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Planen und Finanzieren
Vor der Tat kommt der Plan –und nicht zuletzt auch das Nachdenken über das liebe Geld: Wer helfen kann, das findet man Ab Seite 2
Rohbau und Co. Mit dem Rohbau geht es los auf dem Weg in die eigenen vier Wände. Ab Seite 5
DACH und Kamin
Gut bedacht muss man sein –vor allem, weil dort auch eine Solaranlage Platz finden soll. Seite 7
INNENAUSBAU und mehr Entscheidend beim Hausbau: Was sollte man beim Innenausbau beachten?
Ab Seite 8
WOHNEN UND EINRICHTEN Smart Home liegt voll im Trend – Experten erklären, worauf man da unbedingt achten sollte. Seite 11
Garten und Terrasse Platz für viel Grün ist auch im kleinsten Garten – dies zeigen diese Tipps vom Experten. Und was muss man auf dem Weg zur grünen Oase tun?
Ab Seite 15
Liebe Leserinnen und Leser,
Wer sich für die eigenen vier Wände entscheidet, steht vor einer großen Herausforderung: Es ist für die meisten Familien die Investition des Lebens. Und natürlich will die gut durchdacht sein – dies ist auch ein wichtiger Tipp, den die Expertinnen und Experten in der Region den Häuslebauern in spe immer wieder mit auf den Weg geben. Was will man eigentlich? Was benötigt man überhaupt? Ganz wichtig: Was kann man sich leisten? Mehr und mehr taucht auch die Frage nach der Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit des Traumhauses auf.
Es ist wichtig, sich Antworten auf diese vielen Fragen schon im Vorfeld zu suchen, weit vor dem ersten Spatenstich.DieguteNachricht: Guter Rat muss nicht immer teuer sein – es gibt in der Region viele Menschen von Fach, die mit kompetenter Beratung zur Seite stehen. Einige von ihnen kommenindiesemBaujournal von A bis Z zu Wort: Sie sprechen über die Bedeutung einer gleichermaßen soliden wie nachhaltigen Finanzierung des Bauvorhabens, aber auch darüber, wie man die richtigen Partner für ein Traumhaus findet. Das bereits erwähnte Thema Nachhaltigkeit
spielt eine große Rolle, schließlich will man viele Jahrzehntedieeigenenvier Wände genießen. Die entsprechenden Weichen werden dann bereits bei der Planung gestellt – mit der OrientierungaufEnergieeffizienz, aber auch zukunftsorientierter Barrierefreiheit.
Es sind viele Ratschläge, die sich in erster Linie als Mutmacher verstehen: Es lohntsich,insEigenheimzu investieren und viele Familien haben dies auch erkannt. Der Bauboom in der Regionhältnachwievoran. Und die vielen Erfolgsgeschichten zeigen, dass man sich mit einem Eigenheim
ein Stückchen Zukunft bautunddensowichtigen Freiraum für die eigenen Träume. Ja, auch dies steckt drin in einem solchen Bauprojekt: Die Freude an der eigenen Kreativität, wenn man an die Ausgestaltung von Küche, Bad & Co. geht, derSpaßamEinrichtenund nicht zuletzt die Lust auf den eigenen Garten direkt vor der Haustür.
Deshalb kann man festhalten: Das Frühjahr ist die Zeit des Aufbruchs, der frischen Ideen. Warum also nicht mal nachdenken über das eigene Traumhaus?
Wann ist man bereit für die Baufinanzierung?
Mit einer Checkliste kann man gut vorbereitet in das Beratungsgespräch gehen
Wer sich Wohneigentum schaffen will, benötigt dafür meist eine Finanzierung mit Baudarlehen – das gilt für den Kauf der Eigentumswohnung genauso wie für den Hausbau. So unterschiedlich wie Anbieter bei BankenoderVermittlungen, so unterschiedlich können auch Beratungsgespräche zur Baufinanzierung ausfallen. Dennoch gibt es einige Tipps und eine Liste von Unterlagen,mitdenenkünftige Eigenheimbesitzer gut vorbereitet in das wichtige Finanzierungsgespräch gehen können.
Ein ehrlicher Kassensturz
Am Anfang einer jeden Finanzierung steht die alles entscheidende Frage: Was kann ich mir auf Dauer leisten? Wie viel Eigenkapital kann ich einbringen? Bevor mansichandieBaufinanzierung wagt, sollte man sich einen gründlichen Überblick über die eigenen Finanzenschaffen–undnichts überschätzen. Dazu ist es hilfreich, eine detaillierte und gründlich geprüfte Aufstellung aller aktuellen und zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben zum Gespräch parat zu haben.
„Während des Hausbaus nachfinanzieren zu müssen, kann sehr teuer werden.“, sagt Madlen Müller. Als Referentin für Finanzdienst-
leistungen für die Verbraucherzentrale Leipzig kennt sie die Fehlerquellen. „Den Finanzierungsrahmen sollte man daher von Anfang an realistischfestlegenundsich während des Baus oder Kaufs nicht überschätzen“, rät sie.
Mit einem realistischen Blick sollte dann auch die monatlicheTilgungsratebestimmt werden – ist sie zu hoch, laufe man Gefahr sie nicht dauerhaft tragen zu können.Istsiezuniedrig,zögere sich die Abzahlung unnötig hinaus.
Bestimmte Unterlagen und Dokumente sind zum Beratungsgespräch mitzubringen. Dazu gehören per-
sönlicheUnterlagenundsolche,diesichaufGrundstück und Immobilie beziehen.
Dies sind die wichtigen Persönlichen Unterlagen
Zu den persönlichen Unterlagen gehören Personalausweis oder Reisepass, Einkommensnachweise wie Gehalts- oder Lohnabrechnungen sowie die letzten beiden Steuerbescheide, Nachweise über Eigenkapital wie LebensversicherungenoderDepots,Nachweise von allen weiteren Einnahmen (etwa Mieterträge), eine Auflistung von laufenden Krediten sowie von Unterhaltszahlungen.
Zu den Unterlagen, die sichaufGrundstückundImmobilie beziehen, gehören der Grundbuchauszug (nicht älter als drei Monate), Baugenehmigungen und Baubeschreibung für einen Neubau, ebenso Baupläne für einen Neubau, geplante Nutzung(Eigen-/Fremdnutzung, gewerbliche Nutzung), Kosten- beziehungsweise Baukostenberechnung, Flurkarte und Lageplan, Baupläne und Grundriss, Fotos von vorhandener Immobilie sowie ein Energieausweis.
Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Orientierung, stellt keine abschließende Auflistung dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
In diesem Sinne wünscht viel Spaß beim Lesen
Fehler vermeiden
Auf dem Weg zur individuell passenden Baufinanzierung gibt es durchaus den ein oder anderen Fallstrick. Folgende Fehlerquellen sollte man im Auge behalten: Punkt 1 – unbedingt mehrere Angebote vergleichen, sonst kann es unterm Strich echt teuer werden.
Punkt 2 – die richtige Anfangstilgung wählen; hier gilt eine Faustregel: Je höher die anfängliche Tilgung, desto schneller ist der Kredit zurückgezahlt. Punkt 3 – im Finanzierungsplan unbedingt auch die (Bau-) Nebenkosten auf dem Schirm haben; sonst kann schnell das ganze Konzept ins Wanken kommen. Punkt 4 – immer auch einen finanziellen Puffer einbauen. Denn unverhofft kommt meistens oft.
IMPRESSUM –Baujournal
Anzeigen-Spezial Leipzig Media GmbH
Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Str. 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Helko Leischner Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa
Redaktion/Produktion: Gina Apitz, Andreas Neustadt, Heiko Betat, Bert Endruszeit, Pauline Szyltowski, Juliane Groh, Jens Wagner
Titelfotos: anncapictures, Antranias, MariaGodfrida, jarmoluk, karishea, Malcolumbus (alle Pixabay)
„Das Familienwohnen-Programm ist sehr attraktiv“
Im Interview über Fördermöglichkeiten und Tipps zur Baufinanzierung: Katrin Berger (SAB)
DieseNachrichthatteim
Januar viele Bauherren in spe eiskalt erwischt: Die Förderbank KfW hatte im Auftrag der Bundesregierung die bisherigen Förderprogramm für energieeffizientesBauenundSanieren überraschend gestoppt.
Inzwischen ist es zwar wieder möglich, Anträge für eine Sanierungsförderung zustellen,aberaneinerEffizienzhaus40-NeubauförderungwirdnachAngabendes Bundeswirtschaftsministeriums noch gearbeitet. Die gute Nachricht: Mit dem Förderdarlehen Familienwohnen bietet die Sächsische Aufbaubank (SAB) aktuell ein attraktives Förderpaket für Familien mit Kindern. Im Gespräch stellt Katrin Berger, Abteilungsleiterin Wohnungsbau bei der SAB, das Programm vor.
Mit dem „Familienwohnen“ bietet die SAB auch in diesen Zeiten noch ein Förderprogramm für den Neubau von Wohneigentum. Welche Intentionen stecken dahinter?
Katrin Berger: Dieses Förderdarlehen ist direkt auf Familien mit Kindern ausgerichtet: Diese wollen wir in das Wohneigentum bringen, sowohl bei einem Neubau der eigenen vier Wände als auch beim Kauf von selbst genutztem Wohneigentum. Dabei ist das Angebot unmittelbar an die Zahl der Kinder geknüpft: Pro Kind unter 18 Jahren gibt es eine Grundförderung von 50.000 Euro, die mit weiteren Zusatzförderungen ergänzt werden kann. Kombinieren kann man es beispielsweise auch mit einem SAB-Förderergänzungsdarlehen. Bei einem Sollzinssatz von 0,75 Prozent p.a. und einer Zinsfestschreibung über 25 Jahre ist das FamilienwohnenProgramm wirklich sehr attraktiv. Das Ziel: Familien eine moderate und damit nachhaltige Ratenfinanzierung zu ermöglichen.
