LVZ Fit & Gesund 2017 | Volksleiden Tinnitus

Page 1

FIT & GESUND

Sonnabend, 1. April 2017

| AKTION GESUNDHEITSWOCHEN

Volksleiden Tinnitus Pfeifen, Rauschen, Brummen – über 15 Millionen Deutsche leiden unter permanenten Ohrgeräuschen, Tendenz steigend. Wie können sich Betroffene schützen? Ein Überblick über neue Techniken und Hörgeräte.

SEITE 2

SEITE 3

„Sprechstunde“ mit Ingo Froböse

Professorin der Berliner Charité über Tinnitus

Gesundes Kochen mit Fenchel Foto: Fotolia

SEITE 2

Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Das Ohr – eines unserer wichtigsten Sinnesorgane

F

ast 15 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einem Hörverlust. Die Symptome und Ursachen sind verschieden, aber klar ist: Unbehandelt nimmt das Hörvermögen stetig ab. Im schlimmsten Fall droht die völlige Taubheit. Das Ohr zählt zu den wichtigsten Sinnesorganen des menschlichen Körpers. Mit ihm nehmen wir nicht nur Töne und Geräusche wahr, sondern es enthält auch unser Gleichgewichtsorgan, das für die Feststellung der Körperhaltung sowie die räumliche Orientierung zuständig ist. Richtig hören lässt uns am Leben teilhaben und ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Neben Sprache und Musik nehmen wir durch unser Gehör auch Gefahren und Emotionen wahr. Wer schwer hört, wird im Alltag vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Allein das Überqueren der Straße wird zur Gefahrensituation, weil die Fahrzeuge wesentlich später wahrgenommen werden. Gespräche mit Familie und Freunden werden zur Bewährungsprobe und auf lange Sicht zur Belastung für alle Beteiligten. Vor allem in lauten Situationen wie in Einkaufspassagen oder einem gut gefüllten Restaurant wird das Ohr besonders gefor-

Wenn die Welt langsam verstummt.

dert. Die Folge: Der Betroffene isoliert sich zunehmend und zieht sich zwangsläufig in seine leiser werdende Welt zurück. „Meistens treten die Probleme schleichend auf. Der Betroffene merkt oft nicht, dass er nicht mehr gut hört. Häufig sind es dann Verwandte oder Freunde, denen es auffällt, dass in Gesprächssituationen häufig nachgefragt oder der Fernseher immer lauter eingestellt wird“, weiß Gabriele

Gromke, Hörgeräteakustikermeisterin und Inhaberin vom Gromke Hörzentrum. Ein Hörverlust wird durch verschiedene Ursachen ausgelöst. Unterschieden wird zwischen Beeinträchtigungen im äußeren, mittleren und inneren Ohr. Eine Schädigung in einem der Bereiche kann sich negativ auf das Hören auswirken. „Im Gehörgang können zum Beispiel Infektionen oder Ohrenschmalzpfropfen für einen

Hörverlust verantwortlich sein. Die mögen zwar im ersten Moment harmlos wirken, sollten aber so schnell wie möglich behandelt werden“, rät die Fachfrau. Im Mittelohr resultiert ein Hörverlust am häufigsten aus einer Mittelohrentzündung oder einer Schädigung des Trommelfells. Auch chronische Erkrankungen wie die Otosklerose, die zu einer Art Verkalkung im Ohr führt, können Auslöser sein.

Aber wie funktioniert das mit dem Hören eigentlich genau? ■ Das Ohr lässt sich in drei Bereiche

unterteilen: Außenohr, Mittelohr und Innenohr. Das Außenohr setzt sich aus Ohrmuschel, Gehörgang und Trommelfell zusammen. ■ Die Form des Ohrs hat die Funktion der

Schallortung. Je nachdem, von wo die Schallwellen auf das Ohr treffen, bilden sich Besonderheiten im Frequenzbereich, über die die Richtung der Schallquelle geortet werden kann. Die Ohrmuschel mündet in den Gehörgang und übergibt den Schallreiz

an das Trommelfell, das am Ende des Gehörgangs liegt. Wenn Schall auf das Trommelfell auftrifft, kommt es zu Schwingungen, die mechanisch durch das Mittelohr weitergeleitet werden. ■ Die Hauptaufgabe des Mittelohrs liegt in der Verstärkung der Schwingungen und der Weiterleitung des Schalls zum Innenohr. In dem Hohlraum zwischen Trommelfell und Innenohr, der sogenannten Paukenhöhle, befinden sich die kleinsten Knochen des menschlichen Körpers:

Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese miteinander verbundenen Knochen nehmen die Schwingungen am Trommelfell auf und geben sie ans Innenohr weiter. Dieses unterteilt sich in das Hörorgan, die Schnecke und das Gleichgewichtsorgan. ■ In der Schnecke registrieren die

Härchen der Sinneszelle die Schwingungen. Sie werden zum Hörnerv weitergeleitet und wandern von dort zum Gehirn. Dort werden die Impulse als Geräusche gedeutet und das eigentliche Hören entsteht.

Foto: Fotolia/bilderzwerg

„Generell entstehen die meisten Hörverluste aber durch eine Schädigung im Innenohr. Zum einen kommt es zu altersbedingten Beeinträchtigungen des Hörens, doch auch jüngere Menschen sind davon betroffen. Vor allem laute Musik in Diskotheken oder aus dem Kopfhörer von iPod oder Smartphone kann Defekte verursachen. Zudem können Virusinfektionen wie Mumps, Masern und Röteln oder physische Beschädigungen durch Tumore oder nach Unfällen ursächlich für einen Hörverlust sein“, erklärt die Expertin. Im Durchschnitt vergehen sieben Jahre zwischen dem Auftreten erster Probleme und dem ersten Hörgerät. Besonders kritisch ist dabei: Je länger mit einer Behandlung gewartet wird, desto schneller nimmt das Hörvermögen ab. „Aus diesem Grund sollten Betroffene schon bei den kleinsten Anzeichen einen Hörgeräteakustiker aufsuchen. Der Fachmann kann dann gezielt behandeln und die Lebensqualität erheblich verbessern“, erläutert Gabriele Gromke.


