Liebigstraße aktuell - Das Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Leipzig | Ausgabe 06/2019

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Am UKL befindet sich der einsatzstärkste Notarzt-Stützpunkt Leipzigs

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Nachwuchs
Straube Engagiert gegen Depression Prof.Ulrich Hegerlverlässt nach 13 Jahren das UKL seite 6 DasGesunDheitsmaGazin Des universitätsklinikums leipziG 06 /2019 |25.04.2019
NeuamUKL Prof.Hendrik Bläker leitet desInstitutfür Pathologie seite 3 gesucht Freie Ausbildungsplätzeander MedizinischenBerufsfachschule seite 2
UnterwegsmitNotärztin Dr.DianaBecker-Rux

Der Augenblick n Jetzt bewerben!

An der MedizinischenBerufsfachschule desUniversitätsklinikums Leipzig sind noch Ausbildungsplätzefrei. WirsuchenBewerberinnenund Bewerber für die FachrichtungenDiätassistenz, Physiotherapie, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz (MTLA) sowieMedizinisch-technische Radiologieassistenz(MTRA). DieAusbildung ist schulgeldfrei und berechtigt zum Erhalt vonSchüler-Bafög

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Erster Kurs zur Weiterbildung „Notfallpflege“

Großes Interesse an neuem Angebot des UKL –30Pflegekräftehaben Prüfung bestanden

liebigstraße aktuell Das gesundheitsmagazin des universitätsklinikums leipzig

Herausgeber:

UniversitätsklinikumLeipzig

DerVorstand

Liebigstraße 18 04103 Leipzig

Telefon: (0341)97109

Telefax: (0341)9715909

E-Mail:redaktion@uniklinik-leipzig.de

Redaktion:

Helena Reinhardt(v.i.S.d.P.), Ines Christ (Unternehmenskommunikation UKL).

Frank Schmiedel(ProjektleiterLVZ). UniversitätsklinikumLeipzig, 14. Jahrgang

In Kooperation mit der Redaktionder LEIPZIGER VoLKSZEITUnG.

Druck:

Leipziger Verlags-und DruckereigesellschaftmbH &Co. KG

Peterssteinweg19, 04107 Leipzig

Am universitätsklini- n kum leipzig haben die erstenTeilnehmerdie neue Fachweiterbildung „notfallpflege“ erfolgreich absolviert. 30 Pflegekräfte sowohl aus dem eigenen Haus,aus anderen leipziger kliniken, aber auch aus Hamburg, rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt nahmen teil und bestanden ihrePrüfung.

DerGemeinsame Bundesausschuss (G-BA) als höchstes Gremiumder gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesenhatte2018 festgeschrieben, dass verantwortliches Pflegepersonal in den Notaufnahmenüberdie Weiterbildung „Notfallpflege“ verfügen muss. Das UKLals anerkannteWeiterbildungsstätteunterstützt diese Maßnahme und bietet seinen Mitarbeiternsowie Fachkräften anderer Klinikendiese Weiterbildung seit diesemJahr an.

Prof.AndréGries, Leiter derZentralenNotfallaufnahme am UKL, begrüßt die Teilnehmerder erstenFachweiterbildung „Notfallpflege“amUKL.

Sämtliche Teilnehmerdes Premierenkurses verfügten über mindestenssiebenJahreBerufserfahrung in einerZentra-

lenNotaufnahme. Damit besteht die Möglichkeit, direkt zur Prüfung zugelassenzu werden:Der zweitägigeKurs

am UKL sollteals Repetitorium auf dieseAbschlussprüfung vorbereiten. Diese Ausnahmeregelung,die Endedes Jahres ausläuft, gilt ähnlich auchfür Fachkräftemit fünf Jahren Berufserfahrung,die ihrePrüfung nach einemdreiwöchigenKurs ablegen.Für alle anderen Pflegekräfteist eine zweijährige Weiterbildungszeit berufsbegleitenderforderlich.

Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der ZentralenNotfallaufnahme am UKL,ist zufrieden mit demgeglückten Start: „DieResonanz der Teilnehmer war sehrpositiv.Weiterbildungen sind immer gutund stärkendie Motivation.“ Besondersgefreut habeihn die Tatsache, dass zwischen Idee und Umsetzung der Kursreihe am UKL nurwenige Monatevergingen.Der zweite Ein-Tages-KursimSeptember sei ebenfalls bereits ausgebucht, so Prof. André Gries.

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Prof.Dr. Hendrik Bläker

leitet das Institutfür Pathologie

Experte für molekulareDiagnostik wechselt vonder Berliner Chariténach Leipzig

Anfang April hatProf. Dr.Hendrik n Bläker mitseiner Berufung auf den Lehrstuhl für allgemeine und spezielle Pathologie die Leitung des Instituts für Pathologie am UniversitätsklinikumLeipzig übernommen. Er folgt damit auf Prof.Christian Wittekind,der das Institut 23 Jahrelang leitete.

Prof.Hendrik Bläker wechseltevon der BerlinerCharité,woerseit2011eine Professur für Pathologie inne hatteund zuletzt als Mitglied eines dreiköpfigen Teams dasInstitutfür Pathologiekommissarisch geleitet hat, nach Leipzig. Vorden Jahren in derHauptstadt lagen auf demWeg des gebürtigenHamburgers unteranderem StationeninHeidelberg,woerden Facharzt ablegte und habilitierte, und zuvor ein Forschungsaufenthalt an der DukeUniversityinden USA.Dortwurde sein Interesse an der Diagnostik geweckt,was zu der Entscheidung für die Pathologie als dem künftigen Fachgebiet seiner Arbeit führte.

„Die Pathologieist für michdas reinste medizinische Fach“, erklärt Prof. Bläker „Hierkonzentrieren wiruns maximal darauf, wasdie Präparateunter dem Mikroskop über die vorliegende Erkrankung aussagen können.“ DerSchwerpunkt seinerklinischenund wissenschaftlichen Arbeit ist die molekularePathologie, in der Forschung sind es vorallem die gastrointestinalenTumore sowieTumore,die beivererbten Erkrankungenwie beispielsweise erblichemDarmkrebsentste-

hen. „Grundsätzlichbin ichaberfaktisch einAllrounder und interessiere michtatsächlichfür alle Facetten der Pathologie“, so Bläker.Ein großes Gewicht misst er dabeider traditionellen Diagnostik am Mikroskop zu. „Ohne dieseGenauigkeit funktioniert unsere Arbeit einfachnicht“, erklärtder 50-Jährige.MolekulareMethodenböten heutezudem die Chance, genauerhinzusehenund zum Beispielbei einem Lungenkrebszuerkennen, welcher Typmit welcherursächlichenZellveränderung vorliege.„Das hat ganz konkrete Folgen fürdie Wahl der geeignetenThe-

rapie, die ja heutesehrindividuellausfällt“,beschreibt der Pathologe Damit sind er und seine Kollegen auch indirekt an derBehandlung von Krebspatienten beteiligt, dennsie geben aufgrund ihrer Erkenntnisseüberdie Beschaffenheit desTumors konkrete Therapieempfehlungen. „Das ist ein sehr spannendes Feld, denndie Entwicklung hat enormanTempo gewonnen“,erzählt Bläker.„Ständig kommenneueMedikamentehinzu,mit ganz erstaunlichenErgebnissen,die den Patientenauchbei bis vorKurzemtödlichenTumoreninzwi-

schenoft einerheblich längeres Leben ermöglichen.“

Generell seidie klinischrelevante, diagnostische Arbeit der Pathologen zu 95 Prozentallerdings traditionell am Mikroskop verwurzelt. DieseBasisder Pathologiezuerhalten,ist eines vonBläkers Zielen. Um sichwirksam in diePatientenversorgungeinzubringen,sei diegute Zusammenarbeit mit den Fachdisziplinenentscheidend. DerengeKontakt und Austausch mitden klinischen Kollegen ist ihm daher auchkünftig sehr wichtig. Generell sollte die universitärePathologiealles umsetzen können,was machbar ist –daher wird am LeipzigerInstitut auchdie molekulareDiagnostikweiter ausgebautwerden

MitBlickauf die Forschungsarbeit will Bläker sichbei der Untersuchungerblicher Tumorerkrankungen einbringen und hier weiter der Fragenachgehen, wieesden Tumorengelingt,das Immunsystemzu überlisten. Um seine Begeisterung für sein Fach an künftigePathologen weitergeben zu können, möchte der Familienvater seine Studentenkünftig mehreinbinden und auch in den Arbeitsalltag mitnehmen. Am UKL sieht er dafür sehr gute Bedingungen. „Ich habehierein hervorragend aufgestelltes Institut miteinem engagierten Team und viel Potenzial,das zudem in einemtollen, schön saniertenGebäudeuntergebrachtist“,soBläker.„Ichhatteschon beifrüherenBesucheninLeipzig das Gefühl, hiergut leben und arbeiten zu könnenund freuemichjetzt,dass ichgenau das tun kann.“ Helena Reinhardt

UKL-Medizinererhalten Exzellenzstipendien

Je 300.000 Euro für Forschungsvorhaben in den Bereichen Endokrinologie und Nephrologie

MitPrivatdozentin Dr.WiebkeKristin n Fenskeund Privatdozent Dr.Jan Halbrittervon der Medizinischen Klinik und Poliklinik III –Endokrinologie,Nephrologie,Rheumatologie haben Mediziner des Universitätsklinikums Leipzig gleich zwei der sechs bundesweit zu vergebenden Else Kröner-Exzellenzstipendien in Höhe vonje300.000 Euro ans UKL geholt.

DieElse Kröner-Fresenius-Stiftung hat im Jahr 2018 ExzellenzstipendieninHöhe von insgesamt 1,8 MillionenEurofür herausragende,inForschung und Klinik tätigeÄrzte vergeben. DiePreisträgererhalten mit Hilfe der Stipendienfür zwei JahrefinanzielleUnterstützung,umein besondersvielversprechendesund für ihreKarriererichtungsweisendes medizinisches Forschungsvorhaben umzusetzen

In ihrem Stipendienprojekt beschäftigt sich Oberärztin Dr.Fenskemit den Folgenkrankhaften Übergewichts auf die Hirnfunktion als Schaltzentrale desperipherenStoffwechsels. Ihr Ziel ist es, neue Therapieansätzegegen Adipositas und Typ-2-Diabetes zu finden und klinischzutesten

DieFachärztinfür Innere Medizin, Endokri-

nologieund Diabetologiekam 2013 an das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrumfür Adipositas-Erkrankungen (IFB) inLeipzig.Dortbaute sie die Forschungsgruppe „Neuroendokrine Energieregulati-

on “ auf und ist Oberärztin des Bereichs EndokrinologieamUKL.

Oberarzt Dr.Halbritter erforschtdie genetischenHintergründedes chronischenNierenversagensErwachsenerund verfolgt mit

seinemStipendiumsprojekt die genetische Analysebei Patientenauf der zunehmend größerwerdenden Wartelistezur Nierentransplantation. EinweitererSchwerpunkt liegt im Bereicherblicher Nierensteinleiden, wofür er ein deutschlandweites Patientenregister geschaffen hat.Die Aufdeckung genetischerUrsachensollhelfen,renale Krankheitsmechanismenbesserzuentschlüsseln, neue Zielstrukturen zu identifizierenund den Boden füreineindividualisierteTherapie zu bereiten.Dr. Halbritter ist Oberarzt desBereichsNephrologieamUKL und leitet hiereineeigene ForschungsgruppeimBereichNephrogenetik.

