Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 03/2019

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„DasVertrauenderSportler mussmansicherarbeiten“

UKL-Mediziner Prof. PierreHepp ist einer der Mannschaftsärzte der Bundesliga-Handballer des SC DHfK Leipzig

Fo to s: St efan Straube Rund um Cholesterin Prof.Ulrich Laufsgibtim Ratgeber Tipps seite 14 Compliance-Kongress Medizinerund Juristen diskutieren Transparenzund Sicherheit seite 3 Aktivmitgestalten VorGelenkersatz-OP werden Patientenumfassend geschult seite 3 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 03 /2019 |21.02.2019

Der Augenblick n Neues Bistro eröffnet

Im Haus 7des Uniklinikums hat seit Anfang Februar das neue vegetarische Bistro geöffnet. VomMorgen biszum späten Nachmittag könnensichhierMitarbeiter,aber auchPatienten und ihreBesucherstärkenund beieiner TasseKaffee zusammensitzen. NebeneinemTagesgericht könnensichGästeaneinersogenannten Front-Cooking-Stationmittagsihr vegetarisches Wunschgericht zusammenstellen, welches

dann frischvor ihren Augen zubereitet wird.Ein großes Salatbuffet sowiebelegte Brötchen undPanini, Kuchen und Dessertssowie verschiedeneGetränkerunden das Angebotab. Betreiber der neuenGastronomie ist derUKL-Partner WISAGCareCatering,geöffnetist montagsbis freitagsvon 8.30 bis17.30 Uhr, am Wochenende von 10 bis17.30 Uhr.

Chirurgeninformierenzum Tagder Arthroskopie

Infostand zur Schlüssellochchirurgiebei Gelenkverletzungen und -erkrankungen imPreSSum n

liebigstraße aktuell Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber:

UniversitätsklinikumLeipzig

DerVorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341)97109

Telefax: (0341)9715909

E-Mail:redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion: Helena Reinhardt(v.i.S.d.P.)

Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL). Frank Schmiedel(ProjektleiterLVZ). UniversitätsklinikumLeipzig 14. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktionder LEIPZIGER VoLKSZEITUnG.

Druck: Leipziger Verlags-und DruckereigesellschaftmbH &Co. KG, Peterssteinweg19, 04107 Leipzig

ZumTag der Arthrosko- n pie am 1. Februar stellten die chirurgen des ukl-bereichs Arthroskopie und spezielle gelenkverletzungen/Sportverletzungen im rahmen der deutschlandweiten Aufklärungskampagne „Arthroskopie hilft!“ ihreArbeit und das Prinzip der gelenkspiegelung vor. interessierte konntensich im FoyeramHaupteingang des universitätsklinikums leipzig über die schonende Operationsmethode Arthroskopie am Stand der chirurgen informieren.

Das Verfahren der Schlüssellochchirurgie kommt beiunterschiedlichenGelenkverletzungen und GelenkerkrankungenanSchulter, Ellenbogen,Hüfte, Knie und Sprunggelenk zum Einsatz. DieArthroskopie oder auch Gelenkspiegelung dient derminimalinvasivenDiagnostik oder Behandlung der Gelenke.

Dazu wird über einenkleinen Schnitt einEndoskop,indiesemFallauchArthroskop genannt, in das Gelenkeingeführt. Am häufigsten werden große Gelenkewie die Hüfte, Knie, Schultern, Ellenbogen oder oberes Sprunggelenk arthroskopiert,umSchmerzursa-

chen zu findenund zu behandeln. Dank dertechnischen Entwicklung derdabei eingesetzten Instrumentekönnen aber auchimmeröfter kleinere Gelenkewie das Handgelenk auf diese Weise untersuchtund behandeltwerden

„Das Verfahren erlaubtohne

große EingriffeeinenBlick in das Innere desGelenks“,erklärt Prof. PierreHepp, Leiter des Bereichs Arthroskopie und spezielleGelenkverletzungen/ Sportverletzungen am UniversitätsklinikumLeipzig.„Wir wollen mit demInfotagüber den Nutzen arthroskopischer Eingriffeaufklären undVorurteile und Ängsteabbauen“,so Hepp.Dennoft könnten beispielsweise schondirekt mit Hilfedes EndoskopsFunktionsstörungen beseitigt und die Beweglichkeit desGelenks wiederhergestellt werden Wiegenau ein solcherEingriff abläuft, wann und für wendies zu empfehlenist, darüber informierten die Gelenkexperten am Aktionsstand. Zudem wurde an einemmodernenArthroskopieturm die Funktionsweise demonstriert, und Interessiertekonnten an einem Trainingsgerätauchgleich selbst ausprobieren,wie es sich mit einemArthroskop arbeiten lässt. HR

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Fo to :S te fan Straube Wieein arthroskopischer Eingriff abläuft, erklärtendie ExpertenumProf Pierre Hepp (rechts) am Infostand zum Tagder Arthroskopie. Fo to :S te fan Straube

Deneigenen Genesungsprozess aktiv mitgestalten

VorGelenkersatz-OP werden Patienten am UKL umfassend mit „Trockenübungen“ geschult

Patientendes Universitätsklinikums n Leipzig,die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk eingesetzt bekommen, erhaltenseit Jahresbeginn schon vorihrer OP eine umfassende Patientenschulung.Dort bekommen sie fachübergreifend alle wichtigen Informationen zu sämtlichen Behandlungsschritten und beginnen bereits mit Übungen für die Zeit nach der Operation. DieSchulung ist Teil der „Fast Track“ genanntenMethode, die seit kurzemvon den UKL-OrthopädenumProf. Andreas Roth eingesetzt wird. Im Wesentlichengehtesdabei um die zügige Rückkehr zu früherer Aktivität.

„Wennich denPatienten sage, dass sie etwa zwei Stunden nach ihrer OP daserste Malaufstehen und laufen werden,haltenviele die Luft an“,berichtet Dr.Christina Pempevon der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am UKL.„Doch dann zeige ichihnenein Video, in demsie sehen, dassesfunktioniert,und das finden die meisten dann sehr spannendund sind hoch motiviert.“ Erzwungenwerde das früheAufstehen allerdings nicht, beruhigt sie zugleich: „Wennesnochnicht geht, dann geht es nicht.“

DieAssistenzärztin führteinmal proWoche eine dieservorbereitenden Veranstaltungenin Kleingruppenvon etwa siebenTeilnehmern durch. DenPartner oder Angehörige mitzubringen,ist dabei ausdrücklicherwünscht. „Diese Schulung nimmt einenwichtigen Platz im Konzeptvon ‚Fast Track‘ ein“,erläutert Dr

Pempe, „die Patientenhaben hierdie Möglichkeit, sichumfassend über die Abläufeund die Operationzu informieren.“ Dr.Pempe nennt es aucheineArt „Erwartungsmanagement“ für beideSeiten–Patienten undKlinik. DiePatientensollensovon Anfang an darauf vorbereitetwerden,dass sie selbst ein aktiver Teil des Genesungsprozesses sind. „Fast Track“,so meintdie Ärztin, passe dahergut in die aktuel-

le Entwicklung der Arzt-Patienten-Beziehung allgemein,nämlich hin zu eineraktiveren Rolle desPatienten „Etwaein biszweiWochen vorihrer Operation laden wirdie PatientenzuunsererSchulung ein“,erläutert Annett Huke.Sie betreut die Stationen,auf denendie frisch Operierten später ebenmöglichst keine sehr lange Zeit mehr liegen sollen. „Einerder Operateure hälteinen

kurzen Vortrag, dann werden die Teilnehmer umfangreichüberallestationären Abläufe informiert“, sagtSchwester Annett. Physiotherapeuten erläutern anschließend die Übungen für die Zeit vorund nach der Operation. Vertreter desSozialdienstes wiederum sprechen Fragen an, wieesnachdem erfolgreichenEingriff weitergeht. Wann beginnt die Reha? Wer braucht HilfezuHause? Welche Formulare müssenwie und wann ausgefülltwerden? Dochesbleibtnicht nurbei theoretischenErklärungen.AlleTeilnehmerder Schulung absolvieren auchgleicherste „Trockenübungen“ mit Gehstützenauf dem Gang und an den Treppen.„Sosind sie noch besser auf die Situation nach dem Eingriff vorbereitet“,meint Annett Huke.AuchzuHausesollendie Patienten weiter üben und aktiv an ihrer Genesungarbeiten

Am Universitätsklinikum Leipzigübendie Patienten vordem Erhalt einerHüft-oderKnieprothese dasrichtigeLaufen. Das„Fast Track“ genannte Verfahrensollsicherstellen, dass sienachder Operation schnellerwiedermobil werden.

Foto:StefanStraube

2. DeutscherKongress für ComplianceimGesundheitswesen

DieErfahrungen nach den ersten Schulungen zeigen,dass das Konzept richtigist. „Die Patientenwürdigen,wie umfassend sie informiert wurden“, sagt Dr.Pempe.Alles sei nicht mehr so fremdgewesen.Sie hätten dieGesichter ihrerbehandelnden Ärzteund Physiotherapeutenbereits gekannt und sichzudem untereinander kennengelernt, falls man sichspäter bei den Gruppentherapienwiedertreffenwürde Aufeinen wichtigen Aspekt weist Dr.Christina Pempeallerdingsauchhin: „Die Patientenschulung ersetzt natürlichnicht das weiterhin bestehendepersönliche Gesprächmit dem Orthopäden oder Unfallchirurgen sowiedem Anästhesisten.Sie ist ein zusätzliches Angebot.“

Mediziner und Juristen diskutieren gemeinsam Umsetzungslösungen für Transparenz und Sicherheit

Am 1. und 2. März findet in Leipzig n der 2. Deutsche Kongress für ComplianceimGesundheitswesen statt,in diesem Jahr erstmals untergemeinsamer Leitung des Universitätsklinikums Leipzig und der Medizinischen und Juristischen Fakultätender Universität Leipzig.Der Fachkongress richtetsich an Entscheidungsträger aus Krankenhäusern, Industrie,Krankenversicherungen, Politik sowie an alle Akteure aus dem ambulantenSektor und will dazu beitragen, die Entscheidungsspielräume für ein sicheres Agieren im Spannungsfeld vonComplianceund Risikomanagementaufzuzeigen.

In diesemJahr stehendie ThemenWerte und Kultur und mögliche Widersprüche im Rahmenvon KooperationenimMittelpunkt. DieTagung will auchden Umgang mit aktuellenHerausforderungen zur

Compliancewie E-Health, Entlassmanagement, IT-Sicherheit und Datenschutz thematisierenund praktische Lösungen diskutieren.Zu den Referentengehören

Compliance-Expertenaus der Wirtschaft ebenso wieKliniken und Universitäten sowieJuristen und Mediziner, die über die Anwendung vonComplianceinihrem Alltagberichten.InWorkhopswerden dabei unter anderem aktuelle Entwicklungen zu

industriegesponserten Fortbildungen,der Umgang mit Patientendaten in der Forschung oder Compliance-Fragen für Selbständigebeleuchtet. Auch im Fokus: die Fragedanach,welcheGründe es für die schlechte Akzeptanz vonCompliancegibt und mit welchenMittelndiese verändert

werden könnte. „Unsergemeinsames Anliegen ist,das Verständnis für die Notwendigkeit vonCompliance-Regelnzuerhöhenund dafür zu sorgen,dass deren Umsetzung nicht als Ver- undBehinderung,sondernals sinnvoller Ordnungsund Schutzmechanismus empfunden

wird“, beschreibt SandraKuwatsch, Compliance-BeauftragteamUniversitätsklinikum Leipzig. Wichtigsei, das Imagevon Compliancegerade auchimGesundheitswesenzuverbessern.„Wirbeziehenuns täglichauf verschiedensteRegelwerke, die denRahmen und die Richtschnur für unserHandeln bilden“, ergänzt Prof.Wolfgang E. Fleig, MedizinischerVorstand desUKL und Initiator desKongresses. „DerenEinhaltung bietet allenBeteiligtenSicherheit und führt zu mehr Transparenz–ein absolut wünschenswerterEffekt für beideSeiten. Zudem hat das Miteinander Auswirkungen auf die Einstellung zur Regeltreue. BeiBeschäftigten,die sichimArbeitsumfeldfair, redlichund rechtskonformbehandeltfühlenund sichauchjederzeit darauf verlassenkönnen, steigt die Motivation,sich selbst so zu verhalten,für Rechtskonformität zu sorgen undFehlverhaltenanzuzeigen sowieanzugehen. Die zentrale Rolle nehmendabei die Vorgesetzten ein.“

WeitereInformationenzum 2. Deutschen Kongress für ComplianceimGesundheitswesensind zu findenunter:

www.uniklinikum-leipzig.de/ veranstaltungen

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2017 hattedas Uniklinikum Leipzigden erstenDeutschen Kongress fürCompliance im Gesundheitswesen initiiert–indiesemJahrfolgtdie Fortsetzung am 1. und2 März.

