Baujournal - Bauen von A bis Z | Wurzen/Grimma | September 2021

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BAUJOURNAL BAUEN VON A BIS Z | Ein Anzeigen-Spezial Ihres Anzeigenblattes | Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

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SACHSENSONNTAG

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DACH Gut bedacht muss es sein – das eigene Zuhause. Doch was muss man gerade mit Blick auf eine Solaranlage im Auge behalten? SEITE 10 INNENAUSBAU Ohne einen wohldurchdachten Innenausbau keine WohlfühlAtmosphäre: Doch was sind – etwa auch mit Blick auf Eigenleistungen – die FallAB SEITE 11 stricke? WOHNEN UND EINRICHTEN Individueller Schick ist beim Einrichten gefragt: Dazu muss man seine eigenen Wünsche erkunden ... SEITE 13

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Foto: roomle

Foto: freepik.com

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BAUPLANUNG Am Anfang steht die Planung – und vor allem die Frage nach dem Grundstück: Wie finden sich Bauplätze? Und was sollte man bei Finanzierung und Planung beachten? AB SEITE 2 ROHBAU Hat man erst mal die Bauplanung unter Dach und Fach, geht es an den Hausbau – aber beim Rohbau sollte man einiges beachten. AB SEITE 7

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INKL. BAUPLÄTZE IN WURZEN UND GRIMMA

Der Traum von den eigenen vier Wänden – er bewegt nach wie vor viele Familien in der Region. Doch die eigene Immobilie – ganz gleich, ob neu gebaut oder als bestehendes Haus gekauft – ist meist die größte Investition des Lebens und dies will gut überlegt sein. Hier finden all jene, die sich den Wunsch vom Traumhaus erfüllen möchten, viele wichtige Tipps, Hinweise und Ratschläge sowie die Ansprechpartner.

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AUSSENANLAGE Draußen ist es am schönsten: Viele Menschen haben dies zu Corona-Zeiten neu entdeckt. Garten-Experten geben Tipps, wie man den Traum-Garten entstehen lässt. AB SEITE 14


2 | EDITORIAL

BAUJOURNAL – BAUEN UND WOHNEN VON A BIS Z

Liebe Leserinnen und Leser,

d

er Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an. So zumindest hat es der Kinderbuchautor Peter Hacks geschrieben und damit auf sehr poetische Art und Weise eine Jahreszeit beschrieben, in der man auch schon mal ein wenig zur Ruhe kommt – vor allem, wenn es draußen stürmt und regnet. Eine Zeit, in der Visionen und Träume reifen wie in der Natur die Früchte. Und schaut man sich einmal um in der Region, dann rangiert der Traum von den eigenen vier Wänden nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste. Ein großer Traum, für die meisten Familien ganz sicher die größte Investition des Lebens und

diese will wahrlich gut überlegt sein. Nun, einige Tipps, Ratschläge und Hinweise von Fachleuten aus der Region sind auf den folgenden Seiten zu finden. Bauen von A bis Z, wobei das Bauen von P bis G wohl eine bessere Beschreibung ist – es wird darum gehen, wie man angefangen von der richtigen Planung, die individuelle Mittel, Wünsche und Möglichkeiten in die richtigen Relationen setzt, bis hin zur Gestaltung eines bildschönen Garten als krönenden, leider aber häufig vergessenen Abschluss des Hausbaus schrittweise vorgehen kann. Welche Fallstricke gilt es bei der Hausfinanzierung zu be-

achten? Wann sind die Grenzen der oft in die Waagschale geworfenen Eigenleistungen am Bau erreicht? Aber auch die Frage nach der schicken Gestaltung der eigenen vier Wände – vielleicht sogar unter ergonomischen Gesichtspunkten – soll eine Rolle spielen. Damit die Vision, geboren beim gemeinsamen Nachdenken in stürmischen Herbsttagen, kein Traumschloss bleiben muss. Sicher, die Corona-Pandemie hat auch in der Baubranche ihre Spuren hinterlassen: Die Preise sind gestiegen, an manchen Stellen kann das Material auch knapp werden – dies haben die Experten aus der Region

durchaus bestätigt. Doch man sollte den Mut nicht verlieren: Zum einen überrascht es schon, wie viele Bauland-Möglichkeiten die Kommunen nach wie vor Häuslebauern in spe bieten. Und andererseits kann man sich nach wie vor darauf verlassen, dass es eine Menge Förderung gibt für all jene, die sich eigenen Wohnraum schaffen wollen – ganz gleich, ob auf Bundes- oder Landesebene. So gerüstet kann man es dann angehen, dieses Großprojekt „eigene Immobilie“.

VIEL SPAß BEIM LESEN WÜNSCHT Jens Wagner, Chef vom Dienst/ Redaktion Leipzig Media

Der richtige Fahrplan für den Hausbau Diese Dinge sollte man beachten, wenn man sich den Wunsch von den EIGENEN VIER WÄNDEN erfüllen möchte

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er Weg zum eigenen Traumhaus ist nicht immer ganz eben und manchmal gibt es sogar den ein oder anderen Stolperstein – doch wenn man bereits im Vorfeld diesen Fahrplan vom Verein „wohnen im eigentum – die wohneigentümer“ zur Hand nimmt, kann man dem ein oder anderen Problem schon im Vorfeld aus dem Weg gehen. Es beginnt bei – scheinbar – einfachen Fragen: Wie viel Haus soll es denn nun eigentlich sein? Wo soll das künftige Haus zu finden sein – lieber in einer Stadt oder im ländlichen Raum beispielsweise? Es sind ehrliche Antworten auf diese Fragen, die nach Ansicht der Immobilienexperten ganz am Anfang stehen müssen: Erst mit

IMPRESSUM – BAUJOURNAL Sonderveröffentlichung von Leipzig Media/SachsenSonntag Verlag und Herstellung: Leipzig Media GmbH, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Helko Leischner Redaktion/Produktion: Ralf Miehle, Andreas Neustadt, Gina Apitz, Bert Endruszeit, Jens Wagner

EIN SCHUTZ FÜR DEN TRAUM VOM EIGENHEIM: Ehe man an den Hausbau geht, sollte man zunächst viele Dinge sorgsam abwägen und durchdenken. Foto: djd/Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende/shutterstock

einem fundierten Ergebnis in Sachen Raumbedarf – inklusive der Zahl der gewünschten Räume – kann entweder ein Architekt mit der Bauplanung beginnen oder man sich auf die Suche nach einem passenden Bauträger- oder Fertighaus machen. Und auch die Lage ist von großer Bedeutung – nicht zuletzt für den eigenen Geldbeutel. Wobei der Grundstückspreis – der je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen kann – nur ein (wichtiges) Kriterium sein sollte; auch die Infrastruktur oder auch der Weg zur Arbeitsstelle muss beachtet werden.

Parallel sollte man sich auch schon einmal Gedanken über den zeitlichen und eben auch den finanziellen Rahmen machen: Wann sollte, wann muss das Haus eigentlich fertig sein? Ganz wichtig aus Sicht des Vereins „wohnen im eigentum“: Unbedingt genügend zeitlichen Spielraum einplanen – und die simple Weisheit beherzigen, dass die beste Zeit für den Hausbau nun einmal der Frühsommer und der Sommer ist. Wer hingegen im Herbst startet, muss meist mit einer drei bis sechs Wochen längeren Bauzeit rechnen. Ähnlich realistisch-nüchtern sollte

man an die Finanzplanung herangehen: Es bringt wenig, sich beim Kassensturz etwas vorzumachen: Nur eine wirklich tragbare monatliche Belastung kann für eine maximale Kreditsumme entscheidend sein. Ach ja – Obergrenzen festlegen! Und zwar in der Gesamtrechnung inklusive Umzug, Kreditnebenkosten, Neuanschaffungen ... mit 20 Prozent Baunebenkosten müsste man nach Ansicht der Experten schon rechnen. Hat man dies alles unter Dach und Fach, kann der Startschuss fallen: Für die Suche nach einem passenden Grundstück (hier kön-

nen Kommunen ein guter Ansprechpartner sein, aber auch Zeitungen, das Internet, Makler und Kreditinstitute), aber auch die Suche nach der ebenso maßgeschneiderten Finanzierung. Hier sollte man die Geduld nicht verlieren, Angebote einholen und vergleichen. Hat man diese Hürde gemeistert, geht man an die Suche nach einem Architekten bzw. Bauträger. Auch hier gilt: Vergleichen macht den Meister – und der persönliche Eindruck ist wichtig. Hat man einen Bau- oder Kaufvertrag in den Händen, raten die Experten dazu, diesen von einem im Baurecht kundigen Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Nach dem ersten Spatenstich gilt ein wichtiger Grundsatz: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Eine professionelle Baubegleitung ist eine gute Möglichkeit, Baumängel frühzeitig zu erkennen. Und Vor-Ort-Bauberatungen sind auch ein Muss – am besten nach Fertigstellung des Kellergeschosses, nach Rohbauerstellung und Erstellung des Dachstuhls, nach Abschluss der Rohinstallation, nachAufbringen des Innenputzes, nach Einbringen des Estrichs und vor JW der Schlussabnahme. WEITERE INFORMATIONEN: www.wohnen-im-eigentum.de


BAUTRÄGER | 3

Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

„Die Nachfrage nach Bauland ist ungebremst“

Bauen rund um Brandis Es gibt in Brandis verschiedene Projekte, in denen Einfamilien- oder Reihenhäuser integriert sein werden, um dem Charakter der umliegenden Bebauung gerecht zu werden:

Oberbürgermeister Matthias Berger: GRIMMA verfügt über den nötigen Platz zu günstigen Preisen

