Gesundheit Themenwoche 2. bis 9. April 2022 Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Freitag, 8. April 2022
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Themenwoche Gesundheit Eine Woche lang richtet die Themenwoche den Fokus auf vielfältige Gesundheitsthemen: 2. April 2022: Herzgesundheit 4. April 2022: Ohren / Hörakustik / Digitale Gesundheit 5. April 2022: Augen / Gefässmedizin 6. April 2022: Pflege / gesundheitssport 7. April 2022: Zahngesundheit / Kindergesundheit 8. April 2022: Gelenke / Schlafen / Rückengesundheit 9. April 2022: Altersmedizin
Wenn die Hexe schießt Der berüchtigte Hexenschuss trifft die meisten Menschen mindestens einmal im Leben – was sofort hilft, was langfristig hilft und wie man dem Schmerz vorbeugen kann, erklärt ein Experte aus Leipzig. Seite 2
Nackt oder nicht
Immer in Bewegung
Ist nackt schlafen unhygienisch? Um den Nachtschlaf ranken sich zahlreiche Mythen – ein Faktencheck. Seite 3
Für Arthrosepatienten scheint sportliche Bewegung manchmal unmöglich – und doch ist sie aus ärztlicher Sicht wichtig. Seite 4
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Themenwoche Gesundheit
Rücken
Schmerzen: Warum Haltung für den Rücken nicht alles ist
Die Hexe hat geschossen! Ganz plötzlich macht stechender Schmerz bewegungsunfähig: Hexenschuss ist unangenehm, aber meist harmlos – Prof. Christoph-Eckhard Heyde, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, erklärt das Phänomen
A
b einem gewissen Alter hört man es öfter, meist mit schmerzverzerrter Miene: „Mich hat die Hexe geschossen.“ Der Hexenschuss, auch Lumbalgie genannt, ist weit verbreitet. „80 Prozent aller Menschen haben mindestens einmal im Leben einen Hexenschuss, vor allem zwischen 30 und 50 Jahren sind diese Rückenschmerzen sehr häufig“, sagt Prof. ChristophEckhard Heyde. Der Wirbelsäulenexperte ist stellvertretender Leiter der Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und arbeitet am Universitätsklinikum Leipzig. Im Interview erklärt er, was hinter dem berüchtigten Hexenschuss steckt, wer gefährdet ist und wie man die Schmerzen lindern kann.
trotz aufrechter haltung schmerzt es im Kreuz: Der Rücken braucht Abwechslung. Foto: Christin Klose/dpa
Foto: CLARK/obs
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Beim Thema Rückenschmerzen kann fast jeder mitreden. Einige Annahmen darüber beruhen jedoch auf Irrtümern. Dazu gehört die Überzeugung, dass es nur eine aufrechte Sitzhaltung braucht, um von Schmerzen verschont zu bleiben. „Sehr langes Sitzen – egal ob gerade oder schief – führt zu einer einseitigen Belastung, die dem Rücken schadet“, so Prof. Nikolai Rainov vom MVZ Wirbelsäulenzentrum München. Der Facharzt für Neurochirurgie und spezielle Schmerztherapie rät stattdessen dazu, die Sitzposition zwischendurch zu wechseln. Auch über regelmäßige Bewegungspausen freut sich der Rücken.
Weniger sitzen im Home Office Wer seinen Job am Schreibtisch verrichtet, sollte sich um einen gesunden Rücken Gedanken machen. Deshalb untersucht der digitale Versicherungsmanager Clark mit dem Forschungsinstitut YouGov in einer aktuellen Studie, wie es um die Rückengesundheit der Menschen in Deutschland am Arbeitsplatz steht. Die bevölkerungsrepräsentative Studie zeigt: 53 Prozent der Befragten arbeiten hauptsächlich im Sitzen. Gerade im Home Office kann man die Zeit im Sitzen minimieren, zum Beispiel für Meetings. Arbeitstermine in kleinen Gruppen ließen sich bei gemeinsamen Spaziergängen abhalten. Manchmal sind Laptop und Unterlagen unverzichtbar – hier empfiehlt es sich, „Stand-Up-Meetings“ einzuführen.
