Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 01/2019

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Fo to s: St efan Straube Im Gespräch Ombudsmann Prof von Salis-Soglio berichtet über seine Arbeit seite 8 Millionenförderung Klinisches Forschungsprojekt für höhere Patientensicherheit seite 5 Laufen hält Zellen jung Studie von Kardiologenvergleicht Kraft- und Ausdauertraining seite 4 Das GesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 01 / 2019 | 10.01.2019 UKLmit Spitzenplatz bei Frühgeborenen-Versorgung

Der Augenblick n Grundschüler lernen Leben retten

Das Reanimationsteam des Universitätsklinikums Leipzig bekam vor Kurzem ganz besonderen Besuch – und zwar von den Schülern der zweiten Klasse der Pablo-Neruda-Grundschule. Die Kinder lernten, wie man Erste Hilfe leistet und worauf es dabei

ankommt. Gleichzeitig wurden die Mädchen und Jungen von Philipp Martin (siehe Foto) und seinen Kollegen für mögliche Gefahren in ihrem Alltag sensibilisiert – sei es zu Hause, in der Schule oder auch in ihrer Freizeit.

Schönes und Nützliches aus dem UKL-Shop

Beatmungstücher und Kaffeebecher gehören ab sofort zum Sortiment

iMPreSSuM n

liebigstraße aktuell Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber:

Universitätsklinikum Leipzig

Der Vorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341) 97 109

Telefax: (0341) 97 15 909

E-Mail redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion: Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.), Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL)

Frank Schmiedel (Projektleiter LVZ).

Universitätsklinikum Leipzig, 14. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VoLKSZEITUnG.

Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

Sie sind ein fester be- n standteil zahlreicher interner und externer Veranstaltungen: unsere ukl-Werbemittel. Viele Mitarbeiter, aber auch Patienten und besucher haben sich in den letzten Jahren immer wieder erkundigt, ob sie diese auch unabhängig von einer Veranstaltung erwerben können Dies ist seit kurzem möglich.

Mitarbeiter, Besucher und Patienten können eine Auswahl besonders beliebter UKL-Werbeartikel im Minimarkt direkt neben dem Haupteingang Liebigstraße 20 käuflich erwerben

von Sattelbezügen über Kugelschreiber und Beatmungstücher bis hin zu Malsets.

Neu im Sortiment ist der wiederverwendbare UKLKaffeebecher, zu dem es eine besondere Aktion gibt: Wer einen der Becher im Wert von 5,90 Euro kauft, erhält seinen ersten Kaffee umsonst. Auf darauffolgende Kaffees erhält

Im Minimarkt ist seit Kurzem eine erste Auswahl beliebter UKL-Artikel erhältlich.

man stets eine Ermäßigung in Höhe von acht Cent. Schauen Sie doch mal im Mi-

nimarkt vorbei – die Mitarbeiter der wisag freuen sich auf Sie! VK

Der Minimarkt befindet sich direkt neben dem Haupteingang des UKL in der Liebigstraße 20.

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Geburtenrekord am UKL

2874 Kinder kamen 2018 in der Uniklinik auf die Welt /Neujahrsbaby2019 heißt Domenik

GeburtenrekordamUniversitätskli- n

nikum Leipzig: Im zurückliegenden Jahr wurden am UKL 2874 Kinder bei2748 Geburtenentbunden. Damit stieg die Zahl der Entbindungen um 123 gegenüber dem Vorjahr

Das ersteBabydes neuenJahres wurde um 1.20 Uhrgeboren, heißt Domenik und bringt bei43Zentimetern 2580 Gramm auf die Waage. Damit begann 2019 für die Medizinerund HebammenamUKL das „Geburtenjahr“ etwas früherals 2018.

Dass das neue Jahr einenähnlichenKindersegen bringen wird wiedas vorherige, davon ist Prof.Holger Stepan, Leiter der Geburtsmedizin am UKL, überzeugt. „Wir seheneinenungebrochenenSteigerungstrend mit dem bisherigen Geburtszahlenrekordim letzten Jahr“,soStepan.2018 wurde am UKL 2874 Kindernbei 2748 Geburten auf die Welt geholfen,sovielenwie seit fast 30 Jahrennicht mehr.Gegenüberdem Vorjahr war dies eine Steigerung um 123 Geburten „Gleichzeitighattenwir eine sehrniedrige Kaiserschnittrate von24Prozent“,soStepan weiter Bundesweitliege der Schnittbei 30 Prozent. „Das bedeutet,dass wirden absoluten Großteil der Kinder auf natürlichemWegeentbinden konnten,darunter auchmehr als 100 Steißlagen.“ Für einKrankenhaus der Maximalversorgung sei das eine besondereLeistung, da hier viele Risikoschwangerschaften und Mehrlingsgeburtenbetreut werden 2018 waren dasamUKL 114Zwillingeund 6 Drillinge. „Wir freuen unsüberdas große Vertrauen, dasdie Schwangeren in uns set-

EinBlick aufdie Wochenstation:AmUKL sind 2018 insgesamt2874 Kinderauf dieWelt gekommen.

zen“,sagt Prof.Stepan, „und werden auch weiterhin unserAngebotsoweiterentwickeln,dasseshöchsteSicherheit mit größtmöglichemWohlbefinden verbindet.“

Dazu wurde im letzten Jahr die Ausgestaltung der Kreißsaalräume mit modernenDe-

signelementen fortgesetzt, und ein neueingerichtetes Bonding-Zimmerermöglichte denMüttern, auchnacheinem Kaiserschnitt trotz Überwachung sofortihreKinder bei sich behalten zu können. In diesemJahr erhält zudem im Zuge derUmbaumaßnahmen

UKL wieder mit Spitzenplatz beiFrühgeborenen-Versorgung

BesteErgebnisse bei Qualitätsvergleich der Perinatalzentren

Überdurchschnittliche Qualitätund das n besteErgebnis im Umkreis von250 Kilometern beider Versorgung vonFrühgeborenen: Das bescheinigt dem Universitätsklinikum Leipzig die aktuelle Auswertung der QualitätsdatenallerPerinatalzentren.

Danach stehtdie Neonatologie am UKL bundesweit auf Platz 2und gehörtdamit zum wiederholten Malzuden besten großen Zentrenfür Frühgeborenen-Versorgung im Land

In der auf perinatalzentren.org veröffentlichtenAuswertungwurde die Versorgungsqualität sehr kleinerFrühgeborenerinPerinatalzentrenLevel 2und 1imJahr 2017 betrachtet. Demnach erreicht dieNeonatologieamUniversitätsklinikum Leipzig dabeiwie in den Vorjahren eine überdurchschnittlichhohe Qualität –sowohl beider Betreuung gesunderFrühchenals auchbei dervon schwerkranken Frühgeborenen. In beiden Fällen liegt die Überlebensrateüberdem Bundesdurchschnitt. „Dazu kommt, dass wirals Level-1-Zentrum mit 107 untersuchtenFällen zu den großenZentren gehören und damit auchdeutlichmehrFrühchenbetreut haben als vieleandereKliniken“,ergänzt Prof.Ulrich Thome, Leiter der NeonatologieamUni-

versitätsklinikum Leipzig.„Umso mehr freut uns das sehr gute Ergebnis.“ Verglichenwurden in 310 Kliniken für dieNeonatologiedie ParameterFallzahl, Behandlungsroutine und das Überlebenvon Frühgeborenenunter 1500 Gramm mit und ohne schwereErkrankungen

Das Perinatalzentrum Leipzig,das 2012 als erstesuniversitäres Zentrumzertifiziert wurde, gehörtzuden Zentrender höchsten Versorgungsstufe. Jährlichwerden hierzirka 600 Frühgeborene versorgt. Insgesamt kamenam Universitätsklinikum Leipzig im vergangenen Jahr 2874 Kinder zur Welt, das UKL ist damit

nach denUmzügen ins Haus 7die WöchnerinnenstationneueRäume und damit mehr Betten. „Eine dringenderforderliche Erweiterung,dennwir wollen auchweiterhin jede Schwangere, die zu uns kommt, betreuen können“,soStepan. Helena Reinhardt

eine der zweigrößten Geburtskliniken Sachsens. HR

Die Übersicht über die Daten zur Qualität der Versorgung sehr kleinerFrühchenindeutschen Perinatalzentren befindet sichhier: http://www.perinatalzentren.org

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Platz 2bundesweit: DieUKL-Neonatologiemit ihremLeiterProf. Ulrich Thome (Fotolinks) gehört erneut zu denbestengroßenZentren für Frühgeborenen-Versorgung im Land.Fotos: StefanStraube

Laufen hält die Zellen jung

Erste Studie zu Anti-Aging-Effekten vergleicht Krafttraining mit Ausdauertraining

Kardiologen des Universitätsklini- n kums Leipzig konnten in einer aktuellen Studie zeigen, dass Ausdauertraining wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen die zelluläre Alterung vermindert. Dieser Effekt ist jedoch nicht nach reinem Krafttraining zu beobachten. Diese Ergebnisse wurden im European Heart Journal veröffentlicht.

In der klinisch-experimentellen Studie im Bereich Kardiologie/Sportmedizin unter dem Titel „Differential effects of endurance, interval, and resistance training on telomerase activity and telomere length in a randomized, controlled study“ wurden die molekularen und zellulären Wirkungen von körperlicher Aktivität untersucht und verglichen. Das Ergebnis sind neue Erkenntnisse zu den Effekten von Ausdauersport (aerobes Training und hochintensives Intervalltraining) und Krafttraining auf die Zellalterung

„Wir konnten anhand von Blutzellen belegen, dass beide Ausdauertrainingsarten wichtige Regulatoren der Zellalterung, und zwar die Telomeraseaktivität und die Telomerlänge, günstig beeinflussten“, erklärt Prof Ulrich Laufs, Leiter der Studie und Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig.„Bei Krafttraining hingegen war dies nicht der Fall.“

Die Telomeraseaktivität und Telomerlänge gelten als wichtige Indikatoren für den Alterungsprozess der Zellen und deren Regenerationsfähigkeit, mit Auswirkungen auf ein gesundes Altern insgesamt. Entsprechend zeigten die Forscher auch mögliche

Mechanismen dieser Effekte auf die Regulation gefäßschützender Substanzen wie Stickstoffmonoxid.

In dieser ersten Studie zu diesem Thema wurden 266 im Schnitt ca. 50-jährige gesunde Probanden ohne vorherige Sporterfahrungen untersucht. Die Studienteilnehmer absolvierten ein genau dosiertes, kontrolliertes und überwachtes Training

über sechs Monate, jeweils drei mal 45 Minuten pro Woche. Vor und nach der Studie erfolgten Belastungstests und Blutentnahmen zur Isolation von Zellen aus dem Blut „Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch gezieltes Training ein eindeutiger positiver Vorsorge-Effekt erzielt werden kann“, so Laufs. Gerade die kardiovaskuläre Zellalterung könne günstig beeinflusst werden, zu-

dem könnte auf der Basis telomer-abhängiger Parameter die zelluläre Antwort auf ein Training gemessen und gesteuert werden Laufs: „Unseren Patienten können wir also künftig auf der Basis dieser Ergebnisse mit Blick auf die Herzgesundheit klar raten: Krafttraining kann eine Ergänzung zum Ausdauertraining sein, aber kein Ersatz.“

Neue Standards in der Kiefergelenkdiagnostik

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde ist weltweit viertes„Trainingszentrum“

Schmerzen im Kiefer oder im Ge- n sicht? Viele Menschen suchen in einem solchen Fall den Zahnarzt auf Doch was, wenn der Schmerz gar nicht von den Zähnen stammt? Häufig entstehen diese nämlich auch im Bereich der Kaumuskulatur und Kiefergelenke. Treten dabei Probleme auf, bräuchte es eine einheitliche Vorgehensweise, um sie zu erfassen. Diese gibt es bis jetzt in Deutschland nicht. In der zahnärztlichen Praxis entstehen deshalb bei der Diagnosefindung hohe Unsicherheiten. Wissenschaftliche Arbeiten auf diesem Gebiet sind nur schwer zu vergleichen.

