Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 14/2016

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Fo to : St efan Straube Clownsperle Elfjährige bastelt Mut-Perlen für krebskranke Kinder seite 11 Gefäßmedizin Richtkrone auf Erweiterungsbau gesetzt seite 3 Berufetag Ausbildungsberufe, Studiengänge und Freiwilligendienste seite 2 Das GesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 14 / 2016 |03.11.2016
Tag der offenen Tür in der Universitätszahnmedizin am 5. November
Gesund beginnt im Mund

Der Augenblick n Dauerhaft sichtbar

Das neue gemeinsame Leitbild von Universitätsklinikum und Medizinischer Fakultät wurde Ende Oktober im Foyer des Haupteinganges, Haus 4, aufgehängt und wird künftig auch an weiteren zentralen Stellen des UKL und der Medizinischen Fakultät sicht-

bar sein. Das Leitbild drückt das Selbstverständnis, die Grundprinzipien und Werte der Universitätsmedizin Leipzig aus – viele Mitarbeiter waren an der Entwicklung beteiligt. Das Leitbild soll dazu beitragen, eine gemeinsame Identität zu fördern.

Berufetag am Uniklinikum Leipzig

Tag der offenen Tür informiert über Ausbildungsberufe, duale Studiengänge und Freiwilligendienste

iMpreSSuM n

liebigstraße aktuell

Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber

Universitätsklinikum Leipzig AöR

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion: Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),

Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL).

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ & verantwortlicher Redakteur „Jenseits der Liebigstraße“).

Universitätsklinikum, Leipzig AöR.

12. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG

Druck Leipziger Verlags -und

Druckereigesellschaft mbH& Co KG

Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Den Schulabschluss in der Tasche – n und dann? Antwort auf diese Frage können Schülerinnen und Schüler beim 5. berufetag am ukl erhalten. lehrer, Fachkräfte und Azubis stellen am 12. november 13 Ausbildungsberufe aus dem medizinischen und kaufmännischen bereich, duale Studiengänge und Freiwilligendienste vor. Darüber hinaus erwarten die besucher interessante einblicke hinter die kulissen und in das mögliche künftige Tätigkeitsfeld. Das universitätsklinikum öffnet dafür ebenso die Türen wie die Medizinische berufsfachschule (MbFS). Auch eltern sind herzlich willkommen.

Von Hebamme über Krankenpfleger und operationstechnischen Assistenten bis hin zur Bürokauffrau – vorgestellt werden alle 13 medizinischen und nicht-medizinischen Berufe, für die das UKL einen Ausbildungsplatz anbietet. Auch über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten im Rahmen des Freiwilligendienstes wird informiert Jährlich stehen hier rund 100 Plätze zur Verfügung

Mit 850 Schülern und Azubis zählt das Uniklinikum zu den größten Ausbildungsstätten der Region Die Besonderheit: Es verfügt über eine eigene Berufsfachschule, die in acht medizinischen Fachbereichen

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Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es am UKL? Informationen dazu erhält man am Berufetag am 12. November

ausbildet, wie zum Beispiel Physiotherapie, Orthoptik oder Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenz.

Der Berufetag bietet die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die verschiedenen Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren, mit Azubis und Fachkräften ins Gespräch zu kommen, Praxisbeispiele zu erleben, die Berufsfachschule zu besuchen oder an berufsspezifischen Führungen am Uniklinikum teilzunehmen. Neben einzelnen Bereichen wie etwa der Apotheke oder

der Frauen- und Kindermedizin kann auch ein OP-Saal besichtigt werden – eine tolle Gelegenheit, einmal „hinter die Kulissen“ des UKL zu schauen.

Weitere Rundgänge geben Einblicke in die Radiologie oder in Logistikbereiche wie dem Fahrerlosen Transportsystem Präsentationen über das UKL als Arbeitgeber und die hier möglichen Ausbildungs- und Karrierewege komplettieren den allgemeinen Überblick. Kathrin Winkler

Mehr Informationen zum Programm gibt es unter www.uniklinikum-leipzig.de/ Ausbildung und Karriere.

Berufetag am Uniklinikum Leipzig / Tag der offenen Tür in der MBFS

12. November

10 - 13 Uhr

Universitätsklinikum Leipzig

Liebigstraße 20, Haus 4 und Medizinische Berufsfachschule des UKL, Richterstraße 9 - 11

Besuchen Sie uns auch bei den Azubi- & Studientagen auf der Leipziger Messe:

4. November, 9 - 14 Uhr

5. November, 10 - 16 Uhr

Leipziger Messe / Halle 5

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Richtkrone über neuem

UKL-Zentrum für Gefäßmedizin aufgezogen

Labore, Ambulanzräume und Arztzimmer für Bereich Interventionelle Angiologie entstehen

Sieben Monate nach Baubeginn wurde n am 28. Oktober der Rohbau des neuen Gefäßmedizinischen Zentrums am Universitätsklinikum Leipzig fertiggestellt und mit einer Richtkrone versehen. Im Sommer 2017 soll der Erweiterungsbau in Betrieb genommen werden.

Im Innenhof des Hauptgebäudes in der Liebigstraße 20 entsteht seit dem Frühjahr bei laufendem Betrieb ein Anbau zur Erweiterung des Zentrums für Gefäßmedizin am Universitätsklinikum Leipzig.Auf zwei Etagen mit 1900 Quadratmetern Nutzfläche werden hier künftig drei Katheterlabore mit Aufwach- und Nebenräumen, Ambulanzräume sowie Arztzimmer für den Bereich Interventionelle Angiologie untergebracht. In diese erste Bauetappe werden 7,7 Millionen investiert In das Obergeschoss sollen in einer zweiten Ausbauphase drei neue Operationssäle mit modernster medizintechnischer Ausstattung für komplexe Eingriffe einziehen.

Für diesen Neubau war eine Vielzahl besonderer Maßnahmen notwendig Zum Beispiel mussten die Fundamente verstärkt werden, da der ursprüngliche Bauuntergrund nicht für die an dieser Stelle neu entstehenden Lasten ausgelegt war Zur Lösung dieser Herausforderung fiel die Wahl auf eine besonders leichte Bauweise als Stahlkonstruktion mit Spannbetondecken und Gasbetonsteinen. Um den Neubau mit dem bestehenden Gebäudeteil zu verbinden, waren anspruchsvolle Abbrucharbeiten mit mehr als 700 Bohrungen in die vorhandene Baukonstruktion notwendig, die für alle

Beteiligten eine große Herausforderung darstellten Auch der Abbruch zweier Verbindungsgänge, der eine geänderte Wegeführung im Haus erforderlich machte, gehörte zu den Vorbereitungen.

„Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz

ausdrücklich bei allen Mitarbeitern, aber auch bei unseren Patientinnen und Patienten sowie unseren Partnern für das Verständnis für die mit dem Bau verbundenen Belastungen der letzten Monate“, so Prof.Wolfgang E. Fleig, Medizinischer

Expertin für endokrine Chirurgie ergänzt

Leistungsspektrum am UKL

Prof. Nada Rayes etabliert neue Behandlungsmöglichkeiten bei endokrinen Erkrankungen

Mit einer Ergänzung des Leistungs- n spektrums um komplexe Operationen an der Schilddrüse, den Nebenschilddrüsen und den Nebennieren hat das Universitätsklinikum Leipzig jetzt die Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der endokrinen Erkrankungen erweitert Prof. Nada Rayes hat nach ihrem Wechsel von der Charité ans UKL in den vergangenen Wochen diesen Bereich in der Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie ausgebaut.

Als Leiterin des Referenzzentrums für endokrine Chirurgie an der Charité bringt Prof Nada Rayes umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet mit ans UKL. „Gerade Nebennieren- und Nebenschilddrüsen-Eingriffe gehören zu den eher seltenen Operationen, sodass nur wenige Zentren über die notwendige Erfahrung für diese oftmals komplizierten Eingriffe verfügen“, erklärt Prof Ines Gockel, Direktorin der Klinik. „Entsprechend froh sind wir darüber, hier mit Prof Rayes eine sehr renom-

mierte Kollegin für unser Team gewonnen zu haben, die beispielsweise auch in der aktuellen FOCUS-Liste als Schilddrüsen-Expertin empfohlen wird.“ Die Nebennieren gehören ebenso wie die Schilddrüse oder die Nebenschilddrüsen zu den Organen, die den Hormonhaushalt steuern. Treten Funktionsstörungen der Nebennieren auf, beispielsweise verursacht durch gutartige oder auch bösartige Tumore, gerät der Hormonkreislauf des Körpers aus dem Gleichgewicht. „Die Folgen können unter anderem zu hoher Blutdruck, Übergewicht aber auch andere körperliche Veränderungen sein, z.B ausgelöst durch zu viel Cortisol oder Sexualhormone“, erklärt Prof Nada Rayes. Die Behandlung erfolgt in diesen Fällen in enger Zusammenarbeit mit Endokrinologen und Nuklearmedizinern.„Bei einer Operation wollen wir so schonend wie möglich operieren“, so Rayes. Möglich wird dies bei den Nebennieren mithilfe der Schlüssellochchirurgie, um die Schnitte so klein wie möglich zu halten

Ein weiteres Spezialgebiet von Prof Nada Rayes sind endokrine Operationen bei Kindern und Jugendlichen. „Kinder sind nur sehr selten von diesen Erkrankungen betroffen“, erklärt die Chirurgin, „zum Beispiel, wenn eine angeborene Funktionsstörung der Schilddrüse oder der anderen hormonbildenden Organe vorliegt“ Gerade weil es so selten vorkommt, ist in diesen Fällen ganz besonders die Erfahrung des Operateurs gefordert. Entsprechend werden solche Eingriffe nur in wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt. Die 51-jährige Rheinländerin Rayes widmet sich auch in ihrer Forschungsarbeit den Erkrankungen der Schilddrüse, Nebenschilddrüsen und Nebennieren und ist hier über ein Netzwerk mit vielen Kooperationspartnern verbunden Entsprechend stehen der Chirurgin für ihre Patienten auch Zugangsmöglichkeiten zu einer Vielzahl europaweiter Studien und damit innovativer Behandlungsmethoden offen Helena Reinhardt

Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.„Wir freuen uns sehr über die hier entstehende Erweiterung des wichtigen Bereichs Gefäßmedizin, die für unsere Patienten eine spürbare Verbesserung mit sich bringen wird.“ Helena Reinhardt

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Konnten am 28. Oktober die Richtkrone im neuen Gefäßmedizinischen Zentrum am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) aufziehen: Prof Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL, Prof Dierk Scheinert, Leiter der Interventionellen Angiologie, und Joachim Hornschuh, Stahlbauunternehmer (v.l.n.r.). Prof Nada Rayes ergänzt das Leistungsspektrum am UKL um komplexe Operationen an Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nebennieren. Foto: Stefan Straube
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Gesund beginnt im Mund

Die Universitätszahnmedizin lädt am 5. November zum Tag der offenen Tür ein

2012 wurde das neue Gebäude der Universitätszahnmedizin am Eingang zur Liebigstraße in Betrieb genommen – ein hochmodernes Haus an historischer Stätte, denn schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden hier Patienten mit Zahn-, Mundund Kiefererkrankungen behandelt und Studenten ausgebildet

In dieser Ausgabe des Patientenmagazins finden Sie historische Aufnahmen, beispielsweise wie ein Behandlungssaal früher ausgesehen hat, und eine Geschichte der Zahnkliniken. Erfahren Sie außerdem, wie Zähneputzen richtig geht und ob Mundspüllösungen sinnvoll sind.

Alle Experten aus den Zahnkliniken und der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie treffen Sie auch beim Tag der offenen Tür in der Liebigstraße, wo Sie sich am Sonnabend, 5. November, selbst ein Bild machen können. Interessante Vorträge, Führungen und etliche Info-Stationen warten auf neugierige Besucher Anfassen und Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht.

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Eine Reise durch den Mund

Einen Blick in ein Forschungslabor n werfen, etwas über moderne 3DRöntgendiagnostik lernen oder herausfinden, ob Mundgeruch wirklich messbar ist: Das alles ist möglich beim Tag der offenen Tür in der Universitätszahnmedizin am Sonnabend, 5. November Vorträge, Führungen, Info-Stationen – für alle Altersgruppen ist etwas Interessantes dabei. Gerade bei den Stationen gilt: Anfassen und Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht.

Von 14 bis 18 Uhr öffnen sich die Türen der Zahnklinik in der Liebigstraße 12. Angesprochen sind interessierte Leipziger und Gäste aus dem Umland genauso wie Studierende der Leipziger Hochschulen und natürlich die Mitarbeiter der Universitätsmedizin. Im ersten Obergeschoss, da wo sonst die Studierenden ihre praktischen Übungen durchführen, warten 14 Informationsstationen auf neugierige Besucher Zusätzlich werden Vorträge und geführte Besichtigungen angeboten

Vorträge

14:30 Uhr, Ein Loch im Zahn – was nun?

14:50 Uhr

„Von hinten durch den Zahn ins Auge“ – moderne 3D-Röntgendiagnostik

15:10 Uhr

Das Implantat – die künstliche Wurzel

15:30 Uhr

Mit Zellen statt Skalpellen –Moderne Mundkrebsfrüherkennung

Blick ins Zahninnere

So geht es im Stundenrhythmus ins Forschungslabor oder ins zahntechnische Labor Kinder können unterdessen spielerisch den Zahnarztstuhl kennenlernen oder gemeinsam mit Mama und Papa Zähne putzen üben In kurzen Vorträgen erfahren Interessierte beispielsweise, ob Implantate die besseren Zähne sind, was wirklich zu tun ist, wenn der Zahn ein Loch aufweist und welche Bedeutung Zähne und Kiefer eigentlich für das Schlucken und die Stimme haben Beim Rundgang durch die Info-Stationen im Behandlungsbereich der Studierenden kann mittels Dentalmikroskop ins Zahninnere geblickt werden, eine Intra-Oralkamera ermöglicht eine Reise durch den Mund und es gibt eine Antwort auf die Frage, ob Mundgeruch messbar ist. Eine Station informiert über Behandlungsmöglichkeiten bei Kiefer-Gesichts-Defekten, eine weitere über metallfreien Zahnersatz. Und wer möchte, schaut bei der virtuellen Konstruktion von Zahnersatz zu.

Anmeldung zur Untersuchung

Neben so viel Wissenswertem können alle Gäste ihren Besuch in der Liebigstraße auch mit etwas ganz Praktischem verbinden und sich für eine Zahnuntersuchung anmelden.Am Info-Stand im ersten Obergeschoss haben sie die Möglichkeit, direkt einen Termin für eine

Vorträge, Führungen, Info-Stationen zum Tag der offenen Tür in der Universitätszahnmedizin Programm des Tages

Erstuntersuchung mit Abschätzung des Behandlungsbedarfs zu vereinbaren In dem 2012 eröffneten markanten Gebäude am Bayrischen Platz bietet das UKL seinen Patienten wissenschaftlich fundiert das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie im Bereich der Zähne, des Mundes und des Gesichtes an. Markus Bien

der offenen Tür

15:50 Uhr

Implantate, die besseren Zähne?

16.10 Uhr

Neue Zähne aus Stammzellen?

16.30 Uhr

Mundgesundheit und Allgemeinerkrankungen

16:50 Uhr

Welche Bedeutung haben Zähne und Kiefer für Schlucken und Stimme?

17:10 Uhr

Digitale Befunderhebung und Behand-

lungsplanung in der Kieferorthopädie

Besichtigungen / Führungen

14:00, 15:00, 16:00, 17:00 Uhr

Das zahntechnische Labor

14:15, 15:15, 16:15, 17:15 Uhr

Einblicke ins Forschungslabor: Karies und zahnfarbene Restaurationen einmal aus der 2D- und 3D-Perspektive betrachtet

14:30, 15:30, 16:30, 17:30 Uhr

Spielerisches Kennenlernen des Zahnarztstuhles (alle Altersgruppen)

14:30, 15:30, 16:30, 17:30 Uhr

Mama und Papa helfen mir beim Zähneputzen (Vorschulkinder)

14:30, 15:30, 16:30, 17:30 Uhr

Gesundes Essen für Zähne (Quiz für Schulkinder)

14:30, 15:30, 16:30, 17:30 Uhr

Willi (das Phantom) bekommt eine Füllung (Schulkinder)

14:45, 15:45, 16:45, 17:45 Uhr

Willi (das Phantom) bekommt eine Füllung (Schulkinder)

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Hochmodernes Haus an historischerStätte

Die Leipziger universitätszahnmedizin von der gründung bis heute

Historie

• Leipzig ist eine der ältesten universitären ausbildungsstätten für Zahnärzte in Deutschland

• Zahnärzte wurden erst 1825 in Preußen als „Medizinalpersonen“ anerkannt, womit als Zugangsvoraussetzungen die tertiareife und der besuch allgemeinmedizinischer Vorlesungen vorgeschrieben wurden.

• 1855 gründung des Zahnärztlichen

Vereins in sachsen

• am 16. Oktober 1884 wurde das Leipziger Zahnärztliche universitätsinstitut gegründet; grundlage der Finanzierung war die spende eines Pfarrers in Höhe von 15000 reichsmark. Das neue institut befand sich in der goethestraße im stadtzentrum, der zahnärztliche unterricht begann mit sieben studenten.

• anfang des 20. Jahrhunderts stiegen die studentenzahlen auf über 100.

• Zwischen 1908 und 1910 erfolgte aufgrund erhöhter raumforderungen ein Neubau in der Nähe des bayrischen bahnhofs.

• Das gebäude mit fünf stockwerken und einem großen Hörsaal beherbergte die Zahnmedizin bis zum beginn des 21. Jahrhunderts

• am 4. Dezember 1943 wurde die Zahnund kieferklinik beim großen Luftangriff auf Leipzig beträchtlich zerstört.

• 1951 kam es zum Wiederaufbau der Zahnklinik und zur aufstockung des Hörsaals über zwei stockwerke für 240 sitzplätze.

• am 30. Juni 1953 wurde die Zahnklinik als„klinik für Zahn-, Mund- und kieferkrankheiten“ wiedereröffnet

• Probleme mit der bausubstanz: 1974 machte die überalterte bausubstanz der bettenstation sehr publikumswirksam durch einen Wasserrohrbruch während der besuchszeit auf sich aufmerksam. Die station mit 50 betten, zwei Operationssälen und entsprechenden Funktionsräumen musste kurzfristig ausgelagert werden.

• 1 1/2jährige umbauphase

• sommer 1979: unter der Last der schwerer werdenden Dentaleinheiten

bricht die Decke im behandlungssaal der Chirurgischen stomatologie im 2. stock zusammen; erst 1982 stand ein ausweichquartier in einem Plattenbau in Leipziggrünau zur Verfügung; 1990 konnte die Poliklinik für Chirurgische stomatologie ins renovierte Haupthaus zurückziehen.

• 1994 umgestaltung des Hauptgebäudes mit einbau moderner Operationssäle

• ab 1997 waren stationäre bereiche im gemeinsamen Neubau von augenklinik und klinik für Mund-, kiefer- und gesichtschirurgie mit zwei Operationssälen, 32 betten und vier intermediateCare-einheiten untergebracht.

Neubau der Universitätszahnmedizin in der Liebigstraße 10-14

• 8. Juni 2011: grundsteinlegung

• 27. März 2012: richtfest

• 15. Oktober 2012: inbetriebnahme

• 7. November 2012: Feierliche eröffnung

Quelle: 125 Jahre akademische Zahnmedizin an der Universität Leipzig – Festschrift.