IMPRESSUM – Themenwoche Gesundheit Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa Redaktion/Produktion: Juliane Groh Content: Juliane Groh (Interview, Seite 2), Deutsche Presse-Agentur (dpa), OTS/OBS Titelbilder: Kaspars Grinvalds/stock.adobe.com, baranq/stock. adobe.com; Titelseitengestaltung: Marius Ludwig Kontakt: redaktion@leipzig-media.de
Was ist ein Hexenschuss und woran erkennt man ihn? Prof. Heyde: Hexenschuss wird häufig als verwischter Begriff für alle Schmerzen verwendet, richtigerweise beschreibt er plötzlich auftretende Schmerzen im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule. Patienten haben dabei einen Rückenschmerz in der Lendenwirbelsäule, der kann ein- oder beidseitig sein und auch ins Gesäß oder Bein ausstrahlen. Verbunden ist ein Hexenschuss in aller Regel mit einer schmerzbedingten Bewegungseinschränkung, Dreh und Bückbewegungen sind schmerzhaft. Warum treten Schmerzen vor allem im Lendenbereich auf? Die Lendenwirbelsäule ist ein sehr beweglicher Wirbelsäulenanteil, der eine hohe Last trägt. Die Wirbelsäule trägt das Körpergewicht, sie sorgt für Stabilität und sichert gleichzeitig die Mobilität. Das sind zwei gegensätzliche Aufgaben, und das macht das ganze System so anfällig. In über 80 Prozent der Fälle passieren aber harmlose Dinge. Es ist fast immer eine funktionelle Störung wie Muskelverspannung oder Blockierung kleiner Gelenke, das kann konservativ behandelt werden und verschwindet wieder.
anfällig. Auch Übergewicht ist ein Faktor, weil es die Wirbelsäule belastet. Weitere Faktoren sind eine einseitige Haltung und Fehlhaltungen, zum Beispiel wenn man sich viel vorn über beugt oder eine Körperseite stärker belastet. Gerade bei Schreibtischtätigkeiten sollte man daher öfter mal aufstehen, im Stehen arbeiten oder herumlaufen. Aber auch psychicher Stress kann sich auf den Rücken niederschlagen – wenn Sie depressiv sind, bewegen Sie sich nicht so viel. Das kann sich schon auswirken.
Plötzlicher Schmerz im unteren Rücken ist ein weit verbreitetes Leiden. Foto: kjpargeter/ freepik.com
Was kann man sofort tun, um den Schmerz zu lindern? Was oft hilft ist lokale Wärme, ein Heizkissen, eine Wärmflasche und – wenn das überhaupt möglich ist – heiß duschen. Man kann auch eine Schmerztablette nehmen, aber dann lieber ein Schmerzmittel, das man mit dem Hausarzt schon mal besprochen hat. Wann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen? Wenn man Gefühlsstörung hat, einen Kraftverlust in den Beinen verspürt oder Stuhlgang und Wasserlassen gestört sind, dann muss man sofort zum Arzt. Alles andere hat Zeit und kann in Ruhe behandelt werden. Bei den genannten drei Symptomen kann es aber sein, dass ein Nerv unter Druck ist und Raumnot besteht, das muss intensiv diagnostiziert werden. Wie stellt der Arzt eine Lumbalgie fest? Er fragt den Patienten, da gibt es schon Hinweise. Dann sieht er sich Rücken und Beine an, ob da alles
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Nackenverspannungen Rückenschmerzen Kopfschmerzen Muskelverspannungen Beckenschiefstand Beinlängendifferenz Schwindel
„ In aller Regel steckt hinter der Lumbalgie etwas ganz Harmloses, das kriegen wir meist mit konservativen Mitteln hin. Prof. Christoph-Eckhard Heyde stellvertretender Leiter der Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
funktioniert. Auch dabei gibt es Hinweiszeichen, die einem gut zeigen, wo die Ursache ist oder ob ein Nerv eingeklemmt ist. Der Erstbehandler kriegt das in aller Regel raus. Wir kriegen viele unserer Patienten von Hausärzten geschickt, wenn die eben Sorge haben. Können sich Symptome bei wiederholtem Auftreten auch verändern? Ja, aber die Lokalisation und die Schmerzcharakteristik können variieren. Sie haben viele Muskeln und Wirbelgelenke im Rücken, das kann mal rechts sein, mal links. Das Iliosakralgelenk, der Übergang von Wirbelsäule zum Becken, ist auch anfällig, gefolgt von der Halswirbelsäule – das ist aber seltener. Die Brustwirbelsäule trifft es am seltensten, weil sie am wenigsten beweglich ist. Gibt es Risikofaktoren? Wer ist anfällig für Lumbalgie? In erster Linie machen Bewegungsmangel und eine schlechte Muskulatur
