7. AUGUST 2021
SPORTSTADT LEIPZIG Das große Nachbarschaftstreffen beim LTC
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In Kooperation mit GmbH keting • Entwicklung Events • Marketing
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„Einmal über die Nachbarn nachdenken“ Es soll ein großes Nachbarschaftstreffen werden, das der Leipziger Tennis-Club 1990 gemeinsam mit der Stadt Leipzig, der Sparkasse Leipzig, dem Landessportbund Sachsen sowie der Leipziger Volkszeitung plant. Wir haben die Macher hinter der Idee versammelt, um über Corona, Solidarität und große Pläne zu sprechen. Tennis im Herzen der Stadt – dieses in Leipzig seit 2005 stets intensiv gelebte Motto haben die Turnier-Macher der Leipzig Open in diesem Jahr leider nicht mit Leben füllen können. Doch das sportliche Leben nimmt wieder Fahrt auf — auf der Nordanlage, der Heimat des Leipziger Tennisclubs 1990 (LTC), sowie am Sportforum. Um den eigenen Nachbarn eine Stimme zu geben, bietet der LTC auf den Seiten dieser Verlagsbeilage acht Akteuren aus der eigenen Nachbarschaft eine Plattform, um ihre Wünsche und Pläne der Öffentlichkeit zu präsentieren. Darüber sprachen wir im Vorfeld mit Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal, Sparkassen-Sprecher Johannes Friedemann, Landessportbund (LSB)-Geschäftsführer Christian Dahms, LTC- Präsident Dr. Mathias Reuschel und dem Leiter Printproduktion Sport der LVZ, Frank Schober.
Herr Dr. Reuschel, seit vielen Jahren machen wir gemeinsam die Verlagsbeilage zu den Leipzig Open. Im vergangenen Jahr haben wir pandemiebedingt eine ganz besondere Ausgabe, „Die Turniermacher“, gezaubert. In diesem Jahr arbeiten wir wieder an einem ganz anderen Konzept. Warum haben wir uns nun in diesem, neuen Kreis zusammengefunden? Dr. Mathias Reuschel: Ich will mal ganz locker antworten: Alle Menschen, die hier sitzen, haben unsere schöne Idee in den letzten Jahren getragen. Und warum sitzen wir heute hier? Weil eine neue Idee für die Zeitung aus einer bewährten Zusammenarbeit mit der Sparkasse Leipzig entstanden ist. Ich freue mich, Herr Biedermann, dass wir uns in dieser Situation kennenlernen, wo wir gemeinsam so viel Gutes gemacht haben. Auch unser Sportbürgermeister Heiko Rosenthal hat die Leipzig Open als Schirmherr getragen und uns unterstützt, obwohl nicht sicher war, wie
sich das sportlich entwickelt und ob wir es in die Internationalität schaffen. Und gemeinsam haben wir es geschafft: der Sportbürgermeister, die Sparkasse und der LTC. Und wer war unser Transporteur, mit dem wir jahrelang die Stadtgesellschaft erreicht haben? Das war und ist unsere Leipziger Volkszeitung. Dass Herr Schober hier sitzt, ist also auch Tradition. Und damit die Menschen auch wahrnehmen, dass wir nicht nur egoistisch für den Tennissport unterwegs sind, freue ich mich, dass uns der Landessportbund in Person von Christian Dahms unterstützt. Wir wollen zusammen mit der Zeitung deutlich machen, was der Sport für Leipzig bedeutet – und da ist Tennis eben nur ein Teil. Was uns die letzten anderthalb Jahre beschäftigt hat, hat keiner bestellt, aber wir waren alle betroffen. Nun war die Frage: Machen wir eine Tenniszeitung, als ob wir der Nabel der Welt sind? Nein. Als von der Sparkasse der Impuls kam, ob wir nicht einmal über die Nachbarn nachdenken wollen, da ging mir das Herz auf. Ich war natürlich sofort dabei und wusste: Das kann nicht falsch sein, im Interesse des Sports in unserer Stadt. Deshalb wollen wir diese Nachbarschaftszeitung machen. Wir wollen hier den Nachbarn eine Plattform geben, auf der sie sagen können, was sie bewegt hat, was sie brauchen und wie sie durch die Pandemie kommen.
Dr. Mathias Reuschel, Präsident des Leipziger Tennis-Clubs 1990
Heiko Rosenthal, Sportbürgermeister der Stadt Leipzig
Johannes Friedemann, Pressesprecher und Abteilungsdirektor Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse Leipzig
Herr Rosenthal, der Vorschlag, am 7. August zu einem großen Nachbarschaftstreffen einzuladen, kam von Herr Dr. Reuschel. Ist das eine Initiative in Ihrem Sinne als Sportbürgermeister?
Christian Dahms, Generalsekretär Landessportbund (LSB) Sachsen
Heiko Rosenthal: Ist es, sonst wäre ich nicht hier. Ich fand, es war eine schöne Idee. Alles, wo Sportstadt Leipzig draufsteht, finde ich erst mal wunderbar. Vom LTC kommen oft Ideen, die auch eine gewisse Zukunftsträchtigkeit haben. Nicht jeder Traum geht in Erfüllung, das kennen wir beide, aber viele. Herr Reuschel ist jemand, der seine Heimatstadt liebt, und er
Frank Schober, Leiter Printproduktion Sport der LVZ
will ihr etwas zurückgeben. Wir mussten früher schon manchmal über Nachbarschaftsvereine reden, der Alltag ist nicht immer rosig. Nicht jeder ist sich immer einig und es gibt auch Konkurrenzen. Das haben wir überwunden. Sich auf Augenhöhe zu begegnen, sich auszutauschen und zu vereinbaren, das macht die Sportstadt Leipzig auch ein Stück weit aus. Das hat mich dazu motiviert, hierbei mitzumachen. Herr Friedemann, die Sparkasse Leipzig ist ein großer Förderer des Sports. Sie haben Ihr Ohr an den Sorgen und Nöten, aber auch den Wünschen und Träumen der Vereine. Welche Probleme haben Sie in den vergangenen Monaten mitbekommen – und wie konnten Sie helfen? Johannes Friedemann: Wir haben im Grunde alles gelernt, was andere in der Pandemie auch gelernt haben. Sport ist eine Sache des Zusammenkommens, des gemeinsamen Trainierens. Das ging in Pandemie natürlich nicht so gut, viele Formate sind auch ins Digitale gewandert. Die Sparkasse ist unter anderem Partner des SC DHfK, und da gibt es ein Kindersportzentrum, das ganz wunderbare Videos hervorgebracht hat. Natürlich ist aber nicht alles einfach digital abzubilden. Am ehesten können wir wohl bei finanziellen Sorgen helfen, die Vereine haben ja an verschiedenen Fronten gelitten. Unser Leitgedanke für die Pandemie ist: Wir lassen niemanden hängen. 2020 haben wir deshalb 550 Einzelvorhaben gefördert, davon knapp die Hälfte im Sport. Das Fördervolumen betrug rund drei Millionen Euro, im Sport ging es viel um Trainingsgeräte, Vereinsarbeit und Sanierungsprojekte. Zusätzlich haben wir seit Neuestem mit „99 Funken“ den Lösungsraum für die Vereine erweitert. Das ist eine neue Crowdfunding-Plattform für den Sport wie für das ganze Spektrum gemeinnütziger Arbeit. Ein Verein bringt ein Vorhaben ein und bewirbt das über einen bestimmten Zeitraum. Viele kleine Beiträge von Fans, Freunden und Fami-