Dafür können wir als SAB übrigens auch ein Komplettpaket für eine Baufinanzierung zusammenstellen.
Ein Förderprogramm für Familien mit Kindern bietet die Sächsische Aufbaubank – und dieses wartet mit attraktiven Konditionen auf. Foto: Uwe Umstätter
Wie schätzen Sie generell die Situation für Häuslebauer in Sachsen ein? Wie schätzen Sie gerade auch die Situation bei den Baufinanzierungen ein?
In der Tat erleben wir seit Jahren einen Boom bei Neubauten, wobei die Situation im ländlichen Raum wiederum sehr heterogen ist. Spannend ist die Entwicklung in der Tat bei den privaten Baufinanzierungen: Der Markt ist auf der einen Seite sehr umkämpft, es gibt viele Angebote. Aber andererseits wird er auch immer transparenter: Durch die Digitalisierung ist der Zugang zum Markt, zu den Angeboten viel einfacher geworden. Und das Ziel einer digitalen Baufinanzierung lässt sich durchaus erkennen. In unserer täglichen Arbeit haben wir aber festgestellt, dass viele Menschen, die als Eigennutzer ein Haus bauen wollen, ein Beratungsgespräch vor Ort sehr schätzen. Immerhin ist dies für die meisten die größte Investition des Lebens.
Wie schlagen sich die Aspekte der Digitalisierung im Bereich der Baufinanzierung dann nieder?
In erster Linie kann man sich schon im Vorfeld ganz bequem zu Hause über die verschiedenen Angebote informieren – da genügen meist einige Klicks. Und dies ist schon wichtig, dass man sich Gedanken macht: Zum Beispiel über die Frage, was man für einen Eigenanteil zur Verfügung hat. Andererseits empfehle ich, schon frühzeitig eine Beratung zu suchen: Danach hat man bei der Suche nach einem passenden Bauplatz schon einen Finanzrahmen in der Tasche. Ohnehin ist es aus meiner Sicht besser, eine Baufinanzierung schon im Vorfeld der Planung abzuklären. Dazu bietet die SAB beispielsweise eine unverbindliche Beratung.
Was sollte man bei einem ersten, unverbindlichen Beratungsgespräch unbedingt in der Tasche haben?
In erster Linie muss man auf gar keinen Fall Angst vor einer entsprechenden Beratung haben! Eigentlich genügt ein Überblick über die Einnahmen- und Ausgabensituation, vielleicht die letzten drei Lohnscheine, damit kommt man schon ziemlich weit.
Der Begriff Nachhaltigkeit ist bereits gefallen: Wie definieren Sie eine nachhaltige Baufinanzierung?
Nun, wir wollen auf gar keinen Fall, dass die Familien nach drei Jahren wieder ausziehen müssen, weil die Raten nicht mehr bedient werden können. Als SAB sehen wir uns da eindeutig in der Pflicht und die Erfahrungen der letzten Jahre geben uns da recht. Zudem spielt die Nachhaltigkeit natürlich auch mit Blick auf den Klimaschutz beim Eigenheimbau eine große Rolle – hier müssen wir allerdings in Sachen Förderung auf eine Entscheidung des Bundes warten.
Die Fragen stellte Jens Wagner.
Weitere Informationen findet man unter www.sab.sachsen.de/ wohnraumförderung
Unbedingt auf Nummer Sicher gehen
So funktioniert der Hausbau mit den richtigen Partnern
Der Traum vom eigenen Haus ist der Lebenswunsch vieler, doch gerade bei steigenden Baukosten und vielerlei Unsicherheiten im Alltagsleben bedarf es einer profunden Planung: Besonders ratsam isthierbeidieUnterstützung vonPartnern,dieinallenBereichen des Hausbaus Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet sind.
Expertenraten,sichschon zuBeginndererstenGedanken an einen Hausbau bestmöglich bei Fachleuten zu informieren, um unrealistische oder mit zu vielen Risiken behaftete Ideen von vornherein auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Denn die meisten privaten Bauherren bauen nur ein Haus im Leben, daher fehlt es naturgemäß an der nötigen Erfahrung. Und Fragen gibt es viele ...
BeiderAuswahldesrichtigen Grundstückes helfen beispielsweise die Kommunen,zumBeispielwieinBorna über die Stabsstelle Wirtschaftsförderung. Entsprechende Bebauungspläne und Grundstücksangebote finden sich auf der Internetseite der Kommune. Damit und mit der Durchführung des rechtlichen Aktes der Baurechtsschaffung, nach den Maßgaben, welche im Bebauungsplan definiert wurden, beschränkt sich die Rolle der Kommunen in der Regel. So bestätigte die Stadt Borna, dass der Planer als sogenannter Entwurfsverfasser für die Richtigkeit
der eingereichten Unterlagen verantwortlich ist, die Kommunelediglichnochdie Vollständigkeit prüft.
Neben dem Planer oder Architekten, den schon für die Einreichung des Bauantrages bei der betreffenden Kommune gesetzlich vorgeschrieben ist, betreuen auch Unternehmen wie die DEKRA private Bauherren.
„In einer baubegleitenden Immobilienprüfungwirdder technische Zustand eines Gebäudes in regelmäßigen Abständen zu bestimmten Baufortschrittengeprüft.Somit können bereits während der Bauphase Mängel festgestellt und sehr oft ohne größeren Aufwand beseitigt werden“, so ein DEKRASprecher.
Auch die Verbraucherzentrale Sachsen rät, sich im Vorfeld „anbieterunabhängig und neutral beraten zu lassen, zum Beispiel bei einer Verbraucherzentrale. Eine mögliche Anlaufstelle
kann auch der bundesweite Verband Privater Bauherren e.V.sein“,soFinanzexpertin Dr. Martina Schröder von der Verbraucherzentrale Sachsen. „Ebenso Bauherren aus dem Familien- und Freundeskreis, die bereits erfolgreich gebaut haben und zahlreiche Erfahrungen besitzen, können beim Bauvorhaben unterstützen.“
Der Leipziger Versicherungsexperte Tobias Muster gibtzubedenken,dassgerade die rechtliche AbsicherungwährendderBauphase entscheidend zur Risikominimierung beiträgt. „Für Schäden während der Bauphase haftet zum Beispiel
keineswegs immer die bauausführenden Firmen.“ Insbesondere rät er jedem Bauherren, sich für die Fälle abzusichern, wo beauftragte Unternehmen aufgrund von Insolvenz oder nicht gezahlter Versicherungsbeiträge nicht über ihre Versicherungen für Schäden aufkommen, die ihnen eigentlich angelastet würden: „Eine Bauherren-Haftpflichtversicherung ist daher jedem Bauherren zu empfehlen, ebenso eine Absicherung
Zins für die Anschlussfinanzierung vereinbaren“, erklärt Dr. Schröder von der Verbraucherzentrale Sachsen. Beratungstermine hierzu gibt es über die Internetseite www.verbraucherzentrale-sachsen.de.
Eine BauherrenHaftpflichtversicherung ist jedem zu empfehlen.
Tobias Muster
Versicherungsexperte
gegen Unwetterereignisse, Feuer oder Diebstahl.“
Auch für die Risikominimierung beim Thema Anschlussfinanzierung gibt es wirksame Möglichkeiten, sichvorbösenÜberraschungen abzusichern. „Mit sogenannten Forwarddarlehen können sie schon bis zu fünf JahreimVorauseinenfesten
Die Leipziger Volksbank minimiert das Risiko im Vorfeld eines Hausbaus, indem sie prüft, welche Finanzierungssummen die Kunden stemmenkönnen,umfürdie Lebenshaltungskosten und mögliche Eventualfälle trotz Kredit noch zahlungsfähig zubleiben.„Wichtigist,dass nachZahlungderKreditrate und der Nebenkosten der Immobilie noch genügend finanzieller Spielraum bleibt: Für Lebenshaltung, Absicherung, Vorsorge und die persönlichen Ansprüche der Kunden“, erklärt Andreas Woda, Vorstand der Leipziger Volksbank. Und auch der Ausfall des Hauptverdieners muss bedacht undabgesichertwerdenund die Entwicklung der Zinsen im Fokus bleiben. „Solange die Zinsen niedrig sind, sollten sich Kunden diese möglichstfürdiegesamteFinanzierung sichern“, rät Andreas Woda.
Jochen Reitstätter
Wie bekommt man die Baugenehmigung?
Ohne Fließ kein Preis –oder wenn es um den BaudereigenenvierWände geht:OhneBauantragkeine Baugenehmigung. Und dies gilt auch im Freistaat gemäß der Sächsischen Bauordnung (SächsBO), die man übrigens im Internet unter revosax.sachsen.de in Augenschein nehmen kann.
Immerhin: Auch hier gibt es das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren nach § 63 SächsBO, das den Weg zur Baufreiheit oft deutlich vereinfacht.UndfürBauvorhaben, die keine Sonderbautensind,imGeltungsbereich eines Bebauungsplanes liegen und den Feststetzungen dieses Bebauungsplanes entsprechen, kommt das Genehmigungsfreistellungsverfahren nach § 62 SächsBO zur Anwendung. DochAchtung–auchhierist
eszwingendnotwendig,alle Bauunterlagen bei der Bauaufsichtsbehörde und bei der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung einzureichen! Dazu zählen ein Lageplan mit Auszug aus der Liegenschaftskarte, die Bauzeichnungen und die Baubeschreibung, aber auch die bautechnischen Nachweise sowieAngabenzurEnergieversorgung und Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen. Informationen darüber, was alles bei einem Genehmigungsfreistellungsverfahren nach § 62 SächsBO, aber auch bei einemvereinfachtenBaugenehmigungsverfahren nach § 63 SächsBO an Bauunterlagen einzureichen ist, findet man am besten unter www.amt24.sachsen.de.
