Jahres Rückblick
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Die LVZ wünscht ein gutes neues Jahr
Ein Anzeigen-Spezial Ihrer Tageszeitung | Donnerstag, 31. Dezember 2020
Das Team der ADTV – Tanzschule Jörgens wünscht allen LVZ-Lesern ein schwungvolles Jahr 2021!
Große Jubiläumsgala am 12. Dezember 2021 in der Kongeßhalle Leipzig
Fred Jörgens
Ina Jörgens
Thomas Meinel
Vielen Dank für Ihre Treue! Wir hoffen, Sie bald wieder in unserer Tanzschule begrüßen zu dürfen!
Unser gesamtes Kursangebot finden Sie auf unserer Homepage: www.ts-joergens.de I Tel. 0341-2411075 I info@ts-joergens.de I Besuchen Sie uns auf 25819001_001120
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Editorial
Platz für gute Nachrichten
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Corona-Rückblick
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Das Corona-Jahr: Letztes volles Stadion, Bergamo-Hilfe und „Querdenker“-Chaos
Januar
Leipzig kommt in der Pandemie zunächst glimpflich davon – das ändert sich mit der zweiten Welle ab Oktober
A Ein Jahresrückblick? Muss das sein? Wollen wir das Jahr nicht lieber schnell vergessen und nach vorne blicken? Das haben auch wir uns gefragt, sind aber dabei geblieben: Am Jahresende schauen wir auf die vergangenen zwölf Monate zurück. Denn es gab auch Gutes, an das wir gern erinnern: Auf einen Schlag gingen acht neue Schulen in Betrieb. BMW und Porsche sind immer besser gerüstet für das Zeitalter der E-Mobilität. RB hat sich zum vierten Mal für den Europapokal qualifiziert. Der Zoo hat endlich einen Baby-Elefanten über die kritischen Monate gebracht. Sie werden noch mehr Positives aus 2020 finden in dieser Beilage. Viel Spaß beim Lesen und alles Gute für 2021. Bleiben Sie gesund! Ihr Björn Meine, Ressortleiter Lokales Leipzig
m 2. März, nur einen Tag nach der Leipziger OBM-Wahl, hält eine Push-News Sachsen zum ersten Mal in Atem. Der Freistaat hat seine erste bestätigte Corona-Infektion. Ein Rentner aus dem Kreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge hat sich angesteckt – auf einer Bustour im italienischen Südtirol, damals ein früher europäischer Hotspot. Schon zwei Tage später trifft die Corona-Pandemie auch die SachsenMetropole Leipzig mit voller Härte und sogt in der Stadt für einen Schock. Es ist noch kein Corona-Fall, aber die Buchmesse, eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres, wird am 4. März abgesagt. Grünes Licht für letztes Spiel Danach geht es Schlag auf Schlag. Am 6. März wird der erste Fall in Leipzig bekannt, während nicht nur in der Stadt heiß diskutiert wird, ob RB Leipzig sein ChampionsLeague-Heimspiel noch austragen darf. Nachdem das Gesundheitsamt grünes Licht gibt, tritt RB am 10. März vor mehr als 43 000 Fans gegen Tottenham an und gewinnt 3:0. Dass dieses Spiel das vorerst
Aber Ende September kehrt die Angst vor der Corona-Pandemie zurück. Am 12. Oktober muss Sachsen erstmals ein Risiko-Gebiet (Erzgebirge) ausweisen. Im Freistaat steigen die Zahlen rapide, die Kritik am Zögern der Landesregierung wächst. Das für die Herbstferien geltende Beherbergungsverbot wird dennoch außer Kraft gesetzt.
Freude am 4. Mai im Leipziger Uniklinikum. Ein italienischer Corona-Patient wird geheilt entlassen.
letzte in einem vollen Stadion in Deutschland gewesen ist, ahnen an diesem Tag wohl nur die wenigsten. Die Befürchtungen von Kritikern, dass das Spiel zu einer Massen-Infektion führen könnte, bestätigen sich nicht. Es werden danach nur sehr vereinzelte Fälle bekannt. Eine Woche später fährt auch Leipzig wie alle anderen Städte und Regionen in Deutschland komplett runter. Am 16. März schließen im ersten Lockdown Schulen und Kitas, am 19. März machen Lokale dicht, um die Kinderspiel-
plätze flattern Absperrbänder. Ab 23. März gelten Ausgangsbeschränkungen. Doch im Gegensatz zum öffentlichen Leben in der Stadt, das vom Lockdown stark getroffen wird, bleibt im Frühjahr die Lage in den drei führenden Kliniken in Leipzig relativ entspannt. Was vor allem an der sehr geringen Infektionszahl in Leipzig und Sachsen (siehe Grafik) liegt. Weil es sich der Freistaat leisten kann, nimmt er Patienten aus dem italienischen Hotspot Bergamo auf. Jeweils zwei werden in der Uniklinik und
Foto: Dirk Knofe
im Herzzentrum medizinisch versorgt. Drei von ihnen überleben allerdings die Folgen von Covid-19 nicht. Am 4. Mai wird der geheilte Patient aus Bergamo unter viel Beifall des medizinischen Personals aus der Uniklinik zur weiteren Reha-Behandlung entlassen. Mit dem Frühsommer greift auch in Leipzig Erleichterung um sich. Das Leben normalisiert sich. Am 1. Juni sorgt eine Meldung für viel Freude: Erstmals seit drei Monaten gibt es keine neuen Corona-Infektionen in Sachsen.
Verbotener Gang um den Ring Während die Infektionszahlen schnell steigen, erlebt Leipzig am 7. November einen seiner schwärzesten Tage der jüngeren Geschichte. Offiziell 20 000 (geschätzt 45 000) Menschen beteiligen sich an der „Querdenker“-Demo gegen die Corona-Maßnahmen. Mit Hilfe von rechtsextremen Kräften erzwingen sie einen verbotenen Gang über den Ring. Die Polizeitaktik und Aussagen von Innenminister Roland Wöller (CDU) stehen danach am Pranger. Mitte Dezember klettert in Leipzig der kritische Inzidenz-Wert über 200 und Sachsen steht als negativer Corona-Spitzenreiter bundesweit im Fokus. Auch kurz vor Silvester ist noch keine Trendwende in Sicht. André Böhmer
1.1.: Wieder Randale in Connewitz: Linksautonome attackieren Polizeit in der Silvesternacht 1.1.: um 0.23 Uhr wird Leipzigs Neujahrsbaby Maya Cornelia im St. Elisabeth-Krankenhaus geboren (Eltern Jackelien Richter und Benjamin Jacob) 3.1.: 19-Jähriger stirbt bei Straßenbahnunfall (Münzgasse/ Wilhelm-Leuschner-Platz) 4.1.: Uta Bretschneider übernimmt Leitung des Zeitgeschichtlichen Forums 7.1.: Halberg-Guss-Nachfolger streicht 100 Jobs: Insolvente Gießerei will Investor finden 9.1.: Neue Chefärzte an Leipziger Kliniken sind Prof. Dr. Christoph Lübbert (neuer Chefarzt der Klinik für Infektologie /Tropenmedizin, Nephrologie und Rheumatologie am St. Georg) und Dr. Arne Koscielny (Chef für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Elisabeth) 11.1.: Nächstes Elefanten-Baby ist da: Elefantenkuh Rani hat Bullen zur Welt gebracht 13.1.: RB-Malocher Diego wechselt zum SSC Neapel 13.1.: Erster Einsatz von Leipzigs Tarn-Blitzer 14.1.: Forschungsvorhaben des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) wird als „Projekt der UNDekade Biologische Vielfalt“ prämiert
Corona-Ereignis-Zeitstrahl
Grafik: Patrick Moye
Aktive Neuinfektionen pro Tag 300 250
02.03.
Erste 2 Fälle in Sachsen
14.12.
200
18.03.
Harter Lockdown in Sachsen: Kitas und Schulen in Sachsen schließen (ab 16.12. in ganz Deutschland)
LEIPZIG
150
30000
EU verhängt Einreisestopp 100
22.03.
17.11.
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Bund und Länder einigen sich auf strenge Ausgangsund Kontaktbeschränkungen bis 19. April 2 3
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20.04.
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Grafik: Patrick Moye
18.05.
Schulen in Sachsen wieder geöffnet
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18.10.
Weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen
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Teil-Lockdown: Öffentliche Einrichtungen wie Theater, Konzertsäle, Museen und Sportstätten bleiben geschlossen
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In Sachsen wird der Schulbetrieb schrittweise wieder aufgenommen
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Beherbergungsverbot in Sachsen aufgehoben
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06.06.
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Weitreichende Lockerungen
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Januar Februar März
15.1.: Grabredner, Classic-OpenErfinder, Impresario Peter Degner stirbt an Herzversagen 16.1.: Messe Partner Pferd beginnt 19.1.: Okapi-Geburt im Zoo 24.1.: Chefsprecher der Polizei, Andreas Loepki und Uwe Voigt, abserviert 25.1.: Demo gegen IndymediaVerbot in Leipzig eskaliert, Diskussion um Polizeitaktik 25.1.: Sportlerwahl: RB Leipzig (Team des Jahres 2019), Paratriathlet Martin Schulz (Männer), Slalomkanutin Andrea Herzog (Frauen) 26.1.: Ringer Dominik Sikora vom KFC Leipzig wird in seiner Heimatstadt Poznan/Posen vor einer Disco erschlagen 27.1.: RB Leipzig verpflichtet Dani Olmo 29.1.: Batteriehersteller Dräxl meier investiert 48 Millionen Euro, 100 neue Arbeitsplätze in Stahmeln Februar 1.2.: Trauerfeier für Peter Degner auf dem Leipziger Südfriedhof 1./2.2.: Ilsanker verlässt nach fünf Jahren RB Leipzig – Angelino von Manchester City als Ersatz verpflichtet 2.2.: OBM-Wahl in Leipzig: Sensation in Runde eins – Sebastian Gemkow liegt vorn 13.3.: Amazon baut am Flughafen Leipzig/Halle – 200 neue Jobs 18.2.: Koala Moose aus dem Zoo stirbt an Leukämie 29.2.: 26. Olympiaball: Leipziger Sport feiert in der Kongreßhalle März 1.3.: Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD) gewinnt OBM-Wahl im zweiten Wahlgang knapp gegen CDU-Herausforderer Sebastian Gemkow. 3.3.: Leipziger Buchmesse wird abgesagt. 5.3.: Pianist Lang Lang gastiert mit Bachs Goldberg-Variationen in Thomaskirche 5.3. Hip-Hop-Combo Deichkind gibt vor etwa 10 000 Besuchern Konzert in der Arena 6.3.: Erster Corona-Fall in Leipzig bestätigt – auf Isolierstation im Klinikum St. Georg behandelt 7.3.: Kleiner Elefantenbulle wird im Zoo Leipzig auf den Namen Kiran getauft 7.3.: Premieren-Abend im ausverkauften Haus: Claudia Bauer inszeniert Michail Bulgakows „Meister und Margarita“ am Schauspiel Leipzig 9.3.: Löwenmutter tötet zwei ihrer fünf Babys 10.3.: RB Leipzig zieht nach 3:0 gegen Tottenham ins Viertelfinale der Champions League ein, 43000 Fans verfolgen das Rückspiel gegen Tottenham live im Stadion
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unseren Kunden!
JahresRückblick 2020
Burkhard Jung bleibt Chef im Rathaus Es war ein Wahlkampf, der spät anlief, aber zum Schluss umso heftiger wurde. Burkhard Jung setzte sich im Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters am Ende gegen seinen Herausforderer Sebastian Gemkow durch – knapp.
E
s war ein Wahlkampf, der erst spät richtig Fahrt aufnahm, aber zum Schluss umso heftiger geführt wurde. Am 1. März stimmten die Leipziger erneut für Burkhard Jung (62, SPD) als Oberbürgermeister. Im zweiten Wahlgang setzte er sich knapp gegen Sebastian Gemkow (42, CDU) durch. Linksextreme Krawalle bewegen auch den Wahlkampf Dass die Leipziger in wenigen Wochen ein neues Stadtoberhaupt wählen sollten – davon war in den letzten Wochen des Jahres 2019 noch nichts zu spüren. Am 7. Januar setzte die LVZ mit dem ersten von zahlreichen Wahlforen einen der ersten politischen Impulse im neuen Jahr. Von da an ging es etwas mehr zur Sache. Die großen Themen: die Aufteilung der Verkehrswege und Konzepte für mehr E-Mobilität, das 365-Euro-Ticket für den Nahverkehr und die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt. All das wurde jedoch in den Schatten gestellt von den linksextremen Krawallen – erst in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz, vier Wochen später
und ihn einen denkwürdigen Satz sagen ließ: „Es geht jetzt um Internationalität, Weltoffenheit, bunte Stadt – oder: rechts gescheitelt, rechts gekämmt.“
Erleichterte Gesichter: Burkhard Jung freut sich nach der gewonnen Wahl am Abend des 1. März mit seiner Frau Ayleena.
bei einer eskalierten Demonstration durch den Leipziger Süden. Die Ausschreitungen hatten wesentlichen Einfluss auf die Schwerpunkte der Wahl – auch wenn sich im Grundsatz alle einig waren: So ging es nicht weiter. Um den Posten bewarben sich neben Jung und Gemkow auch Franziska Riekewald (Linke), Katharina Krefft (Bündnis 90/Die Grünen), Katharina Subat (Die Partei), Ute Elisabeth
Gabelmann (Piraten), Christoph Neumann (AfD) und Markus Viefeld (FDP). Die folgenden Wochen liefen aber sukzessive auf ein Duell zwischen Jung und Gemkow hinaus. Der sozialdemokratische Stadtchef ist seit 2006 im Amt, manche warfen ihm Amtsmüdigkeit vor – oder gar Verrat an seiner Stadt: Jung hatte sich 2018 als Präsident des Ostsächsischen Sparkassenverbandes beworben. Doch daraus wurde nichts. Gemkow
gilt als liberaler Christdemokrat, als freundliches Gesicht seiner Partei. Seine Gegner hielten ihm vor, dass er sich noch im Dezember 2019 zum Wissenschaftsminister im neuen sächsischen Regierungskabinett hatte ernennen lassen. Der Wahlkampf spitzt sich zu Am 18. Januar veröffentlichte die LVZ eine eigens in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts Insa. Ergebnis: Amtsinhaber Jung lag mit
Foto: André Kempner
35 Prozent vorn in der Wählergunst, Herausforderer Gemkow kam auf 20 Prozent. Umso größer war die Überraschung, als der mutmaßlich Unterlegene beim ersten Urnengang am 2. Februar mit 31,6 Prozent vor dem Amtsinhaber (29,8 Prozent) landete. Eine kleine Sensation – denn Leipzig galt im CDU-regierten Sachsen immer als eine der wenigen SPD-Hochburgen. Zugleich ein Ergebnis, das Jung eiskalt erwischte –
Ein Mord erschüttert Leipzig Junge Mutter wird im April beim Spaziergang im Leipziger Auwald mit einem Hammer erschlagen
D
iese Tat erschütterte im Frühjahr eine die Stadt: Am 8. April wurde eine Frau, die mit ihrem zwei Monate alten Baby zu einem Spaziergang im Leipziger Auwald unterwegs war, brutal angegriffen und mit einem Hammer erschlagen. Ein halbes Jahr später begann am Landgericht der Prozess gegen ihren mutmaßlichen Mörder – den ExPartner des Opfers. Verbrechen aus Rache? Für die Staatsanwaltschaft ist nach den Ermittlungen klar: Sozialarbeiter Edris Z. (31) schlug an jenem Tag gegen 11.25 Uhr unweit des Parkplatzes Neue Linie an der Richard-Lehmann-Straße mindestens zehnmal mit einem Hammer auf seine frühere Freundin Myriam Z. (37) ein. Doch warum dieser Gewaltexzess? Ermittler sind davon überzeugt, dass der in Afghanistan geborene Mann die Frau töten wollte, um sie zu bestrafen und
sich an ihr zu rächen. Denn sie hatte bei der Polizei gegen ihn ausgesagt und auch eine einstweilige Anordnung nach dem Gewaltschutzgesetz gegen ihn erwirkt. Myriam Z. erlitt mehrfache Schädelbrüche, erlag zwei Tage nach dem Angriff im Krankenhaus ihren schweren Kopfverletzungen. Schon am Tag nach der Tat nahmen Polizeibeamte Edris Z. fest, seither befindet er sich in Untersuchungshaft. Im Ermittlungsverfahren äußerte er sich nicht zu den Tatvorwürfen. Auch zu Prozessbeginn war zunächst keine Erklärung von ihm abgegeben worden. Das Baby, das Myriam Z. in einem Tuch vor ihrem Körper getragen hatte, wurde nicht angegriffen und blieb unverletzt. Das Jugendamt hat die Vormundschaft für das Kind übernommen. Jener Mann, der nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen brutalen Mord plante und ausführte,
sprünglich bis Mitte Dezember geplant, verzögert sich aber erheblich. Wie es hieß, falle die Beweisaufnahme umfangreicher aus als geplant. Verhandlungstermine bis nach dem Frühjahr 2021 scheinen nötig.