lie sorgen dann dafür, dass das Projekt umgesetzt werden kann. Das kann alles Mögliche sein – der neue Kunstrasen, die Zeitmessung oder die allfällige Instandsetzung. Die ersten Projekte auf der Plattform sind schon in der aktiven Phase. Herr Dahms, die Politik hat in der Pandemie nicht immer die Interessen des Sports bedacht. Was sehen Sie als die wichtigste Aufgabe in der kommenden Zeit, um Sport und Bewegung zu fördern? Christian Dahms: Das lässt sich anhand unseres Projekts schon gut darstellen: Jemand hat eine Idee, die er aber nicht allein umsetzen kann. Er braucht dazu sportliche Partner und finanzielle Unterstützung. Er braucht jemanden, der die Sportstätte einfach mal aufmacht. Die Politik muss sich einfach nur trauen und sehen, dass der Sport nicht der Treiber der Pandemie ist, sondern hilfreich für Gesamtkonstitution und Gesundheit der Leute. Da müssen wir mehr miteinander reden. Wir haben ja Konzepte zum Umgang mit Sportstätten. Man muss schauen, ob man Hallen unterteilen oder Sportplätze unterschiedlich nutzen kann. Aber auch die Städte und Kreise werden allein gelassen. Wenn jeder Landkreis andere Vorgaben hat, man in Leipzig zum Beispiel Sport machen darf und in Markkleeberg nicht, bringt man die Leute gegeneinander auf, und das wollen wir nicht. Gemeinschaft ist wichtig, egal ob beim Kicken oder Schwimmen. eine ne Herr Schober, was hat Siegl in den vergangenen ein-ni einhalb Jahren besondersS berührt im Sport – und be-k sonders getroffen? w ni Frank Schober: Das letztede dreiviertel Jahr war schons sehr traurig. Ich bin ja selbstje Mitglied des Stadtsportbun-S des, habe noch im November,Sp Dezember Tennis-Einzel imspie Stadtpark Paunsdorf gespieltein und hätte nicht gedacht, dasswi sogar dies monatelang nichtge möglich sein würde. WegenS meiner sitzenden Tätigkeits ist das für mich schon wich-de
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Auf dem Dach des LVZ-Medienhauses: LSB-Geschäftsführer Christian Dahms, Sportbürgermeister Heiko Rosenthal, Sparkassen-Sprecher Johannes Friedemann, LTC-Präsident Dr. Mathias Reuschel und Frank Schober, Leiter Printproduktion Sport der LVZ (von links). Fotos: Christian Modla
tig, dass der Rücken am Ende der Woche nicht schmerzt. Noch härter trifft es den Nachwuchs, auch Senioren brauchen den Sport für ihr soziales Gefüge und gegen die Vereinsamung. Was mich dagegen freut, ist, dass die Sportstadt Leipzig zwölf Olympiateilnehmer stellt, die Hälfte der sächsischen Teilnehmer. Das ist toll, weil wir ja das Herz des sächsischen Leistungssports sind. Herr Rosenthal, die einen hoffen auf eine neue Ballsporthalle, die anderen auf die Stadt als Eigentümer ihrer Eissporthalle, andere planen eine eigene Tennishalle. Was sind die wichtigsten Projekte des Sports in Leipzig für die nähere Zukunft? Rosenthal: Ich bin gerade in einer Phase als Sportdezernent, über die ich mich unglaublich freue. Ich habe noch nie so viele Sportprojekte am Start gesehen wie jetzt. Das kommt leider zu einer Zeit, wo Leipzig wirtschaftlich nicht so gut dasteht wie vor der Pandemie. Trotzdem müssen wir mit solchen Projekten jetzt ein Signal senden, an die Stadt, die Menschen und den Sport. Dazu gehört zum Beispiel das Stadtbad. Es ist mir ein großes Bedürfnis, das wieder den Leipzigern übergeben zu dürfen. Wir sind im Schwimmsport gut aufgestellt, leisten uns jetzt auch den Neubau einer Schwimm-
halle. Das ist natürlich ein Kraftakt für den städtischen Haushalt, aber ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt dafür, weil es infrastrukturell so nicht weitergehen kann. Was den Kohlrabizirkus betrifft: Den Umzug der Icefighters hat der Stadtrat im Grunde bereits vor der Pandemie finanziell unterstützt, das darf man nicht aus den Augen verlieren. Die Icefighters sind drin und spielen derzeit ohne Zuschauer, hatten zuvor jedoch einen erheblichen Publikumszuspruch. Die Infrastruktur kann gekauft werden und vorliegend geht es insgesamt um eine größere Fläche, die wir gemeinsam entwickeln können. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden. Auch die Großsporthalle ist etwas, das Leipzig braucht. Im Handball können wir mit der Arena nicht alles abbilden. Ich bin davon überzeugt, dass eine solche Halle für die Sportstadt Leipzig existenziell ist. Herr Friedemann, mit der Sparkassen-Challenge haben Sie einen Event geschaffen, der den Breitenmit dem Spitzensport verbindet. Welche Pläne gibt es für die Challenge? Und bei welcher Sportart wären Sie mit dabei? Friedemann: Vor rund zehn Jahren ist die SparkassenChallenge für Sportbegeisterte erfunden worden. Schon im letzten Jahr musste die zehnte Auflage verschoben wer-
den, jetzt hoffen wir auf nächstes Jahr. Die Challenge ist eine Dachveranstaltung mit rund 20 Einzelveranstaltungen, zum Beispiel der Sparkassen Treppen-Sprint in unserem Gebäude, Duathlon, Triathlon, Hiking, Schwimmen oder Paddeln. Einzelne davon, wie der Sparkassen CrossDeLuxe, konnten 2020 stattfinden. Wir wollen außerdem erstmals den Sparkassen Hike Deluxe umsetzen – dann sind es schon 21 Veranstaltungen. Ich persönlich bin schon mit dem Fahrrad hergekommen und mache gerne Radtouren mit der Familie, auch in Laufschuhen fühle ich mich wohl. Daher wäre für mich der Südraum-Marathon ein sehr angenehmes Format. Ich würde aber auch so etwas kurioses wie den Treppen-Sprint mitmachen – das soll ja auch gut für die Muskulatur sein. Herr Dahms, welche Aufgaben übernimmt der Sport in der Gesellschaft? Dahms: Leipzig ist ja eine Kunst- und Kulturstadt, aber auch Sport ist in Leipzig eben einer der wichtigen Player. Dass viele Fans zusammenkommen, sich miteinander freuen und leiden, das ist das Besondere am Sport. Man hat es beim ersten DänemarkSpiel der EM gesehen, als alle mit dem zu Boden gegangenen Eriksen litten. Sport ist niederschwellig, der Schatz der Emotionen ist leichter zu heben. Das Tolle an den Leipzig Open ist das Interna-
tionale. Leute kommen von außerhalb, weil sie das toll finden, dass der Präsident hier selber über den Platz läuft und Handschläge macht. Wo hat man das denn noch? Herr Schober, Medien sind Wegbegleiter der Gesellschaft, in Wirtschaft, Politik, Kultur und eben auch im Sport. Gedruckt und heute auch digital. Welche Aufgabe hat eine Zeitung wie die LVZ in Sachen Sportberichterstattung? Schober: Wir sind traditionell das Medium hier in der Region, das die Vielfalt des Sports am deutlichsten und breitesten abbildet. Das ist nicht immer einfach, weil es 400 Vereine im Stadtsportbund gibt, wir aber nicht 400 Beiträge an einem Wochenende veröffentlichen können. Wir versuchen dennoch, das breite Publikum, das sich für Fußball interessiert, auf unsere Seiten zu ziehen, im Keller oder der Randspalte stellen wir dann aber auch andere Sportarten dar. Dafür brauchen wir gute Storys, ohne dass das Blut raustropft – mehr als 1:0-Berichterstattung. Beim Tennis ist für uns natürlich das i-Tüpfelchen, wenn bei Turnieren wie den Leipzig Open auch Sportler aus der Region dabei sind. Dann wollen wir natürlich wissen, wie sich denn der Sachse schlägt. Von dieser Vielfalt werden wir uns auch nicht verabschieden. Herr Dr. Reuschel, gehen Sie davon aus, dass wir im nächsten Jahr eine dritte,
andere Variante für die Leipzig-Open-Beilage planen müssen? Reuschel: Natürlich weiß ich auch nicht, wo die Pandemie uns noch hinbewegt. Aber ich bin Unternehmer und ganz optimistisch, dass uns das nächstes Jahr gelingen wird. Wenn wir 2021 keine Leipzig Open spielen können, dann haben wir alles verkehrt gemacht. Dieses Event trägt den Namen Leipzig, da sehen Sie keine Marke und kein Unternehmen. Es gibt nichts Ehrbareres, als den Namen der Stadt vorne anzustellen. Ich bin überhaupt nicht dagegen, dass mit Sport Geld verdient wird. Aber ich bin sehr dafür, dass wir den Sport für alle öffnen, und deswegen machen wir diese Zeitung so gerne mit der Sparkasse. Mit ein bisschen Stolz sage ich es schon: Der Deutsche Tennisbund kennt international keine Veranstaltung mit derselben Idee wie die Leipzig Open. Es gibt bei uns immer ein nationales und ein internationales Turnier, ein Kinderturnier und ein Wirtschaftsturnier – in einer Veranstaltung. Das ist einmalig, aber auch einmalig anstrengend. Das geht nur mit Leidenschaft, und wir leiden auch manchmal. Und wenn es mir im Unternehmen mal nicht so gut geht geht, fahre ich in den Tennisverein, setze mich auf die Bank und schaue zu, wie die Kinder ihre Übungen machen. Nach 20 Minuten weiß ich, warum ich das alles tue. Das kann Sport. Interview: Thomas Bothe