2|

FIT & GESUND

SONNABEND, 1. APRIL 2017

SPRECHSTUNDE VON INGO FROBÖSE

Aktiv in den Frühling

N

orientierte Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln.

UNSERE LEICHTESTE ÜBUNG

Gut für die Hüfte: Der Schmetterling Es ist wichtig, die Hüfte zu mobilisieren und beweglich zu halten. Denn häufig wird durch sitzende Tätigkeiten oder einseitige Belastung, zum Beispiel beim Tragen, dieser Körperteil vernachlässigt, was sich im Alter gesundheitlich bemerkbar machen kann. Der Schmetterling lockert die Hüftgelenke, dehnt das Kreuzbein, die Leisten und die Innenseite der Oberschenkel. Anleitung: Mit geradem Rücken auf den Boden setzen. Die Fußsohlen aneinanderlegen und die Knie nach außen fallen lassen. Nun die Fußgelenke oder Unterschenkel umfassen und ein paar Minuten locker mit den Beinen hoch- und runterwippen. Bei Knieproblemen kann die Übung ohne dynamische Bewegung, mit einem Block unter den Knien, ausgeführt werden.

Handys, Stress und Straßenlärm: Wir leben in einer lauten Gesellschaft. Darunter leidet auch unser Gehör – die Zahl der Hörsturze nimmt zu. Ein probates Mittel dagegen gibt es nicht. Aber die Patienten können lernen, damit zu leben.

I

m gesunden Zustand filtert das Gehirn lästige Geräusche aus der Umgebung heraus. So überhören wir buchstäblich auch den eigenen Herzschlag. Schlafmangel, negativer Stress oder gar Depressionen können diese Fähigkeit zum „Abschalten“ beeinträchtigen. Ein Tinnitus, also ein permanentes Ohrgeräusch, ist daher in den meisten Fällen das erste Symptom einer psychischen Überforderung, kann aber auch durch zu viel Lärm ausgelöst werden. Wie lässt sich dem zermürbenden Pfeifen, Rauschen, Brummen oder Klingeln im Ohr beikommen? Fragen an die Professorin Birgit Mazurek, HNO-Ärztin und Direktorin des Tinnituszentrums der Berliner Charité. Kerstin Hergt hat mit ihr gesprochen. Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass zehn Prozent der Erwachsenen in den USA über Tinnitus klagen. Gibt es Zahlen für Deutschland? Schätzungen zufolge gibt es weltweit rund 256 Millionen Menschen mit Hörstörungen, ein Drittel davon leidet unter einem Tinnitus, also permanenten Ohrgeräuschen. In Deutschland sind es mittlerweile etwa 13 Millionen, Tendenz steigend.

■ Hätten Sie’s gewusst? Männer

verzichten laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beim Händewaschen öfter auf Seife als Frauen.

13 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Tinnitus, Tendenz steigend.

Wie äußert sich ein Tinnitus? Die Geräusche im Ohr sind ganz unterschiedlich. Das kann ein Summen, Pulsie-

ren, Zirpen, Pfeifen oder Rauschen sein. Sie sind Ausdruck einer veränderten Hörverarbeitung. Schon kleinste Störungen an den Hörsinneszellen, die die von außen kommenden Reize umwandeln und zum Hörzentrum im Gehirn weiterleiten, können zu Ohrgeräuschen führen.

verhaltenstherapeutisch orientierte Therapien. Was muss man sich unter einer solchen Therapie denn vorstellen? Die Patienten lernen in diesen Therapien, mit dem Hörgeräusch umzugehen, sich also nicht ständig davon ablenken oder stören zu lassen, sondern es als neutrales Begleitgeräusch zu bewerten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? In der Akutphase, also den ersten drei Monaten, werden, wie bei der Hörsturzbehandlung, durchblutungsfördernde Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel eine Kortison-Therapie. Im chronischen Stadium gibt es bislang keine Heilung, allenfalls Linderung durch multimodale

Viele Menschen haben die Beschwerden über Jahre. Kann man sich tatsächlich daran gewöhnen und gut damit leben? Oder ist ein solches Ohrgeräusch vielmehr eine gefährliche Dauerbelastung, die mit

Krankenkassen bezahlen Therapie

Birgit Mazurek, HNO-Ärztin und Direktorin des Tinnutuszentrums der Berliner Charité

Kortison wird bei einem Hörsturz in hoher Dosierung eingesetzt, als Infusion, in Tablettenform oder per Spritze direkt ins Ohr. Der Wirkstoff reguliert den Flüssigkeitshaushalt im Innenohr und wirkt antientzündlich. Die Stoßtherapie über einige wenige Diese Geräusche mögen Tage sei gut verträglich. Auch wenn die Deutschen ... die Wirksamkeit von Kortison beim Hörsturz noch nicht durch Studien 70,3 % erwiesen sei, werde die Behandlung in Vogelgezwitscher der Regel von den Krankenkassen 43,4 % bezahlt, sie keine KassenleisLachen obwohl des Partners tung ist. Die Infusionstherapien mit 41,4Präparaten, % durchblutungsfördernden Rauschen des Windes die früher zum Einsatz kamen, werden 39,3Die % wissennicht mehr angewendet. Rauschen Aufarbeitung von Wasser/Wellen schaftliche hat gezeigt, dass sie keinen signifikanten 37,7% Effekt Prasseln Regens haben unddes sogar zu unerwünschten Nebenwirkungen können. 24,8führen % Babylachen

