ELTEN W R E H C Ü B www.lvz.de | Sonnabend / Sonntag, 18./19. März 2017 SZEITUNG IGER VOLK GE DER LEIPZ EINE BEILA
Leipzig
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18./19. MÄRZ
2017
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SPEZIAL zur Buchmesse 2017
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Buch
kt Litauen: ■ Schwerpun m en mit eine Begegnung en Dichtern Land und sein
123. Jahrgang | Nr. 66 | 1,70 Euro RND
mit 32 Seiten extra zur Buchmesse
r narena: Übe ■ LVZ-Autore len ihre 40 Gäste stel vor neuen Bücher Krumbiegels ■ Sebastian en“ im „Courage zeig bdruck exklusiven Vora
Interviews und alle Termine der LVZ-Autorenarena vom 23. bis 26. März in Leipzig
er, Clemens Mey ■ Neues von sig und Thomas Brus Christoph Hein e liest“ -Termin en ■ „Leipzig Information und weitere Buchmesse rund um die
Studie: Deutsche sind so zufrieden wie noch nie BERLIN. Dank der Konjunktur sind die Deutschen einer Studie zufolge so zufrieden wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Das liege vor allem daran, dass die Menschen in Ostdeutschland deutlich glücklicher sind, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit. Auf einer Skala von null bis zehn gaben die Deutschen nach den aktuellsten Daten im Schnitt einen Wert von 7,5 für ihre Lebenszufriedenheit an – auf dem Tiefpunkt im Jahr 2004 waren es nur 6,9. Der Studie zufolge sind die Menschen im Osten auch mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht ganz so zufrieden wie im Westen – konkret geben die Ostdeutschen ihre Zufriedenheit mit 7,4 Punkten an, die Westdeutschen mit 7,6. Es gebe zwar immer noch Unterschiede, sagte DIW-Experte Jürgen Schupp. „Der Abstand zwischen Ost und West hat sich aber über die Jahre maßgeblich verringert und ist so niedrig wie noch nie.“ 1991 lag die mittlere Lebenszufriedenheit der Ostdeutschen noch bei 6,3. Den Grund für die relativ große Zufriedenheit sieht Schupp darin, dass Deutschland zuletzt viele Krisen erfolgreich bewältigt habe.
LEITARTIKEL VON ANDRÉ BÖHMER
Gesundheit – jeder kann etwas tun
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Wie fit sind Sie? Die LVZ startet heute die große Aktion „Gesundheitswochen“
THEMEN LEIPZIG
Breiter Protest gegen Aufzug von Neonazi-Partei LEIPZIG. Auf Leipzig kommt am heutigen Samstag der größte Demo-Tag der jüngeren Vergangenheit zu. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Gegen den Aufzug der Neonazi-Partei „Die Rechte“ hat sich breiter Widerstand formiert. Seite 17
KULTUR
Besucher mit Leipziger Museen sehr zufrieden LEIPZIG. Die Besucher der Leipziger Museen finden diese zu 70 Prozent sehr gut und zu 27 Prozent gut. Das ist das Ergebnis einer Besucherbefragung der Stadt. In den Museen sind 2017 drei „Zahle so viel du willst“-Tage geplant. Seite 13
SPORT
RB-Fotos bringen 16 000 Euro für guten Zweck LEIPZIG. Fotos von RB-Fußballern brachten 16 000 Euro für die Leipziger Kinderstiftung und die Bahnhofsmission. Die Künstlerin Katja Kupfer hatte Porträtfotos von neun RB-Stars gemacht und diese meistbietend unter den Hammer gebracht. Seite 29
FINANZEN
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14 Tage lang in einer Serie Trends und Tipps zum Wohlfühlen VON ANDRÉ BÖHMER, ROLAND HEROLD UND DIETER WONKA
LEIPZIG. Unter dem Titel „Fit & Gesund“ – die Gesundheitswochen“ startet die LVZ gemeinsam mit den anderen Zeitungstiteln der Madsack Mediengruppe (Hannover) eine 14-tägige Medizin-Serie. Auf vier Sonderseiten täglich informieren wir Sie ab Montag über interessante Themen wie Augenlasern, Allergien, Kopfschmerz und Migräne (siehe Infobox). „Fitness und Gesundheit spielen heute eine immer größere Rolle“, sagte LVZChefredakteur Jan Emendörfer. „Mit der Serie geben wir unseren Lesern eine Orientierung, wie Sie Körper und Geist in Schwung halten und erfolgreich ihren Alltag meistern.“ Renommierte Mediziner aus Leipzig und der Region kommen genauso zu Wort wie Experten aus anderen deutschen Städten. In der Serie werden allgemeine gesundheitliche Fragen aufgeworfen, und der Umgang mit medizinischen Problemen wird erklärt. Den Schwerpunkt bilden Tipps zur Stärkung der eigenen Körperheilkräfte, unter anderem durch sportliche Aktivitäten. Zu der Aktion gehören auch mehrere Veranstaltungen, darunter ein Forum am 30. März in der LVZ-Kuppel mit der Autorin und TVJournalistin Nina Ruge. Sie spricht über ihre Erfahrungen mit den uns innewohnenden Selbstheilungskräften. Nach Einschätzung der AOK Plus in Sachsen und Thüringen legen immer mehr Menschen Wert darauf, über ihre
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verbesserte Fitness auch ihre Gesundheit stabil zu halten. „Die Sachsen und Thüringer sind sehr sportlich“, sagte Rainer Striebel, Vorstandschef der AOK Plus, im LVZ-Interview. Die Kasse ist mit 3,1 Millionen Versicherten die größte in den beiden Bundesländern. Striebel verwies auf die Entwicklung einer Bonus-App der AOK, mit der sportliche Leistungen zusätzlich honoriert werden. „Rund 16 300 Versicherte nutzen die App regelmäßig und melden uns, was gut funktioniert und was noch nicht“, so der KassenChef. Seine Kasse stelle in diesem Jahr 125 000 Euro für sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung.
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achsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat das Angebot wiederholt unterbreitet: Der Flughafen Leipzig/Halle könnte mit dem Hauptstadt-Airport BER zusammenarbeiten. Dessen Eröffnung steht zwar in den Sternen, seine Kapazität ist aber schon jetzt zu gering. In das Thema Zusammenarbeit ist nun Bewegung gekommen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD/Foto), so berichtete es der Touristik-Professor Karl Born in einem Branchendienst, war Opfer des Streiks des Bodenpersonals an den Hauptstadt-Airports. Müller musste mit dem Dienstwagen nach Leipzig chauffiert werden, um von hier aus nach
Gesundheitsminister Gröhe warnt vor ungesundem Stress
Außerdem gibt es etwa 15 000 Angebote rund um Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und Nichtrauchen. Über 241 000 Teilnehmer waren im vergangenen Jahr in einem Gesundheitskurs aktiv. Dabei würden die Kurse in jedem Alter rege angenommen, so der AOKChef. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte zum Start der „Gesundheitswochen“ in einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), zu dem die LVZ gehört, dass die Gesellschaft lernen müsse, „gesünder zu arbeiten“. Dies sei besonders wichtig auch für die betriebli-
Das lesen Sie in den nächsten 14 Tagen Montag, 20. März: Augenlasern – ja oder nein? Was bei Augenerkrankungen hilft.
Montag, 27. März: Runter von der Couch: Der Kampf gegen die eigene Faulheit.
Dienstag, 21. März: Allergien – die Geißel der Menschheit: Was sind die Auslöser?
Dienstag, 28. März: Die Heilkraft des eigenen Körpers: Hören Sie in sich hinein.
Mittwoch, 22. März: Keine Angst vor Fett: Wie ernähren wir uns richtig?
Mittwoch, 29. März: Keimzelle Zahn: Was schlechte Pflege alles anrichten kann.
Donnerstag, 23. März: Das Kreuz mit dem Kreuz: Wie Sie Schmerzen lindern.
Donnerstag, 30. März: Fitte Kinder: Wie Bewegung dem Nachwuchs guttut.
Freitag, 24. März: Neuer Schwung für die Hüfte: Wann hilft eine Operation?
Freitag, 31. März: Volksleiden Diabetes: So wappnen Sie sich ohne Medikamente.
Sonnabend, 25. März: Alles Kopfsache: Die neuen Mittel gegen Migräne.
Sonnabend, 1. April: Wenn die Welt verstummt: Hilfe mit neuen Hörgeräten.
Berlins Bürgermeister Müller fliegt auf Leipzig/Halle
Das komplette Wetter auf Seite 12 Die aktuelle Wetterlage: Bitte Grafik scannen und Regenradar starten.
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AOK Sachsen-Thüringen sieht stärkeres Fitness-Bewusstsein
Moskau zu düsen. „Leipzig/Halle als Dauer-Ausweichflughafen für den BER? Geht doch, das ist der Beweis“, kommentierte Born, der einst im Vorstand des Reise-Riesen TUI saß. Süffisant fügte er an: In Moskau habe Müller sich „über den Streik der Fluglotsen am Flughafen“ beschwert. Born: „Das zeigt, wie tief er in dem Thema zu Hause ist.“ Immerhin war Müller längere Zeit Aufsichtsratsvorsitzender des hauptstädtischen PannenAirports BER. Ach ja: Am Montag beginnen Vermittlungsgespräche im Tarifstreit um die Berliner Fluglotsen ...hoppla – tatsächlich geht es um das Bodenpersonal, das die Hauptstadt in der Luft lahmgelegt hat. mi
che Gesundheitsförderung. Betroffen von ungesundem Stress und Arbeitsverdichtung seien nicht zuletzt auch die Pflegekräfte selbst. Diese leisteten im Schichtdienst Enormes, „verbunden oft mit hohen körperlichen und seelischen Anforderungen“. Deshalb müssten deren Arbeitsbedingungen durch eine angemessene Personalausstattung und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz weiter verbessert werden. Gröhe wies darauf hin, dass es eine gute Versorgung und medizinischen Fortschritt nicht zum Nulltarif gebe. Auch deshalb müssten „an anderer Stelle“ Anstrengungen unternommen werden, damit Menschen gesund blieben und das System entlastet werde. Dazu zähle beispielsweise, dass „wir Krankheiten wie Diabetes durch Prävention vermeiden“, sagte der Minister. Deutschland könne insgesamt auf sein „leistungsstarkes und solidarisches Gesundheitswesen stolz sein, aber wir können uns niemals zurücklehnen“. Gröhe verwies im Vergleich zu den USA noch darauf, dass Deutsche unabhängig von Einkommen und Wohnort gut versorgt seien.
Mehr Themen zu den „Gesundheitswochen“ finden Sie heute auf den Seiten Blickpunkt, Sachsen, Menschen & Märkte, Kultur, Medien, Lokales, Sport und Aus aller Welt. Der LVZ-Sonntag steht komplett im Zeichen der Aktion. Weitere Infos unter www.lvz.de/fit-gesund
s ist alle Jahre immer wieder das gleiche Bild: Vor den Fitness-Zentren in Sachsen und Thüringen sind in den Monaten Januar, Februar und März die Parkplätze knapp. Und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen rennen plötzlich Heerscharen von Joggern durch die wunderbare Leipziger Parklandschaft oder über die idyllischen Dresdner Elbwiesen. Organisatoren von Lauf-Veranstaltungen – wie Leipziger Stadtwerke-Lauf (9. April), Dresdner Oberelbe-Marathon (30. April), Rennsteig-Marathon (20. Mai) oder Altenburger Skatstadtmarathon (10. Juni) – melden Jahr für Jahr glänzende Teilnehmer-Zahlen. Untrügliche Zeichen dafür, dass viele erkannt haben, wie wichtig in unserer durch-digitalisierten und körperlich ziemlich bequemen Welt die eigene Bewegung immer noch ist. Logische Folge für die Wirtschaft: Fitness-Apps, FitnessArmbänder, Schrittzähler boomen. Und der im DAX gelistete fränkische Sportartikel-Konzern adidas sprintet von einem Umsatzrekord zum nächsten. Erfreulicherweise setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass eigentlich fast jeder etwas für seine Gesundheit tun kann – ob mit einer bewussten Ernährung oder einfach über mehr Bewegung. Selbst wenn die Grenzen zwischen Sport und Mode ab und an verschwimmen, weil manch einer nur seine sündhaft teuren luftgepolsterten Laufschuhe öffentlich vorführen will oder im Fitness-Center lieber top-gestylt umherläuft als zu schwitzen – alles geschenkt. Wichtig ist ja vor allem, dass überhaupt so viele wie möglich vom Sofa runterkommen und dem inneren Schweinehund den Kampf ansagen. Da sind schicke Sport-Accessoires ganz sicher nicht von Nachteil. Den Trend zu mehr Bewegung untermauert aktuell auch die größte Kasse Mitteldeutschlands. Laut AOK Plus werden die Sachsen und Thüringer immer fitnessbewusster, nutzen verstärkt Bonusprogramme. Cleveres Motto: Wer sich mehr bewegt, bekommt Geld zurück. Fitness und Gesundheit sind auch in den kommenden zwei Wochen Schwerpunkte in der LVZ. In einer täglichen Serie werden medizinische Themen so aufbereitet, dass Leser Orientierung über neueste Heilund Behandlungsmethoden erhalten. Allergien, Augenlasern, Migräne und Herz-Kreislauf sind einige der Themen, über die wir in den nächsten Tagen ausführlich berichten werden. Dabei kommen überregionale Experten genauso zu Wort wie bekannte Mediziner aus Leipzig und der Region. Sie werden Ihnen Tipps geben, um den Alltag gesundheitlich fit zu meistern. Die Palette reicht dabei von neuen Yoga-Techniken bis hin zu Tricks, wie sich sportliche Neueinsteiger motivieren können. Auf www.lvz.de/fit-gesund gib es dazu auch ein großes OnlineSpecial. Auf dieser Internet-Seite können Sie über die zweiwöchige Serie „Fit und gesund“ kräftig mitdiskutieren und Anregungen geben. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen!
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Türkischer Minister droht EU mit 15 000 Flüchtlingen pro Monat
Erstes Treffen mit Trump: Merkel verteidigt ihre Flüchtlingspolitik
ISTANBUL. Im Streit mit Deutschland und den Niederlanden hat der türkische Innenminister Süleyman Soylu gedroht, Flüchtlinge aus seinem Land über die Grenze in die EU zu schicken. „Wenn Ihr wollt, ebnen wir jeden Monat 15 000 Flüchtlingen den Weg, die wir Euch (bislang) nicht geschickt haben, damit Ihr Euch einmal wundert“, sagte Soylu nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara. Bundestagspräsident Norbert Lammert sieht dagegen auch angesichts des angespannten Verhältnisses das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei nicht in Gefahr. Ankara leiste im Gegensatz zu manchen EU-Ländern einen „konkreten Beitrag“ zur Lösung des Migrationsproblems, sagte Lammert.
WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern im Weißen Haus empfangen. Nach früherer Kritik von Trump hat Merkel ihre Flüchtlingspolitik verteidigt. Illegale Migration müsse geordnet und gesteuert, zudem müssten Schlepper gestoppt werden, sagte Merkel nach ihrem ersten Treffen mit Trump in Washington. Trump will die USA strikt gegen Ausländer abschotten, die aus seiner Sicht unerwünscht sind, darunter auch Flüchtlinge. Er hatte Merkel 2016 vorgeworfen, Deutschland zu ruinieren, weil sie einen Flüchtlingsstrom aus Syrien zugelassen habe. Weitere Themen waren die Stärkung der Nato, der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat und der faire Handel zwischen Deutschland und
Lächeln in die Kameras: Donald Trump und Angela Merkel. Foto: Imago
den USA. Trump sagte, er erwarte „großartige Handelsbeziehungen mit Deutschland“ – ohne näher auf seine Drohung einzugehen, Amerika mit Strafzöllen gegen deutsche und andere ausländische Produkte abzuschotten. Seite 2
BLICKPUNKT
NR. 66 | SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017
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„Gute Medizin braucht Zuwendung“ Milliardenschwer und überlebenswichtig: Der Gesundheitsmarkt ist von existenzieller Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ist er auch zukunftsfest? Gesundheitsminister Hermann Gröhe über Pflege, Kostenbewusstsein, Sterbehilfe und sein Verhältnis zur Kräutermedizin.
Warum Politiker nicht krank sein dürfen
Herr Gröhe, war es sinnvoll, einen NichtMediziner zum Bundesgesundheitsminister zu machen? Der Gesundheitsminister ist nicht Deutschlands oberster Arzt. Meine Aufgabe ist es, durch gute politische Rahmenbedingungen dazu beizutragen, dass wir dauerhaft ein leistungsstarkes und solidarisches Gesundheitswesen haben.
VON UDO RÖBEL
Wer einen Handwerker beauftragt, erhält am Ende eine übersichtliche und nachprüfbare Rechnung. Warum gibt es diese Pflicht nicht für jeden Kassenarzt? Die Möglichkeit der Patientenquittung gibt es bereits. Es würde niemandem helfen, aus einem Sachleistungsprinzip – was notwendig ist, das gibt es auch von den Krankenkassen – ein Rechnungszwangsverfahren für 70 Millionen Menschen zu machen. Alle Patienten können sich heute über jede Form der Leistungserbringung in der Praxis und im Krankenhaus informieren.
BERLIN. Dass Peter Struck, ehemals Verteidigungsminister und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag, über Jahre Probleme mit dem Herzen hatte, war in Berlin ein offenes Geheimnis. Offen darüber geredet wurde aber erst, als er tot war. Kein Nachruf, in dem nicht sein Einsatz für dieses Land, unsere Gesellschaft und seine Partei gewürdigt wurde. Unermüdlich. Geackert bis zur Selbstaufgabe. Peter Struck war erst 69 Jahre alt, als er 2012 einem Herzinfarkt erlag. Seinem zweiten. Zwischendurch erlitt er einen Schlaganfall. Aber das Bild, das wir von ihm hatten, war ein anderes: Peter Struck war der knorrig-gewitzte Pfeifenraucher, der auch mit 60 noch Motorrad fährt. Ein Mann, den nichts umhaut. Ein Politiker und krank? Immer noch ein Tabu. Und immer noch ein Thema, über das eigentlich erst hinterher geredet wird. Bundeskanzler Willy Brandt – so erfuhren wir erst später – litt unter Depressionsschüben. Sein Nachfolger Helmut Schmidt hatte Herzrhythmusstörungen, fiel öfter an seinem Schreibtisch in Ohnmacht. Außenminister Hans-Dietrich Genscher erlitt zwei Herzinfarkte. CSU-Chef Horst Seehofer verschleppte eine Herzmuskelentzündung, sprang nur knapp dem Tod von der Schippe. Und SPD-Urgestein Franz Müntefering kollabierte 2005 auf einer Wahlkampfbühne. Trotzdem haben sie alle weitergemacht, sich kaum genesen wieder in den Politbetrieb gestürzt. In Nachtrunden im Kanzleramt, in Tarifverhandlungen bis morgens um 5 Uhr, in 80-Stunden-Wochen.
Aber die Pflicht zur Rechnung wäre doch ein effektives Kontrollinstrument, um steigenden Kosten zu begegnen? Kontrollinstrumente gibt es, beispielsweise über den medizinischen Dienst. Entscheidend ist, dass die Menschen heute zu Recht mehr fragen, warum macht mein Arzt dieses oder jenes. Wir tun gut daran, die Kompetenz der Patienten und die sprechende Medizin zu stärken. Das informierte Gespräch zwischen Arzt und Patient ist besser als mehr Bürokratie. Manche Kassen rechnen auch homöopathische Behandlungen ab, andere weigern sich. Sollten gesetzliche Kassen Therapien bezahlen, auch wenn die Wirkung wissenschaftlich nicht hundertprozentig belegt ist? Gute Medizin braucht wirksame Arzneimittel, aber eben auch menschliche Zuwendung. Deshalb ist es so wichtig, dass wir zum Beispiel die Pflege stärken, dass wir das Gespräch zwischen Arzt und Patient fördern. Wenn es um Arzneimittel geht, muss die Qualität und Sicherheit belegt sein, das gilt natürlich gerade, wenn sie von der Gemeinschaft der Versicherten bezahlt werden. Haben Sie Vorbehalte gegenüber der „Kräutermedizin“? Nein. Es ist richtig, nicht gleich bei jeder kleinen Erkrankung nach starken Medikamenten zu verlangen. Manchmal helfen Kräutertee und Ausschwitzen, manchmal pflanzliche Arzneimittel. Wenn ich etwas einnehme, möchte ich aber schon, dass es wirkt. Wer unheilbar krank ist, unerträglich leidet und frei entscheidet, sein Leben zu beenden, hat seit dem jüngsten Urteil des Leipziger Bundesverwaltungsgerichtes das Recht auf Zugang zu einem tödlichen Medikament. Sie wollen den nun möglichen Tabubruch staatlicher Selbsttötungshilfe verhindern. Warum? Eine staatliche Behörde wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte darf nicht zum Handlanger der Beihilfe zur Selbsttötung werden. Das würde jedes Bemühen untergraben, Selbsttötung durch Hilfe und Beratung zu verhindern. Ganz abgesehen davon ist fraglich, wie eine staatliche Arzneimittelzulassungsbehörde die Prüfung einer unerträglichen Leidenssituation und der Ernsthaftigkeit des Sterbewillens überhaupt leisten soll, so wie es in der Presse-
An der Grenze des Zumutbaren
Fotos: Köhler/photothek (2)
ZUR PERSON Hermann Gröhe (61) ist seit 1977 CDU-Mitglied. Der Jurist ist seit 1994 als Anwalt zugelassen; im selben Jahr zog er in den Bundestag ein, seither ruht seine Anwaltstätigkeit. Gröhe, der sich für Menschenrechte und humanitäre Hilfe engagiert hat, war Staatsminister im Kanzleramt und CDU-Generalsekretär und ist seit 2013 Gesundheitsminister.