Seit 2014 ist dafür eine neue internationale Norm verfügbar Ihre Übertragung in die deutsche Sprache ist fast abgeschlossen. Beteiligt sind daran unter anderem Experten der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde am Universitätsklinikum Leipzig.Vor kurzem wurde die UKL-Einrichtung zudem als „Trainingszentrum“ für die Lehre und Weitergabe der internationalen Norm akkreditiert – als eines von weltweit vier „DC/TMD“ – so der Name der Richtlinie

steht für „Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders“, Diagnosekriterien für Kiefergelenk-Erkrankungen Die

neue Norm soll nun in Deutschland bekannter gemacht und weiterverbreitet werden Unter Federführung von Privatdozent

Dr Oliver Schierz und Dr.Angelika Rauch von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde trafen sich da-

für kürzlich Universitätszahnärzte aus ganz Deutschland gemeinsam mit zwei schwedischen Kollegen der Universität Malmö zu einem mehrtägigen Workshop am UKL.

Prof Sebastian Hahnel, als Direktor der Poliklinik auch Gastgeber des Arbeitstreffens, erläutert,weshalb die beiden skandinavischen Mediziner teilnahmen: „Prof. Thomas List und Birgitta Häggman Henrikson gelten als das, was in der Wissenschaft ‚kalibrierte Goldstandards‘ genannt wird Beide haben sich so intensiv mit der neuen Norm vertraut gemacht, dass sie den gültigen Standard repräsentieren.“ Die Teilnehmer besprachen sowohl die neuen Untersuchungstechniken als auch die darauf basierenden Diagnosen.

Dabei wurde die UKL-Poliklinik von einem international anerkanntem Konsortium, welches für die Verwaltung der Kriterien zuständig ist, nach Aarhus (Dänemark), Buffalo (USA) und dem schwedischen Malmö als viertes „DC/ TMD Training and Reliability Center“ weltweit akkreditiert.„Nach diesem sehr erfolgreich verlaufenen Debüt sollen nun weitere Universitäten und niedergelassene Zahnärzte von den Vorzügen dieses einheitlichen Untersuchungsstandards überzeugt und geschult werden“, erklärt Prof Hahnel. Markus Bien

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Prof Ulrich Laufs (kl. Foto): Ausdauertraining wie Laufen kann die zelluläre Alterung vermindern Fo to s: St efan Straube Bei einem Workshop der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde des UKL machten sich Universitätszahnärzte aus ganz Deutschland mit den neuen, international anerkannten Diagnosekriterien für Kiefergelenk-Erkrankungen vertraut Poliklinik-Direktor Prof Sebastian Hahnel (vorn, rechts) begrüßte außerdem Birgitta Häggman Henrikson (vorn, 3.v.r.) und Prof Thomas List (vorn, 4.v.r.) von der Universität Malmö in Schweden.

Millionenförderung für „AMPEL“

Klinisches Forschungsprojekt der digitalen Labormedizin für höherePatientensicherheit

Einen Förderbescheid über mehr als 2,6 n Millionen Euro hatdie sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz BarbaraKlepsch am 17. Dezember an das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und MolekulareDiagnostik (ILM) des UKL und seine Projektpartner übergeben. Damit kann die Arbeit im weltweit einzigartigen AMPEL-Projekt zum Nutzen der Patientenbeginnen.

AMPEL stehtfür „Analyse- und Meldesystem zur Verbesserung der Patientensicherheit durch Echtzeitintegration vonLaborbefunden“. Es ist eingroßangelegtesEntwicklungsprojekt der digitalenLabormedizin innerhalb der sächsischen Förderrichtlinie „eHealthSax“ mit unmittelbaremBezug zur klinischenKrankenversorgung

DieSoftwarelösung wird helfen,prä- und postanalytische Probleme früh zu identifizierenund Therapieentscheidungen zu präzisieren. Das Integrations- und Kontrollsystem entlastet ärztliches und Pflegepersonal. So sollenKrankenhausaufenthaltereduziert,Komplikationen verhindertund nicht indiziertetherapeutische Maßnahmenvermieden werden

DieLabormedizin desUKL kooperiert dabei mit den Muldentalkliniken undder Xantas AG, um perspektivischeine überregionale Nutzung desAMPEL-Systems für alle PatienteninSachsenzuermöglichen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage desvom SächsischenLandtag beschlossenen Haushaltes.

„Die medizinische Versorgung zukunftssicher

zu gestalten in Sachsen, ist für uns Thema Nummer1“, sagteGesundheitsministerin Klepschbei der Übergabe.Universitätsklinikum und Universität Leipzig seiendabei immergutePartner,wennesumneueIdeen ginge.Klepschverwies auf den aktuellenund den gerade beschlossenennächsten Landeshaushalt, in dem jeweils zehn MillionenEuroLan-

desmittel für die „digitale Medizin“ vorgesehen seien. Prof.Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand desUKL, dankteder Staatsministerin für die persönliche Übergabe desFörderbescheids. Er hob hervor,dass das UKL an vielen Stellenunterwegs sei, „die Digitalisierung in der Medizin zum Wohle und Nutzen der Patientenvoranzubringen.“

Ausgezeichnete Gesundheitsfürsorge

CorporateHealth Awardgehtandas Universitätsklinikum Leipzig

Das Universitätsklinikum Leipzig n wurde für sein hervorragendes Betriebliches Gesundheitsmanagement mit dem 1. Platz beim Corporate Health Award2018 ausgezeichnet. Der Preis würdigt die umfassende Gesundheitsfürsorge,die das UKL seinen Mitarbeitern anbietet und die vonImpfungen über arbeitsplatzbezogene gesundheitsförderliche Maßnahmen und einem Eingliederungsmanagementbis zu Yoga-Kursen reicht.

Sechs Jahrenachder Etablierung eines BetrieblichenGesundheitsmanagements (BGM) wurde das Universitätsklinikum Leipzig für dieses Mitarbeiter-Angebot mit dem CorporateHealth Award2018 in der Kategorie „Gesundheits- und Sozialwesen“ geehrt.Die Auszeichnung wurde in Bonn verliehenund würdigt die Arbeit desachtköpfigen BGM-Leitungsteams, das für das Klinikum der Maximalversorgung einbreites internes Programm zur Umsetzung vongesundheitsfördernden und -erhaltendenStrukturenund Angebotenaufgebauthat.

„Gerade uns als Klinikum liegt die Gesundheit unsererMitarbeiter am Herzen, weshalb wirunserBetriebliches Gesundheitsmanagementsehr breit aufgestellt haben und unsere Beschäftigten an vielen Stellendabei unterstützen,aucheinmal auf die eigeneGesundheit zu achten,statt

nurauf die unsererPatienten“, erklärt Prof.Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand desUKL. „Wir freuen uns sehr, dass wirmit dem Preis jetzt die Bestätigung erhalten haben,hieretwas Besonderesaufgebautzu haben.“ Dies sei besonders wichtigvor dem Hintergrund des demografischenWandelsund der Herausforderung,den Mitarbeiterninallen LebensphaseneineguteBalancezwischen

Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Dazu gehörtauchdie Berücksichtigung der Tatsache, dass für vieleMenschendie Pflege vonAngehörigen zu ihrem Alltag gehört –geradeauchfür BeschäftigteimGesundheitswesen.

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement desUKL hat ausgehend vonden Bedürfnissender Beschäftigten einAngebot entwickelt,das vielenindividuellenBedürf-

„Die Wahl der Biomarkerfür eine präzise Diagnostik und die Interpretationder Laborbefundewerden zunehmend anspruchsvoller und komplexer. Wirwollenmit dem AMPEL-Projekt eine jederzeit verfügbareelektronische Hilfefür alle Stationenund Ambulanzen anbieten, um Labordiagnostik künftig noch präziseramProblemdes Patientenauszurichten und die medizinische Reaktion ‚online‘ zu verfolgen“, sagt der Oberarzt des Instituts, PrivatdozentDr. Thorsten Kaiser, der das AMPEL-Projekt gemeinsam mit dem Institutsdirektor Prof.Joachim Thiery leitet. Er betont: „Man findet in der Medizin –vielleicht abgesehenvon der Medikamentenherstellung –keinen Bereich, der annäherndso umfangreichqualitätsgesichert ist wiedie Labormedizin. Fehler in der Analytik sind dahereine Seltenheit im diagnostischenProzess.“ Unddennoch sieht er einenklaren Bedarffür klinische Systemezur Entscheidungsunterstützung und medizinischen Qualitätssicherung

MitHilfedes in einemFörderzeitraum von24 Monaten zu entwickelnden AMPEL-Systems sollenprä- und postanalytische Probleme früh identifiziert und individuellpatientenorientierte Therapieentscheidungen präzisiert werden.Das Integrations-und Kontrollsystem wird auchhelfen,das Klinikpersonal zu entlasten. „Wesentliches Ziel desAMPEL-Systems ist, für jeden einzelnenPatienteneine präzise Krankenversorgung zu ermöglichenund die Therapiesicherheit zu erhöhen“,stelltProf. Thiery fest. Markus Bien

nissenRechnung trägt. Beieinemder größten ArbeitgeberLeipzigsmit diversen Berufsgruppen sind das entsprechendviele Themen, vonder Stressprävention über sportliche Aktivitäten biszur seelischen Unterstützung DieMitarbeiter erhaltenunter anderem einjährliches Zeitkontingent, um auchin derArbeitszeit Bewegungs- und Entspannungskurse, angeleitet voneigenenPhysiotherapeuten,nutzenzu können. Auch Angebote zum ThemagesundeErnährung,Kurse zur Stressbewältigung und mentalenGesundheit werden angeboten Für denUmgang mit persönlichenoder beruflichenKrisensituationensteht den Mitarbeiterneine rund um die UhrerreichbareBeraterhotline zur Verfügung, zudem finanziert das UKL beiBedarfzeitnah fünf Termine für eine professionelle psychotherapeutische Betreuung Auch Unterstützung beider Vereinbarkeit vonFamilie und Berufsind Teil der gesundheitserhaltenden Maßnahmen: So könnenMitarbeiter seitdiesemJahr in Notfälleneinenvom UKL vermittelten flexiblenKinderbetreuungsdienst „Flying Nanny“ nutzen,bei demeine fixeStundenanzahl derBetreuung im Monat vom Klinikum mitfinanziert wird.Für diese Aktivitäten wurde dasUniversitätsklinikum Leipzig bereits 2014 erstmals prämiert,damals noch mit dem dritten Platz als „Corporate Health Company“.

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GroßeFreudebeidenbeteiligtenAkteurendesUniklinikumsüberdenGewinndesCorporateHealth Awards fürdas hervorragende Betriebliche Gesundheitsmanagement.
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Beieiner Führungdurch dasLabor stelltOberarzt Dr.Kaiserder sächsischenGesundheitsministerin BarbaraKlepsch dieKernbereicheder Arbeit desInstituts vor. Foto:StefanStraube Fo
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Neuer Therapieansatz bei akuten Leukämien

Bluttest ermöglichtFrüherkennung und therapiegesteuerte Vermeidung vonLeukämie-Rückfällen

n Erkrankt ein Mensch an einer akuten Leukämie,handelt es sich in 80 Prozent der Fälle um eine akutemyeloische Leukämie (AML). Fast die Hälfte der Betroffenen jüngeren Patientenerlebt dabei auch nach erfolgreicher Chemotherapie-Behandlung eine Wiederkehr des Blutkrebses.Ineiner weltweit ersten systematischen Studie dazu konntenKrebsexpertender UniversitätsklinikaLeipzig und Dresden jetzt nachweisen, dass sich mit Hilfeeiner bluttestbasiertenFrüherkennung das Risikoeiner erneuten Erkrankung vorhersagen und durch eine sogenannte epigenetischeTherapie erfolgreich vermeiden oder verzögern lässt.Diese Ergebnisse der dreijährigen Forschungsarbeit wurden aktuell in „Lancet Oncology“vorgestellt.