Summen, Pulsieren, Zirpen oder Pfeifen: Geräusche im Ohr können ganz unterschiedlich sein. Der Facharzt weiß Rat. Foto: Fotolia

23,2 % Katzenschnurren 15,8 % Musik 13,8 % Gewitter/Donner 12,5 % Blättern von Buchseiten

Plötzlicher Hörsturz – nicht immer ein Notfall

DAS SAGT DER ARZT

Häufiger Husten mit Auswurf und Atemnot bei Belastung sind typische Anzeichen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, im Volksmund auch häufig als „Raucherlunge“ oder „Raucherhusten“ verharmlost.

Sind auch Kinder betroffen? Wir haben in unserer Tagesklinik auch sehr junge Patienten. Schon eine Tröte oder ein Silvesterknaller kann Hörstörungen auslösen. Man sollte sich dessen als Eltern bewusst sein.

Was sind denn die Ursachen für die Zunahme? Neben negativen Stresssituationen vor allem durch den Druck ständiger Erreichbarkeit ist es auch unsere laute Gesellschaft. In allen Bereichen nimmt der Lärm zu. „Environmental Noise“, also die Summe aller von außen auf uns eindringenden Geräusche vom Straßenlärm bis zur Kaufhausbeschallung, ist ein echtes Problem.

Das Online-Yogastudio YogaEasy.de zwei Wochen kostenlos testen: www.yogaeasy.de/yogazeit17p

COPD

Ist der Tinnitus deshalb mittlerweile eine Zivilisationskrankheit? So würde ich es nicht ausdrücken. Es ist eher ein immer häufiger auftretendes Symptom in der zivilisierten Welt.

24

Stunden oder gar länger können Patienten bei gering ausgeprägten Hörverlusten abwarten, bis sie einen Arzt aufsuchen. In dieser Zeit können die Symptomeabklingen.

Ein Hörsturz galt früher als Notfall, mit dem man so schnell wie möglich zum Arzt sollte. Solche Hektik, die schnell in Panik umschlägt, ist laut den aktuellen Empfehlungen nicht notwendig und eher kontraproduktiv – es sei denn, das Ohr ist komplett taub, sagt Prof. Gerhard Hesse, Chefarzt des Ohr- und Hörinstituts im hessischen Bad Arolsen und Sprecher des Fachlichen Beirats der Deutschen TinnitusLiga. Ansonsten könnten die Patienten insbesondere bei eher gering ausgeprägten Hörverlusten zunächst 24 bis 48 Stunden abwarten, sagt Michael Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Freiburg und Sprecher des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte. Bei rund der Hälfte der Betroffenen stelle sich in dieser Zeit das normale Hörvermögen wieder ein. „Und auch wenn das nicht der Fall sein sollte, droht keine Verschlechterung, und es besteht auch nicht die Gefahr, Behandlungschancen zu verpassen.“ In der Wartezeit sollten es die Patienten etwas ruhiger angehen lassen: „Entspannen, früher schlafen gehen, auf Alkohol und Nikotin verzichten“, rät der HNO-Arzt. Bleibt das taube Gefühl im Ohr bestehen,

ist ein Termin beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt der nächste Schritt. Er untersucht zunächst den Gehörgang: Möglicherweise ist ein Pfropf aus Ohrenschmalz schuld an den Hörproblemen. Auch ein Infekt kann die Ursache sein: In einem solchen Fall bildet sich im Mittelohr hinter dem Trommelfell Flüssigkeit, und der Schall wird weniger gut weitergeleitet. Der Arzt fragt ab, ob der Patient lauten Geräuschen ausgesetzt war. „Lässt sich kein solcher auslösender Faktor feststellen, liegt ein Hörsturz vor“, sagt HNO-Spezialist Hesse. 40 bis 100 von 100 000 Menschen seien pro Jahr betroffen. Nicht immer gelingt es, das Hörvermögen vollständig wiederherzustellen. Ein Hörgerät kann das betroffene Ohr unterstützen. Die Systeme lassen sich so programmieren, „dass sie genau die Frequenzen, die fehlen, ans Trommelfell bringen“, erläutert Eberhard Schmidt, Hörgeräteakustikermeister in Regensburg und Delegierter der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker. Außerdem können sie helfen, einen störenden Tinnitus zu mildern – und erleichtern damit die Konzentration.

und diese können sie nicht ertragen...

Diese Geräusche mögen die Deutschen ... 70,3 %

Vogelgezwitscher Lachen des Partners

43,4 %

41,4 % Rauschen des Windes 39,3 % Rauschen von Wasser/Wellen 37,7% Prasseln des Regens 24,8 % Babylachen 23,2 % Katzenschnurren 15,8 % Musik 13,8 % Gewitter/Donner 12,5 % Blättern von Buchseiten

und diese können sie nicht ertragen...

