FIT & GESUND
FIT& GESUND 2018
| AKTION GESUNDHEITSWOCHEN
Donnerstag, 8. März 2018
Das Kreuz mit dem Kreuz Hunderttausende Patienten leiden in Deutschland unter Rückenschmerzen. Sie suchen deshalb mindestens einmal pro Jahr einen Arzt auf. Die Diagnosen sind dabei oft sehr verschieden. Grund: Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Was bringt Linderung? Können teure Matratzen helfen? Oder ein Stehpult im Büro? Unsere heutige Serie gibt darauf Antworten
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Massage und Bewegung: Was wirklich helfen kann
Die Kartoffel – ein guter Eiweißlieferant
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„Immer in Bewegung bleiben“
SPRECHSTUNDE VON PROFESSOR WALTER POPP
Vorsicht vor Antibiotika
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Körperliche Aktivität kann Rückenschmerzen lindern. Der Unfallchirurg und Facharzt für Orthopädie Prof. Dr. Bernd Kladny erklärt, was Patienten für ihren Rücken tun können VON ANGELA STOLL
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ückenschmerzen sind in Deutschland ein Volksleiden: Nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung geht jeder fünfte gesetzlich Versicherte mindestens einmal pro Jahr deshalb zum Arzt, manche davon auch mehrmals. Insgesamt gibt es hierzulande pro Jahr mehr als 38 Millionen Arztbesuche wegen Rückenschmerzen. Prof. Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, erklärt, was Patienten für ihre Rückengesundheit tun können. Oft verschwinden Rückenschmerzen nach einer Weile von allein. Woran erkennt man als Patient, dass man um einen Arztbesuch nicht herumkommt? Es gibt bestimmte Warnhinweise, die auf eine ernste Verletzung oder Krankheit hindeuten: etwa Fieber, Appetitlosigkeit, Gefühlsstörungen in den Beinen oder starke Schmerzen in der Nacht. Auch wenn Schmerzen nach einem Unfall auftreten oder wochenlang anhalten, sollte man zum Arzt gehen. Vollständig aufgelistet werden diese Signale in der Patientenleitlinie Kreuzschmerz (www.patienten-information.de/patientenleitlinien/ patientenleitlinien-nvl/kreuzschmerz)
„Gibt es solche Warnhinweise nicht, kann man durchaus erst mal abwarten“, sagt der Orthopäde Bernd Kladny. „Nicht spezifische Kreuzschmerzen“, bei denen sich kein eindeutiger Auslöser erkennen lässt, sind in der Regel harmlos und verschwinden oft von selbst. Wann ist ein Röntgenbild, CT oder MRT angezeigt? Nur wenn der Arzt einen Hinweis auf einen gefährlichen Verlauf findet, ist eine bildgebende Untersuchung nötig. „Auch dann, wenn ein Patient mehrere Wochen an akuten nicht spezifischen Schmerzen leidet, sollte man an Bildgebung denken“, sagt Kladny. Methode der Wahl sei in der Regel eine Magnetresonanztomografie (MRT). Einziger Nachteil: Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt. Das hat zur Folge, dass man die Statik der Wirbelsäule nicht gut erkennt. In diesem Punkt ist das Röntgenbild überlegen. „Darauf werden allerdings die Weichteile, also etwa die Bandscheiben, nicht dargestellt“, sagt Kladny. „Außerdem ist der Patient Strahlung ausgesetzt.“ Eine Computertomografie, die ebenfalls mit Strahlung verbunden ist, wird heute nur noch in Ausnahmefällen gemacht: etwa dann, wenn ein MRT wegen eines Herzschrittmachers nicht möglich ist.
Zur Person
Rückenschmerzen im letzten Jahr Männer
Frauen
18 bis 29 Jahre
65,4 % 52,5 % 68,2 % 58,2 %
30 bis 39 Jahre
66,8 % 60,2 %
40 bis 49 Jahre Prof. Dr. Bernd Kladny ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. Zu seinen Schwerpunkten gehört die nicht operative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen und Kreuzschmerzen.
50 bis 59 Jahre
Prof. Dr. Bernd Kladny, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Professor Walter Popp ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaus-
65,0 % 59,2 %
60 bis 69 Jahre
60,5 % 56,2 %
ab 70 Jahren
65,8 % 57,5 %
Gesamt
Wenn eine Bandscheibe auf einen Nerv drückt, kann Ruhe notwendig sein.