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Mit Leidenschaft und vielen Ideen Große Pläne und internationale Turniere: der Leipziger Tennis-Club 1990 und seine gemeinnützige Leipziger Tennisschule seits muss man sachlich feststellen, dass wir als schuldenfreier Verein elf neu gebaute Plätze haben, Flutlichtanlagen auf drei davon, einen Kinderspielplatz sowie ein nicht perfektes, aber komplett saniertes Vereinshaus und eine Gastronomie, wo jeder jederzeit herzlich willkommen ist.“ Dass sich jeder Bürger der Stadt hier wohlfühlen und – wer möchte – auch dem eigenen Tennisspiel frönen kann, das sei der eigentliche Anspruch des LTC.
Auch für den Leipziger Tennis-Club (LTC) 1990 brachte die Pandemie völlig neue Herausforderungen mit sich. Für die Verantwortlichen war es dabei nicht immer einfach, genau zu wissen, wann wer in welcher Form welchen Teil der Tennisanlage nutzen darf. Jetzt plant der Verein seine Zukunft.
„Unser Dank geht an das Sportamt der Stadt Leipzig, dass sich in der ganzen Zeit darum bemüht hat, uns immer mit den aktuellen Informationen zu versorgen“, lobt LTC-Präsident Dr. Mathias Reuschel. Das Problem sei nur gewesen: Die Menschen selbst wussten immer etwas anderes. Der Beginn des Sommers 2020 stellt sich im Nachhinein als fast einfacher dar als dieses Jahr. „Damals war erst alles zu, dann wurde geöffnet“, erinnert sich Uwe Elze, Schatzmeister des LTC und Geschäftsführer der gemeinnützigen Leipziger Tennisschule (LTS). 2021 sei alles etwas komplizierter. „Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele Varianten und Verordnungen es bisher gab“, so Elze. „Das war atemberaubend!“ Die zentrale Botschaft: „2019/20 haben wir allen Widrigkeiten zum Trotz dennoch Tennis miteinander spielen können. Das war ein wesentliches Rückgrat unseres Vereins.“ Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Trainerinnen und Trainer der Leipziger Tennisschule, die den Verein in sportlicher Hinsicht durch die Pandemie gebracht haben. Mit eigener Selbstlosigkeit und auch Organisationstalent haben sie es geschafft, die Tennisfamilie durch diese außergewöhnliche Situation zu steuern.
Turniere im August Was die Turniere des LTC angeht, lässt sich rückblickend sagen: 2020 war Realismus gefragt, auch in der Ent-
Hallenneubau geplant
Krisenfest — das Trainerteam der Leipziger Tennisschule: Paul Weidinger, Yannick Müller, Katharina Scholtisek, Hugo Heidmann und Christian JauerFoto: Christian Modla nig (von links).
scheidung zu internationalen Turnieren. „Wir haben uns entschieden, die Verantwortung für ein ITF-Turnier auch 2021 nicht tragen zu können“, sagt Reuschel. „Aber in einer gemeinsamen Entscheidung mit dem Sächsischen Tennisverband haben wir beschlossen, die Internationalen Sächsischen Meisterschaften bei uns durchzuführen.“ Diese finden nun vom 13. bis 15. August auf der Anlage des LTC statt. Zusätzlich werde am 7. August das Wirtschaftsturnier gespielt, damit auch die Wirtschaftsakteure Freude am Tennis haben können, so Elze. Am Abend des 7. August lädt der LTC zudem zur großen Abendveranstaltung mit den Nachbarn des Vereins ein, dem „Nachbarschaftstreffen“. „Wir freuen uns sehr darüber, dass Frank Schober (Leiter Printproduktion LVZ Sport)
„Wir haben mit dem Sächsischen Tennisverband beschlossen, die Internationalen Sächsischen Meisterschaften durchzuführen.“ Mike Klaus Barke, Geschäftsführer Leipzig Open GmbH
die Idee aufgeworfen hat, die bis dahin zurückgekehrten Olympioniken aus Tokio mitzubringen“, sagt Reuschel. So könne man den Siegern die höchste Anerkennung zuteil werden lassen. „Und wir werden natürlich auch die mit offenen Armen empfangen, die nicht gewonnen
haben, weil sie alle aus unserer Sportstadt Leipzig kommen.“ Die Siegerehrung zum Wirtschaftturnier, an dem auch Frank Schober teilnehmen will, wird übrigens durch den Sportbürgermeister Heiko Rosenthal erfolgen. Rein sachlich bewertet blickt der LTC auf ein Jahr zurück, in dem der Verein trotz Pandemie so viele neue Mitglieder aufnehmen durfte, wie noch nie in der eigenen Geschichte – im Kinder-, Jugend- sowie im Erwachsenenbereich. „Wir sehen das als großes Glück und zugleich große Verantwortung und denken, das es etwas damit zu tun hat, dass wir mit unseren nun über 550 Mitgliedern auf einer Anlage im Herzen von Leipzig Sport betreiben dürfen, die eine ungeheure Qualität hat“, erklärt Uwe Elze. „Einerseits ist das ein glücklicher Umstand. Anderer-
Und der traditionsreiche Verein hat noch einiges vor: Im nächsten Jahr sollen die Leipzig Open wieder in ihrer bekannten Form in der Stadt Leipzig sowie in seiner Einzigartigkeit in Deutschland stattfinden. „Auch sind wir sehr dankbar, dass wir aktiv an den Umsetzungsplänen zu einem Hallenneubau und einem neuen Vereinshaus arbeiten können“, freut sich LTC-Präsident Reuschel. „Mit dem Hallenneubau wird für unsere Tennisschule sowie alle Mitglieder ein ganzjähriger Betrieb möglich sein – in einer Lage direkt im Herzen Leipzigs.“ Thomas Bothe
Leipziger Tennisclub 1990 e.V. Am Sportforum 7 04105 Leipzig Gern organisieren wir für Sie ein Probetraining mit unserer Tennisschule oder vermitteln den Kontakt zu unseren Mannschaften. Kontakt: Telefon: 0341 2113307 E-Mail: info@LTC1990.de Internet: www.LTC1990.de (www.Tennis-in-Leipzig.de)
Leipziger Tennisschule gUG (haftungsbeschränkt) Telefon: 0171 4343720 E-Mail: info@leipzigertennisschule.de Internet: leipziger-tennisschule.de
IMPRESSUM Sonderveröffentlichung der Leipzig Open GmbH
Verlag und Herstellung: Leipziger Verlagsund Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale
Redaktion: Thomas Bothe, Susanne Reinhardt, Juliane Groh, Andreas Neustadt Layout: Christiane Kunze
Titelfotos: Florian Schäfer, Christian Modla (6), Matthias Rietschel
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Die Roten Bullen blicken über den Rasenrand hinaus Spendenaktionen, Fußballschule, Azubipokal: RB Leipzig hat auch abseits des Fußballplatzes einiges zu bieten RB Leipzig hat sich durch seine spielerischen Leistungen in den vergangenen Jahren national und international einen Namen gemacht. Doch das Engagement der „Roten Bullen“ geht weit über den grünen Rasen hinaus. Das hat der Verein nicht zuletzt während der Corona-Pandemie mit der #WirAlleKampagne deutlich gezeigt – unter anderem mit verschiedenen Spendenaktionen für zahlreiche Leipziger Vereine und Organisationen wie der Leipziger Kinderstiftung, der Leipziger Tafel und des „Paulis Momente hilft e.V. Leipzig“. So profitierten im Rahmen der Kampagne immerhin mehr als 80 Leipziger Vereine vom Engagement der Rasenballer. Bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr hatte der Verein unter anderem auch einen Malwettbewerb für Kinder und ein Online-Fifa-Turnier organisiert sowie den Fans verschiedene Rezepte des Teamkochs und Fitnesstipps der Athletiktrainer zur Verfügung gestellt.