Muss die Gesellschaft insgesamt lernen, gesünder zu arbeiten? Ja. Genau deshalb haben wir mit dem Präventionsgesetz die betriebliche Gesundheitsförderung so stark gemacht. Erfreulich ist: Im vergangenen Jahr wurden die Leistungen der Krankenkassen dadurch auf 143 Millionen Euro verbessert. Das ist eine Steigerung um fast 90 Prozent. Dann werden Sie und ich bis 70 arbeiten müssen? Das sehe ich nicht.
mitteilung des Gerichts anklingt. Der In den Niederlanden muss sich im Schnitt Deutsche Bundestag hat sich mit deutli- eine Pflegekraft um sieben Patienten cher Mehrheit darauf verständigt, dass kümmern – in Deutschland um 13. Wie Selbsttötung und auch die individuelle teuer ist für die Kassen ein verbindlicher Beihilfe dazu weiter straffrei bleiben. und vernünftiger Personalschlüssel? Gleichzeitig hat er Das Statistische Bundesgeschäftsmäßige und amt spricht von anderen Eine staatliche organisierte SelbsttöTrotzdem gilt: Wir Behörde darf nicht Zahlen. tungshilfe untersagt. Ich müssen die Stationspflebin sicher, dass das Bunge deutlich stärken. In zum Handlanger desverfassungsgericht den letzten Jahren hat es der Beihilfe zur dies bestätigt. einen Aufbau des ärztliSelbsttötung chen Personals gegeben, Weshalb sind so viele im bei der Stationspflege werden. Gesundheitsbereich gab es erst einen Abbau, Beschäftigte so oft krank? zuletzt wieder einen Ist die Arbeit an und mit leichten Anstieg. Klar ist: den Patienten so ungeEine gute Versorgung im sund? Krankenhaus setzt eine Gerade unsere Pflegekräfte leisten Enor- entsprechende Personalausstattung mes, verbunden oft mit hohen körperli- voraus. Deshalb haben wir Sofortmaßchen und seelischen Anforderungen. Und nahmen ergriffen, damit Krankenhäuser dies im Schichtdienst. Deshalb müssen mehr Personal beschäftigen können. wir ihre Arbeitsbedingungen durch eine Dazu erhalten sie insgesamt bis zu 830 angemessene Personalausstattung und Millionen Euro pro Jahr. Und wir werden Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz die Krankenhäuser und Krankenkassen verbessern. Denn schließlich wollen wir, jetzt verpflichten, in Krankenhausbereidass Menschen, die anderen helfen, auch chen, in denen das für die Patientensiselbst gesund bleiben. cherheit besonders wichtig ist, Personal-
„Müssen wir bis 70 arbeiten?“: Hauptstadtkorrespondent Dieter Wonka mit Minister Hermann Gröhe.
untergrenzen festzulegen – etwa in Intensivstationen oder im Nachtdienst. Billiger wird das System also alles in allem sicher nicht? Gute Versorgung und medizinischen Fortschritt gibt es nicht zum Nulltarif. Genau deshalb müssen wir an anderer Stelle Anstrengungen unternehmen, damit Menschen gesund bleiben und das Gesundheitswesen entlastet wird – etwa indem wir Krankheiten wie Diabetes durch Prävention vermeiden. Und schätzungsweise 250 000 Menschen kommen jedes Jahr ins Krankenhaus wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Der Medikationsplan ist ein wichtiger Beitrag dazu, das zu vermeiden. Es gibt zu viele Krankenhausbetten in Deutschland. Trauen Sie sich einen Wahlkampf zu mit der Botschaft, den Bettenabbau voranzutreiben? Wir hatten in den vergangenen Jahren einen Rückgang bei der Zahl der Krankenhausbetten. Trotzdem gibt es noch Regionen mit Überversorgung und ande-
re, in denen die Sicherstellung der Versorgung besonderer Anstrengungen bedarf. Entscheidend ist eine kluge Arbeitsteilung: Die ortsnahe Versorgung muss gewährleistet bleiben, beispielsweise nach einem Unfall oder einem Herzinfarkt. Bei komplizierten planbaren Eingriffen sind oft Spezialisierung, Erfahrung und umfassende Hochleistungsmedizin gefragt. Schließlich geht es auch darum, die Krankenhausqualität etwa durch Qualitätsberichte transparent zu machen, sodass die Patienten selbst entscheiden können, wo sie sich behandeln lassen möchten. Mit der Krankenhausreform haben wir die Grundlage gelegt für eine Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft. Maßstab ist dabei die bestmögliche Versorgung der Patienten. Ist das Gesundheitssystem zukunftsfest finanziert? Wir haben bei all unseren Gesetzen immer die notwendigen Verbesserungen für die Patienten und die nachhaltige Finanzierbarkeit unseres Gesundheitswesens im Blick. Und darum wird es auch weiterhin gehen. Zugleich gilt: Wollen wir den enormen medizinischen Fortschritt wirksam in die Versorgung bringen, muss das Gesundheitswesen ständig weiterentwickelt werden. In Deutschland werden rund 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Gesundheit ausgegeben, und damit werden die Menschen unabhängig von Einkommen und Wohnort gut versorgt. Im Vergleich: In den USA sind es mehr als 17 Prozent – mit drastischen sozialen Unterschieden. Wir können auf unser leistungsstarkes und solidarisches Gesundheitswesen stolz sein, aber wir können uns niemals zurücklehnen.
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Wie kann ein Mensch das aushalten? Nach dem Zusammenbruch des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) warnte der evangelische Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann, das Politikern zugemutete Arbeitspensum sei oft mehr, als ein Einzelner bewältigen könne. „Zeitweise an der Grenze zur Unmenschlichkeit“ sei der Politikbetrieb, sagte der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und SPD-Parteivorsitzende Kurt Beck im Deutschlandfunk. Beck, der 2015 selbst einen leichten Schlaganfall erlitt, ist einer der ganz wenigen Politiker, die heute offen über das Tabu-Thema sprechen. Selbst unter engen Parteifreunden habe man nur ganz selten über diese Belastungen gesprochen, sagt er. Nur keine Schwäche zeigen, nicht der Frage Raum geben, ob man Amt und Aufgabe noch gewachsen ist. Die körperliche Belastung eines Politikers ist das eine. Hinzu kommt die wachsende psychische Belastung des digitalisierten Politikbetriebs. „Nachrichtensender, Twitter, Facebook kennen keinen Feierabend“, sagt der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers (CDU). „Wenn auf deinem Handy ein Thema hochploppt, bleibt dir immer weniger Zeit, das erst einmal in Ruhe zu verarbeiten und dir deine Meinung zu bilden. Wer im öffentlichen Diskurs zu langsam ist, findet nur noch schwer Gehör.“ Rüttgers berät heute als Anwalt Stiftungen. Er ist froh, nicht mehr „in der Mühle“ zu stecken. „Je schneller sich die Welt dreht“, sagt er, „umso wichtiger ist es, auch mal vom Gas zu gehen.“ Etwas, das sich ein aktiver Politiker kaum mehr erlauben kann. Oder will. Als Bundeskanzlerin Angelika Merkel diese Woche in den unerwarteten Genuss eines freien Tages kam, weil wegen eines Schneesturms in den USA ihr Treffen mit US-Präsident Trump verschoben wurde, blieb sie nicht einfach zu Hause. Nein. Sie setzte alle Termine wieder an, die vorher wegen der Reise abgesagt worden waren.
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SACHSEN UND MITTELDEUTSCHLAND
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Frühlingszeit ist auch Bärlauchzeit L
Gudruns Heimatküche Von Kochbuchautorin Gudrun Ruschitzka
Foto: dpa
eipziger Allerlei, Dresdner Mohnstollen oder Altenburger Rinderbraten – die Küche in Sachsen und Thüringen ist reich an Rezepten und Zutaten. Unsere Kochbuchautorin Gudrun Ruschitzka gibt jede Woche Tipps für die heimische Küche – diesmal war sie im Leipziger Auwald und hat ein Sträußchen Bärlauchblätter gepflückt.
Weiße Löwenbabys toben munter im Magdeburger Zoo herum
■ Frühlingssalat: 200 g jungen Spinat put-
zen, zusammen mit einem Handstrauß frischer Bärlauchblätter waschen. Gut abtropfen, größere Blätter zerpflücken und auf Portionstellern verteilen. ½ Bund Radieschen putzen, waschen und vierteln. 100 g Champignons putzen und in Scheiben schneiden. 2 Tomaten waschen und achteln. 4 hartgekochte Eier pellen und vierteln. Alles auf dem Blätterbett verteilen. 1 Bund Schnittlauch waschen, in Röllchen schneiden. 2 bis 3 EL Apfelessig mit Salz und einer Prise Zucker würzen, nach und nach 6 EL Öl unterschlagen. Mit dem Schnittlauch über dem Salat verteilen, mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen. ■ Bärlauchquiche: 200 g Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. 1 Ei, 3 Prisen Salz und 4 EL Milch hineingeben. 80 g kalte Butter in kleinen Stückchen auf dem Rand verteilen. Alle Zutaten mit einem Messer bröselig hacken und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf etwas Mehl ausrollen, in eine Springform (26 cm Durchmesser) legen und dabei einen Rand hochdrücken. Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen und den Teig 45 Minuten kühl stellen. Den Handstrauß Bärlauch und 1 Bund Schnittlauch waschen, trocken schütteln und fein schneiden. 1 kleine rote Paprikaschote putzen, waschen und in kleine Würfel schneiden. 500 g Magerquark mit 3 Eiern, 150 g saurer Sahne, 1 TL Zitronensaft, Kräutern, Paprika und 1 EL Grieß verrühren. Kräftig mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer würzen. Den Teig im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad 10 Minuten vorbacken, herausnehmen und die Quarkmasse darauf streichen. Mit 12 Kirschtomaten garnieren und die Quiche 80 Minuten backen.
Bärlauch ist derzeit reichlich im Leipziger Auwald zu finden. Foto: dpa ■ Harzer Bärlauchklump: ½ l Milch mit
40 g Butter, Salz und 1 Prise frisch geriebener Muskatnuss aufkochen. 200 g Hartweizengrieß mit dem Schneebesen zugeben, dann mit einem Holzlöffel weiterrühren, bis sich die Masse als geschmeidiger Kloß vom Topfboden löst. Den Topf zur Seite stellen und 4 Eier unterrühren. 50 g Bärlauch waschen, trocken schleudern, fein schneiden und unter die Grießmasse rühren. Aus der Masse 12 Klößchen drehen und auf einen leicht geölten Teller legen. In einem Topf reichlich Salzwasser aufkochen, die Klöße darin 10 Minuten bei mittlerer Hitze, dann 10 Minuten bei milder Hitze garziehen lassen, herausheben und als Suppeneinlage oder in einem kräftigen Eintopf verwenden. Extratipp: Bärlauch hat von März bis April Hochsaison. Kleine Mengen dürfen geerntet werden, wer mehr für den Eigenbedarf mit nach Hause nehmen möchte, benötigt die Zustimmung des Waldbesitzers und der Naturschutzbehörde.
Die am 25. Dezember im Magdeburger Zoo geborenen weißen Löwen entwickeln sich weiter prächtig – und genießen ausgelassen die ersten sonnigen Tage im Schaubereich. Die vier kleinen Raubkatzen seien inzwischen Hauptattraktion, viele Besucher würden Fotos auf der Facebook-Seite
des Tierparks posten, berichtete gestern eine Zoo-Sprecherin. Laut einer Online-Abstimmung, an der sich über 48 000 Internetnutzer beteiligten, erhielten die Vier übrigens ihre Namen: Nala (das Mädchen), Malik, Chaka und Matayo. Zoo-Geburten von weißen Löwen gelten als Zuchterfolg.
„Das Leben muss Spaß machen – man hat mehr davon, wenn man gesund ist“ AOK-Plus-Vorstandschef Rainer Striebel über Fitness-App, Datenschutz und Telemedizin LEIPZIG. Der Vorstandsvorsitzende der AOK Plus, Rainer Striebel (54), hält sich selbst fit und spricht im Interview über finanzielle Anreize für Sportler und die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die AOK Plus belohnt seit Kurzem sportliche Aktivitäten per Bonus-App. Wie fit ist der Chef selbst? Ich bin heute schon meine Runde von etwa 9 Kilometern in rund 55 Minuten durch den Wald gelaufen. Den Halbmarathon schaffe ich aktuell in 1 Stunde und 40 Minuten. Jetzt ist es 10 Uhr und Sie sitzen geduscht und umgezogen in Leipzig. Straffes Programm! Ich bin 6.30 Uhr gestartet und versuche drei, vier Mal die Woche aktiv zu sein. Im Winter gehe ich auch am Abend mit der Stirnlampe raus. Sind Sie quasi der lebende Beweis, dass man den inneren Schweinehund ausbremsen kann? Na, ja, wenn morgens um 6 Uhr der Wind pfeift oder der Regen draußen prasselt, sage ich auch: Jetzt ist mal gut. Aber sonst leben Sie vermutlich so, wie es der Hausarzt empfiehlt? Nicht ganz. Ich trinke trotzdem gern ein Glas Wein und esse Currywurst. Das Leben muss Spaß machen. Man hat aber mehr Spaß daran, wenn man gesund ist. Wo sind Sie versichert? Bei der AOK Plus. Da sparen Sie ja dann eine Menge Geld mit der Bonus-App. Nein, das mache ich grundsätzlich nicht. Ich finde unser Produkt sehr gut, habe aber für mich grundsätzlich entschieden, dass ich niemals Bonus-Programme meines Arbeitgebers nutzen werde. Bei der Bonus-App fürchten die einen, dass ihre Daten nicht mehr sicher sind. Die anderen sagen: Wenn alles anonymisiert ist, kann ich den Fitnesstracker auch meinem Hund an die Leine klemmen. Wir haben die Bonus-App nicht gemacht, um Daten zu sammeln für andere Zwecke. Sie ist ein Angebot für technikaffine Menschen, die gern Sport treiben. Wir erhalten nur rudimentäre Daten – wann sich ein Versicherter eingeloggt und bewegt hat, ob der Puls höher als 120 war. Wir wissen also nicht, in welcher Geschwindigkeit, an welchem Ort und
was er genau getan hat. Es geht uns nur darum, Anreize zu schaffen, damit sich Menschen gesund verhalten. Und der Hundetrick? Wenn einer betrügen will, wird er es immer schaffen. Aber ich bin überzeugt, dass über 99 Prozent der Versicherten ehrlich sind. Wenn sich ein einzelner dann einen Spaß draus macht – das muss man hinnehmen. Am Ende lieber so, als alles genau zu kontrollieren, weil man die Menschen unter Verdacht stellt. Wie groß ist die Gefahr, dass Google oder Apple Daten und Bewegungsprofile nutzen? Natürlich haben wir diese Frage diskutiert. Letztlich ist der digitale Trend aber nicht aufzuhalten. Wenn Sie mit dem Smartphone agieren, besteht immer dieses Risiko. Mit der App hat das aber nichts zu tun. Stichwort Telemedizin. Kann man von älteren Patienten auf dem Lande erwarten, dass sie sich noch damit befassen, um mit dem Arzt in Dresden oder Leipzig zu kommunizieren? Viele ältere Menschen haben heute noch tatsächlich eine gewisse Distanz dazu. Telemedizin allein ist also nicht das Allheilmittel. Aber die eigentliche Frage lautet doch: Was unterstützt den Arzt in seiner Arbeit? Und hilft das dem Patienten? Ist das eine der stärksten Veränderungen im Gesundheitswesen der vergangenen Jahre überhaupt? Die ganze Gesellschaft befindet sich durch die digitale Transformation inmitten einschneidender Veränderungen. Dabei habe ich gerade bei den digitalen Möglichkeiten den Eindruck, dass es den Menschen nicht aufgezwungen, sondern von ihnen selbst gewollt ist, weil sie einen Nutzen darin sehen. Da stehen wir einerseits vor den Erwartungen unserer Versicherten und auf der anderen vor den Herausforderungen des demografischen Wandels. Wenn die Ärzte in manchen Regionen nicht mehr ausreichen sollten, muss es trotzdem eine gute medizinische Versorgung geben. Unter diesen Umständen ist die neue Technik keine Bedrohung, sondern eine Chance. Die AOK Plus ist Vorreiter mit der Arzneimittelinitiative Armin, bei der Arzt und Apotheker Patienten, die zahlreiche Medikamente brauchen, intensiv betreuen
und einen Medikationsplan erstellen. Wie ist dort der Stand? Armin ist mit viel Aufwand konzipiert worden. Auf einer guten technischen Infrastruktur werden Arzt und Apotheker im Sinne des Patienten zusammengebracht. Alle Verordnungsdaten, alle Medikamente des Patienten werden für Arzt und Apotheker verfügbar. Damit können sie den Überblick behalten bei Menschen, die fünf oder mehr Medikamente regelmäßig brauchen. Sie können feststellen, ob alles zueinander passt und den Therapieerfolg fördert.
te und 465 Apotheken. In Sachsen machen 237 Hausärzte und 509 Apotheken mit. Da müssen wir noch dran arbeiten. Noch gar nicht geredet haben wir über die E-Akte. Es wäre hervorragend, wenn ein Patient zum Hausarzt geht, ins Pflegeheim muss oder vom Notarzt behandelt wird, dass dann sofort bestimmte Gesundheitsdaten verfügbar sind. Dass Befunde, Arztbriefe, Dokumentationen an einer Stelle gesammelt und von den Ärzten eingesehen werden können. Dass ambulanter und stationärer Bereich besser kommunizieren können. Natürlich nur, wenn der Patient sein Einverständnis erklärt und der Datenschutz gewährleistet ist. Das wäre ein deutlicher Gewinn für eine bessere medizinische Versorgung. Jetzt passiert das noch zu oft über Telefax und Anrufe, obwohl es längst moderne Wege gibt. Wie weit ist die Bundesrepublik da? Am Anfang. Das E-Health-Gesetz für eine einheitliche Telematik-Infrastruktur ist eine gute Grundlage. Es sorgt dafür, dass jetzt in Deutschland keine Insellösungen mehr geschaffen werden, die nicht miteinander verbunden werden können. Denn die Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen im Interesse des Patienten miteinander kommunizieren können.
Wir haben die BonusApp nicht gemacht, um Daten zu sammeln. Rainer Striebel, Vorstandschef AOK Plus
Wie viele Patienten sind bisher dabei? In Sachsen rund 700, in Thüringen etwa 450. Das ist relativ überschaubar. Wir mussten aber feststellen, dass sich die Softwarehersteller für die Praxisverwaltungssysteme der Ärzte zum Teil schwer taten, eine entsprechende Erweiterung vorzunehmen. Das hindert Ärzte dann daran, Patienten einzuschreiben, weil die technische Umsetzung der Plattform noch nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber wir sind mit den wichtigsten Anbietern darüber im Gespräch und werden diese Probleme zeitnah lösen. Dauert Ihnen das nicht alles zu lange? Ich würde heute natürlich lieber über 7000 eingeschriebene Patienten reden. Doch man braucht Zeit, um für Akzeptanz zu sorgen. Schließlich geht es um schwerkranke Patienten. Da geben wir auch nicht so schnell auf. Wie viele Hausärzte und Apotheken machen mit? In Thüringen sind es derzeit 308 Hausärz-
Wann wird das sein? Wir werden noch viele kleine Stufen nehmen müssen, bis es soweit ist. Wichtig ist, dass alle Beteiligten im Gesundheitswesen eingebunden sind. Hier geht Qualität vor Schnelligkeit. Aber so etwas wie das zehn Jahre lange Herumdoktern an der Elektronischen Gesundheitskarte darf es nicht mehr geben. Wird die Datenschutzdiskussion womöglich übertrieben? Ich glaube nicht. Gesundheitsdaten der Menschen sind ein sehr sensibles Gut. Solche Informationen in falschen Händen – das wäre verheerend. Wie wollen Sie eine Lebensversicherung abschließen oder einen Immobilien-Kredit bekommen, wenn bekannt ist, welche Krankheiten Sie womöglich haben? Deshalb ist der Datenschutz weiterhin sehr wichtig. Allerdings müssen wir aufpassen, dass das Thema Datenschutz nicht als Totschlagargument genutzt wird, um sinnvolle Weiterentwicklungen für eine bessere medizinische Versorgung der Menschen zu verhindern. Interview: Roland Herold Das komplette Interview mit Rainer Striebel ➦ lesen Sie unter: www.lvz.de
UMFRAGE
Was tun Sie für Ihre Gesundheit? Kerstin Helbig (37), Kulturmanagerin der Stadtverwaltung aus Mügeln: „Ich achte bei meiner Ernährung auf Bio-Produkte und regionale Erzeugnisse. Ich gehe regelmäßig in die Sauna und zu TaeBoo-und Zumba-Kursen. Für das seelische Gleichgewicht lese ich viel und höre Entspannungs-Musik.“
Madeleine Brandl (25), Apothekerin aus Leipzig: „Ich spiele Volleyball im Verein und habe vor einem halben Jahr mit dem Klettern angefangen. Allgemein ist mir viel Bewegung wichtig und dass man statt dem Fahrstuhl auch mal die Treppe nimmt. Ansonsten versuche ich mich gesund zu ernähren: viel frisches Obst und Gemüse, regionale Produkte und keine Fertigpizza.“
Jörg Albrecht (58), Diplomingenieur aus Grimma: „Ich versuche mich einerseits sportlich fit zu halten, am Anfang des Jahres eine Woche Wintersport, im Sommer ausgiebig Rad fahren. Andererseits spiele ich für den seelischen Ausgleich in einer Mittelalterband, was auch anstrengend ist und gute Kondition erfordert.“
Christina Aulich (26), Kauffrau im Einzelhandel aus Dresden: „Ich versuche mich so gesund wie möglich zu ernähren, ich achte auf die Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und versuche, mehr Bio zu kaufen. Ob es nun gesund ist oder nicht – ich verzichte auf Fleisch. Dazu gehe ich drei Mal in der Woche zum Sport, mache Kraft- und Ausdauertraining.“
Torsten Mieck (37), Maler und Lackierer aus Altenburg: „Ich tue einiges. Zum Beispiel treibe ich viel Sport, ich spiele Fußball, und versuche, mich mit Obst und Gemüse gesund zu ernähren. Zudem gehe ich regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen.“
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Leipzig liest 23.–26. März 2017
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MENSCHEN UND MÄRKTE
Erst vergleichen, dann wechseln
KURZ GEMELDET
Facebook beim Vergessen helfen DÜSSELDORF. Wer seine Kontakte mit Facebook synchronisiert, ist nicht für alle Ewigkeit an diese Entscheidung gebunden. Er kann dort sein Adressbuch oder einzelne Kontakte entfernen. Ob die Adressbuchsynchronisierung via Facebook-App aktiviert ist, sieht man unter „Kontakte fortlaufend hochladen“ in den Einstellungen. Auf der Facebook-Seite kann man unter https://www.facebook.com/invite_history.php prüfen, ob man Adressbücher hochgeladen hat – und diese auch wieder löschen.