Nach dem Mord suchen Polizisten am Tatort im Leipziger Auwald nach Spuren.
galt als Musterbeispiel gelungener Integration. Im Alter von sechs Jahren kam er mit seiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland, wuchs in Döbeln und Leisnig auf. Dort besuchte er das Gymnasium, studierte danach Philosophie. 2015 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft. Als Sozialarbeiter war er später in der Flüchtlingshilfe tätig, hier lernte er auch Myriam
Z. kennen, deren Vater aus Algerien stammt. Anfang 2018 trennte sich das Paar. Monate später soll es bereits zu einem ersten Übergriff von Edris Z. gekommen sein, bei dem er auch einen Bekannten von Myriam Z. erheblich verletzt haben soll. Und nicht nur das: Wie im Prozess bekannt wurde, soll der Angeklagte seine Ex-Partnerin nach der Trennung gestalkt haben.
Foto: Sebastian Willnow/dpa
Schließlich war vom Familiengericht ein Kontaktverbot angeordnet worden. Der zuständige Richter sagte als Zeuge aus. Demnach handelte es sich um einen Fall, der häufiger vorkommt: eine nicht hingenommene Trennung, falsche Hoffnungen, unerfüllte Erwartungen und schließlich Hass und Auseinandersetzungen. Der Prozess vor dem Schwurgericht war ur-
Femizid-Initiative wird aktiv Der Mord an der Frau hatte auch eine Femizid-Initiative auf den Plan gerufen. Mitglieder brachten im Frühjahr Blumen und Kerzen zum Tatort. Zum Prozessauftakt hielt die Initiative eine Kundgebung vor dem Landgericht ab. „Männer töten Frauen, weil sie Frauen sind“, war auf einem der Spruchbänder zu lesen. Allerdings erklärte Anwältin Ina Alexandra Tust, die Familie des Opfers sei nicht einverstanden damit, dass die Bewegung den Tod der jungen Frau für ihre politischen Zwecke nutzt. Tust vertritt Mutter und Bruder von Myriam Z., die im Prozess als Nebenkläger auftreten. Frank Döring
Gemeinsam hatten wir ziemlich beste Energie.
Das besondere Jahr 2020 konnten wir gemeinsam meistern. Gegenseitig haben wir uns Energie und Wärme gegeben sowie Vertrauen und Zuversicht erlebt. Dafür bedanken wir uns im Namen des gesamten Leipziger Stadtwerke-Teams von ganzem Herzen bei Ihnen! Vielleicht beginnt für Sie das kleine Glück im neuen Jahr mit einem 25 €-Gutschein für die Höfe am Brühl. Jetzt teilnehmen unter www.L.de/Stadtwerke-Danke und einen von 250 Gutscheinen gewinnen! 25485401_001120
Kopf-an-Kopf-Rennen Dieser Satz eröffnete einen Lagerwahlkampf für die zweite Runde, weil kein Bewerber die absolute Mehrheit geholt hatte. Jungs Statement sorgte für verhärtete Fronten. Und offenbar verprellte er auch einige seiner potenziellen Stimmgeber, wie sich am zweiten Wahlabend zeigte. Der Oberbürgermeister kam am 1. März nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerade mal auf einen Vorsprung von 3358 Stimmen gegenüber Gemkow. Und das, obwohl Grüne und Linke ihre Bewerberinnen zurückgezogen und bei ihren Anhängern für den Amtsinhaber getrommelt hatten. Die Nachwehen eines zuletzt heftigen Wahlkampfs waren schnell vergessen – drei Tage nach dem Wahlsieg wurde die Buchmesse abgesagt. Wegen Corona. Der alte und neue Oberbürgermeister musste direkt in den Krisenmodus umschalten. Björn Meine
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Leipzig
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Wachstums-Hotspot trotz Wanderungsverlusten
März April
Corona-Pandemie und steigende Mieten vermindern Zahl der Zuzüge nach Leipzig
S
eit der Jahrtausendwende hat es das in Leipzig nicht mehr gegeben. 2020 könnte das erste Jahr werden, in dem die Einwohnerzahl der Messestadt nicht mehr weiter wächst. Zum 30. September waren im Ordnungsamt 601 501 Einwohner mit Hauptwohnsitz gemeldet. Das waren 167 Personen weniger als zum Jahresanfang! Offen bleibt aber noch, wie das vierte Quartal abschließt. Normalerweise kommen im Oktober viele Neuanmeldungen hinzu, weil dann Tausende junge Menschen ein Studium in Leipzig beginnen. Durch die Corona-Pandemie war aber fast nichts normal im Jahr 2020. Viele Erstsemester könnten in einer so unsicheren Situation mit dem Umzug nach Leipzig gezögert haben. Für Studierende aus dem Ausland war die Einreise oft gar nicht möglich. Wanderungsverluste im Frühjahrslockdown Fest steht in jedem Fall: Statt der sonst gewohnten Magnetwirkung gab es in Leipzig im zweiten Quartal 2020 sogar erstmals Wanderungsverluste. Bei den Wegziehenden handele es sich meist um junge Familien, die sich im Umland ein Haus bauen oder mehr Natur und Ruhe bei günstigeren Mieten suchen, erklärte dazu unlängst Christian Schmitt. Er leitet das Leipziger Amt für Statistik und Wahlen. Und als Fachmann gibt er
nicht allzu viel auf die diesjährigen Zahlen von den Meldebehörden. „Aus unserer Sicht sind die Daten nicht real belastbar. Sie beruhen nicht so sehr auf einem Rückgang beim tatsächlichen Zuzug, vielmehr auf einem Rückgang im Meldewesen – bedingt durch den Shutdown auch bei den Behörden.“ Verlässliche Zahlen gebe es sicher erst nach der Corona-Pandemie.
Auch an den Fahrradbügeln im Peterskirchhof ist nur noch selten ein Platz frei: Leipzig hat in den vergangenen zehn Jahren rund 100 000 Einwohner dazu gewonnen (siehe Grafik unten). Foto: Jens Rometsch
„
In jedem Fall bleibt die Messestadt der WachstumsHotspot im Freistaat. Christian Schmitt Leiter Leipziger Amt Statistik und Wahlen
geringes Plus zugunsten der Geburten gab, bedeutet dies: Der Wanderungsgewinn für Leipzig fällt immer kleiner aus. Nun die achtgrößte Metropole in Deutschland Nach einem Zuwachs von rund 100 000 Bürgern seit
2010 ist das Rathaus über diese Atempause keineswegs traurig. Schon 2018 war Leipzig an Dortmund vorbeigezogen, ist seitdem die achtgrößte Metropole in Deutschland. In Europa liegt Leipzig auf Platz 41, hat heute mehr Einwohner mit Hauptwohnsitz als zum Bei-
spiel Dublin, Lissabon, Lyon, Manchester oder Vilnius. Für den Boom an der Pleiße gab es drei Hauptgründe: viele attraktive Arbeitsplätze, ein fantastisches Freizeitangebot (von der Hochkultur über die Freie Szene bis zum Fußball) sowie die im Bundesvergleich günstigen
Wohnungsmieten. Jedoch haben Wirtschaft und Kultur wegen Corona arg gelitten. Angebotsmieten für freie Wohnungen und insbesondere die dortigen Kaufpreise kletterten schon längere Zeit steil nach oben. Immerhin: Nach einem historischen Höchststand der Angebotsmieten im zweiten Quartal 2020 (von im Schnitt 8,42 Euro kalt pro Quadratmeter) gaben die Mieten im dritten Quartal in Leipzig wieder etwas nach. Wegen zu geringer Nachfrage fielen sie nun um 50 Cent pro Quadratmeter. Prognosen sagen Sonderrolle im Freistaat voraus Amtsleiter Schmitt glaubt, dass Leipzig nach der Corona-Delle weiter wachsen wird. Dafür sprächen alle Prognosen. So erwarten das Land und auch die Stadt für Ende 2030 etwa 644 300 Leipziger. In jedem Fall bleibe die Messestadt „der Wachstums-Hotspot im Freistaat“, so Schmitt. Für Dresden werde eine geringere Zunahme erwartet. Chemnitz und allen Landkreisen in Sachsen stehe bis 2030 ein Bevölkerungsrückgang bevor. Jens Rometsch
Dennoch setzte sich im nun zu Ende gehenden Jahr offensichtlich ein Trend fort, der schon länger bei der Einwohnerentwicklung zu beobachten war. 2015 – auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise – wurde in Leipzig ein Rekordwachstum um 16 000 Bürger mit Hauptwohnsitz registriert. In den Folgejahren sank dieser Wert stetig: auf rund 11 700, 10 800, 6200 sowie 5200 im vergangenen Jahr 2019. Da es bei den Geburten und Sterbefällen jeweils nur ein
12.3.: Preis der Buchmesse geht an den ungarischen Essayist László F. Földényi für sein Werk „Lob der Melancholie“ 13.3.: Kulturhäuser der Stadt stellen Veranstaltungsbetrieb ein 15.3.: Auf Bahngleisen an RosaLuxemburg-Straße wird ie Leiche einer Frau gefunden – Gewaltverbrechen vermutet 16.3.: Durchbruch bei Alzheimer: Leipziger Forscher Prof. Dr. Thomas Arendt belegt, dass Alzheimer eine human-spezifische Erkrankung ist 16.3.: Gericht bestätigt Schadensersatzanspruch der Wasserwerke gegenüber früherem Finanzchef Klaus Heininger in Höhe von 23 Millionen Euro. 19.3.: Neue Corona-Schutzverordnung in Sachsen tritt in Kraft: Geschäfte, Bars und Kneipen, Zoos, Museen schließen, Notbetreuung an Kitas und Schulen, auch Spielplätze sind gesperrt 23.3.: Verlassen des Zuhauses ohne triftigen Grund untersagt 24.3.: Zwei schwerkranke Corona-Patienten aus Bergamo werden ins Uniklinikum verlegt 26.3.: Letzter Arbeitstag von Bildermuseumschef Alfred Weidinger 30.3.: Weltverkehrsforum (Ende Mai in Leipzig geplant) abgesagt 31.3.: Kriminalstatistik 2019: Leipzig bleibt mit 71 696 Delikten Kriminalitätshochburg April 2.4.: Kostenexplosion bei Hauptfeuerwache: 12,4 statt 4,9 Millionen Euro
Eine Spezialisierung mit Biss: Feste Zähne an einem Tag PRAXIS FÜR GANZHEITLICHE ZAHNMEDIZIN versorgt Patienten mit festsitzendem Zahnersatz – auch in Sofortversorgung
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naufhaltsamer Zahnverlust? Viele Patienten leiden an Zahnlockerung, zum Beispiel bedingt durch Parodontitis. Alle bisherigen Behandlungen, die zum Erhalt ihrer Zähne gedient haben, sind ausgeschöpft. Die Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin von Zahnarzt Thilo Grahneis hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre auf die Anfertigung von Zahnersatz spezialisiert.
Vorteile für Patienten • Struktur und Stabilität des Knochens sind besser als bei unbezahnten Kiefern • nur ein operativer Eingriff • kein Knochenaufbau nötig • schnelle Rehabilitation • Reduzierung der Kosten • feste Zähne an einem Tag • hohe Zufriedenheit, alles aus einer Hand
Angeschlossen an die Praxis ist ein meistergeführtes Zahnlabor, welches alle Bereiche des Zahnersatzes abdeckt. „Für Sie als Patient bedeutet dies, dass die gesamte Behandlung in einem Haus stattfindet. Sie haben nur mit einem Behandler und dem zuständigen Zahntechniker zu tun, mit dem Sie 24354301_001120
in direktem Kontakt stehen. Kostenersparnis und vor allem eine ganz individuelle Behandlung und Beratung kommen hinzu“, erläutert Thilo Grahneis die Vorteile. Der Zahnarzt und sein Team haben in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Implantatversorgung mit festsitzendem Zahnersatz sammeln können. Ein weiterer Schritt ist es nun, die Patienten mit dem neuen Konzept der Sofortversorgung behandeln zu können. Auf dem neunbis zwölfmonatigen Behandlungsweg von der Entfernung der Zähne bis hin zum fertigen, festsitzenden Zahnersatz war es für Patienten bislang oft schwierig, in der Übergangsphase zu sprechen oder richtig zu essen. Das stellte nach dem Verlust der Zähne einen weiteren, enormen Einschnitt in die Lebensqualität dar. „Dank unseres neuen Konzeptes ist es uns möglich, diese Zeit des Übergangs für den Patienten neu zu definieren“, sagt Thilo Grahneis. So werden am Tag der Zahnentfernung sofort Implantate in Oberund Unterkiefer eingesetzt und ein für den Patienten individuell angefertigtes, fest-
sitzendes Provisorium hergestellt. Dieses wiederum gestaltet die Einheilzeit – vier bis sechs Monate – bis zum endgültigen Zahnersatz angenehmer. Diese Methode der Implantatversorgung kommt auch für Patienten infrage, die schon mit einer Totalprothese versorgt sind.
Thilo Grahneis lädt ein: „Wenn Sie Interesse an einer Versorgung mit Implantaten haben oder sich gerne zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten, freuen wir uns auf Ihren Besuch.“ Zuletzt noch ein Hinweis an alle, die ebenfalls Zahnmedizin aus Leidenschaft betreiben: Die Praxis mit Standorten in Gohlis und Plagwitz freut sich aktuell über Verstärkung.
