Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 02/2016

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Weiterer Ausbau des Gefäßmedizinischen Zentrums geplant

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Ein Jahr voller Neuerungen Universitätsmedizin blickt zuversichtlich auf 2016 seite
8 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 2/2016 | 04.02.2016 UKL
Freie Plätze an der MBFS Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege startet am 1. März seite 6 Mehr Lebensqualität erreichen Verein der Kehlkopfoperierten kooperiert mit UKL seite
eröffnet neue interdisziplinäre Gefäßstation

Der Augenblick n Blick von oben

Wie sieht das Uniklinikum Leipzig wohl von oben aus?

Der Fotograf Jakob Richter hat vor Kurzem dem Dach des Klinikums einen Besuch abgestattet und dabei mit einer sogenannten Drohne, an der eine Kamera befestigt wird,Aufnahmen aus der Luft gemacht. Dabei hat ihn UKL-Fotograf Stefan Straube begleitet und die Arbeit mit der Drohne im Bild festgehalten.

NeuerRhythmus, gleicheQualität

UKL-Patientenmagazin„Liebigstraße aktuell“ erscheint ab jetzt alle drei Wochen

impressum n

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: 0341 - 97 109

Telefax: 0341 - 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL),

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

11. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck

Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH & Co KG

Peterssteinweg 19 04107 Leipzig

Das ukl-patientenmagazin „lie- n bigstraße aktuell“ erscheint künftig alle drei Wochen. Auch wenn sich damit unser erscheinungsrhythmus ändert – auf die gewohnt aktuellen informationen vom medizin-campus im Herzen der stadt müssen sie nicht verzichten.

Wir halten Sie rund um die Themen moderne Medizin und Gesundheitsvorsorge auf dem Laufenden,und natürlich werden Sie in diesem Jahr etwas über unseren Klinikneubau erfahren, für den die Bauarbeiten in den kommenden Monaten beginnen. Im März, dem Darmkrebs-Monat, werden wir uns in einem Themenschwerpunkt mit Vorsorge- und neuen Behandlungsmöglichkeiten auseinandersetzen. Sie dürfen gespannt sein.

Gibt es etwas, das Sie uns schon immer mitteilen wollten? Sie möchten gerne mehr über eine Therapie lesen, die am Uniklinikum angeboten wird? Dann schreiben Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Anregungen.Die Kontaktdaten finden Sie im Kasten links.

Die nächste Ausgabe der „Liebigstraße aktuell“ liegt ab 25. Februar für Patienten und Besucher im Klinikum und in Arztpraxen aus. Das Redaktionsteam

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UKL eröffnet

neue interdisziplinäre Gefäßstation

Uniklinik stärkt Gefäßmedizin / Weiterer Ausbau des Gefäßmedizinischen Zentrums am UKL geplant

Mit einer feierlichen Eröffnung wurde n Mitte Januar die neue Station der Abteilung für Interventionelle Angiologie offiziell in Betrieb genommen. Patienten mit Gefäßerkrankungen erwarten hier künftig beste Bedingungen für einen angenehmen Krankenhausaufenthalt –und der wahrscheinlich schönste Ausblick am UKL. Mit dem Umzug in die Liebigstraße kann die bisherige Interimslösung im „Haus am Park“ aufgegeben werden.

Dieser Umzug hat sich gelohnt: Lichtdurchflutete, freundliche Räumlichkeiten und ein wundervoller Blick über die Dächer von Leipzig machen die neue Station der Abteilung für Interventionelle Angiologie schon rein optisch zu einem Highlight. Wo vorher Forschungslabore waren,ist eine moderne Krankenstation entstanden,die neben 15 komfortablen Doppel- und vier Einzelzimmern – davon ein rollstuhlgerechtes Einzelzimmer – auch über zwei Untersuchungsund Behandlungsräume sowie einen extra großen Pflegestützpunkt und einen Patientenraum verfügen

Für Mitarbeiter und Patienten haben sich die Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen mit dem Umzug spürbar verbessert.„Die neue Station ist sehr patientenorientiert und persönlich konzipiert“, betont Prof Dierk Scheinert,Leiter der Abteilung für Interventionelle Angiologie am UKL. „Wir haben viele ältere Patienten. Um ihnen große Wege und lange Wartezeiten zu ersparen, werden bei uns Maßnahmen wie Patientenaufnahme, Vor- und Nachuntersuchung vor der Entlassung gleich kompakt auf der Station durchgeführt. So können wir unseren Patienten gleich zu Beginn des Krankenhausaufenthalts das gute Gefühl vermitteln, angekommen zu sein“,erklärt der Gefäßmediziner. Neben der Abteilung für Interventionelle Angiologie wird die neue Station auch von der UKL-Gefäßchirurgie unter der Leitung von Dr Holger Staab genutzt.

3,22 Millionen Euro hat das UKL in den Umbau vom Forschungslabor zur gefäßmedizinischen Station investiert.Nach dem Umzug der Labore in das gegenüberliegende Forschungszentrum waren die Räumlichkeiten in einer neunmonatigen Umbau-

phase zunächst komplett entkernt und anschließend auf Basis eines völlig neuen Raumnutzungskonzeptes umgebaut worden.„Die baulichen Maßnahmen wurden bei laufendem Betrieb vorgenommen, was zum Teil mit wirklich enormen Belastungen verbunden war,vor allem für die Stationen in den darunter liegenden Etagen.Für ihr großes Maß an Geduld und Verständnis in dieser herausfordernden Zeit möchte ich unseren Patienten und Mitarbeitern explizit danken“, so Prof.Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand am UKL.

„Die neue Station ist ein erster Schritt zum Ausbau und zur Erweiterung unseres Gefäßmedizinischen Zentrums und somit zur weiteren Stärkung der gefäßmedizinischen Versorgung am UKL“,betont Prof.Wolfgang E. Fleig.Bereits im März 2016 ist Baubeginn für das nächste Projekt. Bis Mitte 2017 soll ein zweigeschossiger Erweiterungsbau des Katheter-Traktes entstehen.

Vorgesehen sind der Ausbau der Katheterkapazitäten von zwei auf drei Labore sowie der Neubau von weiteren Ambulanz- und Diagnostikräumen und Büros. Im Obergeschoss des Gebäudes werden weitere OPSäle gebaut, unter anderem ein Hybrid-OP für komplexe Gefäßeingriffe zur gemeinsamen Nutzung mit der Gefäßchirurgie.

„Mit den aktuellen Erweiterungs- und Ausbaumaßnahmen für die Gefäßmedizin schafft das UKL die notwendigen Voraussetzungen,um einem grundlegenden Trend begegnen zu können“,so Fleig.Gefäßerkrankungen als Erkrankungen des höheren Lebensalters betreffen schon jetzt sehr viele Menschen. Bis zu 25 Prozent der älteren Menschen leiden an der Schaufensterkrankheit oder ähnlichen Gefäßerkrankungen. Aufgrund der Altersentwicklung wird diese Anzahl perspektivisch weiter zunehmen, weiß Prof.Dierk Scheinert.„Die besondere Schwerpunktsetzung des UKL vor

allem im Bereich der interventionellen,das heißt minimal-invasiven Gefäßtherapieverfahren,ermöglicht es uns, diese Spezialkompetenz noch weiter auszubauen und natürlich auch unserem Patientenzustrom gerecht zu werden.“

Die Abteilung für Interventionelle Angiologie unter der Leitung des erfahrenen Spezialisten Prof.Dierk Scheinert hatte im September 2014 ihre Arbeit am UKL aufgenommen. Damit einher ging die Etablierung des Gefäßmedizinischen Zentrums am UKL, in welchem die Experten der Angiologie als internistischer Bereich, der Gefäßchirurgie und interventionellen Radiologie interdisziplinär zusammenarbeiten.Patienten mit Gefäßerkrankungen erwartet hier eine moderne, interdisziplinär abgestimmte Gefäßdiagnostik und -therapie, wobei vor allem schonende minimal-invasive Verfahren das Leistungsspektrum in besonderer Weise prägen Kathrin Winkler

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Feierliche Eröffnung der neuen interdisziplinären Gefäßstation am UKL: Dr.Holger Staab,Leiter der UKL-Gefäßchirurgie, Prof.Dr. Dierk Scheinert, Leiter der Abteilung für Interventionelle Angiologie, Marya Verdel,Kaufmännischer Vorstand, und Prof.Dr. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL (v.l.n.r.). Fotos: Stefan Straube Die neue Station verfügt über einen extra großen Pflegestützpunkt sowie 15 Doppel- und vier Einzelzimmer für Patienten. Dr.Holger Staab und Prof.Dr. Dierk Scheinert (v.l.) im Gespräch mit dem ersten Patienten auf der neuen Station.

