Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 24/2015

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Den Erregern auf der Spur

Fo to : St efan Straube Benefizaktion Blutspender unterstützen Mukoviszidose-Projekt seite 5 Welt-COPD-Tag Hilfe bei chronischer Atemwegserkrankung seite 4 Gütesiegel Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie zertifiziert seite 4 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 24/2015 | 26.11.2015
Symposium zur Verabschiedung
Tropenmedizinisches
von Prof. Dr. Stefan Schubert

Der Augenblick n Weihnachten am UKL mit 150 Bäumen

Auch das UKL bereitet sich auf Weihnachten vor. Damit später alles schön leuchtet, wurden kürzlich unter anderem alle Lichterketten der 150 UKL-Weihnachtsbäume von Elektrikern überprüft. Übers Jahr sind die brandsicheren Kunststoffbäume – die meisten zwischen 80 und 150 Zentimetern groß – komplett geschmückt mit Beleuchtung und Kugelschmuck eingelagert.

Eine „globale Welle“ für die Bildgebung

Kinderradiologen des UKL beteiligen sich an weltweiter Aktion zum Internationalen Tag der Radiologie

impressum n

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

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Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ, Sandra Hasse (Unternehmenskommunikation UKL).

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Universitätsklinikum Leipzig AöR.

11. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co KG

Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

eine Fotoaktion der beson- n deren Art gab es anlässlich des internationalen Tages der radiologie Anfang november rund um den globus: in zahlreichen krankenhäusern wurde zur mittagszeit auf den Auslöser gedrückt, setzten sich Ärzte und pflegepersonal in szene.

Die Idee zu dieser „globalen Welle“ hatte der Grazer Kinderradiologe Prof.Erich Sorantin, um so auf den Schwerpunkt des Tages aufmerksam zu machen,der in diesem Jahr auf der Kinderradiologie liegt und der Rolle, die Radiologen bei der Behandlung von Kinderkrankheiten und -verletzungen spielen. Auch die Kinderradiologen des Uniklinikums Leipzig um den Leiter Prof.Franz Wolfgang Hirsch haben sich an der Aktion beteiligt. Ihr Foto ist auf der Internetseite zur Aktion neben vielen anderen zu sehen. So waren beispielsweise auch Kinderradiologen von den Philippinen, aus Südafrika, der Schweiz,Frankreich, den USA und natürlich Deutschland dabei. Am 8. November 1895, vor 120 Jahren also,

entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm benannte Strahlung.Röntgenbilder,die einen Blick in den menschlichen Körper ermöglichen, gehören heute wie auch MRT, CT und Ultraschall zu den Methoden der medizinischen Bildgebung.Sie

helfen,Krankheiten zu entdecken, zu diagnostizieren und zu behandeln. Daran will der jährliche Internationale Tag der Radiologie erinnern ic Mehr zur Kinderradiologie am UKL unter: www.kinderradiologie.uniklinikum-leipzig.de

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Die Kinderradiologie des UKL um den Leiter Prof.Franz Wolfgang Hirsch hat sich an der weltweiten Fotoaktion zum Internationalen Tag der Radiologie beteiligt. Foto: Stefan Straube

Der besonDere Fall n

Der kleine Henry wird völlig normal leben können

Kinderchirurg Prof Lacher mit erster minimal-invasiver Speiseröhren-Rekonstruktion in Leipzig

Erstmals wurde in Leipzig bei einem Baby mit einer lebensgefährlichen Ösophagusatresie die Speiseröhre minimalinvasiv rekonstruiert.Das Neugeborene kam mit einer Fehlbildung der Speiseröhre zur Welt. Die Speiseröhre war unterbrochen.Die obere Hälfte endete in einem sogenannten Blindsack,die untere Hälfte entsprang,vom Magen kommend, aus der Luftröhre. Wird ein Kind mit einer derartigen Fehlbildung geboren, kann nichts vom Mund in den Magen gelangen

Prof.Dr. Martin Lacher,neuer Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig,hatte die höchst komplizierte Operation selbst ausgeführt. „Der kleine Henry wog nur 2200 Gramm. Bei einem solch kleinen Kind eine minimalinvasive Ösophagus-OP vorzunehmen – da bewegt man sich schon an der Grenze des Machbaren“, sagt der Kinderchirurg.„Aber die Operation verlief ohne größere Komplikationen. Das Kind kann jetzt völlig normal schlucken und wird völlig normal leben können. Und es wird keine auffällig große Narbe haben.“

Wie Prof.Lacher erläutert,werden die Korrekturen an der Speiseröhre – in diesem Fall das saubere Abtrennen des

unteren Teils von der Luftröhre sowie das sorgfältige Verbinden mit dem oberen Teil – meist ausgeführt, indem der Brustkorb des Säuglings weiträumig geöffnet wird.Prof. Lacher indes gehört zu den wenigen Spezialisten in Europa, die diese OP minimal-invasiv ausführen

können. Beim kleinen Henry erfolgten nur drei kleine Schnitte von etwa drei Millimetern Länge am Brustkorb. Über diese winzigen Zugänge kappte Prof Lacher – mit Instrumenten,die nicht dicker als Strohhalme sind – die Verbindung von Speise- und Luftröhre und

nähte dann mit äußerst feinen Stichen die beiden Teile der Speiseröhre zusammen.

„Das ist eine Arbeit en miniature“,lächelt der Leipziger Kinderchirurg.„Und da müssen jeder Schnitt und jede Naht stimmen.“ Nach zehn Tagen zeigte ein Test, dass die nunmehr durchgehende Speiseröhre dicht ist – seitdem bekommt das Kind normal zu essen.

Zum Erfolg des Operateurs und seines Teams kommt natürlich noch die überaus große Freude der Eltern. „Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen“, sagt Maria Seidel und erzählt: Gleich nach der Geburt wurde ihr gesagt, dass etwas nicht stimmt. Am selben Abend wurde der kleine Henry ins Universitätsklinikum verlegt. Am folgenden Tag erfolgte die Operation. Vater Matthias stand dabei seinem Jüngsten – die Seidels haben schon zwei Kinder – als unruhig Wartender vor der OP-Tür bei. Mutter Maria war nach der Kaiserschnitt-Geburt noch nicht fit. „Am meisten hat mich aber diese Ungewissheit um mein Kind belastet“, blickt die 31-Jährige zurück. „Jetzt ist alles gut. Henry kann prima schlucken und macht sich gut. Die Mediziner der Uniklinik haben wirklich eine tolle Arbeit geleistet.“ Uwe Niemann

Nahrungsmittelallergien bei kleinen Kindern

Dr Freerk Prenzel, Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik: Fünf bis zehn Prozent aller Kinder sind betroffen

Quaddelbildung, Schwellun- n gen, Kreislauf- und Atemprobleme,Bauchschmerzen,Erbrechen, Durchfall – so kann sich bei kleinen Kindern eine Nahrungsmittelallergie zeigen. Alarmierend ist, dass inzwischen fünf bis zehn Prozent aller Kinder von einer Nahrungsmittelallergie betroffen sind Auf der Liste der Auslöser stehen Milch und Eier ganz oben. „Etwa im Alter von einem halben Jahr wird Kindern meist das erste Mal Grießbrei oder Milchbrei gegeben“, so Dr Freerk Prenzel, Oberarzt an der Kinderklinik des Universitätsklinikums Leipzig. „Dann kann es passieren, dass der Körper heftig abwehrend auf den Brei reagiert –ganz einfach, weil das Kind eine Nahrungsmittelallergie hat.“

Eine solche Allergie habe übrigens nichts mit einer Laktose-Unverträglichkeit zu tun, betont der Leipziger Kinderpneumologe und Allergologe Denn bei einer Nahrungsmittelallergie reagiere der Körper aktiv auf ein Lebensmittel mit einer immunologischen Reaktion; bei der LaktoseUnverträglichkeit könne der Körper wegen eines fehlenden Verdauungsenzyms den Milchzucker im aufge-

nommenen Lebensmittel nicht verarbeiten Hat das Kind eine Kuhmilch-Allergie, müsse Milch aus der Ernährung komplett verbannt werden.„Auch das Umschwenken auf Schaf- oder Ziegenmilch hilft nichts“,so Dr Prenzel. „Diese sind der Kuhmilch zu ähnlich, sodass allergische Reaktionen nicht vermieden werden Stutenmilch wird zwar besser vertragen,aber wir empfehlen, bei einer Kuhmilch-Allergie keinerlei Milch zu verwenden.Da übrigens Babynahrung und Babymilch auf Kuhmilchbasis hergestellt wird,können allergische Reaktionen schon sehr früh auftreten.“

Der einzige Ausweg für betroffene Kinder besteht in Hydrolysaten

Die in dieser Ersatznahrung enthaltenen Milcheiweiße haben eine geringere allergieauslösende Wirkung,da sie durch ein spezielles Verfahren teilweise oder ganz aufgespalten wurden.Die Hydrolysatnahrung gibt es nur in der Apotheke, sie ist aber verordnungsfähig,

sodass die Eltern die Kosten nicht tragen müssen. „Schließlich ist eine Kuhmilch-Allergie eine Erkrankung“,betont Dr.Prenzel.„Aber:

Bei bis zu 80 Prozent der Kinder verliert sich die Allergie im Laufe der Jahre von allein. Der Körper toleriert dann die Milch.“ Bei anderen Nahrungsmittelallergien, wie etwa auf Erdnuss, ist die Entwicklung einer Toleranz sehr viel geringer Auch auf Hühner-Eiweiß, das sogenannte Eiklar,können kleine Kinder allergisch reagieren. Kekse und viele andere Fertigprodukte

enthalten das Eiweiß. „Die stärksten Reaktionen gibt es allerdings auf rohes Eiweiß, mit dem Kinder oftmals konfrontiert werden, wenn sie beim heimischen Kuchenbacken die Schüssel auslecken dürfen“, sagt Dr.Prenzel.„Auch diese Nahrungsmittelallergie wird mit den Jahren meist schwächer: Bei 60 Prozent der Betroffenen toleriert der Körper das Hühner-Eiweiß.“