Kontakt Praxis für Ganzheitliche Zahnmedizin Zahnarzt Thilo Grahneis Platnerstraße 13 04155 Leipzig Telefon: 0341 564 1448 www.zahnarztpraxisleipzig.com
Thilo Grahneis denkt in seiner Zahnarztpraxis ganzheitlich. Foto: Zahnarztpraxis Grahneis
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Leipzig
April Mai Juni
3.4.: Erste Corona-Todesopfer in Leipzig: Zwei Senioren (73 und 86) sterben im St. Georg 5.4.: Philipp Preuss verlegt Premiere von „Das Schloss“ mit dem Schauspiel Leipzig in Video-Konferenz. 6.4.: Bachfest für Juni abgesagt 7.4.: Dennis Russell Davies wird 2020/2021 neuer Chefdirigent des MDR-Orchesters. 7.4.: Nahe der Neuen Linie wird eine Frau mit ihrem zwei Monate alten Baby angegriffen und schwer verletzt – Täter flieht 9.4.: Häusliche Gewalt nimmt zu: Weil Frauenhäuser an ihre Grenzen geraten, schafft die Stadt zusätzliche Unterbringungskapazitäten. 9.4.: Mord im Auwald: Tatverdächtiger festgenommen 14.4.: Kreißsaalverbot für Begleitpersonen an Leipziger Geburtskliniken wird aufgehoben 18.4.: Neo Rauch wird 60 20.4.: Heilige Messe mit 15 Gläubigen in der Katholischen Propstei: Erstmals seit Ausbruch der Corona wieder Gottesdienst in einer Kirche 21.4.: Waldbrand in Schönauer Lachen 24.4.: Gastronomen und Hoteliers protestieren auf dem Augustusplatz 26.4.: Gut 2000 Sportler absolvieren Leipzig-Marathon zwischen 18. und 26. April – jeder für sich 26.4.: Großbrand in Sortieranlage in Lützschena-Stahmeln, Ermittler gehen von Selbstentzündung aus 28.4.: Verwaltungsgericht weist Klage von Freiberuflern zurück – Bewohnerparken im Waldstraßenviertel rechtmäßig 29.4.: Stadtrat zieht für Sitzung in Kongresshalle: Ratsversammlung ohne Zuschauer und auf drei Stunden verkürzt 30.4.: Spinnerei-Galerien feiern 15-jähriges Bestehen Mai 1.5.: Tag der Arbeit: Trotz Corona wird auf einigen Versammlungen demonstriert, Teilnehmer dicht gedrängt 1.5.: „Renntag der Herzen“ auf Galopprennbahn im Scheibenholz – via Facebook 4.5.: Zoo und Geschäfte dürfen wieder öffnen, Kinder können wieder in die Tagesbetreuung 4.5.: Floorballer des SC DHfK feiern Rückkehr in Bundesliga 4.5.: Rund 100 Personen demonstrieren am Nikolaikirchhof gegen Corona-Einschränkungen 5.5.: Nach Blutbad Anfang April: vier Männer nach Angriff in Sybelstraße hinter Gittern 6.5.: SEK-Einsatz in Merseburger Straße: Mann bedroht seine Familie 11.5.: Corona-Demos vor der Nikolaikirche, „Leipzig nimmt Platz“ demonstriert dagegen 13.5.: Reise-Unternehmer demonstrieren auf Augustusplatz 16.5.: „Bewegung Leipzig“ demonstriert am Markt und trifft auf Gegendemonstranten 18.5.: Zwei Jahre nach Übergriff auf transsexuelle Studentin in der City beginnt Prozess 18.5.: Schulbetrieb wieder für alle Klassenstufen möglich 18.5.: Sportvereine in Leipzig sammeln mit verschiedenen Aktionen insgesamt 825 500 Euro 20.5.: Maschinenbauer Schaudt-Mikrosa kündigt an, Werk in Leipzig zu schließen 28.5.: Philharmonie gibt OnlineKonzert in Küchenstudio Juni 3.6.: Zum Weltfahrradtag ploppen zahlreiche Fahrradwege in Leipzig auf 3.6.: EU-China-Gipfel in Leipzig wegen Corona verschoben
JahresRückblick 2020
Startschuss für ein neues Zucht-Kapitel Der Zoo Leipzig darf sich in diesem Jahr über eine vergrösserte Elefantenherde freuen – und über „Sonnenstrahl“ Kiran
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ute Nachrichten aus dem Zoo erfreuten die Leipziger zu Beginn des Jahres 2020: Nach mehreren Rückschlägen in der Elefantenzucht erblickte am 11. Januar das 140 Kilogramm schwere Kälbchen Kiran das Licht der Welt. Seine Mutter ist die Asiatische Elefantenkuh Rani und sein Vater heißt Voi Nam, der künftige Chef der Großfamilie, der schon als Minifant mit seinem Knickschwanz für viele Schlagzeilen und jede Menge Fotos gesorgt hatte. Vom Sorgenkind zum Sonnenstrahl Nach einigen Schwierigkeiten, anfänglich hätte Kiran schneller zunehmen sollen, zeigte sich das Jungtier zunehmend interessiert an seiner Umwelt und wurde zum Vergnügen der Besucher eine kleine Wasserratte. Inzwischen ist der „Sonnenstrahl“, sein Name stammt aus dem Indischen, ein Superstar im Elefantentempel Ganesha Mandir – dank seiner aufgeweckten Art und der langen schwarzen Haare. Herdenumbau im Herbst Sechs Monate später konnten Zoochef Jörg Junhold und Seniorkurator Gerd Nötzold eine weitere frohe Botschaft vermelden: Die Dickhäuter-Familie, bestehend aus dem Bullen Voi Nam, seiner Gefährtin Rani mit Jungtier Kiran und der gute Seele Don Chung, werde mit einem kräftigen Zuwachs aus dem Berliner Tierpark verbandelt.
haben schon ganz kräftig miteinander auf der Außenanlage gerüsselt. Der knapp drei Meter große und über vier Tonnen schwere Leitbulle ist aber nicht nur für die Fortpflanzung zuständig, sondern schlichtet auch Streitereien unter den Kühen und bringt den Jüngsten das nötige Sozialverhalten bei. Außerdem erzieht Voi Nam Kewas fast fünfjährigen Sohn Edgar, den Halbstarken.
Gemeinsam zerlegen die Ex-Berliner und Leipziger Elefanten einen Riesenkürbis in der Vorweihnachtszeit – mittendrin Minifant Kiran (ebenfalls im kleinen Bild rechts zu sehen). Fotos: Zoo Leipzig
Die Bundeshauptstadt baue derzeit ein Elefantenhaus für ausschließlich afrikanische Tiere, deshalb wurde die komplette asiatische Herde in den Leipziger Zoo verfrachtet. Zur schnelleren Eingewöhnung der neuen Mannschaft mit der Leitkuh Kewa, ihren Töchtern Thuza und Pantha, Söhnchen Edgar sowie Kewas Freundin Astra, begleiteten die Berliner Tierpfleger ihre ehemaligen Schützlinge ein paar Tage im neuen Zuhause. „Unser erklärtes Ziel ist es, eine ge-
meinsame Herde mit Perspektive und funktionierendem Sozialgefüge aufzubauen, um die Nachzucht der stark vom Aussterben bedrohten Tiere zu sichern“, erklärte Zoodirektor Jörg Junhold. Der Berliner Familienverband sei wie ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl, freute sich der Chef über alle Maßen. Und auch Elefanten-Experte Thomas Günther, der seine Ausbildung zum Tierpfleger im Hauptstadt-Tierpark absolviert und sich bis 2007 um die Berliner Truppe
gekümmert hat, bescheinigt der neunköpfigen Dickhäuter-Familie eine gute Prognose. Souveräner Chef Voi Nam Als neuer Leitbullen hat sich das Leipziger Eigengewächs Voi Nam in den letzten Wochen schon bewährt. „Er sorgt für Ruhe in der Herde und hat seine Rolle als souveräner Chef sehr gut angenommen“, berichtete Zoo-Pressesprecherin Maria Saegebarth. Der stattliche Bulle, dessen Geburt vor 18 Jahren im
Fernsehen ausgestrahlt wurde, soll als Zuchttier für weiteren Nachwuchs sorgen. Dass Kewa, geboren in Myanmar, eine vorbildliche Mutter ist, hat sie schon dreimal bewiesen – ob die 37jährige und über 3,5 Tonnen schwere Elefantenkuh auch Potenzial für weitere Jungtiere hat, bleibt abzuwarten. Ihre anfängliche Angst vor dem Leipziger Original hat sie überwunden und beide
Ein großer Sprung für neue Schulen Die Stadt Leipzig ist mit ihrem Investitionsprogramm für neue Bildungsstätten vorangekommen
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eipzig hat seit August 2020 eine neu erbaute Schule mitten im Zentrum: Die Grundschule am Addis-Abeba-Platz mit zwei gestapelten Einfeldsporthallen sowie einem Gründach ist auch architektonisch ein echter Blickfang. Der Entwurf stammt vom Leipziger Architekturbüro Schulz & Schulz, die mit dem Viergeschosser samt Freigelände für Sport und Spiel auch Stadtreparatur betrieben haben. Das Areal war viele Jahre lang eine Brache. Die neue Bildungsstätte am Addis-Abeba-Platz ist allerdings nicht der einzige Neuzugang. „Die Grundschule ist eine von acht neuen Schulen, die wir auf einen Schlag in Betrieb nehmen konnten“, sagte der damalige Schulbürgermeister Thomas Fabian (SPD) bei der offiziellen Eröffnung Mitte September. „Es grenzt schon an ein Wunder, dass wir es geschafft haben, ausreichend Schulplätze bereitzustellen.“ Das war als Reaktion auf den Geburtenboom
und den Zuzug von Familien dringend notwendig geworden. Die Stadt hatte ein riesiges Bauprogramm für Kitas und Schulen aufgelegt. Doch nach wie geht es in vielen Leipziger Schulen eng zu. Ein Neubau ganz aus Holz Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr ebenfalls das Gymnasium Mannheimer Straße. Das konnte zunächst in einem der beiden nebeneinander stehenden Häuser als eigenständige Bildungsstätte starten. Das andere wird – inklusive Anbau mit Aula und Mensa – noch saniert und ist zum Schuljahr 2021/22 fertig. Ihr Comeback konnten die reaktivierten Oberschulen Höltystraße und Diderotstraße begehen, die beide komplex saniert worden sind. Eine Besonderheit ist der Neubau für die Oberschule am Barnet-Licht-Platz. Das Haus wurde – durch den Generalunternehmer Kaufmann Bausysteme aus Reuthe in Österreich – in Holzmodulbauweise errichtet.
Übergabe der Schule am Barnet-Licht-Platz im Juli: Ralf Berger (Präsident des Landesamtes für Schule und Bildung), Schulleiterin Claudia Wallner, Oberbürgermeister Burkhard Jung, damalige Schulbürgermeister Thomas Fabian und Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (von links).
Video-Rundgang statt Livebesuch Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzverordnung bleibt der Zoo weiterhin geschlossen. Alle Tier-Liebhaber können sich jedoch einmal wöchentlich auf einen neuen virtuellen Rundgang durch den Leipziger Zoo freuen. Regina Katzer Noch mehr Infos lesen Sie im LVZ-Zoo-Special!
„ Es grenzt schon an ein Wunder, dass wir es geschafft haben, ausreichend Schulplätze bereitzustellen. Thomas Fabian (SPD) bis September 2020 Schulbürgermeister
Den Neubau am Addis-Abeba-Platz in Leipzig haben die Grundschüler längst in Besitz genommen. Offizielle Einweihung war zum Schulstart 2020/21 im Sommer. Fotos: André Kempner
Die reine Bauzeit betrug elf Monate, mit Vorbereitung und Ausschreibung knapp zwei Jahre. „Das schaffen manche nicht mal mit einem Eigenheim“, brachte es Sven Stein vom Amt für Gebäudemanagement auf den Punkt. Neben Oberschülern
konnten dort die ersten Schüler für das geplante Gymnasium Prager Spitze einziehen, dessen Bau gerade begonnen hat. Tempo beibehalten Neu am Start sind die Grundschule „Am Grünen
Die neue Grundschule am Addis-Abeba-Platz: Architekten Ansgar und Benedikt Schulz, Baubürgermeister Thomas Dienberg, der damalige Schulbürgermeister Thomas Fabian, Schulleiterin Ivonne Töpel, Lasub-Leiter Leipzig Jörg H eynoldt und Oberbürgermeister Burkhard Jung (von links).
Gleis“ in der Baumannstraße sowie die Grundschule Gießerstraße. Die Martinschule, eine Förderschule für geistig Behinderte, ist nun An der Kotsche beheimatet. „Für uns waren es zwei gute Jahre beim Bau und bei der Modernisierung von Schulen. Nun müssen wir das Tempo beibehalten und mit dieser Intensität weiterbauen. Das gelingt aber nur, wenn weiterhin ausreichend Fördermittel bereitstehen“, konstatiert Vicki Felthaus (Grüne), die ab 1. Oktober 2020 ihr Amt als Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie angetreten hat. Die Stadt hat noch ein riesiges Bauprogramm mit Investitionen von etwa 500 Millionen Euro vor sich. Von den
laufenden Baumaßnahmen werden bis zu den Winterferien 2021 die Grundschulen Thierschstraße sowie Komarowstaße fertig. Kita-Bau geht auch voran Vorangekommen ist Leipzig auch mit dem Bau von Kindertagesstätten. So wurde das vom Stadtrat beschlossene Programm mit „LeipzigKitas“ umgesetzt. Das sind von der Kommune gebaute Häuser, die zum Teil von freien Trägern betrieben werden. Eröffnet wurden neue Einrichtungen in der Holzhäuser Straße 50 (DRK Stadt Leipzig.) Bockstraße 8 (Fröbel) sowie Paul-KüstnerStraße 2A (Stadt Leipzig). Die kommunale Kita LudolfColditz-Straße 3 folgt im Januar 2021. Matthias Orbeck Mehr Neuigkeiten und Artikel rund um die Themen Schulen, Kitas und Familie in Leipzig finden Sie online auf www.lvz.de/familie.