Auf diesen Punkt muss ebenfalls geachtet werden:
Erstellen muss diese Unterlagen ein sogenannter bauvorlageberechtigter Entwurfsverfasser – dies sind in derRegelArchitektensowie Ingenieure, die in die Liste der Bauvorlageberechtigten der Ingenieurkammer Sachsen eingetragen sind; Eintragungen anderer Länder gelten auch im Freistaat Sachsen.DerBauvorlageberechtigte muss sowohl den Bauantrag als auch die Bauvorlagen (zum Beispiel Bauzeichnungen und Berechnungen) unterschreiben.
ZumSchlussnocheinHinweis mit Blick auf das Bauaufsichtsamt im Landkreis Leipzig: Hier sind Behördengänge derzeit nur noch mit vorheriger Terminabsprache möglich; darüber hinaus können Abstimmungen telefonisch, postalisch oder via Internet erfolgen.
„
Schon beim Hausbau an die Zukunft denken – barrierefrei
Nachhaltigkeit ist ja durchaus ein Schlagwort der Zeit – gerade mit Blick auf den Eigenheimbau. Doch diese Nachhaltigkeit bedeutet eben nicht nur Energieeffizienz und Co.: Darauf macht Michael M. Stöbel von der Beratungsstelle für Wohnraumanpassung und barrierefreies Bauen beim Behindertenverband Leipzig aufmerksam. Schließlich sind die eigenen vier Wände in den meisten Fällen die Investition des Lebens, die man dann auch ein ganzes Leben lang genießen möchte – und da lohne es sich unbedingt, bei Planung und Bau auf den Punkt Barrierefreiheit zu achten.
„
Wer langfristig denkt, muss später nicht aufwändig nachrüsten.
Michael M. Stöbel Barrierefrei-ExperteImmerhin – die aktuellen Bautrends kommen Häuslebauern in spe entgegen, berichtet der Dipl.-Ingenieur fürArchitektur:„Eineoffene Bauweise teilweise ohne klar definierte Zimmer ist ja längst beim Eigenheimbau angesagt. Dies bietet viel Vorteile in Sachen Barrierefreiheit: Man kommt in einen großen Raum und hat einen schnellen Überblick über die wichtigen Dinge –die Küche, den Wohnbereich,aberauchdenZugang zum Bad.“ Denkt man noch deneinoderanderenSchritt weiter, kann man sich tatsächlich ein nachhaltiges Zuhause für das ganze Leben bauen – da ist sich der Fachmann sicher.
„Man sollte sich im Vorfeld unbedingt Gedanken darüber machen, wie man sich eine Zukunft in den eigenen vier Wänden vorstellt.“ Die Punkte sind aus Sicht von Michael M. Stöbel schnell zusammengefasst: Kurze Wege im Haus sind immer günstig, zudem sollte maneinenkünftigenEinbau von Hilfsmitteln etwa in Bad und Co. schon mitdenken. Weitergeheesbeieinerbar-
Dank moderner Technik hat man bei Hausplanung und -bau ohnehin viele neue Möglichkeiten: „Barrierefreiheit lässt sich auch auf zwei Etagen verwirklichen. Und dann hat man dank Smart Home auch spannende Lösungen für den Alltag.“
Die weniger gute Nachricht: Macht man sich nach dem Nachdenken auf die Suche nach Beratung, muss man sich ganz schön breit aufstellen – zentrale Informationsstellen gibt es nicht. Leider, findet Michael M. Stöbel, der aber immerhin mit seiner Beratungsstelle ein offenes Ohr hat für Rat-rierefreien Zuwegung und auch der Haustür: „Dort ist eine Türschwelle bis heute eigentlicheinganznormaler Standard – aber das kann einenbarrierefreienZugang deutlich erschweren. Inzwischen gibt es da verschiedene bauliche Lösungen mit einemähnlichenEffektetwa beimSchutzvoreindringendem Wasser.“
Auch dies gehört zur Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden: Bei der Planung sollte man auf breite Türen achten. Foto: KfW/photothek.net
NächsterPunkt:DiegenerelleBreitederTürenauchin
den Innenräumen. Denkt man gleich an eine barrierefreie Zukunft, kann man nach Einschätzung des Experten mit überschaubarem Aufwand eine Menge nachhaltige Wirkung erzielen „Ein Beispiel dafür wäre auch der Raumbedarf: Wer hier langfristig denkt und auch schon mal genug Platz für Rollstuhl oder Rollator einplant, muss später nicht aufwändig nachrüsten.“
suchende, auch aus dem Landkreis Leipzig. Die gute Nachricht: Informationen zum barrierefreien findet man trotzdem und zwar vor allem im Internet. „Man kann sich mit den entsprechendenPassagendersächsischen Bauordnung vertraut machen. Und nachlesen,wasderBegriffBarrierefreiheit beim Eigenheimbau nun ganz genau bedeutet–mitdenentsprechenden DIN-Bezeichnungen.“ Wichtiges Hintergrundwissen,umbeiderPlanungund beim Hausbau tatsächlich auf barrierefreie Nachhaltigkeit zu setzen.
Jens WagnerBauen – aber bitte ökologisch!
Nachhaltigkeit ist das Wort der Stunde. Wer beim Hausbau sich undderUmweltetwasgutes tun möchte, setzt etwa auf Naturmaterialen, wie Lehm oder Holz aus der Region. Denn Nachhaltigkeit bedeutet, umweltbewusst zu leben oder eben zu bauen. Weiter gedacht bedeutet dies auch, auf dem Baugrundstück Rücksicht auf geschützte Tier- und Pflanzenarten zu nehmen. Im Landkreis gibt es eine gute HandvollFirmenundVereine, die mit dieser Aufgabe betraut werden können –oder besser müssen, laut dem Bundesnaturschutzgesetz (Paragrafen 15 bis 17 und 44).
Andreas Woiton, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Ökologischen Station Borna-Birkenhain,istalsArtenschutzgutachter und auch ökologischer Baubegleiter tätig. Er erklärt worauf es beim Um- und Neubau oder Abriss alter Bausubstanz ankommt und wer seine Dienste in Anspruch nehmen muss.
Auflage von der Behörde „Jede Person und jedes Unternehmen kann uns für ein Gutachten beauftragen.
Die wenigsten machen dies abervonsichaus.Meistsind es Auflagen von der Naturschutz-, oder Denkmalschutzbehörde“, so Woiton. KostenfüreinGutachtenbelaufen sich, für private Bauherren, meist auf rund 400 Euro, selten mehr.
Für das Gutachten schaut sichderFachbeauftragtedie Lage vor Ort an „Ich begebe mich auf Spurensuche: Gibt esHinweiseoderSpurenauf
LebensstättenoderNistplätze von bedrohten oder streng geschützten Tierarten? Je nach Befund wäre dann eine ökologische Baubegleitung zum Vorhaben hinzuzuziehenoderdieRealisierung von Ersatzmaßnahmen notwendig.“
Baubegleitung eher bei langem Leerstand Privatpersonen benötigten jedoch eher selten eine Baubegleitung.Ausnahmenseien der Abriss oder Umbau langeleerstehenderHäuser. „Dort nisten oft Vögel oder esgibtQuartierevonFleder-
mäusen“, so der Experte. Neben der Anpassung der Arbeiten an die Brut- und Aktivitätszeiten der Tiere werden dann oft alternative Nistkästen angebracht. In manchen Fällen erklären sich die Bauherren bereit, Nistplätze oder Quartiere auf Dachböden beizubehaltenoderindieFassadezuintegrieren.
Häufiger müssen großangelegte Bauvorhaben naturschutzfachlich begleitet werden. Bei diesen kommt es häufig zu erheblichen Eingriffen in die Natur. In dem Fall müssten gegebe-
nenfalls etwa geschützte Farne oder Orchideenwiesen weichen; mitunter auch geschützte Tiere, die auf BäumenoderimErdreichleben wie Kröten, Echsen, Vögel.DannwirdderAufwand größer, da neue Lebensräume geschaffen oder gefunden werden müssen und eine Umsiedlung nötig werden kann.
Unterlagen vor Grundstückskauf anfordern Übrigens: Ob Empfehlungen oder eine Baubegleitung zum Artenschutz für ein Grundstück bereits festgesetzt sind, können Interessenten vor dem Kauf in Erfahrung bringen. Sie können die Unterlagen bei der Gemeinde anfordern. Denn für die Ausweisung neuer Bebauungsflächen muss ein Artenschutzfachbeitrag erstellt werden. Dieser enthält eine Liste aller Tier- und Pflanzenarten,diebeieinem späteren Bauvorhaben berücksichtigt werden müssen. Wenn alle Kosten für Artenschutzmaßnahmen aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, „gilt dafür als Faustregel: Der Preis liegt im Promillebereich des Bauvorhabens. Bei einer Million Euro läge das zwi-
schen 1000 und 9000 Euro“, ist Woitons Erfahrung.
Die auf ökologische Baubegleitung spezialisierten Firmen und Vereine, wie die Ökostation Borna-Birkenhain, bieten darüber hinaus auch ein Artenmonitoring an. Dabei schauen die Fachleute in regelmäßigen Abstand, ob die neu geschaffenen Lebensräume intakt sind und von den Tieren angenommen wurden, erklärt Woiton.
