LEIPZIG: 1000 Jahre - 1000 Geschichten

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1000Geschichten

Verlagsbeilage •

• 1. Oktober 2015


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Grußwort von der Stadtgöttin Lipsia Nun sagen Sie mal ganz ehrlich: Ich habe mich doch ganz gut gehalten! Als Schutzgöttin der berühmten Lindenstadt wache ich schon seit etlichen Generationen über Leipzig. Wer mich nach Stadtgöttin Lipsia meinem Alter fragt, erwischt mich auf dem falschen Fuß! Denn nach so etwas an fragt man eine Dame ja nicht. Und dann – Hand aufs Herz – bin ich als Patronin leider urplötzlich mächtig gealtert. Feierten meine lieben Leipziger im Jahre 1965 noch stolz den 800. Gründungstag ihrer Stadt, ist nun von 1000 Jahren die Rede. Doch das macht nichts, es ist eine wohl weltweit einmalige Sache, die man genießen sollte. In welcher Stadt leben schon Menschen, die den 800. und auch noch den 1000. Jahrestag der Stadtgründung mitfeiern konnten! Wir Leipziger waren eben schon immer ein wenig anders. Wer wissen möchte, was dahintersteckt, sollte sich die folgenden Seiten ganz genau durchlesen. Vielleicht gemütlich im Sessel bei einer „Dasse Gaffee“ oder bei schönem Wetter auf einer Bank im Clara-Park. Übrigens: Wer mich sehen will – ich throne genau über dem Stadtwappen auf dem Neuen Rathaus. Schauen Sie doch mal hoch, manchmal zwinkere ich sogar! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Schmökern.

Weil ich dich mag: Von der Liebe zu Leipzig

Warum die Messestadt für so viele Menschen immer attraktiver wird

Alle wollen nach Leipzig: In den vergangenen Jahren hat die Messestadt eine Anziehungskraft entwickelt, die schier unglaublich ist. Regelmäßig belegt Leipzig bei repräsentativen Befragungen vordere Plätze auf der Beliebtheitsskala. Erstaunlich dabei ist, dass vor allem Leute unter 29 Jahren die Stadt als „hip“ empfinden und hier leben möchten, obwohl bei den harten Wirtschaftsdaten wie Arbeitslosigkeit oder Einkommen noch Verbesserungsbedarf besteht. Doch es gibt ja noch das berühmte Kribbeln im Bauch: Wer sich einmal verliebt hat, der lässt sich von seiner Schönen nicht abbringen. Genau so ist es mit der Liebe zu einer Stadt. Leipzig

bietet für viele Menschen eine ganze Kiste voll guter Laune. Das Flair stimmt, hier gibt es den berühmten Schuss Unvollkommenheit und den Mut, zu seinen Fehlern zu stehen. Kreative Geister haben noch Platz zum Gestalten, und selbst wer noch auf der Suche – nach was auch immer – ist, kann auf verständnisvolle Mitmenschen setzen. Das größte Lob für die Messestadt gab vor einiger Zeit eine unbekannte junge Dame ab: Obwohl sie noch nicht wusste, welche berufliche Perspektive sie eigentlich haben wird, wollte sie unbedingt nach Leipzig ziehen. „Wenn ich irgendwo leben möchte, dann hier. Alles andere wird sich dann schon

Zur Festwoche im Mai klickten auf dem Augustusplatz viele Fotoapparate. Es wird weiter gefeiert, zum Abschluss des Festjahres am Tag der Ersterwähnung der Stadt am 20. Dezember auf dem RichardWagner-Platz. Foto: André Kempner

finden.“ Genau das ist es, was viele an dieser Stadt schätzen: Hier bieten sich viele Möglichkeiten, hier gibt es Leute mit Ideen, Humor, Toleranz und Weitblick. Ein kleines Stück dieser Vielfalt wollen wir mit unserer Beilage präsentieren, gewissermaßen den „Leipziger Geist“ beschwören. Denn diese Stadt will täglich immer wieder neu entdeckt werden.

Inhaltsverzeichnis 4/5

Nachdenklich, besinnlich und privat: Comiczeichner und Regisseur Schwarwel feiert das 1000-jährige Jubiläum mit einem Kurzfilm.

6 Tanzen wie anno dazumal: Am

18. Oktober wird die Kongresshalle musikalisch eingeweiht.

12/13

Schätze der Industriekultur: Leipziger Verein packt Forschungsergebnisse in Katalog.

14/15 Das Goldene Buch der

Messemuttis waren eine Institution.

Stadt: Magdalena Grams wacht seit 22 Jahren darüber.

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8/9 Orientierung ist in einer

Klangkunst: Erwin Stache bereichert mit einer Installation Leipzigs Musikszene.

10 Spannende Fakten:

Ein fantastischer Ausblick und 222 Stufen: Mit Christine Reschke auf Besichtigungstour im Turm der Nikolaikirche.

Metropole wie Leipzig alles: So kamen 3026 Straßen und Plätze zu ihren Namen.

Medizingeschichte anschaulich und unterhaltsam illustriert.

11 Kaffeekultur in Leipzig:

Damals der Kaffee-Sachse, heute die lokalen Mini-Röstereien.

IMPRESSUM

22/23

Der älteste Baum, die älteste Kirche oder der älteste Fußballverein: Leipzigs Ältestes auf einen Blick.

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Auf 4,311 Kilometern Vollgas: In den 1950er-Jahren gab es in Leipzigs Zentrum eine Rennstrecke für Motorsportler.

Verlagsbeilage der Leipziger Volkszeitung Verlag, Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig

24 Alle mal zusammenrücken:

26 Schreber und Co.: Was früher

aus der Not heraus beackert wurde, ist heute Lebensart.

28/29

Die Stadt und ihre Parks: Landschaftsgärtner Ulf-Peter Schilling macht Leipzigs Grün um eine Nuance reicher.

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34/35

Eine Fotoreportage: Sechs Handwerksmeister sprechen über ihre Lieblingsstücke und das Schönste an ihrer Arbeit.

36 Leipzig auf der Leinwand:

Locationscout Sören von der Heyde erzählt, was Filmemacher an der Stadt mögen.

38 Kleine Sammelstücke:

Anette le Fort und André Heers sind die Gestalter einer Sonderbriefmarke zum Jubiläum.

39 „lllustrirte Zeitung“: Als

Mit Armbrust und Büchse: Die Schützengesellschaft ist Leipzigs ältester Verein.

die ersten Bilder den Weg in die Presse fanden.

32 Eldorado für Hobby-Histori-

40 Skandal: Leipzigs Bürgerschaft

ker: Leipzig entfacht Leidenschaft zum Veröffentlichen.

wird 1799 von einem Enthüllungsbuch aufgescheucht.

Anzeigen: Dr. Harald Weiß Redaktion: Nadine Marquardt, Uta Zangemeister, Thomas Bothe, Bert Endruszeit, Juliane Groh, Ingrid Hildebrandt, Nannette Hoffmann, Patricia Liebling, Simone Liss

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Per Telepathie auf Verbrecherjagd: Hellseher sollen 1919 die Polizei unterstützen.

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Hoch hinaus: Brita Will lebt im 22. Stock des Wintergartenhochhauses und damit über den Dächern der Stadt.

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Eine Stadt feiert sich: Der Verein Leipzig 2015 zieht Bilanz über das Festjahr.

50/51/52 Blick in die Glas-

kugel: So sehen Städteplaner und Literaten Leipzig in 10, 100 und 1000 Jahren.

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Mehr davon: Schöne Dinge für den Bücherschrank und die Sammlervirtrine über die 1000-jährige Stadt.

Content: LVZ-Archiv, dpa, André Kempner und Volkmar Heinz Titelseite: Patrick Moye (Montage) Kontakt: serviceredaktion@lvz.de Layout: Gabriela Hoffmann


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Ein Comiczeichner blickt auf seine Stadt

Schwarwel arbeitet an Kurzfilm „Leipzig von oben“

Kurze Pause in der heißen Phase: Schwarwel, hier vor seinem Studio im Werk 2 in LeipzigConnewitz, arbeitet an einem Trickfilm, der im Dezember fertig sein soll. Foto: André Kempner

Die meisten Kinder malen gerne, viele legen den Stift aber irgendwann beiseite. Nicht so Schwarwel, der unter eben diesem Künstlernamen bekannt wurde. „Ich habe den Stift einfach nicht losgelassen“, sagt der 47-Jährige. Seine Eltern förderten ihn. Mit Erfolg. Heute ist er erfolgreich als Grafiker, Illustrator, Comiczeichner, Regisseur. Aktuell arbeitet er an dem Trickfilm „Leipzig von oben“. Der Kurzfilm feiert das 1000-jährige Jubiläum auf seine eigene Art – nachdenklich, besinnlich und weit privater als erwartet. Geplant war ein Feierfilm, einer der zeigt, wie toll Leipzig ist. Doch dann ging es Schwarwels krebskrankem Vater immer schlechter. Und Pegida begann zu demonstrieren. „Ich war wie gelähmt“, erinnert er sich. An Drehbuchschreiben war nicht zu denken. Der ursprüngliche Plan fühlte sich plötzlich falsch an. Drei Monate dauerte es. Dann war für den gebürtigen Leipziger klar: Der Fokus des Films hat sich geändert. „Als ich wusste, dass ich meine Geschichte anders zu Papier bringen kann, war sie schnell aufgeschrieben“, sagt er. Entstanden ist ein autobiografischer Film über das Leben in Leipzig im Jahr 1000 seit seiner ersten Erwähnung durch Thietmar von Merseburg. „Leipzig von oben“ handelt aber auch vom Sterben.

Die Zuschauer werden einen Leipziger Autoren begleiten, der an dem Drehbuch für eben diesen Film sitzt. Gleichzeitig betreut und pflegt er seinen sterbenden Vater. Abschiedsschmerz und schöne wie skurrile Momente treten in Erinnerungen hervor. Sie führen an Orte und in Zeiten, die mit dem eigenen und dem allgemeinen Leben in der Messestadt verankert sind: Völkerschlachtdenkmal, Friedliche Revolution, Gewandhaus, Clara-Zetkin-Park und und und. Dabei sind persönliche Geschichten fest an die Stadt gebunden. „Das lässt sich nicht trennen“, findet Schwarwel. Er gibt viel von sich preis. Von seinem Privatleben, seinen Verlusten, seiner Trauer. Und spricht ein Thema an, das in der heutigen Gesellschaft nahezu tabuisiert wird. Sterben. Doch ist das das richtige Thema für einen Film zum Jubiläum einer Stadt? Für einen Film, der Geldgeber finden muss? „Dieses Mal waren wir schon unsicherer, was die Förderung angeht. Wir wussten überhaupt nicht, was wohl rauskommt. Wir zwingen die Leute ja, Position zu beziehen. Deshalb bin ich besonders froh, dass man uns unterstützt und unsere Entscheidung offensichtlich die Richtige war.“ Inzwischen ist die Finanzierung geschlossen, die veranschlagten


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87000 Euro gesichert. Ihren Teil dazu beigetragen haben verschiedene Förderanstalten, wie etwa die Mitteldeutsche Medienförderung, einzelne Personen, die im Internet über Crowdfunding, also Schwarmfinanzierung teilhaben, und der MDR. Der Sender wird den Film auch erstmals im Fernsehen zeigen. Die Ausstrahlung ist für diesen Dezember geplant. Die Leinwandpremiere ist für den 20. Dezember angesetzt. In welchem Rahmen sie stattfinden wird, bleibt aber noch ein Geheimnis. Bedrückt zurückbleiben soll aber niemand nach dem Film. „Ich fänd es schön, wenn sich jeder mit dem Thema Leben und Sterben auseinandersetzen würde. Dann würde nämlich auch dem Leben mehr Achtung entgegengebracht“, sagt Schwarwel. „Man soll nicht bedrückt sein danach, aber wenn so mancher mal sein Herz einschalten würde, könnte das nicht schaden.“ Wie gewohnt erhebt der Comic-Zeichner in seiner neuesten Arbeit keineswegs die Moralkeule. Er betont, lediglich seine Emotionen niedergeschrieben zu haben, als Teil der Verarbeitung seiner Trauer ohne sich dabei in Selbstmitleid zu suhlen, wie er sagt. Und so kann jeder Betrachter dort einsteigen, wo er mag und sich abgeholt fühlt. „Es ist Platz, dass sich jeder reindenken kann.“ Position bezieht Schwarwel lediglich bei den fremdenfeindlichen Demonstrationen und Stimmungen, die seit Monaten die Stadt und den Freistaat durchziehen und die er verurteilt. „Ich habe Leipzig schon als Jugendlicher als sehr international wahrgenommen, schon allein durch die Messe und die vielen ausländischen Besucher, die hierher kamen. Des-

halb dachte ich, es sei normal, wie ich denke. Aber es zeigt sich ja gerade, inwieweit man anderen zugesteht, was man selbst hat.“ „Leipzig von oben“ soll aber nicht allein Selbstzweck sein, nicht nur im Rahmen des Jubiläums die Menschen mit einem Rückblick unterhalten. Er soll Gedanken und Gespräche anregen, dazu beitragen, eine normalere Sterbekultur wiederzubeleben. Denn Schwarwel ist kein Typ, der oft zurückblickt. Er ist vielmehr jemand, der mit dem Blick darauf, wo er herkommt, überlegt, wo er noch hin möchte. Einer, der sich Gedanken über das Hier und Jetzt sowie über die Zukunft macht. Deswegen plant der Leipziger, in Schulen Seminare und Filmabende unter dem Motto „Mein Leben in meiner Stadt“ sowie „Leben und Sterben, Wilkommen und Abschied“ zu veranstalten. Bei Letzterem geht es um den eigenen Umgang mit Leiden, Krankheit und Sterben im direkten Umfeld, Sterbebegleitung und aktive Trauerarbeit. Das zweite Thema eignet sich zusätzlich für Seminare und Gesprächsabende mit Menschen aus dem medizinischen, palliativen oder begleitenden Bereich und natürlich mit Betroffenen. Geplant ist, dass diese Angebote im Januar starten. Schwarwel und sein Team sind aber noch auf der Suche nach einer Stiftung, die die Förderung übernimmt.

Zur Person Schwarwel ist gebürtiger Leipziger und gelernter Dachdecker. Einen Namen gemacht hat er sich als Illustrator, Trickfilmer, Comiczeichner, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, der für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet wurde. Er moderiert die Radiosendung „Kunst und Schund“ auf Radio Blau und gibt Zeichen- und Kreativkurse. Seine ersten Comics veröffentlichte Schwarwel 1988. Sein selbst kreierter Schweinevogel etwa erschien 1989 in der LVZ (siehe kleines Bild). Von 1996 bis 2006 war er neben Bela B von der Band „Die Ärzte“ Mitherausgeber und Chefredakteur des Comicverlages EEE, Extrem Erfolgreich Enterprises. Seit 1999 war Schwarwel an mehr als 35 Animations- und Spielfilmen, Musikvideos, TV-Episoden, Dokus und eigenen Produktionen beteiligt. Von 1993 bis 2011 war er künstlerischer Leiter bei „Die Ärzte“. Für die Band schuf er fast alle CD-Cover. Ausstellungen seiner Arbeiten sind in Leipzig beim Wave Gotik Treffen, in der Kulturfabrik und in der Moritzbastei zu sehen.

Private Eindrücke: In seinem neuen Trickfilm „Leipzig von oben“ gewährt Comiczeichner Schwarwel Einblick in sein Privatleben. Foto: Glücklicher Montag

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Kongresshalle am Zoo wird wiederbelebt

Tagungen und Tanz: Oliver Thalheim und Tina Spiesbach planen nach mehr als 25 Jahren Ball im früheren Gesellschaftshaus Mehr als ein Vierteljahrhundert lag die Kongresshalle am Zoo brach. 1988 wurde sie durch den Rat der Stadt nach einem Brand geschlossen. 2009 ergab sich im Rahmen des Konjunkturpaketes II die Chance auf Fördermittel. Die Stadt Leipzig fackelte nicht

lange und griff zu. Insgesamt 37,5 Millionen Euro wurden in das 1900 eröffnete Gesellschaftshaus investiert, das vom Fundament bis zum Turmzimmer saniert wurde. Ein klares Bekenntnis zu einem Haus, das etwa Sportwettkämpfe, Festbankette, Sinfonie-

konzerte, Wahlkämpfe, Theateraufführungen und einen Mormonenkongress beherbergte. Eröffnet wurde die Kongresshalle bereits Ende Mai, der Große Saal allerdings wird erst am 18. Oktober öffentlich musikalisch eingeweiht. Eigentümer des Hauses ist der Zoo, Pächter die Leipziger Messe, die es für Kongresse und Tagungen nutzen möchte. Ein öffentliches Veranstaltungshaus ist es damit nicht mehr. Grundsätzlich sei aber jede Veranstal-

Das mehrfach ausgezeichnete Tanzpaar Oliver Thalheim und Tina Spiesbach testet schon mal das Parkett in der Kongresshalle (links), in der von 1972 bis 1988 der Messe-Preis der Stadt Leipzig, eines der größten Tanzturniere der DDR, stattfand (rechts). Fotos: André Kempner/LVZ-Archiv

tung denkbar und möglich, ließ Zoo-Chef Jörg Junhold verlauten. Beispielsweise Bälle oder Tanzfeste, zu denen jeder Zutritt hat. Bedeutende Aussichten, denn Tanzen ist in der Geschichte des Gesellschaftshauses fest verankert. Eines der größten Tanzturniere der DDR mit zahlreichen WeltmeisterPaaren fand neben einem Wettkampftag in Altenburg an zwei weiteren Tagen in der Kongresshalle statt: der Messe-Preis der Stadt Leipzig anlässlich der Frühjahrsmesse. Der Tanzboden im Großen Saal war einer der größten sogenannten schwingenden Tanzböden Europas, die durch einen mehrlagigen, mit Hohlräumen ausgestatteten Aufbau ein weicheres Tanzen ermöglichen. „1987 nahmen Paare aus 20 Nationen an diesem Turnier teil“, erinnert sich Oliver Thalheim begeistert. Zusammen mit seiner Tanzpartnerin Tina Spiesbach, mit der er die Tanzschule Oliver und Tina in Leipzig-Gohlis betreibt, plant der Tanzlehrer, ab diesem Dezember wieder Tanzveranstaltungen in der Kongresshalle durchzuführen. Er knüpft damit an eine Zeit an, die vielen Leipzigern noch gut in Erinnerung ist. Denn viele Tanzbegeisterte trafen sich an eben diesem Ort zu Tanzstunden und zum Abschlussball. Auch der soll wieder aufleben, verspricht der 37-Jährige. „Am 5. Dezember wird es den ersten Tanzstundenabschlussball nach über 25 Jahren geben“, freut er sich.

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Keine Straße ohne Namen

Das Amt für Statistik und Wahlen in Leipzig ist für die Vergabe von Straßenbenennungen verantwortlich standen 42 Straßennamen auf der Agenda, die einen sozialistischen Namen trugen. 36 wurden davon umbenannt – darunter zum Beispiel die Eisenbahnstraße, die seit 1945 Ernst-Thälmann-Straße hieß oder der Lindenauer Markt, der seit 1947 unter WilhelmLiebknecht-Platz bekannt war“, so Große. Die zweite Welle brachte der Stadtrat 1996 in Gang. Er ließ die nach 1945 nach Personen benannten Straßen untersuchen und welche davon noch zeitgemäß beziehungsweise legitim waren. „Das waren insgesamt 500 Stück, 350 haben wir in den folgenden drei Jahren herausgefiltert und dazu recherchiert. Am Ende wurden elf Straßen umbenannt, darunter die Heinrich-Rau-Straße in Bismarckstraße“, so Jens Vöckler. Die letzte große Welle kam mit den Eingemeindungen 1998 bis 2001. „13 ehemalige selbstständige Gemeinden wurden dann je-

Auf rund 1767 Kilometern Länge schlängeln sich Straßen durch Leipzig. Sie alle müssen benannt werden, sonst findet keiner die eine, die gesucht wird. Insgesamt 3026 Namen sind bislang für Straßen und Plätze in der Messestadt vergeben. Zum ersten Mal amtlich erfasst wurden die Straßennamen in Leipzig um 1839. „Doch sicher haben die Menschen bereits im Zuge der ersten Besiedlungen auf Leipziger Flur begonnen, den neu angelegten Gassen Namen zu geben“, meint Ute Große, seit 1993 im Amt für Statistik und Wahlen zuständig

„Sicher haben die Menschen bereits im Zuge der ersten Besiedlungen auf Leipziger Flur begonnen, den neu angelegten Gassen Namen zu geben.“

für Straßenbenennungen. Die gewählten Namen spiegelten dann besondere Merkmale einer Gasse wider. „Zum Beispiel hieß der Eselsplatz so, weil an dieser Stelle die von Tieren gezogenen Wagen mit den Waren, die in die Stadt kamen, abgestellt wurden. Dieser Platz befand sich früher in der Ritterstraße“, beschreibt sie. Das Sporergäßlein wurde nach dem gleichnamigen Handwerk benannt. „Der Sporer war jemand, der unter anderem Steigbügel geschmiedet hat.“ Das Verzeichnis „Leipzig und seine Umgebung“ aus dem Jahr 1836 listet für diese Zeit schon vor der amtlichen Katastrierung von Grundstücken 16 Plätze auf: zum Beispiel den Marktplatz, Roßplatz oder Thomaskirchof. Außerdem finden sich 16 Hauptstraßen in der Stadt: unter anderem die Hainstraße, Katharinenstraße oder den Brühl. Zudem ist von 13 Neben-Gäßchen zu lesen: wie das Thomasgäßchen, Goldhahngäßchen oder Gewandgäßchen und für die Vorstadt 29 Straßennamen: Grimmaischer Steinweg, Johannesgaße oder Windmühlengaße. „Viele dieser alten Straßenbezeichnungen gerade im Innenstadtbereich sind bis heute geblieben“, so Ute Große. Heute ist das Amt für Statistik und Wahlen zuständig für die Straßenbenennung sowie das Erstellen und Führen eines Straßenverzeichnisses für Leipzig. Zwei Übersichten

„In Rückmarsdorf gibt es laut den Gemeinde-Unterlagen die Drei-Linden-Höhe. Aber keiner weiß mehr, wo sie liegt oder lag.“

Straßennamen gliedern sich in fünf Themenbereiche: Sie würdigen bestimmte Personen oder deren Verdienste (Johannes-Weyrauch-Platz), werden nach Orten oder Landschaften benannt (Merseburger Straße), beziehen sich auf Flora oder Fauna (Nelkenweg), bezeichnen historische Ereignisse (Straße des 18. Oktober) oder verweisen auf Widerstandsbewegungen gegen den Nationalsozialismus (Stauffenbergstraße). Fotos: Nannette Hoffmann

sind bereits in Buchform erschienen. „Wir bereiten außerdem Vorlagen für Um- oder Neubenenungen vor“, erklärt Jens Vöckler, seit 2011 Abteilungsleiter vom Amt. Mögliche Namen mit Leipzigbezug werden von einer internen Arbeitsgruppe erarbeitet. Am Ende beschließt der Stadtrat die Vorlagen. Erst im Juni dieses Jahres war dies unter anderem bei den Neubenennungen des

