Mit Sicherheit | Sicher auf Reisen (LVZ-Sicherheitswochen 2019)

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Donnerstag, 14. November 2019

MIT SICHERHEIT

AKTIONSWOCHEN DER LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

Sicher auf Reisen Krankheiten, Diebstahl oder gar Terror und Naturkatastrophen – in fernen Ländern lauern mitunter die größten Gefahren. Damit der Urlaub die schönste Zeit des Jahres wird, ist Vorbereitung alles – das gilt nicht nur fürs Gepäck. Tipps für eine sichere Reise.

FOTO: MOODBOARD/ADOBE STOCK

Rentenfalle Selbstständigkeit Nicht für alle Selbstständigen ist Altersvorsorge Pflicht. Das kann schnell zu Problemen führen. So lässt sich die Rente aufbessern. Seite 3

LVZ-Redakteurin über das Alleinreisen als Frau Juliane Groh erklärt, was die Ängste allein reisender ­ Frauen sind, und welche Sicherheitsmaßnahmen sie ergreifen (müssen). Seite 4


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MIT SICHERHEIT SICHERHEITSFRAGE

Von Dr. Ulrich Wagner

Keine Angst vor Fremden

Donnerstag, 14. November 2019

Sicher um die Welt Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres. Aber auf Reisen lauern mitunter auch die größten Gefahren – nicht nur in sehr fernen Ländern. Selbst bei Touren im eigenen Land sollte man mitunter einige wichtige Punkte beachten. Tipps für eine sichere Reise

S

eit Jahren geht in Deutschland die Anzahl von Straftaten zurück. Im Gegensatz dazu zeigen Umfragen, dass die Kriminalitätsfurcht steigt. Und seit der sogenannten Flüchtlingswelle werden immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund mit Bedrohungsgefühlen in Zusammenhang gebracht. Wie kommt es zu dieser „Furcht vor den Fremden“? Naheliegend scheint die Annahme, dass Menschen persönliche negative Erfahrungen mit „den Fremden“ gemacht haben und sich deshalb von ihnen bedroht fühlen. Unsere Forschung spricht dagegen: In repräsentativen Befragungen können wir zeigen, dass das Ausmaß an Ängsten abnimmt, wenn mehr Menschen mit Migrationshintergrund in der Nachbarschaft leben – also eigentlich mehr negative Erfahrungen hätten eintreten müssen. Persönliche negative Erfahrungen sind es also vermutlich nicht, die Menschen mit Migrationshintergrund zu Angstobjekten machen. Die weitere Forschung zeigt, dass die Ablehnung von Fremden und Befürchtungen über deren Gefährlichkeit mit der Art der politischen und medialen Diskussion über Einwanderung und deren Folgen zusammenhängt. Wenn in

Politik und Presse Einwanderung mit Gewalt verknüpft wird, erzeugt das tatsächlich Angst vor „den Fremden“. Und solche politischen und medialen Einflüsse sind in solchen Regionen besonders wirksam, in denen wenig Menschen mit Migrationshintergrund leben, die Einheimischen also wenig Möglichkeiten zu persönlichen Kontakten haben. Angst ist keine Belanglosigkeit – weder für die, die sich fürchten, noch für Migranten, die deshalb abgelehnt und angefeindet werden. Was kann man tun? Politik und Medien müssen sich über die Wirkung ihrer Aussagen bewusst sein: Eine fahrlässig hingeworfene Verknüpfung von Einwanderern mit Kriminalität und Gewalt hat Wirkungen. Medien und Politik müssen natürlich die Realität widerspiegeln. Nur – das kann man als sachliche Berichterstattung tun oder angsterzeugende Phrasen und Bilder hinzufügen und damit die Emotionalität der Inhalte unnötig weiter steigern. Wichtig ist aber auch, dass wir alle uns dem Aufkommen negativer und generalisierender Stereotypen entgegenstellen, wenn andere sie vortragen, aber auch, wenn wir merken, dass wir selbst solchen Feindbildern verfallen. Dabei hilft, den Kontakt mit den Fremden zu suchen und dabei festzustellen, dass es unter ihnen nette und weniger nette gibt, dass die Fremden aber nicht pauschal eine Bedrohung von Sicherheit darstellen. Info Dr. Ulrich Wagner ist Professor im Ruhestand an der PhilippsUniversität Marburg.

SMARTES GADGET

Das Handy als Geldbörse – eine sichere Sache?

RND-ILLUSTRATION:

Es hilft, Kontakt mit Fremden zu suchen und festzustellen, dass es unter ihnen nette und weniger nette gibt.

Von Michael Pohl

E

s ist eine der jüngsten Maschen von Kleinkriminellen: Sobald an Fernbussen der Stauraum geöffnet wird, langen sie zu – und verschwinden mit wildfremden Koffern. Nicht die einzige Gefahr, die auf Reisen lauert: Überfälle, Hygienemängel oder fehlende Impfungen können auch die beste Erholung schnell zunichtemachen. Ein paar Tipps können zumindest das Risiko minimieren. ■ Impfungen:

Typhus, Japanische Enzephalitis, Gelbfieber, Cholera – was in einigen Regionen der Welt an Krankheiten lauert, ist hierzulande nicht sehr bekannt. Impfungen können in vielen Fällen helfen und sind mitunter schon bei Reisen innerhalb

Mobilem Zahlen an der Kasse stehen die Deutschen bislang noch skeptisch gegenüber: Nur 5 Prozent zückten Ende vergangenen Jahres ihr Smartphone anstatt einer Karte oder Bargeld. Dabei ist es einfach: Man öffnet die App, wie etwa Google Pay oder Apple Pay oder die App der eigenen Hausbank, und hält das Smartphone vier Zentimeter weit oder näher an das Kassenterminal. Damit ist der Bezahlvorgang erledigt. In der App werden vorab die Daten der eigenen Kreditkarte hinterlegt. Die letzte Ziffer ist eine Prüfziffer, die sich ändert. Das Risiko einer Ausspähung bei der Datenübermittlung schätzt die Stiftung Warentest deshalb sogar geringer ein als bei der Zahlung mit einer Geldkarte. Das Handy sollte jedoch mit PIN oder Fingerabdruck gesichert sein.