Was hilft wirklich und längerfristig gegen den Schmerz? Was ganz wichtig ist: Einfach erstmal den Patienten sagen, dass hinter einer Lumbalgie in der Regel etwas ganz Harmloses steckt, das kriegen wir meist mit konservativen Mitteln hin. Man operiert nur dann, wenn alle anderen Maßnahmen versagt haben. Wir klären die Patienten auch über wirbelsäulengerechtes Verhalten auf. Bei hoch akuten Schmerzen greifen zunächst schmerzlindernde, nicht so stressige Maßnahmen wie Wärme, Strom oder physiotherapeutische Maßnahmen wie Manualtherapie. Aber man sollte sehr schnell in eine aktive Phase übergehen, in der der Patient lernt, wie er sich bewegen kann, und das dann langfristig umsetzen kann. Physiotherapie ist immer nur der Start, die Bewegung ist auch Hausaufgabe. Man kann immer noch schrittweise eskalieren, zum Beispiel mit Spritzentherapie oder Akkupunktur. Wie kann man auch künftigen Problemen vorbeugen? Allgemein ist Aktivität im Alltag wichtig. Wenn eine ältere Frau zum Beispiel jeden Tag spazieren geht, dann ist das genauso gut wie ein junger Mann, der joggt. Das Leben muss doch Spaß machen, man sollte also aktiv sein, eine gewisse Körperspannung haben und sich einigermaßen gesund ernähren.
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Freitag, 8. April 2022
Schlafen
Mythen um die Nachtruhe: Ist nackt schlafen unhygienisch? Rund um das Thema Schlaf gibt es zahlreiche Behauptungen. Stimmt es, dass eine zu lange Nachtruhe krank machen kann? Experten geben Antworten.
Freiheit bei der Nachtruhe – aber ist das unbekleidete Schlafen unhygienisch? Foto: gpointstudio/freepik.com
S
o unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden ist auch ihr Umgang mit der Nachtruhe. Einige schlafen sehr viel, andere brauchen im Vergleich nur wenig Schlaf. Rund um das Thema ranken sich viele Mythen. Was davon stimmt wirklich? Ein Faktencheck. Behauptung: Bei Einschlaf-
störungen besser nicht dauernd auf die Uhr schauen. Fakten: Stimmt! Wer bei Ein-
schlafstörungen permanent auf die Uhr schaut und nachrechnet, wie viele Stunden er noch bis zum Aufwachen schlafen kann, verschafft sich damit einen zusätzlichen Stressfaktor. Deshalb rät die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) davon ab. Gerade dann, wenn das Einschlafen schwer fällt, sollte man nicht auch noch mit dem Rechnen anfangen. „Der Druck, schlafen zu müssen, erzeugt eine Anspannung, die die Schlafstörung noch verstärken kann“, teilt die DGSM mit. Sie rät dazu, bei Einschlafproblemen nicht im
Bett wach zu liegen, sondern noch mal aufzustehen und sich etwas abzulenken. Behauptung: Nackt schlafen
ist unhygienisch. Fakten:
Nicht unbedingt! Wer nackt unter seiner Bettdecke schläft, müsse aber streng auf die Betthygiene achten, erklärt Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlaflabors am Pfalzklinikum in Klingenmünster. „Der Mensch verliert beim Schlaf ein bis zwei Liter Wasser. Wenn man nicht auf die Hygiene achtet, kann sich allerlei Getier wie beispielsweise Milben im Bett bilden.“ Er empfiehlt Nacktschläfern deshalb, mindestens einmal in der Woche die Bettwäsche zu wechseln. Welche Kleidung ist denn ideal, wenn man angezogen schläft? Entscheidend ist dem Schlafexperten zufolge, „dass man weder friert, noch schwitzt, weil beides ein Stressfaktor ist und den Schlaf beeinträchtigt“. Behauptung: Nach einer Imp-
fung muss man ausreichend schlafen.