Addis-Abeba- und des Herzliya-Platzes der Fall. Namen für Straßen kann grundätzlich jeder Bürger einbringen. „Im Jahr gehen bei uns fünf bis sechs Vorschläge ein“, sagt Jens Vöckler. Aber auch die Fraktionen der Stadträte oder Ortschaftsräte können ihre Namensvorschläge einreichen. Drei große Wellen der Umbenennungen hat es in Leipzig nach 1990 gegeben. „1991

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weils ein Stadtteil von Leipzig.“ Mit diesem Prozess waren auf einem Schlag Straßennamen mehrfach vorhanden – „allein die Hauptstraße gab es 13 Mal“. In einem zweijährigen Prozess wurde über jede Straße ein Dossier angelegt – über die Anwohnerzahl, die Länge und die Anzahl der Gewerbeansiedlungen – und Ortschaftsräte nach Vorschlägen für die neuen Namen einbezogen. 2000 konnte dann ein Umbenenungsbeschluss erstellt und ein Jahr später 360 Umbenennungen vorgenommen werden. „Wir haben dabei aber auch Straßennamen im Altstadtgebiet geändert: Zum Beispiel gab es in Leutzsch ebenfalls eine Bienitzstraße. Die haben wir in Blütherstraße umbenannt und die gleichnamige in Burghausen gelassen, da hier der Bezug zum Bienitzhügel gegeben war“, erläutert Jens Vöckler. Ein Kuriosum lässt ihn und sein Team seit den Neunzigerjahren Schmunzeln: „In Rückmarsdorf gibt es laut den Gemeinde-Unterlagen die Drei-Linden-Höhe. Aber keiner weiß mehr, wo sie liegt oder lag.“


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Diese Lithografie aus dem Jahr 1904 zeigt die Gemeinde Liebertwolkwitz mit der Teichmannstraße (Pfeil) im Maßstab 1:4000. Foto: slub Dresden/Deutsche Fotothek

Rittergutsbesitzer gründet eine Sparkasse und wird mit einem Denkmal und Straßennamen geehrt Die Geschichte der Teichmannstraße in Liebertwolkwitz Viele Straßen haben im Lauf der Geschichte ihren Namen mehrmals geändert. So ist das auch der Fall bei der Teichmannstraße in Liebertwolkwitz. „Ursprünglich wurde diese Straße in alten Unterlagen unter dema Namen Badergasse geführt“, berichtet Ute Große vom Amt für Statistik und Wahlen. Sie ist dort seit 1993 für die Benennungen von Straßen zuständig. Im Ortsblatt Liebertwolkwitzer Wasserturmbote vom Juni 2002 wird ein Bericht des Liebertwolkwitzer Pfarrers Friedrich Ernst Achilles vom 31. März 1898 veröffentlicht, worin die Umbenennung eine Rolle spielt: „Die Einführung neuer beziehungsweise Umänderung der alten Straßennamen, zum Beispiel Untere Hauptstraße der früheren Badergasse, Obere Hauptstraße statt Cantorgasse, Roßplatz statt Eselsplatz erfolgte am 22. Februar 1889 beziehungsweise am

14. Juni 1895.“ Dieser Bericht wurde laut Große bei der Abnahme des Kirchenknopfes gefunden. In einem Protokoll vom 29. November 1900 beschließt der Gemeindevorstand von Liebertwolkwitz: „Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dass die jetzige ‚Untere Hauptstraße‘ künftig ‚Teichmannstraße‘ heißt und die jetzige ‚Obere Hauptstraße‘ den Namen ‚Hauptstraße‘ führt.“ Am 5. Februar 1952 informiert der stellvertretende Bürgermeister von Liebertwolkwitz, Fallenstein, den Rat des Landkreises Leipzig über folgende Straßenumbenennung: „Wir bitten Sie, davon Kenntnis zu nehmen, dass laut Beschluss der Gemeindevertretung Liebertwolkwitz die Teichmannstraße in Straße des Friedens umbenannt worden ist“. Die Rückbenennung in Teichmannstraße (Teilstück) erfolgte am 15. November 1990.

Die Teichmannstraße in Liebertwolkwitz wurde nach Johann Christian Friedrich Teichmann (1783 - 1863) benannt. Er und seine Erben waren von 1812 bis 1880 Besitzer des Rittergutes Neumuckershausen. Teichmann war auch ein vielseitiger Agrarökonom sowie Autor von landwirtschaftlichen Schriften – zum Beispiel schrieb er einen Bericht zur sicheren Überwinterung von Kartoffeln. Auch vor Ort förderte Teichmann das Agrarwesen und gründete 1846 den Landwirtschaftlichen Verein zu Liebertwolkwitz. Und auf seinen Antrag hin beschloss der Gemeinderat am 19. April 1847 die Gründung einer Sparkasse, ist im Sparkassenblog des Ostdeutschen Sparkassenverbandes zu lesen. Ihm zu Ehren wurde 1900 auf dem Liebertwolkwitzer Markt ein Denkmal errichtet, welches aus Anlass des 50. Jahrestages der Sparkassengründung enthüllt wurde.

Auf dem Liebertwolkwitzer Markt steht das Denkmal für den Agrarökonom Johann Christian Friedrich Teichmann. Foto: André Kempner

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Spannende Fakten aus der Medizin

Leipzigs Geschichte ist eng mit der Geschichte der Medizin verwoben. Bereits vor 600 Jahren wurde hier die medizinische Fakultät gegründet – nach Heidelberg die zweitälteste durchgehend lehrende Medizinerfakultät Deutschlands. Und es gibt noch mehr interessante Details.

Die Universitätsbibliothek Leipzig besitzt mit dem Papyrus Ebers das wohl älteste Medizin-Lexikon der Welt. Es wurde vor über 3600 Jahren in Ägypten geschrieben und enthält über 800 Rezepte gegen Krankheiten.

1810 wurde die erste Entbindungsschule für Hebammen und Ärzte in Leipzig eröffnet – das Accoucheur- oder Triersche Institut am südwestlichen Stadtrand.

Das Hospital St. Georg (später auch Georgenhaus) war die älteste soziale Einrichtung in Leipzig. Seit der Gründung im Jahre 1212 bestand es in verschiedenen Formen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Heute trägt den Namen St. Georg seine Nachfolgeeinrichtung, das Klinikum St. Georg. 1799 beginnen an der Medizinischen Fakultät die praktischen Unterweisungen der Studenten am Krankenbett, im Operations- und Seziersaal.

Leipzig war die erste Universität, die einen Lehrstuhl für Allgemeine und Pathologische Anatomie einrichtete. Lehrstuhlinhaber war ab 1869 Ernst Leberecht Wagner. Er setzte sich für die Errichtung eines eigenen Institutes für Pathologie ein, das 1871 fertiggestellt war.

In Leipzig wurde der erste Lehrstuhl für Psychische Therapie eingerichtet. Der in Leipzig geborene Mediziner Johann Christian August Heinroth wurde 1811 als erster Lehrer für Seelenheilkunde (Psychiatrie) an den neu gegründeten Lehrstuhl der Universität Leipzig berufen. 1880 schloss sie in Leipzig als erste Frau in Deutschland ihr Medizinstudium mit einem Staatsexamen ab: Hope Bridges Adams schrieb sich als Gasthörerin an der Universität Leipzig ein, denn anders war ein Besuch nicht möglich. Sie trug Männerkleidung und ihr Haar war kurz geschnitten, damit sie weniger auffiel. Ihr Abschluss wurde nicht offiziell anerkannt. Die Zulassung als Ärztin zu praktizieren, bekam sie ein Jahr später in Großbritannien. Offiziell konnten Frauen erst seit 1906 immatrikuliert werden. 1927 führte der Leipziger Professor Otto Kleinschmidt bei einer Patientin die erste Mammografie der Welt durch.

Dem Herzchirurgen Martin Herbst gelingt in Leipzig 1962 die erste erfolgreiche Herz-OP mit einer Herz-Lungen-Maschine in Ostdeutschland. Ein Jahr zuvor hob er in der Philipp-Rosenthal-Straße die europaweit erste eigenständige Herzklinik aus der Taufe.

Das 1938 nach seinem Gründer benannte Karl-Sudhoff-Institut ist das älteste medizinhistorische Institut der Welt, und seine beiden ersten Direktoren haben der heutigen professionellen Medizingeschichte den Weg gewiesen. 16 Muttermilchbanken gibt es in Deutschland. Die größte hat ihren Sitz in der Leipziger Uniklinik. Die Frauenmilchbank in der Leipziger Uniklinik wurde 1951 gegründet. 1954 wurde in Leipzig das Frühchenhaus eröffnet – ein Meilenstein, der in anderen deutschen Städten erst deutlich später erreicht wurde. Illustration: Kristin Schmidt


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Ä Schälchen Heeßen – Eine Tradition lebt wieder auf Leipziger Kaffeekultur damals und heute

Fotos: Sabine Hürdler/fotolia.com; André Kempner (2), Wolfgang Zeyen

Magie. Pure Magie kann entstehen, wenn sich alle Kaffeearomen voll entfalten. Doch was für ein langer Weg von der Ernte der Kaffeekirschen bis zum Duft aus der Tasse: Damit Kenner die unterschiedlichen Geschmacksnoten herausschmecken können, sollten die Bohnen sorgsam ausgewählt, schonend geröstet und frisch gemahlen sein. Mittlerweile wird solch ein anregendes Getränk tausendfach genossen. Sachsen hat nämlich eine wachsende Kaffeeszene – immer mehr ambitionierte Kleinröstereien entstehen. Und wer einmal bei einer Röstung zuschaut, hört wie die dunklen Bohnen in der Rösttrommel knacken, schließlich auf das Kühlsieb rauschen und erlebt, wie herrlich es dann duftet, kann allein davon auf den Geschmack kommen. Aber seit wann ist in Sachsen jederzeit Kaffeezeit? Wann schossen Kaffeehäuser wie Pilze aus dem Boden?

Ist Kaffeesachse ein Schimpfwort? Trank man den Bliemchengaffee einst mit Kaffeeblüten? Und wer widmete dem Gebräu eine Kantate? Vielen ist der Arabische Coffe Baum in der Kleinen Fleischergasse 4 bekannt – dass dieses Gebäude Sachsens ältestes Kaffeehaus ist, wissen viele dagegen nicht. 1720 wurde dort der Ausschank eröffnet. Prominenter Stammgast und erster Kaffeehausliterat: Johann Christoph Gottsched. Später huldigten Lessing, Goethe und Schiller dem Getränk im Coffe Baum. Ein paar Ecken weiter, in der Katharinenstraße, befand sich Zimmermanns CaffeeHaus – dort soll um 1735 Johann Sebastian Bach erstmals seine Kaffeekantate aufgeführt haben. Heiter-ironisch nimmt er die Sitte des täglichen Kaffeetrinkens auf die Schippe – Ließgen ist der neumodischen Sucht verfallen: „Ey! Wie schmeckt der Coffee süs-

se. Lieblicher als tausend Küsse, milder als Muscaten-Wein. Caffe, Caffe muß ich haben…“ Ließgens besorgter Vater versucht vergebens, ihr die Kaffeelust auszutreiben (kein Hochzeitsfest, kein neues Kleid), bis er androht, dass kein Mann sie bekommen soll. Da wird das Töchterchen endlich weich und kündet den Kaffeeverzicht an. Vermutlich nicht allzu lange – denn Leipzigs feine Damen trafen sich regelmäßig zum Kaffeekränzchen. Schick war es, wenn man den heißen Kaffee aus der Ober- in die Untertasse goss, um ihn so abgekühlt zu trinken. Nach 1800 galt das bereits wieder als unfein – doch das „Schälchen Heeßer“ war längst in den Sprachgebrauch übergegangen. Ebenso wie der Blümchenkaffee. Die Bemerkung, der ist ja so dünn, dass die Blümchen auf dem Tassengrund zu sehen sind, galt nicht gerade als Lobeshymne. Dabei war diese Konsistenz

ein gewollter Effekt – zählte der Besitz von Meißner Porzellan doch als Statussymbol. Wie sich ein Schimpfwort zum Kompliment wandeln kann, zeigt die Anekdote vom Preußenkönig, der sich im Siebenjährigen Krieg abfällig über die unsoldatischen Kaffeesachsen äußerte. Mit den Worten „ohne Gaffee gönn‘ mer nich gämpfen“, erschienen die Kaffeesachsen gar nicht erst auf dem Schlachtfeld ihres neuen Befehlshabers. Jahrhunderte später lassen sich Fans des Muntermachers nicht nur gern Kaffeesachsen nennen, sie kennen auch die positiven Effekte auf die Gesundheit: Aktuelle Studien beweisen, dass die im Kaffee enthaltenen antioxidativ wirkenden Substanzen Schutz vor Krankheiten bieten. Doch was die Aromen betrifft – vieles daran bleibt wohl ein Geheimnis. Ein Kaffeeröster würde sagen: Jeder gute Kaffee ist ein Unikat!

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Das Älteste

Kita – 97 Jahre In der Altlindenauer Spittastraße gründete der Verein für Familien- und Volkserziehung 1918 den Kindergarten. Er bot als erster seiner Art in Leipzig 70 Kindern zwischen drei und 14 Jahren Unterkunft und warmes Mittagessen. 2010 wurde die heute nach Henriette Goldschmidt benannte Kita für rund eine Million Euro komplett saniert.

Baum – 600 Jahre

Fußball – 122 Jahre

Der älteste Baum der Stadt steht im Rosental. Die Stieleiche hat einen Durchmesser von mehr als zwei Metern – damit ist es auch der dickste Baum Leipzigs. Das Alter wird auf mehr als 600 Jahre geschätzt. Genau kann das nicht mehr bestimmt werden, da der Stamm innen hohl ist.

Mit dem Gründungsdatum 1. Februar 1893 gilt der SV Lipsia 93 nicht nur als Leipzigs, sondern sogar Sachsens ältester Fußballverein. Die Lipsia gehört zu den Gründungsvereinen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von 1900 und wurde in ihrer Geschichte mehrfach umbenannt oder aufgelöst.

Freibad – 149 Jahre Das älteste Leipziger Freibad ist das Schreberbad. Es entstand 1866 mit einer großen Liegewiese nahe der weltweit ersten Schrebergartenanlage. Es wird sogar vermutet, dass es das älteste Freibad Deutschlands ist. Anfangs war das Bad nur für Männer zugänglich. 1869 eröffnete auf dem Gelände

dann auch ein Damen-Freibad – das erste Deutschlands. Mit einer Gesamtwasserfläche von 610 Quadratmetern ist das Schreberbad heute das beliebteste Freibad Leipzigs. In diesem Jahr kamen mehr als 57 000 Badegäste. Fotos: André Kempner (2), SV Lipsia 93


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in Leipzig

Hallenbad – 46 Jahre Das älteste Hallenbad ist das Stadtbad. Es wurde im Jahr 1916 als Europas erstes Wellenbad in Betrieb genommen. 88 Jahre lang wurde das Bad genutzt, bevor im Jahr 2004 der Badebetrieb wegen baulicher Mängel eingestellt werden musste. Das älteste noch in Betrieb befindliche Hallenbad ist die im Jahr 1969 eröffnete Volksschwimmhalle Südost in der Kolmstraße in Stötteritz.

Friedhof – 479 Jahre Der Alte Johannisfriedhof ist die älteste kommunale Begräbnisstelle. Er wurde 1536 vom Herzog Georg zum allgemeinen Begräbnisplatz der Stadt bestimmt. Hier ruhen unter anderem die Kaufmanns-, Handels- beziehungsweise Bankiersfamilien Frege, Dufour, Apel, Harkort und Grassi sowie Johanna Rosine Wagner und Rosalie Marbach, geb. Wagner, Mutter und Schwester Richard Wagners.

Schule – 219 Jahre Auf den Mauern der zerstörten Moritzbastei entstand im Jahr 1796 die erste konfessionslose Leipziger Bürgerschule, geplant von Johann Carl Friedrich Dauthe. Das Gebäude wurde während und nach der Völkerschlacht 1813 als Lazarett genutzt. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts diente der Betsaal der

Schule als Sitzungssaal der Leipziger Stadtverordneten. Im Westflügel wurde 1848 das erste Kunstmuseum eröffnet. 1875 wurde die Bürgerschule in eine „Höhere Schule für Frauenberufe“ umgewandelt. Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört.

Druck – 1245 Jahre

Kirche – 850 Jahre

Zu den ältesten gedruckten Schriftzeugnissen in den Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums gehört der „Zauberzettel“ aus Japan, der um 770 entstanden ist. Es ist der älteste datierte Blockdruck – ein Verfahren, bei dem Bild und Text auf einer Holzplatte gedruckt wurden.

Die Nikolaikirche wurde ab 1165 an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen errichtet und ist St. Nikolaus, dem Schutzpatron der Händler und Kaufleute, geweiht. Fotos: André Kempner, Carl Benjamin Schwarz/wikipedia.de

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Hier trägt sich ein, wer Rang und Namen hat

Das aktuelle Goldene Buch der Stadt Leipzig ist fast voll

Wie offiziell ein Besuch ist, zeigt sich in den protokollarischen Maßnahmen. Und wenn sich ein Gast ins Goldene Buch der Stadt Leipzig eintragen darf, ist er sehr offiziell. Es steht in einer Reihe mit Beflaggung, Amtskette und rotem Teppich. VIPs wie Sportler oder Musiker bleibt dies verwehrt. Magdalena Grams, Leiterin des Referates Protokoll und seit über zwei Jahrzehnten oberste Hüterin des Buches, weiß warum: „Die Regel besagt, vom Botschafter aufwärts: also Minister, Regierungschefs oder Mitglieder von Königshäusern“, erklärt Grams, während sie behutsam über den blauen Einband streicht. Seit 22 Jahren wachen sie und ihr Team über das Goldene Buch. Das ist jedoch nicht die einzige Regel: Darüber hinaus darf sich jeder nur ein einziges Mal eintragen. Es sei denn, die Person kommt in einer anderen Funktion. Beispiel: Hans-Dietrich Genscher. „Er steht zweimal drin – einmal als Bundesminister und später als Träger der Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig.“ Ganz wichtig: Das Goldene Buch wird nur in Anwesenheit des Oberbürgermeisters oder seiner Stellvertreters zur Unterschrift vorgelegt. Und das nur im Neuen Rathaus, in Ausnahmefällen im Alten Rathaus. „Wir tragen es nicht jemandem hinterher oder auf einen anderen Platz. Wenn jemand keine Zeit hat, dann ist das schade – für beide Seiten. Aber da sind wir auf einer Linie mit Hamburg, Frankfurt oder anderen großen traditionsreichen Städten. Wir alle sind uns einig: Je strenger wir diese Regeln einhalten, desto mehr gewinnt das Buch an Wertigkeit.“ Für mehr Wertigkeit sorgt auch das eigens eingerichtete Protokollzimmer. „Zu Zeiten von Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee haben wir die Eintragungen noch in dessen Dienstzimmer gemacht“, erinnert sie sich. Das sei unschön gewesen, vor allem wenn Tiefensee noch in einem Telefonat feststeckte und die Gäste deplatziert auf dem Gang warteten. Seit vier Jahren gibt es in der Wandelhalle nun ein Zimmer, das für Eintragungen ins Goldene Buch, aber auch für Arbeits- und Hintergrundgespräche zur

Verfügung steht. „Braucht Herr Jung noch gen oft für Verwirrung. „Da kann ich beruhieinige Minuten, kümmere ich mich um die gen. Dabei handelt es sich um ein Geschenk Gäste. Und ich bin froh, dass ich dafür dieses der Donkosaken, die anlässlich des 200-jähZimmer habe.“ Hier rigen Jahrestags der könne Grams auf die Völkerschlacht hier zu Porträts der GewandBesuch waren.“ „Je strenger wir diese Regeln hauskapellmeister an Das bei der Eintraeinhalten, desto mehr der Wand hinweisen – gung ins Goldene gewinnt das Buch an Wertigkeit.“ Riccardo Chailly, Kurt Buch nichts dem ZuMasur und Herbert fall überlassen wird, Blomstedt. Oder auf beweist auch ein die Collage des Leipziger Grafikers Matthias kleines Höckerchen, das unter dem Pult verKlemm. „Es ist sein persönlicher Tagebuchsteckt steht. „Herr Jung ist sehr groß. Aber eintrag vom 9. Oktober 1989. Ebenfalls in nicht jeder der Gäste. Damit auf den Fotos diesem Raum befinden sich die zahlreichen keine unschöne Lücke entsteht, bedienen Gastgeschenke, die offizielle Besucher überwir uns dieses kleinen Hilfsmittels“, verrät reichen. Auch dazu lasse sich so manche Grams. Denn jeder Termin findet im Beisein Anekdote berichten. „Ich frage dann immer: der Presse statt. Wissen Sie welches das Lieblingsgeschenk Doch nicht immer klappt alles, wie Grams es unseres Chefs ist und das ich gar nicht anvorgesehen hat. Sie erinnert sich noch gefassen darf? Der signierte Fußball von Pelé.“ nau an den Besuch von Hans-Dietrich GenDie daneben liegende Peitsche sorge hingescher und Michail Gorbatschow, die im Mai

Magdalena Grams ist Leiterin des Referates Protokoll. Sie und ihr Team organisieren nicht nur Staatsbesuche, sie wachen auch über das Goldene Buch der Stadt Leipzig. Foto: Christian Modla

2003 die Ehrendoktorwürde von der Universität Leipzig verliehen bekamen. Grams verwendet spezielle Stifte, die auf dem 300 Gramm starken Büttenpapier schreiben, und überzeugt sich vorher stets selbst davon, ob sie funktionsfähig sind. „In diesem Fall wurden jedoch Stifte von der Universität verwendet, auf denen die Namen der beiden Gäste eingraviert gewesen waren.“ Im Moment der Unterzeichnung versagte