DieAuslöser vonNahrungsmittelunverträglichkeiteninallen Altersklassen sind vielfältig. Foto: Stefan Straube

Eine Studie zeigte übrigens,dass die Toleranz eher erreicht wird, wenn immer mal Spuren der allergieauslösenden Substanz aufgenommen werden.Bei einem strengen Verzicht auf die Allergene dauert der Prozess länger.„Das Immunsystem lernt im Mutterleib und im ersten Lebensjahr am meisten“,erläutert der Leipziger Allergologe.„Die sogenannten Bauernhof-Studien zeigten, dass Kinder,die auf einem Bauernhofaufwachsen, die wenigsten Allergien haben.“ Treten bei Kindern Nahrungsmittelaller-

gien auf, kann die Spezialsprechstunde der KinderpneumologischenundKinderallergologischen Ambulanz (jeweils Montag bis Donnerstag von 8 bis 15.30 Uhr) aufgesucht werden.Dafür ist eine Überweisung vom niedergelassenen Kinderarzt nötig Mit dem Leipziger Interdisziplinären Centrum für Allergologie (LICA) steht am Universitätsklinikum seit Anfang dieses Jahres den Betroffenen zudem eine gebündelte Kompetenz zur Verfügung.Hier arbeiten Spezialisten von Hautklinik, HNO-Klinik, Kinderklinik und Zentrallabor zusammen. „Das LICA wurde erst vor wenigen Wochen,am 14. September,zertifiziert“, so Dr.Prenzel. „Nach den jetzigen Zahlen können wir einschätzen,dass wir pro Jahr knapp 1800 Fälle von allergischen Erkrankungen – allein bei den Kindern – betreuen. Immer wenn es knifflig wird,kommen wir zu gemeinsamen Fallkonferenzen zusammen, um mit der vereinten Kompetenz ganz individuelle Therapien finden zu können. Um es ganz einfach zu sagen:Bei uns sind Kinder mit Allergien in den besten Händen.“

Uwe Niemann

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Maria Seidel ist mit ihrem Sohn Henry zur Nachuntersuchung bei Prof.Martin Lacher in der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig.

Qualitätssiegelfür UKL-Anästhesiologie und Intensivtherapie

Größte Klinik des Universitätsklinikums Leipzig erfolgreich zertifiziert

Mit der Klinik für Anästhesiologie n und Intensivtherapie (KAI) hat jetzt die größte Klinik des Universitätsklinikums Leipzig ein Qualitätszertifikat erhalten.

Die Leipziger gehören damit zu den ersten universitären Kliniken für Anästhesiologie und Intensivmedizin, die nach den Anforderungen der internationalen Qualitätsmanagement-Norm

DIN ISO 9001:2008 zertifiziert worden sind

Zertifiziert wurden die medizinische und pflegerische Krankenversorgung sowie Forschung und Lehre auf den Gebieten Anästhesiologie, Intensivtherapie, Notfallmedizin, Schmerztherapie, hyperbare Medizin und Palliativmedizin.

„Wir freuen uns sehr über das Zertifikat. Es ist für uns eine wichtige Bestätigung unseres Bemühens, die Qualität unserer Arbeit in allen Bereichen zu verbessern“, so PD Dr.Sven Bercker, kommissarischer Leiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am UKL.

„Die Größe der Klinik, die vielfältigen Aufgabenbereiche in der Krankenversorgung, Lehre und Forschung sowie die Vielzahl der Schnittstellen zu anderen Fachbereichen und Berufsgruppen erfordern eine stringente Organisation und verbindliche Festlegung der komplexen Abläufe, um externe und interne Qualitätsanforderungen zu erfüllen“,so Bercker weiter.Um diesen Anforderungen gerecht zu werden,hatte der frühere Direktor der KAI, Prof.Udo X. Kaisers,die Einführung eines systematischen Qualitätsmanagements (QM) initiiert und zur Führungsaufgabe erklärt.

Als Grundlage des QM wurden ein klinikeigenes Leitbild, Grundsätze zur Qualitätspolitik sowie Qualitätsziele erarbeitet,welche die strategische Ausrichtung der KAI sowie des gesamten UKL unterstützen „Wir wollen eine hochwertige medizinische und pflegerische Patientenversorgung in allen Aufgabenbereichen unserer Klinik gewährleisten“, bekräftigt PD Dr.Bercker „Dabei unterstützt uns das Qualitätsmanagement in einem fortlaufenden Prozess, bei dem es gilt, die eigene Arbeit immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und qualitativ weiterzuentwickeln – sei es anhand selbst gesetzter oder auch von außen vorgegebe-

ner Ziele und Anforderungen“, ergänzt Nina Polze, Qualitätsmanagementbeauftragte der KAI. Zu diesen Anforderungen zählen auch die Umsetzung gesetzlicher Rahmenbedingungen und Vorgaben zur Qualitätssicherung

In einem Handbuch wurden das Qualitätsmanagementsystem sowie die komplexen Organisationsstrukturen,Prozesse und Schnittstellen zusammengefasst. „Mit dem Handbuch haben wir ein transparentes Medium geschaffen,das allen Mitarbeitern zur Verfügung steht und gleichzeitig Verbindlichkeit schafft“,erklärt Nina Polze.

„Die im Rahmen des QM festgelegten

Strukturen sollen dazu dienen, Prozesse so zu strukturieren, dass sie den bestmöglichen Nutzen in Krankenversorgung,Forschung und Lehre bringen“, ergänzt PD Dr Sven Bercker.

Mit der Einführung des QM wurden verschiedene Projekte zur Qualitätsverbesserung initiiert,zum Beispiel um die Abläufe in der Anästhesiesprechstunde zu optimieren, Wartezeiten zu verkürzen oder Krankenhausinfektionen zu reduzieren. Weitere Projekte dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung in der Personalorganisation,der ärztlichen Weiterbildung,der studentischen Lehre und der Forschung

Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie (KAI) ist mit 119 ärztlichen und elfnichtärztlichen Mitarbeitern die größte Klinik am Universitätsklinikum

Leipzig An 28 Narkosearbeitsplätzen werden jährlich circa 25 000 Narkosen durchgeführt. Aufvier Intensivstationen mit insgesamt 58 Betten werden pro Jahr mehr als 4000 Patienten behandelt.

Ein besonderer Schwerpunkt der Intensivstation liegt auf der Behandlung von Patienten mit schwerem Lungenversagen.Zudem ist die KAI am interdisziplinären Schockraummanagement beteiligt und stellt die innerklinische Notfallversorgung des Universitätsklinikums sicher. Das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des DRK „Leipzig Mitte“ und der Rettungshubschrauber des ADAC in Dölzig werden von der KAI ärztlich besetzt. Weitere klinische Bereiche sind die Hyperbarmedizin mit einer eigenen Druckkammer, die Palliativmedizin mit zwölf Betten und die Schmerztherapie.

Zunehmende Atemnot führt zu tödlicher Spirale

Lungenerkrankung COPD gehört zu häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen in Deutschland

Die Treppe zur ersten Etage wird n zur Mount-Everest-Besteigung, selbst der Spaziergang am Wochenende hat seine Erholsamkeit verloren: Die Lungenerkrankung COPD gehört zu den häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen in Deutschland. Auswurf, Husten und Atemnot – daran leiden die Patienten, die meist starke Raucher waren. Die Abkürzung COPD ist die englische Abkürzung für „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“

„In Deutschland sind 14 Prozent der Erwachsenen betroffen,im Jahr 2020 wird COPD auf der Liste der Todesursachen vom jetzigen Platz vier auf Rang drei vorgerückt sein“,sagt Prof.Dr. Hubert Wirtz, Leiter der Abteilung für Pneumologie am Universitätsklinikum Leipzig.Zwar gebe es sehr wirksame inhalative Medikamente.Mit diesen seien aber nur Atemwegsverengungen zu behandeln. Die irreversible Überblähung der Lunge, das sogenannte Lungenemphysem,kann kaum beeinflusst werden Mit Blick auf den Welt-COPD-Tag Mitte

November macht Prof.Wirtz vor allem darauf aufmerksam, dass im Verlaufe der Krankheit ein Teufelskreis entsteht: „An-

fangs tritt die Atemnot meist nur nach körperlicher Belastung ein. Daraufhin wird diese Belastung gemieden.Die man-

gelnde Bewegung,also das fehlende Training des Körpers,führt dann wiederum dazu, dass der Patient noch schlechter Luft bekommt.“ Zudem stellen sich oft Begleiterkrankungen ein.Dabei stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen an erster Stelle, die die Risiken für die Patienten weiter erhöhen.

„Bei allen Fortschritten,die die Medizin macht, ist COPD heute noch nicht heilbar“,betont der Leipziger Lungenexperte. „Der Patient muss lernen,mit seiner Erkrankung umzugehen. Und er muss weg vom Nikotin und hin zu mehr Bewegung Nur so ist es möglich, eine weitere Verschlechterung des körperlichen Befindens aufzuhalten oder zu verzögern.“

Im kommenden Jahr wird sich übrigens der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Leipzig auch mit den neuesten Erkenntnissen zur Krankheit COPD befassen. Prof.Wirtz, der den Jahreskongress als Tagungspräsident leiten wird,erwartet vom 2. bis 5. März fast 4000 Lungenärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie anderen Ländern. Uwe Niemann

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Ärzte und Pfleger der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie sehen das Zertifikat als Bestätigung ihrer hochwertigen medizinischen und pflegerischen Patientenversorgung an. Bei Atemtests in der Abteilung für Pneumologie des UKL wird die Funktionstüchtigkeit der Lunge eines Patienten überprüft. Fotos: Stefan Straube

Wenn ferne Gefahren näher rücken –Infektionsmedizin in einer globalisierten Welt

Tropenmedizinisches Symposium am UKL zur Verabschiedung vonProf. Stefan Schubert

In einer globalisierten Welt können n medizinische Probleme anderer Länder schnell zu eigenen werden. Das belegen seit Jahren die Entwicklungen in der Infektionsmedizin, die eindrücklich zeigen, dass Viren und Bakterien nicht vor Länder- oder Kontinentgrenzen haltmachen, aber auch, dass enorme Unterschiede in den Gesundheitssystemen betroffener Länder bestehen. Diesem Thema widmete sich unter verschiedenen Aspekten das diesjährige Tropenmedizinische Symposium am Universitätsklinikum Leipzig, das am 14. November versuchte, Antworten zu geben auf die Frage: „Wurden die Millenniumsziele der Vereinten Nationen erreicht?“

Die Infektions- und Tropenmediziner des UKL erwarteten zu dem ganztägigen Symposium mehr als 150 Fachkollegen,um gemeinsam die derzeitigen globalen Herausforderungen in diesem wichtigen Bereich zu diskutieren.„Dabei standen natürlich weiterhin die altbekannten Volkskrankheiten der armen Länder wie Malaria, aber auch HIV und Tuberkulose im Mittelpunkt“,erläutert Privatdozent Dr.Christoph Lübbert,der Leiter des Bereichs Infektions- und Tropenmedizin am UKL.

