Themenspecial Gesundheit | Oktober 2022 | Blutspende, Hormone & Gelenke

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Gesundheit ThemenSChwerpunkt vom 26. bis 29. Oktober 2022 Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Mittwoch, 26. Oktober 2022

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Themenschwerpunkt „Gesundheit“ Vier Tage lang richtet der Themenschwerpunkt den Fokus auf vielfältige Gesundheitsthemen: 26. Oktober: Blutspende / Knochen & Gelenke / Hormone 27. Oktober: Augengesundheit / Hörakustik 28. Oktober: Zahngesundheit / Ernährung / Pflege 29. Oktober: Augengesundheit (Augenlasern)

Lebensrettendes Blut in Konserve Blutspenden können Leben retten – und sie werden dringend benötigt. Wie und wo man in Leipzig spenden kann. Seite 2

Drücken im Schuh Der Ballenzeh kann starke Beschwerden verursachen – im Interview erläutert eine Expertin, was man dagegen tun kann. Seite 3

Signale im Körper Kleines Ungleichgewicht – großes Chaos? Endokrinologen erklären Funktion und Wirkung der Hormone. Seite 4

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Infos & Spendetermine: www.blutbank-leipzig.de


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Themenwoche Gesundheit

Blutspender retten Leben – und erhalten kostenlosen Gesundheitscheck

Blutspende

„Es droht ein eklatanter Mangel“ Transfusionsmediziner warnen vor Blutknappheit in Deutschland

Ein kleiner Pieks, der Leben retten kann: Blut spenden ist viel leichter als man denkt. Eine Stunde Zeit sollte man sich für eine Vollblutspende in etwa nehmen, dabei ist die Anmeldung, das Ausfüllen des Fragebogens, die ärztliche Untersuchung und anschließende Ruhephase bereits eingeschlossen. Die eigentliche Blutentnahme ist in durchschnittlich sechs Minuten erledigt.

Generationswechsel bei den Spendenden „Es droht ein eklatanter Mangel in den Blutbanken“, sagt der Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes, Hermann Eichler. Grund sei der demografische Wandel: „Die Generation der BabyBoomer kommt jetzt ins Rentenalter und fällt somit allmählich aus dem Spenderpool heraus.“ Ausreichend junge Spender, die den Verlust der Älteren ausgleichen könnten, kämen aber nicht nach, sagte Eichler. „Die Blutversorgungslage ist prekär. Nicht nur in der Urlaubszeit, nicht nur wegen Corona, sondern grundsätzlich prekär“, sagt der Professor. Wenn man nicht gegensteuere, könnte es sein, dass künftig medizinische Standards nicht mehr zu halten seien. „Das Blut haben wir dann einfach nicht mehr.“

Grafik: ivector/Adobe Stock

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Regelmäßger, kostenfreier Gesundheitscheck Nach seiner guten Tat ist man im Grunde gleich wieder fit, erhält einen kleinen Snack und eine Aufwandsentschädigung. Darüber hinaus hat Blutspenden so einige Vorteile. So gibt es zu jedem freiwilligen Aderlass einen kleinen kostenlosen Gesundheitscheck: Bei der ärztlichen Voruntersuchung wird die Körpertemperatur über ein Stirnthermometer und Vitalparameter wie Blutdruck und Puls bestimmt. Bei regelmäßigen Blutspenden können die Untersuchungsärzte daher auch einen Hinweis geben, wenn sich im Verlauf der Zeit Blutdruckwerte signifikant verändern sollten und beispielsweise auf die Entwicklung eines Bluthochdrucks hindeuten. Des Weiteren wird das gespendete Blut auf zahlreiche durch Blut übertragbare Krankheiten, zum Beispiel HIV, Gelbsuchtformen und Syphilis untersucht.

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ransfusionsmediziner sehen angesichts rückläufiger Blutspenden die Versorgung mit Blutprodukten in Deutschland mittelfristig gefährdet.