68,8 % 57,7 %
RND-Grafik; Quelle: RKI
Häufigste Therapieformen bei Rückenschmerzen 47 %
Physiotherapie
Welchen Einfluss hat die Psyche bei Rückenschmerzen? Stress, Probleme in der Partnerschaft oder Mobbing am Arbeitsplatz sind Faktoren, die Rückenschmerzen verstärken können. Manchmal tragen sie auch dazu bei, dass die Schmerzen chronisch werden. Umgekehrt haben dauerhafte Schmerzen auch psychische Folgen: „Man neigt dann zu Ängstlichkeit und Depressivität.“ Bei chronischen Rückenschmerzen spielt die Psyche fast immer eine Rolle. Daher wird bei der Therapie chronischer Schmerzen in der Regel geklärt, ob eine psychologische Behandlung sinnvoll ist. Was ist bei Rückenschmerzen besser: Schonung oder Bewegung? „Bei nicht spezifischen Kreuzschmerzen gilt: immer in Bewegung bleiben!“, betont Kladny. Studien belegen, dass körperliche Aktivität plötzliche Rückenschmerzen meist lindert. Außerdem droht bei längerer Schonung ein Abbau der Rückenmuskulatur, die für die Stabilität der Wirbelsäule wichtig ist. Anders ist das bei spezifischen Kreuzschmerzen, also etwa, wenn eine Bandscheibe auf einen Nerv drückt. „Dann kann Ruhe notwendig sein“, sagt der Orthopäde. Ob und wie lange man sich schonen soll, muss der Arzt feststellen.
44 %
Spritzen
RND-Grafik; Quelle: FPZ
or fünf Jahren wurden in allen EU-Ländern Daten zur Hygiene erhoben. Danach erhalten in Deutschland 24 Prozent der Krankenhauspatienten Antibiotika, in den Niederlanden 32 und in Griechenland gar 55 Prozent. Man kann mit Blick auf andere Daten sagen: Je mehr Antibiotika verordnet werden, umso mehr multiresistente Keime gibt es in den entsprechenden Ländern. Deutschland steht im europäischen Vergleich gar nicht so schlecht da, wenn man die Antibiotikaverschreibungen betrachtet. Doch braucht wirklich ein Viertel aller Krankenhauspatienten in Deutschland Antibiotika? Unter den 20 häufigsten Hauptdiagnosen im Krankenhaus findet sich nur eine einzige Infektion: die Lungenentzündung mit einem Anteil von einem Prozent. Bei den 20 häufigsten Nebendiagnosen finden sich bakterielle Infektionen insgesamt mit einem Anteil von zwei Prozent. In der Summe der Prozente sind das erhebliche Differenzen zu den 24 Prozent, die Antibiotika im Krankenhaus erhalten. Es gibt also Verbesserungsbedarf. Im ambulanten Bereich werden Antibiotika zu 30 Prozent unnötigerweise oder nicht nach den Leitlinienvorgaben verordnet. Erkältungen werden durch Viren hervorgerufen, gegen die Antibiotika nicht helfen. Trotzdem erhalten nach Auswertungen der Techniker Krankenkasse immer noch 27 Prozent der Erkältungs-Patienten vom Hausarzt Antibiotika. Allerdings waren es 2008 noch 38 Prozent. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es ist noch viel zu tun. Bei vielen Erkrankungen ist ein Antibiotikum nutzlos. Droht aber etwa eine Lungenentzündung im Rahmen der Erkältung, dann muss die Einnahme korrekt erfolgen. Hingegen muss eine Erwartungshaltung von Patienten nach dem Motto „Wenn ich zum Arzt gehe, dann will ich auch mit einem Medikament weggehen“ abgebaut werden.
DONNERSTAG, 8. MÄRZ 2018
33 %
Tabletten
27 % Wärme-/Kältebehandlungen 27 % Massagen
Behandelte Patienten mit Rückenschmerzen
hygiene.
SO WIRKT DAS
2009
19,5 %
2010
19,8 %
2011
19,9 %
2012
19,9 %
2013
20,2 %
2014
20,4 %
2015
20,0 % RND-Grafik; Quelle: BertelsmannStiftung
Pantoprazol Das Arzneimittel gehört zu der Gruppe der sogenannten Protonenpumpenhemmer und bewirkt eine Verringerung der Magensäureproduktion. Es wird daher unter anderem bei der Behandlung von Sodbrennen sowie Magen- und Darmgeschwüren eingesetzt. Zu viel Magensäure kann zur Schädigung der Schleimhaut in Magen und Darm führen. Pantoprazol reguliert den pH-Wert. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Verstopfung, Blähungen und Durchfall. Seltener kann es zu einer Nierenentzündung kommen. Platz vier der Rangliste der 2016 am häufigsten ärztlich verordneten Wirkstoffe nach dem Arzneiverordnungsreport 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK auf Grundlage der Verordnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung.
