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BUNDES LIGA 2 0 19
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2020
IHR MAGAZIN FÜR DIE GANZE SAISON
KADER TRAINER FAKTEN ANALYSEN
LOTHAR MATTHÄUS Deutschlands Rekordnationalspieler checkt exklusiv alle 18 Vereine
BABAK RAFATI Der Ex-Schiedsrichter erklärt die neuen Regeln
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Bundesliga-Magazin
#3
Den ersten Titel bejubelte der BVB: Mit einem 2:0 sicherte sich Vizemeister Borussia Dortmund den Supercup gegen Meister und Pokalsieger FC Bayern München. Folgt nun auch in der Bundesliga der Großangriff auf den Rekordmeister? Beim BVB ist das Ziel klar: Der Klub will die Bayern ablösen und endlich seine neunte deutsche Meisterschaft gewinnen. Foto: DeFodi/imago images
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Bundesliga-Magazin
#4
INHALT
Editorial VON HEIKO OSTENDORP
N
E-Mail: heiko.ostendorp@RND.de Twitter: @Ozzywessi
Impressum
Alle Themen auf einen Blick
LOTHAR MATTHÄUS IM INTERVIEW
Die 18 Teams im Check
6
FC BAYERN MÜNCHEN
10
BORUSSIA DORTMUND
11
RB LEIPZIG
12
BAYER LEVERKUSEN
13
B. MÖNCHENGLADBACH
14
VFL WOLFSBURG
15
EINTRACHT FRANKFURT
18
SV WERDER BREMEN
19
TSG HOFFENHEIM
DIE SCHIEDSRICHTER Fotos: kolbert-press, Sven Simon, Jan Huebner, Laci Perenyi/alle imago images
atürlich gibt es sie auch vor dieser Saison wieder – die Schwarzmaler, die Meckerer, die Nörgler: Die Bundesliga ist langweilig, international nicht konkurrenzfähig, ein Auslaufmodell ohne Stars. So die weit verbreitete Meinung. Ich sage: totaler Quatsch! Schon die letzte Spielzeit hat gezeigt, dass wir in Deutschland noch immer auf sehr, sehr hohem Niveau jammern. Oder wo sonst (außer in England) gab es ein so spannendes Titelrennen, einen so dramatischen Kampf um die internationalen Plätze und einen echten Abstiegskampf inklusive hochemotionaler Relegation? Dass sich dort mit Union Berlin der Außenseiter durchsetzte und zum 56. Klub in der BundesligaGeschichte wurde, freut mich enorm. Es beweist zum einen, dass auch in der umstrittenen Zusatzrunde Überraschungen drin sind und zum anderen, dass es auch kleine Klubs nach ganz oben schaffen können: Paderborn lässt grüßen! Auch wenn diese beiden Vereine es schwer haben werden, sind sie eine Bereicherung für die Bundesliga. Dass es in diesem Jahr an der Spitze ähnlich spannend zugehen wird wie zuletzt, davon bin ich überzeugt. Diesmal würde ich sogar darauf wetten, dass der FC Bayern NICHT die achte Schale in Folge holt. Vielleicht würden dann auch alle Nörgler mal schweigen.
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FUSSBALL IM TV
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DER SPIELPLAN
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DIE DFB-ELF
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FORTUNA DÜSSELDORF
21
HERTHA BSC
22
1. FSV MAINZ 05
23
SC FREIBURG
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FC SCHALKE 04
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FC AUGSBURG
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1. FC KÖLN
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SC PADERBORN
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UNION BERLIN
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HERAUSGEBER: Sportbuzzer GmbH, Geschäftsführer Marco Fenske, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover KONZEPTION & REALISATION: Sportbuzzer GmbH, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover REDAKTIONSLEITUNG: Marco Fenske; PROJEKTLEITUNG: Michael Willems REDAKTIONELLE KOORDINATION: Dr. Sebastian Harfst
REDAKTION & AUTOREN: André Batistic, Stefan Döring, Roman Gerth, Sönke Gorgos, Robin Jantos, Jan Jüttner, Tim Lüddecke, Heiko Ostendorp, Patrick Strasser, Tom Vaagt, Eric Zimmer ART-DIREKTION & LAYOUT: Philipp Bieler, Florian Knabe, André Nowak KORREKTORAT: Clemens Bernhard TITELMOTIV: Montage: RND; Fotos: Laci Perenyi, Photoarena/Eisenhuth/alle imago images ANZEIGEN: Thomas Jochemko, Arne Frank PRODUKTION: MADSACK Medienagentur GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover, Siegfried Borgaes, Claudia Fricke, Hans-Wilhelm Rempe, Stefan Räuschel, Maryna Bobryk DRUCK: Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG, Radewisch 2, 24145 Kiel Stand (Kader, Zu- und Abgänge): 6. August 2019
20
Bei Dienstwagen:
monatliche Besteuerung des geldwerten Vorteils dank E-Kennzeichen Ein neuer Outlander Plug-in Hybrid als Dienstwagen rechnet sich jetzt ganz besonders: Bei Neuanschaffung nach dem 01.01.2019 wird der Brutto-Listenpreis als Bemessungsgrundlage für die Besteuerung der privaten Nutzung halbiert, sowohl für die 1%- Versteuerung als auch für die Versteuerung der Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte bzw. der Wochenendheimfahrten. Damit liegt das ab 37.990 EUR1 erhältliche Technologie-Flaggschiff auf dem gleichen SteuerNiveau wie ein konventionell angetriebener Klein- oder Kompaktwagen. Und sein Verbrauch? Auch der rechnet sich, u. a. dank bis zu 54 km rein elektrischer, pendlertauglicher Reichweite und bis zu 800 km insgesamt2. * 5 Jahre Herstellergarantie bis 100.000 km bzw. 8 Jahre Herstellergarantie auf die Fahrbatterie bis 160.000 km, Details unter www.mitsubishi-motors.de/garantie
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#6
„Ich traue Leipzig zu, Meister zu werden“
Der Ex-Hoffenheimer Julian Nagelsmann übernimmt in dieser Saison RB Leipzig.
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist beeindruckt vom KLUB AUS SACHSEN. Trotzdem ist er sicher, dass Bayern wieder von der Pole-Position startet.
Bei RB sitzt mit Julian Nagelsmann der Star auf der Trainerbank. Glauben Sie, dass er mit seiner jungen Mannschaft wirklich schon den ganz großen Wurf packen kann? Man darf nicht vergessen, dass Ralf Rangnick die Latte schon sehr, sehr hoch gelegt hat. Wenn es Nagelsmann gelingt, das Ganze noch zu verfeinern und ein paar Prozent draufzupacken, dann kann es auch mit der Meisterschaft klappen. Ich traue es diesem Verein zu, weil der ganze Klub hervorragend aufgestellt ist. Man muss
einfach den Hut davor ziehen, was dort aufgebaut wurde – Leipzig ist eine Bereicherung für die Bundesliga.
UNSER EXPERTE Lothar Matthäus (58) ist mit 150 Länderspielen Deutschlands Rekordnationalspieler. Nach seiner Trainerkarriere arbeitet er als TV-Experte, seit 2012 für Sky.
Ist nicht eigentlich Dortmund diesmal der große Favorit auf die Meisterschale? Nein, ich sehe Bayern nach wie vor in der Pole-Position. Sie haben zwar einen kleineren Kader als Dortmund, aber einen qualitativ noch besser besetzten. Und viele Probleme der letzten Saison gibt es in dieser Saison nicht, wie die Nachwirkungen der WM und die vielen Verletzten. In Bezug auf Niko Kovac hat man nach dem Double das Gefühl, dass er mehr Rückhalt hat. Ich traue es Niko zu, eine Epoche zu prägen wie Heynckes, Lattek oder Hitzfeld. Er hat eine hohe Fachkompetenz und ein gutes Trainerteam, welches durch Hansi Flick noch
Fotos: Christian Schroedter, Picture Point LE, Laci Perenyi, Revierfoto/alle imago images
Herr Matthäus, worauf freuen Sie sich in der kommenden Spielzeit am meisten? Erst mal freue ich mich wie alle Fans, dass es nach dieser langen Pause endlich wieder losgeht. Ich hoffe natürlich auf ein erneut spannendes Titelrennen, in diesem Jahr vielleicht sogar mit einem Drei- oder Vierkampf. Denn neben Bayern und dem BVB traue ich es Leipzig und Leverkusen auch zu, dort oben einzugreifen.
Bundesliga-Magazin
#7
verstärkt wird – einen Mann, der sich im internationalen Fußball bestens auskennt. Was mir bei Niko wirklich imponiert hat: Er ist wieder aufgestanden, obwohl er von vielen angezählt worden ist. Das zeichnet einen großen Trainer aus und spricht für seine Mentalität, die er schon als Spieler hatte. Die Unruheherde gibt es nicht mehr – Niko hat die Führungsspieler hinter sich, und die jungen Spieler hängen an seinen Lippen, das habe ich auf der USA-Reise der Bayern selbst erlebt. Er genießt den Respekt, weil er es aus einer aussichtslosen Position noch geschafft hat, die Meisterschaft zu holen, und immer daran geglaubt hat. Waren Sie überrascht, dass der BVB nun auch das Ziel Meisterschaft ausgegeben hat? Überhaupt nicht. Ich bin der Meinung, dass auch RB dieses Ziel formulieren müsste. Was Dortmund nun getan hat, hätten sie schon vor einem halben Jahr tun sollen, als sie neun Punkte Vorsprung hatten. Das haben sie versäumt und meiner Meinung nach auch deshalb den Titel verspielt.
Wie meinen Sie das? Wenn man als Spieler jeden Tag in der Zeitung liest oder intern hört, dass man nur von Spiel zu Spiel denkt, kann dich das auch hemmen, dann fehlt vielleicht die allerletzte Überzeugung, der Glaube, den Bayern immer hatte. Jetzt haben die Bosse als Ziel die Meisterschaft ausgerufen. Und das – auch wenn man das von Lucien Favre wahrscheinlich nie hören wird – ist aufgrund der Verstärkungen auch richtig. Die halbe Liga hat die Trainer ausgetauscht, auch Schalke 04. Kriegt David Wagner mit dem Klub die Kurve? Also schlechter als zuletzt geht es ja kaum, das war unterirdisch. Ich freue mich auf Schalke mit dem neuen Trainer und hoffe, dass Wagner es schafft, endlich wie-
„Niko kann eine Epoche prägen.“ der einen Spielstil zu kreieren, der auch mich begeistert. Der Kader ist besser, als die Ergebnisse in der letzten Saison waren, und es muss der Anspruch von Schalke sein, dass man zumindest wieder um die Europa League mitspielt. Für diesen Wettbewerb qualifizierte sich ihr Ex-Klub Borussia Mönchengladbach und tauschte trotzdem den TraiTrillerpfeife und Stoppuhr um den Hals: Niko Kovac steht vor seiner zweiten Spielzeit als Trainer des FC Bayern.
ner aus. Was trauen Sie Marco Rose zu? Er hat tolle Arbeit in Salzburg geleistet, steht für intensiven, aggressiven Fußball. Aber Österreich ist nicht Deutschland, deshalb muss man abwarten, wie es zusammenpasst. Welchem Spieler trauen Sie zu, zum Superstar zu werden? Für mich gehört es zu einem Topstar, Titel zu holen – von daher sind sie meist bei Bayern München zu suchen. Lewandowski, Müller, Neuer, dazu Kimmich, der für mich wohl der konstanteste Spieler der letzten Jahre ist. Auch Goretzka geht in seine zweite Saison, Tolisso ist zurück. Beim BVB muss man den Saisonverlauf abwarten, Sancho hat riesiges Potenzial, auch Brandt kann den nächsten Schritt machen. Es hängt immer viel von den Erfolgen einer Mannschaft ab, deswegen wäre es verrückt, im Vorfeld einen einzigen Spieler zu nennen.
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Bundesliga-Magazin
#8
„Die Streitfälle werden bleiben“ Viele Regeländerungen, doch wenig Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit: Die Analyse von EX-REFEREE BABAK RAFATI.
A
uch in der neuen Saison gibt es Regeländerungen. Werden die hitzigen Diskussionen um den Videobeweis und das Handspiel weiter für Zündstoff sorgen und wütende Bierduschen im Publikum auslösen? Die wichtigsten Änderungen: Spieler, die ausgewechselt werden, müssen auf dem kürzesten Weg den Platz verlassen, um Zeitspiel zu verhindern. Teamoffizielle wie Trainer und Betreuer können bei Fehlverhalten eine Gelbe oder Rote Karte bekommen. Die Kriterien hierfür sind im Strafenkatalog festgesetzt und haben es in sich. Ein Beispiel: Bei Nichtfreigabe des Balles gibt es Rot. Abenteuerlich! Im Raum steht auch eine mögliche Sperre nach mehreren Gelben Karten. Ich finde, das ist ein Schritt komplett in die falsche Richtung und verursacht nur mehr Hektik. Dialog auf Augenhöhe ist zielführender – Kommunikation statt Konfrontation. Weitere Neuerungen: Ein verletzter Spieler darf nicht mehr auf dem Spielfeld behandelt werden, es sei denn, ein Strafstoß wurde verhängt und der verletzte Spieler ist der Schütze. n Der Kapitän kann sich entweder für eine Seite oder neuerdings für den Anstoß entscheiden. Immerhin ist eine Torerzielung direkt vom Anstoßpunkt möglich. n Beim Schiedsrichterball bekommt der Spieler, der vorher in Ballbesitz war, den Ball wieder zurück und alle anderen Spieler müssen vier Meter Abstand halten. n In Zukunft ist der Schiedsrichter nicht mehr Luft. Wenn nach einer Ballberührung der Ball ins Tor geht, der Ballbesitz wechselt oder ein Team einen aussichtsreichen Gegenangriff einleitet, gibt es einen Schiedsrichterball.
UNSER EXPERTE Babak Rafati (49) leitete als Fifa-Schiedsrichter 84 BundesligaSpiele. Heute ist er Referent in der freien Wirtschaft sowie Mentalcoach für Profifußballer und Manager. Seine Kernthemen sind Stressmanagement und Motivation (www.babakrafati.de).
Hallo, Köln?! Auch in der vergangenen Saison sorgte der Videobeweis immer Foto: Jan Huebner/imago images wieder für Diskussionen und Aufregung. n Misslingt dem Torwart bei einem Rückpass der Klärungsversuch mit dem Fuß, darf er den Ball danach in die Hände nehmen. n Eine Karte kann auch, nachdem eine Mannschaft schnell einen Freistoß ausgeführt hat, in der nächsten Spielunterbrechung gezeigt werden. Wenn allerdings ein Spieler per Notbremse eine klare Torchance vereitelt, kann er nachträglich nur noch die Gelbe Karte bekommen, weil der Angriff sofort fortgesetzt wurde und die klare Torchance erneut gege-
ben war. Das Spiel wird dadurch dynamisiert. n Sollte sich nach einem übertriebenen Torjubel die Kölner Videozentrale melden und das Tor wegen einer Regelwidrigkeit aberkannt werden, würde der Spieler trotzdem Gelb sehen. Diese Regelung ist für jeden Schiedsrichter äußerst undankbar. n Beim Freistoß und beim Abstoß muss der Ball den Strafraum nicht mehr verlassen. Der Gegner muss dabei außerhalb des Strafraums bleiben und einen Abstand von mindestens
9,15 Metern einhalten. Bürokratie ade, prima! n Wenn zukünftig drei oder mehr Abwehrspieler in der Mauer stehen, müssen sich die Angreifer einen Meter von der Mauer entfernen, sonst gibt es indirekten Freistoß. Meiner Meinung nach werden die Spieler trotzdem Unruhe stiften. n Bisher musste beim Strafstoß der Torwart komplett auf der Torlinie stehen bleiben. Ab sofort reicht ein Teil des Fußes aus, weil der Stürmer die Ausführung verzögern kann. Generell ist diese Regel schwierig umzusetzen, weil durch den Videobeweis minimale Regelverstöße aufgedeckt werden und zu maximalen Folgen führen. Ärger ist programmiert, und kein Mensch will diese kleinliche Auslegung. n Kommen wir zum spannendsten Thema: dem Handspiel. Klar definiert ist, dass selbst bei unabsichtlichem Handspiel direkt daraus erzielte Tore nie zählen. Ein Spieler wird auch für ein Handspiel zurückgepfiffen, wenn er Ballbesitz erlangt und daraus eine klare Torchance entsteht. Ich halte das für sinnvoll. Die bisherigen Streitfälle aber bleiben, weil nicht die Absicht als wichtigster Parameter herangezogen wird, sondern die Armhaltung und die Vergrößerung der Körperfläche. Bis auf wenige Ausnahmen ist es strafwürdig, wenn sich der vom Ball getroffene Arm oberhalb der Schulter befindet, auch aus einer kurzen Entfernung. Insgesamt gibt es wieder viele Auslegungen und Unterpunkte, die weiterhin für Verwirrung sorgen werden. Mehr Bauchgefühl und Fußball-Sachverstand wären angebracht. Es macht aber leider den Anschein, dass die Regelhüter selbst noch nie Fußball gespielt haben und ihnen die Bewegungsabläufe vom Schreibtisch aus vollkommen unbekannt sind.