Blutspenderausweis für Lebensretter Erstspender und -spenderinnen erhalten einen Blutspenderausweis mit ihrer genauen Blutformel. Nicht zuletzt kann man stolz auf sich sein, einem Menschen in einer schweren Lebenssituation geholfen und vielleicht sogar an der Rettung seines Lebens beteiligt gewesen zu sein – denn bis heute lässt sich Spenderblut nicht künstlich herstellen. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) werden jährlich bis zu 25 000 Bluttransfusionen durchgeführt, 15 000 Spender und Spenderinnen tragen zur Sicherung der Blutversorgung bei. Zum Einsatz kommen die Blutkonserven unter anderem bei Unfallopfern, Patientinnen und Patienten mit Immun- und Krebserkrankungen, aber auch bei Schwangeren, Kleinkindern und Frühchen.

Fachgesellschaft ruft dringend zu Spenden auf Wenig Blutspenden, leere Blutbanken: Das waren auch Themen auf der 55. Jahrestagung der Deutschen Ge-

Blutkonserven werden im Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes für Krankenhäuser und Praxen gefiltert und aufbereitet. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

sellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI), die vom 21. bis 23. September in Mannheim zusammenkam. Die Fachgesellschaft ruft Bürger, die infrage kommen, dringend zu Blutspenden auf. In Deutschland werden nach Unfällen, bei Operationen, auf Intensivstationen und in der Krebstherapie jeden Tag rund 15 000 Blutspenden benötigt. Saisonale Schwankungen bei Spenden und Bedarf Der tägliche Bedarf könne schwanken, wie sich in der Corona-Pandemie gezeigt habe, sagte DGTI-Altpräsident Eichler. So sei der Verbrauch am Anfang der Pandemie um rund 30 Prozent gesunken, weil viele plan-

„ Die Generation der Baby-Boomer fällt aus dem Spenderpool heraus. Prof. Hermann Eichler Transfusionsmediziner

bare Operationen verschoben wurden. Nach Wegfall der Corona-Beschränkungen wurden Eingriffe nachgeholt und der Blutbedarf ist wieder gestiegen. Da aber viele Menschen im Sommer unterwegs und auf Reisen seien, sei die Zahl der Blutspenden gesunken. Saisonale Schwankungen wie diese habe es auch früher schon gegeben. „Aber dass wir diese demografische Überlagerung haben, dass man das mit Aufrufen einfach nicht mehr hinkriegt, das ist neu“, sagte der Experte. Regelmäßige Spenden werden benötigt Ein Gegensteuern sei mit kurzfristigen Maßnahmen nicht mehr möglich. Also

nicht nur ein Spendenaufruf, zu dem 100 Leute kämen, die dann danach wieder weg seien. „Wir müssen dafür sorgen, dass der Anteil der Menschen, die regelmäßig spenden, steigt.“ Wie die Lage aktuell in den Bundesländern aussehe, sei schwer zu sagen. „Es gibt keinen bundesweiten Pegel, den man abrufen kann“, sagt der Mediziner. Es sei regional unterschiedlich. Das Saarland beispielsweise sei „ein Blutmangelgebiet: Seit Jahren schaffen wir es nicht, für das Bundesland den regionalen Bedarf durch Spenden zu decken“. Auch während Corona konnte die Eigenversorgung nicht geschafft werden. Unterstützung kam aus Rheinland-Pfalz.

Wo kann ich in Leipzig Blut spenden? Eine Übersicht der Blutspendedienste in der Messestadt