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rimma, die Perle an der Mulde: Die Stadt ist bei Häuslebauern heiß behrt. Welche weiteren Eigenheimstandorte sind in Grimma und den Ortsteilen in Planung oder eventuell schon beschlossen? An welchen Standorten laufen schon Bauvorhaben? Wohngebiet Rappenberg, 2. Bauabschnitt, Grimma, ca. 55 Eigenheimbauplätze und zwei Mehrfamilienhäuser, Erhaltung des Baumbestandes, neue Kita, voraussichtlich ab Ende 2022/Anfang 2023 bebaubar Wohngebiet „An der Trift“, Nerchau, ca. elf Eigenheimbauplätze (Satzungsbeschluss gefasst)

Wohngebiet „Neichener Straße“, Nerchau ca. neun

Eigenheimbauplätze (seit 2019 in Kraft) ●

Wohngebiet „Rathenaustraße“, Nerchau, ca. 19 Eigen-

heimbauplätze (Satzungsbeschluss gefasst) ●

Wohngebiet „Seelingstädter Straße“, Grimma, ca. 15

Eigenheimbauplätze (Satzungsbeschluss gefasst) Wohngebiet Wiesenstraße, Großbothen, sieben Eigenheimbauplätze (seit 2018, drei Vorhaben realisiert) à alles Privatgrundstücke Wohnbebauung Tanndorfer Straße, Kössern, sieben

Eigenheimbauplätze (seit 2020, ein Vorhaben realisiert) à alles Privatgrundstücke ●

Entwicklungsfläche Alte Salzstraße, Großbardau, zent-

ral im Ort gelegen, ehemaliger Kindergarten, Platz für vier Eigenheime Entwicklungsfläche Mutzschen, Am Göttwitzsee/Mutzschener Bahnhofstraße, zwölf Bauplätze (ab 2023)

Die Nachfrage ist nach wie vor sehr hoch. Der zweite Bauabschnitt am Wohngebiet Rappenberg wird zum Jahresende 2022 baureif sein. Grimma rechnet mit

Zuzug. In den letzten zwei Jahren zeichnete sich in puncto Einwohnzahl ein leichtes Plus ab. Vor allem durch Zuzüge wuchs die Stadt. „Die Nachfrage nach Bauland ist ungebremst“, weiß Oberbürgermeister Matthias Berger. Das Ass im Ärmel: Grimma verfüge über den nötigen Platz zu günstigen Preisen. Zudem punktet die Stadt mit digitalem Landleben. „Wir investieren derzeit 50 Millionen Euro in den Glasfaserausbau unserer Ortschaften. Damit ist Grimma der Beweis, dass man beides haben kann: Wohnen im herrlichen ländlichen Umfeld und moderne digitale Infrastruktur auf dem Dorf.“ Im Grimmaer Stadthaus ist man sich sicher, dass sich der Bauboom fortsetzt und anders als prognostiziert, die Bevölkerungszahl stabil bleibt. Etliche Erschließungsprojekte für Eigenheimstandorte liegen auf den Schreibtischen des Stadtentwicklungsamtes. Ein Blick in die Akten verrät, dass in den nächsten Jahren

GRIMMAS NEUESTER STANDORT auf dem Rappenberg.

Foto: Thomas Kube

etwa 100 Eigenheime in Grimma entstehen sollen. Das sind rund 25 Hektar Fläche, die die Stadt als Bauland ausweisen möchte. Das größte Wohngebiet, welches derzeit erschlossen wird, ist der Rappenberg in Grimma. Weitere Vorhaben sind in Nerchau vorgesehen. Allerdings hat die Stadt auch ein Dutzend Brachflächen und größere Lücken im Blick, die für eine geschlossene Wohnbebauung in Frage kommen. „Wir hören immer wieder, dass Grimma als Lebensstandort vor allem für Familien sehr attraktiv ist. An diesem guten Ruf möchten wir festhalten und setzen schon jetzt die Weichen. Neben dem Neubau der Oberschule Böhlen planen wir auch, die Schulen in Hohnstädt und Mutzschen fit für die Zukunft zu machen. Zwei neue Kindergärten sind in der Kernstadt geplant“, so Oberbürgermeister Berger.

Wo finden Interessierte bei der Stadtverwaltung die richtigen Ansprechpartner in Sachen Eigenheimbau? Interessenten können sich gern an den Oberbürgermeister Matthias Berger wenden. Fragen zum Rappenbergbaugebiet beantwortet das kommunale Tochterunternehmen, die Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft Grimma. Geschäftsführerin Katrin Hentschel ist in der Brückenstraße 26 in Grimma; Telefon: 03437/92230 zu erreichen. WICHTIGE ANLAUFPUNKTE SIND ZUDEM: STADTENTWICKLUNGSAMT Amtsleiterin Janine Wolff, Markt 17, 04668 Grimma, Tel.: 03437/9858700, E-Mail: wolff.janine@grimma.de

LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT Sachgebietsleiter Holger Krüger, Stadthaus Markt 17, 04668 Grimma, Tel.: 03437/9858530, E-Mail: krueger.holger@grimma.de

Wohnen an der Viehweide Beucha Am alten Kino Dorfanger Beucha Lindenhof Beucha Bergblick Viehweide/Kleinsteinberger Straße

An diesen beiden Standorten laufen schon Bauvorhaben: Jahnhöhe, ein Großteil der Grundstücke sind dort jedoch schon verkauft ●

Viehweide/Kleinsteinberger Straße

Wöchentlich gebe es im Rathaus mehrere Anfragen nach Eigenheimen oder Baugrundstücken. „Bei der Stadtverwaltung gibt es keinen Ansprechpartner für den Eigenheimbau, da wir selbst nicht als Bauherr beziehungsweise Investor fungieren. Die Verwaltung kann gemeinsam mit dem Stadtrat nur für die nötigen Rahmenbedingungen sorgen, Interessenten raten wir, sich in Brandis und den Ortsteilen direkt umzuschauen, die Informationen zu den Bebauungsplänen im Rats- und Bürgerinformationssystem oder auf unserer Homepage zu nutzen“, heißt es.


4 | BAUTRÄGER

BAUJOURNAL BAUEN UND WOHNEN VON A BIS Z

Wohnen in Wurzen

Naunhof: Hier ist immer ein See in der Nähe

Viele lange Zeit ungenutzte GEBÄUDE WERDEN SANIERT

Alle Areale VON INVESTOREN ENTWICKELT

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elche weiteren Eigenheimstandorte sind in Naunhof und den Ortsteilen in Planung oder evtl. schon beschlossen? Es gibt nachfolgende rechtskräftige B-Pläne:

Umgestaltung Betonund Kieswerk Naunhof (Grünstadt) Wohnanlage im Seepark an der Brandiser Straße Familienwohnpark im Sonnenwinkel Bebauungsplan Melanchthonstraße

Die Erschließungsmaßnahmen sind in den vorgenannten Gebieten entweder schon abgeschlossen oder laufen derzeit, so der amtierende Bauamtsleiter Thomas Hertel Mit den Hochbaumaßnahmen wurde bereits in der Grünstadt im ersten Bauabschnitt und

in der Wohnanlage im Seepark an der Brandiser Straße begonnen. „Die Nachfrage ist sehr groß, wenn Anfragen an uns gestellt werden, verweisen wir die Antragsteller an die Investoren. Die Stadt selbst hat derzeit keine Baugrundstücke im Angebot“, so Hertel Wo finden Interessierte bei der Stadtverwaltung die richtigen Ansprechpartner? „Die vorgenannten Baugebiete werden ausschließlich von Investoren verkauft. Die Kontaktdaten können über das Bauamt abgefragt werden. Wir dürfen aber nicht zu allen Gebieten die Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen herausgeben. Am besten direkt bei den Investoren (Bauschilder) nachfragen.“

BLICK VON DER WENCESLAIKIRCHE auf Wurzen.

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elche weiteren Eigenheimstandorte sind in Wurzen und den Ortsteilen in Planung oder eventuell schon beschlossen? ●

OT Nitzschka, „Neichener Straße / Goldener Ärmel“,

vier Wohnstandorte, privater Investor, B-Planverfahren abgeschlossen ●

OT Nitzschka, „Wohnen am Siedlerweg“, sechs Wohn-

standorte, Eigentümer Stadt, B-Planverfahren in Arbeit ●

Wurzen, „Wohn- und Dienstleistungszentrum Eilenburger Straße“, 93 Wohnstandorte,

Eigentümer ist die Stadt, B-Planverfahren abgeschlossen, früheste Umsetzung ab Ende März 2022 wegen Fördermittelbindung

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Wurzen, Ergänzungssatzung „Oelschützer Straße“, sechs

Wohnstandorte, Eigentümer Stadt, Umsetzung nach Abschluss der Straßenbaumaßnahme S11 Wurzen, „Liststraße I“, 16 Wohnstandorte, Eigentümer Stadt, Umsetzung nach Abschluss der Straßenbaumaßnahme S11 „Die Umsetzung der Straßenbaumaßnahme ist abhängig von der Zuweisung von Fördermitteln. Wie stehen hier in den Startlöchern und rechnen wirklich fest damit, dass wir im nächsten Jahr die notwendige Straßenbaumaßnahme umsetzen können“, sagt Stadtsprecherin Cornelia Hanspach.