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#9
Alle Augen auf DAZN Der STREAMINGDIENST zeigt erstmals Livespiele der Fußball-Bundesliga. So können Sie künftig alles sehen. Foto: Sven Simon/imago images
E
s ist der wohl größte Mediencoup der jüngeren Bundesliga-Geschichte: Mitten in der laufenden Rechteperiode erwarb DAZN einen Teil der Übertragungsrechte am Oberhaus. Der Streamingdienst darf im Zuge einer Kooperation mit Eurosport nun 45 Spiele zeigen, die bisher nur über den Eurosport Player zu sehen waren. Neben 40 Bundesliga-Partien zählen dazu auch die vier Relegationsspiele zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga sowie zwischen der 2. Bundesliga und der 3. Liga. Dazu kommt der Supercup. Nach nur einem Jahr müssen die Fans sich also erneut umstellen, wenn sie die Bundesliga vor dem Bildschirm verfolgen wollen. Unverändert bleiben die Übertragungen von Sky sowie die Free-TV-Sendezeiten. Ein Spieltag im Überblick: n Freitag: Die 30 Bundesliga-Spiele am Freitagabend sind künftig bei DAZN zu sehen. Die Anstoßzeit bleibt unverändert bei 20.30 Uhr. Highlights gibt es direkt nach Ab-
pfiff der Begegnung ausschließlich bei DAZN. Das ZDF darf drei Freitagsspiele parallel zum Streaminganbieter zeigen: Die Auftaktpartien von Hin- und Rückrunde sowie des letzten Hinrunden-Spieltags. n Samstag: Am traditionellen Bundesliga-Tag bleibt alles beim Alten. Sky zeigt alle Samstagsspiele (15.30 Uhr und 18.30 Uhr)
exklusiv für seine Pay-TV-Kunden. Die Highlights sind zunächst direkt nach dem Schlusspfiff beim Streamingdienst DAZN zu sehen. In der ARD-„Sportschau“ folgt wie gewohnt eine Zusammenfassung aller Nachmittagspartien. Vom Topspiel um 18.30 Uhr darf ebenfalls DAZN die ersten Highlights zeigen. Im Free-TV zeigt das ZDF im „Sport-
studio“ ab 23 Uhr die ersten Bilder vom Abendspiel sowie alle weiteren Spiele in der Zusammenfassung. n Sonntag: Sky überträgt alle Spiele, die um 15.30 Uhr und 18 Uhr angepfiffen werden. Highlights dieser Begegnungen sind ab 40 Minuten nach Abpfiff bei DAZN zu sehen. Fünf Partien in der Saison finden um 13.30 Uhr statt. Diese werden erstmals bei DAZN (statt Eurosport Player) zu sehen sein. Zusammenfassungen im Free-TV von den Sonntagsspielen gibt es frühestens ab 21.15 Uhr in der ARD beziehungsweise den Regionalprogrammen des öffentlich-rechtlichen Senders. n Montag: In der Saison 2019/2020 werden weiterhin fünf Spiele am Montag (20.30 Uhr) ausgetragen. Auch diese Partien dürfen nun von DAZN statt von Eurosport übertragen werden. Im Free-TV ist die Zusammenfassung dieser Begegnungen um 22.15 Uhr bei RTL Nitro zu sehen. Dort gibt es auch jeden Montag die Highlights aller BundesligaSpiele des Wochenendes.
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Bundesliga-Magazin
#10
FC Bayern München
Kovac muss jetzt liefern ...
Robert Lewandowski
Der Rekordmeister ist mitten im UMBRUCH. Selbst das erneute DOUBLE könnte angesichts der hohen Investitionen nun zu wenig sein für den CHEFTRAINER.
Lucas Hernández
DER KADER TOR
1 Neuer Manuel
Deutschland
33 Jahre
26 Ulreich Sven
Deutschland
31 Jahre
36 Früchtl Christian
Deutschland
19 Jahre
39 Hofmann Ron-Thorben
Deutschland
L
20 Jahre
ABWEHR
4 Süle Niklas
Deutschland
23 Jahre
5 Pavard Benjamin
Frankreich
23 Jahre
17 Boateng Jérôme
Deutschland
30 Jahre
21 Hernández Lucas
Frankreich, Spanien
23 Jahre
27 Alaba David
Österreich
27 Jahre
32 Kimmich Joshua Deutschland
24 Jahre
MITTELFELD
6 Thiago
Spanien, Brasilien
28 Jahre
8 Martínez Javi
Spanien
30 Jahre
18 Goretzka Leon
Deutschland
24 Jahre
24 Tolisso Corentin
Frankreich, Togo
25 Jahre
35 Sanches Renato
Portugal, S. Tome und Principe 21 Jahre
ANGRIFF
9 Lewandowski Robert
Polen
30 Jahre
15 Arp Jann-Fiete
Deutschland
19 Jahre
19 Davies Alphonso
Kanada, Liberia
18 Jahre
22 Gnabry Serge
Deutschland, Elfenbeinküste 24 Jahre
25 Müller Thomas
Deutschland
29 Jahre
29 Coman Kingsley
Frankreich, Guadeloupe
Neuzugänge
23 Jahre
Benjamin Pavard
Fotos: Ulmer Pressebildagentur, Sven Simon (2), Zuma Press/alle imago images
angweilig wird es nicht, das zweite Jahr unter Niko Kovac. Auch das 0:2 vor der Saison im Supercup gegen Borussia Dortmund hat noch mal verdeutlicht: Der Trainer des FC Bayern München steht an einer Weggabelung. Schafft er es, Spieler und Bosse hinter sich zu bringen? Kann er erneut das Double gewinnen und in der Champions League „die eine oder andere Runde mehr“ erreichen, wie es Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, härtester Kritiker des Kroaten, formulierte? „Dann wären alle beim FC Bayern hochzufrieden.“ Doch im Zuge der Hängepartie um den Transfer von Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City, der bei Redaktionsschluss dieses Magazins noch fraglich war, gerieten der Trainer und der Boss erneut aneinander. Kovac war öffentlich in Sachen Sané, der sich überdies
DER TRAINER Niko Kovac (47) übernahm den FC Bayern im Juli 2018 und führte den Rekordmeister gleich in seiner ersten Saison zum Double, schied aber im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Liverpool aus. Der Kroate holte einen Punkteschnitt von 2,33 pro Partie.
im englischen Supercup schwer am Knie verletzte und lange ausfällt, vorgeprescht, kassierte einen Rummenigge-Rüffel und musste sich entschuldigen. Das Verhältnis Boss–Trainer – es bleibt angespannt. Zumal der Rückzug von Kovac-Fan und Präsident Uli Hoeneß wohl bevorsteht. Rummenigge über das Binnenverhältnis: „Wir haben eigentlich ein völlig entspanntes Miteinander“, so der Vereinschef. Aber: „Wir sind erfolgsverwöhnt und du musst Erfolg haben, um den Verein aus den Wallungen fernzuhalten.“ Eine weitere Herbstkrise wie 2018 dürfte Kovac nicht noch einmal überleben. Trotz des Umbruchs: Die Ära Franck Ribérys und Arjen Robbens ist vorüber. James Rodríguez wurde nicht gekauft, Mats Hummels an Dortmund abgegeben. In der Einkaufsbilanz steht der bis dato teuerste Bundesliga-Import: Für Lucas Hernández (23) überwiesen die Münchner 80 Millionen Euro an Atlético Madrid. Außerdem kamen Benjamin Pavard (35 Millionen), der zweite französische Weltmeister, und JannFiete Arp (3 Millionen). Viele Zugänge sind das nicht. Schnell machte sich daher Unruhe in der Mannschaft breit. „Es ist nicht optimal, dass wir so wenige Profis im Kader haben“, erklärte Vizekapitän Robert Lewandowski zu Beginn der Promotion- und Testspieltour durch die USA, bei der ein 3:1-Sieg gegen Real Madrid eingefahren wurde. Nationaltorhüter Manuel Neuer erwartet dennoch nicht weniger von seiner Mannschaft, als die achte Meisterschaft in Serie einzufahren: „Wir wollen unseren Rekord so ausbauen, dass er nie mehr zu brechen ist. Das ist unser großes Ziel.“
MATTHÄUSCHECK Sie sind erneut in der Pole-Position, weil sie qualitativ den besten Kader und dazu die größte Erfahrung haben.
#11
Borussia Dortmund
Bundesliga-Magazin
... und für den BVB zählt nur noch die Meisterschaft Auf dem Transfermarkt hat Borussia Dortmund alles dafür getan, um den KADER weiter zu verstärken. Nach der Vizemeisterschaft soll mit den NEUZUGÄNGEN nun die Schale zurück in den Pott geholt werden.
Fotos: Jan Huebner, Team2, Sven Simon/alle imago images
E
s war die große Krux der vergangenen Jahre: Schon bevor in der Bundesliga überhaupt der Ball rollte, hissten 17 von 18 Klubs die weiße Fahne. Meister wird ohnehin der FC Bayern München, wer sonst? So der Tenor. Und siehe da – tatsächlich sicherte sich der Rekordtitelträger zuletzt siebenmal in Folge die Schale. Doch jetzt soll endlich alles anders werden. Zumindest, wenn man den Protagonisten von Borussia Dortmund glauben darf. „Wir wollen Meister werden“, kündigte Hans-Joachim Watzke an. Auch der BVB-Boss hielt sich in den vergangenen Jahren stets mit Kampfansagen Richtung München zurück. Jetzt sagt er: „Bayern ist wie der Mount Everest. Den kannst du versuchen, mal zu bezwingen – und das möchten wir auch.“ Um bei Watzkes Bild zu bleiben: Das Basislager haben die Dortmunder durch den 2:0-Erfolg gegen den großen Rivalen im Supercup bereits erreicht. Im Vorfeld hat der BVB alles dafür getan, um einen Kader zu basteln, der die Ziele erreichen kann. Die Mannschaft, die in der letzten Saison nur zwei Punkte hinter den Bayern landete und zwischenzeitlich neun Zähler Vorsprung hatte, wurde sinnvoll ergänzt und verstärkt. Für die Offensive kamen Julian Brandt aus Leverkusen und Thorgan Hazard aus Gladbach. Auf der linken Abwehrseite soll künftig Nationalspieler Nico Schulz (aus Hoffenheim) Dampf machen – und der Königstransfer gelang Watzke und Co. mit Mats Hummels, der nach drei Jahren vom FC Bayern zurückkehrte. Hummels hat mittlerweile sechs Meistertitel auf seiner Visitenkarte stehen und den meisten seiner Kollegen damit einiges voraus. Kein Wunder, dass Sportdirektor Michael Zorc schwärmt: „Mats weiß, wie es geht, und er weiß, wie die Dinge zu Ende geführt werden.“ Der 30-Jährige soll die junge Mannschaft führen und der mitunter wackeligen Abwehr Stabilität verleihen. „Die jüngeren Spieler entwickeln
DER KADER TOR
1 Bürki Roman
Schweiz
35 Hitz Marvin
Schweiz
40 Oelschlägel Eric
Deutschland
28 Jahre 31 Jahre 23 Jahre
ABWEHR
2 Zagadou Dan-Axel
Frankreich, Elfenbeinküste
5 Hakimi Achraf
Marokko, Spanien
14 Schulz Nico
Deutschland, Italien
15 Hummels Mats
Deutschland
16 Akanji Manuel
Schweiz, Nigeria
18 Balerdi Leonardo
Argentinien
22 Morey Mateu
Spanien
26 Piszczek Lukasz
Polen
29 Schmelzer Marcel
Deutschland
36 Toprak Ömer
Türkei, Deutschland
20 Jahre 20 Jahre 26 Jahre 30 Jahre 24 Jahre 20 Jahre 19 Jahre 34 Jahre 31 Jahre 30 Jahre
MITTELFELD
6 Delaney Thomas
Rückkehrer Mats Hummels
Dänemark, USA
8 Dahoud Mahmoud
Deutschland, Syrien
10 Götze Mario
DER TRAINER Lucien Favre (61) verlängerte seinen Vertrag in der Sommerpause bis 2021. In der vergangenen Saison, seiner ersten beim BVB, holte er im Schnitt 2,11 Punkte pro Spiel und führte Dortmund zur Vizemeisterschaft. Im DFB-Pokal und in der Königsklasse war aber vorzeitig Schluss.
Kapitän Marco Reus
sich besonders gut, wenn sie rechts und links Führungskräfte neben sich haben“, glaubt Zorc. Unumstrittener Leader bleibt Marco Reus, der zur Attacke bläst: „Nach der vergangenen Saison und unseren Neuverpflichtungen macht ein anderes Saisonziel als die Meisterschaft gar keinen Sinn.“ Der BVB-Kapitän wartet schließlich noch immer auf seinen ersten Meistertitel. Und auch, wenn er dafür den Mount Everest bezwingen muss – die Bergsteigerschuhe hat Reus sicher schon eingepackt.
Deutschland
11 Reus Marco Deutschland
13 Guerreiro Raphaël
Portugal, Frankreich
17 Gómez Sergio
Spanien
28 Witsel Axel
Belgien, Martinique
32 Kagawa Shinji
Japan
33 Weigl Julian
Deutschland
27 Jahre 23 Jahre 27 Jahre 30 Jahre 25 Jahre 18 Jahre 30 Jahre 30 Jahre 23 Jahre
ANGRIFF
7 Sancho Jadon
England
9 Alcácer Paco
Spanien
19 Brandt Julian
Deutschland
20 Philipp Maximilian
Deutschland
23 Hazard Thorgan
MATTHÄUS-CHECK
Der BVB hat sich toll verstärkt und das Ziel Meisterschaft ausgegeben. Sie werden Bayern erneut einen heißen Tanz liefern.
Belgien
27 Wolf Marius Deutschland
34 Larsen Bruun Jacob
Dänemark Neuzugänge
19 Jahre 25 Jahre 23 Jahre 25 Jahre 26 Jahre 24 Jahre 20 Jahre
Bundesliga-Magazin
#12
RB Leipzig
Der Traum von etwas Blechernem
M
it bedröppelten Gesichtern schlichen die Leipziger nach der 0:3-Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München vom Platz. Die Fahrt mit den
DER KADER TOR
1 Gulácsi Péter
Ungarn
28 Mvogo Yvon
Schweiz, Kamerun
33 Tschauner Philipp
Deutschland
29 Jahre 25 Jahre 33 Jahre
ABWEHR
3 Saracchi Marcelo
Uruguay
4 Orban Willi
Ungarn, Deutschland
5 Upamecano Dayot
Frankreich
6 Konaté Ibrahima
Frankreich
16 Klostermann Lukas
Deutschland
22 Mukiele Nordi
Frankreich, DR Kongo
23 Halstenberg Marcel
Deutschland
26 Ampadu Ethan
Wales, England
36 Cândido Luan
Brasilien
37 Jäkel Frederik
Deutschland
21 Jahre 26 Jahre 20 Jahre 20 Jahre 23 Jahre 21 Jahre 27 Jahre 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre
MITTELFELD
8 Haidara Amadou
Mali
13 Ilsanker Stefan
Österreich
14 Adams Tyler
USA
18 Nkunku Christopher
Frankreich, DR Kongo
19 Wolf Hannes
Österreich
27 Laimer Konrad
Österreich
31 Demme Diego
Deutschland, Italien
44 Kampl Kevin
Slowenien, Deutschland
21 Jahre
DER TRAINER
30 Jahre
Julian Nagelsmann (32) war zunächst als Jugendtrainer bei der TSG Hoffenheim aktiv und wurde 2016 im Alter von 28 Jahren zum jüngsten Bundesliga-Trainer der Geschichte befördert. In der Saison 2017/2018 qualifizierte er sich mit den Kraichgauern für die Champions League – sein bis dato größter Erfolg als Trainer.