Über 4500 Mediziner zu Weltkongress der Gefäßmedizin in Leipzig zu Gast

Rund 90 Operationen live übertragen / Leipziger Fachveranstaltung inzwischen auch in Dubai und Hongkong präsent

Mehr als 4500 Mediziner aus aller Welt n wurden zum Kongress „Leipzig Interventional Course“ (LINC) erwartet, der vom 26. bis 29. Januar 2016 in seiner nunmehr zwölften Auflage auf der Leipziger Neuen Messe stattfand. LINC zählt zu den weltweit wichtigsten Fachveranstaltungen der Gefäßmediziner und zeichnet sich vor allem durch hochmodern vermittelte Anschaulichkeit und unmittelbaren Patientenbezug aus

„Wir konnten den Kongressteilnehmern wieder live übertragene Operationen bieten“,so Prof.Dierk Scheinert,Mitbegründer und Mitorganisator des LINC. „Die Kameras stehen mittlerweile in 13 Kliniken aus aller Welt. Also nicht nur im Universitätsklinikum in Leipzig,sondern auch in Kliniken in der Schweiz,in Italien, Belgien,Irland und den USA. Dabei vermitteln die Live-Übertragungen der Operationen bei Gefäßverengungen oder Aneurysmen ganz praktische Erkenntnisse: Die Teilnehmer können mitverfolgen,in welchen Fällen mit welchen Techniken Patienten erfolgreich behandelt werden.“

Zuvor wurde der ganz konkrete Fall des jeweiligen Patienten besprochen.Als Vorbereitung erhielt in diesem Jahr wieder jeder Kongressteilnehmer ein Heft mit den medizinischen Angaben und der geplanten Behandlungsstrategie für jeden der insgesamt rund 90 Patienten, die dann operiert werden

„Diese umfangreiche Einführung in den Fall macht es möglich, dass jeder Arzt die Behandlung,die er dann am Bildschirm sieht, nachvollziehen kann und daraus lernt“,so Prof.Scheinert, der am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) die Abteilung für Interventio-

nelle Angiologie leitet.Neben den interventionellen Angiologen und Gefäßchirurgen des UKL präsentierten sich auch die interventionellen Radiologen des Klinikums: Sie stellten Eingriffe vor, mit denen beispielsweise Tumoren behandelt werden können.

Da die Übertragungen parallel in vier Kongress-Räumen stattfanden,musste sich jeder Teilnehmer entscheiden,welcher Behandlungsspezifik er sich widmen wollte Denn operiert wurden vor allem Patienten, die unter Gefäßveränderungen – ob an der Halsschlagader oder am Fuß – leiden.Eines der zentralen Arbeitsfelder der interventionellen Angiologen – und damit auch des „Leipzig Interventional Course“ – ist die Behandlung von Gefäßverschlüssen mit medikamentenbeschichteten Ballons oder Stents. Hier liegen inzwischen Erfahrungen bei größeren Patientenkollektiven vor, die auf dem Kongress vermittelt wurden Die Kongress-Macher um Prof.Scheinert kommen mit LINC übrigens auch den Ärzten förmlich entgegen:Es gibt inzwischen mit LINC Asia-Pacific und LINC Middle East in Hongkong und Dubai Veranstaltungen,bei denen genauso aufwendig wie in Leipzig Wissen und Können an junge Gefäßmediziner vermittelt wird.Zudem ist „Leipzig Interventional Course“ auch in den USA, in Australien und Brasilien aktiv:„Überall dort,wo der Wohlstand angekommen ist, wächst die Zahl der Gefäßerkrankungen – und damit die Notwendigkeit, Patienten zu versorgen und Fachexperten auszubilden“, so Prof.Scheinert. „Deshalb gehen wir vor Ort. Aber unsere Veranstaltung in Leipzig ist und bleibt der mit Abstand größte Kongress.“ Uwe Niemann

Freiwilligendienst am Uniklinikum Leipzig:

Mehr als ein Berufsfindungsjahr

UKL vergibt Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst

Ist ein medizinischer oder pflegeri- n scher Beruf der richtige für mich? Das Universitätsklinikum Leipzig bietet jungen Erwachsenen die Möglichkeit, im Rahmen eines Freiwilligendienstes herauszufinden, welchen Weg sie beruflich gehen wollen. Wer gern ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) am UKL absolvieren möchte, kann sich ab sofort bewerben.

Ob im stationären Bereich, im Funktionsdienst oder im Bereich Krankentransport – die Einsatzbereiche für den Freiwilligendienst am Universitätsklinikum Leipzig sind vielfältig. Interessenten können sich ab sofort bewerben. Die FSJ-Stellen werden zum 1. März neu besetzt, der Beginn im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ist laufend möglich.

Der Freiwilligendienst am UKL richtet sich vor allem an junge Erwachsene unter 25 Jahren,die nach der Schule nicht gleich mit Studium und Ausbildung beginnen, sondern erst einmal etwas „Praktisches“ machen,sich ausprobieren und

Erfahrungen sammeln wollen.„Der Bundesfreiwilligendienst oder das Freiwillige Soziale Jahr können ein sinnvoll gestaltetes Orientierungsjahr sein – eine gute Vorbereitung aufdas Leben und den künftigen Ausbildungsberuf“,so Monika Stader,die am UKL für die Freiwilligendienstleistenden zuständig ist.

„Wir freuen uns auf Bewerbungen von jungen,engagierten Erwachsenen, die Spaß am Umgang mit Menschen haben, einfühlsam und kommunikativ sind, verantwortungsbewusst und zuverlässig“, präzisiert sie.

Der Einsatzzeitraum für den Freiwilligendienst am UKL beträgt zwischen sechs und 18 Monate und wird mit einer monatlichen Aufwandsentschädigung vergütet.Dazu erhalten die Freiwilligen Urlaub,die Teilnahme an 25 Seminartagen ist Pflicht. KW

Bewerbungen

Bewerbungen für den Freiwilligendienst am Universitätsklinikum Leipzig nimmt

Monika Stader entgegen

Telefon: 0341 - 97 17 861

E-Mail: monika.stader@uniklinik-leipzig.de

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Das UKL sucht junge Menschen mit Schubkraft. Jetzt bewerben für den Freiwilligendienst! Fo to :S te fan Straube Aus insgesamt 13 Kliniken weltweit wurden zum LINC-Kongress Operationen übertragen,darunter auch aus dem Universitätsklinikum Leipzig. Prof.Dierk Scheinert leitet hier die Abteilung für Interventionelle Angiologie. Fo to :S te fan Straube

Universitätsmedizin Leipzig startet in ein Jahr voller Neuerungen

InterdisziplinäreKompetenz gestärkt /Marya Verdel seit 1. Januar als Kaufmännischer Vorstand im Amt

Die Universitätsmedizin Leipzig n blickt zuversichtlich ins neue Jahr 2016, das beim traditionellen Neujahrsempfang des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät gemeinsam mit mehr als 300 Gästen begrüßt wurde In den vergangenen Monaten wurden wichtige Grundlagen für die Fortschreibung der gemeinsamen Entwicklung gelegt, die 2016 unter anderem mit dem Start des Neubaus auf der Fläche des ehemaligen Bettenhauses konkrete Gestalt annehmen wird.

Zum Jahresauftakt blickten das Universitätsklinikum Leipzig und die Medizinische Fakultät auf arbeitsreiche Monate zurück, in denen vor allem die Stärkung der Schwerpunkte und der weitere, auch infrastrukturelle Ausbau des Medizinstandorts

Leipzig im Mittelpunkt standen.Die interdisziplinäre Kompetenz der Universitätsmedizin gründet auf der intensiven Zusammenarbeit hochspezialisierter Fachbereiche im Interesse innovativer Forschung und optimaler Patientenversorgung.Inhaltliche Meilensteine waren 2015 die Gründung der Zentren für Allergologie, das als dritte derartige Einrichtung in Deutschland zertifiziert wurde,für seltene Erkrankungen und für Arzneimittelsicherheit

Dem schließt sich aktuell die Gründung eines interdisziplinären Zentrums für Infektionsmedizin (ZINF) an, in dem die große Erfahrung der Leipziger Mediziner und Wissenschaftler auf den Gebieten der Infektiologie, Mikrobiologie, Virologie und Krankenhaushygiene unter Einbeziehung der Klinikumsapotheke gebündelt wird.Zusammen mit der erfolgreichen Zertifizierung des UCCL als „Onkologisches Zentrum“ nach den Kriterien der DeutschenKrebsgesellschaft wurden so Kompetenzzentren in wichtigen Bereichen geschaffen,in denen die Medizin heute vor besonderen Herausforderungen steht.

AufLeistungssteigerung folgt Jahr der Anfänge

„2016 bringt durch einen Wechsel im Amt des Kaufmännischen Vorstands auch eine Veränderung im Klinikumsvorstand“,sagte Prof.Wolfgang E. Fleig in seiner Ansprache vor mehr als 300 Gästen,unter ihnen Vertreter der Landespolitik, der Stadt, von Vereinen und Verbänden und viele Kollegen und Mitarbeiter.„Mit Marya Verdel ist eine junge, durch ihre Tätigkeit als Finanzchefin des Universitätsklinikums Freiburg gleichwohl erfahrene Frau in den Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig berufen worden“, so Fleig zur Vorstellung seiner neuen Kollegin. „Nach den ersten zwei Wochen ist ein großes Maß an Übereinstimmung in den wesentlichen Punkten festzustellen, sodass wir mit unseren komplementären Kompetenzen sehr zuversichtlich nach vorn schauen.“

Anlass zur Zuversicht bietet auch die Leistungsentwicklung der vergangenen Monate.„Nach zwei schwierigen Jahren hat das Universitätsklinikum Leipzig die Trendwende geschafft. Nachdem bereits Ende 2014 ein Umschwung erkennbar war,werden wir für 2015 wieder ein positives Jah-

resergebnis erreichen“,resümiert Prof Wolfgang E. Fleig.Das sei unter anderem die Folge einer Reihe von Maßnahmen zur Prozessverbesserung und Kapazitätserweiterungen in stark wachsenden Bereichen, die die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeiten erreicht hatten.„Dazu gehört beispielsweise die Neurologie, deren Kapazitäten wir 2015 durch Umstrukturierungen erhöht haben.Ganz wesentlich für die Leistungssteigerungen ist vor allem auch der Beitrag der neu berufenen Professorinnen und Professoren“, so Prof Fleig Insgesamt verzeichnet das UKL 2015 Leistungszuwächse in allen Bereichen mit dem Ergebnis einer erneuten Steigerung der teil- und vollstationären Patientenzahlen um 5,1 Prozent auf 55 400. Parallel erhöhte sich auch der sogenannte Case Mix Index (CMI), der ein Beleg für die durchschnittlichen Schweregrade der behandelten Erkrankungen ist, um 5,2 Prozent auf 1,53. Daraus resultiert eine Steigerung der erlöswirksamen Gesamtleistung (sogenannter Bewertungsrelationen) um mehr als zehn Prozent. Für dieses außergewöhnlich gute Ergebnis bedankte sich der Vorstand bei allen Mitarbeitern, die dies mit ihrem großen Einsatz ermöglicht haben.„Damit haben wir 2015 das stärkste Wachstum überhaupt verzeichnet“,so Prof.Fleig.„Das ist auch eine eindrückliche Bestätigung dafür,wie dringend wir die jetzt anstehenden Kapazitätserweiterungen benötigen.“

Start für umfangreiche Baumaßnahmen

Das Jahr 2016 wird geprägt von einer Vielzahl von Baumaßnahmen. Bereits in diesen Tagen wurde nach nur neun Mo-

naten Bauzeit eine neue Bettenstation als Teil des Gefäßmedizinischen Zentrums im vierten Obergeschoss im Haus 4 –Operative Medizin fertiggestellt und bezogen. Die hier geschaffenen 34 Betten leisten einen ersten Beitrag zur Beseitigung der teilweise extremen Kapazitätsengpässe im stationären Bereich.