An welchen Standorten laufen schon Bauvorhaben? ●

OT Nemt „Streuobstwiese II“,

17 Wohnstandorte, privater Investor, aktuell in der

Foto: Andreas Döring

Umsetzun, die ersten Häuser werden schon gebaut ●

Sanierung und Umbau von Gebäudebeständen im ge-

samten Stadtgebiet, private Investoren „Hier gab es in jüngster Vergangenheit eine sehr positive Entwicklung. Auch Mehrfamilien- und alte Gründerzeithäuser, die viele Jahre leer und ungenutzt waren, haben neue Eigentümer. Es wird saniert und gebaut, so dass der Bestand an leeren, ungenutzten Gebäuden enorm gesunken ist.“ Die Nachfrage sei noch immer groß. INTERESSIERTE KÖNNEN SICH IN DER STADTVERWALTUNG an die Stadtplanung wenden: Stadtplanung Konstanze Neudert, Friedrich-Ebert-Straße 2, 04808 Wurzen, Telefon: 03425 8560162, E-Mail: k.neudert@wurzen.de

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BAUPLANUNG | 5

Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

„Eine langfristige und gut durchdachte Planung kann helfen, Risiken zu minimieren” FINANZEXPERTIN MARTINA SCHRÖDER von der Verbraucherzentrale Sachsen zur Finanzierung beim Hausbau

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er ein eigenes Haus bauen will, sollte sich im Vorfeld gut über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Wie viel Eigenkapital man mitbringen sollte, mit welchen Zinsen zu rechnen ist und welche Risiken es bei der Finanzierung geben kann, darüber gibt Fachfrau Martina Schröder von der sächsischen Verbraucherzentrale Auskunft.

Dr. Martina Schröder

Foto: J. Waschke

Worauf sollte man beim Hausbau bei der Finanzierung achten? Der Verbraucher sollte sich im Vorfeld der Finanzierung über folgende Fragen im Klaren sein: Wieviel Haus kann ich mir leisten? Wie hoch kann die maximale Kreditrate und Kreditsumme sein? Wie sieht meine Bonität aus? Und: Gibt es zu meiner Bonität ein passendes Hausangebot? Wichtig ist, dass das Finanzierungskonzept bedarfsgerecht ist, das heißt passend zu den Bedürfnissen des Verbrauchers. Das sind im Wesentlichen die passende Darlehenslaufzeit, die Kreditbelastung und Kredithöhe. Außerdem sollte in der Finanzierung das Alter des Kreditnehmers berücksichtigt werden und der Bauwillige über die eigene Lebensplanung nachdenken – etwa Familiengröße, Alter der Kinder oder gegebenenfalls einen Umzug wegen eines Jobwechsels. Die gewünschte Darlehenslaufzeit bestimmt die anfängliche Tilgungshöhe. Wieviel Eigenkapital sollte man mitbringen? Empfehlenswert sind 15 bis 20 Prozent der Gesamtkos-

ten. Je höher der Eigenkapitalanteil, desto solider die Finanzierung und die Chance auf bestmögliche Finanzierungskonditionen. Wichtig zu beachten: Zusätzlich zum Kaufpreis können Anschaffungskosten von fünf bis 15 Prozent anfallen, die in der Regel aus dem Eigenkapital zu bezahlen sind, etwa Grunderwerbs- und Notarkosten, Makler oder weitere Kosten wie der Umzug. Wie viele verschiedene Angebote sollten sich Hausbauinteressenten einholen? Sinnvoll ist es, sich zwei bis drei Finanzierungsangebote – von seiner Hausbank und Fremdbanken – einzuholen. Damit hat der Verbraucher gegenüber seiner Bank eine bessere Verhandlungsposition. Darlehen von Direktbanken können kostengünstiger sein. Jedoch zu beachten ist, das es hier in der Regel keine persönliche Beratung vor Ort gibt. Es ist außerdem zu empfehlen, sich mehrere Hausbauangebote einzuholen, damit man einen Marktvergleich hat. Welche Kreditformen eignen sich beim Hausbau? Empfehlenswert ist das klassische Annuitätendarlehen mit fester monatlicher Rate, die aus einem Zinsund Tilgungsanteil besteht. Es ist einfach, transparent und gut kalkulierbar. Beim Annuitätendarlehen können Sondertilgungsrechte und ein Wechsel des Tilgungssatzes vereinbart werden. Darlehen mit Sondertilgungsoption können zu einer schnelleren und flexibleren Entschuldung führen. Beim Bankvorausdarlehen mit Tilgungsersatz erfolgt die Tilgung zum Beispiel in Form der Ansparung eines Bausparvertrages, einer Lebensversicherung oder eines Wertpapierdepots. Das Darlehen ist in der Regel teurer als ein Annuitätendarlehen, da bis zur endfälligen Tilgung Zinsen auf die gesamte Darlehenssumme gezahlt werden. Werden mehrere Bausparverträge als Tilgungsersatz

WAS KOSTEN DIE EIGENEN VIER WÄNDE? Vor dem Hausbau bzw. -kauf sollte man sich ausgiebig Gedanken über Foto: Thorben Wengert die Kosten und die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten machen.

in ein Bankvorausdarlehen eingebunden, kann dies schnell unübersichtlich und intransparent für den Verbraucher werden. Ein Bankvorausdarlehen gegen Tilgungsersatz kann gegebenenfalls bei einer Kapitalanlegerfinanzierung geeignet sein, da steuerliche Aspekte eine Rolle spielen können. Man sollte das Ganze unbedingt von einem Steuerberater prüfen lassen. Welche Fallstricke können auftauchen, auf die man vorbereitet sein sollte? Alle Risiken kann man nicht ausschließen. Eine langfristige und gut durchdachte Planung kann aber helfen, Risiken zu minimieren. Ein Fallstrick ist der Zinsanstieg, also ein höherer Zins bei Auslauf der Zinsbindungsfrist. Daraus kann sich eine höhere monatliche Kreditbelastung bei einer Zinsanschlussvereinbarung ergeben. Hausbauerinnen und Hausbauer können hier die Option eines ForwardDarlehens prüfen, das bis zu fünf Jahre im Voraus möglich ist. Vermeiden sollten Verbraucher eine unpassende und nicht bedarfsgerechte Laufzeit: Das passiert, wenn die anfängliche Tilgung zu gering gewählt wurde und der Kredit damit zu lange läuft. Eine weitere Gefahr birgt die Änderung der Bonität der Kreditnehmer – etwa wesentlich geänderte Einkommens- und Ausgabenverhältnisse durch Scheidung, Krank-

heit, Jobverlust, Umzug oder erhöhte Ausgaben, zum Beispiel durch das Studium der Kinder. Finanzielle Reserven – auch für unvorhersehbare Dinge – sollte man immer einplanen und Rücklagen haben. Spielt das Thema Hausbau eine große Rolle bei den Beratungen der Verbraucherzentrale in Sachsen? Das Thema Hausbau und Baufinanzierung spielt bei der Beratung eine zuneh-

mende Rolle und wir verzeichnen einen Anstieg der Beratungsnachfrage. Wir bieten unter anderem ein kostenloses Webseminar „Wieviel Haus kann ich mir leisten“ für die Verbraucher an, das sehr nachgefragt ist. Weitere Seminartermine sind in Planung. DIE VERBRAUCHERZENTRALE SACHSEN bietet eine anbieterunabhängige Beratung an. Die Termine gibt estelefonisch unter 0341/6962929 oder über www.verbraucherzentrale-sachsen.de.

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6 | BAUPLANUNG

Damit die Bauplanung auch wirklich gelingt ... ... sollte man sich durchaus vorher in die MATERIE einlesen, rät der Architekt Adrian Reutler

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eutschland, das Land der Häuslesbauer. Denkt man, doch weit gefehlt. In vielen Ländern Europas ist die Eigenheimquote deutlich höher. Die fast schon historische Chance durch niedrige Zinsen für

Immobilienerwerber und Sanierer wurde in den vergangenen Jahren durch enorm gestiegene Baukosten zum großen Teil aufgefressen. Neben dem Finanzierungsaspekt ist ein Immobilienerwerb auch mit Ri-

MIT DER RICHTIGEN PLANUNG kommt man ins Traumhaus – da kann es helfen, sich auch mal mit den Fachbegriffen zu beschäftigen. Foto: fotolia/contrastwerkstatt

siken und viel Aufwand verbunden, der aber durch die Unterstützung durch Fachleute bewältigt werden kann. „DIE FACHTERMINI KENNENLERNEN“ Doch zuerst gilt: Einlesen in die Materie. „Dies hat den Vorteil, dass man auf diese Weise bestimmte Fachtermini kennenlernt und sich ein Fakten- und Hintergrundwissen aneignet, das im Gespräch mit dem Finanzierer, Versicherer, Bauträger oder Architekt sehr hilfreich ist“, erklärt Adrian Reutler, Vorsitzender der Kammergruppe Leipzig der Architektenkammer Sachsen. In den ersten Gesprächen zwischen Bauherren und Architekten geht es dann erstmal um die Vorstellungen und Wünsche, die Umsetzbarkeit, eine grobe Kostenanalyse für Grundstück und Haus sowie denkbare Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, um ein Gesamtbild des Bauvorhabens zu erstellen, so Reutler.