GROSSMUTTER WEISS RAT
Wärmend und wohltuend: Kartoffelwickel lindern
Nach einem Bandscheibenvorfall hilft Sport Doch bei manchen Bewegungen ist auch Vorsicht geboten VON ANGELA STOLL
N Wenn der Hals kratzt, Husten festsitzt oder der Ischiasnerv schmerzt, hilft eine warme, wohltuende Kartoffelpackung. Kartoffeln sind besonders gut, denn die Knollen wirken schleimlösend und schmerzstillend. So geht’s: Drei Kartoffeln weich kochen und auf ein längs gefaltetes Geschirrtuch legen, mit einem Stampfer zerdrücken und die Masse über die komplette Tuchlänge verteilen. Tuchseiten zuschlagen, dann auf oder um die betroffene Stelle legen. iff Das Rezept stammt aus dem Buch „Zwiebel wickel, Essigsocken & Co.: Traditionelle Heilmittel neu entdeckt“ von Karin Berndl und Nici Hofer, Eden Books, 112 Seiten, 14,95 Euro.
Schwimmen ist für Menschen mit Gelenkproblemen eine ideale Möglichkeit, Sport zu treiben. Foto: unsplash
ach einem Bandscheibenvorfall sind körperliche Aktivitäten nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. „Bewegung ist das Mittel der ersten Wahl“, sagt Stefan Peters vom Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie. Bevor ein Patient aktiv wird, sollte er aber mit seinem Arzt sprechen. Vor allem nach einer Operation muss man sich beraten lassen. Ist alles verheilt, darf der Patient loslegen. „Es gibt keinen Sport, von dem wir grundsätzlich abraten“, sagt Peters. „Es kommt zum Beispiel darauf an, wie man ihn betreibt. Man sollte moderat einsteigen.“ Manche Sportarten sind bei Rückenproblemen besonders empfehlenswert: nämlich solche, bei denen die Bewegungsabläufe harmonisch sind und die Rumpfmuskulatur zudem gekräftigt wird. Dazu gehören beispielsweise Inline-Skaten, aber auch Schlittschuhlaufen, Nordic Walking und Skilanglauf sind geeignete Sportarten. Für Menschen mit Gelenkproblemen ist Wassersport, etwa Schwim-
men, Wassergymnastik oder Aquajogging, ideal. Beim Brustschwimmen lohnt es sich, auf die Technik zu achten: Denn wer den Kopf stets über Wasser hält, bekommt leichter Nackenverspannungen. Weniger problematisch ist dagegen Rückenschwimmen. Abgesehen davon sind Reha-Sport oder Wirbelsäulengymnastik eine gute Wahl. Vorsichtig sollte sein, wer sich für Volley-, Hand- und Fußball interessiert, denn diese Sportarten sind mit gewissen Risi-
ken verbunden, genauso wie Tennis, Squash und Badminton: Abrupte Stoppund Drehbewegungen belasten die Wirbelsäule. Besonders kritisch ist aus orthopädischer Sicht der Aufschlag beim Tennis. Denn dabei wird die Wirbelsäule überstreckt und gedreht. Dennoch will Sportwissenschaftler Peters auch von diesen Sportarten nicht abraten: „Wer zum Beispiel sein Leben lang Tennis gespielt hat, darf das weiterhin tun. Aber er sollte es erst mal ruhig angehen lassen!“
Es gibt keinen Sport, von dem wir grundsätzlich abraten. Stefan Peters, Diplom-Sportwissenschaftler und Mitglied im Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie
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DONNERSTAG, 8. MÄRZ 2018
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GESUND GENIESSEN
Kartoffelsuppe mit Butterbohnen Wie viel bringt Physiotherapie? Wenn man weiß, was das Problem ist, kann Physiotherapie gut helfen. „Wenn man zum Beispiel verkürzte Muskeln hat, lässt sich gezielt daran arbeiten“, sagt Kladny. In solchen Fällen kann der Therapeut dem Patienten auch Übungen für daheim zeigen, die ihm langfristig helfen. „Manchmal gibt es auch Blockierungen, die man lösen kann. Dadurch ist den Menschen dann schnell geholfen.“
