FIT & GESUND
FIT& GESUND 2018
| AKTION GESUNDHEITSWOCHEN
Mittwoch, 14. März 2018
Wenn die Gelenke knirschen Das Knie zwickt, der Arm drückt, die Hüfte schmerzt – hunderttausende Patienten in Deutschland leiden unter Gelenkverschleiß (Arthrose) und Knochenschwund (Osteoporose). Was sind die Ursachen? Welche Rollen spielen Alter und Übergewicht? Welche Therapien helfen? Was ist von Schmerzmitteln zu halten? Antworten darauf gibt es heute in unserer Serie.
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Chefarzt und Orthopäde gibt Behandlungs-Tipps
Was ist die richtige Therapieform?
Mit der Kraft der Kichererbse
Foto: Fotolia
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ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
„Die Patienten wollen Teil des Erfolges sein“ Frau Dr. Repmann, in der Vergangenheit war das Waldkrankenhaus Bad Düben vor allem für seine Expertise und lange Tradition in der Sportmedizin bekannt. Welche Schwerpunkte setzt Ihr Haus heute? Das Waldkrankenhaus Bad Düben ist seit den 1970er-Jahren ein Fachkrankenhaus für Orthopädie, spezialisiert auf die Behandlung des Bewegungsapparates. Besondere Expertise hatten und haben unsere Mediziner im Leistungssportbereich, sie kennen die speziellen medizinischen Zusammenhänge zwischen Bewegungsapparat und Sport. Wir halten auch heute an dieser einzigartigen Tradition fest und kümmern uns weiterhin um die Sportler. Aber das Krankenhaus ist kein reines Athleten-Hospital? Nein, wir bringen unsere Fachkenntnisse bei der Behandlung all unserer orthopädischen Patienten ein. Hier haben wir auch besondere Schwerpunkte – den künstlichen Gelenkersatz, also die Endoprothetik, sowie die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Ebenso behandeln wir alle anderen orthopädischen Erkrankungen bis hin zu orthopädischen Rheumaerkrankungen. Wir bieten zudem die
Dr. Jacqueline Repmann, Ärztliche Direktorin des MediClin Waldkrankenhauses Bad Düben, im Gespräch
Hand- und Fußchirurgie an. Das Waldkrankenhaus Bad Düben ist also dabei, seine sportmedizinische Ausrichtung weiter zu stärken und die orthopädische Expertise noch weiter auszubauen.
Volkszeitung, dessen medizinischer Partner wir sind.
Seit den Siebzigerjahren ist ja einige Zeit vergangen, die Mitbewerber haben nicht geschlafen. Gerade im Großraum Leipzig sind viele neue Einrichtungen hinzugekommen. Wie will Ihr Haus seine Spitzenstellung wieder erringen? Leipzig ist eine Sportstadt. Mit unserem MediClin MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Leipzig in der RichardWagner-Straße sind wir nah an den Sportlern dran, denn kurze Wege spielen eine wichtige Rolle. Im MVZ haben wir neben weiteren Spezialisten einen Sportmediziner für die ambulante Behandlung vor Ort. Von unserer Praxis in der Leipziger Innenstadt aus betreuen wir das kommende halbe Jahr lang das Laufprojekt „Lauf geht’s!“ der Leipziger
Wechseln wir das Genre und kommen zur Musik, genauer gesagt, zu Ihrem Angebot zur Musikermedizin. Das ist ein sehr spezieller Bereich, der in einer Musikstadt wie Leipzig sicherlich sehr gefragt ist? In Leipzig gibt es ja mehrere erstklassige Orchester, hinzu kommen Solisten und Hobbymusiker sowie die Musikstudenten. Musiker haben oft sehr einseitige Bewegungen und Belastungen, die zum Verschleiß an den entsprechenden Gelenken führen, auch zu Muskel- und Sehnenerkrankungen. Für den Musiker ist aber der Beruf nicht nur Gelderwerb, sondern eben auch Berufung und Lebensinhalt. Wir als Orthopäden sehen uns hier als Partner der Künstler. Susann Bähnisch, die Leiterin unseres Zentrums für Musikermedizin, ist selbst Musikerin. Sie bringt ihre medizinischen Kenntnisse als Fachärztin für Orthopädie ein, als Musikerin auch das Verständnis und Feingefühl für die Betroffenen.
Dr. Jacqueline Repmann im Gespräch mit einem Patienten. Foto: MediClin
Was ist das Besondere an Ihrem Fachkrankenhaus in Bad Düben?
Wir haben uns der Orthopädie verschrieben. Das umfasst nicht nur die Ärzte, sondern das gesamte Behandlungsteam, die Operateure, die Schwestern und Pfleger, die Therapeuten – alles geht bei uns Hand in Hand. Wir entwickeln derzeit ein neues Konzept, die Patienten viel stärker in die Behandlung miteinzubeziehen, uns mehr an ihnen zu orientieren. Das ist in einem Fachkrankenhaus sehr gut möglich, weil wir ein klar definiertes Behandlungsgebiet haben. Durch die hohe Spezialisierung ist es also einfacher, für die Patienten eine raschere Behandlung bei gleich hoher Qualität zu erzielen? Schauen Sie sich den allgemeinen medizinischen Fortschritt an. Es geht nicht mehr ohne hochgradige Spezialisierungen. Das reicht bis zur Pflege, die bei uns komplett auf Orthopädie eingestellt ist. Nun aber gehen wir den nächsten Schritt, beziehen unsere Patienten viel stärker mit ein – und die Patienten wollen das auch. Sie wollen kein starres Korsett mehr, sie wollen Teil des Erfolgs sein. Das fängt schon vor dem Eingriff einer Gelenkerneuerung mit Patientenschulungen an und zieht sich bis zu den Reha-Maßnahmen durch.