Auch bei RB Leipzig sind natürlich alle – Profis wie Nachwuchskicker – froh, dass angesichts der niedrigen Inzidenzzahlen wieder zahlreiche Aktionen möglich sind, die vor einigen Monaten noch undenkbar schienen. So können Kinder zwischen sechs und 13 Jahren in den Sommerferien in den Feriencamps der RBL-Fußballschule unter Anleitung der Trainer und Trainerinnen der Fußballschule und aus dem RBL-Nachwuchsbereich in die Geheimnisse des Fußballs eintauchen. Für die älteren zwischen 14 und 18 Jahren bietet der Verein seit Neuestem das RBL-Fußballcollege an. Sein zehnjähriges Bestehen feiert in diesem Jahr mit dem Azubipokal ein weiteres Projekt. Dieses besondere Fußballturnier für Berufsschulzentren (BSZ) Die Kleinsten ganz groß: Die Jüngsten können endlich auch wieder in der RBLFußballschule in die Geheimnisse des Fußballs eintauchen.
veranstaltet RB Leipzig gemeinsam mit dem Landesamt für Schule und Bildung des Freistaates Sachsen in der Leipziger „Soccerworld“. Seit einigen Wochen können die Fans den BundesligaProfis um Trainer Jesse Marsch endlich auch wieder beim Training zuschauen. Einmal wöchentlich findet auf dem Trainingsgelände am Cottaweg eine öffentliche Einheit statt – mit Onlineanmeldung über die neue Internetseite www.rbleipzig. com und unter Beachtung der Hygienevorschriften. Und auch im Stadion dürfen die Fans wieder dabei sein – sowohl bei den Testspielen als auch bei den Pflichtspielen. Mit Beginn der neuen Bundesliga-Saison dürfen wieder 50 Prozent des Stadions mit Fans gefüllt werden. Das bedeutet, dass in der
„Wir fördern Talent und Leidenschaft auch über den Fußball hinaus.“ Leitspruch des Vereins
Red Bull Arena ab dem 20. August, dem ersten Saison-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, 20 500 Zuschauer zurück ins Stadion dürfen. Wer Péter Gulácsi, Yussuf Poulsen & Co. live im Stadion die Daumen drücken will, für den gelten (natürlich) „die drei G“ – geimpft, genesen oder getestet. Andreas Neustadt
RasenBallsport Leipzig GmbH Gegründet: 19. Mai 2009 Vorstandsvorsitzender: Oliver Minzlaff Spielstätte: Red Bull Arena Kontakt: Cottaweg 3 04177 Leipzig Telefon: 0341 124797 777 www.rb leipzig.com
Zurück in‘s Stadion: In der neuen Saison dürfen endlich auch wieder Fans in die Red Bull Arena. Fotos: RB Leipzig
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„Wir haben eine unwahrscheinliche Power“ Corona-Engagement, Bundesliga-Rekordsaison und die Schwierigkeiten beim Nachwuchs des SC DHfK Handball Wenn es um Spitzensport geht, kommt man in Leipzig an den Bundesliga-Handballern des SC DHfK nicht vorbei. Hinter dem Verein liegt eine Rekordsaison mit vielen neuen Erfahrungen, großem gesellschaftlichem Engagement, aber auch vielen Rückschlägen und Enttäuschungen —Handballmanager Karsten Günther zieht im Interview Bilanz. Herr Günther, zuerst einmal möchte ich Ihnen gratulieren zur mit Platz sechs Rekordsaison in der Handball-Bundesliga. Auch mit Blick auf die Corona-Pandemie: Das war ein Jahr mit extremen Höhen und Tiefen, oder? Karsten Günther: Auf alle Fälle! Aber erstmal natürlich: Danke! Die Glückwünsche nehmen wir gerne an. Am Ende haben wir zwar gesehen, dass nur ein, zwei Punkte den Ausschlag geben, doch die Jungs haben einen sensationellen Endspurt hingelegt und sich Platz sechs ganz hart erarbeitet. Das war ein sehr versöhnlicher Abschluss eines Jahres, das völlig verrückt war. Wir haben Dinge gemacht, von denen wir gar nicht gewusst haben, dass es sie gibt: die ReStart-19-Studie (eine Untersuchung vom vergangenen Jahr mit rund 1000 Freiwilligen und dem Sänger Tim
Große Freude beim Nachwuchs des Handballvereins Glesien und dessen Trainer André Flor (links): Im Juni brachten die DHfK-Profis Philipp Müller (Sportkoordinator), Bastian Roscheck und Julius MeyerSiebert (von links) Sportgeräte zum Trainingsstart vorbei. Organisiert hatte die Überraschung DHfK-Trikotsponsor DHL. Foto: Michael Strohmeyer
Bendzko, Anm. d. Red.), Spiele vor leeren Hallen, digitales Training… Wir haben dabei immer versucht, Gas zu geben und Impulse zu setzen. Es war auch ein Jahr, das unseren Zusammenhalt gestärkt hat – im Verein, mit den Sponsoren, den Fans, allen Mitarbeiter/innen und in der Mannschaft. Wir haben im Team mit Corona-Infektionen gekämpft, hatten mit den Derbys gegen Magdeburg und die Füchse Berlin emotionale Highlights und am Ende im letzten Heimspiel die Rückkehr von 1800 Zuschauern. Dort haben wir uns von fünf Spielern verabschiedet, die den Club viele Jahre geprägt haben. Überwiegt am Ende die Enttäuschung oder der Stolz? Enttäuschung empfinde ich gar nicht, vielmehr bin ich stolz auf alle im und um den Verein herum. Wir haben so viel Neues lernen, so viele
„Ich wünsche mir, dass wir mit Respekt mit dieser Situation umgehen – nicht mit Angst!“ Karsten Günther, Geschäftsführer, SC DHfK Leipzig Handball
Menschen auch neu kennenlernen dürfen. Und wir haben bewiesen, dass wir viel mehr verkörpern als einen reinen Sportverein! Wir sind in Leipzig und Mitteldeutschland fest verankert, wir haben eine unwahrscheinliche Power und Kreativität entwickelt, um mit dieser Krise klarzukommen und einen wunderbaren Unterbau im Nachwuchs. Wenn ich an die Masken-Aktion denke, mit der wir der Leipziger Kinderstiftung und dem Kinderhospiz Bärenherz helfen konnten, oder wie wir mit unserem Netzwerk hier und da Not lindern konnten. Und wir haben durch die Initiative „Teamsport Sachsen“ gemeinsam an den Ketten gezerrt, um den sächsischen Profisport am Leben zu erhalten, haben über Modellprojekte an der Zuschauerrückkehr gearbeitet und so weiter. Im Rückblick macht einen das sehr dankbar und demütig. Man weiß einfach, was wir für eine coole Mannschaft haben, und das weit über die sportliche hinaus. Wie gestaltet sich das Miteinander auf Sportforum und Nordanlage