Eine gute Matratze soll stützen, aber im Bereich von Schulter und Becken nachgeben. Foto: Fotolia
Kann Osteopathie helfen? Viele Menschen mit Rückenproblemen setzen auf dieses manuelle Verfahren, das den ganzen Körper miteinbezieht. Kladny äußert sich jedoch vorsichtig: „Das Problem ist, dass der Begriff ‚Osteopathie‘ nicht geschützt ist. Es gibt verschiedene Schulen, die zum Teil verschiedene Ausbildungskonzepte haben“, erklärt der Orthopäde. „Manche Ansätze sind durchaus
Bei der Arbeit im Büro sollte man zwischendurch auch mal stehen, raten Experten. Fotos: iStock (2)
sinnvoll, andere sind aber ärztlich nicht ganz nachvollziehbar.“ Für Patienten lässt sich schwer erkennen, was hinter den Angeboten steckt. Wie wichtig ist die Matratze? Für einen gesunden Rücken ist es wichtig, dass die Wirbelsäule nachts entlastet wird. „Die Bandscheiben haben eine Stoßdämpferfunktion“, sagt Kladny. „Tagsüber werden sie zusammengedrückt. Nachts quellen sie wie ein Schwamm wieder auf.“ Es ist entscheidend, dass sie sich gut ausdehnen können, um Flüssigkeit und Nährstoffe aufzunehmen. Die Wirbelsäule sollte dazu annähernd so gebettet sein, wie es ihrer natürlichen Form entspricht. Für die Matratze gilt: Sie soll gut stützen,
in der Schulter- und Beckenregion aber nachgeben. „Sonst kann es sein, dass die Wirbelsäule durchhängt“, erklärt er. Welcher Matratzentyp und welcher Härtegrad geeignet sind, ist unterschiedlich. „Man sollte sich beim Kauf gut beraten lassen und im Geschäft Probe liegen“, rät Kladny. „Der Mensch merkt, ob er gut liegt oder nicht.“ Worauf sollte man im Büroalltag achten? „Nichtbewegung ist Gift für unsere Wirbelsäule“, betont Kladny. Deshalb ist es ungesund, lange in derselben Position zu verharren – sei es beim Sitzen oder Stehen. „Pro Stunde sollte man zwei bis drei Haltungswechsel für etwa fünf Minuten einplanen“, rät der Experte. Dazu kann man sich Tricks einfallen lassen: „Ich lasse mir zum Beispiel Briefe zum Unterschreiben nicht auf den Schreibtisch legen“, sagt Kladny. „Ich gehe dazu ins Sekretariat und stelle mich an die Theke.“ Oder man stellt den Papierkorb in eine andere Zimmerecke, um öfter aufstehen zu müssen. Solche Positionswechsel sind wichtiger als ein Spezialstuhl. Interview: Angela Stoll
Drei einfache Übungen für einen gesunden Rücken Im Winter bewegen sich viele Menschen noch weniger als in der warmen Jahreszeit. Die Folge können Kreuzschmerzen sein, warnt Reinhard Schneiderhan von der Deutschen Wirbelsäulenliga. Zehn Minuten Bewegung am Tag schaffen bereits Abhilfe. Ein Beispiel: Im Vierfüßlerstand auf einer Gymnastikmatte oder einem Teppich einen Katzenbuckel machen. Mit der Einatmung leicht ins Hohlkreuz gehen. Beim Ausatmen zurück in den Katzenbuckel. Das Ganze zwölfmal wiederholen.
Kartoffeln sind hochwertige Eiweißlieferanten: In dieser Suppe können sie mit dem eigenen Lieblingsgemüse kombiniert werden
D
ie Kartoffel bekommt in dieser Suppe Gesellschaft von grünen Selleriestangen, aromatischer Zwiebel und Knoblauch. Eine Dose Butterbohnen macht die Suppe herrlich cremig und dient außerdem als Proteinlieferant schlechthin. Bei der Einlage kann man sich austoben. Die Favoriten von Mia Frogner sind knusprig gebratene Kartoffelscheiben mit Salz, geröstete Mandeln, Petersilie und knusprige Pilze: ein herrlicher Kontrast zur sahnigen Suppe. Kartoffeln enthalten nur 2 Prozent Eiweiß – dafür aber sehr hochwertiges. Auch Mineralstoffe, Kalium und Vitamin B sowie C sind Bestandteil der Knolle.
