Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 13/2018

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Fo to s: St efan Straube Eingeweiht Königin Silvia eröffnet Childhood-Haus am UKL seite 8 Eröffnet Klinikneubau Haus 7 nimmt Betrieb auf seiten 4/5 In Form Defekte der Bauchwand können operiert werden seite 3 Das GesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 13 / 2018 |11.10.2018
in der Liebigstraße Zahlreiche Besucher erkunden das UKL beim Tagder offenen Tür
Hausbesuch

Der Augenblick n Mit Schwung

Im September und Oktober laufen die Arbeiten im Haus 7 auf Hochtouren – nach Abschluss der Bauarbeiten werden die einzelnen Etagen, Stationen und Zimmer nach und nach eingerichtet und anschließend den neuen Nutzern übergeben. Ganzer Einsatz

ist dabei gefordert, wie Disponentin Gabriele Motschmann und Einkäuferin Sylvia Fechner (von links) hier bei der Anlieferung von Betten beweisen. Beide arbeiten im UKL im Bereich 2 – Materialwirtschaft und Dienstleistungen

Medizinische Berufsfachschule begrüßt

187 neue Auszubildende

48 Absolventen der Bildungseinrichtung vom Klinikum übernommen

iMpreSSuM n

liebigstraße aktuell Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber:

Universitätsklinikum Leipzig

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.), Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL)

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ), Nannette Hoffmann (i.V.). Universitätsklinikum Leipzig, 14. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUNG.

Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

187 junge Frauen und Män- n ner haben am 1. September dieses Jahres ihre Ausbildung an der Medizinischen berufsfachschule (MbFS) am universitätsklinikum leipzig begonnen. Sie wurden damit an einer der größten beruflichen bildungseinrichtungen dieser Art in Sachsen aufgenommen. 48 Absolventen des vergangenen Jahrgangs sind übernommen worden und starten am ukl in ihr berufsleben.

56 Jugendliche und junge Erwachsene lassen sich in Gesundheitsund Krankenpflege ausbilden, 60 in Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.Weitere 25 möchten Hebamme werden Für die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten (OTA) sind 19 Azubis aufgenommen worden, zehn in Vertrag mit dem UKL, neun mit Unterstützung von Kooperationspartnern Neu ist die Ausbildung der Krankenpflegehilfe. Sie begann bereits Mitte August. 27 Schüler gehören zum ersten Jahrgang Die Beson-

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derheit hier: Sie erhalten eine Ausbildungsvergütung Die Zahl der Absolventen des zu Ende gegangenen Ausbildungsjahrgangs lag Ende August bei 46 in der Gesundheitsund Kinderkrankenpflege, 44 in der Gesundheits- und Krankenpflege und 20 bei den Hebammen. Von diesen 110 Absolventen hatten sich 71 am UKL beworben 48 sind übernommen worden

Die kommissarischen Schulleiter Kristin Heistermann und Ronny Seidel freuen sich auf die „Neuge-

staltung und Erweiterung unserer ohnehin schon bestehenden Vielfalt in zehn verschiedenen Gesundheitsberufen, auf einen fachübergreifenden Austausch zwischen allen Auszubildenden und auf zahlreiche interdisziplinäre Lernprojekte“. Ihre Aufgaben sehen sie vor allem darin, medizinische und menschliche Werte zu vermitteln, um die Schülerinnen und Schüler auf das bevorstehende Berufsleben vorzubereiten. Zusammen mit den Lernenden möchten sie die Schule

weiterentwickeln, damit diese auch künftig ein optimales Lern- und Arbeitsumfeld bieten könne Das Universitätsklinikum Leipzig verfügt über 1451 Betten und eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mit über 4000 Beschäftigten ist es einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region, und mit der Medizinischen Berufsfachschule einer der größten Ausbilder Jährlich wird am UKL fast eine halbe Million Patienten auf höchstem medizinischem Niveau behandelt. Für die hohe Qualität der Leistungen des Universitätsklinikums arbeiten hier auf einem zentralen Campus Menschen verschiedenster Berufsgruppen Hand in Hand – von Ärzten über Einkäufer, Ingenieure und Wissenschaftler bis zu Lagerlogistikern, medizinisch-technischen Assistenten, Pflegenden, IT-Experten und Zahntechnikern, um nur einige zu nennen. MB

www.uniklinikum-leipzig.de/ einrichtungen/mbfs

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Fo to St efan Straube Am 1. September begrüßte die Medizinische Berufsfachschule am UKL insgesamt 180 neue Auszubildende.

Wenn der Bauch die Form verliert

Lücke zwischen Bauchmuskelsträngen und schmerzhafte Nabelbrüche können mit OP behandelt werden

Bei einer Bauchwandrekonstruktion arbeitet Dr Nick Spindler, Leitender Oberarzt des Bereichs Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie, eng mit der Abteilung für Geburtsmedizin, hier Oberärztin und stellvertretende Abteilungsleiterin Dr Susanne Schrey-Petersen, zusammen.

Es ist ein Problem, das viele Frauen n kennen: Trotz Rückbildungsübungen kehrt der Bauch nach einer Schwangerschaft und Geburt nicht in seine alte Form zurück, er verliert seine Festigkeit Die sogenannte Bauchwandintegrität ist nicht mehr gegeben und der Bauch wölbt sich unschön nach vorn. Das passiert, weil sich Muskeln und Bindegewebe, die für den Geburtsvorgang zurückgewichen waren, nicht vollständig zurückbilden. In schlimmeren Fällen führt es zu schmerzhaften Hernien, also Brüchen des Nabels, bis hin zu Störungen der gesamten Integrität der Bauchwand.

Am Universitätsklinikum Leipzig wird dieses Problem operativ behoben, wenn andere Möglichkeiten keine oder nur unzureichende Erfolge bringen Die eigene Familienplanung

sollte zuvor möglichst abgeschlossen sein. Alle Patientinnen werden umfassend individuell beraten und betreut „Viele Frauen scheuen sich und wissen nichts von dem Angebot der Bauchwandrekonstruktion. Doch es ist nichts Schlimmes. Im Gegenteil: Wir geben Lebensqualität zurück und nehmen ihnen im besten Fall sogar die Schmerzen“, sagt Dr Nick Spindler, Leitender Oberarzt des Bereichs Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie in der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL. Er und seine Kollegen arbeiten dabei eng mit dem Team der Abteilung für Geburtsmedizin um Prof Holger Stepan zusammen. Schwierigkeiten bei der Rückbildung der Bauchdecke treten oft, aber nicht nur zum Beispiel nach Mehrlingsschwangerschaften auf. „Mit der Operation schließen wir die

Viele Frauen kennen das Problem: Nach einer Schwangerschaft und Geburt kehrt der Bauch nicht in seine alte Form zurück, er wölbt sich unschön nach vorn Am UKL kann dies operativ behoben werden, wenn andere Möglichkeiten keine Erfolge bringen.

aufgetretene Lücke zwischen den Muskelsträngen, die sogenannte Rektusdiastase. Schließlich soll die Muskulatur ja die Frau schützen und stabilisieren“, erläutert Dr Spindler. Unter Narkose erfolgt der Einschnitt in der „Bikini-Zone“, also dort, wo er später nicht sichtbar sein wird Dann werden die auseinandergewichenen Bauchmuskeln wieder zusammengefügt. „Weil dabei auch überschüssiges Gewebe entfernt werden kann, hat das Ganze noch einen angenehmen Nebeneffekt: Das äußere Erscheinungsbild verbessert sich, der Bauch wird wieder glatt und straff“, so der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Frühestens ein dreiviertel Jahr nach der Geburt und nach Beendigung der normalen Rückbildung sollten Frauen über einen solchen Eingriff nachdenken. Im Idealfall ist auch die Familienplanung bereits abgeschlos-

sen. „Drei bis fünf Tage maximal liegen die Patientinnen bei uns auf Station“, erläutert Oberarzt Spindler, „einen Tag nach der Operation können sie wieder aufstehen. Ein Physiotherapeut hilft bei den ersten Schritten.“

Bei Nabel- und Bauchwandbrüchen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Eingriff, da es sich nicht um eine ästhetische Operation, sondern um die Rekonstruktion der Bauchwand handelt. Angesichts der Zurückhaltung vieler Betroffener betont Dr Spindler zudem:„Wir betreuen die Frauen, wir beraten und untersuchen sie gründlich, meist mit Ultraschall. Wir klären auf und gehen individuell auf ihre Sorgen und Probleme ein“, so der UKL-Mediziner. Markus Bien

Terminvereinbarung:

telefonisch unter 0341 – 97 17004

Begleiterkrankungen vorbeugen und behandeln

Experten des Rheumazentrums Leipzig informieren über Wechselwirkungen im menschlichen Körper

Mit Blick auf den Welt-Rheuma-Tag n lädt das Rheumazentrum Leipzig für den 30. Oktober zu einem Gesprächsforum ein, bei dem die Zusammenhänge im menschlichen Körper mit Einfluss auf rheumatische Erkrankungen erläutert werden. Wie Prof. Christoph Baerwald, Leiter der Rheumatologie am UKL, ankündigt, wird bei der Veranstaltung beispielsweise der Zusammenhang zwischenRheumaundderDarmfloraerklärt:

„Die Bakterien im Gastrointestinaltrakt wirken auf das Immunsystem des Wirts sowohl lokal als auch an entfernteren Stellen des Körpers Wenn es gelingt, das Mikrobiom des Darmes günstig zu beeinflussen, kann dies auch für rheumatische Erkrankungen von Bedeutung sein.“

Ein weiteres Thema des Abends sind Wechselwirkungen zwischen der Haut und rheumatischen Erkrankungen.„Viele Rheumapatienten haben nicht nur Gelenkprobleme, sondern auch Hautsymptome. Umgekehrt ist

es genauso – Hautpatienten haben nicht selten auch rheumatische Beschwerden.Wir erläutern Ursachen und Möglichkeiten der Behandlung“, so Prof Baerwald. Zudem widmen sich die Experten des Rheumazentrums Schmerzen durch Entzündungen von Sehnen und Sehnenansätzen

Mit diesem Themenspektrum reiht sich die Leipziger Veranstaltung ein in die bundesweite Kampagne der Deutschen RheumaLiga, die in diesem Jahr „Rheuma kommt selten allein – Begleiterkrankungen vorbeugen und behandeln“ heißt. Das Gesprächsforum im Universitätsklinikum wird jährlich vom Rheumazentrum Leipzig unter Beteiligung der Rheuma-Liga Sachsen organisiert, die eng mit dem Rheumazentrum zusammenarbeitet Uwe Niemann

Gesprächsforum des Rheumazentrums

Leipzig zum Welt-Rheuma-Tag

30. Oktober, 18.15 Uhr

Liebigstraße 20, Haus 4

Prof Christoph Baerwald, Leiter der Rheumatologie am UKL, im Gespräch mit einer Patientin

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Fo to St efan Straube Fo to s: St efan Straube

Fünf Etagen moderne Medizin

Klinikneubau schafft Kapazitäten für das UKL / Innovative interdisziplinäre Strukturen und beste Bedingungen für Patienten und Mitarbeiter

Der Klinikneubau Haus 7 wurde am n 20. September im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer feierlich eröffnet. Bereits seit Anfang September wurde das Gebäude mit 158 Betten schrittweise bezogen, weitere Umzüge folgen bis in den Oktober. Mit innovativen Strukturen steht der Neubau für eine neue Dimension in der Krebsmedizin und für ganzheitliche Therapien vom jüngsten bis zum betagten Patienten.

Das aktuell größte Bauprojekt am Universitätsklinikum Leipzig wurde mit 58 Millionen Euro aus Fördermitteln des Freistaats Sachsen finanziert und in Eigenregie des UKL errichtet. Mit der zeitgerechten Fertigstellung können nun auch die vielen Folgeumzüge in den Bestandsgebäuden beginnen. Auf diese Weise schafft Haus 7 mehr Kapazitäten für das gesamte Klinikum. Etwa 140 neue Arbeitsplätze sind mit dem Neubau entstanden, in dem rund 350 Personen arbeiten werden Das Gebäude wird auch das bundesweit erste Childhood-Haus nach skandinavischem Vorbild beherbergen, das von der World Childhood Foundation gefördert wird

Das Universitätsklinikum Leipzig setzt seine konsequente bauliche Erneuerung fort: An der Stelle des alten zwölfstöckigen Bettenhauses aus den Achtzigerjahren wurde ein moderner Klinikkomplex errichtet. Das Gebäude fügt sich im Anschluss an das Haus 6 mit der Frauen- und Kindermedizin nahtlos in die Fassaden entlang der Liebigstraße ein. Dementsprechend ist die Kinder- und Jugendmedizin auch einer der Hauptnutzer des neuen Hauses. Zweiter Hauptnutzer ist die Krebsmedizin.In einem innovativen Ansatz wurden hier die bisher auf unterschiedliche Kliniken und Departments verteilten Bereiche zusammengeführt, um größtmögliche Nähe und Synergien zu erreichen.

„Wir haben den Neubau genutzt, um nicht nur neue Räume, sondern auch neue Strukturen zu schaffen“, erläutert Prof.Wolfgang

E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL.

„Leitmotiv war dabei eine ganzheitliche Medizin, die über Fächergrenzen hinweg das

Schlüsselübergabe vor Haus 7: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, Prof Christoph Josten, Dekan der Medizinischen Fakultät, Marco Schüller, Kaufmännischer UKL-Vorstand, Uni-Rektorin Beate Schücking, Prof Wolfgang E. Fleig, Medizinischer UKL-Vorstand, Eva Maria Stange, sächsische Wissenschaftsministerin, Prof Kai von Klitzing, Direktor der Kinderpsychiatrie und Prof Florian Lordick, Direktor des UCCL (von links). Fotos: Stefan Straube

für den Patienten individuell beste Ergebnis zum Ziel hat.“ Auch in der Kindermedizin ist diesem Prinzip folgend ein neuer interdisziplinärer Bereich für die Psychosomatik entstanden, in dem die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit der Pädiatrie verbunden ist „Unsere Aufgabe war es, mit einem einzigen neuen Haus Kapazitäten für das gesamte Klinikum zu gewinnen“, beschreibt Prof Fleig die Herausforderungen. „Das ist gelungen, indem wir vereinen, was im Zusammenspiel eine optimale Therapie verspricht – zum Beispiel auch die konservative Wirbelsäulentherapie mit der Rheumatologie, die jetzt auf einer interdisziplinären Station im Haus 7 zusammenziehen. Hier bieten wir jetzt ein einmaliges Angebot für Patienten mit chronischen Wirbelsäulenschmerzen Nun hoffen wir, dass unser da-

mit verbundenes notwendiges Wachstum auch im sächsischen Krankenhausbettenplan Berücksichtigung findet.“

„Mit dem neuen Gebäude schafft das Uniklinikum Leipzig weiteren Raum für medizinischen Fortschritt“, betont Ministerpräsident Michael Kretschmer. „Die neuen Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendmedizin, das Krebszentrum und weitere Ambulanzen bieten mehr Platz für steigende Patientenzahlen und Behandlungen auf Spitzenniveau Gleichzeitig geht das Uniklinikum damit auch neue Wege der Zusammenarbeit – zwischen einzelnen Abteilungen, aber auch mit anderen Partnern.Wir werden auch künftig weiter in die Hochleistungsmedizin und in die Exzellenz investieren und die Gesundheitswirtschaft nach Kräften unterstützen, damit auch in Zukunft

jeder Patient die beste Behandlung erhalten kann.“

„Im Neubau finden wir jetzt die Voraussetzungen, um unsere Forschung zur Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Tumorerkrankungen weiterentwickeln zu können und auf diesem so wichtigen Gebiet erfolgreich arbeiten zu können“, ergänzt Prof Christoph Josten, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.„Insbesondere klinische Studien, in deren Rahmen neue Verfahren und Medikamente entwickelt und in die Praxis eingeführt werden, können hier unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden Davon profitieren unsere Patienten ganz unmittelbar, denn so erhalten sie sehr früh Zugang zu den neuesten Entwicklungen der Krebsmedizin.“ Fortsetzung auf Seite 5

Bei einem Rundgang durch das Haus konnte sich Ministerpräsident Michael Kretschmer die neuen Räume anschauen und kam mit Patientinnen ins Gespräch

Für eine gute Orientierung sorgt ein besonderes Farbkonzept: Die Wände der Kinder- und Jugendstationen machen durch gelbe Farbakzente und Tierbilder auf sich aufmerksam

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Neue Dimension der Krebsmedizin

Das neue Gebäude mit dem Universitären Krebszentrum (UCCL) ist nun die zentrale Anlaufstelle am UKL für Patientinnen und Patienten mit einem Krebsverdacht oder einer Krebserkrankung Eine Portalambulanz im Erdgeschoss bildet den ersten Kontaktpunkt. In unmittelbarer Nähe steht den Patienten eine neue onkologische Tagesklinik mit 20 Plätzen zur Verfügung, die alle den Blick in den Klinikpark ermöglichen. In den oberen Etagen werden die Stationen der Hämatologie und der internistischen Onkologie zusammengeführt. Im Dachgeschoss ist zudem die Studienzentrale untergebracht, die den UCCL­Patienten einen schnellen Zugang zu innovativen Therapien sichert

Bessere Behandlungsangebote für Kinder und Eltern

Dem ganzheitliche Ansatz folgend wird auch die Frauen­ und Kindermedizin in allen Bereichen von der Geburtsmedizin über die Neonatologie bis hin zur Kinderonkologie erweitert. Zudem wird die Möglichkeit geschaffen, Eltern intensiver in die Behandlung ihrer Kinder einzubeziehen. Der Verlagerung von Schwerpunkten der Kindermedizin vom stationären in den ambulanten Bereich wird durch einen großzügigen Ausbau der Ambulanzen für Pädiatrie, Kinderchirurgie, Sozialund Neuropädiatrie, Kinderpsychiatrie und Psychosomatik Rechnung getragen

Moderne Räume für modernes Arbeiten

Nicht nur Patienten, auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden in dem Gebäude auf 10100 Quadratmetern Nutzfläche beste Arbeitsbedingungen Neben den hellen und freundlichen Arbeits­ und Aufenthaltsräumen ergänzt eine neue, vegetarische Cafeteria

mit 60 Plätzen das Speisenangebot des UKL um eine nachgefragte Facette für gesunde und ausgewogene Ernährung Insgesamt wurde bei der Planung des Zentrums viel Wert auf eine angenehme Atmosphäre gelegt. Davon zeugen Fußböden, Türen und Wandflächen in Holzoptik und das bis in jedes Zimmer hineinreichende Gestaltungskonzept Dank der Anbindung an das benachbarte Haus 6 ist der Neubau auch direkt an die Ver­ und Entsorgungswege des Klinikums angeschlossen.