Sie sehen die Patienten, die ein neues Gelenk erhalten haben, nicht mehr im klassischen Sinn als „Erkrankte“ an? Ein neues Gelenk ist keine Krankheit. Wir helfen den Patienten, ihren allgemeinen Zustand zu verbessern und so schnell wie möglich zur Normalität zurückzufinden. Das schaffen sie, indem sie bei uns vom OP-Tag an aktiv mitmachen. Sie mobilisieren die operierten Patienten noch am gleichen Tag oder am Folgetag nach dem Eingriff. Was steckt dahinter? Ein künstliches Gelenk bedeutet ja eine Verbesserung für die Patienten. So wird beispielsweise das schmerzhafte Hüftgelenk durch ein künstliches Hüftgelenk ausgetauscht – und es soll von den Patienten von Anfang an benutzt werden. Das erreichen wir, indem sie frühzeitig wieder aktiv werden. Wir unterstützen unsere Patienten nach ihren individuellen Möglichkeiten, niemand wird überfordert. Unsere Aufgabe ist somit nicht mehr die klassische Krankenpflege, sondern wir wollen unsere Patienten dabei unterstützen, sich so früh wie möglich wieder zu bewegen. Wir vermitteln ihnen, dass ein neues Gelenk keine Krankheit ist, sondern eine Umstands- und Lebensverbesserung.
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MITTWOCH, 14. MÄRZ 2018
SPRECHSTUNDE VON DR. JÖRG OBERFELD
112 – immer eine sichere Nummer
GELENKBESCHWERDEN Knochen Muskel Schleimbeutel
O
b Unfall oder bedrohliche Erkrankung: Um schnellstmöglich Hilfe zu rufen, wählt man die Nummer 112. Doch was passiert, wenn die Rettungskräfte, dass gar kein Notfall vorliegt? Muss der Anrufer oder gar der Patient dann den Einsatz bezahlen? Darüber sollten sich Hilfesuchende keine Gedanken machen. Grundsätzlich gilt immer: Die 112 besser einmal zu oft wählen als einmal zu wenig. Im Telefonat mit der Rettungsleitstelle werden alle wichtigen Fragen gestellt, um die Situation vorab einzuschätzen. Die Rettungskräfte kommen, wenn schnelle Hilfe vor Ort und ein sicherer Transport ins Krankenhaus notwendig erscheinen. Dazu zählen etwa der Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, eine Bewusstlosigkeit, ein epileptischer Anfall, Atemnot oder Blutverlust. Aber auch eine Verletzung, die über eine Bagatelle hinausgeht, zum Beispiel ein Knochenbruch. Kurz: alles, was bedrohlich ist oder sein kann. Dann wird auch klar, wofür der Notruf nicht da ist: einfache Erkrankungen wie ein grippaler Infekt und leichte Verletzungen. Im Notfall sollte kein Patient selbst in die Klinik fahren. Die Therapie beginnt nämlich schon am Einsatzort, den der Rettungswagen und gegebenenfalls der Notarzt in der Regel schon nach zehn Minuten erreichen. Fährt man selbst, ist man langsamer und die Fahrt ist bei der Aufregung gefährlich. Selbst von Mobiltelefonen ohne Guthaben kann die Notrufnummer angewählt werden – man braucht nur eine aktive SIM-Karte. Es entstehen dem Anrufer auch keinerlei Kosten für den Einsatz, egal ob ein Rettungswagen, ein Notarzt oder gar ein Rettungshubschrauber zum Einsatzort ausrückt. Ausnahmen sind hier nur böswillige, absichtliche Fehlalarmierungen. Zeitgleich zum Notruf sollte die Erste Hilfe beginnen: Wann haben Sie das zuletzt geübt? Besuchen Sie doch wieder einmal einen Kursus. Viel Wert wird in diesen Kursen auf praktische Übungen gelegt. Dies hilft, in Notfällen zu wissen, was zu tun ist. Dr. Jörg Oberfeld ist Bundesarzt der Johanniter-Unfall-Hilfe.
SO WIRKT DAS
Amlodipin Das Arzneimittel wird bei Bluthochdruck, bestimmten Fällen von Angina Pectoris (Herzenge) sowie bei koronarer Herzkrankheit eingesetzt. Amlodipin verringert den Sauerstoffbedarf des Herzens, indem es die Kalziumzufuhr in Herzmuskel- und Gefäßmuskelzellen hemmt. Auf diese Weise werden die Arterien erweitert, die Gefäßwände entspannen sich und der Blutdruck sinkt. Müdigkeit, Wassereinlagerungen und Kopfschmerzen oder auch Herzrasen zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen. Platz neun der Rangliste der 2016 am häufigsten ärztlich verordneten Wirkstoffe nach dem Arzneiverordnungsreport 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) auf Grundlage der Verordnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
GROSSMUTTER WEISS RAT
Altbewährter Alleskönner: Ringelblumentinktur
Knorpel Gelenkkapsel Gelenkinnenhaut Sehne
Gesundes Gelenk
Arthrose
Rheumatoide Arthritis
zerstörter Knorpel, Knochen reiben aneinander
Entzündung der Gelenkinnenhaut, Knochenabbau
Die Genetik ist ein Faktor bei Arthrose Wie kann man Gelenkverschleiß und damit einhergehenden Schmerzen vorbeugen? Schadet zu viel Sport? Und wie lassen sich Rheuma, Gicht und Arthrose voneinander abgrenzen? Fragen an Dr. Frank Gossé Während der kalten Jahreszeit beklagen sich viele Menschen über zunehmenden Gelenkschmerz. Wie stark hängt denn arthrosebedingter Gelenkschmerz wirklich vom Wetter ab? Ein wesentliches Therapieprinzip bei Arthrosebeschwerden ist ja die Wärme an den Gelenken und den umgebenden Muskeln. Wenn man sich dann im Winter an der kalten Luft aufhält, wird genau das konterkariert. Mit Hausmitteln wie Kniewärmern aus Lammfell kann man da gut entgegenwirken. Am meisten spielt Wärme eine Rolle an der Wirbelsäule, weil man da an die Gelenke nur schwer drankommt und die umgebenden Muskeln die Wärme mit Schmerzlinderung quittieren. An der