20 Jahre 21 Jahre 20 Jahre 22 Jahre 27 Jahre 28 Jahre
ANGRIFF
7 Sabitzer Marcel
Österreich
9 Poulsen Yussuf
Dänemark, Tansania
10 Forsberg Emil
Schweden
11 Werner Timo
Deutschland
17 Lookman Ademola
England, Nigeria
20 Cunha Matheus
Brasilien
29 Augustin Jean-Kévin
Frankreich, Haiti Neuzugänge
Fans im Zug zurück nach Leipzig verlief ruhiger ab, als die RBVerantwortlichen geplant hatten. Doch trotzdem blicken die Sachsen voller Stolz auf die vergangene Saison zurück. Denn die Qualifikation für die Champions League ist für den jungen Klub (im Jahr 2009 gegründet) ein Erfolg. Für Geschäftsführer Oliver Mintzlaff geht die RB-Reise sogar erst richtig los: „Jetzt stehen wir vor einer neuen Zeitrechnung. Wir sind heiß auf mehr“, verkündete er forsch. Für den Erfolg setzt der Klub auf neues Personal in der Führung. Ralf Rangnick, vorher Trainer und Sportdirektor in Personalunion, wird in Zukunft als eine Art Fußballchef die RBStandorte in Brasilien und in den USA betreuen. Mit Julian Nagelsmann hat man sich für den Standort Leipzig das begehrteste deutsche Trainertalent geangelt. Für den neuen Sportdirektor Markus Krösche zahlte RB rund eine halbe Million Euro Ablöse an den Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn. Nagelsmann hat andere Angebote zugunsten der Leipziger ausgeschlagen und peilt mit RB den ersten Titel der Vereinsgeschichte an. „Es wäre schön,
25 Jahre 25 Jahre 27 Jahre 23 Jahre 21 Jahre 20 Jahre 22 Jahre
auch mal etwas Blechernes zu holen. Ich will nicht nur Spiele, sondern auch Größeres gewinnen.“ Falls der FC Bayern München im Kampf um die Schale Federn lässt, will er angreifen: „Wenn sie schwächeln, müssen die anderen Mannschaften da sein. Dazu gehören wir auch.“ Man darf gespannt sein, was der Trainer aus dem Potenzial seiner Toptalente, zu denen der von Chelsea ausgeliehene 18-jährige Ethan Ampadu gehört, herausholen kann. In Hoffenheim hat Nagelsmann bewiesen, dass er junge Spieler besser machen kann. Die Generalprobe ging jedoch daneben. Im Doppeltest gegen Aston Villa aus England gab es zwei Niederlagen (1:3/0:1). Nervig für RB: das Tauziehen um Nationalstürmer Timo Werner, der immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurde. Mit ihm und den Offensivstars Yussuf Poulsen und Emil Forsberg hätte RB einen in den vergangenen Spielzeiten etablierten Angriff. Dazu gelang es dem Klub, seine starken Abwehrspieler um Ibrahima Konaté und Lukas Klostermann zu halten, die zuletzt maßgeblich mithalfen, dass die Sachsen mit nur 29 Gegentreffern die beste Verteidigung der Liga stellten. Jetzt muss Nagelsmann den Leipzigern nur noch seine Vorstellung vom Fußball erfolgreich vermitteln. Dann könnte es dieses Mal wirklich etwas „Blechernes“ werden.
Fotos: Picture Point LE, Eibner/alle imago images
In Julian Nagelsmann hat RB LEIPZIG eines der größten Trainertalente überhaupt engagiert. Boss Oliver Mintzlaff spricht deswegen schon von einer NEUEN ZEITRECHNUNG.
MATTHÄUSCHECK Ich traue dem Klub sogar den Titel zu, wenn Nagelsmann Rangnicks Werk noch veredeln kann.
Neuzugang Ethan Ampadu
#13
Bundesliga-Magazin
Bayer Leverkusen
W
DER TRAINER Peter Bosz (55) trat seinen Posten einen Tag vor Heiligabend, am 23. Dezember 2018, an. Der Niederländer setzte wie schon auf seinen vorherigen Stationen in Dortmund und Amsterdam auf Offensivfußball. Damit holte Bosz im Schnitt 1,8 Punkte und führte Leverkusen zurück in die Champions League.
Nicht nur in Leverkusen, sondern auch in der Nationalmannschaft fast schon eine feste Größe: Kai Havertz. Mindestens eine Saison soll das Toptalent noch bei Bayer spielen.
Fotos: Jörg Schüler, DeFodi, Sven Schüler/alle imago images
enn es nach den Verantwortlichen von Leverkusen gegangen wäre, hätte die vergangene Saison länger gehen können. Fünf der letzten sechs Ligaspiele gewann die Mannschaft. Der Lohn: die Qualifikation für die Champions League. Vater des Erfolges ist Trainer Peter Bosz, der das Team in der Winterpause auf Rang neun übernahm und in die Erfolgsspur führte. Auch in der neuen Saison ist mit dem Team – trotz sieben siegloser Spiele in Folge während der Saisonvorbereitung – zu rechnen, denn mit Kai Havertz verfügt der Klub über ein Juwel, welches sich der FC Bayern und andere Topklubs gern geangelt hätten. Doch Geschäftsführer Rudi Völler blockte beim Poker um den Offensivmann alle Angebote ab. „Ihm sind keine Grenzen gesetzt. Doch bei allem Talent und allen sportlichen Fähigkeiten kommt bei ihm hinzu, dass er ein total geerdeter Mensch geblieben ist“, lobte er den DFB-Star. Bayer kann also weiter auf die Qualitäten des 20-Jährigen setzen, der in der vergangenen Saison 17 Tore erzielte. Auch einen Abgang musste Bayer verkraften: Borussia Dortmund wusste um die Ausstiegsklausel im Vertrag von Offensivmann Julian Brandt und sicherte sich für 25 Millionen Euro die Dienste des 23-jährigen Nationalspielers. Anstelle des Blondschopfes sollen Nadiem Amiri (Hoffenheim) und Moussa Diaby (Paris SG) wirbeln. Der Franzose entschied sich auch wegen Trainer Bosz für die Leverkusener. „Das offensive Spielsystem ist ein Grund, weshalb ich Leverkusen gewählt habe“, so der Neuzugang. Zusammen mit dem Jamaikaner Leon Bailey,
Die Suche nach der Balance Bayer Leverkusen kann mit Stars wie Havertz und Volland einen IRREN ANGRIFFSWIRBEL entfachen – jedoch bisher zu oft auf Kosten der Defensive.
DER KADER TOR
1 Hradecky Lukas
29 Jahre
Österreich
35 Jahre
36 Lomb Niklas
Deutschland
26 Jahre
ABWEHR
3 Retsos Panagiotis
Griechenland
21 Jahre
4 Tah Jonathan
Deutschland, Elfenbeinküste 23 Jahre
5 Bender Sven
Deutschland
30 Jahre
6 Dragovic Aleksandar
Österreich, Serbien
28 Jahre
16 Jedvaj Tin
Kroatien
23 Jahre
18 Wendell
Brasilien
26 Jahre
22 Sinkgraven Daley
Niederlande
24 Jahre
23 Weiser Mitchell
Deutschland
25 Jahre
MITTELFELD
8 Bender Lars
Deutschland
30 Jahre
10 Demirbay Kerem
der sein Potenzial in der letzten Saison nicht ausschöpfen konnte, soll er die offensiven Außenpositionen beackern. Der Stareinkauf ist Kerem Demirbay. Der Techniker kam für die klubinterne Rekordablöse in Höhe von 32 Millionen Euro aus Hoffenheim. Er soll als Lenker im Zentrum vorangehen. Die Bayer-Offensive um Havertz, Kevin Volland und Co. gehört sowieso zu den besten in der Bundesliga und ist bei Kontern nur schwer zu verteidigen. Unter dem Offensivpressing litt jedoch die Abwehrarbeit. 52 Gegentore kassierte Bayer letzte Saison, auch weil die Außenverteidiger Wendell und Mitchell Weiser oft den Weg nach vorne suchten. Mit Daley Sinkgraven kam nun eine Verstärkung von Ajax Amsterdam. Er soll den Konkurrenzdruck in der Defensive erhöhen.
Finnland, Slowakei
28 Özcan Ramazan
Deutschland, Türkei
26 Jahre
11 Amiri Nadiem
Deutschland, Afghanistan
22 Jahre
15 Baumgartlinger Julian
Österreich
31 Jahre
20 Aránguiz Charles
Chile
30 Jahre
29 Havertz Kai
Deutschland
20 Jahre
30 Stanilewicz Adrian
Polen, Deutschland
19 Jahre
ANGRIFF
7 Paulinho
Brasilien
19 Jahre
9 Bailey Leon
Hoffnungsträger aus Hoffenheim: Leverkusens Neuzugang Kerem Demirbay.
MATTHÄUS-CHECK Bosz hat die Balance zwischen Defensive und Offensive hinbekommen, der Kader wurde in der Breite verbessert. Bayer wird weiter für Spektakel stehen und um die Champions League mitspielen.
Jamaika
22 Jahre
13 Alario Lucas
Argentinien, Italien
26 Jahre
17 Pohjanpalo Joel
Finnland
24 Jahre
19 Diaby Moussa
Frankreich, Mali
20 Jahre
31 Volland Kevin
Deutschland
27 Jahre
38 Bellarabi Karim
Deutschland, Marokko
Neuzugänge
29 Jahre
#14
Borussia Mönchengladbach
Fotos: DeFodi (2), Sven Simon/alle imago images
Bundesliga-Magazin
Neuzugang Breel Embolo (l., kam von Schalke 04) und Torjäger Alassane Plea sollen in der kommenden Saison in der Gladbacher Offensive für Tore sorgen.
DER KADER TOR
1 Sommer Yann
Schweiz
21 Sippel Tobias
Deutschland
31 Grün Max
Deutschland
30 Jahre 31 Jahre 32 Jahre
ABWEHR
3 Lang Michael
Schweiz
4 Doucouré Mamadou
Frankreich, Senegal
15 Beyer Jordan
Deutschland
17 Wendt Oscar
Schweden
18 Lainer Stefan
Österreich
24 Jantschke Tony
Deutschland
28 Ginter Matthias
Deutschland
30 Elvedi Nico
Schweiz
40 Poulsen Andreas
Dänemark
28 Jahre 21 Jahre 19 Jahre 33 Jahre 26 Jahre 29 Jahre 25 Jahre 22 Jahre 19 Jahre
MITTELFELD
5 Strobl Tobias
Deutschland
6 Kramer Christoph
Deutschland
8 Zakaria Denis
Schweiz, DR Kongo
22 Bénes Lászlo
Slowakei
23 Hofmann Jonas
Deutschland
27 Cuisance Michaël
Frankreich
32 Neuhaus Florian
Deutschland
29 Jahre 28 Jahre 22 Jahre 21 Jahre 27 Jahre 20 Jahre 22 Jahre
ANGRIFF
7 Herrmann Patrick
Deutschland
10 Thuram Marcus
Frankreich, Guadeloupe
11 Raffael
Brasilien
13 Stindl Lars
Deutschland
14 Plea Alassane
Frankreich, Mali
16 Traoré Ibrahima
Guinea, Frankreich
19 Johnson Fabian
USA, Deutschland
36 Embolo Breel
Schweiz, Kamerun
37 Bennetts Keanan
England, Deutschland Neuzugänge
28 Jahre 22 Jahre 34 Jahre 30 Jahre 26 Jahre 31 Jahre 31 Jahre 22 Jahre 20 Jahre
Im Namen des Rose In Gladbach ist der TRAINER DER STAR. Marco Rose soll die erfolgreiche Ära von Dieter Hecking weiterführen und wieder für mehr SPEKTAKEL sorgen.
D
ie Anekdote um die Verpflichtung des neuen Gladbacher Übungsleiters zählt zu den kuriosesten in diesem Sommer. Schon lange war Sportdirektor Max Eberl mit Marco Rose in Kontakt – und als es ernst wurde, wusste der clevere Eberl diesen Vorteil zu nutzen, um sich den „gehyptesten Trainer auf dem Markt“ (Zitat Jürgen Klopp) zu angeln. Bei dem ein oder anderen Kaltgetränk überzeugte er seinen Wunschkandidaten von einem Engagement bei der Borussia: „Wahrscheinlich war es Düsseldorfer Alt“, erinnert sich Eberl. „Irgendwann konnte Marco nicht mehr reden und hat unterschrieben.“ Wie viel Dichtung und wie viel Wahrheit in dieser Geschichte stecken, interessiert nun keinen mehr. Fakt ist, dass Gladbach tatsächlich einige namhafte Konkurrenten ausstach im Buhlen um den Ex-Trainer von RB Salzburg. Allein die Möglichkeit, diesen Mann zu bekommen, hatte dafür gesorgt, dass sich Borussia nach zweieinhalb Jahren von Dieter Hecking trennte, obwohl dieser die letzte Saison auf Platz fünf beendete. Rose soll das erfolgreiche System der letzten Spielzeit
weiterentwickeln, die Spielweise flexibler gestalten, mehr für Spektakel sorgen. „In erster Linie geht es darum, dass wir hier erfolgreich sind. Wenn das dann auch noch spektakulär sein sollte, umso besser“, sagt der neue Coach. „Die Voraussetzung ist, dass den Jungs dieser Fußball Freude macht und dass sie dahinterstehen.“ In der Vorbereitung, in der Borussia dem FC Chelsea ein 2:2 abtrotzte, impfte Rose dem Team seine Philosophie ein. Immer in Bewegung, mit hohem Gegenpressing und schnellem
DER TRAINER Marco Rose (42) unterschrieb im Sommer einen Vertrag bis 2022 in Gladbach. Zuvor arbeitete der frühere Profi (unter anderem Mainz, Hannover) bei RB Salzburg, das er zu zwei österreichischen Meisterschaften und einem Pokalsieg sowie ins Halbfinale der Europa League führte.
Umschaltspiel – so war er schon in Salzburg erfolgreich, meist in einem System mit zwei Stürmern. In Gladbach will er dies wieder schaffen. Ein Stürmer dürfte gesetzt sein: Alassane Plea, der in seiner ersten Saison 15 Pflichtspieltreffer erzielte und perfekt zu Roses Stil passt. Mit Breel Embolo, der aus Schalke kam, hat Borussia dazu einen Hoffnungsträger verpflichtet, der auch eine Wundertüte ist. Denn der Schweizer Nationalspieler kommt aus zwei schweren Verletzungen – einem Wadenbeinund einem Fußbruch. Auch, wann und wie Kapitän Lars Stindl nach seinem Schienbeinbruch zurückkehrt, wird Roses Planungen maßgeblich beeinflussen. Raffael hatte in der letzten Saison ebenfalls regelmäßig mit Blessuren zu kämpfen und dürfte eher als Edeljoker vorgesehen sein. So könnte es auch etwas länger als erhofft dauern, bis sich mit dem neuen Startrainer auch die Ergebnisse einstellen. Eberl: „Es wird ein wenig Zeit benötigen, aber dann sind wir guter Hoffnung, dass es erfolgreich wird.“
MATTHÄUS-CHECK Rose hat in Salzburg tolle Arbeit geleistet, aber Österreich ist nicht Deutschland. Es muss sich zeigen, ob die Konstellation passt.
#15
VfL Wolfsburg
Bundesliga-Magazin
Vertrauen in das System Glasner
Fotos: Sven Simon (2), Sebastian Priebe, regios24/alle imago images
Joao Victor
Für Königstransfer Xaver Schlager war der NEUE COACH sogar ein Grund, zum VfL Wolfsburg zu kommen. Klappt der Wechsel von Ballbesitz- zu UMSCHALTFUSSBALL?
DER KADER TOR
1 Casteels Koen
Belgien
27 Jahre
Österreich
31 Jahre
Deutschland
23 Jahre
12 Pervan Pavao 30 Klinger Niklas ABWEHR
2 William
Brasilien
24 Jahre
Niederlande, Surinam
27 Jahre
Brasilien
24 Jahre
Frankreich, Guadeloupe
26 Jahre
Deutschland, Nigeria
21 Jahre
Schweiz, DR Kongo
24 Jahre
USA, Deutschland
26 Jahre
Deutschland
27 Jahre
DR Kongo, Frankreich
26 Jahre
5 Bruma Jeffrey 6 Otávio Paulo
Xaver Schlager
Paulo Otávio
E
r hätte auch zu RB Leipzig wechseln können oder nach Gladbach. Doch Xaver Schlager, der österreichische Nationalspieler, schloss sich dem VfL Wolfsburg an. Dem Klub, der sich nach zwei chaotischen (Relegations-)Jahren in der vergangenen Saison überraschend für die Europa League qualifiziert hatte. Und der trotzdem mit einem neuen Trainer in die Spielzeit geht. Die Rede ist vom Österreicher Oliver Glasner. Dieser war ein Grund, warum sich Schlager entschieden hat, RB Salzburg in Richtung Wolfsburg zu verlassen: „Wenn du als Österreicher nach Deutschland gehst, ist es natürlich einfacher, wenn du ein vertrautes Gesicht vor dir hast.“ Und es ist einfacher, wenn man wie Schlager weiß, welchen Fußball dieser Glasner spielen lässt. In Salzburg brillierte er in einem ähnlichen System, mit dem der Trainer den Linzer ASK zur Vizemeisterschaft geführt hatte. Deshalb und aufgrund einer Ablöse von
12 Millionen Euro gilt Schlager als Königstransfer von Manager Jörg Schmadtke. Der 55-Jährige und Sportdirektor Marcel Schäfer zeigten sich angetan von der Idee des Umschaltfußballs, den Glasner, der ebenfalls andere Angebote (Schalke, Stuttgart) ausschlug, umsetzen will. „Wir wollen für einen sehr aktiven Spielstil stehen – wenn wir den Ball haben, wollen wir ihn schnell zum Tor bringen. Wenn ihn der Gegner hat, wollen wir ihn möglichst schnell in unsere Reihen bringen“, so der 44-jährige Coach.
DER TRAINER Oliver Glasner (44) kam im Sommer aus Linz und unterschrieb einen Dreijahresvertrag. Der Österreicher war zuvor Sportkoordinator und Co-Trainer bei RB Salzburg. 2017 stieg er mit dem LASK in die österreichische Bundesliga auf und belegte in der letzten Saison Platz zwei.