Fakten: Stimmt! Wenn nach
einer Impfung Schlafmangel besteht, fällt die Immunisierung schwächer aus. Forscher der Universität Pittsburgh in den USA fanden heraus, das Menschen die in den Tagen um Hepatitis-B-Impfungen herum kürzer schliefen, tatsächlich einen schlechteren Immunschutz aufbauten. Auch Anna Heidbreder, Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, stellt fest: „Sicher ist, dass man vor und nach einer Impfung aktiv auf einen ausreichenden und auch erholsamen Nachtschlaf achten sollte.“ Behauptung:
Wer zu viel schläft, kann eine Lähmung bekommen. Fakten: Falsch! Bei diesem
Phänomen handelt es sich um eine sogenannte Schlafparalyse. Diese fühle sich wie eine Lähmung an und könne bis zu mehreren Minuten andauern, erklärt Hans-Günter Weeß. Für die Betroffenen sei der Zustand beängstigend, da sie nicht
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einschätzen könnten, wie lange dieser Zustand anhält. Normalerweise reiche aber ein Antippen, um die betroffene Person davon zu befreien. Weeß gibt Entwarnung: „Die Schlaflähmung ist in Teilen eine Fortsetzung des REM-Schlafes im Wachen.“ Der Mensch sei während des REM-Schlafes, in dem die meisten Träume geschehen, wie gelähmt, damit er sich oder andere nicht verletze. Behauptung:
Schlafmangel ist ungesund, zu viel Schlaf hingegen nicht. Fakten: Falsch! Koalas als
Langschläfer sollte man sich nicht zum Vorbild nehmen. Denn genauso wie Schlafmangel dauerhaft ungesund ist, ist es nach einer Empfehlung der European Sleep Research Society ebenso wenig förderlich, zu lange zu ruhen. Die Gesellschaft bewertet eine Schlafdauer von über neun Stunden bei Erwachsenen als zu lang. Eine Studie des Herz-Chirurgie-Zentrums in Griechenlands Hauptstadt Athen belegt,
Bekannt aus der MDR-Sendung „Einfach genial“
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Krankenkasse: Stress im Job raubt immer öfter den Nachtschlaf Stress bei der Arbeit ist einer neuen Krankenkassen-Erhebung zufolge der Schlafräuber Nummer eins. Als Ursache für nicht organische Schlafstörungen liegt er noch vor privaten Sorgen und der Corona-Krise, wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) mitteilte. Die Kasse hat nach eigenen Angaben für ihre Studie Daten ihrer Versicherten zu Schlafstörungen von 2010 und 2020 erhoben. Zusätzlich seien 1004 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren im vergangenen Jahr (2021) bundesweit repräsentativ befragt worden. Am meisten betroffen von Schlaflosigkeit durch Stress sind demnach die 18- bis 29Jährigen. Fast 60 Prozent der Befragten bringe das Gedankenkarussell rund um die Arbeit um eine erholsame Nachtruhe, hieß es. Unter den 30- bis 49-Jährigen gelte dies für die Hälfte und unter den 50- bis 70-Jährigen für rund ein Drittel der Befragten. Gründe können den Angaben zufolge unter anderen Mobbing, mangelnde Anerkennung oder Existenzangst, etwa durch Kurzarbeit oder befristete Verträge, sein. Aber auch eine zu hohe Arbeitsbelastung sowie Zeitdruck spielten eine Rolle. Gerade Berufsanfänger setzten sich am Anfang ihrer Karriere häufig selbst unter Erfolgsdruck, hieß es. Für viele Menschen sei wenig Schlaf mittlerweile sogar eine Art Statussymbol, ein Beweis für ihr großes Engagement im Job. Dies könne auch ein Grund sein, warum die Diagnosen bei Männern stark angestiegen seien.