ZwischenForschung und Praxis

Sprechstunde für entzündlich-rheumatologische Erkrankungen widmet sich komplexenKrankheitsbildern

Entzündlich-rheumatische Erkran- n kungen zeigen sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Krankheitsbilder und Ausprägung.Bei den meisten Patientennimmtdie Krankheit einen chronischen Verlauf,sie begleitet sie ein Lebenlang und beeinträchtigt die Lebensqualitätmitunterschwerwiegend

„Die Leitsymptome vonrheumatischen Erkrankungen sind vorallem Schmerzen in Gelenken und Muskeln. Dochnicht immerbeschränken sichdie entzündlichen Reaktionenauf denBewegungsapparat. DerganzeOrganismus kann davon betroffen sein“,gibtProf. Dr.Christoph Baerwald, Leiter desBereiches Rheumatologieander MedizinischenKlinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Leipzig einenersten Einblickund verdeutlicht: „Nur eine frühe Diagnose ermöglicht eine adäquateTherapie, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen und ein Fortschreitender Erkrankung zu verlangsamen.“

Da es sichbei rheumatisch-entzündlichen Krankheiten um eine Autoimmunerkrankung handelt, beider das Immunsystem seine Abwehr gegen körpereigeneStrukturenrichtet,sind insbesondereHausärzte und/oderFachärzteangehalten,alle Symptome eines Patientengenau zu beleuchten,umzueinementsprechenden Befund zu kommen. Durchdie Komplexität der Krankheitsbilder ist dies keine einfacheAufgabe.Sobraucht es noch immerteilweise fünf Jahrebis zur richtigen Diagnose. „Allein unter demBegriff Rheuma lassensichüber400 verschiedene Erkrankungen erfassen“,erklärtProfessorChristophBaerwald und rät: „Förderlichist es daher, wenn derPatient bei

der Anamnese dem Arzt durchgenaue Angabenhilft, derUrsachemöglichst schnell auf den Grund zu kommen.“

Zu den Beschwerdebildern, die auf eine rheumatische Erkrankung hinweisenkönnen, zählt der Medizinerunter anderem andauernde Gelenk- und Muskelschmerzen, die vorallem morgensausgeprägt sind; Hautausschlägeund Sonnenlichtempfindlichkeit. Aber auchErschöpfungszustände, Müdigkeit, Nachtschweiß oder ein allgemeines Krankheitsgefühl könnenauf eine rheumatische Entzündung hinweisen. Hier heißt es, die Symptome vorsorglichbeimHausarzt abklären zu lassen.

Wurdedurch den Allgemeinmediziner

oder einenFacharztbei einemPatienten einerheumatische Erkrankung festgestellt, richtetsichdie Therapie und Versorgung ganz nach Artund Schwereder Erkrankung.„Das wichtigste Ziel einer Behandlung ist in jedem Fall,den Entzündungsprozess effektiv einzudämmen, um bleibendeSchäden an den Gelenken oder Organenzuverhindern“,beschreibt ProfessorChristophBaerwald, der beiseiner Arbeit im Bereichder Rheumatologie am Uniklinikum Leipzig die besonders „schweren Fälle“ mit entzündlich-rheumatischenErkrankungen betreut „Wir haben in den letzten Jahren große Fortschrittebei den Untersuchungsmethodenund in der Therapie gemacht“,un-

terstreichtder Experteund verdeutlicht: „Rheumatische Erkrankungen,bei denen das Immunsystem überreagiert,können wirinzwischengezielt mit Medikamenten behandeln.Mit sogenannten Biologika und ganz neuenMedikamenten in Tablettenform(„Januskinase-Inhibitoren“) habenwir besondersguteErfahrungen gemacht. Parallel dazu ermöglichenwir unserenPatienten die Teilnahme an nationalenund internationalenStudienhier am Uniklinikum, die neue vielversprechende Medikamenteund aktuelle Therapiemöglichkeiten bieten.Darüber hinaus arbeiten wir, entsprechenddes Krankheitsbildes, engmit anderen Fachdisziplinenwie z.B.der Nephrologie, Dermatologie, Pneumologieoder Neurologie zusammen, um den Verlauf derErkrankung besserbeeinflussenzukönnen.

ProQuartal sind rund 1500 Patientenmit entzündlich-rheumatologischenErkrankungen in Behandlung deseingespielten Ärzteteams in der Ambulanz und auf der Stationfür RheumatologieamUniversitätsklinikum Leipzig,darunter vieleLangzeitpatienten,gewährtProfessorChristoph Baerwald einenweiterenEinblickin seine Arbeit und betont: „Regelmäßige Untersuchungen undBehandlungen sind für chronischkrankeRheumapatienten ein Muss. Nursolässt sichderen Lebensqualität so gutwie möglicherhalten Denn derVerlauf einerentzündlich-rheumatischenErkrankung lässt sichfür keinenPatienten sichervorhersagen.“

Susann de Luca Universitätsklinikum Leipzig Klinik für Gastroenterologieund Rheumatologie, SektionRheumatologie, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig Sekretariat: 0341 –9724710

Das künstliche Gelenk –auchheute noch eine Herausforderung

Ein voller Hörsaal bei der ersten Veranstaltung der Reihe„Medizin für Jedermann“ in diesem Jahr zu Endoprothesen

Beinprothesen wurden schon in n der Antikeverwendet.Transplantate,die im Körper verweilen und seine Struktur ersetzen, gibt es jedoch erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts „Themistocles Gluck,der deutsche Chirurg, baute1890 ein Kniegelenk aus Elfenbein“,so Prof.Dr. Andreas Roth, Bereichsleiter Endoprothetik in der Klinik und Poliklinik für Orthopädie,Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Leipzig,bei„Medizin für Jedermann“, der öffentlichenVorlesungsreihefür Medizin-Interessierte.„Der 18-jährige Patientertrugdas Transplantat aber nur einige Tage.Dann musste es wieder herausgenommen werden; es hatteeine heftige Entzündung verursacht.“

Da war der Orthopädeschon beiden Problemen, die mit Endoprothesenver-

bunden sind: der Lockerung, demfunktionalenVersagen und Entzündungen Das Hauptproblem istaberdie aseptische Lockerung.Das Phänomenbetrifft etwa acht Prozentaller Gelenkprothesen innerhalb vonzehn Jahren nach der Operation. Um dem Patientenwieder zur Mobilität zu verhelfen,muss die Prothese meist ersetzt werden,was oftmit einemerheblichenKnochenverlustverbunden ist.

„Als Grundprinzip setzen wirauf knochensparende Implantation. Denn vielleicht muss die Prothese in zehn oder zwanzig Jahren ersetzt werden,und dann eventuell nochmals zehn oder zwanzig Jahrespäter“, sagte Prof. Roth. Ebenfalls wichtigist die ordnungsgemäße Rekonstruktionder anatomischenGelenkgeometrie. Denn beijedem Menschensitzen Knochenund Gelenkeetwasanders.

Deshalb stellteder Leipziger Endoprothetikerdie Individual-Prothese vor, mit

der unteranderem auchamUniversitätsklinikum beiKnieprothesen gearbeitet wird.DabeiwirdnachComputertomographie-Aufnahmendes Patientenknies eine spezielleProthese angefertigt, die dann haargenau sitzt.

Dann stellteProf. Roth die Vor- und Nachteile der verschiedenenGleitpaarungen beikünstlichenGelenkendar DiePaarung Metall/Polyethylen verur-

sachtden größten Abrieb,die Paarungen Metall/Metallund Keramik/Keramik den geringsten.Allerdingswerden beiMetall/ MetallIonen freigesetzt, die toxischsind. Undbei Keramik/Keramik kann es störendeGeräusche –wie ein Quietschen–geben.

ZumAbschluss verdeutlichteProf. Roth, wiemit Medikamenten zur besserenImplantat-Einheilungbeigetragen werden kann. Dabeigehees nicht nurum eine rasche Stabilität, sondernauchumdie Verhinderung vonOsteoporose, die dann ja die ganzeArbeitder Orthopäden zunichtemachenwürde.Insofernist das künstliche Gelenk heutezwar schon Routine, aber immerwiedereine neue Herausforderung UN

DienächsteVeranstaltung der Reihe „Medizinfür Jedermann“ widmetsich am 10. Aprildem Thema „Gesundes Herz bisins hoheAlter“.

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Prof.Christoph Baerwald leitet am Universitätsklinikum dieRheumatologie

„Nachdem Schock kamdas Glück“

Jakob Temme erhielt in Leipzig eine neue Leber und kann wieder studieren

Würden Sie sich für eine Organtrans- n plantation entscheiden, wenn diese IhrLebenretten würde? DieMehrheit beantwortetdiese Frage mit „Ja“.Dennoch sind nur 35 Prozentder deutschen Bevölkerung bereit,auch selbst ein Organ zu spenden. Dieser Unterschied führtdazu,dass den Transplanteuren weniger Organe zur Verfügung stehen als benötigt.Der Grund: Viele Menschen treffen keine Entscheidung für oder gegen eine Organspende oder halten diese nichtschriftlich fest.Umfür eine Auseinandersetzung mit diesem Thema zu sensibilisieren und mehr Menschen zu einer aktiven Entscheidung zu bewegen, informiertdas Universitätsklinikum Leipzig aktuell mit der Kampagne „Deine Entscheidung!“ über die Organtransplantation und Organspende.An dieser Stelle erzählen ehemalige Patienten, wasdie Entscheidung ihres Spenders für die Organspende für sie und ihr Lebenbedeutet.

Das ist der totale Schock:Erstkommt der Anruf, dass ein Organ zur Transplantationvorhanden ist und er so schnell wiemöglichin die Leipziger Uniklinik kommensoll. Nunsitzt er in der Klinik und ihm wird mitgeteilt,dass das Organ leider nicht für ihn geeignet ist. „Sie könnenwieder nach Hause fahren,tut uns wirklichleid.“

„Das waren dieschlimmsten Stunden meines Lebens“,blickt JakobTemme zurück. „Ich stand kurz vorder Heilung. Innerlichwar ich zerrissenzwischenJubel über das Endedes ewigen Krankseins und der Betroffenheit, dass ja dieses Organ vonirgendjemandem stammt. Undehe ichdiese Gedanken ordnenkonnte, kam der Schock:Vergiss alles, das wird nichts mit der Transplantation. Das muss man erst einmal verkraften.Diese Hilflosigkeit, wieder die Krankheit, wieder dasWarten. Ohne meine Familie und meine Freundin hätteich das nicht weggesteckt. Nach diesemSchockkam

dann das Glück, dennzweiWochenspäter wurde icherneutaus Leipzig angerufen.Und da hat alles wunderbar geklappt:Ich bekam eine neue Leber.“

„IneinemkleinenTeilder Fällekann es passieren, dass sichdas angebotene Organ als nicht geeignet herausstellt“,erklärtProf. Dr DanielSeehofer,Leiter desBereichs Leberchirurgie und Viszerale Transplantationder Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thoraxund Gefäßchirurgie am UKL. „Denn: Ob das gespendete Organ für genau unserenPatientenindividuellgeeignetist, kann abschließend erst beider Organentnahme vorOrt geprüft werden.Imnegativen Fallemuss man dann –im Sinne desEmpfängers–auf das nächste Organangebot warten, auchwenndas natürlicheine schwereEntscheidung ist.“

DieLeidensgeschichtedes heute27Jahrealten JakobTemme begann sehr früh. Schonkurz nach seinerGeburtwurde klar, dass etwas nicht stimmt. ZumErschrecken der Eltern–beideMediziner–wurde dasBabygelb, die Laborwertewaren die reinsten Alarmsignale, die Ärztestanden voreinem Rätsel, nach einiger Zeit normalisiertesichder Gesundheitszustand und alles schienvorbei. Alserneutein kleinerTemme geborenwurde undebenfalls gelb wurde,war klar:Die Krankheit hattegenetische Ursachen. Unddabekam sie aucheinenNamen: benignerekurrierende intrahepatische Cholestase, kurz BRIC. „Inden erstendreiLebensjahren hatteich jeden Herbst einensogenannten Schub, der mich für Monatelähmte. Dann war zehn Jahrenichts –bis die Pubertät kam“,erzählt JakobTemme.