aus Ihrer Sicht? Man muss sagen, dass wir durch Corona ziemlich ausgebremst wurden, zumindest das persönliche Miteinander. Natürlich versuchen wir, anderen Athleten wie etwa den Leichtathleten in unserer Halle eine Plattform zu geben, auch im Gesamtverein haben wir mit einem gemeinsamen neuen Ausrüster viel erreichen können. Klar, der Austausch kam insgesamt zu kurz, es gibt noch viele Synergien, die hier gehoben werden können. Erstmal geht es aber einfach ums Überleben – und auf dieser Basis kann dann wieder Neues entstehen. Was waren die schlimmsten Auswirkungen der Corona-Krise? Am allerschlimmsten war, dass die Jungs im Nachwuchs nicht mehr in die Hallen durften. Das war ein krasser Rückschlag, teilweise ein Jahr lang. Jetzt ist das wieder möglich, aber die Lage ist weiter labil. Keiner weiß, was im Herbst passieren wird. Wird die Impfkampagne ein
Erfolg sein oder nicht? Es ist eine Herausforderung, regelmäßigen Trainingsbetrieb zu garantieren, aber nur so hat man die Chance Handballer zu werden. Wir beschäftigen hier ja keine Hobbyhandballer, sondern sind Ausbildungsstation für spätere Berufshandballer. Auch wissen wir nicht, in welchem Rahmen in Zukunft Spiele stattfinden können. Aber wir werden uns dafür einsetzen, dass das wissenschaftlich Vertretbare umgesetzt wird und die Erkenntnisse in politische Entscheidungen mit einfließen, nicht nur die Grundstimmung. Da werden wir auch nicht lockerlassen. Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr? Das ist relativ einfach. Erstens: Wir haben den besten Leipziger Bundesligakader zusammen und wollen daraus wieder die beste Leipziger Mannschaft formen. Ich wünsche mir, eine verschworene Einheit zu schmieden, die Krallen zeigt und den sechsten Platz in der kommenden Saison bestätigen oder sogar toppen kann. Zweitens wollen wir dazu beitragen, die Voraussetzungen für Training und Wettkämpfe ohne Einschränkungen zu schaffen, und zwar von den Minis bis zu den Profis. Deshalb unterstützen wir die sächsische Impfkampagne, klären auf und gehen mit gutem Beispiel voran. Hier wünsche ich mir echtes Teamwork unserer Fans und von der Politik, dass sie mutig und respektvoll mit der Situation und uns umgeht. Interview: Thomas Bothe
SC DHfK Leipzig Handball
Tickets für den SC DHfK erhalten Sie bei: Arena Ticket Sportforum 2 Leipzig 04105
Montag bis Freitag von 10 – 17 Uhr www.scdhfk-handball.de/tickets/ Dein Herz schlägt grün-weiß? Dann werde Fanmitglied unter: www.scdhfk-handball.de/ fanmitgliedschaft
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Wo der Olympische Traum wahr wird SC DHfK Leichtathletikzentrum: Nachwuchs fördern – Höchstleistungen steigern Olympische Starter ganz nah: die Läufer Robert Farken (kleines Bild oben) und Sprinter Marvin Schulte – erklärt hier dem Nachwuchs den Tiefstart (kleines Bild links) – sowie Kugelstoßer David Storl und die Laufbahn des SC DHfK auf der Nordanlage (Bild unten rechts und großes Foto). Fotos: SC DHfK (3), Stadt Leipzig/Amt für Sport
Der SC DHfK und das auf der Nordanlage des Sportforums beheimatete Leichtathletikzentrum (LAZ) gehören zu Leipzig wie die Neue Messe und das Völkerschlachtdenkmal. Hier werden seit Jahrzehnten nationale Titelträger genauso geformt wie Athletinnen und Athleten mit Weltklasse-Niveau. Kurzum: Im SC DHfK Leichtathletikzentrum treffen Jugend und Dynamik auf jede Menge Tradition und Erfahrung.
Fünf Stützpunktathleten bei Olympia in Tokio
Zusammen mit Spitzensportlern anderer Vereine trainieren die Leipziger Eigengewächse des SC DHfK am Bundesstützpunkt für den Lauf- und Sprintbereich. Die Bundestrainer Ronald Stein (Sprint), Alexander John (Hürden) sowie Thomas Dreißigacker (Lauf) und Andreas Michallek (Nachwuchs) formen in ihren Trainingsgruppen die Spitzenathleten von morgen und arbeiten konti-
nuierlich auf sportliche Höhepunkte wie die Olympischen Spiele hin. Mit Robert Farken (1500 Meter) und Marvin Schulte (4 x 100 Meter Staffel) leben in diesem Jahr zwei gebürtige Leipziger in Tokio ihren Olympischen Traum. Beide Athleten gehören seit Kindertagen Leipzigs größtem Sportverein an, der für seine hervorragende Nachwuchsarbeit landesweit bekannt ist. Neben den beiden Clubathleten entsendet die Sportstadt Leipzig drei weitere Leichtathleten in das Land der aufgehenden Sonne. Mit Sprinter Deniz Almas (4 x 100 Meter/VfL Wolfsburg) und Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) sowie Geherin Saskia Feige (20 km/SC Potsdam) gehören drei Bundesstützpunktathleten dem DLV-Olympiakader an. Aus dem Trio hätte übrigens ein Quartett werden sollen. Für Sprinter Niels Torben Giese (VfL Wolfsburg) waren die Spiele in Tokio zum Greifen nah. Leider verhindert eine Verlet-
zung den Olympia-Auftritt des gebürtigen Leipzigers (bis 2020 SC DHfK). Damit werden insgesamt fünf Leichtathleten mit dem Lebensmittelpunkt Leipzig nach Japan fahren. Kugelstoß und Speerwurf als Medaillengaranten
Neben den beiden Bundesstützpunkten gehören mit dem Kugelstoßen und Speerwurf zwei weitere Disziplinen zum Portfolio der ClubLeichtathleten. Mit David Storl haben die Grün-Weißen das deutsche Aushängeschild der Kugelstoßer in ihren Reihen. Der zweifache und bisher einzige deutsche Kugelstoßweltmeister konnte bereits eine Olympische Medaille (Silber 2012 in London) gewinnen. Und auch Trainingspartner Dennis Lewke gehört mit DM-Bronze 2021 zu den nationalen Kugelstoßgrößen.
Im Speerwurf überzeugten in den vergangenen Jahren vor allem Lea Wipper und Christine Winkler mit starken Leistungen. In diesem Jahr gelang es beiden bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig auf dem Treppchen zu landen — Silber für Winkler und Bronze für Wipper. Mit Jakob Nauck gehört ein U23-Talent zu den Speerwurfathleten im Verein. Bei der U23-DM in Koblenz sprang Bronze heraus.
