Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 12/2016

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und

mit Strahlen

Fo to : St efan Straube Das GesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 12 / 2016 |22.09.2016
Fachgesellschaften gewählt
Erkennen
Heilen
Nuklearmediziner des UKL in Schlüsselpositionen der weltgrößten

Der Augenblick n Lebenretten lernen

Prüfen, rufen, drücken – bei einem Herzstillstand kann das Beherzigen dieser drei Punkte Leben retten.Am 19. September zeigten Mediziner des Uniklinikums direkt am Haupteingang, worauf es bei der Wiederbelebung ankommt. Besucher konnten gleich anschließend unter fachkundiger Anleitung üben Ein Herzstillstand kann jeden treffen – und jeder kann mit einer Reanimation zum Lebensretter werden Mit dieser Botschaft wird in der Woche der Wiederbelebung jedes Jahr im September dazu aufgerufen, sich für den Ernstfall schulen zu lassen.

Start ins Berufsleben nach erfolgreicher Ausbildung

Feierliche Exmatrikulation an MBFS – 49 Absolventen am UKL übernommen

Zeugnisübergabe an einer der größten n berufsfachschulen in Sachsen: Am 31. August feierten die Auszubildenden der Medizinischen berufsfachschule (MbFS) am universitätsklinikum leipzig ihre exmatrikulation nach bestandenen Prüfungen.

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber:

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion: Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.), Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL).

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ & verantwortlicher Redakteur „Jenseits der Liebigstraße“).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

12. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co KG

Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Umrahmt von einem festlichen Programm und im Beisein von Familie und Freunden wurden im Anatomie-Hörsaal an der Liebigstraße insgesamt

112 Zeugnisse übergeben, davon 46 an Absolventen der Gesundheits- und Krankenpflege, 41 an Absolventen der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie an 17 Hebammen und acht OTA (Operationstechnische Assistenten). Zwei Auszubildende erreichten ihren Berufsabschluss mit dem Prädikat „ausgezeichnet“, 13 weitere mit dem Prädikat „sehr gut“ Bei der Zeugnisausgabe waren erstmals die Absolventen der Ausbildung „Operationstechnische Assistenz“ dabei. Diese wird seit 2013 am UKL angeboten Direkt vom UKL werden 49 Absolventen übernommen: Die pflegerischen Departmentleitungen freuen sich auf hervorragend ausgebildete Verstärkungen ihrer Teams.

Im Juli erhielten 71 Schülerinnen und Schüler der Fachbereiche Physiotherapie, Diätassistenz, Medizinisch-technische Radiologieassistenz und Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz ihre Abschlusszeugnisse. Fünf von ihnen absolvierten ihre Ausbildung mit dem Prädikat „aus-

Am 1. September haben 152 neue Azubis in vier verschiedenen Fachrichtungen mit ihrer Ausbildung begonnen. Insgesamt gibt es neun Ausbildungsrichtungen an der MBFS. Foto: S. Straube

gezeichnet“, acht weitere mit dem Prädikat „sehr gut“ Insgesamt konnten 183 Absolventen erfolgreich ins Berufsleben entlassen werden,davon rund 30 Prozent Männer – Tendenz in den vergangenen Jahren steigend. „Unsere Absolventen sind begehrt auf dem Arbeitsmarkt - nicht nur in Deutschland, der Bedarf ist enorm hoch.Wer an unserer Medizinischen Berufsfachschule eine Ausbildung absolviert, hat gute Chancen auf einen erfolgreichen Start in das Berufsleben“, freut sich Schulleiterin Axinia Schwätzer Bereits am

nächsten Tag wurden an der Medizinischen Berufsfachschule 152 neue Auszubildende in den Fachrichtungen Gesundheits-, Kranken- und Kinderkrankenpflege/Hebamme/OTAaufgenommen. Nur einen Tag nach der Verabschiedung des „alten“ Jahrgangs kommen somit die „Neuen“ –andere Persönlichkeiten, neue Gesichter – eine Herausforderung, der sich das Team der Medizinischen Berufsfachschule immer wieder gern stellt.

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Fo to In es Chr ist
iMPreSSuM n

Eine zentrale Anlaufstelle für Leberpatienten

Neues Lebertumorzentrum am UKL bündelt Fachwissen aus neun Disziplinen

n Das Universitätsklinikum Leipzig bündelt jetzt in einem neuen Zentrum die Behandlung von Patienten mit Lebertumoren. Das Universitäre Lebertumorzentrum (ULTC) betreut alle Patienten mit gutoder bösartigen Tumoren der Leber und der Gallenwege. Neun Fachdisziplinen von der Diagnostik bis zur spezialisierten Chirurgie arbeiten dafür im ULTC zusammen.

Hohe Fachkompetenz in der Behandlung von Lebertumoren vereint unter einem Dach: Das neu etablierte Lebertumorzentrum am Universitätsklinikum Leipzig ist ab sofort zentrale Anlaufstelle und Therapiekoordinator für Patienten mit Lebertumoren. Hier treffen sich innerhalb des Universitären Krebszentrums alle Spezialisten für die Diagnostik und Behandlung der oftmals sehr komplizierten Leberkrebserkrankungen. Dazu gehören neben den Hepatologen, Viszeralchirurgen und Onkologen auch spezialisierte Radiologen, Strahlentherapeuten und Nuklearmediziner ebenso wie Endoskopieexperten, Pathologen und Psychoonkologen. Insgesamt neun verschiedene Fachdisziplinen sind in die interdisziplinäre Betreuung der Patienten eingebunden, entscheiden gemeinsam über die notwendigen Diagnosemaßnahmen und die Wahl der geeigneten Therapie. Weitere können jederzeit bei Bedarf hinzugezogen werden „Dabei spielen für uns die individuellen Wünsche unserer Patienten eine große Rolle, die eingehen in die Planung der optimalen Behandlung“, erklärt Prof Thomas Berg, Leiter der Sektion Hepatologie. „Diese Behandlung kann tatsächlich sehr verschieden sein und muss auch immer wieder über die Dauer der Therapie überprüft und angepasst werden.“ Zwar verfüge die Leber über starke Regenerationskräfte, gleichzeitig sei sie aber auch ein empfindliches Organ mit einer zentralen Rolle für die Funktion des gesamten Organismus. „Hier kommt es sehr auf die Erfahrung der jeweiligen Experten an, um wirklich das beste Vorgehen für den konkreten Einzelfall fin-

den zu können“, ergänzt Prof Daniel Seehofer, Leiter des Bereichs Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation. Die Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten reichen von Medikamenten und Chemotherapien über minimalinvasive radiologische Verfahren, wie die von der Nuklearmedizin mitbetreute Selektive Interne Radiotherapie (SIRT), bis hin zur Leberoperation oder Transplantation.

„Als Universitätsklinikum können wir als einziges Zentrum in Sachsen alle diese gängigen Therapien bis hin zur Lebendlebertransplantation hier bei uns im Haus anbieten“, so Prof Berg Ergänzt würden diese durch die verschiedenen innovativen Diagnoseverfahren, wie die PET-MRT und die Leberfunktionsmessung

(LiMAx-Test). Dank der Spezialisierung und der langjährigen intensiven Zusammenarbeit verfügen die im Lebertumorzentrum verbundenen Fachexperten alle über die umfas-

sende Erfahrung im Einsatz der modernen Techniken So zählt das UKL mit inzwischen über 100 SIRT-Anwendungen zu den füh-

renden großen Zentren auf diesem Gebiet Auch die Behandlung von Gallenwegskrebs zählt zu den besonderen Schwerpunkten des ULTC Diese Tumoren werden oftmals zu spät erkannt, könnten aber mithilfe des sehr breiten Ansatzes, der alle verfügbaren Optionen zur Behandlung integriert, heute sehr viel besser behandelt werden Um dies noch weiter zu verbessern, widmet sich das Zentrum auch der Erforschung der Leber- und Gallenwegstumoren und der Entwicklung und weiteren Verbesserung von Therapien.„Unser Ziel ist es, auch bei schwierigen und komplexen Erkrankungen jeweils immer die individuell bestmöglichen Ergebnisse für unsere Patienten zu erzielen“, so Berg und Seehofer übereinstimmend. Helena Reinhardt

Europäische Auszeichnung für Prof.Wieland Kiess

Andrea-Prader-Preis würdigt herausragende wissenschaftliche Leistung in der Pädiatrischen Endokrinologie

n Für seine besonderen Verdienste und herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Pädiatrischen Endokrinologie ist Prof. Dr. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, Anfang September mit dem Andrea-Prader-Preis ausgezeichnet worden. Dies sei zugleich eine Ehrung für dasTeam und die gesamte Medizinische Fakultät, betonte der Preisträger

Der Andrea-Prader-Preis ist die höchste Auszeichnung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie (ESPE). Kiess bekam sie bei der Jahrestagung der ESPE in Paris verliehen. „Dieser Preis ist eine ganz besondere Ehre für mich. In meinem Fachgebiet ist es die höchste europäische Würdigung für wissenschaftliche Leistungen“, sagt Kiess. Ne-

ben Anzahl und Bedeutung der Publikationen spielen bei der Preisvergabe auch die Verdienste um den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie das internationale Renommee des Wissenschaftlers eine große Rolle.

Der Andrea-Prader-Preis wird seit 1988 jährlich im Gedenken an den Schweizer Kinderarzt Prof Dr.Andrea Prader verliehen. Er war ein Pionier auf dem Gebiet der Pädiatrischen Endokrinologie und Diabetologie sowie Mitbegründer der 1962 ins Leben gerufenen ESPE. Nach der Preisverleihung hielt Prof Kiess auf der Tagung die bedeutende Andrea-Prader-Ehrenvorlesung Unter dem Titel „Pädiatrische Endokrinologie

gen, Diabetes sowie seltenen Stoffwechselerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. „Größe und Gewicht sind die entscheidenden Parameter in der Kinderheilkunde. Wenn wir Wachstumsstörungen und Störungen der Gewichtsentwicklung früh erkennen, können wir chronische Krankheiten wie zum Beispiel Schlaganfälle oder Herzinfarkte im Erwachsenenalter vorbeugen“, so Kiess.

Pädiatrie

Public Health“ lenkte er den Blick auf das Herzstück der Kindermedizin: die Pädiatrische Endokrinologie, also die Diagnostik und Behandlung von Hormon- und Wachstumsstörun-

Prof Dr.Wieland Kiess, Professor für Pädiatrie, ist spezialisiert auf Pädiatrische Endokrinologie und Pädiatrische Diabetes. Er ist Autor und Koautor von mehr als 700 Publikationen in renommierten Fachjournalen sowie 25 Büchern Im Jahr 2012 war er Präsident der Europäischen Gesellschaft Pädiatrische Endokrinologie sowie von 2002 bis 2005 Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft.