Was kann man aber planen, wenn Bauherren von sich aus der Tier- und Pflanzenwelt auf ihrem Grundstück etwas Gutes tun wollen, auch ohne dass eine ökologische Baubegleitung behördlich festgesetzt wurde?„Ambestenbeiunsoder bei anderen Kollegen aus der Branche beraten lassen“, sagt Woiton.„Jeder kann zum Beispiel Brutzeiten beachten oder Nistkästen anbringen. Man muss nur wissen, wie. Ansonsten verweise ich auch gerne auf die Internetseiten von NaturschutzbundDeutschland, Nabu, oder dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND.“
Weitere Informationen: www.oekostation-borna-birkenhain.de/ oekologische-fach-baubegleitung.php
Echt ökologisch: Der Baustoff Lehm
Ein uralter Baustoff feiert durchaus eine Renaissance: Unter ökogisch denkenden Bauexperten gilt der Lehm als das Beste, was man bekommen kann – und dies aus gutem Grund. In Sachen Raumklima ist ein Lehmhaus unschlagbar: Der Baustoff ist in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen, zu
speichern und auch wieder abzugeben – das sorgt für eine angenehme relative Raumfeuchte. Zudem weiß ein Lehmhaus mit seinen Dämm-Eigenschaften (dann auch in der heißen Sommerzeit!) zu überzeugen. Doch auf eines muss man als Bauherr in spe achten, wenn man
Lehm als Baustoff in Erwägung zieht – und da ist es ganz gleich, ob man sich für ein massives Lehmhaus oder ein Haus mit einem Traggerippe entscheidet: Ohne fachspezifische Planungsleistungen und ebenso qualifizierte Handwerker kommt man nicht wirklich weit.
Wer ein Eigenheim bauen will, ist gesetzlich verpflichtet sich um geschützte Tiere und Pflanzen auf dem Grundstück zu kümmern So unterschiedlich sieht der Arbeitsalltag von Andreas Woiton aus: Mal geht es um die Installation eines Fledermausturm (o.) ... ... und mal um die Montage von Nistkästen für Mauersegler auf einem Kriechboden. Fotos: Ökostation Borna-BirkenhainDamit der Traum vom Kamin kein Albtraum wird
Planung, Prüfungen, Beratung: Das ist zu beachten!
Viele Menschen setzen beim Bau eines neuen Hauses auch auf die Gemütlichkeit eines Kamins oder eines Kaminofens – gerade in den aktuellen Zeiten der steigenden Heizkosten. VorallemindenÜbergangszeiten Frühling und Herbst nutzen viele Hausbesitzer die Kaminwärme als Ergänzung zu einer herkömmlichen Heizungsanlage. Dabei gibt es für die Bauherren einiges zu beachten. „Wer einen Kamin oder einen Kaminofen plant, sollte bereits im Vorfeld mit dem Bauplanerredenunddabeiauch den Schornsteinfeger mit einbeziehen“, erklärt Bernd Damisch von der Schornsteinfeger-Innung Sachsen. So sollte bereits in der PlanungsphasedesHausesklar sein, wo der Kamin stehen soll. Vorn herein Hindernisse und spätere Veränderungen, die meistens mit einem gewissen Aufwand verbunden sind, können damit ausgeschlossen werden.
Neue Bestimmungen seit Januar 2022
Seit Anfang des Jahres gel-
ten im Rahmen der Bundesemissionsschutzverordnung neue Bestimmungen. Unter anderem wird es neue Schornsteinhöhen geben. Die Grundregel ist, dass der Schornstein über den Dachfirstragt.Außerdemmussim Vorfeld der Dachzugang für Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger geklärt sein. Bevor der neue Kamin zum ersten Mal angefeuert und wohlige Wärme spenden kann, stehen einige
Überprüfungen an. Schon nach der Fertigstellung des Rohbaus wird im Rahmen der Rohbauabnahme auch die Tauglichkeit der Abgasanlage geprüft. „Dabei werden verschiedene Abstände und die Einhaltung der Herstellerangaben bei der Errichtung des Kamins überprüft. Wenn nötig, können dann vor dem Innenausbau noch Änderungen vorgenommen werden“, erklärt Bernd Damisch. Die Endab-
Keine Solaranlagenpflicht in Sicht
Im Freistaat Sachsen wartet man auf verbindliche Bundesregelung
DieseFormulierungimKoalitionsvertragderneuen Ampel-Regierung ließ aufhorchen: „Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend,beiprivatenNeubauten soll es die Regel wer-
den.“ Offen blieb die Frage, wie sich dies auf Häuslebauer im Freistaat Sachsen auswirkt – die Antwort: Bislang gibt es nach Angaben von Frank Meyer, Pressesprecher im Sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung, noch keine entsprechende Festlegung.
Der Hintergrund: Bis dato liegt zum einen auch noch keine entsprechende Bundesgesetzgebung vor, die dann den Freistaat Sachsen zum Nachziehen bringen müsste. Andererseits sieht die aktuell geltende Sächsische Bauordnung auch nach der jüngsten, vierten Änderung keine Regelungen zu Solaranlagen auf Eigenheimen vor.
Was aber nicht bedeutet, dass dieses Thema komplett vom Tisch ist: Im Zuge der Debatte, die mit dem sächsischen Energie- und Klimaprogramm im vergangenen Jahr gestartet wurde, ist durchaus von der InstallationundNutzungvonPhotovoltaikanlagen auf Dächern in Sachsen die Rede. Was dann im Prozess der parlamentarischen Diskussion letztlich entschieden wird, ist aber derzeit noch offen.
nahme des Kamins im Rahmen der Bauabnahme erfolgt, wenn die Feuerstelle angeschlossen ist. Geprüft wird dabei unter anderem die ausreichende Verbrennungsluftversorgung durch den Bezirksschornsteinfeger. Außerdem wird die Anlage mit den Bauplanungen verglichen. Nach der Inbetriebnahme der Feuerstelle für feste Brennstoffe muss mindestens einmal im Jahr eine Überprüfung bezie-
hungsweise Kehrung durch einen Schornsteinfeger der eigenen Wahl stattfinden.
Innung empfiehlt Kamin vom Fachmann
Welcher Kamin eignet sich eigentlichambesten?Erfüllt auch ein Kamin aus dem Baumarkt die notwendigen Bedingungen? „Wir empfehlen ganz klar, den Kamin vom Fachmann, also von einemOfenbaubetrieb,bauen zu lassen – auch im Sinne der Gewährleistung. Prinzipiell kann auch ein Kamin aus dem Baumarkt die Bedingungen erfüllen. Wichtig ist, dass die Feuerstelle zugelassen ist“, sagt dazu Bernd Damisch und gibt Bauherren einen weiteren Hinweis: „Wer mit dem Gedankenspielt,sicheinenKaminselbsteinzubauen,muss innerhalb eines Jahres nach dessenInbetriebnahmeeine Beratung durch einen Schornsteinfeger nachweisen. Dabei wird er oder sie auch auf die Risiken und nötigen Prüfungen hingewiesen. Das wird natürlich auch dokumentiert.“
Andreas Neustadt Immer mehr Häuslebauer wünschenFlexibel in den eigenen vier Wänden
Auf die Qualität kommt es an ...
ie eigenen vier Wände sindlängstgeplant,das Richtfest ist gefeiert und derRohbausteht–plötzlich wird klar, dass man bei der Raumaufteilung den ein oder anderen entscheidenden Punkt nicht beachtet hat. Eine Katastrophe? Nein, nein, immerhin lässt sich mit Trockenbau noch eine ganze Menge nachjustieren,wasdengenauen Zimmer-Zuschnitt im eigenen Traumhaus betrifft. Das geht natürlich nur, wenn man den nötigen Platz gelassen hat – darauf müsste man bei der Bau-
D
Ralf
planung schon achten. Der wohl größte Vorteil der Leichtbauweise mit Metallständerwerk und Gipskartonplatten ist die Flexibilität–versierteHeimwerkerinnen und Heimwerker haben mühelos ein ganz neu zugeschnittenes Zuhause aufgebaut. Und auch der Innenausbau vor demerstenEinzuggehtvia Trockenbau problemlos vonderHand.EinenPunkt sollte man bei der Innenraumkonzeption mit Trockenbau aber unbedingt beachten:DerSchallschutz spielt da eine große Rolle.
... beim energieeffizienten Bauen, rät SAENA-Experte
Bauen – aber bitte nachhaltig! Eine Idee, die geradeinSachenEnergieeffizienz bei immer mehr Häuslebauern verfängt. Da ist beispielsweise der Blick aufdeneigenenGeldbeutel, der zu entsprechenden Investitionen motiviert, andererseits muss man bei einem Neubau auch die entsprechenden Auflage des seit dem 1. November 2020 geltenden Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Auge behalten. Guter Rat ist da eigentlich gar nicht so teuer – man findet ihn bei den Experten der Sächsischen Energieagentur (SAENA).
Mit dem neuen GEG wurden vor gut anderthalb Jahren die Inhalte der bisherigen Energieeinsparverordnung (EnEV), sowie das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zu einer Vorschrift zusammengefasst –dieshatAuswirkungenauf zukünftige Neubauten. Grundlegender Ansatz: Der Energiebedarf zum Heizen und zur Warmwasserbereitung soll begrenzt werden.
Als Berechnungsgrundlage dienen zum einen die Ermittlung der sogenannten Primärenergie, die ein Neubau verbrauchen darf, und zumanderendieDämmqualität der Gebäudehülle. Zudem wird die Menge der CO2-Emission ermittelt. Doch eines muss man dabei zwingend beachten: Die Einhaltung der GEG-Anforderungen muss durch einen Sachverständigen nachgewiesen werden!
Grundsätzlich weist hier der SAENA-Experte Stefan Vetter auf einen entscheidenden Punkt hin: „Ein Neubau nach GEG-Standard erfordert auch Aufmerksamkeit auf die Qualitätssicherung in der Planung, der Bauausführung und im Betrieb etwa für Monitoring und Einregulierung der Heizung in der Nutzung zu legen. Andererseits sparen diese Investitionen dauerhaft Energiekosten ein.“ Dabei kann man anteilig erneuerbare Energien nutzen – oder in Ersatzmaßnahmen investieren. Dies wäre etwa eine Abwärmenutzung oder durch bauli-
che Maßnahmen zur Energieeinsparung – eben durch energieeffizientes Bauen.