U20. Unter fachgerechter Anleitung trainieren bis zu 200 Kinder und Jugendliche in Disziplinen wie beispielsweise Hürdensprint, Mittelund Langstrecke, Wurf und Stoß sowie Sprint. Wer dabei ist, hat sich bei Sichtungstrainings gegen eine Vielzahl anderer junger Sportlerinnen und Sportler durchsetzen können. Sie alle eint der Traum von Olympia. Tim Hellstern
Kein Spitzensport ohne Nachwuchsförderung
SC DHfK Leipzig Leichtathletikzentrum
Ohne funktionierende Nachwuchsarbeit können keine Spitzensportler entwickelt werden. Entscheidenden Anteil daran hat die Nachwuchsförderung, die im LAZ bereits ab acht Jahren beginnt. Sie bildet den Grundstein für die bisher überaus erfolgreiche Arbeit sowohl im Spitzensport als auch im Juniorenbereich. Insgesamt unterhält das Leichtathletikzentrum zahlreiche Trainingsgruppen von den Altersklassen U10 bis
Am Sportforum 5 04105 Leipzig I Nordanlage DISZIPLINEN: Mittel- und Langstrecke (BS) Sprint und Hürdensprint (BS) Kugelstoßen und Speerwurf KONTAKT: E-Mail: info@scdfk-laz.de Telefon: 0341 2682976 INTERNET: www.scdhfk-laz.de facebook.com/scdhfk.laz instagram.com/scdhfk_laz
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Leistung. Leidenschaft. Leipzig. Der Judoclub Leipzig setzt beim täglichen Training auch auf die Vermittlung von Werten Es geht wieder hoch her in der Judohalle auf der Nordanlage. „Endlich“, sagt Matthias Kiefer. Und dem Präsidenten des JC Leipzig ist die Freude darüber deutlich anzusehen: „Wir sind sehr froh, dass wir wieder trainieren können.“ Vor allem bei den Jüngsten sei die Nachfrage derzeit unheimlich hoch. Der sogenannte „Krabblerbereich“ mit Kindern zwischen fünf und acht Jahren sei „gut gefüllt“. In den anderen Nachwuchs-Altersklassen sei man ebenfalls gut aufgestellt – auch dank der 18 erfahrenen Übungsleiter, die den Jungen und Mädchen täglich die Geheimnisse des Judosports näherbringen.
Auch das richtige Fallen will gelernt sein: Die Anleitung dazu gibt es im Training beim JCL. Foto: Frank Krause
Aktiv auf der Matte: Auch die NachwuchsJudoka sind froh, dass endlich wieder Wettkämpfe stattfinden können. Foto: Frank Krause
Erfolgreicher Nachwuchs: In der Klasse bis 66 kg wurde Lennart Slamberger im vergangenen Jahr Deutscher Meister. Foto: T. Schauseil
„Bei uns herrscht derzeit so etwas wie Aufbruchstimmung nach der langen Corona-Pause. Auch, weil Judo mehr ist als nur Sport. Unsere erfahrenen Übungsleiter vermitteln zudem wichtige Werte wie Respekt und Fairness. Auch das Fallen lernen ist bei uns ein wichtiger Teil des Trainings. Judo ist eben Schule fürs Leben“, weiß Matthias Kiefer. „Das haben Kinder und Erwachsene während der Corona-Pause unheimlich vermisst.“ Ab dem kommenden Schuljahr will der Verein mit
„Judo ist Schule fürs Leben“ Matthias Kiefer Präsident des JC Leipzig
einem Ganztagsangebot (GTA) in die Schulen gehen. „Wir wollen in den kommenden Jahren verschiedene Judo-Projekte in der Schule etablieren, damit die Jungen und Mädchen über den Spaß zum Judo finden. Das bereiten wir aktuell vor“, erklärt der JCL-Präsident weiter. Aus der Leipziger Sportlandschaft ist der JC Leipzig, der in zwei Jahren sein 30-jähriges Bestehen feiert, längst nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder: Schließlich konnte der Verein seit seiner Gründung am 1. September 1993 zahlreiche sportliche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene feiern und ist damit der erfolgreichste Judoclub Mitteldeutschlands. Dabei ist den Vereinsverantwortlichen die Entwicklung und das Heranführen des Nachwuchs an den Erwachsenenbereich wichtiger als der reine Blick in den Trophäenschrank. Dieser hat sich in den vergangenen Jahren reichlich gefüllt – mit Olympischen Medaillen, Titeln bei Welt- und Europameisterschaften, mehr als 100 Deutschen Meistertiteln und vielem mehr. Seit Juni gehört mit Udo Quellmalz ein weiteres Leipziger Judo-Aushängeschild zum Trainerteam des Vereins. Der Olympiasieger von 1996 und zweimalige Weltmeister kehrte damit praktisch zu seinen Wurzeln zurück und will sein umfangreiches Judo-Wissen nun an
die JCL-Sportlerinnen und Sportler weitergeben. „Udo Quellmalz ist für uns ein absoluter Glücksfall. Die Sportlerinnen und Sportler schauen aufgrund seiner großen Erfolge zu ihm auf“, freut sich Matthias Kiefer. Und überhaupt sind einige „Ehemalige“ im Trainerteam zu finden – darunter auch Kerstin Thiele, Olympia-Zweite von 2012 und mehrfache Medaillen-Gewinnerin bei Welt- und Europameisterschaften. „Es ist uns wichtig, unsere Aushängeschilder auch nach ihrer Karriere im Verein einzubinden, damit sie ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben“, erklärt der JCL-Präsident. Hier schließt sich auch der Kreis zum Vereins-Motto: Leistung. Leidenschaft. Leipzig. Nach dem monatelangen Lockdown gibt es auch in Leipzig endlich wieder hochkarätigen Judosport zu sehen: Am 11. September starten die Männer des JCL in der heimischen Sporthalle Brüderstraße in die neue Bundesligasaison. Nur wenige Tage später, am 18. September, findet an gleicher Stelle das Finale der 2. JudoBundesliga der Frauen statt. Hier wollen die JCL-Frauen die Rückkehr in die Bundesliga schaffen. Am 9. und 10. Oktober messen sich hier die besten Nachwuchs-Judoka des Landes bei den Deutschen U 18-Meisterschaften ihre Kräfte. Auch hier sind natürlich einige Sportlerinnen und Sportler des JCL dabei – und hoffentlich auch viele begeisterte Zuschauer. Andreas Neustadt
Judoclub Leipzig e. V. Präsident: Matthias Kiefer gegründet: 1. September 1993 Mitglieder: 285 (darunter ca. 200 Kinder und Jugendliche) Kontakt: Judohalle Nordanlage Am Sportforum 5 04105 Leipzig Telefon: 0341 99 85 860 E-Mail: office@ jc-leipzig.de www.jcleipzig.de
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Stabilitätsübungen gegen Corona Mit neuen Medien und jeder Menge Teamgeist kämpft der Fechtclub Leipzig gegen die Pandemie Ohne die Vereinsarbeit im Fechtclub Leipzig (FCL) wäre die Professionalisierung am Bundesstützpunkt (BSP) nicht möglich. Breitensport in allen Altersgruppen, Nachwuchsförderung und Spitzensport gehen hier Hand in Hand – in guten wie in schlechten Tagen.