Bundesweit erstes Childhood-Haus

Eine Besonderheit ist das bundesweit erste Childhood­Haus. Diese Einrichtung nach skandinavischem Vorbild bietet einen Schutzraum für Kinder­ und Jugendliche, die Gewalt erfahren mussten Möglich wird das Projekt der Klinik für Kinder­ und Jugendmedizin dank der Initiative und Startfinanzierung durch die World Childhood Foundation in

Höhe von 450000 Euro Die Stiftung unter der Schirmherrschaft der schwedischen Königin Silvia hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen, die Gewalt oder Missbrauch erleben mussten, Schutzräume zu bieten und eine kindgerechte Betreuung durch speziell geschulte Spezialisten zu ermöglichen. (Lesen Sie dazu mehr auf Seite 8.)

Blick in die Zukunft

Der Neubau ist mit Blick in die Zukunft auch bereits als „Verbindungsglied“ zu künftigen Bauvorhaben geplant, die das Ensemble der Bauten des Universitätsklinikums Leipzig vervollständigen sollen. Dafür wurde bei der Planung von Haus 7 auf Grundrisse mit maximaler Flexibilität geachtet, sodass sich das Gebäude mit seinen Räumen ohne größere Umbaumaßnahmen an veränderte Anforderungen anpassen und mit dem UKL „mitwachsen“ kann. Helena Reinhardt

Von der Baugrube zum Klinikneubau Haus 7

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Blick von oben: 2016 haben die Bauarbeiten für das neue Haus 7 begonnen (Foto links). Den Grundstein für das neue Gebäude legen am 17. Juni 2016 die beiden UKL-Vorstände Marya Verdel und Prof Wolfgang E. Fleig (Foto Mitte, links), der Dekan der Medizinischen Fakultät Prof Michael Stumvoll (Zweiter von rechts) und der sächsische Justizminister Sebastian Gemkow Mit dem Richtfest wird am 26. Januar 2017 die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert (Foto rechts). Der Klinikneubau Haus 7 ist am 20. September eröffnet worden. Der moderne Komplex fügt sich nahtlos in die Fassaden der weiteren Klinikgebäude entlang der Liebigstraße ein. Fotos: Stefan Straube, UKL

Willkommen zum Hausbesuch

Einmal einen Blick hinter die Kulissen universitärer Spitzenmedizin werfen? Mit den Experten direkt ins Gespräch kommen? Das Neueste über Vorsorge und Behandlung von Volkskrankheiten wie Krebs erfahren? Mit den Vampiren die Blutbank erkunden? Das alles konnten Tausende Besucher beim Tag der offenen Tür im Uniklinikum erleben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten zum Hausbesuch eingeladen, und die Besucher nutzten Mitmach-Stände, Vorführungen, Rundgänge und Info-Stände, um das UKL kennenzulernen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Beim Tag der offenen Tür am UKL (im Bild das Foyer von Haus 6) erwartete die Besucher ein umfangreiches Programm mit Info-Stationen, Vorträgen, Mitmach-Aktionen und interessanten Führungen in sonst nicht zugängliche Bereiche des Klinikums.

„Stayin’ alive“: Auf der Bühne vor Haus 4 wurde eine Wiederbelebung vorgeführt

Bei Gesprächsrunden mit Krebsexperten des UKL informierten sich viele Besucher über neue Therapiemöglichkeiten und Operationstechniken.

Wie fühlt sich eigentlich ein Gipsverband an? Eine Antwort erhielt dieser kleine „Patient“.

Fototafeln nahmen Besucher mit auf eine „Zeitreise entlang der Liebigstraße“.

Besucher konnten sich im neuen Haus 7 die Räumlichkeiten genauer anschauen.

Reinmar, der Riese, lief auf Stelzen und versetzte die kleinen Gäste ins Staunen.

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Begehbare Organmodelle wie dieses einer Brust luden kleine und große Besucher zu einer besonderen Reise ins Körperinnere ein. Fotos: Stefan Straube Diese Besucherinnen informierten sich über die Ausbildungsmöglichkeiten.

Kleine Vampire schauten bei einer Führung durch die Blutbank interessiert zu wie gespendetes Blut weiter verarbeitet wird Fotos: Stefan Straube

Gruseliggut:VielealteundneueSpenderkonntenzurVampirnachtinderBlutbankbegrüßtwerden. Nach der freiwilligen Abgabe ihres Lebenssaftes konnten sie sich am Büfett stärken.

Keine Angst vor dem Zahnarzt bewies diese junge Besucherin

Beim Ausprobieren von chirurgischen Werkzeugen brauchte es ruhige Hände.

Mit Häubchen: So sahen Krankenschwestern früher aus.

Autofreie Liebigstraße: Hier hatten Luftballons Vorfahrt und kleine Besucher griffen gerne zu.

Hände richtig gewaschen? Der Test unter ultraviolettem Licht gab die Antwort. Gerade zur beginnenden Grippesaison ist richtige Händehygiene extrem wichtig.

In der Klinikumsapotheke konnten Kinder Tabletten und Salben selbst herstellen. Stolz präsentierten sie hier die Ergebnisse

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Erstes Childhood-Haus eröffnet

Zentrales kompetenz- und Versorgungszentrum für kinder nach skandinavischem Vorbild

Am 27 September wurde das bundes- n weit erste Childhood-Haus am Universitätsklinikum Leipzig durch Ihre Majestät, Königin Silvia von Schweden, Bundesjustizministerin Katarina Barley sowie Vertreter der sächsischen Landesregierung und des UKL eröffnet. Mit der Einrichtung dieses Zentrums zur koordinierten Betreuung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die Opfer und Zeugen von Gewalt geworden sind, wurde ein Meilenstein für den Kinderschutz in Deutschland erreicht. Möglich wurde dies durch die Startfinanzierung seitens der World Childhood Foundation in Höhe von 450000 Euro.

Das gemeinsame Projekt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig und der World Childhood Foundation bietet diesen Kindern einen Schutzraum In der nach dem schwedischen „Barnahus“-Prinzip konzipierten Einrichtung werden Kinder und Jugendliche, die Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung erlebt haben, von speziell geschulten Ärzten und Psychologen untersucht und betreut, die eng mit Justiz und Behörden zusammenarbeiten.„Unsere Aufgabe ist es, das körperliche und seelische Wohl der betroffenen Kinder zu sichern“, erklärt Prof.Wieland Kiess, Direktor der UKL-Kinderklinik und Initiator des Projektes. „Das bedeutet, dass eine Retraumatisierung durch wiederholte Befragungen oder Untersuchungen unbedingt vermieden werden muss und alles, was wir machen, in einer kindgerechten Umgebung mit Blick auf die Bedürfnisse des Kindes geschieht.“

Das Childhood-Haus vereint daher in seinen Räumen Elemente einer Klinik wie Untersuchungsräume mit denen eines Gerichts wie Befragungszimmer. Hier können auch in einem wohnlichen Ambiente gerichtssichere Interviews im Rahmen von Ermittlungsverfahren durch Richter durchgeführt werden

In einem weiteren Raum kann dies von weiteren Personen und Experten verfolgt werden So kann verhindert werden, dass die Kinder ihre Aussagen mehrfach wiederholen und vor Gericht erscheinen müssen.

„Für Kinder, die sexuellem Missbrauch oder Gewalt ausgesetzt waren, ist der anschließende Umgang mit ihnen ausschlaggebend für ihr Wohlergehen. In Deutschland, wie in vielen anderen Ländern der Erde, finden sich die Kinder in einem Rechtswesen wieder, das

nicht an sie angepasst ist“, erläutert Andrea Möhringer, Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland. „Während der Fallabklärung durchlaufen sie häufig verschiedene Stationen und müssen ihre Geschichte wiederholt erzählen.Wir wissen von Kindern, die das Erlebte bis zu acht Mal schildern mussten.“ Das Ziel des ChildhoodHauses ist es, die Situation der Kinder zu verbessern und eine weitere Traumatisierung zu verhindern.