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Wirtschaft
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Den Blick nach vorne gerichtet
Juni Juli
Leipziger Werke von BMW und Porsche nehmen Fahrt auf in Sachen Elektromobilität
A
uch an der Leipziger Autoindustrie ist Corona in diesem Jahr nicht spurlos vorbeigegangen. „Wir mussten die Produktion für acht Wochen komplett herunterfahren“, erinnert sich Hans-Peter Kemser, Leiter des BMW-Werks. „Die Herausforderungen der Pandemie haben uns immens gefordert“, berichtet Gerd Rupp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Leipzig GmbH. Doch beiden Managern ist es mit ihren Mitarbeitern gelungen, die Herausforderung der Produktionspause zu meistern. „Wir haben anschließend eine intensive Aufholjagd gestartet“, sagt Kemser. Heute würden täglich mehr als 1100 Fahrzeuge gefertigt – so viele wie noch nie seit dem Start der Serienfertigung vor 15 Jahren. „Gestärkt aus der Krise“ Rupp setzt noch einen oben drauf. „Aus der Krise sind wir gestärkt hervorgegangen. Mit Teamgeist und Zusammenhalt waren wir trotz Corona außerordentlich erfolgreich.“ Die vielfältigen Schutzmaßnahmen im Werk hätten gegriffen. „Wir sind im Mai nach einer mehrwöchigen Produktionsunter-
brechung wieder zügig angelaufen.“ Tatsächlich hat sich in den beiden Fabriken im Norden der Stadt in den vergangenen zwölf Monaten viel getan. So hat BMW mit einem umfangreichen Werksausbau für 300 Millionen Euro die Fertigungskapazität auf 350 000 Fahrzeuge pro Jahr massiv in die Höhe gefahren. Das entspricht einer Steigerung um rund 50 Prozent. Jetzt können Benziner, Diesel und Elektroautos, ganz nach Bedarf, von einem Band rollen. „Damit haben wir den Grundstein für weiteres Wachstum an unserem Standort gelegt“, kommentiert Kemser. 100 Millionen Euro für Batteriewerk Und es geht weiter. Der Münchener Autokonzern greift erneut tief in die Tasche und steckt in den kommenden zwei Jahren weitere 100 Millionen Euro in den sächsischen Standort. In den Aufbau einer Batteriefertigung. Die Großserienproduktion soll bereits 2021 starten. Dahinter steckt der massive Ausbau der Elektromobilität. Im nächsten Jahr soll jeder vierte in Europa verkaufte BMW einen elek-
Trend made in Leipzig: Das Leipziger Porsche-Werk bereitet sich bereits intensiv auf den Macan-Nachfolger vor, der in den kommenden Jahren als vollelektrisches Fahrzeug vom Band laufen soll. Foto: Jan Woitas/dpa
trischen Antrieb haben, 2030 ist eine Aufstockung aufs die Hälfte der Autos geplant. Bis 2023 wollen die Bayern 23 neue Modelle mit Elektromotor auf den Markt bringen, knapp die Hälfte soll, wie der seit sieben Jahr in Leipzig hergestellte i3, reine Stromer sein. Damit nicht genug. Kürzlich kündigte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic an, dass ab 2023 der Nach-
folger des Mini Countryman in Sachsen von den Bändern rollen wird – rein elektrisch. „Wir setzen unsere Elektrifizierungsstrategie fort. Bis Ende 2023 wird jedes unserer deutschen Werke mindestens ein vollelektrisches Fahrzeug produzieren“, so Nedeljkovic, Vorgänger von Kemser in Leipzig. „Wir werden somit zum ersten deutschen Standort der BMW Group, an dem
Fahrzeuge der Marken BMW und Mini hergestellt werden“, freut sich Kemser und bilanziert: „Unsere Arbeit hat sich gelohnt.“ Zusammen mit der Kompetenz und Leidenschaft „sind wir für die Zukunft glänzend aufgestellt“. Im BMW-Werk sind es mittlerweile 5400 Mitarbeiter beschäftigt, die von den gut drei Milliarden Euro umfassenden Investitionen profitieren.
Vollelektrischer MacanNachfolger aus Leipzig Die Elektromobilität wird auch bei Porsche großgeschrieben. „Seit 2010 haben wir mehr als 75 000 HybridFahrzeuge gefertigt“, betont Rupp. Anfang dieses Jahres wurde auf dem Werkgelände ein öffentlicher Schnellladepark für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. „Aktuell bereiten wir uns intensiv auf den MacanNachfolger vor, der in den kommenden Jahren als vollelektrisches Fahrzeug vom Band laufen wird“, sagt Rupp. Der Anlagenaufbau im neuen Karosseriebau ist im vollen Gange. Die Montage wurde in diesem Jahr bereits ertüchtigt, um zukünftig drei verschiedene Antriebsformen – Benzin-, Hybrid- und vollelektrische Fahrzeuge – zu fertigen. „Damit stellen wir uns für die Zukunft maximal flexibel auf.“ In die mittlerweile fünfte Werkserweiterung investiert die Stuttgarter Sportwagen-Schmiede rund 300 Millionen Euro. Insgesamt hat Porsche bisher in den 2002 eröffneten hiesigen Standort gut zwei Milliarden Euro gesteckt und 4300 direkte Arbeitsplätze geschaffen. Ulrich Langer
Großer Wurf für Leipzigs Wirtschaft? Wirklich zufrieden zeigen sich die Präsidenten der IHK und der Handwerkskammer Leipzig nicht – aber sie sehen Positives
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an soll die Dinge nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.“ Ein trefflicher Spruch des deutsch-schweizerischen Schauspielers und Schriftstellers Curt Goetz (1888 bis 1960). Allerdings sieht dies im praktischen Leben oft anders aus. Die Unternehmen in Mitteldeutschland haben das 2020 zu spüren bekommen. „Hinter uns liegt ein Jahr im Krisenmodus“, schätzt denn auch Kristian Kirpal ein. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig, der zugleich Geschäftsführer der Firma KET Kirpal Energietechnik in Wermsdorf ist, setzt noch einen drauf: „Die Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre ist für den Moment jäh gestoppt. Die wirtschaftlichen Folgen sind zum jetzigen Zeitpunkt in Gänze noch gar nicht absehbar.“ Unerwartet und unplanbar Eine Einschätzung, der sich auch Claus Gröhn nicht ver-
schließen kann. Der Präsident der Leipziger Handwerkskammer und Dachdecker-Meister spricht von einer „unerwarteten, unplanbaren Situation, für deren Bewältigung es leider keine Blaupause gibt“. Und dennoch, darin sind sich die beiden KammerChefs einig, hätten die Betriebe nahezu Übermenschliches geleistet. Kirpal findet es „bewundernswert, dass die Unternehmen nach fast einem Jahr massiver Einschränkungen noch nicht in die Knie gegangen sind“. Allerdings dürfe bei vielen das Durchhaltevermögen
ausgereizt sein. Auch Gröhn findet lobende Worte. „Insgesamt hat sich das Handwerk in der Krise als robuster Wirtschaftsbereich bewiesen.“ Zwar hätten Mitte Dezember noch keine Zahlen vorgelegen, die Betriebsaufgaben über den normalen Werten dokumentierten. Unklar sei, wie es sich angesichts „des aktuellen Insolvenzrechts“ entwickle. „Fakt ist, dass es in einzelnen Gewerken wie Friseuren oder Kosmetikern berechtigte Existenzängste gibt. Existenzängste von Unternehmern und Mitarbeitern gleichermaßen.“
Kristian Kirpal, IHK-Präsident
Branchen unterschiedlich stark betroffen Besonders im Bereich Messebau und Veranstaltungen, etwa bei Tischlern und Fleischern mit Cateringservice, habe die Krise deutliche Spuren hinterlassen. „Andere Gewerke hingegen, insbesondere die, die sich mit Bau und Ausbau beschäftigen, können das nachgefragte Pensum kaum schaffen.“ Allerdings sehe die Handwerkskammer, so
IMPRESSUM – JahresRückblick 2020 Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag und Herstellung: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Hannah Suppa Redaktion/Layout/Produktion: Thomas Bothe/Silke Kaiser Titelfotos (im Uhrzeigersinn): Neue Elefantenherde im Zoo (Zoo Leipzig), der aus der Uniklinik entlassene Corona-Patient aus Bergamo (Dirk Knofe), Plakat zum Lesefest „Leipzig liest“ nach der Buchmesse-Absage (Sebastian Willnow/dpa), Trauerfeier für Peter Degner am Südfriedhof, Sebastian Gemkow und wiedergewählter OBM Burkhard Jung in der Wahlnacht (André Kempner), Timo Werner beim Auswärtsspiel auf Schalke im Februar (Sven Sonntag/GEPA pictures) Kontakt: serviceredaktion@lvz.de Redaktionsschluss: 28. Dezember 2020 24623501_001120
Gröhn, mit Sorge ein Absinken der Auftragsreichweite. Er begründet das auch: „Menschen mit Zukunftssorgen halten ihr Geld zusammen, Arbeitnehmer in Kurzarbeit warten mit verschiebbaren Investitionen.“ Trotz aller Hemmnisse und Unwägbarkeiten – sowohl die Industrie als auch das Handwerk haben in der Corona-Krise auch positives Aspekte ausgemacht. Für Gröhn ist es die anhaltend hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe: Er sei wirklich sehr stolz, dass die Zahl der Lehrlingsverträge „im gesamten Kammerbezirk das Vorjahresniveau erreicht hat“. Dass das Handwerk krisenfeste Perspektiven für junge Menschen biete, werde jetzt so deutlich wie selten zuvor. Und noch etwas freut Kirpal in besonderem Maße: „Die Digitalisierung in den Unternehmen hat einen deutlichen Schub bekommen. Das eröffnet neue Möglichkeiten und sichert uns den Anschluss an Länder, die schon einen Schritt weiter waren.“
Claus Gröhn, HWK-Präsident Leipzig Fotos: Christian Modla
Tiefpunkt zweiter Lockdown Und der absolute Tiefpunkt von 2020? Für den IHK-Chef war es der zweite Lockdown. „Auf politischer Ebene wurde hier im Sommer viel versäumt.“ Zudem ärgere ihn, dass zahlreiche Firmen, die viel Kraft und Kosten aufgewendet haben, um unter strengen Hygiene- und Infektionsschutzauflagen ihr Geschäft wiederzubeleben, nun zum zweiten Mal hart getroffen worden seien. Gröhn hat noch eine andere Sache sehr gewurmt: „Die Schließungsanordnung für unser Bildungs- und Tech-
nologiezentrum“, das sei ein Tiefpunkt gewesen. „Ich hatte insbesondere Sorge, dass durch den wochenlangen Ausfall ein ganzer Jahrgang von Nachwuchskräften auf der Strecke bleibt. Unsere Betriebe sind auf die jungen Gesellinnen und Gesellen angewiesen. Mit viel Engagement und mutigen Entscheidungen konnten wir aber alle durchs Ziel bringen“, freut sich der Präsident. Wünsche fürs neue Jahr haben beide natürlich auch auf Lager. Für sie steht unisono die Gesundheit an erster Stelle – die der Familie, die der Freunde und Kollegen und die eigene natürlich. Für die regionale Wirtschaft schwebt ihnen ein Wendepunkt vor. Sie solle, so Kirpal, „schnell und gestärkt aus dieser Krise herauskommen“. Dabei sei noch ein anderer Aspekt nicht zu vergessen, meint Gröhn: „Dass uns der gesellschaftliche Zusammenhalt nicht abhandenkommt. Vernunft und Anstand sind durch nichts zu ersetzen.“ Ulrich Milde
4.6.: Timo Werner verlässt RB in Richtung Chelsea London 5.6.: Grundschule Connewitz wird Teil einer sachsenweiten Corona-Studie 5.6.: 1. FC Lok Leipzig wird aufgrund der Quotientenregelung zum Regionalliga-Meister 7.6.: Mehr als 15 000 Menschen demonstrieren auf der „Black Lives Matter“-Demo in Leipzig 7.6.: „Sommer-Festival“: Mit 19 Konzerten bis 12. Juli beendet Gewandhaus Corona-Pause 9.6.: Straßenbahnwagen brennt in Schönefeld-Abtnaundorf, sieben Insassen können sich retten 11.6.: In Leipzig endet Produktion des Hybrid-Sportwagens BMW i8 – nach genau 20 488 Autos 11.6.: Skandal bei der Polizei – Beamte sollen von Leipzig aus mit gestohlenen und sichergestellten Fahrrädern gehandelt haben 12.6.: Schauspiel zeigt für März geplante „Medea“-Premiere 13.6.: Digitales Bachfest mit 1500 Minuten Musik 14.6.: Menschenkette im Regen unter dem Motto #Unteilbar mit rund 1500 Demonstranten 18.6.: Leipzig bekommt sechs Milieuschutzgebiete: Eutritzsch, Eisenbahnstraße, Lene-VoigtPark, Connewitz, Lindenau und Altlindenau 19.6.: Brandanschlag auf Firmenfahrzeuge von Spreadshirt 22.6.: Feuer-Drama in der Südvorstadt: Mann springt aus Fenster und stirbt, später wird weitere Leiche gefunden 23.6.: Triathlet Christian Kramer strampelt 369 km und 9002 Höhenmeter am Fockeberg 25.6.: SEK-Einsatz in Plagwitz: Mann verschanzt sich 27.6.: RB Leipzig sichert sich dritten Tabellenplatz, Abschied von Timo Werner 30.6.: Amazon-Mitarbeiter demonstrieren mit Autokorso in Leipzig für Tarifvertrag 30.6.: MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi verkündet seinen Abschied 30.6.: 1. FC Lok verpasst gegen Verl den Aufstieg in Liga 3 Juli 1.7.: Kampf gegen illegale Beschäftigung: 350 Beamte durchsuchen Baustelle in Möckern 2.7.: Almedin Civa wird neuer Trainer und Sportdirektor bei Lok 3.7.: Klavier-Professor Gerald Fauth ist neuer Rektor der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ 3.7.: Zusammenstoß mit Tram: 14-Jährige an der Haltestelle HTWK schwer verletzt 3.7.: Hammerangriff auf Ehefrau: Landgericht verurteilt 75Jährigen zu acht Jahren Haft 3.7.: Neues Rathaus nach Bombendrohung evakuiert werden 4.7.: Prof. Dr. Werner Schneider, Leiter des Vereins Notenspur, erhält Bundesverdienstorden
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Kultur
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Pandemie-bedingte Antrittsschwierigkeiten Juli
Neue MDR-Klangkörper-Chefs in der pandemischen Warte-Schleife – und der kommende Thomaskantor auch
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in Alter Hase – ein großer Coup: Als der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) Ende des vergangenen Jahres verkündete, Dennis Russel Davies, Jahrgang 1944, international gefragter Grandseigneur der Dirigentenzunft, übernehme mit Beginn der Saison 2020/21 als Chefdirigent das Sinfonieorchester des MDR, war die Überraschung in Fachkreisen groß. Ein solch reifer Könner nach dem juvenilen Heißsporn Kristjan Järvi, das schien doch ein ziemlich radikaler Bruch am Pult des ältesten Rundfunkorchesters der Welt. Aber bei genauerem Hinsehen war der uneitle Arbeiter mit dem Riesen-Repertoire und dem subtilen Humor, der niemandem mehr etwas beweisen muss, die denkbar beste Wahl für den Klangkörper in Selbstfindungs- und PositionierungNöten. „Der erste Schuss muss sitzen“ Ein knappes halbes Jahr vor seinem Amtsantritt verkündete Davies noch, „dass der erste Schuss sitzen muss. Denn einen zweiten haben wir nicht. Während der Besucher eines Museums, wenn er zu einem Bild keinen Zugang findet, den Blick abwenden, ein wenig umherlaufen und dann wiederkommen kann, schaffen wir es entweder sofort, den Hörer mitzunehmen – oder eben nicht.“ Nun ist er auf den zweiten Schuss angewiesen. Denn in seinem Antrittskonzert Ende
seinenm Antritt im Januar stellte er sich noch mit Werken des 20. und 21. Jahrhunderts im „Nachtgesang“ in der Peterskirche vor. Doch die spannenden Programme, die er zwischen Bruckner und Martin für den Rest der Saison und den Beginn seiner zweiten vorgesehen hatte, sie fielen auch weitestgehend der Pandemie zum Opfer.
Antrittskonzert vor reduziertem Publikum: der neue Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters, Dennis Russell Davies.