dass zu viel Schlaf zudem das Risiko für Herzerkrankungen oder Schlaganfälle erhöhen kann. Krankheiten wie Depression oder Schlafapnoe können aber auch dazu führen, dass man nicht aus dem Bett kommt. Behauptung: Jedem Menschen
reichen sechs bis acht Stunden Schlaf. Fakten: Das stimmt so nicht
ganz. Jeder Mensch hat einen individuellen Schlaf und damit auch ein individuelles Schlafbedürfnis. Etwa 80 Prozent der Menschen benötigen eine Nachtruhe zwischen sechs und acht Stunden. „Viele wissen gar nicht, wie viel Schlaf sie brauchen. Sie stehen mit dem Wecker auf“, erklärt Hans-Günter Weeß. Seine Empfehlung lautet deshalb: Im Urlaub mal keinen Wecker stellen und so herausfinden, wie viele Stunden Schlaf der Körper wirklich braucht. Als Faustregel gilt laut Techniker Krankenkasse: Wer beim konzentrierten Arbeiten tagsüber nicht schläfrig wird, hat genug geschlafen.
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Foto: T. Weidner/CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH/obs
Schlaflos in den Wechseljahren Anhaltende Schlafstörungen zählen zu den häufigsten und meist zu den ersten Beschwerden in den Wechseljahren. Etwa die Hälfte der Frauen ist davon betroffen und quält sich mit den Folgen: tagsüber keine Energie für Job und Familie, dazu häufige Infekte durch ein geschwächtes Immunsystem und nicht selten starke Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen. „Viele Frauen in den Wechseljahren möchten ihren Körper nicht zusätzlich belasten und Hormone einnehmen“, erklärt Dr. Annkathrin Pöpel, Ärztin für Neurologie, Psychiatrie/Psychotherapie und Schlafmedizinerin. „Dann bieten sich neben Entspannungsmaßnahmen und einer guten Schlafhygiene schonend wirkende pflanzliche Einschlafhilfen an. Wichtig ist, dass es sich um Phytoarzneimittel mit belegter Wirksamkeit handelt.“ So förderten Präparate wie das wissenschaftlich untersuchte „Alluna“ mit Schlafextrakt aus Baldrian und Hopfen den Schlaf auf natürliche Weise, ähnlich wie die körpereigenen Müdemacher Adenosin und Melatonin.
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Themenwoche Gesundheit
Gelenke
Erst wischen, dann waschen: Diclofenac-Präparate richtig anwenden
Bewegung und ACP-Therapie können Schmerzen bei Arthrose lindern und den Weg zurück in ein aktives Leben unterstützen
Foto: siam.pukkato/Shutterstock/obs
Nicht sofort waschen, sondern lieber erst wischen: Nach dem Auftragen einer wirkstoffhaltigen Salbe gilt es, die Hände gründlich mit einem Papiertuch abzuwischen. Erst dann sollte man sich die Hände waschen. Denn viele Schmerz- und Rheumamittel enthalten den Wirkstoff Diclofenac. Besonders häufig kommen Schmerzgele mit Diclofenac zum Beispiel bei Gelenk- und MuskelbeNach dem Auftragen einer wirkstoffhaltigen Salbe schwerden zum Einsatz. sollten Anwender die Hände gründlich mit einem Eine sachgerechte EntPapiertuch abwischen. sorgung kann die Umwelt nachweislich entlasten. Dr. Boris Thurisch, Geschäftsfeldleiter Umwelt und Nachhaltigkeit beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. erklärt, was es zu beachten gilt: „Nach dem Einreiben einer schmerzenden Stelle mit einer Diclofenac-haltigen Salbe oder einem Gel neigen viele Menschen dazu, sich unmittelbar die Hände waschen zu wollen. Aber Vorsicht: So gelangt der Wirkstoff in den Wasserkreislauf – und das kann sich negativ auf das Ökosystem auswirken“, erklärt er. „Studien zeigen, dass sich durch ein vorheriges Abwischen der Hände mit einem Papiertuch der Diclofenac-Gehalt im verwendeten Wasser um 66 Prozent reduziert“, so Boris Thurisch.