Schnelligkeit, Tempo und Explosivität sollen das VfLSpiel prägen. Danach wurden auch die weiteren Neuzugänge wie Rechtsverteidiger Kevin Mbabu ausgewählt, der mit Jérôme Roussillon eine der schnellsten Flügelzangen der Liga bilden wird. Zudem kamen mit Joao Victor und Paulo Otávio Spieler, die unter Glasner in Linz gespielt haben. Für den Angriff lieh sich der VfL U21-Nationalspieler Lukas Nmecha von Manchester City aus. Der gebürtige Hamburger will sich in Wolfsburg „auf dem höchsten Niveau bestmöglich weiterentwickeln“. Glasners Vorgänger Bruno Labbadia (verlängerte aufgrund von Dissonanzen mit Schmadtke nicht) war mit Ballbesitzfußball erfolgreich. Davon ist nun nicht mehr viel übrig. Und die Frühform stimmte: Zum Abschluss der Vorbereitung siegten die Wolfsburger mit 8:1 gegen den französischen Erstligisten OGC Nizza.
MATTHÄUS-CHECK Schmadtke ist unter Druck, weil er sich mit Labbadia nicht einigen konnte. Glasner hat die Liga in Österreich gerockt, aber kaum Erfahrung. Es wird schwer, den Erfolg der letzten Saison zu wiederholen.
15 Roussillon Jérôme 17 Uduokhai Felix 19 Mbabu Kevin
25 Brooks John Anthony 31 Knoche Robin
32 Tisserand Marcel MITTELFELD
4 Camacho Ignacio
Spanien
29 Jahre
Türkei, Deutschland
27 Jahre
Deutschland
25 Jahre
Frankreich, Guinea
28 Jahre
Österreich
21 Jahre
Deutschland
25 Jahre
Deutschland
21 Jahre
10 Malli Yunus 13 Gerhardt Yannick
23 Guilavogui Josuha 24 Schlager Xaver
27 Arnold Maximilian 37 Rexhbecaj Elvis ANGRIFF
7 Brekalo Josip
Kroatien
21 Jahre
Schweiz
27 Jahre
Niederlande
27 Jahre
Deutschland
26 Jahre
Schweiz, Nordmazedonien
28 Jahre
Deutschland, England
20 Jahre
Deutschland, Ghana
19 Jahre
Deutschland
28 Jahre
Belgien, Marokko
21 Jahre
8 Steffen Renato 9 Weghorst Wout 11 Klaus Felix
14 Mehmedi Admir 22 Nmecha Lukas 29 Yeboah John
33 Ginczek Daniel 38 Azzaoui Ismail 40 Victor Joao Brasilien Neuzugänge
25 Jahre
Bundesliga-Magazin
Die
#16
Bundeslig
Meister BAYERN MÜNCHEN eröffnet die Spielzeit ge 1./18. Spieltag
(Rückspiele 17.1.–20.1.2020)
FC Bayern München – Hertha BSC Borussia Dortmund – FC Augsburg Bayer Leverkusen – SC Paderborn VfL Wolfsburg – 1. FC Köln Werder Bremen – Fortuna Düsseldorf SC Freiburg – 1. FSV Mainz 05 B. Mönchengladbach – FC Schalke 04 Eintracht Frankfurt – TSG Hoffenheim 1. FC Union Berlin – RB Leipzig
2./19. Spieltag
16.8.2019, 20.30 17.8.2019, 15.30 17.8.2019, 15.30 17.8.2019, 15.30 17.8.2019, 15.30 17.8.2019, 15.30 17.8.2019, 18.30 18.8.2019, 15.30 18.8.2019, 18.00
(Rückspiele 24.1.–27.1.2020)
1. FC Köln – Borussia Dortmund TSG Hoffenheim – Werder Bremen Fortuna Düsseldorf – Bayer Leverkusen 1. FSV Mainz 05 – B. Mönchengladbach FC Augsburg – 1. FC Union Berlin SC Paderborn – SC Freiburg FC Schalke 04 – FC Bayern München RB Leipzig – Eintracht Frankfurt Hertha BSC – VfL Wolfsburg
3./20. Spieltag
(Rückspiele 31.1.–3.2.2020)
B. Mönchengladbach – RB Leipzig FC Bayern München – 1. FSV Mainz 05 Bayer Leverkusen – TSG Hoffenheim VfL Wolfsburg – SC Paderborn SC Freiburg – 1. FC Köln FC Schalke 04 – Hertha BSC 1. FC Union Berlin – Borussia Dortmund Werder Bremen – FC Augsburg Eintracht Frankfurt – Fortuna Düsseldorf
4./21. Spieltag
30.8.2019, 20.30 31.8.2019, 15.30 31.8.2019, 15.30 31.8.2019, 15.30 31.8.2019, 15.30 31.8.2019, 15.30 31.8.2019, 18.30 1.9.2019, 15.30 1.9.2019, 18.00
(Rückspiele 7.2.–10.2.2020)
Fortuna Düsseldorf – VfL Wolfsburg Borussia Dortmund – Bayer Leverkusen 1. FSV Mainz 05 – Hertha BSC FC Augsburg – Eintracht Frankfurt 1. FC Köln – B. Mönchengladbach 1. FC Union Berlin – Werder Bremen RB Leipzig – FC Bayern München TSG Hoffenheim – SC Freiburg SC Paderborn – FC Schalke 04
5./22. Spieltag
23.8.2019, 20.30 24.8.2019, 15.30 24.8.2019, 15.30 24.8.2019, 15.30 24.8.2019, 15.30 24.8.2019, 15.30 24.8.2019, 18.30 25.8.2019, 15.30 25.8.2019, 18.00
13.9.2019, 20.30 14.9.2019, 15.30 14.9.2019, 15.30 14.9.2019, 15.30 14.9.2019, 15.30 14.9.2019, 15.30 14.9.2019, 18.30 15.9.2019, 15.30 15.9.2019, 18.00
(Rückspiele 14.2.–17.2.2020)
FC Schalke 04 – 1. FSV Mainz 05 20.9.2019, 20.30 FC Bayern München – 1. FC Köln 21.9.2019, 15.30 Bayer Leverkusen – 1. FC Union Berlin 21.9.2019, 15.30 Hertha BSC– SC Paderborn 21.9.2019, 15.30 SC Freiburg – FC Augsburg 21.9.2019, 15.30 Werder Bremen – RB Leipzig 21.9.2019, 18.30 B. Mönchengladbach – Fortuna Düsseldorf 22.9.2019, 15.30 Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 22.9.2019, 18.00 VfL Wolfsburg – TSG Hoffenheim 23.9.2019, 20.30
6./23. Spieltag
(Rückspiele 21.2.–24.2.2020)
1. FC Union Berlin – Eintracht Frankfurt RB Leipzig – FC Schalke 04 TSG Hoffenheim – B. Mönchengladbach 1. FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg FC Augsburg – Bayer Leverkusen SC Paderborn – FC Bayern München Borussia Dortmund – Werder Bremen Fortuna Düsseldorf – SC Freiburg 1. FC Köln – Hertha BSC
7./24. Spieltag
27.9.2019, 20.30 28.9.2019, 15.30 28.9.2019, 15.30 28.9.2019, 15.30 28.9.2019, 15.30 28.9.2019, 15.30 28.9.2019, 18.30 29.9.2019, 15.30 29.9.2019, 18.00
(Rückspiele 28.2.–2.3.2020)
FC Bayern München – TSG Hoffenheim Bayer Leverkusen – RB Leipzig B. Mönchengladbach – FC Augsburg VfL Wolfsburg – 1. FC Union Berlin Eintracht Frankfurt – Werder Bremen Hertha BSC – Fortuna Düsseldorf SC Freiburg – Borussia Dortmund FC Schalke 04 – 1. FC Köln SC Paderborn – 1. FSV Mainz 05
8./25. Spieltag
11./28. Spieltag
FC Bayern München – Borussi B. Mönchengladbach - Werde VfL Wolfsburg – Bayer Leverk Hertha BSC – RB Leipzig 1. FSV Mainz 05 – 1. FC Union SC Freiburg – Eintracht Frank FC Schalke 04 – Fortuna Düss 1. FC Köln – TSG Hoffenheim SC Paderborn – FC Augsburg
4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019 4.–6.10.2019
(Rückspiele 6.3.–9.3.2020)
Borussia Dortmund – B. Mönchengladbach 18.–20.10.2019 RB Leipzig – VfL Wolfsburg 18.–20.10.2019 Eintracht Frankfurt – Bayer Leverkusen 18.–20.10.2019 Werder Bremen – Hertha BSC 18.–20.10.2019 TSG Hoffenheim – FC Schalke 04 18.–20.10.2019 Fortuna Düsseldorf – 1. FSV Mainz 05 18.–20.10.2019 FC Augsburg – FC Bayern München 18.–20.10.2019 1. FC Köln – SC Paderborn 18.–20.10.2019 1. FC Union Berlin – SC Freiburg 18.–20.10.2019
9./26. Spieltag
(Rückspiele 13.3.–16.3.2020)
FC Bayern München – 1. FC Union Berlin Bayer 04 Leverkusen – Werder Bremen B. Mönchengladbach – Eintracht Frankfurt VfL Wolfsburg – FC Augsburg Hertha BSC – TSG Hoffenheim 1. FSV Mainz 05 – 1. FC Köln SC Freiburg – RB Leipzig FC Schalke 04 – Borussia Dortmund SC Paderborn – Fortuna Düsseldorf
10./27. Spieltag
25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019 25.–27.10.2019
Das Topspiel des ersten Spi der vergangenen Saison sie
(Rückspiele 20.3.–22.3.2020)
Borussia Dortmund – VfL Wolfsburg RB Leipzig – 1. FSV Mainz 05 Bayer Leverkusen – B. Mönchengladbach Eintracht Frankfurt – FC Bayern München Werder Bremen – SC Freiburg TSG Hoffenheim – SC Paderborn Fortuna Düsseldorf – 1. FC Köln FC Augsburg – FC Schalke 04 1. FC Union Berlin – Hertha BSC
1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019 1.–3.11.2019
Die weiteren Wettbew
DFB-Pokal 1. Runde: 9. bis 12. August 201 2. Runde: 29. und 30. Oktober Achtelfinale: 4. und 5. Februa Viertelfinale: 3. und 4. März 2 Halbfinale: 21. und 22. April 20 Finale: Samstag, 23. Mai 2020
Bundesliga-Magazin
ia Dortmund er Bremen kusen
Berlin kfurt seldorf
8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019 8.–10.11.2019
12./29. Spieltag
Borussia Dortmund – SC Paderborn RB Leipzig – 1. FC Köln Bayer Leverkusen – SC Freiburg Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg Werder Bremen – FC Schalke 04 TSG Hoffenheim – 1. FSV Mainz 05 Fortuna Düsseldorf – FC Bayern München FC Augsburg – Hertha BSC 1. FC Union Berlin – B. Mönchengladbach
(Rückspiele 17.4.–20.4.2020)
FC Bayern München – Bayer Leverkusen B. Mönchengladbach – SC Freiburg VfL Wolfsburg – Werder Bremen TSG Hoffenheim – Fortuna Düsseldorf Hertha BSC – Borussia Dortmund 1. FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt FC Schalke 04 – 1. FC Union Berlin 1. FC Köln – FC Augsburg SC Paderborn – RB Leipzig
22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019 22.–24.11.2019
14./31. Spieltag
Borussia Dortmund – Fortuna Düsseldorf RB Leipzig – TSG Hoffenheim Bayer Leverkusen – FC Schalke 04 B. Mönchengladbach – FC Bayern München Eintracht Frankfurt – Hertha BSC Werder Bremen – SC Paderborn SC Freiburg – VfL Wolfsburg FC Augsburg – 1. FSV Mainz 05 1. FC Union Berlin – 1. FC Köln
FC Bayern München – Werder Bremen VfL Wolfsburg – B. Mönchengladbach TSG Hoffenheim – FC Augsburg Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig Hertha BSC – SC Freiburg 1. FSV Mainz 05 – Borussia Dortmund FC Schalke 04 – Eintracht Frankfurt 1. FC Köln – Bayer Leverkusen SC Paderborn – 1. FC Union Berlin
16./33. Spieltag Borussia Dortmund – RB Leipzig Bayer Leverkusen – Hertha BSC B. Mönchengladbach – SC Paderborn VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 Eintracht Frankfurt – 1. FC Köln Werder Bremen – 1. FSV Mainz 05 SC Freiburg – FC Bayern München FC Augsburg – Fortuna Düsseldorf 1. FC Union Berlin – TSG Hoffenheim
17./34. Spieltag
werbe Champions League: Vorrunde, 1. Spieltag: 17. und 18. September 2019 Finale: Samstag, 30. Mai 2020, 21 Uhr, in Istanbul Europa League: Vorrunde, 1. Spieltag: 19. September 2019 Finale: Mittwoch, 27. Mai 2020, 21 Uhr, in Danzig
29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019 29.11.–2.12.2019
(Rückspiele 24.4.–27.4.2020)
15./32. Spieltag
ieltags findet zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Schalke 04 statt. In egte die Borussia (hier Nico Elvedi, links, im Duell mit Mark Uth) mit 2:1 und 2:0.
19 r 2019 ar 2020 2020 020 0, in Berlin
13./30. Spieltag
(Rückspiele 11.4.–13.4.2020)
Foto: Jan Huebner/imago images
(Rückspiele 3.4.–6.4.2020)
FC Bayern München – VfL Wolfsburg RB Leipzig – FC Augsburg TSG Hoffenheim – Borussia Dortmund Fortuna Düsseldorf – 1. FC Union Berlin Hertha BSC – Mönchengladbach 1. FSV Mainz 05 – Bayer Leverkusen FC Schalke 04 – SC Freiburg 1. FC Köln – Werder Bremen SC Paderborn – Eintracht Frankfurt
6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019 6.–8.12.2019
(Rückspiele 2.5.–4.5.2020)
13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019 13.–15.12.2019
(Rückspiele 9.5.2020)
17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019 17./18.12.2019
(Rückspiele 16.5.2020)
20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019 20.–22.12.2019
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Bundesliga-Magazin
#18
Eintracht Frankfurt
Der große Kampf gegen den Ausverkauf
E
s ist schon eine kuriose Situation, in der Eintracht Frankfurt steckt. In der vergangenen Saison als Europa-League-Helden gefeiert, müssen die Hessen nun
DER KADER TOR
1 Trapp Kevin
Deutschland
29 Wiedwald Felix
Deutschland
37 Zimmermann Jan
Deutschland
29 Jahre 29 Jahre 34 Jahre
– Rönnow Frederik
Dänemark
27 Jahre
ABWEHR
2 N’Dicka Evan
Frankreich, Kamerun
19 Jahre
3 Falette Simon
Guinea, Frankreich
13 Hinteregger Martin
Österreich
18 Touré Almamy
Frankreich, Mali
19 Abraham David
Argentinien, Italien
22 Chandler Timothy
USA, Deutschland
23 Russ Marco
Deutschland
24 da Costa Danny
Deutschland, Angola
25 Durm Erik
Deutschland
27 Jahre 26 Jahre 23 Jahre 33 Jahre 29 Jahre 34 Jahre 26 Jahre 27 Jahre
MITTELFELD
17 Rode Sebastian
Deutschland
28 Jahre
5 Fernandes Gelson
Schweiz, Kap Verde
6 de Guzmán Jonathan
Niederlande, Kanada
8 Sow Djibril
Schweiz, Senegal
10 Kostic Filip
Serbien
32 Jahre 31 Jahre 22 Jahre 26 Jahre
11 Gacinovic Mijat
Serbien, Bosnien-Herzegowina 24 Jahre
16 Torró Lucas
Spanien
20 Hasebe Makoto
Japan
21 Stendera Marc
Deutschland
28 Kohr Dominik
Deutschland
25 Jahre 35 Jahre 23 Jahre 25 Jahre
ANGRIFF
4 Rebic Ante
Kroatien
25 Jahre
7 Joveljic Dejan
Serbien, Bosnien-Herzegowina 20 Jahre
27 Müller Nicolai
Deutschland
39 Paciencia Gonçalo
Portugal Neuzugänge
31 Jahre 25 Jahre
dem Erfolg Tribut zollen. Und warum? Weil der ganz große Wurf, ein Sieg in der Europa League oder die ChampionsLeague-Qualifikation über die Bundesliga, im Endspurt misslungen ist. Am Ende blieb nur die Teilnahme an der Qualifikation für die Europa League. Mit den Voraussetzungen der Frankfurter noch immer eine starke Leistung, waren sie doch im Sommer 2018 als Abstiegskandidat gehandelt worden. Doch sie reichte nicht aus, um die Leistungsträger zu halten. Die umjubelte Büffelherde hat sich nach nur einem Jahr aufgelöst. Das serbische Supertalent Luka Jovic war erst im April fest von Benfica Lissabon verpflichtet worden. Aber schon Mitte Juni stand der 21-Jährige als Rekordabgang fest. Real Madrid verpflichtete Jovic für kolportierte 60 Millionen Euro. Sébastien Haller zog es wenig später zu West Ham United in die Premier League. Ablöse für den Franzosen: knapp 40 Millionen Euro. Bleibt in der Offensive nur noch Ante Rebic. Der kroatische Weltmeister wird aber ebenfalls heftig umworben. Sportvorstand Fredi Bobic durchlebte also einen turbulenten Sommer. Dabei geriet fast in Vergessenheit, dass die Frankfurter vielversprechende Transfers zu vermelden hatten. Der in der Rückrunde ausgeliehene Martin Hinteregger konnte fest vom FC Augsburg verpflichtet werden, genauso wie Sebastian Rode von Borussia Dortmund und Torwart Kevin Trapp von PSG. Für die Abwehr gelang die Verpflichtung von Weltmeister Erik Durm von Huddersfield Town. In der Offensive stieß ein JovicErsatz zu den Hessen, der auf den
Fotos: Schüler, Hartenfelser, Jan Huebner/alle imago images
Eintracht Frankfurt muss den Verlust seiner BÜFFELHERDE IM ANGRIFF verkraften. Einmal mehr war SPORTVORSTAND FREDI BOBIC gefordert, für Ersatz zu sorgen.