„Für die wichtigste Tropenkrankheit Malaria war in den Millenniumszielen der UN für 2015 ein Stopp der Malaria-Ausbreitung und eine Trendumkehr bei den Erkrankungen angestrebt.Davon sind wir bei einem positiven Gesamttrend auf Ebene einzelner Länder aber weiterhin weit entfernt“, resümiert Lübbert Gleichzeitig seien die Themen aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden,

trotz oder gerade aufgrund der Ebola-Epidemie in Westafrika 2014/15 und der zunehmenden bakteriellen Resistenzentwick-

lungen.„Hier müssen wir unseren Blick auch auf das Thema multiresistente Tuberkuloseerreger richten, die aktuell durch die

Medizin für Jedermann: Infektionskrankheiten

Am 2. Dezember spricht Prof Stefan Schubert im Rahmen der Reihe „Medizin für Jedermann“ zu „Infektionskrankheiten im Wandel der Zeiten“ und gibt einen spannenden Einblick, wie sich die Herausforderungen der Medizin durch Infektionskrankheiten in den ver-

gangenen 600 Jahren gewandelt haben – vom Kampf gegen Pest und Lepra bis hin zum heutigen Umgang mit multiresistenten Erregern. Im Anschluss bleibt Zeit für Fragen und eine ausführliche Diskussion. Interessierte sind herzlich eingeladen.

starken Migrationsbewegungen auch für uns zunehmend relevant werden“, beschreibt Lübbert die Spannweite seines Fachgebietes. „Dabei müssen wir unbedingt stärker über den eigenen Tellerrand schauen, denn ein vor Ort gut funktionierendes Gesundheitssystem verändert auch die Situation hier bei uns.“ Über solche Aktivitäten vor Ort und die Effekte verschiedener medizinischer Hilfsprogramme informierten am Rande des auch für die interessierte Öffentlichkeit offenen Symposiums eine Vielzahl von Hilfsorganisationen.

Neben dem wissenschaftlichen Austausch stand das Symposium auch im Zeichen der Verabschiedung von Prof.Stefan Schubert, der über viele Jahre den Bereich Infektions- und Tropenmedizin am Universitätsklinikum Leipzig geleitet hat. Obwohl seit Oktober 2015 aus dem aktiven Berufsleben in der Klinik ausgeschieden,bleibt Prof Schubert seinem Fach und dem UKL verbunden – nunmehr in seiner neuen ehrenamtlichen Funktion als Beauftragter für Fragen der medizinischen Flüchtlingsversorgung am Universitätsklinikum Leipzig „Wir freuen uns sehr,dass uns auf diese Weise die wichtige Expertise von Prof Schubert weiterhin erhalten bleibt“,sagt Prof.Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand des UKL. „Gerade in der aktuellen Situation benötigen wir seine großen Erfahrungen mehr denn je.“

Prof.Stefan Schubert war seit 1978 am Universitätsklinikum Leipzig tätig und prägte durch seine Arbeit den Bereich Infektions- und Tropenmedizin ebenso wie Generationen künftiger Ärzte, denen er die Grundlagen seines Fachs vermittelte Helena Reinhardt

Blutspender des Leipziger Uniklinikums unterstützen Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.

Dezember-Aktion der Blutbank zugunsten des Nachsorge-Projekts „Alle Dabei“

Die Vorweihnachtszeit ist traditionell n eine Zeit der Spendenaktionen. In diesem Jahr hat sich das Institut für Transfusionsmedizin (ITM) Leipzig für den Dezember wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Gemäß dem Motto „Sei dabei und hilf doppelt“ können alle Blutspender vom 1. bis 30. Dezember mit ihrem Blut nicht nur Leben retten, sondern auch ihre dafür erhaltene Aufwandsentschädigung für einen guten Zweck spenden.

Alle im Aktionszeitraum gesammelten

Spenden kommen dem Nachsorge-Projekt

„ALLE Dabei“ des Leipziger Universitätsklinikums und damit direkt Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugute,die an der unheilbaren Stoffwechselerkrankung

Mukoviszidose leiden.Das vom Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.unterstützte

Projekt hilft schwer beziehungsweise chronisch kranken jungen Mukoviszidose-Pa-

tienten. Dabei stehen die sozialmedizinische Nachsorge und die zeitlich begrenzte Begleitung betroffener Familien im häuslichen Alltag im Vordergrund.

„Das Projekt ‚ALLE Dabei‘ versucht, den Problemen, die beim Übergang vom Krankenhaus zur Betreuung und Versorgung zu Hause entstehen,entgegenzuwirken“, erläutert Stefanie Branz, Vorstandsvorsitzende des Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.„Wir wollen dabei helfen,die Lebensqualität der Erkrankten zu erhöhen. Dafür ist das Nachsorge-Projekt am Leipziger Uniklinikum ideal geeignet.“ Auch Oberarzt Dr.Frank

Bläser, kommissarischer Leiter des Leipziger Instituts für Transfusionsmedizin ist vom Mu ko vi szid oseProjekt begeistert: „Alle Maßnahmen, die den Betroffenen lange Krankenhausaufenthalte ersparen und ihnen eine Behandlung in ihrer gewohnten familiären Umgebung ermöglichen, unterstützen wir am ITM von Herzen.Ich hoffe, unsere Blutspender helfen ebenso tatkräftig mit.“

In Deutschland leiden etwa 8000 Patienten an Mukoviszidose, auch Zystische Fibrose genannt. Jährlich kommen rund 200 Kinder mit dieser erblichen Stoffwechselerkran-

kung auf die Welt. Mukoviszidose ist bis heute leider nicht heilbar.Die derzeitige durchschnittliche Lebenserwartung der Betroffenen liegt dank fortgeschrittener Therapien und frühkindlicher Diagnosen bei etwa 40 Jahren Karen Kirbach

Durchgeführt wird die Spendenaktion vom 1. bis 30. Dezember 2015 in der Blutbank des Instituts für Transfusionsmedizin in der Johannisallee 32, Haus 8. Blut spenden darffast jeder ab 18 Jahren,der mindestens 50 Kilogramm wiegt und gesundheitlich fit ist. Zur Blutspende bitte unbedingt den Personalausweis mitbringen

Nähere Auskünfte zum „Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.“ und dem NachsorgeProjekt „ALLE Dabei“ erhalten Sie bei Stefanie Branz (Vereinsvorsitzende) und Jana Streller (2. Vereinsvorsitzende und Kinderkrankenschwester am Leipziger Universitätsklinikum) per E-Mail: info@muko-leipzig.de oder unter Telefon: 0341 - 97 26 115.

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Prof.Stefan Schubert leitete über viele Jahre den Bereich für Infektions- und Tropenmedizin am UKL. Das aktuelle Symposium stand auch im Zeichen seiner Verabschiedung. Foto: Stefan Straube

Jürgen-Bierich-Preis 2015 für Leipziger Adipositasforscherin

Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie geht nach Leipzig

Dr. Kathrin Landgraf von der Klinik n für Kinder- und Jugendmedizin des UKL aus der Arbeitsgruppe von Professor Antje Körner hat den JürgenBierich-Preis 2015 erhalten. Der mit 5000 Euro dotierte Preis würdigt die beste experimentelle wissenschaftliche Arbeit des Jahres im Bereich der Pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie. Die Preisverleihung fand am 7. November im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und Diabetologie (DGKED) e.V. in Essen statt

„Wir freuen uns alle sehr über diese Auszeichnung,die die gute externe Wahrnehmung und hohe fachliche Expertise unserer Kinderendokrinologie im Schwerpunkt Stoffwechselerkrankungen im Kindes- und Jugendalter unterstreicht“, so Prof.Dr. Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinderund Jugendmedizin am UKL.

Dr.Kathrin Landgraferhält den experimentellen Jürgen-Bierich-Preis 2015 für ihre Forschungsarbeit zum Gen

TMEM18, welches bereits in groß angelegten Studien mit menschlicher Adipo-

sitas in Verbindung gebracht worden ist. Landgrafwar der Frage nach Funktion

Neues Makromolekül mit Einfluss auf Burkitt-Lymphome entdeckt

Forschungsergebnisse können neue Anhaltspunkte für die Diagnose und Behandlung bestimmter Krebserkrankungen liefern

In einem deutschlandweiten n Verbundprojekt unter Federführung der Universitäten Leipzig und Kiel haben Forscher ein neues Makromolekül entdeckt, das eine wichtige Rolle beim sogenannten Burkitt-Lymphom spielen könnte. Diese Erkrankung, eine Form des Lymphdrüsenoder Lymphknotenkrebses, gehört zu den bösartigsten Krebsformen überhaupt und ist die häufigste Form von Tumoren des Lymphgewebes im Kindesalter Ihre neuen Erkenntnisse haben die Wissenschaftler kürzlich im Fachblatt PNAS veröffentlicht.