Noch mehr Gutes tun Blut spenden kann fast jeder, der zwischen 18 und 68 Jahre alt ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und gesundheitlich fit ist. Vorher sollte man sich gut stärken und viel trinken – am besten Wasser, Säfte oder Tee. Der gültige Personalausweis ist mitzubringen. Zur Blutspende ist nach der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung das Tragen einer FFP2-Maske vorgeschrieben. Darüber hinaus können Spenderinnen und Spender bei der UKL-Blutbank eine Aufwandsentschädigung erhalten. In diesem Zusammenhang bietet die UKLBlutbank die Möglichkeit, die erhaltene Aufwandsentschädigung wieder einem guten Zweck zu überlassen: Aktuell können UKL-Blutpenderinnen und -spender das regionale Baumpflanzungsprojekt der Bewegung „Leipzig pflanzt“ unterstützen. Ziel der Initiatoren aus der Bewegung „Omas for future“ ist es, 600 000 Bäume in Leipzig zu pflanzen – für jeden Leipziger einen. Seit Anfang 2021 haben UKLBlutspenderinnen und -spender bereits 2645 Euro für das nachhaltige Projekt gesammelt.

Blutspende im Klinikum St. Georg Leipzig Blutbank des Leipziger ­Universitätsklinikums, ­Abnahmestelle Nord

Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig

Landsberger Str. 81, 04157 Leipzig

Haema Blutspendezentrum Leipzig-Gohlis

Weitere Informationen zur Blutspende am UKL gibt es unter Telefon 0341 9725393 im Internet auf www.blutbank-leipzig.de.

IMPRESSUM – Gesundheit Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa Redaktion/Produktion: Juliane Groh / Christiane Kunze Content: Nannette Hoffmann (Seite 4), Christiane Kunze (Seiten 2, 4), BZfgA, Deutsche Presse-Agentur Titelfoto: Olga Yastremska/New Africa/stock.adobe.com

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Kontakt: redaktion@leipzig-media.de

Karte: stepmap.com | Leipzig | Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.blutspenden.de)

Lützowstraße 11, 04155 Leipzig

Haema Blutspendezentrum Leipzig-Markt DRK-Blutspendedienst Nord-Ost Prager Str. 13, 04317 Leipzig

Markt 9, 04109 Leipzig

Blutbank der Uniklinik Leipzig Johannisallee 34, 04103 Leipzig

Haema Blutspendezentrum Leipzig-Connewitz Karl-Liebknecht-Straße 153 -155, 04277 Leipzig Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


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Mittwoch, 26. Oktober 2022

Der Schuh drückt Wie entsteht ein Hallux Valgus und was hilft wirklich? Prof. Natalia Gutteck erklärt es im Interview.

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er Schuh drückt und der große Zeh gerät in Schieflage – ein Ballenzeh, auch Hallux Valgus genannt, kann schmerzhaft sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Wie die Deformität entsteht und was man dagegen tun kann, weiß Natalia Gutteck. Als Professorin an der Uniklinik Halle ist sie Leiterin für den Schwerpunkt Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, zudem Kursleiterin bei der Deutschen Assosziation für Sprunggelenkchirurgie. Im Interview erläutert sie die Symptome, Risikofaktoren, Operationsmöglichkeiten und Maßnahmen zur Vorbeugung eines Hallux Valgus.

genehmen, brennenden Schmerzen. Sobald die Deformität zunimmt, führt das dazu, dass der große Zeh die kleinen Zehen verdrängt, die bilden dann sogenannte Krallenzehen. Dadurch treten die Mittelfußknochen tiefer, wodurch zusätzliche Beschwerden entstehen. Oft bildet sich an der Fußsohle vermehrt Hornhaut, das kann ebenfalls sehr schmerzhaft sein.

Woran kann man einen Hallux Valgus erkennen? Natalia Gutteck: Der Fuß wird vorne breiter. Dadurch kommt es meist zu Druckbeschwerden im Schuh, im Ballen an der Innenseite des Vorfußes. Dort können Hautirritationen, sogar Wunden auftreten. Die große Zehe steht dann zunehmend schief und der Vorfuß bekommt eine Vorwölbung, da beginnt der Schuh meistens schon zu drücken.

Was sind die größten Risikofaktoren für Hallux Valgus? Es ist tatsächlich das Geschlecht – Frauen haben viel häufiger Hallux Valgus als Männer. Das kann familiär bedingt sein, auch eine Bindegewebsschwäche spielt mit rein sowie angeborene anatomische Besonderheiten. Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis können das ebenfalls begünstigen. Die Korrelation zwischen Hallux Valgus und Plattfuß tritt häufiger auf. Es kann aber auch sekundär entstehen durch bestimmte neurologische Erkrankungen, die zu einem muskulären Ungleichgewicht am Fuß führen.