„Dererste Schub, den ichbewusst erlebte,hat michsechs Monateumgehauen. Ichwar total schockiert,begriff garnicht, was los war.Zum Glückkonnten meine Elterndie Krankheit gut einordnen, haben michtrotzdem gefordert, michnicht immernur bemitleidet.Ich ging zur Schule, auchwennjedes Jahr dieserSchub kam, in dem es mir nicht gutging.“

DieElternfanden mit Prof.ThomasBerg, kommissarischerDirektor der Klinik für Gastroenterologieund HepatologieamUKL, einen Leberspezialisten,der die Behandlung desinzwischen18-Jährigenübernahm und leider feststellenmusste, dass sichdie Krankheit verschlimmerteund sicheine Zirrhose entwickelte.Eshandelte sichalso nicht um eine „benigne“,also gutartige rekurrierende intrahepatische Cholestase, sondernumeine fortschreitende „progrediente“ familiäreintrahepatische Cholestase (PFIC) mit ungünstiger Prognose. Im weiteren Verlauf wurden die Schübeimmerheftiger,die Leberfunktionverschlechtertesichund eine Transplantation wurde unumgänglich.

„Nachder Operationwar icherstnochgelb, wieimmer, wenn es mir schlechtging“,erinnert sichder heutigeStudentder Gesellschaftsund Wirtschaftskommunikation. „Abernun ging die Farbetäglichzurück. SchonamMorgen nach derOPkonnteich michwieder aufsetzen –toll. Unddann mit dem Rollator ein Stücklaufen –ich war fix und fertig danach.“ Heuteist JakobTemme eingesunder junger Mann, der sichseines Lebens freut. Alkohol und Zigaretten bleiben ein Tabu.„Ichempfinde einegroße Dankbarkeit für die Organspende.Mit einer neuenLeber kann ichendlich wieder mit Freunden tanzen gehen, studieren und mit meinerWGkochen. EinNeustartmit 25. Viele meinerFreundeund Freundinnen haben keinen Organspendeausweis, obwohl sie bereit wären,ihreOrgane zu spenden.Deshalb: Lass deinen Worten Tatenfolgen!“ UweNiemann

Mehr als 130.000 Euro für den gutenZweck

Premieredes Barrett-Charity-Dinners im Gewandhaus zu Leipzig

Ende Januar fand zum ersten Maldas n Barrett-Charity-Dinner zu Gunsten der Barrett-Initiativee.V.statt.Prof. Dr.Ines Gockel,Leiterin des Bereichs Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, hattediese Benefizgala im Leipziger Gewandhaus initiiert,umden Kampf gegen den immer häufiger werdenden Speiseröhrenkrebs voranzubringen. 130 850 Euro standen am Ende der Veranstaltung auf dem Spendenscheck

Zuerst rundeteChristophGröner, Geschäftsführer der CG Gruppe AG,von 72 850 Euro auf 100 850 Euro auf, anschließend packte der Schirmherr derBarrett-InitiativeUwe Leonhardt –Geschäftsführer der Leonhardt Group –nocheinmal 30 000 Euro oben drauf. „Ich binzutiefstdankbar und hocherfreutüberdiese wahnsinnig große Spendensumme. Derheutige Abendwirdunsere Krebsforschungsprojekteganz wesentlichweiterbringen“, so Prof Ines Gockel Es war ein grandioserAbend mit vielen emotionalen, künstlerischenund kulinarischenHöhepunkten.Stilleherrschte im MendelssohnSaal, alsDanielSeiferth als Betroffener von

seinemKrankheitsverlauf, der Operation durch Prof.Ines Gockel und seinem jetzigen Gesundheitszustand erzählteund seinerFreundin Sara eine Liebeserklärung vorallen 220 Gästen machte

Diespendierfreudigen Gästeaus Politik, Wirtschaft, Kultur und hauptsächlichaus der Medizin reisten aus allenBundesländernan, um diesenAbend in Leipzig zu genießen. EinHighlight desAbends war die Stille Auktion, beider

viel Geld in die Spendenkasse floss durchdie Ersteigerung vonUnikaten wieFussballshirts und -schuhe vonCristiano Ronaldooder LionelMessi, eine signierteBiografievon Nelson Mandelaoder einBlickhinter die Kulissenbei derSendung „Galileo“

„Auchwennwir uns im neuenJahr vorallem viel Gesundheit wünschen– die Erkrankung an Krebskann jeden ganz unverhofft treffen. Diese Diagnose verändertalles: Lebensziele und -träume gehen unter, vorherrschendin dieserGrenzerfahrung bleibt alleindie Frage nach dem Überleben. WirÄrztesehenvielzu häufig schwerwiegende Krebserkrankungen erstdann, wenn die Heilungschancen vergleichsweise gering sind –trotz modernster Hochleistungsmedizin. Diesteigende Tendenz dieserKrebsart, auchbei jüngeren Patienten, erfordertdahereineLösung“,soProf. Gockel

Hier setzt die Barrett-Initiativean. Prof.Gockel gründetedie Initiativevor sechsJahrenmit dem Ziel,Krebs zu verhindernbzw.frühe Krebs-Formengut und sicherzubehandeln. Durchdie Ursachenerforschung sollenneue Möglichkeiten gefundenwerden,umdie Prävention, Diagnostik und Therapie beiBetroffenenmaßgeblichzuverbessern. ukl

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Fo to :M ic hael Sc hmidt
UweLeonhardt (Leonhardt Group), Christoph Gröner (CGGruppeAG) undInitiatorin Prof.Ines Gockel mitdem Spendenscheck. 130 850 Euro kamenbeimBarrett-Charity-Dinnerzusammen. Auch JakobTemme istauf einemder Aufstellerzusehen,die am UKL zumThemaOrganspende informieren. Fo to :S te fan Straube

für Cynthia Gräfe

MitdieserÜberraschung hatte Cynthia Gräfenicht gerechnet: Für sie gabesvor Kurzem den Blumenstrauß desMonats. Damit wollte sichYvonne Bilz aus Ostfildernbei der Schwester aus der Hautklinik für die Unterstützung bedanken,die sie beim Besuch ihrerFreundin auf Stationerfahren hatte. „Sie hat meine große Unsicherheit wohl gespürt, was michbeim Besuch meiner Freundin wohl erwartenwürde und hat mich, trotz der offensichtlichgroßen MengeanArbeit, ins Zimmer begleitet undmir diesenWeg ein weniggeebnet“,schrieb Yvonne Bilz, „und das alles mit einemherzlichenLächeln, offenen und freundlichenWortenund einerungeheuren Leichtigkeit in dieser–zumindest für mich–soschwierigen

Risikoberuf im Rampenlicht

Umgebung.Sie hat viel dazu beigetragen,uns einenschönen und entspannten Morgen zu bereiten,andem wirauf unsere Weise den Abschiedgeahnt haben,aberihn noch nichtbenennen wolltenund konnten.“

Mitdem „Blumenstrauß des Monats“ möchten wirMitarbeiterinnenund Mitarbeiternder Universitätsmedizin „Danke“ sagen für ihreArbeit und ihr Engagement. Wenn Sie jemanden kennen, derschon langeeinen Blumenstrauß verdient hat, sagenSie es uns. Wirfreuenuns auf IhreVorschläge, bitteper Mail an redaktion@uniklinikleipzig.de oder perTelefon unter 0341 –9715905.

im„Netzwerk Musikermedizin“ bündeln uniklinikum, Musikhochschule und arbeitsmediziner ihr Wissen, um künstlernzu helfen

Es magnicht so offensichtlich wie bei n Dachdeckern, Gerüstbauern oder Bergarbeitern sein,dassauch Musiker einem Berufsrisikoausgesetzt sind. Aber zu singen, Geige oder Querflötezuspielen, istauf Dauerebenfalls strapaziös.„IhrenKörper müssen Musiker als erstes Instrumentansehen“,findet die Bewegungstherapeutin Séverine Schraft, bezeichnenderweiseeine promovierte Sportwissenschaftlerin. „Singen ist nichts anderes als Muskeltätigkeit“, sagt auch Berthold Schmid,Gesangsprofessor und Prorektor an der Leipziger Hochschule für Musikund Theater(HMT) „Profi-Sänger betreiben einen Hochleistungssport.“

Damit dabei nichts schiefgehtoder –falls doch –Hilfeerfolgt, hat sichinLeipzig jetzt ein „NetzwerkMusikermedizin“ gegründet.DessendicksteKnoten sind nebender HMT das LeipzigerUniversitätsklinikum (UKL)und das Mitteldeutsche Institutfür Arbeitsmedizin (MIA).Drumherum führen dieFäden zu niedergelassenen Orthopäden,Physiotherapeuten, Psychologenund Hörgeräteakustikern.

„UnserNetzwerkist offen“, sagt Michael Fuchs, Leiter der Phoniatrieund Audiologie am UKL und selbst einstigerThomaner.„Wirwollen, dassesbehutsamweiterwächst.“

VonseinemVorgänger am UKL, Wolfram Behrendt,übernahmFuchs schonvor Jahren an der HMT die Lehrveranstaltung„Stimmphysiologie“,die seit den 1960er-Jahren ihren Platz im Vorlesungsverzeichnishatte. Im Wintersemester 2015/16 wurde daraus erstmals eine fächerübergreifendeRingvorlesung mit der Überschrift„Musikermedizin“.Sie ist über Gesangsstudierende hinausanInstrumentalistenadressiert –die Keimzelle für das jetzige Netzwerk. Nichtnur Informationen, sondern im Bedarfsfallaucheine entsprechendeVersorgung wolleman gemeinsam anbieten, so Fuchs. Das Arztgeheimnisspieledabei eine besondereRolle. „Eine unerwünschteBegeg-

nung im Wartezimmer kann schnell zu unliebsamenFragen führen“, weiß er:„Was? Kann XY etwa ihrePartieheute Abendnicht singen?“ Seit Dezember steht ein Online-Formular zur Terminvergabebereit. „Wirbringen Hilfesuchende mit den jeweiligenFachleuten im Netzwerk zusammen“, sagt Fuchs. Das kannzum Beispieldie LeipzigerPhysiotherapeutin ElkeBlase sein, die sichunter anderem gut mit StörungenimKiefergelenk auskennt. Selbst keine Musikerin, besucht sieander HMT dennoch regelmäßigden Gesangsunterricht, um Schülern Tippszur Haltung und Atmung zu geben. Musikermachenmittlerweile mehr alsein Drittel der Patientenihrer Praxisaus, berichtetsie. Auch Saxofonisten,Gitarristen,Cellisten berät Blase. „Sie bringenihreInstrumente zur Sitzung mit.“ Ihr Kollege, der Orthopäde Michael Genest, sagt, dassihn stetsaufsNeue der „unglaubliche Wille“ vonMusikernüberrasche, „so schnell wiemöglichwieder schmerzfrei zum Instrument zu greifen“. In anderen

FällenwirdHörakustiker Michael Willenberg der richtige Fachmann sein. Zu seinemAufgabenbereichzählt der Gehörschutz –abernicht nur. Auch Knochen leiten Schallweiter,„wodurchananderer Stelle im Körperebenfalls Schaden entstehen kann“,erläutert er Im MIA ist Arbeitsmedizinerin Ivonne Hammerfederführendfür Musikermedizin zuständig.„DieKonsultationeines Betriebsarzts stellt sichhäufigals niedrigschwelligerEinstiegins Netzwerkheraus“,sagt sie. „Etwa, wenn beieinemOpernsängerder aufgeklebte Bart juckt.“Dakannzum BeispielSylvi Meurethelfen. Sieist am UKL nicht nurÄrztin für Hals-,Nasen-, Ohrenheilkunde, Phoniaterinund Pädaudiologin, sondernauchausgebildet in Allergologie.