Der historische Behandlungssaal gehört nun schon länger der Vergangenheit an

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Die alte Zahnklinik, bevor sie im Dezember des Jahres 1943 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Der im Jahr 1953 fertiggestellte Neubau, der dem Ausbau des Medizincampus entlang der Liebigstraße gewichen ist. Der Neubau der Universitätszahnmedizin am Bayrischen Platz wurde im Herbst 2012 seiner Bestimmung übergeben. Fotos: Stefan Straube, Archiv

Mit den ersten Zähnchen beginnt ein tägliches Ritual

Prof. Christian Hirsch gibt Tipps zur richtigen Zahnpflege bei Kindern

Zähneputzen will gelernt sein – und das am besten von klein auf. Prof. Dr. Christian Hirsch, Direktor der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde und Primärprophylaxe am UKL, erklärt, worauf es bei der Zahnpflege von Kindern ankommt.

Wie sieht die richtige Zahnpflege im Baby- n und Kleinkindalter aus?

Prof Dr Christian Hirsch: Je eher die Eltern anfangen, Kinder an das Zähneputzen heranzuführen, umso schneller prägt es sich für die Kleinen als tägliches Ritual ein. Daher sollten Eltern mit dem Durchbruch der ersten Zähnchen auch mit dem Putzen beginnen. Durch kleine kreisförmige Bewegungen wie bei uns Erwachsenen werden die Zähne mit einer Kinderzahnbürste gesäubert und das Zahnfleisch massiert

Ab wann sollte Zahnpasta zum Einsatz n kommen?

Ab dem ersten Geburtstag bis zur Einschulung sollte nur Kinderzahnpaste benutzt werden Das ist wichtig, da das zur Schmelzhärtung in der Zahnpasta enthaltene Fluorid anfangs zum Teil noch verschluckt wird Fluoridtabletten sind nur dann notwendig, wenn keine Fluoridierung über die Zahnpasta oder das häusliche Speisesalz erfolgt. In den ersten zwei Jahren genügt es auch, wenn einmal pro Tag mit Zahnpasta geputzt wird, am besten abends.

Wie geht es weiter mit der Zahnpflege, wenn n die Kinder älter werden?

Bis zur Einschulung sollten die Zähne im Beisein der Eltern geputzt werden, damit diese bei Bedarf nachputzen können. In den ersten zwei Jahren, wenn sich Kinder an das Putzen gewöhnen, kauen sie noch häufig auf der Bürste herum. Später sollten Eltern das kreisförmige Putzen vermitteln – auf den Kauflächen sowie den Außen- und Innenflächen. Mit Beginn der Schulzeit können die Kinder von der Kinderauf die Juniorzahncreme umsteigen Hier ist der Fluoridgehalt etwas höher. Es ist aber nicht notwendig, dass Kinder eine Zahnbürste in die Schule mitnehmen. Wir Erwachsene putzen uns auch nur zweimal am Tag die Zähne. Das reicht völlig aus, wenn dabei die jeweils drei Minuten Putzdauer eingehalten werden

Wann können Kinder eine elektrische Zahn- n bürste benutzen?

Die elektrische Zahnbürste hat gegenüber der Handzahnbürste den Vorteil, dass sie gründlicher Zahnbeläge entfernt und durch die Rotation viele Funktionen übernimmt, die das Kind sonst mit Hand ausführen muss. Mein Rat ist aber, dass Eltern ihren Kindern grundsätzlich das Putzen mit der Handbürste beibringen sollten Das muss solange geschehen, bis die Kinder selbstständig manuell putzen können. Besser noch: Die Eltern warten bis zum Schulanfang Dann darf der Nachwuchs ruhig die elektrische Bürste der Eltern mit einem eigenen farblich markierten Aufsatz benutzen

Wenn Kinder bei ihren Freunden übernach- n ten, geht es auch mal ohne das „lästige“ Zähneputzen ins Bett. Müssen sich die Eltern Sorgen machen?

Mundgesundheit erst recht für Senioren wichtig

Nein. Eine einmalige Unterbrechung ist kein Problem. Über einen längeren Zeitraum, wenn die Kinder in den Ferien beispielsweise bei der Oma sind, sollten sie schon auf die tägliche Zahnpflege achten Drei Wochen ohne Putzen tolerieren die Zähne und das Zahnfleisch nicht gut. Dann gibt es auf jeden Fall Zahnfleischentzündungen und das Risiko, Karies zu bekommen, steigt stark an

Was können Eltern tun, um Kindern die n Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen?

Das Kind soll den Zahnarzt als Gesundheitsberater kennenlernen Gehen Sie daher mit Ihrem Kind unverkrampft zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt. Die ersten Male kann das Kind noch auf den Schoß genommen werden, und dann wollen die Kleinen den Stuhl auch bald selbst besetzen Solange die Zähne in Ordnung sind, werden alle Prozeduren beim Zahnarzt, zum Beispiel die Zahnversiegelung, schmerzfrei sein. Ist doch einmal eine Behandlung notwendig, können Kinder ein Beruhigungsmittel bekommen. Im Extremfall kann die Behandlung auch unter Vollnarkose durchgeführt werden Wichtig ist, Kindern das Zähneputzen bereits frühzeitig nahezubringen und auch früh mit den ersten Kontrollbesuchen beim Zahnarzt zu beginnen. Eltern sollten auf alle Fälle Sätze vermeiden wie: „Du musst keine Angst haben.“ Jedes Kind fragt sich doch: „Warum sagen das die Erwachsenen dauernd? Da muss doch was ‚im Busch‘ sein!“ Und schon wurde Angst erzeugt. Vor dem Haareschneiden warnen wir unsere Kinder ja auch nicht. ukl

Prof Dr Ina Nitschke erläutert Ziele und Aufgaben des Bereichs Seniorenzahnmedizin in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde am Universitätsklinikum Leipzig

„Gründliches Zähneputzen ist ganz n wichtig“ – das wird schon kleinen Kindern eindringlich vermittelt. Im Alter ändert sich an der Aussage nichts Nur dass es nicht mehr die Mutter ist, die ihre Tochter ermahnt, sondern nun vielleicht die Tochter, die ihre Mutter erinnert oder ihr gar hilft.

„Die Seniorenzahnmedizin hat mit dem demografischen Wandel in Deutschland an Bedeutung gewonnen“, sagt Prof Dr Ina Nitschke vom Bereich Seniorenzahnmedizin in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde am Universitätsklinikum Leipzig.„Denn die überproportionale Zahl von Menschen jenseits der 65 bringt mit sich, dass den Themen Zahnersatz und Mundgesundheit im Alter mehr Aufmerksamkeit zukommt. Wir begleiten deshalb mit großer Sorgfalt und großem Verständnis unsere Patienten vom Eintritt in den Altersruhestand bis zu ihrem Tod.“

Obwohl die Senioren heute im Durchschnitt

gesünder und aktiver sind, gibt es natürlich Unterschiede:„Wir sehen die Fitten, die Gebrechlichen und die Pflegebedürftigen“, so die Leipziger Zahnärztin, die auch Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin ist. „In jeder Stufe gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Zahnmedizin. Und auch für uns Zahnärzte ist besonders wichtig: Jeder Patient sollte so spät wie möglich in die nächste Stufe übergehen.“

Die Mundgesundheit stellt dabei ein zentrales Thema dar Denn der Mensch sollte möglichst lange Zähne zum Beißen haben – nur so ist er in der Lage, sich gesund zu ernähren Zudem sollte er möglichst wenige Infektionen im Mund haben – die Auswirkungen auf Sprechen, Schmecken und Essen sind noch die harmlosesten Folgen Durch Fortschritte in der Vorsorge, in der Behandlung und in der Zahntechnik tritt der letztendliche Verlust von mehreren Zähnen meist erst im hohen Alter ein. Das heißt aber wiederum, dass der Mensch mit dem ersten

abnehmbaren Zahnersatz in einem Lebensstadium konfrontiert wird, in dem er beispielsweise schon mit Alterskurzsichtigkeit und verminderter Handfertigkeit geschlagen ist. Zudem gewöhnt man sich im Alter schlechter an Prothesen.

„Es gehört beim Studium der Zahnmedizin in Leipzig dazu, dass unsere Studierenden mit der Situation von alten Menschen vertraut gemacht werden Damit zählen wir zu den wenigen Universitäten, an denen Alterszahnmedizin gelehrt wird“, so Prof Nitschke. „Und das nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch: Wir gehen in Senioreneinrichtungen. Und natürlich werden in unserer Poliklinik auch alte Menschen betreut.“

Ein besonderes Problem dabei können Patienten mit Demenz werden Ist die Erkrankung fortgeschritten, verweigern die Patienten mit Demenz nicht selten die Behandlung, sodass sie unter Narkose behandelt werden müssen.„So weit muss es aber gar nicht kommen“, betont Prof Nitschke. „Den Anfang der Demenz erleben meist Angehörige. Und

da wird oft vergessen oder in der Bedeutung beiseite gewischt, dass auch auf die Zahngesundheit geachtet werden sollte. Man könnte in der Anfangsphase der Demenz, wenn der Patient noch versteht und mitspielt, das Gebiss mit Blick auf die nächsten Jahre, die ja nicht besser werden, sanieren. Leider lernen wir oft den Patienten erst kennen, wenn er in der Pflegeeinrichtung das Essen verweigert, weil ihm etwas im Mund wehtut. Deshalb mein Appell an die Angehörigen: Kommen Sie zu uns, wenn Ihnen die Gesundheit Ihres Partners oder Elternteiles am Herzen liegt. Hier finden Sie Ansprechpartner, die Erfahrungen damit haben, wie ein Gebiss möglichst lange in gutem Zustand gehalten werden kann.“ Uwe Niemann

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde

Bereich Seniorenzahnmedizin

Sekretariat Frau Gläser

Telefon: 0341 - 97 21310

Liebigstraße 12

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Sauber dank großer und kleiner Bürsten

Prof rainer Haak erklärt, worauf es beim Zähneputzen ankommt

Regelmäßiges Zähneputzen ist wichtig. Doch wie pflegt man seine Zähne richtig?