Wie entsteht der Schmerz und wie fühlt er sich an? Der zunehmende Druck des Schuhs auf die schief stehende Zehe führt zu sehr unan-

Welche Rolle spielen Schuhe bei der Entstehung? Ob es an engen Schuhen liegt, ist schwer zu sagen, das ist noch nicht geklärt.

„ Durch minimalinvasive Methoden ist eine Korrektur zum Teil fast ohne Narben möglich. Prof. Natalia Gutteck Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Halle/Saale

Sicher ist, dass ein dauerhaftes Tragen von engen, hohen Schuhen schwierig für den Fuß ist, denn das gesamte Körpergewicht lastet dann auf dem Vorfuß und die einengende Form verstärkt den Effekt. Wenn man enge, hohe Schuhe über viele Stunden und Tage trägt, dann können degenerative Schäden am Kapsel-Band-Apparat der Zehengelenke entstehen. Von einmal Tragen solcher Schuhe wird sicher nichts passieren. Der Schuhfaktor steht aber nicht im Vordergrund – auch Frauen, die nur flache Schuhe tragen, können das kriegen. Wie kann man mit Hallux Valgus möglichst lange schmerzfrei bleiben? Der Schlüssel ist tatsächlich der Schuh, man muss für sich einen Schuh finden, der zum einen wirklich Platz bietet und zum anderen eine stabile Sohle hat. Dann rollt man mehr über den Schuh ab als über seine Gelenke, das kann den Fuß tatsächlich für längere Zeit stabilisieren. Physiotherapeuten können auch Spiraldynamik anwenden. Dabei wird der Fuß so trainiert, dass man in ganz milden Formen den Fuß so stabilisieren kann, dass es nicht zu einem Fortschreiten kommt. Ergänzend

Wenn Schmerzen im Daumen das Leben schwer machen mSb-orthopädie-technik Gmbh verhilft zu einem schmerzfreieren Alltag – trotz Rhizarthrose

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b morgens beim Brotschneiden, nachmittags beim Sport oder abends bei der Handarbeit – der Daumen schmerzt. Die Muskelkraft lässt spürbar nach. diagnose rhizarthrose – das steckt dahinter Die Rhizarthrose bezeichnet einen Verschleiß des Daumengrundgelenks. Aufgrund eines abgenutzten Gelenkknorpels reiben die Gelenkflächen aufeinander. Der Patient verspürt einen Druckschmerz über dem Gelenk, der bis in den Unterarm ausstrahlen kann. Weitere typische Symptome für eine Arthrose im Daumensattelgelenk sind Verdickungen des Gelenks und knirschende beziehungsweise reibende Geräusche, wenn der Patient den Daumen bewegt. Ursachen für eine Rhizarthrose können jahrelange Überlastung, aber auch Verletzungen der Bänder oder Knochen im Bereich des Daumens sein. Betroffen sind vor allem Frauen über 50 Jahre.

Detail. Die Versorgung mit der R.E.O. erfolgt innerhalb von zwei Wochen in fünf Schritten und führt bei 87 Prozent der Patienten zur Schmerzfreiheit oder zu gravierender Schmerzreduktion.

eine orthese verspricht spürbare Linderung „Die neu entwickelte Rhizarthrose Extensions Orthese – kurz R.E.O. – kann den Betroffenen helfen“, verspricht Volkmar Weller. „Sie können wieder schmerzfrei Dinge des Alltags erledigen, etwa Flaschen öffnen, nähen oder mit dem Messer schneiden“, geht der Geschäftsführer der MSB-Orthopädie-Technik GmbH Leipzig ins

erfahrene experten nehmen kunden unter die Lupe Die zertifizierten Techniker und Technikerinnen der MSB-Orthopädie-Technik Leipzig können schon während der Anamnese feststellen, ob diese Versorgungstechnik für den Kunden die passende ist. Nötig ist dafür lediglich ein eigens dafür entwickelter Testgriff.

