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Odebrecht, Leiterin der Abteilung Mädchen- und Frauen- fußball bei RB Leipzig

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zum Testspiel

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Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison? Viola Odebrecht: Grundsätzlich muss man sagen, dass die Saison schon durchwachsen war. Wir haben Punkte gegen Mannschaften gelassen, gegen die wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wir aktuell noch vier Punkte von einem Aufstiegsplatz entfernt sind und wir haben noch vier Spiele. Im Endeffekt ist alles möglich. Wir sind immer noch davon überzeugt, dass unser Zweitligateam den Aufstieg schaffen können.

Was hat Ihnen in der Saison besonders imponiert? Welche Hausaufgaben müssen noch gemacht werden – unabhängig vom Aufstieg oder nicht? Der Kampfgeist des Teams hat mir imponiert. Wir lagen in der Saison das eine oder andere Mal zurück und haben dann noch das Spiel gedreht. Zum Beispiel beim Hinspiel in Meppen (0:5-Niederlage, Anm. d. Red.) hatte sich die Mannschaft nach dem 0:1 in der Körpersprache mehr oder weniger aufgegeben und bekam dann noch vier weitere Gegentore. Wenn man jetzt mal das Andernach-Spiel (0:5Niederlage in der Rückrunde, Anm. d. Red.) ausklammert, hat sich das deutlich verbessert. Das Team steckt nicht auf und glaubt an sich, was man eindeutig an der Körpersprache sieht. An der Chancenverwertung müssen wir arbeiten. Auch wenn unser Torkonto zeigt, dass wir in der Liga aktuell mit die meisten Tore geschossen haben (58 Tore nach 22 Spieltagen, Anm. d. Red.), muss man sagen, dass wir das eine oder andere hätten mehr schießen müssen. Wenn man sich im Gegenzug unser Torkonto im Hinblick auf Gegentore (37 Tore nach 22 Spieltagen) anguckt, dann sind das deutlich zu viele. Daran müssen wir arbeiten, dass wir noch kompakter stehen und in der Defensive weniger zulassen.

„Im Endeffekt ist alles möglich“

Seit Mai 2019 leitet Viola Odebrecht die Abteilung Mädchen- und Frauenfußball bei RB Leipzig. Die ehemalige Nationalspielerin und Weltmeisterin von 2003 spricht über die Stärken und Schwächen des Zweitliga-Teams und die U20.

Von den Neuverpflichtungen zu Saisonbeginn standen bisher kaum alle gemeinsam auf dem Platz. Wird es für die nächste Saison viele Neuverpflichtungen geben? Das stimmt. Das ist ärgerlich gewesen, dass wir die Neuzugänge, die wir geholt haben, nicht zu 100 Prozent aufgrund von Verletzungen und Corona einsetzen konnten. Das ist im Fußballsport ein Stück weit „normal“, aber nicht schön. Ich erhoffe mir, dass die eine oder andere Spielerin wie Gianna Rackow, die erst lange verletzt war und jetzt durch Corona nicht einsatzfähig ist, oder Maria Cristina Lange, die nur bis Anfang Oktober bei uns spielen konnte, in der nächsten Saison verletzungsfrei bleiben und uns individuell auf den einzelnen Positionen verstärken. Nichtsdestotrotz bin ich mittendrin in der Planung. Wir wollen uns weiterentwickeln, wir wollen uns weiter verstärken, selbst wenn wir jetzt in der 2. Liga bleiben.

Foto: RB Leipzig

Das Trainerteam bleibt in der nächsten Saison oder ist das eine Baustelle? Grundsätzlich wollen wir uns weiterentwickeln und müssen da auf viele Sachen schauen und in die Waagschale werfen. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf den Rest der Saison. Mit allem anderen beschäftigen wir uns danach.

Die U20 gewann den Sachsenpokal gegen den Chemnitzer FC. Sind Sie insgesamt zufrieden mit der Entwicklung der Nachwuchsabteilung? Ich bin nach dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt nach Mittweida gefahren und habe mir den 9:0-Sieg unserer Mannschaft angesehen. Das war natürlich toll. Die zweite Mannschaft hat sonst nicht so die Aufmerksamkeit, weil die erste Frauenmannschaft das Zugpferd ist. Es war eine schöne Kulisse mit 400 Zuschauern.

Die U20 spielt in der Regionalliga um den sechsten Platz. Sehen Sie da Perspektiven nach oben? Grundsätzlich sind wir im gesamten Nachwuchsbereich nicht ergebnisorientiert, sondern entwicklungsorientiert. Da ist es im Endeffekt nicht ganz so bedeutsam wie bei der ersten Frauenmannschaft, wenn sie mal ein Spiel verlieren. Nichtsdestotrotz wollen wir mit unserer U20 als Ausbildungsmannschaft perspektivisch in den nächsten 2 bis 5 Jahren in die 2. Bundesliga aufsteigen.