Am Helios-Parkklinikum bietet KatarinaStengler,Chefärztin fürPsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, eine „Musikermedizinische Sprechstunde“an, die unter anderem bei Lampenfieber, emotionaler Überbelastung

und Substanzmissbraucheine ersteAnlaufstelle zurHilfedarstellt.AmMIA nimmtsich MandyZiermannseelischerFragenan. Die Psychologinschult in Zeitmanagement und Entspannungstechniken.„Musizieren ist ein sozialerAkt fürund zwischen Menschen“,sagt sie.„Da bleibenKonfliktenicht aus. “ Gerade beipsychosomatischenBeschwerden sei allerdingshäufig nicht klar,„wasHenneund was Ei ist“, sagtUKL-PhoniaterFuchs. Er berichtetvon einemPatienten,dessenGesangsprobleme sichinder Untersuchung durchsichtbareSchwingungsanomalien im Stimmapparat bestätigten.„Trotzdem stelltesichletztlicheine ausgeprägte Auftrittsangst als sein Hauptproblem heraus.“Für Hans-Christian Jabusch,Professorfür Musikermedizin in Dresden,steht daher „eine ausführliche Anamnese psychischer, sozialerbis hin zu finanzieller Faktoren am Beginn jeder Behandlung“.

DieExpertenstimmen darin überein, dass die Angstvor Fehlernviele Musiker krankmacht. „Der Perfektionismus ist eine böse Falle“,sagt Ingolf Schauer,der den Zusammenhangsowohl als praktizierenderPsychologewie auchals Orchestermusiker kennt;erspielt Geige in Leipzigs MusikalischerKomödie. Eine zweitesoziale Ursachefür Erkrankungensei die Hackordnung unter Musikern:„Konkurrenzverhärtet“,sagt Schauer.„SienimmtvielenKünstlerndie nötige Lockerheit.“

„Angst vorFehlernverselbstständigt sich“,stellt MusikermedizinerJabuschfest. „Irgendwann beschäftigt man sichnur noch damit, was man falschmachenkönnte.“ Auftrittsangst sei häufig erlernt. „Dochebenso lässtsichlernen,keine Auftrittsangst zu haben.“ Eine Musikhochschule wird da vomEmpfängermedizinischer Dienstleistungenzum Akteur.„WirmüsseneinenRaum schaffen,indem sich Studierende wirklichentwickeln können“,fordertHMTProrektor Schmid. „Denninder Ausbildung sind Fehlersogar erwünscht.“ Um aus ihnen zu lernen.Und um zu lernen,dassdavonnicht die Welt untergeht Mathias Wöbking

Liebigstrasse aktueLL | seite 6
NetzwerkMusikermedizinLeipzig in derHMT in Leipzig: Prof.Michael Fuchs, Dr.IvonneHammer und Prof.MartinKürschner (v.l.). Foto:Andre Kempner DasTeam der „Liebigstraße aktuell“
Blumenstrauss des monats n EinDankeschön
Fo to :S te fan Straube

„Das Vertrauender Sportler muss man sicherarbeiten“

Aufeinen Kaffee mit Prof.Dr. Pierre Hepp,Bereichsleiter arthroskopische und spezielle Gelenkchirurgie/ Sportverletzungen an der Klinik für Orthopädie,Unfallchirurgieund Plastische Chirurgie

BeiSportverletzungen und Ge- n lenkproblemen ist Prof.Dr. Pierre Hepp eine Institution –amKlinikum und beiSportlern. Ihnfaszinieren die Konstruktion eines Gelenks und die Suche nach der Winzigkeit,die vielleichtklemmt. Klinikmitarbeiter und Leistungssportler kommen gern zu ihm. Und er hält dicht, wener da weshalb behandelt.Eines aber sagt er frei heraus: „Das UKL will Spitzein der Medizin sein, so wie die DHfK SpitzeimHandball sein will.Für beides ist Zusammenwirkennötig.Egomanie ist da fehl am Platze.“

Frage: Siesind Gelenkspezialist.Was n istaneinemGelenksofaszinierend? Es gibt dochvielinteressantereStellen am menschlichenKörper.

Prof. Dr.PierreHepp: EinGelenkist faszinierend durchdas funktionale Zusammenspielvon Knochen, Knorpel, Sehnen, Muskeln, Faszien. Wenn in diesertollen Konstruktionder NatureineKleinigkeit nicht passt, treten beiBelastungen Schmerzen auf. Diesenauf den Grund gehenund ebenjeneWinzigkeit zu finden, die klemmt –das findeich spannend. Diese Faszinationfür denBewegungsapparat packte michschon im Studium. Da habeich als StudentamUKL Nachtdienste in derUnfallchirurgie gemacht, bin den verschiedensten Verletzungen begegnetund habedadurch viel gelernt. Schließlichhabeich über Schulterfrakturendann auchvielwissenschaftlichgearbeitet

Undwie sind Siedem Sportnahege- n kommen? Siesind ja einerder Mannschaftsärzteder DHfK-Handballer.

Das Klinikumhat schonimmerSportler betreut,beispielsweise die HCL-HandballerinnenzuBeginn ihrer sportlichenErfolge. Voretwa zehn Jahren sprach mich der Geschäftsführer derDHfK-Handballeran. Damals war derVereinvon der ersten Ligaweitentfernt, war gerade gegründet worden.Mit denJahren entstand einguter persönlicher Kontakt und so wuchs ichindie Betreuung derHandballerhinein. Praktischbin ichvon der erstenStundedes DHfK-Handballs einbezogenindie sportmedizinische Betreuung der Spieler.

WarumteilenSie sichmit einemande- n renArztindiese Betreuung?

Weil es den Spielern nützt.MeinKollege Dr.Toussaint ist eherein konservativer Orthopädeund Spezialist für Rehabilitation,ich eherein operativ ausgerichteter Unfallchirurg und Orthopädemit den breiten Möglichkeiten der Diagnostik des Klinikums im Rücken.Wir betreuendie DHfK-Heimspiele, teilen unsdahinein, werjeweils auf der Banksitzt. Denn es ist oftmals eine Akutbetreuung der Spieler nötig.

Nunist einHandballer ja prädestiniert n für Schulterverletzungen.Haben Sieauch mit anderenSportartenzutun?

WirbetreueninLeipzig auchdie RugbySpieler. Unddakann ichIhnenversichern, beidem Sportist mehr als das Schultergelenk in Gefahr.EskommenaberauchBasketballerund Sportleranderer Sportartenzu mir,nicht nuraus Leipzig,sondernüberregional. Es hat sichinzwischenherumgesprochen,dass wirauf dem Gebietder Gelenkverletzungeneine gewisse Expertise haben

Kommt da auchmal die Schwester aus n derKlinik Aund derMitarbeiteraus dem BereichBzuIhnen, wenn beim Skifahren oder Klettern wasdanebenging?

Durchaus. Zu mir sind schonviele aus dem Klinikum gekommenund haben sicheinenRat geholt. Gerade Marathonläufer und andereIntensivsportlersprechen michgernan, wenn es irgendwo zwickt.

Achwas, erzählenSie dochmal. Sind n da auchbekannteNamendabei?

Siewerden sicher verstehen, dass ich Ihnen das nicht verraten werde.

Schade, daswürde sicherviele interes- n sieren. Aber gut, nächsteFrage:Müssen die DHfK-SpielereigentlichzuIhnen kommen, wenn etwasweh tut, oder könnensie sichanden Arzt ihres Vertrauens wenden?

JederSpielerkann zu dem Spezialisten seinerWahlgehen,daist jederfrei. Doch als Mannschaftsarzt hat man einensehr engen Kontakt zuden Spielern.Bei jeder Kleinigkeit, erstrechtbei jeder größeren Verletzung,sind wirfür die Spielerda. Undwenndie Spielermerken, dass ihnen geholfen wird,der Schmerz tatsächlich nachlässt, die Bewegungseinschränkung vergeht, der Körperwieder topfit ist –da entstehtein Vertrauen, so dassdie Spieler ebendie Mannschaftsärztezuerstanspre-

chen.Aber: Dieses Vertrauenmuss man sicherarbeiten.

Welche Rollespielt es beider Betreuung n derSportler, dass Sieberuflichineinem Universitätsklinikum zu Hausesind?

Das spielt eine große Rolle. Denn wirhabenjadie Möglichkeiten desgesamten Klinikums zur Verfügung,umdem Spieler zu helfen.Wennein SpielerProbleme mit der Wirbelsäule hat–dakann ichmeinen Kollegen ProfessorHeyde ansprechen,der sitzt zwei Türen weiter,und der ist absoluterSpezialist für die Wirbelsäule. Oder wenn ein Spielereine Nasennebenhöhlenentzündung hat, greife ichzum Hörer und rufe in derHNO-Klinik an. Beiden jährlichen Eingangsuntersuchungen derSportlerspielt die Klinik für Kardiologieeine wichtige Rolle. Das Schöne ist, ichbin eingebunden in ein Klinikum mitunglaublichen Möglichkeiten.Ich schmore als Mannschaftsarzt nicht im eigenenSaft, sondernkann auf demkurzen Wege für die SportleroptimaleUntersuchungen und Behandlungen erreichen.Umesauf den Punkt zu bringen:Die Betreuung der DHfK-Sportlerist eine Teamleistung –genauso,wie Handballein Teamsportist… und die Handballerder 1. Liga wer- n denvon einemKlinikum der1.Ligabetreut. Siewerdennochzum MarketingExperten

LästernSie nicht. EinSpitzenverein entsteht nurdadurch,dass er Bestleistungen erreicht Genau das wollen wirals Klinikum auch. Das UKL will Spitzeinder Medizin sein, so wiedie DHfK SpitzeimHandballsein will Für beides ist Zusammenwirken nötig,Egomanieist da fehl amPlatze. DieSportler nennendas Teamwork.Wir Medizinernennendas interdisziplinäreZusammenarbeit. Aber im Prinzip ist es das Gleiche: Manmuss zusammenarbeiten,sichden Ball zuspielen, die Vorzügejedes Einzelnenzur Geltung bringen,auchmal nurals Zuspieleragieren und nicht als Torwerfer,dem anderen den Erfolg gönnen, den anderen aber auchmal in die Pflicht nehmen. So ist Handball, so ist Fußball, so ist Rugby, so ist Mannschaftssport, so ist ein gutesKlinikum.

DerMannschaftsarzt ist die eine Seite, n derTrainerdie andere.Wie kommenbeide Seiten miteinanderaus, wenn derEine an derGesundheit derSpieler,der Andere am Erfolgder Mannschaft gemessen wird?

Um es deutlichzusagen:Ich würde nie in Kauf nehmen, dass ein Spielergesundheitlichen Schaden nimmt,wennerangeschlagen ist und dennoch eingesetzt werden soll. Unddie Trainer, die ichbishererlebthabe, sind sehr verantwortungsvollmit der Gesundheit jedeseinzelnenSpielers umgegangen.Natürlichgibtesunterschiedliche Trainertypen,aberallehaben mit uns Mannschaftsärzten einegemeinsame Linie gefunden:Das Wohl jedesSpielers ist auch das Wohl desVereins.

