FIT & GESUND
Dienstag, 21. März 2017
| AKTION GESUNDHEITSWOCHEN
Allergien – das unterschätzte Leiden Die Symptome einer Allergie werden leicht unterschätzt – manche können lebensbedrohlich sein. Die Medizin allerdings hat mittlerweile viele Methoden, wie sich die Beschwerden lindern oder gar ganz beheben lassen. Ein Sachstandsbericht.
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„Sprechstunde“ mit Ingo Froböse
Koch-Tipps zum gesunden Essen
Ein Leipziger Mediziner gibt Rat Foto: Fotolia
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FIT & GESUND
DIENSTAG, 21. MÄRZ 2017
SPRECHSTUNDE VON INGO FROBÖSE
Jogging ist besser als Sudoku
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it zunehmendem Alter sinkt sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit: Die Muskeln werden schwächer, der Stoffwechsel wird langsamer, und die Ausdauer schwindet. Inaktive verlieren alle zehn Jahre etwa zehn Prozent ihrer Beweglichkeit und bis zu 15 Prozent der Muskelkraft. Der Prozess ist schleichend, sodass die meisten Menschen sich für viel leistungsfähiger halten, als sie eigentlich sind. Das muss nicht sein. Sie können diesen Prozess beeinflussen und deutlich verlangsamen. Aufhalten lässt er sich nicht, aber mehr als 70 Prozent aller Verluste und Veränderungen können durch regelmäßiges Training und gute Fitness ausgeglichen werden. Die allgemeine kognitive oder mentale Leistungsfähigkeit lassen sich ebenfalls durch Sport und Bewegung verbessern. Im Gegensatz dazu trainieren Sudoku oder Kreuzworträtsel meist nur Einzelleistungen des Gehirns, aber nicht das gesamte Gedächtnis. Körperliche Aktivität hingegen hält das Gehirn bis ins hohe Alter flexibel, es passt sich wie ein Muskel auf neue Belastungen an. Das Gehirn wird besser durchblutet, egal, ob Sie joggen, schwimmen oder Rad fahren. So kann regelmäßige körperliche Aktivität die geistige Leistungsfähigkeit bei Jung und Alt verbessern. Darüber hinaus kann Sport altersbedingte Abbauprozesse im Gehirn verlangsamen. Dabei stimulieren auch schon geringe Belastungen, wie ein Spaziergang, bestimmte Areale im Gehirn. Ebenfalls kann regelmäßige Bewegung einen positiven Effekt auf neurologische Erkrankungen des Gehirns haben. Speziell die sogenannte Neuroplastizität, also die Veränderung auf funktioneller und struktureller Ebene im zentralen Nervensystem, wird durch regelmäßige körperliche Aktivität gefördert. Dabei wird vor allem die Masse des Gehirns gesteigert. Speziell koordinative Aufgaben, wie Jonglieren oder Balancieren, entfachen ein regelrechtes „Feuerwerk“ im Hirn. Dr. Ingo Froböse ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln.
UNSERE LEICHTESTE ÜBUNG
Mit dem Atem verbinden: Katze & Kuh Die Katze-&-Kuh-Übung macht die Wirbelsäule flexibel, stärkt die Bauchmuskulatur und beugt Rückenschmerzen vor. Wenn Atem und Bewegung synchron sind, wirkt sich das entspannend auf Körper und Geist aus. Anleitung: In den Vierfüßlerstand kommen, dabei darauf achten, dass sich die Schultergelenke über den Handgelenken und die Knie unter den Hüftgelenken befinden. Mit der Ausatmung das Kinn zur Brust ziehen und den Rücken rund wölben. Dabei den Bauchnabel nach innen ziehen. Bei der Ausatmung die Bauchdecke wieder entspannen, die Schulterblätter nach hinten zusammenziehen, den Kopf heben und in ein leichtes Hohlkreuz kommen. Die Übung im Wechsel im Rhythmus des Atems wiederholen.
Abwehr in Not Ob Heuschnupfen oder Lebensmittelunverträglichkeit: Immer mehr Menschen leiden unter Allergien. Doch woran liegt das eigentlich? Und was hilft gegen die Beschwerden?
VON IRENE HABICH
len kommt es zur Atemnot, bei einer sehr starken Reaktion droht ein allergischer Schock mit Kreislaufversagen, der lebensbedrohlich sein kann.
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ald ist es wieder so weit: Das Frühjahr ist Heuschnupfenzeit. Für Pollenallergiker beginnt damit die Qual. Sie plagen Niesattacken, gerötete, juckende Augen und eine laufende Nase. Andere Allergien bereiten das ganze Jahr über Probleme. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben Allergien in den letzten Jahren zugenommen. 40 Prozent der Menschen in Deutschland leiden im Laufe des Lebens mindestens einmal an einer allergischen Erkrankung.