September konnte dieser wunderbare Musiker außer seiner Vielseitigkeit nicht viel zeigen zwischen den beiden Lockdowns des Jahres. Wegen der Pandemie standen im großen Saal des Gewandhauses nur zweimal gut 400 Plätze zur Verfügung – und auch die waren nicht vollständig besetzt. Überdies sorgten die Hygieneregeln dafür, dass der Neue und sein Orchester auf der Bühne nicht wirklich aufeinandertrafen, sondern nacheinander weitgehend sortenreine Abordnungen vorbeidefilierten: das Blech in Pärts „Arbos“, die Streicher im Adagio aus Bruckners F-Dur-Streichquintett, eine Chor-Abordnung in Chen Yis Kammer-
Neuer Künstlerischer Leiter des MDR-Rundfunkchors: Philipp Ahmann Foto: André Kempner
18. Thomaskantor nach Bach: der Schweizer Musiker Andreas Reize. Foto: Remo Buess Photography
Foto: Christian Modla
kantate „Tang Poems“, vier Schlagzeuger in Cages und Harrisons „Double Music“, viel Holz in sinfonieartig kombinierten Sätzen aus Mozarts Gran Partita. Zwar schlossen sich Schutzmaßnahmen und der ganz große Protokoll-Bahnhof aus. Aber ein bisschen Lametta über die hilflose Orgel-Illuminierung fürs Fernsehbild hinaus hätte nicht geschadet, ein warmes Wort zur Begrüßung in aller Öffentlichkeit auch nicht. Aber die Dreiländeranstalt entschied sich, den neuen Chef sang- und klanglos ins Amt zu schubsen. Was den nicht weiter störte. Dagegen kam der neue Chorchef Philipp Ahmann, 45, noch glanzvoll ins Amt. Zu
Überzeugendes Digital-Format Immerhin entwickelte Leiter Ahmann gemeinsam mit seinem Chor (in dem im Herbst dann auch noch das Virus ausbrach) ein hochinteressantes Digital-Format, um wenigstens im Netz präsent zu sein: Michael Langemanns „Inseln – Gesang von ferner Nähe“, eine Art künstlerischer Reflex auf die sehr besonderen Bedingungen für den Chorgesang. Bewegende Musik, spektakulär gut gesungen und fürs Netz faszinierend vielschichtig aufbereitet. Damit hat Ahmann immerhin gleich mehrere Visitenkarten als erstklassiger Chorleiter und kreativer Musiker in den Mitteldeutschen Ring geworfen. Das steht für Andreas Reize noch aus. Der Schweizer soll im September 2021 als Nachfolger Gotthold Schwarzes und Johann Sebastian Bachs Thomaskantor werden. Doch für ihn steht einstweilen nicht nur sein Antrittskonzert in den Sternen, sondern sogar die Wahl durch den Stadtrat: Diese wurde wegen der Pandemie auf Januar verschoben. Peter Korfmacher
5.7.: Neubau einer Tunnelquerung des Agra-Parks vom Bundestag beschlossen 5.7.: TdjW-Intendant Jürgen Zielinski in Ruhestand verabschiedet 6.7: Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau verabschiedet 7.7.: Leipziger Pop-Art-Künstlerin Jeannette Pietrowski Siefke stirbt mit 42 Jahren 8.7.: Thomas Dienberg (Grüne) neuer Baubürgermeister 9.7.: Leipziger Messe vermeldet Rekordumsatz seit 1990 10.7.: Tanz-Weltmeisterschaften in Leipzig abgesagt 12.7.: Leipzig Pop Fest begeistert auf Moritzbastei, mit 150 Tickets „restlos ausverkauft“ 15.7.: Unbekannte zünden Bagger auf Baustelle in Plagwitz an 15.7.: Stadtrat beschließt 20-Millionen-Euro-Sofortprogramm für den Klimaschutz 16.7.: LVB-Kontrolleur würgt mutmaßlichen Schwarzfahrer, Aufnahme löst Entsetzen aus 19.7.: 29-Jährigen ertrinkt im Kulkwitzer See 21.7.: Elefantenkühe Hoa und Trinh verlassen Zoo 23.7.: DOK-Leipzig-Sommerspecial startet im Rahmen des LVZKultursommers auf Parkbühne 23.7.: Seit Anfang April wegen versuchten Totschlags Gesuchter in Italien festgenommen 24.7.: Großbrand in Recyclinganlage in Wiederitzsch: 200 Feuerwehrleute im Einsatz 26.7.: Leipziger Triathlon: Lokalmatador Marcus Herbst gewinnt 27.7.: Erste Corona-Teststation am Flughafen Leipzig-Halle für Reiserückkehrer
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Kultur
Juli August
28.7.: Erster Koala-Nachwuchs im Zoo Leipzig 29.7.: Nach fast 40 Dienstjahren ist Schluss: Polizei-Sprecher Uwe Voigt geht in Ruhestand 29.7.: Löscheinsatz in Recyclinganlage im Norden nach sechs Tagen beendet 30.7.: Arbeitslosenquote in Lepzig steigt auf 8,1 Prozent August 1.8.: Leipziger Klaviersommer eröffnet im Mendelssohn-Haus mit „Hommage à Beethoven“ 4.8.: Vollsperrung auf der A 14 nach Massenkarambolage 4.8.: DDR Pop-Art-Künstler Hans Ticha übergibt Vorlass an Deutsche Nationalbibliothek 6.8.: Leichenfund im Inselteich im Clara-Zetkin-Park, Identität und Tathintergrund unklar 6.8.: Insolvenz beim Leipziger Möbelhändler Massivum, alle 60 Mitarbeiter gekündigt 7.8.: Mehrere Seen in Leipzig und Umgebung von gefährlichen Blaualgen betroffen 7.8.: Leipziger Schriftstellerin Daniela Krien erhält Sächsischen Literaturpreis 7.8.: Leipziger Markt Musik startet: Nachfolgeveranstaltung der legendären Classic Open 9.8.: DHfK-Athlet David Storl holt Deutschen Meistertitel im Kugelstoßen zurück 11.8.: Leiche aus Inselteich identifiziert: 68-Jähriger gewaltsam ums Leben gekommen 12.8.: Leipziger Maler Günther Thiele wird 90 13.8.: Vier Jahre Haft und Psychiatrie für Leipziger Serienbrandstifter 13.8.: RB Leipzig steht nach 2:1 gegen Atlético Madrid im Halbfinale der Champions League 18.8.: Endstation: RB verliert Champions-League-Halbfinale gegen Paris Saint-Germain 0:3 19.8.: Jahresausstellung des Bundes Bildender Künstler Leipzig findet ohne AfD-nahen Maler Axel Krause statt 21.8.: Veranstaltungsreihe „Outs:de“ startet auf der Festwiese – mit 600 Besuchern 21.8.: Ludwigstraße 71 im Leipziger Osten wird besetzt 22.8.: Bach-Orgel-Festival klingt in der Thomaskirche aus 22.8.: BSG Chemie nach zweitem Sieg Regionalliga-Spitzenreiter 22.8.: Rund 1500 Menschen bei Konzert-Corona-Studie RESTART19 mit Tim Bendzko in der Arena 23.8.: Kajak-Spezialist und Olympiasieger Dieter Krause (SC DHfK) stirbt mit 84 Jahren 26.8.: „Fahrradgate“: Kreis der Beschuldigten auf 105 Menschen angewachsen 27.8.: Oberverwaltungsgericht kippt neues Bewohnerparken im Waldstraßenviertel 28.8.: DHfK-Handballer spielen wieder – vor 250 Zuschauern 30.8.: RB Leipzigs Frauen gewinnen Sachsenpokal 31.8.: 5600 Erstklässler haben in Leipzig ihren ersten Schultag
Eine fintenreiche Absage und ein Abschied Leipzigs Kunstwelt bewegte 2020 neben Neo Rauchs 60. Geburtstag auch der Wechsel an der Spitze des Bildermuseums
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as Leipziger Kunstjahr 2020 begann im Grunde im Dezember 2019, mit einer Absage, die sich beinahe prophetisch in ein Jahr der Absagen einfügte: Neo Rauch blies seine Ausstellung zum 60. Geburtstag im Museum der bildenden Künste ab. Er habe noch nicht die gebotene Altersmilde dafür, sagt er. Geplant war ein Blick auf das weitgehend unbekannte Frühwerk. „Jahr eins“ lautete der Arbeitstitel. Zu sehen sein sollten Bilder, die zwischen 1990 und 1995 entstanden sind. Ironisch-elegant löste Rauch die Sache mit seinem 60. Geburtstag am 18. April, der in die Zeit des ersten Lockdowns fiel: Durch die aktuelle Situation falle sein Geburtstag aus und er bleibe 59, ließ er sein Büro mitteilen. Eine Finte, die in ein Jahr passt, das insgesamt aus der Zeit gefallen ist. Rauchs Kunst war 2020 dennoch zu erleben – in der G2 Kunsthalle, in seiner Galerie Eigen + Art in der Leipziger Spinnerei, die unter dem Titel „Handlauf“ neue Arbeiten zeigte – und in der Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben. Fortwährendes Seuchenjahr für alle Museen „Das Fortwährende“ heißt die aktuell geschlossene Ausstellung, die noch bis Mai geht und gewissermaßen die kleine, feine Schwester der für Leipzig geplanten Schau ist. Ausgestellt werden frühe Arbeiten auf Papier aus den Jahren 1989 bis 1995. Hier, sagte er vor der Eröffnung, biete „schon der intimere Rahmen
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eulich gab es Post von Mette-Marit. Norwegens Kronprinzessin hat Deutschlands unabhängigen Buchhandlungen geschrieben, wie deutlich ihr geworden sei, „dass das Lesen ein tief verankertes menschliches Bedürfnis ist“. Sie freut sich zu hören, wie Händler „während der Pandemie ihr Fahrrad genommen haben, um mit Büchern zu Kundinnen und Kunden zu fahren“. In Leipzig liefert zum Beispiel Peter Hinke von der Connewitzer Verlagsbuchhandlung auf diese Weise aus. Ihre guten Erfahrungen mit dem Interesse an Literatur hat Mette-Marit 2019 beim Besuch auf der Frankfurter Buchmesse gesammelt.
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Der intimere Rahmen bietet die Gewähr, dass diese Blätter ein geneigtes Publikum finden werden. Neo Rauch über seine Ausstellung in der Grafikstiftung in Aschersleben
der Stiftung die Gewähr, dass diese Blätter in ihrer ganzen mitunter anrührenden Unbestimmtheit ein geneigtes Publikum finden werden“. Für alle Leipziger Museen war 2020 ein Seuchenjahr. Im Grassimuseum für Angewandte Kunst fiel zum Beispiel die großangelegte und international besetzte Ausstellung „6UL. Lust und Begehren in Kunst und Design“ der Corona-Pandemie zum Opfer. In der Galerie für Zeitgenössische Kunst musste die erste deutsche Retrospektive der Fotografen Harry Shunk (1924–2006,
geboren in Leipzig) und János Kender (1937–2009) kurz nach der Eröffnung geschlossen werden. Shunk und Kender haben die bedeutendsten künstlerischen Aktionen und Projekte der Sechziger und frühen Siebziger dokumentiert. Bildermuseum ohne Teilchenbeschleuniger Für das Museum der bildenden Künste war dieses Jahr auch aus anderen Gründen ein Interim. Im April wechselte Teilchenbeschleuniger Alfred Weidinger an das Oberösterreichische Landesmuseum in Linz. Jeannette
Stoschek, die stellvertretende Direktorin, übernahm im Lockdown. Der Ausstellungshöhepunkt, die Schau zu Max Klingers 100 Todesjahr, konnte stattfinden – mit Lockdown-Unterbrechung und Verlängerung. Auch der spätere Abtransport der Monumentalwerke des Leipziger Großkünstlers, unter anderem des 3,3 Tonnen schweren „Beethoven“, in die Bundeskunsthalle in Bonn gelang. Dort, wo der Komponist vor 250 Jahren geboren wurde, steht die Skulptur im Zentrum der Ausstellung „Max Klinger und das Kunstwerk der
ukunft“ – derzeit im LockZ down. Und in Leipzig? Hier tritt der 1970 im nordrheinwestfälischen Dülmen geborene Kunsthistoriker Stefan Weppelmann im neuen Jahr das Amt als Direktor des Museums der bildenden Künste an. Er kommt von der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien. Das neue Jahr im Museum beginnt fulminant, die Frage ist nur, wann: Die große Ausstellung des Fotokünstlers Andreas Gursky in seiner Geburtsstadt Leipzig ist jedenfalls schon vorbereitet. Jürgen Kleindienst
Trotz Buchmesse-Absage und Einschränkungen: Buchhändler, Literaten und Autoren zeigen ihre Unverzichtbarkeit
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Seine Ausstellung im Museum der bildenden Künste in Leipzig sagte Neo Rauch ab, seinen 60. Geburtstag ließ er ironisch ausfallen. Dafür zeigte er im Herbst neue Bilder in der Galerie Eigen+Art in der Spinnerei – hier zu sehen „Die Wurzel“ (l.) und „Handlauf“. Foto: André Kempner
Das Lesen geht weiter
Wir wünschen Ihnen fürs neue Jahr: Eine Hand, die Sie festhält, ein Netz, das Sie auffängt, ein Schild, das Ihnen den Weg weist und 1.000 Sterne, die diesen erhellen. Ihr
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JahresRückblick 2020
Merkels Frage Für so etwas hätte sie 2020 keine Gelegenheit gefunden. Die Absage der Leipziger Buchmesse im März war der erste Schock für die Branche. Während am 12. März noch Ingo Schulze im Literaturhaus Leipzig seinen Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ vorstellte, trat in Berlin Angela Merkel vor die Presse mit ihrer Frage: „Was ist in dieser augenblicklichen Situation verzichtbar, was sollte nicht stattfinden?“ In diesem Moment, erzählte später Literaturhaus-Chef Thorsten Ahrend, sei ihm klar gewesen: „So etwas wie heute Abend wird es hier so schnell nicht wieder geben.“ In den Veranstaltungskalendern wurde „Entfällt“ zum Wort des Jahres. Die nächste Lesung des Literaturhauses gab es Anfang Juni – im Hof des Grassimuseums, der frischen Luft wegen. Schriftstellerin Teresa Präauer war aus Wien angereist und an der Grenze kontrolliert worden. „Wie in den 90ern“, sagte sie und las einen neuen Text: „Ich sehne mich nach Après-Ski“. Schon im April im Buchladen Aprés-Ski-Partys in Ischgl gehörten zu den Treibern der Pandemie, die es schon im April in die Buchläden schaffte: Über das Leben „In Zeiten der Ansteckung. Wie die Corona-Pandemie unser Leben verändert“ schrieb der italienische Schriftsteller Paolo Giordano. Arno Widman bändigte in seinen „Szenen aus
bender Autorinnen: Neben Lisa Eckharts „Omama“ erschienen Verena Keßlers „Die Gespenster von Demmin“, Deniz Ohdes „Streulicht“ und Ronya Othmanns „Die Sommer“, mit denen sie sofort für Preise nominiert waren.
Lesung im Grassi-Hof im Juni mit Teresa Präauer und Moderatorin Katrin Schumacher (rechts).
der frühen Corona-Periode“ ein Stimmengewirr der Krise zur Momentaufnahme. In „Corona und wir“ gaben rund 30 Wissenschaftler, Schriftsteller, Journalisten ohne Virologenhintergrund „Denkanstöße für eine veränderte Welt“. In „Trotzdem“ sprachen Alexander Kluge und Ferdinand von Schirach darüber, was der Umgang mit der Pandemie für Demokratie und bürgerliche Freiheit bedeutet. Kurz vor dem zweiten Live-Kulturverbot ließ Comedian Michael Mittermeier „Ich glaube, ich hatte es schon: Die Corona-Chroniken“ folgen.