DakannmannachAnsicht des Fachmanns auch eine ganze Menge machen: Eine möglichst kompakte Bauweise ist ebenso wichtig wie eine durchdachte Ausrichtung von Wohnräumen und Dachflächen–wersichnach Süden orientiere, könne aktiv via Solaranlage, aber auch passiv durch Aufheizung der Räume von der Sonne im Winterhalbjahr profitieren. Außerdem ergibt sich aus dem GEG eine weitere Vorschrift: „LuftdichteBauweiseistbeiNeubautenPflicht!“Hiergebees einiges zu beachten – Wert müsse man auf eine luft- beziehungsweise dampfdichte Wärmedämmung legen, auch bei den Trockenbauarbeiten sei es wichtig, Wärmebrücken zu reduzieren.
Qualität ist das A und O –da ist sich Stefan Vetter sicher. Deshalb lautet seine Empfehlung an Bauherren in spe: Beim Hausbau auf
qualifizierte Fachbetriebe setzenundzusätzlichbeider Bauüberwachung auf ebenso qualifizierte und externe Sachverständige. Dann stehen die Chancen gut, dass mit dem Energieausweis auchdieErfüllungderGEGAuflagen schwarz auf weiß nachgewiesen wird. Und den braucht man – zur Nutzungsaufnahme muss er beim zuständigen Bauamt eingereicht werden. JW
Weitere Informationen und Broschüren zum Thema: unter www.saena.de; zudem bietet die Sächsische Energieagentur an jedem letzten Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr im Monat Online-Seminarreihen an (auch für Bauherren und Interessierte).
Die nächsten Termine: 28. März („Neue Heizung – Welche ist die Richtige und was wird gefördert?“) und 27. April („Photovoltaik – Strom selber erzeugen und optimal nutzen“);
Anmeldungen unter www.saena.de/veranstaltungen.
„Kommunikation der Handwerker untereinander ist das A und O!“
Dipl.-Ing. Stefanie Wäntig vom Bauindustrieverband Ost e.V. gibt wertvolle Tipps zum Innenausbau
Ein Hausbau ist äußerst komplex. Davon können Baufirmen ebenso ein Lied singen wie Häuslebauer. Vor allem beim Innenausbau bedarf es einer genauen Planung und einer ständigen Kommunikation zwischen den Handwerkern. Schließlich müssen im wochenlangenProzesszahlreicheGewerkeineinandergreifen. Stefanie Wäntig, Geschäftsführerin der Trockenbau Wäntig GmbH, erklärt, worauf es beim Innenausbau ankommt.
Was sind die größten Herausforderungen beim Innenausbau eines Eigenheimes?
Dipl.-Ing. Stefanie Wäntig: Der Innenausbau unterteilt sich in viele einzelne Gewerke. Die größte Herausforderung ist es, das kontinuierliche Ineinandergreifen aller am Bau beteiligten Gewerke zu gewährleisten. Dabei ist die Kommunikation der Handwerker untereinander das A und O. Das Schlüsselbauwerk beim Innenausbau ist der Trockenbau. Durch den Trockenbauer werden auf der Baustelle die Grundlagen geschaffen, auf denen die anderen Gewerke des Innenausbaus aufsetzen. Erst nach den Vorleistungen des Trockenbaus können zum Beispiel Elektriker Kabel und Geräte einbauen, Klempner Sanitärobjekte setzen und Leitungen einbauen. Ein weiteres Schlüsselgewerk sind die Estrichbauer und Bodenleger. Die Beachtung der erforderlichen Trocknungszeiten von Estrich sind für das Folgegewerk Bodenleger äußerst
wichtig und müssen bei der Terminplanung unbedingt miteinbezogen werden.
Was kann man als Bauherr selbst tun, um die verschiedenen Gewerke gut aufeinander abzustimmen?
Beim Fertigteilhaus hat der Bauherr während der Bauausführung am wenigsten zu tun, hier muss vor der Fertigung vieles besprochen werden. Bei der klassischen Bauweise von Wohngebäuden hat der Bauherr die Möglichkeit, die einzelnen Aufgaben an unterschiedliche Baufirmen zu vergeben.
Hierbei ist es am sinnvollsten, einen fachkundigen Planer einzuschalten, welcher dann die einzelnen Firmen koordiniert und die Ausführung der Arbeiten auf der Baustelle überwacht. Welche Firmen qualitativ hochwertige Arbeit leisten, ist für einen Laien schwer zu erkennen. Ein Bauherr holt sich für die einzelnen Arbeiten im Normalfall drei Angebote ein und entscheidet sich leider dann meist für das günstigste Angebot. Mein Ratschlag an Bauherren ist, in jedem Fall auf ortsansässige Firmen zu setzen und dabei auch auf Empfehlungen durch Mundzu-Mund-Werbung zu hören.
Wieviel Zeit sollte man für den Innenausbau einplanen?
Eine einfache Faustformel lautet 30 Prozent für den Rohbau und 70 Prozent für den Innenausbau. Der Ausbau eines Gebäudes ist durch die vielen unterschiedlichen Gewerke einfach sehr aufwendig und
dauert damit deutlich länger als der reine Rohbau.
Wann und wo lohnt es sich, beim Innenausbau mit Eigenleistungen zu planen?
Ich stehe dem Thema Eigenleistungen insgesamt sehr kritisch gegenüber. Bei der Ausführung aller Leistungen, welche die Dauerhaftigkeit der Gebäudesubstanz betreffen können, sollten Eigenleistungen nicht in Betracht gezogen werden. Beim Einbau von Fenstern und Türen oder der Dämmung kann es zu vielen Fehlern kommen, welche anschließend für viel Streit sorgen und zu hohen Kosten bei der Mängelbeseitigung führen können. Dagegen kann es sich lohnen, Malerarbeiten selbst auszuführen. Und auch für handwerklich geschickte Häuslebauer ist die Ausführung von Bodenbelagsarbeiten jederzeit problemlos möglich.
Ist es sinnvoll, sich gerade bei der Koordination der verschiedenen Gewerke fachliche Unterstützung zu holen?
Auf jedem Fall! Bauplanungsbüros oder Architekten koordinieren den gesamten Bauablauf von der Baugrube über den Rohbau bis zum Innenausbau. Die Koordination des Bauleiters ersetzt aber nicht die Kommunikation der Firmen auf der Baustelle untereinander.
Inwieweit wirken sich die aktuellen Lieferengpässe verschiedener Materialien auf die Arbeit der sächsischen Bauindustrie aus?
Die derzeitigen Lieferengpässe und teils extremen Preisanstiege für fast alle Baustoffe beschäftigen unseren Verband seit Monaten. Die gestiegenen Preise für Baustoffe führen zu höheren Baukosten, dafür können die Baufirmen
nichts. Die Firmen innerhalb der Bauindustrie versuchen aber, Ruhe zu bewahren. Es soll schließlich jedes Bauvorhaben fertig gestellt und auch in Zukunft gebaut werden.
überPartnerIhrseit
Die Fragen stellte Andreas Neustadt. Rät Bauherren zu fachlicher Unterstützung beim Innenausbau: Stefanie Wäntig, Bauindustrieverband Ost e. V. Foto: Susann BrummSchwachstellen mit den Augen von Einbrechern aufspüren
Einbrecher verschafften sich Zutritt zu einem Einfamilienhaus – nahezu täglich informiert die Polizei in Sachsen über derartige Vorkommnisse. 2831 Wohnungseinbrüche wurden 2020 im Freistaat registriert. In letzter Zeit geraten wieder vermehrt Einfamilienhäuser ins Visier von Einbrechern. Wer einmal ungebetenen Besuch in sei-
nen eigenen vier Wänden hinnehmen musste, leidet –abgesehen von den materiellen Schäden und Verlusten–daranoftmalsauchpsychisch, weiß Kriminalhauptkommissar Matthias Bradtke. Mit bestimmten Vorkehrungen lassen sich viele Delikte verhindern, ist sich der Experte für Einbruchschutz sicher.Oftmalswerdeesden
Tätern zu leicht gemacht.
„Versuchen Sie doch mal, damit das Fenster aufzuhebeln“, sagt Matthias Bradtke, seinem Gegenüber einen Schraubenzieher überreichend. Also forsch ansGanoven-Werk.Überraschend problemlos lässt sich die Klinge zwischen den Kunststoffrahmen und den Fensterflügel schieben. Zwei, drei beherzte Hebelbewegungen – und schon gibt die Verriegelung den Fensterflügel frei. Bei solchen Fenstern haben Einbrecher wirklich leichtes Spiel.DabeigibteseineReihe relativ einfacher, aber wirkungsvoller Vorkehrungen,dieeinsoschnelles,unbefugtes Öffnen vereiteln.
Guter Rat vom Kriminal-Experten
Elektrotechnik Mathias Eckner
Was da in Frage kommt, das demonstriert Kriminalhauptkommissar Bradtke an seiner Wirkungsstätte, dem Beratungs- und Ausstellungsraum der Polizeilichen Beratungsstelle in LeipzigPaunsdorf. Hier gibt es den RatvonExperten,kostenlos, anbieterunabhängig und auf jahrelanger Erfahrung basierend. „Die Polizei weiß, wie die Täter vorgehen, wo die Schwachstellen am Haus sind und wie man sich schützen kann.“ Die „Schwachstellenanalyse“ erfolgt gewissermaßen mit den Augen des Täters.
DerServiceistfürBauherreninspevonganzbesonderem Wert: Wer bereits beim Hausbau den Sicherheitsaspekt mit einbezieht, erspart sich die zumeist aufwendigereunddamitkostenintensivere Nachrüstung. Ein weiterer Punkt: „Bei einer Nachrüstung kriegt man nicht den Standard hin, den ein Einbau von Anfang an gewährleistet.“
Auf dieser Grundlage erhält der Ratsuchende Hinweise, wo es sich unter Umständen rächen könnte, wennmanamfalschenEnde spart, und welche Bereiche besonders gesichert werden sollten. Falls gewünscht, sind die Kriminalisten auch gernbeiderErstellungeines Sicherheitskonzepts behilflich.Diesesorientiertsichan den Bedürfnissen des Nutzers. Matthias Bradtke musste leider schon feststel-
len,dassBaufirmenausKostengründen auch schon mal die Sicherheit vernachlässigen – wenn sie vom Bauherrn nicht ausdrücklich auf die Umsetzung präventiver Maßnahmen hingewiesen werden.