Immer in Bewegung bleiben
In Bewegung bleiben: Für ArthroseBetroffene ist ein gesunder und aktiver Lebensstil besonders wichtig – auch in Krisenzeiten. Foto: Arthrex/Halfpoint/ stock.adobe.com/obs
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Foto: Christin Klose/dpa
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und fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an Arthrose. Die Gelenkabnutzung, die mit einer Knorpelschädigung einhergeht, kann unter anderem starke Schmerzen in Knien, Hüften oder Händen hervorrufen. In akuten Phasen können selbst einfache Alltagshandlungen zur enormen Belastung für Betroffene werden – insbesondere Sport scheint undenkbar zu sein.
Schwache Muskeln begünstigen Verschleiß im Knie Zu schwache Muskeln rund ums Knie können zu verstärktem Verschleiß im Gelenk führen und die Entwicklung einer Arthrose begünstigen. Das ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik ein vergleichbarer Risikofaktor wie eine Verletzung, die das Kniegelenk instabil werden lässt. Kommt zu einer schwachen Muskulatur Übergewicht dazu, verstärke das den schädlichen Effekt auf die Knie, ebenso wie X- und O-Beine oder frühere Knieverletzungen. Durch die Corona-Pandemie bewegen sich nach Angaben der Fachgesellschaft viele Menschen weniger als früher, was zu Muskelabbau und Gewichtszunahme führen kann. Wer nicht aktiv ist, erhöht also womöglich sein Risiko für eine Arthrose im Knie. Deshalb raten die Expertinnen und Experten zu moderatem Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining – am besten täglich.
Nagelpilz jetzt pflanzlich bekämpfen
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agelpilz ist ein langwieriges Leiden und kann jeden erwischen. Vorwiegend erkranken Menschen zwischen 26 und 65 Jahren an Fußnagelpilz – bei den über 65-Jährigen betrifft es sogar jeden Zweiten. Eine Behandlung mit Tabletten und chemischen Lacken belastet die Leber und kann zu Resistenzen führen. Empfehlenswerter sind Nagelöle mit rein natürlichen Inhaltsstoffen. Bewährte, wirksame Pflege und Hygiene bei Nagelpilz bietet das Nagelöl Repair & Protect aus der Apotheke. Es enthält eine bewährte Mischung aus sorgfältig ausgesuchten pflanzlichen Ölen. Durch die antibakterielle und antimykotische Wirkung der enthaltenen Öle ist das Nagelpilzöl äußerst effektiv und hat eine
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Bewegung und neue Behandlungsformen in der Therapie Aus ärztlicher Sicht ist regelmäßige, maßvolle sportliche Betätigung jedoch eine zentrale Säule der Arthrosetherapie. Besonders während der Coronapandemie ist es wichtig, sich aktiv um ausreichend Bewegung zu kümmern, da Einschränkungen und Homeoffice die körperliche Aktivität deutlich reduziert haben. Zudem können neuere Behandlungsmethoden die Arthrosesymptome wie Entzündungen und Schmerzen lindern. Die ACP-Therapie, eine Behandlung mit Eigenblut, kann etwa den Wiederaufbau von verletztem Gewebe fördern und helfen, die körpereigenen Heilungsprozesse zu beschleunigen. Die ACP-Therapie funktioniert bei jedem Arthrosegrad gleich, erläutert der Orthopäde und Sportarzt Dr. Jens Enneper: „Die Entzündung geht runter, Beweglichkeit, Koordination und Aktivität werden verbessert, dadurch erhöht sich die Muskelkraft – und genau das ermöglicht ein beschwerdefreieres und