Das Leipziger Childhood-Haus ist ein Modellprojekt für die Umsetzung des Konzepts in Deutschland, mit dem die von Königin Silvia von Schweden 1999 gegründete Stiftung Kindern weltweit helfen will.„Wir freuen uns sehr, dass wir hier in Leipzig dank der großzügigen Förderung jetzt als Erste ein solches Zentrum einrichten können“, bedankt sich Prof.Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand des UKL.„Das ist eine große Anerkennung der Arbeit, die unsere Kinder-

entstehungsgeschichte„barnahus“

Das barnahus entstand aus dem Child advocacy Model, das in den achtzigerjahren in den usa entwickelt wurde Das erste„barnahus“ auf europäischem boden wurde 1998 in reykjavik errichtet, dann folgten andere skandinavische Länder (schweden 2005, Norwe-

gen 2007, grönland 2011, Dänemark 2013). ein erstes Childhood-Haus in Deutschland wurde am 27. september 2018 in Leipzig eröffnet, weitere Häuser sind in Hamburg am universitätsklinikum eppendorf, in berlin an der Charité und in Heidelberg in Vorbereitung

schutzgruppe und unsere Kinderschutzambulanz seit 1999 am UKL leisten.“ Leider ist der Bedarf gegeben – die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung, die im Universitätsklinikum Leipzig behandelt werden, nimmt stetig zu. Jährlich werden hier etwa 100 bis 150 Kinder mit kinderschutzrelevanten Fragestellungen behandelt Die Zunahme ist zum einen eine Folge der wachsenden Einwohnerzahl Leipzigs und der steigenden Geburtenzahlen, zum anderen aber auch Ergebnis einer erhöhten Sensibilisierung und Wahrnehmung von Kinderschutzproblemen „Wir richten unsere Anstrengungen daher weiterhin auch verstärkt darauf, alle Beteiligten zu schulen, um frühzeitig Anzeichen für Gefährdungen zu erkennen und möglichst vorbeugend tätig werden zu können, bevor unsere Hilfe hier im Childhood-Haus benötigt wird“, sagt Prof Kiess

Mehr über das Childhood-Haus erfahren Sie hier: www.childhood-haus.de

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Prof Wieland Kiess, Direktor der UKL-Kinderklinik, Prof Wolfgang E. Fleig, Medizinischer UKL-Vorstand, Königin Silvia von Schweden, Bundesjustizministerin Katarina Barley und der sächsische Justizminister Sebastian Gemkow (von links nach rechts) beim Durchschneiden des roten Bandes Fo to s: St efan Straube Im Childhood-Haus können in einem wohnlichen Ambiente gerichtssichere Interviews im Rahmen von Ermittlungsverfahren von Richtern durchgeführt werden. Das deutschlandweit erste Childhood-Haus ist am 27. September 2018 am Uniklinikum Leipzig eröffnet worden.

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

Gesprächsforum des Rheumazentrums

Anlässlich des Weltrheumatages lädt der Verein Rheumazentrum am Universitätsklinikum

Leipzig unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Christoph Baerwald zu einem Gesprächsforum Neben Vorträgen zu den Themen „Welche Rolle spielt die Darmflora?“, „Die Haut bei rheumatischen Erkrankungen“ sowie „Physikalische Therapie bei Enthesiopathie“ können Besucher auch an Infoständen von Physio-, Ergo- und Ernährungstherapie, Selbsthilfegruppen und Reha-Einrichtungen Neues erfahren.

Lesen Sie dazu auch den Beitrag auf Seite 3. 18.15 Uhr, Hörsaal, Liebigstraße 20, Haus 4

Frühchentag

Die Abteilung für Neonatologie bietet eine umfassende medizinische Betreuung von Frühgeborenen vom ersten Atemzug bis zur Beglei-

tung durch die ersten Jahre der Kindheit. Einen Tag vor dem Internationalen Tag des Frühgeborenen lädt das Team der Abteilung zum Frühchentag am UKL ein. Neben Vorträgen gibt es hier die Gelegenheit, sich mit anderen Eltern auszutauschen.

10 – 18 Uhr, Besprechungsraum Trier/Cerutti Liebigstraße 20a, Haus 6

Berufetag

30. Oktober Fo to Günt er Kl appach

Von Hebamme über Krankenpfleger und operationstechnischen Assistenten bis hin zur Bürokauffrau – am 17. November stellen Azubis

Laufende Ausstellungen

Seltene Minerale Sachsens Makrofotografie

Der 1938 geborene Günter Klappach, Professor für Biotechnologie, hat sich mit Eintritt in den Ruhestand der Makrofotografie von Mineralien gewidmet. Sein besonderes Interesse ist es, mit seinen Bildern einen Beitrag zur „Ästhetik der unbelebten Natur“ zu leisten Dabei gilt sein Interesse jenen Mineralien,die von sächsischen Fundorten stammen und hier ihre Erstbeschreibung erfahren haben

Die Ausstellung ist bis 30. November zu sehen. Wartebereich der Ambulanz für Urologie, Liebigstraße 20, Haus 4

Baulandschaften –

Leipzig in den 90er Jahren

noch bewohnte, verfallene Hinterhöfe. Baugruben brachten den Archäologen bedeutsame Siedlungszeugnisse. Skelette im Massengrab aus der Völkerschlacht kamen ins Bild. Die Aufnahmen entstanden meist aus dem Blickwinkel eines „Jägers und Sammlers“, der sein Stativ in aller Ruhe in Position brachte: abwägend, welche flüchtigen Sichten es verdienten, bewahrt zu werden und Bezüge zwischen Vorder- und Hintergrund herzustellen. Aber auch das Licht mit seinen vielfältigen Stimmungswerten sollte eine Rolle spielen. Die Ausstellung ist bis 25. Januar 2019 zu sehen.

Ebene 1 des Atriums der Frauen- und Kindermedizin, Liebigstraße 20a, Haus 6

Mikrokosmos Bilder, Zeichnungen, Grafik

und Ausbilder alle medizinischen und nichtmedizinischen Berufe vor, für die das UKL einen Ausbildungsplatz anbietet. Auch über die verschieden Einsatzmöglichkeiten im Rahmen des Freiwilligendienstes wird informiert.

10 – 13 Uhr, Medizinische Berufsfachschule, Richterstraße 9-11, sowie Universitätsklinikum Leipzig, Liebigstraße 20

Fotografie

In den Neunzigerjahren des Um- und Aufbruchs wurde die Aufmerksamkeit des Fotografen Sieghard Liebe von immer neuen Baulandschaften angezogen Durch den Abriss von Gebäuden eröffneten sich plötzlich Sichtachsen, den Blick freigebend auf überraschende Perspektiven zu Wahrzeichen, aber auch in

Matthias Deckwart ist neuer katholischer Seelsorger am UKL

Der Gemeindereferent folgt auf Maria Ruby

Am 1. Oktober wurde Matthias n Deckwart feierlich als neuer katholischer Seelsorger am Universitätsklinikum Leipzig eingeführt. Als Angestellter des Bistums Dresden-Meißen wirkte er zuletzt als Gemeindereferent im Leipziger Süden sowie als Seelsorger am Herzzentrum und Parkklinikum Leipzig. Am UKL folgt Matthias Deckwart in seiner Funktion auf Maria Ruby.

„Die Hauptsache ist der Mensch“, sagt Matthias Deckwart über seine Aufgabe. Der 53-Jährige ist Gemeindereferent und seit Anfang August als katholischer Klinikseelsorger Teil des Seelsorgeteams am Universitätsklinikum Leipzig Zwei Jahre hat er sich innerlich auf diese Aufgabe vorbereitet, eine spezielle Ausbildung absolviert und erste Erfahrungen in seiner Tätigkeit im Helios Klinikum gesammelt.„Seelsorge ist mir wichtig: da zu sein für den einzelnen Menschen, ganz Ohr sein zu dürfen für seine Nöte und Sorgen, aber auch für seine Freude und Hoffnung Und wenn es gelingt, den Glauben des einzelnen Menschen zu stärken, ist es besonders schön“, erklärt der Theologe, der auch gelernter Tischler ist.„So freue ich mich sehr über meine neue Aufgabe hier am Uniklinikum.“

Matthias Deckwart ist seit Anfang August dieses Jahres als neuer katholischer Klinikseelsorger Teil des Seelsorgeteams am Universitätsklinikum Leipzig.

Deckwart, der aus Görlitz kommt und in Erfurt katholische Theologie studiert hat, will dabei für alle Menschen da sein, „auch für die mit dem typisch hiesigen Glauben“, womit er die Atheisten meint.„Glauben ist für mich nicht nur eine Sache der Religion Glauben und vertrauen zu können, halte ich für eine Grundvoraussetzung gelingenden Lebens.“ Wie sein evangelischer Kollege, Pfarrer Michael Böhme, kommt auch Deckwart zu jedem, der ihn ruft, ob Patient, Mitarbeiter oder Angehöriger.

In den vergangenen Wochen hat er bereits einen guten Einblick in seine neue Aufgabe gewonnen. „Ich komme immer mehr an und erlebe vor allem die Begegnung mit den vielen verschiedenen Menschen als bereichernd“, so Deckwart Er sei dankbar für das große Vertrauen, das ihm die Menschen entgegenbringen, wenn sie ihm ihre Geschichte erzählen. Täglich von 9 bis 17 Uhr ist er dafür erreichbar, besucht die Patienten auf Station oder steht für Gespräche zur Verfügung.Auch außerhalb dieser Zeiten stehen die UKLKlinikseelsorger für Notfälle oder dringende Situationen bereit.„Wir sind dann die Menschen, die Zeit mitbringen und einfach da sein können“, ergänzt Deckwart.

