken geschrieben wird oder nicht, ist eine

sehr umstrittene Frage“,betont die Theologin.

Aufdem Programm der Konferenz stand neben mehreren Vorträgen und Diskussionsrunden auch ein Besuch im Leipziger Grassi-Museum, wo sich die Teilnehmer unter anderem 2500 Jahre alte Masken aus der Region anschauten. Im Ägyptischen Museum der Universität wurden ihnen unter anderem Masken von Mumien präsentiert Die Idee zu einer solchen ungewöhnlichen Konferenz entstand, nachdem Judith Filitz – die Assistentin Berlejungs – von einem Besuch in Israel einen Katalog mit Masken mitbrachte.„Wir haben überlegt, wozu Masken einst dienten,und beschlossen dann, alle Spezialisten der Welt zu diesem Thema in Leipzig zusammenzuführen“, so Berlejung

Das 3D-Modell der Maske bleibt nach der Konferenz an der Universität Leipzig und wird unter anderem in Lehrveranstaltungen eingesetzt. SH

ßen beeinflussen und nicht in diese eindringen müssen. „Einer Krebszelle kann beispielsweise signalisiert werden,nicht weiter zu wachsen“, erklärt Meiler.

Etwa ein Drittel aller Medikamente auf dem Markt wirken nach den Worten BeckSickingers über diese Rezeptoren.An der Universität Leipzig wird derzeit ein größeres Verbundprojekt geplant, um in enger Zusammenarbeit mit der Vanderbilt Universität diese sogenannten G-Protein-gekoppeltenRezeptoren weiter zu erforschen. Beide Hochschulen sind Meiler zufolge weltweit federführend in diesem Forschungsbereich.

Die Universitäten in Leipzig und Nashville arbeiten seit 2006 zusammen. Damals hatte Meiler auf Einladung seiner Kollegin BeckSickinger bei einem Biochemie-Kolloquium einen Vortrag gehalten.Daraus entwickelte sich ein „reger Austausch“ zwischen Wissenschaftlern,Studierenden,Doktoranden und Postdocs, wie Beck-Sickinger berichtet. Mittlerweile gibt es 16 gemeinsame Arbeitsgruppen – acht an jeder der beiden Universitäten.18 gemeinsame Publikationen wurden herausgegeben.

„Ich konnte mich in diesem Sommer bei meinem Besuch an der Vanderbilt University von einem hervorragend zu unserer Universität passenden Umfeld überzeugen und verspreche mir von dieser von beidseitigem,starkem Engagement getragenen Partnerschaft noch viele weitere Erfolge in der Zukunft“,sagt der Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Leipzig,Prof. Dr.Matthias Schwarz. Susann Huster

| LIEBIGSTRASSE AKTUELL
Der kürzlich ausgezeichnete Prof.Dr. Jens Meiler mit Forschungskollegin Prof.Dr. Annette BeckSickinger.Foto: Swen Reichhold / Universität Leipzig
SEITE 11
3D-Ausdruck der steinzeitlichen Maske. Foto: Institut für Alttestamentliche Wissenschaft der Uni Leipzig

Karli: Trotz Chaos kaum Unfälle

Verkehrspsychologe: UnsichereSituationen führen zu mehr Vorsicht/Straßenfreigabe am 16. November

Obwohl Leipzigs Autofahrer in den n vergangenen Monaten auf der Großbaustelle Karl-Liebknecht-Straße mit ständig wechselnden Verkehrsführungen klarkommen mussten, gab es dort so gut wie keine Verkehrsunfälle. Verkehrspsychologen vermuten, dass es einen direkten Zusammenhang mit der Verkehrsführung gibt: Je schwieriger diese sei, desto aufmerksamer und langsamer würden Autofahrer fahren, heißt es Experten diskutieren jetzt darüber, ob das neue Gestaltungsspielräume für Leipzigs Verkehrspolitik eröffnet.