BeiPatientenmit akuter myeloischer Leukämie können die Krebsexpertenheutebei 60 bis 70 Prozent der Betroffenen den Krebs erfolgreich mit einer Chemotherapie zurückdrängen. Etwa die Hälfte der Patientenerlebt aber einen Rückfall.Umdies frühzeitig zu erkennen,kannmitHilferegelmäßigermolekularbiologischerBlutuntersuchungendieKonzentration kleinsterTumorspuren im Blut der Betroffenen geprüftwerden.„Wirsuchen dabei nach geringsten Spuren vonKrebszellen im Blut der Patienten, der sogenanntenminimalen residuellen Resterkrankung (MRD)“, erklärtProf. UwePlatzbecker,Autor der Stu-

die und Direktor der Medizinischen Klinik I, Bereich Hämatologie und Zelltherapie,am Universitätsklinikum Leipzig

„Mit der aktuellen Studie innerhalb der deutschlandweitenStudien-AllianzfürLeukämie (SAL) haben wir zum einen untersucht, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese MRD-

Nachweise tatsächlich anzeigen, dass ein Rückfall eintreten wird, und zum anderen, ob wir mit einer frühzeitigen ambulantenTherapie eine Wiederkehr des Krebses verhindern können“,soder Leukämieexperte weiter.Bei mehr als der Hälfte deruntersuchtenPatientenkonnte dank der Intervention ein Rückfall

verhindertoder um mehr als sechs Monate verzögertwerden.„Dafür haben wir auf eine sogenannte‚intelligente‘epigenetische Chemotherapiezurückgegriffen,dieaufschonende Weise,sozusagen vorsorglich, die wiederkehrenden Leukämiezellen bekämpft, bevor sie im Mikroskop sichtbar sind“,erläutert Platzbecker.Besonders erfolgreich wardas Verfahren bei Patienten, die zuvor eine Knochenmarkstransplantation erhalten hatten. Insgesamtwurden in der Studie 200 AML-Patientenuntersucht, deren Blut zwei Jahrelang monatlich auf MRD kontrolliertwurde.Wurde dabei der für einen Rückfall kritisch definierte Grenzwertüberschritten,beganneinefrühzeitige Therapie mit einem zugelassenen Medikamentmit dem Wirkstoff Azacytidin zur VerhinderungdesWiederaufflammensderLeukämie „DieStudiezeigt,dassbereitsdiesenochnicht unterdem Mikroskop sichtbare, aber mit den modernenTechnikenschonmessbareResterkrankung einerseits einen sicheren Hinweis auf einen Rückfall darstellt,und zum anderen uns die Chancebietet,sehr früh erfolgreich eingreifen zu können“,resümiertPlatzbecker, der die Forschungsarbeit noch an seinem altenArbeitsplatz am Universitätsklinikum Dresdenumgesetzthatte.JetztsollmitFolgestudieninLeipziguntersuchtwerden,welche Erfolge mit einer Kombination zweier TherapieverfahrensowiedemergänzendenEinsatz weiterer Medikamente erzielt werden können.

Trotz Krebsbehandlung Kehlkopf,Schlucken und Stimme erhalten

HNO-Forscher der Universitätsmedizin Leipzig publizieren neuen Therapieansatz zur Behandlung vonKehlkopfkrebs

n Leipziger Wissenschaftler ermöglichen personalisierte Entscheidungen für Patientenmit Kehlkopfkrebs.Verbesserte Therapiekontrolle und eine schonendereBehandlung helfen dabei, den Kehlkopf häufiger als bisher zu erhalten. DieErgebnisse der interdisziplinären multizentrischen Studie DeLOS-II wurden kürzlich im renommierteninternationalen Fachmagazin der Krebsforschung,„Annals of Oncology“, publiziert. In den aktualisiertenLeitlinien der Fachgesellschaftenwirdder Therapieansatz als neuer medizinischer Standard aufgenommen.

Rund 20 000 Menschen proJahr erkranken anKehlkopfkrebs.Siestehendannoftvoreiner schwerwiegendenWahl aus zweiTherapieoptionen: Entscheiden sie sich für den heutigen Standardder Behandlung fortgeschrittener Tumoren, wirdder Kehlkopf entfernt.Das bedeutet eine mögliche Heilung aber auch einschneidende Folgen wie den Verlust der Stimme.Alternativ kann der Tumor auch mit einer Radiochemotherapie (RCT)behandelt werden, um den Kehlkopf zu erhalten. Sprichtder Patientallerdings nichtauf diese Therapie an, wirdeine anschließende Total-OP riskanter, weil Tumor und Gewebe sich während der wochenlangen Radiochemotherapie veränderthaben. AußerdemverlierendiePatientenZeit,inder sich unterUmständen bei unzureichendem Ansprechen Metastasen bilden kön-

nen. „Wir haben uns gefragt,obeine kurze einfache Chemotherapie vonnur einem Zyklus ausreichende Hinweise darauf liefern könnte,ob der Tumor ansprichtoder nicht. Diese Kurztherapie solltedann die Grundlage einer Therapieentscheidung werden. Das warunser Forschungsansatz“, erklärtProf. Dr.Andreas Dietz, Professor für HNO-Heilkunde an der Medizinischen Fakultätder UniversitätLeipzig und Leiter der

fächerübergreifenden Studie DeLOS-II. Die Studienergebnisse weisen nun tatsächlich den Wegzueiner personalisiertenKrebsbehandlung,die in vielen Fällen den Kehlkopf erhalten kann und den Krebs sicher bekämpft. Arzt und Patientkönnen schneller entscheiden, welche Behandlung die passende ist:„Nach nur drei Wochen Kurztherapie lassen sich klareEmpfehlungen formulieren,die auf Fakten fußen“,sagt Prof.Dietz.

Beider Kurztherapie erhalten die Patienten zunächst eine Chemotherapie,die an zwei Tagengegebenwird.NachzweiWochenkontrolliertein Chirurgmit dem Endoskop,wie sich derTumor veränderthat.Aus dieser Begutachtunglässtsichableiten,obweitermit Chemo-und Radiotherapie gearbeitet wird oder der Kehlkopf operativ entfernt werden muss.„Ist der Tumor um mindestens 30 Prozent verkleinert, wirdder Patientstatistisch gesehen in hohem Maße in Folge der weiterenRadiochemotherapie auch tumorfrei“, fasst Dr.Gunnar Wichmann, Leiter des HNO-Forschungslabors der Medizinischen Fakultätder UniversitätLeipzig,zusammen. Dabei haben die HNO-Spezialisten gemeinsam mit den Kollegen des Universitären Krebszentrums Leipzig (UCCL) des UniversitätsklinikumsLeipzigaucheinneuesSchemaderRadiochemotherapieentwickeltund erfolgreichgetestet.Siesetzenaufeinealleinige initiale Kurz-Chemotherapie,auf die erst nach der endoskopischen Kontrolle (Frühansprechen)gegebenenfallszweiweitereChemo-ZyklenunddieStrahlentherapie folgen.DieserschonendereAnsatz,auchmit wenigerkombiniertenModalitätenalsbisher üblich,hilftdenoftgeschwächtenTumorpatienten.

An der Studie beteiligten sich 25 deutsche Behandlungszentren:„Daswareinwichtiger Punkt unserer Studie,die Eignung des VerfahrensinderbreitenFlächezuuntersuchen. Das ist uns gelungen“,betontProf. Dietz. Katarina Werneburg

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Prof.Uwe Platzbecker, Direktor derMedizinischenKlinik I, BereichHämatologie undZelltherapie, am Universitätsklinikum Leipzig. Prof.Andreas Dietzbei derUntersuchungeines Patienten. Foto:StefanStraube

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

Barrett-Charity-Dinner

Die Barrett-Initiative ist ein gemeinnütziger Verein, der die Erforschung der Ursachen des Barrett-Ösophagus und -Karzinomsfördert.DieEntwicklungderletzten

Jahre zeigt die Notwendigkeit im Kampf gegen den Speiseröhrenkrebs, für den sich der Verein und dessen Vorstand unter der Leitung von Prof. Ines Gockel einsetzen.

17.30 Uhr

Gewandhaus zu Leipzig

Augustusplatz

Medizin für Jedermann

Zum Thema „Das künstliche Gelenk –Operationen des 20. Jahrhunderts“ referiert Prof. Dr. Andreas Roth vonder Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie.

18.15 -19.30 Uhr

Hörsaal,Liebigstraße 20, Haus 4

Mikrokosmos

Bilder, Zeichnungen und Grafik

Die gezeigtenBilder, Zeichnungen und Grafiken des Grafikers Guntram Walther sind von Formen der Mikrowelt inspiriert. Im „imaginären“Museumabrufbereit,aufdieBildfläche transportiert,sindsievielfältigenVeränderungen unterworfen. So können Gebilde, dieEinzellern,Bakterien,PlanktonundUnterwasserformen ähneln,entstehen. Im Arbeitsprozess kommt ein freies Fabulieren mit Formen und Farben abstrakter Art zustande

Ebene 1der Universitätszahnmedizin

Liebigstraße 12, Haus 1, bis25. Januar 2019

„Baulandschaften“ im Atrium

In den 90er Jahren des Um- und Aufbruchs wurde die Aufmerksamkeit des Fotografen SieghardLiebe vonimmer neuen Baulandschaftenangezogen. Seine Ausstellung im Atrium der Frauen- und Kindermedizin (Haus 6) zeigt Fotos, die durch den Abriss

vonGebäudenmöglichwurden.Eseröffnetensich plötzlich Sichtachsen, den Blick freigebendaufüberraschendePerspektiven zu Wahrzeichen, aber auch in noch bewohnte, verfallene Hinterhöfe. Baugruben brachten den Archäologen bedeutsame Siedlungszeugnisse

Die Ausstellung ist bis 25. Januar 2019 zu sehen. Ebene 1des Atriums der Frauen- und Kindermedizin, Liebigstraße 20a, Haus 6 Satirische Zeichnungen

DergebürtigeLeipzigerKarikaturistWerner David alias l.viss stellt in der Urologie-Ambulanzeinigeseinerbestensatirischen Zeichnungen aus. Neben seiner Tätigkeit als Zeichner war er Drucker und

Gewerkschaftssekretär. 1977 veröffentlichteerseineersteKarikatur.Vieleseiner Zeichnungen wurden bereits in Leipzig undUmgebungsowieimAuslandausgestellt. Einen ersten Preis und einen Spezialpreis gewann er 1982 bzw. 1989 in Skopje. Eine kleine interessante Anekdote: Werner David war der letzte DDRKarikaturist, der in Polen ausgestellt hat. In der Rückreisenacht, nach der Ausstellungseröffnung, fiel die Mauer. Die Ausstellung ist bi 8. März zu sehen.

Im Wartebereich der Urologie-Ambulanz Liebigstraße 20, Haus 4

Elemente

Malerei und Grafiken

Eine neue Ausstellung von Schülerinnen und Schülern der BIP KreativitätsgrundschulebringtLeben indieGängeder Kindernotfallaufnahme. Unter dem Thema „Feuer –Wasser –Erde –Luft“ wird eine Bandbreite an Arbeiten von Kindern der 1. bis 4. Klasse gezeigt. Gearbeitet wurde mit verschiedenen Techniken an verschiedenstenThemenausdemReichder Elemente. Was bringt die Erde an FormenundLebewesenhervor?WelcheFarben hat der Wind? Was erzählt das Wasser und welche Kraft hat das Feuer?

Die Ausstellung ist bis 3. Maizusehen. In den Gängen der Kindernotaufnahme Liebigstraße 20a (Haus 6)

Derkrumme Rücken ist oftganz normal

Bei„Medizin für Jedermann“ gehtesindiesem Jahr um Herz, Leber,Rheuma und Gelenke

n Erst einmal hatten die Besucher von „Medizin für Jedermann“,der beliebten Vorlesungsreihe am Universitätsklinikum Leipzig,viel zu lernen. „Ich möchte Ihnen kurzAufbau und Aufgaben der Wirbelsäule erklären, damit Sie besser verstehen, warumder Rücken zu den heikelsten Bereichen des menschlichen Körpers gehört“,begann Prof. Dr.Christoph-Eckhard Heyde, Bereichsleiter Wirbelsäulenchirurgie der Klinik für Orthopädie,Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie,die letzte Veranstaltung der Reihe dieses Jahres

DerLeipzigerWirbelsäulenexperteerläuterte, dasserstderaufrechteGangdazugeführthat, dass sich die Wirbelsäule des Menschen doppel-S-förmig krümmt. Oder andersherumbetrachtet: Nur durch die Krümmung ist der aufrechte Gang erst möglich. Dabei ist die Wirbelsäule natürlich keine starre Säule,sonderneher eine bewegliche Gliederkette, die durch Bänder,Sehnen und Muskeln im Lot gehalten wird. Sie dientals zentrales Achsorgan der Stabilitätdes Körpers,der Mobilität des Körpers und sie schützt Nervenstrukturen.