Tumoren des lymphatischen Systems, zu dem unter anderem die Lymphknoten oder die Milz zählen, treten bei Kindern und Erwachsenen sehr häufig auf. Das Burkitt-Lymphom zählt zu den am schnellsten wachsenden Tumoren, befällt die Lymphknoten sowie alle anderen Zellen des lymphatischen Systems. Die Aufklärung der molekularen Zusammenhänge, die zu Entstehung und Wachstum des Krebses führen, ist Gegenstand aktueller Forschung Im Rahmen des Projektes übernahmen die Nachwuchsforschergruppe

„Transcriptome Bioinformatics“ des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE), das Leipziger Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Bioinformatik die bioinformatischen und statistischen Analysen.Dabei entdeckten die Wissenschaftler eine Ribonukleinsäure (RNA), die mit dem Krebsgen MYC korrespondiert In welchem Zusammenhang beide stehen, wissen die Forscher noch nicht.

Das MYC-Gen reguliert viele andere Gene und treibt damit das Wachstum und die Vermehrung von Zellen voran. Mutiert das MYCGen, lässt es Zellen ungebremst wachsen – darum wird es umgangssprachlich oft auch als „Krebsgen“ bezeichnet. „Neben den BurkittLymphomen spielt das Gen MYC auch bei anderen Tumoren eine Rolle“,erläutern Gero Doose und Dr.Dr. Steve Hoffmann von der Universität Leipzig.Die Ergebnisse könnten in Zukunft neue Anhaltspunkte für die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen des lymphatischen Systems liefern.

und Wirkmechanismus des Gens bei der Entstehung von Adipositas nachgegangen. Dabei konnte sie zeigen,dass im Zebrafischmodell die Entstehung von Fettzellen aufgehalten werden kann, wenn die Wirkung von TMEM18 gehemmt wird Darüber hinaus wies sie nach,dass eine Fehlregulation des TMEM18-Gens im menschlichen Fettgewebe bereits im Kindesalter mit Adipositas und damit einhergehenden Stoffwechselerscheinungen assoziiert ist. Mit diesem Forschungsergebnis liefert die Leipziger Nachwuchswissenschaftlerin Hinweise darauf, dass die Modulation von TMEM18 eine interessante Option für die Entwicklung neuer Therapien bei der Adipositasbehandlung darstellen könnte.

Dr.rer.nat. Kathrin Landgrafist Postdoktorandin in der Forschergruppe von Prof.Antje Körner an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKL. Das Projekt wurde zum Teil durch das IFB AdipositasErkrankungen (BMBF) und durch ein formel.1 Stipendium der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig gefördert. Kathrin Winkler

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Foto: privat Lymphomzellen unter dem Mikroskop.Foto: dpa
Dr Kathrin Landgraf ist mit dem Jürgen-Bierich-Preis 2015 ausgezeichnet worden

Bunte Perlen für mutige kleine Krebspatienten

Verein„Paulis Momente hilft“ hat vor einem Jahr die Patenschaft für das Mut-Perlen-Projekt auf der kinderkrebsstation übernommen

Seit einem Jahr können Kin- n der, die an Krebs erkrankt sind, das Angebot auf der Kinderonkologischen Station am Universitätsklinikum Leipzig nutzen und ihre persönliche Mut-Perlen-Kette fädeln. Der Verein „Paulis Momente hilft e.V. Leipzig“ finanziert durch Spenden das Mut-Perlen-Projekt in der Messestadt und ist dafür auch verantwortlich. Claudia Eichhorn, stellvertretende Vorsitzende Vorsitzende des Vereins, und Vereinsmitglied Cordula Hofmann nahmen das einjährige Bestehen des Projektes zum Anlass, die Station zu besuchen und sich über den aktuellen Stand zu informieren.

Seit Sommer dieses Jahres werden die kleinen und größeren Patienten dabei von Schwester Claudia Meyer und Schwester Katja Seifert betreut Liebevoll werden sie mittlerweile „Mut-Perlen-Schwestern” genannt.

Die kleinen Patienten kommen auch schon persönlich auf die beiden zu, um die jeweilige Mut-Perle zum aktuellen Behandlungsschritt abzuholen.

Carolin Richter wird in Kürze 18 und kämpft seit mehr als vier Jahren gegen den Blutkrebs, unter anderem auch mithilfe des Mut-Perlen-Projekts. Sie zeigte an ihrem letzten Therapietag ihre mehr als 3,5 Meter lange Mut-Perlen-Kette und ist so stolz, die Strapazen der Therapie im Kampfgegen den Krebs endlich überstanden zu haben. Im Gespräch mit den beiden verantwortlichen Schwestern des Projektes auf der Station wurde auch über Verbesserungsvorschläge der Kinder gesprochen.So wünschen sich die Kinder zum Beispiel eine Perle für „die erste Übernachtung alleine”ohne ein Elternteil (wenn ein kleiner Patient ganz tapfer die Nacht ohne Elternteil auf Station verbracht hat), sowie eine Perle für „Mucositis”(Nebenwirkungen nach Radio- bzw. Chemotherapie wie

zum Beispiel Mund- oder Schleimhautentzündung,aber auch Magenund Darmschmerzen). Diese Wünsche wird „Paulis Momente hilft“ natürlich so schnell wie möglich erfüllen. Aber auch die Schwestern haben schon Neues zu berichten.

Für den Fall,dass beide Schwestern mal nicht auf Station anzutreffen

sind, wurde eigens ein kleiner MutPerlen-Briefkasten eingerichtet. Dort können Zettel eingeworfen werden,auf dem die Mut-Perle vermerkt ist, welche das Kind auf seine Kette fädeln darf.

Auch der kleine Ben Günther aus Wilkau-Haßlau (Erzgebirge) ist aktuell auf der Kinderkrebsstation

Leipzig und nutzt den Briefkasten Bereits im Mai 2013 wurde bei dem Vierjährigen ein Neuroblastom – ein bösartiger Tumor – diagnostiziert Nach einem Rückfall der Krankheit befindet er sich seit Mitte Oktober wieder in Behandlung und hat mit seiner Mut-Perlen-Kette begonnen.

Claudia Eichhorn von „Paulis Momente hilft“ führte ein sehr angenehmes,aber auch emotionales Gespräch mit dem Vater. Die Eltern des kleinen Ben finden das Mut-Perlen-Projekt sehr hilfreich und motivierend, da sie täglich die Freude ihres Sohnes sehen, wenn wieder eine neue Perle auf

die Schnur gefädelt werden kann. Auch für die Eltern ist es wichtig zu wissen, dass wieder ein kleiner Schritt der mitunter monatelangen Therapie geschafft wurde.Wir wünschen Carolin, dem kleinen Ben und allen anderen Patienten der Kinderkrebsstation in Leipzig viel Glück und vor allem Gesundheit, aber auch den Eltern viel Kraft. Sven Graser Wer sich umfangreicher informieren oder mit einer Spende das MutPerlen-Projekt unterstützen möchte, kann dies gern tun unter: www.paulis-momente-hilft.de

Das Mut-Perlen-Projekt

Das „Mut-Perlen-Projekt“ beinhaltet das bereits international verbreitete Konzept der „Bravery Beads“ (Mut-Perlen) in Kooperation mit der Deutschen Kinderkrebsstiftung (DKS) zugunsten krebskranker Kinder und Jugendlicher. Im Jahr 2002 wurde dieses Projekt erstmals auf einer Kinderkrebsstation in Kanada ins Leben gerufen.In Deutschland wurde dieses 2010 von der Deutschen Kinderkrebsstiftung übernommen. Kinder,bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde,erhalten zu Beginn ihrer Therapie eine lange Schnur,auf die nach der Vereinsperle die blaue Perle mit dem Anker gefädelt wird Sie bedeutet zum einen den Beginn der

Therapie und zum anderen auch Hoffnung Hoffnung auf Heilung und einen guten Therapieverlauf. Anschließend wird mit Buchstabenperlen der Name des Kindes gefädelt und danach kommen die Mut-Perlen für Untersuchungen,bestimmte Eingriffe und emotional schlechte oder natürlich auch gute Tage,wie zum Beispiel den Geburtstag.Im Laufe der Therapie erhalten die Kinder für jede Behandlung eine spezielle Perle und erweitern so mit jedem Schritt ihre einzigartige Mut-Perlen-Kette Jede einzelne Perle wird von Hand gefertigt und hat eine andere Farbe und Form.So können die Mut-Perlen eine Belohnung nach einer schweren Behandlung sein und

auch ein Tagebuch, an dem jeder Tag und jeder Schritt seine Form,seine Farbe und sein Gefühl erhält. Erfahrungsgemäß ist es auch für das Umfeld der betroffenen Kinder und Jugendlichen innerhalb der Familie, des Freundeskreises, im Kindergarten und in der Schule sehr interessant zu zeigen,welche Kraft und Ausdauer man für die Therapie einer Krebserkrankung benötigt, um dies durchzustehen. Durch die deutschlandweite Einführung der Mut-Perlen kann erreicht werden,dass auch die Kinder,die aufgrund von Spezialbehandlungen andere Kliniken aufsuchen müssen, ihre einzigartige Kette nahtlos weiterführen und sich dann auch im neuen Klinikumfeld über ihre bisherige

Behandlung austauschen können. Jede Kette erzählt eine persönliche, ganz eigene Geschichte. Der gemeinnützige Verein „Paulis Momente hilft e.V.Leipzig“ hat nachhaltig die Patenschaft für dieses Projekt auf der Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Leipzig übernommen.