Interview: UweNiemann

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AufeineTasse Kaffeezum Gespräch:Prof. Pierre Hepp leitet am UKL denBereich Arthroskopische undspezielle Gelenkchirurgie
Fo to :S te fan Straube Fo to :S CD Hf KL eip zig
undist regelmäßig beiden Spielender Bundesligahandballerdes SC DHfK Leipzigals Mannschaftsarzt am Spielfeldranddabei.

AUSBILdUnGS-TAGEBUcH n

Neue Erfahrungen,neueFreundschaften

An der Medizinischen Berufsfachschule laufen die Bewerbungen für den Schüleraustausch mit„Europa direkt“

An derMedizinischen Berufsfachschule n des Universitätsklinikums Leipzig (MBFS) lernen rund 750 junge Menschen einen Gesundheitsberuf.Sie haben sich für einen Berufmit guten Zukunftsaussichten entschieden, der hohe Ansprüche an die fachliche und soziale Kompetenz jedes Einzelnen stellt.Inder Reihe„Ausbildungstagebuch“ geben die Azubis und Lehrer verschiedener Fachrichtungen Einblickein die Berufsausbildung.

Heute: Bewerbung für einen Schüleraustausch.

Währendsichdie Schülerdes dritten Ausbildungsjahres im Prüfungsmodusbefinden,habendie deserstenund zweitengeradedie Möglichkeit, sichfür einenSchüleraustauschzu bewerben,der gemeinsam mit„Europa direkt“ organisiert wird.Dieserverläuft in drei Etappen. Wirwerden als erstes Gastgeberland im Frühjahr die Studentenaus Litauenund Frankreich begrüßen, im Herbst startenwir nach Frankreichund im Frühjahr 2020 lernen wirLitauen mit Land und Leuten, Kultur und Traditionen und natürlichdie Struktur desGesundheitswesens kennen.

Alsich beieinemKlassensprechertreffen im Januar vondem Austauschprogramm „Europa direkt“ und derdamit verbundenen Möglichkeit, Einblicke außerhalb desTourismus sowohl in Frankreichs Kultur als auchindie von Litauenzuerlangen,erfahren habe, war ich sofortsehr interessiert und begeistert. Seit jeherversucheich jede Möglichkeit, die sichmir bietet,zunutzen, um Einblicke in andere Länder und Mentalitäten zu erlangen, weshalb ichauchwährendmeinerSchulzeit bereits die Möglichkeit hatte, selbst Teil eines Schüleraustausches mit Spanienund den Niederlanden zu sein. WährenddieserZeithabe ichgelernt,wie wichtigund was für eine Bereicherung es ist, Menschen mit anderen kul-

turellenHintergründen kennenzulernen–gerade in Bezug auf die Verständigungder einzelnenLänder innerhalb Europas und weltweit (und das nicht nursprachlichgesehen),miteinander in Austauschzusein und den Dialogzusuchen, um so gegenseitig voneinander lernen zu könnenund in gewisser Weise seinenTeildazu beitragen zu können, Rassismus abzubauen Hinsichtlichmeines zukünftigen Berufesder Kinderkrankenschwester finde ichnatürlich die Kombination, nicht nuretwasüberandere Mentalitäten,Traditionenund Weltbilder zu erfahren,sondern über einenAustauschauch die Möglichkeit zu haben,die unterschiedlichen Gesundheitssystemeund Ausbildungsstätten kennenzulernen, äußerstspannend. In meinemerstenpraktischenEinsatz durfte ichbereitserfahren,wie vieleunterschiedlichePatienten mit unterschiedlicherHerkunft es gibt und wiewichtig esist, ein gewisses Hintergrundwissenund Kulturverständnis

mitzubringen, um sichsoauf die individuellenWünsche der Patienteneinzulassenund im Umgang mit ihnenihreunterschiedlichen Ressourcenund Hintergründezufördern. Seit ich2016 für ein Jahr nachTansaniagegangen bin, um dortim Rahmeneines FreiwilligenSozialenJahres zu arbeiten,haben sichmeine Erfahrungen aus denSchüleraustauschenbestätigt. Ichdurftewährendmeiner Zeit in Tansania lernen,welch großes Geschenk Gastfreundschaft ist und weiß daher, wieschwierig es sein kann, nurauf sichallein gestellt zu sein und sichineinem anderen Land, insbesondereineinemanderen Gesundheitssystem,zurechtfinden zu müssen Mich interessiert sehr,wie in anderen Ländern und Kulturen dieseSysteme funktionieren, sichunterscheiden und welche Rolledie Pflege dort einnimmt. Sicher hilft diese Erfahrung auchdabei, einumfassenderes Selbstbild in Hinblickauf den ausgeübtenBeruf auszuprägen

Ichwürde michsehr freuen,Teileines solchen Austauschprogrammes zu sein und erhoffe mir eine Bereicherung in Form neuerErfahrungen,Ansichten und vielleicht auchneuer Freundschaften vondiesem Projekt.

…Denn„eine Entdeckungsreise besteht nicht darin, nach neuenLandschaften zu suchen, sondernneueAugen zu bekommen“ (MarcelProust)

BonnyKrause, Auszubildende derGesundheitsund Kinderkrankenpflege

Ausbildungen an der Medizinischen Berufsfachschule

Derzeit könnensichInteressenten für folgende Ausbildungsgängebewerben:

Gesundheits- und Krankenpflege

Bewerbungsfrist: 30. April2019

Gesundheits- und Kinderkrankenpflege

Bewerbungsfrist: 30. April2019

Physiotherapie

Bewerbungsfrist: 31. Mai2019

Medizinisch-Technische Laborassistenz

Bewerbungsfrist: 31. Mai2019

Medizinisch-Technische Radiologieassistenz

Bewerbungsfrist: 31. Mai2019

Diätassistenz

Bewerbungsfrist: 31. Mai2019

Mehr Informationenunter www.uniklinikum-leipzig.de/ einrichtungen/mbfs

„Reisebilder“inder Semmelweisstraße

Neue Ausstellung in der Psychiatrischen Institutsambulanz

Miteiner Vernissage begann im n Januar in der Psychiatrischen Instituts- ambulanz des Universitätsklinikums Leipzig eine Ausstellung mit dem Titel„Reisebilder“des gebürtigen Weißenfelsers GerhardWerner Gezeigt werden 38 Buntstiftzeichnungen aus den Jahren 2012 bis 2017.

In ihrer Eröffnungsredebegrüßtedie Leiterin derPsychiatrischen Institutsambulanz desUniversitätsklinikums Leipzig,Priv.-Doz.Dr. med. Christine Rummel-Kluge, alle Gästeherzlichund sprach über die Freude an denZeichnungen,welchebereits seit Dezember 2018 die Flureder Ambulanz schmücken.Sie betonte dentherapeutischen Stellenwertdes Zeichnens in derErgotherapie beiSünne Pettersenund Lucas Dress: Nach langjährigerkreativer Pause fing der heute92-jährigeGerhardWerner2012 in der Ambulanz wieder mit dem Zeichnenan, das er in italienischer

Kriegsgefangenschaft 1945 bis1947 begonnenhatte. Rummel-Kluge unterstrich dieKreativität desMannes, der im

hohenAlter die Kunst erneut für sich entdeckt hat. DerKurator Klaus-Peter John ergänztedie Einführung mit Ge-

danken über Kunst im Allgemeinen. Die reine materielleIdeesei nurein Teil von Kunst, dennvielenMenschenhelfe sie auchdabei, ihreSeelewieder in Gang zu bringen –so derOrganisator derregelmäßigstattfindendenkulturellen Veranstaltungen am Universitätsklinikum.Die Galerie in den Räumender PsychiatrischenInstitutsambulanz derKlinik und Poliklinikfür Psychiatrieund Psychotherapie umfasst 38 Ausstellungsstücke desKünstlers aus den Schaffensjahren von2012 bis2017.

Für die musikalische Umrahmung der Vernissagewar der PianistNickSchöbe eingeladen, derinden Fluren derAmbulanz für eine entspannte Atmosphäre sorgte. Deraußergewöhnliche Lebenswegund die ausdrucksvollenBilder GerhardWerners wurdenvon allenGästen mit Staunengewürdigt. DieAusstellung „Reisebilder“ist noch biszum 26. April 2019 in denRäumender Psychiatrischen Institutsambulanz in der Semmelweisstraße 10, Haus 13 zu sehen. SO

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Der92-jährigeGerhard Werner voreiner seiner Zeichnungen.
Foto:Oliver Schöbe
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Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

28. Februar

Informationsveranstaltung zum Tagder seltenen Erkrankungen

Das universitäre Zentrum für Seltene Erkrankungen Leipzig möchte mit der Informationsveranstaltung die Wahrnehmbarkeit von Menschen mit seltenen Erkrankungen verbessern und über verschiedene Erkrankungen informieren. Es besteht die Möglichkeit, mit spezialisierten Zentren und Selbsthilfegruppen ins Gespräch zu kommen und Informationen auszutauschen, um langfristig die Versorgung der betroffenen Menschen zu verbessern. Im Zentrum der Veranstaltung stehen Vorträge zu den Erkrankungen Neurofibromatose Typ Iund Tuberöse Sklerose.

10 –14Uhr, Hörsaal und Mall Liebigstr. 20, Haus 4

6. März

3. Patiententag für Kehlkopfoperierte

Neben der Qualitätssicherung in der Krebstherapie und physiotherapeutischen Schwerpunkten nach Kehlkopfoperationen wird beim diesjährigen Patiententag für Kehlkopfoperierte das viel diskutierte Thema der Wasser-

therapie nach einer Laryngektomie behandelt. Neben dem Programm gibt es die Möglichkeit zu vielfältigem Austausch –miteinander, mit Ärzten und Therapeuten, mit Vertretern der Selbsthilfearbeit und mit Hilfsmittelversorgern, die mit Informationsständen vertreten sein werden.

14 –17Uhr,Hörsaal Liebigstraße 14, Haus 1

23. März

Tagder offenenTür in der MBFS

Die Medizinische Berufsfachschule öffnet für alle Interessenten, Eltern und Schüler ihre Türen, um mit neugierigem Blick die Schulräume und Fachkabinette zu erkunden. Die Fachbereichsleiter, Lehrer und Azubis stehen für Fragen zu Ausbildungsinhalten und Bewerbungsvoraussetzun-

gen bereit. Darüber hinaus werden Führungen durch das Wohnheim angeboten. 9–13Uhr,Ritterstr.9 –11, Leipzig-Gohlis

Laufende Ausstellungen

Satirische Zeichnungen

Der gebürtige Leipziger Karikaturist Werner David alias l.viss stellt in der Urologie-Ambulanz einige seiner besten satirischen Zeichnungen aus. Neben seiner Tätigkeit als Zeichner war er Drucker und Gewerkschaftssekretär. 1977 veröffentlichte er seine erste Karikatur.

Viele seiner Zeichnungen wurden bereits in Leipzig und Umgebung sowie im Ausland ausgestellt. Einen ersten Preis und einen Spezialpreis gewann er 1982 bzw. 1989 in Skopje. Die Ausstellung ist bis 8. März zu sehen. Wartebereichder Urologie-Ambulanz

Liebigstraße 20, Haus 4

Hasenund NasenimWartezimmer

In den Räumen der Kinderradiologie (Haus 6) gibt es für Klein und Groß wieder einiges zu entdecken. Der Künstler Gabriel Machemer hat aus seiner Sammlung von abertausenden Hasenzeichnungen die schönsten ausgesucht. Neben den schönsten Hasen sind außerdem Portraits von Kindern ausgestellt, die er innerhalb eines Projekts zum Thema Waisenkinder für die Franckeschen Stifungen im Jahr 2013 gezeichnet hat.