Immobilienfonds mit Mindesthaltefrist
Chrome-Browser spart jetzt Strom BERLIN. Googles Chrome-Browser geht künftig stromsparender zu Werke. Dazu haben die Entwickler in der jüngst veröffentlichten Version 57 die im Hintergrund geöffneten Tabs an die Leine genommen. Diese machten den Angaben zufolge bisher ein Drittel des Browser-Stromverbrauchs aus. Konkret funktioniert das Sparen so: Nimmt eine im Hintergrund geöffnete Seite zu viel Prozessorleistung in Anspruch, wird ihr Zugriff auf den Prozessor begrenzt.
Kündigung nach der Strompreiserhöhung HEIDELBERG. Im April wollen 33 Stromversorger ihre Preise im Schnitt um rund 3 Prozent anheben, teilt das Vergleichsportal Ve-rivox mit. Grundsätzlich müssen Versorger ihre Kunden auf eine Preisänderung „rechtzeitig, in jedem Fall jedoch vor Ablauf der normalen Abrechnungsperiode“ hinweisen. Kunden können dann ihr Sonderkündigungsrecht nutzen. Die Kündigung sollte per Einschreiben verschickt werden.
1998,65 (+ 0,52)
Keine Angst vor dem Gang zu einer neuen Krankenkasse – er kann einige Hundert Euro sparen VON STEFAN WINTER
E
s war einmal eine Verbindung fürs Leben, über den Wechsel der Krankenkasse dachte man nicht einmal nach. Das hat sich geändert: Wer neben den Pflichtleistungen zum Beispiel Zuschüsse zur Homöopathie haben oder einfach nur sparen will, der hat die Wahl unter mehr als 100 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. So wandern Mitglieder inzwischen zu Tausenden ab, wenn Kassen den Beitrag erhöhen. ■ Wie viel kann man
BERLIN. Anleger können mit kleinen Beiträgen in Immobilien investieren – mit offenen Immobilienfonds. In gewissen Punkten gelten für Immobilienfonds andere Regeln als für Aktien- oder Rentenfonds. Für Neuanleger gilt bei Immobilienfonds eine zweijährige Mindesthaltefrist. Auch müssen sie eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten einhalten – wobei sie bereits innerhalb der zweijährigen Mindesthaltefrist kündigen können.
TecDAX
MDAX
bei einem Wechsel sparen? Das hängt vom Einkommen ab, einige Hundert Euro pro Jahr sind drin. Zwar ist der Beitrag auf 14,6 Prozent des Einkommens – zahlbar je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer – festgelegt, aber die Kassen können einen Zusatzbeitrag verlangen, den allein der Versicherte zahlt. Inzwischen tun das alle Anbieter, die Zusatzbeiträge liegen zwischen 0,3 und 1,8 Prozent. Ab einem Einkommen von 4350 Euro pro Monat – das ist im Moment die Beitragsbemessungsgrenze – macht das einen Unterschied von 783 Euro im Jahr zwischen den billigsten und den teuers-
ten Kassen. Bei 2000 Euro Monatseinkommen sind es 360 Euro im Jahr. Allerdings macht das Finanzamt die Rechnung kompliziert: Weil die Kassenbeiträge von der Steuer abgesetzt werden, schlägt die Ersparnis netto nur zum Teil durch. Außerdem zu bedenken: Viele Kassen bieten Bonusprogramme an, die zum Beispiel beim Besuch von Sport- und Ernährungskursen oder Vorsorgeuntersuchungen Rückzahlungen bringen. ■ Kann ich in jede Kasse eintreten?
Die Landschaft ist unübersichtlich. Trotz vieler Fusionen gibt es immer noch über 100 gesetzliche Kassen in Deutschland,
23690,10 (+ 0,11)
SDAX
10082,07 (+ 0,45)
MDAX
die zum Teil aber nur in ihrem jeweiligen Bundesland aktiv sind. Um Mitglied zu werden, müssen Versicherte in dem Bundesland wohnen oder arbeiten, in dem die Kasse geöffnet ist. ■ Was müssen alle Kassen anbieten?
Rund 95 Prozent der Leistungen gesetzlicher Krankenkassen sind im Sozialgesetzbuch festgelegt. Dazu gehören die ärztliche Behandlung bei freier Arztwahl, die ambulante und stationäre Behandlung im Krankenhaus sowie Medikamente. Man muss also bei keiner Kasse Lücken in der Grundversorgung befürchten. ■ Welche Zusatzleistungen gibt es?
Die Vielfalt ist riesig, und jedes Jahr ändern sich die Kataloge ein wenig. Einen Überblick gibt die Stiftung Warentest mit einer Datenbank im Internet (www.test.de). Wer also auf spezielle Leistungen besonderen Wert legt, sollte die Angebote gezielt danach durchforsten. Die Warentester teilen das Angebot in die vier Gruppen „Familie mit Kindern“, „Senioren und chronisch Kranke“, „Gesunder Lebensstil“ und „Jung, gesund, wenig Geld und wenig Zeit“. Für Familien etwa können Haushaltshilfen bei schweren Erkrankungen wichtig sein, aber auch eine zusätzliche Jugendvorsorgeuntersuchung oder eine medizinische Telefonhotline rund um die Uhr. Senioren und chronisch Kranke brauchen Ansprechpartner in der Nähe, möglicherweise Beratung zu Hause. Sogenannte Disease-Management-Programme für chronische Krankheiten können ihnen helfen oder Unterstützung bei der Wahl des Krankenhauses bieten. Wer auf gesunden Lebensstil achtet, bevorzugt oft auch alternative Heilmethoden, Homöopathie oder Osteopathie. Manche Kassen übernehmen dort die Kosten oder zahlen Zuschüsse. Junge Leute mit wenig Geld achten mehr auf den Beitragssatz, brauchen aber vielleicht zusätzliche Reiseimpfungen oder legen Wert auf Hautkrebsfrüherkennung, die normalerweise erst ab 35 Jahren übernommen wird.
Rund 95 Prozent der Leistungen sind bei allen Kassen gleich.
Kasse eine Leistung zunächst nicht übernehmen will. Wer dann Wert auf persönliche Ansprechpartner legt, sollte sehr genau hinsehen, denn auch große Kassen haben ihre Geschäftsstellennetze ausgedünnt. Die Regel ist die telefonische Betreuung über Callcenter, zunehmend gibt es auch Online-Chats. Viele besonders günstige Anbieter sind kleine regional verwurzelte Kassen.
■ Welchen Service brauche ich?
■ Kann eine Krankenkasse
Den direkten Kontakt zur Kasse hat man selten – aber wenn man ihn braucht, ist es meist wichtig. Ein Gespräch kann sich auch in Grenzfällen lohnen, wenn die
ÖkoDAX
29,87 (– 1,29)
€ in $
auch pleitegehen? Seit 2010 ist eine Insolvenz von Krankenkassen möglich. Sie werden aber von
1,0737 (+ 0,10)
Gold
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DAX (Deutscher Aktienindex)
Name
Div. Aareal Bank 1,65 Airbus° 1,30 Alstria Office 0,50 Aurubis 1,25 Axel Springer SE 1,80 Bilfinger Brenntag NA 1,00 Covestro 0,70 CTS Eventim 0,46 Dt. EuroShop NA 1,35 Dt. Pfandbriefbank 0,43 Dt. Wohnen Inh. 0,54 Dürr 1,85 Evonik Ind. 1,15 Fielmann 1,75 Fraport 1,35 Fuchs Petrolub 0,82 GEA Group 0,80 Gerresheimer 0,85 Hannover Rück. NA 4,75 Hella 0,77 Hochtief 2,00 Hugo Boss NA 3,62 Innogy Jungheinrich 0,40
Schluss 17.3. 36,19 69,94 11,64 59,61 51,06 37,84 53,31 70,07 35,32 38,56 11,27 32,00 80,67 29,54 71,92 63,35 43,75 38,91 73,60 108,95 39,57 154,30 68,00 34,40 29,44
± in % Vortag +0,19 -0,93 +1,35 +1,50 -0,06 +1,56 -0,39 -0,27 +0,53 +0,51 -0,04 +0,98 -1,02 +1,53 +0,31 +4,80 +0,22 +2,68 -0,12 +1,44 +0,39 +0,23 -0,50 -1,15 -0,44
52 Wochen Tief Hoch 25,88 38,95 48,08 71,80 11,01 12,83 39,86 59,80 39,60 51,56 25,05 41,00 41,08 56,32 30,14 73,27 25,30 35,64 35,87 42,61 7,87 11,50 25,90 35,40 60,30 82,75 25,03 31,72 57,70 74,90 44,70 63,58 33,20 44,65 32,62 50,17 64,44 77,60 83,00 108,95 27,17 39,87 100,00 154,70 46,00 68,98 30,12 38,73 24,14 31,10
Name
Div. K+S NA 1,15 Kion Group 0,77 Krones 1,45 Lanxess 0,60 LEG Immobilien 2,26 Leoni 1,00 Metro St. 1,00 MTU Aero Engines NA1,70 Norma Group 0,90 Osram Licht 1,00 Rational 7,50 Rheinmetall 1,10 RTL Group 1,00 Salzgitter 0,25 Schaeffler 0,50 Stada vNA 0,70 Steinhoff Intern. 0,03 Ströer SE & Co. 0,70 Südzucker 0,30 Symrise 0,80 TAG Immob. 0,55 Talanx 1,30 Uniper Wacker Chemie 2,00 Zalando -
Schluss 17.3. 22,81 60,72 102,95 64,77 77,46 40,91 29,10 119,00 40,84 57,73 458,85 73,75 73,34 36,29 16,03 56,13 4,75 47,63 23,67 61,16 12,68 34,17 14,59 99,67 37,43
± in % Vortag -0,57 +0,13 -0,19 -1,46 +1,24 +0,31 +0,22 -0,75 -1,31 -0,24 +1,39 +0,07 -0,89 +2,40 -0,56 -1,25 -0,81 +0,87 +1,41 -0,15 +0,76 +0,04 +1,28 +0,97 +0,55
52 Wochen Tief Hoch 15,81 24,95 40,15 61,59 80,54 108,60 37,28 68,84 67,91 92,04 23,01 41,31 24,46 32,27 78,74 121,60 35,20 50,92 42,59 61,75 365,00 482,25 48,02 76,00 63,47 83,36 22,50 38,46 11,27 16,25 33,39 58,80 4,21 6,16 34,25 57,83 14,50 25,94 53,00 69,32 10,80 13,34 25,20 34,47 9,80 14,78 70,63 115,20 22,81 41,12
TECDAX Name ADVA Optical Bechtle Cancom Carl Zeiss Med. CompuGroup Med. Dialog Semic. NA Drägerwerk Vz. Drillisch Evotec freenet NA GFT Technologies Jenoptik Medigene MorphoSys Nemetschek
Div. 1,40 0,50 0,38 0,35 0,19 1,75 1,55 0,30 0,22 0,50
Schluss 17.3. 10,41 103,10 49,10 41,34 40,69 49,08 90,00 45,53 8,30 29,82 17,33 21,54 12,24 56,11 50,86
± in % Vortag -1,98 +0,59 +1,25 -0,29 +0,07 -0,26 +0,45 +1,97 -0,05 +1,10 -1,76 +0,37 -1,53 -1,85 -0,16
52 Wochen Tief Hoch 6,75 10,85 83,48 104,85 38,80 52,99 26,59 41,80 32,52 42,94 23,21 52,35 51,54 91,00 32,41 45,53 2,96 8,63 22,20 29,82 15,99 23,10 12,53 22,25 5,65 15,24 32,90 61,36 39,64 59,50
Name Nordex SE Pfeiffer Vacuum Qiagen RIB Software S&T Sartorius Vz. Siltronic SLM Solutions Gr. SMA Solar Techn. Software STRATEC Biomed. Telefonica Deutschl. United Internet NA Wirecard Xing NA
Div. 3,20 0,16 0,38 0,14 0,55 0,75 0,24 0,70 0,14 2,53
Schluss 17.3. 14,12 102,55 27,52 12,00 10,75 81,30 55,92 38,76 25,24 36,70 52,32 4,35 39,61 49,61 199,60
± in % Vortag +5,33 -0,87 +0,57 +0,13 +1,85 +0,77 +2,62 -1,97 -2,98 +0,04 -3,09 +1,80 +1,01 +0,46 0,00
52 Wochen Tief Hoch 12,41 28,45 79,09 107,30 18,85 28,73 8,00 14,86 5,95 11,28 51,49 81,81 13,50 62,36 19,39 44,30 20,80 50,99 28,68 39,32 41,30 58,50 3,33 4,86 34,42 45,79 29,40 49,80 150,25 202,30
Name
Div. Dividende Rendite
Adidas NA° 1,60 Allianz SE vNA° 7,30 BASF NA° 2,90 Bayer NA° 2,50 Beiersdorf 0,70 BMW St° 3,20 Commerzbank 0,20 Continental 3,75 Daimler NA° 3,25 Deutsche Bank NA° Deutsche Post NA° 0,85 Deutsche Telekom NA° 0,55 Dt. Börse z. Umt. 2,25 E.ON NA° 0,44 Fresenius Med. Care St.0,80 Fresenius SE&Co° 0,55 HeidelbergCement 1,30 Henkel Vz. 1,47 Infineon NA 0,22 Linde 3,45 Lufthansa vNA 0,50 Merck 1,05 Münchner Rück vNA° 8,25 ProSiebenSat.1 1,80 RWE St. SAP SE° 1,15 Siemens NA° 3,60 thyssenkrupp 0,15 Volkswagen Vz.° 0,17 Vonovia SE 0,94
GEWINNER Nordex SE Fraport E.ON NA GEA Group
0,87 4,28 3,25 2,34 0,79 3,86 2,34 1,90 4,57 2,66 3,42 2,76 6,20 1,01 0,73 1,46 1,21 1,24 2,23 3,27 1,01 4,58 4,56 1,26 2,90 0,63 0,12 2,87
DAX
183,20 170,40 89,31 106,85 88,24 82,89 8,55 197,30 71,16 17,86 32,01 16,11 81,42 7,08 78,89 75,40 89,29 121,25 17,72 154,45 15,29 103,95 180,00 39,50 14,68 90,95 124,35 23,68 138,60 32,71
Veränderung % Vortag +0,08 W WW - 0,20 WW - 0,47 W - 0,14 + 0,44 WW WWWW - 0,94 + 1,60 WWWWW W - 0,13 WW - 0,18 WWWWW - 1,49 + 0,53 WW + 0,22 WW + 1,60 WWWWW +3,62 WWWWWWWWWWW W - 0,14 + 1,13 WWWW + 0,50 WW + 0,58 WWW +0,31 WW +1,78 WWWWWW +0,79 WWW + 1,17 WWWW +0,87 WWW + 0,51 WW WWW - 0,61 + 0,33 WW WW - 0,40 + 1,13 WWWW WWWW - 1,18 + 0,38 WW
+ 5,33 + 4,80 + 3,62 + 2,68
WWWWWWWWWWW WWWWWWWWWW WWWWWWWW WWWWWW
12095,24 + 0,10 %
KGV 2017
Tief
32,71 11,14 17,51 13,36 26,74 8,25 17,10 12,33 8,27 12,32 14,55 17,13 17,32 14,16 17,93 22,51 14,88 20,91 25,31 20,06 7,65 15,99 11,76 15,19 13,35 20,91 17,27 16,91 6,60 18,69
98,13 118,35 61,58 83,45 75,00 63,38 5,16 158,20 50,83 9,90 23,36 13,54 67,19 5,99 70,00 60,00 65,12 93,50 11,64 116,80 9,10 71,15 140,90 31,33 10,54 64,94 86,82 16,52 101,25 28,66
VERLIERER
aus Dax, MDax und TecDax (in %) 14,12 63,35 7,08 38,91
AdCapital Adler Real Estate Air Berlin Aixtron NA Amadeus Fire Audi Bastei Lübbe Bauer BayWa Beate Uhse Berl. Effekten Bertrandt Beta Systems Biotest Vz. Borussia Dortm. Capital Stage Celesio NA CENTROTEC S. CeWe Stiftung Clere Co.don Comdirect Bk. Constantin Med. Delticom Deutz DEWB Diebold Nixdorf Dierig DMG Mori Dt. Beteiligung Eckert + Ziegler Elmos Semicon. Elringklinger elumeo Epigenomics Euromicron First Sensor Francotyp-Post.
Div. 0,40 3,53 0,11 0,10 0,15 0,85 0,40 2,50 0,04 0,06 0,18 0,83 0,25 1,60 0,40 0,50 0,07 1,71 0,60 1,20 0,60 0,33 0,55 0,12
Schluss ± in % 17.3. Vortag 4,66 +0,11 13,97 -1,59 0,55 -0,72 3,49 +2,41 76,94 +0,43 629,51 -0,98 6,05 -1,22 13,20 +1,23 30,63 -0,02 0,21 0,00 11,80 +5,83 92,16 +0,39 17,76 +3,54 18,82 -0,08 5,50 +2,36 6,29 +1,29 25,66 +0,23 17,39 -0,92 78,36 -0,84 15,47 -1,78 4,36 +7,57 9,40 +0,21 1,88 -1,88 17,02 +1,60 5,90 +0,22 0,79 +0,13 69,30 0,00 10,90 -0,06 46,33 +0,72 34,20 +1,86 25,72 -1,18 21,63 -1,02 16,68 -1,57 8,14 +0,73 5,40 -0,94 7,21 +0,03 13,20 -0,15 5,12 -0,25
Name
Div. Funkwerk Geratherm Med. 0,50 GfK SE 0,65 Gigaset GK Software 0,75 Grammer Grenke 1,50 H&R Hamb. Hafen 0,59 Hamborner Reit 0,42 Hanseyachts Hapag-Lloyd Hawesko 1,30 Heidelb. Druckm. Heliocentris Highlight Homag Group 1,01 1,50 Hornb. Hldg.. Hornbach Bau 0,68 0,04 Hyrican Indus Holding 1,20 Intershop Klöckner&Co. SE NA Koenig & Bauer Kontron 1,45 Krones KSB Vz. 5,76 0,50 KUKA Logwin 3,07 MAN SE St. Manz Masterflex MediClin 0,69 Medion Mensch + Masch. 0,25 0,12 MLP Mologen MPC Münchm.
Schluss ± in % 17.3. Vortag 5,80 -1,66 11,89 -0,98 51,60 +5,97 0,77 -1,15 63,01 -0,08 54,45 +0,24 162,51 -1,18 14,41 -1,26 19,37 +0,81 9,33 +1,52 5,60 +0,02 31,07 +1,88 47,11 +1,01 2,31 +2,58 0,01 -30,00 5,30 -0,02 49,01 -0,01 67,03 +0,10 29,90 +0,87 5,25 0,00 60,62 -0,67 1,12 -1,15 10,95 -2,54 55,90 +0,70 2,98 +0,92 102,72 -0,66 347,50 -1,28 101,00 +1,15 2,55 -5,56 97,24 -0,08 40,60 -2,64 6,82 +1,79 5,55 -1,26 17,49 +0,62 14,82 -1,53 5,38 +2,79 2,80 +3,28 6,60 -0,02
Name
Div. Mühlbauer 1,50 0,90 MVV Energie Norma Group 0,90 0,65 OVB Patrizia Imm. Pelikan Porsche SE Vz. 1,01 0,50 Puma SE QSC NA 0,03 quirin bank Realtech Rhön-Klinikum 0,80 Rocket Internet 0,13 RWE Vz. Sartorius St. 0,38 1,00 Schaltbau Scout24 SGL Carbon SE Singulus 0,40 Sixt Leasing Sixt SE St. 1,50 Softline konv. SolarWorld konv. 0,50 Takkt technotrans NA 0,48 TLG Immobilien 0,72 Tom Tailor 0,63 TUI NA Uniper Verbio Verein. Bio. 0,15 Villeroy&Boch Vz. 0,49 0,16 VITA 34 Volkswagen St. 0,11 Vossloh Washtec 1,70 Westgrund YOC zooplus
Schluss ± in % 17.3. Vortag 53,26 -0,37 22,64 -0,22 41,11 -0,89 16,46 +0,26 17,82 -0,50 0,92 -2,65 51,12 -1,41 293,40 +0,57 1,63 -2,28 1,30 -0,08 1,59 -5,03 25,34 +0,32 16,65 +0,15 11,05 -2,09 80,48 +0,60 33,57 +1,59 32,87 -0,21 8,20 -0,59 7,35 -0,72 18,25 +0,50 49,84 -0,71 0,61 -0,49 3,93 -1,73 21,28 +0,15 26,87 +0,95 18,07 +0,04 7,82 +5,68 13,20 +1,15 14,66 +1,63 10,24 -6,49 16,42 +0,82 5,90 +1,39 141,23 -1,87 61,90 -0,71 57,47 +0,09 6,28 -0,22 4,23 +0,74 134,85 +0,07
STRATEC Biomed. SMA Solar Technol. ADVA Optical Net. SLM Solutions Gr.