„Wir wissen aus eigener Erfahrung wie wichtig es ist, Kinder zu motivieren, um die Therapien erfolgreich abzuschließen, und möchten deshalb krebskranken Kindern mit unserer Unterstützung des Mut-Perlen Projekts helfen,auch in dieser schweren Zeit nie den Mut zu verlieren“,sagt Sven Graser, Vorsitzender des Vereins „Paulis Momente hilft“ sg

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Ben und sein Papa beim Fädeln seiner Mut-Perlen-Kette Fotos: Claudia Eichhorn Schwester Claudia (UKL, l.), Claudia Eichhorn („Paulis Momente hilft“,M.) und Schwester Katja (UKL) auf der Kinderkrebsstation des UKL.
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Ein Dankeschön für Ines Rauschenbach

Herbstlich bunt und vor allem eine echte Überraschung war der Blumenstrauß der Woche für Ines Rauschenbach (rechts), die in der Leitstelle der Universitätszahnmedizin arbeitet.Vorgeschlagen von ihrer Kollegin Dagmar Bär,die für die engagierte und sehr hilfsbereite Art der langjährigen UKL-Mitarbeiterin einfach einmal Danke sagen wollte.„Für uns und unsere Patienten ist sie immer ansprechbar und hilft über das normale Maß hinaus. Wir denken, das ist eine Anerkennung wert“,so Dagmar Bär.Der große Herbststrauß fand sogleich einen Platz auf dem Schreibtisch.

Mit dem „Blumenstrauß der Woche“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per E-Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon unter 0341 - 97 15 905. Das Team der „Liebigstraße aktuell“

1600 Euro für neue Klettergeräte

Lukas-Bäckerei unterstützt die betriebsnahe Kita Miniuniversum mit einer Spende

Die Kinder, Erzieherinnen n und Erzieher der betriebsnahen Kindertagesstätte Miniuniversum konnten sich in diesem Jahr erneut über eine Spende der Lukas-Bäckerei über 1600 Euro freuen.

Die feierliche „symbolische“ Spendenübergabe erfolgte beim Kuchennaschen einiger Kinder des Miniuniversums in der Filiale am Augustusplatz. In dieser Filiale war auch das Geld für die Kita-Spende zusammengekommen: Wer dort das stille Örtchen aufsucht, bezahlt einen kleinen Betrag. Die Summe sorgt nun dafür,dass die Kinder künftig noch mehr Bewegungsangebote in der Kita nutzen können.

„Wir können mit dieser Spende nun zusätzliche Klettergeräte für unseren Sportraum im Miniuniversum anschaffen“, sagte Dr.Diana Mitter,Vorsitzende des Fördervereins der Kita. Und auch Jessica Hermann, Leiterin der Kita, freute sich: „Die Kinder lieben unsere regelmäßigen Sportangebote. Es ist schön, dass wir ihnen bald noch mehr Bewegungsmöglichkeiten bieten können.“ ukl

einige Kinder des Miniuniversums zum Kuchennaschen an den Augustusplatz gekommen. Foto: Diana Mitter

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Zur symbolischen Spendenübergabe waren
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Hinter den Kulissen des UKL

Mit gut 1300 betten und mehr als 4000 Mitarbeitern ist Leipzigs universitätsklinikum eine der größten einrichtungen ihrer art in Deutschland

Weit mehr als 350 000 Patienten werden hier behandelt Von den vielen fleißigen Helfern im Hintergrund bekommen sie meist nichts mit

Leibliches Wohl im Blick Raumreinigung im Fokus

Wenn Andrea Bluschke mit dem Wagen durch die Tür kommt, dann wissen die Patienten in ihren Betten, was gleich folgt. Die 56-Jährige ist seit 2009 als Verpflegungsassistentin für die Schubert Speisenversorgung Leipzig tätig Ihr Einsatzort an der Uniklinik ist die Fachabteilung Gastroenterologie/Hepatologie im Bereich der Inneren Medizin. Bluschke und weitere 137 Kolleginnen und Kollegen sorgen im gesamten Klinikum für das leibliche Wohl der Patienten.

Zweimal am Tag wird die im Speisenverteilzentrum vorbereitete Ware für die Stationsküchen geliefert und von Bluschke für die Patienten angerichtet.„Üblicherweise fahre ich mit einem Wagen voller Getränke und Essen an die Zimmer. Einige Patienten, die bei Kräften sind, kommen in den Aufenthaltsraum und essen dort“, sagt sie. Nach jeder Mahlzeit folgt das übliche Prozedere: Tabletts abräumen, Geschirr einsammeln und reinigen.Mit Essen habe sie sowieso immer schon zu tun gehabt, erzählt Bluschke. „Mit 21 Jahren wurde ich Kantinenleiterin, später habe ich in einem Restaurant am Flughafen gearbeitet.“

Für die Essensbestellung ist Bluschke ebenfalls zuständig.Wer nicht Deutsch spreche, mit dem verständige man sich eben mit Händen und Füßen. Öfter habe sie auch mit Patienten zu tun, die an Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen leiden,erzählt Bluschke. „Mit diesem Themenfeld muss ich mich noch mehr beschäftigen.“ Wenn sie Fragen zu solchen Fällen hat, wendet sich Bluschke an Ansprechpartner aus dem Ernährungsteam des Klinikums, der Diätküche oder an die Küchen- beziehungsweise Teamleitung von Schubert Insgesamt 35 Patienten betreut die Verpflegungsassistentin täglich. „Meine privaten Sorgen gebe ich an der Garderobe ab und bin dann nur für Patienten da. Das habe ich richtig verinnerlicht“,sagt Bluschke. Die Intensität des Verhältnisses richte sich nach der Dauer des Aufenthalts. Mal sei es flüchtiger, mal inniger.Mit der Schweigepflicht nimmt es Bluschke genau: „Manchmal wollen die Patienten wissen, ob bekannte Leute im Krankenhaus liegen. Doch darüber dürfen wir keine Auskunft geben.“

Bei einem merkwürdig pfeifenden Atmungsgeräusch oder einem immer schneller piepsenden EKG-Gerät würde Heike Greim den Wischmop aus der Hand legen und eine Krankenschwester rufen.Die 51-Jährige zählt zu insgesamt zehn Mitarbeitern, die auf der Intensivstation des Uniklinikums sauber machen – nach strengen Hygienevorschriften –, aber darüber hinaus auch dafür sorgen,dass alles seinen Gang geht. Gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb.Das Tagespensum jeder Reinigungskraft umfasst etwa 20 Zimmer. In den Nebenräumen wie Lager, Schwesternzimmer und Toiletten gehe die Arbeit einfacher von der Hand als in den Patientenzimmern, erzählt Greim Das liege an den menschlichen Dramen, die sie dort mitbekommt. Sie erzählen von Männern und Frauen, die um ihr Leben ringen. Von schweren und lebensbedrohlichen Krankheiten und Verletzungen.An die lebensnotwendigen Schläuche und monströsen Geräte habe sie sich gewöhnt, so Greim Man solle sich die Bilder nur nicht einprägen und mit nach Hause nehmen.

Seit insgesamt sieben Jahren arbeitet die ursprünglich ausgebildete Maschinenbauzeichnerin als Reinigungskraft im Uniklinikum. Das erste Jahr war sie im Sterilbereich tätig, danach auf verschiedenen Bereichsstationen, bis sie im Januar dieses Jahres zur Intensivstation wechselte. „Viele bekommen uns gar nicht mit, wenn wir reinigen.Sie werden beatmet oder liegen im Koma. Meist sind es die Angehörigen der Patienten, die uns sehen. Alles muss leise vonstattengehen“,sagt Greim.Mit dem Pflegepersonal wird sich über den Zeitpunkt des zu reinigenden Patientenzimmers abgesprochen – kurzfristige ärztliche Eingriffe sind die Regel.

Zu Greims Aufgabenbereich zählen auch die Räume, in denen Menschen liegen, die sich mit multiresistenten Erregern infiziert haben – die sogenannten Keimpatienten „Diese Zimmer werden gesondert gereinigt. Wir tragen die entsprechende Schutzkleidung,von Mundschutz bis Kittel,und desinfizieren den kompletten Raum. Wände,Türen,die Oberflächen von Geräten, einfach alles“, sagt Greim

Abläufe im Hinterkopf Paketflut im Visier

Kaum hat Birgit Feindt den Hörer aufgelegt, klingelt es erneut in ihrem Büro. Als Leiterin des Zentralen Patientenmanagements (ZPM) pflegt die 46-Jährige täglich etwa 100 Kontakte. Mit Patienten, Pflegekräften und Ärzten. Aber auch mit vielen Mitarbeitern anderer Berufsgruppen.Die Hauptaufgabe für das ZPM-Team ist es, für Menschen, denen ein stationärer Aufenthalt bevorsteht, mehrtägige Krankenhausaufenthalte zu planen und zu steuern, sich um einen reibungslosen Übergang von der häuslichen zur stationären Versorgung zu kümmern

Dazu zählen auch Dinge, wie Untersuchungstermine zu organisieren und den Weg durch den Behördendschungel zu weisen und zu ebnen. „Wir besprechen mit den Patienten den geplanten Aufenthalt und organisieren beispielsweise für die Dauer des Krankenhausaufenthalts einer Mutter die Möglichkeit, ihren Säugling bei sich im Patientenzimmer zu haben.Das passiert alles ganz individuell, denn jeder Patient hat ja ein anderes Päckchen zu tragen“, sagt Feindt. Da-

tenschutz habe dabei oberste Priorität. Etwa 12 500 Patienten wurden im vergangenen Jahr von den Mitarbeitern des ZPM und des Kliniksozialdienstes unterstützt. Die meisten von ihnen kommen von den operativen und internistischen Klinikum-Bereichen.

Das Modell des ZPM gibt es am Universitätsklinikum erst seit wenigen Jahren;2011 wurde es als Projekt aus der Taufe gehoben. Feindt, die damals Projektleiterin war,ist stolz auf das bisher Erreichte, auch wenn noch viel Arbeit auf sie und ihre Mitarbeiter wartet. 12 000 Schritte an Arbeitswegen pro Tag seien nicht unüblich, wie Feindt erzählt. „Hier herrscht eine hohe Arbeitsdichte, die nach strukturierten Mustern erfolgt. Die Abläufe sind bewusst und präzise gesetzt. Gleichwohl müssen diese regelmäßig hinterfragt und angepasst werden“, sagt die ausgebildete Krankenschwester und studierte Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin. Immer noch spannend finde sie ihre Arbeit, vor allem mit den Patienten, deren Versorgung einiges an Expertise abverlangt.