Als im Frühjahr 2020 erstmals das Training wegen der Corona-Pandemie untersagt wurde, ließen sich die Verantwortlichen beim Fechtclub Leipzig etwas Besonderes einfallen: Um die Kinder und Jugendlichen trotz Lockdown fit und bei der Stange – oder vielmehr der Waffe – zu halten, organisierte der FCL innerhalb kürzester Zeit Online-Trainings. Die Trainer boten fast täglich verschiedene Einheiten an, live per Videokonferenz: Koordinations- und Ausdauerübungen, Krafttraining, Yoga, Übungen mit der Waffe. Und natürlich Stabilitätsübungen. Fechter benötigen einen sicheren Stand, um treffen und Gefechte gewinnen zu können. Das Online-Training wurde gut angenommen. Schnell kamen weitere sächsische sowie mehrere westdeutsche Fechtvereine hinzu. Den Kindern und Jugendlichen gab es Halt, schuf einen festen Punkt im Alltag, dem plötzlich die gewohnte Struktur fehlte. Zugleich bot es die Möglichkeit in den Kontakt mit Sportskameraden und Trainern zu treten. Jörg Fiedler, Leitender Trainer des Bundesstützpunktes Leipzig und früherer Fechtprofi mit dem Degen, betont die Bedeutung der OnlineTrainings: „für die Psyche, mehr als für die Leistung, es war wichtig, den Kontakt zu halten, im Austausch zu bleiben“. Auch dadurch blieben bis heute, einen zweiten Lockdown später, die meisten Athleten dem Verein erhalten. Auf dem Weg zum Profi
An den Fechtclub Leipzig ist auch der Bundesstützpunkt für Degenfechten Leipzig angegliedert. Dort kümmert man sich ab der U17 um die Nachwuchsfechter, die den
Weg in den Profisport einschlagen wollen. In der Nachwuchsarbeit wird eng mit den Leipziger Sportschulen zusammengearbeitet. Ebenso wie mit anderen deutschen Fechtvereinen. „Wir wollen nicht nur im eigenen Saft schwimmen“, erläutert Fiedler. Die Vernetzung auch über den eigenen Sport hinaus mit anderen Disziplinen sei wichtig. Saisonabschluss in Präsenz
Trotz des Online-Angebotes sind alle froh, dass inzwi-
schen wieder normales Training und Wettkämpfe stattfinden. Mitte Juli fand in Dresden ein Saisonabschlussturnier statt – offen für alle Altersklassen. Ein Turnier für jeden, nicht nur Leistungssportler. Ein versöhnlicher Abschluss für die pandemiebedingt zweite schwierige Saison in Folge. Fechten ist ein Breitensport
Dass ihm Fechten auch abseits des Profisports am Herzen liegt, hört man beim Stützpunkttrainer Fiedler
deutlich heraus: „Wir versuchen auch zu zeigen, dass man mit dem Fechten nicht aufhören muss, nur weil man keine Profilaufbahn einschlägt. Der FCL ist für alle Altersgruppen und neben dem Degen auch für Florettund Säbelfechter offen, ein Breitensportverein eben.“ Auf die Frage, was er sich für die Saison 2021/22 erhofft, antwortet Fiedler: „Dass sie soweit wie möglich normal stattfindet, und wenn es mit Hygienekonzept ist. Damit alle auch ihre Stabilität im Alltag wiederhaben.“ Susanne Reinhardt
Fechtclub Leipzig e.V. Präsident: Bernd Brock gegründet: 1993 (hervorgegangen aus dem Sportclub Leipzig) Mitglieder: ca. 198
Kontakt: Am Sportforum 3 04105 Leipzig info@fechten-leipzig.de www.fechten-leipzig.de Schnuppertrainings für alle Altersklassen sind entsprechend des Trainingsplans auf der Vereins-Website möglich. Bitte anmelden.
Der Leipziger Degenfechter Leon Gießer (links) im Gefecht bei den German Masters im Dezember 2020 in Leipzig. Foto: Christian Modla
„Das Online-Training war wichtig für die Psyche.“ Jörg Fiedler, Leitender Trainer Bundesstützpunkt Leipzig, ehemaliger Fechtprofi
In den Fechthallen in der Red Bull Arena trainieren alle Altersklassen (Bilder unten). Foto: Fechtclub Leipzig
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Gemeinsam trainieren, getrennt lernen Die Leipziger Eliteschulen des Sports arbeiten eng zusammen für den sportlichen Nachwuchs Das Landesgymnasium für Sport Leipzig und die Sportoberschule Leipzig bilden die Schnittstelle zwischen schulischer Ausbildung und Leistungssport im Jugendalter. Sie sorgen für die Vereinbarkeit von Sport und Schule und unterstützen junge Talente auf ihrem Weg zur sportlichen Professionalisierung.
Flexibler seien sie geworden durch die Pandemie und kreativer, beschreibt Uwe Hempel, Direktor der Sportoberschule Leipzig, positive Effekte der Einschränkungen und der monatelangen häuslichen Lernzeit. Auch bei der Digitalisierung konnten Fortschritte gemacht werden. Für das Homeschooling konnten beide Sportschulen einigen Schülern Endgeräte zur Verfügung stellen, um die Teilnahme an der häuslichen Lernzeit zu ermöglichen. Dennoch war es sehr schwierig, die Beschulung abzusichern: „Ab März 2020 waren unsere Schüler genauso von der Corona-Pandemie betroffen wie alle sächsischen Schüler“, so der Direktor des Sportgymnasiums, Dieter Rädler. Momentan seien die Lehrer damit beschäftigt, genau festzustellen, wie die Umsetzung der Lehrpläne funktionierte und was im nächsten Schuljahr aufgeholt werden muss. Schwieriger ist allerdings den Trainingsausfall zu bewältigen. Die sportlichen Defizite seien noch schwer abzuschätzen, sagt Rädler. Aber auch: „Ich bin froh, dass es zunehmend möglich ist, Wettkämpfe durchzuführen“.
Foto oben: Landesgymnasium für Sport Leipzig, Fotos unten: Sportoberschule Leipzig
Besonderes engagiert für junge Leistungssportler
Schüler kommen aus der gesamten Bundesrepublik
Beide Schulen sind Eliteschulen des Sports, ein Titel, den der Deutsche Olympische Sportbund Schulen verleiht, die sich in besonderem Maße neben der schulischen um die leistungssportliche Ausbildung ihrer Schüler bemühen. Neben dem regulären Schulunterricht stehen zwei Doppelstunden Profilsport (Unterricht in der jeweiligen Sportart der Schüler) sowie eine Doppelstunde Allgemeinsport auf dem Stundenplan. Diesen Unterricht absolvieren die Schüler beider Schulen gemeinsam. Dementsprechend eng arbeiten die Sportschulen zusammen, stimmen Termine miteinander ab. Das Vereinstraining an den Nachmittagen ist für die Schüler ebenfalls obligatorisch. Freistellungen vom Unterricht aufgrund von Wettkämpfen und Trainingslagern sind unproblematisch möglich. Zugleich wird darauf geachtet, dass der Lernstoff gut nachgeholt werden kann und kein Schüler wegen des Sports schulisch „auf der Strecke bleibt“.