Die Branche kämpft Doch: „Das Lesen geht weiter“ hatte zum Welttag des Buches am 23. April Antje Contius von der S. Fischer Stiftung versprochen. Sie leitet unter anderem das Projekt „Common Ground“, Literatur aus Südosteuropa präsentiert, Schwerpunktregion der Leipziger Buchmessen bis 2022. „Zweiter Frühling“ nannte das Netzwerk der Literaturhäuser seinen Aufruf, Bücher aus dem ersten Halbjahr präsent zu halten: „Wir vermitteln keine Saisonware, sondern Themen, Geschichten und Fragen.“ Beste Beweise sind die Debüts in Leipzig le-
Foto: Dirk Knofe
Letzte Live-Begegnung Im Oktober kam es noch einmal zu echten Begegnungen – auch beim Literarischen Herbst. Von geplanten 19 Veranstaltungen konnten 13 stattfinden und waren schnell ausgebucht. Das ließe sich der geringeren Platzkapazität anrechnen – war aber dem ambitionierten Programm zu verdanken, das interessante Persönlichkeiten mit relevanten Büchern in überraschenden Konstellationen zusammenbrachte. So könnte es weitergehen, das Lesen 2021. Janina Fleischer
An der Scheibe eines Buchladens ist ein Plakat zum Lesefest „Leipzig liest“ mit dem Zusatz „Trotzdem“ angebracht. Die Leipziger Buchmesse und Begleitveranstaltungen waren wegen der CoronavirusPandemie ausgefallen. Foto: Sebastian Willnow/dpa
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Kultur | Taucha
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Schwerer Abschied vom großen Impresario Zum Tod Peter Degners
Trotz Corona-Sorgen investiert Taucha in die eigene Zukunft
September Oktober
Ob Kitas, Schulen oder Sporthalle – die Stadt investiert und erntet Lorbeeren
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Leipzig nimmt Abschied von Peter Degner.
Vor der Trauergemeinde stand ein schwerer, mit Leder bezogener Sessel. Das gute Stück gehörte zum unverwechselbaren Interieur der Wohnung von Peter Degner in der Kreuzstraße. Hier empfing er seine Gäste, oft eine Zigarre qualmend, mit einem guten Schluck Rum, Wein oder Schampus zu jeder Tageszeit. Der Impresario, der Lebensfreund, besser Lebenskünstler, starb am 15. Januar. Sein Herz hatte nach langer Zeit der schweren Krankheit einfach aufgehört zu schlagen. Zur Abschiedsfeier von und für P.D. kamen Hunderte in die große Trauerhalle auf dem Südfriedhof, unter ihnen Oberbürgermeister Burkhard Jung. Draußen standen noch viel mehr; die Organisatoren zählten fast 1000 Trauergäste. Leipzigs Stadtgesellschaft erwies in bunter Zusammensetzung einem Original die Ehre und er-
Foto: André Kempner
lebte ein „Classic Open Extra“.„Er wird uns allen fehlen“, sagte Barbara Klepsch, Sachsens Ministerin für Kultur und Tourismus. An den Menschen Peter Degner erinnerte sehr persönlich Bernd Merbitz, Polizeipräsident a. D. Lob von ihm allenthalben, etwa mit den Worten „Er war ein Visionär, der nicht nur glaubte, sondern auch umsetzte.“ Beerdigt wurde Degner auf dem Ostfriedhof. Im November legte man dort mit einem zwei Meter hohen und 1,7 Tonnen schweren Marmorstein quasi das Fundament für die Grabanlage zu Ehren des Impresarios. Doch dieser Stein sollte nur der erste Teil einer fast monumentalen Grabanlage sein, die bis März 2021 entstehen wird. Auf 24 Quadratmetern werden in den kommenden Monaten 40 Granitstelen errichtet, die aus dem Boden ragen – jede steht für einen von Degners Lieblingskünstlern. Hinzu kommen zwei weitere Stelen für seine Eltern. Die Stelen sind unterschiedlich groß (25 bis 75 Zentimeter) und mit Namen versehen. Ein Weg in Form eines Notenschlüssels führt um den Stein und an den Säulen vorbei; außerdem gibt es eine kleine Bank zum Verweilen. Die gesamte Anlage hatte Degner zu Lebzeiten mit dem Dresdner Bildhauer Thomas Reimann entworfen. red
Der erste Stein einer monumentalen Grabanlage: Peter Degners Grabstein auf dem Leipziger Ostfriedhof. Foto: privat
as Jahr 2020 sollte für die Parthestadt ein Festjahr mit tollen kulturellen Höhepunkten werden. Denn vor 850 Jahren wurde Taucha das Stadtrecht verliehen, und vor 800 Jahren entstanden die ersten Gebäude auf dem Areal des heutigen Rittergutsschlosses. Und dieses Doppeljubiläum wollten die Tauchaer kräftig feiern. Viele Vereine, Ensembles, Schulen, Institutionen, Kirchen, Unternehmen und Privatpersonen hatten sich dazu intensiv vorbereitet, um den Tauchaern und ihren Gästen eine bunte Veranstaltungs-Palette zu bieten – bis hin zum Höhepunkt, dem Stadtfest Tauchscher Ende August. Beim stimmungsvollen Neujahrsempfang der Stadt Taucha bekamen die 400 Gäste schon einen Vorgeschmack auf die Vielfalt der Darbietungen. Doch dann kam das Coronavirus und mit ihm die Einschränkungen im kulturellen und gesellschaftlichen Leben ... Absagen und Ehrung zur Familienfreundlichkeit Die daraus resultierenden Unsicherheiten bei den Planungen bewogen die Stadtverwaltung schließlich, alle Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum auf 2021 zu verschieben. Das gleiche Schicksal trafen das Osterfeuer, die Rocknacht, das Ancient Trance Festival, das Dîner en blanc, der Herbstball, das 2. Trogbaurennen und die Weihnachtsmärkte. Die Einschränkungen durch Corona-Schutz-Verordnungen hatten aber glücklicherweise weniger Auswirkungen beim weiteren Ausbau der Infrastruktur in Taucha. Die Stadt setzt damit ihr Konzept, Familien in der Stadt zu halten oder hinzuzugewinnen, weiter um. Nicht zuletzt wohl auch deshalb bekam Taucha bei einer Familienkompass-Umfrage, die gemeinsam von Tageszeitungen im sächsischen Raum organisiert wurde, die besten Noten als familienfreundlichste Stadt im Verlagsgebiet der LVZ. So wird mit der Eröffnung der Kita „Kükennest“ in der Eilenburger Straße im Sep-
Mit diesem Banner über der Leipziger Strasse will die Stadt Taucha seit November allen Kraftfahrern und Passanten Mut machen. Fotos: Reinhard Rädler, André Kempner
tember 2020 mit ihren 165 neuen Betreuungsplätzen die nunmehr zehnte Kinderbetreuungseinrichtung in Taucha betrieben, der dritte komplette Neubau in den vergangenen zwölf Jahren. Auch die Schullandschaft ist für die Parthestadt ein großes Plus: Nachdem in den letzten Jahren die Oberschule ausgebaut, die Regenbogenschule und das Geschwister-SchollGymnasium erweitert wurden, ist für die nächsten Jahre eine dritte Grundschule auf den Friedrich-EbertWiesen in Planung. Der Fördermittelbescheid über 3,1 Millionen Euro aus Sachsens Corona-Bewältigungsfonds „Sachsen startet durch“ für den Bau einer neuen Zweifeld-Sporthalle samt Mensa auf dem Areal der Oberschule wird sowohl die angespannte Situation im Schul- und Vereinssport als auch den Haushalt der Stadt entlasten. Denn daraus müssen von den voraussichtlichen Gesamt-Baukosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro jetzt nur noch 40 Prozent erbracht werden. Der Neubau hätte sonst über Kredite komplett von der Stadt selbst finanziert werden müssen.
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Auf dem Areal des Rittergutsschlosses sind die Sanierung beziehungsweise der Aus- und Umbau der geplanten Ausstellungs-, Versorgungs- und Sanitärräume im Gange. Zudem sollen hier das Bürger- und Einwohnermeldeamt, Vereinsbüros und das Städtische Museum einziehen.
„ Nur so erhalten wir ein quirliges und geschäftstüchtiges Taucha. Bürgereister Tobias Meier über seinen Wunsch, lokal zu kaufen
Appell an die Solidarität Die Haushaltslage 2021 wird durch die coronabedingten Unsicherheiten bei den Steuereinnahmen, vor allem bei der Gewerbesteuer, nicht leicht werden. Mit Blick auf diese Situation ist auch die derzeitige Botschaft auf dem Banner über der Straße in Höhe Sparkasse zu werten, die sich vor allem an alle Tauchaer Kraftfahrer und Passanten richtet: „Taucha hält zusammen – unterstützen Sie Tauchaer Unternehmen gerade jetzt“. Mit dem Wunsch, sofern möglich, das Angebot der lokalen Dienstleister, Händler und Unternehmen bei Einkäufen und Bestellungen zu nutzen, appellierte Bürgermeister Tobias Meier (FDP): „Nur so erhalten wir ein quirliges und geschäftstüchtiges Taucha.” Reinhard Rädler
1.9.: Ab heute Kontrollen in Bus und Bahn zur Maskenpflicht 2.9.: 30 Prozent mehr Arbeitslose in Leipzig als im Vorjahr 2.9.: Polizei räumt besetzes Haus in der Ludwigstraße 71 4.9.: 22. Courage-Festival setzt vielstimmiges Zeichen gegen Rechts auf Moritzbastei 5.9.: Nach langer Pause beginnt auf Leipziger Messe Doppelausstellung Cadeaux und Midora 7.9.: Drei Krawallnächte in Folge erschüttern Leipzig – 1300 Polizisten im Einsatz 10.9.: Neue Grundschule am Addis-Abeba-Platz übergeben 11.9.: Erste Kleinmesse nach Corona startet am Cottaweg 13.9.: Toter Mann aus Elsterflutbett nahe der Sachsenbrücke gezogen 15.9.: Cinématèque in der Nato als beste alternative Spielstätte Mitteldeutschlands ausgezeichnet 16.9.: Stadt setzt Gebührenpflicht bei Bewohnerparken im Waldstraßenviertel teilweise aus 16.9.: Drei neue Bürgermeister im Amt: Heiko Rosenthal (Die Linke) als Umweltbürgermeister, Thomas Fabian (SPD) als Sozialbürgermeister sowie Vicki Felthaus (Grüne) im Dezernat für Jugend, Schule und Demokratie 19.9.: Aktionstag der LVB: ein Tag kostenlos mit Bus und Bahn 20.9.: Bundesligastart mit 8500 Zuschauern sehen 3:1 von RBL gegen Mainz 05 im Stadion 23.9.: Endgültiges GusswerkeAus, 400 Beschäftigte betroffen 23.9.: Tourismus in Leipzig um 53 Prozent eingebrochen 23.9.: Leipzigs Kultkneipe „Substanz“ schließt 24.9.: BMW investiert in Ausbau einer Batteriefertigung in Leipzig 24.9.: Erste Berliner Elefanten (drei von insgesamt fünf) sind da 24.9.: Exa Icefighters erhalten Zulassung für Oberliga – unter Auflagen 25.9.: Fridays for Future demonstrieren für Klimaschutz 27.9.: Kabarett-Legende Ursula Schmitter stirbt mit 96 Jahren 29.9.: Streik bringt öffentlichen Personennahverkehr in Leipzig und Umgebung zum Erliegen 29.9.: Chemie-Meisterelf von 1964 im AKS als Figurengruppe aus Beton verewigt Oktober 1.10.: Erster Gemeinwohlatlas von HHL für Leipzig erstellt – Feuerwehr auf Platz 1, dann Zoo und Gewandhaus 1.10.: Neues Schauspiel feiert ab heute zehnjähriges Bestehen
Unseren Kunden und allen LVZ-Lesern wünschen wir ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr. Jens Jacob und das gesamte Team vom Metallhandel Jens Jacob bedanken sich für Ihre Treue in einem schwierigen Jahr.
Bitte bleiben Sie optimistisch.
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Markkleeberg
JahresRückblick 2020
Mit vertrautem Personal neue Pläne schmieden Oktober
Wiederwahl, Tunnel-Lösung für den Agra-Park und Digitalisierung der Schulen: Markkleeberg überzeugte im Jahr 2020
5.10.: Andris Nelson bleibt bis 2027 Gewandhauskapellmeister – und verlängert gleichzeitig als Music Director in Boston 6.10.: RB Leipzig: Justin Kluivert kommt vom AS Rom 6.10.: Stärkster Corona-Anstieg in Leipzig seit halbem Jahr: 31 neue Fälle 6.10.: Neustart bei den Exa Icefighters: Geschäftsführer André Krüll hört auf 6.10.: Versuchte Entführung von Mädchen in Paunsdorf: Festnahme am Nachmittag 7.10.: Auftakt im Auwald-MordProzess: der 31-jährige Edris Z. steht vor Gericht 8.10.: Aserbaidschanische Investigativ-Journalistin Khadija Ismayilova und Sportjournalist Benjamin Best mit Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet 9.10.: Lichtfest eine Nummer kleiner: Livestream vom Festakt in Nikolaikirche 10.10.: Nach vier Jahren: Flugzeugabsturz von Unister-Chef Wagner aufgeklärt 12.10.: Familienfreundlichkeitspreis geht an Werk 2 13.10.: Bundeswehr unterstützt Gesundheitsamt bei CoronaKontaktverfolgung 13.10.: Ostdeutsches Energieforum beginnt und diskutiert Energiewende. 14.10.: Stadtrat beschließt Beitritt zu Städtebündnis „Sicherer Hafen“ und übernimmt Patenschaft für Schiff „Rise Above“ 15.10.: 16-stündiger Streik bei 1500 Mitarbeitern im Nahverkehr
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ie Nachricht des Jahres kam für Markkleeberg Anfang Juli: Der Bundestag machte den Weg frei für den Bau des Tunnels im Agra-Park. Fast zehn Jahre Kampf für eine dem Landschaftspark angemessene Lösung waren erfolgreich. Ein Sieg für die ganze Region. Die Perspektive für die Neugestaltung des Parks ist einmalig, die Bewerbung um eine Gartenschau die logische Konsequenz. Und das ist eine Erkenntnis des Corona-Jahres: Trotz der Herausforderungen der Pandemie wurde planmäßig an den (Bau-)Projekten in Markkleeberg weitergearbeitet. Die zwei aktuell größten Bauvorhaben mit einer Investitionssumme von insgesamt über acht Millionen Euro befinden sich auf der Zielgeraden. Kita, Sporthalle und Straßen Im Frühjahr können die Kinder der Kita „Am Wasserturm“ ihren Neubau beziehen. Bereits zum Jahresanfang soll die Sanierung der Dreifelderhalle in der Städtelner Straße abgeschlossen werden. Ansonsten war 2020 auch das Jahr der Straßenbaustellen, die Markkleeberger staugeplagt. Übers Jahr war immer eine große Straße gesperrt. So nervig die Baustellen auch waren, so wichtig sind die Investitionen in die Infrastruktur. Zumal die Stadt dank Fördermitteln eingene Kräfte schonen konnte.
und Erweiterung der Feuerwache Markkleeberg-West und der nächste Bauabschnitt im Sportpark „Camillo Ugi“. In den nächsten Jahren werden mehrere Millionen Euro verbaut. Am Markkleeberger See wird eine Jugendherberge entstehen. Ein Vorhaben, das mit Mitteln des Strukturwandels zu 90 Prozent gefördert wird. Zwischen Autobahn und Rundweg am See ist ein Solarpark geplant. Ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz mit dem Nebeneffekt, dass auch der Kanupark den erzeugten Strom einsetzen kann.