PD Dr.WiebkeKristin Fenske undPDDr. JanHalbrittervon derMedizinischenKlinik undPoliklinikIII –Endokrinologie, Nephrologie, Rheumatologie am UKL erhalten zwei derbundesweitsechs zu vergebendenElseKröner-Exzellenzstipendien in Höhe vonje300.000 Euro.Foto: StefanStraube

DiegemeinnützigeElse Kröner-FreseniusStiftung widmetsichder Förderung medizinischerForschung und unterstützt medizinischhumanitäreProjekte. DieStiftung wurde im Jahr 1983 vonder UnternehmerinElse Kröner gegründet und zu ihrer Alleinerbin eingesetzt. DieEKFS bezieht nahezu alle ihreEinkünfte aus Dividenden desGesundheitskonzerns Fresenius, dessengrößteAktionärin sie ist. Bis heutehat sie rund 1660 Projektegefördert. Miteinem jährlichenGesamtfördervolumen vonaktuellüber50 MillionenEuroist sie die größtemedizinförderndeStiftung Deutschlands. Markus Bien

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Prof.Hendrik Bläker leitet seit Anfang Aprildas Institutfür PathologieamUKL.
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Einganz normalerMontag –

Am UKL befindet sich der einsatzstärksteNotarzt-Stützpunkt Leipzigs /

Das Stadtgebiet Leipzigs ist in n sechs Rettungsdienstbereiche aufgeteilt.Die Station für „Leipzig-Mitte“ und das dazugehörende Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) befindet sich auf dem Gelände des UKL im Haus R. Während der Wagen durch das DRK gestellt wird, sind alle NotärzteMitarbeiter des UKL. 30 Aktiveteilen sich in die 60 Schichteneines Monats: 90 Prozentgehören der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie (KAI) an, die übrigenzehn Prozentkommen aus der Unfallchirurgie.Gearbeitet wirdjeden Tagim Zwei-Schicht-Systemà12Stunden, von7 bis 19 Uhr und von19bis 7Uhr. „Mitte“ gilt als einsatzstärkster Stützpunkt in der Stadt.4167 Einsätzewarenesin2018. Alseinziger Leipziger Stützpunkt ist er an ein Klinikum gebunden. Seit 2010 arbeiten die Notärztehier in „Dienstbeauftragung“, das heißt während ihrer regulären Arbeitszeit und nichtfreiberuflich in ihrerFreizeit.

Vorelf Jahren begann Dr.Diana Becker-Rux am UKL; seit 2010 fährtdie Anästhesistin Notarzteinsätze. Im September2018 wurde sie die neue Leiterin desStützpunkts. Einen Nachmittag lang haben wirsie beiihrem Dienst begleitet.Zufällig feiertejust dieser TagnocheinePremiere anderer Art: Zum ersten Mal, so erzähltesie, trugsie eine Jacke mit der Rückenaufschrift „NOTÄRZTIN“ statt „Notarzt“.Nur ein paar Jahrehabeesgedauert,bis ein solches Schild verfügbar war EingrauerMontagnachmittag EndeJanuar Es regnet.Kurz vor15Uhr vibriert der Pager,ein Funkempfänger,den alle Retter im Dienst ständig beisichtragen.Einsatz im Leipziger Süden.Das kleine Displayzeigt kurz und präzise, worumesgeht: Eine 17Jährigedroht, vomBalkon im 3. Stockzu springen,wahrscheinlichsind Drogen im Spiel. Dr.Becker-Ruxmeintknapp: „Das könntelängerdauern.“ Konzentriert lenkt DRK-RettungsassistentMatthias Stierdas NEF mit Blaulicht und Einsatzhorn durch den dichtenVerkehr –meist ohne die Hilfe eines „Navis“.Erarbeitetseit1990 in diesem Berufund ist heutefür die Schicht mit ihr eingeteilt.Die Besatzungen wechseln, laut Becker-Rux ist das auchsogewollt:„Wiebei denPiloten.EssollkeineRoutine werden.“ An diesemTag sind die beiden mit einem Ersatzfahrzeugunterwegs,das eigentliche UKL-NEF steht in der Werkstatt. DieFeuerwehr ist bereits vorOrt,ebenso Polizisten.Inder Wohnung trifft die Notärztin auf eine weinendeJugendliche, die auf dem Boden kauert. Am anderen Ende derWohnung steht eine ebenso aufgelöste Mutter.Gesprungen ist niemand –und wäreauchniemand, wieDr. Becker-Rux zum Glückschnell konstatierenkann. Schwierige Familienverhältnisse veranlasstendie jungeFrauzudieser– glücklicherweise –nur angedeutetenTat. Siehat Schwierigkeiten, ihren WegimLebenzu finden,die Mutter weiß keineLösung mehr „Ameinfachsten wärezwar die Einweisung indie Psychiatrie“,sagt die UKL-Notärztin, „dochdas löst den Gesamtkonflikt nicht.“ Hier sind weniger ihremedizinischenals soziale Kompetenzengefragt. Schnell erreicht sie eine ersteLösung.Ein Onkel holt das Mädchen ab,bei ihmwilldie Jugendli-

cheleben. Becker-Ruxträgt noch alle relevanten Daten ins„Medical Pad“ ein– „eine Diagnose ist hierschwierig“ –dann ist der Einsatz doch bereitsnacheiner halben StundezuEnde. Das „Medical Pad“ ist eine ArtLaptop, in dem alle Einsätzeerfasst, ausgewertet und gespeichert werden.Die anderen LeipzigerStützpunktebesitzensolcheGeräteaktuell noch nicht. Der mobile DruckerimFahrzeug„spuckt“ noch das Protokollfür die Patientinaus, dann gehtes in Richtung Zentrum. „Soetwas ist für uns Notärztefast schwieriger alsein Herzinfarkt“,stelltdie Ärztin unterwegs fest.

VieleNotärztesind Anästhesisten und Unfallchirurgen. Dasliege auchnahe, dochkönne jederArzt Notarzt werden,wennerdie entsprechende Weiterbildung absolviert,erläutert die Stützpunktleiterin. „Anunserem Klinikum gelten dabei allerdingsnochspeziellere und höhere Anforderungen als von derÄrztekammervorgeschrieben. Dasist unser Eigenanspruch“,sagt sie, „wir verlangen zumBeispielauchpädiatrischeKenntnisse. Bei uns hat jederschon mal einKleinkind anästhesiologisch betreut,allewissen also, wieman beispielsweiseeinen Schlauchinden Hals eines Kindes einführt“,beschreibtesBecker-Rux

ganz plastisch.Bei fast jederTagschicht fährt zudemein Hospitant auf demNEF mit: Mal sind es KAI-Ärztefür deninder Weiterbildung Notfallmedizin gefordertenNachweis von50Einsätzen,oft auchPJler, Pflegekräfte in Fachweiterbildung, Kollegen aus anderen Kliniken oder vomDRK selbst. Der Dienstals Notarzt ist beliebt

Nächster Halt ist die DRK-Zentrale am Zentralstadion. Dr.Becker-Ruxmuss einmal im Monat die dort im Safe verwahrtenBetäubungsmittel zählen. Sind die Packungen vollzählig und unversehrt?Für ein kurzes Gesprächmit den Mitarbeitern reicht die Zeit auchnoch. Mankennt sich vonvielen Schichten. Gerade als Matthias Stieranschließend das NEF an der Marschnerstraße betankt, kommt der nächsteEinsatz herein –erneutim Leipziger Süden.Die Malteser-Rettungsassistenten,die zu einerälteren Frau gerufen wurden,stellteneine so genannte„Nachforderung“: Das bedeutet, sie sorgten sich um den extrem niedrigen Blutdruckder Frau und fordertenzur Sicherheit einen Notarzt an.Becker-Ruxuntersuchtdie Frau. Siehat viel zu wenig getrunken.Für 24 Stunden solledie Patientinnun zur Sicherheit ins „Elli“,das St. Elisabeth-Krankenhaus, gebracht werden,ordnetdie UKL-Ärztin an. DerEhemann bringt Jackeund Schuhe.

ZurückimFahrzeug und eigentlichauf dem Wegzurückzum UKL, ertönt der Pager einweiteresMal. Es ist kurz nach fünf. DerVerkehr ist dicht, die Dämmerung bricht herein. Das Ziel befindet sich dieses MalimOsten der Stadt, der Pager zeigt Beunruhigendesan: 16-Jährigemit Tablettenvergiftung.Schon wieder eine

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Seit 2010 fährt AnästhesistinDr. DianaBecker-RuxEinsätzeals Notärztin am UKL. Fürden nötigen „Papierkram“ dientauchschon malder Beifahrersitzals Schreibunterlage. In dieser SchichtarbeitetDr. Becker-Rux mitDRK-RettungsassistentMatthiasStier zusammen. Die Fahrzeugbesatzungen wechselnhäufig, es soll keineRoutine in denKleinteamseinziehen.

Unterwegsmit Notärztin Dr.Diana Becker-Rux

30 aktiveÄrzte teilen sich Tag- und Nachtschichten

Dr.Diana Becker-Rux beider Versorgung einerPatientin im Rettungswagen. In derRegel ist es dieNotärztin,die nacheiner erstenUntersuchungund Diagnosestellungentscheidet, ob die Patienteninein Krankenhauseingeliefertwerdenmüssen.

Jugendliche. In einerWGeinesstädtischen Wohnprojekts werden die Notärztin und der Rettungsassistentbereits erwartet. Dem Mädchen geht es nicht gut. „Irgendwelche Tabletten“ habesie mit Kumpelsgeklaut und einfach geschluckt. „Waswaren dasfür welche“,fragt die Ärztin. „Rosafarbene“,lautet die lapidareAntwort. Becker-Ruxbleibtkeine Wahl, die Jugendliche muss für 24 Stunden zur Überwachung in die UKL-Kinderklinik.Die16-Jährigezeigt wenigBereitschaft, demzufolgen, doch sieist minderjährig und auchdie anwesenden Vertreterihrer Vormundschaft stimmenzu. Das Mädchen packtmurrend ein paar Sachenzusammen. „Da gibt es keine andereMöglichkeit. Sie muss überwachtwerden,und man hofft auch, dass sie daraus lernen wird“, erläutert Dr.Becker-RuximWagen Richtung UKL.

Zwei Dienstepro Monat fährtdie gebürtige Leipzigerin in derRegel.„Ichbin froh,immer auchmal außerhalb vonKlinik und OP tätig zu sein und vieleverschiedene Patientenzusehen“,antwortet die gebürtige Leipzigerin auf die Fragenachihrer Motivation.