schmerzreduziertes Leben. Das bedeutet eine bessere Lebensqualität.“ Gelenke durch Bewegung geschmeidig halten „Wer rastet, der rostet“ – das Sprichwort trifft insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose zu. Denn bei Arthrose baut sich das gelenkschützende Knorpelgewebe immer mehr ab. Dieses Gewebe ist jedoch nicht selbst an den Blutkreislauf angeschlossen. Es braucht also regelmäßige Bewegung, um den Stoffwechsel und den Blutfluss anzuregen und so die Gelenkflüssigkeit an den Knorpel zu transportieren. Dabei erfüllt die Gelenkflüssigkeit zwei Funktionen: Sie verringert Druck und Reibung bei der Gelenkbewegung und stellt als natürliches Schmiermittel die Bewegungs- und Belastungsfähigkeit der Gelenke sicher. Zudem enthält sie die für einen gesunden Knorpel notwendigen Nährstoffe wie Glukose, Fett und Eiweiß. [1] Auf die richtige Belastung kommt es an Grundsätzlich ist bei Arthrose jede Form von Bewegung geeignet und gewünscht. Ärzte raten nur von Sportarten ab, bei denen durch Start-Stop-Bewegungen die Gelenke stark belastet werden, etwa Fußball, Basketball oder Kampfsport. Empfohlen werden gleichmäßige Bewegungsabläufe wie Spaziergänge, Radfahren, (Nordic-)Walking oder Schwimmen sowie zur Stärkung der Muskelkraft auch
Gymnastik und Yoga. Drei Mal pro Woche 30 bis 60 Minuten körperliche Aktivität werden empfohlen. Ansonsten helfen alle Bewegungen im Alltag, also gilt es, die Treppe statt den Aufzug zu nehmen oder kleinere Einkäufe zu Fuß zu erledigen. Wer sich bezüglich der richtigen Sportart unsicher ist, kann sich ärztlichen Rat einholen, vor allem, wenn weitere gesundheitliche Einschränkungen bestehen. Gesunde Ernährung kann Entzündungen reduzieren Neben einem gesunden Maß an Bewegung kann sich auch eine gesunde Ernährung positiv auf den Verlauf einer Arthrose auswirken. Bei Übergewicht entlastet eine Gewichtsabnahme die Gelenke und kann dadurch die Beweglichkeit verbessern und Gelenkschmerzen lindern.[2] Zudem kann eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung die Entzündungsaktivitäten im gesamten Körper – auch in den Gelenken – reduzieren. ACP-Therapie: Entzündungshemmer aus Eigenblut Auch wenn den arthrosebedingten Entzündungen und Schmerzen mit einem gesunden und aktiven Lebensstil entgegengewirkt werden kann, bleiben bei vielen Patienten Symptome bestehen. In solchen Fällen kann die ACP-Therapie eine unterstützende Ergänzung der Behandlung sein, auch bei akuten oder chronischen Verletzungen von Muskeln, Sehnen oder Bändern.
Die ACP-Therapie ist biologisch und langfristig verträglich, da die Wirkstoffe nur aus dem eigenen Körper stammen und nichts zugesetzt wird. Die Anwendung erfolgt ambulant, in der Regel in einer orthopädischen oder einer sportmedizinischen Praxis, und dauert ungefähr 15 bis 30 Minuten pro Sitzung. Bei einer ACP-Therapie entnehmen Ärzte Patientinnen und Patienten eine geringe Menge Blut und bereiten es in einer Zentrifuge auf. Das aufbereitete körpereigene Blutplasma enthält die zwei- bis dreifache Konzentration an Blutplättchen und wird mit einer Spritze dirkt in die erkrankte Körperregion gebracht. Dort werden dann Wachstumsfaktoren freigesetzt, die den Wiederaufbau des verletzten Gewebes und somit die Heilung unterstützen können. Arthrosepatienten können durch eine solche Unterstützung der Therapie schneller wieder in einen schmerzfreien Zustand kommen und ihre verbesserte Mobilität kann einen aktiven Alltag wieder ermöglichen. Für ein nachhaltiges Ergebnis sollten in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt drei bis fünf Behandlungen im Abstand von je einer Woche durchgeführt werden. Dabei sollten die Kosten vor Therapiebeginn mit dem Arzt geklärt werden. Quellen: [1] Robert-Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 54: „Arthrose“, Berlin 2013 / [2] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Gesundheitsinformation.de, Beitrag „Kniearthrose (Gonarthrose)“, Köln 2021
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Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein neues Schultergelenk?