Bürgermeisterwahl in Markkleeberg: Karsten Schütze (SPD), seine Frau Annett undTochter Katharina freuen sich mit ihren Unterstützern über den Wahlsieg im September. Schütze verteidigte sein Amt gegen Herausforderer Karsten Tornow (CDU): Foto: André Kempner
Zwei weitere Themen haben Markkleeberg sehr intensiv beschäftigt: die Wildschweinplage und der Fluglärm. Durch ein neues Jagdmanagement mit dem Sachsenforst ist es gelungen, den Bestand an Wildschweinen zu regulieren. Wenngleich sich einzelne Tiere immer noch in Wohngebiete verirren, ist zumindest eine Besserung eingetreten. Aktivitäten gegen Fluglärm Das lässt sich beim Thema Fluglärm nicht behaupten. Für die südlichen Stadtteile
ist das nächtliche Dröhnen der Transportmaschinen unzumutbar. Das ist auf Dauer schwer hinzunehmen. Vielfältige Aktivitäten laufen und der Landkreis unterstützt dabei.. Die Lärmmessungen wurden vorgezogen. Start war bereits im Dezember. Im Stadtzentrum geht es weiter voran. Das Ergebnis des Ideenwettbewerbs zur Gestaltung der „Neuen Mitte“ wird planmäßig umgesetzt. Die Kreuzung am Bahnhof wurde ausgebaut. Der nächste Schritt ist das Investorenauswahlverfahren,
Aus 1 mach 2!
das Anfang 2021 abgeschlossen. wird Dann steht fest, wer die Baufelder entwickeln darf. Gegenüber der Rathausgalerie und an der Kreuzung Rathaus-/Friedrich-EbertStraße werden neue Wohnund Geschäftshäuser entstehen. Tiefgaragen sollen das Parkplatzproblem entschärfen. Mit der Bebauung geht auch die weitere Freiraumgestaltung einher. Eine attraktive Innenstadt muss wachsen. Die Umsetzung wird aber noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
Zu den wichtigen Meldungen des Jahres gehört auch die Wasserrettung am Markkleeberger See, deren Konzept in der Region als Vorreiter gilt. Freude bereitete ebenfalls der Fördermittelscheck zum Digitalpakt. Nach langem Warten stehen über eine Million Euro für die Digitalisierung an den Schulen bereit. Es gäbe noch viele Dinge zu berichten, die zeigen, wie sich diese Stadt entwickelt. Und weitere Großprojekte stehen in den Startlöchern. Dazu gehören die Sanierung
Zahlreiche Projekte in Planung Zukunftsorientierte Pläne gibt es auch in Sachen Konsum: Die Einkaufsmärkte werden moderner, Aldi und Lidl in der Koburger Straße verändern sich. Beide Unternehmen planen Neubauten, die die Qualität des Einkaufens verbessern sollen und gleichzeitig eine zeitgemäße, städtebauliche Neuordnung ermöglichen. Am LidlStandort sollen die Bedingungen für die Erweiterung der Firma Etkon geschaffen werden. Eine Vielzahl kleinerer städtischer Projekte wartet zudem auf Umsetzung. So stehen die Sanierung der Turnhalle Schulstraße, der Bau der Straße Neue Harth, der weitere barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen sowie Maßnahmen in Kindertagesstätten und Schulen an. Gislinde Redepenning
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sport
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Erfolgreiches Jahr für den Leipziger Radsport Oktober
Felix Groß in Rekordlaune, Romy Kasper gewinnt virtuelle Bundesliga und Radrennbahn wird saniert
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iele Sportarten waren im Jahr der Pandemie besonders arg gebeutelt und kaum sichtbar, wenn man nur an Judo, Ringen oder Schwimmen denkt. Deutlich weniger Einschnitte mussten die Radsportler hinnehmen. Im ersten Lockdown gehörten sie mit ihrer virtuellen Bundesliga zu den ersten, die aus der Not eine kreative Tugend machten. Der Sieg bei den Frauen ging nach Leipzig: Romy Kasper strampelte die fünf Etappen erfolgreich in ihrer Wohnung in Altlindenau vor dem offenen Fenster – und schaute auf den virtuellen Kurs auf ihrem Bildschirm. Im Online-Portal Zwift wurden anspruchsvolle Strecken mit Hügeln, Anstiegen und engen Kurven simuliert. Romy Kasper hielt sogar mit den Männern gut mit. Neues Team für Romy Kasper Als es anschließend mit Hygienekonzept auf der Straße weiterging, vertrat die 32Jährige die deutschen Farben bei den Europa- und Weltmeisterschaften. Trotz scheinbarer Normalität musste auch die Olympiateilnehmerin von Rio Abstriche akzeptieren. Statt auf über 50 kam sie auf der Straße nur auf 16 Renntage. Zwischendurch gab es noch eine gute Nachricht für Romy Kasper. Der niederländische Profi-Rennstall Jumbo-Visma um Superstar Primoz Roglic (Slowenien) gründete ein Frauenteam und verpflichtete für 2021
ner in Fiorenzuola. „Dass ich auch die Kurzzeitspezialisten über 1000 Meter besiegen konnte, hat mich besonders stolz gemacht“, sagte der Schützling von Dietmar Junker. Wegen der Pandemie waren diese Titelkämpfe von einer 200 Meter langen Holzbahn in der Halle auf eine 400-Meter-Zementpiste im Freien verlegt worden. Nur die letzte große Meisterschaft des Jahres – die Elite-EM in Bulgarien – fiel für Groß und das deutsche Nationalteam aus. Dort glänzte der Cottbusser Sprinter Maximilian Levy als Einzelstarter.
Echter Erfolg mit dem Avatar: Romy Kasper sichert sich mit ihrer geglückten Ausreißertaktik den Sieg in der virtuellen Rad-Bundesliga.
auch die erfahrene WahlLeipzigerin. Aushängeschild ist Olympiasiegerin Marianne Vos (33) aus den Niederlanden. „Von ihr kann ich auch noch einiges lernen. Der Wechsel ist für
mich ein Schritt nach oben“, sagt Romy Kasper, die zuletzt ebenfalls im Nachbarland zum Profiteam Parkhotel Valkenburg gehörte. Sowohl in der virtuellen als auch in der reellen Rad-
Allen Grund zum Strahlen: Felix Groß (M.) konnte bei seinem letzten U 23-EM-Gastspiel jede Menge Edelmetall einsammeln. Foro: SC DHfK Leipzig
Bundesliga mischte Patrick Reißig vom Leipziger Schnellestelle-Team bestens mit. Doch die Raserei am Computer hat ihre Tücken. Leipzig ist nicht durchgehend mit stabilem Internet gesegnet. Das Netz streikte bei Top-5-Kandidat Reißig gleich zweimal – dieser „virtuelle Platten“ brachte den 26-Jährigen vom RSV Speiche um seine Chancen. In der Bundesliga auf der Straße fuhr er unter anderem mit DHfK-Mann Daniel Harnisch, der sich Anfang Oktober in Erfurt erstmals zum deutschen Meister im Steherrennen krönte. Gäbe es in diesem arg reduzierten Sportjahr eine
FOTO: PRIVAT
Umfrage nach Leipzigs Athleten des Jahres, hätte Felix Groß allerbeste Chancen auf die Trophäe. Ende Februar stellte das Bahnrad-Ass vom SC DHfK wenige Tage vor dem ersten Lockdown bei der WM im Berliner Velodrom seine Weltklasse unter Beweis. Mit deutschem Rekord (4:08,928 Minuten) raste der damals noch 21-Jährige auf Platz fünf in der Einerverfolgung über 4000 Meter. Nur hauchdünn verpasste er den Lauf um Bronze, doch acht Monate später gelang Felix Groß gegen einen vor ihm platzierten Italiener die Revanche bei der U 23-EM. Mit zwei Mal Gold und einer Bronzeplakette war der Miltitzer der überragende Ren-
Gute Nachrichten für Leipziger Radsport Diese Nachricht vom November freute Felix Groß ganz besonders: Die Fahrfläche der Leipziger Radrennbahn, auf der der TokioKandidat auch im CoronaJahr fast jeden Mittwoch beim BDO-Cup wichtige Rennkilometer im Punktefahren absolvierte, wird Anfang des kommenden Jahres saniert. Rund 1,5 Millionen Euro Fördergelder von Land und Stadt sind bewilligt. Bauherr und neuer Pächter ist der Stadt- und Kreisfachverband Radsport, der selbst 160 000 Euro akquiriert. Der Spendenaufruf ist unter fachverband-radsport.de. Selbstverständlich stand auch Felix Groß für ein Image-Video bereit. Frank Schober
16.10.: Angestellte des öffentlichen Dienstes demonstrieren für mehr Geld und Personal 17.10.: Legionellen-Ausbruch im Waldstraßenviertel 18.10.: Lachmesse beginnt: Komödiantin Carmela de Feo erhält „Löwenzahn“ 19.10.: Entscheidung: CDU schickt Jens Lehmann und Jessica Heller zur Bundestagswahl 2021 ins Rennen 21.10.: Ab heute Mund-NasenSchutz-Pflicht in allen Gebäuden der städtischen Verwaltung 22.10.: Messe Touristik & Caravaning und Turnfest im Mai 2021 fallen aufgrund von Corona aus 24.10.: Messe-Doppel denkmal und Mutec wegen CoronaPandemie abgesagt 26.10.: DOK-Filmfestival startet als Hybrid-Festival in Kinos und online 27.10.: Stadt schließt Wertstoffhof im Nordosten Leipzigs: Unmut bei Betroffenen 29.10.: Corona-Grenzwert nun auch in Leipzig überschritten: Stadt verschärft Maßnahmen 29.10.: DHfK-Trainer André Haber mit positivem Corona-Test 29.10.: Wissenschaftler, Universitäts-Rektor und Landtagspolitiker Cornelius Weiss im Alter von 87 Jahren gestorben 30.10.: Gedenktafel für Gründer von jüdischem Verein „Bar Kochba“ Leipzig enthüllt 30.10.: „Goldene Henne“ in Leipzig vergeben – ohne Publikum 31.10.: Demo „Gegen den Staat und seine Gesetze – Nieder mit der Repression“ zieht durch Leipzig
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Im Winter verbringen wir alle wieder die meiste Zeit zu Hause – nicht nur wegen der CoronaPandemie, sondern auch, weil es bei nasskaltem Wetter zu Hause einfach am gemütlichsten ist. Gemütlich muss man es aber erst machen – dabei hilft das Fachgeschäft JalouCity. Seit mehr als 20 Jahren ist JalouCity kompetenter Ansprech-
partner für Wohntextilien und stilvollen Sonnenschutz in großer Auswahl. Die braucht es laut Marik Wainstejn auch: „Gerade im Winter können die Fenster kräftige Farben vertragen.“ Das sei aber eine Typfrage. „Manche mögen unauffällige Fenster, dann raten wir zu hellen oder grauen Tönen. Andere wollen lieber etwas Far-
Bunt, dezent oder beides? Marik und Irina Wainstejn bieten für jeden Geschmack und jeden Raum passende Wohntextilien. Foto: Dirk Knofe
Unseren Kunden und allen LVZ-Lesern wünschen wir ein erfolgreiches und vorallem gesundes neues Jahr. Das gesamte Team von Jaloucity bedankt sich für Ihre Treue in einem schwierigen Jahr. Bitte bleiben Sie optimistisch.
be rein bringen – dafür eignen sich Rot- und Orangetöne, Gelb, Apricot oder Blau.“ Eine gute Mischung würde mit braunen oder beigen Farbtönen gelingen. „Man kann damit spielen und jeden Raum anders gestalten: Dezent im Schlafzimmer, bunt im Kinderzimmer und warme Erdtöne im Wohnzimmer.“ Neben
der fachkundigen Beratung bietet JalouCity einen umfassenden Service: Aufmaß und Montage gehören dazu. Auch in Corona- Zeiten sind Vor-Ort-Termine möglich. Marik Wainstejn weiß: In schönen Räumen verfliegen auch negative Gedanken, man kann richtig abschalten und sich erholen.
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Sport
1.11.: Handballer des SC DHfK nach mehreren Positiv-Tests in häuslicher Quarantäne 1.11.: „Lohengrin“-Premiere der Oper Leipzig vor nur 238 Zuschauern 1.11.: „Downstream to Kinshasa“ gewinnt Goldene Taube bei DOK-Kurzfilmfestival DOK 2.11.: Lockdown light beginnt in Sachsen und Leipzig 2.11.: Tanz- und Theaterfestival euro-scene Leipzig fällt wegen der Pandemie aus 2.11.: Mit 21,4 Grad knackt Leipzig den alten NovemberTemperatur-Allzeitrekord 3.11.: Weihnachtsmarkt und verkaufsoffenen Sonntage abgesagt 4.11.: Zwölfjähriges Mädchen stirbt bei einem Brand in Mehrfamilienhaus im Waldstraßenviertel 5.11.: Bio-Edelrestaurant Macis klagt vor Oberverwaltungsgericht gegen Öffnungsverbot 5.11.: Amazon nimmt am Flughafen Leipzig-Halle erstes regionales Luftfrachtzentrum in Europa in Betrieb 6.11.: Erstmals in der Geschichte der Uni Leipzig: Eröffnungsfeier online per Videoschaltung 7.11.: Vermutlich rund 45 000 Menschen nehmen bei „Querdenken“-Demo gegen CoronaMaßnahmen teil und ziehen trotz Verbots um den Ring 7.11.: Pachtvertrag für Instandsetzung der Radrennbahn unterzeichnet 9.11.: Kleine Demo von Gegnern der Corona-Maßnahmen frühzeitig abgebrochen, rund 600 Gegendemonstranten 16.11.: Konzept für Musik- und Kulturzentrum im Leipziger Gleisdreieck vorgestellt 17.11.: Kanadische Pianistin Angela Hewitt erste Frau, die mit der Bach-Medaille ausgezeichnet wird 20.11.: Löwenkinder Mateo, Elsa und Hanna ziehen nach Berlin um 21.11.: Corona-Zweifler und Gegenprotestler ziehen durch die Innenstadt, befürchtete Eskalation bleibt aus 23.11.: „Chor der Engel“ am Weihnachtsbaum am Marktplatz, der „Magische Wald“ in der Grimmaischen Straße und das Märchenland auf dem Augustusplatz erstrahlen 24.11.: Haushaltsplanung für 2021 und 2022 stehen: Verschuldung verdoppelt sich auf 1,2 Milliarden Euro 24.11.: Andreas Reize soll neuer Thomaskantor werden: Auswahlkommission wählt Nachfolger von Gotthold Schwarz 25.11.: Kundgebung auf dem Burgplatz zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, Neues Rathaus in orangefarbenes Licht getaucht. 26.11.: Leipziger Comic-Künstler Ralph Niese stirbt überraschend im Alter von 37 Jahren 26.11.: Messe „Haus-GartenFreizeit“ und Handwerksmesse auf 2022 verschoben 26.11.: Abschlussbericht zu „Fahrradgate“-Affäre: kein kriminelles Netzwerk, Verfahren eingestellt 27.11.: Sachsen verschärft die Corona-Verordnung vor allem in Hotspots 27.11.: Auf Messe-Gelände soll eins der drei in Sachsen geplanten Impfzentren entstehen 29.11.: Mann auf Brandenburger Brücke Polizei und Feuerwehr drei Stunden lang in Atem 30.11.: Polizei löst Adventsfeier mit mehr als 40 Gästen in Plagwitz auf Dezember 1.12.: Stadt Leipzig untersagt Abgabe von Glühwein und anderen alkoholischen Heißgetränken und weitet Maskenpflicht aus
RB schreibt 2020 neues Kapitel seiner Erfolgsgeschichte Auf der Jagd nach Trophäen: Julian Nagelsmann, Markus Krösche und ihre Kicker knüpfen nahtlos an die erfolgreichen Jahre unter Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick an – jetzt wartet Klopps FC Liverpool in der Champions League
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eit dem 2013 in Lotte errungenen DrittligaAufstieg gibt es für die Fußball-Gipfelstürmer von RB Leipzig fast nur eine Richtung: Es geht bergauf. Nicht wenige Fußball-Experten hierzulande warten darauf, dass der mit elfeinhalb Jahren noch immer sehr junge Verein auch mal eine (vorübergehende) Talfahrt erlebt. Doch nicht nur TrainerLegende Hans Meyer hielt vor Kurzem im „Sport1-Doppelpass“ dagegen: „Der Einbruch kommt wohl nicht – RB wirkt sehr gefestigt.“ Vierte Bundesliga-Saison – dreimal Champions League Im Jahr 2020 schrieben die Roten Bullen ein weiteres Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte. In seiner vierten Bundesliga-Saison qualifizierte sich RB zum vierten Mal für den Europapokal – und zum dritten Mal für die Champions League, in der im August sogar sensationell der Sprung unter die besten Vier gelang. Egal, ob Ralph Hasenhüttl, Ralf Rangnick oder nun Julian Nagelsmann als Trainer an der Linie das Sagen
„
haben: Fast immer schaffte die RB-Elf in der Liga annähernd einen Zwei-PunkteSchnitt. Auch der Wechsel auf dem SportdirektorenPosten von Ralf Rangnick zu Markus Krösche brachte die Sachsen nicht aus der Erfolgsspur. Am 10. März 2020 schrieben die Roten Bullen gleich im doppelten Sinne Geschichte. Mit dem 3:0 im Rückspiel gegen Tottenham Hotspur marschierte die Elf von Julian Nagelsmann zum ersten Mal ins Viertelfinale der Champions League ein. Unter den rund 42 000 Fans herrschte beste Stimmung – es war deutschlandweit das letzte Spiel vor größerem Publikum, ehe Corona fast alles stoppte. Im Nachgang sahen Pandemie-Experten die Öffnung des Stadions für so viele Zuschauer sehr kritisch. Doch der Verein entgegnete, dass eine Genehmigung des Gesundheitsamtes vorgelegen hat. Sicher waren einige Urlaubsrückkehrer aus Ischgl und Co. unter den Zuschauern, ein CoronaHotspot ließ sich in der Red-Bull-Arena aber nicht ausmachen.