Beider Geburtdes Menschen ist die Wirbelsäule C-förmig gebogen. Nach drei bis vier Monatenentstehtdie Krümmung der Halswirbelsäule,weil der kleine Mensch anfängt, den Kopf zu heben. Mitetwasechs Monaten beginntdie Krümmung der Brustwirbelsäule,weildas Babyzusitzen versucht. Mitetwa

14 bis 16 Monatenist die Wirbelsäule bereit, dass das Kind aufrechtlaufen kann. „Geradestehen,dassiehtnichtnurschönaus, sondernist auch energieeffizient.Aber dennoch gibt es Menschen mit Hohlrücken oder Flachrücken. Sind die alle krank? Nein, keineswegs“,soProf. Heyde.„Das gehörtalles zum natürlichen Spektrum, zur physiologischenStreubreite.Undwirwissenheute,dass dieKonfigurationdesBeckensnachAbschluss des Wachstums ausschlaggebendist für die Krümmung der Wirbelsäule für den Rest des Lebens.Somancher krumme Rücken ist also nichtkrank,sondernnormal.“

Allerdings verändertsich mit dem Alterdie StellungderWirbelsäule.Siekipptmeistnach vorn,weil Muskelmasse und Muskelkraft ab-

nehmen, ebenso die Knochendichte,zudem alterndie Bandscheiben und es vermindert sich die Beweglichkeit der Gelenke.Wenn die Wirbelsäule aus dem Lotkommt, entsteht eine Fehlstatik,die anfangs noch mit dem Bänder-und Muskelapparat korrigiertwird. DochdiedadurchentstehendeständigeBelastung führtzuSchmerzen, auch zur psychischen Belastung und womöglich gar zu einer Einschränkung beim Sehen.„Die Wirbelsäule neigt sich nach vorn,der Kopf kann gar nicht mehr richtig gehoben werden, der Blick ist immer nach untengerichtet–kein Wunder, dass dann Schmerzenvom Hals bis zum Knie entstehen“,erklärtder Wirbelsäulenexperte Waskann man nun tun? DerFacharzt wird zunächst prüfen, welche der vielen Ursachen

für dieVerkrümmungderWirbelsäule verantwortlich ist.„Eine Vorverlagerungder Wirbelsäuleistjabiomechanischextremungünstig“, so Prof.Heyde.„Wirwerden deshalb zuerst mit konservativen Mitteln arbeiten. In Extremfällen ist aber auch eine operativeOption möglich.“Auch bei einer Seitverbiegung der Wirbelsäule sind beim übergroßen Teil der PatientenkonservativeTherapien möglich. „Der Patientkannaber immer etwastun, damit sein Rücken schön gerade bleibt: Mit Aktivitätund Bewegung seine Muskeln trainieren, seiner Haut mindestens 30 Minuten Tageslichtzukommen lassen, sich bewusst ernähren und Knochenräuber,wie Tabak und Alkohol,vermeidenund mit all dem sein Normalgewichthalten. Damit tun Sie das Bestefür Ihre Gesundheit –und Ihre Wirbelsäule.“

Am Ende der Veranstaltung kündigteProf. Heyde an, dass er nach fünf Jahren die Leitung undOrganisation der Vorlesungsreihe an seinen Kollegen Prof.Dr. Andreas Roth, Bereichsleiter Endoprothetikder Klinik für Orthopädie,Unfallchirurgieund Plastische ChirurgieamUniversitätsklinikum Leipzig, abgibt.Dieserkündigtefür2019an,dassHerz, Leber,Rheuma und die Gelenke im Mittelpunkt stehen werden. UweNiemann

DienächsteVeranstaltungderReihe„Medizin für Jedermann“ findet am 6. Februar statt und widmet sich dem Thema„Das künstliche Gelenk –Operationen des 20. Jahrhunderts“

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Laufende Ausstellungen 26. Januar 6. Februar

Medaille der DeutschenAdipositas-Gesellschaft an Prof.Dr. Wieland Kiess verliehen

Fürseine herausragendewissen- n schaftlicheLebensleistung wurde Prof. Dr.WielandKiess im Rahmen der 34. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft(DAG) mit der DAG-Medaille ausgezeichnet.Die Gesellschaftehrtmit dieserMedailleWissenschaftler, diebesondere Leistungeninder Adipositasforschung erbrachthaben.

Wieland Kiess ist seit 1998Professorfür Pädiatrieander Universität Leipzig undDirektorder Klinikund Poliklinik für Kinder-und Jugendmedizin. Er ist Autorund Ko-Autor vonmehr als 700 Fachartikeln mit Peer-Review sowie25Büchern und war im Jahr 2012

Präsidentder EuropäischenGesellschaft für Pädiatrische Endokrinologiesowie von2002 bis2005 Präsident der DeutschenDiabetesGesellschaft. Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist eines seiner Hauptforschungsthemen. Er untersuchtseit vielen Jahren,wie Adipositasentsteht und entwickelt Behandlungsstrategien für die Betroffenen und ihre Familien.

Prof.Wieland Kiess ist unter anderem Projektleiterder LIFE-Child-Studieund von „Grünau bewegt sich“,einemstadtteilbezogenen Praxis-Forschungsprojektzur Kindergesundheitsförderung und Adipositasprävention.

Katarina Werneburg

den Patientenist genauso wichtig

interview mit dem Ombudsmann am universitätsklinikum Leipzig,Prof. Dr.georgvon salis-soglio

Seit fünf Jahren ist Prof. Dr. Georg von Salis-Soglio als Ombudsmann am Universitätsklinikum Leipzigtätig. Der langjährigeDirektor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie ist damit ehrenamtlicher Ansprechpartner für Anliegen von Patienten und Angehörigen. Am Klinikum gibt es zwar ein eigenes Beschwerdemanagement, durch das grundsätzlich alle diesbezüglichen Anfragen bearbeitet und beantwortetwerden. Die Patienten haben aber auch die Möglichkeit, sich bei größeren Problemen an den Ombudsmann zu wenden,der sich als unparteiische Schiedsperson mit den Beschwerdenbefasst,Stellungnahmen einholt, Kontaktmit den zuständigen Chefs aufnimmt und ausführliche Gespräche mit den Patienten führt.

Frage: Wasmacht man so als Ombuds- n mann?

Prof. vonSalis-Soglio: DenOmbudsmann bzw.die Ombudsfrau gibt es schonseit Jahrhunderten. In Europa wurde dieses Amtum 1800 erstmals in Schweden eingeführt, seit 1956 auchinDeutschland. Es handelt sichumeineunparteiische Schiedsperson, die Streitfälle in denverschiedensten gesellschaftlichenBereichen –also nicht nurimGesundheitswesen–ohne großenbürokratischenAufwandzu schlichten versucht. Esist eine ehrenamtliche Aufgabe,ich werdealso vonkeiner Seitefür meine Tätigkeit bezahlt. Damit kann ichvöllig unabhängig und neutral an Streitfälle herangehen.

WelcherArt sind die Streitfälle am Kli- n nikum?

In der überwiegenden Zahl derFälle sind es Beschwerden über eineungenügende Kommunikation zwischenÄrzten und Patientenoder derenAngehörigen Vorallem wird mir gegenüber geäußert, dass die Ärztezuwenig Zeit für das Gespräch hätten bzw.sichzu wenig Zeit

dafürnehmenwürden.Gleichdanach wird über eine oftmals nicht genügend verständliche Erklärung der konkreten medizinischenSituation,übermangelndesEinfühlungsvermögenund vielfach auchüberhäufigwechselndeAnsprechpartner geklagt. Teilweise werden auch Hygienemängel beklagt. Nursehr selten gibt es Beanstandungenbezüglichder rein fachlich-medizinischenBehandlung

Wenn eine Beschwerde eines Patienten n kommt –was machenSie da?

Gespräche mit den Patientenund auch den Angehörigensind Kernpunkt meiner Tätigkeit. Ichnehmemir dafür viel Zeit Meist wird dasProblem ja schriftlichangetragen.Dakann ich–mit Zustimmung desPatienten und im ÜbrigeninhervorragenderZusammenarbeit mit den MitarbeiterinnenimBeschwerdemanagement–zunächst die Behandlungsunterlagen auswerten. Dort ist ja sehr viel dokumentiert. Gegebenenfalls hole ichimVorwege bereits eine Stellungnahme durchdas jeweiligemedizinische Personal, also Ärzte oder Vertreterder Pflege,ein.Sohabe ich beideSeiten gehört und kann mir eine ers-

te Meinungbilden.Anschließend kommt es nahezu immerzum persönlichenGesprächmit dem Beschwerdeführer,das bis zu zwei Stunden dauern kann. Meistgelingt in diesemRahmenbereits eine abschließendeKlärung desstrittigen Sachverhaltes. Manchmal sind aber auch weitereRecherchendurch michnötig.Danach folgt wieder ein Gespräch, durchaus auchunter Einbeziehung derbetroffenen Ärzteoder deszuständigen Klinikdirektors,wennder Patientoder die Angehörigen das wünschen. In einemProtokoll,das auchdem Klinikdirektor zugeht, wird abschließend das Resümeefestgehalten.Darin enthalten sind auchEmpfehlungen,wie zukünftig Konflikteinvergleichbaren Situationen vermiedenwerden können. Und manchmal ist es durchaus angezeigt, ohne Wenn und Aber eine Entschuldigung im Namendes Klinikums auszusprechen Wiesieht so einResümee aus? DieÄrz- n te haben ebenvielzutun und derPatient soll sichnicht so haben?

Keinesfalls. Schonals ichnochDirektor der Orthopädie am Klinikumwar,habe ichimmerbetont: Das Primäreinder Medizin muss immerdie Fürsorgeum denkranken Menschensein und nicht derwirtschaftliche Erfolg.Natürlichmuss ein KlinikumwirtschaftlichenAspekten Rechnung tragen, aber im Vordergrund sollteimmerder uns anvertrautePatient stehen. Das heißt auch: Zeit fürden Patientenist genauso wichtigwie beispielsweise eine erstklassige OP.Dies werdeich auchden Klinikdirektoren undden Repräsentanten der Verwaltung ans Herz legen,wennich demnächst beieinerDirektorenkonferenz über meine Tätigkeit als Ombudsmann berichte.Die Ärzteund das weiteremedizinische Personal könnensichinfolgeihrer großenArbeitsbelastung sichernicht immersovielZeit nehmenwie ichjetzt. Aber die jeweilige medizinische Situation einfühlsam erklärenund die vorgesehenenSchritteder Behandlung verständlicherläutern –das muss möglichsein.

Undbei BeschwerdenüberStaub auf n demFensterbrett? WasmachenSie damit?

Derartigen Problemengehen die Mitarbeiterinnendes Beschwerdemanagements unverzüglichnach. UndSie könnensicher sein: Dann passiert sofortetwas. Denndie Reinigungsunternehmenhaben Verträge mit demKlinikum undwollendiese schließlich auchbehalten.Zudem:Hygienische Mängel sind nicht nurunschön, sondernineinemKrankenhaus bekanntermaßenäußerstgefährlich. Das kann man nichtdurchgehen lassen.

Gabesauchungewöhnliche Anliegen, n mit denenSie sichinden vergangenen fünf Jahren beschäftigen mussten?

Durchaus. Da gabesbeispielsweise eine alte Dame, die sichmit Selbstvorwürfen quälte und jemanden suchte,mit dem sie sichaustauschenkonnte. Ihr Sohn war an Krebsgestorben, siewar seelischzerstörtund sie kam zu mir mit Fragen wie: Washätteich als Mutter anders machensollen? Wiekonnte ichdie schwereKrankheit übersehen? Ich musstesie in mehreren Gesprächenvor allemtrösten und ihr vermitteln, dass sie überhaupt keine Schuld trägt. Manche Krankheiten sind ebenheimtückisch. Aber wenn das Kind vorder Mutter gehenmuss –das ist schonnicht leicht zu verkraften

Warumopfern Sieeinen Teil Ihres ver- n dienten Ruhestandes für die Tätigkeit als Ombudsmann?

Ichopfere keine Zeit, ichgebe sie gerne. Denn Ombudsmann zu sein, ist eine sehr befriedigende Tätigkeit, dievon einem Emeritus gutzubewältigen ist.Ich kann auchjetzt noch etwas für die Patiententun und nicht zuletzt auchfür das Klinikum, in dem ichfast 20 spannendeJahretätig sein durfte.Interview: UweNiemann

DenOmbudsmanndes Uniklinikums Leipzig, Prof. Salis-Soglio,erreichen Sie perE-Mail: Beschwerdemanagement@ uniklinik-leipzig.de.