Im ersten Quartal des Jahres startet das derzeit größte Bauprojekt am Universitätsklinikum Leipzig.Auf der Fläche des ehemaligen Bettenhauses wird bis 2018 ein neues Klinikzentrum mit circa 10 000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Im Zusammenhang mit diesem Projekt erfolgen darüber hinaus umfangreiche Umbauten in den bereits bestehenden Gebäuden der Frauen- und Kindermedizin sowie der Inneren Medizin. Damit wird Platz geschaffen für etwa 140 Betten, Ambulanzen,einen weiteren Kreißsaal,Lehrpraxen und insbesondere das Universitäre Krebszentrum UCCL. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf circa 58 Millionen Euro Parallel werden auch die bestehenden Gebäudekomplexe erweitert: Aufdie Integration der gefäßmedizinischen Interventionsräume in einen Neubau folgen die Erweiterung technisch hochgerüsteter OP-Kapazitäten sowie Intensivkapazitäten für Patienten mit Isolierungsbedarf. „Eine Reihe von Baumaßnahmen müssen bei laufendem Betrieb umgesetzt werden Das bedeutet eine besondere Herausforderung.Wir werden dabei alles tun, um die Einschränkungen für unsere Patienten und Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten“, so Prof Fleig Mit Bauvorhaben startet auch die Medizinische Fakultät ins neue Jahr.Derzeit

läuft die Sanierung der alten Mensa in der Liebigstraße, in die zukünftig neben der Mensa die Medizinische Zentralbibliothek sowie die Lernklinik einziehen sollen. „Insbesondere für unsere Lernklinik, ein Herzstück der Medizinerausbildung, bedeutet dies eine immense Verbesserung“,sagt Prof.Michael Stumvoll,Dekan der Medizinischen Fakultät. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät waren im vergangenen Jahr dreimal mit Anträgen im Programm Klinische Studien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich: Prof.Thomas Berg mit einer Studie zu Hepatitis, Prof.Iris Chaberny zur Krankenhaushygiene und die Professoren Albrecht Hoffmeister und Matthias Blüher zur endoskopischen Adipositastherapie. „Damit haben wir fast ein Viertel der Bewilligungen aus diesem hochkompetitiven Förderformat nach Leipzig holen können“,so Prof.Stumvoll.„Eindrucksvoll ist auch, dass allein acht Leipziger Professoren in das neue Kollegialorgan, das Entscheidungsgremium der DFG, gewählt wurden.“

Vorstand und Dekan bedankten sich bei der Landesregierung für die Unterstützung,die die Universitätsmedizin Leipzig in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Investitionen in umfangreiche Baumaßnahmen und insbesondere 2015 auch in die Erneuerung der Großgerätetechnik und der IT-Strukturen erfahren hat. „Wir freuen uns sehr über die konstruktive und förderliche Begleitung unserer Entwicklung durch zahlreiche Partner und hoffen auf eine Fortsetzung dieser guten Zusammenarbeit“,so Fleig und Stumvoll Helena Reinhardt

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Prof.Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL, Marya Verdel,Kaufmännischer Vorstand des UKL, und Prof.Michael Stumvoll,Dekan der Medizinischen Fakultät, (v.l.n.r.) stießen beim Neujahrsempfang der Universitätsmedizin Leipzig auf ein Jahr voller neuer Projekte an. Fo to :S te fan Straube

MEDIZIN A-Z n

Q wie

Quincke-Ödem

Das Quincke-Ödem (nach dem deutschen Internisten Heinrich Irenaeus Quincke) wird heute meist Angioödem genannt. Darunter versteht man eine sich rasch entwickelnde, meist schmerzlose Schwellung,die auf einer plötzlichen Durchlass-Erhöhung der Gefäßwände beruht. Betroffen sind vorwiegend Augenlider,Lippen, Kinn, Wangen,Zunge oder Genitalien. Fast immer handelt es sich um eine allergische Reaktion oder die Nebenwirkung von Medikamenten, beispielsweise von ACE-Hemmern, also Arzneistoffen,die bei Bluthochdruck und chronischer Herzinsuffizienz verwendet werden.Das Quincke-Ödem bildet sich meist innerhalb von Stunden bis Tagen vollkommen zurück. Da es bei schweren Verlaufsformen mit Beteiligung der oberen Atemwege aber lebensbedrohlich sein kann, ist es wichtig, den Auslöser zu finden und künftig zu meiden UN

Uniklinik beteiligt sich am Leipziger Startpaket

Willkommens-Box der Stadt enthält in diesem Jahr auch UKL-Infos

Die Stadt Leipzig wächst n und wächst: Jedes Jahr entscheiden sich mehr als 30 000 Menschen, Leipzigerin oder Leipziger zu werden.

Für alle neuen Bewohner der Stadt gibt es seit dem vergangenen Jahr ein „Startpaket“, das ihnen die Ankunft erleichtern soll. Flyer und kleine Willkommensgrüße finden die Neu-Leipziger darin – dieses Jahr auch vom Uniklinikum Leipzig Ein blauer Stoffbeutel, ein Kugelschreiber und ein Flyer mit den wichtigsten Informationen zur Blutbank des UKL befinden sich neben Broschüren und Magazinen weiterer großer Leipziger Unternehmen in der leuchtend gelben Box, die in den Bürgerämtern an alle ausgegeben wird,die sich neu in der Stadt anmelden ic

AUSBILDUnGS-TAGeBUch

Noch wenige freie Ausbildungsplätze

bewerben!

Ausbildung an der Medizinischen Berufsfachschule im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege beginnt am 1. März

Am 1. März startet an der Medizi- n nischen Berufsfachschule (MBFS) des Universitätsklinikums Leipzig wieder die Ausbildung in der Fachrichtung Gesundheits- und Krankenpflege Interessierte können sich jetzt noch bewerben.

Berufe im Gesundheitswesen sind abwechslungsreich, interessant und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies gilt besonders für den Bereich Pflege.Gesundheits- und Krankenpfleger sind in allen Bereichen der klinischen Patientenversorgung tätig und agieren dort als wichtiges Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Ihre Kernaufgaben sind die Betreuung,Pflege und Versorgung von Patienten.

Wer sich für diesen Gesundheitsfachberuf interessiert,hat jetzt noch die Möglichkeit, sich für die ab März 2016 beginnende Ausbildung zu bewerben

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger an der MBFS erfolgt im Rahmen von theoretischem und praktischem Unterricht und dauert drei Jahre. Der praktische Teil der Ausbildung findet am Uniklinikum Leipzig statt. Bewerbungsvoraussetzungen sind der Realschulabschluss und die gesundheitliche Eignung

Die Ausbildung ist schulgeldfrei und mit einer Ausbildungsvergütung verbunden

An der MBFS lernen derzeit etwa 800 junge Menschen einen von insgesamt neun Gesundheitsfachberufen.Mit einer über 60-jährigen Tradition gehört sie zu den größten beruflichen Bildungseinrichtungen dieser Art in Sachsen. KW

Weitere Informationen im Internet: www.mbfs.uniklinikum-leipzig.de

Büro für Schülerangelegenheiten:

Telefon: 0341 - 97 25 105

Weitere Ausbildungen an der Medizinischen Berufsfachschule

Derzeit können sich Interessenten für folgende Ausbildungsgänge bewerben:

Gesundheits- und Kinderkrankenpflege

Bewerbungsfrist: 29. Februar 2016

Physiotherapie

Bewerbungsfrist: 30. April 2016

Medizinisch-Technische Laborassistenz

Bewerbungsfrist: 30. April 2016

Medizinisch-Technische Radiologieassistenz

Bewerbungsfrist: 30. April 2016

Diätassistenz

Bewerbungsfrist: 30. April 2016

Tag der offenen Tür an der MBFS

Beim Tag der offenen Tür können sich Interessenten am 12. März 2016 über eine Ausbildung in allen angebotenen Fachrichtungen informieren. Die Medizinische Berufsfachschule lädt an diesem Tag von 10 bis 13 Uhr in die Richterstraße 9-11 im Leipziger Stadtteil Gohlis ein.

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BLUMEnSTRAUSS DES MOnATS

Ein Dankeschön für Station B03.1

Mit einem bunten Gruß überraschte Annegret Colditz vor Kurzem das Team der Station B03.1: Mit dem Blumenstrauß des Monats wollte sie sich für die tolle Betreuung bei allen Schwestern, Pflegern und Ärzten bedanken.Mehrere Wochen lag sie auf der Station, „rundum gut betreut“ hat sie sich dort immer gefühlt, sagte Annegret Colditz bei der Übergabe.

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per Telefon 0341 - 97 15 905 oder per Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de.

