Gesundheit Themenwoche 2. bis 9. April 2022 Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Montag, 4. April 2022
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Themenwoche Gesundheit Eine Woche lang richtet die Themenwoche den Fokus auf vielfältige Gesundheitsthemen: 2. April 2022: Herzgesundheit 4. April 2022: Ohren / Hörakustik / Digitale Gesundheit 5. April 2022: Augen / Gefässmedizin 6. April 2022: Pflege / gesundheitssport 7. April 2022: Zahngesundheit / Kindergesundheit 8. April 2022: Gelenke / Schlafen / Rückengesundheit 9. April 2022: Altersmedizin
Wenn es richtig LAUT wird Lärm ist überall – und kann auf Dauer das Gehör schädigen. Ein Lärmexperte erklärt, wie dieses wichtige Sinnesorgan bei der Arbeit und in der Freizeit geschützt wird und warum ausreichend Lärmschutz notwendig ist. Seite 3
Hilfe per Handy
Kleine Ohren
Pflegeberatung, Vorbereitung auf Arztbesuche oder Unterstützung in der Psychotherapie – was taugen neuere digitale Angebote? Seite 2
Bei Kindern verändert sich die Anatomie der Ohren ständig – das stellt besondere Anforderungen an Pädakustiker. Seite 4
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Themenwoche Gesundheit
Gut vorbereitet: Therapiebegleit-App gibt Tipps für den Arztbesuch Der Arztbesuch ist oft mit Anspannung verbunden – schließlich geht es um die eigene Gesundheit. Dazu kommt, dass die Zeit oft knapp bemessen ist. Gute Vorbereitung hilft gegen die Nervosität und trägt dazu bei, das Gespräch für beide Seiten informativ und zielgerichtet zu gestalten. Das ist wichtig, um eine stabile gemeinsame Basis für den weiteren Behandlungsweg zu schaffen. So gibt es beispielsweise die ArthroseTherapiebegleit-App Alley Hilfestellung für die Gesprächsvorbereitung und erklärt gemeinsam mit Dr. Alain Olivier, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Eduardus Krankenhaus in Köln, worauf es ankommt: Ziele und Erwartungen formulieren Für Patienten ist es oft hilfreich, sich vor dem Arztbesuch zu Hause Notizen zu machen: Aufzuschreiben, was einem im Laufe des Tages in den Sinn kommt, nimmt die Angst, im Gespräch etwas zu vergessen. „Sie sollten sich im Vorfeld fragen, was ihnen besonders wichtig ist, und was sie im Gespräch erfahren möchten.“ Dazu zählt, zu formulieren, welche Hoffnungen oder Erwartungen sie an die Behandlung knüpfen. Dann kann die Ärztin oder der Arzt die Behandlung besser auf die individuellen Bedürfnisse ausrichten. Je deutlicher die Formulierung, desto besser: „Ich möchte schmerzfrei werden“ oder „Ich möchte wieder Radfahren können“ sind eindeutige Ziele. Alain Olivier erklärt: „Eine gute Vorbereitung auf den Arzttermin ist entscheidend, denn sie beruhigt bei Nervosität und stellt sicher, dass nicht nur die aus Arztsicht wichtigen Themen angesprochen werden, sondern auch die Dinge, die für den Patienten oder die P atientin wichtig sind.“ Beschwerden dokumentieren Gesundheitsrelevante Fragen sind für Ärztinnen und Ärzte wichtig, um Informationen für die Diagnose und die Therapieplanung zu sammeln. Wenn Patienten Schmerzen haben, sollten sie daher festhalten, an welchen Tagen es ihnen schlechter oder besser geht, und in welchen Situationen der Schmerz auftritt. Ein solches Schmerztagebuch kann per Hand geführt werden, es gibt aber auch digitale Angebote. Weitere Themen, auf die man sich im Vorfeld vorbereiten kann, sind regelmäßig eingenommene Medikamente, bisherige Behandlungsversuche und vorhandene Befunde. Mit diesen Informationen können Behandelnde sich ein gutes Bild von der Vorgeschichte machen und mögliche Behandlungsrisiken, etwa durch Wechselwirkungen von Medikamenten, erkennen. Keine Angst vor Fragen Wer sich aktiv ins Gespräch einbringt, hat die größten Chancen, offene Fragen zu klären und Unsicherheiten auszuräumen. Das fällt oft leichter, wenn man das Gehörte als Patient oder Patientin selbst noch einmal zusammenfasst. „Verstehe ich Sie richtig, dass ...“, „Meine Möglichkeiten sind also...