Viele Passanten haben es noch gut vor Augen: Während der Bauzeit herrschten auf der Karli zum Teil extrem chaotische Zustände. Die Verkehrsteilnehmer schoben sich dicht gedrängt aneinander vorbei: Rollator-Omis dicht an dicht mit der vorbeirauschenden Straßenbahn, Muttis mit Kinderwagen wurden im Zehn-Zentimeter-Abstand von Autos überholt, dazwischen Radler,Baufahrzeuge,aufgerissener Beton.Trotzdem war der Bauabschnitt zu keinem Zeitpunkt ein Unfallschwerpunkt.

„Eine Häufung von Unfällen war nicht festzustellen“,sagt Polizeisprecher Uwe Voigt. Andernfalls wäre eine Unfallkommission eingesetzt worden,um nach den Ursachen zu forschen und gegebenenfalls die Verkehrsregelung anzupassen. Dies sei jedoch nicht notwendig gewesen. In den nächsten Monaten werde aber genauer hingeschaut, wie sich die Verkehrssituation nach der für den 16. November geplanten Freigabe der Straße entwickelt. Im städtischen Verkehrs- und Tiefbauamt wird die positive Entwicklung unter anderem auf den hohen Kontrollaufwand zurückgeführt.„Unsere Mitarbeiter waren fast täglich vor Ort, um die Beschilderung und die Absperrungen zu kontrollieren“, sagt dort Sprecher Christoph Bock. „Beanstandungen wurden immer gleich weitergegeben und auf den wöchentlichen Gesamtbauberatungen ausgewertet.“

Verkehrspsychologen wie der Leipziger

Dr.Ralf Hickethier sehen dies differenzierter.„Ich habe diese Baustelle zwar nicht systematisch beobachtet“,sagt er „Aber unsicher empfundene Verkehrssituationen führen grundsätzlich zu mehr Rücksichtnahme und vorsichtigerem Fahren.“ Die Aufmerksamkeit sei dann deutlich höher als in sicher empfundenen Situationen.„Die Verkehrsteilnehmer fahren langsamer und mit größerer Vorausschau“, so der Psychologe Stadt- und Verkehrsplaner wie der Leipziger FritjofMothes haben die Karli in der Bauphase ganz genau beobachtet. Denn sein Planungsbüro „Stadtlabor“ war dort unmittelbar in die Kommunikation zwischen Bauherren und Anliegern eingebunden Mothes hat trotz der häufig

wechselnden Verkehrsführung in der Bauzeit eine gute Erreichbarkeit der Kneipen und Läden vor Ort sowie eine entspannte Situation unter den Verkehrsteilnehmern ausgemacht. Dies liege daran, dass die Baustelle in der Regel gut eingesehen werden konnte. „Außerdem ist es der Stadt gelungen,weitgehend Engpässe und Staus zu vermeiden“,sagt der Experte. Die Einrichtung eines Gegenverkehrsradweges in der BernhardGöring-Straße und die Umleitungsstrecke durch die August-Bebel-Straße hätten sich bewährt. Mothes regt an, die Erkenntnisse der Verkehrspsychologie in die Verkehrsorganisation und in die Verkehrsraumgestaltung der Stadt einfließen zu lassen. Aufeinigen Straßen sei eine

stärkere Mischung von Verkehrsteilnehmern möglich, weil gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer wächst – zumindest wenn die Übersicht für alle gesichert bleibt Verkehrspsychologe Hickethier sieht dies anders.Er warnt davor, in Straßen mit hoher Fahrzeugdichte zu experimentieren: Zu viel unterschiedlicher Verkehr erhöhe die Gefahr von Missverständnissen, die ohnehin schon ständig bestehe, sagt er.Diese Gefahren seien größer als der Nutzen.Er hält auch nichts davon, im gesamten Stadtgebiet Tempo 30 auszuschildern. „Wer ständig langsam fahren muss, wird genervt“,sagt er.„Das erhöht nur den Stress und führt zu Aggressionen.“

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 12
Andreas Tappert, Frank Döring Baustelle Karli in der Leipziger Südvorstadt: Die Verkehrsfreigabe auf gesamter Strecke soll am 16. November erfolgen. Teilabschnitte – wie hier zwischen Shakespeare- und Paul-Gruner-Straße – sind zumindest teilweise für den Verkehr freigegeben. Foto: André Kempner
Fo to s: An dr éK empner
Wie der Leipziger so ist, hat er das Beste aus der unschönen und nervigen Situation gemacht – wie hier beim beliebten Party-Event „Karlibeben“ Aufder nördlichen Karl-Liebknecht-Straße fuhr jahrelang kaum Autoverkehr. Für Eltern mit Kindern,Behinderte und alle anderen Fußgänger war es eine schwierige Zeit.