Einer für die Zukunft: Dejan Joveljic (20, oben) gilt als Sturmtalent. Erik Durm (Bild links) wiederum will mit 27 Jahren in Frankfurt den Neuanfang in der Bundesliga wagen.
DER TRAINER Adi Hütter (49) übernahm die Eintracht im Sommer 2018 von Niko Kovac und führte sie in seiner ersten Saison nicht nur auf Platz sieben in der Bundesliga, sondern auch sensationell ins Halbfinale der Europa League. Der Österreicher holte im Schnitt 1,68 Punkte pro Partie. Sein Vertrag in Frankfurt läuft noch bis 2021.
Spuren seines Vorgängers unterwegs ist. Dejan Joveljic ist ein weiteres serbisches Sturmtalent. Mit seinen erst 20 Jahren muss sich zeigen, wie schnell er dem Team von Trainer Adi Hütter weiterhelfen kann. Im Mittelfeld verstärken Dominik Kohr (Bayer Leverkusen) und Djibril Sow (Young Boys Bern) die Frankfurter, wobei Letzterer sich beim Trainingsauftakt verletzte und zunächst ausfällt. Über 40 Millionen Euro haben die Neuen gekostet. Ob der hohen Einnahmen aus den bisherigen Spielerverkäufen
dürfte allerdings noch genug da sein, um gegebenenfalls nachzulegen. Die Ziele für die neue Saison sind dennoch schwer abzustecken. Die Frankfurter Verantwortlichen und letztlich Trainer Hütter müssen beweisen, dass sie im Kampf gegen den Ausverkauf die Oberhand behalten können.
MATTHÄUS-CHECK Ich glaube nicht, dass man die Abgänge kompensieren kann. Die tolle letzte Saison ist für mich nicht wiederholbar.
#19
N
ach dieser Saison ist wirklich Schluss. „Das ist genug jetzt“ – mit diesen Worten kündigte Claudio Pizarro Mitte Juli sein Karriereende für Sommer 2020 an. Der 40-Jährige wird die Bundesliga-Bühne endgültig verlassen. Mit seinen Leistungen in der vergangenen Spielzeit war der Peruaner noch immer ein wichtiger Faktor für Werder Bremen – auch wenn es meist nur zu Kurzeinsätzen reichte. Sein Erfolgshunger ist dennoch ungebrochen. „In meiner letzten Saison mit Werder will ich Europa erreichen. Dann wäre ich ganz glücklich“, kündigte Pizarro das große Ziel an. In der Vorsaison ist der SVW lange Zeit auf die europäischen Plätze zugesteuert – sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal. Doch am Ende reichte es nicht, um erstmals seit 2010 wieder einen europäischen Wettbewerb zu erreichen. Im Pokal scheiterte Werder unglücklich im Halbfinale am späteren Sieger FC Bayern. Und in der Liga fehlte trotz eines starken Schlussspurts ein Punkt auf Platz sieben und damit zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation. Immerhin entwickelten die Bremer unter Trainer Florian Kohfeldt Teamgeist und eine gute Spielanlage. Ein wichtiger Faktor wird dem Spiel der Norddeutschen jedoch künftig fehlen – sportlich und charakterlich: Max Kruse. Der bisherige Werder-Kapitän ließ seinen Vertrag auslaufen. Er schloss sich im Sommer Fenerbahçe Istanbul an. Abgesehen davon war es um Werder Bremen in der Sommerpause ziemlich ruhig. Als Ersatz für Kruse holte man Niclas Füllkrug von Absteiger Hannover 96 für 6,5 Millionen Euro. Der bislang ausgeliehene Verteidiger Marco Friedl kam für 3,5 Millionen Euro fest von den Bayern an die Weser. Die Enttäuschung über die verpasste Qualifikation für die Europa League soll den Bremern in der kommenden Saison als Motivation dienen. Stark genug für einen der ersten sieben Plätze in der Bundesliga scheint das Team
Werder Bremen
Bundesliga-Magazin
Europa zum Abschied? Eine Saison noch, dann beendet Werder-Legende CLAUDIO PIZARRO
endgültig seine
GROSSE KARRIERE.
Doch bis dahin hat er mit den Bremern noch viel vor.
DER KADER TOR
1 Pavlenka Jiri
Tschechien
27 Kapino Stefanos
Griechenland
40 Plogmann Luca
Deutschland
27 Jahre 25 Jahre 19 Jahre
ABWEHR
2 Beijmo Felix
Schweden
5 Augustinsson Ludwig
Schweden
13 Veljkovic Milos
Serbien, Schweiz
15 Langkamp Sebastian
Deutschland
18 Moisander Niklas
Finnland
23 Gebre Selassie Theodor
Tschechien, Äthiopien
32 Friedl Marco
Österreich
– Bauer Robert
Deutschland, Kasachstan
21 Jahre 25 Jahre 23 Jahre 31 Jahre 33 Jahre 32 Jahre 21 Jahre 24 Jahre
MITTELFELD
6 Möhwald Kevin
Deutschland
17 Sahin Nuri
Türkei, Deutschland
28 Gruev Ilia
Bulgarien, Deutschland
30 Klaassen Davy
Niederlande
31 Philipp David
Deutschland
35 Eggestein Maximilian
Bekanntes Gesicht: Claudio Pizarro ist der älteste Spieler der Bundesliga. In seiner letzten Saison will Fotos: Defodi, Nordphoto/alle imago images er mit Werder Bremen nach Europa.
Deutschland
44 Bargfrede Philipp
Deutschland
DER TRAINER Florian Kohfeldt (36) ist nach Julian Nagelsmann der zweitjüngste Trainer der Liga. Der ehemalige Amateurcoach übernahm die Profis im November 2017 und holte in 64 Spielen 1,64 Punkte im Schnitt. 2018 erhielt er den Trainerpreis des deutschen Fußballs. In der Sommerpause verlängerte er bis 2023.
Kosovo, Albanien
wandowski (198 Treffer) um die Krone als bester ausländischer Torschütze dürfte der Peruaner (195) zwar verloren haben. Zumal der 30-jährige Lewandowski noch einige torreiche Jahre in der Liga vor sich haben dürfte. Klar ist jedoch: Werder wird in seiner letzten Saison jedes Pizarro-Tor mit Freude nehmen.
8 Osako Yuya
MATTHÄUS-CHECK
24 Eggestein Johannes
Ein toller Klub mit einem sehr guten Trainer, dem ich die Europa League wünschen würde. Ich tippe aber auf einen einstelligen Tabellenplatz.
30 Jahre 19 Jahre 26 Jahre 19 Jahre 22 Jahre 30 Jahre
ANGRIFF
7 Rashica Milot
allemal – auch ohne Führungsfigur Kruse. Das besondere Extra liefert Pizarro. Das Kopf-an-KopfRennen mit Bayerns Robert Le-
26 Jahre
Japan
9 Harnik Martin
Österreich, Deutschland
11 Füllkrug Niclas
Deutschland
14 Pizarro Claudio
Peru, Italien
19 Sargent Josh
USA
22 Bartels Fin
Deutschland Deutschland
36 Ihorst Luc
Deutschland
39 Goller Benjamin
Deutschland Neuzugänge
23 Jahre 29 Jahre 32 Jahre 26 Jahre 40 Jahre 19 Jahre 32 Jahre 21 Jahre 19 Jahre 20 Jahre
#20
TSG Hoffenheim
Klub mit vielen Fragezeichen
Fotos: masterpress, Jan Huebner (2)/alle imago images
Bundesliga-Magazin
1899 Hoffenheim hat einen enormen TRANSFERÜBERSCHUSS zu verzeichnen, muss aber aufpassen, dass die SPORTLICHEN AMBITIONEN nicht auf der Strecke bleiben.
DER KADER TOR
1 Baumann Oliver
Deutschland
12 Pentke Philipp
Deutschland
33 Stolz Alexander
Deutschland
29 Jahre 34 Jahre 35 Jahre
ABWEHR
2 Brenet Joshua
Niederlande, Curaçao
3 Kaderabek Pavel
Tschechien
4 Bicakcic Ermin
Bosnien-H., Deutschland
5 Stafylidis Konstantinos
Griechenland
15 Adams Kasim
Ghana
21 Hübner Benjamin
Deutschland
22 Vogt Kevin
Deutschland
25 Akpoguma Kevin
Deutschland, Niger
31 Ribeiro Lucas
Brasilien
38 Posch Stefan
Österreich
25 Jahre 27 Jahre 29 Jahre 25 Jahre 24 Jahre 30 Jahre 27 Jahre 24 Jahre 20 Jahre 22 Jahre
MITTELFELD
6 Nordtveit Havard
Norwegen
7 Rupp Lukas
Deutschland
8 Geiger Dennis
Deutschland
11 Grillitsch Florian
Österreich
13 Bittencourt Leonardo
Deutschland, Brasilien
16 Rudy Sebastian
Deutschland
17 Zuber Steven
Schweiz
29 Jahre 28 Jahre 21 Jahre 24 Jahre 25 Jahre 29 Jahre 28 Jahre
ANGRIFF
9 Bebou Ihlas
Togo, Deutschland
19 Belfodil Ishak
Algerien, Frankreich
23 Adamyan Sargis
Armenien
27 Kramaric Andrej
Kroatien
28 Szalai Àdám
Ungarn
29 Skov Robert
Dänemark
30 Ochs Philipp
Deutschland, Kasachstan
32 Grifo Vincenzo
Italien, Deutschland Neuzugänge
S
o richtig wissen sie bei der TSG Hoffenheim nicht, wohin es gehen wird in dieser Saison. Zu viel hat sich verändert: neuer Trainer, Abgänge von Stars und zunächst wenige spät verpflichtete Neuzugänge. Auf der anderen Seite erwirtschaftete Sportdirektor Alexander Rosen im Sommer ein Transferplus von geschätzt über 90 Millionen Euro; durch die Abgänge von Joelinton (Newcastle United, 44 Millionen Euro), Kerem Demirbay (32 Millionen Euro), Nadiem Amiri (9 Millionen Euro, beide Bayer Leverkusen) sowie Nico Schulz (Borussia Dortmund, 25,5 Millionen Euro). „Wir verkaufen Spieler ja nicht wie Waren. Wir schauen nicht auf unser Konto und veranstalten dann ein Fest. Dass wir uns langfristig über Transfererfolge finanzieren, gehört aber zu unserer Philosophie. Das ist eine Vorgabe, seit ich hier arbeite“, sagte Rosen. Der teuerste Neuzugang, der Däne Robert Skov (FC Kopenhagen), kommt mit seinen 10 Millionen Euro schon eher günstig daher – genau wie Ihlas Bebou (Hannover 96, 8,5 Millionen Euro). Echte
25 Jahre 27 Jahre 26 Jahre 28 Jahre 31 Jahre 23 Jahre 22 Jahre 26 Jahre
DER TRAINER Alfred Schreuder (46) hatte bereits eine Hoffenheimer Vergangenheit, bevor er in diesem Sommer seinen Dreijahresvertrag unterschrieb. Ab 2015 arbeitete er als Assistent von Huub Stevens, später unter Julian Nagelsmann, bevor er 2018 als Co-Trainer zu Ajax Amsterdam ging.
Kein Vergleich zu den hohen Hoffenheimer Einnahmen: Ihlas Bebou (großes Bild) wurde für „nur“ 8,5 Millionen Euro von Absteiger Hannover 96 in den Kraichgau geholt. Defensivspieler Konstantinos Stafylidis dagegen kam zum Nulltarif vom FC Augsburg. Schnäppchen gelangen Rosen mit Konstantinos Stafylidis (FC Augsburg, ablösefrei) und Sargis Adamyan (Jahn Regensburg, 1,5 Millionen Euro). Zudem wurde Sebastian Rudy per Leihe vom FC Schalke zurückgeholt und spielte im letzten Test (1:2 gegen den FC Sevilla) gleich von Beginn an. Aber reicht das für die Europaansprüche der Kraichgauer? Zumal mit dem Niederländer Alfred Schreuder ein neuer Trainer übernommen hat, nachdem Julian Nagelsmann zu RB Leipzig abgewandert ist. Sorgen hegt Rosen deshalb keine. „Uns haben bereits in den letzten Jahren viele große Spieler verlassen, und wir haben uns trotzdem entwickelt“, sagt er. „Das Ziel für uns muss es sein, in der sogenannten Nahrungskette weitere Schritte nach oben zu machen.“ Schreuder betont: „Wir
wollen einen Fußball spielen, den das Publikum liebt, mit dem sich alle Leute identifizieren können.“ Das immerhin sollte den Anhängern leichtfallen. Denn eine spielerische Revolution ist unter dem Niederländer, der bisher nur eine Saison bei Twente Enschede als Cheftrainer gearbeitet hat und sonst in der zweiten Reihe agierte, nicht zu erwarten. „Offensiv, alles im höchsten Tempo“, beschreibt Profi Lukas Rupp die Spielweise, die aber auch nicht die Defensive vernachlässigen soll. Dennoch: Vor der TSG könnte ein Findungsjahr liegen.
MATTHÄUS-CHECK Es wird spannend, wie sich der Klub entwickelt ohne den Trainer, der die TSG vor dem Abstieg gerettet und in die Champions League geführt hat. Eine Wundertüte.
#21
Fortuna Düsseldorf
Bundesliga-Magazin
Wieder ein Abstiegskandidat Fortuna Düsseldorf geht in die ZWEITE ERSTLIGASAISON in Folge. Doch weil die vergangene Spielzeit Begehrlichkeiten geweckt hat, geht es für die Rheinländer erneut einzig und allein um den KLASSENERHALT.
M
itte Oktober 2018. Die Experten fühlten sich bestätigt: Fortuna Düsseldorf steht nach acht Spieltagen mit fünf Punkten auf dem 18. Tabellenplatz. Klare Sache, der Abstiegsfavorit Nummer eins von vor der Saison geht runter. Denkste! Aus dem vermeintlichen Absteiger wurde die Überraschungsmannschaft schlechthin – trotz Querelen um den Trainer (war quasi schon entlassen, verlängerte dann doch). Am Ende wurde man Zehnter. Doch auch dieses Mal dürften nur wenige Experten auf den sicheren Klassenerhalt der Mannschaft von Friedhelm Funkel tippen. Das weiß auch Sportvorstand Lutz Pfannenstiel: „Die Realität ist: Wir wollen in der Liga bleiben, das ist das einzige Ziel. Wir sind einer von fünf, sechs Abstiegskandidaten. Alles oberhalb von Platz 15 wäre ein Bonus.“ Und das hat einen Grund: Der Kader ist wieder schwer einzuschätzen. Die Fortuna musste schwerwiegende Abgänge hinnehmen, weil Erfolg bekanntlich Begehrlichkeiten weckt. Funkel fehlen seine beiden Topstürmer Benito Raman (FC Schalke, 13 Millionen Euro) und Dodi Lukebakio (Leihende). Beide schossen letzte Saison zusammen 20 der 49 Tore. Pfannenstiel hat versucht die Löcher in der Offensive vor allem mit jungen Talenten zu schließen. Der 23-jährige Ghanaer Nana Ampomah kam für immerhin 4 Millionen Euro für den linken Flügel von Waasland-Beveren, Bernard Tekpetey auf Leihbasis vom FC Schalke für den rechten Flügel. Auch Erik Thommy wurde ausgeliehen (VfB Stuttgart). Dazu gesellt sich der immerhin schon
25-jährige Thomas Pledl (FC Ingolstadt, ablösefrei) für die zentrale Offensive. Ein echter Coup gelang mit der Weiterverpflichtung des polnischen Stürmers Dawid Kownacki. Er wird weiter von Sampdoria Genua ausgeliehen, die Fortuna besitzt gar eine Kaufoption. Bewahrt haben sich die Düsseldorfer zumindest ihre größte Stärke: das schnelle Umschaltspiel. Allerdings fiel auf, dass es in der Defensive gewaltig wackelt. Für Funkel macht es die Tatsache, dass einige Spieler erst spät dazustießen, nicht leichter. Probleme in der Abstimmung könnten die Fortuna deshalb vor allem zu Saisonbeginn in Schwierigkeiten bringen, auch wenn die beiden abschließenden Tests gegen die Spanier aus Eibar (3:2/1:2) gar nicht so schlecht ausfielen. Zumindest im Tor kann Funkel aus dem Vollen schöpfen. Gleich sechs Keeper stehen dem Trainer zur Verfügung. Zack Steffen kam von Manchester City und wird erst mal für Stammkeeper Michael Rensing, der sich eine Schulterverletzung zuzog, spielen. „Michael weiß, dass er kämpfen muss“, sagte Funkel. Das gilt für die gesamte Mannschaft.