Foto: N. Eckart-Vogel

BAUJOURNAL BAUEN UND WOHNEN VON A BIS Z

„ Verträge sollten vor der Unterzeichnung auf Herz und Nieren geprüft werden. Sabine Fuhrmann Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Sachsen

Denn am Ende sollen ja die ganz individuellen Träume wahr werden – und da werden die Grundlagen nun einmal in der Bauplanung gelegt. Um von Anfang an auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, kann es ratsam sein, baubegleitend auch schon Kosten für anwaltli-

che Beratung einzuplanen. Das kann am Ende nicht nur jede Menge Ärger, sondern auch zu noch mehr Ausgaben führen. Manchmal riskiert man sogar den Abbruch des Bauprojekts im Streitfalle. „Verträge sollten vor der Unterzeichnung auf Herz und Nieren geprüft werden, ein Anwalt begleitet und unterstützt bei Vertragsverhandlungen und erklärt, welche Rechte und Pflichten aus den einzelnen Vertragsverhältnissen entstehen“, erläutert Sabine Fuhrmann, Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Sachsen die Vorzüge einer juristischen Begleitung von Anfang an. Übrigens: Die Rechtsanwaltskammer Sachsen unterstützt private Bauherren bei der Suche nach einem geeigneten Rechtsberater zum Beispiel mithilfe des Online-Anwaltssuchservice auf www.raksachsen.de oder telefonisch unter 0351/318590. JOCHEN REITSTÄTTER

Mit Förderung ins eigene Traumhaus Die SAB hat zahlreiche verschiedene PROGRAMME im Angebot

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iesen Traum haben viele Familien in der Region – rein in die eigenen vier Wände! Damit dies kein Traum bleiben muss, bietet der Freistaat Sachsen eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Fördermöglichkeiten, mit denen man den Weg

ins Eigenheim ebnen kann. Hier bietet sich als wichtiger Ansprechpartner die Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB) an Spannend für Familien mit Kindern unter 18 Jahren ist beispielsweise das Förderprogramm „Familienwoh-

nen“ – diese werden damit bei der Schaffung von selbst genutztem Wohnraum unterstützt und zwar mit einem zinsgünstigen Förderdarlehen. Dies gilt übrigens sowohl für Familien, die eine Bestandsimmobilie kaufen möchten als auch

Bauherren in spe. Ebenfalls wichtig: Man kann diese Unterstützung mit weiteren Förderdarlehen der KfW und der SAB ergänzen. Ein Beispiel dafür wäre das KfWProgramm „Wohneigentumsförderung“, das ebenfalls mit zinsgünstigen Darlehen auf dem Weg in die eigene vier Wände unterstützen kann. Eine weitere Möglichkeit, die notwendigen finanziellen Mittel für den Erwerb von Wohneigentum zu erreichen, ist das

Baukindergeld – oder besser gesagt, das entsprechende „SAB Baukindergeld Vorfinanzierungsdarlehen“. Die Idee dahinter ist so simpel wie wirkungsvoll: Mit diesem Darlehen hat man die Chance, das über zehn Jahre vorgesehene staatliche Baukindergeld sofort in vollem Umfang zu nutzen – das kann ein wichtiger Baustein für eine Baufinanzierung JW sein. INFORMATIONEN: sab.sachsen.de

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ROHBAU | 7

Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

Kompetente Baubegleitung als lohnende Investition EXPERTENTIPP: Wenn es um die Umsetzung des Bauvorhabens geht, ist fachkundige Hilfe bares Geld wert

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bsicherung ist das A und O – dies weiß der Verband privater Bauherren (VPB) – und rät, Verträge wie zum Beispiel den Bauträgervertrag vor Unterzeichnung prüfen zu lassen. Und wenn es an die Umsetzung des Bauvorhabens geht, sollte man auf eine kompetente Baubegleitung setzen. „Auch wenn sich der Bauträgervertrag nach der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) richten muss, damit also einiges vorgegeben ist, gibt es auch hier noch jede Menge Haken und Ösen, vor denen Sie als Laien sich schützen sollten“, diesen Tipp in Sachen Vertragsprüfung geben die VPB-Experten mit auf den Weg. Ob Sanierung oder Neubau – an Fachberatung zu sparen, erhöht oft die Kosten am Bau selbst, weiß auch Stephan Marx, Architekt und Bausachverständiger vom TÜV Rheinland. „Ein

GEHT ES AN DEN ROHBAU, ist eine kompetente Baubegleitung durchaus hilfreich.

sogenanntes Baubegleitendes Qualitätscontrolling ist im Verhältnis zur Bausumme ein sehr geringer, aber lohnender Beitrag“, so Marx. Hierbei führt der TÜV unabhängige Begehungen unter anderem an privaten Neubauvorhaben und Sanierungsprojekten durch und übernimmt die Plausibili-

sierung der Planung sowie Sichtung der Ausführungsqualität während der Bauzeit. Kauf- und KfW-Beratungen, bautechnische Messungen oder Begleitung der Bauherren bei rechtsgeschäftlichen Abnahmen sind ebenso wichtige Bausteine für die Sicherung der Qualität eines Gebäudes, erklärt

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Marx. Also gilt: Auch, wer handwerklich versiert und fachkundig ist, überlässt Fachplanung, Koordination und Kontrolle aller Arbeiten und der beteiligten Handwerker und Firmen auch während des Baus besser dem Fachmann. Übrigens: Bei Sanierungen von bestehenden Gebäuden oder

Wohnungen gilt dieser Grundsatz noch stärker. Hier sind gegebenenfalls weitere Faktoren wie zum Beispiel denkmalschutzrechtliche Aspekte oder Maßnahmen zur Schadstoffund Schimmelvermeidung zu beachten, weist auch der Verband privater Bauherren hin. Hinzu kommt: meist kann nur über Gutachten von Experten die Bausubstanz ergründet und Ableitungen für den Umbau getroffen werden. Sind die Wohneinheiten vermietet, muss auch der aktuelle Nutzer informiert und einbezogen werden. Der Grundsatz „mehr Informieren und Planen im Voraus, weniger Kosten beim Bau und bei gegebenenfalls notwendigen Nacharbeiten hinterher“ kann also bares Geld und viel Ärger sparen, damit der Freude am Lebenstraum in der eigenen Immobilie nichts im Wege steht. J. REITSTÄTTER

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8 | ROHBAU

BAUJOURNAL BAUEN UND WOHNEN VON A BIS Z

Nachhaltig und richtig gemütlich KLIMAGERECHT BAUEN rentiert sich oft

Wenn es mal wieder länger dauert ... Wann können BAUHERREN auch einen Schadenersatz verlangen?

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DIE GEBÄUDEHÜLLE spielt eine wichtige Rolle bei der Klimabilanz – die Fassade kann man ökologisch etwa mit Foto: Patrick Pleul/dpa-mag Holz dämmen.

A

chten private Bauherren bei ihrem Traumhaus auch auf die „inneren Werte“, hat dies Vorteile: Dann stimmt beim Neubau neben der Wohnqualität, optimalerweise auch die Öko-Bilanz. „Klimagerechtes Bauen wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen“, sagt Björn Weber vom Deutschen Institut für Urbanistik.

Doch wofür steht klimagerechtes Bauen genau? „Es bedeutet, beim Bauen auf vorhandene Klimaveränderungen zu reagieren und gleichzeitig mit unserem heutigen Handeln positiv auf das Klima einzuwirken“, erläutert Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Dazu gehört mehr, als bei einem Gebäu-

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de nur auf die reinen Kenndaten in Sachen Klimaeffizienz zu schauen: „Man muss das komplexe System Haus und alle beteiligten Gewerke betrachten.“ Die Gebäudehülle spielt eine wichtige Rolle bei der Klimabilanz einer Immobilie: „Hier können Wandelemente aus Holz als Alternative zum energieintensiv erzeugten Beton interessant sein.“ Im Innenbereich biete sich ein Lehmputz an, weil er dank seiner Eigenschaften den Feuchtigkeitsaustausch in den Räumen steuert. Übrigens: Bauherren können Mehrkosten zum wesentlichen Teil durch Förderprogramme des Bundes und steuerliche Abschreibung DPA gegenfinanzieren.

auen dauert meist länger als geplant. Gründe dafür sind vielfältig: ein mangelhaftes Fundament, zu wenig Arbeitskräfte, schlechtes Wetter oder nicht verfügbares Baumaterial. Ein weiterer häufiger Grund: Bauvorhaben werden laut Arbeitsgemeinschaft Bau- und Immobilienrecht im Deutschen Anwaltverein oft begonnen, bevor die verbindliche Planung abgeschlossen ist. Kommt es später zu Änderungen, kann das den Zeitplan auf der Baustelle durcheinander bringen. Stellt sich die Frage: Wer kommt für die Verzögerung auf? Dabei gilt: Werden die Verzögerung durch Bauunternehmen oder Handwerker verursacht, können Bauherren

FAST FERTIG, DAS TRAUMHAUS. Aber was ist eigentlich bei VerzögerunFoto: Jens Schierenbeck/dpa-Mag gen. Wer zahlt da?

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Schadenersatz geltend machen. Nicht eingeplante Sonderwünsche, die das Vorhaben verzögern, gehen hingegen in der Regel zulasten des Bauherrn. Das kann der Fall sein, wenn der Bauherr doch lieber Holz statt Kunststofffenster oder gar ein größeres Bad haben möchte. Für Sonderwünsche während der Bauphase sollten deshalb verbindliche zeitliche Regelungen getroffen werden. Vor allem aber gilt: Bauherren sollten immer konkrete Termine beziehungsweise Fristen vereinbaren und beteiligte Bauunternehmen vor Vertragsschluss verpflichten, in einem Terminplan darzustellen, wann welche Bauleistungen erbracht werden. DPA

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ROHBAU | 9

Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

Barrierefrei von Anfang an

Der Rohbau – was ist das alles?