„Koch des Jahres“ brutzelt in luftiger Höhe

Auszeichnung durch den Restaurantführer „Gault&Millau“: PeterMaria Schnurrist oben angelangt

Ganz oben ist Küchenchef Peter Ma- n ria Schnurr schon vor zehn Jahren angekommen. Im 27. Stock eines Hotels betreibt er seit 2005 sein Restaurant „Falco“. „Genau 100 Meter über dem schönen Leipzig“, wie der 46-Jährige sagt. Zwei Michelin-Sterne hat er sich in seinem Haus mit der spektakulären Aussicht bereits erkocht. Jetzt hat ihn der Restaurantführer „Gault&Millau“ zum „Koch des Jahres 2016“ gekürt. Kritiker loben ihn für einen „ebenso kraftvollen wie eigenständigen Küchenstil“. Den Titel sieht Schnurr als „Bestätigung für 26 Jahre Engagement für den Gast“.

1989 begann der gebürtige Schwarzwälder seine Ausbildung zum Koch.Zugleich betont er,dass die Auszeichnung eine Leistung seines gesamten,22-köpfigen Teams sei. „So wie es hieß: ,Wir sind Papst‘,sage ich: ,Wir sind Koch des Jahres‘.“ Der Küchenchefist um flotte Sprüche nie verlegen.Er redet schnell und eindringlich. Besonders gern spricht er über Qualität: „Über Qualität lasse ich nicht diskutieren.Niemals!“ Spitzengastronomie funktioniere nur mit erstklassigen Zutaten.„Die Leute sind absolut bereit, ein gutes Geld für Qualität auszugeben“, sagt Schnurr.

Im Osten Deutschlands ist der vielfach ausgezeichnete Koch ein Vorreiter.Bislang ist er der einzige Zwei-Sterne-Koch in der Region.Inzwischen gebe es jedoch auch hier eine ganze Reihe junger,talentierter Köche, sagt Schnurr. „Man braucht natürlich eine gewisse Kaufkraft.“ Das sei aber kein Ost-Problem. „So eine Gastronomie hätte es in der tiefsten Walachei in

Bayern genauso schwer wie im Osten.“ Zu den verschiedenen Ernährungstrends –zum Beispiel Regionalität, Bio, vegetarisches Essen – hat Schnurr recht pointierte Meinungen.Grundsätzlich wolle er sich in seiner Küche nicht einengen,aber wenn ein Gast besondere Wünsche habe, dann sei er Profi genug,darauf einzugehen. Kritisch sieht er allerdings die Beschränkung bei veganem Essen. „Wir sind ja hier kein

Pleite zur Unzeit

Krankenhaus, wo man am Eingang erstmal eine Din-A4-Seite abgibt, was alles nicht geht.“ Für die Zukunft des „Falco“ in Leipzig hat Schnurr Pläne. Die Auszeichnung mit dem zweiten Michelin-Stern von 2008 bezeichnete er einst als „Europaliga“.Drei Sterne seien die „Weltliga“.„Wir haben uns mit Sicherheit nicht von der Weltliga entfernt. Jetzt liegt es an anderen,das mal schriftlich

festzuhalten“, sagt der 46-Jährige selbstbewusst. Aber da er schon so weit oben angekommen ist, denkt Schnurr längst auch über Leipzig hinaus. Seine grundsätzlich französisch inspirierte Küche sei weltoffen Das gelte auch für ihn selbst: „Ich bin Kosmopolit.“ Und wenn die Hotelkette,in der das Leipziger „Falco“ beheimatet ist, international denke? Er überlegt laut: „Falco in Dubai – why not?“ Birgit Zimmermann