DER KADER TOR
1 Rensing Michael
Deutschland
24 Steffen Zack
USA
30 Wolf Raphael
Deutschland
33 Kastenmeier Florian
Deutschland
35 Jahre 24 Jahre 31 Jahre 22 Jahre
ABWEHR
3 Hoffmann Andre
Deutschland
5 Ayhan Kaan
Türkei, Deutschland
23 Gießelmann Niko
Deutschland
25 Zimmermann Matthias
Deutschland
26 Contento Diego
Deutschland, Italien
29 Suttner Markus
Österreich
32 Bormuth Robin
Deutschland
39 Zimmer Jean
Deutschland
26 Jahre 24 Jahre 27 Jahre 27 Jahre 29 Jahre 32 Jahre 23 Jahre 25 Jahre
MITTELFELD
6 Morales Alfredo
USA, Deutschland
7 Fink Oliver
MATTHÄUS-CHECK
Deutschland
8 Barkok Aymen
Die Fortuna ist wieder aufgewacht, aber allein aufgrund der Abgänge wird es schwierig, die letzte Saison zu bestätigen. Es muss alles klappen, damit man mit dem Abstieg nichts zu tun hat.
Deutschland, Marokko
13 Bodzek Adam
Polen, Deutschland
14 Ofori Kelvin
Ghana
15 Thommy Erik
Deutschland
18 Pledl Thomas
Deutschland
22 Stöger Kevin
Österreich
31 Sobottka Marcel
Deutschland
34 Baker Lewis
England, Jamaika
29 Jahre 37 Jahre 21 Jahre 33 Jahre 18 Jahre 24 Jahre 25 Jahre 25 Jahre 25 Jahre 24 Jahre
ANGRIFF
9 Kownacki Dawid
DER TRAINER Friedhelm Funkel (65) übernahm im März 2016 das Amt bei Fortuna und führte den Klub zurück in die Bundesliga. Nach dem Aufstieg gelang seiner Mannschaft vorzeitig der Klassenerhalt, am Ende landete Düsseldorf auf Platz zehn. Funkel ist der älteste Trainer der Liga, besitzt einen Vertrag bis 2020.
Polen
11 Karaman Kenan
Türkei, Deutschland
19 Lovren Davor
Kroatien
27 Ampomah Nana
Ghana
28 Hennings Rouwen
Sorgen sie dafür, dass Düsseldorf wieder überrascht? Fortunas Neuzugänge Bernard Tekpetey (Bild oben) und Erik Thommy. Fotos: Norbert Schmidt (2), Eibner/alle imago images
Deutschland
37 Tekpetey Bernard
Ghana Neuzugänge
22 Jahre 25 Jahre 20 Jahre 23 Jahre 31 Jahre 21 Jahre
Bundesliga-Magazin
#22
Hertha BSC
Fotos: Metodi Popow, Bernd König/alle imago images
Der gesunde Mittelweg? Durch einen GELDSEGEN hat Hertha BSC ganz neue Möglichkeiten, wie auch ein neuer Rekordtransfer belegt. STALLGERUCH bringt dafür der neue Trainer mit.
DER KADER TOR
1 Kraft Thomas
Deutschland
12 Smarsch Dennis
Deutschland
22 Jarstein Rune
Norwegen
31 Jahre 20 Jahre 34 Jahre
ABWEHR
2 Pekarik Peter
Slowakei
4 Rekik Karim
Niederlande, Tunesien
5 Stark Niklas
Deutschland
13 Klünter Lukas
Deutschland
17 Mittelstädt Maximilian
Deutschland
20 Boyata Dedryck
Belgien, DR Kongo
21 Plattenhardt Marvin
Deutschland
25 Torunarigha Jordan
Deutschland, Nigeria
32 Jahre 24 Jahre 24 Jahre 23 Jahre 22 Jahre 28 Jahre 27 Jahre 22 Jahre
MITTELFELD
3 Skjelbred Per Ciljan
Norwegen
6 Darida Vladimir
Tschechien
7 Löwen Eduard
Deutschland, Russland
10 Duda Ondrej
Slowakei
15 Grujic Marko
Serbien
23 Maier Arne
Deutschland
32 Jahre 29 Jahre 22 Jahre 24 Jahre 23 Jahre 20 Jahre
ANGRIFF
8 Kalou Salomon
Elfenbeinküste
9 Esswein Alexander
Deutschland
11 Leckie Mathew
Australien
14 Köpke Pascal
Deutschland
16 Dilrosun Javairô
Niederlande, Surinam
19 Ibisevic Vedad
Bosnien-Herzegowina, USA
27 Selke Davie
Deutschland
28 Lukebakio Dodi
Belgien, DR Kongo
32 Jastrzembski Dennis
Deutschland, Polen
33 Redan Daishawn
Niederlande, Surinam
34 Covic Maurice
Deutschland, Kroatien Neuzugänge
34 Jahre 29 Jahre 28 Jahre 23 Jahre 21 Jahre 35 Jahre 24 Jahre 21 Jahre 19 Jahre 18 Jahre 21 Jahre
D
as „irgendwann“, von dem Manager Michael Preetz hinsichtlich eines spektakulären Transfers bei Hertha BSC gesprochen hatte, bedeutete letztendlich also nur rund einen Monat später. Ende Juni machte der Hauptstadtklub den Geldsegen durch Investor Lars Windhorst öffentlich, und Anfang August wurde bereits ein neuer Rekordtransfer verkündet. Ergo: Die Berliner gehen mit großen Ambitionen in die neue Saison. Die hängen auch mit dem ehrgeizigen Ante Covic zusammen, der Pal Dardai nach viereinhalb Jahren als Trainer beerbte. Er kommt aus der eigenen U23 – und markiert somit einen gesunden Mittelweg, den die Hertha in der neuen Saison einschlagen könnte. Neben der Erschließung neuer Millionen bringt der gebürtige Berliner mit den kroatischen Wurzeln nämlich einen intensiven Stallgeruch mit. Das ist insofern hilfreich, weil die Vereinsphilosophie trotz der Finanzspritze nicht verändert werden soll. Hertha BSC will weiterhin junge Spieler weiterentwickeln. „Und Ante Covic versteht diese DNA mehr als jeder andere Kandidat“, sagte Preetz nach der Bekanntgabe der Personalie. Mit dem Transfer von Dodi Lukebakio sicherte man sich zudem die Dienste eines umworbenen Spielers, der, vom FC Watford an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen, zuletzt zehn Ligatore erzielte. Nun überwies die Hertha rund 20 Millionen Euro nach Watford. Dass Preetz damit den bisherigen Rekordeinkauf Davie Selke (kam 2017 für 8 Millionen Euro von RB Leipzig) deutlich übertraf, könnte zwar einerseits mit der höchsten Einnahme der Vereinsgeschichte durch Valentino Lazaro (ging
Er kam für die höchste Ablösesumme der Vereinsgeschichte in die Bundeshauptstadt: Hertha BSC ließ sich Stürmer Dodi Lukebakio, der vergangene Saison zehnmal in der Bundesliga für Fortuna Düsseldorf traf, satte 20 Millionen Euro kosten. für 22 Millionen Euro zu Inter Mailand) zusammenhängen, andererseits eröffnet besagter Investorendeal eben auch ganz neue Möglichkeiten. Der Unternehmer Windhorst hatte mit seiner Gesellschaft
DER TRAINER Ante Covic (43) trainierte seit 2010 den Nachwuchs der Hertha, zuletzt sechs Jahre die Amateure. Am 1. Juli übernahm er die Profis von Pal Dardai, unterschrieb einen Vertrag bis 2020. Als Aktiver machte der Kroate 80 Spiele für die erste Mannschaft der Berliner.
Tennor Vereinsanteile in Höhe von 37,5 Prozent für 125 Millionen Euro erworben. Diese sollen vor allem in den Berliner Kader fließen. „Das erhöht unsere Chancen, mittelfristig in Reichweite internationaler Plätze zu kommen“, so Preetz, der mit Eduard Löwen einen weiteren recht kostspieligen Transfer tätigte. Der Mittelfeldspieler kam für 7 Millionen Euro aus Nürnberg. In der kommenden Saison könnte Windhorst seine Anteile theoretisch sogar auf bis zu 49,9 Prozent ausweiten – für weitere 100 Millionen Euro.
MATTHÄUS-CHECK Ich habe mich gewundert, dass man sich von Dardai getrennt hat. Grundsätzlich fehlt die Konstanz, die Rückrunde war immer schlechter als die Hinrunde. Covic hat jedenfalls ein schweres Erbe übernommen.
#23
Bundesliga-Magazin Fotos: VI images, Eibner, Jörg Halisch/alle imago images
FSV Mainz 05
DER KADER TOR
1 Müller Florian
Deutschland
27 Zentner Robin
I
DER TRAINER Sandro Schwarz (40) geht in seine dritte Saison als Chefcoach der Mainzer, seinen Vertrag hat er bis 2022 verlängert. In 74 Pflichtspielen holte er einen Schnitt von 1,23 Punkten und führte den Klub auf die Plätze 14 und zwölf. Seit 2013 arbeitet er für die 05er, coachte zuvor die U19 und die Amateure.
Deutschland, England
24 Jahre 21 Jahre 21 Jahre
ABWEHR
2 Pierre-Gabriel Ronaël
Frankreich
3 Martín Caricol Aarón Spanien
16 Bell Stefan
Deutschland
17 Meier Jonathan
Nach schwerwiegenden Abgängen in den Vorjahren hat Mainz 05 vor dieser Saison die meisten LEISTUNGSTRÄGER halten können. Der ANGRIFF bereitet jedoch Sorgen. sagt, man wolle „natürlich auch eine geile Runde spielen“. Die Fans sollen zufrieden sein mit der Art und Weise, wie sein Team Fußball spielt. „Sie sollen merken: Mensch, das ist eine geile Gruppe.“ In dieser Gruppe nahm Boëtius oft den offensiven Part der Raute ein, agierte hinter den beiden Stürmern und legte acht Tore in der Liga auf. Zuletzt dankbarer Abnehmer von Boëtius‘ Assists: der Franzose Jean-Philippe Mateta. Er stand in allen 34 Ligaspielen auf dem Platz, traf 14mal und verlängerte seinen Vertrag nach der Saison um ein Jahr bis 2023. Nur: Der Stürmer verletzte sich in der Vorbereitung am Meniskus, fällt mehrere Monate aus. Und so hat Mainz plötzlich ein Sturmproblem. Auch der aus Augsburg
Israel, Portugal
37 Dahmen Finn
Mit Raute und Routine n Mainz gehört Understatement dazu. Bloß nicht zu offensiv irgendwelche Ziele herbeireden. Sportvorstand Rouven Schröder bezeichnet denn auch den Klassenerhalt als erstes Etappenziel. Da überrascht es, wenn ein Spieler wie der Niederländer Jean-Paul Boëtius davon spricht, dass in der nächsten Saison „die Qualifikation für die Europa League drin“ sei. Er begründet dies mit der taktischen Entwicklung seines Teams: „Die Mittelfeldraute war letzte Saison für viele neu, auch für mich. Jetzt ist die Routine da.“ Mit Raute und Routine nach Europa? Viermal ist der Sprung in die Europa League und den Vorgänger Uefa-Cup gelungen, zum letzten Mal spielten die Mainzer in der Saison 2016/2017 international. Möglicherweise wäre die Formulierung eines solchen Ziels ja auch genau richtig, um nach einer sorglos durchlebten Saison 2018/2019 und dem Abschluss im Niemandsland auf Platz zwölf neue Impulse zu setzen. Trainer Sandro Schwarz bleibt aber lieber allgemeiner,
Deutschland
33 Hanin Omer
Gesprengtes Duo: Jean-Philippe Mateta (l.) und Jean-Paul Boëtius ergänzten sich in der vergangenen Saison perfekt und bildeten das Prunkstück der Mainzer Offensive. Auf Mateta müssen die Mainzer verletzungsbedingt jedoch eine Weile verzichten.
21 Jahre
verpflichtete Dong-won Ji meldete sich mit einem Knorpelschaden für mehrere Monate ab. Schwarz sieht die Ausfälle als „Herausforderung an uns als Gruppe“. Neuzugänge wie der Schweizer Edimilson Fernandes (Mittelfeld, für 7,5 Millionen Euro von West Ham) müssen nun halt ähnlich einschlagen wie Mateta und Boëtius in der vergangenen Spielzeit. Der Kern des Kaders blieb dieses Mal zumindest erhalten. Anders als ein Jahr zuvor, als mehrere Abgänge (unter anderem Diallo, Muto, Serdar) kompensiert werden mussten, verließ den Klub aus den Reihen der Leistungsträger nur JeanPhilippe Gbamin (Everton, 25 Millionen Euro). Coach Schwarz stellt sich auf jeden Fall auf eine neue Saison ein, die „noch einmal intensiver wird“.
Deutschland
18 Brosinski Daniel
Deutschland
19 Niakhaté Moussa
Frankreich, Mali
23 Mwene Phillipp
Österreich, Kenia
31 Gürleyen Ahmet
Deutschland, Türkei
42 Hack Alexander
Deutschland
21 Jahre 22 Jahre 27 Jahre 19 Jahre 31 Jahre 23 Jahre 25 Jahre 20 Jahre 25 Jahre
MITTELFELD
5 Boëtius Jean-Paul
Niederlande, Surinam
25 Jahre
6 Latza Danny
Deutschland
29 Jahre
8 Öztunali Levin
Deutschland, Türkei
10 Maxim Alexandru
Rumänien
14 Malong Pierre Kunde
Kamerun
20 Fernandes Edimilson
Schweiz, Portugal
34 Baku Ridle
Deutschland, DR Kongo
35 Martins Leandro Barreiro
Luxemburg, Portugal
23 Jahre 29 Jahre 24 Jahre 23 Jahre 21 Jahre 19 Jahre
ANGRIFF
7 Quaison Robin
Schweden, Ghana
25 Jahre
9 Mateta Jean-Philippe
Frankreich, DR Kongo
11 Ji Dong-won
Südkorea
MATTHÄUS-CHECK
21 Onisiwo Karim
Der Klub hat immer von guter Einkaufspolitik gelebt, aber zuletzt war ein wenig die Luft raus. Ich lasse mich gern überraschen, wo der FSV diesmal landet.
29 Burkardt Jonathan
Österreich
Deutschland
30 Akono Cyrill
Deutschland, Kamerun Neuzugänge
22 Jahre 28 Jahre 27 Jahre 19 Jahre 19 Jahre
Bundesliga-Magazin
#24
SC Freiburg
Trotz U21-EM-Hype: Luca Waldschmidt bekannte sich nach seinen sieben Toren beim Turnier in Italien zum bescheidenen SC Freiburg.
DER KADER TOR
1 Schwolow Alexander
Deutschland
26 Flekken Mark
Niederlande
40 Thiede Niclas
Deutschland
27 Jahre 26 Jahre 20 Jahre
3 Lienhart Philipp
Österreich
4 Schlotterbeck Nico
Deutschland
5 Gulde Manuel
Deutschland
7 Schmid Jonathan
Frankreich
17 Kübler Lukas
Deutschland
23 Heintz Dominique
Deutschland
24 Itter Luca
Deutschland
25 Koch Robin
Deutschland
30 Günter Christian
Deutschland
23 Jahre 19 Jahre 28 Jahre 29 Jahre 26 Jahre 26 Jahre 20 Jahre 23 Jahre 26 Jahre
MITTELFELD
6 Abrashi Amir
Albanien, Schweiz
8 Frantz Mike
Deutschland
19 Haberer Janik
Deutschland
20 Gondorf Jérôme
Deutschland
27 Höfler Nicolas
Deutschland
29 Jahre 32 Jahre 25 Jahre 31 Jahre 29 Jahre
ANGRIFF
9 Höler Lucas
Deutschland
11 Waldschmidt Luca
Deutschland
13 Terrazzino Marco
Deutschland, Italien
16 Ravet Yoric
Frankreich
18 Petersen Nils
Deutschland
21 Borrello Brandon
Australien, Italien
22 Sallai Roland
Ungarn
28 Kwon Chang-hun
Südkorea
29 Jeong Woo-yeong
Südkorea
34 Kleindienst Tim
Deutschland
38 Kath Florian
Deutschland Neuzugänge
25 Jahre 23 Jahre 28 Jahre 29 Jahre 30 Jahre 24 Jahre 22 Jahre 25 Jahre 19 Jahre 23 Jahre 24 Jahre
Fotos: Achim Keller, Picture Point LE/alle imago images
ABWEHR
Waldschmidt als Blaupause Der SC Freiburg steht für BODENSTÄNDIGKEIT und BESCHEIDENHEIT. Sportlich setzen die Breisgauer auf ihren Teamgeist – und auf ein hoffnungsvolles STURMTALENT.