So geht’s In einem Topf mit dickem Boden bei mittlerer Hitze etwas neutrales Öl oder einen reichlichen Klecks Butter (circa ein Esslöffel) erhitzen. Zwiebel und Selleriestangen grob hacken und mit einer Prise Salz im Topf anschwitzen. Knoblauchzehen schälen (sie müssen nicht gehackt werden) und in den Topf geben. Während das Ganze brät, die Kartoffeln waschen und klein schneiden, bevor sie auch in den Topf kommen. Reichlich Salz aus der Mühle zugeben und mit Wasser, Fond/Brühe und ein paar Tropfen Olivenöl aufgießen. Aufkochen lassen und die abgespülten Butterbohnen dazugeben, wenn das Wasser kocht. Zugedeckt köcheln lassen. In einer Pfanne ohne Fett die grob gehackten Mandeln bei mittlerer Hitze rösten, bis sie goldgelb werden. Die zusätzliche Kartoffel hauchdünn schneiden (am besten auf der Mandoline) und bei hoher Temperatur in einer Mischung aus Butter oder neutralem Öl und Olivenöl braten. Auf Küchenpapier abtropfen
Das wird gebraucht Für 4 Portionen Butter oder neutrales Öl 1 gelbe Zwiebel 2 Stangen Sellerie Salz 2 Knoblauchzehen 500 g helle Kartoffeln + 1 zusätzliche Kartoffel als Einlage ½ l Wasser 1 EL gekörnte Brühe/Fond Olivenöl 1 Dose Butterbohnen/große weiße Bohnen Pfeffer Suppeneinlage 1 kleine Handvoll Mandeln 1 große Handvoll Pfifferlinge oder andere Pilze frische Petersilie
lassen und mit etwas Salz bestreuen. Die Pilze bereiten Sie ganz zum Schluss zu, wenn die Suppe fertig ist. Zunächst putzen, dann in einem Klecks Butter oder Öl braten. Ist die Suppe fertig, das heißt wenn die Kartoffeln weich sind (nach circa 15 bis 20 Minuten), den Topf vom Herd nehmen und die Suppe mit dem Stabmixer glatt pürieren. Aufpassen, dass es nicht spritzt! Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken, bevor man die Suppeneinlage hinzugibt und mit frischer Petersilie garnieren. Frogner: „Green Mia Bonanza“. Jan-Thorbecke-Verlag. 200 Seiten, 24 Euro.
Foto: Josefin Linder, Jan-Thorbecke-Verlag, Ostfildern
Zur Lockerung der unteren Rückenmuskeln bieten sich Hüftkreise im Stehen an. Eine gute Dehnübung ist das Nadelöhr: Dazu auf den Rücken legen, die Füße aufstellen. Nun den Knöchel des rechten Fußes auf den linken Oberschenkel legen. Das rechte Knie dabei zur Seite öffnen. Anschließend den linken Fuß anheben und mit beiden Händen den linken Oberschenkel greifen und diesen leicht zum Oberkörper heranziehen. Schultern und Nacken liegen während der Übung entspannt auf dem Boden oder der Matte.
AM 15. MÄRZ IST TAG DER RÜCKENGESUNDHEIT
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DONNERSTAG, 8. MÄRZ 2018
FIT& GESUND 2018 UNSERE LANDÄRZTE
„Ich spüre die Dankbarkeit der Menschen“
Freude pur: Katrin geht im JumpHouse in die Luft.
Muskelkater garantiert: Katrin spielt Wasserball der anderen Art.
Dehnen bei 40 Grad: Katrin im Hot Yoga Studio.
Fotos: André Kempner
Was macht fit und Spaß in Leipzig? FitJump, Hot Yoga, Aqua Power, Cross Fit: Katrin Similien hat drei Bewegungskonzepte getestet
Thomas Johne praktiziert seit 1991 in Wildenbörten
E
s war nicht der leichteste Weg, den Thomas Johne wählte, um Arzt zu werden. Denn sein Studium absolvierte der Mediziner im tschechischen Olomouc. Dafür musste der gebürtige Bornaer tschechisch lernen, zu DDR-Zeiten auf der Arbeiter- und Bauernfakultät, während er zeitgleich sein Abi machte. Eine Herausforderung, auch das schwere Studium in einer fremden Sprache. Er musste dennoch nicht lange überlegen, um aus der engen DDR rauszukommen. Nach dem Staatsexamen 1987 folgte ein kurzer Aufenthalt im Schmöllner Krankenhaus, in dem sich der Arzt nicht recht wohlfühlte. Zum Glück tat sich schon ein Jahr später die Chance auf, Landarzt in Wildenbörten (Kreis Altenburg) zu werden, weil die dortige Praxis frei wurde. Diese Arbeit im Dörfchen zwischen Schmölln und Ronneburg gefiel ihm auf Anhieb, weshalb er sich im April 1991 dort niederließ und bis heute dort blieb. Die selbstständige Arbeit, das Freie und Eigenverantwortliche liege ihm einfach mehr als eine Anstellung in einer Klinik. „Auf dem Land ist man nah am Leben, bekommt vieles mit, was in der Gegend passiert und spürt die Dankbarkeit der Menschen“, sagt er. Diese kommen nicht nur aus der Umgebung,