Schnupfen ist typische Reaktion Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems, das uns eigentlich vor Infektionen schützen soll. Harmlose Proteine aus der Umwelt hält es dabei fälschlicherweise für Krankheitserreger. Das können Bestandteile von Gräserpollen sein, tierische Hautschuppen oder Eiweiße in Lebensmitteln. Fast 20 000 allergieauslösende Substanzen sind heute bekannt, man nennt sie auch Allergene. Werden sie eingeatmet oder kommen mit der Haut in Kontakt, produziert das Immunsystem eines Allergikers Antikörper. Zudem schütten Abwehrzellen große Mengen des Botenstoffs Histamin aus, was die allergische Reaktion auslöst. Typisch sind erkältungsähnliche Symptome mit Schnupfen und Kopfweh, oder Hautausschlag mit Quaddeln oder Ekzemen. Auch Magen-Darm-Beschwerden sind möglich. In anderen Fäl-
Erdnüsse in Produkten
Das Immunsystem muss sich kaum noch mit Keimen auseinandersetzen. Sonja Lämmel, Deutscher Allergieund Asthmabund
Sonja Lämmel vom deutschen Allergie- und Asthmabund nennt gleich mehrere mögliche Ursachen dafür, dass Allergien sich immer stärker ausbreiten. So gehe es heute schon im Umfeld von Kindern extrem hygienisch zu, sagt Lämmel. „Das Immunsystem muss sich so kaum noch mit Keimen in der Umwelt auseinandersetzen, es ist sozusagen unterbeschäftigt. Eine Theorie ist, dass es deshalb dazu neigt, beim Kontakt mit harmlosen Substanzen überzureagieren.“ Ein weiterer möglicher Grund sei die Ausbreitung von Pflanzen und deren Pollen, die früher bei uns noch nicht heimisch waren, wie von Ambrosia oder Olivenbäumen. Beim Essen gelte, dass heute immer mehr verfügbar sei, was früher vielleicht noch als exotisch galt. Erdnüsse, auf die viele stark allergisch reagieren, seien heute als Zusatz in vielen Produkten enthalten. Und Pollen seien immer öfter durch Umweltgifte verunreinigt, was die allergische Reaktion verschlimmern kann. Auch die Bauweise von Häusern trage ihren Teil bei: „Heute wird immer weniger auf natürliche Weise gelüftet. In Innenräumen können sich so Schimmel und Hausstaubmilben besser ausbreiten.“ Ob jemand im Einzelfall eine Allergie entwickelt, ist zumindest zum Teil auch genetisch bedingt.
Wie sehr sind Sie insgesamt durch Ihre eigene oder eine Allergie Ihrer Familie beeinträchtigt? 6% Sehr stark Stark
21 % 45 %
Mittel Kaum
21 %
7% Gar nicht
Anteil der Allergiker nach Allergie 25 % Heuschnupfen 8,5 % Kontaktallergie 6,5 % Neurodermitis 6% Nahrungsmittelallergien 5% Hausstaubmilbenallergie 2,5 % Insektengiftallergie RND-Grafik; Quelle: Statista
RND-Grafik; Quelle: Statista
Worauf der Körper im Einzelfall allergisch reagiert, lässt sich nur im Allergietest klären. Foto: dpa
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Verzicht hilft nicht immer
DAS SAGT DER ARZT
Akute Appendizitis Ein Schmerz im Nabelbereich oder etwas darüber, der sich innerhalb weniger Stunden in den rechten Unterbauch verlagert – der Laie spricht von einer Blinddarmentzündung.
■ Hätten Sie’s gewusst? Unsicherheit
lässt sich von den Augen ablesen: Unsere Pupillen weiten sich, wenn wir nicht wissen, wie wir entscheiden sollen.
Erhitzen macht Äpfel für Kreuzallergiker oft verträglich – generell hilft Betroffenen ein Ernährungsplan
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er gegen Frühblüher wie Hasel oder Birke allergisch ist, verträgt manchmal auch bestimmte Obst- oder Gemüsesorten nicht. Dahinter steckt eine Kreuzallergie. Doch nie wieder Äpfel zu essen, ist keine gute Idee. Stattdessen sollte man sich einen passgenauen Plan mit verträglichen Nahrungsmitteln erstellen lassen. Allergiker kennen das: Wenn Hasel und Birke wieder blühen, verspüren viele bei bestimmten Lebensmitteln auch ein Kribbeln im Mund. „Die Frühblüher enthalten ähnliche Allergieauslöser wie viele Lebensmittel“, erklärt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Betroffenen sind also nicht wirklich gegen Apfel oder Kirsche allergisch, das Immunsystem verwechselt die Allergieauslöser im Lebensmittel mit jenen in den Pollen. Birkenpollenallergiker vertragen etwa oft keine Hasel- oder Walnüsse, Karotten, verschiedene Sorten rohes Kern- und Steinobst, Kiwi sowie rohen Sellerie. Mögliche Alternativen sind zum Beispiel Pekan- oder Kokosnüsse, Brom-
beeren, Himbeeren, Bananen und Zitrusfrüchte sowie Radieschen oder Kohlrabi. „Bei den Frühblühern gibt es solche Kreuzallergien vor allem mit rohem Stein- und Kernobst wie Kirschen, Pflaumen, Äpfeln und Kiwi“, sagt Lämmel. Einige Allergiker reagieren auch auf Aprikose, Birne oder Mango sowie auf
Haselnüsse und rohe Mandeln. Ob es zu einer Kreuzallergie kommt, hängt Lämmel zufolge von zwei Dingen ab: davon, wie ähnlich das Allergen demjenigen in den Pollen ist, und von verschiedenen Triggerfaktoren. Dazu gehört etwa, wie stark der Pollenflug ist. Es kann also durchaus sein,
33 Millionen Menschen leiden in Deutschland im Laufe ihres Lebens an einer Allergie
Kiwis können Allergien auslösen. Betroffene sollten sich beraten lassen.