Professor Dr. Rainer Haak, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am UKL, gibt Tipps zur Zahnpflege und erklärt, warum mit einer Zahnbürste nur 60 Prozent der Zahnoberfläche erreicht werden – und wie auch der Rest sauber wird.

Wie oft sollte man die Zähne putzen? n

Prof Dr Rainer Haak: Es geht nicht nur darum, wie häufig man die Zähne putzt, sondern wie gründlich. Das bedeutet, wie belagsfrei die Zähne beim Putzvorgang werden Sobald der Zahnbelag wächst, wachsen auch die Kariesbakterien, die dann am Zahn Schäden verursachen. Meistens werden nicht alle Zahnflächen bei jedem Zähneputzen erreicht. Je häufiger man putzt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, auch die hinteren Zahnecken zu erreichen. Es lohnt sich also, häufiger zur Zahnbürste zu greifen.

Genügt tägliches Zähneputzen für eine n gründliche Zahnpflege?

Bakterien lassen sich nie vollständig aus dem Mundbereich verdrängen, was auch nicht sinnvoll wäre. Denn neben den „bösen“ Kariesbakterien gibt es in unserer Mundhöhle auch „gute“ Bakterien, die ihre Funktionen haben Fakt ist: Zu einer guten Mundhygiene gehört nicht nur Zähneputzen, sondern auch eine ausgewogene und gesunde Ernährung, denn das Wachstum von Kariesbakterien wird durch Zucker angeregt.

Elektrische Zahnbürste oder Handzahn- n bürste? Welche der beiden ist effektiver?

Mit Zahnbürsten erreicht man generell nur

Wussten sie, dass n

etwa 60 Prozent der Zahnoberflächen. Elektrische Zahnbürsten haben den Vorteil, dass sie in der Bedienung wesentlich leichter sind als Handzahnbürsten Es reicht die Bürste an die richtigen Stellen zu führen, ohne kreisende Bewegungen machen zu müssen. Die elektrische Zahnbürste übernimmt die feinen Bewegungen, die eine Handzahnbürste nicht macht. Wer die Zahnputztechniken jedoch gut beherrscht, kann auch mit einer Handzahnbürste die Zähne ordentlich säubern. Es sollte bei jedem Einzelnen geschaut werden, mit welcher Bürstenmethode er besser zurechtkommt.

Sie sagten, mit einer Zahnbürste erreicht n man nur 60 Prozent der Zahnoberfläche. Was ist mit den restlichen 40 Prozent, wie sollten diese gereinigt werden?

Die übrigen 40 Prozent sind im Wesentlichen Zahnzwischenräume, die durch ihre Enge mit einer normalen Zahnbürste nicht erreicht werden können. Aber gerade diese Stellen weisen ein erhöhtes Kariesrisiko auf.

das tägliche Verwenden

einer Mundspüllösung Unsinn ist?

Dr Dirk Ziebolz, Oberarzt in der Poli- n klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, erklärt den Grund:

Manche Menschen, die sich vielleicht besonders gut vor Zahn- und Zahnfleischerkrankungen schützen wollen, verwenden täglich eine Mundspüllösung Dabei folgen sie einem Irrglauben Denn Mundspüllösungen können Defizite in der Mundhygiene nicht ersetzen. Sie können eher das Gegenteil vom gewünschten Ziel bewirken, wenn sie das Gleichgewicht der Mikroorganismen der Mundflora durcheinanderbringen

700 bis 1000 verschiedene Bakterienarten finden sich in der menschlichen Mundhöhle.

Manche davon sind Schädlinge, andere sind harmlos oder gar nützlich für uns. Sie und wir leben in Symbiose. Und wenn der Mensch seine Mundhygiene ordentlich mit Zahnbürste und Zahnpasta erledigt, hält er die Schädlinge im Zaum, ohne den nützlichen Bakterien zu schaden (ökologisches Gleichgewicht); Voraussetzung dafür sind mundgesunde Ver-

hältnisse (keine Karies und Parodontitis). Nun gibt es aber ergänzende Mundwässer und Mundspüllösungen,die die Reinigung noch viel besser machen sollen. Die ich als Mundwässer bezeichne, sind die im freien Handel

Das klassische Beispiel zur Reinigung der Zahnzwischenräume ist die Zahnseide. Kennt jeder, benutzen aber nur wenige, da sie in der Handhabung schwierig ist. Vielen fällt dies mit Interdentalraumbürstchen leichter Das sind ganz kleine Bürsten, die so ähnlich aussehen wie Pfeifenputzer, sodass sie in die Zahnzwischenräume passen. Doch nicht jede Bürste passt zu jedem Hier empfiehlt sich eine Beratung, die wir beispielsweise hier am Universitätsklinikum bei einer Individualprophylaxe anbieten.

Muss auch die Zunge gereinigt werden? n Durch die Falten und Furchen auf der Zunge lagern sich viele Bakterien in ihr ein. Sind es besonders viele, sieht man auf der Zunge einen richtigen Belag, der nichts anderes als ein sogenannter „Bakterienrasen“ ist. Diese Bakterien können sich nach dem Zähneputzen bei ungereinigter Zunge auch wieder in Zahnzwischenräume setzen und dort erneut Schäden anrichten. Auch Mundgeruch findet häufig seine

Ursache in dieser Bakterienansammlung Man sollte in solchen Fällen bedarfsorientiert etwa jeden zweiten Tag auch die Zunge reinigen Welche weiteren Zahnpflegetipps haben Sie? n Grundsätzlich sollte so geputzt werden, dass man auch sieht, wo man „arbeitet“, also vor einem Spiegel, am besten mit Vergrößerung und auf jeden Fall bei guter Beleuchtung. Außerdem ist die Reihenfolge beim Zähneputzen ganz wichtig. Am besten mit den schwierigsten Stellen anfangen, denn je länger der Putzvorgang dauert, desto weniger gründlich wird geputzt. Auch an die Pflege der Zahnbürste ist zu denken. Etwa aller drei Wochen sollte der Bürstenkopf gewechselt werden, spätestens wenn sich die Borsten verbiegen. Auch wichtig: nach dem Putzen die Bürste nicht geschützt wegpacken, sondern trocknen lassen. Auf dem Borstenkopf sammeln sich beim Zähneputzen Bakterien, die absterben, wenn die Borsten trocknen. Haben die Borsten keine Möglichkeit zum Trocknen, können sich die Bakterien in dem feuchten Gebiet schnell vermehren

Was kann man tun, wenn die Zahn- n pflege zu Hause nicht ausreicht?

Ich kenne fast keinen, auch keinen Zahnarzt, der es immer schafft, seine Zähne perfekt zu putzen Mit professioneller Zahnpflege kann man daher regelmäßig die meist schwierig zu erreichenden Areale wieder in den belagsfreien Null-Zustand versetzen. So werden die eigentlichen Ursachen von Karies und Parodontitis bekämpft. Ich empfehle jedem – in Abhängigkeit von seinem persönlichen Kariesrisiko und Bedarf – alle drei bis sechs Monate eine professionelle Zahnreinigung Diese bieten wir auch hier am Universitätsklinikum an. ukl

(beispielsweise im Supermarkt oder in der Drogerie) erhältlichen Mittel, die vielfach ätherische Öle, Alkohol und andere Wirkstoffe enthalten, womit ein geringer antibakterieller Effekt erreicht wird Sie erfrischen vor

allem den Atem Das mag angenehm sein, kann aber, wie gesagt, auf Dauer problematisch werden Die ich Mundspüllösungen benenne, sind in der Mehrzahl apothekenpflichtige Mittel, die zum Beispiel durch den Wirkstoff Chlorhexidin eine starke antibakterielle Wirkung entfalten Sie werden therapeutisch eingesetzt, beispielsweise nach einem chirurgischen Eingriff in der Mundhöhle oder nach einer Parodontitis-Behandlung.Sie sind gut und erfolgreich

werden aber vom Zahnarzt nur für zwei bis höchstens vier Wochen verschrieben. Dies hat einen guten Grund: Damit wird verhindert, dass die Mundflora Schaden nimmt. Des Weiteren gibt es Mundspüllösungen mit speziellen Wirkstoffen, zum Beispiel gegen Mundgeruch (Halitosis). Diese können zwar reduzierend wirken, jedoch nicht die Ursache beheben. Daher heißt es in diesen Fällen, die Ursache zahnärztlich untersuchen und behandeln zu lassen und begleitend (kurzfristig) die Mundspüllösung anzuwenden notiert von Uwe Niemann

Liebigstrasse aktueLL | seite 8
Dr Dirk Ziebolz erklärt, warum das tägliche Verwenden einer Mundspüllösung nicht notwendig ist. Fo to St efan Straube Fo to St efan Straube

Wenn plötzlich der richtige Biss fehlt

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen am UKL behandeln Verletzungen bei Freizeitunfällen

Mit dem Mountainbike rasant den n Abhang hinabjagen, sich auf dem Skateboard auch von Treppen und Absätzen nicht stoppen lassen oder beim Fußballkick mit Freunden zum „Kopfballmonster“ werden: Nicht selten enden diese Aktivitäten mit Verletzungen im Gesicht oder an Zähnen und Kiefergelenken. Am Universitätsklinikum Leipzig können die Folgen solcher Unfälle mit modernen Methoden diagnostiziert und behandelt werden.

„Ach, das ist doch nur eine Platzwunde, die ist schnell versorgt“, berichtet Prof Alexander Hemprich,„aber dann ist da diese merkwürdige Schwellung, die nicht nachlässt, ein Gefühl wie betäubt, und richtig zubeißen geht plötzlich auch nicht mehr.“ Hemprich ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie (MKG) am UKL und kennt solche Schilderungen sehr genau. Vielen Betroffenen stelle sich dann die Frage: Wohin wende ich mich jetzt?