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Sie können wieder schmerzfrei Dinge des Alltags erledigen. Volkmar Weller Geschäftsführer

Foto: Jatuporn Tansirimas/stock.adobe.com

können Einlagen angepasst werden, die den Fuß besser betten und die Beschwerden mildern.

Und so funktioniert die orthese Die R.E.O. setzt genau dort an, wo die Schmerzen entstehen. Auf das Daumensattelgelenk wird mittels flügelförmiger Pelotten – ballenförmige, meist halbkugelige Gegenstände – schiebender Druck ausgeübt. Der durch die Arthrose verkleinerte Gelenkspalt wird dadurch wieder verbreitert. Die Belastung wird auf den Orthesenkörper umgeleitet und das Daumensattelgelenk druckentlastet. So kommt es meist zur sofortigen Linderung der Schmerzen bis hin zur Schmerzfreiheit. „Als weiteres Plus bleibt bei der R.E.O. im Gegensatz zu anderen Orthesen sowohl der Daumen als auch das Handgelenk frei beweglich“, erklärt Weller. Optimal angepasst werden kann die Orthese durch die Verwendung von Niedrigtemperaturthermoplast. Nach erfolgter Anpassung wird empfohlen, die R.E.O. für einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten Tag und Nacht zu tragen. Nach dieser Phase genügt es häufig, die Orthese nur noch nachts zu tragen. Wer sich für die Orthese interessiert, ist bei der MSBOrthopädie-Technik GmbH genau richtig. Damit die zertifizierten Techniker und Technikerinnen eine angemessene Beratung durchführen können, wird um Terminvereinbarung gebeten.

Knochen & Gelenke

Verschleiß vorbeugen: Diese Übungen trainieren die Hüftmuskulatur

Wann muss ein Hallux Valgus operativ behandelt werden? Grundsätzlich ist das eine Entscheidung, die man individuell treffen muss. Das ist abhängig von der Lebenssituation und den Erwartungen der Patienten. Viele haben einen Hallux Valgus, der gar nicht wehtut – da muss man natürlich kritisch mit der Entscheidung zur OP umgehen.

Die Hüfte schwingen wie Elvis? Eine kräftige Hüftmuskulatur kann dabei helfen. Sie beugt auch Schmerzen und Erkrankungen in der Hüftregion vor. Aber kein anderes Gelenk verschleißt so oft wie die Hüfte. Deshalb ist eine gut trainierte Muskulatur zur Unterstützung umso wichtiger. „Es geht ums Dehnen und Kräftigen“, erklärt Lukas Konstantinidis, leitender Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Er rät zu folgenden drei Übungen – zwei- bis dreimal die Woche.

Wie läuft eine Operation ab und wie stehen die Chancen auf vollständige Heilung? Das Ergebnis der OP hängt vordergründig von der Ausgangssituation ab: Je mehr degenerative Schäden vorhanden sind, desto schlechter wird auch das operative Ergebnis. Wenn man Beschwerden hat, mit Schuhwechsel und Einlagen nicht mehr klarkommt und die Schäden noch nicht weit fortgeschritten sind, ist das der ideale Zeitpunkt. Es gibt weit über 200 Operationsmethoden, wir haben also eine Palette an Möglichkeiten, die man individuell auf den Patienten anpassen kann. Man muss die ideale Kombination für den jeweiligen Patienten finden. Uns stehen rein minimalinvasive Methoden zur Verfügung, die aber individuell durch offene Eingriffe ergänzt werden können. Dadurch können ausgezeichnete kosmetische Ergebnisse erzielt werden, zum Teil fast ohne Narben.