Gerade mal fünf MinutenPause im Dienstraum der erst MitteJanuar neubezogenen StationinHaus Rwerdenes. Das reicht für zweiBisse in den Schoko-Riegel, dann schrillt um 17.50 Uhrwieder der Pager.„Bei Alarmmüssenwir in einerMinuteamAuto sein“,gibt die Notärztin noch schnell mit auf den Weg. EinweiteresMal geht es im Schneeregen quer durchdie Stadt, dieses Mal ganz nach Westen.Ein 14 Monatealter Junge hat sichaneinemSchrank denKopfgestoßen. Trotz einerFahrtvon rund 15 Minuten ist das NEF als erstes an der genannten Adresse, vominder Regelehereintreffenden Rettungswagen noch keine Spur.„Ungewöhnlich“,sagt Becker-Rux, aber so nimmt ebenihr AssistentStier denkompakten Alleskönnernamens „LIFEPAK“ für eine Erstuntersuchung mit. „Das Überwachungsgerät

KurzePause am Stützpunkt Haus

R: Wielangesbis zumnächstenEinsatz dauert,wissendie Notärztin undder Assistent nicht. Aber wenn derAlarm ertönt, müssen siein einerMinute wiederimFahrzeugsitzen.

wiegtzwar siebenKilo,kann aber praktisch alles“,erklärtdie Ärztin im Treppenhaus, „EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung messen, die Beatmung überwachen und noch vieles mehr.“ In der Wohnung lässt sie sichvon der großen Schwester desJungen zeigen,anwelcher Schranktür es passierte. DieMutterist sehr nervös und war wohl beim Sturz nicht anwesend. In der Zwischenzeit trifft auchder Rettungsdienst ein. Becker-Rux untersuchtden Kleinen: „AlleWerte sind normal.“ Dochumganz sicher zu gehen, empfiehltsie auchhiereine Einweisung in die Uni-Kinderklinik, da einSchädel-Hirn-Trauma überwachtwerden muss. DiegroßenGeschwister packen schnell die Tasche mit demNötigsten,währenddie Ärztindie Mutter noch einmal beruhigt: „Ich glaube, es ist nichts Ernsthaftes passiert.“

MitteJanuar istder Stützpunkt„Leipzig-Mitte“auf demUKL-Gelände vonHausNnach Haus Rumgezogen undbefindet sich nunnäher an derZNA.Links dasErsatz-Notarzteinsatzfahrzeug, daseigentliche NEF befand sich zu derZeitinReparatur.Fotos: Stefan Straube

Das Notarztwesen am UKL in Zahlen

DasamUKL stationierte Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) „Leipzig-Mitte“ hatim Jahr 2018 eine Gesamtstrecke von 41.879 Kilometernzurückgelegt.Zum Vergleich: Die Länge des Erdäquators beträgt 40.075 Kilometer.Zur Ausstattung des Wagens gehören neben Medikamentenauch Betäubungsmittel wie Morphin, das mobile Überwachungsgerät„LIFEPAK“und ein Drucker 30 aktiveNotärzte, davonrund 40 Prozent Frauen, stellen die 24-stündige Einsatzbereitschaftdes Fahrzeugs sicher

90 Prozent arbeiten in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie,zehn Prozent in der Unfallchirurgie. Die jüngsteNotärztin ist 1988 geboren, der ältesteNotarzt ist Jahrgang 1956.

4167 Einsätzewaren es im Jahr 2018 insgesamt– darunter298 Kindernotfälle, 220 mit der Diagnose akuteHerz-Kreislauf-Erkrankung,59Herzinfarkteund 55 Wiederbelebungen. Im Durchschnitt fuhr jeder Notarzt in einer 12-StundenSchichtsieben Einsätze. MB

298 mal lauteteimvergangeneJahr derEinsatzgrund „Kindernotfall“ –bei insgesamt 4167 Einsätzen.Weitere 220 mal waresdie Diagnose„akuteErkrankungen desHerz-Kreislauf-Systems“,hinzu kamenunter anderem 59 Herzinfarkte, 47 Polytraumata und 55 Reanimationen. Diemeisten Einsätzeverzeichneten die Retter in derzweiten Jahreshälfte2018.

19 Uhr, Notarztstationauf dem UKL-Gelände:Dr. Becker-Rux übergibt an den diensthabendenArztdes Nachtdienstes. Siestellt ihm alle Fälle kurz vor. Außerden vier Einsätzen vomNachmittag gabesnochfünf weiterezwischen7und 13 Uhr, darunter ein Herzinfarkt und ein Junge, dervom Fahrrad fielund sichden Fußverletzte.„Der Drucker im Auto streikte,ein Malhaben wirMorphin verbraucht“,berichtet sie weiter Wardas nunein ganz normalerMontag?

Dr.Diana Becker-Rux überlegt kurz, schaut auf ihreUhr mit Schrittzähler(„8272: Das ist nicht wenig für eine Schicht.“), bevor sie nickt und den Feierabend beginnt. Ein ganz normalerMontag –aus Sichteiner Notärztin. Markus Bien

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EinBerufslebenimEinsatz gegendie Depression

Ende März hatsichProf. Dr.Ulrich n Hegerlals Direktor der Klinik und Poliklinikfür Psychiatrieund Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig nach 13 Jahren an dieserPositionverabschiedet.AbMai wird sein designierterNachfolger Prof Dr.GeorgSchomerus aus Greifswald die Klinikleitung übernehmen. Die Leipziger Tätigkeit vonProf. Hegerl stand wesentlich unterdem Einfluss seinesgroßen Engagements für ein besseres Verständnis der Volkskrankheit Depression und Suizidprävention.

„Mit Prof.UlrichHegerlverlässt uns ein hoch angesehenerund international renommierter Experte, der sichumdas ThemaDepressionsbehandlung und Suizidprävention außerordentlich verdient gemacht hat“, resümiert Prof. Dr.Michael Stumvoll,kommissarischer MedizinischerVorstanddes Universitätsklinikums Leipzig. „Sein Name ist wiesonst keinervor allemdurch seineerfolgreiche Arbeit in der Stiftung Deutsche Depressionshilfe bundesweitfestverbunden mit derErkrankung Depressionund auch dem Einsatz für eine bessere Unterstützung derBetroffenen“,soStumvoll DieBehandlung vonDepressionenzieht sichwie einroter Faden durchdas gesamteberufliche Wirken vonProf. Dr Ulrich Hegerl.Als er im Jahre2006 aus MünchennachLeipzig kam,brachte er das BMBF-geförderte Kompetenznetz Depressionenund Suizidalität mit, aus dem 2008 die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hervorging.Unter dem Dach der Stiftung ist unter anderem das Deutsche Bündnis gegen Depressionen e.V beheimatet, in demsich85Regionen

und Städte für die Aufklärung der Öffentlichkeit über Depressionen, für eine Verbesserung der Versorgung betroffener Menschenund für Suizidprävention engagieren.„Inzwischenist das BündnisKonzeptvon über 115 Regionen aus 20 Länderninnerhalb und außerhalb Europas übernommenworden“, sagt Prof Hegerl. Diegrenzüberschreitende Wirkung der Arbeitdes 65-Jährigenzeigte sichauchinder Leitung mehrerer europaweiter Verbundprojektezuden ThemenDepressionund Suizidprävention Heutezählt das vonUlrichHegerlentwickelte Interventionskonzept zuden weltweit am besten umgesetzten und evaluierten Programmenzur Prävention vonSuiziden.Unter anderem wurde es im WHO-Suizidreport als ein erfolgreiches Praxisbeispiel genannt „Als ich vor13Jahren nach Leipzig kam, fandich eine gute Basis vor“,erzählt Prof.Hegerl. „MeinVorgänger hattegute Arbeit geleistetund diePatientenversorgungwar auf hohemNiveau.“ SeineZieledamals waren die weitereVerbesserung der Versorgung vonPatientenmit psychischenErkrankungen,der Aufbau einerSpezialstationfür affektiveStörungen und einerneurobiologischen Arbeitsgruppe.Das alles hat er erreicht „Ich binzufrieden mit dem,was ichhier schaffen konnte“, sagt er.„Außerdem habeich das Privileg, die Stiftung mit demForschungszentrumDepressionen und die internationale Arbeit in der European Allianceagainst Depressionweiterführen zu können.“

In Leipzig hatte er ein tolles Team, so Prof.Hegerl. „Es wareine Freude,mit den vielen netten und engagiertenMitarbeiternzusammenzuarbeiten.Nach unseremUmzugins Zentrumfür Psy-

chische Gesundheit hatten wirauch sehr gute räumlicheBedingungen für unsere Arbeit.“

In Leipzig schuferzudem mit dem DeutschenPatientenkongress Depression eine Veranstaltung, die alle zwei Jahre im Gewandhaus stattfindet –die nächsteam21. September2019. Moderiertwirdder Kongress seit seinen Anfängenvon Harald Schmidt, der sichals Schirmherr der StiftungDeutsche Depressionshilfeengagiert

Zu den Ergebnissen der Arbeit vonProf. Hegerl, die den Patientendirekt nützen, zählt auchdas internetbasierteSelbstmanagement-Programm iFightDepression,bei dem sich Patientenmit leichteren DepressionenzuHauseauf ihrem Smartphoneoder Tabletdurch Arbeitspakete arbeiten können.Wichtig istaber, dass der Arzt oder Psychologische Psychotherapeut die Patientendabei begleitet,das heißt beim nächsten Termin nachfragt, ob sie alles verstanden haben und obes hilft. Dafür wurde zusätzlichein E-Learning-Toolfür die professionellen Begleiterentwickelt.

Einspannendes, zusammen mit demInstitut für AngewandteInformatik (InfaI) beantragtes und mit anderen Partnern durchgeführtes, vomBundesministerium fürBildung undForschung gefördertesProjekt ist STEADY. Es hat das Ziel,ein sensorbasiertes System zu entwickeln, das Patientenhelfen soll,mit der KrankheitDepressionbesserumzugehen. Erfasst werden unter anderem Bewegung,Herzrate, Stimme und Schlaf, alles Aspekte, die sichinAbhängigkeit vonder Schwereder Depression verändernund für den Patientenhilfreiche Informationenliefernkönnen. „Beispielsweise kann hierüber erkannt wer-

den,dass längere Bettzeit und längerer Schlaf, andersals meist vermutet,oft die Depressioneher verschlechtern“, sagt Prof. Hegerl. AlsweiteresBeispielfür erfolgreiche Forschung nennt er den EEG-basierten Algorithmus VIGALL (Vigilance Algorithm Leipzig), der erlaubt, dieWachheitsregulationobjektiv zu messen. Störungender Wachheitsregulationsind an den Krankheitsprozessenvon Depression,Manien und derAHDS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) beteiligt.„Dasist oftandersals man denkt“,sagt Prof.Hegerl. „Inder Depression sind die Menschennicht müdeim Sinne vonschläfrig, sondernerschöpft beihoher Daueranspannung.Bei Manie und ADHS besteht dagegen eine erhöhte Einschlafneigung,und derOrganismus dieserMenschensteuert durchHyperaktivität und Schaffung einerstimulierenden Umwelt gegen. Das ist ähnlichwie beiübermüdeten Kindern.“ DieBedeutung der Wachheitsregulationhaben Prof.Hegerlund sein Team in zahlreichen Studienuntersuchtund auchim Stationskonzept der Spezialstationfür affektiveStörungen berücksichtigt: „Es gibt schon eine ganzeMenge praktisch umgesetzter Forschungsresultate, die direkt beim Patientenankommen. Das freutmich“,resümiert Prof.Hegerl. Dass es noch mehr werden könnten, daranwillProf. Hegerl weiter arbeiten –auchnachseinemWeggang vomUKL wird er weiterhin wissenschaftlichtätig sein und die StiftungDeutscheDepressionshilfeleiten UweNiemann

AufSeite 14 dieserAusgabe der„Liebigstraße aktuell“finden Sieauchunseren Ratgeberzum ThemaDepression.