Für Hemprich ist die Antwort klar:„An jemanden, der sich mit dem Gebiss auskennt, aber auch die Chirurgie im Kopfund Halsbereich beherrscht.“

An der von Prof Hemprich geleiteten Klinik stehen sämtliche Möglichkeiten moderner Diagnostik wie die Computertomographie (CT), aber sogar auch die Digitale Volumentomographie (DVT) zur Verfügung Letztere ist eine besondere Röntgentechnik, ein Verfahren zur 3D-Darstellung sehr feiner Gesichtsschädelknochen bei extrem geringer Strahlenbelastung Ist eine Fraktur diagnostiziert worden oder sind Zähne beim Unfall verlorengegangen, kann der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg auf alle bekannten Möglichkeiten zur Wiederherstellung von Form und Funktion durch Platten, Schrauben oder Implantate zurückgreifen

Müssen Brüche im Mittelgesicht, also dem Bereich zwischen Stirn und oberer Zahnreihe, und der Augenhöhle versorgt werden, arbeitet Hemprich intensiv mit der UKL-Augenklinik zusammen: „Bei uns wird kein Patient operiert, der nicht vorher eingehend vom Augenarzt untersucht worden ist.“ Dieser überprüft, ob die Sehkraft oder vielleicht die Beweglichkeit des Augapfels eingeschränkt ist. Bei Kieferbrüchen gehen leider auch immer wieder Zähne verloren Diese können von den Experten am Universitätsklinikum durch Implantate ersetzt werden

Bei Arbeitsunfällen trägt diese Kosten in der Regel die Berufsgenossenschaft. Bei Freizeitunfällen hilft eine private Unfallversicherung.„Wir setzen die Implantate“, so Prof Hemprich,„die anschließende Kronen- und Brückenversorgung erfolgt auf Wunsch direkt hier bei meinen Kollegen an der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik.“ Dies könne, meint der Klinikleiter, aber auch vom Hauszahnarzt übernommen werden Wer es also beim Freizeitsport übertreiben musste oder einfach nur Pech hatte, kann

sich sicher sein: Bei qualifizierten MKGChirurgen ist man in guten Händen Markus Bien

Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie

Liebigstraße 12, Haus 1 Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag 8 - 16 Uhr, Freitag 8 - 14 Uhr

Telefon: 0341 – 97 21104

In Notfällen wenden Sie sich bitte an die Zentrale Notfallaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig, Paul-List-Straße 27.

Eine Anlaufstelle für alle neuen Patienten in

den Zahnkliniken

in der interdisziplinären Aufnahme erfolgt eine eingehende Untersuchung und ausführliche Beratung

In der Zahnärztlichen Interdiszipli- n nären Aufnahme und Röntgendiagnostik (ZIA) werden ambulant neue Patienten mit zahnärztlichen Problemen und akuten Schmerzen aufgenommen. Es erfolgt zunächst eine eingehende Untersuchung und ausführliche Beratung. Anschließend wird der Behandlungsbedarf festgelegt und das weitere Vorgehen im Detail besprochen.

Bei speziellen Behandlungsfällen kümmern wir uns um eine Überweisung in die entsprechende Fachrichtung der Universitätszahnmedizin. Eine notwendige Schmerzbehandlung oder die Behebung kleinerer Probleme wie Füllungen oder Reparaturen nehmen wir in der Regel sofort vor.

Des Weiteren erfolgt in der ZIA die Aufnahme von interessierten Patienten in die

Studierendenkurse. Hierzu treffen wir vorbereitende Maßnahmen und fertigen gegebenenfalls Röntgenbilder an.

Die Zentrale Interdisziplinäre Aufnahme wurde mit der Eröffnung der neuen Universitätszahnmedizin vor vier Jahren etabliert Damit steht allen ambulanten Patienten, die die Zahnkliniken am UKL erstmals und ohne gezielte Überweisung besuchen, eine einheitliche Anlaufstelle zur Verfügung ukl

Zahnärztliche Interdisziplinäre Aufnahme & Röntgendiagnostik

Liebigstraße 12, Haus 1

Telefon: 0341 - 97 21106

Sprechzeiten:

Montag - Freitag 8 - 11 Uhr oder nach Vereinbarung

Seite 9 | LieBiGStRASSe AKtUeLL
Prof Alexander Hemprich Direktor der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am UKL, zeigt das Modell eines Zahnimplantates welches beispielsweise nach einem Freizeitunfall und dem dadurch verursachten Verlust von Zähnen zum Einsatz kommen kann Fotos: Stefan Straube Das Team der Zahnärztlichen Interdisziplinären Aufnahme: Leiter Prof Dr Torsten Remmerbach, Schwester Dagmar Bär, Zahnarzthelferin Michaela Müller, Zahnärztin Theresia Reichardt (v.l.).

Blumenstrauss des monats n

Ein Dankeschön für das Team der Hautambulanz

Dagmar Leiß (r.) ist Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nachhaltig beeindruckt war sie von ihrem Praxiseinsatz in der UKL-Hautambulanz. „Hier wurde ich sehr gut und vor allem gern angeleitet“, sagt sie. Das Team um Stationsleiter Manfred Wende kümmerte sich intensiv darum, dass Wissen vermittelt und stationsspezifische Aufgaben gelehrt wurden

„AlleMitarbeiter der Hautambulanz unterstützten mich und waren sehr freundlich, auch wenn es mal etwas stressiger zuging Als Auszubildende fühlte ich mich hier sehr wohl“, sagt Dagmar Leiß und bedankte sich deshalb mit einem Blumenstrauß des Monats. Stellvertre-

tend für das ganze Team nahm diesen Schwester Sylke Peters (l.) entgegen – und freute sich riesig: „Für uns? Mensch, Dagmar! Ich bekomme gleich Gänsehaut!“

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat – sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon 0341 - 97 15905.

Das Team der „Liebigstraße aktuell“

Eigene Filmmusik für ein besonderes Projekt

Kurzfilm „Reise in den Spiegel“ feiert Uraufführung am UKL

Ein außergewöhnlicher Film feierte im n Uniklinikum Leipzig kürzlich seine Premiere: „Reise in den Spiegel“ heißt der 24-minütige Streifen, der Einblicke in die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters gibt. Der Kurzfilm entstand im Rahmen der Reihe APPLAUS!, einer kreativtherapeutischen Projektreihe der Klinik, und zeigt auch aus der Sicht von therapieerfahrenen Jugendlichen, was es heißt, in der Psychiatrie in Behandlung zu sein.

„Wir wollten einen Blick in die Klinik ermöglichen und damit etwas gegen Vorbehalte und Vorurteile tun“, sagt Kunstpädagogin Sarah Gefeller, die zusammen mit Schauspieler und Regisseur Matthias Bega das Projekt geleitet hat. Neun Jugendliche waren von den ersten Ideen bis hin zur Fertigstellung an der Produktion des Films beteiligt. Gemeinsam wurden zunächst Informationen gesammelt, der Aufbau des Filmes wurde geplant und Ideen für Szenen und Gestaltung entwickelt.

Die Jugendlichen konnten sich je nach Interesse in verschiedene Bereiche einbringen – vom Texteschreiben über Malen und Fotografie bis hin zum Filmen und der technischen Umsetzung Dabei habe während des Projekts die Zusammenarbeit mit dem Team der Klinik bestens geklappt, sagt Matthias Bega und verweist auf ein besonderes Detail:

Für den Kurzfilm wurde eigens eine Filmmusik komponiert Prof Ines Mainz von der Hochschule für Musik und Theater konnte dafür gewonnen werden

„Reise in den Spiegel“ ist bereits das sechste Projekt in Folge, das initiiert und finanziert durch den Förderverein „Verrückte Welten“ an der Klinik seit 2011 stattfinden konnte. „Mithilfe der finanziellen Förderung durch die Stiftung

Deutsche Depressionshilfe sowie die Stiftung Leipzig hilft Kindern entstanden immer wieder neue, spannende Formate, über die für unsere Patienten ein Erlebensraum und Experimentierfeld geschaffen wird und eine Auseinandersetzung mit sich, den eigenen Fähigkeiten und mit Beziehungen zu anderen möglich wird“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Tobias Piontek. Dass sich nach musikalisch begleiteten Gedichtund Theaterabenden der Schritt in Richtung Film gelohnt hat, zeigen viele Rückmeldungen So meinte der Klinikdirektor

Prof Kai von Klitzing: „Man darf hoffen, dass möglichst viele Menschen diesen Film sehen.“

Und Sarah Gefeller ergänzt: „Das Schöne ist, dass wir damit etwas Bleibendes geschaffen haben.“tp

Film und Infos zum Förderverein „Verrückte Welten“ unter www.kjp-leipzig.de.

Ausstellung„Ausgang offen“ & Festakt

Gleich zwei Veranstaltungen finden am 24. November statt: Die Vernissage zur Ausstellung „Ausgang offen“ sowie der Festakt zum 20-jährigen Bestehen des Fördervereins „Verrückte Welten“ Die Ausstellung gibt einen Blick auf Bilder und Werke der Kinder und Jugendlichen, die während ihres stationären und teilstationären Aufenthaltes in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums geschaffen wurden. Unterschiedliche, individuelle kunsttherapeutisch begleitete Werke sind entstanden.

Der Förderverein der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird 2016 20 Jahre alt

Als gemeinnütziger Verein unterstützt er in vielfältiger Weise die therapeutische und pädagogische Arbeit der Klinik Besonderes Engagement gilt neben Musik-, Kunst- und Sporttherapie auch kreativtherapeutischen und erlebnispädagogischen Angeboten sowie der pferdegestützten Therapie

Vernissage und Festakt

24. November, ab 15 Uhr Einführung in die Ausstellung, 17.30 Uhr Festakt und Ausstellungseröffnung

Liebigstraße 20a, Haus 6, Atrium, 1. Etage

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IKK classic unterstützt Sporttherapie für krebskranke Kinder

Dritte Krankenkasse übernimmt Kosten für behandlungsbegleitendes Projekt am UKL

Mit einer behandlungsbegleitenden n Sporttherapie für krebskranke Kinder bietet das Universitätsklinikum Leipzig seit Juli 2015 ein beispielgebendes Projekt an. Der Therapieansatz stellt Bewegung als elementaren Bestandteil der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. Mit der IKK classic konnte kürzlich ein weiterer Partner auf Seiten der Krankenkassen gewonnen werden. Auch sie übernehmen nun die Kosten für ihre Versicherten.