RND-Grafik; Quelle: Statista

Dr. Ingo Froböse ist Leiter des Instituts  fürProf.Bewegungstherapie und bewegungs-

Jetzt mal ganz ruhig

RND-Grafik; Quelle: Statista

ach den langen, dunklen Tagen des Winters fühlt sich so manch einer ein wenig eingerostet und träge. Der innere Antriebsmotor des Organismus läuft noch im Schonmodus und stottert bei den ersten Startversuchen. Schütteln Sie die Müdigkeit der kalten Jahreszeit ab und starten Sie aktiv in den Frühling. Nach den Wintermonaten braucht der Organismus in der Regel einige Zeit, um sich hormonell umzustellen. Damit Sie nun mit frischer Energie in den Frühling starten können, müssen Sie selbst aktiv werden. Mit regelmäßiger körperlicher Aktivität schaffen Sie die Basis für einen schwungvollen Start in die kommende Jahreszeit. Die Wintermonate bringen den Körper und seine Funktionen oftmals ein wenig durcheinander. Deshalb heißt es jetzt die richtigen Gegenmaßnahmen zu treffen. Durch das wenige Tageslicht im Winter mangelt es manchmal an Vitamin D. Dieses Manko gilt es auszugleichen, und das bedarf keiner Pillen. Das einfachste Rezept ist der Gang an die frische Luft! Über die Sonnenstrahlen nimmt die Haut Vitamin D auf, das wichtig ist für eine starke Immunabwehr des Körpers. Gleichzeitig gibt es für den Organismus eine Extraportion Sauerstoff. Denn zusätzlich schafft die Bewegung ein rundum besseres Wohlbefinden. Sie stärkt das Immunsystem, verbessert die Gesundheit und minimiert Risikofaktoren und lässt Sie entspannter durch den Alltag kommen. Stresshormone werden durch den Sport abtransportiert und stauen sich nicht im Körper. Wir können uns den Kopf frei laufen! Doch wie wird der innere Schweinehund aus dem Winterschlaf geholt? Eine Taktik bieten klare Zielsetzungen und die damit verbundenen Belohnungen. Wichtig ist, dass die Ziele erreichbar sind. Ein Laufanfänger sollte sich lieber kleine Etappen vornehmen, als eine lange Strecke gleich ohne Pause durchhalten zu wollen. Zudem steigert es die Motivation, wenn die Trainingseinheit mit dem Gefühl der subjektiven Unterforderung beendet wird. Sie sollten aufhören, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie noch an Leistung zulegen könnten.

Schrille Frauenstimme

54,1 %

46,8 % Besteck, das über Porzellan kratzt 42,1 % Kreide auf der Tafel 31,2 % Verkehrslärm 30,2 % Laubbläser 28,7 % Bremsenquietschen 21,2 % Bohrmaschine 20,4 % Staubsauger 19,8 % Aufstoßen 17,7 % Rasenmäher


FIT & GESUND

SONNABEND, 1. APRIL 2017

|

3

ESSEN SIE SICH GESUND

Bitter­süße Kombination Roastbeef-Weintrauben-Spieße mit Fenchelgemüse

W

eintrauben-Käse-Spieße sind der Fingerfood-Hit auf jeder Party. Wer einmal etwas Neues ausprobieren möchte, kombiniert die süßen Trauben mit deftigem Roastbeef – oder serviert die Spieße als Hauptgericht mit gesundem Fenchelgemüse. Angebraten wird das Fleisch nicht in Butter, sondern in Ghee. Das Butterschmalz kennt man vor allem aus der indischen und ayurvedischen Küche. Ghee besteht fast ausschließlich aus Fett, Bestandteile wie Wasser, Milchzucker und Eiweiß werden bei der Herstellung entfernt. Ghee soll die Verdauung anregen, Entzündungswerte im Körper senken und außerdem keine schädlichen, freien Radikale in den Zellen bilden.

So geht’s

Wie groß ist bei einem chronischen Tinnitus die Gefahr, das Gehör ganz zu verlieren? Eher gering. Das passiert eher bei einem Hörsturz. Ein Hörsturz gilt als „kleiner Schlaganfall“ und damit als Warnsignal, das der Körper aussendet. Ist das beim Tinnitus ebenfalls so? Auch der Tinnitus ist ein Zeichen für eine Überbelastung und damit ein Warnsignal, als „kleinen Schlaganfall“ würde ich das aber nicht bezeichnen. Wie weit ist die Forschung, steigen die Heilungschancen in absehbarer Zeit? Ein Wundermittel gegen die Erkrankung ist nicht in Sicht. Aber es gibt Verbesserungen bei den hörtherapeutischen Optionen, zum Beispiel Hörgeräte oder akustische Verfahren mit spezieller Filterung, die das Ohrgeräusch weiter in den Hintergrund treten lassen.

Hörsturz und Tinnitus – beides eine Folge von Stress

Fenchel enthält viel Vitamin C und ätherische Öle, die den Magen-DarmTrakt stärken und Entzündungen entgegenwirken. Diese Öle prägen auch den Geschmack: Das Anethol der Blätter schmeckt anisartig, Fenchon gibt der Knolle die Bitterstoffnote.

würzen. Das Fenchelgemüse mit Petersilie und Olivenöl verfeinern, mit den Spießen anrichten und den Joghurt dazu servieren. Zutaten für zwei Portionen Fenchel: 10 g Ghee, 330 g Fenchel, halbiert, Strunk entfernt, in Streifen geschnitten, ½ rote Chilischote, Samen und Scheidewände entfernt, in feine Streifen geschnitten, Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 2–3 Stängel krause Petersilie, gewaschen, Blättchen abgezupft und gehackt, 1 EL Olivenöl; Spieße: 8 Scheiben rosa gebratenes Roastbeef vom Fleischer, 20 dicke grüne Weintrauben, gewaschen, 2 EL Erdnussöl; Dip: 100 g Joghurt, Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer; außerdem: 4 Holzspieße Das Rezept stammt aus dem Buch „Die 50  gesündesten 10-Minuten-Rezepte“ der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Anne Fleck, Becker Joest Volk Verlag, 28 Euro.