Nach der Niederlage gegen den FCK beginnt im RB-Umfeld die Aufarbeitung der gemachten Fehler

Es passt nicht ganz zur Stimmungslage n nach der 0:2-Pleite gegen Kaiserslautern, verdient aber Erwähnung: RB Leipzig hat in Sachen Stadionausbau Einigkeit erzielt Ja, die Red-Bull-Arena wird um 15 000 Plätze auf dann annähernd 60 000 Zuschauer ausgebaut. Architekten, Statiker, Stadion-Vermieter Michael Kölmel und nicht zuletzt Dietrich Mateschitz werden das Ihre beitragen.

Zwei Hürden stehen noch,bevor die Aufträge ausgelöst werden.Erstens: Das Thema Schallschutz muss vom Bauamt Leipzig durchgewunken werden.60 000 Menschen verursachen mehr Lärm als 44 000. Provoziert Gesprächsbedarf. Zweitens: RB muss aufsteigen Nur im Oberhaus macht ein Ausbau Sinn.

Weil Fußball eine hoch emotionale Geschichte ist und keine Zwischentöne duldet,stand RB vor dem Anpfiff gegen den FCK schon mit eineinhalb Beinen in der Tür zur Bundesliga. Vier Siege in Serie hatte Ralf Rangnicks Crew gestapelt – nennt sich Hoch.Die Lauterer kamen mit drei Zu-Null-Niederlagen im Reisegepäck – ein tiefes Tief Was soll da vor 33 000 eigenen und knapp 600 FCKFans schiefgehen? RB wird gewinnen, sich oben absetzen und natürlich auch in Bielefeld und Karlsruhe siegen. Und spätestens im April wird das letzte halbe Beinchen nachgezogen in die Beletage. Es kam anders,es ging schief, was schiefgehen konnte. Und es zeigt sich, dass Statistiken schön und gut, aber mit

großer Vorsicht zu genießen sind. Die Rasenballer sind mehr gelaufen als der Gast, haben das Torschussverhältnis 22:10 gewonnen, aber das Match verloren.Während die RB-Fußballer ihre Kilometer im gemächlichen Schweinsgalopp abspulten,rannten die Roten Teufel weniger,aber schneller und zielgerichteter.Die beiden Treffer durch Mateusz Klich (37.) und Maurice Deville (68.) standen sinnbildlich fürs effektive Pfälzer Spiel.

Und jetzt? Bricht in Leipzig alles zusammen? Rollen Köpfe? Holt Ralf Rangnick in der Winterpause fünf neue Fußballer, die weniger wetterfühlig sind? Setzt er Markus Gisdol auf die Bank und wird wieder zum Supervisor?

Unbestritten ist, dass bei RB alle Rädchen ineinander greifen müssen,um die komplexe Maschinerie in Gang zu bringen und unter Dampfzu halten Diesbezüglich haperte es vor dem Spiel und im Spiel. Die einen kränkelten unter der Woche, andere waren gesperrt,wieder andere kämpften mit ihrer Nervosität. Dazu schien das milde Wetter den Rasenballern ins Bein gefahren zu sein. Die ersten Schritte waren bleischwer. Die ersten Schritte weisen bekanntlich den Weg. Rangnick will forschen, warum seine Männer so schlapp waren.Zu viel/wenig trainiert? Wahrscheinlich kommt er auch auf den Trichter,dass sein Kader eben nicht auf allen Positionen gleichwertig besetzt ist. Bei all den Aufgeregtheiten:RB steht punktgleich mit ganz oben Guido Schäfer