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Prof.Dr. ulrich Hegerl, Direktor der klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,verlässtdas ukL „Hochangesehener undinternational renommierterExperte“: Nach 13 Jahrenals Direktor derKlinik undPoliklinikfür Psychiatrieund Psychotherapiehat Prof.UlrichHegerlEndeMärzdas UKL verlassen. Foto:Deutsche Bahn Stiftung /Castagnola

„DerperfekteHausmann, sagt meine Frau“

Lutz Eppendorferwar 1993 der erstePatientamUKL mit einer Nierentransplantation

Würden Sie sich für eine Organ- n transplantation entscheiden, wenn diese IhrLeben retten würde? Die Mehrheit beantwortetdiese Frage mit „Ja“.Dennoch sind nur 35 Prozent der deutschen Bevölkerung bereit,auch selbst ein Organ zu spenden. Dieser Unterschied führtdazu, dass den Transplanteuren weniger Organe zu verfügen stehen als benötigt.Der Grund: Viele Menschen treffenkeine Entscheidung für oder gegen eine Organspende,oder halten diese nichtschriftlich fest.Umfür eine Auseinandersetzung mitdiesem Thema zu sensibilisieren und mehr Menschen zu einer aktiven Entscheidung zu bewegen, informiertdas Universitätsklinikum Leipzig aktuell mit der Kampagne „Deine Entscheidung!“ über die Organtransplantation und Organspende.Andieser Stelle erzählen ehemalige Patienten, wasdie Entscheidung ihres Spenders für die Organspende für sie und ihr Lebenbedeutet

„Anfang derNeunziger –eine Gesellschaft im Umbruch–und plötzlichging es mit mir gesundheitlichbergab“,erzählt Lutz Eppendorfer. „Ich war Mitte 30, konnteBäume ausreißen. Dochauf einmal ging es mir Tagfür Tagschlechter. Ich wurde Dialysepatient. Das war nicht leicht zu verkraften.Ohne meine Familie hätteich das wohl kaum geschafft.“

MitBluthochdruckund Unwohlsein ging er damals zumHausarzt. Dieser tippte auf Magen-Darm- und HerzKreislauf-Beschwerden.Eine Blutuntersuchung fand damals leider nicht statt.

„Ich hatte so einenmerkwürdigen,unerklärlichenGeschmack im Mund, mein Zustand verschlechtertesichzunehmend und schließlichkam es zur Kranken-

hauseinweisung.Die ÄrzteimSt. GeorgKrankenhaus Leipzig stellten schnell Nierenversagen fest, ichmussteandie Dialyseund wusste, dass icheine neue Nierebrauche “ ÜberzweiJahrewöchentlichdreimal Blutwäsche. Zweimal erreichteihn ein Aufruf zur Transplantation. „Aberes klapptenicht“,soder heute62-Jährige. „Einmal war icherkältet,das andereMal passtedas Organ nicht optimal. Dann kam der21. Oktober 1993. Unddapasste alles.“Nachder Transplantationging es dem Rand-Leipzigervon TagzuTag besser. „Schritt für Schritt, dennauchdie

Dialysegehtnicht spurlos an einemvorbei“,sagt er.„MitvielZuversicht, gesunder Ernährung undBewegung wurde ich nach und nach wieder ziemlichfit.“

AlsDialysepatient mussteLutzEppendorfer dieErnährung auf eine spezielle Diät umstellen, täglichauf der Waage stehenund die Flüssigkeitszufuhrauf ein Minimum reduzieren. „Kartoffelnund Gemüse mussten stundenlang gewässert werden um denKaliumgehaltzuverringern,ein Bier war absoluter Luxus und Durstein ständiger Begleiter.“ HeutedominierenVollkornprodukte und frischzubereiteteGerichtedie Spei-

sekarte,eine abwechslungsreiche Küche mit viel Gemüse,mediterranenGewürzenund durchaus auchein gutesStück Fleischlassendas Essenwiederzum Genuss werden.Dem Hobbykochsind nun keine Grenzenmehr durchbesondere Diätvorschriften gesetzt. Er kochtnun mit Leidenschaft –Familie und Freunde sind begeistert Unmittelbar nach der Transplantation hat Lutz Eppendorfer hinsichtlichder Hygienevieles sehrgenau genommen. Inzwischenist eine gesunde Routine entstanden:„Ichhabemir auchschon als junger Mann öfter die Händegewaschen als manchanderer.Aberich übertreibe nichts. Ichhabekeine panische Angst, anderen die Hand zu gebenoder Türklinken anzufassen. Mankann sichjajederzeitdie Händewaschenund damit Keime vermindern.“

Er ist also vielleicht etwas peniblerals der Durchschnittsmensch, aberebengerade dadurchnicht mehr erkältet als alle anderen Undseine vier Tabletten am Tag, dieer bisans Lebensendeeinnehmenmuss, gehören zum Alltag wieFrühstückoderZähneputzen

„Die Entscheidung desSpendersund seinerAngehörigen,Lebenzuschenken –und somit etwas zu geben, ohnedafür unmittelbar eine Gegenleistung zu erwarten–ist heutenicht selbstverständlich, das ist mir bewusst,und immergegenwärtig. Diese Erfahrung hat mich geprägtund ichempfindeeine tiefe Dankbarkeit“,sagt Lutz Eppendorfer Nach rund einemVierteljahrhundertmit einemtransplantierten Organ empfiehlt er,nicht nurden Organempfängern, sondernjedermann:„GehenSie achtsam mit sichum; achten Sieauf regelmäßige Bewegung,auf gesundeErnährung und Ausgewogenheit. Ihr KörperwirdesIhnendanken.“ UweNiemann

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Prof.Uwe Platzbeckererhält „Van-Bekkum-Award“

Europäische FachgesellschaftehrtUKL-Mediziner mit ihrem wichtigsten Preis

Aufdem 45. Jahrestreffen der n Europäischen Fachgesellschaftfür Blutstammzelltransplantation (EBMT) in Frankfurt/Main ist Prof UwePlatzbecker,Direktor der Medizinischen Klinik und PoliklinikI am UKL, Bereich Hämatologie und Zelltherapie,mit dem „Van-Bekkum-Award“ für die bestewissenschaftlicheArbeitausgezeichnet worden. Der Preis gilt als der renommierteste, den die EBMTvergibt

Prof.Platzbeckernahm den Preis im Namender DeutschenMDS-Studiengruppe entgegen,die wesentlichzum Erfolg dieserStudiebeigetragen hat Unterdem Begriff MDS (Myelodysplastisches Syndrom)wirdeineGruppevon Erkrankungen desKnochenmarks zusammengefasst, beidenen dieBlutbildung nicht vongesunden,sondern von genetischverändertenUrsprungszellen (Stammzellen) ausgeht. Vieleder Patientenmit Hochrisiko-MDSentwickeln

schnell eine akute Leukämie,weshalb eine Stammzelltransplantationdie einzigepotenziell heilende Therapie darstellt. Dieses Verfahren weistaberauch Risiken auf,insbesonderebei älteren Patienten. MitHilfevon „VidazaAllo“ solltedie Frage geklärtwerden, ob eine Transplantation von Knochenmark oder Stammzellen beiMDS-Patienten im Alterbis 70Jahren überlegenerist als die Standardtherapie, das heißteine alleinigeChemotherapiemit einem Krebsmedikamentmit dem Wirkstoff Azacitidin. DievonProf. Platzbecker gemeinsam mit Prof. Nicolaus Kröger aus Hamburg initiierteStudie„VidazaAllo“ rekrutierte insgesamt170 Hochrisiko-MDS-Patientenin14klinischenZentren Deutschlands.Die Azacitidin-basierte Behandlung erhielten zunächst alle beteiligten MDS-Patienten für vier Zyklen. Anschließend wurden nurdiejenigen Patiententransplantiert, für die ein komplettpassender Stammzellspender identifiziertwerdenkonnte. Patienten

Fo to s: St efan Straube

Prof.Uwe Platzbeckerist mitdem „Van-Bekkum-Award“ausgezeichnet worden

ohne Spendererhielten weiterhin die Standardtherapie. AlsErgebnis derStudie zeigtesichein deutlicherÜberlebensvorteil für die Transplantationim Vergleichzur Standardtherapie. Denn nachdreiJahren lebten noch 49 Prozent dertransplantiertenund nur22 Prozentder nicht-transplantierten Patienten.

„Die Studienergebnisse könnenals Paradigmenwechselgelten, vorallem weil das mittlereAlter der beteiligtenPatientenbei 63 Jahren lag“,betontProf. Platzbecker.„Das,was bisherbereits für jüngerebekannt war,nämlich eine Transplantationdurchzuführen und so einenÜberlebensvorteil zu schaffen, gilt nunauchfür ältereHochrisikoMDS-Patienten“, fügt er hinzu.

Das Preisgeld von5000 Euro geht paritätischandie Deutsche MDS-Studiengruppe sowiedie ebenfalls geehrte Deutsche KooperativeTransplant-Studiengruppe, vertretendurch Prof. MartinBornhäuseraus Dresden Markus Bien

Im mittlerenLebensalter wird der Grundstein für Krankheiten im Altergelegt

Prof.Laufsgab bei„Medizin für Jedermann“ Tipps für ein gesundes Herzbis ins hohe Alter

Arteriosklerose ist das eigentliche n Übel.Durch diese krankhafte Einlagerung vonFettenindie innere Wandschichtvon Blutgefäßen werdendie „Rohre“,durch die das Blut gepumpt wird, mitden Jahren immer enger –bis es zu einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt kommt. „Die Frage ist nun: Kann die Medizin vorhersagen, ob beigenau dem einen Patientenund nichtbei einem anderenein solches Ereignis eintritt“, sagte Prof.Dr. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum, beiseinem Vortraginnerhalb der Reihe „Medizin für Jedermann“

Zumindest die Wahrscheinlichkeit kann gutangegebenwerden,dafür sprechen Laborwerteund Risikofaktoren deutlich Blutdruck-und Cholesterinwerteauf der einen Seiteund Alter, Rauchen, Gewicht undDiabetes auf der anderen Seitezeigendem Fachmann klar,wie es um die Gesundheit deseinzelnenPatienten steht. „Jeder legt in seinemmittlerenLebensalter den Grundsteinfür die Krankheiten,andenen er im Alterleidet“,so Prof. Laufstrockenes Fazit.

Heißt das: WerübervieleJahreraucht, hat es auf ewig versaut? Nein, es gibt Hoffnung.Die Gefahr,eine koronare Herzkrankheit zu erleiden,sinkt schon einige Jahrenachdem Rauchstopp.Und Prof. Laufsmachteauchdenen Mut, das Rauchenaufzugeben, die Angstvor Fol-

gen einerGewichtszunahmehaben „Mancheinerdenkt, dass durchdas höhere Gewicht dasRisikoauf einenHerzinfarkt wieder steigt. Dannwäredas eine Risikodurch ein anderes ersetzt. Aber dem ist nichtso: Eine Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp hat keinenEinfluss auf die erreichteReduktiondes Risikos auf Herzinfarkt und Schlaganfall.“ Undwennman den Nikotinkonsum senkt auf nureineZigarette am Tag? Bringt nichts, istdie einfacheAntwort desLeipziger Kardiologen.Aufhören ist die einzige Möglichkeit, die Gesundheitsrisiken zu senken

„Uns Kardiologen wird ja oftvorgeworfen, dass wirmit unserenRatschlägen den ganzenSpaß am Lebenzunichtemachen“,so Prof.Laufs. „Dennoch werden wirgefragt, was das Herz jung erhält. Unddamuss man klar sagen:Esist nicht das einzelneLebensmittel,sonderndie Ernährung insgesamt.“ Wobeijaein einzelnes Lebensmittel oftfür die Ernährungsgewohnheiten steht,wie eine Studie zeigte: Es wurden gefüllteEinkaufswagen fotografiert und ausgewertet Dabei zeigtesich, dass diejenigen,die Wein im Wagen hatten,auch oftOliven, fettreduzierten Käse oder Geflügeleingepackthatten. Beidenjenigen aber,die Bier kauften,

lag meist viel Deftiges daneben. Es ist also nicht das eine Glas Rotwein, das besserfür die Gesundheit ist als das Glas Bier,sondern die Gesamtheit der Nahrungsmittel Und die mediterrane Küche ist sicherinsgesamt gesünder als das deutsche Eisbein. Wieviele Eier darfman essen, ohne den Cholesterinwert hochzuschrauben?Da hatteProf. Laufsein schönes Fallbeispiel: Ein80-jähriger Mann hatte25Jahrelang jeden Tag25 Eier gegessen. Warumund wieder Mann das durchgehalten hat, ist ein anderes Thema, aber die Mediziner fanden nach einem Gesundheitscheck nichts Verdächtiges: DieBlutgefäße und die Cholesterinwertewaren völlig normal. „Dieses Extrembeispielzeigt, dass wirdie Rolleder Ernährung für den CholesterinspiegelimBlutoft überschätzen“, so der Leipziger Kl inikchef. Weraberimmernur Fast Food zu sichnimmt, wird sicherProblemebekommen.