Mit gutem Grund, davon ist Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Sachsen, überzeugt: „Einfach mal den Berg hochrennen, Seilspringen oder Fußball spielen – für Kinder selbstverständlich. Krebskranke Kinder können all das aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen während der Behandlung nicht.“ Mit dem Konzept der begleitenden Sporttherapie, so Hutt, bekämen diese Kinder die Möglichkeit, „körperlich aktiv zu sein. Das ist nicht nur für ihre Entwicklung wichtig, sondern stärkt auch Körper und Seele im Kampf gegen die Krankheit.“

Nach der TK und der DAK ist die IKK classic jetzt die dritte Krankenkasse, die das Projekt finanziell fördert. Eine Entscheidung, über die sich Markus Wulftange, Sporttherapeut an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, sehr freut. Er hat das Projekt mitentwickelt und betreut es seit vielen Jahren: „Die Bereitschaft der Krankenkassen, die Sporttherapie für ihre Mitglieder zu finanzie-

ren, bildet die Basis, dieses Angebot hier am UKL dauerhaft zu etablieren“, bedankt sich Wulftange bei seinen alten und neuen Partnern Aktuell sind etwa 20 an Krebs erkrankte Kinder zwischen ein und 18 Jahren in individueller Therapie. „Wir schauen, welche Aktivitäten ihnen Spaß und Freude machen, denn wir wollen sie schließlich motivieren“, berichtet

der Therapeut. Die motorische Entwicklung der kleinen Krebspatienten, so Wulftange, solle nicht stehenbleiben, genau wie bei gesunden Altersgenossen. „Kinder begreifen ihre Umwelt hauptsächlich über Bewegung“, erklärt er Daher seien es vor allem alltagstypische Bewegungen, wie schaukeln, klettern oder balancieren, die in der Klinik bei den Kleinen gefördert würden Für die größeren

Patienten würden ausgewählte Übungen aus den Bereichen Koordinations-, Kraft- und Ausdauertraining angeboten Markus Wulftange hofft nun, dass sich zukünftig noch weitere Krankenkassen entschließen könnten, diese für die Genesung von an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen nachweislich hilfreiche Therapie zu unterstützen MB

Zwei Jahre Mut-Perlen-Projekt: Einzigartige Clownsperle als Zeichen der Hoffnung

11-jährige Mary-Ann bastelt neue Mut-Perle, die von Klinikclowns verteilt werden

Das Mut-Perlen Projekt von „Paulis Mo- n mente hilft“ auf der kinderonkologischen Station feierte am 21. Oktober seinen zweiten Geburtstag Das individuelle Motivationsprojekt des Vereins wird von den kleinen und größeren Patienten auf der Station sehr gut angenommen und erfreut sich großer Beliebtheit.

Zum kleinen Jubiläum konnte nun eine einzigartige Clownsperle an die Klinikclowns von Clownsnasen e.V übergeben werden Die Idee zu dieser Kooperation kam von Mary-Ann Nelle aus Löbstätt, eine der jüngsten Unterstützerinnen des Vereins „Paulis Momente hilft“ Sie war es auch, die die Clownsperle entwarf und selbst bastelte – 100 Stück per Hand. Jedes Kind auf der kinderonkologischen Station soll nun beim ersten Besuch der Klinikclowns eine dieser speziellen und in Deutschland einzigartigen Perlen erhalten

Der 11-jährigen Mary-Ann, die selbst nicht erkrankt ist, hat es das Mut-Perlen-Projekt besonders angetan. Ihr Wunsch war es, sich die Kinderkrebsstation ansehen zu dürfen, was ihr von den Klinikclowns erfüllt wurde Dort war schon vor dem Übergabetermin die Information durchgedrungen, dass es eine neue Perle geben

soll. Dementsprechend groß war die Spannung, wie die „Neue“ wohl aussehen wird Ein Mut-Perlen-Projekt wurde 2002 erstmals auf einer Kinderkrebsstation in Kanada ins Leben gerufen und in Deutschland 2010 von der Deutschen Kinderkrebsstiftung übernommen. Kinder, bei denen eine Krebserkrankung diagnosti-

ziert wurde, erhalten zu Beginn ihrer Therapie eine lange Schnur, auf die nach der Vereinsperle die blaue Perle mit dem Anker gefädelt wird Sie bedeutet zum einen den Beginn der Therapie und zum anderen auch Hoffnung Hoffnung auf Heilung und einen guten Therapieverlauf. Anschließend wird mit Buchstabenperlen der Name

des Kindes gefädelt und danach kommen die Mut-Perlen für Untersuchungen, bestimmte Eingriffe und emotional schlechte oder auch gute Tage So erweitern die Kinder mit jedem Schritt ihre einzigartige Kette. Jede Perle wird von Hand gefertigt und hat eine andere Farbe und Form Markus Bien

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Viktoria (Foto links) und Fabian (Foto rechts) sind zwei der jungen Patienten von Sporttherapeut Markus Wulftange (r.).
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Mary-Ann Nelle präsentiert stolz die von ihr entworfenen und gebastelten Clownsperlen. Die Clownsperle, auf die sich die Patienten der kinderonkologischen Station schon freuen.

Notfallmedizin in Zeiten von Terrorgefahr

Über 350 Fachkräfte für Notfallmedizin diskutieren aktuelle Themen beim LIFEMED-Symposium am UKL

Über 350 Fachkräfte aus der Notfallme- n dizin – Ärzte, Pfleger, Rettungsdienstmitarbeiter – trafen sich Ende Oktober zum vierten Interdisziplinären Forum für Notfallaufnahme und Notfallmedizin (LIFEMED) am Universitätsklinikum Leipzig. Als aktuelles Thema mit auf dem Programm stand die Frage, welche Herausforderungen sich in Zeiten von Terrorgefahr für die Notfallmediziner stellen.

„Als Notaufnahmen und Notfallmediziner sind wir grundsätzlich immer auch auf den Extremfall vorbereitet“, erklärt dazu Prof.André Gries. Zusammen mit seinen Mitarbeitern veranstaltete der Leiter der Zentralen Notfallaufnahme am Universitätsklinikum Leipzig zum vierten Mal das LIFEMED-Symposium am UKL. In diesem Jahr startete die dreitägige Veranstaltung mit einem hochaktuellen Thema – der Frage, was die Terrorgefahr für die Notfallmedizin bedeutet.

„Der Terror, wie wir ihn in den vergangenen Monaten leider in Europa erleben mussten, bringt auch für uns als zivile Einrichtungen neue Situationen mit sich“, so Gries. „Das Besondere ist zum einen die andere Art der Verletzungen, die in einem solchen Fall bei vielen Menschen zu versorgen wären, und zum anderen die anzupassende Einsatztaktik der Rettungskräfte vor Ort, die zum Beispiel in einer unklaren Lage oder trotz weiterbestehender Gefährdung tätig werden.“ Seit der Programmplanung für LIFEMED vor einem Jahr hat sich die Relevanz des Themas Terrorgefahr

Kalender n

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leider weiter erhöht. An vielen Stellen reagierten hierzulande die Rettungsdienste und Notfallmediziner bereits, zum Beispiel durch eine veränderte Ausstattung der Rettungswagen ähnlich wie in der Militärmedizin. Gries: „Wir alle müssen uns diesen Herausforderungen stellen, auch wenn unsere Hauptaufgabe natürlich nach wie vor die klassische Versorgung von Notfällen ist und bleibt.“ Entsprechend widmete sich das Forum an drei Tagen auch vielen Fragen aus dem Alltag der Kollegen in den Notfallaufnahmen und Ret-

tungsdiensten Das Spektrum reichte von der Versorgung von Schwerverletzten über den Umgang mit Rückenschmerzen oder Drogenmissbrauch bis zur Behandlung psychiatrischer Notfälle. Neben den klassischen Themen wurden aber auch weniger übliche Situationen beleuchtet – Notfälle in Passierflugzeugen zum Beispiel oder die drei interessantesten Fälle des letzten Jahres. Parallel zu den Vorträgen fanden fünf Workshops zum praktischen Üben statt, gefolgt von einem Workshop zur Interdisziplinären Notfallmedizin für Berufseinsteiger am

letzten Tag. „Wir freuen uns sehr über die jährlich wachsende Resonanz auf unser Forum“, sagt Prof Gries. „Die Notaufnahmen erleben nach wie vor eine zunehmende Nachfrage, mit steigenden Patientenzahlen sowohl in kleinen wie auch in großen Kliniken“, so der Notfallmediziner. „Das zeigt einmal mehr, wie zentral und wichtig unsere Aufgabe ist und dass es von entscheidender Bedeutung ist, dass die in den Notaufnahmen und im Rettungsdienst tätigen Kollegen auch entsprechend gut auf diese Aufgabe vorbereitet sind.“ Helena Reinhardt

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

3. November

Glühwürmchenumzug

Schon zum fünften Mal können kranke und gesunde Kinder gemeinsam beim Glühwürmchenumzug des Fußballvereins

RB Leipzig und anderer Mitorganisatoren

darunter auch dem Förderverein der UKL-Neonatologie „Minilöwen“ – ein Zeichen dafür setzen, dass sie zusammen stark und füreinander da sind. Der Erlös aus dem Verkauf von Lampions, Speisen und Getränken geht in diesem Jahr an die „Minilöwen“. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Frühgeborenen und kranken Neugeborenen des UKL eine noch bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen. Festwiese vor der Red Bull Arena ab 16.30 Uhr Lampion-Ausgabe

17.30 Uhr Umzug

Laufende Ausstellungen

Sektor.