Foto: Pixabay
dass jemand im Frühjahr keinen rohen Apfel verträgt, im Herbst aber schon. Viele Allergiker vertragen Äpfel aber, wenn sie erhitzt wurden – etwa als Kompott oder im Kuchen. Denn dabei werde das allergieauslösende Eiweiß zerstört. Ein anderer Tipp des DAAB: Einen Apfel für eine Minute bei 600 Watt in der Mikrowelle erhitzen. Zudem helfe es, Äpfel zu raspeln. Denn neben Hitze deaktiviert auch Sauerstoff das Allergen. Lämmel rät deshalb davon ab, alle Lebensmittel, die irgendwann mal ein Kribbeln verursacht haben, zu meiden. Stattdessen wendet man sich besser an eine allergologische Ernährungsberatung. Dort wird gemeinsam mit dem Patienten geschaut, wie bestimmtes Obst oder Gemüse verarbeitet werden kann, damit es besser verträglich ist. Einen Teil der Beratungskosten übernimmt dem DAAB zufolge in der Regel die Krankenkasse. Grundsätzlich sollten Betroffene nur auf so viel verzichten wie nötig, aber so viel genießen wie möglich, sagt Lämmel. Denn eine vielseitige Ernährung ist wichtig, um gesund zu bleiben.
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DIENSTAG, 21. MÄRZ 2017
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ESSEN SIE SICH GESUND
Fisch frisch auf den Tisch Gebratener Wildlachs auf Sprossen und grünen Erbsen
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tatt „Butter bei die Fische“ wird dieser gebratene Wildlachs mit Ghee, also Butterschmalz, angebraten. Später wird er auf ein Bett aus Frühlingslauch, knackigen Sprossen und Erbsen gelegt. Nicht nur der Lachs liefert hochwertiges Eiweiß, sondern auch die Erbsen. Sie liefern darüber hinaus auch Vitamin B, Kalzium, Eisen und Zink. Außerdem sind in ihnen Aminosäuren enthalten. Die Aminosäure Lysin unterstützt ein gesundes Bindegewebe, Arginin hilft beim Aufbau der Muskulatur und verbessert das Immunsystem.
Das steckt drin Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich, antithrombotisch und schützen das Herz. 15 g Lachs decken den Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren, liefern die Vitamine B12 und D, Zink, Kalium und Jod. Hochwertiges Eiweiß aus Tyrosin verbessert die Fettverbrennung.
So geht’s mit etwas Kresse dekorieren und das Ketjap Manis dazu servieren. ■ Tipp: Ketjap Manis ist eine süßlich-sämige Sojasoße und einfach wunderbar zum Verfeinern von Speisen sowie ein prima Soßenersatz. Zutaten für zwei Portionen: 1 EL Ghee (Butterschmalz), 2 Stücke Wildlachs (à 125 g), 90 g TK-Erbsen, Meersalz, 180 g Sojasprossen, 3 Stangen Frühlingslauch, geputzt, gewaschen und in Ringe geschnitten, ½ rote Chilischote, Samen und Scheidewände entfernt, gewaschen und in Streifen geschnitten, 1 Kästchen Kresse, 15–20 ml Ketjap Manis (indonesische Sojasauce).