Die gezeigten Bilder, Zeichnungen und Grafiken des Grafikers Guntram Walther sind hauptsächlich von Formen der Mikrowelt inspiriert Im „imaginären“ Museum abrufbereit und auf die Bildfläche transportiert, sind sie vielfältigen Veränderungen unterworfen So können beispielsweise Gebilde, die Einzellern, Bakterien, Plankton und Unterwasserformen ähneln, entstehen. Im Arbeitsprozess kommt ein freies Fabulieren mit Formen und Farben sehr abstrakter Art zustande. Die Betrachter können dieser Sichtweise folgen oder sich den Arbeiten inhaltsfrei nähern Die Ausstellung ist bis 25. Januar 2019 zu sehen.

Ebene 1 der Universitätszahnmedizin, Liebigstraße 12, Haus 1

Foto-Ausstellung

„Zeitreise entlang der Liebigstraße“

Patienten versorgen, den Operationssaal putzen, Nachwuchskräfte anleiten – die Aufgaben der Schwestern und Pfleger im Krankenhaus St. Jakob und dem Universitätsklinikum Leipzig waren schon immer sehr vielfältig So gehörte in den Sechzigerjahren auch das Sterilisieren von OP-Besteck zu den Zuständigkeiten der OP-Schwestern ( Foto unten).

Eine Zeitreise entlang der Liebigstraße – das war der Ausgangsgedanke, mit dem wir im Sommer 2016 die Leipziger baten, uns Fotos aus der Geschichte des Universitätsklinikums Leipzig und seines Vorgängers, dem Krankenhaus St. Jakob, zu schicken. Zahlreiche Mitarbeiter, aktuelle wie ehemalige, und deren Angehörige sind unserer Aufforderung gefolgt So sind nun ganz besondere Einblicke in den Arbeitsalltag der Ärzte, Schwestern und Pfleger der vergangenen Jahrzehnte zu sehen. ic

Fotoausstellung im Verbindungsgang Haus 4 zu Haus 6 sowie im Foyer Haus 7.

Fo to Pr ivatar chiv Be nita Pr ött el

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Kalender n
Fo to St efan Straube Fo to St efan Straube
17. November 16. November Fo to St efan Straube

Dankeschön fürs „MiniUniversum“

„1000 Mal Dank für die schnelle und unkomplizierte Hilfe“, sagten Nadine Orthofer und Oberarzt Dr Dirk Forstmeyer vom Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) und überreichten den Blumenstrauß des Monats an Antje Sachse (Zweite von rechts), Leiterin der Kita „MiniUniversum“, und Erzieherin Paula Cristina Fernandez Alvez de Lima (Zweite von links). Weil eine Patientin des UCCL während ihrer vierstündigen Chemotherapie keine Betreuung für ihre kleine Tochter fand, durfte das Mädchen kurzerhand die Zeit mit Spielen und Essen in der Kita auf dem UKL-Gelände verbringen Erzieherin Paula nahm sich der Kleinen an, auch weil sie ein paar Worte Arabisch spricht, der Muttersprache des Mädchens. „Wir haben das gern gemacht“, sagt Antje Sachse – fügt aber hinzu, dass es sich um eine Ausnahme in einem Notfall gehandelt habe.

Mit dem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, der schon lange einen Blumenstrauß verdient hat, sagen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge, bitte per E-Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder per Telefon unter 0341 - 97 15905. Das Team der „Liebigstraße aktuell“

Preis für Leipziger

Zahnmediziner

Prof. Dirk Ziebolz für Studie zum Einfluss der Mundgesundheit auf die Lebensqualität bei Dialysepatienten prämiert

Prof. Dirk Ziebolz von der Poliklinik für n Zahnerhaltung und Parodontologie des Uniklinikums Leipzig hat Ende September den Wrigley-Prophylaxe-Preis im Bereich Wissenschaft erhalten. Die Jury prämierte damit seine Studie zum Einfluss der Mundgesundheit auf die Lebensqualität von Dialysepatienten. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

„Die Auszeichnung ist ein bedeutender Preis für zahnärztliche Prävention in Deutschland und genießt ein großes Ansehen“, sagt Prof Ziebolz. „Ich freue mich sehr und bin stolz darauf, dass unsere Arbeitsgruppe zu den diesjährigen Preisträgern gehören darf. Im gleichen Atemzug motiviert es uns, mit interdisziplinären Fragestellungen im Spannungsfeld zwischen Medizin und Zahnmedizin weiterzuarbeiten, um eine bessere gesamtgesundheitliche Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten.“

Zweite Förderphase für Ernährungscluster

Rund 40 Wissenschaftler und 80 Praxispartner arbeiten im Kompetenzcluster nutriCARD zusammen

In der prämierten Studie untersuchte Ziebolz bei 190 Dialysepatienten, welchen Einfluss die Dialysedauer und die Mundgesundheit auf die Lebensqualität haben Entgegen den Erwartungen verbesserten sich die mit der Mundgesundheit verknüpften Bereiche der Lebensqualität mit steigender Dialysedauer. Unabhängig davon hatten die Patienten aber erhebliche Defizite in puncto Mundgesundheit: 56 Prozent der Patienten hatten Karies, 88 Prozent eine mittelschwere oder schwere Parodontitis.

„Die Verbesserung der Mundgesundheit ist bei Dialysepatienten dringend erforderlich“, so Ziebolz. Dabei sei es notwendig, den Patienten die Bedeutung der Mundgesundheit im Verlauf der Dialyse zu verdeutlichen.

Der Wrigley-Prophylaxe-Preis ist sehr renommiert Er wird seit 24 Jahren von der wissenschaftlichen Initiative Wrigley Oral Healthcare Program gestiftet und steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung Katarina Werneburg

Prof Dirk Ziebolz ist für seine Studie zur Mundgesundheit bei Dialysepatienten mit dem WrigleyProphylaxe-Preis ausgezeichnet worden.

Foto: Stefan Straube

Das Bundesministerium für Bildung n und Forschung finanziert den Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit (nutriCARD) für weitere drei Jahre mit insgesamt rund 5,6 Millionen Euro Das Verbundprojekt der Universitäten Halle, Jena und Leipzig kann damit seine seit 2015 sehr erfolgreich laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten fortsetzen.

Ziel des Projektes ist es, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern Etwa 40 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ernährungsbedingt. In nutriCARD arbeiten rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen sowie 80 Praxispartner „Wir haben in den zurückliegenden drei Jahren bewiesen, was nutriCARD leisten kann: nutriCARD steht für valide, wissenschaftlich abgesicherte, evidenzbasierte Informationen. Dazu zählt die Grundlagenforschung ebenso wie die praxisorientierte Entwicklung herzgesünderer Lebensmittel oder innovative Ansätze in der Kommunikation“, erklärt Clustersprecher Prof Dr Stefan Lorkowski.

Der Lehrstuhlinhaber für Biochemie und Physiologie der Ernährung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena betont den translationalen Ansatz. Das heißt: Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung werden in neue Lebensmittel und Ernährungskonzepte überführt und für Verbraucher verständlich aufbereitet. Mit Hilfe herzgesünderer Produkte und einer ver-

ständlichen Verbraucherbildung leistet nutriCARD einen wichtigen Beitrag zu einem gesünderen Essverhalten

In der ersten Förderphase von 2015 bis 2018 wurden unter anderem qualitativ hochwertige Wurstwaren mit einem verbesserten Nährstoffprofil entwickelt und auf den Markt gebracht. Die Würste sind fettreduziert und mit wertvollen Omega-3Fettsäuren angereichert. Initiiert wurde auch eine Interventionsstudie, die den Einfluss einer Ernährungsumstellung auf Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Zwischenergebnisse dieser Studie belegen eine deutliche Verbesserung von Cholesterin-, Blutdruckund Langzeitblutzuckerwerten sowie eine Reduktion des Körpergewichtes und des Körperfettanteils nach Umstellung auf eine herzgesunde, fettoptimierte und pflanzenbetonte Kost.

Daran soll in der zweiten Förderphase angeknüpft werden Durch den Austausch von Nährstoffen und durch Rezeptoptimierung sollen weitere Produktgruppen wie Convenience-Produkte, Backwaren, Soßen und Eis entwickelt werden.„Wir möchten häufig verzehrte, traditionelle Lebensmittel im Salz-, Fett- und Zuckergehalt reduzieren. Der Geschmack, das Aroma, das Gefühl beim Kauen sowie die Haltbarkeit und mikrobiologische Unbedenklichkeit bleiben dabei unverändert“, sagt Prof Dr Peggy G. Braun vom Institut für Lebensmittelhygiene der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig Tobias D. Höhn

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Blumenstrauss des monats n Ein
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Herzstück des Campus Jahnallee fertiggestellt

Land übergibt Bildungswissenschaftliches Zentrum an die Universität Leipzig

Sachsens Ministerpräsident Michael n Kretschmer hat am 28. September den Schlüssel für den Neubau des Bildungswissenschaftlichen Zentrums der Universität Leipzig an die Rektorin, Prof. Beate Schücking, übergeben. Im Gebäude sind unter anderem ein großer Hörsaal mit 350 Plätzen, die Bibliothek der Erziehungsund Sportwissenschaften mit 340 modern ausgestatteten Arbeitsplätzen, das Institut für Förderpädagogik sowie eine integrative Forschungs- und Lehrkindertagesstätte mit 83 Betreuungsplätzen untergebracht.