Malerei

Gemälde mit einer farbintensiven Strahlkraft von Henrik Pillwitz sind derzeit in der Galerie der Palliativstation zu be-

wundern. Seine Kunst ist ein Beispiel für einen zeitgenössischen, abstrakten Expressionismus. Denn bei einigen Bildern ist erst bei genauerem Betrachten zu erkennen, was der Maler ins Auge fasste. Es werden vorwiegend Abbilder der Natur aus einer Distanz gezeigt, bei der ein Detail einer Landschaft herausgearbeitet wird – Menschen, städtische Strukturen oder Technologie sind rar. Durch die schichtweisen Pinselstriche wächst die Landschaft von innen heraus und offenbart die Lebendigkeit der Natur

In der Galerie der Palliativstation

Semmelweisstraße 14, Haus 14 Zu sehen bis 2. Dezember

Zwischen Tag und Traum.

Malerei

Die Ausstellung „Zwischen Tag und Traum“ im Gang der Kindernotaufnahme zeigt Bilder – vorwiegend gezeichnet, aber auch gemalt –der 16-jährigen Schülerin Charlotte Panzner. Neben klassischen Zeichnungen wie Stillleben oder einer Handstudie stechen Bilder hervor, die Gefühlswelten einer jungen Frau thematisieren. Im Zentrum dieser Bilder ist mutmaßlich die Künstlerin in vielfältigen Szenarien zu sehen. Mal von Blättern sowie Blüten bedeckt oder von rosigem Licht beleuchtet, als Träumerin oder in Gedanken vertieft – gezeigt

wird die Auseinandersetzung einer jungen Künstlerin mit ihrem Selbst zwischen Tag und Traum.

Im Gang der Kindernotaufnahme Liebigstraße 20a, Haus 6 Zu sehen bis 25. November

Im Auge des Betrachters.

Malerei

Der 54 Jahre alte Künstler Siegfried Eckhardt entdeckte die Lust am Malen durch seinen Onkel,Wolfgang Eckhardt, welcher sein Talent erkannte und förderte.Seine Inspiration erhält er durch einen geschärften Blick auf die Menschen mit ihren Eigenheiten und Absurditäten Dies mündet in verspielten und teilweise drastischen Darstellungen, welche seinen Stil prägen.Von fantasievoll gemalten Menschen, die in einer farbenfrohen Umgebung tanzen, über Tiere, die einen aus einem verschlungenen Dschungel anblicken, zu

Grafik C. Pa nzner

Meerjungfrauen mit Meeresgott, gibt es viel zu entdecken. Sein Augenmerk scheint Eckhardt dabei auf die Beziehung zwischen Menschen sowie Mensch und Tier zu legen –aber das liegt bekanntlich im Auge des Betrachters

Tagesklinik für kognitive Neurologie

Liebigstraße 16, Haus 2

Zu sehen bis 25. November

Analoge/digitale Kunsttechniken

Malerei, Grafik und Plastik

Die digitale Welt bietet heutzutage vielfältige Möglichkeiten, elementare Kunsttechniken zu erweitern. Die Ausstellung „Malerei, Grafik und Plastik“ von Peter Walther in der Ebene 1 der Universitätszahnmedizin zeigt dies.

Ebene 1 der Universitätszahnmedizin

Liebigstraße 12, Haus 1

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Am UKL fand Ende Oktober zum vierten Mal das LIFEMED-Symposium statt Zu dem interdisziplinären Forum trafen sich mehr als 350 Fachkräfte aus der Notfallmedizin.
Zu sehen bis 18. November Grafik Pe te r Wa lther

Leber im Fokus

Zwei Patientenveranstaltungen am UKL widmen sich im November Leber- und Gallenwegserkrankungen und der Lebertransplantation

Eines der größten menschlichen Or- n gane steht im Mittelpunkt von gleich zwei Veranstaltungen am Universitätsklinikum Leipzig. Anlässlich des Deutschen Lebertages widmet sich ein ArztPatienten-Seminar am 22. November den verschiedenen Erkrankungen des zentralen Stoffwechsel-Organs und dem Umgang mit erhöhten Leberwerten. Bereits drei Tage vorher, am 19. November, gibt es eine Informationsveranstaltung zur Lebertransplantation.

Dieser Patiententag findet in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe

Lebertransplantierte Deutschland e.V. und unter der Schirmherrschaft des sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst statt

„Leber/wert/voll“ ist das Motto des diesjährigen Deutschen Lebertages. Es soll darauf aufmerksam machen, dass die Leberwerte wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand geben können. „Werden auffällige Werte früh erkannt, kann die zugrundeliegende Lebererkrankung meist gut behandelt und damit eine Leberzirrhose oder Leberkrebs verhindert werden“, sagt Prof Dr Thomas Berg, Leiter der Hepatologie am UKL. Besonders in den Industrienationen spielen chronische Erkrankungen des Organs eine große Rolle für die Sterblichkeit in der Bevölkerung bei Menschen unter 60 Jahren

Das Arzt-Patienten-Seminar, welches bereits zum siebten Mal am UKL stattfindet, widmet sich daher diesen häufigen Lebererkrankungen Dazu zählen auch Krankheiten der Gallenwege. Der Einfluss von Alkohol auf die Leber und der Zusammen-

hang zwischen Fettleber und dem Risiko, einen Leberkrebs zu entwickeln, werden diskutiert. „Etwa zehn Prozent der Bevölkerung leiden an einer Fettleber, doch nicht für jeden ist das gleich gefährlich“, erklärt Prof Berg.Welche Rolle die Gene dabei spielen und wie eine Änderung des Lebensstils zu einem besseren Gesundheitszustand beitragen kann, wird ebenfalls ein Thema des Seminars sein. Der letzte Vortrag der Veranstaltung dreht sich um die Schlüsselloch-Chirurgie bei Leber- und Gallenwegserkrankungen.„In

vielen Bereichen ist die Schlüsselloch-Chirurgie bereits Standard, bei Lebererkrankungen aber noch relativ neu. Sie bietet große Vorteile für die Patienten, da die Eingriffe deutlich komplikationsärmer sind“, sagt Prof Dr Daniel Seehofer, Leiter des Bereichs Hepatobiliäre / Transplantationschirurgie am UKL. Im Anschluss an die Vorträge haben die Teilnehmer die Möglichkeit, mit Leber-Experten aus Leipzig ihre Fragen zu diskutieren Der Patiententag Lebertransplantation am 19. November richtet sich vorrangig

an Patienten, die eine Transplantation vor oder hinter sich haben, auf der Warteliste stehen oder an einer chronischen Erkrankung leiden, die einmal eine Transplantation notwendig machen wird.„Wir wollen mit dieser Veranstaltung vor allem Ängste vor dem Leben mit einem fremden Organ abbauen“, so Prof Seehofer So informieren die Experten des UKL über Organspende und auch die Möglichkeit der Lebendspende.„Die Leber hat die besondere Fähigkeit, sich zu regenerieren.Wird ein Teil der Leber gespendet, wächst das Organ des Spenders wieder nach Diese Besonderheit in Verbindung mit den weiterhin niedrigen Zahlen von Organspendern führen dazu, dass die Lebendspende immer weiter in den Vordergrund rückt“, erklärt der Mediziner. Weitere Themen sind die Organspende aus psychologischer Sicht und ganz praktische Aspekte: Was bedeutet es für einen Patienten, auf der Warteliste zu stehen? Wie werden die Organe verteilt? Eine lebertransplantierte Patientin berichtet aus ihrem Alltag, und die UKL-Experten erläutern, warum eine gesunde Lebensführung auch nach einer Lebertransplantation notwendig ist.

Ines Christ

Patiententag Lebertransplantation

19. November, 10 – 13 Uhr

Liebigstraße 20, Hörsaal im Haus 4

7. Arzt-Patienten-Seminar zum Deutschen Lebertag

22. November

18.30 – 20.30 Uhr

Liebigstraße 20, Hörsaal im Haus 4

Unterstützung für Eltern und Kinder

Abteilung für Neonatologie informiert über Möglichkeiten und Angebote

Zum Internationalen Tag des Früh- n geborenen am Donnerstag, 17. November, lädt die Abteilung für Neonatologie am Universitätsklinikum Leipzig von 14 bis 17 Uhr zum „Frühchentag“ ein. Unter dem Motto des jährlichen Treffens „Familienzentrierte Betreuung in der Neonatologie“ informieren Mitarbeiter und Experten über Möglichkeiten und Angebote während des Klinikaufenthaltes und nach der Entlassung.

Nimmt die Station für Neonatologie ein Frühgeborenes auf Station auf, beginnt für das kleine Kind ein oft nicht einfacher Weg. Doch Ärzte, Schwestern, Psychologen, Sozialarbeiter oder Physiotherapeuten setzen all ihr Können ein, um Bedingungen zu schaffen, in denen sich das Kind gut entwickeln kann. Enorm wichtig sind natürlich besonders die Eltern, die sofort nach der Geburt,anschließend auf Station und danach zu Hause ihre Kinder umsorgen Eine schwierige Situation für sie. Beim

„Frühchentag“ haben sie deshalb die Möglichkeit, sich über Probleme und Hilfen zu informieren und auszutauschen.

So berichtet die Psychologin Nadine Arndt-van Ngoc über die kürzlich gestartete „Elternschule“ am UKL. Dort wird frisch gebackenen Müttern und Vätern, deren Baby durch eine Frühgeburt oder eine Krankheit keinen einfachen Start ins Leben hatte, gezeigt, wie

sie am besten für ihr Kind da sein und es fördern können. Wie die Unterstützung nach der Entlassung aus der Klinik zu Hause durch ein professionelles Team weitergeht, darüber informiert Sozialpädagogin Katrin Mühler in ihrem Vortrag, begleitet von einem Erfahrungsbericht einer Mutter Dr.Annett Bläser, Leiterin der entwicklungsneurologischen Nachsorgeambulanz, spricht anschließend über die Langzeitentwicklung

der Kinder Tina Kilian und Daniela Herrmann, Kinderkrankenschwestern und Stillberaterinnen, informieren über das Stillen bei Frühgeborenen. Zum Abschluss zeigt der Erfahrungsbericht der Kinderkrankenschwestern Maria Steinke und Anja Wendisch über Neugeborenenbetreuung in Eritrea, wie schwierig es in anderen Teilen der Welt sein kann.