“, „Ich muss also bei der Einnahme des Medikaments darauf achten, dass ...“ – das sind relevante Beiträge. Sie zeigen der Ärztin oder dem Arzt, ob die eigenen Ausführungen verständlich genug oder ob Dinge missverständlich waren. Gleichzeitig helfen sie dem Patienten oder der Patientin, die Informationen zu verarbeiten und die Möglichkeit zu nutzen, Entscheidungen über den weiteren Behandlungsverlauf mitzugestalten und mitzutragen. „Auch aus ärztlicher Perspektive ist es wichtig, dass P atientinnen und Patienten uns widerspiegeln, was sie verstanden haben. Denn nur dann können wir unserer Aufgabe bestmöglich nachkommen, wirklich umfassend aufzuklären und zu behandeln. Also: K eine Angst vor Fragen“, betont Dr. Olivier. Mehr Information unter www.alley.de
IMPRESSUM – Themenwoche Gesundheit Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa Redaktion/Produktion: Juliane Groh Content: Bert Endruszeit (Text, Seite 3), Deutsche Presse-Agentur (dpa), OTS/OBS Titelbilder: magneticmcc/stock-adobe.com; Rido/stockadobe.com; Titelseitengestaltung: Marius Ludwig Kontakt: redaktion@leipzig-media.de
Digitales
Mehr Flexibilität für Ratsuchende Neues Gesetz ermöglicht die Pflegeberatung per Videogespräch
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er pflegt oder pflegebedürftig ist, hat meist Beratungsbedarf. Ein neues Gesetz ermöglicht es, Pflegeberatung auch via Videogespräch anzubieten. Die Neuerung kommt den Bedürfnissen Ratsuchender entgegen, die von einer zeitlichen und örtlichen Flexibilität profitieren. Jeder pflegebedürftige Mensch hat ein gesetzlich verankertes Recht auf Pflegeberatung. Das Digitale-Versorgungund-Pflege-ModernisierungsGesetz (DVPMG) ermöglicht nun, dass Pflegeberatung (nach § 7a SGB XI) zusätzlich auch als Videoberatung angeboten werden kann. Bisher gab es das Pflegeberatungsangebot entweder am Telefon oder im Rahmen von Hausbesuchen. „Der Wunsch eine Beratung per Videogespräch in Anspruch zu nehmen, wurde von unseren Klientinnen und Klienten zunehmend geäußert“, berichtet Dr. Sibylle Angele, Geschäftsführerin der privaten Pflegeberatung Compass. „Durch den Digitalisierungsschub während der Pandemie haben wir wahrgenommen, dass die Ratsuchenden mit diesem Kommunikationsweg zunehmend vertrauter wurden. Aus diesem Grund haben wir die Videoberatung bereits frühzeitig in unser Beratungsportfolio aufgenommen.“ Vorteile der Videoberatung Viele Ratsuchende profitieren von Videoberatungen. „Angehörige, die nicht bei ihren pflegebedürftigen Familienmitgliedern vor Ort leben, können wir nun viel leichter in das Beratungsgespräch einbinden,“ sagt Pflegeberaterin Yasmin Aulke. Dabei kann die Pflegeberatung komplett virtuell mit allen Beteiligten stattfinden oder als Beratung zu Hause, in die Angehörige virtuell mit eingebunden werden.
Drei mögliche Wege zu einer Pflegeberatung
„Auch Pflegebedürftige, die einen Reha- oder Klinikaufenthalt wahrnehmen, also nicht zu Hause sind, haben so die Möglichkeit, mit ihrem bekannten Pflegeberater oder ihrer bekannten Pflegeberaterin ein Gespräch per Video zu führen.“ Aufgrund der größeren Flexibilität nehmen Eltern von pflegebedürftigen Kindern die Videoberatungen ebenfalls gerne in A nspruch. Auch pflegebedürftige Familienmitglieder, die in einer Pflegeeinrichtung leben und deren Angehörige nicht bei allen Beratungen vor Ort sein können, profitieren davon. Denn über Videochat können die Vertrauenspersonen eingebunden werden. Die Mimik des Gegenübers sehen zu können, gibt Ratsuchenden oft Sicherheit. Erfolgreiches Pilotprojekt „Dass die Videoberatungen von allen Altersgruppen angenommen werden, zeigte sich bereits im Rahmen eines Pilotprojektes, das Compass während der Pandemie im Rahmen der Beratungsbesuche bei Pflegegeldbezug (§ 37 Abs. 3 SGB XI) durchgeführt hat“, erläutert Sibylle Angele eine der Erkenntnisse. Das Pilotprojekt hat es ermöglicht, dass mit der Verabschiedung des Gesetzes direkt die Videoberatung bei Beratungen nach § 7a SGB XI angeboten werden konnten.