F
itJUMP: Bei Freunden im Hof steht ein Trampolin, auf dem bin ich ein paarmal gehüpft. Und jetzt ein Fitnesskurs auf dem Trampolin – FitJUMP im Trampolinpark. „Zehn Minuten Trampolinspringen bringen so viel wie 30 Minuten Joggen.“, wirbt JumpHouse, „beim Springen werden Glückshormone ausgeschüttet und Muskeln, Gelenke, Faszien und Lymphe stimuliert.“ Klingt super. Vor dem Kurs erhalte ich spezielle Socken mit Antirutschsohle, die ich tragen muss. Trainer Eik begrüßt die Gruppe, knapp zwanzig Teilnehmer, heute ausschließlich Frauen, zwischen 20 und 50 Jahren. Viele sind zum ersten Mal dabei, manche waren schon mehrmals da. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht. „Ich hatte auch schon ein Paar dabei, die waren 68.“, erzählt Eik, „Gesundheitliche Bedenken gibt es nicht. Natürlich sollte man sich fit fühlen und bei Knieverletzungen oder Bandscheibenproblemen einen Arzt befragen.“ Die Trampolinhalle ist riesig, der reguläre Besucherbetrieb beendet, viel Platz für unseren Kurs. Im sogenannten FreeJUMP-Bereich verteilen wir uns, jede geht auf eines der Trampoline von circa 150 mal 150 Zentimetern, die wie Felder eines Spiels nebeneinander angeordnet sind, Trainer Eik in der Mitte. Ab dem Moment, als ich das Trampolin betrete, bleibe ich in Bewegung, 60 Minuten lang. Trainer Eik fordert uns heraus, Hocksprung, Grätschsprung, Drehsprung, Sit Ups, Liegestütze. „Es ist vollkommen in Ordnung, nur soweit zu gehen, wie ihr es schafft.“, meint er, „Mit der Zeit werden die Teilnehmer mutiger, heben ein Bein an oder springen höher.“ Das Besondere beim Trampolinspringen ist, dass auch die Tiefenmuskulatur trainiert wird. Dass hier alle Muskeln des Körpers mitwirken, spüre ich am Tag danach. Muskelkater überall, besonders im Rücken und in den Schultern.
➦ www.jumphouse.de/leipzig/
A
qua Power Cross Fit: Mit normaler Wassergymnastik hat dieser Kurs nichts gemeinsam. Hier geht es richtig zur Sache und an die Leistungsgrenze. Wie der Name verrät, orientiert sich der Kurs am Cross-Fit-Konzept. Das beinhaltet ein hartes Zirkeltraining gegen eine Stoppuhr, eine Art freiwillige Selbstquälerei. Wobei mein Wassergymnastikkurs nicht ganz so hart ist, aber sehr anstrengend. Im Flachwasserbecken des Sportbads an der Elster hüpfe, laufe und schwimme ich mit und ohne Geräte nach den Anweisungen der Trainerin. Stoppuhr und antreibende laute Musik sind zwei essentielle Utensilien des Cross Fit Trainers. Victoria Brill, die den Kurs anleitet, erklärt uns vom Beckenrand aus über Mikrofon die Übungen, die wir in 90-Sekunden-Intervallen absolvieren. Jede Übung soll ich sooft wie möglich wiederholen. Nach jedem Intervall folgt eine kurze Verschnaufpause, dann die nächste Übung. Unsere Sportgeräte: ein biegsamer Stab mit dem bezeichnenden Namen Bodyflex und ein vermeintlicher Basketball, der sich als Medizinball mit drei Kilogramm Gewicht entpuppt. Die anderen Teilnehmerinnen sind schon länger dabei und wissen, wie es läuft. Ich versuche hinterherzukommen. Koordination und Schnelligkeit sind gefragt. Mit dem Bodyflex-Stab kraftvoll wackeln, dass er zu beiden Seiten schwingt, während ich durchs brusthohe Wasser jogge, ist gar nicht so leicht. Anderthalb Minuten lang den drei Kilo schweren Ball hinter meinem Kopf aus dem Nacken nach oben stemmen bis die Arme durchgestreckt sind. Puh! Am Ende bin ich schon zufrieden, dass ich überhaupt durchgehalten habe. Muskelkater, ich komme.