EURO ST. 50
52 Wochen Vergleich
Hoch
MK Mrd. €
Name
185,05 172,35 91,59 112,00 88,24 91,76 8,71 201,50 73,23 19,97 32,95 16,67 86,52 8,53 85,65 77,45 94,59 123,00 17,97 166,00 15,60 105,25 185,00 46,57 16,49 91,30 126,50 24,69 156,55 37,00
38,33 77,87 82,03 88,36 22,24 49,90 10,71 39,46 76,13 24,63 38,81 75,32 15,71 14,16 24,24 41,73 17,72 21,60 20,07 28,69 7,13 13,43 28,99 9,20 8,45 111,73 105,70 13,40 28,58 15,25
ABB Aegon Ageas Agfa Am. Express Amazon AMD Apple Inc. ArcelorMittal Barclays PLC BB Biotech NA Bk. of America Bombardier B Canon Cisco Systems Citigroup Coca Cola Credit Suisse
aus Dax, MDax und TecDax (in %) -3,09 -2,98 -1,98 -1,97
52,32 25,24 10,41 38,76
WWWWWWW WWWWWWW WWWWW WWWWW
3448,41 + 0,25 %
EURO STOXX 50 (ohne deutsche Indextitel) Name AB Inbev Ahold Delhaize Air Liquide ASML Hold. AXA Banco Santander BBVA BNP Paribas CRH Danone Enel Engie Eni Essilor Internat. Iberdrola Inditex ING Groep Intesa Sanpaolo L’Oréal LVMH Nokia Orange Philips Elec. Safran Sanofi S.A. Schneider Electr. Soc. Générale St. Gobain Telefónica Total Unibail-Rodamco Unilever Vinci Vivendi
Div. Dividende Rendite 1,60 0,55 2,53 1,05 1,10 0,06 0,08 2,32 0,46 1,60 0,09 0,50 0,40 1,12 0,03 0,30 0,24 0,14 3,14 1,40 0,26 0,20 0,80 0,69 2,93 0,56 2,02 1,24 0,38 0,61 4,85 0,32 0,63 1,00
3,44 2,80 2,46 1,01 4,86 1,94 2,26 4,48 1,99 2,53 3,80 8,01 2,68 1,33 0,45 1,88 4,59 5,64 1,77 1,99 3,35 4,04 2,74 2,23 3,55 0,83 4,28 2,70 7,26 5,15 4,63 2,76 2,57 2,34
Umlaufrendite
Foto: dpa
einer Aufsichtsbehörde überwacht, die im Notfall eine Sanierung organisieren soll. Geht eine Kasse tatsächlich pleite, müssen sich aber weder Patienten noch Ärzte Sorgen um ihr Geld machen: Im schlimmsten Fall müssen sich die anderen Kassen an den Kosten beteiligen. Die Versicherten müssen sich allerdings schnell eine neue Kasse suchen.
sein. Schon früher ist der Ausstieg möglich, wenn der Zusatzbeitrag erhöht oder erstmals erhoben wird. Die Kasse stellt dann eine Kündigungsbestätigung aus, die mit dem Aufnahmeantrag bei der neuen Kasse abgegeben wird. Dort gibt es dann eine Mitgliedsbescheinigung, die beim Arbeitgeber eingereicht wird.
■ Wie läuft der Wechsel ab?
zurück in die gesetzliche? Das ist vor allem im höheren Alter nicht so einfach. Eine Chance für Angestellte gibt es, wenn das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, die im Moment bei 57 600 Euro pro Jahr liegt.
Die Kündigungsfrist beträgt zwei Monate zum Monatsende, so lange bleibt man Mitglied der bisherigen Kasse. Für eine normale Kündigung muss man mindestens 18 Monate lang Mitglied gewesen
0,20 (+ 25,00)
Nasdaq (20:30 Uhr)
■ Kommt man aus der Privatversicherung
5904,36 (+ 0,06)
AUSLANDSAKTIEN Schluss 17.3.
WEITERE DEUTSCHE AKTIEN Name
SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017 | NR. 66
Schluss 17.3. 104,70 20,39 105,50 118,80 23,87 5,65 7,08 60,28 32,61 63,21 4,21 12,48 14,92 112,45 6,45 31,91 14,39 2,48 177,45 201,50 5,08 14,86 29,25 68,11 82,61 67,20 47,11 46,75 10,60 47,36 220,15 46,39 71,70 17,13
Veränderung % Vortag + 1,75 WWWWWWWWWW +1,62 WWWWWWWWWW + 0,76 WWWWW +1,15 WWWWWWW WW - 0,25 + 0,27 WW + 0,35 WWW WWWWW - 0,68 WWWW - 0,66 + 0,67 WWWWW WWWWWW - 0,94 WW - 0,16 WWWW - 0,60 +1,76 WWWWWWWWWW + 1,35 WWWWWWWW + 0,71 WWWWW WW - 0,24 + 0,40 WWW WW - 0,17 + 1,38 WWWWWWWW + 0,50 WWWW +0,85 WWWWW + 0,26 WW + 0,46 WWW WWWW - 0,49 + 1,14 WWWWWWW W - 0,02 WW - 0,11 + 1,19 WWWWWWW + 0,49 WWWW +0,85 WWWWW W - 0,03 + 1,89 WWWWWWWWWWW +0,88 WWWWWW
KGV 2017
Tief
19,75 15,68 17,88 27,63 9,55 11,30 9,32 9,57 17,62 18,59 13,16 10,85 21,31 25,56 15,72 27,74 9,93 25,72 22,14 12,69 13,50 16,71 17,03 14,49 16,80 10,47 16,12 14,13 11,55 18,74 23,19 16,30 28,55
92,13 17,89 85,96 79,38 16,11 3,11 4,50 35,27 23,32 57,66 3,54 10,77 12,18 93,41 4,59 27,18 8,30 1,52 151,30 130,55 3,66 12,38 20,90 53,00 62,50 49,50 25,00 32,15 7,16 38,07 203,10 36,22 49,93 14,87
52 Wochen Vergleich
Hoch
MK Mrd. €
119,60 23,03 106,55 120,60 25,05 5,70 7,18 63,35 34,38 70,53 4,25 15,21 15,92 124,55 6,45 33,47 14,75 2,59 178,00 201,50 5,58 15,88 29,45 69,89 83,73 69,53 49,38 48,12 10,63 49,50 252,00 46,60 71,70 20,09
177,28 26,13 36,40 52,18 54,65 81,55 44,08 75,11 26,86 8,53 39,59 30,39 54,22 24,28 40,85 99,44 55,80 39,35 119,97 102,30 29,62 39,35 38,50 28,40 109,57 18,28 34,85 15,94 48,24 29,26 21,88 79,54 37,35 22,68
Div. 0,76 0,26 2,10 1,22 2,18 0,31 0,03 2,75 0,25 0,10 150,00 0,94 0,42 1,40 -
Schluss ± in % 17.3. Vortag 21,59 +0,59 5,33 -1,15 36,97 -0,38 4,42 +3,08 73,69 -0,66 794,15 -0,05 12,55 -1,45 131,11 -0,11 8,55 +0,16 2,65 +1,03 53,65 -1,09 23,18 -1,98 1,45 -2,94 28,90 +0,87 31,92 +0,31 56,46 -0,69 39,43 +0,10 14,40 -0,36
Rücknahmepreise
±% Vortag
ALLIANZ GLOBAL INVESTORS GMBH Adifonds A Adiverba A AGIF B St E IE Biotechnologie A Concentra A Eur Renten AE Eur Renten K AE Euro Rentenfonds AT EuropaVision A Europazins A Flexi Rentenf. A Fondak A Fondis Fondra Geldmkt SP AE Gl. Intell. Cap. A* Global Eq.Divid A Gothaer Euro-Rent Industria A Informationst. A Interglobal A InternRent A Kapital Plus A Mobil-Fonds A Nebw. Deutschl.A Nürnb. Eurold. A Plusfonds Rentenfonds A Rohstofffonds A SGB Geldmarkt Thesaurus AT Verm. Deutschl. A Verm. Europa A Wachstum Eurol A Wachstum Europa A
119,84 153,98 11,21 160,91 114,92 61,24 41,66 99,80 26,78 53,69 90,34 170,31 78,17 116,77 48,00 93,07 111,18 58,37 105,75 205,93 269,35 46,68 62,97 50,75 275,75 126,60 141,58 84,79 62,90 73,35 916,03 179,93 48,54 107,52 115,27
- 0,74 - 0,14 - 0,09 - 1,54 - 0,73 - 0,37 - 0,07 - 0,37 + 0,11 - 0,26 - 0,18 - 0,68 - 0,57 - 0,47 + 0,02 + 0,09 - 0,40 - 0,07 + 0,23 - 0,02 - 0,27 - 0,45 - 0,03 - 0,04 - 0,40 - 0,29 - 0,31 - 0,20 - 0,60 0,00 - 0,74 - 0,27 + 0,08 - 0,13 + 0,24
DEKA INVESTMENTFONDS AriDeka CF BerolinaRent Deka Deka Immob Europa DekaFonds CF DekaSpezial CF DekaStruk.2Chan.+ DekaStruk.2Chance DekaStruk.2Ertrag+ DekaStruk.2Wachs. DekaStruk.3Chan.+ DekaStruk.3Chance DekaStruk.3Ertrag+ DekaStruk.3Wachs. DekaStruk.4Chan.+ DekaStruk.4Chance DekaStruk.4Ertrag DekaStruk.4Ertrag+ DekaStruk.4Wachs. DekaStruk.Chance DekaStruk.Ertrag+ DekaStruk.Wachst. DekaTresor EuropaBond TF EuropaSelect CF RenditDeka Technologie CF
66,00 39,59 45,75 106,14 335,89 46,47 44,11 43,77 39,42 66,04 55,64 45,44 44,25 100,97 74,33 45,96 46,90 50,20 57,10 43,44 42,92 87,03 41,98 60,62 23,40 28,97
+ 0,17 - 0,08 0,00 - 0,25 - 0,52 + 0,54 + 0,32 + 0,11 + 0,20 + 0,53 + 0,31 + 0,11 + 0,23 + 0,54 + 0,31 0,00 + 0,11 + 0,22 + 0,32 + 0,12 + 0,23 - 0,03 + 0,10 + 0,05 - 0,04 - 0,31
19521,59 (– 0,35)
KURSE FÜR REISENDE Name
Schluss ± in % 17.3. Vortag 59,20 -1,17 6,20 +0,71 76,41 -0,12 130,20 -0,26 5,37 -1,11 27,85 +0,52 34,58 +0,47 19,66 +0,29 24,26 -1,08 5,09 -1,43 16,36 -0,52 163,84 -1,08 32,72 -0,12 120,63 +1,11 60,57 +0,50 78,58 -1,24 72,11 +0,15 42,03 -1,73
Div. Dow Chemical 1,84 Ericsson B 1,00 Exxon Mobil 2,98 Facebook Fujitsu 8,00 Gen. Electric 0,93 General Motors 1,52 GlaxoSmithKl. 0,80 H&M 9,75 Hitachi 12,00 HP Inc. 0,50 IBM 5,50 Intel 1,04 McDonald’s 3,61 Microsoft 1,53 Motorola Sol. 1,70 Nestlé NA 2,30 Oracle 0,64
Name
Div. Pfizer 1,20 Renault 2,40 Roche 8,20 Royal D.Shell A 1,88 Sony 20,00 Stora Enso 0,37 Swiss Re NA 4,85 Teleplan 0,06 Texas Instru. 1,76 Thomson Reuters 1,37 Time Warner New 1,61 Toshiba Toyota 210,00 Twitter UBS Group Vodafone Gr. 0,11 Wal-Mart Stores 2,04 Yahoo -
Schluss ± in % 17.3. Vortag 32,04 -0,15 78,65 -0,57 235,69 +0,06 24,56 +0,82 30,00 +1,39 11,05 +0,86 84,64 -0,61 1,80 +2,80 75,58 -0,62 40,76 +0,06 91,57 -0,26 1,60 +3,10 52,72 -1,46 14,00 -0,88 14,97 -0,95 2,47 -1,28 65,82 +0,17 43,11 -0,10
FONDS Kurs 17.3.
Nikkei 225
Kurs 17.3.
±% Vortag
76,95
- 0,30
LBB INVEST
65,70 44,75
+ 0,80 - 0,40
Keppler-Em.Markets LINGOHR-SYSTEMATIC Multirent-Invest WachstumGlobal-INV Weltzins-INVEST P
32,15 67,53 109,82 25,11 52,28 1017,60 377,31 54,33 419,51 112,70 221,31 1728,09 1895,76 134,54 33,74 299,49 55,33 121,86 61,17 62,93 26,23 15,11 175,60 152,18 159,20 156,31 140,61 66,46 98,89 388,83 176,65 149,61 18,77 118,09 115,02 184,99 65,91 245,44
- 0,28 + 0,04 - 0,33 - 0,28 - 0,49 - 0,43 + 0,11 - 0,13 + 0,06 - 0,16 + 0,13 - 0,41 - 0,23 0,00 - 0,18 + 0,35 - 0,22 + 0,19 - 0,63 - 0,51 + 0,08 - 0,07 - 0,03 - 0,36 - 0,34 - 0,17 + 0,19 - 0,31 - 0,48 - 0,72 - 0,72 - 0,52 - 0,27 - 0,15 - 0,20 + 0,05 + 0,35 + 0,16
421,10 382,40 259,64 355,12 144,54 122,82 2,10 1000,99 26,95
- 0,36 - 0,40 - 0,35 - 0,03 + 0,01 + 0,01 0,00 - 0,01 + 0,04
Rücknahmepreise TeleMedien TF DEUTSCHE POSTBANK Europaf. Aktien* Global Player EUR* DEAM / DWS Barmenia Rendite Basler-Aktienf DWS Basler-Intern DWS Basler-Rentenf DWS Deut.Inv.N.Ja G LC DWS Akkumula DWS Akt.Strat.D DWS Cov Bond Fd LD DWS D.Akt.O DWS Defensiv DWS Deutschland DWS EUR Bds (Long) DWS EUR Bds (Med) DWS EUR Reserve DWS Eurol Strat R DWS Europ. Opp DWS Eurorenta DWS Eurovesta DWS G M&M Typ O DWS Glb.SM Cap DWS High Inc Bd LD DWS Inter-Renta LD DWS Investa DWS Techn. Typ O Dws TelemediaTyp O DWS Top Asien DWS Top Europe DWS Top Prtf Off DWS Top World DWS US Eq.Typ O DWS US Growth DWS Vermbf.I LD DWS Vermbf.R LD DWS Vors.AS(Dyn.) DWS Vors.AS(Flex) DWSI GE LD PB Dyn.Vision QuantEqLowVolEurNC DJE DJE-Div&Sub I DJE-Div&Sub P DJE-Div&Sub XP DJE-Europa I DJE-InterCash I DJE-InterCash PA DJE-Real Estate P LuxPro-Euro Rent I LuxTopic-Pacific P FRANKFURT TRUST Basis-Fonds I FT AccuZins FT EuropaDynamik P FT Frankfurt-Effek FT InterSpezial FT UnternehmerWert
139,84 292,47 283,23 222,25 39,30 82,27
+ 0,02 - 0,29 - 0,15 - 0,18 - 0,58 + 0,15
Rücknahmepreise
Kurs 17.3.
±% Vortag
38,06 123,11 37,42 36,61 29,12
+ 0,87 + 0,34 + 0,08 - 0,57 - 0,07
Kurse für ein Euro Ägyptische Pfund Austr. Dollar Brit. Pfund Bulgarische Lew Dänische Kr. Japan. Yen Kanad. Dollar Kroatische Kuna Neuseeland-Dollar Norw. Kronen Polnische Zloty Russ. Rubel Schwed. Kronen Schweizer Fr. Südafrik. Rand Thailänd. Baht Tschech. Kronen Türkische Lira Ungar. Forint US-Dollar
Ankauf
Verkauf
16,6599 1,3005 0,8302 1,7312 7,0911 116,4100 1,3644 6,0117 1,2672 8,7176 3,8443 54,8377 9,0331 1,0340 11,9341 30,2350 23,2940 3,6680 257,2400 1,0123
24,0605 1,5120 0,9029 2,1712 7,8496 130,4000 1,5244 9,1345 1,8387 9,7326 4,9341 66,3677 10,1851 1,1143 15,9246 43,4060 29,7240 4,1450 387,1500 1,1445
Erläuterungen: Die Kurse geben aus Sicht der Bank den Wert für einen ge- oder verkauften Euro an. Die Ankaufspreise gelten, wenn die Bank vom Kunden einen Euro kauft und dafür den ausgewiesenen Betrag an den Kunden bezahlt. Die Verkaufskurse geben den Betrag an, den die Bank erhält, wenn sie dem Kunden einen Euro verkauft.
€ IN $
1,0737 + 0,10 %
SEB ASSET MANAGEMENT SEB Conc. Biotech.* SEB ImmoInvest SEB TrdSys®Rent.I* SEB TrdSys®Rent.II*
102,50 18,33 55,23 55,24
- 2,20 0,00 - 2,12 - 2,12
110,65 133,85 147,54 116,15 100,43 129,45 66,76 43,11 42,72 66,33 49,34 52,20 111,37 203,13 92,22 54,87 110,95 41,41 99,42 706,47 117,98 503,83
+ 0,02 + 0,23 + 0,21 + 0,24 + 0,03 + 0,12 + 0,80 + 0,65 - 0,02 - 0,11 + 0,92 + 0,71 + 0,07 - 0,41 0,00 - 0,02 - 0,05 - 0,07 + 0,01 - 0,02 + 0,02 0,00
UNION INVESTMENT Priv.Fonds:Flex.* Priv.Fonds:FlexPro* Priv.Fonds:Kontr.p* PrivFd:Konseq.pro* PrivFd:Konsequent* PrivFd:Kontrolliert* UniEuroAktien* UniEuroAspirant* UniEuroKapital-net* UniEuroRenta* UniEuroSt.50 A* UniFonds* UniGar: Dtl.2019 II* UniGlobal* UniImmo:Dt.* UniImmo:Europa* UniKapital* UniKapital-net-* UniOpti4* UniOptimus-net-* UniRak* UniReserve: Euro A*
METALLE UND ROHSTOFFE Gold ($/31,1g) Gold (€/1kg) Silber (€/1kg) Platin (€/1g) Rohöl ($/Barrel) MK-Notierung (€/100kg) LME-Kupfer ($/t)
Kupfer (DEL-Notiz)
17.3.
16.3.
1229,44 36360,00 557,00 30,39 51,78 660,80 5889,00
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Min-Max
Min-Max-Vtg.
556,38-559,30
558,71-561,64
ROHÖL Brent
51,78 + 0,08 %
SONSTIGE Aberd. A.M. DEGI EUROPA 2,16 Alte Leip Aktien Deutschland 120,66 Ampega CQUAD.Flex Ass AMI 34,92 Commerz hausInvest 41,67 DeAM grundb. europa RC 40,07 DeAM OP Euroland Werte 86,09 Frank.Temp. TEM Em.Mkts A d* 33,93 Frank.Temp. TEM Gr. Inc.Ad* 25,17 HANSAINVEST HANSAeuropa 50,52 HANSAINVEST HANSAinternat. A 19,50 HANSAINVEST HANSArenta 24,07 HANSAINVEST HANSAzins 24,52 iii INTER ImmoProfil 55,47 Universal BW-Renta-Internat.* 43,28 Universal BW-Renta-Univ.* 29,42 Veritas Veri M. Ass. Alloc 142,08 WARBURG AFA Gl Werte Stab 18,46
0,00 - 0,32 + 0,32 0,00 + 0,02 + 0,33 + 1,34 + 0,72 + 0,74 - 0,23 - 0,09 - 0,02 - 0,02 - 0,30 - 0,03 - 0,15 + 0,16
* Fondspreise etc. vom Vortag oder letztverfügbar; kursiv, wenn nicht in Euro notiert.