Das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) ermöglicht nun, dass Pflegeberatung (nach § 7a SGB XI) zusätzlich zur Beratung am Telefon und im Rahmen von Hausbesuchen auch als Videoberatung angeboten werden kann. Fotos: compass private Pflegeberatung GmbH/obs
Eine gute Ergänzung Einig sind sich die am Pilotprojekt beteiligten Pflegeberater und -beraterinnen darin, dass sich die Bedürfnisse der Ratsuchenden auch in einer Videoberatung gut identifizieren lassen. Die Pflegeberatung per Videogespräch ist folglich eine g ute Ergänzung zu der telefonischen und der Beratung vor Ort. Es ist zu erwarten, dass dieses Format nun häufiger angeboten wird.
Psychotherapie digital – funktioniert das? Apps und Programme können unterstützen, aber nicht alle Anwendungen sind ohne weiteres für jeden geeignet
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on Stressabbau bis zur Hilfe bei ernsthaften Erkrankungen: Der Markt an Apps und Online-Angeboten rund um die psychische Gesundheit wächst. Fachleute sehen darin Chancen – aber auch Risiken. Mittlerweile seien für eine Vielzahl psychischer Störungen Programme entwickelt worden, die meisten für die Behandlung von Depressionen und Angststörungen, sagt Iris Hauth, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde. Therapeutische Anwendungen müssen geprüft sein Die digitalen Interventionen müssten bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, ihre Wirksamkeit müsse nachgewiesen sein, betont die Expertin. „Ähnlich wie es bei neuen Medikamenten oder Therapiemethoden gefordert ist.“ Ihre Fachgesellschaft hat sich an der Entwicklung von Kriterien für derartige Angebote beteiligt – auch E-Mental-Health-Anwendungen genannt – Health ist das engli-
sche Wort für Gesundheit. Der Markt für solche Angebote wachse, beobachtet Hauth. Und er müsse strukturiert werden. Denn er sei für Laien und Fachleute gleichermaßen unübersichtlich. Bundesinstitut arbeitet an Verzeichnis für Apps Einen entsprechenden Versuch unternimmt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Die Behörde arbeitet an einem Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA. Bevor Apps und OnlineProgramme im Verzeichnis erscheinen, werden sie unter anderem auf Datenschutz, Funktionstauglichkeit und tatsächlichen medizinischen Nutzen geprüft – Hersteller können ihre Produkte einreichen. Seit Oktober 2020 sind erste Anwendungen aufgelistet, teilt das Bundesinstitut mit. Sind Gesundheitsapps hier gelistet, können Ärzte sie verschreiben und die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten. So sieht es das Digitale-Versorgung-Gesetz vor. Das sei ein wichtiger
erster Schritt in Richtung Transparenz und Qualität, sagt Iris Hauth. Allerdings sagt sie auch: Entscheidend seien die Kriterien, die über Wirksamkeit und Patientensicherheit einer App entscheiden. Und diese seien noch nicht klar festgelegt. Nicht alles kommt von Fachleuten Im Idealfall schützt das Register Betroffene vor Programmen, die ihren Zustand eher verschlechtern statt verbessern. „Es gibt Anwendungen, die eindeutig nicht von Fachleuten gemacht wurden“, er-
schwelle senken: Wer sich schämt, zu Therapeuten zu gehen, für den können digitale Programme oder Videochats die Hemmschwelle senken. Foto: Christin Klose/dpa
klärt Prof. Ulrich Hegerl von der Deutschen Depressionshilfe. „Da werden depressive Erkrankungen mit Reaktionen auf schwierige Lebensumstände verwechselt oder da wird wegen des Gefühls der Erschöpfung mehr Schlaf empfohlen, dabei ist das meist kontraproduktiv.“ Zuerst kommt die Diagnose Wer psychische Probleme hat, sollte also immer einen Psychiater oder Psychotherapeuten konsultieren. Denn eine Diagnostik ersetzte die Anwendungen nicht, sagt Iris Hauth. „Das sollte im persön-
lichen Gespräch oder zumindest per Videochat erfolgen.“ Erst wenn die Diagnose feststehe, könne man ein OnlineAngebot zur Unterstützung vorschlagen. Deshalb sieht Ulrich Hegerl unbegleitete Angebote bei schweren psychischen Erkrankungen kritisch: „Wenn jemand, der eine schwere Depression hat, denkt, er könne sich dadurch selber helfen – das kann schlimmstenfalls lebensgefährlich sein, wenn sich etwa suizidale Krisen entwickeln und die Anwendung das nicht erkennt.“ Für wen die Angebote taugen Digitale Angebote setzen auf eine gewisse Affinität zum Internet voraus – insofern sind sie nicht für jeden etwas. Aber wer sich schämt, zu einem Therapeuten zu gehen, oder Angst davor hat, für den könnten E-Mental-HealthAnwendungen oder VideoChats die Hemmschwelle entscheidend senken, erläutert Iris Hauth. Auch wer beruflich viel unterwegs ist oder am Wohnort schlecht mit Fachpraxen versorgt ist, könnte davon profitieren.