Jeden Tag nimmt Falk Muschalle Warenlieferungen an und kontrolliert sie, die schon mal einen Warenwert im fünfstelligen Bereich haben können – für den Lageristen ist das inzwischen Routine, ohne dabei die nötige Konzentration zu verlieren. „Wir sind dafür zuständig,dass alle Warenlieferungen in den entsprechenden Abteilungen pünktlich ankommen“, sagt der 60-Jährige.

Im Zentrallager der Materialwirtschaft arbeiten 45 Mitarbeiter,die meisten im Zweischichtbetrieb. Muschalle ist im Bereich des Wareneingangs tätig.Seine Hauptaufgaben: Produkte annehmen, prüfen und buchen.Anschließend werden sie entweder für den Versand an die verschiedenen Bereiche des Uniklinikums bereitgestellt oder an die zuständigen Mitarbeiter des Zentrallagers zur weiteren Bearbeitung übergeben. Das macht der ursprünglich gelernte Sanitärmonteur schon seit gut 13 Jahren Dass ein Keulenpessar dazu dient, in die Gebärmutter eingelegt zu werden,muss er nicht wissen. Muschalle muss sich allein darauf konzentrieren,dass die Bestellung ordnungsgemäß

geliefertwird. Bei den Waren, die von Kurieren europaweit ausgehändigt werden,handelt es sich zumeist um Labor- oder medizinische Artikel wie Verbandsstoffe oder Katheter. Aber auch Wirtschaftsartikel wie Seife und Desinfektionsmittel fallen darunter.„Die meisten Artikel gehen an die Kardiologie, die Radiologie und eine ganze Reihe von OPs“, sagt Muschalle. Was eilig ist, hat Vorrang Der Druck sei manchmal groß. Doch auf die Pünktlichkeit der angelieferten Artikel können die Lageristen keinen Einfluss nehmen.

Geschätzte 40 000 Wareneingänge hat das Lager-Team im vergangenen Jahr angenommen, pro Tag waren das zwischen 100 bis 150 Stück. Ein Wareneingang kann allerdings eine Vielzahl von Paketen beinhalten.So mussten die Kollegen im Vorjahr circa 143 000 Pakete bearbeiten.Um diesen großen Umfang zu bewältigen,arbeiten Muschalle und seine Kollegen mit Geräten der mobilen Datenerfassung,die den gesamten Warenfluss über eine Software elektronisch erfassen und dokumentieren. Alle Texte: Victoria Graul

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Andrea Bluschke (56) kümmert sich um die Essenausgabe in der Klinik. Birgit Feindt (46) leitet das Zentrale Patientenmanagement. Falk Muschalle (60) arbeitet im Zentrallager des Universitätsklinikums. Heike Greim (51) macht auf der Intensivstation sauber.Fotos: André Kempner

Große OrgelwirdimPaulinum aufgebaut

Universitätsorganist Daniel Beilschmidt: Mit der Orgel neues Repertoire entdecken

Das größere Pendant zur Schwal- n bennestorgel im Paulinum – Aula/ Universitätskirche St Pauli nimmt allmählich Gestalt an: Die große Orgel wird derzeit auf der Westempore des Gebäudes von der Orgelbaufirma Jehmlich aus Dresden aufgebaut. Das Instrument soll künftig bei Gottesdiensten und Konzerten, zu festlichen und wissenschaftlichen Anlässen der Universität Leipzig im gesamten Raum erklingen. Es schließt eine stilistische Lücke in der Leipziger Orgellandschaft und ist prädestiniert für Orgelmusik vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, hauptsächlich aus der Feder deutscher Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger

„Klangtechnisch ist die Orgel breit angelegt“, sagte der Geschäftsführer der Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH, Ralf Jehmlich. Mit ihren 46 Registern könne sie alle Klangfarben abdecken. Genutzt werde die Orgel künftig als Konzertinstrument, zur musikalischen Begleitung der Universitätsgottesdienste sowie als Ausbildungsinstrument. Deshalb sei sie keine rein mechanische Orgel,sondern verfüge auch über elektrische Register.„Jede Orgel ist ein Unikum. Der Musiker muss sich auf das Instrument einstellen, wenn er es spielt. Ich habe große Pläne, sie zum Leben zu erwecken“, betonte Universitätsorganist

Daniel Beilschmidt. Er freue sich, mit dieser Orgel ein neues Repertoire zu entdecken und sie kreativ zu nutzen

Nach dem Einbau wird das Instrument intoniert,was mehrere Monate beanspruchen wird.Geplanter Abnahmetermin ist der 26. Februar 2016. Gespielt wird es künftig hauptsächlich von Daniel Beilschmidt und Universitätsmusikdirektor David Timm. Die Gesamtkosten für die

Anschaffung der Orgel belaufen sich auf etwa eine Million Euro.Finanziert wird sie größtenteils aus dem Körperschaftsvermögen der Universität.

Das Instrument ist etwa zehn Meter hoch,knapp sieben Meter breit,besitzt ein Gehäuse aus weiß lackiertem Nadelholz, 46 Register und 2951 Pfeifen mit einer Länge zwischen sieben Millimetern und sechs Metern.Es ist angelehnt an ein historisches Vorbild aus dem frühen 18. Jahrhundert des Leipziger Universitätsorgelbauers Johann Scheibe. Die große Orgel ergänzt die Schwalbennestorgel, die bereits im Februar dieses Jahres im

Paulinum aufgebaut worden war.Diese ist hauptsächlich für Orgelmusik der Renaissance und des frühen 17. Jahrhunderts ausgelegt. Die Dresdner Traditionsfirma Jehmlich Orgelbau hatte sich in einem von der Vergabestelle der Universität Leipzig gestarteten europaweiten Wettbewerbsverfahren gegen 15 Mitbewerber durchgesetzt. Bei der Auswahl hatte die Orgelkommission der Universität unter der Leitung des Musikwissenschaftlers Prof Dr Helmut Loos mitgewirkt. Unterstützt werden die Erweiterung und damit die klangliche Vollendung des Re-

pertoires der großen Orgel durch Einnahmen der Kampagne „(M)Ein Platz im Paulinum“.Die seit 2013 neu angelaufene Kampagne bietet Patenschaften für die Stühle im Paulinum an. Die Einnahmen kommen neben dem Orgelprojekt insgesamt den Veranstaltungen im Paulinum zugute.Einen deutlich über eine Stuhlpatenschaft hinausgehenden Betrag für diese Erweiterung der großen Orgel leistete die Sparkasse Leipzig.Insgesamt gibt es aktuell 135 Stuhlpatenschaften,weitere Paten für das Paulinum sowie ausdrückliche Spenden für die Orgel sind herzlich willkommen. Susann Huster

Christian Hoffmann übernimmt Professur für

Kommunikationsmanagement

37-Jähriger betreut künftig den Lehrbereich für politische Kommunikation

Prof. Dr. Christian Pieter Hoffmann n hat zu Beginn des Wintersemesters die Professur für Kommunikationsmanagement am Institut für Medienund Kommunikationswissenschaft der Universität Leipzig angetreten. Der 37-Jährige ergänzt damit den Forschungsbereich Communication Management, der auch den Lehrstuhl für strategische Kommunikation (Prof. Dr. Ansgar Zerfaß) und die Professur für Online-Kommunikation (Jun.-Prof. Dr. Cornelia Wolf) umfasst. Zuvor war Hoffmann als Assistenzprofessor für Kommunikationsmanagement an der Universität St Gallen tätig.

Hoffmann studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen sowie der Australian Graduate School of Management (Sydney) und Politikwissen-

schaft an der Fernuniversität Hagen. Seine Promotion im Jahr 2007 befasste sich mit der strategischen Erfolgskontrolle der Unternehmenskommunikation. Seit 2004 leitete er als Nachwuchsdozent und Assistenzprofessor Forschungsprojekte an der Universität St. Gallen zu Fragen des strategischen Kommunikationsmanagements sowie der Finanzkommunikation, politischen Kommunikation und Online-Kommunikation.

Außerdem war er als Dozent an der Singapore Management University, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Hochschule für Wirtschaft Zürich tätig

An der Universität Leipzig verantwortet Hoffmann künftig in Kooperation mit dem Institut für Politikwissenschaft die Lehre im Bereich der politischen Kommunikation. Darüber hinaus sind die Finanzkommunikation, das Vertrauensmanagement und die Online-Kommunikation Gegenstand seiner Forschung.Hoffmann ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, Studien und Fachbeiträge. Er ist Mitglied im Beirat des Centerfor CorporateReporting,des Deutschen Investor Relations Verbands (DIRK e.V.), des Forschungsverbunds ISPRAT e.V.sowie des Vorstands der Or-

ganizational Communication and Information Systems Division der Academy of Management. 2009 erhielt er den getAbstract International Book Award für den Band „Verkauft und nichts verraten: Kommunikation im Zeitalter sich wandelnder Finanzmärkte“

Das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig gilt als einer der führenden Forschungsstandorte und Think Tanks für Kommunikationsmanagement in Europa. Der Master-Studiengang Communication Management ist seit dem Start 2007 durchgehend die Nummer eins im Ranking der deutschen PR-Studiengänge. Die Forschungsleistung des Fachgebiets Communication Management kommt in über 75 Büchern, mehr als 400 Fachbeiträgen und zahlreichen internationalen und nationalen Studien zum Ausdruck.

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Universitätsorganist Daniel Beilschmidt will die neue Orgel kreativ nutzen Fotos: Swen Reichhold / Universität Leipzig Prof Dr Christian P. Hoffmann. Foto: Tobias Tanzyna

Weihnachtsmarkt 2015 hat die Pforten geöffnet

Erste Impressionen vom vorweihnachtlichen Treiben in der Leipziger Innenstadt

Seit dem 24. November hat der be- n liebte Leipziger Weihnachtsmarkt wieder seineTore geöffnet Bis 23. Dezember kann geschnuppert, gekostet und getrunken werden.