So plant man das EIGENHEIM für ein selbstbestimmtes Leben in jeder Lage

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er in jüngeren Jahren ein eigenes Haus baut, denkt eher an die Familienplanung als an Barrierefreiheit. Komfort für Eltern und Kinder sowie eine altersgerechte Vorplanung müssen aber nicht im Widerspruch stehen. „Bereits bei der Hausplanung sollte man auf die Anpassungsfähigkeit des Gebäudes achten“, rät Erik Stange, Pressesprecher bei dem Verbraucherschutzverein Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB). Wichtige Funktionsräume für ein selbstbestimmtes Leben sind Küche und Bad. „Sie sollten deshalb besser großzügig und mit ausreichenden Bewegungsflächen geplant werden“, so die Empfehlung von Stange. Umgestaltungen zur Anpassung an körperliche Einschränkungen, etwa am Waschtisch im Bad oder am Arbeitstresen in der Küche, sind dann später einmal leichter möglich. Ebenfalls nicht zu eng ausgelegt werden sollten Treppen und Flure, damit sie die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Beim Zugang zum Haus rät Stange zu einer ebenerdig erreichbaren Eingangstür, die nicht erst im Alter, sondern auch für Kinderwagen die komfortablere Variante darstellt. Wo das nicht möglich ist, lassen sich Höhen-

EINE GROSSZÜGIG GEPLANTE KÜCHE bietet viel Komfort und macht es einfacher, später einmal Anpassungen für Foto: djd/Bauherren-Schutzbund/Mario Priske mehr altersgerechten Komfort vorzunehmen.

unterschiede durch Rampen statt Treppenstufen überwinden. „Idealerweise legt man die Räume im Haus so an, dass eine oder zwei Personen im Alter auch alle wichtigen Bereiche - Wohnen, Schlafen, Körperpflege und Essen - auf einer Ebene unterbringen können“, so Stange. Zu Vorsicht rät der BSB, wenn in Angebotsbeschreibungen für ein Haus Schlagworte wie „barrierefrei“, „altersgerecht“ oder „rollstuhlgerecht“ auftauchen. Die Begriffe sind nicht gesetzlich definiert und be-

schreiben keine verbindlichen Standards. „Es kommt immer auf die konkret in der Baubeschreibung genannten Details und Beschreibungen an“, erklärt Stange. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, holt sich zur Prüfung der Baubeschreibung schon vor Abschluss eines Bauvertrags Sachverständigenrat, zum Beispiel bei einem unabhängigen Bauherrenberater des BSB. Unter www.bsb-ev.de gibt es dazu Adressen und viele weitere Infos. Der Berater kann die Bauherren dabei unterstützen,

barrierefreien Komfort sinnvoll vorauszuplanen. Zudem bietet er eine baubegleitende Qualitätskontrolle während der Bauphase bis zur Bauabnahme an. Im Zuge mehrerer Kontrollen überprüft er dabei, ob die Arbeiten am neuen Haus mängelfrei und unterm Strich auch vertragsgerecht ausgeführt werden. DJD

Was ist ein Rohbau? Nun, die Definition ist klar: Ein Gebäude, das nur von außen fertiggestellt ist, dafür aber fast keine Innenausbauten aufweist. Beim Eigenheimbau bezieht sich der Begriff auf das Fundament – auch mit Keller, das Mauerwerk, die gemauerten Innenwände, der Dachstuhl, Schornsteine und auch die Fassade. Baut man mehrgeschossig, rechnet man auch die Rohbautreppe hinzu. In Sachen Rohbau besonders wichtig: Die Dämmung. Hier werden die Weichen für das „WohlfühlZuhause“ gestellt. Ein Tipp in Sachen Fundament: Dessen Gründungstiefe sollte tiefer liegen als die Frostgrenze! Zudem muss man auf die jeweilige Bodenbeschaffenheit achten. Ebenfalls aufpassen muss man beim Schornstein: Er ist entscheidend, um die einwandfreie Funktion einer Feuerungsanlage zu gewährleisten – ein Gespräch mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister kann sich da lohnen.Ach ja – das Schönste am Rohbau ist natürlich das Richtfest!

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10 | DACH & KAMIN

BAUJOURNAL BAUEN UND WOHNEN VON A BIS Z

Prasselndes Feuer, wohlige Wärme

Gut geplant – gut bedacht! Im Interview: DACHDECKER-OBERMEISTER PETER RENNER

Darauf sollten Hausbesitzer achten, wenn sie EINEN KAMIN SELBST EINBAUEN wollen

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inen Kamin kann man – mit etwas Geschick – selbst aufbauen. Allerdings sollten sich Hobbyhandwerker zuvor von einem Experten beraten lassen, rät die Fachinternetseite tipp-zumbau.de. Dieser ermittelt den richtigen Standort für den Kamin und prüft, ob die nötigen Anschlüsse vorhanden sind. Fehlt ein Schornstein, wird dieser vom Kaminbauer installiert. Bereits vorhandene Anschlüsse sollte ein Schornsteinfeger überprüfen. Ist kein Schornstein vorhanden, kann alternativ ein außenliegender Edelstahl-Schornstein eingebaut werden. Nach einer gelun-

EIN KAMINFEUER verspricht geFoto: Pressefoto mütliche Abende.

genen Vorarbeit steht der Installation des Kamins nichts im Weg. Man sollte darauf achten, diesen in der Nähe des Schornsteins zu platzieren. So hält man die gesetzlich vorgegebene Länge des Ofenrohres ein. Wichtig ist auch der Untergrund: Kamine auf brennbaren Materialien benötigen eine Funkenschutz-Platte. Und: Kamine benötigen ausreichend Platz zu anderen Möbeln und der Wand! Als nächstes wird der Rauchrohr-Anschluss an den Schornstein gesetzt. Die benötigte Rohrlänge ergibt sich aus der Höhe des Ofens. Zunächst müssen alle Rohrteile ineinander gesteckt werden. Anschließend wird die Stelle markiert, an der das Rohr durch die Wand verläuft und diese aus der Wand herausgeschlagen. Danach wird um das Loch herum ein feuerfester Mörtel aufgetragen und trocknen gelassen. Anschließend muss das Wandfutter lückenfrei eingesetzt werden. Danach kann der Kamin angeschlossen werden – und zwar grundsätzlich in waagerechter Position! Ein neuer Kachelofen sollte stets von einem Fachmann abgenommen werden.

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ut bedacht muss man sein! Will man sich in den eigenen vier Wänden wohl und vor allem sicher fühlen, sollte man es an Sorgfalt beim Dach nicht mangeln lassen – darauf verweist Peter Renner, Obermeister der Dachdeckerinnung des Kreishandwerkerschaft im Landkreis Leipzig. Und wenn man sich an die Planungen macht, sollte man vor allem die jeweiligen Vorschriften vor Ort beachten. Peter Renner: In den jeweiligen Stadt- und Gemeindebauordnungen gibt es durchaus gewisse Ausschlusskriterien, die man im Auge behalten muss: Dies betrifft beispielsweise die Ausrichtung des Daches nach Himmelsrichtungen, was etwa bei der Planung von Photovoltaikanlagen von Bedeutung ist. Außerdem gibt es Vorschriften, wo ein Steil- oder ein Flachdach geplant werden darf, ebenso zur Farbe der Dacheindeckung. Hier sollte man sich im Vorfeld unbedingt kundig machen. Was muss man – vielleicht sogar schon bei den Planungen – beachten, damit ein Dach eine möglichst lange Lebensdauer hat? Hält man die in den Fachregeln des deutschen Dachdeckerhandwerks hinterlegten Anforderungen ein, ist man auf der sicheren Seite: Dann wird ein langlebiges Dach, das auch den Ansprüchen der Energieeinsparverordnung gerecht wird, errichtet. Bei Bestandsimmobilien ist es durchaus wichtig, das Ge-

bäude als Gesamtheit zu betrachten: Es hilft nicht, das Dach übermäßig zu dämmen, wenn der Wärmeverlust über die Fenster oder Fassade entsteht. Dabei können Energieberater im Dachdeckerhandwerk zur Seite stehen. Wenn man mal einen eher ungewöhnlichen Wunsch hat – etwa nach einem begrünten Dach – ist dann der Gang zum Fachmann schon bei den Planungen ratsam? Es ist immer ein Vorteil: Nicht alles, was auf dem Papier schön anzuschauen ist, kann auch entsprechend der Fachregeln umgesetzt werden. Bei Dachbegrünungen beispielsweise muss auch immer die Dachlast mit berücksichtigt werden. Photovoltaik als Thema haben Sie schon angesprochen: Was sollte man aus Sicht des Dachdeckers da beachten? Wichtig ist hier vor allem, dass eine Dachdeckerfirma die Montage der Anlage vornimmt – wobei die Installation ja eine Koopera-

tion von mehreren Gewerken ist. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, zunächst eine Analyse des Energieverbrauchs durchzuführen . Bei der Photovoltaikanlage geht grundsätzlich der Trend zum Eigenverbrauch mit Speicher, da die Vergütung des in das öffentliche Netz eingespeisten Stromes immer weiter sinkt. Kann man ein fertiges Dach eigentlich pflegen? Ja, es sollte in gewissen Abständen gewartet werden. Für die Wartungsabstände gibt es Faktoren wie Dachform, Anzahl der Aufbauten, Durchdringungen und vieles weiteres mehr. Kommt es öfters zu Einregnungen, muss man unbedingt über ein neues Dach nachdenken. Mein Tipp: Man muss es jedoch nicht erst soweit kommen lassen – als Hauseigentümer kennt man das alter des Daches und hat den Zustand auch vor Augen. Ist man sich unsicher, kann man die Beratung eines ortsansässigen Dachdeckers in Anspruch nehmen. JENS WAGNER