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Montag, 4. April 2022
Ohren
HNO-Arzt klärt auf: Ist es schlimm, mit Musik im Ohr zu schlafen?
Dr. Bernhard JungeHülsing. Foto Marquart/dpa
Ist es ein Problem, mit Ohrstöpseln oder Kopfhörern wegzunicken und während des Schlafens Musik auf dem Ohr zu haben? Bernhard Junge-Hülsing: Meistens ist es ja so: Die Leute schlafen ein, merken es und nehmen die Stöpsel heraus oder die Kopfhörer ab. Wenn es aber mal passiert, dass man damit durchschläft, ist das kein Problem für die Ohren – Musik und Podcasts, mit denen man einschläft, sind ja in der Regel nicht sehr laut. Das ist kein Unterschied zum Einschlafen vor dem Fernseher. Das Problem ist eher, wenn man jeden Tag längere Zeit mit Bus oder Bahn zur Arbeit pendelt und dabei relativ laut Musik oder Podcasts hört.
Lautes Vergnügen: Musik-Festivals wie das „THINK!“ 2021 am Cospudener See oder Tätigkeiten wie Rasenmähen im Garten belasten das Gehör. Fotos: André Kempner, Volkmar Heinz
Wenn es LAUT wird Die Ohren sollten im Fall des Falles auf Arbeit und in der Freizeit geschützt werden
GEHÖRSCHUTZ
genehmen Lärmbelastung kommen, die durch eine ungünstige Raumgestaltung unter Umständen noch verstärkt wird. Der ohnehin vorherrschende Lärm kann dabei unbewusst noch größer werden. Die Anwesenden passen sich nämlich den Umgebungsgeräuschen an und sprechen deshalb viel lauter als eigentlich nötig.
„ Wenn es erforderlich ist, sollte bei der Arbeit konsequent Gehörschutz getragen werden, zum Beispiel an lauten Maschinen. Markus Radtke Lärmexperte bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik
Lärmpausen in der Freizeit Auch in der Freizeit sollte das Gehör konsequent vor zu großen Belastungen geschützt werden. In erste Linie heißt das natürlich, beim Musikhören, Fernsehen und vor allem beim Tragen von Kopfhörern die Lautstärke im Griff zu behalten. Radtke: „Empfehlenswert sind auch Lärmpausen und das bewusste Aufsuchen einer ruhigeren Umgebung, damit sich das Gehör erholen kann.“ Der BGHW-Lärmexperte rät auch dazu, beim Kauf von technischen Geräten auf die Dezibel-Angabe zu achten – so können zielsicher leise Modelle gewählt werden. In lauten Situationen sollte stets zu einem Gehörschutz gegriffen werden. „Zum Beispiel beim Rasenmähen, Laub blasen oder Heimwerken mit lauten Maschinen.“ Häufig kann auch reaktionsschnelles Handeln sinnvoll sein. „In überraschenden Situationen, wenn ein Lastwagen vorbeidonnert oder eine Sirene heult, sollte man einfach die Hand aufs Ohr legen.“
Wenn der Partner schnarcht, greifen manche Menschen regelmäßig zu Ohrstöpseln. Was ist davon zu halten? Man sollte nicht immer mit Ohrstöpseln schlafen. Wenn man sich jeden Abend etwas ins Ohr hineinsteckt, drückt man den Ohrenschmalz in den Gehörgang. Der reinigt sich eigentlich selber, doch diese Funktion wird dadurch gestört. Das kann zu Entzündungen führen, das sehe ich fast täglich in meiner Praxis. Dazu kommt: Schläft man ständig mit Ohrstöpseln, blendet man Umgebungsgeräusche völlig aus. Man wird immer neurotischer und kann bald gar nicht mehr ohne Stöpsel schlafen. Deshalb ist mein Rat: Wenn das Schnarchen des Partners stört, sollte man dessen Ursachen auf den Grund gehen – sei es eine Schlafapnoe oder etwa Alkoholkonsum vorm Zubettgehen. Also nicht ausblenden, sondern lieber daran arbeiten, dass es besser wird.