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der von Genscher jedoch. „Da holte er einen Plastik-Kugelschreiber raus. Ich bin fast rückwärts gegangen. Die Amtsstube war voller Presse. Der Teufel steckt eben im Detail.“ Wie lange es die Tradition des Goldenen Buches in Leipzig gibt, kann Magdalena Grams nur schätzen: „Ich glaube seit 1890. Um diese Zeit war in allen Kommunen mit wachsendem Selbstbewusstsein durchaus das Bestreben, zu dokumentieren, wer ‚wir sind‘.“ Entsprechend wichtig sei die Anfertigung der Amtsketten und der Goldenen Bücher gewesen. Abgeschaut hätten sich die Stadtoberen dies wohl von den Priveligiertenbüchern aus dem Mittelalter. „Die Goldenen Bücher sind so etwas wie eine Modifikation.“ Bei einem Goldenen Buch ist es nicht geblieben: Die jüngste Auflage stammt aus dem Jahr 2004 und beginnt mit einem Eintrag des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Für Grams ist das Buch etwas ganz Besonderes. „Als der Vorgänger des Buches zu Ende ging, hat mich Herr Tiefensee gebeten, ein neues in Auftrag zu geben. Und ich wollte unbedingt, dass unsere eigenen Leute zeigen, was sie können.“ Unter Leitung von Bettina Wija-Stein von der Hochschule für Grafik und Buchkunst fertigten es Studenten an. Auch für Wija-Stein sei der Auftrag etwas Besonderes gewesen, hatten ihre Eltern doch schon das Vorgänger-Buch gemacht. Und Grams steht erneut in den Startlöchern, denn im aktuellen Goldenen Buch sind nur noch wenige Seiten frei. 10 bis 15 Einträge sind es pro Jahr – immer abhängig von den Jubiläen. Und nächstes Jahr findet in Leipzig der 100. Katholikentag statt, 2017 ist Lutherjahr. „Da kommt einiges auf uns zu.“ Jung hat

deswegen bereits jetzt bei der HGB angefragt, ob sie auch das nächste Goldene Buch anfertigen. Optisch soll es ähnlich aussehen wie sein Vorgänger. „Herr Jung fragte, ob Gold einfließen kann. Denn immer wieder werde er von Besuchern angesprochen: Das ist ja gar nicht golden. Unbedingt soll auch das Stadtwappen verarbeitet werden. Denn auch dieses gehört zu den protokollarischen Symbolen der Messestadt.“ Derzeit fertigt Wija-Stein Entwürfe an, die diese Wünsche berücksichtigen. Wichtig sei Grams, dass die Struktur eingehalten wird: „Links steht der Anlass, der Gast und das Datum. Die rechte Seite ist der Unterschrift vorbehalten.“ Ob sich die Gäste nur mit dem Namen, einem kurzen Satz oder gar einer Zeichnung im Goldenen Buch verewigen, sei ihnen überlassen. Insgesamt existieren mehrere Goldene Bücher, die im Stadtarchiv, im Stadtgeschichtlichen Museum und im Neuen Rathaus aufbewahrt werden. Dass das „Gästebuch der Reichsmessestadt Leipzig“, welches während des Zweiten Weltkrieges geführt wurde, darunter ist, sei nicht selbstverständlich. „Im Jahr 2000 bekam ich vom Museum Checkpoint Charlie die Information, dass in Houston via Internet das Goldene Buch der Stadt Leipzig zum Verkauf angeboten wird. Da schrillten die Alarmglocken! Wir hatten zwar schon davon gehört, dass es so etwas gibt, aber nicht wo.“ Über Umwege und mit einer gehörigen Portion Verhandlungsgeschick gelangte es zurück in die Messestadt: „Sicher, da sind Unterschriften, die wir heute nicht mehr ausstellen wollen. Aber es ist ein Zeitdokument, das es zu bewahren gilt.“

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(3) Ob sich die Gäste nur mit dem Namen, einem kurzen Satz oder gar einer Zeichnung im Goldenen Buch verewigen, ist ihnen überlassen – ein kurzer Einblick: (1) Zum Erinnern an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren trugen sich am 9. Oktober 2014 die Präsidenten von Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Deutschland ein. (2) Friedel Stern, Künstlerin und ehemalige Leipzigerin jüdischer Herkunft, unterzeichnete am 10. Februar 2005. (3) Das schwedische Königspaar im Juni 2006. Fotos: Christian Modla

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Robert Schumann featuring Erwin Stache: Die Töne entfalten sich im Klangraum, der nicht nur Kindern Horizonte eröffnet. Fotos: Christian Modla/Armin Kühne

Kling klang, du und ich

Einzigartige Installation Erwin Staches bereichert Leipzigs Musikszene Frank-Steffen Elster, Vorstandsvorsitzender des Der Klangkünstler, Musiker und GerätebauSchumann-Vereins betont, dass mit der Eröffer Erwin Stache hat künstlerisch schon vieles nung des Klangraumes der erste Abschnitt der ausprobiert. Er begeistert sich für Orgelmusik Erneuerung und Erweiterung des gesamten von Bach genauso wie für das Rattern elekSchumann-Museums gelungen ist. Bis 2024 trischer Waschmaschinen-Programmscheikommen das erste Clara-Schumann- Zimmer ben. Mit 15 Jahren baut er seinen ersten Deutschlands, ein interaktiver Spielhörplatz im Synthesizer. Den ersehnten Studienplatz in Innenhof sowie ein Hörkabinett hinzu. Elektrotechnik bekommt Erwin Stache als soKünftig werden alle Leipziger und ihre Gäsgenanntes „Intelligenzkind“ nicht, weil seine te den Klangraum besuchen und erkunden Eltern schon studiert hatten. Deshalb schreibt können. Seit Mitte September ist er bereits er sich zunächst für Mathe und Physik ein. Erwin Stache das Herzstück der Freien Grundschule „ClaSpäter bricht er das Studium aber wieder ab ra Schumann“. 359 Jungen und Mädchen und entscheidet sich für seine zweite große werden hier im Chor-, Musik-, Ensemble- und InstruLeidenschaft: die Musik. Er nimmt Klavierunterricht an mentalunterricht auf ganz neue Weise mit Klängen exder Leipziger Musikhochschule. Bis heute verbindet er perimentieren können. Ein Raum, der Horizonte öffnet die beiden Welten: Logik und Ästhetik, Technik und Muund alle Sinne anspricht. Gregor Nowak, Geschäftsfühsik. Stache hat im Laufe der Jahre seine Nische in der rer des Schumann-Vereins Leipzig, sagt: „Dieser KlangNeuen-Musik-Szene gefunden. Die Klanginstallationen raum zeigt deutlich, welche Kraft dahintersteckt, wenn des 54-Jährigen sind weniger kopflastig als vieles, was alle Beteiligten eines solch großen Projektes sich als man dort sonst zu hören bekommt. Oft locken Erwin StaPartner verstehen und sich in hohem Maße mit dieches Geräte das Publikum zum Ausprobieren und Mitmasem Vorhaben identifizieren.“ Insgesamt wurden rund chen an. 135000 Euro investiert – ermöglicht durch die UnterJetzt hat er einen experimentellen Klangraum im Schustützung der Rahn Dittrich Group, der Freien Grundschumann-Haus errichtet. „Die Gegenstände, die an der Dele Clara Schumann, der Carl Orff-Stiftung, der Firma Blütcke hängen, stammen entweder aus der Zeit Robert hner, der LBBW-Sachsen Bank, der Stiftung „Leipzig hilft Schumanns oder weisen auf technische Erfindung dieser Kindern“ und dem Förderverein der Freien Grundschule. Zeit hin. Jedes Objekt lässt Töne, Geräusche oder ganze Musikstücke erklingen, wenn man sich darunter stellt. Ê www.schumann-verein.de Selbst das Klavier im Raum spielt wie von Geisterhand.“

Im Lauf des 19. Jahrhunderts existierten in Leipzig mehr als 100 Pianofortefabriken – die bedeutendste gründete 1853 Julius Blüthner. Heute steht ein Flügel – umgeben von Cajons – im Schumann-Haus.

„Überall Concert, überall Publicum“ Hamburg hat Brahms und Düsseldorf Schumann, Bayreuth Wagner, Eutin Carl Maria von Weber, und Kassel hat Spohr. Köln rühmt sich seiner Söhne Jacques Offenbach und Max Bruch, Hannover hat Marschner, München Rheinberger und Max Reger. Leipzig aber – Leipzig hatte sie alle! All die großen Komponisten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts haben hier studiert oder komponiert, gastiert oder referiert. Denn Leipzig war Deutschlands Musikhauptstadt, mehr noch, es war im 19. Jahrhundert neben Wien und Paris das musikalische Zentrum Europas. Im Mittelpunkt stand und steht natürlich das Gewandhaus. Hier wurde Beethovens Tripelkonzert uraufgeführt und Schuberts C-Dur-Sinfonie, Brahms’ Violinkonzert und Bruckners Siebte. Der Schriftsteller und Verleger Bartholf Senff notierte 1842 zu Leipzigs Musikvergnügen: „Überall Concert, und überall Publicum.“


AB 20 SOLLTEN, AB 40 MÜSSEN SIE TRAINIEREN Kraft sei Luxus – diese Meinung ist leider weit verbreitet. Wenn ein Mensch älter wird, dann muss er nicht automatisch auch schwächer werden. Denn wer regelmäßig 30 bis 60 Minuten pro Woche zu Kieser Training kommt, erfährt es schnell am eigenen Körper: Der Gebrauch unserer Muskulatur ist ein effektiver Weg um gesund zu bleiben, sich gut zu fühlen und die biologische Uhr ein paar Jahre zurück zu drehen.

mit der Zunahme des Körperfettes einher. Dadurch steigt das Risiko chronischer Krankheiten. Muskeln arbeiten im Zusammenspiel mit Sehnen, Bändern, Knochen und Gelenken. Starke Muskeln geben diesen passiven Strukturen Stabilität und schützen sie wirksam vor Überlastungen oder Verletzungen. Das gilt auch für die Wirbelsäule. Ein starker Rücken macht Ihr Leben leichter.

MUSKULATUR EIN WICHTIGES ORGANSYSTEM

Krafttraining sei sicher riskant. Regelmäßig an Geräten zu trainieren, stelle nämlich eine unnatürliche Überlastung dar. Gelegentlich Gartenarbeit, Radfahren oder Schwimmen sind genug. Das höre und lese ich leider sehr oft. So wird zwar allgemein zu mehr Bewegung geraten. Aber reicht das wirklich aus? Strukturelle Trainingseffekte benötigen immer einen sogenannten

Muskeln bewegen uns fort und geben uns Stabilität. Sie definieren unsere Körperform und Haltung. Und sie produzieren Wärme. Die Muskulatur ist ein stoffwechselaktives Organ. Wer mehr davon hat, verfügt auch in Ruhe über einen höheren Energieverbrauch. Abnehmende Muskelmasse geht dagegen oft

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angenommenen Grenzen zwischen einem Krafttraining und dem sogenannten Herz-Kreislauf-Training verschwinden. Ein hochintensives Muskeltraining hat, wenn es regelmäßig erfolgt, ähnliche Wirkungen wie ein Ausdauertraining. Nur ist der Zeitaufwand dafür deutlich geringer…

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„Friede sei ihr erst Geläute“

Auf den Spuren der Nikolaikirchglocken / Eine Besichtigung mit Christine Reschke Eine der bekanntesten und beliebtesten Kirchen Deutschlands – die Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai – hat in diesem Jahr allen Grund zu feiern: Die Nikolaigemeinde blickt auf eine 850-jährige Geschichte zurück. Kein Wunder, dass das Gotteshaus täglich voller Menschenist. VomPortalbiszudenGlocken– überall gibt es Spannendes zu entdecken. Wer einmal hoch hinaus möchte, kann den Turm der Nikolaikirche besteigen (Treff: jeden Samstag 14 Uhr am Büchertisch). Ein wenig Geduld muss allerdings mitgebracht werden: aus Sicherheitsgründen dürfen nicht mehr als 15 Personen an einer Führung teilnehmen. 222 Stufen von unterschiedlicher Höhe und Breite sind zu erklimmen und man ist dem Himmel ein kleines Stück näher. Doch bitte schön gemächlich, sonst kommt man außer Puste. Außerdem hält Christine Reschke jede Menge Fakten bereit – die 62-Jährige gehört zum Team der Ehrenamtlichen, ohne die es auch in einer Kirche nicht geht. „Sie betreten romanisches Urgestein der Stadt Leipzig, durchschreiten unter den schwebenden Glocken den Nordturm, besichtigen die alten Türmerwohnungen und die große Pendeluhr der Nikolaikirche und haben schließlich aus einer Höhe von 45 Metern einen fantastischen Blick über Leipzig“, macht sie neugierig auf den Aufstieg. Zeit genug, um über die lange Baugeschichte von der spätromanischen Basilika zur spätgotischen Hallenkirche zu berichten. Auch die drei Türme seien mehrfach umgebaut worden: „Der Hauptturm erhielt ein weiteres Geschoss, einen Umgang für den Türmer sowie einen barocken Turmabschluss mit Laterne und Wetterfahne. Mit der Laterne ist übrigens ein Stück Dresdner Frauenkirche in Leipzig zu bewundern: Der Leipziger Stadtarchitekt Johann Michael Senckeisen schuf dafür die Pläne und nahm

Details (von oben nach unten): Ein ehemaliger Flaschenzug für die Türmerwohnung. Kirchendach mit Solar-Modulen. Das Uhrwerk der Turmuhr. Fotos: Christian Modla

bewusst die nicht ausgeführten Entwürfe George Bährs für die Laterne der Dresdner Frauenkirche zum Vorbild“, so die Kirchenführerin. Doch das Herz des Turmes schlage natürlich in den mächtigen Glockenstühlen: Fast schon zur Legende geworden sei die „Osanna“, beginnt Reschke von der wechselvollen Geschichte der Glocken zu erzählen. „Der erste Guss der ,Osanna‘ erfolgte 1452 auf dem Nikolaikirchhof. Als im Dreißigjährigen Krieg die Nikolaikirche vom Geschützfeuer getroffen wurde, bekam auch die ,Osanna‘ einen Riss; doch bereits 1634 wurde auf dem Nikolaikirchhof eine neue große Glocke gegossen. Am Karfreitag 1867 riss diese beim ordnungsmäßigen Läuten und verlor sofort ihren Klang. Da das Geläut in einem richtigen Verhältnis zueinander stehen muss, wurde nicht nur die zersprungene, sondern auch die übrigen drei Glocken neu gegossen. Ganze 48 Jahre läutete die vier zusammen. 1917 mussten Glocken für Kriegszwecke eingeschmolzen werden. Beim Abnehmen der großen Glocke riss das Seil, die Glocke stürzte ab und grub sich einen halben Meter tief in den Gehweg. Verletzt wurde zum Glück niemand. Später wurden

Mit Christine Reschke auf Besichtigungstour im Nordturm. Die 62-Jährige ist eine der vielen Ehrenamtlichen, die sich in die Gemeinde der Nikolaikirche einbringen.

Glocken gegossen – zwei von ihnen mussten im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden.“ Anfang der 1960er-Jahre wurde das Geläut in der Disposition von 1925 wieder hergestellt. Mehrmals täglich erklingen die drei Glocken – verziert mit den Inschriften „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ – künden sie von der Friedensbotschaft der Nikolaikirche. Doch die seit 1917 fehlende große Glocke im Südturm konnte bis heute nicht ersetzt werden. Dabei gebe gerade sie dem Geläut die Basis, die Stimme. „2017 zum 100. Jahrestag des Verlustes soll die Lücke geschlossen und das Geläut wieder komplett und sicher sein“, macht Christine Reschke auf das Spendenprojekt „Glocken Nikolaikirche“ aufmerksam.

Ê Die Titelzeile „Friede sei ihr erst Geläute“ stammt aus Friedrich Schillers Lied von der Glocke.

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Die 4,3 Kilometer lange Strecke führte auch über die Sachsenbrücke, Schnappschuss von 1951.

Fachsimpeln im Fahrerlager im Jahre 1952.

Fotos: Deutsche Fotothek

Motoren heulen im Clara-Zetkin-Park auf Zwischen 1950 und 1958 gab es im Leipziger Zentrum einen Stadtkurs Eine neue Freiheit auf Rädern gab es bei den legendären Leipziger Stadtparkrennen in den 1950er-Jahren zu erleben. Groß war die Sehnsucht der Menschen nach einem unbeschwerten Leben während der Nachkriegszeit. Die Leipziger fanden ihre private Freiheit bei Kultur- und Sportveranstaltungen – besonders der Sport sorgte dafür, dass ihr Selbstbewusstsein wuchs. Nicht nur auf die deutschen Straßen kam Bewegung; auch auf den Rennstrecken ging es zügig voran. In Leipzig fanden die Motorsportler den idealen Ort rund um die Pferderennbahn im Clara-Zetkin-Park. Veranstaltet wurden die Rennen von 1950 bis 1958. Damit auch jeder wusste, wo sie stattfanden, kreierte die „Stimme vom Sachsenring“, Hubert SchmidtGigo, den Werbezusatz „Rund um das Scheibenholz“ – die Idee, den Kurs „Rund um die Nonne“ zu nennen, fand dagegen keine Befürworter. „Die 4,311 Kilometer lange Strecke begann mit der zwölf Meter breiten und 500 Meter langen Start- und Zielgeraden auf Acht Mark kostete es, als Zuschauer auf der Tribüne beim Stadtparkrennen dabei zu sein. Noch heute erinnern die Eintrittskarten daran. Repros: privat; Grafik: Patrick Moye

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der Wundtstraße“, weiß Mike Jordan vom Motor-Rennsport-Archiv in HohensteinErnstthal: „Nach zwei Kurven gab es wieder eine 600 Meter-Gerade, ehe die Fahrer nach links in die nur 7,5 Meter breite und mit zwei Doppelschikanen versehene AntonBruckner-Allee abbogen. Anschließend ging es an die lange Gerade des Nonnenweges. Ihm folgte eine S-Kurve über die Kanalbrücke mit Pflasterbelag. Nach einer weiteren Geraden auf dem Schleußiger Weg folgte die Zielkurve nach links.“ Alle Klassen wurden 1950 aufgeboten – von den Motorradfahrern über die Seitenwagensportler bis zu den Sport- und Rennwagenklassen. Spannung lag in der Luft lag, als die Motorräder und Rennautos die Strecke entlang rasten. Zeitzeugen berichten, dass die Zuschauer bis zum Straßenrand standen. „Eine Sicherheitszone war damals noch nicht gefordert, lediglich Straßenlampen, Verkehrszeichen und Litfaßsäulen waren teilweise geschützt“, berichtet der Borsdorfer Heimatforscher Gerhard Otto. „Beim ersten und zweiten Stadtparkrennen wurden beachtliche 250000 Besucher gezählt. Ab 1951 ging es bei den Rennen um Wertungspunkte zur DDR-Meisterschaft.“ Neben den Leipziger Startern wie dem Seitenwagenfahrer Harry Gusinde kamen auch westdeutsche Privat-

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Die 4,3 Kilometer lange Strecke.

fahrer zu den verschiedenen Veranstaltungen. Prominentester: Europameister Hans Stuck (Senior), der im „Regenrennen“ von 1952 mit seinem Formel-2-Rennwagen siegte. Sogar australische Fahrer starteten 1956 rund um das Scheibenholz. Auch wenn das Leipziger Stadtparkrennen 1958 aus dem DDR-Rennkalender verschwand – ein legendäres Stück Leipziger Geschichte bleibt es für immer.

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Ein Katalog voller Industrieschätze

Leipziger Verein begibt sich auf Spurensuche

Ein Ozeandampfer mitten in Plagwitz, ein singender, klingender Bau der weltweit Schlagzeilen machte oder ein jahrhundertealtes „Dörfchen“, das unter Strom stand. Auch das ist Leipzig. Erfasst in einem Katalog voller Kultur. Oder besser Industriekultur. Da wird man doch neugierig. Was genau gibt es dort zu entdecken? Wer ist diesen Schätzen auf der Spur? Leipziger, die auf die reichen Traditionen ihrer Stadt aufmerksam machen möchten und sich dafür ehrenamtlich engagieren: Schon seit 2011 bemüht sich der Verein für Industriekultur Leipzig, Zeugnisse mit technischer, baukünstlerischer und historischer Bedeutung in einem Katalog zusammenzustellen. „37 Objekte sind bereits erfasst“, berichtet Moritz Jähnig vom Vereinsvorstand. Vorgestellt werden Messepaläste genauso wie Brücken, Produktions- und Verwaltungsgebäude, Geschäftshäuser, Gleisanlagen,

Imposanter Zeitzeuge: die ehemaligen Hupfeld-Werke in Böhlitz-Ehrenberg. Fotos: André Kempner

Moritz Jähnig ist Mitglied im Vorstand des Vereins für Industriekultur Leipzig, der die Erstellung des Katalogs initiiert hat.

Lokschuppen oder Spinnereien. „Wir möchten diese Denkmale stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken“, so Jähnig. Darüber hinaus werde auch ein Stück verlorene Industriegeschichte in dem Verzeichnis stehen und so vor der Vergessenheit geschützt. „Unterstützt werden wir von Behörden, Eigentümern sowie Museums- und Archivmitarbeitern. Die Stadt Leipzig, das Referat für Denkmalpflege und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz haben uns für den Druck des Katalogs finanzielle Hilfe zugesagt.“ Gespannt sein darf man auf ein Verzeichnis, in dem Branchen, Baustile, Nutzung und weitere Kategorien akribisch beschrieben sind. Wann es erscheint, können die Beteiligten noch nicht sagen.

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Zu den Schätzen Leipziger Industriegeschichte gehört beispielsweise das eindrucksvolle, fünfgeschosssige Gebäude in der LudwigHupfeld-Straße von Böhlitz-Ehrenberg. Christine Scheel hat dazu recherchiert und dabei viel Interessantes über Leipzig als einstige Welthauptstadt der Musikautomaten erfahren – einige von ihnen sind übrigens in der aktuellen Ausstellung im Musikinstrumentenmuseum zu sehen. Fasziniert vom Architekturdenkmal Konsumzentrale in der Industriestraße ist Astrid Bauer-Mecili, die Teamleiterin der Projektgruppe. Der stromlinienförmige Bau war zur Entstehung seiner Zeit weit voraus. Das vom renommierten Hamburger Architekten Fritz Höger im Stil der neuen Sachlichkeit entworfene Gebäude erinnert an einen Ozeandampfer: streng geordnet, mit gewölbten Fensterscheiben und einem flachem Dach, das einer Kommandobrücke ähnelt. Auch im Treppenhaus gibt es maritime Bezüge wie grüne Fliesen und ein Treppengeländer, das einer Reling nachempfunden ist. Dem einstigen E-Werk, dem Naundörfchen, das zu modernen Lofts umgebaut wurde, hat sich Hartmut Bräuniger gewidmet. Objekte in Plagwitz sind die Schwerpunkte von Helmut Sanders; Mathias Mann konzentriert sich auf Industriedenkmale im Leipziger Westen, so etwa auf den historischen Lokschuppen im Leutzscher Bahnhof. Peter Rosenbusch, der bis zum Ruhestand bei den Stadtwerken gearbeitet hat, recherchierte über das Gaswerk in der Arno-Nitzsche-Straße und das Asisi-Panometer. Die Interessengemeinschaft sucht weitere Mitstreiter, die in Archive gehen, Bauakten ein-

Auch die Konsumzentrale in der Industriestraße und das alte E-Werk Naundörfchen sind Teil der Leipziger Industriekultur. Fotos: Christian Modla, André Kempner

sehen, alte Schriften lesen und trotz manch mühevoller Spurensuche ihre Leidenschaft nicht verlieren. Denn der Katalog über die Denkmale der einstigen Industriemetropole Leipzig soll weiter wachsen.