Machemer arbeitet vorwiegend mit Feder und Tusche, da sich die Brillanz und die tiefe Schwärze stark von anderen Zeichenmedien unterscheiden und er den starken Kontrast schätzt. Meistens entstehen die Zeichnungen in Intervallen und dann zu mehreren hundert auf einmal. In seinem selbstvergessenen Zeichenmodus kann er manchmal Tage zubringen. DieAusstellung ist bis30. April zu sehen.

Räume derKinderradiologie

Liebigstraße 20a, Haus 6

Beiwiederkehrenden Heißhungeranfällen hilft am besten Psychotherapie

Neue Meta-Analyse gibt Handlungsempfehlung für Therapie der Binge-Eating-Störung

Eine neue Studie vonLeipziger Wis- n senschaftlern bescheinigt der Psychotherapie die größten und langanhaltendsten Effektebei der Behandlung einer Binge-Eating-Störung.Gewichtsreduktions-, pharmakologische und Selbsthilfe-Behandlung schnitten schlechterab. DieErgebnisse zur Effektivitätder verschiedenen Behandlungsformen wurden kürzlich im Journal of Consulting and Clinical Psychology veröffentlicht.

Menschenmit einer Binge-Eating-Störung leiden unterregelmäßig wiederkehrenden Essanfällen.Innerhalb kurzer Zeit,meist nurwenigen Stunden,nehmensie deutlich mehr Nahrung zu sichals normal und habendas Gefühl, die Kontrolleüberihr Essverhalten zu verlieren. Diese Essanfälle werden in der Regeldurch negative Stimmung ausgelöst. Häufig geht die Erkrankung einhermit einemgeringen Selbstwert,anderen psychischenStörungen wieDepressionsowiemit Adipositas (Fettleibigkeit). Für eine Behandlung der Binge-Eating-Störung kommenverschiedeneTherapieformenin Frage. Wieeffektiv dieverschiedenen Therapieformensind, haben Wissenschaftlerder Leip-

zigerUniversitätsmedizin um Prof.Dr. Anja Hilbertvom IFB AdipositasErkrankungen aktuell untersucht. In einergroßangelegtenMeta-Analyseverglichensie die Effekteverschiedener randomisiert-kontrollierter Studien.„Im vergangenen Jahrzehnthat sichdie Zahl der Studienzur Behandlung der Binge-EatingStörung fast verdoppelt. Unsere Studie fasst zusammenund bestätigt, verfeinertund er-

weitertfrühere Erkenntnisse aus umfassenden Meta-Analysen“, sagtAnjaHilbert, Professorinfür Verhaltensmedizin an der Universität Leipzig Psychotherapie, vorallem die Kognitive Verhaltenstherapie, erwies sichals hoch effektivinder Behandlung der Essanfälle. Die

mit Psychotherapie behandeltenPatienten hatten im Vergleichzuunbehandelten Kontrollgruppen eine zehnfacheWahrscheinlichkeit,zum Behandlungsendenicht mehr unter Essanfällenzuleiden.„Auch langfristigwaren die Therapieerfolgenachweisbar“, sagt Hilbert. Andere Therapieformen schnitten schlechterab. DieAdipositasverhaltenstherapie zur Gewichtsreduktionwar deutlichweniger effektiv in der Behandlung der Essanfälle. DiestrukturierteSelbsthilfe, beider BetroffeneArbeitsmaterialienund Informationenzur Binge-Eating-Störung erhalten,erzieltehingegen etwas schwächere Effekteals Psychotherapie im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen. Auch einePharmakotherapie, etwa mit Antidepressiva, erwies sichals weniger erfolgreich: Patienten, die pharmakotherapeutischbehandeltwordenwaren,hatten im Vergleich zu Placebo-Gruppen einezweifacherhöhte Wahrscheinlichkeit,nachBehandlungsende nicht mehr unter Essanfällenzuleiden. DieErgebnisse der Untersuchung sind von großerklinischerRelevanz. Siefanden bereits Eingang in die neue wissenschaftliche S3-Leitlinieder DeutschenGesellschaft für Essstörungen (DGESS) zur „Diagnostik und Therapie derEssstörungen“

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Kalender n
Bild: We rn er Da vid Fo to :S te fan Straube
Katarina Werneburg Fo to :S te fan Straube Fo to :d pa Prof.AnjaHilbert

EinDankeschön für die Bau- und Umzugsbeteiligten

Nach Abschluss des Umzugs in den Neubau Haus 7bedanktesich der Vorstand bei den Beteiligten mit einem festlichen Abend

Im September 2018 wurde der n Neubau Haus 7, das zuletzt größte Bauvorhaben am Universitätsklinikum Leipzig,fertigestellt und schrittweise bezogen. Nachdeminalle EtagenKlinikleben eingekehrtist und damit der größteKraftakt geschafft war, bedanktesich der Vorstand des UKL beiden am Bauund dem Umzug beilaufendem Betrieb Beteiligten mit einer„Danke-Feier“.

Dazu waren mehr als 100Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter eingeladen,beginnend beiden Projektverantwortlichenim BereichBau über dieTeams, die seitens der IT und derMaterialwirtschaft für die Ausstattung desneuen Zentrums sorgten, biszuden Kolleginnenund Kollegen aus der Krankenhaushygiene, die für jede neue Stationund Ambulanz die hygienische Unbedenklichkeit vorEinzug prüftenund natürlichden Umzugsbeauftragtender einzelnenKliniken und Einrichtungen SieallekamenamValentinstag abends einmal außerhalb derKlinikimOldtimermuseum „Da Capo“imLeipziger Westen zusammen,umabseits desAlltagsauf das Geleistetezurückzublicken

Im Oldtimermuseum „DaCapo“ fand dieDankeschön-Veranstaltung füralle UKL-Mitarbeiter statt,die beimBau vonHaus7 unddem Umzugindas neue Gebäude beteiligtwaren.

Absolventen der Humanmedizin feierlichverabschiedet

Am 1. Februar fanden sich vonden cir- n ca 300 Absolventendes HumanmedizinJahrgangs 85 Studierende im Großen Hörsaal des Studienzentrums der Medizinischen Fakultätein, um sich feierlich aus ihrem Studierendenleben verabschieden zu lassen.

Alle Absolventen sprachen zusammenmit Studiendekan Prof.Dr. Jürgen Meixensbergerdas ärztliche Gelöbnis. NebenProf. Dr.Jürgen Meixensbergerund dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof.Dr. ChristophJosten,verabschiedeten auchder Präsidentder LandesärztekammerSachsen, Erik Bodendieck,und Sanja

Vorwig vonder Fachschaft die Studierenden in das Berufsleben Alsbesonderer Höhepunkt erwies sichwieder die feierliche Verleihung desLehrpreises.Erwird jedesJahr auf Grundlageder Evaluationender Lehrveranstaltungen durchdie Studierenden vergeben. Dr.Thomas Goerlichvom Alumni-

und bereichsübergreifend zu feiern Prof. Wolfgang E. Fleig,Medizinischer Vorstand desUKL, würdigtenocheinmal die großartige Arbeit,die hinter einemsolchenNeubau und Umzug steht, und betonte,dass dies nurals Teamleistung über alle Berufsgruppen- und sonstigen Grenzenhinwegmöglichsei.MatthiasMüller, Leiter desBereichsPlanung und technische Gebäudeverwaltung,bedanktesichebenfallsund gabeinenkurzenAusblickauf das Kommendemit den Worten:„Dann also schonmal –bis zur nächsten Danke-Veranstaltung.“ Begleitet wurde der Abendvon einer Darbietung des„Circus of Science“,bei derdie Naturwissenschaften insgesamt und auchdie Medizin mal unter einem anderen,vergnüglichenAspekt betrachtetwurden. Dieüberraschende Sichtauf die in einemUniversitätsklinikumallgegenwärtige Welt der Forschungsorgtefür gute Stimmung und die eine oder andere amüsanteErkenntnis. DiewichtigsteErfahrung desAbendsaberwar:Wir haben etwas Großes zusammengeschafftund werden sicherauchden nächsten Neubau, der am UKL zweifellos anstehen wird,gemeinsam meistern Helena Reinhardt

Verein und Prof.Meixensbergerübergaben die Urkunden an Dr.MartinNeef(Preis fürseine Lehrveranstaltungen im klinischenStudienabschnitt), Dr.IvanMilenkovic (Preis für seine Lehrveranstaltungen im vorklinischenStudienabschnitt) und Prof.Dr. Ulrich Laufs(Lehrpreis „Aufsteiger desJahres“). MF

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Foto:StefanStraube DieAbsolventen derHumanmedizinwurdenfeierlich verabschiedet. Foto:Universität Leipzig

Universität Leipzig bringt Sport-Know-how nach Benin, Tansania und Mexiko

Pathfinder-Projektedes InternationalenTrainerkurses: RB-SpielerYussuf Poulsen übernimmtSchirmherrschaftinTansania

Der Internationale Trainerkurs (ITK) n der UniversitätLeipzig bietet im Februar 2019 drei Trainerfortbildungen in Benin, Tansania und Mexikoan. Diese „ITK Pathfinder Projekte“ sollen Trainer und Sportlehrer vorOrt unterstützenund zugleich auf die weltweit einmalige Intensivweiterbildung an der Sportwissenschaftlichen Fakultätin Leipzig aufmerksam machen. Dieaktuellen Projekteinden Sportarten Handball,Fußball und Leichtathletik können durch das Engagementerfolgreicher ITK-Absolventenund die Zusammenarbeit mit deutschen sowie internationalen Sportorganisationen und -ministerien umgesetzt werden. DerInternationale Trainerkurshat das Anliegen, Hilfezur Selbsthilfefür TrainerinEntwicklungs- und Schwellenländernzubietensowie die olympischen und paralympischenWerte zu verbreiten. So werden die Leipziger Absolventen in ihrer Rolleals Multiplikatoren dieser Wertegeschult und auchnachihrem Abschluss am ITK beim Aufbau von Sportstrukturen in ihren Heimatländern unterstützt. „Die Gründung unseres ITK-Alumni-Botschafterprojektes 2014 war hiereine wegweisendeInitiative, um die internationale Strahlkraft der Leipziger Sportwissenschaft und desInternationalenTrainerkurses in der Welt zu erhöhen. Mitden Projekten im Februar zeigt sich, dass diese Initiativeimfünften Jahr ihres Bestehens und unsere intensive Alumni-Arbeitbereits große Früchte tragen“, sagt DanielEckert-Lindhammer, Verantwortlicherfür die internationalen Beziehungen der Sportwissenschaftlichen Fakultät.

So entstand das „ITK Pathfinder Projekt“ in Tansania durchdas Engagementvon

TuntufyeMwambusi, der einAbsolvent desITK 2017 ist. SiebenTagelang werden in Dar es Salaam biszu40Fußballtrainer vonExpertendes SächsischenFußballverbandes weitergebildet.Schirmherr ist RBLeipzig-SpielerYussuf Poulsen. „Wir freuen uns sehr,dass wirmit Yussuf Poulsen und dem SächsischenFußballverband die stärksten Partnerfür eine erfolgreiche Umsetzung desProjektes und seine nachhaltigeWirkung gewinnenkonnten“, betont Eckert-Lindhammer.

AufInitiativedes ITK-Alumnus Aldo RigisGnonlonfoun werden die Teilnehmerder zweiwöchigen Weiterbildung in

Porto-Novo(Benin) zur Persönlichkeitsentwicklung im Handballsowie methodischund fachlichinBewegungserziehung,Projektmanagementund Sportorganisationgeschult. ITK-Handball- und Nachwuchsexperte DanielAndrä führtdieses Projekt in Kooperation mit der universitären Einrichtung für die Ausbildung vonSportlehrernINJEPS, dem Sportverein„Association Sportive OmnisportModèle“ und dem NationalenHandballverband Benins durch.