Wirbelsäule manifestiert sich die Arthrose am häufigsten. Weil die Wirbelsäule auch der Körperbereich ist, der am meisten belastet wird? Da sind sich die Forscher uneinig, ob wirklich Maximalbelastung zu mehr Arthrose führt. Aus dem Hochleistungssport weiß man, dass Leute, die ganz viel Krafttraining machen und ganz besonders viele Erschütterungen auf ihre Gelenke bringen, tatsächlich häufiger Arthrose haben. Das lässt sich jedoch nicht auf den Durchschnittsmenschen übertragen. Schwerpunktmäßig sind aber ganz klar die Körperbereiche betroffen, die durch das Stehen, Gehen und durch das Belasten mit dem eigenen Körpergewicht vermehrt gefordert sind, also Füße, Knie, Hüfte und die Wirbelsäule. Was kann ich tun, damit ich gar nicht erst zu Ihnen in die Sprechstunde kommen muss? Das ist eine ganz schwierige Frage, die auch viele Patienten stellen. Vorab: Etwas tun, damit es erst gar nicht zu Arthrose kommt, kann man wahrscheinlich nicht, denn bei dem größten Teil der Arthrosen weiß man gar nicht, warum sie entstehen. Da ist der genetische Faktor sicher entscheidend. Bei Arthrose nimmt
ja der Knorpel ab, der seine gesamten Nährstoffe nur über die Gelenkinnenhaut und die Gelenkflüssigkeit bekommt. Eine ernst zu nehmende Theorie ist, dass die Beschaffenheit und Qualität der Gelenkflüssigkeit sehr unterschiedlich von Patient zu Patient ist und manche Menschen, die durch eine schlechtere Qualität ihrer Gelenkflüssigkeit ihre Knorpel dann schlechter ernähren können, eher eine Arthrose bekommen.
Zur Person
Dr. Frank Gossé ist seit 2009 Chefarzt des Departments Wirbelsäulenchirurgie und konservative Orthopädie am Diakovere Annastift in Hannover. Zu seinen Spezialgebieten zählen nicht operative Behandlungen von Gelenkund Wirbelsäulenerkrankungen, Sportmedizin, Operationen von künstlichen Hüft- und Kniegelenken, Bandscheiben- und Wirbelsäulenoperationen sowie die Behandlung von Osteoporose und Rheuma-Erkrankungen. Privat ist Dr. Gossé passionierter Volleyballer und Kitesurfer.
Liegt das Körpergewicht aber jenseits von 130 oder 140 Kilogramm, dann machen die Gelenke das nicht lange mit. Dr. Frank Gossé, Chefarzt am Diakovere Annastift in Hannover
Welchen Einfluss spielt das Körpergewicht? Ganz harte Daten gibt es nicht. Liegt das Körpergewicht aber jenseits von 130 oder 140 Kilogramm, dann machen die Gelenke das nicht lange mit. Ein Mensch, der stark übergewichtig ist, bewegt sich oft auch weniger, weil es für ihn anstrengender ist. Weniger Bewegung heißt aber für den Knorpel auch weniger Ernährung, da er sich nur ernähren kann, wenn er richtig durchgewalkt wird. Die Hypothese wäre, dass durch die wenige Bewegung die Arthrose gefördert wird. Sind bestimmte Berufsgruppen schwerpunktmäßig betroffen? Zu den Klassikern gehören Fliesenleger oder Bergleute, die in sehr tiefen Kniebeugepositionen arbeiten. Das bedeutet eine erhebliche Belastung der Knorpelscheiben in den Knien. Für diese beiden Berufsgruppen gilt ein solcher Knieverschleiß auch als Berufskrankheit. Wie lassen sich Arthrosen, Rheuma und Gicht im Schmerzbild voneinander abgrenzen? Das, was am häufigsten an den Gelenken wehtut, ist der Verschleiß, also die Arthrose. Die rheumatoide Erkrankung des Gelenkes, die Arthritis, macht andere Symptome. Im Spätstadium kommt es zwar häufig auch zu Gelenkschmerz, aber vorher gibt es Schwellungen, Überwärmungen oder Steifigkeit bereits am Morgen. Der Arthrosepatient hat klassi-
Wann kommt es zur Versteifung des Gelenks? Bei der Arthrose legt der Körper das Gelenk von selbst als Schutzmechanismus steif, damit es nicht wehtut. Wir als Orthopäden sprechen von der wohltuenden Versteifung im Alter. Das kann man auch künstlich herbeiführen. Allein bei den operativen Eingriffen gibt es die Möglichkeit, die kaputten Gelenke durch Kunstgelenke zu ersetzen.
Bei etwa
12,4 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 79 Jahren wurde eine Arthrose ärztlich festgestellt. Frauen sind dabei signifikant häufiger betroffen als Männer.
Vor der Therapie zum Facharzt gehen Patienten sollten sich vor der Behandlung ausreichend informieren VON CORINNA KUHS
Rund fünf Millionen Deutsche leiden nach Angaben der Deutschen RheumaLiga unter geschädigten Gelenkknorpeln (Arthrose). Bei Gelenk- oder Muskelschmerzen gibt es diverse Behandlungsmöglichkeiten. Doch was unterscheidet diese Therapieformen eigentlich? Sie ist ein Alleskönner mit langer Tradition: Calendula, besser bekannt als Ringelblume, lindert Schmerzen, Hautentzündungen und schlecht heilende Wunden. Das wusste schon die Universalgelehrte Hildegard von Bingen, zu deren bevorzugten Heilpflanzen die Ringelblume zählte. Zum Herstellen einer Tinktur werden 200 Gramm getrocknete Ringelblumenblüten mit einem Liter Alkohol mit 40 Vol.-% in ein Gefäß geben. Durch Schütteln werden die Zutaten vermischt. Der Ansatz muss mindestens zwei Wochen warm stehen, bevor die Flüssigkeit gefiltert werden kann. Äußerlich und innerlich angewendet, hilft sie bei Akne, Entzündungen, Magenschmerzen und Darmbeschwerden. iff
scherweise erst Beschwerden, wenn er sein Gelenk schon über einen längeren Zeitraum belastet hat oder aber auf den ersten paar Metern. Wir sprechen da vom sogenannten Anlaufschmerz.