Die Liste der guten Gründe, schon bei der Haus-Planung das Thema Sicherheit mitzudenken, ist länger als vermutet. Clever handelt, wer sich elektrische und telekommunikativeAnschlüsse – beispielsweise für die einzelnen Komponenten einer Alarmüberwachungsanlage – von vornherein an die erforderlichen Stellen verlegen lässt.
Ziel aller Maßnahmen sollte sein, den Einbrecher davon abzuhalten, schnell und unentdeckt einzudringen.„Meisthateresauflohnenswertes Diebesgut wie Laptops,KonsolenundSpiele abgesehen. Ihm geht es um schnell verdientes Geld, und zwar innerhalb von drei bisfünfMinuten.“Demkönne mit mechanischer, idealerweise in Kombination mit elektronischer Sicherungstechnik, wirkungsvoll begegnet werden.
Die „Schwachstellen“, durch die sich Einbrecher bevorzugt Zutritt verschaffen, sind mit großem Abstand Terrassentüren und bodentiefe Fenster, indem diese aufgehebelt werden.
Auch nicht verschließbare
Fenstergriffe werden gern genutzt, um in Wohnräume einzudringen – indem zuvor dieVerglasungeingeworfen oder der Rahmen unterhalb des ungesicherten Griffs durchbohrt wird. Sind entsprechende mechanische Vorkehrungen getroffen worden (Mehrfachverriegelungen, verschließbare Fenstergriffe, Pilzkopfzapfen, einbruchhemmendes Glas und anderes mehr), muss der Täter erheblich mehr Zeit aufwenden, um ans Ziel zu gelangen.
Zertifizierte Fachbetriebe beauftragen Generell gilt: Qualität ist wichtig! „Auf alle Fälle ist solide, geprüfte Technik Billigangeboten aus dem Internet vorzuziehen“, lautet eine der produkt- und herstellerneutralenEmpfehlungen.„DieMontagesollteunbedingt durch einen zertifizierten Fachbetrieb erfolgen“, rät Matthias Bradtke zudem.
Übrigens: Nach dem vorläufigen Stopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bei der KfW werdenseitdem23.Februar auch wieder Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz in bestehenden Wohngebäuden mit bis zu 1600 Euro gefördert – Infos unter www.kfw.de unter dem Stichwort Inlandsförderung.
„Wie aus Räumen ein Zuhause wird“
Lage, Größe, Ausstattung, Preis: Beim Bauen, Kaufen oder Mieten spieltvieleseineRolle.Gelegentlich unterschätzt wird dabei die Wirkung der Räume – dabei liegt genau hier derSchlüsselfürglückliches Wohnen. Im Buch „Wohnpsychologie für die Praxis“ (BlottnerVerlag)beschäftigt sich Dr. Barbara Perfahl mit der Frage: Wie macht man aus Räumen ein echtes Zuhause? Im Interview erklärt sie, welche Rolle die Wohnpsychologie bei der Einrichtung spielt.
Frau Perfahl, welche Rolle spiel die Psychologie beim Wohnen?
Barbara Perfahl: Die Wohnpsychologie spielt eine Rolle, weil wir als Menschen mit unserer Umgebung immer in einer wechselseitigen Beziehung stehen. Die Raumgestaltung wirkt auf eine bestimmte Weise auf
welchen Einfluss hat das Licht, wann ist es zu viel, wann zu wenig? Diese Dinge gelten für die meisten Menschen. Zum anderen ist da die individuelle Ebene. Was heißt denn glücklich wohnen, was brauche ich persönlich dafür? Wie machen wir uns unsere Umgebung zu eigen und gestalten sie nach unseren Be-
nutze ich die Räume, welche Funktionen brauche ich? Brauche ich ein Homeoffice oder nicht? Brauche ich meinen eigenen Rückzugsraum oder ist das nicht so wichtig? Darin spiegeln sich eigene Bedürfnisse wider. Dazu kommen persönliche Bezüge, etwa Bilder von Freunden und Familie oder die Kommode,
glaubt gar nicht, wie viele Leute es im Alltag einfach nicht geschafft haben, solche Dinge zu ändern. Da hängen Bilder, die mir geschenkt wurden und die mir gar nicht gefallen. Was das Wohlbefinden stark stört, ist, wenn die Wohnung nicht nach den eigenen Wohnbedürfnissen eingerichtet ist, sondern eher nach einem
Für jedes Wohnbedürfnis gibt es verschiedene Schlüsselfragen. Ein Beispiel: Ganz oben steht oft ein Bedürfnis nach Schutz. Da wäre die Frage: Wenn Sie sich vorstellen, das Schloss ist kaputt und sie können die Tür nicht abschließen, könnten Sie dann gut schlafen? Die Gegenfrage ist: Gehen sie abends noch mal nachgucken, ob die Tür abgeschlossen ist?
Anhand solcher Fragen kann man das Bedürfnis erkennen und wie stark es ausgeprägt ist. Dabei schließen sich bestimmte Dinge aus. Wenn ich ein hohes Sicherheitsbedürfnis habe, halte ich es schlecht aus, wenn sich die Fenster
Wohnpsychologin Barbara Perfahl erklärt im Interview, wie Psychologie und Wohnen zusammenhängen Wohnpsychologin Barbara Perfahl empfiehlt, sich mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen statt nur auf Katalogfotos zu setzen. Foto: Wolfgang Lehner Wohnpsychologin Barbara Perfahl Foto: Wolfgang LehnerMinimalistisch und möglichst offen
Dies sind die neuen WohnTrends in den eigenen vier Wänden
Was früher der Arbeitsort der Frau im Hause war, avancierte gerade in den letzten Jahren zum MittelpunktderLebensweltinden eigenen vier Wänden – die Küche. Diesen Trend bestätigen auch Küchenstudios und Einrichtungs- und Möbelhäuser heutzutage.
„Offen, gastlich und wohnlich“ sind die Küchen geworden,erläutertAlexander Kempe vom Küchenstudio Küchen Kempe in Beucha und Leipzig: „Schicke Tresenlösungen oder auch attraktive Kochinseln laden ein, in der Küche zu verweilen, ihn als Ort der Zusammenkunft in der Wohnung oder im Haus wahrzunehmen.“Erfülltefrühernurdas Wohnzimmer diese verbindende Funktion, so treffen
sich heute die Mitbewohner und Familienmitglieder schon vor dem Essen oder auch zwischendurch auf einen Kaffee oder Tee, zum zusammen Kochen, Reden oder auch nur, um nicht alleine zu sein. Damit ist die Küche bei vielen Menschen der Ort, wo sich meist das Leben abspielt.
Auch die Einrichtungsspezialistin Christina Voigt vom Einrichtungshaus Möbel Voigt in Borna sieht den Trend klar zu offenen Küchen,sofernHausoderWohnung den dafür notwendigen Platz bieten. „In gewisser Weise kann hier ein Raum wie die Küche etwas gegen den allgemeinen Trend bewirken, dass gerade Kinder und Jugendliche heutzutage oft dazu tendieren, vor dem Computer oder
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EINBAU I KÜCHEN WOHNMÖBEL
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Karl-Liebknecht-Str.19 04575 Neukieritzsch/OTKahnsdorf
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Smartphone in ihre eigene Welt abzutauchen“, beobachtet die Wohnexpertin: „In einer einladenden und offenen Küche können sich die Familienmitglieder oder auch Freunde treffen, zusammen kochen, reden und wieder mehr gemeinsam tun, als dass jeder als Solist lebt.“
Der Vorstandsvorsitzende des Bund Deutscher Innenarchitekten bdia e.V. in Mitteldeutschland und Freie Architekt Christian Bähr sieht ebenfalls, dass die klassische Wohnungsaufteilung immer weiter aufgebrochen wird. „Ein offener Grundriss ohne starre Raumabtrennung erweist sich als ein gutes Mittel, um flexibel auf sich ändernde Wohn- und Lebenssituationen zu reagieren. Eine temporäre Raumteilung kann beispielsweise wunderbar über Möbeleinbauten realisiert werden, ohne dass raumhohe Wände den Grundrisseinschränken“,so der Vereinssprecher.
Der gestiegene Stellenwert der Küche spiegelt sich auch in der oft höheren BereitschaftderKundenwider, mehr Geld für hochwertige Materialien und moderne Technik auszugeben. „Wer die Küche zum Lebensmit-
„Wer die Küche zum Lebensmittelpunkt macht, tendiert zu hochwertigem Design.
Alexander Kempe
Küchen-Experte
telpunkt macht, tendiert auch zu hochwertigerem und ansprechendem Design und qualitativ wertigen Oberflächen wie Holz oder Lackoberflächen im Mix mit Stein, Glas oder Metall“, weiß Kempe aus der Erfahrung mit den Kunden.
Im übrigen Wohn- und Aufenthaltsbereich der
Wohnung hat sich nach Erfahrung der Wohnexpertin Christina Voigt in den letzten Jahrzehnten ebenfalls viel geändert. „Die Menschen wollen nicht mehr allesaufhebenoderanhäufen, dadurch braucht es auch nicht mehr so viele Möbel zur Aufbewahrung. Eine Vitrine, eine Anrichte, für den Fernseher ein Lowboard, vielleicht noch ein oder zwei Regale – fertig!“
Lediglich beim Sofa als Kuschelplatz in der eigenen Wohnung tendieren viele zu großzügigen und sehr bequemen Varianten. „Weniger ist heutzutage mehr“, weißdieEinrichtungsexpertin nach über 40 Jahren im Geschäft,unddasgelteauch für „den ganzen Klimbim, den man früher noch an jeder freien Stelle vorfinden konnte.“ Minimalismus ist das neue Stichwort. Wobei auch hier gilt: die Einrichtung ist ein Spiegelbild des eigenen Charakters und der Individualität.