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Hotelbetten sind knapp: Gäste sollen schlafen wie bei Mutti

Die Leipziger Messemuttis waren eine Institution

Wenn zu DDR-Zeiten Leipziger Familien in ben den offiziellen Ostmark sicherlich hier und da auch ein paar Westmark den Besitzer ihren Wohnungen zusammenrückten, dann wechselten. Aber die Leipziger waren nicht war wahrscheinlich gerade Messe in der umsonst für ihre Gastfreundschaft bekannt, Stadt. Die „Messemuttis“ waren damals denn viele beherbergten jahrzehntelang eine Institution. Viele Leipziger können sich Messe-Gäste, teilweise Stammgäste – und daran noch erinnern: Wenn Frühjahrs- oder oft entstanden Freundschaften daraus. BunHerbstmesse ins Haus standen, mussten Kinte Postkarten aus aller der- und SchlafzimWelt zeugten in Leipmer geräumt werden, um Platz zu schaffen „Lassen Sie sich beraten, wo eventuell ziger Wohnungen von den internationalen für die Messegäste. im Zimmer die Couch umgestellt Freundschaften. Zur Denn Hotelbetten wawerden kann oder wie aus dem Frühjahrsmesse 1977 ren in der Messestadt bisherigen Doppelbettzimmer zwei stellten die „MesseMangelware und die einzelne werden.“ muttis“ allein 10000 privaten Vermieter Privatquartiere dem daher dringend nötig. LVZ-Meldung vom 10. November 1962 Zimmernachweis zur In den 1960er-Jahren Verfügung. war der Bedarf an Gäste reisten aus den Schlafplätzen offenverschiedensten Ländern an – darunter bar sogar so groß, dass Mitarbeiter des ZimTschechen, Polen, aber auch Israelis oder mernachweises beim Deutschen Reisebüro Ägypter und Westeuropäer. Die „Messemut(DER – ab 1945 in VEB Reisebüro der DDR tis“ erinnerten sich Jahre später, dass viele umbenannt) durch die Stadt geschickt wurvon den Westeuropäern erst vorsichtig waden, um potenzielle freie Schlafplätze zu finren, die Koffer im Auto ließen und sich die den. „Wenn also in den nächsten Tagen und Wohnung anschauten. Dann aber zeigten sie Wochen die Mitarbeiter des DER zu Ihnen, sich begeistert über die Jugendstilzimmer, liebe Leipziger, kommen, sagen Sie nicht die runden Fensterbögen, die Balkons. gleich ,Nein!‘. Lassen Sie sich beraten, wo Im Jahre 2010 gab es ein Comeback der „Meseventuell im Zimmer die Couch umgestellt semuttis“. Weil Feuerwehrtag, Bachfest und werden kann oder wie aus dem bisherigen die Weltleitmesse Interschutz auf ein einDoppelbettzimmer zwei einzelne werden“, ziges Wochenende fielen, wurden die – inheißt es dazu in einer Meldung in der Leipzwischen eigentlich reichlich vorhandenen – ziger Volkszeitung vom 10. November 1962. Hotelbetten in Leipzig knapp. Die Aktion Das Messeamt prüfte außerdem die Zim„Betten für Leipzig“ appellierte an Privatleumerqualität und Sauberkeit und legte den te, in der Tradition der „Messemuttis“ UnterÜbernachtungspreis fest. künfte anzubieten. Als Anreiz für alle, die PriFür viele Leipziger „Messemuttis“ waren die vatzimmer bereitstellen, wurden attraktive Gäste ein netter Zusatzverdienst – wobei nePreise wie beispielsweise Zoo-Besuche verlost. Die Aktion stieß auf großes Interesse. Übrigens: „Messemuttis“ gibt es nicht nur in Leipzig. Auch Hannover hat eine lange Tradition mit der Vermietung von Privatzimmern zu MesMangelware Betten: Bereits Ende sezeiten. Denn als 1947 die erste Hannoverder 1940er-Jahre wurden private Messe stattfand gab es so gut wie keine Unterkünfte für die Messen geHotelbetten und aufgrund der Kriegszerstösucht. Repros: Leipziger Messe rungen nur wenig Wohnraum.

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orsten Röhr ist Schlafberater und Betreiber von nunmehr zwei SchlafOptimal-Filialen in Dresden und Leipzig. Er erkannte bereits vor Jahren als Geschäftsführer im gehobenen Einzelhandel für Schlafsysteme ein generelles Kundenproblem: bei der Suche nach dem geeigneten Bett - bestehend aus Matratze, Rost und Kopfkissen - ist man schnell überfordert. Es gibt unzählige verschiedene Typen, Materialien, Hersteller und Preise. Daraus das für den eigenen Körper nachhaltig Passende durch Probe liegen zu finden, gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Deshalb eröffnete er 2010 in Dresden ein Zentrum für körpergerechte Schlafplatzgestaltung, welches sich bei der Gestaltung des eigenen Schlafplatzes ausschließlich am Körper des Kunden sowie seinen Schlafgewohnheiten orientiert. Seit dem konnte das Team von SchlafOptimal vielen Kunden zu einer deutlich verbesserten Liege- und Schlafqualität verhelfen. Dabei arbeitet Torsten Röhr mit Medizinern und Schlafforschern des Institutes ProSchlaf Salzburg zusammen. Unter Leitung eines renommierten Facharztes für physikalische Medizin wurde dort eine Methode entwickelt, wie für jeden sicher und einfach die körpergerecht optimale Bettausstattung aus Matratze, Kissen und Betteinsatz bzw. Lattenrost gefunden werden kann. In die kompetente Kundenberatung fließen somit die neuesten Erkenntnisse der Schlafforschung stets mit ein.

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„Alles was heute hip ist, entstand damals aus Not“

Caterina Hildebrand vom Deutschen Kleingärtnermuseum Um ein für alle Mal mit dem Missverständnis aufzuräumen: Hat Daniel Gottlob Moritz Schreber die Schrebergärten erfunden? Nein, hat er nicht (lacht). Dr. Schreber war Arzt und Orthopäde in Leipzig, der sich vornehmlich mit körperlichen und orthopädischen Problemen bei Kindern beschäftigt hat. Aus dieser Arbeit heraus bemerkte er, dass Kinder zu wenig Bewegung hatten und ein Stück Freiraum brauchten, um sich „auszutummeln“, wie er es nannte. Er hatte dabei eher das Sportliche im Blick. Es gab zu dieser Zeit kaum Sportunterricht und noch keine Spielplätze. Er starb aber 1861, bevor er etwas erreicht hatte. Ernst Innocenz Hauschild griff seine Idee ein paar Jahre später wieder auf. Als Schuldirektor einer Bürgerschule in Leipzig gründete er im Mai 1864 mit Eltern einen Verein, um einen Platz im Sinne Schrebers einzurichten. Da der Verein nicht Schul- oder Erziehungsverein heißen sollte, beschloss man, ihn Schreberverein zu taufen. Das gärtnerische Element entwickelte sich ein paar Jahre später. Wie wichtig waren die Schrebervereine für die Entwicklung des Kleingartenwesens? Heute wird das Wort Schrebergarten als Synonym für Kleingarten verwendet. Dabei sind die Schrebergärten nur eine von sechs Ursprungslinien. Die ersten Kleingärten wurde bereits 1814 im damals noch dänischen Kappeln an der Schlei als Armengärten gegründet, sozusagen eine Hilfe zur Selbsthilfe. Später stellten Fabriken oder Unternehmen ihren Angestellten Areale zur Verfügung – in Leipzig unter anderem der Fabrikant Karl Krause oder die Baumwollspinnerei. Die Gärten gegenüber der Spinnerei gibt es heute noch. Ab 1900 verpachtete auch das Deutsche Rote Kreuz Gärten bevorzugt an arme Arbeiterfamilien mit Kindern, um unter anderem Tuberkulose vorzubeugen. Es gab eine Sonderbewegung in Berlin, die Laubenpieper, und nicht zu vergessen die Gärten der Naturheilbewegung. Die Schrebervereine waren in der Hinsicht besonders, als dass sie sich nach ihrer Gründung für schlechter versorgte Kinder im

Wohnumfeld der Vereine engagierten. Zum Beispiel organisierten sie Programme für die Sommerferien. Zur sogenannten Milchkolonie erhielten die Kinder täglich kostenfrei eine Tasse Milch mit anschließenden Sportund Bewegungsspielen auf den großen Spielwiesen. Welche Entwicklung nahm die Kleingartenbewegung im Osten nach 1945? Auch die Kleingartenbewegung wurde durch die Zonenaufteilung gespalten. Während die Vereine in der BRD eher erholungs- und freizeitorientiert waren, wurden die Produkte der Kleingärten in der DDR in die Versorgungspläne mit aufgenommen. Ziel war es, unabhängiger von Importen zu sein. Kleingärtner konnten ihre Gartenprodukte in die HO-Einkaufsstellen bringen, was teils kuriose Folgen hatte: Die Produkte dort waren derart subventioniert, dass die abgebenden Kleingärtner mitunter das doppelte des Verkaufspreises erhielten. Oder wenn ein Wagen bei den Gemüseläden vorfuhr, wusste man, dass es etwas gibt, was dort sonst nicht zu finden war. Dann hieß es: Stell dich schon mal an! Und natürlich waren auch Selbstbau und Selbstorganisation charakteristisch: Ob selbstgemischte Dünger oder Kompostbeschleuniger oder zu Dekozwecken umfunktionierte Autoreifen – alles was heute hip und trendig ist, entstand damals aus der Not heraus. Gibt es eigentlich auch geschichtliche Konstanten in der Kleingartenhistorie? Das Kleingartenwesen war über die Zeit mal mehr und mal weniger politisch geprägt. Der Wunsch, etwas anzubauen, war jedoch die Konstante. Das Gärtnern, egal aus welchem Motiv. Heute ist es weniger die Not als der Ausgleich zum Berufsalltag. Man möchte sich quasi im wahrsten Sinne des Wortes im Garten wieder „erden“.

Ê Deutsches Kleingärtnermuseum,

Aachener Str. 7, 04109 Leipzig, Tel: 0341 2111194, Mail: kleingaertnermuseum@t-online.de, www.kleingarten-museum.de

Ein Querschnitt durch die KleingartenGeschichte (von oben links im Uhrzeigersinn): DDR-Laube mit historischer Innenausstattung, Museumsgarten im Stil der Zeit um 1900, historischer Kleingärtner als Pappkamerad, Museumsleiterin Caterina Hildebrand vor dem Vereinshaus des Kleingärtnervereins „Dr. Schreber“, DDR-Garten mit originalgetreuer Laube, die OriginalBrunnenfigur des ehemaligen Trinkbrunnens von 1927 und zu Blumentöpfen umfunktionierte alte Dosen. Fotos: Thomas Bothe



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Du und Dein Grün

Leipzigs Schlagader ist grün. In ihrem Sog: Baumpaten, Guerillagärtner, Schreberjünger, Grünflächenplaner, Architekten, Förster, Botaniker. An ihrem Puls: der Landschaftsgärtner Ulf-Peter Schilling. Er macht Leipzigs Grün um eine Nuance reicher.

Eukalyptus ist eigenwillig. Die meisten der mehr als 600 Arten sind relativ schnellwüchsige, hohe, immergrüne Bäume und Sträucher. Foto: Simone Liss

Ob konzertierte Aktion oder Guerilla-Taktik: In Stadtgärten wie Annalinde in Plagwitz, auf Freiflächen wie Baumscheiben oder Grünstreifen lassen Tausende Hobby-Gärtner ihrer Fantasie freien Lauf. Foto: Ulf-Peter Schilling

Ein Ort des stillen Gedenkens: Ulf-Peter Schilling an der Gedenkstätte für die verstorbenen Kinder der Stadt im Friedenspark. Foto: privat

Foto: Wolfgang Zeyen

Der Mann mit dem grünen Daumen: Ulf-Peter Schilling beim Check seiner Eukalyptuspflanzen. Foto: Simone Liss

Die grüne Lunge des Leipziger Ostens: der Lene-Voigt-Park. Er entstand auf dem ehemaligen Gelände des Eilenburger Bahnhofs. Foto: André Kempner

Ein Bauspielplatz entsteht gerade auf dem Gelände des Bürgerbahnhofs Plagwitz–einstEuropasgrößterIndustriebahnhof. Foto: Christian Modla

Er ist ein Mann mit einer blühenden Fantasie. Er sieht in Setzlingen Wälder, in Keimlingen Kräutergärten, in Sprossen Gemüsegärten, in Trieben Hecken, in Senkern Haine. Ulf-Peter Schilling ist Landschaftsgärtner. Ein Kerl wie ein Baum – mehr als zwei Meter groß. Ein Typ. Verlässlich, liebenswürdig, weitsichtig, beredt. Käme er für eine Filmrolle infrage, würde er den Hüter oder Wächter spielen. Nachhaltigkeit ist ihm wichtig. Aber auch Sinnhaftigkeit und Authentizität. Das behutsame Herausarbeiten dessen, was da ist, macht die Philosophie des 38-jährigen Garten- und Landschaftsgestalters aus. „Ein schöner Park oder Garten braucht Zeit. Zeit, um sich zu entwickeln. Schönheit lässt sich nicht planen, man muss ihr Raum geben, damit sie sich entfalten kann.“ Unsere Vorväter dachten in Generationen. „Heutzutage“, sagt Schilling, „haben viele Leute keine Geduld mehr. Wenn wir große Gärten planen und dort Bäume pflanzen, stellen wir uns vor, wie das alles in zehn, zwanzig, hundert Jahren aussieht. Heute sollen wir am liebsten ausgewachsene Bäume verpflanzen. Möglich machen wir fast alles.“ Es klingt so einfach und bescheiden angesichts der Liste der Auftraggeber, die in den vergangenen Jahren auf Schilling setzten: das MaxPlanck-Institut für evolutionäre Anthropologie, die Hochschule für Musik und Theater, der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshof, die Universität Leipzig, der St. Benno Verlag, die Stadt Leipzig, das Dialysezentrum in Wiederitzsch, der Zoo Leipzig. Überall hinterlässt Schilling im Grün der Stadt seine Spuren. Auch im Gondwanaland. Sein Büro grenzt unmittelbar an Europas größte Tropenhalle. 17 000 tropische Pflanzen stehen hier – darunter 546 Bäume in einer Größe zwischen drei und zwölf Metern. Ihnen gilt Schillings Aufmerksamkeit. Er setzt keinen Schritt vor den anderen, ohne die Baumkronen zu taxieren. „Die Bambusäste wachsen uns über den Kopf“, sagt Schilling mit einem Augenzwinkern. Doch Schilling hat das Blattwerk im Griff. In die Pflanzenwelt des Gondwanalands ist Schilling buchstäblich reingewachsen. „Jeden Tag lehrt mich dieses Refugium Neues.“ Auf dem Stundenplan – Schilling studierte Landespflege an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden – standen vor allem Objekt-

und Landschaftsplanung. Das war ihm nicht genug. dass in dieser Stadt mehr steckt, als man auf den Die Suche nach Wissen in puncto Botanik und Zooersten Blick sieht.“ Als Kulturpate unterstützt Schilling diese Entwicklogie zog ihn in zahlreiche Gärten, Baumschulen lung. Gerade pflastert und bepflanzt er den wachund Plantagen in Deutschland und Europa. Schilsenden Bauspielplatz des Vereins Kiwest auf dem ling reizt das Besondere, das Außergewöhnliche. Er Gelände des Bürgerbahnhofs Plagwitz. Bewegungen ist ein Freigeist, der sich nicht gern bremsen lässt. wie „Urban Gardening“, die „Guerilla Gärtner“, die Früher höchstens von seinem Vater – dem ehema„Essbare Stadt“ oder der mobile Kinder-Schulgarligen Bezirksgartenmeister Peter Schilling. Die Geten, neue Konzepte für städtische Spiel- und Sportstaltung des Thomaskirchhofs, des Sachsenplatzes anlagen mit dem Slogan „urbane Naturerfahrungsund der Außenanlagen des Hotels Merkur lagen zu räume“, die von Bildungs- und Schulverwaltungen DDR-Zeiten in seinen Händen. Und natürlich der geförderten Schul- und Sportgarten-Initiativen Zoo. „Der Zoo ist quasi mein Zuhause. Hier bin ich „Grün macht Schule“ sowie die Baumpatenschaften groß geworden. Als Zehnjähriger habe ich schon sind Trends, die Schilling mit Wohlwollen beobachauf den Maschinen meines Vaters gesessen, um tet. Niemand wird ernsthaft glauben, dass sich der beim Subbotnik mitzumachen. Um das GorillageTrend zu Globalisierung, Virtualisierung und Urbanihege habe ich damals immer einen Bogen gemacht. sierung aufhalten oder gar umkehren ließe. Erstmals Ich hatte Angst vor dem Männchen.“ Dass er heute in der Geschichte des Planeten lebt heute die Mehrdie Entwicklung der Pflanzenwelt im Zoo maßgebzahl der Menschen in Städten, der Homo urbanus lich mit begleitet, macht ihn glücklich. Es mag abhat den Homo sapiens abgelöst. Das UN-Programm gedroschen klingen, aber von nichts kommt nichts. für menschliche SiedlunSchilling erntet, was er gesät gen prognostiziert, dass die hat. Seit 14 Jahren ist er im städtische Bevölkerung von Geschäft, seit sieben Jahren „Schönheit lässt sich nicht planen, 3,3 Milliarden bis 2030 auf als Chef. Mit einer Handvoll man muss ihr Raum geben, fünf Milliarden anwachsen Leuten ist er gestartet. Heute damit sie sich entfalten kann.“ wird – drei von fünf Erdenbeschäftigt er 20 Mitarbeiter. bewohnern werden dann in Gärten, sagt er, sind krisenStädten leben. Und sie werfreie Zonen. Sie stiften Sinn den nach Natur suchen. Buddeln im Dreck als reale und werden mehr und mehr zum Therapeutikum Gegenwelt zu Paralleluniversen wie „Second life“ für Körper, Geist und Seele. Umgraben, säen und wird wesentlich das Wohl der Stadt und ihrer Menpflanzen, Bäume schneiden und ernten – nichts erschen prägen. Schilling sucht nicht nur die Natur, er det uns mehr. schafft sie auch: Seiner Stadt, für die er brennt, hat Doch der Raum wird knapp. Dass Leipzig gegen das er schon zig Bäume gespendet – allein dieses Jahr Grün wächst, beobachtet Schilling mit Sorge. Fährt 25 Eichen, Linden und Zierkirschen. man mit ihm durch seine Heimatstadt, wird seine Leipzig, die Stadt der Linden, trägt ihrem Rufnamen Befürchtung augenfällig: Baulücken, Brachen, VilRechnung. Die Linde dominiert mit rund 35 Prozent lengärten, Trittsteinbiotope – überall werden sie alle Straßenbäume. Ahorn, Esche und Platane mabebaut. „Landschaftsplaner haben heute nur noch chen zusammen einen annähernd gleich großen begrenzte Möglichkeiten, innerstädtische grüne Anteil aus. Das letzte Drittel wird von Zierformen Oasen zu schaffen.“ Doch Schilling wäre nicht Schilder Birne, des Apfels und der Kirsche, von Eichen, ling, sähe er kein kleines Senfkorn Hoffnung: „Die Rosskastanien und Robinien geprägt. Zieräpfel steFritz-von-Harck-Anlage am Reichsgerichtsgebäude, hen beispielsweise im Friedenspark – sie säumen die Grünanlage in der Leplaystraße, der Lene-Voigtdie Gedenkstätte für die verstorbenen Kinder der Park, der Bürgerbahnhof Plagwitz und die aufgeStadt, die der Förderkreis der Kinderklinik e.V., der forstete Waldfläche auf dem Areal der alten StadtSOS Leipzig e.V. und der Bundesverband Verwaister gärtnerei in der Zweinaundorfer Straße zeigen mir,

Eltern in Deutschland e.V. vor drei Jahren initiiert haben. Schilling pflegt diese Anlage unentgeltlich. Für ihn eine Herzenssache. Wie Trauer Blüten treiben kann, sieht man auch am Johannapark. Zur Erinnerung an seine Tochter Johanna kaufte der Bankier Wilhelm Seyfferth im Jahr ihres Todes einige Wiesen am Westufer der Pleiße, um nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné einen Park im englischen Stil anzulegen. Johanna war 1858 mit nur 21 Jahren gestorben – an Liebeskummer. Den Johannapark machte Seyfferth 1881 der Stadt Leipzig zum Geschenk. Als Vermächtnis verfügte der Unternehmer, dass der Park nie umbenannt, bebaut, nichts an der Lennéschen Schöpfung verändert werden dürfe und dass die Verbindung zu den Wiesen und Wäldern der Aue dem Publikum erhalten bleiben solle. Sein Wille geschah. Der Park birgt wunderbare Baumschätze. Die Palette reicht von Exoten wie Sumpfzypresse oder Hickorynuss über seltene Schönheiten wie die Gelbe Pavie oder Geschlitzter Silberahorn. Der Schnurbaum ist der späteste Baumblüher Leipzigs. Erst im August steht er in voller Blüte. Eine besondere Eiche steht zudem im Johannapark: Sie ist Schillings Vater Peter gewidmet – als Dank der Stadt für seine Dienste als Ausbilder. Auch Ulf-Peter Schilling unterstützt junge Leute und beteiligt sich am Bundesprogramm „MobiPro-EU“, das Jugendlichen aus Spanien, Italien, Bulgarien und England eine Ausbildung in Deutschland ermöglicht. Ein anderes, ungewöhnliches Projekt verbindet ihn mit England: seine Eukalyptus-Plantage. 2700 Pflanzen zieht der Landschaftsgärtner gerade in Gewächshäusern im Norden Leipzigs – 23 Arten. „Ich habe mir Plantagen in Wien und Belgien angeschaut, habe Züchter in Südengland besucht, die seit 1980 Eukalyptus ziehen. Ich bin gespannt auf die erste Ernte“, sagt Schilling. Seine Investition ins Exotische kommt nicht von ungefähr: Viele Zoos in Europa beschäftigen sich mit der Haltung von Koalas. Und die wollen fressen – 500 Gramm Blattwerk pro Tier und Tag. Eine Aufgabe, die Schilling mit Leidenschaft, Weitsicht und Fantasie stemmen will.

Ê www.buerger-fuer-leipzig.de

Am Brunnen vor dem Tore: Leipzig zählt rund 60000 Bäume – etwa 20000 davon sind Linden. Schilling und sein Team verpflanzen sogar ausgewachsene Lindenbäume: wie hier im Stadtteil Eutritzsch. Foto: Ulf-Peter Schilling


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Du und Dein Grün

Leipzigs Schlagader ist grün. In ihrem Sog: Baumpaten, Guerillagärtner, Schreberjünger, Grünflächenplaner, Architekten, Förster, Botaniker. An ihrem Puls: der Landschaftsgärtner Ulf-Peter Schilling. Er macht Leipzigs Grün um eine Nuance reicher.