■ Physiotherapie und Krankengymnastik:
Genau genommen handelt es sich um dasselbe. Ein Physiotherapeut verfügt über verschiedene Therapiemittel, die er anwenden kann, wenn ein Arzt sie verschreibt. ■ Manuelle Therapie: „Manuelle Thera-
Je nach Beschwerden sollte die Therapieform individuell abgestimmt sein.
Foto: Fotolia
pie ist eine spezielle Unterform der Physiotherapie“, erklärt Prof. Hermann Locher, Facharzt für Orthopädie aus Tettnang am Bodensee. Dabei werde speziell mit den Händen des Therapeuten auf den Körper des Patienten eingewirkt. Vor allem die Gelenkstrukturen stünden im Fokus – etwa bei Bewegungseinschränkungen nach Operationen oder
Blockaden zum Beispiel der Lendenwir- nicht nur das Knochengerüst, sondern vor belsäule. Physiotherapeuten müssen allem die Leitungsbahnen im Körper, manuelle Therapie gesondert lernen. Es Blutgefäße, Lymphen, Nervensystem und handelt sich um eine Zusatzqualifika- Bindegewebe. „Durch Verspannungen tion. Patienten sollten sich vor der oder zum Beispiel auch durch alte NarBehandlung daher ausreichend infor- ben breiten sich über diese Strukturen mieren. „Sicher aufgehoUngleichgewichte aus“, Manuelle Therapie sagt Fuhrmann. Dadurch ben sind sie nur bei einem Facharzt mit der Zusatzkomme es zu Blockaden, ist eine spezielle qualifikation für manuelle die mit der Zeit zu maniUnterform der Medizin“, betont Orthofesten Erkrankungen päde Locher. führen können. Physiotherapie. Orthopäde Locher, ■ Osteopathie: Anders als Prof. Hermann Locher, selbst auch Osteopath, die Manuelle Therapie ist Facharzt für Orthopädie schränkt ein: Die OsteoOsteopathie keine Weiterpathie gehe in vielen Einbildung, sondern eine zelfragestellungen und eigene Ausbildung. AusInterpretationen „weit geübt wird Osteopathie über das hinaus, was in von darin ausgebildeten Deutschland als wissenHeilpraktikern, Ärzten oder Physiothera- schaftlich anerkannte Medizin“ gilt. In peuten. „Der Hauptfokus der Behand- vielen Einzelaspekten sei das Konzept lung liegt im Aufspüren der Ursache der zwar fortschrittlich und ernst zu nehmen. Beschwerden des Patienten“, sagt Prof. Er rät aber, bei Beschwerden zunächst Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Ver- einen Facharzt aufzusuchen: „Die bands der Osteopathen Deutschland Grunddiagnose muss auf einer soliden (VOD). Dabei betrachtet der Osteopath wissenschaftlichen Basis stehen.“
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MITTWOCH, 14. MÄRZ 2018
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GESUND GENIESSEN
Der richtige Sport bringt Entlastung Der menschliche Körper besteht aus gut 140 Gelenken. Bei vielen Menschen funktionieren sie einwandfrei. Gelenkverschleiß lässt sich in der Regel kaum aufhalten. Doch mit dem richtigen Sport kann Entlastung und Linderung erzielt werden. Harte, unvermittelte Stoßbelastungen sowie Sportarten, die das Gelenk zu lange in einer Position belassen, sind daher ungünstig. Wer bereits Arthrose oder andere Gelenkschädigungen hat, sollte sich Sportarten aussuchen, bei denen wenig belastende Bewegungen ausgeführt werden. Viele Orthopäden empfehlen Schwimmen. Das verringert das eigene Körpergewicht, entlastet die Gelenke. Darüber hinaus lassen sich die die Gelenke umgebenden Strukturen durch Fahrradfahren, Übungen mit dem Theraband oder Gymnastik stärken. Wer seine angestammte Sportart nicht aufgeben möchte, kann sie auch modifizieren. Bei Knieproblemen sei zum Beispiel Walken oft die bessere Wahl als Joggen, raten Sportwissenschaftler. Wer partout nicht aufs Joggen verzichten will, sollte auf den richtigen Untergrund achten: Feld- und Waldwege statt Asphalt. Besser als sein Ruf für Gelenke ist das Gerätetraining im Fitnessstudio. Dort können alltagstaugliche Bewegungsmuster wie das richtige Heben, Tragen oder, Kniebeugen trainiert werden – allerdings nur mit entsprechender fachlicher Begleitung.
Arthroseerkrankungen nach Alter Frauen
Männer RND-Grafik; Quelle: RKI
1,6 % 1,8 % 18 bis 29 Jahre 3,7 % 9,6 % 30 bis 39 Jahre 12,6 % 13,2 % 40 bis 49 Jahre
Mit der Kraft der Kichererbse Hülsenfrüchte sind ein Powerfood: Sie enthalten viele Vitamine und passen auch gut in eine Frittata
I
n der orientalischen Küche sind Kichererbsen beliebt. Do ch egal, in welchem Gericht die Hülsenfrüchte verarbeitet werden – sie sind ein Powerfood. Schließlich sind sie eiweiß- und ballaststoffreich und fettarm. Außerdem steckt in den Kichererbsen Eisen, Kalzium, Zink, Folsäure und die Vitamine A, B6, C, E und K. Übrigens: Roh sind die Hülsenfrüchte wegen dem Gift Phasin und dem Bitterstoff Saponin ungenießbar.