Undzum Schluss zum Sport: Er erhält den Körpertatsächlichjung,wie zelluläreAlterungsparameterzeigen. Aber Krafttraining allein ist aus Gesundheitssicht nicht günstig. Prof.Laufs empfiehlt, die Ausdauer nicht zu vernachlässigen.Wobei er Herzkranken rät, regelmäßig,abernicht zu viel zu trainieren.„Wennman beim Sportnicht mehr redenkann, ist es zu viel.“

UweNiemann

DienächsteVeranstaltung „Medizin für Jedermann“ findet am 5. Juni statt und widmet sichab18.15 Uhrdem Thema „Die Leber– was sie schützt, was sie schädigt“

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Themader letzten Veranstaltung derReihe „Medizinfür Jedermann“war dasgesunde Herz.

Veranstaltungen und Ausstellungen am UKL

8. SächsischerHörtag

JedesJahr erinnert Ende Aprilder Internationale Tagdes Lärms an die Folgen vonLärmund an Hörschädigungen.Dies ist für denLandesverband der Schwerhörigen und ErtaubtenSachsene.V.der Anlass, traditionell zum SächsischenHörtag einzuladen.Mit dieserVeranstaltung möchteder Verband auf die Probleme vonHörgeschädigten aufmerksam machen und lädt zum Austauschein.

10 –16Uhr

Cochlea-Implantat-Zentrum

Liebigstraße 10 –14

Mai

6. Hörsaalkonzert desLeipziger Ärzteorchesters

Das 2012 von musikbegeisterten Leipziger Medizinern gegründet Ärzteorchester veranstaltet in diesem Jahr das 6. Hörsaalkonzert. Es werden Werke von Henry Purcell, Tielmann Susato, Igor Stravinsky und Peter Warlock aufgeführt.

20 Uhr

GroßerHörsaal (Studienzentrum)

Liebigstraße 27, Haus E

Hasenund NasenimWartezimmer

In den Räumen der Kinderradiologie gibt es für Klein und Groß wieder einiges zu entdecken. Der Künstler Gabriel Machemer hat aus seiner Sammlung von abertausenden Hasenzeichnungen die schönsten ausgesucht. Neben den schönsten Hasen sind außerdem Portraits von Kindern ausgestellt, die er innerhalb eines Projekts zum Thema Waisenkinder für die Franckeschen Stifungen im Jahr 2013 gezeichnet hat. DieAusstellung ist noch

biszum 30. Aprilzusehen. Räume derKinderradiologie Liebigstraße 20a, Haus 6

„Feuer –Wasser –Erde -Luft“ verschiedene Techniken

DieAusstellung vonSchülerinnenund Schülern der BIPKreativitätsgrundschule bringt Lebenindie Gängeder Kindernotfallaufnahme. Unterdem Thema „Feuer –Wasser–Erde-Luft“ wird eine BandbreiteanArbeitenvon Kindernder 1. bis 4. Klasse gezeigt. Gearbeitet wurde mit verschiedenen Techniken an verschiedensten Themen aus dem Reichder Elemente. Wasbringt die Erde an Formen und Lebewesenhervor? Welche Farben hat der Wind? Waserzählt das Wasserund welche Kraft hat das Feuer?

Facetten der menschlichenGesundheit

Studium universale der Leipziger Uni lädt im Sommersemester zu Vorlesungen unterdem großen Thema„Forschen. Lehren. Heilen.“ein

DieVorlesungsreihe Studium n universale der UniversitätLeipzig widmet sich im Sommersemester den verschiedenen Facetten der menschlichen Gesundheit

In den kommenden Wochen gehtesimmermittwochs unter anderem um die Wirkung von„Zauberpilzen“inder modernenWelt, die Anforderungenan die Universitätsmedizin im 21. Jahrhundert, die therapeutische Dimensiondes Glaubensund das derzeit hochaktuelle ThemaMasern.Inden Vorlesungen sprechen Experten unter anderem über die neuesten Errungenschaften desmedizinischenFortschrittes, etwaamBeispielder Krebstherapie, sowiedie Grenzendes medizinisch-ethischund -technischMöglichen. Kritischdiskutiertwirddas profitable Geschäft um Gesundheit und unhaltbareHeilsversprechen sowieökonomischenSchranken, die oftmals den medizinischen Fortschritt behindern.

In den kommenden Wochen beleuchtet das Studium universale mit vielen Leipziger Experten weitereAspektedes Themas Heilung.Dabeigeht es unter ande-

remumdas enorme Potenzial humangenetischerDiagnostik, die Diskussionumdie Freigabesogenannter psychoaktiver Substanzen für medizinische Zwecke,die Rolledes Glaubensim Heilungsprozess, das derzeit kontrovers diskutierte Thema Masern unddie damit zusammenhängenden Impfempfehlungen,die Telemedizin sowiedie Folgender digitalenMedizinwelt, die heilendeWirkung desLesens sowiedie Homöopathie zwischenWunschund Wirklichkeit. Die14. und letzteVeranstaltung desZyklusbefasst sicham13.

Juli mit Wildkräutern und Heilpflanzen Expertin Silvia Tuch lädt Interessierte zu einemWildkräuter-Spaziergang durchden Wildparkein (mit Anmeldung unter studiumuniversale@unileipzig.de).

„Heilung besitzt so vieleFacetten, wiees Ungleichgewichteund Störungen gibt, in die ein lebendiges Wesengeraten kann. Mitdiesemgewohnt weiten und die Disziplinenverbindenden Begriff möchtedas Studium universale der Universität Leipzig sichimSommersemester 2019 einemSchwerpunkt dereigenen Forschung widmen, der Medizin und damit dem Strebennachdem Erhalt menschlichenLebens“,sagt Gaunitz. „Heilung ist, besondersinder heutigen Zeit,eine gesamtgesellschaftliche, globaleAufgabe.Die Besucher desStudiums universale sind eingeladen,daran teilzuhaben“, ergänzt Dr.Dominik Becher,der Koordinator der Vorlesungsreihe Susann Huster

Das vollständigeProgramm im Internet: https://www.uni-leipzig.de/transfer/ wissen-vermitteln/veranstaltungsreihen/studium-universale

DieAusstellung ist bis3.Mai zu sehen. Gängeder Kindernotaufnahme Liebigstraße 20a, Haus 6

Leipzig und anderswo. Malereiund Grafik

DieBilder von Peter Mai greifen immer wieder bestimmte Themen auf. Neben Narren sind Raumsituationen wie Eingänge, Treppen oder Interieurs sowie Landschaften zu finden. In letzter Zeit hat ihn überwiegend die Leipziger Landschaft in seinen Bildern beschäftigt. Einmal sind es Werke mit relativ exakter topografischer Anlehnung auf der Grundlage eigener Fotos und Skizzen. Zum anderen ist „Erfundenes“ zu sehen. Sehr häufig erfolgt die künstlerische Auseinandersetzung in umfänglichen Serien und Folgen. DieAusstellung ist bis7.Juni zu sehen. Tagesklinik für kognitiveNeurologie Liebigstraße 16, Haus 2

Neue Räumlichkeiten für Kinderheilkunde und Allgemeinmedizin

Neue Räumlichkeiten für die Kinderheilkunde und Allgemeinmedizin des MVZ Ivom MedVZ am Universitätsklinikum Leipzig gGmbH: Die Praxen für Kinderheilkunde und Allgemeinmedizin des MVZ I am StandortLiebigstraße sind umgezogen. Die Praxisteams freuen sich, Sie in neuer Umgebung begrüßen zu dürfen. Die neuen Räume befinden sich direkt neben unseren bisherigen Praxisräumlichkeiten. Sie finden die Praxen ab sofortinder Liebigstraße 22, Haus 7.1. (Neubau), Gartengeschoss im Gebäude des UKL.

Fachbereich Allgemeinmedizin

Telefon: 0341 –9717050

E-Mail: allgemeinmedizin@medvz-leipzig.de

Fachbereich Kinderheilkunde

Allgemeine Pädiatrie (Hausarzt)

Kinderdiabetologie /Kinderendokrinologie

Telefon: 0341– 97 12320

E-Mail: kinderheilkunde@medvz-leipzig.de

UnsereÖffnungszeiten finden Sie unter www.medvz-leipzig.de

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Fo to :S te fan Straube
Fo to :A ndr éK emp ner
KAlender n
Dipl.-Med.ChristianeMüllenbergund Andrea Siegler mitdem Geschäftsführer Dr.Nikolausvon Dercks (v.l.)
Bild: Ga br iel Ma chemer Fo to :S te fan Straube Fo to :B IP
Ausstellungen
13.
Laufende
27. April

„Die psychologische Komponente vonGewalt“

Am 11. April ist in Amsterdam von n der Stiftung WorldPress Photodas Pressefotodes Jahres gekürtworden. Kein internationaler Fotowettbewerb ziehtmehr Aufmerksamkeit auf sich. Prof. Dr.Alexander Godulla wurde 2009 mit einer Studie zur Arbeit der Stiftung promoviertund hatsie seitdem wissenschaftlich intensiv begleitet. Im Interviewsprichterüberdas diesjährige Siegerfoto,die sich oftdarumrankenden Diskussionen sowie über die Frage,was ein WorldPress PhotoamEnde ausmacht.

Herr Prof.Godulla, in diesem Jahr ist n einBild zum Pressefoto des Jahres gewählt worden,das einweinendes Mädchenaus Honduras zeigt, das gerade zusammen mit seinerMutterals illegale Immigrantin in Texasverhaftet wird.Warum hat ausgerechnetdieses Foto gewonnen?

Weil es einhochgradig kontrovers diskutiertesThemaaufgreiftund dem Betrachterkonkret vorAugen führt, was es für betroffeneMenschenbedeutet. Diekleine Yanela Sanchez steht weinend inmitten des Bildes. Siekann nicht zurückweichen,weil sich direkt hinter ihr ein vergleichsweise riesig wirkendesAutoaufbaut. Vorihr stehtihreMutter, die Händeans Auto gelegt,während sie vonhinten voneinem Polizisten durchsucht wird.Der Fotograf hat einentiefen Blickpunkt gewählt und dabei den Kopf derbeidenabgeschnitten Er nimmt uns auf diese Weise mit auf die Augenhöhe eines Kindes, was die Situation besondersbedrohlicherscheinen lässt. Gewonnenhat das Foto deshalb jedoch noch nicht. SeinePreiswürdigkeit entsteht erst, weil es Bezügezuvielenaktuellen Diskursenaufweist. Vordergründig ist dies natürlichdie vonUS-PräsidentDonald Trump ausgerufeneNull-Toleranz-Politik beiillegalenGrenzübertritten vonMexikoindie USA. Es geht jedoch auch um Migration insgesamt und die sozialenProbleme, die mit der Globalisierung einhergehen. Die Jurymitglieder beschriebendas Bild deshalb mit Worten wieüberraschend, einzigartigoderauchrelevant.Zugleichwurde die psychologische Komponente vonGewalt hervorgehoben, die auf anderen Pressefotosdes Jahres bishernicht in dieser Form zu sehenwar

Welche Folgen hat diese Entscheidung n für denUS-FotografenJohnMoore,der das Foto im Juni 2018 aufgenommenhat?