Das Team der „Liebigstraße aktuell“ Fo

Befragung zu Lebensqualität junger Krebspatienten gestartet

Freiwillige für die Entwicklung eines Fragebogens gesucht

In der Abteilung für Medizinische n Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig ist vor Kurzem ein Forschungsprojekt zur Lebensqualität speziell für junge Tumorpatienten gestartet. Das einjährige Projekt wird im Rahmen eines Forschungsstipendiums der José-Carreras-Leukämie-Stiftung durchgeführt.

Für die Entwicklung des Fragebogens werden Freiwillige gesucht, die an einer Online-Befragung teilnehmen.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 15 000 Menschen im Alter zwischen 15 und 39 Jahren an Krebs. Diese spezifische Altersgruppe grenzt sich im medizinischen als auch im psychosozialen Bereich von krebskranken Kindern und den über 40-jährigen Krebspatienten deutlich ab Eine Krebserkrankung in dem Alter stellt die Betroffenen vor zahlreiche Veränderungen und Herausforderungen,welche gleichzeitig mit den anstehenden Entwicklungsaufgaben bewältigt werden müssen. Die Zeit als Krebsüberlebender stellt oftmals die schwierigste und längste Phase der Erkrankung dar,da die Langzeitfolgen der Erkrankung verkraftet,aber auch wieder persönliche Ziele verfolgt werden müssen.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die jungen Krebspatienten einen hohen Informationsbedarfbezüglich der Langzeitfol-

gen und der psychologischen Unterstützungsmöglichkeiten haben,der jedoch nicht immer in der onkologischen Nachsorge gedeckt wird.Diese Defizite haben einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen.Leider gibt es bislang wenig deutschsprachige Studien zur Lebensqualität von Überlebenden,die im jungen Erwachsenenalter eine Krebserkrankung hatten.Dies ist allerdings von großer Bedeutung für die Entwicklung

von altersgerechten Unterstützungsangeboten und für die Einschätzung der Wirksamkeit dieser Angebote,zum Beispiel im Bereich der beruflichen Eingliederung oder beim Umgang mit körperlichen und kognitiven Funktionseinschränkungen Um den Unterstützungsbedarfzu erheben und Beeinträchtigungen zu vermindern, besteht ein dringender Bedarfan einem zielgruppenspezifischen, praktikablen Screeninginstrument, das in der Nachsor-

ge regelmäßig angewendet werden kann, um diese Bedürfnisse den individuellen Lebensverläufen anzupassen und die medizinische wie auch psychosoziale Versorgung gezielter zu verbessern Ziel des Forschungsprojekts ist die Übersetzung,Adaptation und Validierung eines englischen Fragebogens zur Erfassung der Lebensqualität. Der Fragebogen richtet sich an junge Krebspatienten zwischen 15 und 39 Jahren und erfasst die gesundheitsbezogene Lebensqualität und das Ausmaß des Einflusses einer Krebserkrankung auf verschiedene Lebensbereiche wie kognitive Funktionen oder Familienplanung.Damit soll erstmals ein Fragebogen vorgelegt werden,der speziell an die Bedürfnisse von Überlebenden einer Krebserkrankung im jungen Erwachsenenalter gerichtet ist. An der Studie können Frauen und Männer teilnehmen, die eine Krebserkrankung im Alter zwischen 15 und 39 Jahren hatten.

Die Akutbehandlung sollte mindestens ein Jahr und maximal zehn Jahre zurückliegen. unl

Für weitere Informationen oder bei Interesse an einer Studienteilnahme wenden Sie sich an die Studienbetreuerin:

Diana Richter

Telefon: 0341 - 97 15 426

E-Mail: diana.richter@medizin.uni-leipzig.de

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Gemeinsam zu mehr Lebensqualität

Verein der Kehlkopfoperiertenleistet HilfeinKooperation mit der Uniklinik Leipzig

Die Zusammenarbeit von UKL und n dem Verein der Kehlkopfoperierten Leipzig ist eng Patienten profitieren von der Erfahrung der Selbsthilfegruppe. Schon vor der Operation können sie über Ängste und alle offenen Fragen sprechen.

„Ich kann heute wieder fast alles machen, was ich möchte“,sagt Gerhard Schade.Vor allen Dingen:Er kann wieder sprechen –und das ist keine Selbstverständlichkeit. Vor 16 Jahren wurde ihm nach einer Krebsdiagnose der Kehlkopfentfernt. Etwa ein halbes Jahr lang hat er hartnäckig trainiert,um sich mit einer speziellen Technik wieder artikulieren zu können. Er schloss sich dem Verein der Kehlkopfoperierten Leipzig an und ist seit 2003 deren Vorsitzender und Patientenbetreuer.

1990 wurde die Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen.Rund 30 Leute treffen sich regelmäßig.Davon sind aber nur rund die Hälfte Patienten. „Meist sind die Lebenspartner dabei“,sagt Schade.„Unseren Frauen geht es psychisch oft schlechter als uns, weil sie die Situation nicht richtig einschätzen können.“ Und genau hier setzt die Selbsthilfegruppe an. Betroffene und Angehörige tauschen sich aus, sprechen über Probleme und geben sich Tipps.

Der Zulauf zur Gruppe ist dennoch gering, hat Schade festgestellt. Das liegt auch daran, dass sich viele Betroffene zurückziehen.

Nicht allen gelingt es, das Sprechen neu zu erlernen.„Es gibt aber auch Patienten, die können sprechen,schämen sich aber“, weiß Schade.Sie alle könnten vom geschützten Rahmen der Gruppe profitieren. Zu Gast sind bei den Treffen regelmäßig Referenten. Ärzte aus der Uniklinik unter-

Konsum-Spenden für zwei UKL-Einrichtungen

Kinderklinik und Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie werden unterstützt

Mit gleich zwei Spendenschecks n waren Konsum-Vorstand Dirk Thärichen und Aufsichtsratmitglied Helmut Külpmann Ende Januar ins UniversitätsklinikumLeipziggekommen.

Stellvertretend für alle Spender der Aktion „Einander helfen“ überreichten sie jeweils 3500 Euro an die Kinderklinik und an die Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie des UKL.

Die Schecks nahmen Prof.Dietger Niederwieser (Direktor der Abteilung für

Hämatologie und Internistische Onkologie), Prof.Wieland Kieß (Direktor der Kinderklinik) und Kerstin Sommerfeld (Vorstand Stiftung Kinderklinik) entgegen. Das Geld kommt der Forschungsarbeit und der Elternberatung auf der Kinder-Intensivstation zugute Unter dem Motto „Einander helfen“ unterstützt der Konsum Leipzig bereits seit 1994 die Kinderklinik und seit 2001 die Abteilung für Hämatologie und Onkologie mit Spenden von Kunden,Mitgliedern, Mitarbeitern und Geschäftspartnern ic

richten über den Fortschritt bei OP-Methoden.Physiotherapeuten stellen sich den Fragen der Patienten. Vertreter von Krankenkassen beraten bei bürokratischen Problemen.„Wir nehmen auch Fragen aus der Gruppe auf und suchen gezielt Ansprechpartner“, sagt Schade

Der Verein arbeitet eng mit der Uniklinik zusammen. Vor einer OP erhält der Patient die Möglichkeit, mit Logopäden und dem Patientenbetreuer des Vereins zu sprechen.„Wir versuchen, die Angst zu nehmen“,sagt Schade.Er kann die Betroffenen auf viele Situationen vorbereiten. Außerdem geben Vereinsmitglieder ihre Erfahrungen bei Fortbildungen an Ärzte, Therapeuten und Logopädie-Schüler weiter Gerhard Schade berät alle, die Fragen haben, auch außerhalb der offiziellen Treffen. Die Gruppe kommt wieder am 16. März zusammen. Und dann geht es nicht nur um Leidensgeschichten und Probleme.„Hauptsache wir quatschen“,sagt der Vereinsvorsitzende vergnügt. „Wir sind eine Gruppe von Freunden.“ Deshalb gibt es inzwischen auch einen zweiten Fixtermin des Vereins. Jeden letzten Mittwoch im Monat geht es um 10 Uhr zum Bowlen ins „Moonlight Bowling“ im Pötzschker Weg. Neulinge sind willkommen.

Dimo Rieß

Offene Treffen: Jeden dritten Mittwoch in den Monaten März, Mai, September, November und Dezember, jeweils 14 Uhr in der AOK am Waldplatz.

Auskünfte erteilt Gerhard Schade

Telefon: 0341 - 41 11 868

E-Mail: ge.schade@gmx.de @ www.kehlkopfoperiert-bv.de

Malen für den gutenZweck

Kunstauktion des Gymnasiums Zwenkau für Verein „Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig“ bringt 516 Euro

„Zum Ersten, zum Zweiten, zum Drit- n ten – verkauft“ So oder so ähnlich hörte man es im Dezember mindestens 19-mal durch die neue Sporthalle im Schulzentrum in Zwenkau schallen. Grund war nicht etwa ein sportlicher Wettkampf, sondern die erste Auflage der Kunstauktion des Freien Gymnasiums Zwenkau. Und bei einem war man sich im Anschluss einig: Es sollte nicht die letzte gewesen sein.