➦ www.l.de/sportbaeder
H
ot Yoga: Yoga üben in einem Raum mit einer Temperatur von 30 bis 40 Grad – das ist Hot Yoga. Die Wärme soll eine bessere Dehnung des Körpers ermöglichen und den Kreislauf stark anregen, wodurch die Kondition gesteigert und der Körper entgiftet wird. Body & Soul Hot Yoga Leipzig bietet Kurse in Anlehnung an Bikram Yoga, die aus einer festen Abfolge von 26 Yogaübungen bei 40 Grad bestehen und sehr intensiv sind. „Für Anfänger gebe ich die Hot Yoga A Klasse.“, berichtet Studioinhaberin Franziska Juntke und empfiehlt mir diese zu testen, „In dem Kurs ist es weniger heiß und das Tempo der Übungen ist langsamer.“ Mit Yogamatte, Handtuch und Trinkflasche betrete ich den Kursraum. Warme Luft strömt mir entgegen und ich fühle eine leichte Brise. Die kommt von Deckenventilatoren, die die Wärme der Heizstrahler im Raum verteilen. Licht kommt von einigen kleinen Lampen, von draußen durchs Fenster die Abenddunkelheit. Das Ganze wirkt sofort beruhigend. Ich fühle mich ein wenig wie im Urlaub in den Tropen. Franziska beginnt den Kurs. Mit angenehmer Stimme hält sie uns an, zur Ruhe zu kommen, an nichts zu denken und uns voll auf die Übungen zu konzentrieren. Jede der folgenden Yogahaltungen erklärt sie, während wir sie ausführen, geht durch die Reihen und prüft, ob die Position stimmt. Nach einer Weile beginnt das Schwitzen. Ich merke, wie die ungewohnte Hitze meinen Kreislauf fordert. „Wenn euch als Neuling leicht schwindelig wird, ist das normal.“ beruhigt Franziska. Weiter geht es mit Übungen, im Liegen, Sitzen, Stehen. Mein aufgewärmter Körper schmerzt kaum beim Dehnen und Strecken und die Muskeln sind weich. Nach 90 Minuten Hot Yoga fühle ich mich ausgepowert und ausgeglichen.
➦ www.hotyoga-leipzig.de/
Wenn Schmerzen das Leben vergiften
Thomas Johne in seiner Praxis mit Ehefrau und Sprechstundenschwester Aline. Foto: Jens Rosenkranz
sondern auch aus angrenzenden Kreisen und und aus drei Seniorenheimen. Die Patientenzahlen haben sich seit 1989 verdoppelt, obwohl die Region ein Drittel der Einwohner verlor. Dafür fehlen nun Ärzte im Vergleich zur Wendezeit. Die Landarztpraxen in Altkirchen und Dobitschen sind seitdem geschlossen. Die Hälfte seiner Arbeitszeit nutzt der Landarzt für die Sprechstunde in der Praxis, die andere für Haus- oder Heimbesuche. Es tue gut, rauszukommen. In der Praxis steht ihm Ehefrau Aline als Sprechstundenschwester zur Seite. In den Jahren seiner Arbeit merkte der 56Jährige, wie die Zivilisationskrankheiten zunahmen, Bluthochdruck, Diabetes, Probleme mit Gelenken und Wirbelsäule. Auch die Doppelbelastungen von Familie und Beruf stresst die Menschen, Alleinerziehende oder Leute in Pflegeberufen geraten immer häufiger an ihr Limit. Ständig steigende Anforderungen in den Betrieben machen krank, beschreibt er eine bedenkliche Entwicklung, bei der ein Arzt die Ursachen nicht abstellen, sondern nur die Folgen lindern könne. Jens Rosenkranz
Was Rückenschmerz mit Stress zu tun hat, und wie man lernen kann, damit zu leben / Leipziger St. Georg-Mediziner gibt Tipps VON SIMONE LISS
Schmerz ist ein komplexes Phänomen und die Behandlung dauerhaften Schmerzempfindens – darüber ist man sich in der Medizin heute einig – bedarf Teamarbeit. Chronische Schmerzen entstehen durch einen Lernprozess des Nervensystems, sie sind ein im Gehirn festgesetztes, sozusagen grundloses Leiden. „Biologisch gesehen ist Schmerz ein Warnsignal des Körpers, der anzeigt, das irgendwo im Körper etwas nicht stimmt. Chronischer Schmerz dagegen hat seine biologische Warnfunktion verloren und benötigt besondere Behandlungsansätze, die auch ,unkörperliche‘ Faktoren, also die Psyche und das soziale Umfeld des Patienten berücksichtigen. Das Schmerzgedächtnis lässt sich nicht löschen, aber der Umgang mit ihm lässt sich durchaus erlernen“, sagt Dr. Carsten Funke, Leitender Oberarzt des Schmerzzentrums im Leipziger Klinikum St. Georg.