Manchmal gehtder Preis an Menschen, die sichnochineinem frühenStadium ihrerKarrierebefinden oder garvöllig Unbekanntesind. Da hat die Auszeichnung natürlicheine immense Bedeutung.Bei John Mooreist dies nicht der Fall Er hat unter anderem bereitsden Pulitzerpreis gewonnensowie die Robert Capa-Goldmedaille, die für herausragende Kriegsreportagen verliehenwird.Das Pressefoto desJahres ist hieralso eherdie Bestätigung,dass er zu den derzeit führenden Persönlichkeiten im Feld desFotojournalismus zählt. Dermit derWahl verbunde-

Derniederländische

John

Auszeichungfür den„WorldPress Photo 2018“ in Amsterdam.ImHintergrund sein Gewinnerbild:„WeinendesMädchen an derGrenze“.Foto: Imago/xPPEx

ne Geldpreis von10000 Euro fällt dabei kaum ins Gewicht. Weitauswichtiger ist, dass Moores Foto sozusagen das Gesicht der weltweiten Ausstellung sein wird,die jedesJahr aufsNeuevon vielen Millionen Menschengesehenwird.World Press Photo verstecktdiese Ausstellung ja nicht in Galerien,sondernzeigt sieganz bewusst auchanOrten wieEinkaufszentren oder Bahnhöfen.Außerdem wird Moores Foto groß auf das Jahrbuch gedruckt, das vor allemMenschenerreicht, die konkret im Fotojournalismus tätig sind. Er definiert damit einenwahrnehmbaren Standard, der erfahrungsgemäß vonjungen Fotografinnenund Fotografen aufgegriffen und in die eigene Arbeit integriertwird.

Häufig entsteht nachBekanntgabeder n Entscheidung eine mitunter hitzig geführte Diskussion.Woran liegt das?

Zunächst einmal hat das mit der schieren Größe desWettbewerbs zutun:Das Pressefoto desJahres wird aus Zehntausenden vonFotos ausgewählt, die Tausendevon

professionellen Fotografinnenund Fotografen einsenden.AmEndeein einzigesBild herauszugreifen,muss angesichts der extrem hohenQualität desMaterials Diskussionenprovozieren. Außerdem liegt es an demBildinhalt selbst: Das Siegerfoto setzt sichimmermit einemThema auseinander,das aus Sichtdes Journalismus besonderswichtig ist. Mitder Entscheidung der Jury ist also indirekt auchdie Aussage verknüpft, dass im vergangenen Jahr ein ganz bestimmtes Problem fürdie Menschheit vonzentralerBedeutungwar.Meist ist dies ein Krieg, eine Katastropheoder ebenwie dieses Malein soziales Problem. Da logischerweisenur einFotogewinnen kann, kommenebenfalls wichtige Themen an dieserStellealso nicht zum Zug. Außerdem kann Pressefotografie immernur einenAusschnitt aus der Wirklichkeit zeigen. Wenn dieserAusschnitt nicht dem Weltbild desBetrachters entspricht, kann dies Verärgerung und Ablehnung provozieren.Und es hat natürlichmit der Art der Vermittlung zu tun: Diegenannten Themen manifestierensichregelmäßig in der Abbildung konkret leidenderoder gar toterMenschen, was für das Publikum oft schwer zu ertragen ist und regelmäßig für Empörung sorgt.

Wasist die Ursachedieser Empörung? n

In unsererGesellschaft gibt es einetief verankerte Norm,nachder Menschenin Notnicht fotografiert werden sollten. Kinder werden meist lachend, aber nurselten weinend abgebildet.Das diesjährigeSiegerbild verletzt diesenStandardkonsequent, um dem Publikum die Situationan der Grenze bewusst zu machen.Wer bei Autounfällendie Opfer fotografiert,wird zurechtals Gaffer kritisiert.Die im späten 19. Jahrhundertnochgebräuchliche Totenfotografie, beider frischverstorbene Verwandteoder Prominenteportraitiert wurden, würde heuteals pietätlos gelten

DiePressefotografie ignoriertinbestimmtenSituationenall diese Konventionen, um stattdessenihren eigenen beruflichen Normen zu folgen.Sie ist ja eigentlichein Werkzeug, das Öffentlichkeitherstellen sollund komplexe oder auchabstrakte Themen in konkreteBildinhalteübersetzt. Das Schicksal vonMenscheneignetsich dafür bedauerlicherweise besonders gut, weil wirempathische Wesensind.

Wasmacht einPressefoto des Jahres n aus?

Drei Zutaten lassensichrelativ einfach benennen: Das Themaist hochrelevant. Die Technik ist einwandfrei. DieKomposition bringt den Bildinhalt perfekt zur Geltung Aber es kann noch etwas nurschwerzu Greifendes hinzukommen, das beispielsweise der weltberühmteFotografHenri Cartier-Bressonals den„entscheidenden Augenblick“ beschriebenhat. Gemeint ist damit, dass ein Foto idealerweisegenau den flüchtigen Bruchteil einerSekunde zeigt, der den Inhalt besserals jeder andere transportiert. In mitunter zermürbenden Diskussionensucht eineinternationale Jury nach dem einenFoto, das alldies beinhaltet.Zum Einsatz kommendabei übrigensnur Profis, die selbst in Bildagenturenoder beibedeutsamenMagazinen arbeiten,beispielsweise als Redakteuroder Fotograf. WeramWettbewerbteilnehmen will,muss übrigensselbst auchimFotojournalismus arbeiten.Das ist ein unumstößliches Prinzip desWettbewerbs. Es wurde nicht einmal 1969 aufgeweicht, als ein Foto vonder Mondlandung eingereicht worden war –NeilArmstrong wurde damals trotz seinerenormen Prominenz nicht als professionellerFotograf anerkannt.

Interview: Susann Huster

Link zum Pressefoto desJahres 2019: https://www.worldpressphoto.org/collection/photo/2019/38262/1/John-Moore-(2)

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PrinzConstantijn mitdem Fotografen Moore(l.) beider Prof.Alexander Godulla über das Pressefotodes Jahres 2019
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Prof.Dr. AlexanderGodulla

SC DHfK gewinnt auswärts –und denkt nicht mehr an Abstieg

Leipziger Handballer holen mit 32 Torenden Saisonrekord

Das Team vonTrainer AndréHa- n bersetztesich mit 32:29 beim TVB Stuttgartdurch und verabschiedet sich wohl endgültigaus der Abstiegszone der Handball-Bundesliga.

Prestigeerfolg für denSCDHfK Leipzig: DieGrün-WeißengewannenamOstersonntag ihr Auswärtsspiel beiTVB Stuttgartmit 32:29 (17:17). Damit machen die Sachseninder Tabelleweiteren Boden gutund verabschiedensichaus der Abstiegszone.

In einerhartumkämpften Partie hatten die Gästevor alleminder Schlussphase den längerenAtem. AlsStuttgartinder 57. Minute noch einmalauf ein Torheranzukommendrohte, schobKeeper

René VilladsenseinenFuß zur Parade heraus und Marc Esche erhöhteimGegenzug zum 31:28. Das war die Vorentscheidung in Schwaben.„Es war eine absoluteWillensleistungvon uns. Ich denke,das war heuteauchder Klassenerhalt“,sagteDHfK-Rückraumspieler

Franz Semper

Langesah es in dem Spiel nacheinem Erfolg derGastgeberaus. Stuttgartführte Mitteder ersten Halbzeit schonmit 13:9 und behauptete auchimzweiten Abschnitt langeeinenVorsprung.„Es ist sehr ärgerlichfür uns, wirhaben das Spielselbst aus derHandgegebenund uns vieleFehlerund Undiszipliniertheitengeleistet“, so Stuttgart-Coach Jürgen Schweikhardt. So sah Martin Kienzle in der 47. Minuteglatt die rote Karte, als er PatrickWiesmach beim Sprungwurfin der Luft noch am Fußpackte. DieMannschaft vonTrainerAndré Haberließ sichdavonnicht beeindrucken und glichinder 48. Minute zum 24:24 aus. Es entwickeltesichein Krimi in der Schlussphase mit dem glücklicheren

DieHandballerdes SC DHfK freuen sich über ihrenSieginStuttgart unddie mittlerweilezehnPunkteAbstand aufeinen Abstiegsplatz.

UKL und SC DHfK Leipzig –Partner seit 2008

Seit 2008 sind die Männerhandball-Mannschaftdes SC DHfK und das Uniklinikum Leipzig partnerschaftlich verbunden: Das UKL begleitet die Mannschaftals Medizinpartner und Sponsor,die Mannschaftunterstützt das UKL im Gegenzug bei verschiedenen Aktionen.

Damit ist das UKL bei allen Spielen dabei –zum einen in Person vonProf. Pierre Hepp, der als Mannschaftsarzt im Wechselmitseinem KollegenDr.RenéTous-

saint(Sportmedizin am Brühl) auf der Bank sitzt und bei Verletzungen sofortzur Stelle ist.Zum anderen durch Banner und Präsentationen als Partner der Handballakademie und Spielerpate vonLucas Krzikalla. Außerdem stehtdas UKL den Spielernmit einer schnellenVersorgung zur Seite, vonder Diagnostik bis zur OP und dem Gesundheitscheck vorSaisonbeginn.

Wirfreuen uns,gemeinsam in der 1. Bundesliga zu spielen!

Foto:RainerJusten

Endefür den SC DHfK.BesterWerfer auf Leipziger Seitewar Rechtsaußen Wiesmach mit acht Treffern und einer Quotevon hundertProzent. Beiden Stuttgartern erzielteBobby Schagen neun Tore.„Heutekann ichzufrieden sein. Wirwollten gutgegen Jogi Bitter werfen,das ist uns gelungen“, meinte Haber. Mathias Roth SC DHfK Leipzig: Putera,Villadsen1 –Semper 5, Wiesmach 8/3,Rojewski 2, Jurdzs, Krzikalla, Binder,Jahnke 1, Pieczkowski 3, Roscheck,Weber4,Gebala, Milosevic1,Esche 7

Kita-Bau läuft –dochesreichtnochnicht

Ratsversammlung beschließt Bedarfsplanung für 2019 /Mehr Ehrlichkeit bei den Zahlen angemahnt

DieStadt Leipzig investiertweiter n starkinden Kita-Bau.Bis Jahresende 2019 sollen 3382 weiterePlätze(einschließlich Tagespflege) für Kinder bis zu deren Schuleintritt entstehen, davonknapp 2300 neue PlätzeüberBaumaßnahmen. Das gehtaus der Kita-Bedarfsplanung hervor, die die Ratsversammlung kurzvor Osterneinstimmig verabschiedete.„DiePlanung ist megawichtig“,sagteSozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD). „Wichtiger ist aber,dass die Bagger rollen und gebaut wird.“

DieKommune rechnetfür Kinder biszum Schuleintritt mit einemBedarfvon 34378 Plätzen,die biszum Jahresendebenötigt werden.Mit Stand Februar 2019 gabes 31146 Plätze. Durchdie Investitionensoll sichdie Lageinden Jahren 2019/20 deutlichentspannen. Derzeitgibtes20größere Kita-BaustellenimStadtgebiet.