Foto: iStock
½ EL Ghee in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Lachs bei mittlerer Hitze von beiden Seiten circa drei Minuten braten, dann in der Pfanne ohne Hitze ziehen lassen. Die Erbsen zwei Minuten in Salzwasser kochen, anschließend in einem Sieb abtropfen lassen. In der Zwischenzeit restliches Ghee in einem Wok stark erhitzen und Sojasprossen, Frühlingslauch sowie Chili zusammen darin anbraten. Mit etwas Salz würzen, Wok mit dem Deckel schließen und alles zwei Minuten garen. Zwischendurch umrühren und die vorgekochten Erbsen zugeben, alles gut vermengen und eine weitere Minute garen. Das Gemüse mit dem Lachs anrichten,
Bio ist nicht zwingend besser Auch der Einkauf im Bioladen und das Meiden von Zusatzstoffen bringe in der Regel nichts: „Lebensmittelallergien werden vor allem durch natürliche Inhaltsstoffe ausgelöst.“ Die Allergene stecken in Milch, Ei, Früchten oder Nüssen – übrigens ist es dabei egal, ob die Ware als bio gekennzeichnet ist oder nicht. Ob eine echte Allergie vorliegt, kann ohnehin nur der Arzt diagnostizieren, am besten einer mit der Zusatzausbildung zum Allergologen. Erste Hinweise liefert der sogenannte Pricktest, dabei werden
Lösungen mit Allergenen auf den Arm getropft und die Haut wird mit einer Nadel leicht angestochen. Zur Kontrolle werden zusätzlich immer eine wässrige Lösung und eine Lösung mit Histamin aufgetragen. Die erste darf keine, die zweite muss eine Reaktion auslösen. Bestätigen kann die Diagnose eine Blutuntersuchung. Einige Allergien wie der Heuschnupfen lassen sich mit einer sogenannten Hyposensibilisierung behandeln. Dabei spritzt der Arzt kleine Dosen der allergieauslösenden Substanzen unter die Haut und versucht, den Körper so daran zu gewöhnen. Medikamente können
zudem die Wirkung von Histamin schwächen oder seine Ausschüttung verhindern. Dadurch lassen sich Allergien nicht heilen, aber schwere allergische Symptome lindern. Zum Teil verschreibt der Arzt auch Kortison, das der überschießenden Immunreaktion des Körpers entgegenwirkt. Bei Lebensmittelallergien ist es die beste Lösung, diese wirklich zu meiden. „In jedem Fall ist es wichtig, Allergien angemessen zu behandeln“, sagt Lämmel. Denn gerade bei ständigen Schnupfensymptomen besteht sonst die Gefahr, dass sich aus der Reizung der Atemwege eine Asthmaerkrankung entwickelt.
Allergie oder Erkältung? Laufende Nase, tränende Augen, kratzender Hals: Haben Kinder solche Symptome, kann dahinter eine Erkältung oder eine Allergie stecken. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gibt Tipps, wie Eltern die beiden möglichen Ursachen auseinanderhalten können. Erkältung: ■ beginnt in der Regel langsam ■ kann jederzeit auftreten, häuft sich aber in den Wintermonaten ■ dauert in der Regel nicht länger als zehn Tage ■ kann mit Fieber verbunden sein ■ Nasensekret ist nur zunächst eher wässrig, später eher dickflüssig und in
schweren Fällen gelblich oder grünlich verfärbt Allergie: ■ beginnt meist plötzlich ■ macht sich immer zu einer bestimmten Zeit oder unter bestimmten Bedingungen bemerkbar – etwa wenn bestimmte Pflanzen zu blühen beginnen ■ kann über Wochen oder Monate dauern ■ ist meist mit juckenden, tränenden Augen verbunden, weil der Allergieauslöser eine Entzündung der Bindehaut verursachen kann ■ das Nasensekret ist dünnflüssig und klar Rote, juckende Augen können ein Zeichen für Heuschnupfen sein. Sicherheit bringt nur ein Test. Foto: Fotolia
Fachärztin für HNO-Heilkunde, Homöopathie, Allergologie und Akupunktur
Gewissheit bringt allerdings nur der Besuch beim Arzt, wie der Verband
Hilfreich kann es sein, ein Allergie-Tagebuch zu führen: Darin notieren Eltern am besten alle möglicherweise allergieauslösenden Stoffe, mit denen die Kinder Kontakt hatten oder die sie gegessen haben. Außerdem sollten sie festhalten, wenn sich die Symptome bessern oder verschlimmern. Weitere Informationen gibt es unter www.kinderaerzte-im-netz.de
Die Ernährungsärztin Dr. med. Anne Fleck ist seit Jahren auf den Gebieten innovative Ernährungs- und Präventionsmedizin tätig. In der NDR-Fernsehserie „Die Ernährungsdocs“ zeigt die Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie, wie Ernährung die Heilung unterstützen kann. „Die 50 gesündesten 10-Minuten-Rezepte“, Dr. med. Anne Fleck, Becker Joest Volk Verlag, 28 Euro.
Wenn Ihr Immunsystem überreagiert!
Klassische Homöopathie Komplexmittelhomöopathie Akupunktur Allergologie Homöosiniatrie Ernährungsberatung Orthomolekulare Therapie ausleitende Verfahren Homotoxikologie Bachblütentherapie Darmsanierung Dr. med. Elke Koch Fachärztin für HNO-Heilkunde, Homöopathie, Allergologie und Akupunktur Mobil: 0172 9964687 • Fax: 0341 9125494 www.hno-koch.de • dr.elke.koch@hno-koch.de
betont. Bei der Diagnose können die Beobachtungen der Eltern eine große Hilfe sein. Denn neben Pollen gebe es viele mögliche Auslöser. Dazu zählen Tierhaare, Hausstaubmilben, bestimmte Lebensmittel oder auch Schimmel.