„Das neue Bildungswissenschaftliche Zentrum erfüllt uns mit Stolz. Damit hat die Erziehungswissenschaftliche Fakultät einen hochmodernen Campus, wie er noch vor zehn Jahren nicht vorstellbar gewesen wäre – mit optimalen Forschungsbedingungen, unter anderem in den Bereichen frühkindliche Entwicklung und Lehrerbildung“, betonte Rektorin Schücking Der Neubau, der unter Regie der Niederlassung Leipzig II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) errichtet wurde, schließt städtebaulich eine Lücke an der Marschnerstraße. Er lehnt sich in seiner äußeren Gestaltung an die im neoklassizistischen Stil errichtete Umgebungsbebauung an. Die strenge äußerliche Form wird im Gebäudeinneren durch großflächige, bunt gestaltete Flachreliefs in den Flurböden aufgelockert. Die Kunst am Bau stammt von dem zeitgenössischen Leipziger Künstler Prof Christoph Ruckhäberle. Der Neubau auf dem Campus Jahnallee nimmt eine zentrale Funktion für die Lehrerbildung und die bildungswissenschaftliche Forschung ein Ministerpräsident Michael Kretschmer sag-

Unifest für alle Interessierten am 19. Oktober

Mit einem Unifest am neuen Campus Jahnallee feiert die Erziehungswissenschaftliche Fakultät am 19 Oktober den Abschluss der Bauarbeiten am Neubau des Bildungswissenschaftlichen Zentrums und zugleich den Auf-

takt des Wintersemesters 2018/2019

Auf dem Programm des Unifestes steht unter anderem eine Feierstunde mit geladenen Gästen, ein Fest für Erwachsene und Kinder sowie ein Festvortrag und Musik

Hugo und Faya auf dem Laufband

te:„Bildung ist der Rohstoff, aus dem jeder sein Leben gestalten kann und von dem unsere Zukunft als innovatives Land abhängt. Deshalb investieren wir mit dem neuen Bildungswissenschaftlichen Zentrum nicht nur in der Universitätsstadt Leipzig, sondern wir investieren in Sachsens Zukunft: Damit junge Menschen, die Bildung als Lehrerinnen und Lehrer an unsere Kinder weitergeben wollen, unter besten Bedingungen studieren können. Damit steigern wir auch die Attraktivität des Lehrerberufs, der in Sachsen beste Startbedingungen und mit unserem 1,7 Milliarden Euro schweren Handlungsprogramm gute Perspektiven hat.“

Sachsens Finanzminister Dr Matthias Haß erklärte:„Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. An der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig erhalten die Menschen, die engagiert Wissen an künftige Generationen weitergeben wollen, das dafür notwendige methodische Rüstzeug. Im Neubau des Bildungswissenschaftlichen Zentrums finden sie dafür nun auch räumlich erstklassige Bedingungen vor. “ Der Prorektor für Bildung und Internationales der Universität Leipzig, Prof Dr Thomas Hofsäss, sagte: „Die Universität Leipzig versteht sich als Zentrum der Lehrerbildung in Sachsen. Pro Jahr nehmen 1300 junge Menschen bei uns ein Lehramtsstudium auf. Das neue Bildungswissenschaftliche Zentrum bietet ihnen auch technisch hochwertige und optimale Studienbedingungen.“ Die Baukosten betragen etwa 25,3 Millionen Euro Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts. Susann Huster

Forscher untersuchen an der Universität Leipzig mit moderner Technik die Bewegungsabläufe von Ameisenbären

Ameisenbären auf dem Laufband: n Erstmals sind an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig mit einer speziellen, hochmodernen Anlage zwei Tamanduas – so der lateinische Name der exotischenTiere – in Bewegung geröntgt worden. Der Biologe Prof. John Nyakatura von der Humboldt-Universität Berlin hat sich dafür eine Zeit lang Hugo und Faya aus dem Zoo Dortmund ausgeliehen. In der Fluokin-Anlage am Veterinär-Anatomischen Institut der Universität Leipzig analysiert er die Bewegungen der beiden Ameisenbären beim Laufen, Klettern und beim Aufbrechen eines Termitenhügels.

Die Vorbereitungen zu dieser gemeinsamen Studie der Universität Leipzig mit der Humboldt-Universität Berlin, an der auch Franziska Grandt, Doktorandin der Veterinärmedizinischen Fakultät, maßgeblich mitgewirkt hat, dauerten 18 Monate. „Ameisenbären, Faulund Gürteltiere gehören zu einer besonderen Gruppe von Säugetieren, den Nebengelenktieren. Sie haben viele ihrer ursprünglichen Merkmale erhalten und sind deshalb für uns Evolutionsbiologen besonders interessant“, sagt Nyakatura. Er und Dr Sandra Geiger von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VMU), die am Veterinär-Anatomischen Institut der Universität Leipzig promoviert hat und sich mit der Fluokin-Anlage bestens aus-

kennt, untersuchen detailliert den Bewegungsapparat der Tamanduas in Aktion Sie analysieren, welche Muskeln die Tiere wofür nutzen und welche Technik sie einsetzen, wenn sie an ihre Lieblingsnahrung kommen wollen.Adrian Scheidt, Student der Humboldt-Universität Berlin, schreibt zu dem Thema seine Masterarbeit und hat zur Beobachtung der Tiere beim Graben einen Termitenhügel aus Lehm nachgebaut. „Wir wollen durch unsere Untersuchungen besser verstehen, wie die Bewegungsabläufe bei den Tamanduas sind. Sie klappen die Hände beim Laufen zur Seite, um die Krallen zu schonen. Jetzt können wir sehen, was da genau abläuft. So konnten wir die Tiere noch nie beobachten“, berichtet Nyakatura, der sich von der Studie neue Erkenntnisse über die Evolution des Bewegungsapparates der Tiere erhofft. Die im Jahr 2013 eingeweihte Fluokin-Anlage der Veterinärmedizinischen Fakultät befindet sich im Veterinär-Anatomischen Institut und wird von Prof.Christoph Mülling und seinem Team betrieben. Die Anlage ermöglicht die Aufnahme von Hochgeschwindigkeits-Röntgenfilmen auch von größeren Tieren wie Pferden, Rindern und Schweinen auf dem Laufband. Mit dem Gerät können komplexe biomechanische Bewegungsabläufe erkannt und analysiert werden Sie ist neben einer kleineren Anlage an der Friedrich-SchillerUniversität in Jena die einzige ihrer Art in Deutschland. Susann Huster

Biologe Prof Dr John Nyakatura von der HumboldtUniversität Berlin untersucht Ameisenbär Faya mit der FluokinAnlage der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Foto: Swen Reichhold

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Das neue Bildungswissenschaftliche Zentrum auf dem Campus Jahnallee nimmt eine zentrale Funktion für die Lehrerausbildung und Forschung ein. Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig

DHfk-Handballer kassieren gegen tHW kiel 24:25-Niederlage / entscheidendes gegentor fällt drei sekunden vor schluss

Dieses Handballmatch vom 7. Oktober n wird niemand so schnell vergessen: Leipzig gegen Kiel Ein Krimi Ein Fight. Eine Nervenschlacht. Leider ohne glückliches Ende für die tapferen DHfK-Jungs: Die Leipziger verpassen die Sensation hauchdünn, verlieren nach großem Kampf 24:25 (12:15). Das entscheidende Gegentor fällt drei Sekunden vor Schluss.

Leipzigs Neu­oder Wieder­Trainer André Haber könnte bei seinem Debüt sehr stolz sein auf seine Jungs. Ist er vielleicht auch, doch im Moment wirkt er traurig.„Die Niederlage ist maximal bitter.Viel schlimmer kann man nicht verlieren“, sagt er Blöde Ballverluste in der Offensive, schwache Würfe – die Gastgeber kommen schwer ins Match, nach zehn Minuten steht es 1:5. „Der Angriff ist ängstlich und harmlos, Weber und Pieczkowski gefallen mir gar nicht“, attestiert Sky­Experte und DHfK­Aufsichtsrat Stefan Kretzschmar den Leipzigern Doch die Sachsen fighten, versuchen alles Und bringen die Halle zum Kochen, als in doppelter Unterzahl Franz Semper nach Zuspiel von Lukas Binder ganz frech per Kempa­Trick auf 7:10 (20.) verkürzt. Dann läuft Milos Putera zur Hochform auf, pariert mehrere Bälle in Folge, 8:10, 9:10 – geht da was?

Beim 10:12 hat die DHfK per Siebenmeter erneut eine Chance auf Anschluss, doch Patrick Wiesmach hämmert den Ball an die Latte Im Gegenzug trifft für Kiel Nikola Bilyk, statt 11:12 heißt es 10:13 Mit einem Drei­ToreRückstand (12:15) geht Leipzig in die Pause.

ukL und sC DHfk Leipzig – Partner seit 2008

seit 2008 sind die MännerhandballMannschaft des sC DHfk und das uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das ukL begleitet die Mannschaft als Medizinpartner und sponsor, die Mannschaft unterstützt das ukL im gegenzug bei verschiedenen aktionen.