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Das Universitätsklinikum Leipzig betreut im Universitären Lebertumorzentrum (ULTC) alle Patienten mit gut- oder bösartigen Tumoren der Leber und der Gallenwege. Dafür arbeiten neun Fachdisziplinen im ULTC zusammen. Prof Dr Wieland Kiess Fo to s: St efan Straube

Elternschule am Uniklinikum Leipzig gestartet

Mütter und Väter von kranken oder zu früh geborenen Kindern werden in der Neonatologie mit regelmäßigen Treffen unterstützt

Am Universitätsklinikum Leipzig n gibt es seit Kurzem eine Elternschule. Psychologin Nadine Arndt-van Ngoc und die Schwestern der Abteilung für Neonatologie wollen damit frisch gebackene Mütter und Väter unterstützen, deren Baby durch eine Frühgeburt oder eine Krankheit keinen einfachen Start ins Leben hatte. Regelmäßig finden im Rahmen der Elternschule kurze Treffen auf der Neugeborenenstation statt, bei denen der gemeinsame Austausch im Vordergrund steht.„Wir möchten so den Müttern und Vätern helfen, Antworten auf ihre vielen Fragen zu bekommen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, mit anderen ins Gespräch zu kommen“, sagt Nadine Arndt-van Ngoc.

Die Elternschule auf der Neonatologie des Uniklinikums richtet sich an Eltern, deren Kind zu früh geboren wurde oder krank auf die Welt gekommen ist, aber auch an jene, bei denen eine Frühgeburt erwartet wird Gleichzeitig wollen die UKL-Mitarbeiterinnen auch die Mütter und Väter mit der Elternschule unterstützen, die gerade mit ihrem Baby von der Neonatologie entlassen wurden und deren erste gemeinsame Zeit zu Hause bevorsteht.

„Wir erleben es, dass manche Eltern gerade ganz am Anfang das Gefühl haben, dass bei kranken oder zu früh geborenen Kindern nur Ärzte und Schwestern wissen, was das Richtige für ihr Neugeborenes ist und sie selbst nur daneben stehen können. Wir wollen ihnen aber vermitteln, dass die medizinische Unterstützung nur eine der beiden Säulen ist – und die andere die Zuneigung von Mama und Papa“, erklärt Nadine Arndt-van Ngoc Gerade wenn ein Kind zu früh komme und es vielleicht sogar mit einem Notkaiserschnitt geholt werden muss, könne das ‚biologische Programm‘ vorübergehend blockiert sein.

Medizin A – z n

Y wie YellowNail-Syndrome

Die Nägel verfärben sich gelblich, im Brustkorb kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen, es bilden sich Lymphödeme, die Bronchien sind ausgeweitet und immer wieder kommt es zu Nasennebenhöhlenentzündungen – dieses ungeklärte Zusammenspiel von verschiedenen Symptomen nennt der Mediziner Yellow-Nail-Syndrom Und weil hier die gelben, verdickten Nägel am augenscheinlichsten sind, heißt es Yellow-Nail-Syndrom Behandelt werden bei dieser äußerst seltenen Erkrankung die einzelnen Symptome. UN

Mit einer Elternschule wollen die Schwestern der Neonatologie und die Psychologin Nadine Arndt-van Ngoc Mütter und Väter unterstützen, deren Baby durch eine Frühgeburt oder eine Erkrankung keinen einfachen Start ins Leben hatte.

„Wir sind für die Eltern da und bestärken sie darin, dass alles, was sie brauchen, um gute Eltern zu sein, bereits in ihnen ist und sie selbst wissen, was ihrem Kind guttut“, so die Psychologin. Dazu gehört beispielsweise häufiger Körperkontakt, denn schon die Kleinsten erkennen ihre Eltern am Geruch oder an der Stimme.

Einmal in der Woche, mittwochs um 14 Uhr, können sich die Eltern 45 Minuten lang bei Vorträgen informieren und Themen ansprechen, die ihnen selbst wichtig sind. Vor allem können sie dann auch mit anderen Eltern ins Gespräch kommen, denn die Elternschule wird am UKL bewusst als Gruppenveranstaltung angeboten:„Die Mütter und Väter sehen

so, dass es auch anderen so geht wie ihnen. Das nimmt vielen etwas von dem Druck, der durch die neue und außergewöhnliche Situation auf ihnen lastet“, sagt Nadine Arndt-van Ngoc Gleichzeitig stehen die Psychologin und die Schwestern der Neonatologie, die gemeinsam die Elternschule organisieren, bei Einzelfragen als Ansprechpartnerinnen gern zur Verfügung und geben ihre Erfahrungen weiter „Wir wollen einen Raum bieten für alle Themen, die die Mütter und Väter beschäftigen. Sie sollen die Elternschule mitgestalten, denn wir stehen dazu: Die Eltern sind die Experten, wenn es um ihr eigenes Kind geht“, sagt die Psychologin. Eltern-Kind-

Foto: Ines Christ

Bindung, Stillen und Frauenmilch oder die Zeichen des Babys lesen und verstehen sind daher nur drei der Themen, die in der Elternschule besprochen werden.„Es gibt viele Fragen, die alle Eltern gleichermaßen beschäftigen, die zum ersten Mal ein Kind bekommen – egal ob es nach neun Monaten auf die Welt kommt oder zu früh geboren wird“, so Nadine Arndt-van Ngoc Ines Christ Mütter und Väter, die an der Elternschule teilnehmen möchten, können sich auf der Station der Neonatologie einfach an die Schwestern oder an die Psychologin Nadine Arndt-van Ngoc per Telefon unter 0341- 97 20681 wenden

UKL-Gesprächsforum zum Weltrheumatag am 12. Oktober

Rheuma- und Herzerkrankungen stehen im Mittelpunkt

Rheuma- und Herzerkankungen n sowie die Vereinbarkeit von Medikamenten und Operationen stehen im Mittelpunkt eines Gesprächsforums, welches anlässlich des Weltrheumatages 2016 am Universitätsklinikum Leipzig stattfindet. Am 12. Oktober informieren Experten ab 17 Uhr auch darüber, welche sozialrechtlichen Regelungen es bei rheumatologischen Erkrankungen gibt Die Gesprächsrunde wird vom Rheumazentrum am Universitätsklinikum Leipzig e.V. veranstaltet und wendet sich an Angehörige, Betroffene und alle anderen Interessierten.

Den Beginn der Veranstaltung bildet ein Vortrag zu rheumatologischen Erkran-

kungen und gleichzeitig auftretenden Erkrankungen des Herzens. Diesem Thema widmet sich Prof Christoph

Baerwald, Leiter der Rheumatologie am UKL und Sprecher des Rheumazentrums. Ein Referat beschäftigt sich mit dem Sozialrecht, in einem weiteren geht Dr.Wolfram Seidel, 2. Sprecher des Rheumazentrums, der Frage nach, wie Medikamente gegen Rheuma und Operationen miteinander vereinbar sind. Interessierte können nach den Vorträgen mit Ärzten,Vertretern von Rehakliniken, Mitgliedern von Selbsthilfegruppen sowie mit Orthopädietechnikern und Industrieausstellern ins Gespräch kommen. ic, Foto: Stefan Straube

Gesprächsforum zum

Prof Christoph Baerwald ist Sprecher des Rheumazentrums und informiert am 12. Oktober zu rheumatologischen Erkrankungen.

Weltrheumatag 2016 12. Oktober, Beginn: 17 Uhr Hörsaal im Haus 4, Liebigstraße 20

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Compliance: Klare Regeln für Integrität im Arbeitsalltag

Universitätsklinikum Leipzig setzt umfangreiche Maßnahmen um

Transparenz schaffen für eine n gute Compliance-Kultur: Im Universitätsklinikum Leipzig können die Beschäftigten jetzt auf einen Verhaltenskodex zurückgreifen, in dem die Richtlinien für ein verantwortungsbewusstes und rechtlich korrektes Handeln im Arbeitsalltag festgehalten sind. Diese Grundsätze sind ein Teil der umfangreichen ComplianceAktivitäten des UKL.

„Das Thema Compliance im Gesundheitswesen ist uns ein ganz zentrales und wichtiges Anliegen, dem wir viel Aufmerksamkeit widmen“, erklärt Prof Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig Patienten, Angehörige, Ärzte, Studierende, Partner sowie die wissenschaftliche Community und die Öffentlichkeit vertrauen auf das verantwortungsvolle und rechtlich einwandfreie Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKL. „Als universitäres Klinikum haben wir hier eine besondere ethische und rechtliche Verpflichtung“, so Fleig weiter „Das bedeutet auch, uns im Arbeitsalltag regelmäßig selbst zu hinterfragen – verhalten wir uns immer so, dass wir den hohen Erwartungen genügen?“

Um den Beschäftigten am UKL einen Leitfaden für den Alltag an die Hand ge-

ben zu können, wurde am UKL ein Verhaltenskodex als Entscheidungsgrundlage erstellt. Hier sind alle bestehenden Regelungen zusammengefasst und verbindlich festgelegt. Die im Kodex enthaltenen Themen reichen vom Diskriminierungsverbot über den Schutz vertraulicher Informationen bis zum Umgang mit Geschenken und Fragen der Ressourcenschonung Sie legen einen Standard fest und schaffen das Bewusstsein dafür, Regelverstöße zu vermeiden und zu erkennen, um reagieren und daraus lernen zu können. „Unser Compliance-Verständnis geht dabei über das in diesem Zusammenhang oft beherrschende Thema Korruptionsprävention hinaus und nimmt alle relevanten Vorgänge in unserem Haus in den Blick“, sagt Prof.Wolfgang E. Fleig Der Kodex ist nur ein Teil der Compliance-Maßnahmen am UKL, ein weiterer ist die Etablierung eines hausinternen Compliance-Beauftragten sowie eines externen Ombudsmanns, an die sich Beschäftigte oder auch Außenstehende im Bedarfsfall wenden können. „Wir sind sehr froh, dass wir für die Aufgabe des Ombudsmanns den renommierten Hallenser Juristen Prof Hans

Erste Decke geschlossen

Klinikneubau am UKL wächst – Untergeschoss fertig

Ein weiterer Meilenstein auf der n Großbaustelle des Universitätsklinikums an der Liebigstraße ist geschafft: Zwei Monate nach der Grundsteinlegung wurde jetzt die erste Decke des neuen Gebäudes geschlossen.

Nach Monaten mit Baulärm und Baustaub feierten die Rohbauer zusammen mit derzeitigen Baustellen-Anrainern aus dem Uniklinikum Ende August den nächsten Baufortschritt mit einem informellen Deckenfest. Anlass war die

planmäßige Fertigstellung der ersten Decke des in der Liebigstraße entstehenden Klinikneubaus. Das Untergeschoss des künftigen „Hauses 7“ ist fertig, weitere fünf Decken werden noch in diesem Jahr folgen Dann steht der Rohbau des fünfgeschossigen Gebäudes, das auf 10100 Quadratmetern mehr Platz für Stationen und Ambulanzen des Universitätsklinikums bieten wird Die Fertigstellung des Klinikzentrums, in das 58 Millionen Euro investiert werden, ist für 2018 geplant. HR

Foto:

Flinke Hände

Lillie gewinnen konnten“, so der Medizinische Vorstand. In einer ersten Maßnahme erläuterte und diskutierte der Ombudsmann zusammen mit Sandra Kuwatsch, der Compliance-Beauftragten des UKL, auf einer internen Informationsveranstaltung den Verhaltenskodex „Die Festschreibung von Grundsätzen allein ist nicht ausreichend. Entscheidend ist es, alle Elemente eines Compliance-Managements nachzuhalten“, beschreibt Kuwatsch die aktuellen Aufgaben. Grundvoraussetzung sei eine Compliance-Kultur, die an den in den Compliance-Grundsätzen niedergeschriebenen Werten gemessen wird.„Mit unseren Maßnahmen an dieser Stelle leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu, Vertrauen im Gesundheitswesen weiter aufzubauen“, betont Prof Fleig Als weiteren Schritt wird das Universitätsklinikum Leipzig dazu im kommenden Jahr den 1. Deutschen Kongress für Compliance im Gesundheitswesen ausrichten, der vom 20. bis 21. Januar 2017 in Leipzig stattfinden wird Helena Reinhardt

Tauchaer Stricktreff übergibt Babymützen und Strümpfe

Viele kleine Babymützchen und n Strümpfchen in allen leuchtenden Farben liegen auf dem Tresen der interdisziplinären Kinder- und Jugendstation E 1.2 – sie sind das Wolle gewordene Ergebnis fleißiger Hände.