ZINSEN UND MARKTDATEN Hauptrefi. (ab 16.03.2016) Spitzenrefi. (ab 16.03.2016) Einlagefazilität (ab 16.03.2016) Basiszins n. § 247 (BGB) (ab 1.1.2017) Tagesgeld unter Banken Private Dispo-Kredite Hypothekenzinsen (eff., 10 Jahre) Festgeld (5 Tsd. € / 6 Monate) Ratenkredit (10 Tsd. € / 5 Jahre) Umlaufrendite
0,00 % 0,25 % -0,40 % -0,88 % -0,40 % 4,17 - 12,43 % 0,97 - 2,12 % - - 0,75 % 2,49 - 9,99 % 0,20 %
Erläuterungen: Aktien: Bei allen Notierungen handelt es sich um Kurse
in Euro, soweit nicht anders vermerkt. Dax, M-Dax und Tec-Dax sind Xetra Kurse, die übrigen Aktien Frankfurter Parketthandel. Vortageswerte sind Schlusskurse. H-Dax = Dax 30, MDax und TecDAX, NA = Namensaktie, St. = Stammaktie, Vz. = Vorzugsaktie, Div. = zuletzt ausgezahlte Dividende (bei Nicht-Euro-Ländern in Landeswährung), ° = auch Euro-Stoxx50, KGV = Kurs -Gewinn Verhältnis des laufenden Jahres, MK = Marktkapital je Gattung; Nikkei = © Nihon Keizai Shimbun, Inc., Metalle und Sorten = Dt. Bank, Heraeus. Preise ohne MwSt. Zinsen = EZB, FMH. Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle:
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SZENE LEIPZIG / KULTUR
Länger leben
KURZ GEMELDET
Blues-Musiker James Cotton gestorben AUSTIN. Der als Virtuose an der Mundharmonika bekannte Blues-Musiker James Cotton ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus im US-Staat Texas, wie sein Label Alligator Records mitteilte. Cotton „konnte mit der reinen Kraft seines Spiels buchstäblich die Stimmungen aus seiner Harmonika ziehen“, hieß es über den bei Auftritten sehr lebhaften GrammyGewinner. Cotton wurde auf einer BaumwollPlantage am Mississippi geboren und verdiente schon im Alter von neun Jahren Geld als Musiker. Das Mundharmonika-Spiel lehrte ihn Sonny Boy Williamson. Howlin' Wolf zählte zu Cottons Weggefährten, bevor er mit Blues-Legende Muddy Waters auf Tour ging und mit ihm Platten aufnahm.
Bayern und Russland wollen kulturelle Kooperationen MOSKAU. Bayern und Russland wollen ihre kulturelle Zusammenarbeit verbessern. Dies haben Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) und sein russischer Kollege Wladimir Medinski gestern in Moskau vereinbart. Beide unterzeichneten ein Memorandum, das die Förderung n den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Film, Bildende und dekorative Kunst zum Ziel hat. Zudem geht es um Austausch von Ausstellungen, Schutz des Kulturerbes und Restaurationsarbeit. Demnach wollen beide sich für Ausstellungen wie „Die Pracht des russischen Zarenhofes. Die Romanovs und die Imperator-Residenz Peterhof“ in München sowie die Ausstellung über den klassizistischen Maler Leo von Klenze in Sankt Petersburg einsetzen.
Miguel Falomir wird Chef des Prado in Madrid MADRID. Der Experte für Renaissancemalerei Miguel Falomir Faus übernimmt die Leitung des Prado-Museums in Madrid. Dies teilte das spanische Kulturministerium gestern mit. Falomir, bislang stellvertretender Direktor der Gemäldegalerie, wurde vom Vorstand des Museo del Prado für das Amt nominiert. Mit der Zustimmung des Ministerrates wurde die Ernennung offiziell, am Dienstag tritt der 1966 in Valencia geborene Kunstexperte sein Amt an. Sein Vorgänger Miguel Zugaza hatte im November angekündigt, das Haus nach 15 Jahren an der Spitze verlassen zu wollen. Er übernimmt das Museum der schönen Künste in Bilbao. Falomir leitete von 1997 bis 2015 die Abteilung für französische und italienische Malerei im Prado.
SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017 | NR. 66
SZENE-TIPPS Enorm: Die Wiederaufnahme von „Gravitaphon“ steht heute auf dem Plan im Lofft. Ein riesengroßer, klotziger Synthesizer wird über die Bühne gewuchtet, um Klänge zu erzeugen – ab 20 Uhr.
Warum Kultur glücklich macht und gesund ist
Perform: Die Performance „Next to Near“ mit Hermann Heisig & May Zarhy gibt’s heute um 20 und Sonntag um 18 Uhr in der Schaubühne Lindenfels.
VON BERT STREBE
Sie haucht ins Mikro. Ihre Stimme schwankt immer noch ein bisschen zwischen Lolita und erwachsener Frau. Sie legt ab und zu die Hände auf ihren Babybauch. In ihrer Haltung, in ihrem Ausdruck steckt etwas, das sagt: Es geht mir gut. Annett Louisan singt. Sie steht gerade wieder auf diversen Bühnen, von Hamburg bis München. Man spürt, dass sie gern dort steht. Sie hat das auch mal gesagt: „Beim Singen vergesse ich alles um mich herum.“ Sie hat gesagt: „Es gibt selten Momente, in denen ich glücklicher bin.“ So ist das: Singen macht glücklich. Und das hat gar nichts mit der jeweiligen Art der Musik zu tun. Und auch nichts mit Bejubeltwerden oder gar mit Geld. Sondern mit Genen und Gehirn, mit Körper und Geist und Seele: Musik tut gut. Dem, der sie macht und dem, der sie hört. Kultur generell tut gut. Auf den Punkt gebracht: Kultur ist gesund. Wenn wir uns wohlfühlen, stärkt das unser Immunsystem. Wenn wir also ins Kino gehen und einen Film anschauen, der uns gefällt, hilft das mutmaßlich sogar gegen die nächste Attacke von Grippe-Viren. Vor allem aber: Der Film regt unsere grauen Zellen an, und wir können überhaupt nichts Besseres für unsere Gesundheit tun, als unser Gehirn auf Trab zu halten. Sagt Kai G. Kahl, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Als die Menschen vor rund 200 000 Jahren in die Welt geworfen wurden, erläutert der Professor, waren sie nicht allzu gut ausgestattet für den Versuch, sich gegen die wilde Natur zu behaupten. Sie waren nicht stark. Sie waren nicht schnell. Und sie sind es bis heute nicht. Aber sie sind klug: Sie können ihr wichtigstes Organ, das Gehirn, einsetzen, um Probleme zu lösen und dadurch das eigene Überleben zu sichern. Damit das Gehirn aber gut funktioniert, muss es – wie ein Muskel – ständig trainiert werden. „Und dafür ist alles gut und wichtig, was Abwechslung bedeutet“, sagt Kai Kahl. „Monotonie macht krank – siehe Fließbandarbeit. Neue Erfahrungen sind nötig, immer wieder. Wenn das Gehirn lernt, wachsen die Nervenbahnen, und die Synapsen sprießen.“ Deswegen ist Kultur nicht nur gesund, wenn man ein hübsches Ölgemälde eines Sonnenuntergangs anschaut oder einen Abend lang ein privates Schnulzenfesti-
Formation: Die britische Ska-Legende The Selecter spielt heute im Werk 2 ihr erstes Album „Too Much Pressure“ und weitere Hits – 21 Uhr (Halle D). Formidabel: Schauspielerin Susanne Bolf spielt heute und am Sonntag ihr hochgelobtes Solo „Meine letzte Show“ im Haus Steinstraße (Dachtheater) – 19.30 Uhr. Hat Format: Punk, Wave und Pop mixen Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen heute in der Moritzbastei (20 Uhr).
„AsylDialoge“: Theater im Cineding
„Das Gehirn braucht Kontraste“, sagt Psychiater Kai Kahl. Kultur trägt dazu bei – und zwar ganzheitlich.
val veranstaltet. Es kann auch das Sichreiben an einem modernen Museumsbau sein. Oder die Aufregung darüber, dass der Skandalfetischist Calixto Bieito mal wieder irgendwo eine Opernregie versaut hat. Es kann nicht bloß diese Aufregung sein – es muss sogar diese Aufregung sein, jedenfalls ab und zu. „Das Gehirn braucht Kontraste“, sagt Kai Kahl. „Es braucht beides, Risiko und Sicherheit.“ Und Kultur ist deswegen so gut geeignet, unser Gehirn und uns in Schwung zu halten, weil sie nicht nur das Körperliche betrifft.
Sondern auch den Verstand. Und noch mehr die Empfindungen. Kultur ist ganzheitlich. Wer beispielsweise ein Musikinstrument spielt, lässt nebenbei neue Verbindungen in den grauen Zellen entstehen, stabilisiert die Vernetzung beider Hirnhälften, verbessert Motorik und Konzentration – das alles hatte schon der Musikpädagoge Hans Günther Bastian in den Neunzigern in einer Langzeitstudie herausgefunden. Aber es profitieren auch Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen. Übrigens muss man nicht selbst musizieren oder gar auf der Bühne stehen, um solche positiven Effekte zu erreichen. Der
Foto: dpa
kanadische Neurowissenschaftler Daniel Levitin hat beschrieben, dass beim Hören von Musik dieselben Bereiche des Gehirns stimuliert werden, die auch beim Selbermachen von Musik in Aktion sind. Unter anderem die, die für die Glückshormone zuständig sind. Und deswegen geht es Annett Louisan auf der Bühne gut, während es ihren Fans vor der Bühne ebenso gut geht. Künstler, hat eine Schweizer Wirtschaftsstudie vor ein paar Jahren ergeben, sind ärmer, aber glücklicher als andere Menschen. Wer sich mit Kultur befasst, bekommt zumindest einen Teil davon ab. Und wer glücklich ist, lebt gesünder. Und länger. Louisan ist am morgigen Sonntag, ab 19Annett Uhr, im Leipziger Haus Auensee zu Gast. Restkarten: Abendkasse.
8. Kinderjazzfestival noch bis Sonntag
01. APR 2017 20 UHR
GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
GalaKonzert International Classical Music Awards Die Preisträger sind u.a. Julia Fischer Daniel Müller-Schott MDR-Rundfunkchor Carolin Widmann Tabea Zimmermann
T +4 9 3 41 12 70-280 w w w.gewandhausorches ter.de
Gewandhausorchester Francesco Angelico Dirigent GROSSES CONCERT
Gestern Abend wurde sie vom MDR-Kinderchor eröffnet – die achte Ausgabe des Kinderjazzfestivals ist noch bis Sonntag im MDR-Orchestersaal zu erleben. Blutjunge Bands und Solisten aus Deutschland und der Ukraine geben den Ton an. An drei Festivaltagen bestimmen sie, was auf der Bühne improvisiert wird, und sie können Gleichgesinnte bei Jam-Sessions und Workshops kennenlernen. Natürlich ist auch der hiesige JazzNachwuchs präsent. Die Formation JazzYlix hat sich 2011 in der Bandschule des Leipziger Saxofonisten Reiko Brockelt
formiert. Er ist nicht nur Bandleiter und Musiker, sondern auch Vorsitzender „Kids Jazz L.E.“. Seit acht Jahren liegt es dem Verein am Herzen, dass Kinder und Jugendliche auf Gleichgesinnte treffen und ihr Hobby auf einer großen Bühne präsentieren können. Alle Konzerte finden im MDR-Orchestersaal (Augustusplatz 9a) statt – heute von 17 bis 19 Uhr, am Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Karten kosten an der Abendkasse 8/ermäßigt 4 Euro. Mehr Informationen im Netz auf www.kidsjazz.de und auf Facebook (Kids Jazz L.E.).
Wenn heute Nazis durch die Südvorstadt marschieren wollen, geht es zuallerletzt um Dialog. Der aber steht im Mittelpunkt des Theaterstücks „Asyl-Dialoge“, das heute um 18 Uhr im Großen Saal des Cineding gezeigt wird. Hier geht’s um Begegnungen, die Menschen verändern. Eine dieser Geschichten spielt in Osnabrück, wo ein breites Bündnis bereits 30 Abschiebungen verhinderte. Die „AsylDialoge“ entstanden durch Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen: dokumentarisches, wortgetreues Theater. Danach besteht die Möglichkeit, mit Schauspielern, Geflüchteten und Unterstützern aus dem Raum Leipzig zu diskutieren.
Rose pubertiert im Theater der Jungen Welt Auf den ersten Blick scheint es ein gewöhnliches Mädchenzimmer, das Zimmer von Rose. Allerdings spielt sich gerade ein Drama ab: Roses Pubertät. Entdeckungen, Ängste, Geheimnisse und Minderwertigkeitskomplexe – eine Reise mit allen möglichen und unmöglichen Zielgeraden. Roses Körper führt ein Eigenleben, das Gefühlsleben fährt Achterbahn. Was heißt es, erwachsen zu werden, setzt das Theater der Jungen Welt in Szenen. Heute ist Premiere von „Rose Rose Rose“ in der deutschen Erstaufführung und mit einer Besonderheit: Das Mädchen wird von drei männlichen Schauspielern auf Deutsch, Französisch und Englisch gespielt. Beginn 19.30 Uhr, weitere Termine am Montag und Dienstag, je 11 Uhr. Mehr auf www.tdjw.de.
Premiere: die dreifache Rose heute im Theater der Jungen Welt. Foto: Tom Schulze
Acryl für großes Können Heute wird zum zweiten Mal der HipHop-„Skillz Award“ im UT Connewitz vergeben VON CONRAD POHLMANN
Kapuzenpullis und feiner Zwirn, Wettbewerb und Gemeinschaftsgefühl: Wie schon beim Debüt im April 2016 wird auch die zweite Auflage des Skillz Awards scheinbare Gegensätze vereinen, wenn bei der Gala im UT Connewitz heute Abend die besten Leistungen in der Leipziger HipHop-Szene des vergangenen Jahres prämiert werden. Welche Künstler letztlich eine der zwölf Trophäen in Form von gravierten Acrylblöcken mit nach Hause nehmen, hängt erneut vor allem von der Community ab, die zunächst Nominierungsvorschläge einreichen durfte. Von den so entstandenen Shortlists konnten Teilnehmer per Online-Voting ihre Favoriten auswählen. In Rubriken wie Live-Act, Veranstaltung oder DJ werden die Sieger allein durch diese Publikumsentscheide ermittelt, während in den Kategorien Künstler, Track, EP, Album, Artwork, Video und Producer/Beatmaker auch die jeweiligen Stimmen der Mitglieder einer fünfköpfigen Fachjury in die Endergebnisse einfließen. Diesem Gremium gehört auch die bis vor kurzem unter dem Pseudonym YO-C aktive DJane Josi Miller an, die weit über die Grenzen ihrer Leipziger Heimat durch deutschlandweite Club-Sets sowie ihre Tätigkeit als Live-Discjockey des Berliner Rappers Frauenarzt bekannt ist. Josi hat durch die Arbeit als Jurorin „viele neue MCs und Produzenten kennengelernt, von denen ich vorher noch nichts wusste. Allein deswegen ist diese Veranstaltung wichtig: Um jungen Künstlern eine Plattform zu geben”. Das erachtet auch Felix „Edgar“
Enders als eine der zentralen Aufgaben des Preises, den er 2016 gemeinsam mit Jake Five von der auf Leipziger HipHop spezialisierten Internetplattform „Rap Circus“ und DJ Dørbystarr ins Leben gerufen hat. Für Edgar, der nicht nur als Mitorganisator und Moderator des Skillz
Trophäe für Stylus von 2016: der SkillzAward für den besten Track. Foto: N. Fischer
Awards, sondern auch als MC des Duos Mafa sowie als Autor des Musikblogs „It’s Yours“ eine prägende Rolle in der lokalen Rap-Community einnimmt, soll die Gala im UT Connewitz zudem zur Vernetzung innerhalb der Szene beitragen: „Ich weiß, dass sich dort im letzten Jahr einige Leute gefunden haben und dadurch Zusammenarbeiten entstanden sind. Genau darum geht es – der Preis selbst ist eigentlich sekundär”. So sieht es auch der Rapper Stylus MC, der bei der Skillz-Premiere dank seines Songs „Moment” eine Trophäe für den besten Track erhielt. Diesen Titel könnte er nun durch die nominierten Lieder „The O.U.S.” und „Realität” verteidigen – oder seine Sammlung um die Auszeichnungen für das stärkste Video, den überzeugendsten Live-Act oder den relevantesten Künstler erweitern. Doch trotz dieser guten Aussichten ist es Stylus MC „nicht so wichtig, wer der Sieger in einer Kategorie wird. Wir haben hier in Leipzig eine familiäre Szene, und es ist einfach cool, alle an einem Abend zusammenzukriegen.” Das Gemeinschaftsgefühl wird sich heute spätestens während der abschließenden Open-Mic-Session einstellen, bei der alle Rapper ihre Freestyle-Künste demonstrieren dürfen. Zuvor werden die Preisverleihungen durch acht Live-Slots mit lokalen Acts wie Siriuz & Hektik oder Tony Dancer ergänzt. Besucher der Gala können sich also ein umfangreiches Bild davon machen, wie viel Skill (Können) tatsächlich im Leipziger Untergrund schlummert. Samstag ab 20 Uhr, Karten für 8 Euro im Vorverkauf gibt’s im Musikhaus Korn (Simildenstraße 2) oder bei Toxforgigs.
MEDIEN
NR. 66 | SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017
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WDR überarbeitet WildersDoku
DIE NACHRICHTEN
Reiner Calmund wird neuer Sky-Experte UNTERFÖHRING. Der ehemalige Fußballfunktionär Reiner Calmund wird Sky-Experte. Der 68-jährige Rheinländer wird das Team ab der Saison 2017/18 verstärken und vor allem im Rahmen der Bundesliga-Berichterstattung zum Einsatz kommen. Calmund sagte laut einer Mitteilung: „Ich kann einfach nicht aufhören, über Fußball zu sprechen. Ob als Manager oder in den vergangenen Jahren in beratender Tätigkeit: Meine Begeisterung für diesen Sport ist ungebrochen. Ich bin ein Fan dieser Liga.“ Seit Mitte der Siebzigerjahre arbeitete Reiner Calmund in verschiedenen Führungspositionen für Bayer 04 Leverkusen, zuletzt war er bis 2004 Geschäftsführer.
Neue Version in der Mediathek
N
Mit Facebook gegen Gotteslästerung ISLAMABAD. Die islamische Republik Pakistan hat das US-Unternehmen Facebook um Hilfe im Kampf gegen Gotteslästerung und Prophetenbeleidigung im Internet gebeten. Pakistans Innenministerium erklärte, Facebook wolle zu diesem Zweck eine Delegation nach Pakistan schicken, wie die Zeitung „Express Tribune“ am Freitag berichtete. Das Management von Facebook wisse um Pakistans Vorbehalte und wolle die Angelegenheit durch Beratungen und Dialog lösen. Die pakistanische Regierung will erreichen, dass blasphemische Inhalte in Blogs und in sozialen Medien wie Facebook und Twitter blockiert oder gelöscht werden. Das Land blockiert im Moment bereits Hunderte Internetseiten, die Pornografie, Selbstmord-Anleitungen oder antiislamische Inhalte zeigen. Über mehrere Jahre hinweg war die Videoplattform Youtube in Pakistan gesperrt gewesen. Pakistan hat drakonische Blasphemie-Gesetze, die bei Gotteslästerung unter anderem die Todesstrafe vorsehen.
Netflix plant eine spezielle Handy-Version SCOTTS VALLEY. Netflix will seinen Handy-Auftritt attraktiver gestalten. Das sagte Produktchef Neil Hunt laut einem Artikel auf theverge.com. Der Streamingdienst will in den kommenden Monaten speziell für Smartphone-Displays optimierte Versionen seiner Eigenproduktionen testen. Die Mehrheit der Abonnenten nutze Netflix am Fernseher, die Zahl der HandyNutzer wachse aber. Hunt sagte: „In einigen asiatischen Ländern, besonders in Indien, wird der Handy-Bildschirm präferiert.“
Szene aus der aktuellen Folge von „In aller Freundschaft“: Dominik Lorenz’ (Jonah Rausch, li.) Eltern Susanne (Isabel Schosnig) und Leonard (Kai Ivo Baulitz) können nicht mit der Leukämieerkrankung ihres Sohnes umgehen. Foto: ARD
Klinikserien machen süchtig
Bjarne Mädel denkt über den Tod nach
Aber zum Glück nicht krank, wie Forscher herausfanden. „In aller Freundschaft“ schlägt alle Rekorde. VON JÖRG KALLMEYER
F
ür den Einstieg bei „In aller Freundschaft“ ist es nie zu spät. Wie wäre es bei Folge 763 am Dienstag in einer Woche? Dominik, ein 16-jähriger Patient, kommt mit der Diagnose Leukämie in die Sachsenklinik. Die Behandlung hier wird seine letzte Chance sein. Einen Gang weiter gibt es eine Premiere: Brenner – einst Krankenpfleger, jetzt Arzt im Praktikum – wagt sich an die erste eigene Operation. Eine Chance oder eine Überforderung, die Kollege Dr. Kaminski provoziert hat? Das Rezept für Deutschlands erfolgreichste Krankenhausserie ist seit Folge eins im Frühjahr 1998 bis heute gleich geblieben: Es gilt immer am Dienstagabend im Ersten einen medizinischen Fall zu lösen und parallel dazu eine private Geschichte aus dem Ärztekollegium zu erzählen. Langweilig? Zu vorhersehbar? Von wegen: über jeden Trend erhaben – und grundsolide. „Chronisch unspektakulär“ nennen die Drehbuchautoren ihr Konzept. Ein Team von echten Ärzten überprüft, ob die medizinischen Fakten bei den
Krankheitsgeschichten stimmen. Die Charaktere dagegen sind frei gezeichnet – und folgen einer Grundüberzeugung: Niemand ist perfekt, weder der Kranke noch der Gesunde. Weder der Patient noch der Arzt. Und der Arzt ist nicht nur der Helfer in der Not, sondern auch der Kollege, der Liebhaber, Ehemann, der Vater. „In aller Freundschaft“ funktioniert als Dauerserie, weil sie sich treu ist. Belohnt wird das im Schnitt mit fünf Millionen Zuschauern, das ist ein Marktanteil von 17,5 Prozent. Die Serie verfolgen in der Regel mehr junge Menschen, als dies selbst die Programmmacher erwartet haben. Und wem es dann zu altbacken wird, der geht eben zu den „jungen Ärzten“ im Vorabendprogramm. Die Sachsenklinik hat einen Teil ihres Personals ausgegliedert, um noch erfolgreicher zu sein. Dabei gilt ohnehin: Mit Krankenhausserien kann man im Fernsehen nicht viel verkehrt machen. Auch die Vox-Serie „Club der roten Bänder“ ist sehr erfolgreich. Sosehr
die Menschen die Überweisung in eine Klinik fürchten, so sehr lieben sie den TVBesuch in eben einer dieser Kliniken. Aktuell gibt es mehr als 20 Angebote in den verschiedenen Programmen. Dabei schien das Genre schon einmal tot zu sein. In den Achtzigerjahren gab es in Deutschland die „Schwarzwaldklinik“, es waren Heile-Welt-Geschichten mit Halbgöttern in Weiß, die vor Klischees nur so strotzten. Mit „Emergency Room“ kam in den Neunzigerjahren der amerikanische Gegenentwurf. „Dr. House“, „Scrubs“ und „Grey’s Anatomy“ sorgten dafür, dass sich das biedere Format gewandelt hat. Es ist in jedem Fall realistischer geworden – und damit möglicherweise auch folgenreicher. In der Praxis berichten Krankenhausärzte immer häufiger, dass ihnen Patienten genau sagen, was sie im Behandlungszimmer zu tun hätten – schließlich haben sie es ja schon im Fernsehen gesehen. Machen Krankenhausserien am Ende vielleicht sogar krank? Es gibt eine ganze
Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich mit der Frage befassen, ob der TV-Konsum von Klinik-Soaps einen Einfluss auf das eigene Gesundheitsempfinden hat. In einer belgischen Studie wurden 1300 Teenager befragt. Von denjenigen Jugendlichen, die häufig Arztserien sahen, litten 10 Prozent mehr unter Furcht vor Krankheiten als die jungen Leute, die andere TV-Sendungen bevorzugten. Vielseher zeigen generell deutlich mehr Angst vor Operationen als Wenigseher – selbst bei Routineeingriffen. In vielen Folgen sind Komplikationen bei Operationen ein wichtiges Mittel zum Spannungsaufbau. Wie wahrscheinlich diese Komplikationen in Wirklichkeit sind, spielt keine Rolle. „Der Vielseher-Patient ist also gestresster und besorgter“, urteilen die Autoren einer Studie. Weit gewichtiger aber erscheint noch ein anderer Faktor: Seriensüchtige bekommen meist ein falsches Bild vom Zeitbudget der Ärzte und vor allem auch des Pflegepersonals: Ganz so intensiv wie „In aller Freundschaft“ ist die reale Betreuung in der Klinik denn doch nicht.