Insgesamt 19 Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen fünf bis zwölf des Freien Gymnasiums Zwenkau wurden an diesem Nachmittag meistbietend zugunsten des Vereins „Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.“ versteigert. Die anwesenden Bieter, bestehend aus Schülern,Lehrern und Eltern, aber auch Kunstinteressenten aus Zwenkau und Umgebung, steigerten sich teilweise so weit hoch,dass für einige Bilder ein Preis jenseits der 50 Euro er-

zielt werden konnte – bei einem Startgebot von fünf Euro, wohlbemerkt. Insgesamt konnte das Gymnasium aus den Bildversteigerungen satte 516 Euro einnehmen, die komplett dem „Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.“ zukommen werden Der Verein – am Auktionstag vertreten durch Jana Streller,die auch am Uniklinikum Leipzig als Krankenschwester arbeitet – engagiert sich ehrenamtlich für Betroffene und Angehörige der leider immer noch unheilbaren Stoffwechselkrankheit. Die Spenden helfen aber,die Forschungen zur Heilung der Krankheit vorantreiben zu können. Stefan Weicker

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Gerhard Schade ist Vorsitzender und Patientenbetreuer beim Verein der Kehlkopfoperierten Leipzig. Fo to :S te fan Straube Prof.Dietger Niederwieser,Prof.Wieland Kiess und Kerstin Sommerfeld nahmen die Schecks von Helmut Külpmann und Dirk Thärichen entgegen (v.l.). Fo to s: St efan Straube /S te fanie Branz (r .) Mitarbeiter des Freien Gymnasiums Zwenkau übergaben in der Uniklinik einen Scheck für den Verein „Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig“

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

14. Februar

Klinikclowns sind zu Besuch

Aufden Stationen der Kinderklinik sind die Sonntagsclowns zu Gast. Von 10 bis 12 Uhr sorgen sie für Spaß und Abwechslung im Klinikalltag Stationen der Kinderklinik

Liebigstraße 20a, Haus 6 10-12 Uhr

23. Februar

Museum im Krankenhaus

Das Museum für Musikinstrumente stellt sich in der Reihe „Museum im Krankenhaus“ vor und lädt zu einem spannenden Vortrag ein. „Musik hören wie zu Urgroßmutters Zeiten“ können die Besucher der Veranstaltung.Spieldo-

sen, selbstspielende Klaviere, Geigen und andere skurrile Instrumente sind zu hören – einige davon sogar live vor Ort. Den Vortrag hält Dr.Birgit Heise vom Grassi-Museum.

Beratungsraum A0127 (gegenüber Turm

A; bitte der Ausschilderung folgen)

Liebigstraße 20, Haus 4, 14.15 Uhr

Laufende Ausstellungen

Natur tut gut.

Fotografien und Malerei

Dr.Klaus Erler und Inge Erler sind engagierte Hobbymaler und -fotografen

Ihre Arbeiten zum Thema Natur,welches die beiden immer wieder fasziniert,sind in der Galerie der Palliativstation zu sehen.

Galerie der Palliativstation

Semmelweisstraße 14, Haus 14 Zu sehen bis 4. März

Heimatmaler Willy Ruppert.

Landschaftsmalerei

Willy Ruppert brachte zahlreiche Motive seiner Heimatstadt Weißenfels auf das Papier, viele sind inzwischen aus dem Stadtbild verschwunden.Der Künstler arbeitete mit unterschiedlichen Materia-

lien und Techniken,zu sehen sind Arbeiten mit Bleistift und Kreide, Federzeichnungen und Aquarelle. Neben Impressionen aus Weißenfels werden auch Bilder gezeigt, die bei Fahrten nach Thüringen,in den Harz oder ins Vogtland entstanden sind.

Wartebereich Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Urologie Liebigstraße 20, Haus 4, 1. Etage Zu sehen bis 25. März

ne Werke, aber auch Zeichnungen bereichern die malerisch umgesetzten Collagen

Tagesklinik für kognitive Neurologie

Liebigstraße 16, Haus 2

Zu sehen bis 18. März

Digitale Malerei.

Fotografie und Malerei

Eine besondere künstlerische Symbiose ist derzeit in der Tagesklinik für kognitive Neurologie zu sehen. Flora und Fauna stehen im Mittelpunkt von digital-malerisch umgesetzten Illustrationen des Grafikdesigners Gerd Hämsch. Die digitale Fotografie ist die Grundlage für sei-

f ifi.

Druck- und Illustrationsgrafik

Bei den Bildern von Dessislava Vardjieva-Eckardt wird der Betrachter gefordert: Wenn man sich auf sie einlässt, entstehen aus vielen Punkten,Strichen und Flächen ganze Geschichten – manchmal uns gut bekannte Märchen wie Rotkäppchen,oft aber auch ganz neue, noch spannendere Geschichten

Räume der Kinderradiologie

Liebigstraße 20a, Haus 6

Zu sehen bis 30. Mai

EinhellerStern am ostdeutschen Hirnforschungshimmel

Gliaforschung – eine Geschichte der Sichtbarwerdung

Das Paul-Flechsig-Institut für Hirnfor- n schung ist seine Heimat. Prof. Andreas Reichenbach hat seit 1994 den Lehrstuhl für Neurophysiologie inne und ist Leiter der Abteilung Pathophysiologie der Neuroglia. Der gebürtige Leipziger hat seit Studienbeginn die gesamten 46 Jahre seines beruflichen Werdegangs an der Medizinischen Fakultät verbracht. Zu seinem 65. Geburtstag wurde er von Kollegen aus allen deutschen Himmelsrichtungen sowie Großbritannien, Israel, Puerto Rico und USA im August mit einem Symposium gewürdigt Eine Erfolgsgeschichte, an die anfangs kaum einer glaubte.

Denn bis Reichenbach sich der Gliazellen im Nervensystem annahm, wurde ihnen neben den vermeintlich aktiveren und somit als interessanter betrachteten Nervenzellen wenig Beachtung geschenkt. Die Gliaforschung ist mit ihren gut 30 Jahren ein recht junges Feld. Inzwischen weiß man, dass sie für das Nervensystem enorm wichtig und zum Beispiel sogar an Lernprozessen beteiligt sind.„Es dauert sehr lang,bis sich so ein Spezialbereich entwickelt“,bemerkt Reichenbach rückblickend. „Umso

schöner, dass andere erkannt haben,dass es sich lohnt, auf den Zug aufzuspringen.“ Die Augen- und Sehforschung ist auch noch so ein Reichenbach-Spezialgebiet, konkret die Netzhautarchitektur und -optik.Das Laborjournal betitelte ihn einmal als Exoten,weil er sich abseits der üblichen Fragestellungen bewege.In den vergangenen Jahren ist er bei Wissenschafts-Rankings in zwei Bereichen – Augenforschung und Physiologie – regelmäßig auf vorderen Plätzen gelandet.Insgesamt fast 400 Publikationen tragen seinen Namen. Spitzenforschung aus einem Arbeitsbereich, der nominell aus ihm und einer halbtags arbeitenden Sekretärin besteht. „Man muss eben möglichst etwas Positives daraus machen und unermüdlich Anträge stellen“,konstatiert der Optimist. Der Schlüssel seien Netzwerke,Kooperationen und Nach-

wuchsförderung.So beispielsweise das DFG-geförderte,Ende 2014 ausgelaufene Graduiertenkolleg „Interneuro“ (Interdis-

ziplinäre Ansätze in den zellulären Neurowissenschaften), aus dem in neun Jahren Laufzeit zahlreiche, inzwischen international anerkannte Mitglieder der nächsten Wissenschaftlergeneration hervorgegangen sind. „Interneuro erlaubte uns, an Fragestellungen heranzugehen wie beispielsweise die der zellulären Lichtleiter,an die sich sonst niemand heranwagte.“

Wagemut und Durchhaltevermögen wurden mit Veröffentlichungen in Top-Journalen belohnt. Leipzig sei schon lange angekommen in der deutschen und internationalen Forschungsszene, meint Reichenbach,der ordentliches Mitglied in der Academia Europaea und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften ist.„Die Forschung in Grenzgebieten zwischen Lebens- und Naturwissenschaften hat mir viele Wissensgeschenke gemacht. Dennoch beobachte ich mit Sorge, dass sich die Förderung weiter von der Grundlagenforschung zur translationalen Forschung zu verschieben droht, also vom ‚reinen’ Wissenszuwachs zum potenziellen merkantilen Gewinn.“

Es versteht sich von selbst, dass Reichenbach seine Forschung über die Emeritierung hinaus fortsetzen wird Ein Glück für Leipzig Diana Smikalla

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Prof.Andreas Reichenbach vom Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung. Foto: Swen Reichhold
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Straube KALENDER

Weltpremiere an der Uni Leipzig

Physiker der Universitätentwickeln erstetransparente Solarzelle

Physiker der Universität Leipzig n haben die weltweit erste transparente Solarzelle entwickelt Sie besteht aus den Oxiden der preisgünstigen und einfach verfügbaren Metalle Zink und Nickel, kann ultraviolettes Licht absorbieren und ist für die großflächige Anwendung – etwa auf Glasflächen – geeignet

In dreijähriger Forschungsarbeit wurde sie von den Experimentalphysikern Prof Dr.Marius Grundmann und Robert Karsthofkonstruiert.„Bisher gab es keine transparenten Dioden,die für Solarzellen geeignet waren“,sagt der Physiker, der in der Vergangenheit bereits transparente Displays und Transistoren aus den gleichen Materialien entwickelt hat. Die Forscher haben ihre Neuerung im kürzlich erschienenen Band des Fachjournals „Physica Status Solidi“ beschrieben.

„Das ist ein Riesenschritt“,betont Grundmann, dessen Forschungsprojekt

Studie läutet neues Kapitel der Infektionsforschung ein

Leipziger Wissenschaftler veröffentlichen ihreErkenntnisse in„Nature“

Eine Studie an der Universität Würz- n burg, die in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig entstand, könnte die Infektionsforschung einen großen Schritt voranbringen. Die Wissenschaftler konnten erstmals detailliert zeigen, welche Gene im Verlauf einer Infektion in Erreger und Wirtszelle aktiv werden. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt in der renommierten Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

An der von Professor Dr.Jörg Vogel, Direktor des Würzburger Instituts für Molekulare Infektionsbiologie, geleiteten Studie waren neben Forschern aus Leipzig auch Wissenschaftler des Max Planck Genomzentrums Köln beteiligt. Sie untersuchten darin die Abläufe in den ersten Stunden nach einer Salmonellen-Infektion. Diese Bakterien können schwere Lebensmittelvergiftungen auslösen. Sie werden mit der Nahrung aufgenommen und vermehren sich im Darm.