Eukalyptus ist eigenwillig. Die meisten der mehr als 600 Arten sind relativ schnellwüchsige, hohe, immergrüne Bäume und Sträucher. Foto: Simone Liss

Ob konzertierte Aktion oder Guerilla-Taktik: In Stadtgärten wie Annalinde in Plagwitz, auf Freiflächen wie Baumscheiben oder Grünstreifen lassen Tausende Hobby-Gärtner ihrer Fantasie freien Lauf. Foto: Ulf-Peter Schilling

Ein Ort des stillen Gedenkens: Ulf-Peter Schilling an der Gedenkstätte für die verstorbenen Kinder der Stadt im Friedenspark. Foto: privat

Foto: Wolfgang Zeyen

Der Mann mit dem grünen Daumen: Ulf-Peter Schilling beim Check seiner Eukalyptuspflanzen. Foto: Simone Liss

Die grüne Lunge des Leipziger Ostens: der Lene-Voigt-Park. Er entstand auf dem ehemaligen Gelände des Eilenburger Bahnhofs. Foto: André Kempner

Ein Bauspielplatz entsteht gerade auf dem Gelände des Bürgerbahnhofs Plagwitz–einstEuropasgrößterIndustriebahnhof. Foto: Christian Modla

Er ist ein Mann mit einer blühenden Fantasie. Er sieht in Setzlingen Wälder, in Keimlingen Kräutergärten, in Sprossen Gemüsegärten, in Trieben Hecken, in Senkern Haine. Ulf-Peter Schilling ist Landschaftsgärtner. Ein Kerl wie ein Baum – mehr als zwei Meter groß. Ein Typ. Verlässlich, liebenswürdig, weitsichtig, beredt. Käme er für eine Filmrolle infrage, würde er den Hüter oder Wächter spielen. Nachhaltigkeit ist ihm wichtig. Aber auch Sinnhaftigkeit und Authentizität. Das behutsame Herausarbeiten dessen, was da ist, macht die Philosophie des 38-jährigen Garten- und Landschaftsgestalters aus. „Ein schöner Park oder Garten braucht Zeit. Zeit, um sich zu entwickeln. Schönheit lässt sich nicht planen, man muss ihr Raum geben, damit sie sich entfalten kann.“ Unsere Vorväter dachten in Generationen. „Heutzutage“, sagt Schilling, „haben viele Leute keine Geduld mehr. Wenn wir große Gärten planen und dort Bäume pflanzen, stellen wir uns vor, wie das alles in zehn, zwanzig, hundert Jahren aussieht. Heute sollen wir am liebsten ausgewachsene Bäume verpflanzen. Möglich machen wir fast alles.“ Es klingt so einfach und bescheiden angesichts der Liste der Auftraggeber, die in den vergangenen Jahren auf Schilling setzten: das MaxPlanck-Institut für evolutionäre Anthropologie, die Hochschule für Musik und Theater, der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshof, die Universität Leipzig, der St. Benno Verlag, die Stadt Leipzig, das Dialysezentrum in Wiederitzsch, der Zoo Leipzig. Überall hinterlässt Schilling im Grün der Stadt seine Spuren. Auch im Gondwanaland. Sein Büro grenzt unmittelbar an Europas größte Tropenhalle. 17 000 tropische Pflanzen stehen hier – darunter 546 Bäume in einer Größe zwischen drei und zwölf Metern. Ihnen gilt Schillings Aufmerksamkeit. Er setzt keinen Schritt vor den anderen, ohne die Baumkronen zu taxieren. „Die Bambusäste wachsen uns über den Kopf“, sagt Schilling mit einem Augenzwinkern. Doch Schilling hat das Blattwerk im Griff. In die Pflanzenwelt des Gondwanalands ist Schilling buchstäblich reingewachsen. „Jeden Tag lehrt mich dieses Refugium Neues.“ Auf dem Stundenplan – Schilling studierte Landespflege an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden – standen vor allem Objekt-

und Landschaftsplanung. Das war ihm nicht genug. dass in dieser Stadt mehr steckt, als man auf den Die Suche nach Wissen in puncto Botanik und Zooersten Blick sieht.“ Als Kulturpate unterstützt Schilling diese Entwicklogie zog ihn in zahlreiche Gärten, Baumschulen lung. Gerade pflastert und bepflanzt er den wachund Plantagen in Deutschland und Europa. Schilsenden Bauspielplatz des Vereins Kiwest auf dem ling reizt das Besondere, das Außergewöhnliche. Er Gelände des Bürgerbahnhofs Plagwitz. Bewegungen ist ein Freigeist, der sich nicht gern bremsen lässt. wie „Urban Gardening“, die „Guerilla Gärtner“, die Früher höchstens von seinem Vater – dem ehema„Essbare Stadt“ oder der mobile Kinder-Schulgarligen Bezirksgartenmeister Peter Schilling. Die Geten, neue Konzepte für städtische Spiel- und Sportstaltung des Thomaskirchhofs, des Sachsenplatzes anlagen mit dem Slogan „urbane Naturerfahrungsund der Außenanlagen des Hotels Merkur lagen zu räume“, die von Bildungs- und Schulverwaltungen DDR-Zeiten in seinen Händen. Und natürlich der geförderten Schul- und Sportgarten-Initiativen Zoo. „Der Zoo ist quasi mein Zuhause. Hier bin ich „Grün macht Schule“ sowie die Baumpatenschaften groß geworden. Als Zehnjähriger habe ich schon sind Trends, die Schilling mit Wohlwollen beobachauf den Maschinen meines Vaters gesessen, um tet. Niemand wird ernsthaft glauben, dass sich der beim Subbotnik mitzumachen. Um das GorillageTrend zu Globalisierung, Virtualisierung und Urbanihege habe ich damals immer einen Bogen gemacht. sierung aufhalten oder gar umkehren ließe. Erstmals Ich hatte Angst vor dem Männchen.“ Dass er heute in der Geschichte des Planeten lebt heute die Mehrdie Entwicklung der Pflanzenwelt im Zoo maßgebzahl der Menschen in Städten, der Homo urbanus lich mit begleitet, macht ihn glücklich. Es mag abhat den Homo sapiens abgelöst. Das UN-Programm gedroschen klingen, aber von nichts kommt nichts. für menschliche SiedlunSchilling erntet, was er gesät gen prognostiziert, dass die hat. Seit 14 Jahren ist er im städtische Bevölkerung von Geschäft, seit sieben Jahren „Schönheit lässt sich nicht planen, 3,3 Milliarden bis 2030 auf als Chef. Mit einer Handvoll man muss ihr Raum geben, fünf Milliarden anwachsen Leuten ist er gestartet. Heute damit sie sich entfalten kann.“ wird – drei von fünf Erdenbeschäftigt er 20 Mitarbeiter. bewohnern werden dann in Gärten, sagt er, sind krisenStädten leben. Und sie werfreie Zonen. Sie stiften Sinn den nach Natur suchen. Buddeln im Dreck als reale und werden mehr und mehr zum Therapeutikum Gegenwelt zu Paralleluniversen wie „Second life“ für Körper, Geist und Seele. Umgraben, säen und wird wesentlich das Wohl der Stadt und ihrer Menpflanzen, Bäume schneiden und ernten – nichts erschen prägen. Schilling sucht nicht nur die Natur, er det uns mehr. schafft sie auch: Seiner Stadt, für die er brennt, hat Doch der Raum wird knapp. Dass Leipzig gegen das er schon zig Bäume gespendet – allein dieses Jahr Grün wächst, beobachtet Schilling mit Sorge. Fährt 25 Eichen, Linden und Zierkirschen. man mit ihm durch seine Heimatstadt, wird seine Leipzig, die Stadt der Linden, trägt ihrem Rufnamen Befürchtung augenfällig: Baulücken, Brachen, VilRechnung. Die Linde dominiert mit rund 35 Prozent lengärten, Trittsteinbiotope – überall werden sie alle Straßenbäume. Ahorn, Esche und Platane mabebaut. „Landschaftsplaner haben heute nur noch chen zusammen einen annähernd gleich großen begrenzte Möglichkeiten, innerstädtische grüne Anteil aus. Das letzte Drittel wird von Zierformen Oasen zu schaffen.“ Doch Schilling wäre nicht Schilder Birne, des Apfels und der Kirsche, von Eichen, ling, sähe er kein kleines Senfkorn Hoffnung: „Die Rosskastanien und Robinien geprägt. Zieräpfel steFritz-von-Harck-Anlage am Reichsgerichtsgebäude, hen beispielsweise im Friedenspark – sie säumen die Grünanlage in der Leplaystraße, der Lene-Voigtdie Gedenkstätte für die verstorbenen Kinder der Park, der Bürgerbahnhof Plagwitz und die aufgeStadt, die der Förderkreis der Kinderklinik e.V., der forstete Waldfläche auf dem Areal der alten StadtSOS Leipzig e.V. und der Bundesverband Verwaister gärtnerei in der Zweinaundorfer Straße zeigen mir,

Eltern in Deutschland e.V. vor drei Jahren initiiert haben. Schilling pflegt diese Anlage unentgeltlich. Für ihn eine Herzenssache. Wie Trauer Blüten treiben kann, sieht man auch am Johannapark. Zur Erinnerung an seine Tochter Johanna kaufte der Bankier Wilhelm Seyfferth im Jahr ihres Todes einige Wiesen am Westufer der Pleiße, um nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné einen Park im englischen Stil anzulegen. Johanna war 1858 mit nur 21 Jahren gestorben – an Liebeskummer. Den Johannapark machte Seyfferth 1881 der Stadt Leipzig zum Geschenk. Als Vermächtnis verfügte der Unternehmer, dass der Park nie umbenannt, bebaut, nichts an der Lennéschen Schöpfung verändert werden dürfe und dass die Verbindung zu den Wiesen und Wäldern der Aue dem Publikum erhalten bleiben solle. Sein Wille geschah. Der Park birgt wunderbare Baumschätze. Die Palette reicht von Exoten wie Sumpfzypresse oder Hickorynuss über seltene Schönheiten wie die Gelbe Pavie oder Geschlitzter Silberahorn. Der Schnurbaum ist der späteste Baumblüher Leipzigs. Erst im August steht er in voller Blüte. Eine besondere Eiche steht zudem im Johannapark: Sie ist Schillings Vater Peter gewidmet – als Dank der Stadt für seine Dienste als Ausbilder. Auch Ulf-Peter Schilling unterstützt junge Leute und beteiligt sich am Bundesprogramm „MobiPro-EU“, das Jugendlichen aus Spanien, Italien, Bulgarien und England eine Ausbildung in Deutschland ermöglicht. Ein anderes, ungewöhnliches Projekt verbindet ihn mit England: seine Eukalyptus-Plantage. 2700 Pflanzen zieht der Landschaftsgärtner gerade in Gewächshäusern im Norden Leipzigs – 23 Arten. „Ich habe mir Plantagen in Wien und Belgien angeschaut, habe Züchter in Südengland besucht, die seit 1980 Eukalyptus ziehen. Ich bin gespannt auf die erste Ernte“, sagt Schilling. Seine Investition ins Exotische kommt nicht von ungefähr: Viele Zoos in Europa beschäftigen sich mit der Haltung von Koalas. Und die wollen fressen – 500 Gramm Blattwerk pro Tier und Tag. Eine Aufgabe, die Schilling mit Leidenschaft, Weitsicht und Fantasie stemmen will.

Ê www.buerger-fuer-leipzig.de

Am Brunnen vor dem Tore: Leipzig zählt rund 60000 Bäume – etwa 20000 davon sind Linden. Schilling und sein Team verpflanzen sogar ausgewachsene Lindenbäume: wie hier im Stadtteil Eutritzsch. Foto: Ulf-Peter Schilling


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Im Ernstfall auf den Mauern stehen

Die Leipziger Schützengesellschaft ist der älteste Bürger- und Sportverein der Stadt Wenn in diesem Jahr die Stadt Leipzig ihre als „Bruderschaft des Heiligen Sebastian“ tausendjährige Geschichte feiert, so spiegelt (siehe Kasten) aus dem Jahre 1443 stammt, sich in den Festlichkeiten auch das eigene deren Ursprünge aber noch deutlich älter Selbstverständnis wider: Stadt der Literatur, sein dürften. Die Mitglieder gingen tagsStadt der Musik, Stadt des Wissens – und über ihren ganz normalen Berufen nach Stadt des Sports. Doch den altehrwürdigsund betätigen sich quasi nebenberuflich als ten Vertreter dieser Zunft findet man nicht Stadtverteidiger, trainierten gemeinsam das in einem Stadion oder einer MultifunktionsKriegshandwerk – anfangs noch an der Armarena, sondern im Schützenhof. Die Wurzeln brust, später mit der Büchse – und gaben ihr der Leipziger Schützengesellschaft reichen Wissen weiter. Zudem mussten die freien zurück bis ins 15. Jahrhundert – und hatten Stadtbürger ihre Waffen stets ursprünglich wenig mit sportlicher Betätiin gutem und einsatzbereitem gung zu tun. Zustand halten. „Wir reden hier von wilden Zeiten“, beginnt „Die Schützengesellschaft erfuhr Steffen Poser die historischen Entstehungszudem eine große Wertschätzung“, umstände von Schützengesellschaften berichtet Poser. Die herrscheneinzuordnen. Der Leipziger Militärhistoriker und Leiter des Museums Völkerschlacht- „Die Leipziger Schützen hatten einen denkmal weiß, dass das Thema eigenen Altar in der Thomaskirche, Schützen heute polarisiert. Zur bekamen eigene Messen gelesen.“ damaligen Zeit sei der Ruf deutlich positiver gewesen. Denn Schützengesellschaften gründeten sich im den Stände und Magistrate sahen Mittelalter zunächst als reine Verteidigungses natürlich sehr gerne, dass ihgemeinschaften. „Und zwar vorzugsweise in nen durch solche GemeinschafStädten“, erklärt Poser. Die Städte begannen ten Aufgaben und Pflichten der damals langsam, ihre eigenen Rechte geBevölkerung gegenüber abgegenüber dem Landesherren wahrzunehmen nommen wurden. „Die Leipund sich dank einer selbstbewussten Bürgerziger Schützen hatten sogar schaft zu emanzipieren. einen eigenen Altar in der ThomasDaraus resultierten – sozusagen als Kehrseikirche und bekamen eigene Messen te der Medaille – jedoch auch das Recht und gelesen“, so Poser. Die Gesellschaft verdie Pflicht der Stadtverteidigung. Nicht nur fügte aufgrund großzügiger Zuwendunim Kriegsfall, sondern ebenso gegen marogen über großen Reichtum, zeigte ihre dierende Banden, bei Seuchengefahren und Pokale und Kleinodien bei ZusammenkünfGlaubensstreitigkeiten. „Im Ernstfall mussten und Festumzügen, ganz nach dem Motte eine Stadt sich wirksam zur Wehr setzen to „Wir sind wer“. Poser ergänzt: „Das waren können und seine Bürger bewaffnen.“ Das schon richtig honorige Gesellschaften.“ galt auch für die Mitglieder der Leipziger Wobei das nicht bedeutet, dass – vor allem Schützengesellschaft, deren Ersterwähnung in den Anfängen der Gesellschaft – dort besonders hochrangige Persönlichkeiten dem „Schützensport“ nachgingen, um ihr AnseSteffen Poser ist Leiter hen, ihre Reputation zu mehren, so wie dies des Völkerschlachtin späteren Jahrhunderten oftmals der Fall denkmals und kümwar. Dazu war die Tätigkeit damals einfach mert sich als Kurator zu gefährlich. Bedeutete doch die Zugehödes Stadtgeschichtrigkeit zu einer Schützengesellschaft konkret lichen Museums um die mannhafte Verteidigung der Stadt, inkludessen militärhistorisive erhöhter Sterblichkeit. sche Sammlung. Zu sehen war die ambivalente Haltung auch Fotos: Christoph Sanan folgender Schilderung: „Es gab die Bedig, Leipziger Schütstimmung, dass jeder Bürger bei den Schützengesellschaft zen tätig sein müsse“, erzählt Poser. „Es gab

aber die Möglichkeit, Ersatz für den eigenen Dienst zu schaffen.“ Natürlich für Geld. Und natürlich eher ein Mittel der gehobenen Gesellschaftsschichten. „In Zeiten, wo der Einzelne im Ernst-

fall selber auf den Mauern stehen musste, stellte man schnell mal fest, dass man gerade leider nicht abkömmlich war – so wie heute auch“, fasst Poser das Dilemma mit einem Schmunzeln zusammen. Wesentlich ungefährlicher gestaltet sich das Leben der heutigen Schützen. 1919/20 wurde in der Hans-Driesch-Straße der Schützenhof mit Schießsportanlage eingerichtet, die Heimstatt der Leipziger Schützengesellschaft. 1922 folgte ein Schützenhaus im Schweizer Stil. Hier entwickelte sich mit Unterbrechungen und unter teils wechselnden Bezeichnungen eine wahre Talenteschmiede des Schießsports. Aus Freude am Sport.

Ê Mehr Informationen zur Leipziger

Schützengesellschaft unter www.lsg-ev.de sowie zu Ausstellungen des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig unter www.stadtgeschichtlichesmuseum-leipzig.de.

Wir bauen zusammen, was zusammengehört. 7.782 Handwerkerinnen und Handwerker haben nach der Wende in Leipzig ihren Meisterbrief erlangt. Sie schreiben seitdem an einer einzigartigen Erfolgsgeschichte mit: der deutschen Einheit. Seit diesem Jahr sind es sogar noch 242 mehr. Glückwunsch zum Meisterbrief!

Römischer Offizier und Märtyrer Namensgeber der im Mittelalter verbreiteten Sebastiansbruderschaften war der Heilige Sebastian, ein Offizier der Leibwache von Kaiser Diokletian und Maximilian im 3. Jahrhundert. Er bekannte sich öffentlich zum Christentum, half notleidenden Christen und wurde daraufhin von Kaiser Diokletian zum Tode durch den Bogen verurteilt. Nach seinem Märtyrertod avancierte der Heilige Sebastian zum Patron für Soldaten, Schützen, Jäger, Büchsenmacher und Kriegsveteranen, aber auch Steinmetze, Polizisten, Sterbende und viele mehr.


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Stadtgeschichte: Eine Leidenschaft

Für Hobby-Historiker gibt es kaum etwas Inspirierenderes als einen 1000. Stadtgeburtstag

Leidenschaft für eine Tausendjährige: Ihr hohes Alter bringt Liebhaber ins Schwärmen. 1000 Jahre! Was gibt es da nicht alles zu erkunden: Allein die wechselvolle Vergangenheit ist Grund genug für Nachforschungen. Historische wohlgemerkt – denn natürlich handelt es sich bei dieser Jubilarin um unsere tausendjährige Stadt. Leipzigs Historie ist randvoll mit Ereignissen aus den vergangenen Jahrhunderten. Wer auch immer auf der Spur der Stadtgeschichte ist, ob Wissenschaftler oder Hobbyhistoriker, seine Arbeit wird von Vereinen, Museen, Verlagen oder Archiven gleichermaßen geschätzt. So beteiligen sich über 90 Autoren auf ehrenamtlicher Basis an einer Gesamtdarstellung Leipziger Stadtgeschichte, die vom Stadtarchiv herausgegeben wird. Der erste Band soll im November vorgestellt werden. Auch der Leipziger Geschichtsverein kann auf sei-

ne 300 Mitglieder bauen. In dem Verein, der 2017 sein 150-jähriges Jubiläum feiert und monatlich zu kostenlosen öffentlichen Vorträgen lädt, forschen Hobby-Historiker ebenfalls gemeinsam mit Wissenschaftlern. Regelmäßig wird ein Jahrbuch herausgegeben. Derzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit Leipziger Industriebetrieben der Gründerzeit. Horst Riedel engagiert sich nicht nur im Geschichtsverein – angekommen im Unruhestand begann der frühere Geografielehrer zu publizieren. Erst jüngst erschien bei Pro Leipzig sein „Stadtlexikon von A bis Z“ – gegenwärtig arbeitet der Hobbyhistoriker „mit vollen Segeln“ an einem Stadtteillexikon Leipzig-Süd. Mit viel Herzblut möchte auch Peter Schwarz „einem breiten Publikum die wechselvolle Geschichte Leipzigs auf populärwissenschaftliche Weise nahebrin-

gen“ – das gelang dem studierten Lehrer und heutigen Immobilienmakler mit seiner Stadtgeschichte „Das tausendjährige Leipzig“. „Beeindruckt hat mich bei der Beschäftigung mit der Geschichte besonders die Tatsache, wie die Stadt Krisen überwand und neu aufblühte. Fasziniert hat mich auch, wie sich die Bürger für das Gemeinwesen einsetzten: Sie stifteten teilweise ihr gesamtes Vermögen für Arme, Kranke, für Schulen oder Museen. In Leipzigs tausendjähriger Geschichte hat die Stadt auch immer wieder vom Zuzug Auswärtiger profitiert. Dies alles in einem Buch zu würdigen, stelle ich mir noch als mittelfristige Aufgabe“, so der Hobby-Forscher. Dass kein Wissenschaftler heute allein in der Lage ist, die Universalität Leipziger Geschichte zu erfassen, weiß Thomas Nabert: „Wie anspruchsvoll die Erarbeitung von Gesamtdarstellungen zur Leipziger Geschichte sind, habe ich bei der Zusammenarbeit mit Horst Riedel und Peter Schwarz erfahren“, so der Geschäftsführer von Pro Leipzig e.V. „Beide Autoren – mit gründlicher geschichtswissenschaftlicher Ausbildung ausgestattet, aber letztendlich ,nur‘ als Hobbyhistoriker tätig – haben Großartiges geleistet. Dennoch erhebt keiner von beiden Anspruch auf Vollständigkeit.“ Das verbietet sich allein schon aus der Struktur Leipzigs. Neben Ur-Leipzig besteht die heutige Messestadt aus fast 70 eingemeindeten Vororten, die in einigen Fällen sogar früher ersterwähnt wurden als Leipzig selbst. Je tiefer man in die Historie der Stadtteile einsteigt, desto größer wird die Erkenntnis, wie viel es noch für Generationen von Historikern zu erforschen gibt. „Seit fast 25 Jahren widmet sich der gemeinnützige Verein Pro Leipzig den Stadtteilen. Dabei gleicht die Erarbeitung jeder neuen Publikation einer spannenden Entdeckungsreise – zur Zeit unternehmen wir eine durch Lindenau“, macht der promovierte Historiker neugierig. „Die Ergebnisse werden Ende des Jahres vorliegen.“ Die Hobby-Historiker um Thomas Nabert wissen: „Die kaum zu stillende Neugierde der Leipziger an der Entwicklung ihrer Stadt ist wohl das Beste, was 1000 Jahre Leipzig hervorbringen konnten.“ „Haben Großartiges geleistet“: die Hobby-Historiker Peter Schwarz (oben) und Horst Riedel (unten, rechts) mit Thomas Nabert vom Verein Pro Leipzig. Fotos: André Kempner

Der Anfang einer jeden guten Geschichtsrecherche: das Archiv. Foto: Dmitry Vereshchagin/fotolia.com

Fundgrube für Hobbyhistoriker: das Stadtarchiv Einmal im Quartal lädt das Stadtarchiv zu der Reihe „Leipziger Vorträge zur Stadtgeschichte“ – die Veranstaltung richtet sich an alle Bürger. Der nächste Vortrag wird am 10. Dezember stattfinden – Thema: „Leipziger Investiturstreit um 1600“. Jährlich veranstaltet das Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit Universität, Geschichtsverein und anderen Akteuren einen „Tag der Stadtgeschichte“. Der diesjährige Tag der Stadtgeschichte wird sich vom 13. bis 14. November im Alten Rathaus der Frage „Warum Leipzig?“ widmen und der „Stadt in der Geschichte“ nachspüren. Sowohl der Tag der Stadtgeschichte wie auch die Vorträge der Veranstaltungsreihe sind kostenfrei. Anlässlich des Leipziger Jubiläumsjahres hat das Stadtarchiv eine Social-MediaKampagne gestartet. Unter dem Titel „365 Tage – 365 Bilder“ wird täglich ein Thema der Leipziger Stadtgeschichte anhand ausgewählter Abbildungen vorgestellt. Diese werden auf Facebook, auf Twitter und auf dem Fotoportal Flickr gezeigt: www.facebook.de/365Bilder; w w w.t w i tte r. co m / 3 6 5 m a l L e i pz i g ; www.flickr.com/365daysLeipzig. Geplant ist ein Mitmachportal: Das „Digitale Stadtgedächtnis“ soll eine „Geschichte von unten“ ermöglichen und aus Lebensgeschichten, privaten Erinnerungsstücken, Fotos und Videos ein Mosaik der Leipziger Stadtgeschichte entstehen lassen. Auch interessant: Die Schriftenreihe zur Stadtgeschichte mit Themen wie „Wirtschaftsgeschichte“, „Stadt und Krieg“, „Schule in Leipzig“ und „Das religiöse Leipzig“.