Diese gehören unter anderem Brigitte Schnürbusch (re.) und Gerda Gleixner (3. v. re.). Sie und weitere Bewohnerinnen der DRK-Seniorenwohnanlage Taucha fertigten beim wöchentlichen Stricktreff die

warmen Sachen für Neugeborene an. Rund zwei Stunden bräuchte sie etwa für ein Mützchen, erzählt Gerda Gleixner, aber so genau wisse sie das gar nicht, schließlich werde in der Runde auch geplaudert und Kaffee getrunken Zusammen mit Seniorenbetreuerin Claudia Hiemann übergaben sie die Arbeit der vergangenen Monate nun an das UKL. Schwester Jacqueline und Schwester Annette von der Station E 1.2 nahmen die Spende sehr gern entgegen und können damit sicher bald kleine Köpfe und Füße wärmen. MB

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Eine weitere Etappe des Neubaus am Uniklinikum Leipzig ist geschafft – die erste Decke wurde jetzt geschlossen. Fotos: Stefan Straube Sandra Kuwatsch ist die Compliance-Beauftragte am UKL. Stefan Straube Brigitte Schnürbusch und Gerda Gleixner (r und 3.v.r.) übergaben gemeinsam mit Seniorenbetreuerin Claudia Hiemann (2.v.r.) Babymützen und Strümpfe an die Schwestern Jacqueline und Annette (v.l.).

Das „Herzstück der wohl weltweit größten Kinderkrebsstudie“

Was Leipzigs uni-Nuklearmedizin aus den spenden der stiftung Mitteldeutsche kinderkrebsforschung macht

„Na, was wir hier tun, ist an sich nichts, n was man so richtig in Szene setzen kann. Viele digitale Arbeitsplätze halt, viele Bildschirme …“, meint die Leitende Oberärztin der Leipziger Uni-Klinik für Nuklearmedizin, Regine Kluge, sich etwas ratlos in ihrem Refugium umblickend, als Peter Männig von der Stiftung Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung und die LVZ bei ihr aufschlagen. Doch just da, wo „spektakuläre“ Fotos nicht drin sind, hat Männigs Stiftung im Sommer 15000 Förder-Euro überbracht. Seit 2006 waren es sogar schon 130 000 Euro. Denn Kluge und ihr Team forschen an bildgebenden Verfahren zu Lymphdrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen. Und das wiederum hat ganz viel mit Leben und Tod der betroffenen jungen Patienten zu tun.

„Unsere Arbeit, die die Stiftung zum Glück unterstützt, ist ein Herzstück der wohl weltweit größten Kinderkrebsstudie“, sagt die Professorin. Die Leipziger Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fachdisziplinen hat vor mehr als zehn Jahren ein neues Konzept insbesondere zur Behandlung von Hodgkin-Lymphomen erarbeitet, das international große Beachtung fand. „So entstand ein großer Netzwerk-Verbund, dem inzwischen 22 Länder angehören

darunter Frankreich, Großbritannien, Italien oder Australien. Wenn etwa in Australien ein Kind erkrankt, senden die behandelnden Ärzte alle Bilddaten direkt per Computer zu uns. So kann schnell und präzise das Ausmaß der Erkrankung erfasst und eine für den jeweiligen Patienten maßgeschneiderte Behandlungsstrategie festgelegt werden.Dieses Konzept hat dazu geführt, dass sich die Überlebensrate der Kinder enorm verbessert hat – sie liegt mittlerweile bei mehr als 95 Prozent“, meint die Leipziger Nuklearmedizinerin.

Ein großes Problem seien jedoch noch immer die Folgeschäden der intensiven Behandlung, die auf Chemotherapie und Bestrahlung basiert: Die jungen Patienten ereile oft das Schicksal, später, als junge Erwachsene, einen anderen Krebs zu bekommen und möglicherweise dann daran zu sterben. Eine Bestrahlung, die beim Hodgkin-Lymphom häufig große Teile des Körpers erfasst, gefährde den Organismus im Kindesalter mehr als im höheren Lebensalter.„Fast alle tragen Schäden an Herz und Lunge davon, die Brustentwicklung kann ausbleiben und einige können später keine Kinder mehr bekommen“, sagt Kluge. „Kurz: Unser Ziel war es, die Strahlentherapie aus dem Behandlungskonzept nach Möglichkeit herauszulösen. Was uns dabei in die Hände spielte, war die Entwicklung der PET in den 90er Jahren.“

PET, die Positronenemissionstomografie, gehört zu den sogenannten nuklearmedizinischen bildgebenden Verfahren Dabei werden mit Hilfe winziger radioaktiv markierter Teilchen und einer speziellen Kamera Stoffwechselvorgänge im Inneren des Körpers sichtbar gemacht. „Ein Verfahren mit hohem prognostischen Wert – gerade im Hinblick auf Krebserkrankungen Gleich nach Beginn einer

Chemotherapie etwa lässt sich damit sehr schnell feststellen, ob der junge Patient darauf anspricht oder nicht, ob die Chemo es schafft, den Stoffwechsel der Tumorzellen vollständig zu zerstören Und wo das der Fall war und ist, haben wir uns ab 2007 getraut, die Bestrahlung

tienten die Strahlentherapie zu vermeiden Noch liegen die endgültigen Ergebnisse der Studie nicht vor, aber sagen kann man schon: Es hat funktioniert, die Kinder, die sehr gut auf die Chemotherapie ansprachen, sind fast alle auch ohne Strahlentherapie geheilt worden und wir

stichwort: Nuklearmedizin

ein Nuklearmediziner arbeitet mit radiopharmaka. Das sind speziell hergestellte, mit einem geeigneten radionuklid versehene trägerstoffe, die sich im menschlichen körper an ganz bestimmte Zielstrukturen binden. Meist werden sie in die blutbahn eingespritzt und finden dann selbstständig ihre Zielstruktur im körper – einerseits um krankheiten auf die spur zu kommen, und andererseits, um krankheiten zu behandeln. Zur Diagnose dienen bildgebende Verfahren wie szintigrafie oder Pet (Positronenemissionstomografie). Damit können Funktionsprozesse im körper abgebildet werden – im gegensatz zu

wegzulassen“, erklärt Kluge, deren Arbeitsgruppe in der Uni-Klinik im Rahmen des Kinder-Hodgkin-Netzwerkes die PET-Untersuchungen der Patienten aller 22 Länder auswertet und hierbei eng mit der Kinderonkologie in Gießen und der Radiologie/Strahlentherapie in Halle zusammenarbeitet.„So ist es uns gelungen, bei etwa der Hälfte der fast 2200 in die Studie einbezogenen, jungen Krebspa-

bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie (Ct), die hauptsächlich darauf angelegt sind, strukturen zu zeigen. bei der behandlung werden radiopharmaka eingesetzt, die ihre energie unmittelbar am Ort der bindung freisetzen. am bekanntesten ist die radiojodtherapie bei schilddrüsenerkrankungen. besonders rasant entwickeln sich derzeit nuklearmedizinische Methoden zur tumorbehandlung tumorzellen tragen spezielle chemische erkennungsmerkmale, daran können speziell entwickelte radiopharmaka andocken und die tumorherde dann ganz gezielt bestrahlen. UN

blicken mit Freude voraus, dass die heutigen Patienten künftig deutlich gesündere Erwachsene werden“, sagt Kluge. Zu Gesicht bekommen die Leipziger Ärzte die betreffenden Kinder aus den beteiligten Ländern fast nie. „Lediglich“ bis zu fünf junge Hodgkin-Lymphom-Patienten registriert das Uni-Klinikum jährlich selbst. Kluge und Team erstellen hingegen rund 1000 externe Netzwerk-Befunde im

Jahr Ende 2015 schloss sich bereits eine neue Studie an. „Jetzt streben wir danach, künftig bei 80 Prozent der betroffenen Kinder ohne Bestrahlung auszukommen. Das könnte gelingen, weil wir durch das große Netzwerk in kurzer Zeit viel Wissen über eine – eigentlich seltene – Krankheit gewinnen können. Das ist ein weltweit einmaliger Datenschatz. So konnten wir unsere Auswerteverfahren optimieren und neue Faktoren, die den individuellen Krankheitsverlauf beeinflussen, erkennen.“ Forschen kostet jedoch Geld. „Für einen Teil der Patienten vergüten die Krankenkassen unsere Befunderstellung Die Forschungsprojekte werden von der Deutschen Krebshilfe unterstützt. Doch wir benötigen unbedingt eine Vollzeitstelle für einen versierten Arzt, um für jeden betroffenen Patienten umgehend eine Therapieentscheidung zu treffen, denn die Behandlung darf keinesfalls durch Wartezeiten unterbrochen werden.Auch ohne Dokumentationsassistent ist die Arbeit nicht zu leisten“, sagt Kluge. Hier sei man über den treuen Beistand der Stiftung Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung, die 2013 aus der Peter-EscherStiftung hervorging, wirklich glücklich. Stiftungsmann Männig wird dies gern den Seinen übermitteln. Gegenüber der LVZ kündigte er indes an, für Kluge und ihr Team noch 2016 „ein Leuchtturmprojekt“ zu starten. „Dafür wollen wir insgesamt 100 000 Euro Fördermittel ausreichen“, so der Vorstandsassistent.

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Professorin Regine Kluge (rechts) und Dr Lars Kurch werten Digitalbilder eines am Hodgkin-Lymphom, einer seltenen Art von Lymphdrüsenkrebs, erkrankten Kindes aus. Kurchs Stelle ermöglichen Spendengelder. Fotos: Wolfgang Zeyen

Was macht eigentlich eine Nuklearmedizinerin?

Prof Dr Regine Kluge erklärt Arbeitsinhalt und Tagesablauf

„Das Faszinierende an der Nukle- n armedizin ist, dass sie Funktionen im lebenden Körper sichtbar machen kann. Genau das hat sich seit tausenden Jahren jeder Arzt gewünscht. Denn: Um zu verstehen, woran ein Mensch leidet, und zu schlussfolgern, wie er am besten zu behandeln ist, bietet der Blick auf das arbeitende Organ – ohne den Körper öffnen zu müssen – entscheidende Erkenntnisse.“ Man merkt ihr die Begeisterung an. Dabei ist sie schon seit über 20 Jahren Nuklearmedizinerin. Prof. Dr. Regine Kluge, Stellvertretende Direktorin der Klinik für Nuklearmedizin, liebt ihren Beruf. Auch weil das Arbeitsspektrum vom Kind bis zum Greis, vom Auge bis zum Zeh reicht.