Die Tradition des Leipziger Weihnachtsmarktes reicht bis in das 15. Jahrhundert zurück. Aufgrund seines einzigartigen kulturellen und kulinarischen Angebotes inmitten der historischen Altstadt hat er sich inzwischen einen fast legendären Ruferworben.Mit seinen 250 Ständen ist er einer der größten und schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Die Ankunft des Weihnachtsmanns wird am Sonnabend, dem 28. November,erwartet. Danach hält er für die kleinen Besucher immer mittwochs und sonntags um 16 Uhr seine Sprechstunde ab.Der Märchenwald mit Rätselspaß ist in diesem Jahr auf dem Augustusplatz am Brunnen vor der Oper zu finden Mit der optimalen Verkehrsanbindung durch den City-Tunnel können Besucher das Auto auch zu Hause stehen lassen und direkt bis zum Weihnachtsmarkt anreisen. Die Parkplatzsituation in der City ist ohnehin als angespannt zu betrachten. Der Weihnachtsmarkt hat Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 21 Uhr, Freitag und Samstag von 10 bis 22 Uhr geöffnet. frs mit Material von Leipzig.de

Schluss mit der Heimlichkeit der Aufbauzeit: Der Weihnachtsmarkt ist eröffnet und lockt bis einschließlich 23. Dezember Besucher an. Fotos: A. Kempner

Traditionelle Eröffnung des Leipziger Weihnachtsmarktes 2015 auf dem Marktplatz: Pünktlich um 17 Uhr eröffneten die Leipziger Raths-Pfeiffer den Markt mit ihrem Ständchen.

Alle Jahre wieder: Weihnachtsmarkt-Urgestein Bernd Schleinitz ist auch in diesem Jahr mit seinem historischen Riesenrad mit von der Partie.

Bereits in den ersten Stunden war schon viel los auf dem Hauptmarkt auf dem Marktplatz und den anderen Standorten in Leipzigs City

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SEITE 11 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Die Navigation über den Leipziger Weihnachtsmarkt gibt‘s nun auch per Smartphone. Walter Ebert stellt diese Lösung zur Eröffnung des Marktes vor.

Raunen im Metaphernwald

Wer schon einmal an einem frühen n Morgen in einem Wald aufgewacht ist, kennt vielleicht dieses Gefühl absoluten Friedens und vollkommener Reinheit. Im zweiten Stock der Halle 14 in der Leipziger Baumwollspinnerei zwitschern Vögel. Es riecht nach Herbstlaub, das überall auf dem Boden liegt Der Weg führt vorbei an Birkenstämmen, die in der gesamten Halle zwischen Stahlträgern aus dem Boden ragen. Und das durch die Fenster einfallende Licht erzeugt den Eindruck, man wäre draußen. Nur der Wind fehlt Ein Wald auf 1000 Quadratmetern. Doch – schließlich befinden wir uns in einer politischen Installation – auch diese Idylle trügt Schnell wird aus dieser Ahnung Gewissheit, wenn düsteres Raunen und aggressives aus vielen Kehlen kommendes Geschrei mal von hier, mal von dort durch die Halle wandert. Ungreifbar, unheimlich.

„Europa / Eutopia“ heißt diese so einfache wie rätselhafte Ausstellung eines Künstlers,der unter dem Kürzel „CHTO“ firmiert.Es ist nur eine von mehreren Masken des 1976 in Lyon geborenen Alexis Mital, der mütterlicherseits aus einer französischen Großindustriellenfamilie stammt. Sein Großvater Antoine Riboud war Gründer des Danone-Konzerns. Väterlicherseits wiederum hat er jüdischspanische Wurzeln, worauf sein bekanntestes Pseudonym anspielt: Camille de

Toledo.Unter diesem Namen hat er das 2005 in Deutschland erschienene „Goodbye Tristesse“ geschrieben, ein leidenschaftliches Plädoyer gegen den Kapitalismus, der sich längst auch die Rebellion einverleibt hat – und für eine „semantische Guerilla“,die sich der Poesie und einer „Romantik mit offenen Augen“ verschrieben hat. Der Künstler arbeitet auch als Fotograf, Filmemacher und Musiker 2013 schrieb er das Libretto für die Oper „La Chute de Fukuyama“ (Der Fall von Fukuyama) über die Anschläge des 11. September 2001. Heute lebt und arbeitet er in Berlin. Ein vielseitiger,ein umherschweifender Geist,der nach „Die potenzielle Ausstellung“ (März 2015) und „History Reloaded (Mai) bereits die dritte Schau in der Leipziger Industriehalle zeigt. Im April 2016 soll „Capitalist Melancholia“ zu sehen sein.

„Europa / Eutopia“ konfrontiert die utopische Idee unseres Kontinents mit seiner Realität. Letztere beschreibt CHTO so:

„Europa hat einen Punkt erreicht, an dem es nurmehr eine hegemoniale Technostruktur ist, entworfen als Paradies für Unternehmen und fußend auf eindeutig undemokratischen Prozessen. Dabei versucht es, seine Einheit und Identität über eine mörderische Migrationspolitik zu definieren. Europa steht für ein System aus Zwängen und Entmachtung. In diesem Sinne verstehe ich die europäische Idee als totale Dystopie“,sagte er über die Ausstellung im Juni. Und entweder bleibe man „bei der alten Fixierung auf Natio-

nalstaaten und -Identitäten.Oder wir begründen das Konzept ,Europa’ neu, indem wir bei unseren migrantischen Geschichten ansetzen,bei unseren Überquerungen“.

All dies kann man in der alten Industriehalle herumgeistern sehen und hören Für die rotierende Soundinstallation hat der 39-Jährige Stimmengewirr von Flüchtlingen an europäischen Grenzen sowie von Demonstranten auf PegidaVeranstaltungen aufgenommen. Die großen an den Wänden aufgehängten Spie-

gel haben Sprünge. Fotos zeigen Bäume – unscharf, geisterhaft vor abendlichem Blau. In einem Video drehen sich die Wipfel.

Der Wald, der für CHTO das „Königreich der Kindheit“ ist, besteht hier nur aus Birken-Torsos. Und als ob in diesem Metaphernforst nicht schon genug Bedeutung lauern würde, stehen an der Wand in Neonschrift die Worte „Dystopia“ und „Utopia“,dazwischen – wie die harmlose Abstraktion einer Grenzanlage – ein aus Birkenstämmen gebautes Klettergerüst. „Espoir“ (Hoffen) heißt es vor einer verlassenen Feuerstelle. Wir können wohl schließen: Europa dreht sich um sich selbst, hat einen Sprung,ja ist nurmehr eine unscharfe Chimäre – oder schlicht Asche. Es raunt und mythelt also durchaus in dieser Schau, die noch bis 15. Dezember zu erleben ist. Und doch ist diese Kunst nicht überladen,bricht die Installation nicht unter ihren Aussagen zusammen.

Entstanden ist ein Ort der Gefühle, der Schönheit und Leichtigkeit wie der Bedrohung und Schwermut. Man darfin der Halle schlafen.Matratzen liegen bereit. Schöne Träume werden allerdings nicht garantiert Jürgen Kleindienst Europa / Eutopia: Bis 15. Dezember in der Leipziger Baumwollspinnerei (Spinnereistraße 7), Halle 14, zweite Etage, geöffnet Freitag und Sonnabend, von 13 bis 19 Uhr (auf Anfrage mit Übernachtung im Ausstellungsraum).

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CHTO alias Camille de Toledo alias Alexis Mital setzt sich in Halle 14 mit Europas Dilemma auseinander In der Halle 14 der Leipziger Baumwollspinnerei ist ein Wald entstanden. Aber eigentlich geht es um Europa.Fotos: Wolfgang Zeyen

Noch selbst aus dem Sumpf gezogen

SC DHfK Leipzig bezwingt Bergischen HC mit 31:28 und liegt zehn Punkte vor den Abstiegsplätzen

Nach einer jederzeit spannenden Partie konnten die Leipziger Gastgeber jubeln und sich feiern lassen: Der SC DHfK besiegte vor heimischer Kulisse den starken Bergischen HC.

Ihren fünften Heimsieg feierten die n DHfK-Handballer beinahe so euphorisch wie einst den Aufstieg Beim 31:28 (14:13) über den Bundesliga-Vorletzten Bergischer HC hatten sie die richtige Antwort auf die beiden jüngsten Niederlagen gegeben, ein fast verloren geglaubtes Spiel noch gedreht, den Vorsprung zu den Abstiegsplätzen als jetzt Elfter auf zehn Punkte ausgedehnt – Balsam für die lange flatternden Nerven. Es war auch ein Sieg des Publikums. Die 3690 Zuschauer in der Arena verfolgten die turbulenten letzten elfMinuten stehend und trieben die Mannschaft zu einer leidenschaftlichen Aufholjagd. Beim 23:25 und einem Mann weniger auf dem Parkett (49.) hatten die Leipziger denkbar schlechte Karten, doch sie gewannen die UnterzahlSituation sensationell mit 2:0, legten dann gar einen 6:0-Lauf hin, blieben bis zum 29:25 fast zehn Minuten ohne Gegentor –die ausgeglichene, oft zähe Partie war gekippt

Geschäftsführer Karsten Günther lobte die „großartige Moral“,Trainer Christian Prokop die „mentale Stärke,wir haben eine wichtige Bewährungsprobe bestanden“. Und Lukas Binder schaute wieder zufriedener drein. Der Kapitän war zuvor einer der Hauptsünder bei serienweise leichtfertig verworfenen Bällen, dann aber mit zwei Kontertoren auch der Hauptverantwortliche für die späte Wende. „Ich hatte heute eine richtig schlechte Quote und nach zu lässigem Beginn die Sch... an der Hand“, räumte der 23-Jährige ein, „zum Glück habe ich mich selber aus dem Sumpfgezogen.“

In der Schlussphase, so Binder,sei es endlich das typische Leipziger Spiel gewesen: „Aggressive Abwehr,Tempo,Kampfohne Ende und absoluter Wille.“

UKL und SC DHfK Leipzig –Partner seit 2008

Seit 2008 sind die MännerhandballMannschaft des SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet die Mannschaft als Medizinpartner und Sponsor, die Mannschaft unterstützt das UKL im Gegenzug bei verschiedenen Aktionen.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei – zum einen in Person von Prof Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem Kollegen Dr

Als Medizinpartner des SC DHfK war das UKL am 22. November Spieltagspräsentator und Gelenkexperte Prof.Andreas Roth wurde von der SC-DHfK-Hallensprecherin Mia interviewt.