Ê Kontakt: Stadtarchiv Leipzig,

Torgauer Straße 74, 04318 Leipzig, Tel.: 0341 123-0 www.leipzig.de/stadtarchiv


2.000,_ € Eintauschprämie inkl.

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Meister des alten Handwerks Die Steinmetzin Name: Sandra Kitscheck Alter: 38 Beruf: Steinmetz- und Steinbildhauerin Ausbildung: Ausbildung zur Steinmetzin, Meisterin seit 2002 Mein Lieblingsstück: Das ist mein Meisterstück, ein Taufstein aus Cottaer Sandstein. Der befindet sich bei mir im Betrieb und steht für meine handwerkliche Leistung. Das ist das Schönste an meiner Arbeit: Das ist die Individualität und die Verbindung zu den Menschen. Gerade wenn es um Grabsteine geht, ist Einfühlungsvermögen ja sehr wichtig.

Der Kupferschmied Name: Wolfgang Wetzig Alter: 48 Beruf: Kupferschmied Ausbildung: Ausbildung zum Kupferschmied, Meister seit 1993 Mein Lieblingsstück: Da gibt es viele. Wir haben uns mit unserer Arbeit an vielen Kirchen verewigt, an dem obersten Schmuck wie Turmspitze und Wetterfahnen, zum Beispiel der Paul-Gerhardt-Kirche in Connewitz, der Heilig-Kreuz-Kirche in Neustadt-Neuschönefeld. Auch an der Russischen Gedächtniskirche haben wir das Turmkreuz erneuert. Der Blick über Leipzig ist schön. Wir haben auch viel Respekt für diejenigen, die vor vielen Jahren an den Kirchen gearbeitet haben und hoffen natürlich, dass es nachfolgenden Handwerkern genauso geht. Das ist das Schönste an meiner Arbeit: Sie ist abwechslungsreich, die Arbeit wiederholt sich fast nie. Wir fertigen ja nicht nur ein Produkt, sondern es ist jedes Mal eine neue Herausforderung.

Der Spielzeugmacher Name: Sebastian Schröder Alter: 39 Beruf: Spielzeug-Gestalter Ausbildung: Studium an der Burg Giebichenstein in Halle, Industriedesign Fachbereich Spiel- und Lernmitteldesigner, Diplom-Designer Mein Lieblingsstück: Das war ein Holzfahrzeug, das sich lenken lässt. Das wurde mehrere Jahre lang in einer Behindertenwerkstatt hergestellt. Das Besondere daran ist, dass man es durch Neigen lenken kann – so ähnlich wie bei einem Skateboard – und dass es von beiden Seiten bespielt werden kann. Das ist das Schönste an meiner Arbeit: Das Schönste ist die Vielfältigkeit. Man muss sich in ganz viele Bereiche hineindenken und hat mit Kindern, Designern und Projektentwicklern zu tun. Das macht das Ganze spannend. Fotos: Christian Modla (2), André Kempner


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Handwerk hat nicht nur goldenen Boden, sondern in Leipzig auch Tradition. 12000 Handwerksbetriebe gibt es in der Stadt. Sechs Meister in Traditionsberufen sprechen über ihre Lieblingsstücke und das Schönste an ihrer Arbeit.

Der Buchbinder Name: Hilmar Dettlaff Alter: 65 Beruf: Buchbinder Ausbildung: Ausbildung zum Buchbinder, Meister seit 1988 Mein Lieblingsstück: Lieblingsstücke sind kleine Bucheditionen, die in Zusammenarbeit mit Grafikern und Autoren entstehen und natürlich Einzelstücke für besondere Anlässe. Das ist das Schönste an meiner Arbeit: Besonders interessant ist mein Beruf, weil traditionelle handwerkliche Bucheinbandtechniken mit neuen digitalen Medien zusammentreffen und ich durch eigene Ideen und den Einsatz vielfältiger Materialien individuelle Produkte entwickeln kann.

Die Hutmacherin

Der Instrumentenmacher Name: Takao Nakagawa Alter: 36 Beruf: Metallblasinstrumentenmacher Ausbildung: Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher, Meister seit 2008 Mein Lieblingsstück: Da es aus unserer eigenen Produktion stammt, gehört das Corno da Caccia – ein Jagdhorn – dazu. Aber wir machen auch Reparaturen. Einmal hatte ich eine Trompete: Ich habe das Instrument verbessert und die Verbesserung hat richtig gut getan. Der Trompeter hat sogar ein zweites Stück davon bestellt, das auch für Konzerte benutzt wird. Das ist das Schönste an meiner Arbeit: Wenn der Musiker das Instrument in die Hand nimmt und es kommen hervorragende Töne heraus. Wenn es geht, besuche ich die Konzerte der Musiker. Wenn ich dann zuhöre, ist das ein herrlicher Moment. Fotos: Christian Modla, Uta Zangemeister, Dirk Knofe

Name: Solveig Rosenowski Alter: 45 Beruf: Modistin Ausbildung: Ausbildung zur Modistin, Meisterin seit 1992 Mein Lieblingsstück: Ich habe kein direktes Lieblingsstück, an ausgefallene Anfertigungen erinnert man sich natürlich mehr, da der Hut immer seine eigene Geschichte hat, zum Beispiel vier Raubkatzenkappen für die „Lipsi Lillies“, alle ähnlich und doch jede anders oder ein Zylinder für das WGT im Steam-Punk-Style, der Kunde hat das Zubehör für den Hut – Zahnräder, Uhrenteile etc. – selbst liebevoll auf Flohmärkten zusammengetragen, ein absolutes Einzelstück. Das ist das Schönste an meiner Arbeit: Dass ich immer wieder aufs Neue kreativ herausgefordert werde: egal ob für meine eigenen Entwürfe, für Kundenideen, die es umzusetzen gilt oder auch bei der Reparatur von manch altem Schätzchen. Wenn der Kunde dann glücklich und zufrieden mit meiner Arbeit ist, bedeutet das nochmal das Sahnehäubchen obendrauf.


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„In und um Leipzig kann man alles drehen, nur keine Alpen“

Locationscout Sören von der Heyde über die Filmstadt

Leipzig ist begehrt bei Film und Fernsehen – eine Auswahl Unknown Identity: Der Thriller mit Liam Neeson und Diane Kruger spielt eigentlich in Berlin. Während im Film der Flughafen Tegel zu sehen ist, kommen die Bilder tatsächlich aus Sachsen. Die Flughafenszenen entstanden am Flughafen Leipzig/Halle. Ein erprobtes Verfahren: Schon in „Flightplan“ (2005) mit Jodie Foster musste Leipzig/Halle als Berliner Airport herhalten.

Die Frau vom Checkpoint Charlie: Ein Teil der Dreharbeiten zum zweiteiligen Fernsehfilm über Jutta Gallus, die friedlichen Widerstand gegen die DDR-Diktatur leistete, fanden 2006/2007 auch in Leipzig statt. Unter anderem diente das ehemalige Robotron-Schulungszentrum in der Gerberstraße als Kulisse sowie der Südteil des Flughafens Halle/Leipzig.

Wie attraktiv ist Leipzig als Kulisse für Film und Fernsehen? Diese Frage beantwortet sich von selbst, wenn man auf die Liste der bereits realisierten Filme zurückblickt.

„24 Wochen“ mit Bjarne Mädel und Julia Jentzsch wurde in diesem Jahr auch im Backstage-Bereich der Leipziger Oper gedreht. Sören von der Heyde hat die Produktion geleitet. Fotos: zero one film, privat

Ferdinand-Lassalle-Straße, im Waldstraßenoder Musikviertel. Die Lückenbebauung und die neueren Entwicklungen spiegeln sich hier auch in Lofts oder im offenen, amerikanischen Wohnen wider. Und das alles ist noch bezahlbar. Außerdem geben es die Straßen her. In München wird es allerdings schwierig mit einem Fuhrpark von 120 bis 150 Metern irgendwo zu parken. Welche Spots sind aus Ihrer Sicht in Leipzig besonders interessant?

Die Konsumzentrale ist aufgrund ihrer Architektur natürlich immer ein Sören von der Heyde Magnet. Filmisch entwickeln wird Hochglanz oder Subkultur – was sich auch der Unikomplex, sobald ist es, was Produzenten hier suchen? er fertig ist. Es gibt viele Gebäude, die den Charme der 50er und 60er Jahre versprüEs gibt immer wieder Leute, die das Perhen. Wir haben dieses Jahr beispielsweise fekte wollen. Das neue, frische, hochgländen Kinofilm „24 Wochen“ mit Bjarne Mäzende Leipzig. Andere kommen wegen der del in Leipzig gedreht. Dafür haben wir den Schmuddelecken – gerade wenn es um Filme Backstage-Bereich der Oper genutzt. Ich geht, die in der Zeit der DDR oder des Zweiten drehe aber auch gerne in der SternburgWeltkrieges handeln. Leider werden diese brauerei, weil die in Teilen eingefallen ist. immer weniger. Doch Filmemacher schätzen Szenen aus dem Film „Die Gustloff“ wurden einen weiteren wesentlichen Fakt: In Leipzig hier gedreht. Außerdem ist Architektur ja beziehungsweise Mitteldeutschland finden nicht nur lokal begrenzt. sie alles, was sie brauchen. Hier gibt es die Leute, die Infrastruktur, Verleiher, Requisiten Wie meinen Sie das? und Hotels. Und wenn ich an Hotels sparen kann, weil ich die Leute nicht ankarren muss, Der Leipziger Hauptbahnhof beispielsweise. ist das natürlich auch attraktiv. Denn beim Hier wurden Szenen für den Film „Mr. NoFilm spielt immer auch der logistische und body“ gedreht, die eigentlich in der Grand finanzielle Aufwand eine Rolle. Central Station in New York spielen. Immer gefragt ist auch der Flughafen. Weil er moLeipzig ist für seine Gründerzeithäuser bedern ist und nicht so stark frequentiert wie kannt. Spielt das bei Anfragen eine Rolle? Frankfurt am Main. Und am Pier 1 am Cospudener See kann man toll Ostsee drehen. Film braucht Platz. Denn sie müssen sich ja Es gibt aber auch Drehbücher, wo es heißt, mit der ganzen Technik bewegen können. wir wollen alles in Mitteldeutschland drehen. Gefragt sind 20 bis 25 Quadratmeter große Darunter, die Alpen mit Elefanten überqueRäume, die Durchblicke durch drei oder vier ren. Da muss man sagen: In und um Leipzig Zimmer ermöglichen. Das findet man in der kann man fast alles drehen, nur keine Alpen.

Ein russischer Sommer: Der Film erzählt das letzte Lebensjahr Leo Tolstois, in dem er den Sommer mit seiner Frau Sofia und einigen der gemeinsamen Kinder auf ihrem Landgut Jasnaja Poljana verbringt. Gedreht wurde unter anderem in Pretzsch (Sachsen-Anhalt), auf Schloss Stülpe in Brandenburg und im Studio in Leipzig.

Quellen des Lebens: 2011 wurde unter Regie von Oskar Roehler die Drei-Generationen-Geschichte, die von der frühen Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre spielt, gedreht. Unter anderem in der „Zwick‘schen Siedlung“ in Taucha und in Leipzig selbst. Hauptdarsteller sind die Schauspieler Jürgen Vogel, Meret Becker und Moritz Bleibtreu.

Nacht über Berlin – Der Reichstagsbrand: Die aufwendige ARD-Produktion erzählt eine tragische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der einschneidenden Ereignisse, die zu Hitlers Machtergreifung führten. Die Dreharbeiten mit Anna Loos und Jan-Josef Liefers fanden 2012 unter anderem in der Leipziger Sternwartenstraße statt.

Soko Leipzig: Seit 2001 wird die Krimiserie in Leipzig produziert. Studio und Hauptdrehort befinden sich im ReclamCarrée in der Inselstraße. Aber auch der Hauptbahnhof, der Karl-Heine-Kanal oder das Kesselhaus unter dem Neuen Rathaus dienten schon als Kulisse. Mit Tierärztin Dr. Mertens, In aller Freundschaft oder Elefant, Tiger & Co. werden weitere Serien hier produziert.

Fotos: dpa (6); Uwe Schossig

Jeder, der in Leipzig unterwegs ist, hat sie schon gesehen. Die Filmcrews mit ihren Beleuchtungskränen und CateringWagen. Gedreht werden Serien wie „Soko Leipzig“ oder „In aller Freundschaft“. Mit „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ oder „Quellen des Lebens“ tobten sich nationale, mit „Ein russischer Sommer“, „Unknown Identity“ oder „Mr. Nobody“ internationale Filmemacher in der Messestadt aus. Was mögen die Filmleute an Leipzig? Sören von der Heyde muss es wissen. Der Locationscout sucht seit 15 Jahren geeignete Drehorte für Film und Fernsehen.

Die Gustloff: Das fiktionale Drama thematisiert den Untergang der Wilhelm Gustloff vom Januar 1945. Die Dreharbeiten für den 2008 ausgestrahlten Fernsehfilm fanden vorwiegend im Stralsunder Hafen statt. Als Kulisse für die Kriegsmarine-Direktion diente jedoch die ehemalige Sternburgbrauerei und das dazugehörige Gelände im nördlichen Ortsteil Lützschena.


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Sich eine eigene Freizeitoase zu Hause schaffen Bei Schwimmbadbau Glocke können Kunden auf langjährige Erfahrung vertrauen

Sich als kleines Familienunternehmen auf dem hart umworbenen Markt des Schwimmbadbaus dauerhaft zu behaupten, ist heute keine Selbstverständlichkeit. Der Delitzscher Familie Glocke ist es gelungen. Als mittelständisches Unternehmen ist Glocke-Pool in der Region seit 25 Jahren ein kompetenter Ansprechpartner für individuelle Pool-Ideen. Die bezahlbare Qualität, Zuverlässigkeit und jahrelange Erfahrung eines Fachbetriebes zeichnen die Firma aus. Hans-Jürgen Glocke und sein Sohn Stephan blicken seit jeher nach vorn, haben in den Standort Delitzsch investiert und sich erweitert. Stolz sind die beiden auf die im vergangenen Jahr fertiggestellte Lagerhalle. Auf 120 Quadratmetern können nun die Eventbecken, die europaweit vertrieben werden, und Anfertigungen für Kunden untergebracht werden. Für Stephan Glocke ist jedoch das Wir entscheidend. „Unsere Mitarbeiter machen tagtäglich einen sehr guten Job, darauf sind wir stolz.“ Als ein Beispiel führt er Gerda Ritscher an. Sie kam nach der Arbeitslosigkeit 2011 ins Unternehmen. „Ich bin über 50 und froh, so schnell einen Job gefunden zu haben“, erzählt sie. Bei den Glockes fühle sie sich mehr als wohl. „Ich bin hier aufgenommen worden wie

Auf einer 2000 m2 großen Ausstellungsfläche haben HansJürgen Glocke und sein Sohn Stephan verschiedene Becken und Pool-Überdachungen aufgebaut. Foto: Nannette Hoffmann

Unser Angebot mit Festpreisgarantie Bestellung 2015 Realisierung 2016

in einer Familie. Hier erfahre ich Anerkennung und Unterstützung.“ Sie ist die gute Seele der Firma, wie man oft sagt. Sie verkauft, berät und informiert die Kunden zu Pflegeprodukten. Den Kunden präsentiert das Unternehmen auch regelmäßig Neuheiten. „In diesem Jahr haben wir auf unserem Freigelände einen neuen Pool mit einer innovativen Folie ausgeschweißt, die in Aussehen und Oberfläche dem Naturstein nachempfunden ist“, erklärt Stephan Glocke. Sie ist acrylveredelt und gewebeverstärkt, rutschhemmend und kratzfest. Dieses schauen sich auch gern Familien an, weil es einfach mal was anderes ist und einem das Gefühl verleiht, in einem natürlichen Pool zu schwimmen. 2015 war für die Familie ein sehr schöner Sommer. „Die Temperaturen waren klasse und die Badelaune ungetrübt. Gerade junge Familien haben in einen Pool investiert und damit etwas für ihre Freizeitgestaltung, das Familienleben und die Gesundheit getan“, meint Stephan Glocke. Mit einem Pool im heimischen Garten schaffen sich die Kunden ihre eigne Oase – zum Eintauchen und Abtauchen wie im Urlaub. Für nächstes Jahr freuen sich Vater und Sohn auf weitere Herausforderungen.


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Leipzig mit Zacken

Die Briefmarkengestalter Anette le Fort und André Heers geben Auskunft Diese Anfangsphase dauert ziemlich lange. ler Marken begeistert. Gerade die ausländischen Briefmarken hatten immer einen ganz Wir brauchen sicher eine Woche dafür, das besonderen Zauber. Diese Begeisterung hat Thema zu erarbeiten. Die Schwierigkeit besich bei uns Beiden bis heute gehalten und steht darin, ein Motiv zu finden, das stellverwir freuen uns sehr darüber, dass wir nun tretend für das Ganze stehen kann. Das ist selber Briefmarken gestalten dürfen. bei einem so komplexen Thema wie „1000 Jahre Leipzig“ ausgesprochen“ schwierig, Kann sich eigentlich jeder Grafiker an Wettman könnte auch sagen unmöglich. bewerben zur Gestaltung von Briefmarken Was ist in dieser Zeit alles geschehen? Auf beteiligen? Wie laufen diese ab, wie viele der einen Seite ist es ein Problem wenn Entwürfe von anderen Künstlern sind da im ein Aspekt herausgehoben wird und anWie muss man sich das Entwerfen einer Rennen? dere vernachlässigt. Auf der anderen Seite Briefmarke vorstellen? sollte man dieses kleine Format auch nicht Es gibt eine Runde von ausgewählten Grafiüberfordern. Für Leipzig kamen wir relativ Wir beginnen mit einer intensiven Recherkern, die zu den Wettbewerben eingeladen schnell dazu, ein Gebäude oder eine Gruppe chephase, in der wir uns über das Thema werden. Um zu dieser Runde zu gehören, von Gebäuden abbilden zu wollen. Das Neue genauer informieren, Material und Ideen muss man vorgeRathaus hat sich dabei sammeln. Das Ministerium der Finanzen schlagen werden, es als eines der wichtigsnennt dazu auch immer einen Experten, kann sich also nicht ten repräsentativen den man im Zweifelsfalle kontaktieren kann. „Die Schwierigkeit besteht darin, ein jeder bewerben. Zu Häuser der Stadt anDann machen wir meistens Skizzen mit der Motiv zu finden, das stellvertretend für jedem Wettbewerb geboten. Wir haben Hand, zum Teil entwerfen wir aber auch didas Ganze stehen kann.“ werden aus dieser die Entwurfsgrafik seirekt am Computer. Das kommt ganz auf das Gruppe etwa sechs nes Architekten Hugo Thema und das Material an. Wichtig ist beim Teilnehmer eingelaLicht von 1899 verGestalten einer Briefmarke natürlich das den, die jeweils bis zu drei Entwürfen einreiwendet und diese in einer zeitgenössischen besonders kleine Format, das es immer zu chen können. Davon werden drei SiegerentWeise in die Gestaltung eingesetzt. Damit berücksichtigen gilt. Wir müssen das Motiv würfe ausgewählt. haben wir versucht, eine Zeitspanne sichtimmer wieder auf seine Prägnanz hin überbar zu machen und eine Verbindung von prüfen. Gibt es ein Briefmarkenthema, das Sie unGestern und Heute herzustellen. Dazu kam Die Designer Anette le Fort und André Heers bedingt einmal gestalten möchten? dann als weitere Ebene die Typografie, die Wie lange dauern diese Vorarbeiten eibetreiben gemeinsam das Berliner Designnicht nur die Informationen trägt, sondern gentlich? Wie entstand schließlich bei der büro „Fliegende Teilchen“ und teilen sich Wir würden sehr gerne eine Briefmarkenreiauch ein wichtiges Gestaltungsmittel jeder Leipzig-Marke das fertige Motiv, hatten Sie he gestalten, in der man ein Thema variieren eine Professur an der Muthesius KunsthochBriefmarke ist. gleich dieses Bild im Kopf, oder dachten Sie kann. schule in Kiel. Foto: privat Wir haben in unserem Entwurf die „1000 auch noch an einige weitere Motive? Jahre“ mit dem Namen „LeipUnd nicht zuletzt: Was verbinden Sie perzig“ verbunden und sie damit sönlich mit Leipzig? gewissermaßen auf ein Wortgebilde konzentriert. Dies Wir verbinden mit ihr als Buchgestalter nawar einer von drei Entwürfen, türlich in erster Linie das Thema Buch, die die wir eingereicht haben. Ein Buchmesse, zu der wir regelmäßig mit unseanderer hat die Silhouette 4555 BE'+- ?-%.1%* 8 H-+1F%@'-2 "F3@JI$2)@'9 ren Studenten aus Kiel fahren. Die Muthesider Stadt mit den verschie!-%& D-'+ EF) ;55 BE'+-2 'E& E$@' /%- *-D-%28 us Kunsthochschule hat dort einen eigenen denen Namen, die Leipzig im 23&1%*- )01%EF- #3+)0+*- %2 ?-%.1%* -%2-2 ,-)&-2 Laufe seiner 1000-jährigen (FE&16 4><7 *+32/-&- )%@' E$) -%2-D G-%F /-) /-*,-%/.&) 0#-)!1(#)')&)%") Geschichte hatte, verbunden. #)%1$%' 2'+3& Unser dritter Entwurf zeigt )@'02 )-%& 4C;: A-)&-'-2/-2 B0'E22%)'0).%&EF) einen Blick auf die festlich /E) -+)&- =F&-2'-%D %2 $2)-+-+ !&E/&6 erleuchtete Stadt. Dieser hat damals den zweiten Preis des Wettbewerbs gewonnen. Das 1000. Stadtjubiläum ist ein Fest für Sammler. Es gibt Medaillen und Münzen, die Deutsche Post verkauft eine Sondermarke, die LVZ-Post gab fünf Briefmarken, einen Schmuckbogen und einen Sonderstempel heraus. Den Gestaltungswettbewerb der Deutschen Post gewannen Anette le Fort und André Heers. Ein Interview mit den Designern.

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Haben Sie bereits andere Briefmarken gestaltet, wenn ja, welche? Wir haben bis jetzt an einigen Ausschreibungen teilgenommen. Dabei haben wir für die Marke „125 Jahre Strahlen elektrischer Kraft – Heinrich Hertz“ den zweiten Platz gewonnen, unser Entwurf für die Briefmarke „350 Jahre Christian-Albrechts-Universität zu Kiel“ ist auf den ersten Platz gekommen und wurde realisiert, dann haben wir den ersten und den zweiten Platz für „1000 Jahre Leipzig“ gewonnen und kürzlich auch den ersten Platz für „25 Jahre Notruf 112 in Europa“. Diese Briefmarke wird im nächsten Jahr erscheinen. Haben Sie selbst einen Bezug zu Briefmarken? Sammelten oder sammeln Sie selbst?

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Wir haben beide Briefmarkensammler in der Familie gehabt und waren schon als Kinder von der Schönheit vie-

Die Leipzig-Briefmarke der Deutschen Post mit Sonderstempel. Foto: Bert Endruszeit

Stand. Dazu auch die Hochschule für Grafik und Buchkunst, eine der besten Kunsthochschulen in Deutschland. Und dann ist Leipzig für uns auch immer die Stadt der Musik mit Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy. Es ist eine kulturell unglaublich reiche Stadt, die – so ist unser Eindruck – es schafft, ihrer Geschichte bewusst zu sein, die Traditionen zu pflegen und sich gleichzeitig traut, ganz neue Wege zu beschreiten, das finden wir sehr beeindruckend!