Wie wird die Lunge durchblutet und belüftet? Wie läuft der Knochenstoffwechsel? Wie steht es um die Nierenfunktion? Was verändert sich, wenn eine Demenz entsteht? Der Nuklearmediziner kann seinen Kollegen, also den Pulmologen, den Orthopäden, Nephrologen oder Psychiatern bedeutsame Antworten bei der Diagnose geben. Und auch bei der Behandlung: Schließlich ist es auch möglich, Prozesse in Tumoren sichtbar zu machen

Damit wird deutlich, wie der Krebs auf die Behandlung reagiert „Die Nuklearmedizin ist ein weites, höchst interessantes und dabei sehr anspruchsvolles Feld“, fasst Prof Kluge zusammen.„Ein besonderer Aspekt bei uns ist, dass unser Fach sehr dynamisch ist. Werden in der Grundlagenforschung neue Mechanismen bei Erkrankungen erkannt, ist es unser Ziel, entsprechende Methoden zu finden, diesen Mechanismus sichtbar zu machen.“

Sie nennt ein einfaches Beispiel: In der Grundlagenforschung über Ursachen von Depressionen wird erkannt, dass ein bestimmter Transmitter an bestimmte Rezeptoren andockt und so den Menschen froh und glücklich macht. Geht beim Andocken etwas schief, wird der Mensch nicht froh und glücklich, sondern vielleicht depressiv. Die Nuklearmedizin versucht diesen Mechanismus, also das Andocken, sichtbar zu machen Dafür müssen die Ärzte und Wissenschaftler unter anderem herausbekommen, wie man den Transmitter kennzeichnen, also von außen beobachtbar

machen kann. Dann sieht man, was er macht. Und noch viele Schritte weiter kann dann vielleicht ein Medikament entwickelt werden, dass das Andocken verbessert Mit besonderem Engagement beschäftigt sich die Nuklearmedizinerin mit Möglichkeiten, Kindern mit Lymphdrüsenkrebs zu helfen Viel Zeit und Kraft investiert sie, damit Therapien optimiert werden.„Früher wurde jedes Kind, das Lymphdrüsenkrebs hatte, mit Chemotherapie behandelt und bestrahlt. So konnte erreicht werden, dass fast alle kleinen Patienten geheilt werden.“, erzählt sie. „Wenn man aber die Langzeitdaten der behandelten Kinder auswertet, sieht man, dass gerade die Bestrahlungen im Kindesalter auch sehr große Risiken darstellen. Ich beschäftige mich seit 2002 damit und kann sagen: Heute werden 75 Prozent der Kinder ohne Bestrahlung therapiert – und das mit Erfolg.“ Prof Kluge ist die Referenznuklearmedizinerin einer internationalen Studie zum Lymphdrüsenkrebs bei Kindern Tausende Patienten weltweit sind an dieser Studie beteiligt, wöchentlich kommt eine lange Liste, viele Daten fallen an und müssen ausgewertet werden.„Aber ich hatte ja schon als Kind ein Faible für Zahlen“, schmunzelt sie über sich selbst.

Nicht nur die Zahlen haben sie seit der Schule

begleitet, sondern auch die Musik und die Literatur Prof Kluge liebt nicht nur Bach, Mendelssohn, Brahms und Bruckner, sondern singt selbst im BachChor, an dem Ort, wo Bach selbst früher seine Werke dirigierte, der Nikolaikirche Leipzig In Sachen Literatur gehört Prof Kluge zu einem literarischen Quartett, zu dem sich vier Frauen der unterschiedlichsten Profession ganz eigennützig zusammengetan haben.„Wir treffen uns alle sechs bis acht Wochen.Abwechselnd schlägt eine von uns ein Buch vor, das sie gerade besonders interessiert Beim nächsten Mal haben es alle gelesen und es wird darüber diskutiert. Das Schöne daran ist, dass man so literarisch über den eigenen Tellerrand schauen muss. Man wird mit Themen und Gebieten konfrontiert, denen man sich allein wahrscheinlich nie zugewendet hätte und entdeckt oft eine neue Welt für sich.“

Zurück in die Klinik: Hierher kommen Patienten nicht nur zur Diagnose, sondern auch zur Therapie. Beispielsweise Prostata-Operierte.„Nach der OP liegt der PSA-Wert, der Hinweise auf die Aktivität eines Prostatakrebses geben kann, meist bei null.Wenn der Wert wieder ansteigt, kommen wir ins Spiel“, erklärt Prof Kluge. „Denn wir können den Krebs nicht nur im gesamten Körper lokali-

sieren, sondern gleich per Bestrahlung von innen bekämpfen Das geschieht auf unserer Therapiestation und daran sieht man, wie sich unser Fach ständig verändert, weiterentwickelt. Früher hatten wir nur Schilddrüsenpatienten auf unserer Bettenstation, heute gehören dazu auch Prostatapatienten – die Möglichkeiten der Nuklearmedizin sind noch lange nicht ausgeschöpft.“

„Viele Patienten wundern sich, dass manche Untersuchungen bei uns sehr zeitaufwändig sind“, erzählt die Nuklearmedizinerin aus ihrem Arbeitsalltag „Freilich geht eine Röntgenaufnahme sehr viel schneller Es ist eben kein Foto, das wir machen, sondern bei jeder Untersuchung läuft ein ganzer Prozess im Körper ab, den wir beobachten Bei manchen Untersuchungen muss man dem Körper mehrere Stunden Zeit lassen.“

Ab früh 4 Uhr treffen Physiker und Laborkollegen die Vorbereitungen für die Untersuchungen Der erste Patient ist um 7.30 Uhr dran. „Da steckt schon eine Menge Arbeit und Zeit in der Spritze, die er bekommt“, so Prof Kluge. „Und viel Logistik. Einige der speziell für den jeweiligen Patienten produzierten Stoffe sind nur wenige Minuten haltbar Es ist schon eine sehr filigrane Technik, um die Prozesse im Körper sichtbar zu machen.“ Neben all den reizvollen Aspekten der Arbeit gibt es natürlich – wie überall – auch zeitaufwändige Regularien, die eingehalten werden müssen. Immerhin geht es hier um Strahlung; da ist viel zu messen und zu dokumentieren Zudem gibt es arzneimittelrechtliche Vorschriften, weil die Nuklearmedizin ja selbst Arzneimittel herstellt. Die Reihen der Ordner, in denen genau dokumentiert ist, was, wann, wo, wer bekommen hat, füllen ganze Wände.

Indes: Die ganze Bürokratie kann die Herausforderungen und die Arbeitsfreude nicht schmälern Nicht umsonst hat sich die Tochter von Prof Kluge entschieden, den gleichen Weg wie ihre Mutter zu gehen. „Ich bin ganz unschuldig“, beteuert die Vize-Direktorin der Klinik für Nuklearmedizin. „Eigentlich wollte sie etwas anderes machen und war nur für ein Praktikum bei uns. Am Ende sagte sie zu meinem Erstaunen: Das ist genau das, was ich will.“ Uwe Niemann

Leipziger Nuklearmediziner an der Spitze internationaler Gremien

Fünf Professorinnen und Professoren der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am UKL sind in diesem Jahr in Schlüsselpositionen der beiden weltweit größten Fachgesellschaften für Nuklearmedizin SNMMI und EANM gewählt worden.

Die „Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging“ (SNMMI) und die„European Association of Nuclear Medicine and Molecular Imaging“ (EANM) repräsentieren als die beiden weltweit größten Dachorganisationen auf dem Gebiet der Nuklearmedizin und Molekularen Bildgebung weit über

23 000 Mitglieder Die Arbeit in den jeweiligen Komitees dieser Gesellschaften beeinflusst und bestimmt die wissenschaftliche und berufliche Ausrichtung maßgeblich, sowohl auf medizinischem als auch auf technischem

Gebiet Prof Henryk Barthel ist derzeitiger Präsident des Brain Imaging Councils der SNMMI. Prof Swen Hesse und Prof Bernhard Sattler vertreten als Chair jeweils das Neuroimaging und das Physics Committee der EANM. Innerhalb dieser europäischen Fachgesellschaft ist Prof Regine Kluge im Paediatrics Committee für die

Fort- und Weiterbildung zuständig, und Prof Marianne Patt ist derzeit stellvertretende Vorsitzende des Radiopharmacy Committee „Das zeigt, welches Ansehen die Leipziger Nuklearmedizin in Europa und weltweit, insbesondere im Bereich der Neuronuklearmedizin und Molekularen Bildgebung, aber auch ihrer naturwissenschaftlichen Schwesterdisziplinen, der Medizinphysik und Radiochemie, genießt Darauf bin ich sehr stolz“, so Prof Dr Osama Sabri, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. ukl

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Prof Regine Kluge ist Nuklearmedizinerin. Am UKL ist sie stellvertretende Direktorin der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. Fotos: Stefan Straube Prof Henryk Barthel, Prof Bernhard Sattler, Prof Marianne Patt, Prof Regine Kluge und Prof Swen Hesse (v.l.n.r.) sind an die Spitze von Fachgremien gewählt worden.

Ein Dankeschön für Dr. Matthias Gresens

Ines-Katrin Lindner (rechts) ist Patientin bei Oberarzt Dr Matthias Gresens. Mit einem „Blumenstrauß des Monats“ wollte sie sich, auch im Namen vieler Rheuma-Patienten, für seine Arbeit bedanken Gemeinsam mit Silvia Seyfarth (links), Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Leipzig der Rheuma-Liga Sachsen, überraschte sie Dr Gresens vor einer Untersuchung „Er kümmert sich mit viel Einfühlungsvermögen um seine Patienten, klärt geduldig auf und entscheidet mit dem Patienten“, sagte Lindner. „Sie machen mich verlegen“, freute sich Dr Gresens und fügte hinzu: „Der Arzt soll sich um den Patienten drehen, nicht umgekehrt.“

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat, sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon unter 0341 - 97 15905.

Das Team der „Liebigstraße aktuell“

Risikoarmes Verfahren soll Knie- oder HüftEndoprothesen im OP mittels Wärme lösen

UKL-Mediziner forschen gemeinsam mit Materialwissenschaftlern der Uni Leipzig zu neuer Methode für Prothesenwechsel

SogenannteWechseloperationen zur n Erneuerung einer Knie- oder Hüftprothese werden immer häufiger Ursache ist die steigende Lebenserwartung und damit das höhere Alter der Patienten, deren Gelenkersatz nach der durchschnittlichen Standzeit einer Endoprothese von 10 bis 15 Jahren erneuert werden muss. Um das mit diesen Operationen verbundene Risiko zu verringern, arbeiten Orthopäden und Unfallchirurgen des Universitätsklinikums Leipzig gemeinsam mit Materialwissenschaftlern der Universität Leipzig an einer innovativen Methode zur Loslösung der alten Endoprothesen.

Beim Einsatz eines neuen Gelenks werden gerade bei älteren Patienten die Endoprothesen zur besseren Verankerung in speziellem Zement eingebettet und so stabilisiert Muss die Endoprothese dann wieder gewechselt werden, steht der Arzt im Operationssaal vor der Aufgabe, das künstliche Gelenk aus dem Zementbett zu lösen. Der herkömmliche Weg dafür ist der Einsatz von Hammer und Meißel.