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„Zeitfür
wieeine erstklassigeOP“
Prof WielandKiess (r.) hatdie DAG-Medaille erhalten. Foto:K.I.T.Group GmbH /DirkDeckbar Ombudsmann Prof.Dr. Georgvon Salis-Soglio Foto:AngelaSteller

EinDankeschön für Prof.Andreas Roth

Voreinigen Monaten erhielt RainerJacob am UKL eine Knieprothese. Diese Operationund seinenAufenthalt hat er als so guterlebt,dass er sichnun mit einemBlumenstrauß desMonats bedanken wollte.„SchonbeimerstenTerminbei ProfessorRoth war mir klar,hierbin ichinguten Händen“, erzählt RainerJacob.„Bereits beim Betretendes Klinikums wurde ichüberrascht, ein Krankenhaus-Lotse brachtemichzum gewünschten Ort–so etwas habeich noch nichterlebt.Von der Voruntersuchung und Aufklärung über die OP-Vorbereitung biszur OP-Durchführung fühlteich michbestensaufgehobenund betreut. Ebenso beider Nachbetreuung auf derStation. Besondersbeeindrucktemichdie Projektwoche der angehenden Krankenpflegerinnenund -pfleger.Insgesamt war alles geprägtvon zügigen Abläufen,Transparenz, Freundlichkeit und im Ergebnis auch gesundheitlichemErfolg.“

Dafür wollte er sichbei der gesamten Orthopädie bedanken –und Prof.AndreasRoth, Leiter desBereichsEndoprothetikam UKL, nahm den Blumenstrauß und Dank stellvertretendin Empfang.„So,wie es Herr Jacobbeschreibt, sollteesimmer laufen.Wir freuenuns, dass beiihm alles so gutgeklappt hat.“

Mitdem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wirMitarbeiterinnenund Mitarbeiternder Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihreArbeit und ihr Engagement. Wenn Siejemandenkennen, derschon langeeinen Blumenstrauß verdient hat, sagen Sie es uns. Wirfreuenuns auf IhreVorschläge, bitteper Mail an redaktion@uniklinik-leipzig.de oder perTelefonunter 0341 –9715905. DasTeamder„Liebigstraße aktuell“

Im Wettlauf gegendie Zeit

Ein neues mobiles Team sichertamUniklinikum Gewebespenden, solange sie zu gebrauchen sind

Mitdem Todbeginntdie Uhr zu ticken. n 36 Stunden bleiben, um einem Verstorbenen Gewebe wieHerzklappen und Blutgefäße zu entnehmen und sie zu konservieren. Innerhalb von72Stunden müssen die Augenhornhäuteherausgeholt und aufbereitet sein, damit sie anderen Menschen den klaren Blick zurückgeben können. „Zeit ist da fast so ein kostbares Gutwie das Gewebe,umdas es geht“,sagt der Mediziner Frank Polster,inder Deutschen Gesellschaftfür Gewebetransplantation (DGFG) Regionalleiter für Nord-Ost und den Osten.

Um Zeit zu sparen,setzt die DGFG in einem Pilotprojekt seit einigen Wochen am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) einmobiles Entnahmeteam ein. DieFäden laufen beider BiologinChristine Riege zusammen, die ihr Büro im RotenHaus in der Philipp-Rosenthal-Straße hat. Nebendem DresdnerUniversitätsklinikum Carl GustavCarus und der Medizinischen Hochschule Hannoverist das UKL seit 2007 Gründungsgesellschafter der DGFG. Weitere Gesellschafter sinddie Universitätsmedizin Rostockund das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg.Als Koordinatorin erhält RiegetäglicheineMeldungüberverstorbene Patientenund prüft zunächst, ob deren Gewebefür eine Spende in Fragekommt: Das hängt vomAlter beiTodeseintritt und vielen medizinischenFaktorenab.

Sprichtorganischnichts gegen eine Entnahme und Transplantation, ist der Fall einfach, wenn einOrgan-und Gewebespendeausweis vorliegt. Fallsnicht, nimmt RiegeKontakt zu den Angehörigen auf. Stimmendie Verwandten zu, führt ihr nächster Wegin die Pathologiedes Klinikums. Augenhornhäute entnimmt sie dort selbst, für die postume Operation am Herzen und an Gefäßenkommt das mobile Team zu-

sammen. Das bestehtnebenRiege aus Holger Staab,dem Leiter der Gefäßchirurgie am UKL, oder einem seinerKollgensowie aus Matthias Polzin, dem DGFG-Koordinator am Dresdner Uni-Klinikum. Eine weitereKoordinatorin arbeitet am Herzzentrum Leipzig. Knackpunkt im Ablaufplan ist das Gespräch mit den Angehörigen:„Wirerwischensie immerzueinemdenkbar ungünstigenZeitpunkt“, sagt Riege.Zur Trauertretendie vielen bürokratischenAngelegenheiten hinzu,die es kurz nach dem Todeines Menschenzuregelngilt.

Ihr DresdnerKollege Polzin kann gutverstehen, sagt er,„wenn dann mancheramTelefon ,Tut mir leid’ sagt, ,für so etwas habeich jetzt echt keinenKopf’.“ Daherhaltesie es für wichtig, fügt Riegehinzu, „wennsichdie Familien mit dem Thema zu Lebzeiteneinmal auseinandersetzen,bevor sie selbst unvorbereitetvor eine solche Entscheidung gestelltwerden“.

„Wir drängen niemanden“, betontPolzin. „Das ist uns sehr wichtig.“Obwohl die Zeiger gnaden-

los voranschreiten:36Stunden lang beim Herzen, 72 Stunden beim Auge.„Manche sind aber aucherleichtertüberunserenAnruf“,ergänzt er „Immerwieder sagen uns Angehörige, dass sie froh sind, wenn ihr verstorbenes Familienmitgliednocheinem anderen Menschenhelfen kann.“ Beiden Hornhäutenstimmenletztlich immerhin fast 40 Prozentzu, beiden Herzklappengibt es noch keine entsprechenden Daten Istdie Spende einmal prozessiert und in flüssigem Stickstoffkonserviert,dröhnt das Ticken der Uhrden Fachleuten weit weniger penetrant in den Ohren.Bis zu fünf Jahrebleibendann, um Klappenund Gefäße zu verpflanzen,für die Hornhäute muss eine Transplantationinnerhalb von34Tagen erfolgen. „Abersolange dauert es nie“,sagt DGFG-Regionalleiter Polster. Nach Schätzungenwerden in Deutschland jährlich500 bis600 Herzklappenund Blutgefäße benötigt. Nichteinmal die Hälfteder Patientenerhält menschliches Gewebe –dabei handelt es sich, andersals beiden Hornhaut-

empfängern, häufig um Notfallpatienten Mitelf Hornhaut- und drei kardiovaskulären Banken ist die gemeinnützigeGesellschaft bundesweit vernetzt und führteine zentrale Warteliste. Siefinanziert ihreArbeitüberdie zur Transplantationweitergeleiteten Präparate. Organspenden habenallerdingsVorrang gegenüber Gewebespenden.Bis 2007 war beides unterdem Dach der DeutschenStiftung Organtransplantationvereint, biseine Gesetzesänderung die Trennung erforderlichmachte.„WirkommenimRahmenvon Organspenden erstins Spiel, wenn sichein Herz als nicht transplantabel erweist“,sagt Polster.„Etwa, wenn der VerstorbenezuLebzeiten einenInfarkt hatte.“

Für die Empfänger ist menschliches Gewebe weitaus verträglicherals Herzklappenvon Rindernoder Schweinen,die ebenfalls verpflanzt werden.Auchmechanische Klappen ausMetall und KunststoffbereitenvielenPatienten Probleme.„Es kommt zu Blutverklumpungen, weil der Organismus sie als Fremdkörperauffasst, Infektionensind möglich“,erklärtPolster.Dagegenverbessert dieHerzklappenspende eines Menschendie Lebensqualität vonBetroffenen enorm. Vorihrer TransplantationkonnteSigne Lenz-SomdalenkeinenWasserkasten anheben, ohne sichdanach zum Ausruhenins Bettlegen zu müssen, sagt sie in einemkürzlichgedrehtenWerbefilm der DGFG. DiejungeMutter war vorder Verpflanzung zweimal am offenen Herzen operiert worden.Jetzt lebt sie ein normales Leben, findet sie.„Ichhoffe,dass das wirklichdie Heilung war.“

Umso ärgerlicher, wenn eine Entnahme in anderen Fällentrotz Spendebereitschaft am engen Zeitfenster scheitert. DochinLeipzig stehtnun selbst dann, wenn sichAngehörigemit ihrer Entscheidung Zeit nehmen, einmobiles Team bereit. Um der tickenden Uhrvorauszueilen.

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Blumenstrauss des monats n
Fo to :S te fan Straube
GewebespendekoordinatoreninderUniklinikinLeipzig:Dr.FrankPolster,ChristineRiegeundMatthias Polzin(v.l.) in derKlinik. Foto:André Kempner

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AUSBILdUnGS-TAGEBUcH

Einwürdiger Gegner

Azubis der MBFS besuchen das KinderdorfMarkkleebergzueinem Spiel- und Sportnachmittag

An derMedizinischen Berufsfach- n schule des Universitätsklinikums Leipzig (MBFS) lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf Sie haben sich für einen Berufmit gutenZukunftsaussichtenentschieden, derhohe Ansprüche an die fachliche und soziale Kompetenz jedes Einzelnen stellt.Inder Reihe „Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis und LehrerverschiedenerFachrichtungen Einblickeindie Berufsausbildung. Heute: Ein Spiel- und Sportnachmittag im KinderdorfMarkkleeberg.

GrauerHimmel, es ist windig und einige TropfenRegen fallen.Dochdas kann niemanden daran hindern, das spannende Fußballspielzuverfolgen.Die Kinder aus dem KinderdorfMarkkleeberg haben endlicheinen würdigen Gegner gefunden,die Schülerinnender Gesundheitsund Kinderkrankenpflegeklasse 16b DieKlasse 16bhat im Rahmendes Ethikunterrichts das KinderdorfMarkkleeberg besucht, um für die Kinder einenSpiel- und Sportnachmittag auszurichten. Ihr Ziel war es, etwas Abwechslung in denAlltag zu bringen und für schöne Erinnerungenineiner doch sehrschwierigen Zeit fürdie Kinder zu sorgen.Also wurde einumfangreicherNachmittag mit Sportspielenge-

plant. Da durftennatürlichauchdie Verpflegung und eine Überraschung nicht fehlen. Endlichwar es so weit, die Fußball- und Volleyballfelder wurden vorbereitet,das Wikingerschach aufgebaut, Bänkeund Tische aufgestellt, etliche Salateund Getränke, die die Schülerzubereitetund gekauft hatten, auf dem Tischplatziert

Dann kamendie Kinder.Nacheiner kurzen Kennenlernphase ging das Spektakel los. Aufdem ganzen Geländewarenfröhliches Gekicher,laute Anfeuerungsrufeund Jubelschreie zu hören.

Nach der Revanche im Fußballfielenalle über Bratwürsteund Salateher Zumkrönenden Abschluss wurde eine Piñata aufgehängt und zerschlagen.Sehr

zur Freude der Kinder war siegefüllt mit Stiften,Radiergummis und Süßigkeiten Alssichdie Klassebedankteund verabschiedenwollte, wurdedirekt nachgefragt, ob die Mädelswiederkommen wollen.Ohne langenachzudenken, stimmtedie 16b zu. Damit hieß es nicht „Tschüss“,sondern„Biszum nächsten Mal!“ CathleenPahlhorn

EinDankeschön, vieleKalender und dicke Spende

GuteNachrichtenvon den Unterstützernder Uniklinik

EinDankeschön für die Ehrenamtlichen am UKL

JedesJahrlädt das Uniklinikum Leipzig im Dezemberdie ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einem gemeinsamenweihnachtlichen Kaffeetrinken ein. Diederzeit 35 Ehrenamtlichenengagierensich in den verschiedensten Bereichen: der Betreuung vonPatientenbibliothek und Kinderspielzimmer, demBesuchsdienst oder dem Kantorendienst zur Begleitung der Gottesdienste, um nureinige zu nennen.

ZurWeihnachtsfeier gabeseine Wissenschaftsshowmit Jack Pop’s„Circus of Science“,bei derwissenschaftliche Experimenteleicht verständlicherklärt wurden– getarnt als „Krippenspiel“ und anschließend einleckeresBuffet und die Gelegenheit zum Plauschfür alle Gäste. AlsWeihnachtsgeschenk gab es für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter einenKaffeebecher zumMitnehmenimUKL-Design und süße Leckereien.