Entspannung kann Betroffenen häufig helfen

P

lötzlich schaltete das Ohr ab. Manuela W. war im Auto unterwegs zu einem Seminar, als sie die Musik aus dem Radio nur noch halb so laut wahrnahm: Ihr rechtes Ohr war von einer Minute zur nächsten taub. „Als wäre das Ohr mit ganz viel Watte zugestopft, hörte sich auf einmal alles dumpf an“, erinnert sie sich. Angst überkam die leitende Angestellte jedoch erst, als der Zustand Minuten später immer noch anhielt. An der nächsten Raststätte sagte sie ihre Termine ab, kehrte um und begab sich sofort zu einem HalsNasen-Ohren-Arzt. Diagnose: Hörsturz. Bei der Ursachenforschung tappen die Wissenschaftler noch immer im Dunkeln. Wie beim Tinnitus gilt jedoch auch beim Hörsturz Überlastung als möglicher Auslöser. Vermutet wird teilweise eine psychosomatische Reaktion: Der Körper trifft zum Schutz gegen zu viel negativen Stress die unterbewusste Entscheidung zum Abschirmen gegen die Außenwelt und blockiert das Ohr. Bewiesen ist das zwar nicht, doch Fakt ist, dass Stress Entzündungen oder Durchblutungsstörungen im Ohr begünstigen kann. Bei einem Hörsturz werden die Sinneseindrücke ab dem Innenohr nicht mehr richtig weiterverarbeitet. Die Informationsübermittlung ans Gehirn

ist gestört. Meist hält ein Hörsturz maxi- der Arzt zu mehr Ruhe und Schlaf geramal 48 Stunden an und wird von Fach- ten. „Ich versuche jetzt die Sachen bei ärzten daher nicht als Notfall einge- der Arbeit entspannter anzugehen, stuft. „Nicht jeder Hörsturz bedarf einer mich selbst nicht so unter Druck zu setBehandlung“, heißt es dazu in der Leit- zen“, sagt sie ein Jahr später. Bislang linie der Deutschen Gesellschaft für hat sie keine Probleme mehr mit den Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Sie Ohren gehabt. nennt ohnehin keine „kausale TheraDoch ein Hörsturz kann durchaus pie“, weil die Ursache für das Krank- negative Folgen nach sich ziehen: Bei heitsbild unklar sei. Ein zehn bis zwanzig ProPatentrezept gibt es also zent der Betroffenen Als wäre das nicht. bleiben HörminderunDie in der Leitlinie gen. Schmerzen verurOhr mit ganz viel zusammengefassten sacht ein Hörsturz Watte zugestopft. Empfehlungen zur dagegen nicht. Der TinBehandlung stützen sich nitus wiederum ist ein allenfalls auf „empiriManuela W., Symptom, das bei sche Therapieverfahren, Hörsturz-Patientin einem Hörsturz auftredie einen positiven Einten kann. Klingt dieser fluss auf die Erholung ab, verschwindet auch des Gehörs erkennen das Ohrgeräusch in der lassen“. Dazu zählt in Regel. erster Linie die BehandChronisch ist der lung mit Kortisonpräparaten in Form Tinnitus erst dann, wenn er mehr als von Tabletten, als Infusion oder Spritze drei Monate anhält. Er wird zwar nicht direkt ins Ohr. Der Wirkstoff soll den unmittelbar durch Stress ausgelöst. Flüssigkeitshaushalt im Innenohr regu- Doch psychische Faktoren begünstigen lieren und Entzündungen hemmen. die Entwicklung. So haben Menschen Allerdings ist die Wirksamkeit dieser mit starken Ohrgeräuschen häufig Therapie bei einigen Experten mittler- schon eine Vorerkrankung in Form weile umstritten. einer Depression oder Angststörung. Manuela W. brauchte all dies nicht. Das Ohrgeräusch tritt ebenso wie ein Am nächsten Tag war das Taubheitsge- Hörsturz plötzlich und ohne jede Vorfühl verschwunden. Dennoch habe ihr warnung auf. kh

Foto: Hubertus Schüler

der Zeit auch andere gesundheitliche Folgen nach sich zieht? Das hängt vom Belastungsgrad ab und der variiert. Es gibt Patienten, die brauchen keine Therapie und fühlen sich kaum beeinträchtigt, andere wiederum sind über mehrere Jahre in Behandlung, weil das Ohrgeräusch Depressionen, Schlafstörungen oder Angstzustände hervorruft oder noch verstärkt. In jedem Fall kann man lernen, mit einem Tinnitus zu leben. Gerade bei einem chronischen Tinnitus ist es jedoch wichtig, das interdisziplinär behandelt wird. Neben HNOÄrzten und Psychotherapeuten sind dabei oft auch Physiotherapeuten oder Neurologen gefragt.

Das Ghee in einem Topf erhitzen, Fenchel und Chili darin zusammen anbraten und salzen. Weitere zwei Minuten braten, zwischendurch umrühren, dann mit einem Schuss Wasser ablöschen und mit geschlossenem Deckel nochmals zwei Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In der Zwischenzeit die Roastbeefscheiben der Länge nach zusammenklappen und wellenförmig auf vier eingeweichte oder leicht eingeölte Holzspieße stecken, jeweils mit Weintrauben dazwischen. Das Erdnussöl in einer (idealerweise viereckigen) Pfanne erhitzen. Die Spieße von allen Seiten in der geschlossenen Pfanne zwei Minuten braten, zwischendurch einmal wenden. Joghurt mit etwas Salz und Pfeffer

Das steckt drin

26. April 2017 | 15.45 Uhr | Einlass ab 15 Uhr Vorträge in der LVZ-Kuppel

Tag des Hörens in Leipzig

Im Gespräch

Gromke Hörzentrum

Nach aktuellen Befragungen haben 13 Prozent der deutschen Bevölkerung Probleme mit dem Hören – das sind mehr als zehn Millionen Menschen. Doch nur ein Drittel von ihnen nutzt ein Hörsystem, um ihre akustische Wahrnehmungsfähigkeit zu optimieren. Wie einfach es ist, wieder gut Hören zu können, erfahren Interessierte beim Tag des Hörens vom Gromke Hörzentrums Leipzig. Alles dreht sich um die verbesserte Kommunikation mit den Mitmenschen, mehr Selbstsicherheit und eine unbefangene Teilnahme am sozialen Leben.