Keine „Solardach“-Pflicht in Sicht Dieses Thema bewegte die Gemüter: Kommt eine „Solardach-Pflicht“? Ab dem 1. Januar 2022 könnte demnach bei jedem Hausneubau zwingend ein Solardach erforderlich werden – dies war zumindest bundesweit in der Diskussion. Doch inzwischen gibt es Entwarnung: Im Freistaat Sachsen ist derlei nicht geplant und auch auf Bundesebene ist eine „Solardach-Pflicht“ vorerst vom Tisch. Dies bestätigte Jeffrey Ludwig, stellvertretender Pressesprecher des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz: „Sie war für Neubauten im Gespräch auf Bundesebene, zuletzt in diesem Sommer im Rahmen des Entwurfs zum Klimaschutz-Sofortprogramm 2022. Dort ist es aber wieder herausgestrichen worden. Insofern gibt es eine solche Pflicht derzeit R. MIEHLE nicht.“


INNENAUSBAU | 11

Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

„Einmal Angefangenes ist schwer oder nur mit finanziellem Aufwand zu ändern“ INNUNGSOBERMEISTER LOTHAR FRANKE empfiehlt eine enge Abstimmung von Eigen- und Handwerkerleistungen / Längere Wartezeiten sind möglich

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er Traum von den eigenen vier Wänden hat bei vielen Häuslebauern natürlich auch finanzielle Grenzen. Deshalb legen viele Bauherren vor allem beim Innenausbau selbst Hand an und setzen auf so viele Eigenleistungen wie möglich. Das funktioniert allerdings nur in Maßen, wie der Innungsobermeister der Bauinnung Leipzig / Landkreis Leipzig, Lothar Franke, deutlich erklärt: „Wichtig ist dabei vor allem das Ineinandergreifen der Eigenund Handwerksleistungen, welches viel Abstimmung benötigt. Einmal Angefangenes ist schwer oder nur mit finanziellem Aufwand zu ändern. Allgemein sollte man bei fachhandwerklich anspruchsvollen Aufgaben auf das Handwerk zurückgreifen. Oftmals wissen zwar die Bauherren, dass es für bestimmte Leistungen ganz spezielle Anforderungen gibt, können aber den Grund, die Normen und auch das Zusammenspiel der einzelnen Arbeiten nicht überblicken.“ Deshalb sei es vor der Planung des Innen-

ausbaus unbedingt notwendig, sich mit den Handwerkern auszutauschen und sich fachmännischen Rat einholen. „Das ist aus meiner Sicht sehr wichtig, damit sich am Ende die verschiedenen Anschlüsse, Steckdosen, aber auch die genügend großen Öffnungen immer an den richtigen Stellen befinden“, stellt Lothar Franke klar. LÄNGERE WARTEZEITEN ETWA FÜR DÄMMSTOFFE Ein heiß diskutiertes Thema sind derzeit auch die Lieferengpässe bei den unterschiedlichsten Baumaterialien. Diese Erfahrung macht natürlich auch der Innungsobermeister bei seiner täglichen Arbeit. „Für bestimmte Produkte gibt es erheblich längere Wartezeiten als üblich. Dies betrifft insbesondere Dämmstoffe und einzelne kleine Technikteile, die aber einfach für das große Ganze benötigt werden“, erklärt Lothar Franke Und er fügt hinzu: „Durch diese Lieferengpässe müssen Aufträge verschoben werden. Daraus ergeben sich immer wieder Lücken in

RAN AN DEN INNENAUSBAU – doch da empfiehlt Lothar Franke im Zusammenspiel aus Handwerk und Eigenleistungen eine möglichst enge Abstimmung. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

der Kontinuität. Diese können aber meist mit anderen Aufgaben geschlossen werden. Insgesamt sorgt dieser Wechsel zwischen den verschiedenen Projekten aber auch für Unruhe, ständiges Neuorganisieren und damit auch für vermeidbare Mehrkosten. Problematisch ist das Bestellen ins Blaue hi-

nein, da manchmal zum Zeitpunkt der Bestellung noch gar kein Einkaufspreis vorliegt.“ Durch die Engpässe werde die Planung von Bauprojekten erheblich erschwert. Doch Lothar Franke sieht diesbezüglich bereits Licht am Ende des Tunnels. „Die meisten Bauhandwerker ha-

ben einen Vorlauf von bis zu einem halben Jahr und planen derzeit für 2022. Aber ich denke, dass sich das Baugeschehen in den kommenden Monaten und Jahren wieder harmonisieren wird und sich die Bauherren von der aktuellen Lage nicht allzu sehr nervös machen lassen sollten.“ A. NEUSTADT

Das sind die wichtigsten Tipps für den Innenausbau Die REIHENFOLGE ist richtig wichtig: Erst muss das Haus dicht sein, dann kann es mit den Installationen weitergehen

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teht der Rohbau erst einmal, kann es schnell gehen mit dem Hausbau? Nun, hier warnen Experten: Gerade beim Innenausbau sollte man Sorgfalt walten lassen. Nicht zuletzt muss man auf eine gewisse Reihenfolge der Arbeiten achten. Los gehen muss es – na klar – mit den Fenstern und (Haus-)Türen – damit wird das Haus endlich dicht, es kann keine Feuchtigkeit mehr eindringen. Zeitgleich sollte man auch das Thema Dämmung noch einmal auf die Tagesordnung nehmen – auch wenn inzwischen bei vielen Bauweisen und Baustoffen keine explizite Wärmedämmung mehr nötig ist. Bestimmte Fertigbauwänden sind zum Beispiel be-

reits ausreichend gedämmt. Weiter geht es mit der Installation von Heizung und Elektrik: Dafür sollte das Haus dann aber unbedingt schon verschließbar sein. Als Bauherr sollte man darauf achten, dass die jeweiligen Kabelwege der Elektroinstallation dokumentiert werden, ehe sie unter dem Innenputz verschwinden. Sonst kann es später etwa beim Anbringen von Schränken, Bildern oder anderen Inneneinrichtungselementen zu bösen Überraschungen kommen. Der Rat von Bauexperten: An die Elektro- und Heizungsinstallation sollte man nur die Handwerker-Profis lassen! Innenputz drauf – fertig? Von wegen!

Nun beginnt meist der Trockenbau: Die (Fein-)Definition von Räumen im Eigenheim erfolgt heutzutage nicht selten über die Trockenbauwände. Achtung: Damit sollte man tatsächlich erst beginnen, wenn der Rohbau auch innen verputzt ist. Eher auseinander gehen die Meinungen, ob der Estrich vor oder nach dem Trockenbau verlegt werden sollte. Die Faustregel: Ist absehbar, dass eine (Trockenbau-)Wand auch wieder entfernt werden sollte, könnte der Estrich auch zuerst gelegt werden. Dann ist man quasi auf der – immer noch ziemlich arbeitsreichen – Zielgeraden des Innenausbaus: Die Wände werden gestaltet

und zwar am besten vor dem Verlegen des Bodenbelags, die Feininstallation von Heizung und Elektrik steht an, mit dem Ausbau von Küche und Bad kann begonnen werden. Achtung: Mit dem Ausbau der Rohbautreppe sollte man erst beginnen,

wenn alle anderen Handwerkerarbeiten abgeschlossen sind. Und mit dem Einbau der Innentüren – der im Optimalfall nach dem Abschluss aller anderen Handwerkerarbeiten beginnen sollte – hat man es dann tatsächlich geschafft.

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| INNENAUSBAU

So findet man die richtige Firma Egal ob Wohnung streichen, Elektroleitungen neu verlegen oder das Bad fliesen - für viele Arbeiten braucht man Handwerker. Um nicht auf unseriöse Firmen hereinzufallen, hört man sich besser erst einmal um, rät die Verbraucherzentrale Brandenburg. Denn die beste Quelle, um gute Handwerker zu finden, ist der eigene Bekanntenkreis. Wer keine passenden Tipps bekommt, kann auch über Branchenverzeichnisse oder OnlinePortale suchen. Wichtig: Besser nicht gleich einen Handwerkerdienst beauftragen, der mit dem Buchstaben AAA beginnt. Diese zum großen Teil unseriösen Firmen werden alphabetisch zuvorderst im Branchenbuch eingetragen und versprechen sich davon den größten Erfolg. Qualifikation im Blick Unerlässlich ist der Blick auf die Qualifikationen: Handelt es sich um einen Innungsbetrieb? Einen Meisterbetrieb? Erfüllt das Unternehmen weitere Anforderungen seines Fachs, die zum Beispiel die Innungen beschreiben? Ob eine Firma eingetragen ist, lässt sich im Handelsregister prüfen. Auch eine allgemeine Internetrecherche entlarvt unseriöse Anbieter oft schnell. DPA

BAUJOURNAL BAUEN UND WOHNEN VON A BIS Z

Es braucht die gesunde Prise Realismus Wenn es um EIGENLEISTUNGEN geht, sollte man alles genau durchrechnen

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ust vor ein paar Tagen kam man ins Philosophieren rund um das Thema Hausbau. Und ein befreundeter Handwerker sprach mit einem leisen Lächeln von dem weit verbreiteten Irrglauben, mit der Fertigstellung von Rohbau und Dach sei der größte Brocken auf dem Weg in die eigenen vier Wände geschafft. Dabei, so sein Fazit, gehe es dann erst richtig los – unter anderem mit Blick auf die Eigenleistungen, die von den Bauherren ins Projekt eingebracht werden. Doch da hat er aus gemachter Berufserfahrung einen wichtigen Tipp: Bloß nicht allzu optimistisch sein, was den Umfang betrifft! Ja, die längst berühmte „Muskelhypothek“: Sie kommt immer dann ins Spiel, wenn es um das so dringend notwendige Rechnen mit dem spitzen Bleistift geht – mit Eigenleistungen beim Hausbau kann man die Eigenkapitalquote durchaus spürbar erhöhen. Im Gegenzug geht die Kreditbelastung zurück und damit auch der auf lange Sicht angelegte Kapitaldienst für die Bauherren. Klingt nach einer verlockenenden Angelegenheit, bei der aber nicht nur knallhartes Rechnen, sondern auch scharfes Nachdenken gefragt ist.