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Pressemaler arbeitet im Hauptbahnhof

Von Leipzig in die weite Welt: Die „Illustrirte Zeitung“ war fast 100 Jahre lang das Blatt der besseren Kreise Fast genau 100 Jahre lang lag dieses Blatt auf den Tischen der Gebildeten, Mächtigen und Vornehmen: Die „Illustrirte Zeitung“, geschrieben, redigiert und gedruckt in Leipzig, gilt bis heute als eine der aufwändigsten und bedeutendsten Presseerzeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Und so ganz nebenbei spricht sie noch heute für die Leistungsfähigkeit der Leipziger Druckindustrie. Am 1. Juli 1843 brachte der aus der Schweiz stammende Verleger Johann Jakob Weber das erste Exemplar unter die Leute. Eine Erfolgsgeschichte – innerhalb von wenigen Monaten wuchs die Auflage auf damals beachtliche 7500 Exemplare. Gelesen wurde das Blatt von den sogenannten „besseren Kreisen“ – kein Wunder, war es doch alles andere als ein Schnäppchen. Jede Woche wurde eine neue Ausgabe der „Illustrirten Zeitung“ auf dem Verlagsgelände an der Reudnitzer Straße produziert und in viele Teile der Erde versandt. Die ersten Jahrgänge des edel ausgestatteten Wochenblattes wurden mit Holzstichen illustriert, die in einem hauseigenen Künstler-

atelier von vielen geschickten Händen in den Holzstock geschnitten wurden. Entsprechend langsam fanden Abbildungen von aktuellen Ereignissen den Weg ins Blatt. Da mussten schon mal drei Wochen ins Land gehen, bis sich die Leser von einer Königskrönung oder einer Naturkatastrophe buchstäblich ein Bild machen konnten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts war es möglich, auch Fotografien zu drucken. Das hielt die Leipziger Blattmacher aber nicht davon ab, weiterhin der Zeichnung viel Platz einzuräumen. Denn nicht immer war ein Fotograf vor Ort dabei, und häufig waren die Aufnahmen schlichtweg nicht zu gebrauchen. Denn so manche Abbildung wurde riesengroß auf edelstem Hochglanzpapier abgedruckt, oft sogar in einem Format von etwa DIN A2. Da konnte nur der Zeichner aus dem Vollen schöpfen. Selbst in den Bänden aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg finden sich zahlreiche ganzseitige Bilder aus Künstlerhand. Keine Frage, dass diese Abbildungen mit der schrecklichen Wirklichkeit der Schlachten kaum noch etwas zu tun hatten. Aus heutiger Sicht muss

„Verbinden und Verpflegen von Verwundeten“ im Ersten Weltkrieg. Zeichnung von Felix Schwormstädt. Links eine Titelseite von 1914. Repros: Bert Endruszeit

man sie eher als plumpe Kriegsverherrlichung bezeichnen. Immer mal wieder fand auch das Eisenbahnwesen einen Platz im Blatt, kein Wunder im technikbegeisterten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Auch der Leipziger Hauptbahnhof wurde gebührend erwähnt – schon vor der offiziellen Eröffnung 1915 wurde er genutzt und deshalb

auch Teil der Kriegsberichterstattung der Zeitschrift: Eine großformatige Zeichnung aus den ersten Wochen des Krieges zeigt die Verpflegung von gerade eingetroffenen Verwundeten. Solche idealisierten Darstellungen fanden sich auch später in der Zeitschrift, selbst noch kurz vor dem Erscheinen der letzten Ausgabe Ende 1944.

Dinnershow "Enthüllungen" Eine frivole Geschichte des Felsenkellers - Menü vom Marriott

Der 125 Jahre alte Felsenkeller ist seit jeher ein traditionsreicher Veranstaltungsort im Leipziger Westen. Seit 2014 wird er wieder bespielt.

Der Felsenkeller Leipzig, Kissed Awake Production und das Leipzig Marriott Hotel präsentieren vom 1. bis zum 12. Dezember erstmals eine eigenständige Dinnershow im historischen Ballhaus im Leipziger Westen. Dabei bietet das Haus nicht nur den adäquaten Rahmen, sondern ist gleichzeitig Hauptdarsteller. Ein Abend mit Burlesque, Artistik, Theater, Livemusik und einem großartigen Menü vom Marriott-Küchenchef. Wie wild war das letzte Jahrhundert in Leipzig wirklich? Die Lady Felsenkeller weiß es genau, denn sie hat alles hautnah miterlebt und feiert in

diesem Jahr ihren unglaublichen 1 25. Geburtstag. Doch eine Lady genießt und schweigt. Nichts gäbe sie von ihrer frivolen Vergangenheit preis, wäre da nicht der äußerst wissbegierige und unwiderstehlich charmante Ferkel Johnson. Ein LeipzigTourist mit detektivischem Spürsinn und ausgefeilten Verführungskünsten, der es ganz genau wissen will und sich auf eine Zeitreise begibt, um die Geheimnisse der Lady zu enthüllen. Auf seiner Aufklärungstour durch die Epochen begleiten ihn Leipzigs erste Burlesque Truppe, die Lipsi Lillies, Akrobatin Katrina, Kurvenstar Mit-

zi von Sacher und Sängerin Laura Hempel mit exzellenter musikalischer Verstärkung durch Jan Grepling und die Garter Snappers. Wollten Sie nicht schon immer wissen, was die Damen in der Belle Epoque drunter trugen? Warum die Amerikaner zuerst den Felsenkeller und erst danach den Rest von Leipzig befreiten? Wer den Lipsi-Schritt wirklich erfand und was Messemodenschauen mit der Erfindung des staatlich geprüften Striptease zu haben? Finden Sie es heraus und erleben Sie einen Abend voller verrückter Anekdoten, verführerischer Weiblichkeit, starker Männer und berauschender Musik. Tauchen Sie ein in eine Welt der Ironie und Lebensfreude und lassen Sie sich dabei kulinarisch verwöhnen, von zeitlos-delikaten Kreationen, die Ihnen das Team des Leipzig Marriott Hotels kredenzt. Genießen Sie mit allen Sinnen und lassen Sie gemeinsam mit den Akteuren der Show die Lady Felsenkeller hochleben.

Tickets und Informationen

Telefon: 0341 1 4 94 567 Fax: 0341 21 24 682 www.felsenkeller-dinnershow.de mail@felsenkeller-tickets.de

"Unsere Bühne ist der Teller"

Uwe Range, Küchenchef des Leipzig Marriott Hotel „Solch eine Dinnershow ist immer eine ganz besondere Herausforderung. Die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Thema der Show – gerade hier auch mit dem besonders schönen Saal – und schließlich die kulinarische Übersetzung, das macht großen Spaß. Die Zeitreise durch die 125 Jahre des Felsenkellers bieten uns ungeahnte Möglichkeiten. Letztendlich haben wir uns für ein glamouröses, aber auf keinen Fall abgehobenes Menü entschieden.“


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Der Nestbeschmutzer

Große Angst vor einem kleinen Buch: „Leipzig im Taumel“ sorgt 1799 für einen Skandal Muss man vor Büchern Angst haben? Diese Frage musste Leipzigs bessere Gesellschaft im Jahre 1799 klar mit „Ja“ beantworten. Denn unterm Ladentisch wurde damals ein Werk mit dem Titel „Leipzig im Taumel“ verkauft, das Leute mit schmutziger Weste gut erkennbar erwähnte. Auch heute würden in so einem Fall viele Betroffene vor Wut schäumen. Damals wurden 304 der 600 gedruckten Bücher beschlagnahmt, Verleger Johann Wilhelm Cramer landete für ein Jahr im Gefängnis, Autor August Maurer, der unter einem Pseudonym schrieb, tauchte unter. Mit vielen derben Worten zog Maurer bekannte Personen durch den Kakao: Einen „Ratsspion“ mit dem Namen Spieß bezeichnete er als „Dreckinspektor, Kanaille und Schurke“. Detailreich schildert er auch das besonders zu Messezeiten blühende Rotlichtgewerbe. „Man meldet sich auf dem Markt bei den Wächtern der Buden, diese öffnen die Türe einer Butike, man schlupft hinein, und der Kampf der Liebe beginnt.“ Vor allem vor dem Peterstore (heute Wilhelm-Leuschner-Platz) standen zudem damals Kutschen bereit, die vergnügungssüchtigen Besuchern Platz boten. Maurer nennt sogar den Mietpreis für einen der Wagen: zwei Groschen. Kein gutes Haar ließ Maurer auch am Stolz der Stadt, den Messen: „Die Leipziger Jahrmärkte, denn Messen würde man sie mit Unrecht noch nennen, sind leider ihrem Ersterben

Nur wenige Tage!

sehr nahe und fangen an, das Schwanenlied zu singen. Die Gewölbe fassen eine Menge Waren in sich, die meistenteils alle so wieder eingepackt werden, wie man sie auslegte. Die Käufer drehen sich an den Buden umher, besehen, durchschnapern alle Artikel und – kaufen nichts.“ Manch großen Namen tarnte Maurer durch Weglassen einiger Buchstaben, meist wurde er aber ganz konkret. So beim Wirtshaus in Gautzsch (heute Markkleeberg): „Der Directeur, welcher seiner verdächtigen Wirtschaft halber schon einmal das Zuchthaus

Großer

tisch mit Freuden seinen täglichen Tribut für gurgelversöhnende Trankopfer ausschüttet. Indes oft vielleicht im engen Dachstübchen Kinder und Gattin nach Brot schmachten, ängstlich seufzen, darben und hoffend der Rückkehr ihres Versorgers entgegenlechzen.“ Deftige Worte findet Maurer auch zur Leipziger Ärzteschaft: Es sei nötig „sich vor der Heimsuchung jedes Leipziger Arztes zu hüten“. Einen davon habe „der Himmel im Zorn zu einem Doctor medicinae gemacht“.

August Maurer August Salomon Maurer wurde um 1769 geboren. Im Jahre 1797 beklagte sich Maurers Vater, dass sein Sohn einen liederlichen Lebenswandel führe und nicht die geringste Lust zu irgendeinem Amte verspüre. Maurer Juniors Gattin, eine Gutsbesitzerin, zeigte ihn wegen besagten Lebenswandels im Leipziger Rathaus an. Fachleute rühmen Maurers Buch bis heute: „Mit seinen sozialkritisch-literarischen Reportagen war er etwas, das es in Deutschland bislang kaum gegeben hatte: politischer Journalist“, schrieb Eberhard Wesemann im Nachwort einer 1982 erschienenen Neuauflage des Werkes.

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besuchen mußte, heißt Haase. Hier soll man jedem Unbekannten zurufen: Uhr und Börse in Obacht genommen, denn hier eben ist das Haus, wo schon mancher Leipziger Ehemann, Jüngling und Pfarrherr geplündert, halb nackend und – ohne Perücke wieder zurückkehrte.“ Als großen Erbschleicher enttarnte er den „in des Fiskal Müllers Garten wohnenden Hurenwirt Rüdiger“: Durch seine Betrügereien habe er sich schon in den Besitz von drei Häusern gebracht. Maurers Fazit: „Nie war wohl ein Bösewicht reifer zur verdienten Strafe als Rüdiger zum lebenslänglichen Zuchthause.“ Doch ihm werde kein Haar gekrümmt, denn er bezahlt „an den Fiskal Müller terminlich seinen Zins“ – eine nette Umschreibung fürs Schmieren von städtischen Bediensteten. Betrügereien mit Immobilien waren um 1800 in Leipzig offenbar an der Tagesordnung. Der Besitzer des Lokals Funkenburg, ein gewisser Herr Müller, habe die Verwirrtheit des Vorbesitzers genutzt, um günstig an das Areal zu kommen. Doch später wurde er seinerseits Opfer anderer Spitzbuben. Müller verfiel der Trunksucht, seine Diener nahmen in heimlich nach Strich und Faden aus. Wenig schmeichelhaft ist Maurers Beschreibung der Leipziger Bürger: „Nie ist der Leipziger mehr in seinem wahren Element als bei Saufereien und Schmäusen; nie ist er froher, nie lustiger und zufriedener, als wenn er (wär‘s auch der letzte Heller!) beim Schenk-

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Mit Telepathie auf Verbrecherjagd

Wie die Polizei um die Jahrhundertwende neue Wege ging

Experiment 1919: Der Leiter des Leipziger Kriminalamtes Ernst Engelbrecht begleitet den Gedankenleser Kara JKI (rechts) auf einer fingierten Verbrecherjagd. Repro: Berliner Illustrirte

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Nicht jedes Experiment bestätigt die ihm zugrundeliegende These: Dies musste auch die Leipziger Kriminalpolizei einsehen, nachdem die Beamten Anfang des 20. Jahrhunderts Gedankenleser in ihre Ermittlungsarbeit einbezogen. Vom Versuch, Verbrechern auf diese Weise das Handwerk zu legen, berichtete die Berliner Illustrirte Zeitung am 3. August 1919. Zur damaligen Zeit wirkten bis zu 30 Hellseher in der Messestadt. Zuletzt 1947, als sich Frauen bei der „Schulzen“ die Rückkehr ihrer Männer aus dem Krieg vorhersagen ließen, berichtet Gerd Müller in seinem Buch „Hier Kripo Leipzig: Geschichte der Leipziger Kriminalpolizei“. Dies hat wohl auch die Leipziger Kriminalpolizei 1919 bewogen, den Einsatz von Telepathie für die Aufklärung von Delikten zu überprüfen. Der damalige Polizeirat Engelbrecht setzte einen fingierten Raubmord in Szene. Mit verblüffender Sicherheit führte der Gedankenleser im Automobil durch die Großstadtstraßen in das Rosental, wo der „Ermordete“ im dichten Strauchwerk lag, dann zur Auffindung eines Beweisstückes in eines der größten Kaufhäuser der Stadt, dann zu der Wohnung des „Mörders“ und schließlich förderte er das in einer Laubenkolonie versteckte „Mordinstrument“ zutage. Das alles in wenig mehr als einer Stunde. Die Polizei- und Gerichtsbeamten waren von seinen Leistungen überrascht. Sogar die Berliner Illustrirte Zeitung berichtet mit großen

Bildern darüber, was auf großes Interesse stieß. Daraufhin sah sich Engelbrecht veranlasst, sein Experiment in der Deutschen Strafrechts-Zeitung genauestens zu beschreiben. Auf die Frage, wie das ganze zu erklären sei, verwies er auf die Mediziner und Psychologen. Denn das sei seiner Ansicht nach nicht Aufgabe der Kriminalisten. Wissenschaftler kämpften gegen den immer stärker werdenden „Unfug“ derartiger Hellsehereien an. So habe ein Assistent des gerichtsmedizinischen Instituts der Leipziger Universität 1924 alle ihm erreichbaren Fälle einer Prüfung unterzogen. Dabei stellte er fest, dass „übernatürliche Erfolge“ ausnahmslos sehr natürliche Ursachen hatten. Wie bei dem Fall, zu dessen Aufklärung ein arbeitsloser Eisenbahner aus Zwickau, der einen großen Ruf als Hellseher genoss, hinzu geholt wurde. Er sollte das Verschwinden eines wohlhabenden Fabrikanten aus Leipzig aufklären. Nach einigem Zögern habe er angegeben, dass der Vermisste in der Pleiße ertrunken sei. Dies erwies sich tatsächlich als richtig. Der Assistent jedoch stellte fest, dass dem sogenannten „Hellseher“ zuvor zugetragen wurde, dass der Fabrikant zuletzt an der Pleiße gesehen wurde. „Der ‚Wundermann‘ brauchte also nur den sehr nahe liegenden Schluss des Ertrinkens zu ziehen.“ Einen festen Platz in den Ermittlungstaktiken fand die Telepathie nicht. So zieht auch Engelbrecht in seinen Ausführungen den Schluss: „Nach alledem wird man als das Ergebnis dieser Versuche feststellen müssen, dass die Telepathie als solche nicht geeignet ist, in der kriminalistischen Praxis nutzbringend verwertet zu werden.“

Leipzigs letzte öffentliche Exekution auf dem Markt Am 27. August 1824 strömen Tausende Schaulustige auf den Markt: Erstmals seit 30 Jahren hat die Justiz wieder eine Hinrichtung durch Enthaupten anberaumt – die letzte öffentliche in Leipzig. Später setzt Dichter Georg Büchner mit seinem Drama „Woyzeck“ dem Delinquenten ein Denkmal – schockiert, dass die Geisteskrankheit des Täters als „durch Armut selbst verschuldet“ galt. Das war passiert: Perückenmacher Johann Christian Woyzeck verliebt sich in die acht Jahre ältere Johanna Christiane Woost, die ihm aber nicht treu sein will. Er beginnt zu trinken, ist rasend eifersüchtig und hört Stimmen, die ihm befehlen, die Angebetete zu töten. Im Streit ersticht er sie. Im Mordprozess werden Zweifel an der Schuldfähigkeit laut. Gerichtsmediziner Clarus sieht die „Zurechnungsfähigkeit des Mörders“ jedoch als erwiesen an. Woyzeck wird zum Tode verurteilt. Kurz vor dem Hinrichtungstermin bestätigt allerdings ein Zeuge die psychische Verwirrung des Verurteilten. Ein neues Gutachten muss her, der Mediziner heißt erneut Clarus und verweist jetzt zwar auf Depressionen und Verfolgungswahn, an Woyzecks Zurechnungsfähigkeit hat er aber keinen Zweifel. Von der Hinrichtung erwartet er sich eine abschreckende Wirkung. Das Gericht beschließt die Vollstreckung des Urteils. ab

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„Hier bleiben wir“

Brita Will lebt über den Dächern der Stadt – im 22. Stock des Hochhauses in der Wintergartenstraße Großes Schauspiel über den Dächern der Stadt. Viel höher als Brita Will kann man in Leipzig nicht leben. Die 73-Jährige wohnt

im 22. Stock des Hochhauses in der Wintergartenstraße und genießt eine überragende Aussicht. „Ich sehe die Stadt, wie sie am

Abend verschwindet und am Morgen mit all ihrem Trubel wieder auftaucht. Es wird nie langweilig. Jeder Tag hält Überraschun-

Schon seit 1972 lebt die promovierte Pädagogin mit ihrem Mann Fritz Will hoch oben im Wintergartenhochhaus. Für beide ist die farbenfrohe Wohnung ein Ort des Rückzugs und der Überraschungen. Denn die überragende Aussicht wird nie langweilig. Foto: Christian Modla

gen bereit: Schneefall, Sturm, Regen, Nebel, Gewitter, Sonnenuntergänge… Ich liebe jede Jahreszeit – hat es im Winter geschneit, erscheint die Stadt ganz sauber; doch am Schönsten ist es im Frühling, wenn es nach und nach grün wird.“ Wer so „nah am Himmel“ lebt, kann auch seltene Naturschauspiele bewundern – so wie an jenem Tag als sich ein dreifacher Regenbogen über Leipzig spannte. Schon seit 1972 lebt die promovierte Pädagogin mit ihrem Mann Fritz Will im Wintergartenhochhaus. „Mit unserem kleinen Sohn wohnten wir zuvor in einem Hinterhaus am Adler. Dann wurde uns durch den Betrieb meines Mannes, der im Kombinat Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma tätig war, die Drei-Raum-Wohnung zugewiesen. Eine Wohnung im einst höchsten Wohnhaus der DDR – das muss ja eine Riesenfreude gewesen sein? Doch im Gegenteil: „Wir waren erst ein bisschen skeptisch. Zumal die Miete mit 201 Mark der DDR auch nicht gerade günstig war. Dann aber meinte mein Mann. ,Na, ziehen wir erst mal ein.‘“ Mit der ersten Besichtigung stand jedoch fest: „Hier bleiben wir.“ Auch die Sanierung von 2005 konnte sie nicht schrecken: „Nur ein paar Pflanzen verwelkten, weil ja die Fassade bedeckt war.“ Wer die Wohnung von Brita und Fritz Will betritt, dem fallen die vielen liebevollen Details ins Auge. Farbenfreude und Leichtigkeit


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prägen die Räume. Schon die Wände im Flur schmücken Bilder und Grafiken. Und natürlich dürfen auch Bücher nicht fehlen. Feuchtwanger sei einer ihrer Lieblingsauto-

ren, erzählt Brita Will. Die Bilder, die unzähligen Bücher, die Mitbringsel aus anderen Ländern – all das schafft eine Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. „Für mich ist unser Zuhause ein Ort der Rückzugs. Hier können wir abschalten und auftanken“, so Will. „Beide waren wir in ebenso schönen wie anstrengenden Berufen tätig: Ich bildete Grundschullehrer aus, mein Mann war als Bereichsleiter tätig. Immer haben wir uns gegenseitig unterstützt, teilten die gleichen Interessen an Kunst und Kultur.“ Nun, da ihr Mann schwer krank ist, schätze sie das Miteinander der Mieter umso mehr. „Mit einigen Familien unserer Etage wohnen wir schon seit vielen Jahrzehnten unter einem Dach. Jeder Geburtstag wird gemeinsam gefeiert. Auch im Haus geht keiner am anderen vorbei, ohne zu grüßen. Man kennt nicht alle mit Namen, aber man kennt die Gesichter, weiß das Leben hier zu schätzen.“ Auch deshalb möchte sie weiter im Mieterbeirat der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, die Eigentümerin des Hauses ist, mitwirken. „Unser Wintergartenhochhaus ist wie ein kleines Dorf. Und deshalb ist die Arbeit im Beirat nötig und wichtig.“

Einst das größte Wohnhaus der DDR Das Wohnhochhaus entstand zwischen 1969 und 1972 nach Entwürfen von fünf Architekten, drei Statikern und weiteren Spezialisten unter der Leitung des Architekten Frieder Gebhardt. Ihnen gelang es, den achteckigen Bau so zu drehen, dass alle Wohnungen nach Osten, Süden oder Westen ausgerichtet sind. Das damals größte Wohnhochhaus der DDR wurde in Gleitbauweise aus Beton gegossen. 2005 wurde das Wintergartenhochhaus durch die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH komplett saniert. Neue Fußböden, sichere Türen, Gegensprechanlagen, Müllschleusen und funkgesteuerte Wärme- und Wasserverbrauchsmessgeräte bestimmen den Standard der 208 Wohnungen. In den Sockelgeschossen befinden sich Gewerberäume und ein Betreuungsverein für ältere Bürger. Eine moderne Glas-Stahl-Konstruktion prägt den Eingang. Mit dem neun Meter großen und fast 18 Tonnen schweren Doppel-M, dem Symbol der Leipziger Messe, ist das Hochhaus ein Leipziger Wahrzeichen. Blau und gelb leuchtet es in die Nacht der sächsischen Metropole und dreht sich eineinhalbmal pro Minute um die eigene Achse.