„Dieses mechanische Verfahren ist immer auch mit Risiken wie Knochenverletzungen verbunden, je schwächer die Knochensubstanz beispielsweise aufgrund des hohen Alters der Patienten ist, umso mehr“, erklärt Dr Mohamed Ghanem, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des UKL. Waren früher Endoprothesenwechsel eher Ausnahmefälle, so steigen inzwischen die Zahlen dieser

Materialwissenschaftler Prof Frank Dehn von der Uni Leipzig, die beiden UKL-Mediziner Dr Mohamed Ghanem und Prof Christoph Josten von der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie sowie Materialwissenschaftler Dr Andreas König (v.l.n.r.) im Labor für multifunktionale Konstruktionswerkstoffe der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Uni Leipzig.

Eingriffe. „Unsere Patienten werden immer älter - damit müssen wir auch die Endoprothesen häufiger erneuern als noch vor 10-20 Jahren“, so Ghanem weiter Da die Patienten aber auch häufiger Begleiterkrankungen mitbringen, steigt gleichzeitig das mit den Operationen verbundene Risiko.

„Unsere Idee war daher, die traditionelle mechanische Mobilisierung des Knochenzements und damit die Lösung der alten Endoprothese

zu optimieren“, erklärt der Endoprothesen-Experte. Dazu hat er gemeinsam mit Materialwissenschaftlern der Universität Leipzig ein spezielles Verfahren entwickelt, dass den Zement durch Erwärmung weich werden lässt. „Die besonderen Eigenschaften des Knochenzements führen dazu, dass sich dessen Struktur bei einem Temperaturanstieg so verändern lässt, dass dieser plastischer wird und die Endoprothese so leichter entfernt werden kann“, erklärt

Prof Frank Dehn vom Institut für Mineralogie, Kristallografie und Materialwissenschaft an der Universität Leipzig, der zusammen mit Dr.Andreas König als Materialwissenschaftler an der Studie mitgewirkt hat.

Diese spezielle Eigenschaft des Materials haben sich die Forscher zunutze gemacht und getestet, wie sich eine Erwärmung gezielt und gleichzeitig schonend für den Patienten erreichen lässt. In einer von der Deutschen Arthrosehilfe geförderten Studie haben die Wissenschaftler eine Methodik dazu entwickelt und erprobt. „Mit unseren Versuchen im Labor haben wir den Glastransformationspunkt, also den Moment der Verflüssigung, des Knochenzementes ermittelt und gezeigt, dass der Zement mit Hilfe von Elektroden ganz gezielt erwärmt und damit flexibler gemacht werden kann“, beschreibt Oberarzt Ghanem die Ergebnisse.

Die Nutzung einer solchen thermo-mechanischen Methodik ist daher ein zukunftsweisender Ansatzpunkt zur Erleichterung der Zemententfernung und würde eine deutliche Verbesserung für Endoprothesen-Wechseloperationen bedeuten. In einem weiteren Schritt muss das Verfahren nun so angepasst werden, dass sich die derzeit nur lokale Erwärmung gleichmäßig im Zement verteilen lässt, um die Kraftaufwände für die folgende mechanische Entfernung der Ersatzgelenke weiter zu verringern. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir mit dieser Methode einen Weg gefunden haben, um künftig die Operationen für unsere Patienten sehr viel verträglicher machen zu können“, so Ghanem.

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Blumenstrauss des monats n
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Kalender

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

Vampirnacht der UKL-Blutbank

Chor-Konzert der Schola Cantorum

Am 26. September wird es musikalisch im Atrium: Die Spatzenchöre der Schola Cantorum sind ab 16 Uhr zu Gast. Mit Liedern und Gedichten im Herbst laden sie Patienten, Angehörige und Mitarbeiter zum Konzert am Lurch ein.

Liebigstraße 20a, Haus 6 Atrium (am Lurch) 16 Uhr

Museum im Krankenhaus

Dr Birgit Scheps-Bretschneider, Kustodin für Australien/Ozeanien des Grassi-Museums für Völkerkunde, hält zum Jubiläum der Veranstaltungsreihe „Museum im Krankenhaus“ einen Vortrag mit Reisegeschichten aus der Südsee und Australien. Sie verspricht „vergnügliche Reisegeschichten, die man nicht im Fachbuch findet“.

gen in persönlichen Gesprächen an die Mediziner zu stellen.

Liebigstraße 20, Haus 4 Seminarraum 0015/0016 „Justus von Liebig“

9.30 Uhr

Laufende Ausstellungen

Leipziger Ansichten.

Fotografien

Fraktale und andere Landschaften. Siebdrucke und Acrylglasbilder

Blut spenden bis(s) kurz vor Mitternacht: Am Samstag, den 24. September, machen dunkle Gestalten die Blutbank unsicher. Spendewillige sind mit ihren Kindern und Angehörigen im Vampirschloss herzlich willkommen, denn gemeinsam spendet und gruselt es sich einfach besser! Nach dem freiwilligen Aderlass können sich die Spender dann auf ein stilechtes Fledermaus-Dinner freuen Für alle anderen Besucher stehen natürlich auch gruselige Speisen und Getränke zum Verkauf bereit. „Abgeschmeckt“ wird die abendliche Blutspende durch ein schaurigschönes Rahmenprogramm.

Johannisallee 32, Haus 8

16 – 23 Uhr

@ blutbank.uniklinikum-leipzig.de

Liebigstraße 20, Haus 4 Beratungsraum Chirurgie II (A0127) gegenüber Turm A

Bitte folgen Sie der Ausschilderung.

Beginn: 14.15 Uhr

15. Oktober

Pankreas-Patiententag

Zum Pankreas-Patiententag von Universitätsklinikum Leipzig und dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V sind alle Patienten und Angehörigen von Betroffenen eingeladen Im Mittelpunkt stehen unter anderemdie Themen Ernährung, Diabetes und Therapiemöglichkeiten bei Pankreas-Erkrankungen Zudem besteht die Möglichkeit, Fra-

Die Mitglieder des „Fotoclubs Berggut“ im Heimatverein Leipzig-Holzhausen haben es sich für eine aktuelle Ausstellung am UKL zur Aufgabe gemacht, Entwicklungen im Stadtbild Leipzigs zu dokumentieren. Dabei zeigen sie ihre persönliche Sichtweise auf ihre Stadt in den letzten Jahren und beziehen sich zugleich auf die 1000-jährige Ersterwähnung von Leipzig im Jahr 1015. Die Mitglieder des Fotoclubs haben dafür ihre besten Werke zusammengetragen, um Neues, aber auch Erhaltenswertes – vor allem auf dem Gebiet der Architektur – in ihren Bildern zum Ausdruck zu bringen Ebene 0 der Universitätszahnmedizin Liebigstraße 12 (Haus 1)

Zu sehen bis 30. September.

Thematische und schöpferische Kontinuität zeichnen die Bilder des Leipziger Künstlers Hans Bagehorn aus. In unterschiedlichen Medien – in den letzten Jahren vor allem Acrylmalereien und Siebdrucke – sucht Bagehorn Formeln für Emotionen und generiert eigenständige Weltausschnitte. Diszipliniert und kontrolliert schichtet er Formationen auf, verbindet sie mit aus der Natur entlehnten, geografischen oder geometrischen Gestalten, die er eigenwillig gliedert. Alle Nuancen sind aufeinander abgestimmt und ergeben eine Komposition mit Ausgewogenheit.

Räume der Kinderradiologie, Liebigstraße 20a, Haus 6

Zu sehen bis 30. September.

sehen / empfinden / gestalten.

Digitale Fotografie

Grafik : H. Bagehor n Fo to Fo to club Be rg gut

Unter dem Titel „sehen / empfinden / gestalten“ zeigt Gerhard Hopf digitale Fotografien. Die Motive seiner Fotos sind vielfältig, darunter sind Landschaften und Stillleben. Er studierte Fotografie und war freiberuflich für Presse, Verlage und Industrie tätig Räume der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörige Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W, 1. Etage Zu sehen bis 30. Dezember.

Über 550 Besucher beim Kinderfest von LIFE Child

Binnen fünf Jah- n ren haben 4000 Kinder und ihre Familien an der Leipziger Langzeitstudie LIFE Child mit einem umfassenden Untersuchungsprogramm teilgenommen –als Dankeschön lud das LIFE Child Team Ende August zu einem bunten Sommerfest ein. Zusammen mit der sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, wurde der Tag mit 550 Gästen gefeiert.

„Das Fest war sehr gelungen und ich bin stolz auf die Arbeit des Teams“, freut sich Prof.Wieland Kiess, Projektleiter von LIFE Child. „Die Kinder und Familien waren begeistert. Der Erfolg des Festes ist für die zu-

künftige Arbeit von LIFE Child ein wichtiges Ereignis.“ Bei sommerlichen Temperaturen konnten die Kinder unter anderem Lama Horst aus dem Zoo Leipzig persönlich kennenlernen oder mit Bulli vom RB Leipzig auf die Torwand schießen. Großes Interesse zeigten die großen und kleinen Gäste auch an den Sportarten Judo, Lacrosse, Hockey und Stand Up Paddling,

Fo to s: Univ ersität Le ip zig/S we n Re ichhold

die sie auf dem Kinderfest direkt ausprobieren konnten Die Studienambulanz LIFE Child gehört zum Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig Über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren werden die Teil-

nehmer der Langzeitstudie – Schwangere, Neugeborene, Kinder und Jugendliche – in ihrer Entwicklung begleitet und dabei ganzheitlich und interdisziplinär zu ihrer jeweiligen sozialen, psychischen und medizinischen Lebenssituation untersucht.

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Gäste konnten Sportarten wie Judo, Lacrosse und Hockey direkt vor Ort ausprobieren n
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4. Oktober
24. September 26. September

Psychologie in Leipzig –Geburt einer Wissenschaft

Ausstellung der Kustodie und des Instituts für Psychologie der Universität Leipzig

Leipzig gilt als der Geburtsort der n modernen Psychologie, einer Schnittstellenwissenschaft zwischen Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Das durch Wilhelm Wundt 1879 an der Leipziger Universität gegründete, weltweit erste Institut für Psychologie wurde bald zu einem Mekka wissenschaftlicher Enthusiasten, die den „Geist von Leipzig“ in alle Welt trugen: Hier sollte das Seelische endlich messbar gemacht und seine körperlichen sowie kulturellen Grundlagen untersucht werden. Eine interaktive Ausstellung, die am 14. September eröffnet wurde und bis zum 16. Dezember in der Galerie im Neuen Augusteum zu sehen ist, beleuchtet Geschichte und Gegenwart der Psychologie

Thematisch passt sie zum 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, der vom 18. bis 22. September 2016 an der Universität Leipzig stattfindet Über 2500 Wissenschaftler präsentieren und diskutieren auf dem Kongress aktuelle Forschung und fachpolitische Themen

Besucher sind dazu eingeladen, sowohl die Anfänge der wissenschaftlichen Psychologie in Leipzig als auch ihre modernen Weiterentwicklungen kennenzulernen Wie forscht die moderne, stark experimentell orientierte Psychologie und welche Antworten gibt sie? Historische Herangehensweisen und moderne Methoden werden einander gegenübergestellt und verglichen. Fünf Themenkomplexe stellen exemplarisch dar, welche Fragen Psychologen damals wie heute beschäftigen:Von grundlegenden Fragen, wie der Funktionsweise des Gehirns, der Messung geistiger Vorgänge oder dem Einfluss von Gruppen und Kulturen, reicht das aufgeworfene Spektrum

Öl-Porträt des Wissenschaftlers von Heinz Wagner

bis zu angewandten Fragestellungen, wie „Was empfinden wir (weshalb) als schön?“ oder „Was ist eigentlich normal?“

Im historischen Teil der Ausstellung lassen originale Exponate die Zeit der Institutsgründung wieder aufleben. Das Arbeitszimmer Wilhelm Wundts mit Schreibtisch,

Arbeits- und Versuchsgeräten wird in der Ausstellung nachgebildet. Historische Fotografien, Illustrationen,Auszüge aus dem Briefwechsel und ein Tondokument zeichnen ein lebendiges Bild von dem berühmten Begründer der wissenschaftlichen Psychologie. Ein Globus zeigt die späteren

Wirkungsstätten ausgewählter Schüler und wissenschaftlicher Gäste und somit den Einfluss der Leipziger Arbeitsgruppe Wilhelm Wundts auf Institutsgründungen weltweit.