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WAS MACHT MAN AM BESTEN ALLES SELBST BEIM HAUSBAU? Meist ist die Liste der Ideen lang – bis hin zum Dämmen im Dachgeschoss. Allerdings sollte man bei der "Muskelhypothek" genau kalkulieren .... Foto: BayWa AG

Steht der Rohbau, ist der Dachstuhl gesetzt (natürlich am besten inklusive Richtkrone), beginnt meist die Zeit der Eigenleistungen: Beim Innenausbau wollen die meisten Bauherren (mit Familie) selbst mit zupacken und dies nicht einmal immer aus finanziellen Erwägungen – nicht selten ist es auch der Reiz, etwas selbst gemacht zu haben am neuen Zuhause. Doch vor dem „Blaumann“ ist Nachdenken gefragt, so der dringende Rat des HandwerkerFreundes. Und da gibt es die Richtschnur, dass es keine Richtschnur gibt, sondern ausschließlich individuelle Entscheidungen. Da ist zuerst die Frage nach den eigenen Fähigkeiten, die man möglichst ehrlich be-

antworten sollte – so raten Experten von „Homeday“ auch dazu, Sanitär- und Elektroinstallationen lieber dem Fachmann zu überlassen, wenn man nicht tatsächlich handfeste Erfahrungen vorzuweisen hat. Kann sonst bis hin zu Problemen mit den Versicherungsleistungen gehen ... Meist bleiben Arbeiten wie Trockenbau, Maler- und Tapezierarbeiten, das Verlegen von Bodenbelägen oder auch die Gestaltung von Außenanlagen als typische „Muskelhypothek“-Investitionen. Aber auch hier gilt: Ehrlichkeit und Realismus ist oberstes Gebot! Die Arbeiten müssen auch in den „Zeit-Haushalt“ der Bauherrenfamilie passen, sonst droht eine Überforde-

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rung aller Beteiligten. Und zwei Punkte sind ebenfalls nicht außer Acht zu lassen: Meist dauern die entsprechenden Arbeiten doch länger als bei einem Fachmann. Und außerdem muss man bedenken, dass die angesprochenen Dinge im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge fallen – genau da, wo man sich doch eigentlich wohlfühlen möchte. Obendrein ist ein Gedanke des Handwerker-Freundes unbedingt im Hinterkopf zu behalten: Hat man sich mit der „Muskelhypothek“ übernommen und doch auf die Suche nach Handwerksfirmen gehen, wird es zum einen schwierig, eine zu finden – und andererseits nicht selten richtig JENS WAGNER teuer.

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Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

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Bauherr sein, heißt warten können Ein HÄUSLEBAUER berichtet von seinen Erfahrungen auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden

EHE MAN WIRKLICH DIE UMZUGSKARTONS packen kann, braucht man als Bauherren-Familie schon eine Menge Geduld. Foto: Fotolia

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arl Baumännel (Name geändert) hat sich in das Abenteuer seines Lebens gestürzt – den Hausbau. Auf einer ehemaligen Industriebrache einer Kleinstadt entsteht sein freistehendes Einfamilienhaus – kein Luxusobjekt, eher ein ganz normales mit Satteldach. Eigentlich sollte das längst fertig sein, reserviert hatte es die fünfköpfige Familie schon vor fünf Jahren. „Doch es gab immer wieder Änderungen am Bebauungsplan“, erzählt der Familienvater. Immerhin konnte er das Grundstück schon 2017 erwerben – angesichts des Baubooms war das eine richtige Entscheidung. „Bei uns kam der Quadratmeter noch 130 Euro, jetzt liegen wir hier schon bei 350 Euro.“

RESERVEN SIND IMMER ZIEMLICH WICHTIG Errichtet wird das Haus über einen Bauträger. „Wir dachten, dass das ein rundumsorglos-Paket wäre. Das war es aber nicht.“ Damit verbunden war eine Festpreisbindung, doch die galt nur ein Jahr. „Da wir vier Jahre warten mussten, wurden auch viermal die Preise erhöht. Allerdings wäre es noch teurer geworden, wenn wir erst 2020 den Vertrag ab-

geschlossen hätten.“ Stichwort Geld: Teuer kann es werden, wenn die Finanzierung zu früh festgezurrt wird und der Bau nicht starten kann. Dann werden pro Jahr zwei Prozent Bereitstellungszinsen fällig. Generell sei es ratsam, immer zusätzliche finanzielle Reserven in der Hinterhand zu haben. Nebenkosten könnten schnell zehn Prozent der Gesamtsumme betrage. „Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man das Gelände separat kauft und dann später das Haus baut. oder alles zusammen erwirbt. Im ersten Fall wird die Grunderwerbssteuer nur auf den Preis des Grundstücks fällig, im letzten Fall auf den Gesamtbetrag. Das ist dann richtig viel Geld.“ Bauträger würden jedoch meist ein Gesamtpaket verkaufen – daran kann man wenig ändern. Und schlüsselfertig heißt übrigens nicht einzugsfertig, denn da fehlen Malerarbeiten und Fußbodenbeläge. Völlig unkalkulierbar sei alles, was in der Erde liegt. Gerade bei einer alten Industriebrache schlummern oft gefährliche Dinge im Boden. „Ein Bodengutachten ist immer zu empfehlen.“ Falls sich im Untergrund plötzlich ausgelaufene Ölfässer oder uralte Chemika-

lien finden, muss der Eigentümer die Entsorgung bezahlen – da werden schnell fünfstellige Beträge fällig. „Auch für solche Fälle sollte man Geldreserven haben“, sagt Karl Baumännel. Sein Nachbar musste für die Entsorgung unerwarteter Funde 30 000 Euro zahlen. Auf Nummer sicher gehen sei immer ratsam. „Wir haben einen Architekten als privaten Bauüberwacher engagiert, der ist dann für die dritte Meinung zuständig. Das ist wichtig, wenn man als Bauherr selbst kein Fachmann ist.“ Eine Sicherheit, die aber ihren Preis hat. „Man kann vieles delegieren und so am Ball bleiben.“ Beim Planen sollte man auch an Dinge wie Schallschutz im Inneren denken. „Wenn der Sohn später laute Musik hören will, wird man dann eine bessere Dämmung zu schätzen wissen.“ Genau hinschauen sollte man beim Trockenbau. „Wenn ein Teil der Küchenwand ein krummes Maß besitzt, dann wird man nicht überall ganze Fliesen anbringen können. Das sieht dann nicht schön aus.“ An später sollte man auch denken, wenn Trockenbauwände verbunden werden. „Wenn ich hier die preiswerte Lösung nutze, dann können später Risse entstehen. Hier gibt es eine Möglichkeit mit Gummi, doch die ist teurer.“ So mancher Bauherr findet bodentiefe Fenster schick. „Doch hier sollte man daran denken, dass dann viel weniger Standfläche für Schränke vorhanden ist.“ Auch Festverglasungen in großen Höhen können zum Problem werden. „Hier kann man nie oder nur sehr mühevoll die Scheiben selbst putzen.“ Nicht unterschätzen sollte man auch das Freigelände. „Wer nach der Fertigstellung des Hauses nicht ewig über eine Baustelle laufen will, sollte für die Geländeangleichung Zeit und Geld einplanen.“ Gut abstimmen sollte sich auch Paare untereinander wie genau soll das Innere des Hauses aussehen, welche Küche soll es sein, passt dieser Teppich wirklich? „So ein Hausbau kann ein großes Streitthema werden, das

eine Ehe schon sehr belasten kann.“ An die Nerven können auch die Themen Telekommunikation und Elektrotechnik gehen. „Die Elektrofirmen haben ja auch nicht immer Zeit. Da steht man schnell mal ohne Strom da.“ „HAUSBAU IST SCHON AUCH EIN RISIKO“ Baumännels Fazit: „Ein Hausbau ist zwar kein russisches Roulette, aber schon mit einem gewissen Risiko

verbunden. Ich hätte mir gewünscht, dass alles Hand in Hand geht. Aber wenn der eine Handwerker fertig ist, kommt eben nicht gleich der nächste. Bauherr sein heißt warten können.“ Schnell komme eine minutiös vorbereitete Zeitplanung ins Wanken. „Und dann kam ja auch noch der Materialmangel hinzu. Im Frühjahr gab es keine Trockenbauelemente Rohre, Steine und Stahl.“ BERT ENDRUSZEIT

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Die Fenstertür als Schwachstelle Vorsicht! EINBRECHER kommen nicht selten über den Balkon und die Terrasse

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ie oft ist die Terrassentür einfach auf, ohne dass Sie im Raum sind? Bleibt die Balkontür in schwülen Nächten geöffnet? Und wie sieht es mit den Fenstern mit direktem Zugang zum Balkon aus? Denn das sind drei gute Möglichkeiten für Einbrecher, in ihr Haus zu gelangen. Zumal: Die Täter versuchen es auch gerne dort, wenn die Fenster und Türen verschlossen sind. „Während Haustüren meist gut gesichert sind, bilden Fenster und Fenstertüren, also Balkontüren, oft Schwachstellen am Haus. Das wissen die Einbrecher und nutzen es aus“, sagt Helmut Rieche von der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“

DIE SCHWACHSTELLE ÄLTERER FENSTERTÜREN Die Schwäche vieler, vor allem älterer Fenster und Fenstertüren sind die Rollenzapfen, über die sie verriegelt werden. Sie lassen sich mit einem Schraubenzieher leicht aufhebeln. Das macht