Was dabei in befallenen Wirtszellen genau passiert,ist nur zu einem kleinen Teil bekannt. Die Forscher konnten nun mit einer von ihnen entwickelten Methode,der Dualen RNA-Sequenzierung,Licht ins Dunkel bringen.Dazu infizierten sie zunächst Kulturen menschlicher Zellen mit dem Erreger Salmonella Typhimurium. Zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Infektion untersuchten sie dann eine bestimmte Molekülgruppe in den befallenen Zellen, die RNA. RNA kommt in allen Lebewesen vor und übernimmt dort unterschiedliche Aufgaben. Wenn Zellen beispielsweise ein bestimmtes Protein herstellen müssen, benötigen sie dazu eine Bauanleitung,ein Gen. Dieses Gen wird bei Bedarfvielfach kopiert; jede dieser Kopien besteht dabei aus RNA.

Die Wissenschaftler isolierten die komplette RNA aus den befallenen Zellen,also die von Bakterium und Wirt zusammen. Sie konnten so im Detail zeigen,welche seiner rund 5000 Gene Salmonella zu verschiedenen Phasen der Infektion an- oder abschaltet.Gleichzeitig konnten sie nachweisen, wie die mehr als 40 000 Gene der Wirtszelle auf den Eindringling reagieren.

Bei ihrer Analyse fiel den Forschern ein bakterielles RNA-Molekül namens PinT auf, von dem Salmonella während einer Infektion mehr als 100-mal so viel produziert wie normalerweise. Dabei enthält PinT gar keine Protein-Bauanleitung, sondern gehört zu einer speziellen Gruppe bakterieller RNAs,den sogenannten sRNAs.Diese sind auffällig kleine RNAMoleküle (das „s“ steht für „small“), die für das Feintuning der Genaktivität zuständig sind: Sie sorgen beispielsweise dafür,dass die kopierten Protein-Bauanleitungen schnell wieder vernichtet werden können. Ihre Rolle während Infektionen war bislang weitgehend unbekannt. „Wir haben eine Salmonella-Mutante hergestellt, die kein PinT produzieren kann“, erklärt Alexander Westermann vom Würzburger Institut für Molekulare Infektionsbiologie. „Dann haben wir untersucht, wie sich diese Mutante bei einer Infektion verhält.“

Das Ergebnis war frappierend: Das MiniMolekül beeinflusst augenscheinlich eine ganze Reihe bakterieller Gene, vor allem sogenannte Virulenzfaktoren.Diese entscheiden darüber,wie aggressiv sich das Bakterium bei der Infektion durchsetzt. So gibt es beispielsweise Virulenz-Gene, die für die Invasion des Bakteriums in die Wirtszelle nötig sind. Weil es viel Energie

kostet,produzieren Bakterien ihre Virulenzfaktoren nur dann, wenn sie sie wirklich benötigen.Auch minimieren die Erreger damit ihr Risiko, vorzeitig vom Immunsystem entdeckt zu werden PinT ist der Taktstock, der dabei für das richtige Timing sorgt. Ohne das MiniMolekül kommt die fein orchestrierte Abstimmung der Virulenzfaktoren durcheinander.Diese Verschiebung hat wiederum massive Auswirkungen auf die Wirtszelle.

„In unserer Studie war fast ein Zehntel aller Wirtsgene betroffen,die nun

im Vergleich zu einer normalen Infektion

entweder vermehrt oder seltener abgelesen wurden“, erläutert Westermann. „So wurden bestimmte Immungene deutlich stärker aktiviert als normalerweise.“

Für Prof.Dr. Peter Stadler von der Universität Leipzig,der maßgeblich an den bio-

„Transparente fotovoltaische Zellen“ von der Sächsischen Aufbaubank gefördert wurde.Die Herausforderung habe darin bestanden,eine transparente Diode zu entwickeln, die nicht nur als Fotodetektor arbeitet,sondern tatsächlich Sonnenlicht in elektrische Energie umwandelt –und das aus preiswerten Materialien. Grundmann wird die transparenten Solarzellen zunächst bei seinen Experimenten nutzen,um einen transparenten Schaltkreis autark mit Strom zu versorgen. „Es ist jetzt schwer zu sagen,wann transparente Solarzellen industriell gefertigt werden.Das dauert noch Jahre. Aber die Chancen dafür sind gut“,sagt er Die Solarzellen könnten auf einer Fensterscheibe angebracht werden,die dann trotzdem noch transparent ist. Mit dem erzeugten Solarstrom könnten beispielsweise ein Handy aufgeladen oder Sensoren für die Temperaturmessung betriebenwerden Susann Huster

informatischen Analysen zur Studie beteiligt war, sind die Ergebnisse der Untersuchungen auch auf andere bakterielle Infektionskrankheiten anwendbar.„Die Studie zeigt, dass es tatsächlich machbar ist, Krankheitserreger und Wirtszellen gemeinsam und ohne vorherige molekularbiologische Aufarbeitung zu untersuchen Das ist preisgünstiger,einfacher und genauer als die bisher übliche Methode,bei der Parasit und Wirtszelle getrennt wurden“, erklärt der Bioinformatiker.Dadurch sei das gesamte biologische System verändert worden,was die Analyseergebnisse ungenau werden ließ. „Man ist jetzt viel näher dran und sieht, wie das biologische System funktioniert,kann die Wechselwirkung zwischen Bakterium und Wirtszelle beobachten“, sagt Stadler Diese simultane RNA-Sequenzierung von Krankheitserreger und Wirtszelle erlaubt es erstmals, derart komplexe Kausalketten im zeitlichen Verlauf einer Infektion nachzuvollziehen. „Bei vergleichsweise geringem Aufwand verspricht die Methode daher einen enormen Erkenntnisgewinn“,erklärt Professor Jörg Vogel. „Bislang war es bei vielen bakteriellen Genen kaum möglich, ihren Beitrag zur Infektion aufzuklären – dazu fehlten einfach die passenden Methoden.Jetzt haben wir endlich ein sensitives Werkzeug,um diese Gene zu untersuchen.Die Duale RNASequenzierung eröffnet daher der Infektionsforschung eine neue Dimension.“ Die anfallende Datenmenge ist allerdings enorm. Bioinformatiker der Universitäten Würzburg und Leipzig entwickelten eigens für die Studie neue Algorithmen, mit denen sich die RNA-Sequenzen automatisiert und in ausreichender Geschwindigkeit verarbeiten lassen. SH

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Diese transparente Solarzelle wurde von Prof Grundmann und seinem Team entwickelt.
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Leipziger Wissenschaftler forschen zur Funktionsweise von Viren und Zellen.

Alarmstufe Rot wird jetzt für Leipzig in Großzschocher ausgelöst

Wer die 112 wählt und Hilfe anfordert, kommt nun in der Gerhardt-Ellrodt-Straße an

Man stelle sich vor: Immer heftiger n klatscht der Regen an die Fenster von Leipzigs nagelneuer Integrierter Regionalleitstelle in der Gerhard-EllrodtStraße 29c. Der Regenguss wird sintflutartig und hört nicht auf; in Minutenschnelle stehen ringsum die Felder unter Wasser. In der Leitstelle gehen bei den elf diensthabenden Disponenten immer mehr Notrufe von Leipzigern ein, die die Nummer 112 gewählt haben. Jetzt hängen schon alle Diensthabenden an den Telefonen, arbeiten die Anrufe in drei Kategorien ab: Wo Leben und Gesundheit in Gefahr sind, müssen Leipzigs Retter sofort anrücken. Gleich danach rangieren Schäden an neuralgischen Punkten der Leipziger Infrastruktur. Wer„nur“ einen drei Zentimeter vollgelaufenen Keller meldet, muss jetzt warten. Denn jetzt gehen bis zu 200 Hilferufe in der Minute ein.

In der Leitstelle werden eilig die fünf Mitarbeiter geholt, die im Ruheraum Bereitschaftsdienst haben.Doch auch mit ihnen ist die Zahl der Anrufe aus der Stadt Leipzig mit ihren 560 000 Einwohnern nicht zu stemmen. Deshalb werden zusätzliche Kräfte aus den Feuerwachen der Stadt angefordert. Als klar wird,dass über Leipzig wieder eine Jahrhundertflut hereinbricht und die eigenen Kapazitäten hoffnungslos überfordert sind, werden die vier anderen sächsischen Rettungsleitstellen zur Koordinierung der Hilfe zugeschaltet – zuerst die beiden Nachbarleitstellen, dann die weiter weg.