Die Ausstellung ist interaktiv: Es können sowohl historische als auch aktuelle Untersuchungsmethoden ausprobiert werden In Demonstrationsstudien erhalten Besucher einen unmittelbaren Einblick in die Forschung, indem sie selbst zur „Versuchsperson“ werden.An Experimentierstationen mit Rechnerterminals können Test- und Reaktionszeitaufgaben bearbeitet werden, die Aufschluss über basale Prozesse des Denkens (zum Beispiel zum Sprachverstehen oder der geistigen Verarbeitung von Bildern) oder auch die eigene kognitive Belastbarkeit erlauben Die Besucher können im Selbstexperiment auch erleben, wie ihre Einstellungen zur Geschlechterbeziehung zwischen Mann und Frau unmerklich durch ihre eigenen Gruppenzugehörigkeiten verzerrt werden Ein Riesengehirnscan zeigt die strukturelle Anatomie des menschlichen Gehirns. Das 3D-Video „Fire & Wire“ führt vor, wie das Gehirn funktioniert: als Netzwerk getrennter, aber strukturell eng verbundener Areale – ein komplexes Zusammenspiel neuronaler Aktivität (feuernde Neuronen). Über einen Eye-Tracker können die Besucher anhand von Gemälden nachvollziehen, in welcher Abfolge die Betrachtung eines Bildes verläuft. Susann Huster

Die Ausstellung in der Galerie im Neuen Augusteum (Augustusplatz 10) wird am 13. September um 18 Uhr eröffnet. Sie ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr sowie samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro Studierende zahlen nichts.

Biochemiker entwickeln Methode zur Entwicklung maßgeschneiderter Enzyme

Verfahren vereinfacht klassische chemische Synthese und spart Geld

Biochemikern der Universität Leipzig n ist es gelungen, eine effiziente und kostengünstige Methode zur Herstellung „maßgeschneiderter Enzyme“ zu entwickeln, die für die chemische und die Waschmittelindustrie sowie andere Branchen unerlässlich sind. Prof. Dr. Andrea Robitzki, Direktorin des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums (BBZ), und ihr Team forschten drei Jahre lang an einem Verfahren, bei dem speziell designte Enzyme auf einem Biochip mit 96 Elektroden entstehen. Diese können bei jeder klassischen chemischen Synthese als natürliche Katalysatoren verwendet werden. Dadurch wird der bisher bei diesem Verfahren benutzte und sehr kostenintensive sogenannte Ko-Faktor – ein künstlicher Katalysator zum Aktivieren der Enzyme – nicht mehr gebraucht. Die Wissenschaftler haben

ihre Forschungsergebnisse im Fachjournal „Biosensors and Bioelectronics“ veröffentlicht.

Bei diesem komplizierten Verfahren werden Mikroelektroden auf einer BiochipPlatte und ein darauf aufgebrachtes Enzym unter Strom gesetzt. Das Enzym und die Mikroelektroden sind so optimiert, dass dadurch die Elektronen direkt auf das Enzym übertragen werden können. Dadurch wird das Enzym aktiviert und ist in der Lage, eine chemische Reaktion zu katalysieren. Diese derart optimierten „DesignEnzyme“ sind beispielsweise eine wichtige Grundlage für die Herstellung von Waschmitteln. „Ziel ist es, eine chemische Reaktion zu ermöglichen – ohne den teuren KoFaktor zur Aktivierung des Enzyms. Das ist uns jetzt gelungen“, sagt Robitzki. Da der Biochip über 96 Elektroden verfügt,

können bis zu 96 verschiedene Enzyme gleichzeitig mit verschiedenen Substanzen in Verbindung gebracht werden So können die Fachleute viel einfacher und schneller als bisher testen, welches Enzym sich am besten beispielsweise für die Waschmittelherstellung eignet, etwa die Reinigungskraft verbessert

„Es ist sehr kompliziert, solche Enzyme zu entwickeln“, erklärt Robitzki. Sie und ihr Team haben dafür lange an hochmodernen Geräten, teilweise auch im Reinraum, gearbeitet Besonders schwierig war es unter anderem, die genau passende Niedrigspannung oder den richtigen Winkel zu finden, mit dem das Enzym auf die Mikroelektroden aufgebracht wird Noch befindet sich der Prototyp aus Robitzkis Arbeitsgruppe in der Entwicklung Der entscheidende Schritt ist jedoch geschafft. Ziel ist eine industrielle Nutzung dieser maßgeschneiderten Enzyme. „Dafür haben wir jetzt die Grundlage geschaffen“, sagt der Biochemiker Dr.Heinz-Georg Jahnke, der Ko-Autor des Papers ist. Die Leipziger Forscher denken, dass ihr Prototyp in zwei bis drei Jahren im großen Maßstab für die industrielle Katalyse einsetzbar sein wird

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Arbeitsplatz eines Institutsgründers: Der Schreibtisch des Psychologen Wilhelm Wundt. An der Wand das
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„Dann gehe ich in Verteidigungshaltung“

Hochkultur, Freie Szene, Friedliche Revolution – nach 100 Tagen im Amt weiß Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke, was alles auf sie zukommt

Seit dem 10. Juni ist Skadi Jennicke n (Die Linke) Leipzigs Kulturbürgermeisterin. Über die Kulturfinanzierung, die Erinnerung an die Friedliche Revolution, den Streit um die Runde Ecke und ihre ersten 100 Tage im Amt sprach die LVZ mit der 38-jährigen früheren Stadträtin.

Was ist das Wertvollste in Ihrem Ar- n beitszimmer?

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Wenn Sie nach materiellen Werten fragen: Zum Aufhängen von Kunst fehlte mir bislang die Zeit.

Das heißt, das mehr als eine Viertel- n million Euro teure Kulturgutachten Actori, das der Stadtrat 2011 zur Finanzierung der Eigenbetriebe Kultur erstellen ließ, ist für Sie nicht mehr präsent?

Den Ordner mit dem Gutachten habe ich aus meinem Home Office mit ins Büro gebracht. Er steht hier griffbereit, den Inhalt habe ich ohnehin präsent.

Vor zwei Jahren haben Sie im Kommu- n nalwahlkampf zur Finanzierung der städtischen Kulturlandschaft in Leipzig gesagt: „Wir brauchen mittelfristig Strukturveränderungen.“ Heute sind Sie Kulturbürgermeisterin. Haben Sie schon angefangen, Ihre Ankündigung umzusetzen?

Der Erhalt der Eigenbetriebe bedeutet keinen strukturellen Stillstand. Strukturveränderungen gibt es immer, sie sind ein laufender Prozess. Das passiert auch in den Häusern Sie haben sich in den letzten Jahren in ihren internen Abläufen erstaunlich verändert. Im Ergebnis steigen auch die Zuschauerzahlen.

Ihre Partei, die Linke, hat seinerzeit n immerhin das Modell einer Verwaltungsfusion von Oper und Gewandhaus bevorzugt.

Das war damals nicht mehrheitsfähig, wie auch keine andere der diskutierten Optionen. Das habe ich auch als Bürgermeisterin zu akzeptieren. Es gibt aktuell den Antrag der CDU, den Eigenbetrieb Gewandhaus in eine privatrechtliche Stiftung umzuwandeln. Das halte ich für ausgesprochen schwierig, weil es dann kein öffentliches Orchester mehr ist und der öffentliche Zugriff auf das Gewandhaus stark reduziert ist. Man kann aber durchaus das Modell einer öffentlichrechtlichen Stiftung für das Gewandhaus prüfen Dann reden wir von einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren und auch von Landes- und Bundesbeteiligungen.

Actori wurde vor dem Hintergrund ei- n ner Begrenzung der städtischen Kulturausgaben für die Eigenbetriebe Kultur initiiert Doch stattdessen sollen die Jahresausgaben bis 2020 von heute 88,8 Millionen Euro auf 97 Millionen Euro steigen. Der Solidarpakt läuft Ende 2019 aus, was für Leipzig Einnahmeverluste von mehr als 200 Millionen Euro bedeutet. Wie wollen Sie da die Finanzierung der Kultur sicherstellen? Jetzt liegen die Schwerpunkte auf Schulen, Kindertages-

stätten und der Integration von Flüchtlingen.

Dass wir eine weitgefächerte und mit großem Anteil am Haushalt finanzierte Kulturlandschaft haben, trägt wesentlich dazu bei, dass es hier in der Stadt ein verhältnismäßig offenes und lebendiges Klima gibt Dazu leisten auch die Eigenbetriebe ihren Anteil. Richtig ist, dass der städtische Haushalt nicht in dem Maße wächst wie die Ausgaben. In einer wachsenden Stadt wäre es aber vollkommen kontraproduktiv, bei den Kulturausgaben zu kürzen Der Stadtrat entscheidet in dieser Woche über eine Zuschussvereinbarung und damit über eine verlässliche Finanzierung bis zum Jahr 2020. Wenn der Stadtrat bei den Kulturausgaben kürzen möchte, müssen wir darüber diskutieren Doch dann werde ich in die Verteidigungshaltung gehen. Ich finde es völlig indiskutabel, einen dieser Eigenbetriebe etwa zu schließen oder ein Ensemble aufzulösen

Keine Schließung, wohl aber eine n Standortdebatte ist gerade um das Schulmuseum entbrannt. Sollte es aus der Runden Ecke ausziehen?

Wenn wir das Schulmuseum – der Begriff wirkt zugegebenermaßen etwas antiquiert –auch als einen Ort der Demokratieschule mitdenken, dann gehört es in das Umfeld der Runden Ecke

Können sich denn Stasi-Museum, n Schulmuseum und Stasi-Unterlagenbehörde in der Runden Ecke weiterentwickeln oder produzieren die räumlichen Verhältnisse nur inhaltlichen Stillstand?

Wir befinden uns gerade in einem Prozess, diesen Standort fortzuentwickeln. Dem möchte ich nicht vorgreifen

Leipzig vermarktet sich als Stadt der n Friedlichen Revolution, verfügt aber nicht einmal über ein Dokumentationszentrum zu dieser für ihr Selbstverständnis so wichtigen Periode. Wird die Stadt so der Erinnerung an den 9. Oktober gerecht?