Lorenz Fiedler - Universität zu Lübeck - Aktuelle Forschungsergebnisse zu Hören und Kognition Dr. Brigitta Gabriel - Audiologin und Produktmanagerin, Oticon Hamburg „Wie Ihr Gehirn von Hörsystemen profitiert Umsetzung neuester Forschungsergebnisse“ Prof. Dr. med. Gerhard Goebel - Vizepräsident Deutsche Tinnitus-Liga e.V. - Was bei Tinnitus helfen kann und was nicht Hörsystem-Anwender berichten - Talkrunde mit Heinz König, Bernhard Hillmann, Beate Kietzmann-Werner und Hörakustiker-Meisterin Beate Gromke Get together - Terrasse / LVZ-Kuppel mit den „Old Fair City Stompers“

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Vorträge ab 15.45 Uhr Kostenlose Anmelde-Hotline: 0800 2181-080


4|

FIT & GESUND

SONNABEND, 1. APRIL 2017

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Vollblutmusiker Heinz K. kann sich dank seiner neuen Hörsysteme wieder voll und ganz der Musik widmen. Foto: Gromke

Schöner hören Hörschmuck von Eora tarnt Hörsysteme als Ohrring

Zeit nehmen und zuhören Ein zuverlässiger Partner für alle Fälle Einen Hörakustiker aufzusuchen, kostet Betroffene häufig im ersten Moment Überwindung. Das Eingeständnis, nicht mehr gut hören zu können, fällt schwer. Im Gromke Hörzentrum weiß man um diesen Umstand und nimmt sich aus diesem Grund gerade für das erste Beratungsgespräch mit Betroffenen oder Angehörigen sehr viel Zeit. Alle Fragen rund um das Thema Hören werden dann ausführlich besprochen und so wird Vertrauen geschaffen. Das Leipziger Familienunternehmen ist Anlaufstelle für Menschen mit verschiedenen Hörproblemen. Ob leichter bis starker Hörverlust oder Tinnitus: Mit hochwertigen Hörsystemen kann das Hören wesentlich verbessert werden. Gemeinsam wird in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden nach der optimalen individuellen Lösung gesucht. Dafür testet er unterschiedliche Hörsysteme über einen längeren Zeitraum auf ihre Alltagstauglichkeit hin, um für seinen Höralltag das Maximum herausholen zu können. Auch für Träger von implantierbaren Hörsystemen wie dem Cochlea-Implantat (CI) sind die Hörgeräte- und CI-Akustiker des

Endlich wieder Musik in den Ohren

E Ausführliche Beratungsgespräche sind dem Gromke Hörzentrum besonders wichtig. Foto: Matthias Möller

Gromke Hörzentrums Ansprechpartner für die langfristige Nachsorge. Ebenso kümmern sich die Spezialisten um die Kleinen: Im Gromke Kinderhörzentrum finden Eltern für ihre Sprösslinge in den sogenannten Pädakustikern – Hörakustikern, die sich auf die Versorgung von hörgeschädigten Kindern spezialisiert haben – verlässliche und einfühlsame Partner.

Hören Sie schlecht? Wenn Sie mehr als zwei Fragen mit „Ja“ beantworten können, sollten Sie einen professionellen Hörtest durchführen lassen. ■ 1. Haben Sie das Gefühl, immer mehr

Menschen sprechen undeutlich? ■ 2. Müssen Sie in Gesprächen häufig

nachfragen?

s war ein schleichender Prozess, als Heinz K. aus Leipzig Anfang 2005 bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Die Musik und die Stimmen aus dem Fernseher klangen nur noch dumpf. In Gesprächen mit Familie und Freunden musste er immer häufiger nachfragen, und beim Musizieren erzeugten die Schlagzeugfelle nicht mehr den gewohnten Klang. Für den Hobbymusiker einer Dixieland-Band ein ernüchterndes Gefühl. Einen Hörtest schob er dennoch nahezu ein Jahr lang vor sich her, bis die Vorfälle fast in Vergessenheit geraten wären. Jedoch veränderte sich am 9. Januar 2006 die Situation schlagartig. „Ich bin aufgestanden und habe meine Frau und die Musik aus dem Radio nur noch wie durch einen dicken Filzvorhang gehört. Telefonieren konnte ich auch nicht mehr, weil ich meine Gesprächspartner nur noch bruchstückhaft verstand. Spätestens da wurde mir endgültig bewusst, dass ich Hilfe brauchte“, erzählt der Leipziger. Auf Empfehlung machte er noch am selben Tag einen Hörtest im Gromke Hörzentrum und unterzog sich dort einer ausführlichen Untersuchung. Die Vermutung: Hörsturz. Darunter versteht man den plötzlich auftretenden, meist starken Verlust des Hörvermögens. Die Diagnose und Behandlung erfolgten dann durch einen Facharzt, der Heinz K.

Zurück in die Welt des Hörens dank Gromke Hörzentrum.