Mehr als 50 Jahre vor der Kamera Nie auf eine Rolle festgelegt: Die Schauspielerin Michaela May wird 65 Jahre alt
Ehrenkommissarin der Bayerischen Polizei: Michaela May ermittelte lange im „Polizeiruf 110“. Foto: dpa
MÜNCHEN. Kommissarin, Großmutter und Prostituierte, Richterin und Hexe – Michaela May ist im Laufe ihrer langen Karriere in unterschiedlichste Rollen geschlüpft. Und sie hat noch Lust auf mehr. An Ruhestand denkt sie nicht. Vielmehr empfindet die Schauspielerin ihren Beruf als „großes Lebenselixier“, wie sie kurz vor ihrem 65. Geburtstag am 18. März sagte. Den Tag will die Münchnerin im Familienkreis verbringen. Kurz vor dem Geburtstag hat Michaela May eine Theatertournee beendet, im Sommer stehen Dreharbeiten für einen Fernsehfilm an und im Herbst geht es wieder auf die Bühne. Die Schauspielerin hat gut zu tun – und anders will sie es auch gar nicht haben: „In diesem Beruf zu arbeiten ist ein Geschenk, eine Freude.“ An Rollen mangelt es nicht. May gehört zu den bekanntesten und wohl meistbe-
schäftigten Schauspielerinnen Deutschlands. Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht sie vor der Kamera. Wirklich verschwunden vom Bildschirm war sie nie. „Ich habe immer versucht, mich nicht in eine Schublade drängen zu lassen. Sodass man nicht sagen kann: ,Die macht nur Krimi’ oder ,Die macht nur Pilcher’ oder ,Die macht nur Serien’.“ Auch nach erfolgreichen Fernsehformaten habe sie immer wieder nach neuen Wegen gesucht, um nicht auf eine Figur festgelegt zu werden. „Das war, glaube ich, nicht falsch“, sagt sie rückblickend. Ihren Durchbruch erlebte May mit Helmut Dietls legendären „Münchner G'schichten“. In „Kir Royal“ legte sie als royale Waffennärrin fast „Baby Schimmerlos“ um. Seitdem hat sie in unzähligen Produktionen mitgewirkt – darunter weitere Kultserien wie „Der Bergdoktor“,
„Der Alte“, „Forsthaus Falkenau“, „Irgendwie und Sowieso“ oder „Derrick“. Zu ihren großen Erfolgen zählt „Polizeiruf 110“, in dem sie als Kommissarin Jo Obermeier auf Verbrecherjagd ging. Der Fernsehfilm „Familienfest“, in dem May eine Hauptrolle spielte, wurde jüngst mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Schon als Mädchen hatte die Münchnerin erste TV-Engagements, etwa in „Heidi“ und „Onkel Toms Hütte“. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und Erzieherin und nahm Schauspielunterricht. Anschließend kehrte sie zum Fernsehen zurück und stand fortan auch immer wieder auf der Theaterbühne. Für ihr Wirken wurde sie unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, zudem ist May Ehrenkommissarin der Bayerischen Polizei.
„Kill Bill“ auf Kieler Art
Foto: dpa
ach dem Vorwurf, Verschwörungstheorien um Geert Wilders zu verbreiten, hat der WDR eine bereits im Fernsehen ausgestrahlte Sendung über den niederländischen Rechtspopulisten nachträglich überarbeitet. Am Mittwochabend hatte der Sender zwar via Twitter einen Fehler eingeräumt, zugleich aber erklärt, der am 8. März ausgestrahlte Film „Holland in Not – Wer ist Geert Wilders?“ sei „grundsätzlich nicht zu beanstanden“. Am Donnerstag indes war die Dokumentation im Internetauftritt zunächst nicht mehr abrufbar, bis am späten Nachmittag eine geänderte Fassung in die Mediathek eingestellt wurde. „Dies ist eine geänderte Version des Films. Verzichtet wurGeert Wilders. de auf die Äußerungen Foto: dpa des Scheichs Yasin, dessen Auftreten und Einordnung wir für problematisch halten“, heißt es auf der entsprechenden Mediathekseite. Das medienkritische Portal „bildblog“ hatte dem WDR vorgehalten, den muslimischen Prediger Khalid Yasin in dem Film als beliebten „muslimischen Lehrer“ eingeführt zu haben, der gegen radikale Ideen eintrete. Dieser falle jedoch immer wieder mit hasserfüllten Aussagen auf. Yasin behauptete in dem Beitrag demnach, Wilders benutze den modernen Zionismus, um Ansichten über Muslime zu verbreiten, die sich die Juden in Israel nicht zu sagen trauten. Schon am Mittwochabend hatte sich der WDR selbstkritisch geäußert: „In der Tat hätte der Text einordnen müssen, dass der Prediger Yasin durchaus umstritten und in der Vergangenheit auch radikaler aufgetreten ist“, hieß es in dem bei Twitter verbreiteten Statement. Begleitend zu dem in der Mediathek geänderten Beitrag erläutert der WDR: „Den Vorwurf, in einer Passage des Films antisemitische Ressentiments zu schüren, weisen wir aber zurück.“ Die Passage stelle die Fakten korrekt dar. „Gleichzeitig mussten wir aufgrund einiger Rückmeldungen feststellen, dass hier teilweise ein missverständlicher Eindruck entstehen kann. Wir haben die Kritik ernst genommen und aus diesem Grund entschieden, den Film auch an dieser Stelle zu bearbeiten“, erklärt der Sender. Es gab indes keine formale Programmbeschwerde zu dem Film.
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KÖLN. Schauspieler Bjarne Mädel (49) hat sich wegen seiner Rollen viele Gedanken über den Tod gemacht. „Unser ganzes Leben ist ja eigentlich ein Verdrängen der Tatsache, dass wir irgendwann nicht mehr da sind“, sagte Mädel dem „Kölner StadtAnzeiger“. „Was wir machen, wie wir unsere Zeit verbringen, vermeintlich sinnvoll oder sinnlos, ist eigentlich nur ein ständiges Weglaufen davor.“ Er hoffe aber, dass etwas über den Tod hinaus bleibe: „Wenn man etwas Künstlerisches oder Handwerkliches macht, wünscht man sich wohl immer, dass das Bestand hat.“ Mädel spielt momentan am Hamburger Schauspielhaus in „Trilliarden“ mit, einem Stück, das von der Angst vor dem Verlorengehen handelt. Für die Rolle als „Tatortreiniger“ spielt der Tod für ihn dagegen keine große Rolle. „Es geht eigentlich immer nur darum, wie wir einen Serienteil noch witziger und abgründiger hinkriegen.“ Die Arbeit helfe eher, die schweren Gedanken zu vertreiben, sagte der 49-Jährige.
Neue Filme für Woll und Beck bei Sat.1 BERLIN. Felicitas Woll und Tom Beck – beide sind Dauerakteure im Film- und Fernsehgeschäft – haben neue Aufträge von Sat.1 bekommen: Die 37-jährige Woll wird im neuen Thriller „Das Nebelhaus“ nach dem gleichnamigen Roman von Eric Berg ein altes Verbrechen neu aufrollen, teilte der Münchner Privatsender am Freitag mit. Der 39 Jahre alte Beck soll in der Komödie „Dein Song“ einen Rockstar in der Schaffenskrise spielen. Die Dreharbeiten zu „Das Nebelhaus“ hätten bereits begonnen, hieß es weiter. „Dein Song“ wird von kommender Woche an in Berlin gedreht. Tom Beck ist bei Sat.1 als Hauptfigur in der Serie „Einstein“ zu sehen und ist jetzt als Serienpartner von Matthias Schweighöfers Amazon-Prime-Serie „You Are Wanted“ auf dem Bildschirm. Schweighöfers Firma Pantaleon produziert auch „Dein Song“.
„Sachgeschichten“ mit der Computermaus: Der „Tatort“ über das Darknet kommt mit viel Gewalt und Klamauk daher VON ERNST CORINTH
So beginnt der Kieler „Tatort – Borowski und das dunkle Netz“, der bewusst ür einen Sonntagabendkrimi ist der schwarzhumorig erzählt ist. Er erinnert in Anfang ungewöhnlich brutal, wird guten Momenten sogar an Filme von aber durch die fast schon heitere Filmmu- Quentin Tarantino und den Coen-Brüdern, sik seltsam aufgelockert. Und der kommt aber oft einfach zu sehr überzogen Zuschauer fühlt sich dabei sogar in ein daher. Und entwickelt sich bei allem Computer-Ballerspiel versetzt. Aus der jugendlichen Spaß an Jux und Tollerei Perspektive eines Ego-Shooters verfolgt er dennoch schließlich zu einem beinahe nämlich einen klassischen schwarz gekleide„Tatort – Borowski und das dunkle Netz“ | ARD Wer-hat-es-geten Mann (MaxiMit Axel Milberg tan-Krimi, in milian Brauer) mit Sonntag, 20.15 Uhr dem es vor gruseliger Wolfs★★★★★ allem um die maske in ein FitIdentität des nessstudio. Dort tötet diese unheimliche unbekannten Auftraggebers des Killers Gestalt eiskalt den Besitzer und danach in geht. Denn den ausführenden Mörder einer Umkleidekabine einen Mann, der kennt schließlich nicht nur der Zuschauer, sich später als Leiter der Spezialabteilung sondern er wird auch bald von den beiden Cybercrime des Landeskriminalamtes Kiel Kieler Kommissaren Klaus Borowski (Axel herausstellt. Nach diesen beiden Morden Milberg) und Sarah Brandt (Sibel Kekilli) in nordischer „Kill Bill“-Manier wird der festgenommen. Nach einer tatsächlich Maskenmann zwar fast von einem zufällig furios inszenierten Verfolgungsjagd, die in anwesenden Freizeitsportler überwältigt, den Kabinen eines weiblichen Handballkann aber dann doch fliehen – in ein recht teams und dank des Einsatzes geballter schäbiges Hotel, wo er die Maske Frauenpower endet. Auch diese Szene abnimmt. kommt eher lustig als bierernst daher – wie
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Die Cybercrime-Spezialisten Cao (Yung Ngo, links) und Dennis (Mirco Kreibich, rechts) überprüfen mit Klaus Borowski (Axel Milberg, Mitte) das Handy des Toten. Foto: ARD
so vieles in diesem Film, den der erfolgreiche Kinoregisseur David Wnendt („Feuchtgebiete“, „Er ist wieder da.“) nach einem Drehbuch von Thomas Wendrich inszeniert hat. Und mit dessen unkonventioneller Machart man wohl mehr jugendliche Zuschauer für den guten alten „Tatort“ erreichen möchte.
Zu dieser humorigen Grundstimmung passen auch die Figuren, die wie Karikaturen gezeichnet sind. Allen voran ein steifer LKA-Chef, der dümmer ist, als es die Polizei erlaubt. Ähnlich überzeichnet sind auch die Mitarbeiter der Spezialabteilung Cybercrime, zwei typische Computernerds, die in einer beinahe leeren Lager-
halle arbeiten und angesichts der zahllosen Fälle heillos überfordert sind. Auch Borowskis verzweifelter Kampf mit seinem neuen Smartphone ist durchaus witzig, hat was Slapstickhaftes. Selbst der finstere Maskenmann erscheint in diesem kuriosen Panoptikum fast wie eine Comicfigur. In diesem „Tatort“ geht es, wie schon der Titel verrät, mal wieder neben einer recht banalen Krimigeschichte auch um Cyberkriminalität und um eine besonders perfide Spielart. So führt die Spur des Täters und seines Auftraggebers direkt ins legendäre Darknet, also das dunkle Netz, in dem sich die Nutzer weitgehend anonym bewegen können. Damit auch der letzte Zuschauer versteht, wie dieser Teil des Internets funktioniert, wird dies tatsächlich in einem kleinen animierten Film erklärt. Das schaut dann allerdings aus wie „Sesamstraße“ für Erwachsene oder eben wie „Sachgeschichten“ mit der Computermaus, wobei die dazugegebenen Erläuterungen allerdings überraschend ausgewogen sind. Der Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wird jedenfalls so brav erfüllt.
QUOTEN Die meistgesehenen Sendungen am Donnerstag: n ZDF: „Lena Lorenz“ Zusch. 5,06 Mio./Marktant. 15,4 % n ARD: „Tagesschau“ 5,02 Mio. / 16,6 % n ZDF: „heute“ 4,67 Mio. / 19,6 % n ZDF: „heute-journal“ 4,2 Mio. / 14,6 % n ARD: „Kommissar Pascha“ 4,03 Mio. / 12,2 % Media-Control
GESAGT IST GESAGT
Verlage sind nicht die Müllmänner der sozialen Netzwerke. Stephan Scherzer, VDZ-Geschäftsführer
LEIPZIG
NR. 66 | SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017
Zoff in Club: Polizei sucht Täter
Foto: Polizei Leipzig
Er sorgte mit zwei Begleitern für Zoff in einem Club, jetzt fahndet die Polizei nach ihm: Mit dem Bild von einer Überwachungskamera wird ein Mann gesucht, der am 4. August 2016 gegen 1.45 Uhr in einem Lokal in der Universitätsstraße Ärger gemacht Der unbekannte hat. Gemeinsam mit Täter zwei Kumpels beleidigte er Gäste, worauf die Security-Kräfte sie zum Verlassen des Clubs aufforderten. Sie pöbelten, waren aber irgendwann draußen. Doch damit war die Angelegenheit noch nicht beendet. Einer der renitenten Gäste warf eine Glasflasche gegen die Eingangstür, weshalb ein Sicherheitsmann (35) rauskam. „Im nächsten Moment verstellte ihm einer der drei verwiesenen Gäste den Weg und sprühte ihm unvermittelt Pfefferspray ins Gesicht“, schilderte Polizeisprecherin Katharina Geyer. Der Security-Angestellte und ein gleichaltriger Kollege erlitten Atemwegs- und Augenreizungen. Während die Angreifer über die Schillerstraße wegrannten, wurden auch einige Gäste des Lokals durch das Spray getroffen, aber nicht verletzt. Einer der Täter ist 30 bis 35 Jahre, 1,85 bis 1,95 Meter groß, schlank und kräftig, hat kurze, dunkelblonde, gegelte Haare. Hinweise nimmt das Polizeirevier Leipzig-Zentrum, Ritterstraße 19-21, Telefon 0341 71050 entgegen. F. D.
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Frau überrascht Einbrecher Eine 56-Jährige hat am Donnerstag gegen 4 Uhr im Flur ihres Hauses in Burghausen einen Einbrecher überrascht. Als sie laut schrie, rannte der Täter weg. Ihr Ehemann (56) folgte ihm, verlor ihn jedoch aus den Augen. Der Einbrecher ist 30 bis 35 Jahre, 1,70 bis 1,75 Meter groß und den Zeugen zufolge wahrscheinlich Nordafrikaner. Die Kripo ermittelt. F. D.
71Jährige wird von Auto erfasst Eine 71-jährige Frau ist in Stötteritz von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden. Wie die Polizei gestern mitteilte, ging die Rentnerin am Donnerstag gegen 12.30 Uhr bei grüner Fußgängerampel über die Holzhäuser Straße. Dabei wurde sie von einer VW-Fahrerin (34) übersehen, die aus der Langen Reihe nach links in die Holzhäuser Straße abbog. F. D.
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Dufte! Ein Schnupperangebot für Leib und Seele Leipziger Diakonissenkrankenhaus integriert Aromapflege in den Klinikalltag
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Startschuss für Leipziger Immobilienpreis Verband Haus & Grund will neue Tradition begründen
VON ANGELIKA RAULIEN
VON JENS ROMETSCH
„Das Riechen ist das eine. Aber Düfte haben auch das Potenzial, Gesundheit und Wohlbefinden positiv zu beeinflussen“, ist Christina Wotsch überzeugt. Die 36-Jährige leitet einen im Leipziger Diakonissenkrankenhaus jetzt ganz neu in der Pflege etablierten Strukturbereich Aromapflege, der in hiesigen Kliniken noch seinesgleichen sucht. Es sei eine komplementäre Methode, die auf uraltes Wissen um die Kraft ätherischer Öle setzt und die Selbstheilungskräfte beim Genesungsprozess mobilisieren könne, sagt Wotsch. Und für die es recht unkompliziert grünes Licht von der Geschäftsführung des evangelischen Hauses gegeben habe, in dem man im Rahmen der modernen Schulmedizin eine ganzheitliche Patientenversorgung schon seit Jahren fördert. Wotsch hat in ihrem Arbeitszimmer inzwischen einen „Wunderschrank“. Voll mit großen, kleinen, mittleren braunen Glasflaschen. Ein Basissortiment von elf ätherischen Ölen. „In naturreiner BioQualität!“ Die Fachfrau schwärmt: „Hier etwa, schauen Sie – da haben wir Kiefernnadel, Lavendel, Zeder, Zitrone, Bergmotte. Oder das Grapefruitöl! Ein Allrounder, ein Muntermacher! Und hier, Weißtanne. Stinkt eigentlich, ist aber eines der wirkungsvollsten – und versetzt mit einem Tropfen Grapefruitöl erträglich!“ Überhaupt: Es sei wie bei Medikamenten auch – die Dosis, die Mischung mache es, betont Wotsch. Und nicht jeder hier im Krankenhaus dürfe Pflegeöle so nach Herzenslust mixen. „Dafür wurden bei uns knapp ein Dutzend Mitarbeiterinnen firmenextern in einem Lehrgang qualifiziert, um dieses Verfahren nach vorgegebenen Pflegestandards auch vor Ort auf unseren Stationen anzubieten.“ Anfangs bedufteten – so lautet der Fachausdruck – die Öle aus elektrischen, lampenähnlichen Verneblern probeweise einzelne Klinikräume. Alles in allem wohlwollend eingesogen von Patienten wie Mitarbeitern. Inzwischen werden sie auch in der Pflege direkt angewendet. „Ich weiß nicht, was es war, aber gerochen hat es gut“, versichert etwa Christa Picht. Die 81-Jährige hatte zuletzt viele Krankenhausaufenthalte hinter sich und war am Ende irgendwie daueraufgeregt, sie käme nie mehr in ihr Pflegeheim zurück. „Schwester Katharina hat mir dann mal einen Arm mit so einem Öl eingerieben, es wirkte tatsächlich sehr beruhigend. Angehörige, die mich besuchen kamen, meinten, ich würde ja mal wieder strahlen“, schildert die Seniorin. Eine Essenz aus Lavendel- und Grapefruitöl war’s, die bei Picht für Entspan-
Der Eigentümerverband Haus & Grund hat jetzt zum zweiten Mal den Leipziger Immobilienpreis ausgelobt. Aus Anlass des 25. Jubiläums der Wiedergründung dieses Vereins – er bestand in Leipzig seit 1878, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets aufgelöst und enteignet – waren im Jahr 2015 erstmals Auszeichnungen in drei Kategorien sowie mehrere Sonderpreise vergeben worden. Wie berichtet, gehörten zu den Gewinnern damals das Veneziaquartier an der Nonnenstraße, der Trias-Neubau am Martin-Luther-Ring, der frühere Familiensitz des Unternehmers Karl Krause in der Zweinaundorfer Straße, das Mühlengut am Schlossweg in Lützschena, ein umgestalteter WBS-70-Wohnblock in der Leonhard-Frank-Straße, die Wellenwerke I bis IV sowie eine Villa und Remise in der Erich-Zeigner-Allee 9a und 11. Mit der Verleihung des Leipziger Immobilienpreises 2017 soll der Preis nun dauerhaft etabliert werden, teilte Eric Lindner, Geschäftsführer des Verbandes mit rund 2500 Mitgliedern, gestern mit. „Ausgehend vom Regionalbezug von Haus & Grund Leipzig können sich private Bauherren, Hausverwaltungen, Architekten und Bauträger bewerben. Die Objekte sollen zum Zeitpunkt der Einreichung im Wesentlichen fertig gestellt und entweder in der Stadt Leipzig oder den Landkreisen Nordsachsen und Leipzig angesiedelt sein.“ Vergeben werde die undotierte Auszeichnung in den Kategorien Neubau, Bauen im Bestand/Sanierung, Denkmalschutz sowie Sonderpreis. Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2017. Eine zehnköpfige, unabhängige Jury, in der Vertreter aus den Bereichen Stadtund Landespolitik, Denkmalschutz, Wissenschaft sowie Wirtschaft und zwei Vereinsvorstände mitarbeiten, küre im Anschluss die Gewinner. „Mit dem Preis ist die Idee verbunden, eine Anerkennung für qualitätvolles Bauen und Sanieren zu schaffen, dadurch eine Vorbildwirkung zu erzielen und Einfluss auf die Bau- und Gestaltungsqualität zu nehmen“, erläuterte Lindner. Die Preisverleihung findet im September 2017 statt.