Rund 800 000 Menschen sind hierzulande von einem schwer zu therapierenden Schmerzsyndrom betroffen: Der Schmerz hat sich verselbstständigt und ist zu einer Schmerzkrankheit geworden. Jeder zweite Betroffene verspürt Auswirkungen auf sein Berufsleben. 18 Prozent sind arbeitsunfähig. Über ein Drittel der Patienten hat Sorge, den Arbeitsplatz zu verlieren. Fast 40 Prozent beklagen negative Auswirkungen auch auf das soziale Leben. Ein Drittel der Patienten geht außerdem davon aus, dass Mitmenschen ihre Schmerzen in Frage stellen. Der Schmerz wird zur Bannmeile, die isoliert und ohne Hilfe nur schwer aufzubrechen ist. „Betroffene fühlen sich von Ärzten und Umfeld oft unverstanden, müssen enorme psychische Belastungen erdulden
Er geht dem Schmerz auf den Grund: Oberarzt Dr. Carsten Funke St. Georg
und leiden oft unter Schlafstörungen, Ängsten und Depressionen“, sagt Dr. Carsten Funke. Bei ihm suchen Patienten mit chronischen Kopf-, Nacken-, Rücken- oder Tumorschmerzen, Patienten mit Neuralgien oder Schmerzen bei Durchblutungsstörungen Hilfe. „Gemeinsam mit ihnen werden Konzepte erarbeitet, die eine weitest mögliche Schmerzreduktion realisierbar machen. Zusätzlich werden sie angeleitet, ihre Schmerzen wirksam zu lindern, aktiv am Leben teilzunehmen und wieder in den Arbeitsprozess einzusteigen.“ Mit Hilfe von Verhaltenstherapie, Entspannungsverfahren, Akupunktur, Biofeedback, physio- und ergotherapeutischen Maßnahmen sowie medikamentöser Therapie wird ein Korsett geschnürt, das die Patienten stabilisieren und ihnen Halt geben soll. „Ziel des vierwöchigen Behandlungskonzepts in unserer Tagesklinik mit einer zusätzlichen Wiederholungswoche nach drei Monaten ist die Verbesserung der Lebensqualität durch Reduktion der Schmerzen“, sagt Dr. Carsten Funke.
Sport nimmt in Funkes Therapiekonzept eine wichtige Rolle ein. „Viele Rückenschmerz-Patienten denken, dass sie sich schonen müssten. Außerdem weit verbreitet: Der Mythos, ein Bandscheibenvorfall sei gefährlich, und der Irrglaube, dass Personen, die im Beruf schwer heben müssen, sich fast unausweichlich ein Rückenleiden einhandeln. Mittlerweile weiß man jedoch, dass es keine ,falschen‘ Bewegungen gibt. Ob eine Bewegung schmerzhafte Folgen hat, hängt davon ab, wie belastbar der Körper gerade ist. Statt sich zu schonen, sollte man sich möglichst vielfältig bewegen, die persönliche Belastungsgrenze herausfinden und behutsam erweitern“, sagt Dr. Carsten Funke. Das Tragen schwerer Lasten kann dem Rücken zwar schaden, doch Möbelpacker sind unter Patienten mit chronischen Rückenbeschwerden eher unterrepräsentiert. Viele Studien haben nachgewiesen, dass es neben dem verbreiteten Bewegungsmangel vor allem die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind, die schmerzen. Falscher Ehrgeiz, Stress, übertriebene
Angst: Rückenschmerzen hängen eng mit der Psyche zusammen. „Lebe ich ständig in Angst, dass meine Schmerzen schlimmer werden, falls ich mich belaste, schone ich mich. Der Körper wird schwächer, die Koordinationsfähigkeit nimmt ab, das Miteinander von Muskeln, Sehnen und Knochen wird schlechter. Gerade beim Rücken, wo viele Strukturen zusammenarbeiten, ist das fatal. So kann bei einem Vermeider, so nennen wir diesen Patienten-Typus, aus einer normalen Zerrung eine schwere Schmerzsymptomatik werden. Umgekehrt ist es bei den sogenannten Durchhaltern. Ihnen zeigt erst der Schmerz, wenn es zu viel war. In einer Verhaltenstherapie können diese Menschen lernen, besser auf ihren Körper zu achten.“ Auch Kummer, Trauer und Depressionen verstärken Rückenschmerzen. „Das liegt daran, dass Schmerz immer eine emotionale Seite hat. Wenn man zusätzlich an etwas anderem leidet, ist auch der Leidensaspekt des Schmerzes erhöht.“ Schmerzambulanz im St. Georg Tel. 0341 9092572
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