So geht’s Den Backofen auf 190 Grad Celsius Umluft mit Grillfunktion vorheizen. Den Rucola waschen und trocken schleudern. 30 Gramm Rucola grob hacken, den Rest beiseitestellen. 20 Gramm gehackten Rucola mit Eiern, Salz und Pfeffer in einem hohen Mixbecher mit dem Stabmixer pürieren. Paprikapulver, Mascarpone und eineinhalb Esslöffel Olivenöl zugeben und cremig rühren. Olivenöl in eine ofenfeste beschichtete Pfanne (Durchmesser 24 Zentimeter) geben und auf niedriger Stufe erhitzen. Die Eiermasse mit den Kichererbsen in die Pfanne geben und den restlichen gehackten Rucola darauf verteilen. Den Deckel aufsetzen und drei Minuten vorgaren. Dann die Pfanne in den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen und die Frittata fünf bis sieben Minuten backen. Die Frittata aus der Pfanne auf einen großen Teller gleiten lassen, mit Parmesan und Rucolablättern garnieren und servieren.
Das wird gebraucht Für 2 Personen 35 g Rucola 5 Eier (Größe M) Meersalz frisch gemahlener schwarzer Pfeffer ½ TL Paprikapulver 50 g Mascarpone 2 EL Olivenöl 80 g Kichererbsen aus der Dose, abgetropft 20–30 g Parmesan, gehobelt dem Buch „Schlank! Das Rezept stammtundausgesund mit der Doc Fleck Methode“ von Anne Fleck. Die Autorin ist Ärztin und Ernährungsexpertin. Ihr Buch ist bei Becker Joest Volk erschienen und kostet 29,95 Euro. Es umfasst insgesamt 304 Seiten.
29,9 % 27,5 %
50 bis 59 Jahre
33,8 %
60 bis 69 Jahre 22,3 % 70 bis 79 Jahre
46,9 %
33,3 %
Häufigkeit betroffener Gelenke nach Geschlecht Frauen
Finger
Männer
36,6 %
15,7 %
53,4 % 53,0 %
Was halten Sie von alternativen Heilmethoden? Ist eine Arthrose im Gang, lässt sie sich nicht mehr zurückdrehen. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass alternative Heilmethoden die Symptome behandeln oder lindern können. Das liegt aber auch daran, dass derartige Studien gar nicht aufgelegt werden. Grundsätzlich gilt die Regel: alles machen, was hilft. Vitamin E gilt als relativ erfolgversprechendes Therapeutikum. Für den Einsatz von Vitamin E oder auch Hyaluronsäure gibt es zahlreiche Studien, die aber keine eindeutigen Erfolge nachweisen. Wenn aber die Alternative ein
Kunstgelenk ist, dann ist es völlig legitim, vorab derlei Methoden auszuschöpfen. Also ist das Kunstgelenk das letzte Mittel? Genau, oder die künstliche Versteifung. Wie lässt sich im akuten Schmerzschub Abhilfe schaffen? Es gilt, die Reizung der Gelenkhaut zu behandeln, mit Schmerzmitteln oder Kühlung. Eine weitere Möglichkeit ist, etwas Kortison zu spritzen. Das unterdrückt die Reizung der Gelenkinnenhaut und hilft in Kombination mit einem Schmerzmittel sehr viel unmittelbarer bis hin zur Schmerzfreiheit im akuten Schub. Letztlich wird der Schmerz dabei nur aus-
geschaltet und das Gelenk dann so weiterbelastet, als wäre es gesund. Das ist für die Arthrose alles andere als günstig. Welche Formen der Bewegung empfehlen Sie? Sportarten mit weichen und fließenden Bewegungen, Yoga zum Beispiel. Wann kommt man um eine OP nicht mehr herum? Wenn der Leidensdruck des Menschen so hoch ist, dass er kein normales Leben führen kann, und andere vernünftige Methoden ausgeschöpft sind.
27,6 % 25,5 %
Hüfte andere Gelenke
51,4 % 52,7 % RND-Grafik; Quelle: RKI
Ist eine Arthrose im Gang, lässt sie sich nicht mehr zurückdrehen. Dr. Frank Gossé, Chefarzt des Departments Wirbelsäulenchirurgie und konservative Orthopädie am Diakovere Annastift in Hannover
Foto: Hubertus Schüler
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Knie
Interview: Carolin Burchardt
Experten für mehr Beweglichkeit Seit 25 Jahren werden an der Asklepios-ASB Klinik Radeberg künstliche Gelenke eingesetzt Til Schweiger hat eins und sorgte damit vor Kurzem für Schlagzeilen - ein neues Hüftgelenk. Ein Fakt, der Oberarzt Matthias Wehner nicht mehr aus der Ruhe bringen würde. Seit 25 Jahren setzt der Mediziner an der Asklepios-ASB Klinik in Radeberg Patienten künstliche Gelenke ein. Allein im vergangenen Jahr standen 138 Hüft-Operationen auf dem OP-Plan des Krankenhauses. Außerdem 102 Eingriffe am Knie und 15 Schulter-Endoprothesen. Der Einsatz solcher künstlicher Gelenke hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, sagt Wehner. Seit 2014 lässt die Klink ihre Arbeit auf diesem Gebiet regelmäßig von externen Experten
überprüfen. Für das Zertifikat als Endoprothetikzentrum kommen unabhängige Prüfer jedes Jahr ins Haus, um die Qualität in Augenschein zu nehmen. Bisher immer mit großem Erfolg für die Asklepios-ASB Klinik Radeberg.