Während das Tragen des Gehörschutzes bei der Arbeit für viele Leute selbstverständlich ist, zieht in der Freizeit oft der „Schlendrian“ ein. So mancher Heimwerker greift gedankenlos zur Schlagbohrmaschine, ohne an seine Ohren zu denken. Doch auch in den eigenen vier Wänden sollte ein Gehörschutz immer griffbereit sein. Denn Lärm ist tückisch. Er beeinträchtigt die Erholung und kann zudem die Psyche, das Herz-Kreislaufsystem und den Schlaf negativ beeinflussen. Orientierung mit Lärm-App Nicht jeder weiß aber sofort, welcher Lärm eigentlich bedenklich ist. Hier hilft der Berufsverband der HalsNasen-Ohrenärzte, der eine kostenlose LärmApp entwickelt hat. Sie misst den Geräuschpegel am jeweiligen Standort und zeigt nach dem Ampel-Prinzip die Intensität der Belastung an. Zudem informiert sie, wie Lärm dem Gehör schadet, welche ersten Anzeichen man bei Hörschäden bemerkt und wie sich optimaler Lärmschutz gestaltet. „Mit der LärmApp möchten wir für die Problematik sensibilisieren. Sie ist zwar kein exaktes Messgerät, dient aber als Orientierungshilfe. Es wäre schon ein großer Erfolg, wenn sie einige Nutzer dazu animiert, sich öfter bewusst Ruhephasen zu suchen“, so der Berufsverband. Die App gibt es gratis im AppStore und bei Google Play.
Foto: Franziska Gabbert/dpa
Ohr ist immer auf Empfang Lärm könne im Laufe des Lebens nicht nur das Gehör schädigen, er hat noch weitere Auswirkungen auf die Gesundheit und Arbeitsleistung. Das Problem: Unser Ohr ist gewissermaßen immer im Empfangsmodus, schläft also nie. Doch über den Tag hinweg sind wir vielen verschiedenen Lärmquellen ausgesetzt – in der Arbeit und in der Freizeit. Manche sind unvermeidbar und schwer zu beeinflussen, wie zum Beispiel Straßen- oder Fluglärm. Dennoch können wir in zahlreichen Lebenssituationen unser Gehör schützen, mit teils einfachen Mitteln und Verhaltensweisen.
Lärmarm arbeiten Markus Radtke, Lärmexperte bei der BGHW, gibt Tipps, wie wir unser Gehör schützen können: „Wenn es erforderlich ist, sollte bei der Arbeit konsequent Gehörschutz getragen werden, zum Beispiel an lauten Maschinen.“ Manchmal seien es auch scheinbar kleine Dinge, die hilfreich sind. Hier heißt es „lärmarm arbeiten“. Dabei gilt es, Dinge abzulegen statt zu werfen oder lärmintensive Tätigkeiten – wenn möglich – in einem separaten Raum ausführen, um Kolleginnen und Kollegen nicht zu belasten. „Wer das Gefühl hat, schlecht zu hören oder darauf angesprochen wird, sollte dem nachgehen und einen Hörtest machen“, rät Markus Radtke. Ab einem Tages-Lärmexpositionspegel von 80 Dezibel muss der Arbeitgeber Gehörschutz zur Verfügung stellen, zum Beispiel in Form von Gehörschutzkapseln, -stöpseln oder individuell angefertigten Otoplastiken. Ab 85 Dezibel ist das Tragen von Gehörschutz Plicht und muss vom Arbeitgeber überwacht werden. Tabu ist übrigens das Tragen von Hörgeräten in Lärmbereichen, da diese den bereits bestehenden Lärm noch verstärken. Auch jenseits von lauten Fabrikhallen kann Lärm belastend sein. In Großraumbüros kann es durch Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen sowie durch Telefonate zu einer unan-
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B
eim Thema Lärm scheiden sich die Geister: Während manch Autofahrer seine Fahrt nur mit donnernden Bässen genießen kann oder ein anderer Musikfan seine heimische Stereoanlage unbedingt voll aufdrehen muss, wollen andere die absolute Ruhe auskosten. Da kann dann schon mal ein lautes Gespräch der Nachbarn stören. Allerdings lässt sich ein Fakt nicht bestreiten: Je länger und lauter eine Schalleinwirkung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit bleibender Schäden fürs Gehör. „Bereits kurze Schallspitzen, etwa ein lauter Knall am Ohr, sind gefährlich“, meldet die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).