13 | LieBiGStRASSe AKtUeLL Jenseits der LieBiGStRASSe Wir bilden aus Berufe mit Anerkennung, Verantwortung und sozialer Sicherheit Berufetag mehr Infos www.uniklinikum-leipzig.de/Karriere Universitätsklinikum Leipzig, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig Medizinische Berufsfachschule, Richterstraße 9-11, 04105 Leipzig 3
VIeLen du bist da, Wenn man dich braucht Das Universitätsklinikum Leipzig und die Medizinische Berufsfachschule stellen ihre Ausbildungsberufe vor 10 -13 Uhr 14.11. Anja Körner Physioth apeutin Santokh Singh Patient mit hw Bandscheibenvorfall Marcus Fischer Operationst hnischer Assistent Katrin Schlegel Gesundheits- und Krank pflegerin
Peter Maria Schnurr, Koch des Jahres, bereitet im Restaurant „Falco“ im Hotel „The Westin“ ein frisches Hummergericht zu. Foto: André Kempner
Seite
Von

Übergewicht frühzeitig erkennen und behandeln

Kleine Patienten finden in der AdipositasAmbulanz für Kinder und Jugendliche Unterstützung und Hilfe

Etwa 15 Prozent der Kinder und n Jugendlichen in Deutschland leiden an Übergewicht. Am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen, einer gemeinsamen Einrichtung des Universitätsklinikums Leipzig und der Universität Leipzig, wird ihnen geholfen.

Im IFB AdipositasErkrankungen arbeitet ein ganzes Netzwerk aus Ärzten,Psychologen, Ernährungstherapeuten und weiteren Experten zusammen, um übergewichtigen Kindern und Jugendlichen zu einer gesünderen Lebensweise und damit zu einem gesünderen Körper zu verhelfen.„Die AdipositasAmbulanz am Uniklinikum Leipzig ist dabei die erste Anlaufstelle für die Familien, nachdem sie meist von einem Kinderarzt aufgrund von Auffälligkeiten im BMI überwiesen wurden“, erklärt die Ärztin Dr.Elena Sergeyev,Leiterin der AdipositasAmbulanz. Der BMI (Body Mass Index) bezeichnet das Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm zum Quadrat der Körpergröße in Metern und wird bei Kindern sowohl geschlechts- als auch altersabhängig erfasst. „In der AdipositasAmbulanz wird die Krankengeschichte ausführlich erhoben,eine umfassende körperliche Untersuchung durchgeführt und zusammen mit den Eltern das weitere Vorgehen besprochen.Eine Basis-Ernährungsberatung ist ebenso Teil der Erstuntersuchung.“

Im Anschluss kommen die Kinder und Jugendlichen in Begleitung einer Bezugsperson auf die Tagesstation, wo sie ausführlich endokrinologisch untersucht werden.Das umfasst nach Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Adipositas bei Kindern und Jugendlichen einen standar-

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wann und wo? Blutspendeinstitut

*

für Blutspender: ein Einkaufsgutschein

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Blutspendeinstitut Sa., 28.11.2015

Johannisallee 32, 04103 Leipzig

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

disierten „Zuckertest“ und weitere wichtige Diagnostik, damit nicht nur krankhafte Ursachen des Übergewichts, sondern auch bereits eingetretene Folgen festgestellt und frühzeitig behandelt werden können. Danach werden alle Befunde mit den Eltern besprochen und ein individueller Therapieplan festgelegt. Dieser umfasst je nach BedarfGespräche mit einem Ernährungstherapeuten,mit Psychologen sowie eine passende Sporttherapie. „Ein mögliches ambulantes Therapieprogramm ist ‚Obeldicks‘.Kinder und Jugendliche im Schulalter können hier teilnehmen. Sie werden ein Jahr lang in Gruppen betreut – im Grundschulalter gemeinsam, in den höheren Jahrgangsstufen getrennt nach Geschlecht“,erklärt Dr.Elena Sergeyev.Das Programm basiert auf einem bewährten Konzept von Prof.Thomas Reinehr und Kollegen aus der Kinderklinik in Datteln. Es wird seit langer Zeit in vielen Zentren deutschlandweit erfolgreich durchgeführt. Besonders ist dabei, dass die gesamte Fami-

lie einbezogen wird.Ernährung,Bewegung und das Essverhalten werden gleichermaßen geschult und auch die Eltern erhalten Anleitung für den richtigen Umgang mit dem Essen im Familienalltag „Ziel aller Maßnahmen ist, Folgeerkrankungen des Übergewichts wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,Fettleber, Erkrankungen der Gelenke und auch psychische Leiden wie Depressionen vorzubeugen und den Fortschritt bereits bestehender Krankheiten zu verhindern“, betont Dr.Elena Sergeyev.„Deshalb liegt es unserem Team der AdipositasAmbulanz am Herzen,dass die Behandlung möglichst frühzeitig beginnt.“