Fotos: Hubertus Schüler
Eltern, die Allergien bei ihren Kindern vorbeugen wollen, empfiehlt Lämmel, nicht ständig Desinfektionsmittel zu verwenden. Und den Kontakt mit anderen Kindern zu fördern: „Damit das Immunsystem auch mal Krankheiten durchmacht.“ Früher habe man häufig empfohlen, Kindern bestimmte Nahrungsmittel, die Allergien auslösen könnten, wie zum Beispiel Erdnüsse, grundsätzlich nicht zu geben. „Heute aber weiß man: Es ist besser, schon kleinen Kindern möglichst viele verschiedene Lebensmittel anzubieten, um sie daran zu gewöhnen“, sagt Lämmel.
Dr. Elke Koch, Fachärztin für HNO, Homöopathie, Allergologie und Akupunktur Foto: privat
Täglich reagiert unsere Seele und unser Körper auf die verschiedensten inneren und äußeren Einflüsse, die wir aufnehmen und verarbeiten müssen. Wirkt zu viel Verschiedenes, Ungewohntes aber auch Ungewolltes auf uns ein, kommt das Gleichgewicht unserer Gesundheit aus dem Takt. Es kommt zu einer allergoiden Reaktion – einer Überreaktion des Immunsystems. Allergien können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Die Ernährung, die Umwelt aber auch der Alltag mit seinen Einflüssen
auf Körper, Seele und Geist können genauso auf unsere Gesundheit wirken wie die verschiedene Pollen, Hausallergene oder spezifische Medikationen. Die Schulmedizin bietet als Therapieform die Hyposensibilisierung (auch Allergieimpfung oder spezifische Immuntherapie) an. Aber immer mehr wird nach Alternativen gesucht. Frau Dr. Elke Koch, Fachärztin für Homöopathie, Allergologie und Akupunktur praktiziert seit 1990 in ihrer eigenen komplementären Praxis in Leipzig-Neulindenau.
Als Alternativ- und Komplementärmedizinerin besitzt sie eine entsprechende Qualifizierung als Allergologin und sucht nach alternativen Behandlungsmethoden und diagnostischen Konzepten bei der individuellen Behandlung auch von Allergien. Zu den alternativ- und komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gehören Naturheilverfahren, Körpertherapieverfahren, einige Entspannungsverfahren und Behandlungsmethoden wie Homöopathie, Osteopathie und Akupunktur. Natürlich gesund zu leben,
damit die Gesundheit im Gleichgewicht ist und bleibt. Wissend um die positiven Einflüssen der Alternativund Komplementärmedizin, widmet sich Frau Dr. Koch jeden Tag diesem hohen Ziel. Terminvereinbarungen bitte unter: Frau Dr. Elke Koch 04179 Leipzig-Neulindenau Pötzschker Weg 2-4 Tel.: 0172 / 9964687 www.hno-koch.de
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DIENSTAG, 21. MÄRZ 2017
Gast in der LVZ: Nina Ruge liebt innere Ruhe Moderatorin stellt ihr Ratgeber-Buch in Leipzig vor
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KLINIKEN DER REGION
Im Sommer vor 20 Jahren wurde in Altenburg der erste Krankenhausneubau Thüringens eingeweiht. Etwa 19 000 stationäre und 23 000 ambulante Patienten begeben sich jedes Jahr im Klinikum an der Schnittstelle zwischen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in Behandlung. 445 Babys sind 2016 im Klinikum zur Welt gekommen. Bis zum Neubau waren die einzelnen Fachbereiche über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die Vereinigung aller Fachrichtungen unter einem Dach wirkte sich deutlich komfortabler für die Patienten aus. Seitdem arbeiten die zwölf Fachkliniken auch viel enger miteinander zusammen. Aus der engen Zusammenarbeit haben sich mehrere zertifizierte Zentren gebildet. Das bedeutet, dass die Patienten mit einer bestimmten Erkrankung automatisch von Spezialisten im ärztlichen Bereich, aber auch von Pflegeprofis und Therapeuten behandelt werden. Die Behandlungsqualität wird regelmäßig in Zertifizierungen nachgewiesen. Jüngstes Beispiel dafür ist das Zentrum für Fußund Sprunggelenkchirurgie.