Übung 1: Hüftmuskulatur aufwärmen Das „Radfahren“ in der Luft kennen viele noch aus Kindheitstagen. So auf den Rücken legen, dass die gesamte Wirbelsäule Kontakt zum Boden hat. Die Beine angewinkelt hochheben und das Strampeln beim Radfahren in der Luft imitieren.

Wozu würden Sie raten, um präventiv das Risiko für einen Hallux Valgus zu minimieren? Der Zaubertrick ist wirklich ein regelmäßiger Schuhwechsel. Es spricht nichts dagegen, gelegentlich Barfußschuhe anzuziehen, um die Muskulatur zu trainieren. Bei einem bereits deformierten Fuß kann es durch den Wegfall der Pufferwirkung der Schuhsohle aber zu einer Verstärkung der Beschwerden kommen. Es ist ratsam, öfter die Schuhe zu wechseln und zum Beispiel einen Barfußschuh mit einem ganz stabilen Sportschuh zu kombinieren. Man könnte auch am Tag mal eine halbe Stunde barfuß laufen.

Beim Radfahren in der Luft wird unter anderem die Hüftmuskulatur trainiert. Foto: Christin Klose/dpa

Übung 2: Beugemuskulatur dehnen Gehen Sie mit geradem Oberkörper in Schrittstellung. Das Knie hinten ist gestreckt, das vorne leicht angewinkelt. Körperschwerpunkt auf das vordere Bein verlagern und Becken vorschieben. Nun den Arm auf der Seite des nach hinten gestreckten Beins nach oben recken und den Oberkörper zur anderen Seite neigen. Die Dehnung 20 Sekunden lang halten und dann die Seite wechseln. Übung 3: Hüftbeuger kräftigen Hierzu brauchen Sie ein dehnbares Fitnessband. Sie knoten eine Schlaufe, die Sie zum Beispiel um ein Tischbein legen. Einen Fuß in die Schlaufe stellen, so dass das Band nach hinten weg leicht straff um den Knöchel liegt. Mit dem freien Bein einen Schritt nach vorne gehen, es ist leicht gebeugt. Nun das Bein im Fitnessband gegen den Widerstand nach vorne ziehen und wieder zurückstellen. Etwa 15 Mal wiederholen, die Arme bewegen sich dabei wechselseitig vor und zurück wie beim Joggen. Danach die Übung mit der anderen Seite machen. Wichtig allerdings: Wer akute Schmerzen

hat, sollte das Gelenk schonen, anstatt zu trainieren. Generell werden die Übungen nie in einen Schmerz hinein fortgesetzt. Ursachen für Hüftschmerzen gibt es viele. Sie sollten immer von einem Orthopäden oder einer Orthopädin abgeklärt werden – und zwar besser früher als später.


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Themenwoche Gesundheit

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Signalgeber und Botschafter

Hormone

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Prof. Anke Tönjes und Oberarzt Dr. Haiko Schlögl, ­Endokrinologen am Universitätsklinikum Leipzig, geben im Interview Auskunft über die vielfältigen Funktionen der Hormone in unserem Körper

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ie Regelblutung, das Sättigungsgefühl, ein schneller Herzschlag oder gute Laune. Was haben diese vier Dinge gemeinsam? Sie werden durch Hormone gesteuert. Hormone begleiten uns das ganze Leben und sind Auslöser für viele Reaktionen. Was Hormone genau sind, wo sie gebildet werden und welche Funktionen sie steuern, erklären Prof. Anke Tönjes und Oberarzt Dr. Haiko Schlögl im Interview. Zuallererst zur Einordung: Was macht der Fachbereich Endokrinologie? Prof. Anke Tönjes: Die Endokrinologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Es befasst sich mit der Funktion und der Regulation der Hormone sowie der Diagnostik und Therapie von Störungen des Hormonproduktion. Am Universitätsklinikum behandeln wir Patientinnen und Patienten mit Krankheitsbildern des Stoffwechsels und mit Hormonstörungen stationär und ambulant. Mittels unterschiedlichen Untersuchungsmethoden (zum Beispiel Blutuntersuchungen und Ultraschall) diagnostizieren wir verschiedene endokrinologische Erkrankungen und erarbeiten im Bedarfsfall einen individuell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmten Therapieplan. Was sind Hormone? Prof. Anke Tönjes: Hormone sind Botenstoffe, die von verschiedenen Drüsen in unserem Körper ausgeschüttet werden und zur Kommunikation zwischen verschiedenen Organen beitragen. Sie regulieren zahlreiche Vorgänge und Funktionen im Körper. Die Ausschüttung der Hormone wird an den jeweiligen Bedarf angepasst, und kann über den Tag stark variieren, wie zum Beispiel im Fall des Stresshormons Cortisol – das nachts in der Regel nur in sehr niedrigen