Jochen Reitstätter
So wird es in den eigenen vier Wänden leiser
Straßenlärm, klappernde Absätze oder das SchleudernderWaschmaschine – es gibt viele nervige Geräusche im eigenen Zuhause. Doch für fast jedes ProblemgibteseineLösung, diedenLärmzumindestverringert.ZunächstsolltenBetroffene klären, wo der Schall entsteht und wie er in die Wohnung gelangt.
Nachhall oft in grossen Räumen
In großen, minimalistisch eingerichteten Räumen gibt es oft etwa einen unangenehmen Nachhall. Um solche Geräusche abzumindern, können Vorhänge, Teppiche, Kissen, aber auch Polstermöbel helfen. „Der Nachhallentstehtdurchden Raumschall, wenn Stimmen und andere Geräusche von glatten Wand- und Bodenflächen reflektiert werden“, sagt Martin Auerbach, Geschäftsführer von Heimtex, demVerbandderDeutschen Heimtextilien-Industrie.
„Manche textilen Bodenbeläge sind mit sogenannten Akustik-Rücken ausgestattet,diedenSchalldämpfen. Für den Einsatz in Räumen mit viel Fensterfläche gibt es besondere Akustikgardinen, die die Nachhallzeiten deutlich reduzieren“, erklärt er weiterhin. Wer auf
schwere Vorhänge und dicke Teppiche verzichten will, kann auch sogenannte Akustikelementen verwenden. Sie gibt es in Form von Bildern,diesichinjedesAmbiente einfügen. Diese Elementehabeneineoffenporige Oberfläche. „Prallt der Schall darauf, wird das Bild
Wohnungen
in winzige Schwingungen versetzt. Der Schall wandert hin und her, verliert dabei Energie und ist irgendwann ganz verschwunden“, erklärt Cristiano Lopes vom Bauherren-Schutzbund.
Grundsätzlich gilt: Masse schluckt Schall. In hellhörigen Gebäuden kann es hel-
fen, an der Wand zur Nachbarwohnung einen großen Kleiderschrankodereinvolles Bücherregal zu platzieren. Musikanlagen, Fernsehgeräte oder Lautsprecherboxen sollten nicht direkt an der Wand oder auf dem Boden stehen. Der Schall kann sich über die Bauteile verbreiten. Vor allem das Wummern des Basses oder das Schleudern einer Waschmaschine ist dann in der Nachbarwohnung gut zu hören. Es lohnt sich also, Geräte von der Wand abzurücken.
Kommt der Lärm von draußen, etwa von einer viel befahrenen Straße oder einem nahen Flughafen, sind Schallschutzfenster unerlässlich. Es gibt sieben Lärmpegelbereiche. Die Klasse I steht für einen Außenlärmpegel bis 55 Dezibel, wie er in Wohnstraßen vorkommt. Die Klasse VII stehtfürüber80Dezibel-also extreme Lärmbelastung. dpa
Mehr Komfort, weniger Sicherheit?
Ein aktueller Trend im Eigenheimbau: Was kann Smart Home?
Die Technisierung des Alltags schreitet unaufhaltbar voran, und dies auch in den eigenen vier Wänden. Permanent erreichbar und online verbunden gilt heutzutage nicht mehr nur für das eigene Smartphone, sondern bei immermehrMenschenauch für die eigene Wohnung oder gleich das ganze Haus.
Wer kennt nicht die Situation,dassmanschonimAuto oderinderStraßenbahnsitzt und sich fragt, ob die Türe auch verschlossen oder die Fenster zu sind? In einem Smart Home könnte dies kaum passieren. Ein Blick aufdasHandy,unddieUnsicherheit ist weg: Türe verschlossen, Herd aus, Sicherheitslicht an. Schöne neue Welt, könnte man denken.
„Die Vorstellung, vom Smartphone einen Teil seiner Lebenswelt kontrollieren zu können, fasziniert viele Menschen,geradeinunsererheutigen schnelllebigen Zeit“, erklärt Elektromeister Mathias Eckner aus Regis-Breitingen, Spezialist für SmartHome-Systeme. „Viele Kunden sind bereit, dafür viel Geldauszugeben.“Dafürbekommt die Kundschaft dann auch die Gewissheit, dass die eigenen vier Wände alarmund brandschutzgesichert sind, energieverbrauchende Geräte effizient nach individuellem Bedarf arbeiten und der persönliche Komfort merklich gesteigert wird, so Eckner.
ObsichderfinanzielleAufwand lohnt, ist hingegen die
Frage.AberdieZielgruppeist auch nicht unbedingt der Energiesparer, sondern Menschen, die ein Faible für ein vernetztes Haus haben, die Spaß dabei empfinden, bei aufgehender Mittagssonne mit ein paar Knopfdrücken die aufheizenden Wärmestrahlen zu blockieren, weiß Eckner.
Allerdings sei der Einspareffektdurcheinautomatisiertes Energiemanagement auch nicht gering zu schätzen.„Einebeliebteundeffektive Anwendung ist etwa die automatischeAbsenkungder Raumtemperaturen beim Verlassen des Hauses. Gleichzeitig lässt sich vor der Heimkehr das Haus wieder aufheizen. Das kann je nach vorherigem Verhalten zwi-
schen zwei und acht Prozent Heizkosten einsparen“, weiß Lorenz Bücklein von der Verbraucherzentrale Sachsen.
„
Die Vorstellung, vom Smartphone einen Teil seiner Lebenswelt zu kontrollieren, fasziniert viele Menschen.
Mathias Eckner ElektromeisterGerade für ältere Menschen spielt der Aspekt der Sicherheit dabei eine große Rolle. Nicht nur der Komfort lässtsich„mitenergiesparender Beleuchtung und Bewe-
gungsmeldern erhöhen. Es werden auch typische Stolperstellen im Haus wie Treppenabgänge oder enge Flure immer dann ausgeleuchtet, sobald man sich diesen nähert“, so Bücklein.
Dies bestätigt auch Dr. Sebastian Klöß, Bereichsleiter Consumer Technology bei bitkom,desBranchenverbandes der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche.„Sokanndurch Smart-Home-Systeme gerade für Menschen höheren Alters wieder ein Stück weit persönliche Freiheit und Sicherheit erhöht werden, wenn durch die ÜberwachungzumBeispielderHerzfrequenz mittels entsprechender vernetzter Uhr oder durch Kamerasysteme häus-
sind Ihr Installateur-und Heizungsbau
führen
Heizung
liche Unfälle besser entdeckt werden können und eventuell sogar gleich der Rettungsdienst automatisch gerufen wird“, so der IT-Fachmann.
Hemmschuh für die Entscheidung für das vernetzte HausistjedochfürvieleDeutschenocheineunterschwellige Abneigung gegen zu viel Gläsernheit bei den eigenen Daten. Hinzu kommt die Gefahr,dassalldieseDatenauch gehacktwerdenkönnen,und so zum Beispiel Einbrecher erfahren, wann niemand zuhause ist. Die polizeiliche Beratungsstelle der Polizeidirektion Leipzig rät deshalb, vor Kauf eines Smart-Home Systems geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, um sichvorSabotageundAngriffen vor außen zu schützen, damit „Täter nicht durch unberechtigt erlangten Zugriff auf Videokameras und das Mitlesen von Daten, die online zwischen einem Endgerät des Verbrauchers und der Steuerungszentrale ausgetauscht werden, Einblicke in die Privatsphäre der Bewohner nehmen“, erklärt Kriminalhauptkommissar Matthias Bradtke vom Fachdienst Prävention der Leipziger Polizei.
In jedem Fall sollte vor der Entscheidung, Wohnung und Haus smart zu vernetzten, fachliche Beratung in Anspruch genommen werden – kostenlos durch die Polizeiliche Beratungsstelle, im Internet unter www.keinbruch.de,beiFachbetrieben für Smart-Home-Systeme oder im Internet.
Jochen Reitstätter
Reuter &Wiesner GbR
„Eine Hortensie fühlt sich in der Vollsonne nicht wohl“
Experte Axel Keul erklärt, wie man einen neuen Garten anlegt und welche Fehler Hobbygärtner machen können
Landschaftsgärtner Axel KeulgibtTippszumGestalteneinesneuesGartens, weist auf typische Anfängerfehlerhinunderklärt, wie man aus seinem Reich eine mediterranes Urlaubsparadies machen kann.
Ich will meinen Garten völlig neu anlegen. Wie sieht der erste Schritt aus?
Axel Keul: Zunächst sollte man sich fragen, wofür man den eigenen Garten nutzen möchte. Senioren haben andere Ansprüche an einen Garten als ein junges Paar oder eine Familie mit Kindern. Möchte man sich dem
auf Formschnittgehölze oder möchte ich lieber einen Bauerngarten haben? Wie wichtig ist eine Rasenfläche oder soll es eine Bienenwiese sein? Welche Rolle spielen Wege im Garten?
Was kann ich beim Anlegen des Gartens selbst machen und wofür brauche ich einen Fachmann?
Bei der Planung kommt es darauf an, welcher Gartentyp ich bin.
Keul LandschaftsgärtnerAnbau von Obst und Gemüse widmen oder im Garten einfach nur entspannen?
Erste Gedanken lassen sich gut mit Buntstiften zu Papier bringen. Darauf sollte der Bestand eingezeichnet sein. Es sollte also ersichtlich sein, welche Pflanzen im Garten bereits vorhanden sind und erhalten bleiben sollen – große Bäume zum Beispiel.