Das Lichtfest findet regen Zuspruch und ist ein tolles Erlebnis. Ich sehe es aber als meine Aufgabe an, die Erinnerungskultur zu 1989 weiterzuentwickeln.

Das Freiheits- und Einheitsdenkmal n war im ersten Anlauf gescheitert. Im Bundestag gibt es nun eine Bewegung zu einem neuen Versuch. Wird das Denkmal in Ihrer Amtszeit noch verwirklicht?

Die fünf Millionen Euro, die der Bund dafür in Aussicht stellte, sind für 2018 im Bundeshaushalt erst mal nicht mehr eingestellt. Ich habe aber Signale aus dem BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, d. Red.), dass – wenn wir hier ein Konzept vorstellen, das auch von der Bevölkerung getragen wird und überzeugt – man bereit ist, das Geld wieder bereitzustellen. Wir haben jetzt zunächst den Auftrag des Stadtrates zu analysieren, woran der erste Prozess gescheitert ist. Es waren durchaus überzeugende Beiträge herausgekommen, aber die Bürgerbeteiligung war

nicht hinreichend verbindlich, und der Standort war auch ein Problem. Wünschenswert wäre es, wenn eine Idee aus der Bürgerschaft heraus entsteht.

Als Stadträtin gehörten Sie zu den Vor- n kämpfern einer besseren Finanzierung der Freien Szene. Wie weit ist Leipzig vom Ziel „Fünf Prozent des Kulturhaushaltes“ entfernt, das eigentlich schon 2013 erreicht sein sollte?

Aktuell sind es 4,11 Prozent. In absoluten Zahlen: 5,35 Millionen Euro Das Ziel ist also nicht erreicht. Es wird auch schwierig, es zu erreichen, weil der Stadtrat 2014 einen Strategiewechsel vorgenommen hat. Danach werden die Zuschüsse für die Freie Szene um jährlich 2,5 Prozent dynamisiert Ich halte das im Grunde auch für die bessere Variante.

Wieso dauert es so lange, für das No- n tenrad ein paar Schilder aufzustellen, um es zu vollenden?

Es geht hier nicht um ein paar Schilder Wenn wir das Notenrad als Radweg ausweisen und touristisch vermarkten wollen, dann brauchen wir erst mal in beiden Richtungen einen durchgängigen, verkehrssicheren Radweg. Das hat für das Verkehrs- und Tiefbauamt einen erheblichen Investitionsaufwand zur Folge. Es wird daher noch einige Zeit dauern, bis das Notenrad als solches erkennbar ist. Aktuell beschäftigt uns viel mehr die

Bewerbung zum Europäischen KulturerbeSiegel Ich hielte es für einen großen Gewinn für die Notenrouten, wenn wir da eine Runde weiter kämen. Die Entscheidung, eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz, ist noch für dieses Jahr vorgesehen.

Hatten Sie in den ersten 100 Tagen n schon Gelegenheit, Ihren gesamten Verantwortungsbereich als Kulturbürgermeisterin kennenzulernen?

Ich bin noch dabei. Aber ich habe mich in den meisten Eigenbetrieben und Ämtern schon den Mitarbeitern vorgestellt. Der Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist mir wichtig. Vorige Woche habe ich die soziokulturellen Zentren besucht. Wir arbeiten jetzt an einer Fachförderrichtlinie. Mit ihr möchte ich für die soziokulturellen Zentren erreichen, dass sie künftig verlässlicher abgesichert sind. Ich finde es problematisch, dass sie immer unter der Freien Szene geführt werden, auch wenn das per Definition richtig ist, weil sie keine städtischen Einrichtungen sind. Aber für mich gehören sie zur Daseinsvorsorge Mich haben die wirklich sehr unterschiedlichen Ansätze beeindruckt, mit denen sie Soziokultur betreiben Thema bei allen ist die Integration von Flüchtlingen Sie leisten da Erstaunliches. Ich nenne als Beispiel nur die „Villa“, die 300 Ehrenamtliche im Sprachunterricht koordiniert

Interview: Klaus Staeubert, Mathias Orbeck

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Fo to Andr e Ke mpner SEITE 11 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Seit mehr als hundert Tagen im Amt: Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke

Nervenstark zum Happy End

DHfK-Handballer siegen beim Neuling Coburg 33:31

Das wird eine enge Kiste, orakelten n die Handball-Anhänger, Trainer Christian Prokop forderte „unbedingt auswärts gewinnen“. Beide Seiten sahen sich gestern Abend bestätigt Die DHfKHandballer bezwangen BundesligaNeuling Coburg in dessen Arena mit 33:31 (17:12). Vor 2634 Zuschauern im Frankenland setzten sich die Leipziger in einem spannenden Spiel am Ende nervenstark durch. Bester auf GästeSeite war Andreas Rojewski mit acht Treffern.

„Anfangs haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht, dann aber sensationell reagiert Zum Schluss war es eine kollektive Leistung bis ins Ziel, wir haben zwei Big Points gegen einen direkten Konkurrenten erkämpft“, lobte Manager Karsten Günther.

Die erste Chance hatten sofort die DHfKMänner. Nach Foul an Alen Milosevic scheiterte aber Andreas Rojewski von der Strafwurflinie. Im Gegenzug jubelten die Coburger Kurz darauf wurde Milosevic wieder zu Fall gebracht. Gleiches Manko: Den Siebenmeter versemmelte Christoph Steiert Was war los? Lukas Binder erzielte das 1:1. Doch so richtig kam der DHfK-Zug nicht ins Rollen Coach Prokop mit der ersten Auszeit – wirkungsvoll. Die Männer holten auf und zogen mit den Coburgern gleich (6:6/13.), Roman Becvar feierte nach Verletzung beim 5:6 seinen gelungenen Einstand im Trikot der Leipziger, die beim 9:8 (15.) erstmals die Führung übernahmen. In dieser Phase zeigte Keeper Jens Vortmann starke Paraden (13 insgesamt). Doch die Hausherren ließen sich nicht abschütteln. Aber auch die Gäste kämpften um jeden Ball Kurz vor dem Pausenpfiff traf Lukas Binder zum 17:12. Gleich nach Wiederbeginn stand ein Ex-

UKL und SC DHfK Leipzig – Partner seit 2008

Seit 2008 sind die Männerhandball-Mannschaft des SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet die Mannschaft als Medizinpartner und Sponsor, die Mannschaft unterstützt das UKL im Gegenzug bei verschiedenen Aktionen.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei –zum einen in Person von Prof Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem Kollegen Dr René Toussaint

(Sportmedizin am Brühl) auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur Stelle ist Zum anderen durch Banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und Spielerpate von Lucas Krzikalla. Außerdem steht das UKL den Spielern mit einer schnellen Versorgung zur Seite, von der Diagnostik bis zur OP und dem Gesundheitscheck vor Saisonbeginn.

Wir freuen uns, gemeinsam in der 1. Bundesliga zu spielen!

Ehrenamt mit Füßen getreten

Sportvereine beklagen gehäuft Vandalismus und Diebstahl in ihren Objekten

Lutz Lehmann (63), Präsident von n Lok Engelsdorf, lässt Dampf ab. „Das war ein Tiefschlag und ärgert uns maßlos. Vereinsarbeit ist vor allem ehrenamtliche Arbeit, in die Freizeit investiert werden muss Der Einbruch ins Vereinsheim kostet uns Gelder, die wir als Pächter nun wahrscheinlich zusätzlich einsetzen müssen“, ärgerte sich Lehmann über den schwarzen Donnerstag an der Hans-Weigel-Straße. Auch anderswo in der Region wurden jüngst Vereine auf dreiste Art angegriffen und Schäden verursacht.

In Engelsdorf war es nicht das erste Mal, dass die Heimstatt der 730 Mitglieder starken Sportgemeinschaft von Personen heimgesucht wurde, die der „Disziplin Diebstahl und Vandalismus“ nachgehen. Langfinger hatten es bereits vor fünf und drei Jahren auf die Rasentraktoren abgesehen. Schadenssumme jeweils um die 5000 Euro Die Versicherung zahlte nicht. Begründung: „Die Türen waren nicht ausreichend gesichert, mindestens zwei Schlösser müssen vorhanden sein“, wurde Sanitärfirmenchef Lehmann damals mitgeteilt.

Diesmal verschafften sich die Diebe den Eintritt durchs Fenster zur Straßenseite

(Videoüberwachung/Bewegungsmelder am/im Objekt). Aufihrem zerstörerischen Weg durch die Kegelbahn, die erst im Sommer durch Vereinsmitglieder auf Vordermann gebracht wurde, und die Gaststätte hinauf ins Büro des Präsidenten

traten sie sechs Türen ein Das Zimmer des Chefs wurde durchwühlt, die Alarmanlage ausgelöst.

„Es wurde Geld gesucht oder etwas, was man zu Geld machen kann“, vermutet Lehmann, da die Eindringlinge auch ver-

Leipziger im gegnerischen Tor. Und Oliver Krechel machte sein Ding, seine Mitspieler aber schwächelten Die DHfK-Truppe zog auf 23:17 (38.) davon. Aber die Coburger Seite (brillant der zehnfache Torschütze Florian Billek) hielt dagegen und holte auf (25:23/48.). Gelb-Schwarz witterte Abendluft. Die Halle kochte.Aber Benjamin Meschke erzielte das 33:30 und sah postwendend Rot. Egal, Grün-Weiß hielt den Sieg fest, rückte auf Tabellenplatz sieben vor. „Ich bin sehr froh, dass wir nach den 60 Minuten die zwei wichtigen Punkte für uns verbuchen können“, atmete Trainer Prokop auf. kefö

suchten, den Zigarettenautomaten zu plündern. Allerdings dilettantisch, weil der Tabak unerreichbar blieb. Noch ein Hinweis auf die Täter: Limo-Trinker, da der Alkohol im Vereinslokal unberührt blieb. Die Schadenssumme beträgt ungefähr 3000 Euro Die Polizei ermittelt. Ähnliche Fälle kennt Peter Schütze, Referent Vereinsberatung im Stadtsportbund.

„Die Vereine sind sensibilisiert, versuchen, keine hochwertigen Sachen oder Bargeld im Gebäude aufzubewahren Deshalb sind die Schäden, die die Täter anrichten, meist viel größer als die Beute.“ Bereits im Vorjahr gab es nach diversen Vorfällen von Stadt, Stadtsportbund und Fußballverband Überlegungen, temporär einen Wachdienst in die Spur zu schicken. Dies scheiterte an der Frage der Finanzierung

Kriminelle Energie wurde auch in Panitzsch gemessen. Die ungebetenen Gäste brachen das Sportlerheim des FußballStadtligisten auf, durchsuchten Kabinen und Schränke, entwendeten einen Laptop.