In Mexiko findet das „ITK Pathfinder Projekt“ in enger Zusammenarbeit mit

NeuerAnsatz zum Sortieren vonTröpfchen in Mikrochips

Technologie könnte Entwicklung maßgeschneiderterMedikamente beflügeln

Chemiker der UniversitätLeipzig ha- n beneinen neuen Ansatz zum Sortieren einzelnerTröpfchen gefunden, die durch haarfeine Kanäle eines Mikrochips sausen. Dies gelingt,indem die Tröpfchen mit extrem kurzenLaserschüssen bestrahlt werden. Dann wirdgemessen, wie lange die einzelnen Antwortblitze dauern. Diese Technologie könnte die Entwicklung maßgeschneiderterMedikamente beflügeln. DieChemiker um Prof. Dr.DetlevBelder und SadatHasan haben ihreneuen Erkenntnisse kürzlich in dem renommiertenFachjournal „Lab on aChip“ veröffentlicht.

DieForscherder Universität Leipzig entwickeltenein automatisierbares Verfahren für den Mikrokosmos: MiteinemChip-System

gelingt die Auslese winziger Tröpfchen,die mit bloßemAugenicht unterscheidbar sind. Bewegte TröpfchenineinemMikrokanal werden dazu mit einemKurzpulslaserbeschossen, so dass Substanzen, die in der Tropfenflüssigkeit gelöst sind, mit einemebenfalls sehr kurzen Aufleuchten antworten.„Im Gegensatz zu bisherbekannten Verfahren wird jetzt aber nicht nurregistriert, wiehell

dieses ausgesandte Fluoreszenzlicht ist, sondern wieschnell es abklingt. Hierfür wird die Ankunftszeit einzelnerPhotonen gemessen und auf su mm ie rt Das nennt sich dann Zählenzeitkorrelierter Einze lp hot on en Diese Prozesse finden im NanobisPicosekunden-Bereichstatt, also etwa eine Milliarde Malschneller als ein Lidschlag“,erklärtBelder.Mit demerhaltenen

dem 2017 gegründeten Alumniverein ITK Méxicostatt. AlsBesonderheit gibt es hierein Intensivseminar an zweiverschiedenen Ortendes Landes –Puebla und Veracruz. Insgesamt über 100 Sportlehrer und Trainerdes Landes werden im BereichKonditionund Schnelligkeitstraining weitergebildet. Dieses ITKPathfinder-Projekt ist das erste große Weiterbildungsvorhaben desITK-Alumnivereins in Mexiko. Kooperationspartnersind nebender DeutschenBotschaft in Mexiko-Stadt auchstaatliche SportinstituteinPuebla und Veracruz.

Susann Huster

Messwertwerden dieTropfeninhalteunterscheidbar und könnenüberintegrierte Elektroden in verschiedene Behältnisse gelenkt werden

„Solche Werkzeuge zumSortieren vonMikroobjekten, zum BeispieleinzelneZellen, sind vongroßerBedeutung in den Lebenswissenschaften und der Medizin“, sagt Hasan. EinwichtigesAnwendungsfeldist das SortiereneinzelnerZellenfür die Entwicklung maßgeschneiderterMedikamente, wie in der personalisierten Medizin. DieErforschung neuerWerkzeuge fürden chemischen Mikrokosmos stehtimFokus der vonder DeutschenForschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Forschergruppe„Integrated Chemical Microlaboratories“

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(In-Chem) an der Universität Leipzig. Susann Huster Laser- undelektrodenbasiertes Sortierenvon Mikrotröpfchen in einemChip. Grafik: Dr.Josef Heiland Daniel Eckert-Lindhammervom ITK (re.) konnte RB-StarYussufPoulsen alsSchirmherrfür Fußball-Programmegewinnen.
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Foto:Sebastian Evans
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Millionenförderung für Forschungsprojekt

zu Folgen vonVernachlässigung im Kindesalter

Wissenschaftler analysieren auswirkungen negativer Lebenserfahrungen in früher kindheit auf die gesundheit

Etwa eins vonzehn Kindern in den n westlichen Industrieländern ist von Misshandlung betroffen, belegen aktuelle Untersuchungen. Das kann weitreichende Folgen für die psychische und körperliche Entwicklung haben. Diese Faktoren untersuchen Forscher der UniversitätsmedizinLeipzig imVerbund in einer zweitenFörderperiode.

DenBescheid über mehrals 2,5Millionen Euro hatdas Bundesministeriumfür Bildung und Forschung an die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatikdes Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikums Leipzig und ihren Projektpartnernübermittelt. Das Projekt trägt eineninterdisziplinären Modellcharakter und führtExpertender Medizin, Mitarbeiter der Jugendhilfeund derJugendämter sowiepsychobiologische Grundlagenforscher zusammen. Wenn Kinder unternegativen, teilweise traumatisierenden Lebensbedingungen aufwachsen, leiden sie später häufig an psychischenoderkörperlichenLeidenwie Depressionenoder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.Dieses Wissenentstammt vorwiegendretrospektiven Studien,eswurden also krankeErwachsene nach ihren Erinnerungen an ihreKindheit befragt. Bislang gibt es kaum prospektiveLangzeitstudien, die ausgehend vonden aktuellen Lebensbedingungen die psychische und physische Gesundheit derKinder untersuchen

Diese Lücke schließt das Forschungsprojekt AMIS, kurz für „Analyzing pathways from childhood maltreatment to internalizing symptoms“,das seit 2012 läuft und nunineine zweiteFörderperiode startet.

„Wir freuen uns sehr,dass wirunsere Forschung mit unserenPartnernauchinden kommenden Jahren weiterführen können. Unsere bisherigen Forschungsergebnisse machen deutlich, wiewichtigneueUnterstützungsangebote für Elternund Kinder sind. Wirmüssendie Kinder schonganz früh erreichen, um späteregesundheitliche Folgen abmildernzukönnen“,sagt Prof Dr.Kai vonKlitzing,Professorfür Kinderund Jugendpsychiatrieander Universität Leipzig.Erleitetzusammenmit Dr.Lars Whitedas Forschungsprojekt. Im Verbund analysierensie gemeinsam mit dem Leipziger Jugendamt sowieWissenschaftlern der TechnischenUniversität München, der Medical School Hamburg sowieder Uni-

versität Siegen die Gesundheitsfolgen negativerLebenserfahrungen in der frühen Kindheit sowiederen psychotherapeutische Behandlung Seit 2012 hat der Forschungsverbund eine Kohortevon 800 Kindernund Jugendlichen aufgebaut, vondenen etwa die Hälfte Misshandlungserfahrungen gemacht hat. DerenEntwicklung kann nunfür vier weitere Jahrebisins Jugend- und frühe Erwachsenenalter begleitet werden.Inder erstenProjektphase zeigtesichzum Beispiel, dass vonMisshandlung betroffene Kinder in einerWettbewerbssituation übermäßig starkdie Kooperationmit Gleichaltrigen suchen und sichsoverletzlichmachen, vonihren Spielpartnernaus-

genutztzuwerden.Sie setzen sichalso selbst der Gefahr aus, immerwieder negative ErfahrungenimKontakt zu machen –einMechanismus, derwahrscheinlichzur langfristig erhöhten psychischenVerletzlichkeit beiträgt. Darüber hinaus konnte mittelsendokrinologischerHaaranalysen gezeigtwerden,dass die biologische Stressregulationvon Kindernmit und ohne Misshandlungserfahrungen sichbereits ab demAlter vonachtJahren deutlichvoneinander unterscheidet. DieForscherschlagen deshalb mit Nachdruckvor,mit Therapiemaßnahmenschon beijüngeren Kindernzubeginnen.

Ziel der neuenLängsschnittstudie ist es unter anderem,Wirkfaktoren zu identifizieren, die langfristig zu den krankmachenden Mechanismenbeitragen,aber auchsolche, die schützen und trotz widriger Umständezupositiven Entwicklungsergebnissenführen.„Nebendiesenmöglichen sozialenUnterstützungs- und Schutzfaktoren sollenebenso epigenetische Veränderungen analysiert werden,die durchdie Misshandlungserfahrungen ausgelöst werden.Darunter fallenbeispielsweise Veränderungen,die dazu führen, dass sichbestimmteRisiko-Gene an- oder abschalten“, sagt Dr.LarsWhite, wissenschaftlicherMitarbeiter und Verbundkoordinator in AMIS.

Ferner wurde ausgehend vonden bisherigenForschungsergebnisseninder ersten Phase desProjekts AMIS eine individualisierte, auf Kinder und ihreElternausgerichtete Psychotherapieformentwickelt, deren Wirksamkeit innerhalb der neuen Projektphase überprüft werden soll.

Katarina Werneburg

Bündnis „Leipzig liest weltoffen“ zeigt auf der Buchmesse Gesicht

bündnis„Leipzig liest weltoffen“ gegründet,umwährend der Leipziger buchmesse sichtbar für Demokratie einzustehen

AufInitiativedes Aktionsnetz- n werks„Leipzig nimmtPlatz“ hatsich in Leipzig das Bündnis „Leipzig liest weltoffen“ gegründet. Damitreagierendie Initiatoren, darunterVerlage gegen Rechts,Zeignerhaus e.V.,Studierendedes DLL, Sayitloud e.V. und Literatur statt Brandsätze/LauterLeise e.V.,auf die Präsenz von Verlagen, die auf der Leipziger Buchmesse (21. bis 24. März)„mit ihren Publikationen und Veranstaltungen Einstellungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie rechtsnationale,antidemokratische und antiliberale Tendenzen verbreiten“.

IrenaRudolph-Kokot vomAktionsnetzwerk „Leipzignimmt Platz“ sagt in einer Pressemitteilung: „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, mitder Leipziger Messe gemeinsam eine Möglichkeitzu finden,welcheder Leipziger Zivilgesellschaft eine aktive Teilnahme ermöglicht.“

Das Bündnis will sowohl auf der Buchmesse wieauchinder Stadt „aufunterschiedliche Artund Weise Präsenz zeigen“, sagt Raimund Grafe, Vorsitzender

desErich-Zeigner-Haus e.V., und „die Möglichkeit nutzen,einen kleinenTeil derbreiten LeipzigerZivilgesellschaft abzubilden“.

Anna Kaleri vomVerein Literatur statt Brandsätze/LauterLeise freutsichüberdie vielen unterschiedlichenAutorinnenund Autoren, „welche uns beider Umsetzung desVorhabensunterstützen“. Gerade im Jahr derLandtagswahlensei es wichtig, „die demokratischenGrundwerte, welche unsere Gesellschaft prägen und zusammenhalten,indie Öffentlichkeit zu tragen Dazu möchteunserBündnis beitragen“ Ihr Verein koordiniert Diskussionenim Sachbuchforum Halle5sowie Lesungen, Diskussionenund Workshops am Stand (Halle 2/Stand A304).

Im Dezemberhatten die Initiatoren einenoffenenBrief an Buchmessedirektor OliverZille adressiert.Der betonte in seinerAntwort das Selbstverständnis der Messe als „Plattformfür einenoffenen undrespektvollen Meinungsaustausch“.KlarPositionzubeziehen,wie das Bündnis „Leipzig liest weltoffen“ es jetzt fordert, ist ohnehin Teil der Buchmesse wieauchdes Festivals „Leipzig liest“.Nun werden die Kräftegebündelt. lvz

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EinForschungsprojektder UniversitätsmedizinLeipzig zu Folgen vonVernachlässigung im Kindesalterhat eine Millionenförderung desBundesministeriumsfür Bildung undForschung erhalten.
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80 Prozentweniger ImmobilieninLeipzig unter dem Hammer

Hohe Nachfrage,hohe Preise /Regelrechte„Bietergefechte“bei Terminen

Am Leipziger Amtsgerichtkommen n immer weniger Immobilienunterden

Hammer:BinneneinesJahrzehnts ging die Anzahl der Anträge auf Zwangsversteigerungen massiv zurück. Auslöser für Verfahren sindaberzunehmend Streitigkeiten zwischen Erbenund Geschiedenen.

Rekordtief beim zwangsweisenVerkauf vonEigentumswohnungen, Häusernund Co.: BinneneinesJahrzehnts ging die Anzahlvon Anträgen auf Zwangsversteigerungenam

AmtsgerichtLeipzig(AGL) um rund 80 Prozent zurück. Siesanksukzessive von2423 Anträgen (2008) auf 451 (2018).