René toussaint (Sportmedizin am Brühl) auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur Stelle ist Zum anderen durch Banner und Präsentationen, als Partner der Handballakademie und Spielerpate von Lukas Krzikalla. Außerdem steht das UKL den Spielern mit einer schnellen Versorgung zur Seite, von der Diagnostik bis zur OP und dem Gesundheitscheck vor Saisonbeginn. Wir freuen uns, gemeinsam in der 1. Bundesliga zu spielen!

Während Gäste-Coach Sebastian Hinze enttäuscht die Heimreise antrat („Wir haben den Kopf verloren“), zog Christian Prokop ein durchwachsenes Fazit. „Es waren ein paar Fehler zu viel,wir hatten im Innenblock vor allem gegen Alexander Oelze (acht Treffer, Anm. d. Red.) Probleme“, meinte der DHfK-Trainer, der erneut auch Nachteile auf der Torhüter-Position sah. „Aber im Angriff waren wir durchgängig besser als zuletzt gegen Göppingen.“

Zwei Akteure hob Prokop besonders hervor Einmal Philipp Weber, der nicht nur sieben Tore aus dem Rückraum beisteuerte,sondern auch mehrfach als intelligenter Vorbereiter glänzte. „Er hat mit seiner Dynamik das Spiel an sich gerissen.“ Und zum zweiten Benjamin Meschke: „Seine Körperlichkeit hat uns in der ersten Halbzeit sehr geholfen und einen größeren Rückstand verhindert.“ Der wuchtige Kreisläufer warf vier Tore,es waren seine ersten für den SC DHfK – und das ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein. „Natürlich ist das ein schönes Gefühl“,sagte der 24-Jährige, „ich habe in den vergangenen Wochen etwas gelitten und jetzt gezeigt, was ich für die Mannschaft leisten kann.“

Nach dem Happy End gab’s noch eine frohe Botschaft: Kreisläufer Alen Milosevic, 25, verlängerte seinen Vertrag bis 2018. Letztlich also ein perfekter Tag für die GrünWeißen und ihre Fans. Steffen Enigk

SC DHfK: Putera, Storbeck; Krzikalla 5, Steinert, Pöter 5/2, Jurdzs 3, Milosevic 2, Binder 3, Roscheck, Weber 7, Janke, Meschke 4, Semper 1, Zhedik 1

Beste Schützen Bergischer HC: Oelze 8/1, Nippes 5, A. Herrmann 4, Gutbrod 4 Siebenmeter: 3/2:1/1

Umarmung nach einem heißen Spiel: SC-DHfK-Handball-Geschäftsführer Karsten Günther und sein Torhüter Felix Storbeck

Zeitstrafen: 12:16 Minuten

Zuschauer: 3690

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Erkältung: Omas Hausmittel

helfen immer noch am besten

Dr.Roberto Frontini, Direktor der Krankenhausapotheke,gibt Tipps gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit

Überall wird gehustet n und geschnieft – die Erkältungszeit ist wieder da. Und so mancher fragt sich: Sind denn Husten, Schnupfen, Heiserkeit nicht zu verhindern? „Das wird schwer“, bremst Dr. Roberto Frontini, Direktor der Krankenhausapotheke des Universitätsklinikums, die Hoffnungen.

„Zwar kann man sich immer schön warmhalten und aufpassen, dass man sich nicht erkältet. Aber der Kontakt zu den Mitmenschen ist ja oft genug der eigentliche Übertragungsweg Und ein totales Abschotten will ja nun auch niemand.“

Wie der Apotheker sagt, muss man keine Angst vor einer Erkältung haben.„Eine gelegentliche Auseinandersetzung mit Krankheitserregern ist gar nicht so schlecht, denn das trainiert die Immunabwehr“,so Dr Frontini. Das Immunsystem kann man aber auch selbst trainieren – durch sportliche Aktivität: Bewegung an der frischen Luft stärkt nicht nur Muskeln und Gelenke, Herz und Kreislauf, sondern auch die Abwehrkräfte.

Alte Menschen sollten sich allerdings mit einer Grippeschutzimpfung vor der gefährlichen Virusgrippe schützen.Die Impfung

hilft zwar nicht gegen eine Erkältung,schützt aber vor der für Alte und Kranke sogar lebensbedrohlichen Grippe Wenn man sich nun trotz aller Vorsicht und Prävention doch erkältet hat, dann ist vor allem ein Schonen wichtig. „Die gute alte Weisheit, dass Milch, Honig und ein warmes Bett die besten Mittel gegen eine Erkältung sind, ist durchaus richtig“,so Dr Frontini. „Wenn man sich total heiser und verschnupft auf Arbeit quält, erreicht man nur, dass die Erkältung verlängert wird

und die Arbeitskollegen angesteckt werden.“

Von speziellen Erkältungsmitteln aus Drogerie und Apotheke rät er ab: „Der Kranke fühlt sich damit zwar besser. Aber er gibt dem Körper dadurch nicht die Ruhephase, die nötig wäre, um die Krankheit schnell zu überstehen. Denn auch ein leichtes Fieber ist ein Hilferuf des Körpers:Bitte gib mir Ruhe, ich brauche alle Kraft im Kampfgegen die Krankheit!“

Gegen Schmerzen und erhöhte Körpertemperaturen könne man, wenn es gar zu schlimm steht, einige Tage lang Paracetamol oder Ibuprofen nehmen. Ansonsten sei es aber besser, den Körper den Kampfallein ausfechten zu lassen.

Spenden Sie bei der BlutBank lEipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wenn es dann keine „Männergrippe“ ist, sondern eine echte Erkältung, gilt es, einige Regeln zu beachten, um wieder gesund zu werden Diese Ratschläge sind natürlich auch bei Frauen anwendbar

Wenn die Nase zugeschwollen ist, helfen zwei, drei Tage lang Nasentropfen.Diese sorgen auch dafür,dass die Verbindung zwischen Ohr und Mund offen bleibt.

„Viel Warmes trinken – das ist gut gegen einen rauen Rachen und gegen den Flüssig-

Comics und Plakate für Kinder

keitsverlust, der mit dem Fieber einhergeht“, rät der Apotheker.„Und da sind wir wieder bei Milch und Honig,alles schön warm und mehrmals am Tag. Damit hat uns damals die Oma gesund bekommen, und das hilft auch heute noch am besten.“ Uwe Niemann

* Dankeschön für Blutspender: ein Einkaufsgutschein.

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein. blutspendeinstitut Sa., 19.12.2015

Johannisallee 32, 04103 Leipzig

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

Illustrationen von Johannes Saurer sind seit Kurzem im Atrium der Frauen- und Kindermedizin zu sehen. Der Künstler ist unter anderem der Schöpfer und Zeichner von „Little Amadeus“,einer erfolgreichen Serie des Kinderkanals. Seit 1982 malt er Cartoons und Karikaturen für Musikzeitschriften wie „Good Times“ oder „Musik Szene“,zudem hat er in den vergangenen Jahrzehnten CD-Cover gestaltet und TV-Bildergeschichten illustriert. Johannes Saurer,1952 in Zittau geboren, arbeitet seit einigen Jahren auch als freischaffender Illustrator und gibt Malkurse für Kinder in einer Theaterwerkstatt. Zudem gestaltet er Geschichts-Comics für Kinder ic

Comics und Plakate für Kinder Illustrationen von Johannes Saurer Atrium der Frauenund Kindermedizin, Liebigstraße 20a, Haus 6, 1. Etage Zu sehen bis 4. März 2016.

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LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
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blutspendeinstitut jeden Mo und Fr 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. transfusionsmedizin, Nord Mo geschlossen Landsberger Straße 81, 04157 Leipzig Di bis Do 11:00 bis 18:30 Uhr Fr 08:00 bis 15:30 Uhr gesundheitsamt grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig gustav-Hertz-gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr
Leipzig Volkssolidarität borna
Pawlowstraße 56/58, 04552 Borna Fr., 27.11.15 14:00 bis 18:00 Uhr AWO Nordsachsen* Neuhofstraße 19a 04849 Bad Düben Di., 01.12.15 13:30 bis 19:00 Uhr grundschule belgern* Do., 03.12.15 14:30 bis 18:00 Uhr Schulstr 12 04874
Wann und wo?
5, 04329
*
Belgern
9:00
bis 13:00 Uhr
Dr
Roberto Frontini Fo to :u kl

Dasuni-klinikum aufeinen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de e-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße) Öffnungszeit 24 stunden täglich

notaufnahme für kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242

Öffnungszeit 24 stunden täglich

kreißsaal der abteilung für geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende eltern- 23611

eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig info-telefon - 25410

Weitere informationen finden sie auf seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin - 21104

HNO-ambulanz - 21721

augenambulanz - 21488

Psychiatrische ambulanz - 24304

tropenmedizinische ambulanz - 12222

ambulanz krebszentrum

-17365 Neurochirurgische ambulanz -17510 Neurologische ambulanz -24302 Dermatologische ambulanz -18670

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

Liebigstrasse aktueLL |
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universitäres
transplantationszentrum
universitäres
ambulanz
Psychosomatik-ambulanz - 18858 kliniksozialdienst
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brustzentrum - 23460
- 17271
Darmzentrum - 19967
der urologie - 17633 Diabeteszentrum - 12222 Med. Versorgungszentrum - 12300
- 26206 seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126
Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten und angehörige - 15464

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