So wie die U20-Teams der verschiedenen Bundesligisten, die aktuell in der 2. Bundesliga spielen. Genau, denn es hat sich gezeigt, dass der Sprung von der U17 in die 1. Bundesliga nur ganz wenigen Talenten gelingt und man durchaus die zwei, drei Jahre in der 2. Liga benötigt. Deshalb glaube ich, ist es wichtig, dass man die U20 in der 2. Liga hat. Britt Schlehahn

Zum Zeitpunkt des Interviews am 2. Mai standen noch vier Spiele in der 2. Bundesliga an. Zum Aufstiegsplatz fehlten vier Punkte. Für Spannung bis zum 5. Juni ist somit gesorgt.

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Der Showdown läuft

Die RB-Frauen stecken in der 2. Bundesliga noch mittendrin im Aufstiegskampf. Ob der ErstligaTraum tatsächlich in Erfüllung geht, entscheidet sich in den kommenden Wochen.

Spannender könnte sich die Endphase der 2. Frauenbundesliga nicht gestalten. Die zwei Erstliga-Absteiger der vergangenen Saison, SV Meppen und MSV Duisburg, liegen vier Spieltage vor dem Finale am ersten Juniwochenende punktgleich auf den Aufstiegsplätzen 1 und 2. RB kann mit vier Punkten Rückstand bereits in der zweiten Zweitligasaison noch auf den Aufstieg in die Bundesliga hoffen.

Für einen starken Endspurt spricht, dass die letzten drei von vier Spielen zu Hause im Markranstädter Stadion am Bad stattfinden. Hier finden sich nach dem letzten Lockdown deutlich mehr Fans ein als davor. Wenn sich das Team von Trainerin Katja Greulich zudem ein Beispiel an seinem Endspurt in der Hinrunde nimmt, dann könnte unter der Voraussetzung, dass Meppen und Duisburg das eine oder andere Mal schwächeln, der Aufstieg möglich sein.

Die zwei Gesichter des Teams

In den vergangenen Wochen zeigte RB allerdings zwei Gesichter. Dazu gehört die Freude am Tore schießen. Mit 58 Toren nach 22 Begegnungen führte RB vier Spieltage vor Schluss die Statistik an. Mit 37 Gegentoren wies RB allerdings auch einen der schlechtesten Werte an der Tabellenspitze nach. Vor allem auswärts lieferte die Defensive keinen guten Eindruck ab. So schwankten die Leistungen innerhalb der Rückrunde. Daher möchte RB-Trainerin Katja Greulich vier Spieltage vor dem Saisonende auch noch kein Resümee über die Saison 2021/22 ziehen. „Es stehen noch vier Endspiele Maria Cristina Lange mussten zuletzt Gianna Rackow und Barbara Brecht coronabedingt passen. Torhüterin Carina Schlüter meldete sich vor einigen Wochen aus einer Psychosomatischen Klinik, in der sie ihre Depressionen überwinden möchte. So bekamen Spielerinnen aus der U20 wie Stürmerin Kyra Spitzner ihre Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft. Wenn Greulichs Anforderungen „defensiv stabil stehen, die Zweikämpfe gewinnen, mit Geduld Räume schaffen und diese dann auch nutzen“ von ihren Spielerinnen in den letzten Partien umgesetzt werden, könnte als Belohnung nach dem letzten Saisonspiel am 5. Juni beim Aufstiegskonkurrenten Duisburg der Aufstieg winken. Wenn nicht, heißt es im dritten Jahr in der zweiten Bundesliga aus den Fehlern lernen und wieder anzugreifen, dann sicherlich mit einigen Neuerungen. Britt Schlehahn

Gelingt den RB-Frauen noch der Aufstieg?

Franziska Gaus (l.) und ihre Teamkolleginnen werden in den nächsten Wochen alles dafür geben.

Foto: Christian Modla

an“, so Greulich sichtlich erleichtert am 1. Mai nach dem knappen 4:3-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt. Vieles passte im Spiel nicht zusammen, vor allem individuelle Fehler im Mittelfeld häuften sich. Trotzdem kämpfte sich RB nach zahlreichen Torchancen und drei Gegentoren wieder zurück auf die Siegesspur. Kapitänin Johanna Kaiser stellte nach dem Spiel fest: „Wir waren bei unserem Abwehraktionen nicht konsequent genug und sind dadurch immer wieder in Rückstand geraten. Am Schluss haben wir aber das Glück erzwungen.“

Fehler im Spiel ergeben sich für die Trainerin auch aus der Tatsache, dass die Personaldecke sehr dünn ist. Von den sieben Neuverpflichtungen vor Saisonbeginn bestritten zuletzt nur Victoria Krug und Medina Dešic Spiele. Neben Frederike Kempe und

Johanna Kaiser

Kapitänin Wir waren bei unseren Abwehraktionen nicht immer konsequent genug.

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