Für Horror-Szenarien wie diese ist die neue Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) in Großzschocher gedacht, die Ende Januar erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde.„Seit Montag,5 Uhr, sind wir mit der neuen Technik am Netz“,berichtet Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke). 11,5 Millionen Euro hat die IRLS gekostet,die als Hochsicherheitstrakt konstruiert ist, damit niemand die Retter beim Retten ausbremsen kann. Weil die neue Technik extrem leistungsstark, aber auch sehr kompliziert ist, musste die Fertigstellung mehrfach verschoben werden.„Wir haben das eine oder andere Tal der Tränen durchschritten“, räumt der Ordnungsbürgermeister ein

Mit ihrer neuen Technik kann auch sie bei Katastrophen Dienste für die vier anderen großen sächsischen Leitstellen übernehmen. Sie kommunizieren dabei in einem besonders geschützten Netz; auch das verschlüsselte interne Polizeinetz ist aufgeschaltet Die 21 Disponenten-Plätze können an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt werden;sechs zusätzliche Arbeitsplätze stehen für die Notruf-Annahme bei Unwettern oder sogenannten Großschadensereignissen zur Verfügung Auch die Anforderungen an das Personal sind enorm gestiegen. Mitarbeiter hatten sich deshalb in einem Briefan ihren Chef gewandt, weil sie fürchten, dass sie nicht gut genug geschult wurden.Bei der Prä-

sentation vor Ort hieß es, dieses Problem sei inzwischen gelöst. Es hätten klärende Gespräche stattgefunden,in denen weitere Schulungen zugesagt wurden,berichtet ein Leitstellen-Mitarbeiter.Leipzigs Feuerwehr-ChefKarl-Heinz Schneider erklärt, dass alle notwendigen Lehrgänge absolviert wurden.Fast 5000 Ausbildungsstunden hätten stattgefunden und im Durchschnitt sei jeder Mitarbeiter zweieinhalb Wochen geschult worden.„Ich sehe das auch so“,sagt Bürgermeister Rosenthal. Und Abteilungsleiter Peter Heitmann ergänzt: „Wir führen permanent Fortbildungen durch und werden ganz gezielt noch mal die Themen weiterführen,die der Einzelne hat.“

Komplett ist die neue Regionalleitstelle allerdings noch nicht. Denn die Leitstellen der beiden Nachbarlandkreise sollen auch noch einziehen. Der Landkreis Nordsachsen wird bis Jahresmitte folgen,heißt es Die Integration der in Grimma ansässigen Leitstelle des Landkreises Leipzig soll möglichst noch bis Jahresende gelingen Wenn die Einbindung der beiden Nachbarlandkreise geschafft ist, werden aus Großzschocher auch Hochwassereinsätze an der Elbe und an der Mulde gemanagt. „Insgesamt ist das Einzugsgebiet dann 4000 Quadratkilometer groß“,so Schneider.In einem normalen Jahr würden bei den dann 71 Mitarbeitern rund 750 000 Anrufe eingehen, aus denen erfahrungsgemäß 250 000 Einsätze von Brand-, Havarie- und Notfallspezialisten gesteuert werden.Gerechnet werde mit jährlich 25 000 Feuerwehreinsätzen sowie 225 000 Notfall- und Krankentransporten. Andreas Tappert

Das Herzstück der Leitstelle ist der Raum der Disponenten Für sie gibt es dort 21 Arbeitsplätze. Bislang sind davon in den Spitzenzeiten elf besetzt. Fotos: André Kempner
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Das neue Leitstellen-Gebäude ist ein Hochsicherheitstrakt. Um in die Zentrale zu gelangen,müssen gesicherte Schleusen passiert werden

Leipziger Schwimmsportverband:

Lieber zwei kleine Hallen als eine große

Neubau ist zwar Zukunftsmusik, Stadtrat will aber Weichen stellen

Statt einer Schwimmhalle mit 50-Me- n ter-Bahnen sollte die Sportbäder Leipzig GmbH lieber zwei kleinere Hallen bauen. Mit diesem Vorschlag will der Schwimmsportverband Leipzig die Diskussion um die dringend notwendige Erweiterung der Wasserflächen in Leipzig beflügeln. „Damit bekommen wir in jedem Leistungsbereich mehr Schwimmer unter, weil die Abstände besser zu taxieren sind“, sagt Vorstandsmitglied Günter Fuchs.

Hintergrund: Die wachsende Stadt Leipzig braucht dringend zusätzliche Wasserflächen für den Schwimm- und Freizeitsport. Die Sportbäder Leipzig GmbH, die im Auftrag der Stadt Leipzig acht Hallen- und fünf Freibäder betreibt, kann aber einen weiteren Neubau aus eigener Kraft nicht stemmen, weil sie derzeit noch Kredite fürs Sportbad an der Elster tilgt. Das hat zu einer Diskussion um ihre wirtschaftliche Stärke geführt.

Der Schwimmverband sieht daher die Stadt in der Pflicht, einen Neubau finanziell zu unterstützen

Um das Angebot zu erweitern, hat das Unternehmen – übrigens eine 100-prozentige Tochter der Kommunalen Wasserwerke Leipzig – seit ihrer Gründung 2004 etwa 20 Millionen Euro investiert.2015 wurde erneut mit 1,13 Millionen Badegästen – auch aufgrund der guten Freibadesaison – ein neuer Rekord erzielt. „Aus unserer Sicht leisten die Sportbäder eine sehr gute und solide Arbeit bei der Sanierung und beim Neubau von Schwimmhallen“,lobt Fuchs.

Er reagiert damit auf eine Äußerung von FDP-Stadtrat René Hobusch, der die Bäderfirma in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation sieht, wenn diese neue Aufgaben nur mit einem Blankoscheck von der Stadt bewältigen kann. Was die Stadt zuschießt, ist im Bäderleistungsfinanzierungsvertrag geregelt, der bis 2022 gilt. Jährlich sind es 5,225 Millionen

Euro.Damit kann die Firma wirtschaften und ihre Aufgaben erfüllen, wie Geschäftsführer Joachim Helwing bestätigte. „Wir bieten sogar mehr Schwimmstunden an, als vertraglich vereinbart“,sagte er auf LVZNachfrage. Dennoch werde es zusehends schwieriger,Schul- und Vereinssport sowie das öffentliche Schwimmen unter einen Hut zu bringen.Günter Fuchs: „Schulschwimmen hat Vorrang,das ist Konsens. Was Schulen beantragen, bekommen sie auch.“ Inklusive der 25 Schwimmvereine gibt es 105 Vertragsnutzer,die auf die Bahnen drängen.Dazu gehören auch Gesundheits- und Rehasport oder Babyschwimmen. Deshalb will das Unternehmen nun die Schwimmhalle in der Kirschbergstraße um ein Flachwasserbecken erweitern. Ein Antrag auf Fördermittel liegt im sächsischen Innenministerium, das eine Prioritätenliste erstellt. „Wir bleiben dran und hoffen,bald eine positive Zusage zu bekommen“,so Helwing.Ohne einen wei-

teren Kredit sei aber auch dieses Projekt nicht zu finanzieren.

Der Geschäftsführer kann sich dennoch gut vorstellen,perspektivisch auch zwei Hallen mit 25-Meter-Bahnen zu bauen. „Grundvoraussetzung ist aber ein Grundstück. Da haben wir unseren Bedarfbei der Stadt angemeldet.“ Für eine 25-Meter-Schwimmhalle benötige man mindestens 5000 Quadratmeter. Von der Planung,über die Ausschreibung und den Baustart, bis zur Eröffnung vergehen erfahrungsgemäß vier Jahre.„Ziel ist es, möglichst schnell anzufangen.“ Stadträte wie Michael Schmidt (Grüne) drücken aufs Tempo. „Zwei zusätzliche Schwimmhallen wären natürlich toll.Ich wäre aber schon froh, wenn wir rasch eine neue hinbekommen.“ Diskutiert werden soll dies noch in diesem Jahr –mit dem Entwurfdes Sportprogramms 20162022. Und Sportbäder-Geschäftsführer Helwing hat sich schon mal in Dresden-Bühlau umgeschaut, wo gerade eine neue Schwimmhalle öffnete Mathias Orbeck

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Gut besucht: das Sportbad an der Elster.Weil der Andrang in den Schwimmhallen der Stadt groß ist, wird über einen Neubau diskutiert.Foto: Wolfgang Zeyen In der Schwimmhalle Mainzer Straße sind regelmäßig namhafte Athleten zu Gast, hier Spitzenschwimmer Paul Biedermann. Foto: Christian Modla Die Grünauer Welle an der Stuttgarter Allee steht nach umfangreichen Sanierungsarbeiten (hier im Jahr 2014) wieder dem Schwimmsport zur Verfügung. Foto: André Kempner

Leipziger rocken Sächsische Sportgala

DHfK-Handballer Mannschaft des Jahres, Prokop gewinnt bei Trainern / Schwanitz und Frenzel erneut vorn

Mit einem Auge starrt Lukas Binder auf n die Bühne, mit dem anderen beobachtet der DHfK-Kapitän die Kameramänner neben ihm. Gleich entscheidet sich im Dresdner Kongresszentrum, wer sich Mannschaft des Jahres 2015 nennen darf. „Die Kameras waren auf dieVolleyballerinnen gerichtet, daher habe ich nicht damit gerechnet.“ Doch auf dem Zettel steht nicht Dresdner SC, sondern SC DHfK Leipzig. Binder springt auf, hält sich das Handy vor die Nase und nimmt den Jubel im Selfie-Stil auf. Wenig später steht er mit seinen Teamkollegen auf dem Podium, hält die Sächsische Sportkrone aus Meissener Porzellan in der Hand und sagt: „Ich bin baff Vor einem Jahr sind wir Mannschaft des Jahres in Leipzig geworden, jetzt stehen wir hier.“ Ein bisschen historisch ist der Moment: Erstmals seit 2009 geht die Sportkrone für die beste Mannschaft wieder nach Leipzig.