Damit ist das ukL bei allen spielen dabei – zum einen in Person von Prof Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechsel mit seinem kollegen Dr rené

Ab durch die Wüste

Leipziger Peter schliedler startet beim ultra-Lauf in Jordanien

In Sachen Wüste ist Peter Schlieder n schon ein Fuchs. Zum dritten Mal nimmt der Ultra-Läufer jede Menge Sand unter die Laufsohlen – er startete am 7. Oktober in Jordanien bei der Neuauflage des „WadiRum Ultra“

Mit ihm gehen rund 40 Teilnehmer an den Start, der Leipziger ist einer von zwei Deutschen im Feld. In fünf Tagen heißt es: Ab durch die Wüste und quer durch das Königreich Jordanien. 250 Kilometer insgesamt, am ersten Tag 40, an den Folgetagen 50, 60, 70 und letztlich 30 Kilometer. „Ich will es schaffen, im Schnitt zehn Kilometer pro Stunde zu laufen“, sagte Schlieder vor seinem Abflug der LVZ. Für den 31­Jährigen ist es das schwierigste Rennen bislang Er stuft das Wüstenabenteuer in Jordanien noch schwieriger ein als den „Desert Run“ in Namibia Da lief er im vergangenen Jahr mit und wurde Bester seiner Altersklasse. 70 Kilo bringt Schlieder vor Jordanien auf die Waage –sein altes „Fußballer­Kampfgewicht“, das er auch durch eine Ernährungsanpassung erreicht hat. Ansonsten hieß es für ihn wie immer vor Wettkämpfen: Training, Training, Training Pro Woche rund 150 Kilometer, seine

Lieblingsroute führt ihn von der Südvorstadt über den Cospudener See zum Zwenkauer See und wieder zurück – rund 40 Kilometer. Außerdem absolvierte er im Sommer ein Dünentraining in Holland, um Gefühl für den Sand zu bekommen. Stichwort Gefühl: Während der Vorbereitung brachte seine Frau Cynthia am 12. Juli in der Uniklink Sohn Karl zur Welt. Professor Holger Stepan, Chef der Geburtsklinik und Schlieders Lauf­Freund, betreute die Familie persönlich.

Wie Schlieder war Stepan auch Teilnehmer beim MuKo­Lauf in Markkleeberg, ein Benefiz­Lauf des „Mukoviszidose Selbsthilfe

Vereins Leipzig“, bei dem der Ultra­Sportler Schirmherr ist.

Schlieder freut sich auf sein LaufHighlight in Jordanien.Aber am 14. Oktober will er schnell wieder in Leipzig landen.„Ich möchte wieder bei meiner Familie sein.“

Wenn er den Lauf beendet und hoffentlich auch gefinished hat, kehrt vorerst Ruhe ein. Der Marathon ist das letzte Großereignis 2018. Doch er hat sich schon vor dem Jordanien­Abenteuer das klare Ziel gesetzt, wieder in ein geregeltes Training einzusteigen.

Dabei werden ihn vor allem Andreas Koengeter, Danny Freiberg und der Leipziger Laufladen unterstützen

Wim Lukowsky,André Böhmer

toussaint (sportmedizin am brühl) auf der bank sitzt und bei Verletzungen sofort zur stelle ist Zum anderen durch banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und spielerpate von Lucas krzikalla. außerdem steht das ukL den spielern mit einer schnellen Versorgung zur seite, von der Diagnostik bis zur OP und dem gesundheitscheck vor saisonbeginn. Wir freuen uns, gemeinsam in der 1. bundesliga zu spielen!

Das Urteil von „Kretzsche“ fällt nun gnädiger aus: „Leipzig hat sich ab der 15. Minute stabilisiert, da sind sie emotional mitgewachsen mit dem Spiel.“

Durchgang Zwei beginnt spektakulär mit einer Parade von Putera, der den Ball dazu noch prompt ins leere Kieler Tor hämmert Jetzt ist richtig Stimmung in der Bude.Aber der 20­fache Meister ist clever und vor allem verdammt gut besetzt Egal, wen Coach Alfred Gislason auf die Platte schickt, es gibt kaum einen Bruch im Spiel. So schaukeln die Gäste den Vorsprung zunächst auch über die Zeit, immer drei, vier, fünf Tore im Plus

Zehn Minuten vor Schluss bekommt die Partie neuen Drive. Die Grün­Weißen sind in der Abwehr konsequenter, was Kiel zunehmend ratlos macht. Philipp Weber erzielt das 22:24, der eingewechselte Rene Villadsen hält wie ein Teufel, Franz Semper trifft zum 23:24 (55.). Die Halle kocht, als Niclas Pieczkowski den Ausgleich (56.) schafft.

Die letzten zwei Minuten werden zum Thriller Philipp Weber haut einen Freiwurf übers Tor – die Schiris hatten den Arm oben (Zeitspiel). 32 Sekunden noch, nun Angriff Kiel Leipzigs Abwehr blockt drei Würfe, doch den aus der Hüfte von Domagoj Duvnjak drei Sekunden vor Schluss nicht. 24:25 – die so bravourös kämpfenden DHfK­Jungs liegen am Boden Die Kieler jubeln relativ verhalten. „Die ersten Sekunden nach dem Abpfiff waren bitter.Aber wir haben einen riesigen Kampf geliefert. So ist das nun mal im Handball, auf die Art haben wir auch schon gewonnen“, tröstet sich Franz Semper, Leipzigs bester Mann Uwe Köster

Willkommen Olympia

Drei Leipzigerinnen starten bei den Jugendspielen

Mit einer großen Feier unter freiem n Himmel sind am 6. Oktober in Buenos Aires die Olympischen Jugendspiele eröffnet worden. Gestaltet wurde die Feier von der Theatergruppe Fuerza Bruta.

Die Artisten flogen zwischen den Olympischen Ringen umher, rannten die fast senkrechten Seiten des Obelisken im Zentrum hinauf und fuhren sie auf Fahrrädern wieder hinunter Für die 286 Wettkämpfe in 32 Sportarten bis zum 18. Oktober sind 4012 junge Sportler aus 206 Ländern gemeldet Die größte Delegation stellt Gastgeber Argentinien mit 142 Sportlern Aus Deutschland sind 75 junge Athleten angereist – darunter die drei Leipzigerinnen Anastasia Blayvas (KFC, Ringen), Lea Wipper (SC DHfK, Leichtathletik) und Zola Lewandowski (LKC, Kanuslalom). Die Jugendspiele gelten als Sprungbrett für eine große Sportkarriere. Zu­

dem sind sie ein Experimentierfeld für Sportarten und Formate. So werden Medaillen im Breakdance, Inline­Skating, Futsal (eine Variante des Hallenfußballs), Beach­Handball oder Kitesurfen sowie in zahlreichen Mixed­Wettbewerben mit Männern und Frauen vergeben Seit mehr als einer Woche sind die deutschen Athleten in der Hauptstadt Argentiniens. „Wir freuen uns, dass die Wettkämpfe losgehen und sind gespannt, wie sie angenommen werden Einige hier lebende Deutsche haben uns erzählt, dass die kostenlosen Eintrittskarten weggegangen sind wie warme Semmeln“, sagte der Leipziger Eric Mendel, der als Bundestrainer im Kanuslalom dabei ist. Für die Eröffnung fand er lobende Worte: „Die Stimmung war gigantisch, angeblich waren bis zu einer Million Leute auf der Straße.“ Der kulturelle Teil sei mit viel Action und der Lasershow sehr auf die Jugend zugeschnitten gewesen. Frank Schober/dpa

Anastasia Blayvas, Lea Wipper und Zola Lewandowski (von links) vor ihrem Abflug auf dem Flughafen Leipzig/ Halle.

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Fo to : pr ivat
Peter Schlieder bereitete sich an der Nordsee auf sein Abenteuer vor.
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„Die Niederlage ist maximal bitter“
Enttäuschter Blick: DHfK-Trainer André Haber nach dem Schlusspfiff Foto: Christian Modla

Ein Kulturschatz aus 86000 Münzen

Die Unibibliothek sammelt seit 300 Jahren Geld

Ein folgenreiches Geschenk vor

n nunmehr genau 300 Jahren: 1718

überließ Christian Bernds, Student in Leipzig im zweiten Semester, seiner Universität einen Schatzfund Meißnischer Silberpfennige. Warum, weiß man heute nicht mehr

Doch die großzügige Gabe markiert den Anfang der Sammlung, die in der Universitätsbibliothek mittlerweile auf stattliche 86 000 Münzen, Medaillen und Geldscheine fast aller Zeiten und Länder angewachsen ist. Zur Feier des Jubiläums sind in der Albertina seit Kurzem verschiedene Exponate aus der Sammlung ausgestellt.

Die Schau „Geldkulturerbe“ setzt Schlaglichter zum Bestand, seiner Geschichte und zeigt einzelne besondere Stücke wie etwa eine Prägung des heute sprichwörtlich reichen lydischen Königs Krösus aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus. Auch in Leipzig geprägte Münzen vom 13 Jahrhundert bis zur Gegenwart sind zu sehen, Zahlungsmittel ebenso wie Gedenkmünzen Darüber hinaus adressiert die Ausstellung Forschungsfragen der Gegenwart – etwa über den damaligen Kaufwert der Stücke oder die Überlieferungswege.