Schwester Katharina Noll lässt Christa Picht auch gern mal ein paar Duftwölkchen eines belebenden Öls aus der Verneblerlampe schnuppern. Foto: Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig/Kay Zimmermann
➦ www.leipziger-immobilienpreis.de nung sorgte, wie Schwester Katharina Noll später verriet. „Die durch die Nase aufgenommenen Reize werden im Gehirn sofort verarbeitet und beeinflussen somit unsere psychischen Empfindungen“, erklärt es Wotsch. Und abgesehen von der beruhigenden Wirkungsweise erwähnter Öle bei Frau Picht: „Außerdem nutzen wir ätherische Öle unterstützend für aktivierende Waschungen oder Einreibungen zur Dekubitus-, Kontrakturen- und Pneumo-
nie-Prophylaxe oder beispielsweise zur Hautpflege. Je nach Art und Zusammensetzung können die Öle eben antibakteriell, antiviral, schleimlösend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd oder angstlösend wirken“, erzählt die studierte Gesundheits- und Pflegemanagerin. Dass sie und ihr Team beim Öl-Einsatz auch recht unkonventionell zur Hand gehen, ist beiläufig zu erfahren: Zitronenöl etwa – hilfreich für desinfizierende Fußbäder – würde sich ewig als Minikügelchen auf der Oberfläche des feuchten Elements tummeln und sich nie mit ihm verbinden. Wotsch, lässig abwinkend:
„Wir verquirlen es vorab mit etwas Kaffeesahne, die Emulsion löst sich sofort im Wasser auf.“ Auf das Aromapflege-Angebot hat es im Leipziger Diakonissenkrankenhaus bislang nur positive Rückmeldungen von Patienten und Angehörigen gegeben – nicht zuletzt aus dem Bereich der Palliativmedizin. Und wer weiß – vielleicht haben Lavendel- und Grapefruitöl ja auch so ein Quäntchen dabei mitgeholfen, den Lebensmut von Christa Picht wieder etwas in Schwung zu bringen? In ihr kleines Domizil im Pflegeheim konnte sie inzwischen jedenfalls zurückkehren. Dufte!
Friedensgebet zu moderner Sklaverei Das Friedensgebet in der Nikolaikirche am Montag, 20. März, ab 17 Uhr steht unter dem Thema „Moderne Sklaverei aufdecken“. Es wird gestaltet von Christine Müller und Doris Kriegel von der Arbeitsstelle Eine Welt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen. Die Musik kommt diesmal vom Gospelchor der Thomaskirche „Open Up Wide“ unter der Leitung von Eva von der Heyde. lvz
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SPORT
DER „WUNDER-DOKTOR“
Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat die Sportmedizin revolutioniert SEITE 30
| SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017 I NR. 66 I SEITE 29
Restprogramm: Dreimal Samstag, einmal Sonntag
RB
Bundesliga-Spieltage 29 bis 32 terminiert
Die RB-Spieltermine bis Saisonschluss: Samstag, 1. April, 15.30 Uhr: RB Leipzig – Darmstadt 98 Mittwoch, 5. April, 20 Uhr: Mainz 05 – RB Leipzig Samstag, 8. April, 15.30 Uhr: RB – Bayer Leverkusen Samstag, 15. April, 15.30 Uhr: RB Leipzig – SC Freiburg Sonntag, 23. April, 17.30 Uhr: Schalke 04 – RB Leipzig Samstag, 29. April, 15.30 Uhr: RB Leipzig – FC Ingolstadt Samstag, 6. Mai, 18.30 Uhr: Hertha BSC – RB Leipzig Samstag 13. Mai,15.30 Uhr: RBL – FC Bayern München Samstag 20. Mai, 15.30 Uhr: Eintr. Frankfurt – RB Leipzig
SPORT IN KÜRZE
Tönnesen verlässt Füchse nach Saisonende BERLIN. Rückraumspieler Kent Robin Tönnesen verlässt im Sommer HandballBundesligist Füchse Berlin und wechselt zum Champions-League-Club KC Vezprem. Wie die Füchse mitteilten, hätten sich Spieler und Club darauf geeinigt, den am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Als Ersatz für den Norweger kommt für die kommende Spielzeit der kroatische Nationalspieler Marko Kopljar aus Vezprem nach Berlin.
Ex-Weltmeisterin Laböck beendet Karriere LEIPZIG. Die ehemalige Snowboard-Weltmeisterin Isabella Laböck beendet ihre Karriere. „Die Gesundheit geht vor und es gibt ein Leben nach dem Sport. Ich möchte nicht in fünf Jahren mit einem versteiften Sprunggelenk rumlaufen“, sagte die 30 Jahre alte Sportlerin des SC Rosenheim, die lange auch für den VSC Klingenthal startete. In Winterberg will sich die Parallel-Riesenslalom-Weltmeisterin von 2013 am Samstag beim Heim-Weltcup als Vorläuferin von ihren Fans verabschieden.
Olympia-Dritte Scheder wird in Vail operiert VAIL. Turnerin Sophie Scheder wird nach langen Wochen des Wartens Ende März in Vail im US-Bundesstaat Colorado am Knie operiert. „Jetzt liegen alle Genehmigungen der Bundeswehr vor, sodass der Operation nichts mehr im Wege steht“, sagte die Olympia-Dritte aus Chemnitz gestern. Scheder, die der Sportfördergruppe der Bundeswehr angehört, hat sich das Ziel gesetzt, nach der Operation nur noch eine Woche in den USA zu verbleiben und die Rehabilitation in Chemnitz zu absolvieren. Die Operation an der Patellasehne des linken Knies soll in den USA durchgeführt werden, weil es sich um einen komplizierten Fall handele und bei dem Eingriff das Know-how der besten Experten der Welt genutzt werden soll, berichtete sie.
Nguyen führt Turn-Riege auf Platz zwei STUTTGART. Die deutschen Turner haben im Jahr eins nach Fabian Hambüchen die erste internationale Bewährungsprobe ansprechend gemeistert. Marcel Nguyen führte die Riege in der Team Challenge beim DTB-Pokal in Stuttgart auf den zweiten Platz. Bei der Suche nach einem neuen Leitwolf musste das Team ohne die Olympia-Turner Andreas Bretschneider und Andreas Toba mit 245,800 Punkten nur Olympiasieger Japan (247,900) den Vortritt lassen. Damit erreichte das Quintett locker das heutige Finale. Pluspunkte für die EM-Nominierung sammelte auch der Cottbusser Christopher Jursch.
modelt
Stadionsprecher Tim Thoelke schwingt als Auktionator den Hammer.
Auktion für einen guten Zweck im B10: Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl im Kreise ihrer Lieben und Künstlerin Katja Kupfer (im gestreiften Shirt).
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xklusiver Termin, exklusive Lokalität, exklusive Fotos, viele schöne Menschen: Im In-Laden B10 in der Beethovenstraße wurden 16 000 Euro für die gute Sache ersteigert, genauer gesagt für die Leipziger Kinderstiftung und die Bahnhofsmission. Die fesche Künstlerin Katja Kupfer, 36, hatte Porträtfotos von neun RB-Stars gemacht
und diese meistbietend unter den Hammer von Auktionator Tim Thoelke gebracht. Architekt Peter Homuth schoss in illustrer Runde dabei den Vogel ab, sicherte sich eine Schwarz-Weiß-Aufnahme des sonnenbebrillten RB-Managers Ralf Rangnick für satte 3400 Euro. Homuth will sich das Unikat mit Rangnick-Unterschrift in sein Büro hängen.
Fotos: Daniel Stefan und Andreas Krüger
Außerdem wurden feilgeboten und verkauft: Fotos von Perry Bräutigam, Yussuf Poulsen, Diego Demme, Fabio Coltorti, Stefan Ilsanker, Davie Selke, Dominik Kaiser und Rani Khedira. Der Gastronom Ecki Grundmann sicherte sich übrigens den Dänen-Blitz Yussuf Poulsen. Ralph Hasenhüttl schaute auch vorbei, kam
Timo Werner erster RB-Profi im Team von Joachim Löw LEIPZIG. Timo Werner empfahl sich mit 14 Toren und damit mehr Treffern als jeder andere deutsche Profi in der Fußball-Bundesliga für seine erste Nationalmannschaftsnominierung. „Die Nominierung ist der Lohn für die harte Arbeit und seine Entwicklung bei uns. Das sollte für Timo jetzt auch Ansporn sein, weiter an sich zu arbeiten und sich zu verbessern, um dann auch in der Nationalmannschaft auf sich aufmerksam zu machen“, sagte sein RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. Beide begannen im Sommer vergangenen Jahres beim Aufsteiger RB Leipzig. Die Spielweise, die Hasenhüttl praktizieren lässt, passt perfekt zu Werners Qualitäten. Werners Antritte sind gefürchtet, seine Laufwerte in diesem Bereich in den bisherigen Einsätzen für die Leipziger enorm. Er attackiert ganz vorn, reißt seine Mitspieler mit. Werner kam vom Absteiger VfB Stuttgart, wo er schon als kleiner Bub begonnen hatte, zunächst Rekorde als jüngster Profi
des Vereins aufstellte, gefeiert Dennoch wird es auch für Werund hochgelobt wurde, dann aber ner etwas Besonderes und sehr stagnierte. Sein Ziel in Leipzig aufregend sein, „plötzlich neben war erstmal ein Stammplatz. einem Manuel Neuer, Toni Kroos, Längst ist er nicht mehr wegzuMesut Özil oder Thomas Müller denken aus dem Team. am Esstisch zu sitzen und mit 21 Mal stand Werner in der denen zu trainieren“. EntspreStartelf, nur einmal kam er nicht chend bescheiden formulierte der zum Einsatz: Beim 0:1 gegen Torjäger der Leipziger seine Ziele Dortmund zwang ihn eine Grippe Timo für Deutschland. „Wenn ich hinzur Ruhe. 14 Tore, 1798 SpielmiWerner gehen und sagen würde, ich will nuten, 56 Torschüsse, 4 Torvorlagleich mal zwei Tore schießen, gen – so die Zahlen seiner bisherigen Bun- wäre das sehr vermessen. Ich will einfach desliga-Saison im RB-Trikot. die Stimmung genießen, die Atmosphäre.“ Werners Vorteil beim Debüt im Kreis der Die ist in gegnerischen Stadien oft nicht Besten: „Mein U19-Trainer ist Co-Trainer, besonders gut gegenüber seiner Person. mein ehemaliger U17- und Profi-Trainer Die Schwalbe gegen Schalke tragen manbeim VfB ist auch Co-Trainer. Ich glaube, in che ihm immer noch nach. Werner nimmt dieser Hinsicht könnte ich es nicht besser es eher gelassen hin. „Ich blende das aus, erwischen.“ Zumal er beim VfB mit Serge zumal bei diesem Thema auch viel zu viel Gnabry oder Joshua Kimmich spielte. Und Hysterie herrscht.“ „Julian Brandt war einer meiner besten Gelassenheit herrscht auch beim Thema Freunde in den Jugend-Nationalteams“. FC Liverpool. Die Engländer sollen nach
Informationen der „Bild“ Interesse an dem 21-Jährigen haben. Allerdings hat Werner in Leipzig einen langfristigen Vertrag bis 2020 – ohne Ausstiegsklausel. Sportdirektor Ralf Rangnick weiß um die Begehrlichkeiten seiner Jungstars und betonte zuletzt immer wieder, dass keine Leistungsträger abgegeben werden. Jens Marx DFB-Aufgebot für das Testspiel gegen England (22.3.) und das WM-Qualifikations-
spiel in Aserbaidschan (26.3.): Tor: Neuer (Bayern München), Leno (Bayer Leverkusen), ter Stegen (FC Barcelona) Abwehr: Hummels, Kimmich (b. FC Bayern), Hector (Köln), Höwedes (Schalke), Mustafi (Arsenal), Rüdiger (AS Rom), Rudy, Süle (b. Hoffenheim) Mittelfeld/Angriff: Brandt (Leverkusen), Can (Liverpool), Draxler (Paris St.-Germain), Gomez (Wolfsburg), Khedira (Juv. Turin), Kroos (Real Madrid), Müller (FC Bayern), Özil (Arsenal), Podolski (Galatasaray Istanbul), Sané (Manchester City), Schürrle, Weigel (Dortmund), Werner (RB Leipzig)
Bierzipfel ade dank Schweizer Riegel Angedickter Guido Schäfer im Selbstversuch: Zehn Tage des Donners, sechs Kilo runter LEIPZIG. Es geht den Menschen wie den Leuten, man nimmt im Lauf der Jahre zu. An allen möglichen und unmöglichen Stellen. Beklagenswert sind inbesondere jene, denen der Appetit ins – aufgedunsene – Gesicht geschrieben ist. Zu dieser Spezies gehöre ich. Die Lästereien sind inklusive. „Backen wie ein sibirischer Biber“ – „Bei Dir kam erst der Kopf und dann lange nix“ – „Massephase?“ – „Zeppelin“ – „Hast Du abgenommen?“ Da stellt sich die berühmteste aller Reporter-Fragen nach einem verlorenen Fußballspiel: Woran hat’s gelegen? Warum ist aus dem drahtigen 82-Kilo-Zweitliga-Fußballer mit stählerner Brust ein 95-KiloProppen mit den gefürchteten Bierzipfeln geworden? Weil ich Körner nur aus dem Hause Doppelkorn mag und mich viel weniger als einst im Mai bewege. Meine Rechnung aus dem Sprit, den ich tanke und dem, den ich verbrauche, geht nicht mehr auf. Also, ran an den Speck, ran an ein segensreiches Verhältnis zwischen Kalorien-Aufnahme und Kalorien-Verbrauch. Ran an einen Riegel, der wahre Wunder verspricht. Von RB Leipzig lernen, heißt abnehmen lernen... RB-Star-Koch Thomas Linke ist immer auf Nahrungssuche. Für die Herren Fußballer. Die sind speziell, die Geschmäcker besonders. Manche mögen’s heiß, andere lau, einige können vorm Spiel eine große Portion vertragen, andere schaffen nur
einen kleinen Riegel. Ein Riegelchen gehört seit Kurzem zu Linkes Repertoire. Isano, ein Produkt aus der Schweiz. Befeuert den Stoffwechsel, entgiftet, entsäuert, entschlackt, sorgt für besseren Schlaf und eine freudbetonte Leber. Erdacht und komponiert wurde das Teil von einem Bergsteiger, der auf dem Weg nach oben Kraft brauchte, aber nicht Unmengen an Fressalien mitschleppen wollte. Nach jahrelanger Forschung war der Riegel marktreif und feiert insbesondere in der Sport-Szene Erfolge. Weil der Beipackzettel ähnlich lang wie ein Gehaltsstreifen bei RB ist, hier nur die Eckdaten: Das Ganze ist ein Rohkost-Mix aus 30 unbehandelten Lebensmitteln. Dank Eiweiss-Schutzhülle sagt der Dünndarm danke und vertilgt den Riegel mit Haut und Haar. An Bord sind alle Vitamine/Mineralstoffe, die der Sportler und der Angedickte braucht. Man kann den Riegel als Mahlzeit-Ersatz oder Alleinfuttermittel in Kurform einsetzen. RB-Koch Linke setzte auf eine einwöchige Kur, nahm fünf Kilo ab und fühlte sich offenbar gut dabei. Von den RB-Stars setzt insbesondere Dauerläufer Diego Demme auf Isano. Als Zwischengang. Gerne wenige Stunden vorm Spiel. Ich will abspecken, ein Selbstversuch muss her. Zehn Tage des Donners. Riegel, Wasser, Zweifel, Gelüste, Sünden, wieder
Riegel. Die Kur kostet geschmeidige 200 Euro. Wer schön sein will, muss leiden. Das Davor-Foto mit Blick auf die Waage. 95,1 Kilo. Hulk Hogan ohne Muskeln. Manmanman. Zehn Riegel über den Tag verteilt, gewöhnungsbedürftig. Der bessere Schlaf stellt sich erstmal nicht ein, ich liege wach und denke an Bauernfrühstück, ein eiskaltes Weizenbier und einen Kurzen. Nach drei, vier Tagen wird es besser. Ich fühle mich wie vom Eise befreit, renne jeden Tag ins Fitnesstudio. Drei Kilo sind weg. Den Riegel gibt es in den Geschmacksrichtungen „Natur“ und „Schoko“, demnächst kommt das Modell „Frucht“ dazu. Sechster Tag, ein Rückschlag. Zwei Weizenbiere nach hartem Tag an der LVZ-Werkbank.
Sportdirektor Ralf Rangnick signiert sein eigenes Foto.
beim ersten Versuch aber gar nicht rein in die Lokalität B10. Die Dame am Einlass kannte sich nicht so gut aus in Sachen Fußball. Ralph Hasenhüttl ist Trainer der Rasenballer und wird bei allernächster Gelegenheit bei Frau Kupfer vorbeischauen und sich ebenfalls für den guten Zweck verewigen lassen. Guido Schäfer
„Einfach Stimmung genießen“ Foto: dpa
LEIPZIG. Heute (15.30 Uhr) sind die Kicker von RB Leipzig bei Werder Bremen gefordert, gestern hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) die letzten noch offenen Spieltermine der aktuellen Bundesliga-Saison (29. bis 32. Spieltag) veröffentlicht. Endgültig sind alle Ansetzungen aber noch nicht: Je nach Weiterkommen von Schalke 04 in der Europa League könnte es noch zu einer Verschiebung kommen. Dabei wurden Spiele von RB Leipzig dreimal sonnabends und einmal an einem Sonntag angesetzt. Am 32. Spieltag bestreitet RB am Sonnabend den 6. Mai um 18.30 Uhr das Topspiel bei Hertha BSC. An den Spieltagen 33 und 34 werden aus Wettbewerbsgründen alle Bundesliga-Partien zeitgleich samstags um 15.30 Uhr angepfiffen. Gestern hat der Deutsche FußballBund auch die beiden Halbfinalpartien des DFB-Pokals terminiert: Gladbach und Frankfurt machen am Dienstag, den 25 April, den Anfang. Das Top-Duell FC Bayern gegen Borussia Dortmund findet einen Tag später statt. Im Halbfinale werden beide Begegnungen sowohl von PayTV-Sender Sky als auch von der ARD im Free-TV live übertragen.
Alkohol hemmt den Stoffwechsel, macht träge und fett. Na ja, er macht auch lustig. Zielgerade, die beiden letzten Tage. Eine lässliche Sünde muss noch sein: Salat. Und, ich gestehe, ein scharfer Gemüsesaft. Letzter Tag, das Danach-Bild im Fitmessstudio. 89 Kilo, sechs weniger, eine Jeans aus grauen Vorzeiten passt wieder. Ja, der Riegel kann was. Es braucht Diszplin, Leidensdruck und Bierzipfel. Es gibt übrigens Glückliche, die einen angeborenen Turbo-Stoffwechsel haben, essen/trinken können, was sie wollen und dünn wie Heringe bleiben. Jeder kennt so ein(e)n, nicht wahr? Das Leben ist ungerecht.