„Anschließend wollten sie in unsere Gaststätte Waldkater, sind aber an der Alarmanlage gescheitert“, berichtet Kerstin Ullrich,unter anderem Presseverantwortliche des SV Panitzsch/Borsdorf Kerstin Förster

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DHfK-Jubel in Coburg: Die Leipziger feiern ihren Sieg.
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Lutz Lehmann (r.) und Jugendleiter Uwe Bindzettel zeigen Türreste Foto: K. Förster

Muko-Lauf erzielt fünfstellige Summe

Mehr als 16 000 Euro gehen an therapeutische Maßnahmen und Forschungsprojekte

Erfolgreiche Bilanz: Beim 7. Muko- n Lauf in der Markleeberger Möncherei haben die 542 Läufer mit 4510 Kilometern über 16 000 Euro zugunsten Mukoviszidose-Kranker gesammelt. Das teilte der Mukoviszidose-Selbsthilfeverein Leipzig nach der Veranstaltung mit. Mit dem Geld könnten weitere therapeutische Behandlungsmaßnahmen und Forschungsprojekte unterstützt werden.

Den Startschuss zum Lauf am 18. September gaben Markkleebergs Bürgermeister Karsten Schütze und Schirmherr (und Papst-Maler) Michael Triegel. Wie schon im Vorjahr konnte sich der Verein über eine stattliche fünfstellige Summe für an Mukoviszidose Erkrankte freuen.Vereinsvorsitzende Stefanie Branz stellte zusammen mit ihren Mitgliedern wieder ein attraktives Rahmenprogramm auf die Beine, das so zum zahlreichen Erscheinen der Läufer beitrug. Von 11 bis 16 Uhr legten die Teilnehmer stattliche 11 275 Runden zurück – diese wurden mit Sponsorengeldern verrechnet und ergaben so einen stattlichen Scheck für die gemeinnützige Arbeit des Selbsthilfevereins und seiner Hilfsprojekte. frs

Schirmherr Michael Triegel (l.) und Markkleebergs Bürgermeister Karsten Schütze (2.v.l.) gaben den Start frei zum 7. Muko-Lauf in der Möncherei. Mehr als 500 Läufer drehten ihre Runden auf dem Sportplatz.

Schwimmhalle am Otto-Runki-Platz?

Stadtrat entscheidet

Verwaltung hat mehrere Standorte geprüft – selbst unterirdisches Bad am Leuschner-Platz war Teil der Planungen

Den Stein ins Rollen brachte vor n eineinhalb Jahren die Ratsversammlung Damals wurde die Verwaltung auf Antrag von SPD und Grünen damit beauftragt, eine Neubau-Fläche zu finden. Die Behörden nahmen das Anliegen auch ins neue Sportprogramm auf Im Oktober kommt nun das Ergebnis zur Abstimmung. Votiert eine Mehrheit der Stadträte für die Vorlage aus dem Dezernat von Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke), kann in ein paar Jahren am Otto-Runki-Platz geschwommen werden.

Sechs Bahnen mit jeweils 25 Metern und

einer Wassertiefe von 1,80 Metern sollen auf der kommunalen Freifläche im Stadtteil Neuschönefeld entstehen. Dazu kommen Lehrschwimmbecken, Kinderplanschbecken, moderner Umkleide- und Sanitärbereich und womöglich auch eine Sauna. Mehr als 5000 Quadratmeter groß könnte die Halle an der Eisenbahnstraße werden – das füllt fast den ganzen RunkiPlatz aus. Kosten: 16 Millionen Euro, die Hälfte soll über Fördermittel vom Freistaat kommen. Als Ersatz für das schwindende Grün könnten am Parkbogen Ost und in der Schulze-Delitzsch-Straße neue Parkflächen angelegt werden Alternativen für den Standort gebe es praktisch nicht, so die Kommune weiter

Neben dem Runki-Platz wurden 13 Flächen zwischen Mockau, Paunsdorf, Schönefeld, Stötteriz, Reudnitz und AngerCrottendorf geprüft. Sogar der ehemalige Bowlingtreff am Wilhelm-LeuschnerPlatz wurde als unterirdische Schwimmhalle in Betracht gezogen. Weil dort aber nur drei Bahnen hineingepasst und die Umbaukosten den Rahmen gesprengt hätten, gab es auch hier nur rotes Licht. Übrig blieb der Otto-Runki-Platz. Direkt daneben befinden sich Grundschule am Rabet, Berufliches Schulzentrum 7 und die Straßenbahnhaltestelle in der Einertstraße (Linie 1, 3 und 8). In der nahen Umgebung liegen August-Bebel- und Wilhelm-Wander-Grundschule, vier Ki-

tas sowie die 16. Oberschule. Bauausführung und Betrieb soll die Stadt-Tochter Sportbäder Leipzig GmbH übernehmen, die bereits acht der zehn Schwimmhallen betreibt.

Wie die Stadträte den Vorschlag aus dem Sportdezernat sehen, ist unklar Landtagsabgeordneter Roland Pohle (CDU) reagierte nach Bekanntwerden der Ideen zumindest latent ablehnend, brachte stattdessen ein verlassenes Feuerwehrareal in der Theodor-Neubauer-Straße in Anger-Crottendorf ins Spiel.

Dieser Standort liege zentraler im Leipziger Osten und würde nicht nur diesem Ortsteil guttun, sondern auch Engelsdorf, Mölkau und Holzhausen, so Pohle. mpu

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SEITE 13 Jenseits der LIEBIGSTRASSE

Wussten Sie schon, dass ... … Knochen

plastisch verformbar ist?

PD Dr. Sabine Löffler, Leiterin der n Prosektur am Institut für Anatomie der Universität Leipzig, erklärt den Grund – und wie sich Mediziner diese Fähigkeit zunutze machen:

Meine Studenten staunen immer wieder über die großen Unterschiede zwischen Abbildungen von Knochen im Anatomie-Atlas und der Realität am Skelett unserer Körperspender, die in der Regel älter als 80 Jahre sind. Beispielsweise weist der Unterkiefer zwei sogenannte Kinnlöcher auf, medizinisch Foramen mentale genannt, durch die Nerven führen, die die Haut in der Umgebung des Kinns sensibel versorgen Diese Kinnlöcher befinden sich beiderseits unterhalb der Zahnwurzelspitzen der ersten beiden Backenzähne, etwa in der Mitte zwischen oberem und unterem Unterkieferrand. Zur Überraschung der Studenten sind bei realen Unterkieferknochen die Kinnlöcher aber deutlich weiter oben; manchmal weist nur noch eine Kerbe am oberen Rand des Unterkiefers auf ein Kinnloch hin.

Der Grund: Der obere Teil des Unterkiefers ist nach dem Verlust der natürlichen Zähne atrophiert, also regelrecht „abgekaut“ Die Ursache: Ein falsch sitzendes, wackelndes oder permanent drückendes

Gebiss. Damit wird deutlich: Knochen ist zwar relativ hart und fest, dabei aber immer plastisch verformbar.Auf Druck reagiert er empfindlich. Deshalb gibt es im menschlichen Körper verschiedene Konstruktionen, um Druck aufzufangen oder in

Zug umzuwandeln – eine physikalische Größe, die wesentlich besser toleriert wird Beispielsweise sind natürliche Zähne nicht direkt im Knochen befestigt, sondern in Art eines Stoßdämpfers durch gerichtet angeordnete Bindegewebsfasern

im Knochen „aufgehängt“ Das ist ein möglicher Mechanismus, wie Kaudruck aufgefangen werden kann.

Ein weiteres Beispiel: Das Iliosakralgelenk verbindet die Lendenwirbelsäule mit dem Becken. Es wäre fatal, wenn die Wirbelsäule voll auf das Becken drücken würde Deshalb wird der Druck in Zug umgewandelt, und zwar so: Das Kreuzbein, also das untere Ende der Wirbelsäule, bei dem die einzelnen Wirbel miteinander verwachsen sind, hängt mit Hilfe von Bindegewebsfasern zwischen den beiden Darmbeinschaufeln, die seitlich das Kreuzbein zum Becken vervollständigen Auch hier gibt es also eine Art Stoßdämpfersystem, das zusätzlich durch den Knorpel, der die Gelenkenden überzieht, ergänzt wird.Außerdem ist die Wirbelsäule ja auch nicht gerade, sondern Doppel-S-förmig gebogen Man spricht auch von einer Hals- und Lendenfeder, da in diesen Bereichen die Wirbelsäule nach vorn von der Senkrechten abweicht, also geschwungen ist.

Dr Sabine Löffler zeigt Beckenknochen des menschlichen Körpers. Knochen ist plastisch verformbar – die Mediziner haben sich das zunutze gemacht

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Weitere Informationen rund ums Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Seit Jahren nutzt die Medizin übrigens schon, dass Knochen auf Druck reagiert Eine Zahnspange erzeugt Druck, der Unterkieferknochen reagiert plastisch. Dadurch „rutschen“ die Wurzeln der Zähne ganz langsam genau dorthin, wohin sie sollen. notiert von Uwe Niemann

Die Freude am Malen führte Annette Knobloch und Veronika Fischer zunächst in der Volkshochschule und danach in den Atelierkursen bei den Leipziger Malern Peter Hoffmann und Mathias Perlet zusammen. Unter dieser Anleitung entwickelten sie mit der Zeit einen immer größer werdenden Anspruch an die eigenen Fähigkeiten. Besonders bei gemeinsamer Aufgabenstellung ergaben sich interessante Unterschiede in der Herangehensweise und den Ergebnissen der Künstlerinnen. Ihre Bilder sind nun in einer Gemeinschaftsausstellung im Wartebereich der Ambulanz der Urologie zu sehen, die den Titel„Freude am Malen“ trägt

Workshops an der Ostsee und die Pleinairmalerei – bei der unter freiem Himmel und bei natürlichen Licht- und Schattenverhältnissen gemalt wird – beeinflussten zunächst stark die Motive zur Landschaftsmalerei hin, aber auch Maltechniken wie Öl, Acryl oder Pastellkreide inspirierten sie zu neuen Themen auf ihrer Leinwand Die Malabende im Atelier von Henrik Pillwitz brachten den beiden Malerinnen nicht nur einen offeneren und selbstbewussteren Umgang mit dem Pinsel, sondern stellten auch das Nachempfinden großer Meister wie Picasso, Max Beckmann, David Hockney oder Erich Heckel in den Mittelpunkt hu

Bilder in Acryl und Kreide von Annette Knobloch und Veronika Fischer Wartebereich der Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Urologie, Liebigstraße 20 (Haus 4). Die Ausstellung ist bis 21. Oktober zu sehen.

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Ausstellung der Urologie zeigt
Bild: pr ivat Wann und wo? Blutspendeinstitutjeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di. bis Do. 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Mo geschlossen Landsberger Straße 81, 04157 Leipzig Di., Mi., Do 11:00 bis 18:30 Uhr Fr 08:00 bis 15:30 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium Paunsdorf Di., 27.09.16 und 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr. 5, 04329 Leipzig Di., 11.10.16 Gesundheitsamt Stadt Leipzig Gustav-Mahler-Str. 3, 04318 Leipzig Mo., 26.09.16 10:30 bis 13:30 Uhr DRK Delitzsch Oststraße 185 04463 Großpösna Mi., 05.10.16 13:00 bis 18:00 Uhr DRK Pflegeheim Eilenburg Mi., 05.10.16 14:00 bis 18:30 Uhr Walter-Stöcker-Str. 8 a 04838 Eilenburg
„Freude am Malen“
Blutspendeinstitut Sa., 24.09.2016 16:00 bis 23:00 Uhr Johannisallee
04103 Leipzig Vampirnacht
32,
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PD
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- 15967 / - 26126 Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatien-
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