Ob zum Herunterfahren oder Ausblenden nerviger Geräusche: Musik oder Podcasts zu hören, kann beim Einschlafen helfen. Im Interview erklärt HNOArzt Bernhard JungeHülsing, was er davon hält – und warum man nicht ständig mit Ohrstöpseln schlafen sollte.
Also gar keine Ohrstöpsel im Bett? Wenn man sie ausnahmsweise nutzt, ist das okay. Dafür kann man auch ganz einfache Modelle nehmen, die man sich etwa als Werbegeschenk beim Hörakustiker geben lassen kann. Etwas anderes ist es, wenn man beruflich Lärm ausgesetzt ist und deshalb einen Ohrenschutz braucht. Der sollte auf die Ohren angepasst sein.
RICHTIG. WICHTIG. LANGFRISTIG.
Ihre Hörgesundheit liegt uns am Herzen
Angepasst an Ihre Lärmsituation, Ihre Ohren und Ihre Wünsche fertigen wir einen Gehörschutz, wie er individueller nicht sein könnte. Schlafschutz, Schwimmschutz, Gehörschutz für Hobby und Arbeitsalltag. Die Frage ist also nicht: „Warum Gehörschutz?“. Die Frage ist: „Warum nicht?“ *für weitere Informationen oder eine ausführliche Beratung kontaktieren Sie uns. Auf unserer Website www.neubert-hoerakustik.de haben Sie die Möglichkeit uns und unsere Produkte näher kennen zu lernen. 304128801_001122
Lützowstr. 11 Rathausplatz 1 04155 Leipzig 04435 Schkeuditz
Schützen Sie, was wichtig ist!
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Themenwoche Gesundheit
Kleine Ohren, große Aufgaben
Hörakustik
Was macht eigentlich eine Pädakustikerin?
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örgeräte sind doch nur was für alte Menschen – das bekommt Claudia Brömel häufiger zu hören. Dabei ist sie als ausgebildete Pädakustikerin auf das Gehör von Kindern und Säuglingen spezialisiert. Im Job-Protokoll erzählt sie, was die Arbeit so herausfordernd macht und worin sie Erfüllung findet.
Der Weg in den Beruf: In meiner kleinen Heimatstadt in Thüringen hatte ich eine tolle Berufsberaterin. Als es um die Berufswahl ging, hat sie mir empfohlen, Hörakustikerin zu werden. Ich war schon als Kind handwerklich interessiert und als Brillenträgerin begeistert von Hilfsmitteln. Nach einem Praktikum bin ich ihrer Empfehlung gefolgt. Während der dreijährigen Ausbildung zur Hörakustikerin führte mich der Berufsschulunterricht nach Lübeck. Dort verliebte ich mich nicht nur in den Beruf, sondern auch in die Stadt. Nach Abschluss meiner Ausbildung fing ich in Lübeck als Gesellin an. Der Betrieb war schon immer auf die Versorgung von Kindern spezialisiert, weil die Uniklinik in der Nähe ist. Darum habe ich mich an der Akademie für Hörakustik in Lübeck zur Pädakustikerin fortgebildet. Später habe ich die Meisterschule besucht und vor sechs
Jahren mit meiner Kollegin den Betrieb unseres ehemaligen Chefs übernommen und bin jetzt Unternehmerin.
lingsalter erkannt. Die Kinder sollten schnellstmöglich mit Hörsystemen versorgt werden. Dafür kommen sie zu uns. Wir nehmen Ohr-Abformungen, wählen Hörsysteme aus und stellen sie individuell auf den Hörverlust ein. Da Kinder ständig wachsen, ändert sich die Anatomie des Ohres und sollte in regelmäßigen Abständen überprüft und neu angepasst werden.