S
ieben Tore in zwei Wochen können Karrieren verändern. Wie bei Luca Waldschmidt. Bei der U21-EM schoss der Stürmer den deutschen Nachwuchs im Sommer bis ins Finale. Viele junge Profis hätten dies wohl zum Anlass genommen, ihre Träume von großen Vereinen kundzutun. Nicht so Waldschmidt. Er wolle beim SC Freiburg bleiben, verkündete der 23-Jährige, der damit nach einem Jahr im Breisgau so etwas wie die Blaupause für den Verein ist. Freiburg steht für Bodenständigkeit, Bescheidenheit. Es scheint noch immer ein Ort,
DER TRAINER Christian Streich (54) ist mit weitem Abstand der dienstälteste Trainer der Liga. Am 29. Dezember 2011 übernahm er den Posten als Chefcoach, nachdem er zuvor bereits 15 Jahre als Co- und Nachwuchstrainer im Klub tätig war. Sein Vertrag läuft bis 2021, sein Punkteschnitt: 1,38 pro Partie.
an dem moralische Werte mehr zählen als forsche Worte. Angeführt von einem Trainer, der dies glaubwürdig vermittelt und im Rahmen der Möglichkeiten auch erfolgreich ist. Für Christian Streich und sein Team wird es auch in dieser Saison wohl wieder gegen den Abstieg gehen. Die Chancen, dass dieser Kampf trotz bescheidener Transferausgaben erfolgreich endet, stehen nicht schlecht – wenn es gelingt, erneut als Kollektiv aufzutreten und sich auch in kritischen Phasen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. „Wir sind eine eingefleischte Truppe, die viel zusammen unternimmt. Das ist schon ein ganz besonderes Flair“, sagt Stürmer Nils Petersen. Für ihn ist klar: „Wenn es ernst wird, müssen wir gut aus den Startlöchern kommen.“ In der Tat dürfte für den Sportclub viel vom Start abhängen. Von den ersten sechs Bundesliga-Gegnern schaffte es in der vergangenen Spielzeit einzig die TSG Hoffenheim in die obere Tabellenhälfte. Der SC Paderborn (zweiter Spieltag) und der 1. FC Köln (dritter Spieltag) sind Aufsteiger. „Wir müssen sehen, dass wir von Anfang an gut dastehen“, sagt Streich. Einem guten Start könnte jedoch die Verletzungsmisere der Vorbereitung entgegenstehen. Sechs Profis traf es seit dem Trainingsauftakt, darunter Leistungsträger wie Mittelfeldspieler Janik Haberer (Bänderriss). Neues Personal muss kaum integriert werden. In Wooyeong Jeong und Chang-hun Kwon wurden zwei südkoreanische Außenstürmer verpflichtet, die bereits Erfahrung in Europa sammelten. Jeong in der zweiten Mannschaft des FC Bayern, Kwon bei FCO Dijon in Frankreich. Dazu kommen Außenverteidiger Luca Itter aus Wolfsburg, der sich jedoch auch in der Vorbereitung verletzte, und in dem Ex-Augsburger Jonathan Schmid ein alter Bekannter, der seine Profikarriere in Freiburg begann.
MATTHÄUS-CHECK Es ist immer wieder bewundernswert, wie dieser kleine Klub sich gegen alle Unwägbarkeiten stemmt – das ist einmalig. Auch in diesem Jahr glaube ich, dass der SCF drinbleibt.
#25
FC Schalke 04
Bundesliga-Magazin
Alexander Nübel bleibt trotz zahlreicher Angebote aus dem In- und Ausland beim FC Schalke und ist einer der größten Hoffnungsträger für die kommende Saison.
Erst mal kleine Brötchen backen
Fotos: Revierfoto, Eibner/alle imago images
Schalke 04 kommt aus einer
DER KADER
KATASTROPHENSAISON.
TOR
Lange drohte dem Revierklub sogar der Abstieg. In der Vorbereitung sorgte der Klubboss für Ärger. Hoffnung auf Besserung macht nun vor allem der NEUE TRAINER.
23 Schubert Markus
Deutschland
34 Langer Michael
Österreich
35 Nübel Alexander
Deutschland
3 Mendyl Hamza
Marokko, Elfenbeinküste
4 Kabak Ozan Türkei
5 Nastasic Matija
Serbien
17 Stambouli Benjamin
Frankreich, Algerien
20 Kenny Jonjoe
V
DER TRAINER David Wagner (47) unterschrieb im Sommer einen Dreijahresvertrag, nachdem er zuletzt knapp vier Jahre bei Huddersfield Town gearbeitet und den Klub in die Premier League geführt hatte. Von 2011 bis 2015 coachte Wagner, der als Profi 1997 mit Schalke den Uefa-Cup gewann, ausgerechnet die U23 von Borussia Dortmund.
23 Jahre 22 Jahre
ABWEHR
or einem Jahr als Vizemeister in die Saison gestartet, steht Schalke 04 vor einem Neuanfang. Nach einer desaströsen Spielzeit mit Abstiegsangst, einer 0:7-Pleite in der Champions League gegen Manchester City, der Entlassung von Trainer Domenico Tedesco und dem Abgang von Manager Christian Heidel soll der neue Trainer David Wagner mit Sportvorstand Jochen Schneider und dem technischen Direktor Michael Reschke für bessere Zeiten sorgen. „Wir sind gut beraten, wenn wir erst einmal schauen, wo wir gerade herkommen“, sagte Wagner nach seinem Dienstantritt. Der neue Coach will erst mal kleine Brötchen backen – wenn es ihm das für gewöhnlich unruhige und ungeduldige Schalker Umfeld denn gestattet. In den vergangenen vier Jahren verschlissen die Gelsenkirchener vier Trainer. Mit Wagner will der Klub für Kontinuität auf dem Posten sorgen. Fraglich jedoch, wie das Schalker Team mit dem Rummel um Aufsichtsratschef Clemens Tönnies umgeht, der wegen umstrittener Aussagen vor der Saison in die Kritik geriet. Seinem Vorschlag, jährlich 20 Kraftwerke in Afrika zu bauen, fügte er in einer Rede hinzu:
21 Jahre
„Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Trotz anschließender Entschuldigung entwickelte sich eine Rassismusdebatte. Gerald Asamoah, Klublegende und Teammanager der Schalker U23, wurde deutlich: „Das können wir nicht dulden.“ Ergebnis: Tönnies lässt sein Amt drei Monate ruhen. Coach Wagner führte zuvor Huddersfield Town in die Premier League, zeigte dort, dass er etwas von Aufbauarbeit versteht. Eigentlich sah er seine Zukunft in England. „Aber Schalke ist einfach einer der wenigen Vereine in der Liga, für die es sich lohnt, aus England zurückzukommen“, sagte der 47-Jährige. In Gelsenkirchen findet er einen Kader ohne absoluten Topstar vor. Vieles muss über das Kollektiv gelingen. U21-Nationaltorhüter Alexander Nübel, den Wagner vor der Saison zum Kapitän
England
24 Oczipka Bastian
Deutschland
26 Sané Salif
Senegal, Frankreich
27 Carls Jonas
Deutschland
– Insua Pablo Spanien
21 Jahre 19 Jahre 26 Jahre 29 Jahre 22 Jahre 30 Jahre 28 Jahre 22 Jahre 25 Jahre
MITTELFELD
2 McKennie Weston
USA
6 Mascarell Omar
Spanien
8 Serdar Suat
Deutschland, Türkei
10 Bentaleb Nabil
Algerien, Frankreich
16 Boujellab Nassim
Benito Raman wechselte für 13 Millionen Euro von Fortuna Düsseldorf zu Foto: RHR-Foto/imago images S04.
Marokko, Deutschland
18 Caligiuri Daniel
Italien, Deutschland
25 Harit Amine
Marokko, Frankreich
28 Schöpf Alessandro
ernannte, gilt als wohl größter Hoffnungsträger der Schalker. Vor Nübel soll der teuerste Zugang des Sommers auf- und abräumen. Reschke lotste Ozan Kabak für 15 Millionen Euro von seinem Ex-Klub VfB Stuttgart nach Schalke. Für mehr Torgefahr soll Benito Raman sorgen: Er kam für 13 Millionen von Fortuna Düsseldorf.
MATTHÄUS-CHECK Der Anspruch muss es sein, wieder um die Europa League mitzuspielen – einfach wird es nicht, Schalke hat den Anschluss verloren.
Österreich
20 Jahre 26 Jahre 22 Jahre 24 Jahre 20 Jahre 31 Jahre 22 Jahre 25 Jahre
ANGRIFF
7 Uth Mark
Deutschland
9 Raman Benito
Belgien
11 Konoplyanka Yevhen
Ukraine
14 Matondo Rabbi
Wales, England
15 Kutucu Ahmed
Türkei, Deutschland
19 Burgstaller Guido
Österreich
21 Reese Fabian
Deutschland
22 Skrzybski Steven
Deutschland Neuzugänge
27 Jahre 24 Jahre 29 Jahre 18 Jahre 19 Jahre 30 Jahre 21 Jahre 26 Jahre
Bundesliga-Magazin
#26
FC Augsburg
Umbruch statt Bruch Nach einer CHAOTISCHEN SAISON hat Manager Stefan Reuter einiges an GELD in die Hand genommen. Ein mögliches neues Gesicht des Klubs ist aber vielleicht schon da.
DER KADER TOR
1 Luthe Andreas
Deutschland
13 Giefer Fabian
Deutschland
21 Koubek Tomas
Tschechien
32 Jahre 29 Jahre 26 Jahre
ABWEHR
3 Pedersen Mads
Dänemark
5 Suchy Marek
Tschechien
6 Gouweleeuw Jeffrey
Niederlande
15 Stanic Jozo
Kroatien, Deutschland
22 Iago
Brasilien, Italien
31 Max Philipp
Deutschland
32 Framberger Raphael
Deutschland
38 Danso Kevin
Österreich
36 Oxford Reece
England
22 Jahre 31 Jahre 28 Jahre 20 Jahre 22 Jahre 25 Jahre 23 Jahre 20 Jahre 20 Jahre
MITTELFELD
4 Götze Felix
Deutschland
8 Khedira Rani
Deutschland, Tunesien
10 Baier Daniel
Deutschland
14 Morávek Jan
Tschechien
24 Jensen Fredrik
Finnland
25 Gruezo Carlos
Ecuador
34 Teigl Georg
Österreich
21 Jahre 25 Jahre 35 Jahre 29 Jahre 21 Jahre 24 Jahre 28 Jahre
ANGRIFF
7 Niederlechner Florian
Deutschland
9 Córdova Sergio
Venezuela
11 Gregoritsch Michael
Österreich
16 Vargas Ruben
Schweiz, Dom. Republik
17 Sarenren Bazee Noah Joel
Nigeria, Deutschland
20 Schieber Julian
Deutschland
23 Richter Marco
Deutschland
27 Finnbogason Alfred
Island
28 Hahn André
Deutschland Neuzugänge
28 Jahre 22 Jahre 25 Jahre 21 Jahre 22 Jahre 30 Jahre 21 Jahre 30 Jahre 29 Jahre
O
ffiziell ist er zwar schon eine Weile da, doch so richtig als Trainer loslegen, wie Martin Schmidt sich das vorstellt, kann er erst jetzt beim FC Augsburg. Als er bereits am 29. Spieltag der vergangenen Saison seinen Dienst antrat, ging es lediglich darum, den zwischenzeitlich fast chaotisch daherkommenden Klub irgendwie vor dem Abstieg zu bewahren. Der Klassenerhalt war nach Spieltag 32 frühzeitig geschafft, es setzte etwas zu viel Entspannung ein. In den noch ausstehenden Spielen kassierte der FCA zwölf Gegentreffer – mit dem peinlichen Saisonfinale beim 1:8 in Wolfsburg. Die Spielzeit beendeten die Augsburger auf Tabellenplatz 15. Zur neuen Saison soll der Schweizer Schmidt dafür sorgen, dass der FCA, der im neunten Jahr zu den besten 18 Teams in Deutschland gehört, wieder nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat. Es gehe einmal mehr darum, so Manager Stefan Reuter, „drei Vereine zu finden, die hinter uns landen“. Geht es allerdings so zu in Augsburg wie in der Vorsaison, könnte dieses Vorhaben zu einer Herkulesaufgabe werden. Denn obwohl der Verein keinen einzigen Spieltag auf einem Abstiegsplatz stand, gab es doch genügend Unruhe. So wurde Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann als Co-Trainer verpflichtet und nur neun Wochen später schon wieder entlassen – samt Cheftrainer Manuel Baum. Zudem wurden gleich mehrere Spieler suspendiert (Caiuby, Daniel Opare, Martin Hinteregger). Letzterer hat sich nach vorangegangener Leihe endgültig zu Eintracht Frankfurt verabschiedet. Manager Reuter wiederum nahm mehr als 25 Millionen
Marco Richter ist der große Hoffnungsträger des FC Augsburg. Bei der U21-Europameisterschaft Fotos: Krieger, eu images/alle imago images erzielte er drei Treffer für Deutschland.
DER TRAINER Martin Schmidt (52) übernahm den FCA im April und sicherte sich mit dem Klub in sechs Spielen den Klassenerhalt. Der Vertrag des Schweizers, der zuvor bereits Mainz 05 und den VfL Wolfsburg in Deutschland trainierte, läuft bis 2021. In 106 Spielen holte Schmidt mit seinen Teams im Schnitt 1,25 Punkte pro Partie.
Euro in die Hand, um etwa Torhüter Tomas Koubek als zweitteuersten Transfer der Vereinsgeschichte (7,5 Millionen Euro) und den brasilianischen Juniorennationalspieler Iago
(6,5 Millionen) zu verpflichten sowie Florian Niederlechner aus Freiburg und Noah Sarenren Bazee aus Hannover loszueisen. Zum Gesicht des neuen FCA könnte womöglich Marco Richter werden, der nach der Amtsübernahme Schmidts bereits in der Vorsaison aufzublühen schien (zwei Doppelpacks). Diesen Lauf setzte er dann auch im Juni mit der deutschen U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Italien und San Marino (drei Treffer) fort. In Augsburg hoffen sie nun, dass das noch nicht alles von dem talentierten Stürmer war.
MATTHÄUS-CHECK Für den FCA zählt nur der Klassenerhalt. Dieser kann aber nur gelingen, wenn es wieder etwas ruhiger wird als zuletzt.
#27
1. FC Köln
Bundesliga-Magazin
Fotos: ULMER Pressebildagentur (2), DeFodi, Revierfoto/ alle imago images
Offensiv gewappnet Der 1. FC Köln kehrt mit drei TOPSTÜRMERN in
die 1. Liga zurück. Für die PROBLEMZONE hingegen lehnte sich der Klub sogar finanziell aus dem Fenster.
DER KADER TOR
1 Horn Timo
D
ass der 1. FC Köln im Sommer mehr Geld für Transfers ausgegeben hat als eigentlich angedacht, hat ausnahmsweise weniger mit kölschem Größenwahn zu tun als mit einer systembedingten Notwendigkeit. Gesucht wurde eine stabile defensive Zentrale. Für bis zu 6 Millionen Euro wurde deswegen der tunesische Nationalspieler Ellyes Skhiri von HSC Montpellier verpflichtet, ein weiterer defensiver Mittelfeldspieler, nachdem man zuvor schon rund 4 Millionen Euro für Birger Verstraete, ebenfalls Nationalspieler (ein Einsatz für Belgien) ausgegeben hatte. Skhiri gilt als strategisch geprägter Sechser, stand beim Afrika-Cup in jeder möglichen Minute für Halbfinalist Tunesien auf dem Platz. Zur Stabilisierung der Innenverteidigung legten die Kölner sogar 7 Millionen Euro für den 20-jährigen Belgier und U21-Nationalspieler Sebastiaan Bornauw vom RSC Anderlecht hin. Motto: alles für die Defensive. Nicht investieren musste der Klub nach dem Aufstieg in einen neuen Stürmer. Zu hochkarätig ist man in diesem Mannschaftsteil besetzt. Zum einen vom Namen (Anthony Modeste, den man bereits in der Winterpause aus China zurückholte), zum anderen von den Statistiken her. Simon Terodde (29 Tore) und Jhon Córdoba (20 Tore) bildeten in der vergangenen Spielzeit das treffsicherste Sturmduo der 2. Liga. Nur: Alle drei werden nicht zusammen auflaufen können. So muss Terodde wohl erst mal mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Für den ehemaligen Trainer von Jahn Regensburg, der dort
Deutschland
18 Kessler Thomas
Deutschland
32 Krahl Julian
Deutschland
26 Jahre 33 Jahre 19 Jahre
ABWEHR
2 Schmitz Benno
Deutschland
3 Sobiech Lasse
Deutschland
4 Sörensen Frederik
Dänemark
5 Czichos Rafael
Deutschland
14 Hector Jonas
Deutschland
19 Ehizibue Kingsley
Niederlande, Nigeria
22 Meré Jorge
Ein Trio für viele Treffer: Die Kölner Angreifer Anthony Modeste (l.), John Cordoba (M.) und Simon Terodde wollen ihren Torriecher auch in der Bundesliga unter Beweis stellen.