Wenn Ihr Kind also übergewichtig ist und Sie es gern eingehend untersuchen lassen möchten,wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt oder direkt an die AdipositasAmbulanz am Universitätsklinikum Leipzig Antje Schmidt

AdipositasAmbulanz für Kinder und Jugendliche

Universitätsklinikum Leipzig – Zentrum für Kinder- und Frauenmedizin

Liebigstraße 20a, Haus 6, EG links Sprechzeiten:Montag von 8 bis 12 Uhr sowie 13.30 bis 16.30 Uhr

Mittwoch 8 bis 12 Uhr, 13.30 bis 17 Uhr

Freitag 13.30 bis 17 Uhr

Telefon: 0341- 97 262 42

Form,Farbe,Bewegung in der Psychosozialen Beratungsstelle

In der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige ist ab 12. November eine neue Ausstellung zu sehen. „Form, Farbe, Bewegung“ sind die Malereien und Grafiken von Lydia Baumbach,Simon Birmelin, Georg Eichhorn,Helga Loschke und Sylvia Roßberg aus dem Offenen Atelier überschrieben. Die Ausstellung zeigt künstlerische Arbeiten von Menschen, die an Krebs erkrankt waren.Auf diese Weise wird das langjährige und verschiedenartige Schaffen der Teilnehmenden präsentiert

Die Vernissage zur Ausstellung findet am 12. November um 17 Uhr in den Räumen der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige statt (Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W, 1. Etage). Im Anschluss ist die Ausstellung bis zum 30. April 2016 zu sehen. ukl

Form, Farbe, Bewegung Ausstellung von Malerei und Grafik in der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige Philipp-Rosenthal-Straße 55, Haus W, 1. Etage Zu sehen bis 30. April 2016.

jeden Mo und Fr 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin Mo geschlossen Landsberger Str. 81, 04157 Leipzig Di - Do 11:00 bis 18:30 Uhr (Gohlis Park) Fr 8:00 bis 15:30 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr
Leipzig Universität Leipzig Universitätsstraße 1, 04109 Leipzig Di., 17.11.15 12:00 bis 18:00 Uhr Amtsgericht
Walther-Rathenau-Str 9 04838 Eilenburg Di., 24.11.15 08:00 bis 10:00 Uhr Wohnungsgenossenschaft Wurzen Georg-Schumann-Str 25 04808 Wurzen Mi., 25.11.15 14:00 bis 19:00 Uhr
5, 04329
Eilenburg*
Dankeschön
9:00
Uhr
bis 13:00
RATGEBER n
LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Bild: pr ivat Fo to :d pa
Die richtige Ernährung spielt bei der Therapie von Adipositas eine wichtige Rolle.

Dasuni-klinikum aufeinen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de e-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße) Öffnungszeit 24 stunden täglich

notaufnahme für kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242

Öffnungszeit 24 stunden täglich

kreißsaal der abteilung für geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende eltern- 23611

eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig info-telefon - 25410

Weitere informationen finden sie auf seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin - 21104

HNO-ambulanz - 21721

augenambulanz - 21488

Psychiatrische ambulanz - 24304

tropenmedizinische ambulanz - 12222

ambulanz krebszentrum

-17365 Neurochirurgische ambulanz -17510 Neurologische ambulanz -24302 Dermatologische ambulanz -18670

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

Liebigstrasse aktueLL |
n
n
universitäres
transplantationszentrum
universitäres
ambulanz
Psychosomatik-ambulanz - 18858 kliniksozialdienst
uCCL
brustzentrum - 23460
- 17271
Darmzentrum - 19967
der urologie - 17633 Diabeteszentrum - 12222 Med. Versorgungszentrum - 12300
- 26206 seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126
Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten und angehörige - 15464

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.