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WÄHREND HAUSTÜREN MEIST GUT VOR EINBRUCHSVERSUCHEN GESICHERT SIND, sind Balkontüren oftmals die Schwachstellen am Haus. Foto: Christin Klose

es einfach, unbemerkt einzusteigen - Einbrecher vermeiden den Lärm durch das Einschlagen der Scheibe. Aufrüsten lassen sich Zusatzschlösser. Und: „Es bringt schon viel, die alten Rollenzapfen gegen Pilzkopfzapfen auszutauschen, die rundum angeordnet sind und beim Verschließen in stabile, mit dem Rahmen verschraubte Stahlschließble-

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che greifen“, erklärt Helmut Rieche. Wer ohnehin plane, neue Balkon- und Terrassentüren einzubauen, sollte gleichzeitig den Einbruchschutz erhöhen. „Für den Privatgebrauch bieten sich Fenster und Fenstertüren mindestens der Widerstandsklasse 2, kurz RC 2 an“, sagt Frank Lange vom Verband Fenster + Fassade. Fenster und Fenstertüren

können Einbruchsversuche nur überstehen, wenn sie auch sicher und fachgerecht im Mauerwerk montiert sind. «Fenster mit Sicherheitsbeschlägen und mit einer möglichst großen Zahl an Pilzkopfverriegelungen, die besonders stabil im Fensterrahmen befestigt werden, Sicherheitsverglasungen und einen drehgehemmten Griff mit Aufbohrschutz be-

sitzen, gelten als sicher», sagt Lange. Doch er schränkt ein: „Letztendlich hängt ihre Sicherheit immer auch von der Zugriffszeit und dem verwendeten Werkzeug der Einbrecher ab. Ab RC 2 leisten die Fenster wirksamen Widerstand gegen Schraubendreher, Zange und Keile.“ Da Kriminelle in den meisten Fällen aber aufgeben, wenn jemand zu Hause ist, kann man versuchen, sie abzuhalten, indem man die eigene Anwesenheit vortäuscht. „Dazu ist die Unterstützung der Nachbarn notwendig“, sagt Rieche. „Sie sollten Bescheid wissen, wenn die Familie eine längere Urlaubsreise antritt. Dann können sie den Briefkasten leeren, dafür sorgen, dass die Rollläden immer mal hochund runtergefahren und das Licht an- und ausgeschaltet wird.“ Das alles muss realistisch wirken. Einbrecher beobachten die Häuser oft über längere Zeit und finden heraus, ob lediglich eine Zeitschaltuhr Leben im Haus suggeriert.

Außenanlage früh mitplanen VORBEREITUNGEN des Außenbereiches sollten beim Hausbau nicht vergessen werden

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ei einem Hausbau denken viele zunächst an die Innenausstattung. Doch auch den Außenbereich sollte man früh mitplanen, rät der Bundesverband Deutscher Fertigbau. Das ist wichtig, um Arbeitsabläufe aufeinander abzustimmen. Das gilt insbesondere, wenn Maschinen zum Einsatz kommen – dann ist es besonders sinnvoll, Arbeiten im Garten schon während des Bauprozesses durchzuführen. Ein Beispiel: Je früher ein Bagger zum Einsatz kommt, um zum Beispiel ein Loch für den Pool oder Teich auszuheben, umso weniger störend sind dessen Spuren im Garten. Am besten verbindet man den Einsatz der Baumaschine im Garten mit anderen Arbeiten auf dem Grundstück – etwa mit dem Anlegen der Zufahrt und

von Parkmöglichkeiten. Dann muss der Bagger im besten Fall nur einmal anrücken. Grundsätzlich gilt: Je größer die gewünschte Baumaßnahme im Garten wird, desto wichtiger ist es, diese

auch rechtzeitig in die gesamten Arbeiten einzuplanen. Einen Baum könne man auch später noch einpflanzen, ein Schwimmteich sei im Nachhinein aber deutlich schwieriger zu realisieDPA-MAG ren.

DAS GRUNDSTÜCK SCHRITT FÜR SCHRITT PLANEN: Erst kommt der BagFoto: Jens Schierenbeck/dpa-mag ger und dann die Beete und der Rasen.


AUSSENANLAGE |

Sonnabend/Sonntag, 25./26. September 2021

Mit dem Buntstift zum Traumgarten

DIE SPEZIALISTEN AUS EINEM GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAUBETRIEB können auf dem Weg zum individuell passenden Garten mit Rat und Tat helfen.

GALABAU-EXPERTE AXEL KEUL gibt Tipps und Ratschläge, wie aus einer Vision ein Platz zum Wohlfühlen wird

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enn es um’s Wohlfühlen geht, denken nicht wenige an einen wunderschönen Garten. Deshalb ist es beim Hausbau wichtig, die entsprechende Gestaltung bereits im Blick zu haben und sich die Frage zu stellen, welcher Garten es nun eigentlich sein soll. Dies rät Axel Keul, Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Sachsen (GaLaBau – VGL). Gartenstile gibt es viele. Das lässt sich kaum verallgemeinern. Hobbys, Vorlieben, Interessen spielen eine Rolle. Für naturnahe Gärten werden insektenfreundliche Pflanzen, Böden und einheimische Rohstoffe genutzt. Der Genießer-Garten lebt vom Farben- und Formenreichtum der Stauden und Ziergehölze. Pflegeleichte und funktionale Gärten zeichnen sich durch Staudenmix und Rasenspielflächen für Kinder aus. Im Nasch- und Nutzgarten kann sich der Hobbygärtner Obstund Gemüse heranziehen und Tiere, etwa Hühner, halten. Eine abwechslungsreiche Pflanzenwelt, Sichtachsen, kleine Nischen und Ruhezonen lassen sich im Ästheten-Garten bewundern. Während der Designergarten oft von geometrischen Formen und hochwertigen Details in Pflanze und Form geprägt ist. Mit Stauden, Sitzsteinen, Natursteinmauern, einer Mischung aus wasserdurchlässigen Belägen lässt sich ein Alpingarten anlegen. Dieser sollte keinesfalls eine Steinwüste sein, son-

dern die Biodiversität durch seine Bepflanzung steigern. Beliebt auf größeren Grundstücken – die Wassergärten durch ihre Schwimmteiche, Pools und Teichanlagen. Ökologisch wertlos und schlecht fürs Lokalklima ist der Schottergarten und keineswegs pflegeleicht, sondern teuer und ressourcenaufwendig. Welchen Gartenstil die Eigentümer planen, hängt davon ab, wie sie ihn nutzen möchten. Oftmals ist es auch ein Mix aus verschiedenen Gartentypen. Beraten sollte am besten ein Landschaftsgärtner, auch GaLaBauer, genannt. WIE PLANT MAN? Mit Buntstiften und Papier eine eigene Skizze zur Grobplanung entwerfen. Natürlich gibt es auch Planungstools. Besser ist es jedoch die Planung von einem Fachbetrieb machen zu lassen. Diese haben ein breites Portfolio, kennen die Standortansprüche der Pflanzen und kombinieren zwischen Naturstein, Sitzmöbel, Wasser, Holz, Licht und Pflanze. UND WIE SCHAFFT MAN WOHLFÜHLATMOSPHÄRE IM GARTEN? Die Vielfalt macht’s: Schön und lebendig wirken verschiedene Stauden und Gräser-Solitärs setzen Akzente. Naturstein, Wasser, Holz, Licht sind ebenfalls Gestaltungselemente. Doch die Pflanze steht für uns Landschaftsgärtner immer im Mittelpunkt. Selbstverständlich sollten auch stimmungsvolle Sitzplätze und Ruhezonen nicht fehlen.

INNOVATIV UND PRAKTISCH: eine Quarterpipe als Sichtschutz im Garten. Foto: perspektive.grün

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Foto: Martin Rottenkolber

WAS KANN MAN SELBST MACHEN? Gerade bei Nutzgärten kann man Jahr für Jahr die Bepflanzung in Form der Fruchtfolge anpassen und Vieles selbst ausprobieren. Doch die Anlage von Wegen, Terrassen (besonders aus Naturstein), Teichen, Trockenmauern, Gründächern, Wandbegrünungen oder die Pflanzung von Großbäumen sollten die Gartenbesitzer einem Fachbetrieb des Verbands Garten- Landschaftsund Sportplatzbau e.V. überlassen. WAS SOLLTE BEIM OBST- UND GEMÜSEANBAU BEACHTET WERDEN? Damit die Früchte wachsen, sind Befruchtersorten wichtig. Obstsorten werden in regionalen Baumschulen auf so genannten Unterlagen (Hoch-, Halb-, Niedrigstamm) veredelt. Und natürlich muss die Standortwahl (sonnig-trocken, schattig-feucht, nährstoffreich-nährstoffarm) beachtet werden. KÖNNEN AUCH HOBBYGÄRTNER KLIMA UND UMWELT SCHÜTZEN? Versiegelte Flächen müssen bei Gartenplanung und Hausbau vermieden werden: Statt dem Einsatz von Betonsteinpflaster empfiehlt sich Naturstein oder eine Flächenversickerung über wassergebundene Wegedecken aus Mineralgemischen, Rigolen oder Zisternen. Gebäudeschäden durch Unwetter zeigen wie wichtig Grundstücksentwässerung ist. Für den Klimaschutz haben wir Landschaftsgärtner eine ganz „einfache“ Formel: Mehr Grün, mehr Pflanzen in Gärten und auf Terrassen sorgen für Abkühlung, CO2-Bindung und verbessern das Klima für uns alle. INGRID HILDEBRANDT

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