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Nicht immer werden gleich komplette Gelenke ersetzt. „Wir versuchen zunächst, möglichst viele gesunde Bereiche zu erhalten und setzen auf Teilprothesen“, erklärt Oberarzt Matthias Wehner. Beispielsweise auf Knorpel oder auch künstliche Kreuzbänder. Seit einigen Jahren geht es sogar ganz individuell. Eine Medizintechnik-Firma aus den USA stellt für die Radeberger Klinik passgenaue Gelenk- oder Teilgelenk-Prothesen her. Dafür werden im Krankenhaus spezielle Computeraufnahmen vom Patienten gemacht, die dann als Grundlage für die Anfertigung der Prothesen dienen. „Es hat bisher immer hundertprozentig gepasst“, sagt Oberarzt Matthias Wehner.
professionell
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innovativ
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familiär
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persönlich
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: Asklepios-ASB Klinik Radeberg Pulsnitzer Str. 60 · 01454 Radeberg Tel. +49 (0) 3528 459 310 Fax +49 (0) 3528 459 302 E-Mail: radeberg@asklepios.com www.asklepios.com/radeberg
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MITTWOCH, 14. MÄRZ 2018
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Wilfried Richter fühlte sich während seines Aufenthalts im MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben stets sehr gut und freundlich betreut. Foto: MediClin
Im Fokus: Arthroskopie
STICHWORT
Die verschiedenen arthroskopischen Behandlungen
Der medizinische Begriff Arthroskopie steht für die minimalinvasive diagnostische und therapeutische Behandlung von Gelenkerkrankungen. Bei der sogenannten Gelenkspiegelung führt der Arzt eine bleistiftdünne optische Sonde (Arthroskop) in die Gelenkhöhle ein. Die Arthroskopie kann sowohl der Diagnosefindung als auch der Behandlung dienen. „In Bad Düben nutzen wir die Arthroskopie fast ausschließlich für Letzteres. Sie ist Mittel der Wahl im Rahmen der gelenkerhaltenden Therapie“, sagt Dr. Enzo Hamann, Oberarzt des Zentrums für Gelenkerkankungen und Sportmedizin im MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben. „Dieses Verfahren nennt man auch therapeutische Arthroskopie. Sie wird bei Verletzungen oder verschleißbedingten Veränderungen in Gelenken angewandt und kann oftmals eine größere Operation ersetzen. Zur Diagnostik nutzen wir neben der ärztlichen Untersuchung in den meisten Fällen das MRT.“ Als therapeutische Maßnahmen werden am Waldkrankenhaus Bad Düben je nach Gelenkregion alle modernen arthroskopischen Verfahren angewendet. Dazu zählen unter anderem knorpelregenerative Verfahren bis hin zur Knorpel-
Neue Beweglichkeit für die Schulter
zelltransplantation sowie komplexe Sehnen- und Bandrekonstruktionen. In der Sportmedizin werden selbst komplexe Verletzungen fast ausschließlich minimalinvasiv behandelt. Für die Operation ist neben dem Arthroskop ein weiterer Zugang zum Gelenk für das entsprechende Werkzeug notwendig. Die Gelenkspiegelung erfolgt im Waldkrankenhaus Bad Düben entweder ambulant oder, wenn im Anschluss mobilisierende und therapeutische Maßnahmen angezeigt sind, stationär. Die Arthroskopie ist ein sogenanntes minimalinvasives Operationsverfahren. Der Vorteil besteht darin, dass das Gelenk nicht komplett eröffnet werden muss, um die inneren Strukturen einsehen und behandeln zu können. So erfolgt die Operation gewebeschonend und ein Durchtrennen oder Ablösen von Muskeln, Sehnen oder Kapselstrukturen kann vermieden werden. Auch das Schmerzempfinden der Patienten nach dem Eingriff ist geringer als bei offenen Operationen. Zu den weiteren Vorteilen zählen die Möglichkeit, Gelenkstrukturen während der Gelenkbewegung direkt dynamisch zu beurteilen, sowie ein niedrigeres Infektionsrisiko aufgrund der geringeren Wundfläche. Das Waldkrankenhaus Bad Düben weist im Bundesschnitt insgesamt eine extrem niedrige Infektionsrate auf. „Pro Jahr führen wir die sehr schonende Arthroskopie bei mehr als 750 Patienten durch“, ergänzt Dr. Hamann.
■ Kniegelenksarthroskopie: Die Arthro-
Wieder schmerzfrei dank Behandlung im MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben
S Dr. Hamann untersucht einen Patienten in der Gelenksprechstunde. Foto: MediClin
Heutzutage können viele Gelenkoperationen mit einer Arthroskopie minimalinvasiv und damit für Patienten besonders schonend durchgeführt werden. Deshalb sind diese Eingriffe einer der Schwerpunkte des Zentrums für Gelenkerkrankungen und Sportmedizin am MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben. „Als orthopädisches Fachkrankenhaus sind wir auf alle arthroskopischen Verfahren an den großen Gelenken spezialisiert“, sagt Oberarzt Dr. Enzo Hamann, der selbst jedes Jahr mehrere Hundert Eingriffe dieser Art vornimmt. Am Waldkrankenhaus Bad Düben sind die häufigsten arthroskopischen Behandlungen:
chon vor zwölf Jahren hatte Wilfried Richter Schmerzen in der Schulter verbunden mit deutlichen Bewegungseinschränkungen. Auf Empfehlung seines behandelnden Arztes im erzgebirgischen Schwarzenberg entschied er sich für einen Eingriff im MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben. Mit Erfolg: „In der linken Schulter wurden mit einer Arthroskopie – also einer Gelenkspiegelung – Kalkablagerungen entfernt“, erinnert er sich. „Bis heute habe ich auf dieser Seite keine Probleme.“ Doch vor gut einem Jahr traten ähnliche Beschwerden in der rechten Schulter auf. „Zunächst hatte ich nur wenig Schmerzen. Und da mich mein Job als Bereichsleiter im Baumaschinenhandel insbesondere in den Sommermonaten stark fordert, habe ich den Weg zum Arzt stets hinausgeschoben“, erklärt der 62Jährige. „Doch im Herbst wurden die Schmerzen unerträglich und auch die Beweglichkeit war zunehmend eingeschränkt.“ Dr. Peter Hreusik, Oberarzt am MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben, weiß um die Leiden von Patienten mit Schulterbeschwerden: „Die Patienten bekommen sehr häufig Probleme beim Greifen. Dinge, die sich oberhalb einer bestimmten Höhe befinden, wie etwa Geschirr im Küchenschrank, werden aufgrund eingeschränkter Beweglichkeit und starker Schmerzen unerreichbar. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: zum Beispiel Verschleißerscheinungen und Verletzungen der Muskelansätze der Schulter, Arthrose, Kalkablagerungen oder freie Gelenkkörper.“ Für Wilfried Richter wurde selbst der Griff ans Lenkrad im Auto zur Tortur. Aufgrund der positiven Erfahrungen seiner früheren Behandlung wandte er sich mit seinen Beschwerden schließlich erneut an die Spezialisten in Bad Düben.