„Wir legen einordentliches Tempobeim Bauenvor“, konstatierteMichaelSchmidt (Grüne). DieZahlenwürdenzwar gutklingen,„dennoch streuenwir den Elternein wenig Sand in die Augen.Dawünsche ichmir mehr Ehrlichkeit.“ Selbst wenn der Baurechtzeitig fertig wird,könnten die Kindereinrichtungen nicht gleichvoll ausgelastet werden.„Der Rechtsanspruch auf einenKitaplatzist in Leipzig nicht lückenlos gewährleistet“, konstatierte Juliane Nagel(Linke). In sechsStadtbezirken(Süd, Südost, Südwest, Altwest, Nordwest, Nord)werde unter dem Bedarfgeplant. So seiesfür Elternaus Dölitz beispielsweise nicht zumutbar,ihreKinder täglichnachGrünau zur Betreuung bringen zu müssen

Christian Kriegelvon derAfD merkte an:

„Beim Kita-Bau bewegen wiruns in die richtige Richtung.“ Leipzig baue aber oftzu

Bockstraße.

große Einrichtungen.„DerDruck ist hoch DieSituation wird sichjedochentspannen, deshalb müssenwir wieder kleinere Einrichtungen bauen.“ Undwie sieht es mit demKita-Personal aus? Lautder Fraktion DieLinkewächst in derMessestadt der Mangel an Fachkräften.Sogebe es eine Kita mit sechsunbesetzten Stellen, dereszudem an Bewerbungen fehle. Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning (SPD) mochte dies für die 1398 StelleninkommunalenKitas nicht bestätigen.Derzeit seien nurfünf nicht besetzt. Stellenausschreibungen für diese Plätzeseiendauerhaft geschaltet.„Bislang ist noch nicht derFalleingetreten, dass Bewerbungen ausgebliebensind“,sagte Hörning.Allerdingsgebe es für die Freien Träger keineDaten.„Das ist ein Problem, da diese einenGroßteil derEinrichtungen in Leipzig betreiben“, monierteNagel.Und schlug vor, eine Vereinbarung mit denFreien Trägernzuschließen, diese Zahlenan die Stadt zu liefern.

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Mathias Orbeck Eine von Vielen in Leipzig –die Baustelleder künftigen Kita Foto:André Kempner

Der Geist von damals

Musikpavillon etabliert sich immer mehr zum kulturstandort / gleich zwei eigene Orchester

Entspannt sitzen die Zuhörer im Grü- n nen. Im Musikpavillon im Clara-ZetkinPark wird an den Wochenenden regelmäßig zum Kaffee aufgespielt – so auch an den sommerlichen Ostertagen, an denen es die Leipziger zuhauf ins Grüne zog. Der Pavillon etabliert sich immer mehr zum Kulturstandort.

Pro Saison gibt es dort bis zu 40 Veranstaltungen Und in diesem Jahr treten sogar zwei eigene Formationen auf. So wird die Oldtime-Jazzband „Musikpavillon Dixie Five“ erstmals zu hören sein. Das Musikpavillon-Salonorchester Thomas Krause ist nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr mit gleich zwei neuen Projekten dabei. „Die Leute haben getobt, wir wurden wunderbar angenommen. Für mich war es ein großes Abenteuer“, erzählt Krause, der im Orchester der Musikalischen Komödie (MuKo) Geige spielt. Gemeinsam mit neun Kollegen des MuKo-Orchesters hat er im Vorjahr das Salonorchester gegründet, um gehobene Unterhaltungsmusik zu spielen. Anders als beim „großen Orchester“, das Opern und Operetten begleitet, könnten die Musiker dort besser eigene Vorstellungen verwirklichen „Wir wollen den Geist von damals heraufbeschwören – wie eben vor 100 Jahren, als sich die Leipziger auch zu Kaffee und Bier trafen und Musik hörten“, so Krause. Sogar ein Nachfahre von Gustav Curth (Krystallpalast Varieté und Varieté Haus

Dreilinden), der damals mit seinem Orchester aufspielte, schaute vorbei Den Musikpavillon in seiner heutigen Form gibt es seit 1912. „Wir haben uns dem Erhalt gepflegter Kaffeehausmusik verschrieben“, ergänzt Mike Demmig, dessen Agentur für Begleitmusik & Konzerte die Musiker vertritt. Krause besitze riesige Notensammlungen mit Salontiteln, die teilweise in Umzugskisten

verpackt sind. „Das ist ein enormes musikalisches Kapital, da ist für jeden Anlass etwas dabei.“

Am Pfingstmontag (10. Juni) wird Musik eines Orchesters gespielt, das zur SächsischThüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung 1897 in Leipzig sowie 1896 in Berlin auftrat. Dabei erklingen Stücke, die eigens für die Gewerbeausstellung komponiert wurden

Am 25. August gibt es ein besonderes Programm zu Ehren Clara Schumanns, die natürlich selbst keine Salonmusik komponierte. „Dabei spielen wir Stücke aus ihrer Zeit“, kündigt Krause an.

Frank Nowicky von der Leipzig BigBand hat solo schon oft im Musikpavillon musiziert und eine eigene Fangemeinde. „Da war es naheliegend, eine Formation zu gründen, die Dixieland spielt. Es sind einige der besten Musiker aus der hiesigen Jazzszene involviert.“

Premiere der „Musikpavillon Dixie Five“ wird am Männertag (30. Mai) sein, einen weiteren Auftritt soll es im September geben.

„Unser Programm wird auch in diesem Jahr eine große Bandbreite an Musikstilen haben“, freut sich Demmig Dabei bekommen auch junge Leute vom Jugendbrassorchester, das Symphonische Blasorchester sowie Gäste aus Devon (England) eine Chance. Neu im Programm ist die Swing Time Cooperation, auch Baileo’s Salsa Sommer mit drei Veranstaltungen wird es wieder geben.

Gastronom Eberhard Wiedenmann, der den Musikpavillon restaurieren ließ und betreibt, hat überdies etliche kulinarische Neuheiten für seine Gäste. „Wir wollen internationaler werden, deshalb gibt es jetzt asiatische Küche“, kündigt Wiedenmann an. Den Gastrobereich habe er erneuern lassen. Die Mitarbeiter wurden übrigens vom geschlossenen Karstadt-Büfett übernommen. „Es sind Thailänder, die gute Küche machen Für mich war das eine glückliche Fügung.“ Mathias

Leipziger Minifant rüsselt erstmals im Sand

elefanten-baby unternimmt erste erkundungen

Premiere für den kleinen Elefanten n im Leipziger Zoo: Zusammen mit seiner Tante Don Chung hat das DickhäuterBaby sein erstes Sandbad genommen – und die Körperpflege sichtlich genossen.

Mit dem Rüssel wühlt sich der kleine Elefant in den Sand, plumpst auf die Knie und wälzt sich vergnügt am Boden Der Dickhäuter-Nachwuchs im Leipziger Zoo hat in dieser Woche erstmals die elefantöse Körperpflege ausprobiert. Zusammen mit Tante Don Chung nahm der zwölf Wochen alte Mini-Rüsselträger ein Sandbad und hatte bei der Premiere sichtlich Spaß, wie ein Video des Zoos bei Facebook zeigt.

Nach einer Dusche unter dem Wasserschlauch grub sich erst Ersatzmama Don Chung in den frisch abgeschütteten Sandberg Danach war das Jungtier mit der „Lektion Sandbad“ dran und absolvierte diese mit Bravour, wie der Zoo mitteilte.

„Wir freuen uns über die Fortschritte in der Entwicklung und die Intensivierung der Bindung von Kalb und Don Chung“, so Zoo-Direktor Jörg Junhold.

Inzwischen hat der kleine Rüsselträger ein Gewicht von 122 Kilo erreicht. Nach der Geburt und den Sorgen mit Mutter Hoa

sie hatte sich nicht um das Jungtier gekümmert – war das Gewicht zwischenzeitlich auf deutlich unter 100 Kilo gefallen. Die Pfleger, die den noch namenlosen Bullen bislang „Von-Hoa“ nennen, füttern den Nachwuchs weiterhin mit Er-

satzmilch. Er trinkt inzwischen auch regelmäßig Wasser, was die Pfleger besonders positiv stimmt. So sei die Versorgung mit Flüssigkeit sichergestellt, was der Gewichtsentwicklung helfe. Elefantenkuh Hoa (33 Jahre) hat ihr Jungtier inzwischen komplett aufgegeben und verhielt sich zuletzt auch aggressiv gegenüber dem Kalb Die 36 Jahre alte Tante

Don Chung kümmert sich dafür vorbildlich um ihr „Adoptivkind“ Zweimal pro Tag ist das Duo derzeit auf der Außenanlage am Elefantentempel Ganesha Mandir zu sehen. Manchmal stößt auch Elefantenkuh Rani (9) hinzu.

Die Bewegung an der frischen Luft, das Erlernen neuer Fähigkeiten und das UV-Licht im Freien unterstützen laut Zoo die Ent-

wicklung des Jungtieres. Dem kleinen Bullen steht jedoch noch eine Operation bevor. Nach der Geburt hatte er einen Nabelbruch erlitten Wann der notwendige medizinische Eingriff erfolgt, hat der Zoo noch nicht entschieden Zunächst müsse der Bulle noch kräftiger werden Einen Namen soll der kleine Sand-Rüssel erst nach der OP bekommen.

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Der kleine Elefant des Leipziger Zoos hat anscheinend viel Freude auf dem Sandhaufen.
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Der Musikpavillon im Clara-Zetkin-Park hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem interessanten Standort für Kultur gemausert Foto: André Kempner

Zu vieleneueHotelsinLeipzig –die Auslastung sinkt

Selbst zur Buchmesse blieb jedes fünfte Bett frei –jetzt kommen nochmals 2300 Zimmer hinzu

Mit286000 Besuchern erzielte n die Leipziger Buchmesse im März einen neuen Rekord. Trotz des Zuwachses um 15000 Gästekonnten die Hoteliers in der Buchstadt aber nichtjubeln. Zwar gelang es ihnen, den durchschnittlichen Zimmerpreis beim wichtigstenBesuchermagnetendes Jahres auf 139,20 Euro anzuheben (+1,5Prozent). Doch die Zimmerauslastung an den Messetagen sank auf 80,3 Prozent (-4,1 Prozent). Der Erlös proverfügbarem Zimmer in Leipzig ging damit um 2,6 Prozentzurück.Das habendie BranchendiensteFairmas und STR ermittelt.

Dass die Zimmerauslastung auchüber das Gesamtjahr gesunken ist, liegt nicht nuranden 2000 Leipziger Wohnungen, die beiAirbnbangebotenwerden.„Zwei Drittel davonsind ganzeWohnungen, also nicht nurein Zimmer“,erklärte jetzt Maximilian Paul vonChristie&Co beim Kongress Real EstateMitteldeutschland.

Lautdem Fachmann für Hotel-Immobilienist die hiesigeZahl der Herbergsbettenvon 2014 bis2018 um etwa zwölf

Prozentauf 18400 gestiegen,die Zahl der Übernachtungen im selben Zeitraum aber nurum6,5 Prozent auf 3,3 Millionen. Erstmals seit langer Zeit wüchsendie Aufnahmekapazitäten viel schneller alsdie Nachfrage. „Das ist erstaunlich, weil Leipzigeigentlich eine ausgezeichnete Entwicklung beim Tourismus nimmt.“

Gewiss spiele Dresden mit 4,6 Millionen Übernachtungenund 23100 Gästebetten noch immerineineranderen Liga. Doch in der Landeshauptstadt habedie Beherbergungsnachfrageinden vergangenen 20 Jahren lediglichum135 Prozentzugelegt –inLeipzig hingegen um 194 Prozent, was fast einerVerdreifachung entspricht. Voneinemsolchhohen Interesse derTouristen könnten anderemitteldeutsche Städtewie Erfurt(plus 99 Prozent), Halle(plus 79) oder Magdeburg(plus 75) nurträumen.