Mein größter Wunsch war es, Musik wieder im gewohnten Klangbild hören und selbst spielen zu können. Heinz K., Vollblut-Hobbymusiker aus Leipzig

deutlich machte, dass er nur mithilfe von Hörgeräten jemals wieder gut hören könnte. „Diesen Hinweis nahm ich ernst, denn ich wollte endlich wieder richtig Musik hören und auch selbst spielen können“, erinnert sich der Schlagzeuger. Im Gromke Hörzentrum standen dann erst mal einige umfangreiche Tests auf dem Programm. Über mehrere Wochen probierte Heinz K. verschiedene Hörsysteme in seinem Alltag aus, nahm in unterschiedlichen Situationen Sprache, Verständigung, Tonempfinden sowie Musikhören genauestens unter die Lupe. „Jeder Hörverlust ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Unsere Hörgeräteakustiker erfassen deshalb den ganz persönlichen Hörbedarf, formulieren gemeinsam Hörziele und beraten individuell, transparent und umfassend. Das kann einige Zeit in Anspruch nehmen, aber die nehmen wir uns gern“, erklärt Hörgeräteakustikermeisterin und Inhaberin Beate Gromke vom Gromke Hörzentrum. Nach dem Probetragen erhielt Heinz K. ein für ihn und seine Bedürfnisse maßgeschneidertes Hörsystem. „Von heute auf morgen fühlte ich mich wie in einer neuen Welt. Als ich mit meiner Familie spazieren war, habe ich einen Moment innegehalten. Ich konnte es kaum glauben, aber ich hörte die Vögel wieder. Das war so ein überwältigender

Moment für mich, dass mir vor Freude die Tränen kamen. Mir wurde einfach schlagartig bewusst, was mir in den letzten Jahren in der Natur entgangen war“, erzählt der Jazzliebhaber. Einen weiteren emotionalen Moment erlebte er bei einem Konzertbesuch im Gewandhaus. „Das Klangbild der einzelnen Instrumente war wieder sauber und klar. Alles klang wieder so wie früher. Das war ein wahrer Genuss“, schwärmt der Musiker. Mit den Jahren und dem zunehmenden Alter verschlechterte sich das Hörvermögen trotz ständigen Tragens der Hörsysteme zunehmend. Nach einer erneuten Testphase entschied sich Heinz K. 2016 für eine neue Generation von Systemen. „Heute errechnet ein Hörsystemprozessor, das Herzstück moderner Hörsysteme, in Sekundenbruchteilen immer wieder neu den Bedarf und passt sich den unterschiedlichen Hörsituationen an. Sprache wird gezielt verstärkt, störender Lärm reduziert“, erklärt die Hörgeräteakustikermeisterin. „Aktuell trage ich das neue beidseitige Hörsystem vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Es ist einfach schön, dank der Hörsysteme jeden Tag wieder als Teil der Gesellschaft erleben zu können. Dafür bin ich dem Gromke Hörzentrum sehr dankbar“, freut sich der Hobbymusiker Heinz K.

Sie sind klein und das Ohr bleibt offen. Sie verstärken Gesprochenes, Töne und Geräusche, und zwar da, wo es nötig ist. Sie filtern die wichtigen Signale, fokussieren sich auf eine gewünschte Quelle und blenden un- erwünschte Hintergrundgeräusche aus. Die Rede ist von den kleinen Helfern im Ohr, den Hörsystemen. Eora-Hörschmuck hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen mit einem Hörgerät auszustatten, das so unauffällig wie möglich ist. Wie ginge das besser als versteckt in einem Ohrring? In jedem einzelnen Schmuckstück gehen Design und Technik eine Symbiose ein. Im Innern des Ohrclips verbirgt sich die hochwertige Technik eines Hörsystems, welches die Töne aufnimmt und sie über eine transparente Leitung an eine für den Gehörgang individuell angepasste Otoplastik – das Bindeglied zwischen Ohr und Hörgerätetechnik – weitergibt. Die Trägerin kann zwischen den verschiedenen Designs – oval, eckig, langgezogen oder rund – wählen. „Die netzartige Oberfläche der Ohrclips lässt den Schall so durch, dass es keine Überlagerungen gibt“, weiß Michael Willenberg, Hörgeräte- und CIAkustiker im Gromke Hörzentrum. Jedes Hörgerät lässt sich schnell und unkompliziert aus dem Ohrclip entfernen und in ein anderes Modell einsetzen. Das Material, 925er-Silber, kommt aus der Goldstadt Pforzheim und wird in Dresden veredelt.

Gut getarnt: der Ohrclip mit integriertem Hörsystem. Foto: Eora

Schmuckdesignerin Sandra Coym fertigt die Unikate in präziser Handarbeit in ihrem Atelier für Einzelstücke in Dresden an. Für die herausragende Designqualität des ovalen Eora-Ohrclips erhielt die gebürtige Prenzlauerin den Red Dot Design Award 2014 – eine internationale Auszeichnung. Am Tag des Hörens Leipzig am 26. April 2017 in der LVZ-Kuppel wird die Designerin das Produkt persönlich vorstellen. „Wir haben den Eora-Hörschmuck in unser Sortiment aufgenommen, weil er Frauen die Chance bietet, ihren Hörverlust nach außen hin zu verstecken. Für viele Trägerinnen spielt neben der Funktion des Hörsystems eben auch die Optik eine große Rolle. Besonders gut eignet sich der Hörschmuck für einen leichten bis mittleren Hörverlust“, erklärt der Experte Michael Willenberg.