Foto: Mario Jahn
Über die Grenzen des Altenburger Landes hinaus ist die Einrichtung bekannt durch die Arbeit der Klinik für Neurologie mit 90 Betten, einer eigenständigen neurologischen Intensivstation und einer überregional zertifizierten Schlaganfallspezialstation, einer Stroke Unit. Die Klinik unter Leitung von Chefarzt Professor Dr. Jörg Berrouschot ist telemedizinisches Behandlungszentrum für Schlaganfallpatienten im Verbund des Telemedizin Netzwerkes „Satelit“ und betreut sechs internistische Kliniken in Mitteldeutschland. In der Neurologischen Klinik werden alle Erkrankungen von Gehirn, Rückenmark, peripheren Nerven und Muskulatur diagnostiziert und behandelt: Multiple Sklerose, Parkinsonsche Erkrankung, Schlaganfall, Epilepsie, Kopfschmerzen/ Migräne, Meningitis und Enzephalitis, Polyneuropathien, Myasthenia gravis und Muskelerkrankungen, aber auch Rückenschmerzen, Bandscheibenerkrankungen sowie Hirntumoren. jr/CH
STECKBRIEF Betten: 447 | Ärzte: 164 | Pflegekräfte: 395 Internet: www.klinikum-altenburgerland.de Telefon: 03447 520 Fachabteilungen: Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Innere Medizin, Intensivmedizin, Kinderheilkunde, Neurologie
Foto: Imago
Altenburg: Unter einem Dach 12 Fachkliniken
ie ist als ehemalige ZDF-Moderatorin („Leute heute“, „heute journal“) noch immer eine der bekanntesten deutschen Fernseh-Gesichter: Ihr Markenzeichen von damals „Alles wird gut“ ist knapp Nina Ruge 20 Jahre zu ihrem persönlichen Leitsatz geworden. Dieser Satz trägt sie durch ihr turbulentes Leben. Und an diese drei Worte erinnern sich viele Menschen. Zuversicht und die Kraft positiven Denkens beschäftigen Ruge, die heute als freie Moderatorin und Autorin erfolgreich ist, in ihren zahlreichen Büchern. Im Rahmen der Aktionswochen „Fit und gesund“ der Leipziger Volkszeitung spricht Ruge bei einer Podiumsrunde am Donnerstag, 30. März um 19 Uhr, in der LVZ-Kuppel im Verlagshaus Peterssteinweg in Leipzig über Selbstheilungskräfte und wie man sie aktivieren kann. Moderiert wird der Abend von LVZ-Vizechefredakteur André Böhmer. Im Mittelpunkt des Abends steht Nina Ruges Buch „Der unbesiegbare Sommer in uns“. Darin macht sich die Autorin Gedanken über innere Kraftquellen. Ihre These: Achtsamkeit mit sich selbst und ein „spiritueller Widerstand“ gegen die Überforderung der modernen Welt helfen uns, gesund zu bleiben. Die Journalistin ist fasziniert von einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen, die die Schulmedizin nicht infrage stellt. Die aber das enorme Potenzial aufzeigt, das im Leben jedes Einzelnen liegt: Der Sinnsuche jenseits des reinen Wissens. Mit einem Vortrag und dann auch im Gespräch wird Nina Ruge in Leipzig darlegen, wie es möglich ist, die Achtsamkeit mit sich selbst auch im stressigen Alltag zu bewahren. „Das Wichtigste ist vielleicht die Entdeckung, welche Kraftquelle in der Achtsamkeit liegt“, sagt Ruge. Sie hat über 20 Bücher verfasst – meist sind es populärwissenschaftliche Ratgeber, in denen sie mit Lesern ihr Wissen um Medizin, Psychologie und Prävention teilt – und Mut machen will. LVZLeser können sich also auf einen informativen Abend mit einer profunden Autorin freuen. abö
Eine gute Anamnese und verschiedene Tests bringen die Mediziner auf die Spur des Allergieauslösers. Deswegen ist für Chefarzt Dr. Andreas Boehm das ausführliche Arzt-PatientenGespräch besonders wichtig. Fotos (2): Klinikum St. Georg
Auf der Jagd nach den Allergenen Dr. Andreas Boehm, Chefarzt am Leipziger Klinikum St. Georg, leistet dabei oft Detektivarbeit VON NADINE MARQUARDT
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rühling: Die Augen tränen, die Nase läuft – das wird wohl eine Pollenallergie beziehungsweise allergische Rhinitis sein, umgangssprachlich auch Heuschnupfen genannt. Die Selbst-Diagnose anhand typischer Symptome ist schnell gemacht. Aber für den Arzt gleicht die Suche nach dem genauen Allergen, das für die Überreaktion des Körpers verantwortlich ist, oft einer echten Detektivarbeit. „Wir gehen quasi auf die Jagd nach den Allergenen“, erklärt Dr. Andreas Boehm, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Klinikum St. Georg in Leipzig. Er und seine Kollegen würden die Suche nach dem Allergieauslöser intern auch als „Scotland-Yard-Modus“ bezeichnen. Kommt zum Beispiel ein Patient in die Allergiesprechstunde, beginnen sie mit einer ausführlichen Anamnese. Dafür sind genaue Angaben des Patienten wichtig – zum Beispiel an welchen Tagen die Symptome stärker und schwächer sind. Ein Pricktest, eine Untersuchung des Blutes sowie spezielle Tests können weitere Hinweise auf das Allergen sein. Mit der molekularen Allergiediagnostik als ergänzender