Die Fakten zum Wintergartenhochhaus: Gebäudehöhe 94,5 Meter, mit dem Doppel-M knapp 110 Meter; 32 Geschosse, davon 26 Wohnetagen. Fotos: Christian Modla, LVZ-Archiv

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Zuspruch der Bürger bestätigt: „Wir sind die Stadt“

Foto: D ieter

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Im Interview zieht Torsten Bonew erste Bilanz über das Festjahr und erklärt, was noch kommt Mit viel Herzblut und meist ehrenamtlich organisiert der Verein Leipzig 2015 das Festjahr anlässlich des 1000. Jahrestages der Ersterwähnung Leipzigs. Dabei bezieht der Verein hunderte Leipzigerinnen und Leipziger in die Gestaltung des Festjahres ein. Torsten Bonew, Beigeordneter für Finanzen und „Leipzig 2015“-Beauftragter, zieht eine erste Bilanz und berichtet, worauf sich die Festgäste noch freuen können.

mit dem Bürgerball im Neuen Rathaus war der gelungene Startschuss für einen unglaublich vielseitigen Veranstaltungsreigen. Über 200 große und kleine Feste mit großem Publikumszuspruch zeigen, dass sich die Leipzigerinnen und Leipzigern in den Stadt- und Ortsteilen sowie den Bürgervereinen von dem Gedanken leiten ließen, einen breiten Interessenkreis für die 1000-Jahrfeier zu begeistern. Für mich verkörperte das „Längste Bürgerfest in Leipzig und der Region“ wunderbar das Motto unseres Festjahres „Wir sind die Stadt“.

Das Jubiläumsjahr überrascht mit zahlreichen Höhepunkten – erstmals lädt das „Längste Bürgerfest“, das die Region bislang gesehen hat, zum gemeinsamen Feiern. Beweist der große Zuspruch die Botschaft: „Wir sind die Stadt“?

Könnte man von einem neuen Gemeinschaftsgefühl zwischen den Leipzigern sprechen?

Die Idee zum „Längsten Bürgerfest“ ist von den Menschen in der Region großartig aufgenommen worden. Der Auftakt

Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Festjahr eine neues Bewusstsein für die Geschichte dieser großartigen Stadt schaffen und dabei das Gestern und Heute aus verschiedenen Blickwinkeln, die die unglaubliche Vielfalt Leipzigs zeigen, beleuchten konnten. Da-

mit ist ein Ziel der 1000 -Jahrfeier erreicht. Es gab und gibt viel positives Feedback und eine breite Unterstützung quer durch die Stadtgesellschaft. Auf welche Veranstaltungen dürfen sich die Leipziger und ihre Gäste noch freuen? Drei möchte ich gern nennen: zum einen die „Nacht der Hausmusik“ am 21. November. Sie ist eine Idee des Verein Leipziger Notenspur. Rund 50 Musikveranstaltungen aller Stilrichtungen werden vertreten sein, in privaten Räumen. Dieses außergewöhnliche Konzept passt perfekt zur Musikstadt Leipzig – Leipzigs Bürger machen Musik für Leipzigs Bürger. Zum anderen wird der Verein „Leipzig 2015“ auch in diesem Jahr wieder auf dem Weihnachtsmarkt präsent sein. Und am 20. Dezember, dem Tag der Ersterwähnung, sollte niemand den Abschluss des Festjahres auf dem Richard-Wagner-Platz verpassen: mit einem großen Geburtstagskuchen und vielen Überraschungen.

Leipzig ist eine Bürgerstadt: „Ich mache mit im Verein Leipzig 2015, weil….. Leipzig seit über 60 Jahren meine Heimat ist und ich mich als echter Leipziger unbedingt für meine Stadt engagieren möchte. Leipzig ist so vielseitig und einzigartig. Durch seine große Geschichte, seine breitgefächerte Kultur und dem internationalen Handel bietet es die perfekte Mischung. Man findet Großstadtfeeling in der Innenstadt und Ruhe im vielen Grün – eine tolle Abwechslung.“ Peter Hüttinger (63 Jahre, Baumaschinist) Leipzig für mich das Herz von Europa ist! In den letzten Jahren der DDR war es sehr traurig, fast schon schmerzhaft den Verfall der Stadt mitzuerleben. Doch nun, schon seit fast 25 Jahren, erstrahlt Leipzig wieder in seinem alten und auch neuen Glanz. Es macht viel Freude dies zu beobachten, verdient Anerkennung und Unterstützung. Leipzig nimmt eine ganz besondere Rolle in der Geschichte der Deutschen Einheit ein und hat somit stets eine außerordentliche Bedeutung.“ Kay Rößler (52 Jahre, Versicherungskaufmann)

Leipzig für mich Heimat ist! Ich liebe meine Stadt und ich möchte, dass unser Jubiläum richtig gebührend gefeiert wird. Gerne bin ich bereit, mich bezüglich des Festjahres einzubringen, damit man etwas Tolles, Großes und natürlich Unvergessliches auf die Beine stellen kann. Ich freue mich auf die schönen Feste und großartigen Events, und werde versuchen so viele wie möglich selbst zu besuchen. Die Stadt Leipzig soll so in aller Welt noch bekannter und beliebter werden.“ Sandra Weber (38 Jahre, Lehrerin) Leipzig für mich eine liebenswerte Bürgerstadt mit großer Zukunft und spannender Vergangenheit ist! Hier haben mutige Menschen Geschichte geschrieben! Besonders an ihr, ist die Architektur der Gründerzeitviertel, die wunderbare Innenstadt und die vielschichtigen Kultur-, Freizeit-, und Sportangebote. Leipzig wächst langsam und stetig zur Europäischen Metropole heran.“ Thomas Zeitler (51 Jahre, Bezirksschornsteinfeger) Fotos: privat

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Bei allem Jubel über 1000 Jahre prächtiger Vergangenheit stellt sich natürlich auch die Frage: Wo geht sie denn jetzt hin, die stolze Lipsia? Stefan Heinig, Abteilungsleiter Stadtentwicklungsplanung der Stadt Leipzig, Trendforscher Sven Gabor Janszky und Autoren der Anthologie „Leipzig – Visionen gestern und heute“ stellen sich der Frage: Wie sieht Leipzig in 10, in 100, vielleicht sogar in weiteren 1000 Jahren aus? „Im Jahr 2040 hat Leipzig längst die Marke von 600000 Einwohnern übertroffen“, ist sich Stefan Heinig sicher. Jünger und bunter sei die Stadtgesellschaft geworden, eine vielfältige Bewohnerschaft präge die Leipziger Quartiere – „auch wenn sich nicht mehr jeder jedes Viertel leisten kann und will“. Von dieser Entwicklung profitieren Stadtteile, die heute noch von Leerstand geprägt sind. Die hippen Viertel für Kreative heißen dann Grünau und Mockau – hier gibt es noch die heute oft beschworene „Leipziger Freiheit“. Dabei möchte Leipzig auch auf dem Weg zur mitteldeutschen Metropole die Stadt der kurzen Wege bleiben: Stadt und Region sind auf Wasserwegen verbunden, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Carsharing werden zunehmen. Das ist auch im Interesse des Klimaschutzes, weiterhin ein zentrales Thema für die Stadtentwicklung. Auch bei Neubau und Sanierung von Gebäuden wird auf hohe Energieeffizienz gesetzt.

Allen Herausforderungen des Wachstums muss mit einer gezielten Liegenschaftspolitik begegnet werden. Stefan Heinig sieht hier Chancen: „Neue Wohngebiete entstehen auf ehemaligen Brachen am Lindenauer Hafen, am Bayrischen Bahnhof und rund um den Hauptbahnhof. Sie haben ganz unterschiedliche Profile: Mehrgenerationenwohnen, autofreie Quartiere, Passivhäuser, Baugemeinschaften, Wohnen und Arbeiten.“ Das Entstehen neuer Wohngebiete sagt auch Trendforscher Sven Gabor Janszky voraus: „Leipzig hat für den Wachstumstrend einen Vorteil, es liegt so flach, dass es sich in alle Richtungen ausdehnen kann, es muss nicht nach oben wachsen. Die Ausdehnung des Stadtbilds werden wir schon innerhalb der nächsten zehn Jahre sehen.“

Sven Gabor Janszky trifft Prognosen für Leipzigs nähere Zukunft. Foto: LVZ-Archiv

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Renault Mégane Grandtour ENERGY TCe 115 Start & Stop: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,5; außerorts: 4,7; kombiniert: 5,3; CO2-Emissionen kombiniert: 119 g/km. Renault Mégane Grandtour: Gesamtverbrauch (l/100 km): kombiniert: 7,5 – 3,6; CO2-Emissionen kombiniert: 169 – 90 g/km (Werte nachMessverfahren VO [EG] 715/2007).

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Leipzig1000Jahre

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Dass das Wachstum der Stadt in bisherigen heblich vereinfacht. Jeder Einwohner kann Dimensionen weitergeht, ist für den Trendforseine Wunschstadt erleben. Die Grimmaische scher klar: „Von der Urbanisierungsbewegung Straße als Uferpromenade am Ostseestrand – und dem Schwarmverhalten junger Menschen warum denn nicht? Brille auf und fertig. Der wird Leipzig als noch relativ kleine Stadt proProtagonist unternimmt einen unterhaltsafitieren.“ Entscheidend sei, wie man sich im men Spaziergang in seiner virtuellen Stadt. künftigen Kampf um qualifizierte ArbeitskräfAm Ende steht eine Frage: „Seither begegne te schlagen werde. Sorgen macht sich Janszky ich immer häufiger Menschen mit dickrandiaber nicht: „Leipzig hat gen, gelblich oder rosa diesen positiven Grögetönten Brillen, und „Seither begegne ich immer häufiger ich frage mich: Durch ßenwahn, die Mentalität, sich Dinge zuzuMenschen mit dickrandigen Brillen, welches Leipzig laufen trauen, die unmöglich sie gerade?“ und ich frage mich: Durch welches scheinen. Es wird einDass sie überhaupt Leipzig laufen sie gerade?“ fach gemacht. Davon noch ein Leipzig haAngela und Karlheinz Steinmüller wird auch die Zukunft ben, durch das sie lauder Stadt getragen.“ fen können, ist nicht Und wer spielt dabei selbstverständlich. noch eine Rolle? Wenn Sven Gabor Janszkys Das sieht in der Zukunftsvision von Claudia Prognose stimmt, sind es die Rasenballer. „Die Hornung, die den Autorenwettbewerb für ErEnwicklung von RB wird Leipzig auf die europäwachsene gewann, ganz anders aus. Geschrieische Karte bringen. Es hat eine ganz logische, ben wird das Jahr 2401 und Leipzig ist weg. ökonomische Auswirkung, wenn eine Stadt Einzig und allein das Völkerschlachtdenkmal jede Woche in der Bundesliga und Champions steht noch und wird von Reisenden aus der League zu sehen ist.“ Zukunft in bracher Landschaft vorgefunden. Und in der ferneren Zukunft? Wer sich fragt, Ähnlich verwüstet gestaltet sich das Stadtwie es mit der Stadt in 1000 Jahren weitergebild in Robert Krafts Erzählung „Die Totenhen mag, begibt sich auf das Gebiet der Fiktistadt“ aus dem Jahr 1901. Vor 114 Jahren on – und ist dort in bester Gesellschaft. Seit entwarf der Autor einen Großstadtdschungel vielen Jahren beschäftigen sich Autoren mit im wörtlichen Sinne: Leipzig ist verwildert, Zukunftsvisionen für die Messestadt. GebünPalmen wuchern und Raubtiere ziehen durch delt hat sie der Freundeskreis Science Fiction die beinahe menschenleere Stadt. Seine ZuLeipzig e.V. in der Anthologie „Leipzig – Visiokunftsvision ist zeitlich nicht näher festgelegt – nen gestern und heute“. die Verwilderung könnte Leipzig also noch blüHier werfen zum Beispiel Angela und Karlheinz hen. Vorher aber, darin sind sich auch Stefan Steinmüller einen Blick auf „Leipzig durch die Heinig und Sven Gabor Janszky einig, schwingt Cyber-Brille“. Technische Errungenschaften sich die Messestadt auf zur mitteldeutschen haben die Stadtplanung in „CyberLipsi“ erMetropole.

Nicht die allerbesten Aussichten: In Claudia Hornungs Geschichte „Die Rückkehr“ ist im Jahr 2401 von Leipzig einzig und allein das Völkerschlachtdenkmal übrig geblieben. Illustration: Mario Franke

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Leipzig1000Jahre

1000Geschichten Ein Buch zum 30. Jahrestag Mit fantastischen und realen Zukunftsvorstellungen über und aus Leipzig beschäftigte sich der Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V., der im Jahr des Stadtjubiläums immerhin 30 Jahre alt wird. Zum Geburtstag schenkt der Verein sich und der Stadt das Buch „Leipzig – Visionen gestern und heute“. Zwischen Science Fiction und StädtebauFantasien enthält diese Sammlung auf 534 Seiten viele Geschichten, wissenschaftliche Artikel und Zeitzeugnisse. Auch die Gewinnerinnen der Autorenausschreibung – Claudia Hornung und Liv Modes – malen ihre Visionen vom Leipzig einer fernen Zukunft. Präsentiert wird das Buch im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung mit einigen Autoren der Anthologie am 24. Oktober von 10 bis 17 Uhr in der Deutschen Nationalbibliothek. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Vereins unter www.fksfl.de.

Buchcover-Gestaltung von Mario Franke.

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Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser

Wie das Fantastische aus Versehen auch mal Recht hat Wahrsagerei und Zukunftsdeutung hat es als bei den Skulpturen des Theaters Titanick immer schon gegeben – und genau so lange zur 1000-Jahrfeier handelt es sich aber in wird damit auch humorvoll gespielt. Da die Bunges Krimi um echte Löwen aus dem Zoo Leipziger seit jeher als lustiges Völkchen be– hypnotisiert und zu lebenden Werbetafeln kannt sind, verwundert nicht, dass bereits zu für Zahncreme gemacht. Beginn des vergangenen Jahrhunderts ProgBunges futuristisches Leipzig ist geprägt nosen für die Messestadt getroffen wurden, von technischen Errungenschaften, die an die sich irgendwo zwivertrauten Orten der schen Selbstironie und Messestadt zu sehen Größenwahn verorten sind. Überhaupt ist „Weeklings glühende Phantasie lassen. Interessanteralles Leben der Stadt weise sind aber einige malte [...] aus, wie dereinst in vielen, ausgerichtet auf die vielen Jahren die Leipziger Messe davon so oder ähnlich Messe. Hotels werden irgendwie doch eingedringend benötigt, um beschaffen sein könnte.“ troffen. die vielen Messegäste Max Bunge, 1921 Einer der unfreiwilligen zu beherbergen – ein Propheten war SchriftProblem, das zu DDRsteller Hans Reimann. Zeiten gut bekannt 1889 wurde er in Leipzig geboren und veröfwar. Sogar eine Art City-Tunnel hat dieses fentlichte 1921 unter dem Pseudonym Max Leipzig zu bieten, allerdings einen sehr überBunge den Krimi „Die Dollarfürstin aus der irdischen: „Gern wurde die Drahtseilbahn Petersstraße“, der hier spielt. Darin entwirft benutzt, die vom Rathausturm nach dem der reiche Investor Weekling seine ZukunftsVölkerschlacht-Denkmal führte“. Der Tunnel vision von Leipzig – es mischen sich zeitgehat einen etwas anderen Zweck: „Nur, wer nössische Architekten mit ihren realen Pläsich als auswärtiger Meßbesucher legitimiernen in die Fiktion. te, durfte die Petersstraße benutzen. Für die So stellt sich Weekling eine Prozession von Einheimischen war die Untergrund-Straße Leipziger Löwen durch die Innenstadt vor – bestimmt, die acht Meter unter dem Erdboso etwas gab es tatsächlich Ende Mai. Anders den dahinführte.“

Der Glaube an die „Seestadt Leipzig“ war schon zur Jahrhundertwende sehr real, wie diese Postkarte zeigt. Repro: Archiv Frank Gaitzsch

Selbst Strandfeste mit echtem Seewasser gibt es zu erleben – im Stadtbad, dessen Halle mit Strandkörben, künstlichem Wind und Sonnen-Scheinwerfern zum Badeparadies wird. Bunge greift in seiner Geschichte einige Ideen und Träume auf, die Leipziger zu dieser Zeit wirklich beschäftigten. Davon zeugen auch satirische Postkarten, die gewissermaßen das Neuseenland und Leipzig als Stadt des Wassertourismus vordachten: „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser“ hieß es bereits im Jahr 1906. Und das gilt noch heute.

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mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens 6 Monaten an mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte leiden.

Die Studie beinhaltet drei Behandlungsphasen und dauert ca. drei Jahre. Fahrtkosten werden nach Aufnahme in die Studie in angemessener Höhe erstattet. Wenn Sie mehr über diese Studie und eine mögliche Teilnahme erfahren möchten, kontaktieren Sie uns bitte. Kostenfreies Patiententelefon (Mo-Fr 8-18 Uhr)

0800 5895 4964. Sie sind übergewichtig und wollen abnehmen? Wenn Sie 18 Jahre oder älter sind, können Sie an einer klinischen Studie teilnehmen. Wir suchen Menschen mit Übergewicht (BMI ≥ 30kg/m²), die nicht zuckerkrank sind und an einem neuen, noch nicht zugelassenen Medikament zur Unterstützung der Gewichtsabnahme interessiert sind. Für Sie entstehen keine Kosten und Sie erhalten eine Aufwandsentschädigung. Darüber hinaus erhalten Sie eine Diättherapeutische Betreuung. Die zuständige Ethik-Kommission hat diese Studie zustimmend beurteilt. Falls Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte bei uns. Kostenfreies Patiententelefon (Mo-Fr 8-18 Uhr)

0800-7235 2250 Synexus, Klinisches Prüfzentrum Johannisplatz 1 | 04103 Leipzig

www.synexus-studien.de

„100 x Leipzig“ unternimmt mit 100 Exponaten aus dem Stadtgeschichtlichen Museum eine Zeitreise in die Geschichte. Dafür setzte Fotograf Bertram Kober die ausgewählten Gegenstände kunstvoll in Szene. Erschienen ist das Buch im Michael Imhof Verlag. 19,95 Euro.

Zum Stadtjubiläum gibt die Leipziger Volkszeitung eine offizielle Sonderprägung der Medaillen-Serie „1000 Jahre Leipzig“ in Feinsilber und Feingold heraus. Insgesamt gibt es drei Motive: darunter das Neue Rathaus, die Thomaskirche und die Vorderseite der Nikolaikirche. Die Serie ist limitiert. Von 45 bis 950 Euro.

Für ein einmaliges Projekt hat Jörg Dietrich die 3,5 Kilometer lange Strecke des Leipziger Rings in einem einzigen Panoramabild fotografiert, das er einem gleichartigen lithografischen Panorama von 1850 gegenüberstellt. Das Buch ist im Lehmstedt Verlag erschienen. 19,90 Euro.

„Leipzig – Der Stadtführer für Kinder“ ist der ideale Begleiter in Sachen Spiel und Spaß. Dieses Buch enthält Bilder und Geschichten der Stadt, außerdem Aufgaben und Rätsel und führt zu den Lieblingsorten kleiner Leipziger. Verlegt wurde es von der Edition Leipzig. 14,95 Euro.

Die Jubiläumsschrift mit Schlaglichtern aus 1000 Jahren Stadtgeschichte – journalistisch erzählt und reich bebildert. In „Leipzig Eintausend“ wird informativ der Bogen von der Vergangenheit bis ins Hier und Heute gespannt. Publiziert von Leipziger Medien Service. 9,95 Euro.

Von der Leipziger Volkszeitung wird eine Jubiläumsuhr limitiert auf 300 Stück angeboten. In edlem Design ist auf matt schwarzem Ziffernblatt das Logo 1000-JahreLeipzig in schwarzem hochglänzenden Lack gedruckt. Auf der Rückseite ist die Limitierung eingearbeitet. 39,95 Euro.

Die 15. Auflage des historischen Leipzig-Kalenders für das Jahr 2016 trägt den Titel „Leipzig in Bewegung“ und zeigt Motive, die die Expansion von Verkehr und Mobilität um die Jahrhundertwende dokumentieren. Herausgegeben wird er von der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. 19 Euro.

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Wir untersuchen in einer klinischen Studie (CIMPACT-Studie) ein neues, bisher nicht zugelassenes Medikament zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis). Dafür suchen wir interessierte Patienten, die

100 Fragen und Antworten auf kleinen Kärtchen garantieren vergnügliche Stunden. Die Ratespiele bieten einen informativen Streifzug durch mehr als 20 Wissensgebiete wie Geschichte, Kunst und Kultur, Architektur, Geographie, Wirtschaft, Sport, Brauchtum und Prominenz. 11,90 Euro.

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Leiden Sie unter Schuppenflechte?

Mit dem Werk „Leipzig – Musik-, Kultur- und Messestadt“ machen Matthias Sachsenweger und seine Tochter Luise Holste der Stadt eine Liebeserklärung der besonderen Art und laden zu einer bewegenden Entdeckungsreise ein. Erschienen ist das Buch im Verlag Ellert & Richter. 14,95 Euro.

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0800 5895 4968.

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Kostenfreies Patiententelefon (Mo-Fr 8-18 Uhr)

„Die ganze Welt im Kleinen“: Zum Jubiläum hat Stadtführer Sebastian Ringel einen Erzählband geschrieben, der die Historie der Messestadt unterhaltsam zusammenfasst. Das Buch enthält Geschichten zur Geschichte und berichtet über berühmte Köpfe. Edition Leipzig. 24,95 Euro.

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Für die Studienteilnahme erhalten Sie eine angemessene Aufwandsvergütung.

Unter dem Titel „Das tausendjährige Leipzig“ berichtet Peter Schwarz in drei Bänden von den Anfängen der Stadt an der Pleiße bis zur Gegenwart. Erschienen sind die Bände im Verlag Pro Leipzig. Je 29 Euro.

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Dann rufen Sie uns an - vielleicht ist die Studie zur Prüfung einer neuen Inhalationslösung für Sie geeignet.

Wer mehr erfahren möchte über das 1000-jährige Leipzig und dessen Geschichte, darf sich freuen: Im Jubiläumsjahr sind zahlreiche gedruckte Werke erschienen, die zum Schmökern verlocken oder auch zum Verschenken. Doch nicht nur die Literaten und Fotografen widmeten sich dem Thema. Es gibt eine Vielzahl weiterer Produkte, die sich auf unterhaltsame und informative Weise mit der Jubilarin beschäftigen.

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Sie sind 40 Jahre oder älter? Sie sind Raucher oder ehemaliger Raucher? Sie leiden unter COPD und hatten in den letzten 12 Monaten eine akute Verschlechterung Ihrer Beschwerden?

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Zahlreiche Bücher und Produkte beschäftigen sich mit der Jubilarin

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Wir suchen Patienten für eine neue Studie zur Behandlung der COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung, auch bekannt unter Raucherhusten).

Mehr über die 1000-Jährige und ihre Vergangenheit

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Atembeschwerden und Husten durch Rauchen?

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In verschiedenen Wertstufen und Motiven hat die LVZ-Post 10erBriefmarkenbögen herausgegeben. Mit dabei sind Augusteum, Wintergartenhochhaus, Markt, das Logo 1000 Jahre Leipzig, Demonstration, Thomanerchor, Technische Messe und das Doppel M. Von 4,50 bis 20,50 Euro.

* Einen Teil dieser und weitere Bücher und Produkte gibt es im Internet auf www.lvz-shop.de, in den Geschäftsstellen der LVZ oder im LVZ-Media Store/Höfe am Brühl.


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