Mein Beruf einfach erklärt: Tatsächlich hat meine Berufsberaterin damals gesagt: „Hörakustiker, das ist ein bisschen wie Optiker – nur für die Ohren.“ Das ist vielleicht banal ausgedrückt, denn an sich ist das Ohr ein sehr komplexes Organ. Als Pädakustikerin qualifiziert man sich für die Arbeit mit Kindern weiter. Drei Jahre Berufserfahrung als Hörakustikerin oder der Meisterbrief sind die Voraussetzung. Die Aufgaben: Auch als Unternehmerin macht die Pädakustik einen großen Teil meiner Arbeit aus. Da wir den Betrieb zu zweit leiten, können wir uns das gut aufteilen. Inzwischen bin ich außerdem als Gastdozentin an der Akademie für Hörakustik in Lübeck tätig und unterrichte dort Praxis. Die Aufgaben in meinem Arbeitsalltag unterscheiden sich auch je nachdem, wie alt das Kind ist, das versorgt werden muss. Geht es um einen Säugling, steht an erster Stelle der Vertrauensaufbau zu den Eltern. Es gibt seit 2009 bundesweit das universelle NeugeborenenHörscreening. So werden Hörverluste schon im Säug-
„ Da Kinder ständig wachsen, ändert sich die Anatomie des Ohres. Claudia Brömel Pädakustikerin
Pädakustikerin Claudia Brömel begleitet die Mädchen und Jungen, die zu ihr kommen, oft die ganze Kindheit lang – in dieser Lebensphase ändert sich die Anatomie des Ohres, Hörhilfen müssen regelmäßig neu angepasst werden.
Die schönsten Seiten: Das Schönste ist immer wieder der Moment, wenn man das Hörgerät eines Säuglings zum ersten Mal einschaltet. Das ist ein sehr emotionaler Moment, wenn ein Kind zum ersten Mal auf die Stimme der Mutter reagiert. Da fließen oft Freudentränen bei den Eltern. Auch bei den älteren Kindern, die schon sagen können, „Oh, das ist toll, ich kann dich ja jetzt besser hören“, ist das ein total schönes Gefühl.
Foto: Markus Scholz/dpa
Die Herausforderungen: Die Hörbahnreifung eines Kindes ist nach etwa 18 Monaten abgeschlossen. Diese Phase ist sehr wichtig für den Spracherwerb. Führt man die Hörgeräte-Versorgung frühzeitig durch, hat das Kind hier die besten Voraussetzungen. Und genau da liegt auch die größte Herausforderung: In dieser Zeit die
Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und richtig darauf zu reagieren – mit dem Ziel, den Säugling oder das Kind bestmöglich zu versorgen. Die Digitalisierung kann bereits einige handwerkliche Tätigkeiten ersetzen. Die Kommunikation mit dem Menschen, Vertrauen zum Kind aufzubauen, um eine erfolgreiche Hörsystemversorgung durchführen zu können, das sind und bleiben aber die wichtigsten Fähigkeiten in unserem Beruf.
Beruf Hörakustiker Die Höhe des Verdiensts hängt laut Claudia Brömel von verschiedenen Faktoren wie Qualifikation, Alter, Berufserfahrung, Standort und Firmen-Zugehörigkeit ab. Sie beziffert die Gehaltsaussichten auf zwischen 30 000 und 50 000 Euro brutto pro Jahr. Die Bundesagentur für Arbeit nennt auf ihrem Portal Berufenet eine beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung zwischen 2457 und 2870 Euro pro Monat. Informationen und Stellenangebote zu verschiedenen Berufen, unter anderem Hörakustiker, bietet das Magazin „Azubis gesucht!“, das an Schulen und öffentlichen Plätzen kostenlos ausliegt.
Unsichtbar und mit klarer Klangqualität Neue Hörsysteme in den GROMKE HÖRZENTREN
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omplett unsichtbar und mit klarer, natürlicher Klangqualität: Mit dem Lyric bietet das Gromke Hörzentrum den Nutzern uneingeschränkte Freiheit.
Ein vollkommen natürliches Klangerlebnis Das Besondere an dem Hörsystem: Es nutzt tief im Gehörgang die natürliche Anatomie des Ohres, um Geräusche zu lokalisieren. Das Hörerlebnis ist durch die analoge Verarbeitung des Klangs vollkommen natürlich. Durch den tiefen Sitz können die Hörsystemträger den Alltag unbeschwert genießen: einen Motorradhelm tragen, uneingeschränkt Sport treiben, Kopf- und Ohrhörer nutzen und sogar duschen. Dabei kommen Kunden in vier Schritten zum LyricHörerlebnis: Zunächst prüft der Hörakustiker, ob das System für den Gehörgang geeignet ist. Danach wird das passende Lyric- Modell ausgesucht und eingesetzt. Ab diesem Zeitpunkt wird das System 30 Tage lang unverbindlich auf Herz und Nieren getestet. Nach Ablauf der Probephase folgt die Kaufentscheidung. Zum Service gehört, dass das Phonak Lyric regelmäßig aktualisiert und ausgetauscht wird. Weitere Informationen unter www.lyric-gromke.de Aktive Hörsysteme sind die Revolution im Ohr Mit einem HochleistungsChip ausgestattete Earbuds eröffnen Menschen mit Hör304127401_001122
ECHTE INNOVATIONEN wie das Hörsystem Lyric, das unsichtbar eine natürliche Klanqualität liefert (Bild links), und viel mehr erleben Interessierte bei der kompetenten Beratung in den Gromke Hörzentren. Fotos: Gromke Hörzentren
verlust völlig neue Möglichkeiten. Drahtlose Im-OhrKopfhörer sind beim Telefonieren und Streamen für viele bereits zum festen Begleiter geworden. Neu ist, dass diese Produkte nun auch Hörverluste ausgleichen können. Gesteuert werden die für jede Ohrmuschel maßgefertigten MiniHightech-Systeme über eine SmartphoneApp. Die Akkus halten bis zu 20 Stunden und können kontaktlos in der Hosentasche aufgeladen werden.