10 000 Menschen haben sich an der Umfrage des Landessportbundes und der Sportjournalisten beteiligt. Der Aufstieg in die erste Liga, der gute Saisonverlauf, eine breite Fanbasis –daraus setzt sich der Erfolg zusammen. In der Vorauswahl der Journalisten landeten die Handballer „nur“ auf Rang vier.Doch zwei Drittel des Votums machen die Fans aus. „Natürlich haben wir den ganzen Verein mobilisiert“, erzählt Binder,als am Tisch die Sektgläser klirren. Geschäftsführer Karsten Günther hatte einen Kleinbus gemietet,auch Sponsoren und Freunde eingeladen.Für alle schenkt er jetzt ein, hat längst Schweißperlen auf der Stirn. Nur einer fehlt beim Anstoßen: Trainer Christian Prokop.Und das, obwohl er zum Trainer des Jahres gewählt wird.„Dass wir damit nicht gerechnet haben,erkennt ihr daran, dass der Coach nicht hier ist. Ich habe ihm Urlaub gegeben, schon vor einem Vierteljahr“,entschuldigt sich Günther. Ihn ärgert es etwas, dass der 37-Jährige diese Bühne nicht nutzen kann,

UKL und SC DHfK Leipzig –Partner seit 2008

Seit 2008 sind die MännerhandballMannschaft des SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet das Team als Medizinpartner und Sponsor, die Mannschaft unterstützt das UKL im Gegenzug bei verschiedenen Aktionen.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei – zum einen in Person von Prof Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem Kollegen Dr

René Toussaint (Sportmedizin am Brühl) auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur Stelle ist Zum anderen durch Banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und Spielerpate von Lukas Krzikalla. Außerdem steht das UKL den Spielern mit einer schnellen Versorgung zur Seite, von der Diagnostik bis zur OP und zum Gesundheitscheck vor Saisonbeginn. Wir freuen uns, gemeinsam in der 1. Bundesliga zu spielen!

umso euphorischer fällt seine Lobeshymne aus. Als „Handballnerd“ lobt er Prokop:„Was der vor dem Computer sitzt und analysiert.Er arbeitet ständig daran, Schwachstellen auszumerzen und Stärken hervorzuheben.“

Die Handballer rocken den Samstagabend im Kongresszentrum, das mit 1000 Leuten gut gefüllt ist. Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz, schon deutsche Sportlerin des Jahres, gewinnt zum zweiten Mal in Folge die Sportkrone. Sie lässt den Abend ruhig ausklingen mit ihrem Mann, eine Knieverletzung heilt noch ab.„Da tanze ich lieber nicht“,sagt sie. Den Umfragesieg holt die gebürtige Dresdnerin vom LV Erzgebirge vor Hürdensprinterin Cindy Roleder.Ein bisschen Hoffnung hatte sich die Vizeweltmeisterin vom SC DHfK gemacht: „Dass das Ergebnis so klar für Christina sein würde,hätte ich nicht gedacht“,meint Cindy Roleder,für die nur wenig später die kurze Hallensaison beginnen sollte.

Bei den Männern triumphiert erneut der Gesamtweltcup-Sieger der Nordischen Kombinierer, Eric Frenzel.Auch etwas leiser als die Handballer. „Ich bin allein gekommen, unser kleiner Sohn ist erst vier Monate und braucht seine Mama noch etwas mehr“,sagt der Team-Weltmeister.Dass er ausnahmsweise bei der Gala dabei ist, freut zwar die Veranstalter,für Frenzel hat die Medaille jedoch zwei Seiten.Wegen Schneemangels pausiert der Weltcup fünf Wochen – zur Unzeit. „Das Training ist darauf ausgerichtet,dass ich jetzt Höchstleistungen zeige. Nun die Spannung zu halten ist nicht einfach“,erklärt der Oberwiesenthaler. Mit Trainingsblöcken in Österreich und Italien überbrückt er die Zwangspause.

Für die Handballer gab es noch einen Sonderpreis von einem Biersponsor. Er lud die Mannschaft zum Ausflug in seine Brauerei ins Vogtland ein. Abgeholt werde das Team mit einem Pferdegespann in Leipzig,hieß es unter großem Gelächter.Auf der tagelangen Reise könnten die Jungs gut ihren Rausch ausschlafen

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Die Handball-Männer des SC DHfK Leipzig sind zur Mannschaft des Jahres 2015 in Sachsen gewählt worden
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DHfK-Kapitän Lukas Binder (r.), „Miss Sachsen“ Josephin Frenzel und Philipp Weber.

Wenn das Hörvermögen nachlässt

HNO-Arzt kann Ursachen bestimmen und geeignetes Hilfsmittel auswählen

Die Lautstärkeregelung am Fernseher wird nach und nach lauter gestellt Das Telefonieren geht gut, doch die Unterhaltung in einer lauten Umgebung strengt an. Das sind nicht selten Zeichen eines nachlassenden Hörvermögens. Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig, rät, was Betroffene und Angehörige tun sollten.

Woran ist zu merken,dass das Hörver- n mögen nachlässt?

Prof.Dietz: Das Nachlassen des Hörvermögens ist ein schleichender Prozess, das heißt, der Betreffende merkt das erst mit der Zeit: Er dreht die Lautstärke des Fernsehers nach und nach immer mehr auf –bis beispielsweise den Kindern bei einem Besuch bei Oma und Opa auffällt, dass das Fernsehgerät geradezu brüllt. Oder wenn das Sprachbild der Großeltern lauter geworden ist. Als Betroffener muss man schon ziemlich selbstkritisch sein, um sich eine Hörminderung einzugestehen. Dem jungen Angehörigen fällt am deutlichsten auf, wenn das Hören der Älteren nachlässt.

Wann wird eine Hörmin- n derung kritisch?

Das wird sehr subjektiv empfunden:Der Liebhaber klassischer Musik hat vielleicht andere Ansprüche an das Hören als der Freund der Blasmusik. Beiden wird aber auffallen, dass die hohen Töne nach und nach verschwinden.In der Sprache bedeutet das, dass die Konsonanten schwieriger zu verstehen sind. Am Anfang kann sich der Betroffene aus dem Kontext noch zusammenreimen, was gesagt wurde.Dann kann aber der Punkt kommen, an dem er die Konsonanten gar nicht mehr differenzieren kann, womit Wort- und Satzverständnis verloren gehen. Dann wird der Betroffene oft nachfragen müssen. Das sollte dann spätestens für die Familie das Signal sein, etwas zu unternehmen.

Was sollte unternommen werden? n Der Betroffene sollte bewegt werden,zum HNO-Arzt zu gehen. Dieser kann bei der Suche nach den Ursachen Schlimmeres ausschließen, den Grad der Schwerhörigkeit bestimmen und entsprechend weiterhelfen.Denn es gibt eine breite Palette von Hilfsmöglichkeiten – von hervorra-

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wann und wo? Blutspendeinstitut

Paunsdorf „Gustav-Hertz-Gymnasium“*

* Dankeschön für Blutspender: ein Einkaufsgutschein.

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Blutspendeinstitut Sa., 27.02.2016

Johannisallee 32, 04103 Leipzig

Weitere Informationen rund ums

Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

genden Hörgeräten über Mittelohrimplantate bis zum Cochlea Implantat. Gerade die Primärabklärung gehört in die Hände eines Facharztes.

Interview: Uwe Niemann

Sehnsuchtsorte im José-Carreras-Haus

Alle Ratgeber-Tipps aus den Bereichen Physiotherapie, Apotheke und Ernährung können Sie im Archiv der „Liebigstraße aktuell“ auf unserer Internetseite unter www.uniklinikum-leipzig.de nachlesen.

„Sehnsuchtsorte“ heißt die Ausstellung, die Malereien von Iris Band im José-Carreras-Haus (Johannisallee 32a, Haus 9) zeigt Die Künstlerin, 1961 in Meißen geboren, arbeitet künstlerisch sehr vielseitig: Ihre Gemälde zeigen Landschaften und Stadtansichten ebenso wie Porträts, Stillleben und abstrakte Darstellungen. Zugleich fertigt sie Grafiken und gestaltet Objekte wie Möbel oder Schmuck Bereits seit vielen Jahren beteiligt sich Iris Band an Ausstellungen in ganz Deutschland Auch in der Stadt Houston (USA) waren in der Ausstellung„Reisebilder“ bereits Bilder von ihr zu sehen. Die Ausstellung im José-Carreras-Haus läuft noch bis 26. Februar ic Sehnsuchtsorte Malerei von Iris Band Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie (José-Carreras-Haus, Haus 9), Johannisallee 32a. Zu sehen bis 26. Februar

jeden Mo und Fr 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin,
Mo geschlossen Landsberger Str. 81, 04157 Leipzig Di bis Do 11:00 bis 18:30 Uhr Fr 08:00 bis 15:30 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/Monat 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr
Leipzig
Nord
5, 04329
Dachsstraße 5, 04329 Leipzig Di., 09.02.16 14:00 bis 18:00 Uhr Universität
Seminargebäude* Universitätsstraße 1 04109 Leipzig Di., 16.02.16 12:00 bis 18:00 Uhr Volkssolidarität Borna* Mi., 17.02.16 14:00 bis 19:00 Uhr Dinterplatz
Leipzig, Neues
1, 04552 Borna
9:00
Uhr
bis 13:00
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Fo to :u kl LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Prof. Andreas
Dietz Fo to :S te fan Straube
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Dasuni-klinikum aufeinen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig

telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de e-Mail info@uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße) Öffnungszeit 24 stunden täglich

notaufnahme

für kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242 Öffnungszeit 24 stunden täglich

kreißsaal der abteilung für geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende eltern- 23611

eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig info-telefon - 25410

Weitere informationen finden sie auf seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

ambulanzen und Zentren

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin - 21104

HNO-ambulanz - 21721

augenambulanz - 21488

Psychiatrische ambulanz - 24304

Psychosomatik-ambulanz - 18858

tropenmedizinische ambulanz - 12222 ambulanz krebszentrum uCCL -17365

Neurochirurgische ambulanz -17510

Neurologische ambulanz -24302

Dermatologische ambulanz -18670

universitäres brustzentrum - 23460

transplantationszentrum - 17271

universitäres Darmzentrum - 19967

ambulanz der urologie -17633

Diabeteszentrum - 12222

Med. Versorgungszentrum - 12300

kliniksozialdienst - 26206

seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126

Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten und angehörige - 15464

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

Liebigstrasse aktueLL |
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