Dennoch:Nachdem in Leipzig zuletzt 1640 Zimmerdazukamen(und noch weit mehr Betten), fieldie Gesamtauslastung stadtweit im Vorjahr um 2,1 Prozent. Fairmas und STR kamenauf eine durchschnittliche Belegung vonknapp70Prozent. Schon 2017 habees erstmals Rückgängegegeben, berichtete der

Christie-Fachmann. Seitdem haben ein Motel-One und die Felix-Suiten in der Hauptpost am Augustusplatz eröffnet, am Brühl das Adina, Vienna House und Meininger,ebenso das Travel24-Hotel am Goerdelerring,ein Loginn by Achat an der Messe sowieein 7Days Premiumam Flughafen;nicht zu vergessendas kleine Inklusionshotel Philippus in Lindenau. Da aktuell in Leipzig noch ein Dutzend Herbergen an neun StandortenimBau sind, werde„die nahe Zukunft nicht einfach für die Hoteliers“, warntePaul. Allein beiden Projekten,andenen schon gebautwird, seienmehr als 2300 Zimmergeplant. DerAnteil der großenKettensteige in Leipzig immerweiter, sagteder ChristieExperte. Marktführer seizurzeitMotelOnemit 980 Zimmern,gefolgt vonMarriott/Starwood mit 760und der Accor-Gruppe mit 630. „Die kleinenPrivathotels haben nurnochetwa25 Prozent Marktanteil.“

Weil derdurchschnittlicheZimmerpreis in Leipzig (mit 79,50 Euro im Jahr 2018) nach wievor extrem niedrig liegt, bleibe denKleinen aktuell kaum Luft zum Atmen. „Längerfristig erwartenwir,dass dieÜbernachtungszahlenwieder schnel-

lersteigen als der Zubau an weiteren Betten“,malteereinenHoffnungsschimmer.

ZumBeispielhabedas kleine SchlosshotelBreitenfeld mit75Zimmern unlängst Investoren aus Berlin gefunden,die es für 2,5 MillionenEuroerwarben. Die Fünf-Sterne-HerbergeFürstenhof(90 Zimmer) wechseltenachseinenAngabenim vergangenen Herbst für 17 Millionen Euro denBesitzer „Schon2017 waren erstmals sowohl zur Buchmesse als auchPfingsten zumWave-Gotik-Treffen einige Zimmerfrei“, bestätigteLeipzigsDehoga-Geschäftsführer Holm Retschden Trend. „Alle, die jetzt noch weitereHotel-Baupläne in denSchubladen haben,sollten sichdas genau überlegen.“

Indessenberichtete Wilhelm Andreas Büschervom Lebendigen Haus in der Hauptpost, dassdie neuenFelix-Suiten sehr gut gebuchtseien. „Die Auslastung beträgt jetzt schon80Prozent.Wir vermieten170 Zimmerauf Drei-SterneNiveau zu 60 Euro nettopro Nachtund 150 Suiten auf Fünf-Sterne-Niveau zu 100 Euro.Das liegt alles nurgeringfügig unter unseremLebendigen Haus in Dresden.“ Jens Rometsch

KindererlebniswelteninLeipziger Bibliotheken

„Erschließ dir deine Welt“hat den Themenschwerpunkt MINT

Unterdem Motto„Erschließ dir deine n Welt“plantdie Stadtbibliothek regelmäßige Angebotefür junge Besucher.Spielerisch sollen sie Gelesenes praktischoder experimentell umsetzen, Brücken bauensowie kleineProgrammierungen durchführen.

Pünktlichzum Welttag desBuches am 23 AprilstarteteninLeipzig die „Kindererlebniswelten“.Wie die Stadtbibliothek

mitteilte, sollen diese nach und nach das Haupthaus am Wilhelm-Leuschner-Platz und die Stadtteil-Dependancen bereichern. DenAnfang machte die Stadtteilbibliothek Gohlisam23. April, die Stadtbibliothek folgt am 27. April.

DieErlebnisweltenstehenunter dem Motto „Erschließ dir deine Welt“ und sollenmit dem Themenschwerpunkt MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Tech-

nik) dazu einladen,inkindgerechten SachbüchernGelesenes spielerisch, praktisch oder experimentellumzusetzen.Anden Starttagen wird es jeweils siebenStationen geben, an denen Ziffernfür eine PINgesammelt werden können. Dafür müssenzunächst Brückengebaut, das Wissenzum Wetter getestet,Medien entdeckt und Experimentedurchgeführtwerden „Unsere Kinderbibliotheken sollen durchkrea-

tive Lern-und Spielangeboteimmermehr zu Erlebnis- und Experimentierweltenausgebaut werden.ImKerngeht es bei‚Erschließ dir deine Welt‘ darum, das Entdecken undAusprobieren in der Kombinationmit Medienzufördern“,erklärtSusanne Metz, Leiterin der Leipziger Städtischen Bibliotheken.Zudem stärke der Schwerpunkt MINT frühzeitig und niedrigschwellig wichtige Kernkompetenzen der Kinder für ihrezukünftigeBerufswahl. fbu

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Alsnächstesöffnet im Maiein Vier-Sterne-Hotel derspanischenKette NH mit197 Zimmern undsechs TagungsräumenamLeipziger Burgplatz. Quelle:Christoph Kohl Fürzwölf weitereHerbergen an neun Standorten –hierdas künftigeH2amHauptbahnhof–laufeninLeipzigderzeitArbeiten. Nach Beendigung derProjektekommenschon bald mehr als2300 Zimmerhinzu.

„Oft sinnvoll,Medikamenteund Psychotherapie zu kombinieren“

Prof.Dr. Ulrich Hegerlerläutert, wasbei einer Depression hilftund ob auch Kinder an dieser Erkrankung leiden können

Eine Depression ist eine ernste, oftle- n bensbedrohliche psychische Krankheit.

„Menschen mit der Diagnose Depression haben im Schnitt eine um 10 Jahrereduzierte Lebenserwartung“,erklärt Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfeund ehemaliger der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKL. „Fast alle glauben, dass Schicksalsschläge,Kränkungen, Partnerschaftskonflikteoder Stress im Job der Hauptgrund für Depressionen sind.Das stimmtabernicht. VonLaien, aber auch unerfahrenen Ärzten und Psychotherapeuten, wirddie Bedeutung belastender Lebensereignisse als Ursache der Erkrankung überschätzt.Zu schnell wirddie scheinbar naheliegende Schlussfolgerung gezogen: Er hatseinen Job verloren, oder der Partner hat sich getrennt – ist ja klar,dass er eine Depression bekommt. Wichtiger ist aber die Veranlagung.Ohne diese bekommtman auch beigroßem Stress keine Depression.“Inunserer dreiteiligen Serie beantworteterdie wichtigsten Fragen zu Depressionen.

Herr Prof.Hegerl, könnenauchKinder n depressivsein?

BeikleinerenKindernist die Abgrenzung einerdepressivenErkrankung von einerReaktionz.B auf belastende Familienverhältnisse, schwieriger.Esist aber unstrittig,dass Depressionenbereits in jungen Jahrenbeginnenkönnen. Das häufigere Auftretenbei weiblichenPersonen stellt sicherstabder Pubertät ein.

WasmeinenSie:Gab es schon in der n Steinzeitdepressive Menschen?

Ichdenke schon. DepressionengibteszuallenZeiten und in allenKulturen.Bereits Theophrast, ein Schülerdes Aristoteles, der im 3. Jahrhundert vorChristus gelebthat, hat einen langen Aufsatz zu Melancholie geschrieben, die teilweise an unsere heutige Depression erinnert. Er hat vermutet,dass ein Körpersaft,die schwarzeGalle,dafür verantwortlich ist

Washilft beieiner Depression? n

Depressionen sindgut behandelbar.Die beiden wichtigstenBausteine sinddie medikamentöseBehandlung mit Antidepressiva und die Psychotherapie.Viele glauben,dass Antidepressiva abhängig machen. Aber das tun sie nicht,sie normalisieren nach und nach die Funktionsabläufe im Gehirnund könnendie depressive Phasezum Abklingenbringen und dasRisikovon Rückfällendeutlichreduzieren Siesorgendafür, dassman wieder man selbst sein kann. Psychotherapiekann für die Akutbehandlung vonDepressionensinnvollsein

und auchdas Rückfallrisikosenken. DiebestenWirksamkeitsbelegeliegen fürdie sogenannte kognitiveVerhaltenstherapievor.Hier gehtesbeispielsweise um das Vermeiden von Selbstüberforderung oder negativerGedankenkreise. Beisehr schweren oder garwahnhaften Depressionenist einePsychotherapie nicht durchführbar.Oft ist es sinnvoll, Medikamenteund Psychotherapie zu kombinieren.

Kann man sichvor Depressionen n schützen?

DieMöglichkeiten der Prävention beibisher Gesunden sindaus meiner Sichtbeschränkt und werden bisweilenüberschätzt. Regelmäßiger Sportund eine gesundeLebensführung könnensicherlichdazu beitragen, diesonstige Gesundheit zu erhalten, beugenabernicht zwangsläufigeinerDepression vor. Besteht eine hohe Veranlagung zu Depressionen, so wird der Betroffeneauchbei glücklichen Lebensumständenund gesunderLebensführung immer wieder in diesenKrankheitszustand rutschen. Wasgut möglichist, das ist die Reduktiondes Rückfallrisikos mittels Pharmakound Psychotherapie.Neueste Studienzuden vorbeugenden EffektengesunderErnährung oder vonVitaminenoder anderenNahrungsergänzungsmittelnsind leider wenigüberzeugend DieFragenstellte UweNiemann

SimSala Peng –Ausstellung im Atrium

Marlies Knoblauchs Zeichentalentzeigtesich schon in ihrer Kindergartenzeit und wurde in den darauffolgenden Jahren durch Kunsterzieher und Kunstkurse gezielt gefördert. Nach einem Studium an der KunsthochschuleBerlin-Weißenseeals Kostüm- und Bühnenbildnerin arbeitetesie für Leipziger Theater–Ausstattungsaufgaben in Schauspiel,Operette, Musical und Kindertheater–und ist seit 1993 bundesweit freiberuflich tätig.Insgesamthat sie mehr als 200 Theater-Ausstattungen entworfenund zur Aufführung gebracht. In Knoblauchs Ausstellung im Atrium der Frauen- und Kindermedizin (Haus 6) sind ihrebesten Entwürfe für Theaterverwandlungen zu sehen.Zahlreichen Märchenfiguren hatdie Künstlerin ein Gesichtgegeben –von der Knusperhexe aus Hänsel &Gretelüber Aschenbrödel bis zum gestiefelten Kater. hu Sim Sala Peng –Entwürfe für Theaterverwandlungen vonMarlis Knoblauch. Atrium der Frauen- und Kindermedizin, Liebigstr.20a (Haus 6). Die Ausstellung ist bis 28. Juni zu sehen.

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Fo to s: St efan Straube /d pa Prof.Dr. Ulrich Hegerl

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und angehörige - 15407
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