Sehr wahrscheinlich wird meine Beweglichkeit zu 100 Prozent wiederhergestellt. Wilfried Richter, Patient am Waldkrankenhaus Bad Düben
Eine ausführliche Diagnostik mit ärztlichen Untersuchungen, Röntgenaufnahmen und einer Magnetresonanztomografie (MRT) brachte Klarheit: „Wie bereits vor zwölf Jahren verursachten Kalkablagerungen und Veränderungen in der Rotatorenmanschette die Schmerzen“, blickt Dr. Hreusik zurück. „Zusätzlich verstärkte eine Erkrankung der Bizepssehne die Probleme von Herrn Richter. Zum Glück sind dies Erkrankungen, die wir sehr gut mit schonenden Verfahren behandeln können.“ In den folgenden Beratungsgesprächen tauschte sich Wilfried Richter mit den Bad Dübener Ärzten über die Therapieoptionen aus. „Dabei wurden mir sowohl die Diagnose als auch die Behandlungsmöglichkeiten ausführlich und
Wilfried Richter erhält vor seiner Entlassung Empfehlungen zur Weiterbehandlung. Foto: MediClin
einfach verständlich erklärt. Im Ergebnis entschieden wir uns für eine arthroskopische Operation.“ Und dann ging alles ganz schnell. An einem Freitagvormittag fand die Gelenkspiegelung statt und noch am Tag der Operation begannen die ersten Mobilisierungsmaßnahmen. „Es lief alles wie geplant und bereits am nächsten Tag begann ich mit der Physiotherapie“, erinnert er sich. „Das schönste Erlebnis hatte ich am Montag. Ich stand gerade im Bad und war dabei, mich zu rasieren, als die Ärzte zur Visite kamen. Da sagte ein Arzt: ‚Wenn Sie sich jetzt noch ein Stück weiter oben rasieren können, dürfen Sie heute nach Hause.‘ Gesagt, getan – und schon hatte ich mich für die zeitnahe Entlassung qualifiziert – das fand ich klasse!“ Es folgte eine vierwöchige ambulante Physiotherapie, die Wilfried Richter in seinem Heimatort absolvierte. „Heute bin ich nahezu schmerzfrei, schon deutlich mobiler und kann auch wieder nach oben in den Küchenschrank greifen“, freut sich Wilfried Richter. „Sehr wahrscheinlich wird meine Beweglichkeit zu 100 Prozent wiederhergestellt. Die Voraussetzungen dafür wurden im Waldkrankenhaus Bad Düben geschaffen. Dafür danke ich dem gesamten Team, das mich einmal mehr sehr gut beraten und behandelt hat.“
skopie des Kniegelenks ist das am weitesten verbreitete arthroskopische Verfahren. So können unter anderem sowohl Meniskusschäden wie auch Knorpelschädigungen, freie Gelenkkörper, Narbenbildungen, Entzündungen der Gelenkschleimhaut und Verletzungsfolgen wie Kreuzbandrisse bis hin zur Knorpeltransplantation erfolgreich behandelt werden. ■ Schulterarthroskopie: Im Bereich der
Schulter bieten arthroskopische Eingriffe die Möglichkeit, das Schultergelenk und das Schultereckgelenk sowie den Schleimbeutel unter dem Schulterdach zu behandeln. Die häufigsten Eingriffe umfassen die Erweiterung des Schulterdachs, die Schultermobilisation, die Schultereckgelenks-Resektion, die Kalkentfernung, die Rekonstruktion oder Versetzung der langen Bizepssehne sowie die Schulterstabilisierung und die Rekonstruktion der Rotatorenmanschetten. ■ Ellenbogenarthroskopie: Die Ellenbo-
genarthroskopie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das Spektrum der gängigen arthroskopischen Eingriffe umfasst die Entfernung freier Gelenkkörper, die Gelenkmobilisierung, die Entfernung schmerzhafter Schleimhautfalten und die Knorpeldiagnostik – gegebenenfalls verbunden mit einer Knorpeltherapie.
Beschwerden in der Gelenksprechstunde abklären Von unserer jahrelangen Erfahrung im Leistungssport und auf dem Gebiet der Gelenkerkrankungen profitieren all unsere Patienten. Bei Schmerzen in den Gelenken oder bei Beschwerden nach einer Sportverletzung helfen wir Ihnen gern in unseren Gelenksprechstunden weiter. Vereinbaren Sie dazu telefonisch einen Termin in unseren wöchentlichen Spezialsprechstunden oder schreiben Sie uns eine E-Mail.