Konsum LeipzigüberreichtAdventskalender an die Kinderklinik

Im Dezemberüberreichte die Konsum Leipzig eG 60 Schokoladen-Adventskalender an die Klinik undPoliklinikfür Kinder-und Jugendmedizindes Universitätsklinikums Leipzig. Damitsollte

Fo to s: St efan

auch im Klinikalltag der jungen Patientendie Weihnachtszeit einwenig Einzug halten. Zusätzlicherhielt die Klinik einen symbolischenAdventskalender mit 24 mal 100 Euro als Unterstützung fürdas umfangreicheBetreuungsangebot.

DieKalender wurden durchdie VorständeDirkThärichenund Michael Faupel an Klinikdirektor Professor Dr Wieland Kiess überreicht (fotolinks).

Dirk Thärichen zu dem Engagement: „Nicht alle Menschenhaben die Möglichkeit, die Adventszeit im Kreiseihrer Liebsten zu verbringen.Geradefür Kinder kann das eineBelastung darstellen. Mitden Adventskalendern wollen wir etwas vorweihnachtliche Stimmung auf

die Stationen bringen.“ Zusätzlicherhielt die Klinikselbst eineSpendeüber 2400 Euro,überreichtinFormeines Adventskalenders. Michael Faupel:„Die Zusammenarbeit besteht seitvielen Jahren und wird in jedem Fall fortgeführt. Wirhoffen,damit einen kleinen Beitragfür die Versorgung derjungen Patientenund derenFamilienleisten zu können.“

Das Geld stammt aus den bunt bemaltenSparschweineninden Filialendes Konsum Leipzig.Bereits seit 1994 engagiertsichdas Unternehmenunter dem Motto„Einander Helfen“für die Universitätsklinik und konntesobereits mehr als 290 000 Euro an die Einrichtung übergeben

Stiftung Kinderklinik erhält Spende über 2000 Euro

Assistentinnenvon LeipzigerUnternehmenhaben der StiftungKinderklinik kurz vorWeihnachteneinenSchecküber2000 Euro überreicht (Fotorechts). Gemeinsam basteltendie rund 40 FrauenAdventskränzeund Dekorationfür die Weihnachtszeit und sammeltenfür denguten Zweck. DieVeranstaltungfand traditionell im Hotel„TheWestin“ statt. DenScheck übergabenInes Zähringer(LeipzigerMesse), Anja Reichstein (The Westin Leipzig) und UteBarthel(LeipzigerMesse, von links)anden Direktor der Kinderklinik, Prof.WielandKiess, und KerstinSommerfeld vonder Stiftung Kinderklinik. ukl

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Straube
DieangehendenGesundheits-und Kinderkrankenpflegerinnenhattenfür dieKinderneben Sportspielen auch einBuffetvorbereitet. Foto:privat

Forscher der UniversitätLeipzig entwickeln neues Messprinzip für chemische Katalyse

„Revolutionierende Neuerungen“ möglich –Reaktionsabläufesogenau wie nie zuvor bewertet

n Forschern der UniversitätLeipzig ist die Entwicklung eines neuen Messprinzips für die chemische Katalyse gelungen. Es erlaubt,Reaktionsabläufemit einer noch nie dagewesenen Genauigkeit und Verlässlichkeit zu bewerten. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die Optimierung dieses chemischen Vorgangs im Hinblick auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit.„Vonunserem Messprinzip könntenrevolutionierende Neuerungen auf dem Gebiet der Katalyse ausgehen“,sagt Physiker Prof. Dr.Jörg Kärger,der das Verfahren gemeinsam mit Chemiker Prof. Dr.Roger Gläser und anderen Wissenschaftlern der Universität Leipzig entwickelt hat.

DieForscherhabenihreForschungsergebnisse kürzlich in der Onlineausgabe des renommiertenFachjournals „ChemCatChem“ veröffentlicht. In der gedruckten Weihnachtsausgabe des Journals erscheint der Beitrag als Cover-Artikel.Darin beschreibendieForschereinenneuenZugangzurBestimmungdesPorennutzungsgradeswährend der Katalyse.Mit diesem Verfahren lässt sich bei laufender Reaktion der Porennutzungsgradals wichtige Kenngröße ihrer Effizienz „miteinemSchuss“direktbestimmen.Durch den gezielten Einsatz vonKatalysatorener-

schließen sich vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung ressourcenschonender und energieeffizienterVerfahren zur Stoffveredlung.Die Katalyse zählt zu den wesentlichen PfeilernimForschungsprofilbereich „NachhaltigeSystemeundBiodiversität“innerhalb desstrategischenForschungsfelds„Nachhal-

tige Grundlagen für Leben und Gesellschaft“ der UniversitätLeipzig

„Ein aktuelles Thema ist in diesem Zusammenhang die Herstellung transportoptimierterKatalysatoren.Dassindhäufignanoporöse Festkörper,anderenmöglichstgroßerinnerer Oberfläche die katalytische Reaktion abläuft“,

erläutertGläser.Auf diese Weise sollen möglichst viele Moleküle mit der aktiven Oberfläche in Kontakt kommen, damit in einer bestimmtenZeiteinheit möglichst viele der erwünschtenProduktmoleküle gebildet werden können. Damit dies auch möglich ist, müssen die gebildeten Produktmoleküle –im Ergebnis ihrer Zufallsbewegung durch ihre Wärmeenergie–hinreichend schnell durch „frische“ Moleküle ersetzt werden. DerAnteil dieserfrischenMoleküleanderGesamtfüllung der Katalysatorporen, der als Porennutzungsgradbezeichnet wird, stellt damit ein unmittelbares Maßfür die Effizienz eines Katalysators dar.„Seit seiner Einführung voreinem Jahrhundertist die Bestimmung des PorennutzungsgradeseinegroßeHerausforderung für die Forschung“,berichtetKärger

VonWilhelm Ostwald,einem der prominentesten Forscher der UniversitätLeipzig und derSächsischenAkademiederWissenschaften um die Wende vom19. zum 20. Jahrhundert, stammtdie Definition, dass „Katalyse …die Beschleunigungeines…chemischenVorgangs durch die Gegenwart einesfremden Stoffes“ ist,wobei dieser Stoff,der„Katalysator,…die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöht, ohne selbst dabei verbrauchtzuwerden“.Für seine Arbeiten zur Katalyse wurde Ostwald 1909 mit dem Nobelpreis geehrt. Susann Huster

ChefredakteureverstärkenJournalistenausbildung

n MitJulia Bönisch, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung,und Constantin Blaß,Chefredakteur des Express (DuMontMediengruppe), engagierensich künftig zwei führende Köpfedes digitalen Wandels des Journalismus in Deutschland an der UniversitätLeipzig. Rektorin Prof. Dr.Beate Schücking berief sie für das akademische Jahr 2018/19 zu Gastprofessoren. DieEinrichtung der „Karl-Bücher-Gastprofessur für die Zukunftdes Journalismus“ am Institut für Kommunikations- und MedienwissenschaftistTeil der umfassenden Reform der Journalistenausbildung an der Universität Leipzig

DerimOktober gestartete neue MasterstudiengangJournalismuserfährtmitderBerufung vonJulia Bönisch und Constantin Blaß eine personelleStärkunginderpraktischenjournalistischen Ausbildung der Studierenden. Ein Jahr werden sie sich am Institut für Kommunikations-undMedienwissenschafteinbringen. Die neu geschaffene„Karl-Bücher-Gastprofessur für die Zukunftdes Journalismus“ wurde erstmals besetzt.Auf dieser lehren fortan renommierte Journalisten für ein oder mehrere SemesterimMasterstudiengangJournalismus RektorinProf.Dr.BeateSchückingsagteanlässlich der Berufung der beiden Gastprofessoren: „Die UniversitätLeipzig hatmit dem neuen MasterstudiengangJournalismusaufdiegroßen digitalen Herausforderungen für Medien und Gesellschaftreagiert.UnsereStudierendenwerden vonden Kompetenzen und Erfahrungen vonJulia Bönisch und Constantin Blaß bei der

Entwicklung des digitalen Journalismus profitieren.“Iminterdisziplinären Masterprogramm lernendieStudierendenseitdiesem Wintersemester,die digitalen Veränderungsprozesse im Journalismuszubegleiten,zuerforschenundinnovativmitzugestalten. Dazu verknüpftder „Master Journalismus“wissenschaftliches Studium mit systematischer beruflicher Orientierung GastprofessorinJuliaBönischist seit Mai2018 Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung in München. Zudem ist sie seit Januar 2017 Chefredakteurin vonSZ.de.Bönisch ist in diesen Funktionen für die digitale Weiterentwicklung von DeutschlandsgrößterüberregionalerQualitätszeitungzuständig.„DenLeipziger Studierenden möchte ich die Arbeit in einerdigitaldenkendenRedaktion vermitteln“,sagt Julia Bönisch. „Wichtig ist mir auch, den Studierenden nahezubringen, wie wichtig erklärender, einordnenderJournalismusvor dem Hintergrund der dynamischen medialen und gesellschaftlichen Veränderungen ist.“ Nach einem Studium der Journalistik und Betriebswirtschaftslehreander Universität

Eichstätt-Ingolstadt und in Indiana, USA, kamJulia Bönisch 2007 zu SZ.de.Sie hatdortals Chefin vomDienst und Leiterindes Großressorts Plus gearbeitet GastprofessorConstantinBlaß istseitJuni2017Chefredakteur des Express (Köln, Düsseldorf und Bonn), der zur DuMont Mediengruppe gehört. Deutschlands zweitgrößtes Boulevardmediumbetreibtgemeinsam mit dem Kölner Stadt-Anzeiger einen der modernstenNewsrooms.DasPortal Express.de ist das reichweitenstärksteregionale Nachrichtenportal Deutschlands.„DenStudierenden möchteichzeigen,wiesichtraditionelle Medienmarken digital transformieren und damit zukunftsfähig machen lassen. Zentralist dabei auch die Arbeitsweise‚Digital to Print‘ und die Aufgabe,bei allen Dingen den Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen“,sagt Constantin Blaß.Von Januar 2016 bis Mai 2017 warConstantin Blaß stellvertretenderChefredakteurder Mitteldeutschen Zeitung (MZ) in Halle (Saale). 2014 warerals Leiter der Digitalen Redaktion hinzugekommen und hatdie MZ zu einem erfolgreichen di-

gitalen Nachrichtenportal in Ostdeutschland ausgebaut

Bönisch und Blaß sind in ihren Medienhäusernauch in der internen Ausbildung von Journalisten im Rahmen der Volontariatsprogrammeengagiert.„Ichfreuemichsehraufdie Zusammenarbeit mit Julia Bönisch und ConstantinBlaß.BeidebeweiseninihrerArbeittagtäglich, dass die sogenannte Krise des JournalismusehereinWandlungsprozessist,deraktiv undkreativgestaltetwerdenkann.Genaudies sollenunsereStudierendenmitnehmenundin denJournalismuseinbringen“,betontStudiengangsleiter Prof.Dr. Markus Beiler vomInstitut für Kommunikations- und Medienwissenschaftder UniversitätLeipzig DerMasterstudiengang Journalismus an der UniversitätLeipzig warineinem einjährigen Reformprozessgrundlegendüberarbeitetund zeitgemäß aufgestellt worden. Die Bewerberzahlen überstiegen die 20 Studienplätzezum Wintersemester 2018/19 um das Fünffache AufgrundderhohenQualitätderBewerberhat die UniversitätLeipzig 24 Zulassungen erteilt Die „Karl-Bücher-Gastprofessur für die Zukunftdes Journalismus“ ist nach dem BegründerderhochschulgebundenenJournalistenausbildung in Deutschland benannt. Der Nationalökonom Karl Bücher (1847-1930) war der Gründer der Vorläufereinrichtung des Institutsfür Kommunikations- und Medienwissenschaftder UniversitätLeipzig und hatim Jahr1916dieerstetheoretischewiepraktische akademische Ausbildung vonJournalisten an einer deutschen Universitätverwirklicht. Die JournalistenausbildunganderUniversitätLeipzig hatdamit eine besondereTradition. SH

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Julia Bönisch und Constantin Blaß sind neue Gastprofessoren DieFakultätfür Chemie derUniversität Leipzig. Fo to :V olk mar Heinz JuliaBönisch Constantin Blaß

Warumdie Uni-Bibliothek die Zahl ihrer Standorte verringert

Charlottebauer,stellvertretende Direktorin der uni-bibliothek,iminterview

DieStudierenden beugen sich seit n Herbst in der neuen Bibliothek für Medizin und Naturwissenschaftenüberdie Bücher.Offiziell wurden die Schlüssel am 9. Januar durch Vertreterder sächsischen Ministerien für Finanzen und Wissenschaftandie UniversitätLeipzig übergeben. Zu dem Gebäude gehören auch eine Mensa und eine Lernklinik.Entworfen vomDresdner Architekturbüro„h.e.i.z. Haus“,hat der Freistaatseit Sommer 2016 rund 23 Millionen Euro in den Neubau investiert. Dessen große Bibliothek ersetzt etliche kleine Vorgänger –wie schon zuvor die im September eröffnete Bibliothek für Erziehungs- und Sportwissenschaftauf dem Campus Jahnallee Eine der treibenden Kräfte hinterdieser Konzentrierung auf weniger Standorte ist CharlotteBauer,stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek.