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SPORT IN ZAHLEN ■ FUSSBALL Europa League FK Krasnodar – Celta Vigo Besiktas Istanbul – Olympiakos Piräus KRC Genk – KAA Gent RSC Anderlecht – APOEL Nikosia Bor. Mönchengladbach – FC Schalke 04 AS Rom – Olympique Lyon Manchester United – FK Rostow Ajax Amsterdam – FC Kopenhagen
0:2 (0:0) 4:1 (2:1) 1:1 (1:0) 1:0 (0:0) 2:2 (2:0) 2:1 (1:1) 1:0 (0:0) 2:0 (2:0)
2. Bundesliga Eintracht Braunschweig – 1. FC Heidenheim 3:2 (1:1) Z.: 20 000. Tore: 0:1 Schnatterer (3.), 1:1 Boland (33.), 1:2 Feick (73./Foulelfmeter), 2:2 Nyman (78.), 3:2 K. Reichel (90.+2) Arminia Bielefeld – 1. FC Kaiserslautern 2:0 (0:0) Z.: 16 618. Tore: 1:0 Hemlein (48.), 2:0 Schuppan (75.) 1860 München – Würzburger Kickers 2:1 (0:0) Z.: 22 600. Tore: 1:0 Abdoulaye (67.), 2:0 Liendl (78./Foulelfmeter), 2:1 Kurzweg (90.+2) Samstag, 13 Uhr: St. Pauli – Hannover, Fürth – Stuttgart. Sonntag, 13.30 Uhr: Bochum – Aue, Karlsruhe – Düsseldorf, Dresden – Sandhausen. Montag, 20.15 Uhr: Union Berlin – 1. FC Nürnberg. 1. VfB Stuttgart 24 41:25 49 2. 1. FC Union Berlin 24 39:24 47 3. Eintracht Braunschweig 25 40:27 47 4. Hannover 96 24 40:29 45 5. Dynamo Dresden 24 37:29 38 6. 1. FC Heidenheim 25 36:27 35 7. SpVgg Greuther Fürth 24 26:32 33 8. SV Sandhausen 24 32:26 32 9. 1. FC Nürnberg 24 36:38 32 10. Fortuna Düsseldorf 24 24:26 30 11. VfL Bochum 24 32:37 30 12. Würzburger Kickers 25 26:28 29 13. TSV 1860 München 25 30:35 28 14. 1. FC Kaiserslautern 25 20:25 28 15. FC St. Pauli 24 24:30 24 16. Arminia Bielefeld 25 31:43 23 17. Erzgebirge Aue 24 24:42 22 18. Karlsruher SC 24 19:34 21 3. Liga Werder Bremen II – Preußen Münster 0:1 (0:1) Sonnabend, 14 Uhr: Osnabrück – Chemnitzer FC, Duisburg – Erfurt, Mainz II – Kiel, Aalen – FSV Frankfurt, Fort. Köln – Großaspach, Paderborn – Regensburg. Sonntag, 14 Uhr: Magdeburg – Wiesbaden, Lotte – HFC Montag, 20.30 Uhr: FSV Zwickau – Hansa Rostock. 1. MSV Duisburg 27 29:18 47 2. 1. FC Magdeburg 27 39:26 45 3. SF Lotte 25 39:27 40 4. Chemnitzer FC 27 41:33 40 5. Jahn Regensburg 27 42:37 40 6. Holstein Kiel 26 38:22 39 7. Hallescher FC 27 26:23 39 8. VfL Osnabrück 27 35:34 39 9. SG Sonnenhof Großaspach 26 37:33 37 10. FSV Zwickau 27 31:36 36 11. Rot-Weiß Erfurt 27 22:33 35 12. Werder Bremen II 28 24:37 35 13. Fortuna Köln 27 27:41 35 14. Hansa Rostock 27 29:29 34 15. Preußen Münster 28 34:36 34 16. SV Wehen Wiesbaden 27 29:32 34 17. VfR Aalen 27 35:25 32 18. FSV Frankfurt 27 30:29 28 19. SC Paderborn 07 27 26:45 28 20. FSV Mainz 05 II 27 23:40 26 Regionalliga Nordost VfB Auerbach – FSV Luckenwalde 1:1 (0:1) SV Babelsberg 03 – TSG Neustrelitz 0:0 Sonnabend, 13.30 Uhr: CZ Jena – Hertha II, Viktoria Berlin – 1. FC Lok Leipzig. Sonntag, 13 Uhr: Schönberg – RB Leipzig II. 13.30 Uhr: Bautzen – Cottbus, Fürstenwalde – Berliner AK, BFC Dynamo – Neugersdorf, Meuselwitz – Nordhausen. Oberliga Süd Sonnabend, 14 Uhr: Barleben – Chemie Leipzig, Markranstädt – SCHOTT Jena, Bischofswerda – Halberstadt. 15 Uhr: VfL Halle – Plauen. Sonntag, 11.30 Uhr: CZ Jena II – Brandenburger SC. 13.30 Uhr: Sandersdorf – Rudolstadt. 14 Uhr: Inter Leipzig – Merseburg, Gera – Bernburg.
■ EISHOCKEY
Ende Januar: Schäfer mit Fitness-Boss Thomas Flechsig. Fotos: Andre Kempner
Die gleichen Herren zehn Tage später, einer ist sechs Kilo leichter.
DEL2, Abstiegsrunde, 2. Spieltag: Crimmitschau – Bad Nauheim. Meisterrunde, Playoff-Viertelfinale, 2. Spieltag: Lausitzer Füchse – Kassel 2:0 (0:0,2:0,0:0) 1:1, Kaufbeuren – Dresdner Eislöwen 4:3 n.V. (1:0,1:1,1:2) 2:0. Oberliga Nord, Playoff-Viertelfinale, 1. ST: Moskitos Essen – Icefighters Leipzig 4:1 (1:0,3:1,0:0) 1:0, Duisburg – MEC Halle 7:1 (1:0,3:0,3:1) 1:0, Herner EV – Hannover Indians 1:2 n.P. (1:0,0:1,0:0) 0:1, Tilburg – Crocodiles Hamburg 3:4 n.V. (1:0,2:2,0:1) 0:1
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AUS ALLER WELT
SONNABEND / SONNTAG, 18./19. MÄRZ 2017 | NR. 66
Amokläufer von München wurde gemobbt
BOULEVARD
Garner macht sich für Kinder stark Jennifer Garner (44) hat die US-Regierung dazu aufgerufen, mehr für vernachlässigte Kinder zu tun. „Ein Kind, das nicht berührt wird, mit dem nicht geredet wird, dem in seinen ersten fünf Lebensjahren nicht vorgelesen und mit dem nicht gesungen wird, das wird sich davon nicht völlig erholen“, sagte die US-Schauspielerin am Donnerstag in einem Unterausschuss des US-Kongresses. Die 44-Jährige ist Botschafterin der Hilfsorganisation „Save the Children“. „Armut ist lautlos, aber ich kann es nicht sein“, sagte die Frau von Ben Affleck, mit dem sie selbst drei Kinder hat. Das Paar lebt getrennt.
Fremdenhass war nicht das Motiv von David S. VON SABINE DOBEL
MÜNCHEN. Acht Monate ist es her, dass David S. mit einer Neun-Millimeter-Pistole bewaffnet durch das Olympia-Einkaufszentrum in München ging, 59 Schüsse abgab und so neun Menschen erschoss. Warum der 18-jährige DeutschIraner am 22. Juli 2016 zum Amokläufer wurde und sich anschließend selbst erschoss, damit hat sich das Landeskriminalamt Bayern in den vergangenen Monaten beschäftigt – und gestern die Ergebnisse in einem 170-seitigen Bericht vorgestellt. Nach Angaben der Ermittler hat der Jugendliche bei der Tat im vergangenen Juli ohne jeden Mitwisser gehandelt. „David S. hat die Tat allein geplant und allein durchgeführt“, sagte Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst zum Abschluss der Ermittlungen. Die Untersuchungen bestätigten außerdem, dass der 18-Jährige psychische Probleme hatte und wiederholt in Behandlung war. S. sei über Jahre hinweg Mobbing von Gleichaltrigen ausgesetzt gewesen. Vor diesem Hintergrund habe er auch seine Opfer ausgesucht: Es seien Jugendliche gewesen wie jene, von denen er sich in der Schule gemobbt fühlte. Zudem habe er einen Hass auf Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt. Auch in diesem Punkt passten die Opfer in sein persönliches Feindbild. Dennoch stufen die Ermittler die Tat nicht als politisch motiviert ein. Weder Eltern noch Ärzte oder Lehrer hätten die Tat ahnen können, hieß es in dem Bericht der Ermittler. Die Pläne behielt S. für sich. Als Einziger soll im Zusammenhang mit der Tat der Verkäufer der Waffe zur Verantwortung gezogen werden. Gegen den 32-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft Anklage unter anderem wegen fahrlässiger Tötung in neun Fällen erhoben. Ihm droht eine Haftstrafe.
Ort des Schreckens: Im Olympia-Einkaufszentrum tötete David S. im vergangenen Juni neun Menschen. FOTO: DPA
Hund am Flughafen erschossen AUCKLAND. Auf dem Flughafen von Auckland in Neuseeland ist am Freitag ein Hund erschossen worden, der mehrere Stunden lang den Verkehr lahmgelegt hatte. Der Hund namens Grizz war eigentlich für Rauschgiftkontrollen im Einsatz, riss sich aber los und rannte dann auf der Start- und Landebahn umher. Alle Versuche, ihn einzufangen, blieben ohne Erfolg. Schließlich wusste sich der Sicherheitsdienst nur noch dadurch zu helfen, dass man das erst zehn Monate alte Tier erschoss. Ein Sprecher des Sicherheitsdienstes sagte: „Wir haben alles versucht. Aber nichts hat geholfen. Er ließ niemanden an sich heran.“ Wegen des Hundes hingen insgesamt 16 Flüge fest.
Zug überrollt Model bei Fotoshooting NAVASOTA. Während eines Fotoshootings auf Gleisen ist eine 19-Jährige in Texas von einem Zug überrollt worden. Laut US-Medien starb die schwangere Frau auf dem Weg ins Krankenhaus an den schweren Verletzungen. Die 19-Jährige, die eine Karriere als Model anstrebte, hatte nahe dem Ort Navasota auf den Schienen für ein Foto posiert, als sie einen Zug kommen sah. Um ihm auszuweichen, sprang sie auf das Nachbargleis. Dabei übersah sie aber einen zweiten Zug aus der Gegenrichtung, der sie überrollte.
BEILAGENHINWEIS In dieser Ausgabe finden Sie einen Prospekt von:
Wir bitten um freundliche Beachtung.
model Bar Refaeli Fit im Fitnessstudio: Top Foto: Instagram r. rpe Kö en ihr trainiert täglich
Obama macht in der Südsee Urlaub
Detox-Queen: Scha uspielerin Gwyneth Paltrow gibt Tipps, wie man den Körper entgiftet. Foto: Instagram
gstrend sich dem Ernährun Jessica Alba hat Foto: Instagram . hrieben Clean Eating versc
Ganz schön gesund
Barack Obama (55) will die nächste Zeit offensichtlich in der Südsee verbringen – auf der früheren Privatinsel von Hollywood-Legende Marlon Brando. Der ehemalige US-Präsident traf nach einem Bericht des Fernsehsenders Tahiti Nui TV zu einem einmonatigen Aufenthalt auf dem Atoll Tetiaora in Französisch-Polynesien ein. Nach seinem Abschied aus dem Weißen Haus im Januar hatte Obama schon in der Karibik Urlaub gemacht. Er und seine Frau Michelle schlossen kürzlich einen Vertrag über ihre Memoiren ab.
„Healthstyle“ ist das Gebot der Stunde: Prominente setzen auf Sport und gesunde Ernährung
Entgiften mit Gwyneth Paltrow
Artischocken, Zitronen und Wasser: Mehr braucht es nicht zum Gesundsein, glaubt man der Schauspielerin Gwyneth Paltrow (44). Die DetoxQueen aus Hollywood postet bei Instagram regelmäßig Tipps, wie man mit einfachen Mitteln den Körper entgiften kann. Ein Bild zeigt Paltrow ungeschminkt und mit einer Flasche Wasser glücklich in die Kamera lächelnd. Der Spruch dazu: „Voll von belebender Kraft – ganz kostenlos!“
Rückengymnastik mit Barbara Becker
Barbara Becker (50) ist ebenso sportlich wie ihr Exmann. Die Schauspielerin hat viele Fitnessratgeber herausgegeben. Insbesondere Yoga und Pilates zählen zu ihren Leidenschaften. Weil sie selbst Schmerzen entlang der Wirbelsäule hatte, stellte Becker zusammen mit einem Wirbelsäulenexperten ein Trainingsprogramm speziell zur Stärkung des Rückens zusammen, das sich auch vorbeugend nutzen lässt. Die Übungen kommen ohne Geräte aus.
S
ie sind schön, reich und erfolgreich – und ihr Aussehen ist oft ihr Kapital. Deshalb verbringen die Stars und Sternchen dieser Welt viel Zeit damit, im Fitnessstudio ihre Körper zu stählen, sich die Falten wegzucremen und mit Shakes und Pasten für inneres Wohlbefinden zu sorgen. Denn Schönheits-OPs wie Fettabsaugen und Gesichtsliftings sind nicht nur verpönt, sondern regelrecht out, Healthstyle („Gesundheitsstil“) ist das Mantra der Stunde: Das Bewusstsein für ein gesundes Leben und körperliche Fitness wachsen. Die Menschen werden immer älter, wollen so aber auf keinen Fall aussehen. Prominente gehen mehr oder weniger mit gutem Beispiel voran und lassen ihre Anhänger in den sozialen Netzwerken an ihren Gesundheitstipps teilhaben. Sie fotografieren sich für Instagram an der Seite des Personaltrainers und vermarkten bei Facebook eigene Kochbücher oder Smoothies. Dabei sind sie nicht selten auch Trendsetter: Wenn Gwyneth Paltrow dank
Vampir-Lifting mit Kim Kardashian
Kim Kardashian (36) hat eine unappetitliche Schönheitskur: Beim Vampir-Lifting wird eigenes Blutplasma in die Haut gespritzt, sie soll diese regenerieren und straffen. Ihr danach aufgenommenes Instagram-Bild sieht aber eher schauerlich aus. Auch Dschungelcamp-Moderatorin Sonja Zietlow setzt auf Eigenblut: Sie hat sich daraus eine Creme herstellen lassen. Ob sie bei Barbara Sturm einkaufte? Die Düsseldorfer Beauty-Medizinerin beliefert so manchen Hollywoodstar.
Detox-Kuren gut zehn Jahre jünger aussieht, dann versucht der geneigte Fan es ihr gleichzutun. Doch nicht alle Gesundheits-und Schöhnheitstrends halten, was sie versprechen. Oder sie muten doch eher skurril an: das Vampir-Lifting von Kim Kardashian zum Beispiel. Aktuell soll Krabbeln der neuste Fitnesstrend sein. Babybewegungen statt Yoga? Auf Englisch heißt das „Crawling“, klingt schon etwas professioneller. Der österreichische Physiotherapeut, Tanzlehrer und „Krabble!“-Buchautor Johannes Randolf preist das Krabbeln als dreidimensionales Wunderworkout an. Dabei sollen besonders viele Kalorien verbrannt werden, während fast alle Muskelpartien des Körpers angesprochen werden: Bauch, Beine, Po und Arme. Der Vorteil ist, dass dieses Training leicht und fast überall absolviert werden kann und es keine teuren Geräte oder spezielle Ausstattung benötigt. Der Nachteil: „Crawling“ sieht sehr seltsam aus. Doch wer schön sein will ... iro
Bärlauch wie Alfons Schuhbeck
Alfons Schuhbeck (67) hat ein Lieblingskraut: Bärlauch. „Der schützt Herz und Kreislauf und unterstützt das Immunsystem“, sagte der Starkoch in einem Interview. Im Netz finden sich Schuhbeck-Rezepte von Pesto über Rahmspinat bis zu Kartoffelpüree und Spargelsuppe: Stets gibt der Wiesenknoblauch den gewissen Kick. Wer auch außerhalb der gerade beginnenden Saison Lust aufs Wunderkraut hat, kann auf Bärlauchsalz Marke Schuhbeck zurückgreifen.
Zirkussport mit Bar Refaeli
Sie fliegt an einem Stab, der mit Schnüren an der Decke befestigt ist, durch die Luft. Dann steckt sie ihre Füße in Schlaufen: Das israelische Model Bar Refaeli (31) hat mit Jukari innerhalb kürzester Zeit ihren Babybauch wieder wegtrainiert. Die vom Zirkus inspirierte Sportart gilt als neuer VIP-Trend. Der renommierte Cirque du Soleil ist an der Entwicklung eines speziellen Workouts für alle Muskelpartien beteiligt. Dieses Fitnessprogramm verspricht Höhenflüge.
Keine Zusatzstoffe mit Jessica Alba
Jessica Alba (35) hat sich dem Ernährungstrend Clean Eating verschrieben. Dabei verzichtet die Schauspielerin konsequent auf künstliche Zusatzstoffe. Nutella und Bolognese-Mix sind tabu wie alle industriell gefertigten Lebensmittel. Ein Einkauf im Supermarkt kann da schon mal länger dauern, doch Clean Eating verspricht einen bewussteren und urtümlicheren Umgang mit Essen. Außerdem soll so Allergien, Übergewicht, Karies und Diabetes vorgebeugt werden.
Karoline Herfurth geht sorgsam mit ihren Daten um Karoline Herfurth (32) ist sehr vorsichtig mit den eigenen Daten. „Auch dadurch, dass Prominente gehackt wurden, habe ich angefangen, alles zu machen, was man machen kann: Passwörter wechseln, alles auf Festplatten speichern und nicht in der Cloud“, sagte die Schauspielerin. Vorsichtig ist sie schon länger – nicht erst seit ihrem Dreh der Amazon-Serie „You Are Wanted“, in der Herfurth aktuell zu sehen ist. In der Serie sind Hacker am Werk, die die Identität eines Managers (Matthias Schweighöfer) klauen. Bisher hat Herfurth damit keine Erfahrungen gemacht.
KURZ GEMELDET
Weitere Ermittlungen nach Banküberfall in Duisburg DUISBURG. Nach dem Banküberfall in Duisburg sucht die Polizei weiter nach den Tätern. Zwei festgenommene Männer kamen am Donnerstagabend frei, weil sich der Tatverdacht nicht erhärtet hatte. Die Männer konnte der Polizei zufolge ein Alibi für die Tatzeit nachweisen. Die Täter haben eine größere Menge Geld erbeutet.
Zwei Festnahmen nach Attacke im Gymnasium GRASSE. Nach der Attacke eines Schülers in einem südfranzösischen Gymnasium hat die Polizei einen Freund und dessen Zwillingsbruder festgenommen. Beide kamen in Polizeigewahrsam, berichtete der TV-Nachrichtensender BFM am Freitag. Der Schüler hatte am Donnerstag in Grasse mit mehreren Waffen das Feuer eröffnet und den Schulleiter und mehrere Mitschüler verletzt. Er soll ein schlechtes Verhältnis zu Mitschülern gehabt haben. Ein terroristischer Hintergrund wird ausgeschlossen.
Sadistische Eltern kommen nicht ins Gefängnis Ehepaar quälte Tochter über Jahre auf schwer vorstellbare Weise – Mutter und Stiefvater bekommen Bewährungsstrafen VON ULF VOGLER
AUGSBURG. Sadistische Erziehungsmethoden waren bei der Familie aus dem Augsburger Vorort Neusäß mehr als sechs Jahre lang an der Tagesordnung. Die Tochter wurde regelmäßig stundenlang in eine kaum zwei Quadratmeter große Abstellkammer gesperrt. Das Kind musste mitten in der Nacht Kniebeugen machen – mindestens eine Stunde lang. Es wurde von der Mutter und dem Stiefvater zum Essen scharfer Peperoni gezwungen. Wasser, um den schlimmen Durst danach zu stillen, bekam das Mädchen nicht. Die Eltern der Gepeinigten wurden am Freitag vom Amtsgericht Augsburg zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Wenn die 58 Jahre alte Frau und der 53-jährige Mann kein umfassendes Geständnis abgelegt hätten, hätten sie wohl den Gang ins Gefängnis antreten müssen. Amtsrich-
ter Stefan Lenzenhuber verhängte wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen die höchstmögliche Strafe, die noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Die Taten des Ehepaars liegen schon eine Weile zurück. Sie begannen im Jahr 1999, als das Mädchen zehn Jahre alt war, und endeten mit dem Auszug der Jugendlichen. Die Staatsanwältin sprach von „grundlosen gewalttätigen Übergriffen“, wenn das Kind gelogen hatte oder frech geworden war. Die Eltern hatten sich eine ganze Palette sadistischer Schikanen ausgedacht. Die Tochter wurde auch an einem Stuhl angekettet oder musste auf dem Fußboden schlafen. Wenn sie in die Hose machte, musste sie sich die nasse Unterhose über den Kopf ziehen. Zum Prozess kam es, weil die inzwischen 27 Jahre alte Tochter schließlich doch noch Anzeige gegen ihre Eltern erstattete. Unmittelbar nach der Anklageverlesung unterbrach Richter
Eine Mutter und ihr Ehemann sind vom Amtsgericht Augsburg zu einer Bewährungsstrafe verteilt worden. Foto: dpa
Lenzenhuber die Verhandlung und bat die beiden Verteidiger, die Staatsanwältin und den Anwalt der Tochter in sein Richterzimmer. Das Gericht wollte
das Verfahren abkürzen und damit insbesondere dem Opfer eine Zeugenaussage ersparen. Es kam zur Absprache der zweijäh-
rigen Bewährungsstrafe, wenn die Angeklagten die Vorwürfe zugeben. Während der Ermittlungen hatten der Mann und die Frau noch alles bestritten. Die Tochter leidet bis heute an den permanenten Qualen in ihrer Kindheit. Sie hat Depressionen und war schon mehrfach in Therapie. Ihre Peiniger haben sich am Freitag auch dazu verpflichtet, jeweils 3500 Euro Schmerzensgeld an die junge Frau zu zahlen. Wie frostig die Atmosphäre zwischen dem Paar und der Tochter weiterhin ist, wurde in der Verhandlung deutlich: Die 27-Jährige blickte von der Anklägerbank auf die andere Seite des Saals, wo ihre Mutter und der Stiefvater saßen. Doch die 58-Jährige und ihr fünf Jahre jüngerer Ehemann nutzen ihr letztes Wort nicht für eine Entschuldigung, wie das viele Täter vor Gericht machen. „Mir fällt nichts mehr ein dazu“, meinte die Mutter kühl. „Mir auch nicht“, ergänzte ihr Mann.