Spanien
23 Horn Jannes
Deutschland
19 Bornauw Sebastiaan
Belgien
35 Bader Matthias
Deutschland
24 Jahre 28 Jahre 27 Jahre 29 Jahre 29 Jahre 24 Jahre 22 Jahre 22 Jahre 20 Jahre 22 Jahre
MITTELFELD
6 Höger Marco
Deutschland
7 Risse Marcel
DER TRAINER Achim Beierlorzer (51) geht in seine erste Saison mit dem Aufsteiger, nachdem Markus Anfang entlassen worden ist. Zuvor trainierte Beierlorzer Zweitligist Jahn Regensburg, arbeitete im Nachwuchs von RB Leipzig und Greuther Fürth. Sein Vertrag in Köln läuft bis 2021.
von seinem Geschäftsführer Christian Keller als Bessermacher bezeichnet wurde, ist Köln die erste Bundesliga-Station in seiner Karriere. Zuvor arbeitete er bei RB Leipzig unter an-
derem als Co-Trainer von Ralf Rangnick. Der 51-jährige ehemalige Mathematik- und Sportlehrer pflegt ein enges, offenes Verhältnis zu seinen Spielern – und appelliert immer wieder an ihre Eigenverantwortung. Das kommt gut an. Wie auch seine euphorische Einstellung, Beierlorzer vertritt das Motto: „Es gibt keine Alternative zum Optimismus.“ Und so lautet das erklärte Saisonziel nicht nur „Klassenerhalt“, sondern: „Wir wollen uns in der Bundesliga etablieren.“ Dann hätte sich das finanzielle Risiko gelohnt.
MATTHÄUS-CHECK Es ist schön, dass der FC mit seinen tollen Fans und seinem tollen Stadion zurück in der Bundesliga ist. Dennoch wird es um nichts anderes als um den Klassenerhalt gehen.
Deutschland
8 Verstraete Birger
Belgien
11 Schindler Kingsley
Deutschland, Ghana
13 Schaub Louis
Österreich, Deutschland
17 Clemens Christian
Deutschland
20 Özcan Salih
Deutschland
21 Koziello Vincent
Frankreich, Polen
24 Drexler Dominick
Deutschland
28 Skhiri Ellyes
Tunesien, Frankreich
29 Jahre 29 Jahre 25 Jahre 26 Jahre 24 Jahre 28 Jahre 21 Jahre 23 Jahre 29 Jahre 24 Jahre
ANGRIFF
9 Terodde Simon
Deutschland
15 Córdoba Jhon
Kolumbien
27 Modeste Anthony
Frankreich, Martinique
30 Kainz Florian
Österreich
39 Churlinov Darko
Nordmazedonien Neuzugänge
31 Jahre 26 Jahre 31 Jahre 26 Jahre 19 Jahre
Bundesliga-Magazin
#28
SC Paderborn
Fotos: osnapix (2), Sven Simon/alle imago images
Erneutes Abenteuer Wir haben KEINE CHANCE, also nutzen wir sie! Unter diesem Motto geht der Sensationsaufsteiger SC Paderborn in die kommende ERSTLIGASAISON.
V DER KADER TOR
1 Ratajczak Michael
Deutschland
17 Zingerle Leopold
Deutschland
21 Huth Jannik
Deutschland
34 Brüggemeier Leon
Deutschland
37 Jahre 25 Jahre 25 Jahre 21 Jahre
ABWEHR
2 Hünemeier Uwe
Deutschland
4 Rumpf Jan-Luca
Deutschland
5 Strohdiek Christian
Deutschland
13 Schonlau Sebastian
Deutschland
15 Kilian Luca
Deutschland
20 Jans Laurent
Luxemburg
25 Dräger Mohamed
Tunesien, Deutschland
29 Collins Jamilu
Nigeria
33 Jahre 20 Jahre 31 Jahre 25 Jahre 19 Jahre 27 Jahre 23 Jahre 25 Jahre
MITTELFELD
7 Ritter Marlon
Deutschland
8 Gjasula Klaus
Deutschland, Albanien
10 Cauly
Brasilien, Deutschland
19 Schwede Tobias
Deutschland
22 Antwi-Adjei Christopher
Deutschland
24 Kapic Rifet
Bosnien-Herzegowina
39 Vasiliadis Sebastian
Deutschland, Griechenland
24 Jahre 29 Jahre 23 Jahre 25 Jahre 25 Jahre
Schon bei Paderborns erstem Bundesliga-Aufstieg dabei: Der Innenverteidiger Uwe Hünemeier.
24 Jahre 21 Jahre
ANGRIFF
9 Pröger Kai
Deutschland
11 Michel Sven
Deutschland
14 Shelton Khiry
USA
16 Dörfler Johannes
Deutschland
27 Gueye Babacar
Senegal
30 Mamba Streli
Deutschland, DR Kongo
31 Zolinski Ben
Deutschland
33 Hilßner Marcel
Deutschland
38 Holtmann Gerrit
Deutschland Neuzugänge
27 Jahre 29 Jahre
om Bundesligisten zum Fastabsteiger aus der 3. Liga bis zum erneuten Bundesligisten in vier Jahren. Diesen irren Weg hat der SC Paderborn seit 2015 zurückgelegt. Die Ostwestfalen kamen wie der Phönix aus der Asche ins Fußball-Oberhaus, verschwanden dann in den Tiefen der Drittklassigkeit – um in der kommenden Saison wieder gegen den FC Bayern, Borussia Dortmund und Co. zu spielen. Der SCP schreibt erneut ein modernes Fußballmärchen. Mit finanzieller Unterstützung des mittlerweile verstorbenen Unternehmers und langjährigen Präsidenten Wilfried Finke hatte sich der Verein zu einem ambitionierten Zweitligisten entwickelt. Doch der Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2014 ließ die Paderborner zu sehr träumen. Nach einem erfolgreichen Debüt in der Beletage ging es zurück in die bittere Realität – und die hieß bald wieder 3. Liga. In der Saison 2017/2018 stand der Verein gar vor dem Absturz in die Regionalliga. Nur die Insolvenz von 1860 München rettete Paderborn. Zwei Aufstiege später grüßt der SCP wieder als Erstligist. Nun will der ostwestfälische Klub alles besser machen. „Wenn man sich die Fakten ansieht, haben wir keine Chance, aber wenn wir als Team auftreten, können wir vielleicht mithalten“, sagte Vizepräsident Carsten Linnemann kurz nach dem Start der Saisonvorbereitung. Statt teurer Neuzugänge, die im Falle eines direkten Abstiegs die Kassen belasten würden, setzt Paderborn auf hung-
26 Jahre 22 Jahre 24 Jahre 25 Jahre 27 Jahre 24 Jahre 24 Jahre
DER TRAINER Steffen Baumgart (47) hat sich im wahrsten Sinne von unten nach oben gearbeitet. 2008 stieg er als Co-Trainer bei Landesligist Germania Schöneiche ein, kam über Magdeburg, Rostock, Oberspree und den Berliner AK im April 2017 zum SCP, wo sein Vertrag bis 2020 läuft.
Auch er könnte mit seiner Erfahrung zu einem wichtigen Faktor werden: Christian Strohdiek. rige Jungstars aus der 3. oder 4. Liga und etwas erfahrenere Spieler aus kleineren Ligen Europas. Trainer Steffen Baumgart ist ein Kämpfer, der mit Paderborn in der vergangenen Saison attraktiven Fußball spielen ließ. Der Aufstieg ins Oberhaus ist also keineswegs reiner Zufall – sondern das Ergebnis harter Arbeit. Im ersten Bundesliga-Jahr der Vereinsgeschichte war Paderborn nach sechs Spieltagen sogar Tabellenführer. Dieses Erlebnis werden gerade die Spieler, die noch immer im Kader des SCP stehen, nicht vergessen haben. Dazu zählen unter anderem Uwe Hünemeier oder Klubeigengewächs Christian Strohdiek. Sie sind es auch, die dem Aufsteiger die nötige Erfahrung für ein Bestehen in der Bundesliga mitgeben sollen. Die zweite BundesligaSaison wird für sie wie auch für alle anderen im Verein aber vor allem ein weiteres Abenteuer.
MATTHÄUS-CHECK Es ist ein Märchen, was beim SCP in den letzten drei Jahren passiert ist. Man hat es ausgenutzt, dass die Liga durcheinander war, und darf jetzt zum zweiten Mal Bundesliga spielen. Es wäre allerdings eine Sensation, wenn sie drinbleiben.
#29
Union Berlin
Bundesliga-Magazin
Fotos: Matthias Koch (2), Contrast/alle imago images
Zwei bundesligaerfahrene Akteure: Christian Gentner (l.) kam aus Stuttgart, Neven Subotic vom AS St. Etienne zum Neuling, der den Aufstieg groß feierte.
DER KADER TOR
1 Gikiewicz Rafal
Polen
31 Jahre
Dänemark
25 Jahre
Deutschland
21 Jahre
12 Busk Jakob 35 Nicolas Moritz ABWEHR
3 Subotic Neven
Deutschland, Serbien
30 Jahre
Neuling Nummer 56
Deutschland
23 Jahre
Norwegen, USA
21 Jahre
Deutschland
32 Jahre
Deutschland
22 Jahre
Deutschland
28 Jahre
Erstmals ist der 1. FC Union Berlin in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Die Verantwortlichen wissen, dass KULT ALLEIN für den Klassenerhalt nicht reicht.
Deutschland
24 Jahre
Österreich
32 Jahre
G
Deutschland
33 Jahre
Deutschland
22 Jahre
5 Friedrich Marvin
erüchte besagen, dass der Wasserstand der Spree in dieser einen Nacht im Mai besonders hoch gewesen sein soll, weil so viele Freudentränen im Berliner Stadtteil Köpenick vergossen wurden. Es war der 27. Mai, als der 1. FC Union Geschichte schrieb und den Aufstieg in die Bundesliga durch ein Remis im Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart perfekt machte. Als 56. Verein, der es in die Bundesliga geschafft hat. Was auf jeden Fall bekannt ist: Der 1. FC Union Berlin spielt in dieser Saison in Deutschlands höchster Spielklasse. „Wir sollten wissen, dass wir vom ersten Spieltag an mit dem Ziel reingehen, unbedingt drinbleiben zu
DER TRAINER Urs Fischer (53) trat sein Amt am 1. Juli 2018 an und führte die „Eisernen“ über die Relegation (gegen den VfB Stuttgart) erstmals in die Bundesliga. Der Schweizer arbeitete zuvor in seinem Heimatland – für den FC Thun, den FC Zürich und den FC Basel, mit dem er zweimal Meister wurde und den Pokal holte. Sein Vertrag gilt bis 2020.
wollen“, sagte Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball der „Eisernen“: „Ich bin optimistisch, dass wir als Verein diese 1. Liga gestemmt bekommen.“ Er gesteht allerdings auch: „Es ist eine andere Wucht, die auf einen zukommt. Für uns wird vieles Neuland werden.“ Neuland ist auch der Kader der Berliner. Zahlreiche Neuzugänge haben Ruhnert und Trainer Urs Fischer unter Vertrag genommen – darunter gestandene Bundesliga-Spieler wie Christian Gentner (VfB Stuttgart, ablösefrei) und Neven Subotic (AS St.-Étienne, ablösefrei). „Mit seiner Erfahrung, seiner Zweikampstärke und seinem Siegeswillen wird er die Mannschaft auf und neben dem Platz weiterbringen“, erklärte Ruhnert die Verpflichtung von Gentner. Für Anthony Ujah (Mainz 05, 2 Millionen Euro) und Marcus Ingvartsen (KRC Genk, 1,5 Millionen) haben sich die „Eisernen“ richtig ins Zeug gelegt, genauso wie für Innenverteidiger Marvin Friedrich, der vom FC Augsburg
6 Ryerson Julian 14 Reichel Ken
18 Rapp Nicolai 19 Hübner Florian 25 Lenz Christopher
ausgeliehen war und nun fest verpflichtet wurde (2 Millionen). Er soll der Union-Defensive die gleiche Stabilität verleihen wie in der 2. Liga. Hinten dicht, vorn effektiv. So gelang der Aufstieg dieses besonderen Vereins, bei dem der Großteil des Stadions, von Fans gebaut, aus Stehplätzen besteht, die Hymne von Nina Hagen gesungen wird und die Spielstände noch per Hand aufgetragen werden. Doch nur mit Tradition und dem „Anderssein“ wird Union nicht in der Liga bleiben, so Trainer Fischer: „Uns muss bewusst sein, das wir eine andere Rolle haben als in der letzten Saison. Jetzt heißt das Ziel Klassenerhalt.“
MATTHÄUS-CHECK Einfach eine tolle Geschichte. Ich freue mich riesig auf diesen Klub mit außergewöhnlichem Umfeld. Sie haben zwar viel Erfahrung geholt mit Gentner und Subotic, aber dennoch nicht die Qualität wie viele andere. Union kann wie Paderborn nur über die Mentalität bestehen.
28 Trimmel Christopher 29 Parensen Michael 31 Schlotterbeck Keven MITTELFELD
21 Prömel Grischa
Deutschland
24 Jahre
Deutschland
28 Jahre
Deutschland
30 Jahre
Deutschland
20 Jahre
Deutschland
24 Jahre
Deutschland
34 Jahre
23 Kroos Felix
24 Schmiedebach Manuel 26 Kade Julius 30 Andrich Robert 34 Gentner Christian ANGRIFF
7 Gogia Akaki
Deutschland, Georgien
27 Jahre
Deutschland
23 Jahre
Deutschland
28 Jahre
Schweden
28 Jahre
Nigeria
28 Jahre
Deutschland
26 Jahre
Österreich
23 Jahre
Nigeria
22 Jahre
Niederlande, Surinam
24 Jahre
8 Mees Joshua
9 Polter Sebastian 10 Andersson Sebastian 13 Ujah Anthony 15 Bülter Marius 17 Flecker Florian 20 Abdullahi Suleiman 27 Becker Sheraldo 32 Ingvartsen Marcus Dänemark Neuzugänge
23 Jahre
Bundesliga-Magazin
#30
Auf gutem Weg
Nach dem Seuchenjahr 2018 macht das DFB-Team wieder Spaß und will bei der EM um den Titel mitspielen.
D
as Ziel ist klar, der Weg eingeschlagen: „Zurück in die Weltspitze“ lautet das Motto des DFB für die kommenden Monate. Nach dem Katastrophenjahr 2018 mit dem Vorrundenaus bei der WM und dem Abstieg in der Nations League hat Bundestrainer Joachim Löw den Umbruch eingeleitet und ist mit seinem Team erfolgreich in die EM-Qualifikation gestartet. Drei Siege holte die Nationalmannschaft aus den drei Spielen gegen die Niederlande (3:2), Weißrussland (2:0) und Estland (8:0), zeigte dabei erfrischenden Offensivfußball. Mit zwei weiteren Erfolgen im September gegen die Niederlande und Tabellenführer Nordirland soll die Quali für die erste interkontinentale Europameisterschaft in zwölf Ländern vorzeitig eingetütet werden. „Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir wieder auf dem richtigen Weg sind, und haben mir gerade spielerisch schon viel mehr Spaß gemacht als zuletzt“, sagte Toni Kroos. DFB-Direktor Oliver Bierhoff ist überzeugt: „Wir müssen
mit dieser Mannschaft eine neue Geschichte erzählen. Es ist eine andere Generation, mit anderen Typen. Ich glaube, die Zuschauer haben Lust darauf.“ Vor allem die Offensive um Serge Gnabry, Marco Reus und Leroy Sané, der nach seiner Kreuzbandverletzung nun aber wohl lange fehlen wird, sorgte in den letzten Partien für Unterhaltung. Dazu kommen Hoffnungsträger wie Julian Brandt und Kai Havertz. „Wir wollen 2020 wieder um den Titel mitspielen“, sagt Kapitän Manuel Neuer. Sollte sich das DFB-Team für die EM qualifizieren, bereitet sich die Mannschaft in Herzogenaurach auf dem Campus von Ausrüster Adidas auf das Turnier vor. Von dort sind es knapp zwei Busstunden nach München, wo die Nationalelf mindestens zwei Spiele austragen wird. Außerdem liegt der Nürnberger Flughafen nur 20 Kilometer entfernt. Sollte das DFB-Team mindestens das Halbfinale erreichen, wird es nach London umziehen.
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Sorgten zuletzt für beste Unterhaltung in der Offensive: Marco Reus (links) und Serge Gnabry. Foto: Michael Weber/imago images
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