Frühchentag am UKL

Haus 6, Frauen- und Kindermedizin

Atrium, Raum Cerutti/Trier Liebigstraße 20a 04103 Leipzig

Anmeldung:

Universitätsklinikum Leipzig

Abteilung für Neonatologie, Haus 6 Liebigstr 20a 04103 Leipzig

Frau Jeanett Schubert

Tel.: 0341 - 97 260 20

E-Mail: jeanett.schubert@uniklinik-leipzig.de

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Prof Daniel Seehofer, Leiter des Bereichs Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Prof Thomas Berg, Leiter der Sektion Hepatologie, und Univ.-Prof. Florian Lordick, Direktor des Universitären Krebszentrums, (v.l.n.r.) vom Universitären Lebertumorzentrum (ULTC), das im September etabliert worden ist. Foto: Stefan Straube
„Frühchentag“ am UKL: Hilfe und
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Chronische Überbelastung im Mund

Selbstkontrolle und Kunststoffschienen können gegen Zähneknirschen helfen

Gerade Zahnärzte müssen immer n wieder feststellen, dass viele Menschen den Ausspruch „sich durch etwas durchbeißen müssen“ viel zu wörtlich nehmen: Immer wieder pressen sie ihre Kiefer aufeinander, bewegen dabei den Unterkiefer und knirschen so mit den Zähnen. Auf Dauer tut dies den Kauwerkzeugen nicht gut, auch Muskel- und Kiefergelenkschmerzen können auftreten. In Teil 2 unseres Ratgebers zum Thema Zähneknirschen erfahren Sie, was Betroffene tun können, um ihre Zähne zu schützen.

Wird mit den Zähnen geknirscht, zieht sich die Muskulatur rhythmisch zusammen, die Zahnreihen pressen sich aufeinander und die mahlenden Bewegungen des Unterkiefers erzeugen das typische Geräusch. Dabei können Kräfte von bis zu 70 Kilogramm auf die Zähne einwirken.

Mediziner unterscheiden zwischen dem Knirschen am Tag und dem in der Nacht. Während nächtliches Knirschen mittlerweile als Schlafstörung angesehen wird und in den Übergängen zwischen den Schlafphasen auftritt, ist das Knirschen tagsüber meist ein Zeichen für Stress. Die Folgen jahrelangen Knirschens sind messbar: Die Zähne werden sichtbar kürzer, planer und somit scharfkantiger Füllungen fallen heraus, Zahnersatz geht schneller kaputt. Auch werden die Zähne durch den Druck und die Bewegungen

gestaucht, am Zahnhals können kleine Scherben abplatzen, wodurch dieser überempfindlich wird oder der Zahnnerv am Ende sogar absterben kann. Durch die hohen Kräfte sind die Kiefer chronisch überbelastet Das führt zu Kaumuskel- und Kiefergelenkschmerzen, vor allem, wenn sowohl nachts als auch tagsüber geknirscht wird.Als Folge kön-

Spenden Sie bei der BlutBank leipzig und helfen Sie uns, leben zu retten!

Wann und wo?

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Weitere Informationen rund ums Blutspenden finden Sie im Internet unter: www.blutbank-leipzig.de

Institut für Transfusionsmedizin

nen migräneartige Kopfschmerzen entstehen.

Was sollten Betroffene tun, um ihre Zähne zu schützen? „Da müssen wir zwischen Tag und Nacht unterscheiden“, erläutert Dr Oliver Schierz, Leiter des Bereichs Klinische Prothetik an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde des Universitätsklini-

kums Leipzig.„Nachts ist es eine unbewusste Sache, auf die eigentlich kein Einfluss genommen werden kann. Zum Schutz ihrer Zähne sollten diese Menschen sogenannte Aufbissschienen aus Kunststoff tragen.“ Statt der Zähne gehe so nur der Kunststoff kaputt, und der, so der UKL-Experte, könne eben viel leichter und kostengünstiger ausgetauscht werden

„Tagesknirscher“ hingegen könnten versuchen, ihre Muskulatur in stressigen Situationen zu entspannen: „Man kann lernen, sich das Knirschen am Tage abzugewöhnen“, meint Dr Schierz. Als Beispiel für eine Methode nennt er autogenes Training Eine weitere sei die Roter-Punkt-Methode:„Man bringt einen roten Punkt gut sichtbar an einem Ort im eigenen Alltag an, wo man bisher immer geknirscht hat. Das kann der Arbeitsplatz sein oder auch im Auto.Fällt dann der Blick auf diesen roten Punkt, sollte sich der Betroffene kurz selbst kontrollieren: Presse ich gerade oder nicht?“ Ein positiver Effekt, ist sich der Mediziner sicher, stelle sich nach etwa zwei bis drei Monaten ein Schienen wie in der Nacht kämen für die Knirscher am Tage nicht in Frage: „Mit diesen Kunststoffteilen lässt es sich einfach schlecht sprechen, und sie sind optisch auch nicht ansprechend“, begründet Dr Schierz. Und für Statistiker: Kinder knirschen häufiger als Erwachsene und Frauen genauso oft wie Männer.

„Clowns hinter Glas“ –Fotografien im Atrium

Lachen ist die beste Medizin – deshalb gibt es im Universitätsklinikum Leipzig bereits seit über 14 Jahren Clowns, die kranken Kindern und ihren Familien Lebensfreude geben und Ängste nehmen wollen. Seit zehn Jahren haben sie sich im Clownsnasen e.V. organisiert und erfreuen über Leipzig hinaus Jung und Alt. Die Fotografin Nadine Hennig hat die Clowns des Vereins eine Woche lang in die verschiedenen Einrichtungen begleitet Entstanden ist ein facettenreicher, tiefer Einblick in die Arbeit dieser„Seelengärtner“. Diese Bilder sind nun im Atrium der Frauen- und Kindermedizin zu sehen.

Die Fotografin Nadine Henning begann schon in jungen Jahren, mit der alten Rollfilmkamera ihres Opas Fotos ihrer Umwelt festzuhalten. Seitdem ist ihr Interesse an der Fotografie ungebrochen. Nach einer Ausbildung zur Fotografin hat sie nun schon seit fast zehn Jahren ein eigenes Fotostudio in Falkensee/Berlin. Hannah Ullrich Clowns hinter Glas – Fotografien von Nadine Henning Atrium der Frauen- und Kindermedizin, Liebigstraße 20a (Haus 6). Die Ausstellung ist bis 18. November zu sehen.

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Dr Oliver Schierz, Leiter des Bereichs Klinische Prothetik am UKL, zeigt am Modell, wie die Kräfte beim Zähneknirschen wirken.
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Fo to St efan Straube
Fo to Nadine Henning
Blutspendeinstitutjeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig Di. bis Do 8:00 bis 20:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Mo geschlossen Landsberger Straße 81, 04157 Leipzig Di., Mi., Do 11:00 bis 18:30 Uhr Fr 08:00 bis 15:30 Uhr Gesundheitsamt Grünau jeden Mo und Do 13:30 bis 18:30 Uhr Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig Gustav-Hertz-Gymnasium Paunsdorf Di., 01.11.16 und 14:00 bis 18:00 Uhr Dachsstr. 5, 04329 Leipzig Di., 08.11.16 Hochschule für Musik u.Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Grassistr. 8, 04107 Leipzig Mi., 09.11.16 12:00 bis 16:00 Uhr Universität Leipzig Neues Seminargebäude 04103 Leipzig Di., 15.11.16 12:00 bis 18:00 Uhr Volkssolidarität Borna Mi., 23.11.16 14:00 bis 19:00 Uhr Dinterplatz 1 04552 Borna
Blutspendeinstitut Sa., 26.11.2016 9:00 bis 13:00 Uhr Johannisallee 32, 04103 Leipzig

Das uni-klinikum auf einen Blick

Wichtige servicenummern

ihre einwahl ins ukL: (0341) 97 -

universitätsklinikum leipzig

Liebigstraße 18, 04103 Leipzig telefon - 109 internet www.uniklinik-leipzig.de

Zentrale notaufnahme

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17800 (Zufahrt über Paul-List-straße)

Öffnungszeit 24 stunden täglich

notaufnahme

für kinder und Jugendliche

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242

Öffnungszeit 24 stunden täglich kreißsaal der abteilung

für geburtsmedizin

Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig Öffnungszeit 24 stunden täglich schwangerenambulanz - 23494

infoabend für werdende eltern- 23611

eine anmeldung zur entbindung ist nicht erforderlich.

Mehr informationen unter www.geburtsmedizin-leipzig.de

Zentraler empfang

Liebigstraße 20, 04103 Leipzig - 17900

Blutbank (blutspende)

Johannisallee 32, 04103 Leipzig

info-telefon - 25410

Weitere informationen finden sie auf seite 14 sowie unter www.blutbank-leipzig.de

ambulanzen und Zentren

Zentrale ambulanz innere Medizin - 12222

Zentrale ambulanz Chirurgie- 17004

Zentrale ambulanz kinderzentrum - 26242

universitätszahnmedizin

HNO-ambulanz

21104

21721 augenambulanz

Psychiatrische ambulanz

informationen zu allen kliniken und ambulanzen finden sie unter www.uniklinik-leipzig.de

Liebigstrasse aktueLL |
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21488
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tropenmedizinische ambulanz - 12222 ambulanz krebszentrum uCCL -17365 Neurochirurgische ambulanz -17510 Neurologische ambulanz -24302 Dermatologische ambulanz -18670 universitäres brustzentrum - 23460 transplantationszentrum - 17271 ambulanz der urologie -17633 Diabeteszentrum - 12222 Med. Versorgungszentrum - 12300 kliniksozialdienst - 26206 seelsorge - 15965 / - 15967 / - 26126 Psychosoz. beratungsstelle für tumorpatienten und angehörige - 15407
24304 Psychosomatik-ambulanz
18858

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