■ Gelenksprechstunde in Leipzig:
Termin unter 0341 30899-0 mittwochs und freitags nach Vereinbarung Adresse: MediClin MVZ Leipzig, Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig Homepage: www.leipzig-mvz.de
■ Gelenksprechstunde in Bad Düben:
Termin unter 034243 76-1093 freitags nach Vereinbarung Adresse: MediClin Waldkrankenhaus Bad Düben, Gustav-Adolf-Straße 15 a, 04849 Bad Düben Homepage: www.waldkrankenhaus-baddueben.de
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Ein Leben für die Musik Ursula Bork kann ihrer Leidenschaft endlich wieder schmerzfrei nachgehen
■ Hüftarthroskopie: Zu den häufigsten
Ursula Bork lebt für die Musik. Bereits als kleines Mädchen wollte sie unbedingt ein Instrument spielen lernen. Die 85Jährige erinnert sich: „Kurz nach dem Krieg sah ich eine Frau mit ihrem Akkordeon. Von da an wusste ich: Das will ich auch können.“ Von ihrem ersten selbst verdienten Geld kaufte sich Frau Bork während ihrer Ausbildung ein Akkordeon, brachte sich das Spielen selbst bei. Seitdem prägt die Musik ihr Leben. Als Kindergärtnerin arbeitete sie erfolgreich mit musiktherapeutischen Methoden. „Das war für mich das A und O in der Kinderbetreuung – und den Kleinen hat es immer viel Freude bereitet“, sagt Frau Bork. Später wechselte die Bad Dübenerin in den Lehrerberuf und unterrichtete bis zu ihrer Rente Musik in den Klassenstufen eins bis acht. Die Entdeckung ihrer wahren Leidenschaft, des Klavierspielens, verdankt Ursula Bork dem Organisten der katholischen Kirche in Bad Düben. „Während einer Messe kam er auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht ab und an bei Gottesdiensten aushelfen könnte, ich spielte ja immerhin Akkordeon.“ Aus dem ‚Aushelfen‘ wurde eine 45 Jahre andauernde ehrenamtliche Tätigkeit, die sie erst vor wenigen Jahren niederlegte. Über das Orgelspiel landete die Seniorin sehr
Ursula Bork kann endlich wieder ohne Schmerzen ihre Instrumente spielen.
schnell beim Klavier. „Ich kaufte mir eines, um auch zu Hause spielen zu können, und übte über viele Jahre täglich mehrere Stunden am Stück“, blickt die 85-Jährige zurück. In den vergangenen fünf Jahren bereitete ihr das Musizieren jedoch immer größere Probleme. Rückenschmerzen in
Foto: MediClin
der Halswirbelsäule machten das Sitzen am Klavier zur Qual und Frau Bork kämpfte mit Schwindelattacken. Mit ihren Beschwerden wandte sie sich an die Spezialsprechstunde für Musiker im MediClin MVZ Leipzig. Dort unterzog sie Susann Bähnisch, Leiterin des Zentrums für Musikermedizin am
Waldkrankenhaus Bad Düben, einer ausführlichen Untersuchung. „In unserer Sprechstunde führen wir eine spezifische Diagnostik durch. Dabei analysieren wir die Bewegungsabläufe am Instrument und die individuellen körperlichen Voraussetzungen“, erklärt die Orthopädin. Ursula Bork ergänzt: „Frau Bähnisch hat sich über eine Stunde Zeit für mich genommen. Wir haben die möglichen Therapien besprochen. Sie ist eine tolle Frau, die uns Musiker versteht. Denn sie spielt selbst auch mehrere Instrumente. Ich kenne kein vergleichbares Angebot, das so auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist.“ Mit einer Physio- sowie manualtherapeutischen Behandlung und vielen hilfreichen Hinweisen – zum Beispiel zur Verbesserung einer gesunden Sitzposition und zur zeitlichen Einteilung der täglichen Spielzeit auf mehrere Übungseinheiten – ist es Ursula Bork heute wieder möglich, jeden Tag insgesamt drei Stunden Klavier zu spielen. „Ich bewundere die großen Pianisten und besuche viele Konzerte im Leipziger Gewandhaus“, sagt die Bad Dübenerin. „Genauso spiele ich aus Liebe zur Musik. Ab und an, wenn ich gebraucht werde, springe ich sogar noch in unserer Kirche an der Orgel ein. Heute kann
ich das endlich wieder schmerzfrei machen. Dafür bin ich Frau Bähnisch sehr dankbar.“
Spezialangebot für Musiker
arthroskopischen Eingriffen im Bereich der Hüfte zählen die gelenkerhaltende Behandlung von Formstörungen des Hüftgelenks (Schenkelhalstrimmen, Pfannenrandplastik, Labrumchirurgie), die Entfernung freier Gelenkkörper sowie Eingriffe außerhalb des eigentlichen Hüftgelenks. ■ Sprunggelenksarthroskopie: Mit der
■ Die Spezialsprechstunde für
Musiker richtet sich an Berufsmusiker, Musikstudenten und ambitionierte Hobbymusiker. ■ Neben einer ausführlichen Anamneseerhebung und Diagnostik werden instrumentalspezifische Belastungsfaktoren und ergonomische Aspekte analysiert. ■ Daraus entwickeln unsere Spezialisten individuelle Therapie- und Präventionskonzepte mit Schwerpunkt auf konservativen und manualmedizinischen Verfahren. Spezialsprechstunde für Musiker in Leipzig: mittwochs nach Vereinbarung, Terminvereinbarung tägl. von 9 bis 11 Uhr unter Telefon 0341 30899-27 oder per E-Mail an musikermedizin@mediclin.de Adresse: MediClin MVZ Leipzig, Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig
Arthroskopie des Sprunggelenks können verschiedene Eingriffe durchgeführt werden: die Entfernung freier Gelenkkörper, die Gelenkmobilisierung, die Entfernung schmerzhafter Narben, die Erweiterung des vorderen Gelenkraumes beim sogenannten Soccer’s Ankle – das sind Knochenanbauten an der Schienbeinvorderkante, die zu Bewegungseinschränkungen führen – und die Knorpeldiagnostik sowie die Knorpeltherapie. ■ Handgelenksarthroskopie: Mit der
Handgelenksarthroskopie werden abgerissene Diskusteile entfernt oder minimalinvasiv wieder angenäht. Darüber hinaus können Knorpelverletzungen im Gelenk geglättet, Gelenkganglien entfernt und saniert werden sowie entzündliche Veränderungen der Gelenkinnenhaut infolge einer Arthrose oder rheumatischen Erkrankung schonend entfernt werden.