Methode ist eine differenziertere Bestimmung möglich, denn damit wird das Allergen weiter auseinandergenommen. Im mitteleuropäischen Raum gehören Birke, Hasel und Erle zu den Hauptallergenen – auch wenn das Beispiel Ambrosia gezeigt hat, dass auch eingeschleppte Pflanzen nach einiger Zeit starke Allergieauslöser sein können. „Es ist natürlich einfach für die Behandlung, wenn das Ergebnis dieser Tests eindeutig ist. Das klappt leider bei den wenigsten Patienten. Denn die meisten reagieren auf mehrere Sachen allergisch“, sagt Dr. Boehm. Das Ziel ist trotzdem eine Diagnose, die so eindeutig wie möglich ist. Oft geht es dann zum Beispiel darum, die drei relevantesten Allergene zu finden. Denn diese sind nicht
Klassische Heuschnupfen Patienten vollziehen häufig nach zehn bis 15 Jahren den Etagen wechsel, das heißt sie bekommen zusätzlich allergisches Asthma. Dr. med. Andreas Boehm, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am St. Georg
nur wichtig für die Behandlung der Symptome mit Nasenspray, Augentropfen und Tabletten – sondern auch für die Therapie. Die spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung oder Allergieimpfung genannt, ist noch immer die einzige erfolgversprechende Behandlung der Ursache von Allergien, auch wenn sie zwischen drei und fünf Jahren dauert und nicht bei allen Betroffenen gleich gut anschlägt. Klassischerweise wird die geringe Dosis des Allergieauslösers dem Patienten beim Arzt unter die Haut gespritzt, also subkutan verabreicht. Laut Chefarzt Dr. Boehm bietet die Immuntherapie aus der Onkologie theoretisch interessante Ansatzpunkte, hat aber bei der praktischen Umsetzung erhebliche Probleme. Bleibt also die Hyposensibilisierung: Diese Methode wird relativ unverändert seit vielen Jahren angewandt, doch die Medikamente und die Therapieschemata haben sich immer weiterentwickelt. Inzwischen können Patienten die Hyposensibilisierung heute auch selbst Zuhause mit Tabletten oder Tropfen durchführen, als sublinguale Immuntherapie. Zwar sind dafür deutlich weniger Arztbesuche notwendig, jedoch haben Untersuchungen gezeigt, dass die sublinguale Variante eine niedrigere „Therapietreue“ bei den Patienten hat, in der Fachsprache „Compliance“ genannt. Sprich: Patienten, die zum Spritzen zum
Arzt gehen müssen, verfolgen ihre Behandlung regelmäßiger und besser als solche, die sich das Medikament selbst verabreichen. Hinzu kommt: Im Alter zwischen 18 und 30 Jahren treten Pollenallergien am häufigsten auf. Diese Altersgruppe ist laut Chefarzt Dr. Boehm jedoch in der Regel nicht daran gewöhnt, regelmäßig Medikamente zu nehmen und an die pünktliche Einnahme zu denken. Aber er betont: „Ich setze auf den mündigen Patienten.“ Ziel sei es, dem sogenannten Etagenwechsel vorzubeugen. „Klassische Heuschnupfen-Patienten vollziehen häufig nach 10 bis 15 Jahren den Etagenwechsel, das heißt, sie bekommen zusätzlich allergisches Asthma“, erläutert der Allergie-Experte. Um das zu verhindern, setzten die Ärzte auf ihre Detektivarbeit, die intensive Diagnostik, und Behandlung. Boehm rät zudem zu regelmäßigen Wiederholungen des Allergietests. „Als Faustregel gilt: So oft zum Testen, wie man das Handy wechselt, also alle fünf bis sechs Jahre.“ Denn Allergien können sich verändern, neue hinzukommen – und zudem gebe es in der Allergologie immer wieder Fortschritte.
Anmeldung über die kostenlose Hotline 0800 2181080
Das Buch „Der unbesiegbare Sommer in uns“ ist im Kailash Verlag erschienen. Zum Coaching geht es online unter www.alleswirdgut
IMPRESSUM „Fit & Gesund“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe
Hausmittel gegen Heuschnupfen Nasensprays, Augentropfen und Tabletten zur Behandlung der PollenallergieSymptome gibt es freiverkäuflich in Apotheken. Ärzte können zudem stärkere Medikamente verschreiben. Aber es gibt auch Hausmittel und einfache Tricks, die Linderung verschaffen können. Hella Zimmermann, Landesverbandsvorsitzende Sachsen des Deutschen Allergie- und Asthmabunds, gibt Tipps.
■ Nasenduschen sollten vor allem am Abend gemacht werden. Damit werden die Pollen, die sich in der Nasenschleimhaut tagsüber festgesetzt haben, herausgespült. ■ Haarewaschen ist ebenfalls abends sinnvoll. Denn gerade bei langen Haaren können die Pollen, die sich darin verfangen haben, über Nacht zur Allergieplage werden.
■ Kleidung, die den ganzen Tag über
getragen wurde, sollten Betroffene nicht mit ins Schlafzimmer nehmen, sondern sie zum Beispiel im Bad ausziehen. Denn auch in der Kleidung können sich Pollen festsetzen. ■ Pollenschutzgitter oder Pollenvlies am Fenster sorgen für frische Luft ohne die lästigen Pollen hereinzulassen. Sie sind zum Beispiel im Baumarkt erhältlich.
LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank Redaktion: Simone Liss, Angelika Oswald, Annett Riedel, Frank Schmiedel Layout: Beatrice Kasel Grafik: Patrick Moye
Alle bereits erschienenen Teile der Gesundheitsserie plus weitere Infos und Tipps für Ihr Wohlbefinden finden Sie im Internet unter www.lvz.de/fit-gesund Anzeigen-Sonderveröffentlichung
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Wenn Allergien Probleme bereiten Der Frühling steht vor der Tür und damit wird endlich auch die Natur aus dem Winterschlaf geweckt. Doch nicht jeder erfreut sich an den blühenden Blumen und Bäumen. Die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Allergie ist der sogenannte Heuschnupfen, der pünktlich zum Frühjahr viele Nasen laufen lässt. Doch es sind nicht nur die sogenannten saisonalen Allergien, die einem das Leben schwer machen können, sondern auch Allergien, die das ganze Jahr über vorhanden sind. Dazu zählen beispielsweise Milben- und Hausstauballergien, Allergien auf Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel. Auslöser sind bestimmte Allergene, auf die der Körper mit einer Abwehrreaktion reagiert. „Eine Allergie ist eine Unverträglichkeit des Körpers auf Dinge, die er eigentlich tolerieren sollte“ fasst Dr. Jochen Krüger, Leitender Oberarzt der HNO-Klinik des Sana Klinikums Borna, zusammen. „Eigentlich sind diese Stoffe kein Problem für den Körper, dennoch meint er, dass er einen Angreifer vor sich hat, der bekämpft werden muss.“ Bekämpft werden die vermeintlichen Angreifer mithilfe des körpereigenen Immunsystems, was sich dann in den
Mit dem Frühling beginnt für Allergiker oft auch eine Leidenszeit. Die Medizin kann ihnen inzwischen gut helfen
Dr. med. Jochen Krüger, Facharzt für HNO-Heilkunde, Allergologie, Manualmedizin und Chirotherapie, Plastische Operationen. Foto: Sana Klinikum Borna
typischen Symptomen einer Allergie, wie Niesen, tränende Augen, Hautausschlag oder Gaumenjucken, äußert. Die Frage nach der Ursache von Allergien ist dabei leider nicht so einfach zu klären. Warum jemand eine Allergie entwickelt, ist nur teilweise geklärt. Eine große Rolle spielt der Erbfaktor, also die Vererbung von Eltern auf ihre Kinder. Aber auch Rauch ist ein starker Faktor. „Man weiß mittlerweile, dass Kinder, die in einem Raucherhaushalt aufwachsen, ein höheres Risiko haben, Allergien zu bekommen“, so Dr. Krüger. „Auch Kinder, die in der Stadt aufwachsen, haben ein höheres Risiko, Allergien zu entwickeln, als Kinder, die auf dem Land groß werden“. Besonders gefährlich sind Allergien auf Bienen- oder Wespengift. Genau darauf hat sich Dr. Jan Wittlinger, Oberarzt an der HNO-Klinik des Sana Klinikums Borna, spezialisiert. „Fast jeder ist schon einmal von einer Biene oder einer Wespe gestochen worden. An der Einstichstelle bildet sich dann normalerweise eine gerötete Schwellung und es juckt dort – wenn es glimpflich abläuft“. Doch etwa vier Prozent der deutschen Bevölke-
rung sind von einer Insektengiftallergie betroffen. Werden sie von einer Biene oder Wespe gestochen, reagieren sie am ganzen Körper. Sie können durch den Stich einen lebensgefährlichen allergischen Schock erleiden. Aufklärung kann beispielsweise ein Hauttest bringen. Dabei werden geringe Mengen des Insektengiftes auf die Haut gegeben. Liegt eine Allergie vor, können eine Reaktion und Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Ein positiver Allergienachweis bedeutet aber keineswegs, dass der Betroffene mit dem Damoklesschwert des Allergieschocks jeden Sommer leben muss. Denn eine Insektengiftallergie lässt sich mit einer sogenannten Hyposensibilisierung gut behandeln: „Bei dieser spezifischen Immuntherapie werden die Betroffenen über einen längeren Zeitraum hinweg mit gereinigtem Gift behandelt“, erklärt Dr. Wittlinger. „Die Dosis wird nach und nach gesteigert, bis sie einer Menge von mehreren Insektenstichen entspricht. Der Erfolg liegt inzwischen bei etwa 90 Prozent. Klinik für HNO, Kopf-, Hals- und plastische Gesichtschirurgie, Dr. med. Jochen Krüger
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STICHWORT
Insektengiftallergie ■ Alarmsignale:
Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Juckreiz am ganzen Körper ■ So reagieren Sie richtig: Bei einfachem Stich: feuchter Umschlag und Gele oder Cremes mit sogenannten Antihistaminika anwenden. Bei Stichen in Mund oder Rachen und starken Schwellungen: kühlen und rasch zum Arzt fahren ■ Bei Symptomen einer Allergie: 112 anrufen ■ Sprechstunden: Allgemeine HNO-Sprechstunde Montag und Mittwoch: 12 bis 16 Uhr Telefon: 03433 211461