■ 3. Haben Sie beim Telefonieren

■ ■

Schwierigkeiten, Ihren Gesprächspartner zu verstehen? 4. Haben Sie Schwierigkeiten mit dem Hören in ruhigen Situationen, zum Beispiel bei persönlichen Gesprächen? 5. Haben Sie Probleme mit dem Hören in geräuschvollen Situationen (Familienfeier, Restaurant, Straßenverkehr)? 6. Kommt es vor, dass Sie das Telefon oder die Türklingel nicht hören? 7. Werden Sie auf der Straße manchmal von einem vorbeifahrenden Auto überrascht, weil Sie es nicht gehört haben?

In Deutschland leiden fast 15 Millionen Menschen an einem Hörverlust. Foto: Fotolia/olly

Fragestunde mit Gabriele Gromke 1991 gründete die gebürtige Leipzigerin das Gromke Hörzentrum. Im Interview spricht sie über aktuelle Entwicklungen und die Zukunft von Hörsystemen. Wie lang ist die durchschnittliche Gewöhnungszeit an ein Hörgerät? Unsere Kunden gewöhnen sich innerhalb der ersten Wochen recht gut an ihre neuen Alltagsbegleiter. Das Hören mit Hörsystem muss aber auch trainiert und damit stetig verbessert werden. Im Schnitt ist dieses Ziel nach etwa sechs Monaten erreicht. Kann ein Hörgerät rund um die Uhr getragen werden? Wir empfehlen, die Hörsysteme beim Baden, in der Sauna, unter der Dusche, beim Schlafen oder im starken Regen vorsorglich abzulegen. Aber kleine, im Gehörgang getragene Hörsysteme können bis zu drei Monate ohne Entnahme getragen werden und auch bei solchen Aktivitäten im Ohr bleiben.

ns e r ö H s Tag de ritt frei! Anm

Eint 81-080 1 2 0 0 8 unter: 0 eldung

Gibt es eine Tendenz, dass auch immer mehr junge Menschen Sie aufsuchen? Und woran liegt das? Wir wissen heute, dass erste Hörverluste bereits ab einem Lebensalter von 45 Jahren spürbar werden können. Wer aktiv und fit am Leben teilhaben will, legt meist auch Wert auf uneingeschränkte Kommunikation – im Job und in der Frei-

17 0 2 l i r p 26. A Uhr 15.45 VZ al der L a s l e p p im Ku weg 19 n i e t s s r Pete

zeit. Und so treffen wir immer mehr jüngere Menschen, die Lösungen rund um ihr Gehör suchen. Hinzu kommt ein wachsendes Bewusstsein für den Schutz des Hörvermögens – und das in allen Altersklassen. Zu guter Letzt haben sich unsere Produkte rasant weiterentwickelt. Die Hörsysteme sind immer leistungsfähiger geworden und lassen sich mit allen Geräten des Alltags wie Smartphone, TV und Tablet verbinden – dafür interessieren sich viele Menschen mit Blick auf ihren Beruf. Wann ist ein Hörtest für Kinder sinnvoll? Im Rahmen der U-Untersuchungen beim Kinderarzt sind auch immer wieder Hörtests vorgesehen. Am wichtigsten ist aber die Überprüfung des Hörvermögens kurz nach der Geburt. Denn zu diesem Zeitpunkt können noch viele Maßnahmen ergriffen werden, um eine angeborene Hörschädigung gut zu versorgen und dem Kind einen normalen Spracherwerb zu ermöglichen. Bei uns gibt es speziell ausgebildete Pädakustiker, die sich gezielt um die Belange hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher kümmern. Welche verschiedenen Hörgeräte gibt es? Hörsysteme gibt es heute in den unterschiedlichsten Formen und Leistungsklassen. Abhängig von Hörverlust und den Hörzielen unserer Kunden kommen verschiedenste Systeme zum Einsatz: kleinste, nahezu unsichtbare Hörgeräte, die tief im Gehörgang platziert werden, aber auch

Gutes Team: Gabriele Gromke und ihre Tochter Beate Gromke führen gemeinsam das Familienunternehmen. Foto: Gromke

Hörsysteme, die sich in Schmuckstücken „verstecken“, oder kleine, hinter dem Ohr getragene Systeme mit einem Miniaturlautsprecher im Gehörgang. Viele Hörsysteme bieten unabhängig von ihrer Form zusätzliche Funktionen an: Schnittstellen zum Smartphone oder TV, Apps zur Feinjustierung und automatisch arbeitende Tools, die in jeder Situation das Beste herausholen. Für Extremsportler sind Hörsysteme interessant, die besonders staubsowie feuchtigkeitsresistent und nahezu wasserdicht sind und deren Mikrofone mit speziellen Filtern vor extremen Einflüssen geschützt sind – so etwas gibt es auch. Wie hat sich die Hörgeräteakustik in den letzten zehn Jahren verändert? Einerseits wird die Rechenleistung unserer kleinen „Hörcomputer“ immer umfangreicher und kommt teilweise an Notebooks oder Smartphones heran. Damit wird es für uns immer besser möglich, Hörsysteme auf die individuellen Anforderungen der Nutzer einzustellen. Komplexe Parameter und Funktionen erlauben es dem Träger, in manchen Situationen besser zu hören als der Normalhörende. Hinzu kommen die Vernetzung und der Austausch der Hörsysteme mit Smartphones und deren Apps. Heute gibt es Systeme, die sich in SmartHome-Anwendungen integrieren lassen. Neue Forschungsergebnisse stellen uns auch zukünftig vor neue Aufgaben und fordern die Branche. Vielleicht wird es schon bald Hörsysteme gebe, die Sprachen übersetzen oder Vitalfunktionen erfassen können – eine spannende Zukunft liegt vor uns.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.