Zwei bedeutende Neuzugänge bekommen ebenso einen Ehrenplatz: Zum einen ist die Sammlung aus 218 Werken des Leipziger Medailleurs Bruno Eyermann (1888 bis 1959) zu sehen, die die Unibibliothek im September übernommen hat. Zum ande-

Da schlägt das Herz eines jeden Abenteurers höher: 1856 wurde in Paunsdorf ein Schatz aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Die Leipziger Historikerin Ivonne Kornemann schaut sich die Münzen in der Unibibliothek an.Foto: André Kempner

ren sind genau 100 Gegenwartskünstler einem Aufruf gefolgt, „dem Euro ein Gesicht“ zu geben. Sie haben Geldscheinen neue Köpfe verpasst Nun ziert zum Bei-

spiel Dagobert Duck den 50-Euro-Schein, und Donald Trump ist sich auf dem 20er sicher, dass der Euro sowieso „Fake Money“ sei. mwö

Ausstellung „Geldkulturerbe 300 Jahre Münzsammlung der UB Leipzig“, Biblioteca Albertina, Beethovenstraße 6. Geöffnet bis 1. Januar 2019 täglich von 10 bis 18 Uhr.

Richtfest für zwei H-Hotels am Hauptbahnhof

Leipzig gefeiert

Premium- und Budget-Herberge: ungewöhnliches Konzept an einem Standort

In einem Jahr sollen hier mehr als 1000 n Gäste übernachten können. Am

5. Oktober wurde an der Ostseite des Leipziger Hauptbahnhofs Richtfest für gleich zwei neue H-Hotels gefeiert

Deren Bau kostet 72 Millionen Euro Das Konzept mit zwei Marken an einem Standort habe sich bereits in Berlin und München ausgezeichnet bewährt, sagte Alexander Fitz, Vorstandschef der H-Hotels AG aus dem hessischen Bad Arolsen, vor den über 100 Gästen.„Es sorgt dafür, dass hier in Zukunft nicht nur Geschäftsreisende zu sehen sein werden, sondern auch Familien, Kinder – das ganze bunte Leben.“

Haus Nummer eins werde ein sechsgeschossiges Hyperion-Hotel mit 193 Zimmern, vier zusammenschaltbaren Konferenzräumen, Fitness- und Wellnessbereich auf 250 Quadratmetern im obersten Stock. Hyperion ist eine 2017 geschaffene Premium-Marke der Gruppe, die früher viele Häuser unter dem Namen Ramada-Treff betrieb – so auch in Paunsdorf.

Unmittelbar anschließen wird sich ein fünfgeschossiges H2-Hotel mit 337 Zimmern, die zum Teil vier Personen Platz bieten Im künftigen Frühstücksrestaurant des Design- und Budgethauses wurde für die Bauarbeiter und Handwerker des Generalunternehmers GP Papenburg, Niederlassung Leipzig, aufgeta-

felt. Der Raum liegt neben einem großen Lichthof, hat riesige Säulen und reicht über zwei Etagen Dort soll es nach der Eröffnung im Herbst 2019 rund um die Uhr einen warmen Imbiss und Getränke für die Gäste geben. Etwa 75 Mitarbeiter kümmern sich dann um beide Häuser, die eine gemeinsame Küche, Wirtschaftsräume und Direktion erhalten

Schon Ende dieses Jahres soll die Fassade der beiden Neubauten gut erkennbar sein, kündigte Ingo Seidemann vom Projektentwickler S&G Development an. Das Büro Gerber Architekten habe die Fassaden transparent und in Farbtönen gestaltet, die dem Sandstein des Bahnhofs ähneln.Vor sechs Monaten konnte S&G bereits das benachbarte

An der Ostseite des Leipziger Hauptbahnhofs wurde kürzlich Richtfest für gleich zwei neue H-Hotels gefeiert.

72 Millionen Euro stecken private Investoren in das ungewöhnliche Konzept, das eine Premium- und eine Budget-Herberge an einem Standort vereint.

Fernbus-Terminal einweihen. „Dort wurden seitdem insgesamt 18 000 Busabfahrten und 850 000 Passagiere gezählt“, strahlte Seidemann Eine Service-Station für die Busfahrer hinter dem Obi-Markt sei nun auch fertig. „Ihr goldener Farbton ist von der Brandenburger Brücke aus gut zu sehen.“

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Parallelen in der Zellentwicklung

„Physics of Cancer“: Experten wollen bessere Vorhersagen zur Krebsentwicklung treffen

Die diesjährige Konferenz zur Physik n von Krebszellen, „Physics of Cancer“, hat sich schwerpunktmäßig mit den Parallelen bei der Entwicklung von embryonalen und Tumorzellen befasst Ziel der knapp 100 Forscher aus aller Welt ist es, verlässlichere Vorhersagen zum Verhalten von Tumorzellen im menschlichen Körper treffen zu können. Sie trafen sich vom 24. bis 26. September an der Universität Leipzig.

„Bei der Entwicklung embryonaler Zellen spielen die gleichen Mechanismen eine Rolle wie beim Krebswachstum“, sagt Dr Benjamin Wolf. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät hatte die Konferenz gemeinsam mit Biophysiker Prof Dr Josef Alfons Käs von der Universität Leipzig organisiert Zum neunten Mal tauschten sich renommierte Krebsbiologen, Physiker und Mediziner aus aller Welt über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Physik von Krebszellen aus.

Zellen teilen sich zig-fach, um sich zu verbreiten. Das gilt sowohl für Krebs-, als auch für embryonale Zellen des ungeborenen Kindes im Mutterleib Neuen Erkenntnissen zufolge sind bestimmte Gewebe, wie etwa die des Gebärmutterhalses und der Harnblase, enger miteinander verwandt als andere: Sie entwickeln sich in der embryonalen Entwicklung länger gleich Die Differenzierung beginnt relativ spät. „Der Tumor scheint diese Wege zurückzugehen“, erklärt Dr.Wolf, der als Arzt an der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig tätig ist. So kommt es, dass beispielsweise Krebszellen

vom Gebärmutterhals wesentlich schneller in die Harnblase wachsen als in den Enddarm, obwohl beide Organe an den Gebärmutterhals angrenzen Wolf und seine Kollegen haben in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie erstmals Tumorzellen einer Patientin in deren gesundes Gewebe verpflanzt und untersuchen anhand dieser Gewebekulturen das Verhalten der Krebszellen. Bisher habe es solche Analysen mit menschlichen Zellen nicht gegeben, sagt der Mediziner. „Die Krebsphysik ist ein sehr junges Forschungsgebiet Die Aussagesicherheit dieser Experi-

mente steckt noch in den Kinderschuhen“, betont Wolf. Themenschwerpunkt der Konferenz im vergangenen Jahr war die kollektive Bewegung von Krebszellen, was ebenfalls ein Schlüssel zum besseren Verständnis der Metastasierung war Diesmal kamen wieder zahlreiche Experten aus dem Ausland, vor allem aus den USA, nach Leipzig, um bei „Physics of Cancer“ ihre neuesten Forschungen zu präsentieren. So hat Paul Janmey von der University of Pennsylvania in Philadelphia darüber berichtet, wie sich die mechanische Umgebung von Krebszellen auf deren

Wachstum auswirkt. Prof Sui Huang vom Institute for Systems Biology in Seattle sprach in seinem Vortrag darüber, wie sich das Genom von Krebszellen auf vorhersagbare Weise ändert und argumentiert zu seiner Theorie, dass Krebs kein Ergebnis zufälliger Mutationen, sondern ein geordneter und vorhersagbarer Prozess ist. Erstmals wurde während der Konferenz der Young Scientist Award für die beste Poster-Präsentation zu dieser Thematik vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro stiftete die Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie in Heidelberg Susann Huster

Wasser-Fotografien im José-Carreras-Haus

LEIPZIGER ORIGINAL LEIPZIGER ORIGINAL

Die neue Ausstellung von Gabriele Neugebauer im José-Carreras-Haus beschäftigt sich in vielfältiger Weise mit dem Element Wasser Neugebauer versucht mit ihren Fotografien Wasser in seiner natürlichen Schönheit und elementaren Präsenz als Strukturfläche, als dynamischen Ausdruck, als stimmungsvolle Harmonie, als farblichen Effekt, als Spiegel der Realität, als ein „Wunder dieser Welt“ darzustellen. Sie will damit einen Beitrag für das elementarste und sensibelste Element des Lebens auf diesem Planeten leisten. Gabriele Neugebauer ist in Sachsen-Anhalt geboren, in Nord-Thüringen aufgewachsen und hat ihre Wahlheimat in Dresden gefunden. Sie ist promovierte Ingenieurin im Fachbereich Maschinenbau Neben ihrer Berufsausbildung hat sie an der Sommerakademie für MalereiZeichnen-Fotografie bei Manfred Paul (Dozent für Fotografie/FWG Berlin, Professur/FHTW Berlin) teilgenommen. hu

„Wasser – Wunder – Welt“: Fotografie von Dr.-Ing Gabriele Neugebauer, José-Carreras-Haus (Haus 9), Johannisallee 32a. Die Ausstellung ist bis 31. Oktober zu besichtigen.

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Zur diesjährigen Konferenz zur Physik von Krebszellen trafen sich knapp 100 Forscher aus aller Welt an der Universität Leipzig.

Das uni-klinikum auf einen Blick

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Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig - 26242

Öffnungszeit 24 stunden täglich

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