Bei der Planung kommt es darauf an, welcher Gartentyp ich bin. Lege ich Wert
Ein Beispiel aus dem Wegebau: Ein graues Rechteck aus Betonstein kann fast jeder selbst legen. Die Frage ist allerdings: Will man „Rechteck Grau“ aus Beton im Garten haben? Wege aus Naturstein sollte ein Fachmann oder eine Fachfirma aus Garten- und Landschaftsbau verlegen. Wichtig ist zudem, dass die Entwässerung des Grundstücks geklärt ist. Ich empfehle hier, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Auch für Elemente wie einen Schwimmteich oder einen Pool sollte man einen Experten konsultieren. Da geht es um Elektrik und Filteranlagen. Die wenigsten Leute sind da entsprechend geschult und ausgestattet.
Welche Anfängerfehler sind typisch beim Anlegen eines neuen Gartens?
Der erste große Fehler betrifft die Entwässerung. Ein Beispiel: Wer den Garten an seinem neu gebauten Einfamilienhaus selbst gestalten will und die Entwässerung nicht klärt, kann hier schnell ein Problem am Keller oder an der Fassade erzeugen. Besonders schwie-
rig wird es, wenn der Garten eine Hanglage aufweist.
Hier sollte dringend ein Landschaftsgärtner befragt werden. Läuft das Wasser nicht richtig ab, sondern sammelt sich am Gebäude, kann das massive Schäden an der Fassade verursachen und den Putz bröckeln lassen. Habe ich den Keller nicht vernünftig abgedichtet, steht das Wasser im schlimmsten Fall im Keller.
Was sollte ich bei der Bepflanzung des Areals beachten?
Wichtig ist eine standortangepasste Pflanzung, die die Bedürfnisse der Pflanzen nach Sonne, Schatten, Feuchtigkeit oder Bodenbeschaffenheit berücksichtigt.
Eine Hortensie fühlt sich in der Vollsonne nicht wohl. Ein Fehler ist es auch, auf eine Staudenfläche Rindenmulch aufzutragen. Ist der Mulch nicht ausgewaschen, hat er einen sauren pHWert. Viele Stauden kommen damit nicht klar und gehen ein oder kommen nicht zur vollen Blüte. Für das Pflanzen großer Bäume benötige ich einen Radlader und somit in der Regel eine Firma, die den Baum pflanzt.
Einen einfachen Teich kann ich aber selbst anlegen?
Einen einfachen Goldfischteich kann man selbst anlegen. Es gibt Formstücke, die man selbst einsetzen kann, aber diese wirken
nicht sehr natürlich. Wenn es größere Ausmaße annimmt und man zum Beispiel Teichfolien verwenden und schweißen möchte, empfehle ich einen Landschaftsgärtner. Für spezielle Badeteiche braucht man bestimmte Filteranlagen.
Wann kann der Hobbygärtner einfach selbst loslegen?
Das ist der Nutzpflanzenanbau, also Obst und Gemüse. Beete, Hochbeete und Naschecken anlegen, etwa für Kinder – da gibt es wahnsinnig viele Möglichkeiten. Beerenobst und Obstgehölze pflanzen, das kann man sehr gut selber machen.
Welche Gartentrends beobachten Sie derzeit?
Der ganz große Trend ist der hin zur Nachhaltigkeit. Das Umweltbewusstsein steigt nach wie vor enorm. Viele Menschen besinnen sich wieder auf den eigenen Garten mit allen Möglichkeiten, die er bietet. Wenn Corona etwas Positives hatte, dann die Verstärkung der Freude am eigenen Garten. Generell bemerken wir den Trend, mehr Grün in die Stadt zu holen. Es wird inzwischen erkannt, dass in der Pflanze so viel Potenzial steckt. Und einige Menschen wollen wieder selbst Nutztiere haben..
Und wie sieht eigentlich ihr eigener Garten aus? Mein Garten sieht noch
wüst aus. Wir bauen seit zwei Jahren und sind gerade bei der Gestaltung der Außenanlage angekommen. Als Imker habe ich zum Beispiel eine Linde und Weiden gepflanzt. Das sind echte Bienenparadiese. Auch Phacelia oder Senf als Zwischenfrucht bieten optimale Blühflächen für Bienen und andere Insekten. Und ich bin ein Freund von Hortensien, Sonnenhut, Lavendel und Salbei. Das Saatgut für die Blühwiese wartet bereits auf die Aussaat.
Mehr Informationen unter www.galabau-sachsen.de
Baum-und
Bunte Mischung im Minigarten
So lässt sich auch auf kleinem Raum viel eigenes Gemüse ernten
Erik Behrens ist Gartenfachberater beim Landesverband Sachsen der Kleingärtner und zertifizierter Pflanzendoktor. Er gibt Tipps, wie man auf wenig Raum große Ernteerfolgefeiernkann. DasZauberwortlautetMischkultur:Gemüsesorten,diesichgutverstehen, können problemlos nebeneinander gepflanzt werden. Behrens hat beispielhaft einen Pflanzplan fürvierBeeteerstellt:„Diese werden in Mischkultur bewirtschaftet mit dem Ziel, eine dreiköpfige Familie vomFrühlingbiszumHerbst
mit frischem, gesundem Gemüse zu versorgen”, erklärt er.
In Beet Nummer eins startet der Pflanzendoktor in drei Reihen mit beliebten Kohlarten – etwa Rot-, Blumen- oder Weißkohl. Eine Pflanzenreihe befindet sich in der Beetmitte. „Die beidenanderenReihenlegeich jeweils zehn Zentimeter vom Rand des Beetes entfernt an”, erklärt der Experte.InnerhalbeinerReihebeträgt der Pflanzabstand im Idealfall 50 Zentimeter. Da es einige Zeit dauert, bis der Kohl den Platz ausfüllt, kön-
nen Hobbygärtner dazwischen Frühsalat und Frühkohlrabisetzen.DiesePflanzen sind längst geerntet, bevor der Kohl die Reihen verschließt.
Im zweiten Beet werden Buschbohnen, Kohlrabi und Sellerie gepflanzt. Der Pflanzabstand beträgt innerhalb der Reihen am besten40bis50Zentimeter.Die Reihen selbst kommen mit einem Abstand von etwa 40 Zentimetern aus, da diese Gemüseartennichtsoausladend gedeihen wie Kohl.
Im dritten Beet schlägt Behrens vor, Kopfsalat, Gurken und zeitigen Kohlrabi gedeihenzulassen.DieGurkenpflanzen werden dabei lediglichineinerReiheindie Mitte des Beets mit einem Abstandvon30Zentimetern gesetzt. „Da für Gurken erst im Mai die Pflanzzeit beginnt, nutze ich die Fläche bis dahin mit zwei zusätzlichen Reihen meiner favorisierten Salatsorten”, so Behrens weiter. Kohlrabi und Kopfsalat eignen sich als Randbepflanzung.
können nach fünf bis sechs Wochen geerntet werden, wenn Spinat mehr Fläche beansprucht. Mitte Mai müssen dann die Spinat-
Teichbau
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gesucht Jens Meyer Teichbau &Gartengestaltung
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Für das vierte Beet sind Strauchtomaten, Paprika und Peperoni als Hauptkultur vorgesehen, ergänzt von Radieschen,KresseundSpinat als Nebenkulturen. Anfang April sät der HobbygärtnerinvierReihenSpinat aus oder setzt bereits vorgezogene Jungpflanzen ein. Ende April folgen Gartenkresse, Schnittsalat und Radieschen. Diese Pflanzen
So geht Wintergarten!
pflanzen weichen, weil für Tomaten,PaprikaundPeperoni die Pflanzzeit beginnt. In die beiden mittleren Reihen können Tomatenpflanzengesetztwerden.Diebeiden äußeren Reihen sind für Paprika und Peperoni gedacht. Inmitten der Hauptreihen können zusätzlich Petersilie, Ringelblumen undStudentenblumengesät werden. Die schützen das Gemüse vor Schädlingen.
Bei wenig Platz empfiehlt der Pflanzendoktor übrigens, keine Hochbeete anzulegen, denn die nehmen zusätzlich Fläche weg. Als Gartenberater macht sich Behrens immer ein Bild vor Ort, schaut sich die Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse an – um dann optimale Tipps zu geben.
Gina ApitzA
ch, ein Wintergarten ist doch etwas Wunderbares! Doch Achtung: Beim Bau eines solchen Paradieses lauert der ein oder andere Fallstrick – und dies beginntschonbeieinerBaugenehmigung, die laut Sächsischer Bauordnung grundsätzlich eingeholt werden muss. Hier sollte man sich unbedingt vor Planungsbeginnschonmalbeimzuständigen Bauamt kundig machen. Hat man die nötigen Informationen zusammen, kann man sich an eine Standortplanung machen –und da vor allem erst einmal
die individuellen räumlichen Gegebenheiten unter die Lupe nehmen. Und der entscheidendePunktfürdas WohlfühlenimeigenenWintergartenistdieAusrichtung nach der Himmelsrichtung: Wer da die Wahl hat, sollte auch die richtige treffen.
DabeihabenalleMöglichkeiten ihren Reiz: Orientiert sich der Wintergarten nach Osten, bekommt er die Morgensonne bestens ab. Zudem bewahrt ihn der SchattendesHausesvorallzugroßerHitze.Genauumgekehrt ist es bei Westausrichtung: Hier hat man es am Morgen
kühler, dafür wird er ab Nachmittag von der Sonne schön aufgeheizt.
Wärme richtig mögen muss man bei der Südausrichtung: Gerade im Sommer kann da sogar eine BeschattungundBelüftungunbedingtnotwendigsein.Zusätzlich investieren muss man möglicherweise auch bei einem nach Norden ausgerichteten Wintergarten –hier allerdings in eine Heizung, da er im Winter nicht mehr von der Sonne beschienen werden könnte. Weitere Infos: www.bundesverband-wintergarten.de