„ Über den Blutkreislauf werden die Hormone und damit Informationen dann dorthin geleitet, wo sie gebraucht werden. Dr. Haiko Schlögl Facharzt für Innere Medizin/ Endokrinologie und Diabetologie

Mengen, dafür morgens wenn wir aufwachen in relativ hohen Dosen ausgeschüttet wird, um wach und konzentriert zu sein. Dr. Haiko Schlögl: Unser zentrales Nervensystem ist ein komplexes Signalnetzwerk. Es nimmt Sinnesreize auf, leitet sie über Nervenbahnen weiter und löst eine Reaktion aus. Und genauso muss man sich unser Hormonsystem vorstellen. Nur lösen hier nicht elektrische Impulse das Signal aus, sondern Moleküle. Über den Blutkreislauf werden die Hormone und damit Informationen dann dorthin geleitet, wo sie gebraucht werden. Was ist in Ihren Augen das Besondere an den Hormonen?

Prof. Anke Tönjes: Hormone begleiten unser ganzes Leben mit verschiedenen Funktionen. Sie steuern zum Beispiel im Kindesalter das Wachstum, in der Pubertät sorgen sie für die Umstellung auf eine neue Lebensphase, sie stimulieren den Körper beim Kinderwunsch und stellen wiederum den Körper in den Wechseljahren um. Der Körper schafft es also, für jede Lebensphase die vorprogrammierten Hormone zur Verfügung zu stellen. Jedes Hormon hat seinen eigenen Bildungsort im Körper, aber bei vielen Hormonen findet die Wirkung im gesamten Körper statt. An sehr vielen Vorgängen sind nicht nur einzelne, sondern verschiedene Hormone beteiligt.

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Welche Hormone steuern welche Funktionen? – einige ausgewählte Beispiele 1 ●

Woher weiß der Körper welche Hormone und wieviel davon gebraucht werden? Prof. Anke Tönjes: Die Ausschüttung der verschiedenen Hormone wird innerhalb sogenannter „Regelkreise“ vom Körper genau reguliert. Dabei werden verschiedene Mechanismen genutzt: Die Bauchspeicheldrüse beispielsweise produziert das Hormon Insulin. Dessen Funktionen es ist, die Zucker-Moleküle vom Blut in die Muskelzellen zu transportieren. Steigt der Blutzucker, wird dies von der Bauchspeicheldrüse registriert und dies ist dann das Signal, mehr Insulin auszuschütten. Andere Hormon-produzierende Organe wie die Schilddrüse werden selbst durch „übergeordne-

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Schilddrüse Schilddrüsenhormon (Thyroxin) – Reguliert unter anderem Energiestoffwechsel, Herzschlag und Darmtätigkeit Nebenniere Cortisol – „Stresshormon“, hilft dem Körper in Stresssituationen richtig reagieren zu können: erhöht Blutdruck und Blutzucker, macht „wach“ und aufmerksam Adrenalin – Wird ebenfalls in Stresssituationen ausgeschüttet, lässt das Herz schneller ­schlagen, ist leistungssteigernd, führt zu Schweißausbruch und hebt den Blutzucker an Aldosteron – Reguliert Blutdruck und Wasserhaushalt