In die Zukunft hören
Im Gromke Hörzentrum setzen erfahrene Spezialisten auf eine umfassende Betreuung. Seit gut dreißig Jahren bietet das Gromke Hörzentrum als Hörakustik-Spezialist im Leipziger Raum professionelle Dienstleistungen im Rahmen der Anpassung, Feinjustierung und Reparatur von Hörsystemen an und ist mit umfangreichem Zubehör sowie Lösungen zu Gehörschutz und In-EarMonitoring ein zuverlässiger Ansprechpartner rund um das Thema Hören. Die Hörakustikerinnen und Hörakustiker in den insgesamt 11 Gromke-Filialen sind in verschiedensten Bereichen spezialisiert, wie zum Beispiel Tinnitus-Beschwerden oder rund um das Thema Pädakustik, dem Fachgebiet für hörgeschädigte Kinder.
„Vor allem unsere Fachkenntnisse im Bereich implantierbarer Hörsysteme stellen eine Besonderheit dar. Dadurch sind wir ein kompetenter Ansprechpartner für die Nachsorge und Betreuung zum Beispiel bei Cochlea-Implantaten“, erklärt Hör- und CI-Akustikerin Maria Köhler aus der Filiale in der Leipziger Südvorstadt. Service-App für unterwegs Auch unterwegs steht das Gromke Hörzentrum seinen Kundinnen und Kunden zur Verfügung. Mit der Gromke Service-App lassen sich Service-Termine mit den Hörakustikern vereinbaren und eine Vielzahl von Informationen des eigenen Hörsystems abrufen. Bei Bedarf können individuelle Angebote aus den Filialen abgefragt werden.
Technologien der Zukunft hautnah erleben „Um unsere Kundinnen und Kunden an zukunftsweisende Technologien heranzuführen, präsentieren wir stetig Neuheiten in unseren Filialen. So ermutigen wir unsere Kunden, die Technik der Zukunft bereits heute zu testen und kennenzulernen“, sagt Beate Gromke, Hörakustik-Meisterin und Inhaberin des Gromke Hörzentrums. Innovationen wie kleine wieder aufladbare Hörsysteme im Ohr oder sehr unauffällige Lösungen wie das Lyric sind im Gromke Hörzentrum erlebbar. Wer nun interessiert ist an Informationen rund um das Thema Hören oder wer einen kostenfreien Hörtest machen möchte, findet dafür in den Gromke Hörzentren einen verlässlichen Ansprechpartner.
Gesprächen besser folgen können Jedem Gespräch immer folgen können, auch wenn es in der Umgebung geräuschvoll ist: Mit der Roger-Technologie hat Phonak eine clevere Lösung im Programm. Mit dem Mikrofon Roger On können Empfänger den Ton direkt drahtlos in Hörgeräte übertragen. Ob bei der Arbeit oder unter Freunden: Je nach Bedarf und Umgebung wird das Spezial-Mikrofon an die Kleidung gesteckt oder auf den Tisch gelegt. Das Mikro pegelt automatisch die Sprechstimmen hoch. Foto: Phonak
Gromke Hörzentrum Gromke Hörzentrum ist mit 7 Filialen in LeipzigReudnitz, -Schleußig, -Mockau, -Südvorstadt, -Wahren und -Mölkau vertreten. Im Umland finden Kunden in Döbeln, Eilenburg, Torgau und Colditz ebenfalls kompetente Ansprechpartner. Nähere Informationen unter: Internet: www.gromke.de Telefon: 0341 649010 E-Mail: info@gromke.de