Hintergrund dafürist lautMathiasWinderlich die zuletzt gutewirtschaftliche Lage, sodass Kreditnehmer „den Schuldendienst auchbegleichen“ könnten, meint der zuständigeAbteilungsleiter am AGL, das fürzuversteigernde Objekte aus Leipzigund den Landkreisen Nordsachsen und Leipzig zuständig ist.Wobei dabeidie „aktuell niedrigenZinsen“eine entscheidende Rollespielen dürften,fügtRechtspflegerRonaldNaumann,Gruppenleiter am AGL, hinzu.

Außerdem könnten Schuldner aufgrundder hohen Immobilien-Nachfrage geradeineinem Ballungszentrumwie Leipzigweitaus günstigere Erlöse erzielen, wenn sie die Immobilienbeziehungsweise Grundstücke selbst aufdem freienMarkt veräußerten, stattdie Justiz in Anspruch zu nehmen, meint Winderlich. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Preise massivgestiegen.Lag der Verkehrswertbei sanierten EigentumswohnungeninLeipzig vor zehn Jahren noch bei855 Euro je Quadratmeter, so betrugervoriges Jahr bereits 1212Euro.

Nach Angaben desAmtsgerichteskonnten bei Zwangsversteigerungenvor zehn Jahren allerdings nurgut 65 ProzentErlös erzielt werden (560EurojeQuadratmeter).2018 waren es hingegenetwa 117 Prozent. Dasentspricht mehr als1400 Euro je Quadratmeter.Und Prognosenzufolge werden die Preise weiter anziehen. So stiegnachGerichtsangaben eine nicht sanierteImmobilieimNeuseenlandbinnen fünfJahren im Wert massivan– von250000 auf 600000 Euro.Nachdem Euro-Crash vor einemJahrzehnt galten Immobilien überhaupt, das sogenannteBetongold, als krisensichere Geldanlage.

So wurden auchdie Versteigerungstermine im

Lauf der Jahreimmer besserbesucht,weiß RechtspflegerNaumann, der nunmehr voneinemregelrechten„Bietergefecht“ spricht. Inzwischensei es sogarüblich, das Einstiegsgebot erstgar nicht unter 100 Prozent desVerkehrswertes anzusetzen Obwohl es wenigerVerfahren gibt,ist das Interesse an den im Internet einsehbaren Daten 2018 im Vergleichzum Vorjahrum44Prozent angestiegen, so Winderlich. Wieberichtet,sind die Verkehrswertgutachtenüberdie Lageund den Zustand einerImmobilie, diezwangsversteigertwerdensoll, seitein paarJahren online einsehbar.

Schließlich fanden 2018 in 71,4 Prozentder

So geht es mit dem Markt am Leipziger Sportforum weiter

Fälle die Objektegleichbeim erstenBietertermin am Gerichteinen Käufer; 2008 war das nurinknapp 50 Prozent der Fälleso. Insgesamt kamenlauteinem Rückblickdes Amtsgerichts vorallem Eigentumswohnungen (58 Prozent) unter den Hammer,gefolgt vonMehrfamilienhäusern(17 Prozent) sowieEinfamilien- und Doppelhäusern (14Prozent).Ingeringerem Maße handelteessichumGewerbe,Bauland und Landwirtschaft

Im Zehn-Jahres-Vergleichstellte sichzudem heraus:Waren zunächst fast ausschließlich nicht mehr zurückgezahlteKrediteder Auslöser fürZwangsversteigerungen(sogenannte Forderungsversteigerungen), so sindinzwischen zu immerhin 30 Prozent Immobilien-Streitigkeiten zwischen Erben oder Geschiedenender Hintergrund. „Diese Teilungsversteigerungen sind ein großes Tätigkeitsfeld geworden“, sagt Naumann. So hatten beispielsweise zerstritteneErben ein größeresObjekt im Umland, dessen Verkehrswert 2014bei 500000 Euro lag,vom Gericht zwangsversteigern lassenwollen, den Antragin der Hoffnung auf Einigungwiederzurückgenommen, 2016abererneutgestellt. Das laut Gutachtendann bereits eine MillionEuroteure Objektkam tatsächlichunter den Hammer. Danach konntensichdie Erbenjedochnicht über ihre Anteile am Erlös einigen. „Wir versilbern das Ganze.Aberwir verteilen nicht anhandder Erbquote.Esgibt einen Verteilungstermin. Lässt eine Partei den Termin platzen,endet unserVerfahren“, so Naumann. Unddas Geld lande– wieauchimkonkreten Fall –bei der Hinterlegungsstelle desAGL. „Häufig kommt es dann zu einerZivilklage“, weiß der Rechtspfleger.

Saskia Kreuz

Ab Anfang März können die Leipziger wieder Obst,Gemüse und Käse auf dem Verbrauchermarkt kaufen

Gute Nachricht für alle Leipziger Markt- n gänger:Anfang März wirdder Verbrauchermarkt am Sportforum fortgesetzt –mitneuem Konzept.Neben denStänden der Lebensmittelhändler finde sich zukünftigauchein Trödelmarkt,sagte der neue Betreiber AndréHansen.

„Trotzdem bleibt erstmal alles,wie es war“,versprichter. Obst, Gemüse, Käse &Co. würden weiterhin feilgeboten.Etwa 90 Prozentder Händlerdes früherenVerbrauchermarkts seien mit vonder Partie.Zusätzlich könnten ab 2. März auchprivateVerkäuferauf einerseparatenFlächetrödeln.

Hansen, der bisher MärkteinHessenund Berlin organisiert, habeaus den Medien vomAusscheiden des früheren Betreibers Matthias Seiferterfahren.Anschließend bewarbersichbei der Arena-Betreibergesellschaft ZSL, derdie Fläche vorder RedBullArena gehört,und bekamden Zuschlag.„Wirhaben einenVertrag für zehn Jahreunterschrieben“, so Hansen. Interesse an der Region habe er auch, weil er nach

der Wendeschon einmalMärkteinLeipzig und Hallebetrieben hatte.Nacheiner Änderungder Sonn- und Feiertagsgesetzezog er damals allerdingsmit seinem Marktindie Hauptstadt. Auch der Verbrauchermarkt an der Jahnallee hat eine lange Tradition, es gibt ihnbereitsseit

1990. Im Dezember vergangenenJahres teilte der langjährige Betreiber Seifertjedochmit, der Marktkönne wegen Bauarbeiten vorerstnicht stattfinden. Vorallem die Händler waren verunsichert, sammeltenUnterschriftenfür den Erhalt des Marktes.

Schließlich wurde einneuerBetreiber gesucht –und mit Hansen gefunden.Zukünftigsollen der Wochen- undder Trödelmarkt immer samstagszwischen8und 15 Uhrstattfinden –außer RB Leipzig hat ein HeimspielimStadion JosephineHeinze

LIEBIGSTRASSE AKTUELL |
Fo to :A ndr éK em pner Fo to :A ndr éK emp ner SEITE 13
Hohe Preise,hoheNachfrage undein finanziellesUmfeld,das Vieles regelt:LeipzigsImmobilienmarkt nimmtdie zwangsweisen Verkäufevon Wohn-oderGewerbeeinheiten lockerauf

Viel

gutesHDL-Cholesterin

machtvielschlechtesLDL nicht wett

Prof.Dr. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am UKL, rät zu gesunder Ernährung und viel Bewegung

„Cholesterin ist ein Naturstoff und n deshalb erst einmal nichtgut oder schlecht. Es wirdimKörpergebraucht als wichtiger Bestandteil der Zellwände und als Baustein beider Herstellung verschiedener Hormone“,erklärt

Prof.Dr. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig.„Das Cholesterin im Blut aber verursacht auf Dauer die Verkalkung vonGefäßen, also Arteriosklerose –und damit wirdesgefährlich.“

Wieder Leipziger Kardiologe erläutert,ist Cholesterin in wässrigerUmgebung nicht in der Lage zu schwimmen. „Das istwie mit der Butter am Messer, die man mit Wasser auch nicht gleichabbekommt“,soProf. Laufs. „Mit einem Spritzer Spülmittelgehtesganz einfach UnserKörperhat eine eigeneLösung für das Problem: Das Cholesterin wird,damit es durchdie Blutbahnentransportiertwerden kann, in kleinen Partikelnmit Eiweiß verpackt. Dann schwimmt es ganz gut. Undweil es im GrundezweiVerpackungengibt, sprechen wirMediziner vonLDL-und HDL-CholesterinimBlut.LDL sinddie nicht so fest zusammengepressten Cholesterin-Pakete, HDL sind die sehr verdichteten Pakete.“

DieLDL-Paketehaben nundie unangenehme Eigenschaft,das Cholesterin in dieGefäßwand

abzugeben– was zur Arteriosklerose führt. Deshalbschauen Ärzte besonders auf die LDLWerteimBlut. Sind die HDL-Werte hoch,bedeutet das nichts Schlimmes –aberauchnichts Gutes, betontProf. Laufs. Einhoher HDL-Wert macheeinenhohenLDL-Wertnicht wett.

„Als interventionelle Kardiologenkommen wir erstzum Einsatz,wennbeim Patientendie Gefäße krank und womöglich verstopftsind“,so Prof.Laufs. „Dannwenden wirnatürlich alle Methoden an, um die Durchblutungwiederherzustellen.Eswäreaberbesser,wenneserst

garnicht zur Arteriosklerose kommt. Deshalb muss unser Ziel sein, vorbeugend einenhohen Wert vonLDL-Cholesterinzusenken.“ Beieinem Patienten, dersichnur aus der Fritteuse ernährtund seine Freizeit vorm Fernseherverbringt, würden eine Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung die LDL-Werte drastischsenken. Eine gesundeErnährung ist wichtigfür die Gesamtgesundheit, ebenso Bewegung und Aktivität. Undbei Vorliegenvon Diabetes mellitus gehörten diese Punktezu den Grundlagendes weiteren Lebens.

Wenn aber der Patient sich gesund ernähre undgut bewege, alsoselbstgekochtes Essen genieße,indem die FarbeGrün vorkomme, und die Kalorienzufuhr mit dem Kalorienverbrauchübereinstimme, dann sei die Möglichkeit zur weiteren Senkung desLDLWertes durchErnährungsumstellung beschränkt. „Dann muss und kanndem Menschengeholfenwerden–mitwirkungsvollen, verträglichen und seit Jahren bewährten Medikamenten“, so Prof.Laufs UweNiemann

Malerei in der Universitätszahnmedizin

Die neue Ausstellung vonder Künstlerin Marlet Heckhoff in den Räumen der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie entführtdie Betrachterinfuturistische Tiefen. Die Bilder zeigen ein Spiel mit Formen, Farben und Dimensionen, die durch verschiedene Maltechniken hervorgehoben werden. Die 1983 in Duisburggeborene Heckhoff schafft es,mit ihren Bildern das Exakteder Formen mit flexiblen Elementenzuverbinden. Neben einer Ausbildung zur Tischlerin absolvierte Heckhoff ein Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.IhreBilder sind in der Sammlung der Sparkasse Leipzig,der EnterArt Foundation Berlin, der Pilotenküche Leipzig sowie in privatenSammlungen vertreten. 2015 warMarlet Heckhoff Projektleiterin des jährlichen Kunstfestivals„Lindenow“ in Leipzig.Die Vernissage zu dieser Ausstellungfindet am 25. Februar um 18 Uhr statt hu

„Tiefe“ –Malerei vonMarlet Heckhoff.Ebene 1der Universitätszahnmedizin, Liebigstraße 12 (Haus 1). Die Ausstellung ist bis 30. Aprilzu sehen.

LIEBIGSTRASSE AKTUELL | SEITE 14
Fo to :S te fan Straube
Fo to s: St efan Straube /d pa Prof.UlrichLaufs

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und Zentren Zentrale
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