Die hiesigen Sportschulen sind zudem Bundesstützpunkte (BSP) und somit Leistungszentren für 17 Sommersportarten, darunter Handball, Fußball, Fechten, Kanurennsport und Leichtathletik. Ab der fünften Klasse werden Schüler mit Empfehlung des jeweiligen Landessportbundes an den Sportschulen aufgenommen. Die Kinder kommen aus ganz Deutschland an die beiden Leipziger Sportschulen, „von Buxtehude bis Köln“, manche sogar aus dem Ausland, erzählt Uwe Hempel. „Wer den Weg in Richtung Profisport gehen will, entscheidet sich irgendwann für eine Sportschule, die Bundesstützpunkt der eigenen Sportart ist“, erläutert er. Meist zur 9. Klasse erfolgt der Wechsel an die passende Stützpunktschule, sofern man sie vorher nicht schon besucht. Die Eltern wählen, so Hempel, sehr genau die richtige Schule für ihr Kind aus, die Rahmenbedingungen müssen passen. Dazu gehört neben der her-
vorragenden sportlichen auch die umfassende schulische Ausbildung sowie für auswärtige Schüler die Anbindung an ein Internat. „Dann kann es eben auch passieren, dass mal ein junger Handballer aus Bremen, wo es zwar eine Bundesligamannschaft aber keinen Bundesstützpunkt gibt, nach Leipzig wechselt, um hier zu trainieren und bestenfalls die Profilaufbahn einzuschlagen“, erläutert Hempel. Hoffnung auf dauerhaften Präsenzunterricht Mit Blick auf das kommende Schuljahr sagt er: „Ich hoffe, dass wir eine strukturierte Arbeit machen können und nicht wieder in den Pandemiemodus wechseln müssen. Und, dass wir alle miteinander gesund bleiben.“ Positiv merkt Hempel auch an, dass sich das Vertrauensverhältnis mit den Eltern verstärkt habe. „Das wollen wir gerne beibehalten, und uns weiter auf Augenhöhe begegnen. Schließlich wollen wir alle das Beste für die Kinder.“ Dieter Rädler wünscht sich, „dass wir gut über den Sommer kommen und die Inzi-
denzwerte so gering bleiben, dass wir in Präsenz unterrichten können.“ Von Leipzig nach Tokio Zehn Ehemalige beider Sportschulen waren in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio Teil der deutschen Mannschaft. „Wenn man das mal aufrechnet, auf die gesamte Teilnehmerzahl aus Deutschland oder auch aus Sachsen, dann ist das schon echt was“, sagt Rädler lächelnd und mit einem gewissen Stolz in der Stimme. Susanne Rheinhardt
Landesgymnasium für Sport Leipzig Schulleitung: Dieter Rädler Schüler: circa 600 Kontakt: Landesgymnasium für Sport Leipzig Marschnerstraße 30 04109 Leipzig Telefon: 0341 985 75 00 www.landessportgymnasium. sachsen.de info@sportgym.smk.sachsen.de
Sportoberschule Leipzig Schulleitung: Uwe Hempel Schüler: circa 520 Kontakt: Sportoberschule Leipzig Max-Planck-Straße 53-55 04105 Leipzig Telefon: 0341 984 230 www.sportoberschule-leipzig.de kontakt@sportoberschule-le.de
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20 2021
„Jeder kann Sport treiben“ Warum Sport in der Gruppe gerade jetzt besonders gut tut – Knut Trauboth vom BSV AOK Leipzig e.V. im Interview Vor 30 Jahren von sportbegeisterten AOK-Mitarbeitern gegründet, ist der Verein BSV AOK Leipzig e.V. heute eine Institution im Leipziger Breitensport. Von Reha- und Gesundheitssport über Laufseminar bis Minigolf können sich hier Mitglieder und Sportinteressierte austoben. Warum das jetzt so wichtig ist, erklärt Geschäftsführer und Sporttherapeut Knut Trauboth.
Jeder kann Sport — davon sind die Trainer und Mitglieder des BSV AOK Leipzig fest überzeugt. Mit Sportgruppen, Laufseminar, Minigolfanlage, Fitnessstudio und Kursen (zum Beispiel im Kinderturnen) ist das sportliche Angebot hier auch besonders breit aufgestellt. Fotos: BSV AOK Leipzig
chen. Das ist hundertprozentig positiv für das soziale Miteinander.
Wie haben Sie die Pandemiephase mit Einschränkungen auch für den BSV AOK Leipzig überstanden? Knut Trauboth: Ich muss leider sagen: nicht gut. Wir hatten seit Beginn der Pandemie im März 2020 neun Monate geschlossen und dabei fast zehn Prozent Mitgliederschwund erlebt. Das sind bei uns fast 400 Mitglieder. Wie geht es weiter, erleben Sie jetzt einen Ansturm von Sportlustigen? Wir haben seit Juni wieder geöffnet und bieten alles wieder an. Von einem Ansturm kann man aber nicht reden. Es kommen schon Mitgliederanfragen, aber ich denke, einen Ansturm auf den Sport erleben wir erst nach den Sommerferien. Sehen Sie bei Ihren Mitgliedern Probleme nach der eher bewegungsarmen Zeit?
Wir haben viele ältere Vereinsmitglieder, da schlägt sich die Pause ganz schön auf die Leistung nieder. Dann empfehlen wir, erstmal eine Stufe zurückzuschalten. Das ist eine Kopfsache: Man sollte nicht vergleichen, was man mal konnte. Unser gut geschultes Trainerteam stellt die Belastungsreize auch genau so ein, dass die Leute
„Wir wollen zeigen: Jeder kann Sport treiben. Es kommt immer auf die eigene Zielsetzung an und darauf, dass man sich nicht vergleicht, sondern mit sich selbst im Reinen ist.“ Knut Trauboth
langsam wieder reinkommen. Wenn sie eine Weile keinen Sport getrieben haben, würden Sie ja auch nicht gleich wieder mit einem Zehn-Kilometer-Lauf starten. Wie ist es bei den jüngeren Mitgliedern? Die Jüngeren wollen wieder ran! Auch ihre Eltern wollen, dass sie Sport machen. Wir haben daher zeitig wieder mit Kindersport draußen angefangen. Das war gut so, denn der ist nach wie vor gefragt. Auf diesem Gebiet hatten wir auch sehr wenig Verluste. Kann Sport dabei helfen, aus der Isolation zurück in eine Normalität zu finden? Sport hat genau dafür zwei wichtige Funktionen: eine soziale und eine funktionale. Sport verbindet Menschen. Unsere Mitglieder treffen sich in den Sportgruppen ja auch, um sich auszutauschen und etwas gemeinsam zu ma-
Und welche Rolle spielt der funktionale Aspekt? Wenn jemand eine Erkrankung hatte, ist Sport gut, um den Stand der körperlichen Fitness, den man mal hatte, zu halten und wieder zu verbessern. Was Long Covid angeht, haben wir noch eine dünne Datenlage, aber gezielte Weiterbildungen. Bei uns sind einige Trainer in der Richtung geschult, sodass wir auf Betroffene eingehen können. Es wird auch Sportgruppen geben, die direkt auf Post-Covid-Patienten ausgerichtet sind. Wen möchten Sie mit Ihren Sportangeboten noch ansprechen? Vorrangig haben wir Angebote für Erwachsene, den Kindersport und einen Jugendbereich. Wir bieten unseren Mitgliedern ein Fitnessstudio sowie Gruppen und Kurse für jedes Fitnesslevel. Grundsätzlich kann jeder einsteigen, vor allem Leute, die von sich glauben,
sie seien unsportlich. Denn unser Hauptziel ist nicht Leistung zu bringen, sondern beim Sporttreiben und danach ein gutes Gefühl zu haben. Wir wollen zeigen: Jeder kann Sport treiben. Es kommt immer auf die eigene Zielsetzung an und darauf, dass man sich nicht vergleicht, sondern mit sich selbst im Reinen ist. Interview: Juliane Groh
BSV AOK Leipzig e.V. Geschäftsführer: Knut Trauboth gegründet: 10. Oktober 1991 Mitglieder: 3800
Sportangebot: • Gesundheits- und Rehasport • Workout- und Aerobicgruppen • Fitnessstudio, Sauna, Kegelbahn und Minigolfanlage • Kurse von Rückenschule bis zu Faszien Fit und Zumba • Laufseminar Kontakt: Anton-Bruckner-Allee 1 04229 Leipzig Telefon: 0341 4926000 E-Mail: info@bsv-aok.de www.bsv-aok.de
Ostdeutschlands größtes Tennisturnier
2022
Freier Eintritt bis zum Start des ITF-Turniers
Im August 2022 auf der Anlage des Leipziger Tennisclubs 1990 e.V. Nordanlage des Sportforums Am Sportforum 7, 04105 Leipzig
In Kooperation mit GmbH keting • Entwicklung Events • Marketing