In den90er-Jahren wardie Uni-Bibliothek n nochauf 40 Standorte verteilt. Warumsind es jetzt nurnochelf?

Damit wirunserenStudierenden die Lernorte bieten können, die sie brauchen. Dazu gehörenheutzutage langeÖffnungszeiten und gute Arbeitsbedingungen –nicht nurein Stuhl und ein Tisch. Wirhaben Steharbeitsplätze, weil vieleehschon das Gefühl haben, in Vorlesungen und Seminaren zu viel zu sitzen. Unsere Sesselund Couches haben Steckdosen, so dass die LeuteihreGeräteaufladen können. Gruppenarbeitsräume, einElternKind-Raum, eine Cafeteriamachenaus einer Bibliothek einenOrt für Austauschund Kommunikation. Das könnenSie in einerkleinen Ein-Frau-Bibliothek nicht alles bieten.Sie brauchenwirtschaftliche Größenordnungen

Die40Standorte in den 90ern waren überdies in einemfürchterlichenZustand. Am meisten haben sichmir die Wanneninder größten Bibliothek am Augustusplatz eingeprägt,die überallherumstanden,umdas Wasseraufzufangen,das immermal wieder durchtropfte DasDachsolltenatürlichdicht sein. Aber n müssen Studierende wirklichineinerArt Wellness-Oaseverhätscheltwerden?

Das ist keine Verhätschelung,das ist Service! Unsere Daseinsberechtigung leitet sichdaraus ab,dass wirunserenStudierenden und Forschenden die Dienstleistungen bieten,die sie benötigen.Wir sind eine Service-Einrichtung und keine Erziehungsanstalt, die mit irgendwelchenabsurden Regeln wiedem Verbot von Getränken nervt. Früherdurfteman an unserenComputern nicht einmal mailen, heute sind sämtliche Textverarbeitungsprogramme installiert,damit die Studierenden beiuns arbeiten können. Auch eine Mittagspause ist nicht mehr zeitgemäß. Unddass wirdie ÖffnungszeitenanvielenStandortenbis 24 Uhr erweiterthaben,wirkt sichauchauf den früherenAbend aus. Alswir beispielsweise in der Albertina nurbis 22 Uhraufhatten,dachten vieleum20Uhr nach ihrer letztenVorlesung: „Das lohnt sichfür michheute nicht mehr.“

Nach IhremursprünglichenPlan sollen es n irgendwann statt elfnur nochsiebenBibliotheken sein. Istdas nochdas Ziel?

Siebenist die Traumzahl. Dafür müssteaber auchdie Bibliothek der Künstekommen. Da sind wirnochimmerin der Planungsphase. Trotzdem halteich dem Freistaatzugute,wie sehr er in den vergangenen Jahren in Bibliotheksbauteninvestiert hat. Fürdie Orientwissenschaften und die Veterinärmedizin haben wirneueGebäude. Wegen desAufwuchses in der LeipzigerJuristenausbildung bekommen die Rechtswissenschaften jetzt vorübergehend einenzweiten Standort, bevorauchdaein größererNeubau in Angriff genommen wird Bereits 2011 hat die Direktionder Universitätsbibliothek, also Herr ProfessorSchneider und ich, der Universität einsogenanntes Standortkonsolidierungskonzept vorgelegt.

Wasstand da drin? n

Es ist klar,dass wirinLeipzig,wosichdie Universität über die ganzeStadt verteilt, nie zu einemeinzigen großenStandortkommen werden.Dafür wollen wiruns aber auf drei große Zentrenund vier Fachbibliotheken fokussieren. DiedreiZentren sind die Albertina, die Campus-Bibliothek und die Bibliothek für Medizin und Naturwissenschaften Für Letzterehaben wir1998 das Konzept geschrieben. Vormehr als 20 Jahren!Jetzt könnenLeipziger Medizinstudentenendlicherstmals in einergescheiten Bibliothek arbeiten DieZusammenlegung mit den Naturwissenschaftlern schafft vieleSynergien. DieMedizinerbrauchenjaauchChemie und Physik und interessierensichfür Biowissenschaften Schonjetzt wird die Bibliothek so gutangenommen, dass wiruns fragen:Wie haben die Studierenden das nurvorhergemacht?

Wiestellen Siesicher, dass die jetzt neuen n Bauten auchden Bedürfnissen künftigerGenerationengerecht werden,von denenman heutenochkeine Ahnung hat?

Das Allerwichtigste beim Bibliotheksbau ist, Flexibilität zu erhalten.Sie müssenüberall Stromhaben,weitestgehendverkabeltsein und dürfen auf keinenFallRegaleplanen, die Etagen stützen –damit Siealles beiBedarf abbauenkönnen, um vielleicht neue Arbeits-

plätzezuschaffen.Den Architekten klar zu machen,dass sie Flexibilität einplanenmüssen, ist stetseine besondereHerausforderung Architekten wollen uns immereine riesige Thekeinden Lesesaal setzen.Soetwas brauchen wiraberüberhaupt nicht mehr.Die Bibliothekarinnensollensichjanicht wiein einerBurg vorden Nutzernverstecken, sondern jederzeit mitkommenkönnen, um ihnenzu helfen.Auchdie Bauleutemeckern gern: „Dahin jetzt auchnochStrom?Das kostet aber!“

WieüberzeugenSie denBauherrn –inIh- n remFallden Freistaat Sachsen –dass es trotzdemseinmuss?

Ichhabedas große Glück, dass ichwahrscheinlichso vieleBibliotheken im Baubegleiten durfte wiekaum eine andereBibliothekarin in Deutschland. DieErfahrungen, die ichdabei gesammelthabe, werden auch beim SächsischenImmobilien- und BaumanagementSIB wertgeschätzt. Dadurchwaren wirbei der Planung der beidenneuen Bibliotheken vonAnfang an dabei und haben uns konstruktiv eingebracht. Natürlichmussten wirauchKompromisse eingehen,das gehört dazu.

Woherwissen Sieselbst so genau, wasdie n Studierendenund die Wissenschaftlerbenötigen?

Wirerlebenestagtäglich. Mitkonkreten Wünschenkommt allerdingskaum mal jemand auf uns zu. Es ist eherso, dass hinterher Leutezuuns sagen:„Och, das ist ja toll.“ Die Promovierenden-Arbeitsplätze, die man für ein Jahr reservierenkann, haben wirzum Beispielauf eigeneInitiativeeingeführt.Die Doktoranden waren daraufhin einfachnur baff und sagen heute, dass sie sehr dankbar dafür sind.

Wozu man im digitalenZeitalter nochBi- n bliotheken braucht, ist, wieSie gern sagen, „die dümmstealler Journalistenfragen“. Trotzdem:Die Online-Publikationenkönnte dochjederauchzuHauseameigenen Laptop lesen,oder?

WasdenkenSie, werdafür sorgt, dass sie zugänglichsind? Wir! DieBibliotheken lizenzierendie E-Medienund kümmern sich um die Metadaten,sodass die Artikelüberhaupt auffindbar sind. Außerdem unterstützen wirdie Forscher beim Publizieren. Das sind für uns hochspannendeneueGeschäftsfelder. In den 2000er-Jahren hatten wirsogut wiekeinenKontakt mehr zu Naturwissenschaftlern.Die haben sichdie elektronischenTexte in der Tatanden eigenenSchreibtischgeholt und wussten oft nicht einmal, dass wirihnendie Datenbankenzur Verfügung stellen. Heutegebenwir 60Prozent desEtats für Neuerwerbungen für E-Medienaus, und trotzdemkommen die Naturforscherzu uns. Nichtzuletzt stehensie in engem Kontakt zu unserem Open-Science-Office, wo man sichgut mit Open-Access-Publikationenauskennt. Wir sagen ihnen, wo sie ihreTexte veröffentlichen können, ohne Gefahr zu laufen,auf einerzweifelhaften Plattformzulanden Wirhaben da sehr professionellagierende Kolleginnenund Kollegen und verwalten auchden Publikationsfonds der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Woherhaben Sieals Bibliothekaredie Ex- n pertise in Informationstechnologie?

Ichsageimmer: Bibliotheken sind so gut wieihreIT-Abteilung.Die bestand vorzehn Jahren beiuns aus vier Leuten.Heute sind es 35. Sieentwickeln unserBestellsystem und den Katalog, siemanagen dieE-Medien.Dafür brauchenSie im besten Fall Menschen, diesowohl IT als auchdas Bibliothekswesenverstehen. DieKombinationist sehr gefragt. Wirsind die Datenspezialisten! Undwer digitalisiert die Altbestände? Ebenfalls die Bibliotheken.Wobei wiruns nicht einbilden dürfen,dass wiralles allein machen können. Künftig müssensichdie Bibliotheken noch viel stärkerals jetzt schon miteinander vernetzen.

Der DeutscheBibliotheksverband und n die Telekom-Stiftung haben die Leipziger Uni-Bibliothek 2017 als „Bibliothek des Jahres“ ausgezeichnet. 2018 haben Sieden 475. Geburtstag gefeiert und zwei wichtige Neubauten eröffnet. Wäreda2019 nicht aucheinmal einJahr,sichauf denLorbeerenauszuruhen?

So sind wirnicht gestrickt. Wirfinden, dass die Bibliothek so etwas wiedas Herz der Universität ist. DerVortragsraum der Albertina wird beispielsweise für vieleuniversitäreTagungen genutzt. Undnicht nur das: Wirwollenauchein wichtiger Teil im Stadtlebensein. AusdiesemGrund hat unserDirektor Ulrich Johannes Schneider ja auchseit Jahren ein sehr anspruchsvolles und spannendes Ausstellungsprogramm etabliert,das immervon wissenschaftlichenVorträgen fürein breiteres Publikum begleitet wird.Eswäredoch ziemlichlangweilig,wennwir einfach nur dasitzen und sagen würden:Wir haben ja alles hier, sollendie Leute halt kommen oder auchnicht. Dafür hat man nicht diesenwunderbaren Berufgewählt.

Interview: Mathias Wöbking

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Kaum eine Bibliothekarindürfte mehr neue Bibliotheksbauten eingeweiht haben: Charlotte Bauer. Foto:André Kempner

Das ändertsich 2019 in Leipzig –und Sachsen

Das neue Jahr bringt neue Freibeträge,Abgaben und Erleichterungen mit sich

n DieMüllentsorgung wirdteurer, Leipzig führteine Gästetaxeein, Steuern werden angehoben und gesenkt: 2019 treten viele Veränderungen in Sachsen und speziell Leipzig in Kraft. Wirhaben die wichtigsten zusammengefasst.Seit dem 1. Januar 2019 sind diese in Sachsen und Leipzig wirksam, allem voranbei Finanzen, Arbeit und städtischer Infrastruktur.Manche davonentlasten den Geldbeutel,andere sorgen fürMehrkosten. Ein Überblick: Mindestlohn und Grundfreibetrag steigen

Die guten Nachrichtenzuerst: Steuerlich werden die Sachsen im kommenden Jahr entlastet.ZuvorderststeigenderGrundfreibetragsowiederHöchstbetragfürdiesteuerliche Berücksichtigung vonUnterhaltsleistungen von9000 auf 9168 Euro,die Freibeträge für Kinder kletternum192 auf 7620 Euro

Freuen dürfteviele Arbeitnehmer auch die Anhebung des Mindestlohns um 35 Cent auf 9,19 Euro.Mit der Rückkehr zur paritätischen Krankenversicherung werden die Beiträge zudem wieder zu gleichen Teilen auf Arbeitgeber und -nehmer verteilt.Die „Gleitzone“ in sogenanntenMidijobs wird

von850 auf 1300 Euro angehoben. Die Pflegeversicherung hingegen wirdteurer Sie steigt um 0,5 Prozentpunkteauf 3,05 Prozent,Kinderlose ab 24 Jahren müssen gar 3,3 Prozent ihrer beitragspflichtigen Einnahmen abgeben. Im Gegenzug sinkt der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung von2,6 auf 2,5 Prozent.Die Frist zur Einreichung der Einkommensteuererklärung wirdzudem vom31. Maiauf den 31. Juli verlängert.