Der Einbruch kommt wohl nicht – RB wirkt sehr gefestigt. Hans Meyer Trainer-Legende
Die Elf um Peter Gulácsi setzte im Sommer noch eins drauf. Erstmals wurde die Champions League in einem Finalturnier mit nur einer Partie pro Runde entschieden. RB nutzte in Lissabon die Gunst der Stunde, um mit einem 2:1 gegen Atlético Madrid sogar ins Halbfinale einzuziehen. Da war der am 1. Juli zum FC Chelsea gewechselte Timo Werner schon nicht mehr dabei. Die 0:3-Niederlage im Semifinale gegen Thomas Tuchels Paris SaintGermain holte die Bullen wieder auf den Boden der Realität. Eine noch derbere Klatsche gab es in der neuen CL-Gruppenphase im November beim 0:5 im Old Trafford gegen Manchester United. Doch diese Rückschläge waren Ausnahmen, sie führten zu
einer Jetzt-erst-recht-Stimmung und sorgten dafür, dass die Sinne im Bullenstall wieder fürs Wesentliche geschärft wurden. RB musste im Dezember die letzten beiden Gruppenspiele gewinnen und ging mit diesem Druck hervorragend um. Mit der 3:2-Revanche gegen ManUnited schickte RB die Engländer noch in die weit weniger geliebte Europa League. RB steht erneut im Achtelfinale und darf sich nun sogar mit dem amtierenden Meister von der Insel messen. Am 16. Februar kommen Jürgen Klopp und der FC Liverpool nach Leipzig. Durch Bayern abgefangen, dann heimstark gestartet In der Bundesliga lief die erste Nagelsmann-Saison in Leipzig anfangs wie geschmiert. Im Januar wurde der Hinrunden-Vorsprung von vier Zählern auf die Bayern aber in nur drei Partien aus der Hand gegeben. Nach dem ersten Lockdown, als ohne Fans weitergespielt wurde, wäre die Vizemeisterschaft noch locker drin gewesen. Dass es „nur“ Rang drei wurde, lag an der plötzlich auftretenden Heimschwäche vor Geisterkulisse. Nun hatte selbst ein mit 28 Bundesliga-Saisontoren überragender Goalgetter Timo Werner mal für einige Zeit Ladehemmung. Im Mai und Juni wollte gegen Freiburg, Hertha, Paderborn, Düsseldorf und Dortmund kein Heimsieg mehr gelingen. Doch das ist Schnee von gestern. In der aktuellen Saison führt RB die Heimtabelle an – sogar mit (fast) makelloser Bilanz. Frank Schober
Durch Rückschläge nicht aufzuhalten: B-Coach Julian Nagelsmann. Foto: imago images/PA Images R Auf Abschiedstour: Timo Werner (links) applaudiert nach dem verlorenen DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt im Februar den mitgereisten Fans. In dieser Pokalsaison müssen die Sachsen ohne den Torjäger auskommen – bisher mit Erfolg. Auch 2020/21 steht RB wieder im Achtelfinale. Foto: Roger Petzsche/GEPA pictures
Torjubel nach dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0: Mit der 3:2-Revanche gegen Manchester United schickte RB rund um Torschütze Amadou Haidara (vorne) und Ibrahima Konaté die Engländer Anfang Dezember in die Europa League. Foto: Roger Petzsche/ Picture Point
Die Grafik unten zeigt die Ergebnisse des Gemeinwohlatlas 2020 der Leipziger Handelshochschule (HHL). Dabei geht es darum, wie die Bevölkerung Einrichtungen, Unternehmen und Organisationen in puncto Gemeinwohl einschätzt, also inwieweit sie Gutes für die Gesellschaft und die Lebensqualität tun. RB Leipzig landete hier auf Platz 15 von 29. Grafik: Patrick Moye
Gemeinwohlatlas 2020 Rangliste der Organisationen Feuerwehr Leipzig
1
Zoo Leipzig
2
Die Vorbilder
5,47 5,42
Gewandhaus zu Leipzig
3
5,18
Stadtreinigung Leipzig
4
5,09
Universitätsklinikum Leipzig
5
5,05
Universität Leipzig
6
Volkssolidarität Leipzig
7
5,05 4,94 Die Hoffnungsträger
Klinikum St. Georg
8
SC DHfK Leipzig
9
Leipziger Messe
10
4,79
Polizei Leipzig
11
4,75
4,86 4,80
Forschungszentren in Leipzig
12
Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB)
13
Flughafen Leipzig/ Halle
14
4,64
RB Leipzig
15
4,59
Konsum Leipzig
16
4,58
Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)
17
4,53
4,74 4,66
Stadtverwaltung Leipzig
18
4,47
DHL Hub Leipzig
19
4,47
Handelshochschule Leipzig
20
4,32
BMW Group Werk Leipzig
21
4,31
VerbundnetzGas (VNG)
22
4,30
Porsche Leipzig
23
4,28
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft
24
Stadt- und Kreissparkasse Leipzig
25
Leipziger Volkszeitung (LVZ)
26
Amazon Logistikzentrum Leipzig
27
3,72
Agentur für Arbeit Leipzig & Jobcenter Leipzig
28
3,70
1. FC Lokomotive Leipzig
29
3,66
Die Geforderten
4,18 4,15 4,02
Quelle: HHL Leipzig Graduate School of Management | Grafik: Patrick Moye
November Dezember
JahresRückblick 2020
15
Sport
Donnerstag, 31. Dezember 2020
Wundertüte 2020: Wie Blau-Gelb und Grün-Weiß das Krisenjahr meistern
Dezember
Zwischen Relegations-Frust und Spenden-Rekorden – der 1. FC Lok und die BSG Chemie kämpfen sich durch Liga 4
E
s sind die wohl kürzesten zwölf Minuten des Jahres, die vielleicht nervenaufreibendsten der neueren Geschichte des 1. FC Lok. 720 Sekunden dauert die Nachspielzeit im Relegationsrückspiel beim SC Verl. Die Probstheidaer versuchen, das alles entscheidende 2:1 zu schießen. Doch die Bude, die die Leipziger in Liga drei und in die Profisphäre des deutschen Fußballs katapultieren soll, gelingt der Mannschaft von Bundesliga-Legende Wolfgang Wolf nicht. Nach dem 2:2 im Hinspiel reicht das 1:1 nicht, die Auswärtstorregel treibt den Blau-Gelben Tränen in die Augen. Zurück im Alltag von Liga 4 Also doch keine Duelle gegen Kaiserslautern, 1860 München oder Dynamo, stattdessen wieder Alltag in der semiprofessionellen Regionalliga Nordost, die auch ohne Corona stets einen finanziellen Balanceakt bedeutet. Während Verl in der 3. Liga überraschend vorn mitmischt und nach 13 Spielen schon sieben Siege eingefahren hat, steht Lok im Sommer vor einem Neuaufbau, der seinesgleichen sucht. 2020 ist ein wildes, wirres, wegweisendes Jahr für die Blau-Gelben, die aufgrund des besten Punkteschnitts im Mai zum Nordost-Meister gekürt werden – der größte
s ieben Treffern ist der Deutsch-Kongolese Toptorschütze bei Chemie. Außerdem bejubelt der ehemalige DDR-Meister einen Umzug: Jagatic packt seine sieben Sachen und kehrt zum ersten Mal in seinem Leben der Metropole Berlin den Rücken, um in die Nähe des Alfred-Kunze-Sportparks zu ziehen. Mehr Training, mehr Nähe zum Verein: Der Wohnungswechsel zahlt sich aus. Als bester Nordost-Amateurklub steht Chemie auf einem sensationellen dritten Tabellenplatz – vor Energie Cottbus, Carl Zeiss Jena oder dem Chemnitzer FC. Und verlängert mit Coach Jagatic bis 2023. Untröstlich: Lok-Torwart Fabian Guderitz (Mitte) lässt sich nach seinem Patzer im Relegations-Hinspiel um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den SC Verl auch nicht von Torwarttrainer Maik Kischko (links) oder Chefcoach Wolfgang Wolf aufmuntern. Foto: Christian Modla
Erfolg seit der Insolvenz 2003. Doch bereits fünf Monate zuvor verkündet Präsident Thomas Löwe, dass der Vertrag mit Hauptsponsor ETL zum 30. Juni nicht verlängert wird. Am selben Datum laufen fast alle Spielerkontrakte aus. Blöder Zufall: Das Spiel in Verl findet ebenfalls an jenem letzten Juni-Tag statt. Ein Schicksalstag für Blau-Gelb. Wolfgang Wolf verlässt den Verein nach dem verpassten Aufstieg. Der Pfälzer präsentiert aber zeitgleich seinen Nachfolger: Almedin Civa. Der optimis-
tisch-realistische Bosnier packt an, baut aus dem Trümmerhaufen in drei Wochen einen neuen Kader mit Talenten und Routiniers,
Glücksgriff: Chemie-Neuzugang Stephane Mvibudulu (r.) mit Florian Kirstein. Foto: Christian Modla
s ieben Spieler aus der Vorsaison kann er halten. Civa führt Lok bis zur CoronaPause im November immerhin auf Platz sechs – außergewöhnlich, zumal die Verantwortlichen nicht müde werden zu betonen, die Ansprüche der Vorsaison nicht mehr stellen zu können. Fast täglich tagt nun der NOFV: Wie die Saison zu Ende gebracht werden kann, ist wie im Frühjahr erneut eine nicht enden wollende Diskussion. Ausgang ungewiss. In den vielen Videokonferenzen ist auch die Meinung des Leipziger Erzrivalen Chemie gefragt, der 2020 im
Leutzscher Holz Schritt für Schritt zu neuer Blüte erwachsen ist. Die BSG ist auf dem Papier weiterhin eher ein Amateurverein, die Arbeit der Grün-Weißen jedoch höchst professionell. Im Schatten von Loks Meistersaison gelingt dem Aufsteiger unter Trainer Miroslav Jagatic der Klassenerhalt. Im Sommer verstärken sich die Leutzscher, „wildern“ im Bruno-PlacheStadion und verpflichten Stephane Mvibudulu sowie Pascal Pannier von Lok. Als Glücksgriff entpuppt sich vor allem der pfeilschnelle Mvibudulu: Mit
Weltrekord und BBC-Berichte Eines hat 2020 hier wie dort trotz aller Widrigkeiten gezeigt: Auf die Fans ist Verlass. Im April hatten beide Clubs aufgrund des Lockdowns mit erheblichen Einnahmeverlusten zu kämpfen. Die Leutzscher spendeten185 000 Euro durch den Kauf von Unterstützerpaketen für ihren Herzensverein, die Probstheidaer stellten gar einen Weltrekord auf. Für das „Spiel gegen die unsichtbaren Gegner“ wurden weltweit 182 610 virtuelle Tickets für je einen Euro erworben. Sogar die BBC berichtete über Probstheida, Leutzsch und die Regionalliga Nordost. Anton Kämpf
1.12.: Generationswechsel bei der LVZ: Hannah Suppa (37) übernimmt Chefredaktion und löst Jan Emendörfer (57) ab 3.12.: Bouleclub Leipziger Land, HörMal Audiodeskription Leipzig sowie Bach-Museum bekommen Sächsischen Inklusionspreis 2020 3.12.: Schriftstellerin Ulrike Almut Sandig erhält den Leipziger Erich-Loest-Preis 4.12.: Paukenschlag bei LWB: Die beiden Geschäftsführerinnen Ute Schäfer als Iris Wolke-Haupt kündigen 4.12.: Zuwachs im Zoo: Giraffenkuh Rania aus Rapperswil und Giraffenbulle Matyas aus Prag 10.12.: Biodiversitätsforscher Prof. Nico Eisenhauer von der Universität einer von sechs Preisträgern des Leibniz-Preises 2021 10.12.: Cyber-Angriff legt Sachsens Lernplattform LernSax vorrübergehend komplett lahm 13.12.: Kundgebung in Connewitz unter Motto „Kampf den FaschistInnen in Uniform“ beginnt friedlich, dann fliegen Böller – Polizei reagiert mit Großaufgebot 14.12.: In Sachsen und Leipzig beginnt harter Lockdown 20.12.: Tausende Polizisten in Leipzig: „Querdenker“-Demo fällt aus 22.12.: Erster Elektrobus der LVB 23.12.: LVZ-Aktion „Ein Licht im Advent“: spielt knapp 266 000 Euro an Leser-Spenden ein 27.12.: Corona-Impfungen beginnen in ganz Sachsen 28.12.: Streit zwischen Stadt und Bürgerkomitee eskaliert
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