Chefarzt Prof. Dr. Pierre Hepp aus dem Diakonissenkrankenhaus Leipzig über moderne Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Schulterbeschwerden Im Laufe der Jahre können sich dauerhafständnis zur Anatomie und Biomechanik der Im Diakonissenkrankenhaus gehört die Behandlung te Schmerzen und Beeinträchtigungen in der Schulter weiterentwickelt. Die Kunstgelen- von Schultererkrankungen zum festen unfallchirSchulter einstellen – durch eine akute Verletzung ke sind kleiner und individueller geworden. urgisch-orthopädischen Leistungsspektrum. Diese ebenso wie durch chronische Arthrose. In vielen Kompetenz wird durch die Expertise von Chefarzt Fällen ist Linderung durch konservative BehandProf. Pierre Hepp weiter verstärkt, der in seinem lungsformen möglich, etwa mit einer spezifiSpezialbereich auch seit Jahren am hiesigen Unischen Krankengymnastik. Auch arthroskopisch versitätsklinikum tätig ist. An seiner neuen Wirkungslassen sich über einen kleinen „Schlüsselloch“stätte findet er gute Voraussetzungen, um die SchulEingriff gute Behandlungsergebnisse erzielen. terchirurgie weiter voranbringen. Im Diako kann er die Eingriffe computergestützt planen und mit Hilfe Schulterschmerzen sind kein Schicksal „Erhalt geht immer vor Ersatz – so lautet auch bei eines operativen Navigationssystems hochpräzise einem erkrankten Schultergelenk die medizinidurchführen. Sowohl die Prothesenwahl als auch sche Grundregel“, erläutert Schulterspezialist die Nachbehandlung erfolgt dabei ganz patientenProf. Dr. Pierre Hepp, der seit Jahresbeginn als bezogen auf Basis der individuellen Gegebenheiten. neuer Chefarzt im Leipziger DiakonissenkranGelenk-Kompetenz im Diako kenhaus tätig ist. Im Einzelfall kann es aber sein, Weniger Schmerzen und eine verbesserte Bewegdass der Verschleiß im Gelenk bereits zu weit lichkeit – beides könne nach Einschätzung von fortgeschritten ist. „Ich gehe von einer hohen Prof. Dr. Pierre Hepp ist neuer unfallchirurgisch-orthopädischer Professor Hepp mit einem neuen Schultergelenk Dunkelziffer an betroffenen Menschen aus, die Chefarzt im Leipziger Diakonissenkrankenhaus und ein Speziaversuchen, sich mehr schlecht als recht mit ihrer list für Erkrankungen rund ums Schultergelenk. Foto: A. Kempner grundsätzlich erreicht werden. „Auf diese Weise kann sicher ein großes Stück an Lebensqualität und Situation abzufinden“, weiß Professor Hepp aus Zudem kommen moderne Prothesen zum Ein- an aktiver Teilhabe zurückgewonnen werden.“ seiner ärztlichen Praxis. „Dabei hat der Gelenksatz, sie sehr genau auf die Ursachen bestehenersatz in der Schulter längst einen ebenso hohen Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig der Beschwerden abgestimmt sind. So kann eine Stellenwert wie Knie- oder Hüftprothesen.“ Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie verletzte Schulter heute anders versorgt werden In der Schulter-Endoprothetik ist in den letzChefarzt Prof. Dr. Pierre Hepp, Tel. 0341 444-3601 ten Jahren viel passiert. So hat sich das Verals eine, die durch eine Arthrose geschädigt ist. info@diako-leipzig.de, www.diako-leipzig.de
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