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Bauspeicheldrüse (Pankreas) Insulin – Transportiert Zucker vom Blut in die Zellen Dünndarm „Darmhormone“ (viele verschiedene, unter anderem Glucagon-like Peptide-1) – Werden ausge­schüttet, wenn wir etwas gegessen haben und die Nahrung im Darm ankommt. Helfen bei der Verstoffwechselung der Nahrung, unter anderem erhöhen sie die Ausschüttung von Insulin, und geben dem Gehirn das Signal, dass wir jetzt genug gegessen haben, machen also satt Eierstöcke Östrogen – Reguliert den weiblichen Zyklus und viele Körperfunktionen in der Schwangerschaft. Stärkt die Knochen Hoden Testosteron – Steuert die sexuelle Funktion des Mannes. Stärkt die Knochen Foto: Matthias Kern Grafik: iuliiawhite/Adobe Stock

te“ Hormone reguliert, die meisten davon werden in der Hirnanhangsdrüse, der „Hypophyse“, produziert. Die Hirnanhangsdrüse ist ein echtes Schaltzentrum der Hormonregulation des Körpers, neben der Schilddrüse kontrolliert sie über Steuer-Hormone auch die Hormonproduktion unter anderem der Hoden und der Eierstöcke und der Nebennieren. Aber es gibt im Körper auch Hormone, deren Sekretion über Nerven gesteuert ist, wie zum Beispiel die Sekretion von Adrenalin. Was passiert, wenn der Hormonhaushalt gestört ist? Dr. Haiko Schlögl: Verschiedene äußere Einflüsse, aber

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auch Krankheiten können den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Dann kann es passieren, dass von einem Hormon zu viel oder zu wenig produziert wird. Nehmen wir als Beispiel die Schilddrüse und das von ihr gebildete Schilddrüsenhormon (fachsprachlich: Thyroxin): Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ unterhalb des Kehlkopfs, das eine wichtige Rolle bei vielen Körperfunktionen spielt. Produziert die Schilddrüse weniger Hormone als gebraucht werden, spricht man von einer Schilddrüsen-Unterfunktion. Dann verlangsamt sich der gesamte Stoffwechsel.

Betroffene können frieren, sich schwach fühlen oder antriebslos, auch müde sein, und an Gewicht zunehmen oder unter Verstopfung leiden. Eine überaktive Schilddrüse produziert zu viel Thyroxin. Das Schilddrüsenhormon beschleunigt den Kreislauf und die Herzfrequenz. Dies kann sich in Schweißausbrüchen, Gewichtsabnahme, Durchfall und hohem Puls äußern. Zudem kann es zu Haarausfall, Juckreiz oder Schlafstörung kommen. Auslöser für diese beiden Krankheiten kann eine Autoimmunkrankheit sein oder für die Überfunktion die sogenannten „heißen Knoten“, bei der die Schilddrüse dann losgelöst vom

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eigentlichen Regelkreis ungebremst Schilddrüsen-Hormon produziert. Bei der Behandlung beider Störungen können Medikamente zum Einsatz kommen, im Fall der Überfunktion eine sogenannte Radio-JodTherapie oder eine OP. Die Herausforderung in der Diagnostik von Schilddrüsen-Funktionsstörungen liegt daran, die Symptome, die sehr unspezifisch sind und auch bei vielen Menschen ohne SchilddrüsenErkrankung auftreten können, richtig zu deuten. Unsere Aufgabe als Endokrinologen ist es dann mit der Hormondiagnostik, herauszufinden, ob wirklich eine Krankheit vorliegt.

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Wo werden Hormone gebildet? Dr. Haiko Schlögl: Hormone werden von sogenannten endokrinen Drüsen gebildet. Wichtige oder bekannte endokrine Drüsen sind zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse, die Nebennieren, die Schilddrüse, die Hirnanhangdrüse oder die Hoden und die Eierstöcke. Aber auch zum Beispiel der Darm produziert Hormone.

Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) – Steuert die Hormonproduktion der Schilddrüse Wachstumshormon Fördert das Wachstum in der Kindheit

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