Mehrkosten bei Stromund Müll

Teurer wirdes2019 bei der Müllentsorgung: Zwar sinken die Leerungsgebühren für Restabfallbehälter um 14 Cent (80-Liter-Tonne) beziehungsweise 45 Cent (120 Liter) –für die übrigen Müllbehälter steigen sie jedoch um 23 Cent bis 2,78 Euro proLeerung.AuchdieKostenfürGehwegeundStraßenreinigungsteigenproFrontmeterund Reinigung um 0,48 Cent.Grund dafür sind gestiegeneEntsorgungs- und Personalkosten sowie neue Investitionen beiderLeipzigerStadtreinigung.Neuigkeitengibt es ebenfalls für Strom- und GaskundenderLeipzigerStadtwerke.Nichtnur der Name des Grundversorgungstarifsändertsich, auch der Preis steigt beim Strom

um durchschnittlichzweiProzent.Der Gaspreis hingegen sinkt um 15 Prozent.Die neuen L-Strom-plus- und L-Gas-plus-Tarife sollen bis Ende 2020 stabile Preise garantieren. Wersie nutzt,kommtzudem in den Genuss vonRabatten für dasFlex-Aboder Verkehrsbetriebe sowie für kommunale Schwimm- und Freibäder

Leipziger Gästetaxekommt

Neu auch: Elektrokleingeräte dürfenab2019 nichtmehr in der Gelben Tonne Plus,sondernnur noch auf Wertstoffhöfen oder im Handel entsorgt werden. Zudem will die StadtreinigungstärkergegenLeipzigervorgehen, dieWeihnachtsbäume illegal entsorgen oder Biotonnen mit Fremdstoffen befüllen. In Leipzig entstehen immer mehr Hotels, trotzdemwirddasÜbernachtenbaldteurer Grund ist die neue Gästetaxe, die ab 1. Januarfür Hotels,Hostels,Pensionen,Jugendherbergen,Ferienwohnungen,Gästezimmer und ähnliches gilt.Der Betreiber der Unterkunftist dann verpflichtet, pro Person und Aufenthaltstag drei Euro zusätzlich einzuziehen. Betragen die Kosten einerÜbernachtungnichtmehrals30Euro, sinkt die Taxe auf einen Euro proTag und Gast

E-Autosals Dienstwagen begünstigt

Neu ist eine Ermäßigung bei der Dienstwagenbesteuerung–vorausgesetzt,eshandelt sich um ein Elektro- oderein Hybridfahrzeug.UndweralsArbeitgeberseinenAngestellten Zuschüsse für die Nutzungder öffentlichenVerkehrsmittelzumArbeitsplatz zahlt,kanndiese nunsteuerfrei tätigen. Außerdem wirddem Umsatzsteuerbetrug im Netz der Kampf angesagt: Betreiber elektronischer Marktplätzemüssen sich künftigdiesteuerlicheErfassungderHändler,die den Marktplatz nutzen, nachweisen lassen.

Mehr Freizeitzuschüsse für einkommensschwache Familien Sächsische Familien,die Leistungen zur Grundsicherung erhalten (ALG II oder Sozialgeld), können ab 2019 zudem eine erhöhte Förderung vonFamilienfreizeit und -erholung in Anspruch nehmen. Fürgemeinsame Familienaufenthaltevon bis zu 14 Tagen werden künftig neun statt wie bisher 7,50 Euro proTag vomLand bereitgestellt.Das soll der Unterstützung und Stärkung der Familien dienen.

ErsteShops im Karstadt Leipzig sind geschlossen

Ausverkauf des beliebten Kaufhauses dauertnoch bis 9. Februar

n Im Leipziger Karstadt-Warenhaus leeren sich nichtnur die Regale.Inden letzten Tagen wurden die ersten Shops geschlossen: so der Lebensmittel-Handel,die Bäckerei und das sonst stets gut besuchte Mini-RestaurantimUntergeschoss

DerIdee.Creativmarkt gleich nebenan hat noch geöffnet,wirdlaut einem Aushang im Februar mit einem Laden im PrimarkGebäude (Hainstraße 21-29) neu starten. DielängstentkleidetenSchaufenster-Puppen bietet Karstadt aktuell für 50 Euro pro Stück an.NochdieseWoche soll dieoberste Etage (Sport, Kinderkleidung,Spielwaren)komplettgeräumtwerdenundschließen,erzählenInsider.ZumBeispielwürden

dieRestbeständeanSpielwarennunbereits im Erdgeschoss feilgeboten. BeiPreisnachlässen zwischen zehn (Schokolade) und 50 Prozent(Turnschuhe) werdedas Haus in den nächsten Wochen Etage für Etage geräumt. Gut 100 der einstmals 400 Mitarbeiter seien jetzt schon weg. Schluss für den Ausverkauf ist nach letztemStand am 9. Februar –einem Samstag.Ende März muss Karstadt die Immobilie dann an den Eigentümer Even Capital übergeben. Diese Firmaaus Luxemburghat sich bisher nichtzuihren Plänen geäußert. Wiemehrfach berichtet, vermuten Fachleute, dass Einzelhandel künftig nur noch in den unterenEtagen stattfinden wird. Jens Rometsch

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Beiden Gebühren fürdie MüllabfuhrkommenErhöhungen aufdie Leipziger zu. Ob dieneueGästetaxe zumProblem fürHotelierswird, zeigtsichimLaufe desJahres. Nebendem SpringbrunnenkehrtRuheein:Der Lebensmittelhandel,die Bäckerei unddas kleine RestaurantimKarstadt-Untergeschosssindschon geschlossen. Foto:André Kempner
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Fo to s: Andr éK em pner

Altersschwerhörigkeit ist kein Schicksalsschlag

Prof.Dr. Michael Fuchs: Symptome und Hinweise der Angehörigen ernst nehmen und zum HNO-Arztgehen

Mitdem Alterwirdvieles schlech- n ter– auch das Hören.„Mit 50 oder 60 Jahren führtder Alterungsprozess dazu,dass auch das Hörvermögen nachlässt“, so Prof. Dr.Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie der Klinikund Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am UniversitätsklinikumLeipzig.

„Das ist ein langsamer Prozess und fällt deshalb vielen selbst gar nicht auf.Die Angehörigen merkenaber, dass der Fernseher immer lauter eingestellt oder die Türklingel nichtimmer gehörtwird.“

Wieder Leipziger Hör-Spezialist erklärt, sind die Ohren ein Sinnesorgan, das früherauf die Wahrnehmung kleinster Geräusche in derFerne ausgerichtet war „Dass der sichanschleichendeSäbelzahntiger gehört wurde,war fürsÜberlebenwichtig.Sokönnenwir noch heute kleinsteIntensitätenwahrnehmen– aber ohne gleich flüchten zu müssen“, schmunzeltProf. Fuchs. „Inder Schallkammer, die Umgebungsgeräusche ausblendet, kannein gesunder Menschbereits 10 bis20Dezibel hören.Das BlätterrauschenimWald hat etwa 20 Dezibel,eine normale Sprechstimme 65 Dezibel. Eine Kreissägeschlägtmit 100 bis110 Dezibel da schonmächtig aufs Gehör.“

Aber nicht nurder Mann an der Kreissä-

ge,sondern auch die Frau im Gemüseladenbeginnt im Alterschlechterzu hören.Dabei gehen die hohenTöne zuerst verloren.„Die Ursache liegt in der KonstruktionunsererHörschneckeim

Ohr begründet:Am Eingang werden die hohenTöne wahrgenommen und verarbeitet,imInnerendie tiefen Töne. Das heißt, alle Töne müssen zuerstanden Sinneszellen für die hohenTöne vorbei. Dadurch entsteht beidiesenSinneszelleneine deutlichgrößere Abnutzung als beiden Sinneszellenfür die tiefen Töne. Dazu einVergleich: In einemHotel liegen überallTeppiche. Natürlichist derimEingangsbereich eherabgenutzt als der in der fünften Etage, ganz einfach, weil unten alle Gästevorbeikommen, in derfünften Etage nurwenige. Genauso ist das in der Hörschnecke.“ Es gebe zwareine individuelle

Widerstandsfähigkeit gegen das Nachlassendes Hö rv er möge ns Aber die meisten werden Opferder Altersschwerhörigkeit. Dabei spielt aucheine Rolle, wie sehr das Gehör im bisherigen Leben beanspruchtwurde „Presbyakusis, wie die Schwerhörigkeit im Alterwissenschaftlichheißt, ist die Summe aller persönlichenHörsünden“, so Prof. Fuchs. Das sind Anzeichenfür ein verschlechtertesHören:

•Esfällt zunehmend schwer, beiFamilienfeiern oder im Restaurant Gesprochenes zu verstehen.

•Wennder Gesprächspartner etwas sagt, muss man oft nachfragen

•Man hat das Gefühl, dass andere Menschenundeutlich sprechen

•Türklingel oderTelefon werden nicht immergehört.

•Der Fernsehermuss sehr lauteingestellt werden

„BeidiesenAnzeichen empfehle ich, einenHNO-Arzt aufzusuchen. Denn die Altersschwerhörigkeit ist kein Schicksalsschlag,man kann etwas dagegen tun. Der HNO-Arzt wird zuerst das Hörvermögen messen: Einerseits mit reinenTönenüber alle Frequenzen undandererseits per Messung desSprachverstehensinRuhe undbei Störschall. Wenn das Sprachverstehenfür einsilbige Wörterbei 65 dB (also derGesprächslautstärke)schlechter als 80 Prozent ist, rate ichzueinem Hörgerät“,sagt Prof.Fuchs.„Da sollteman nicht eitel sein. Denn wenn man weiter wartet, wird es immerschwieriger.Nicht nurdas Verstehenvon Sprache, was zu BelastungeninBeziehungenführen kann. Sondernauchdas Gewöhnenandas Hörgerät. Um das zu erklären:Das Gehirn hat über Jahrzehntegelernt, wieeshören und verstehensoll. Wenn dieseFertigkeit im Hirn über einelängereZeit nicht benötigt wird,findet einAbbau statt. Und dann wird es schwieriger,mithilfeeines Hörgeräts wieder hören zu lernen.Deshalb meine Bitte: ProbierenSie ein Hörgerät wenigstensmal aus. Siewerden überrascht sein, wieangenehmesist, wieder gutzuhören.“ UweNiemann

FotografienimJosé-Carreras-Haus

Mitihrer neuen Ausstellung im José-Carreras-Haus (Haus 9) feiertdie Fotografin Dagmar Franke gleich mehrereJubiläumsjahre. 1988 gestaltetesie ihre1.Ausstellung in der Universitätsbibliothek Leipzig.2008 gründetesie die KünstlerInnengruppe „Polycromia“,mit der sie im letzten Jahr ihr zehnjähriges Jubiläumfeierte Und nun –etwas mehrals zehn Jahrespäter– sind ihreFotos am UKL zu sehen. Die Polaritätenfaszinieren sie,Zeit und Raum scheinen endlos –sowie die Zahl 8unendlich meint, wenn sie quer liegt.So ist es also auch nichtverwunderlich, dass 2018 der Titel„Und wieder wirdesTag “von ihrgewählt wurde.Esscheint, als wenn sich etwaswiederholt und dennoch ist es neu und anders.Begonnen hatdie fotografische Laufbahn vonDagmar Franke vor30Jahren mit der Skulpturen-Fotografie. Spätergesellten sich Portrait-, Landschafts- und Architekturaufnahmen hinzu.Lichtund Schatten, zwei wesentliche Elemente der Fotografie,begeisternsie ebenso wie Spiegelungen,Vergänglichkeit und Neubeginn. In ihren Werken ist manchmal untenoben und oben kann auch untensein. ukl

„Und wieder wirdesTag …“ –Fotografie vonDagmar Franke.José-Carreras-Haus,Johannisallee 32a (Haus 9). Die Ausstellung ist bis 22. Februar zu sehen.

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Bild: BIP Kr ea t vi t ät s gr undschule
Fo to s: dpa /S te fan Straube Prof.Dr. MichaelFuchs

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und Zentren Zentrale
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