ZAHLEN, BITTE!

18,1

Prozent betrug 2018 die polizeiliche Aufklärungsquote bei Wohnungseinbruchdiebstahl. QUELLE: BUNDESKRIMINALAMT

Europas angeraten. Hepatitis-A-Viren etwa werden über kontaminiertes Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen und führen zu einer Entzündung der Leber. Sie lauern auch in Meeresfrüchten und auf Gemüse. „Rechtzeitig vorzusorgen ist bei Fernreisen auch deshalb so wichtig, weil sich der Impfschutz nicht von heute auf morgen aufbauen lässt“, betont Andrea Gontard vom Onlineportal Tropeninstitut.de. Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt, der in aller Regel nicht nur eine reisemedizinische Beratung anbietet, sondern auch gleich das Impfen übernimmt. „Wer in die Ferne reist, sollte auch seinen bestehenden Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten überprüfen und gegebenenfalls auffrischen lassen“, rät Gon-

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Wochen: Spätestens um die 28 Tage vor Reiseantritt muss man bei den meisten Versicherern seine Reiserücktrittsversicherung abschließen.

tard. Nicht gegen alle Krankheiten gibt es einen solchen Schutz: Beispielsweise gegen Malaria, Dengue und die Schlafkrankheit kann maximal ein ausreichender Mückenschutz helfen. ■ Hygiene:

Im Englischen gibt es eine feste Regel für das Essverhalten auf Reisen: Koch es, schäl es, wasch es – oder vergiss es. Gemeint ist: Niemals sollten vor allem in tropischen Ländern Lebensmittel ungewaschen oder ungekocht verzehrt werden.

Siegel für den nachhaltigen Urlaub Ökologisch, sozial, wirtschaftlich: Zertifikate geben Auskunft – verwirren manchmal aber auch Hotelkette, familiengeführte Pension oder Ökoresort? Das Verhalten der Urlauber vor Ort bleibt nicht ohne Folgen für Umwelt und Bevölkerung. Doch es ist nicht einfach, eine wirklich nachhaltige Unterkunft zu finden. Es gibt mittlerweile Siegel, Zertifikate und Labels – ein bisschen wie im Supermarkt. Nicht alle sind seriös. Zunächst sind regionale, spezialisierte und internationale Zertifikate und Label zu unterscheiden. Manche orientieren sich an ökologischen Kriterien, andere decken alle drei Säulen der Nachhaltigkeit ab, also auch soziale und wirtschaftliche Faktoren. „Das Label sollte von einem neutralen Dritten zertifiziert sein. Ist dies nicht transparent, ist es nicht seriös“, sagt Randy Durband, Hauptgeschäftsführer des GSTC.

17,5

Prozent der Deutschen achten bei ihrem Urlaub „immer sehr auf Nachhaltigkeit“. QUELLE: STATISTA

Der Rat ist der größte internationale Interessenverbund für nachhaltigen Tourismus und prüft, wer und was hinter einem Label steht. „Grundsätzlich ist jedes Hotel vorzuziehen, das sich für ökologische und soziale Standards einsetzt, und dies in seiner Philosophie auch deutlich zum Ausdruck bringt“, sagt Petra Thomas, Geschäftsführerin des Forums Anders Reisen. „Wichtig ist aber natürlich die Ernsthaftigkeit der Umsetzung.“ Gibt es einzeln verpackte Seifen? Läuft die Klimaanlage beim Betreten des Zimmers? Liegt die Unterkunft in einem trockenen Gebiet und hat sie dennoch einen großen Pool? Häufen sich solche Beobachtungen, sollte man als Gast nachfragen. Besonders, wenn die Unterkunft ein Umweltzertifikat hat.

„Wenn die Häuser tatsächlich den ökologischen Gedanken in allen Bereichen leben, ist das eine gute Basis“, sagt Thomas. „Wir empfehlen inhabergeführte Unterkünfte in der Hand von lokalen Betreibern statt internationalen Hotelketten. So kommt das Geld direkt vor Ort an.“ Für Urlauber stellt sich grundsätzlich die Frage: Müssen sie ihre Vorstellung von Urlaub komplett neu definieren, wenn sie nachhaltig übernachten wollen? Jein. Nach Meinung von Tourismusexperten kann ein durchdachtes, nachhaltiges Management viel bewirken, ohne dass der Gast auf Standards verzichten muss. Dennoch sollten sich Reisende fragen: Brauche ich überhaupt unbedingt eine Klimaanlage und einen Pool?


MIT SICHERHEIT

Donnerstag, 14. November 2019

3 IM FOKUS

So lässt sich die Rente aufbessern Für etliche Selbstständige ist Altersvorsorge keine Pflicht. Das kann zu Problemen führen Von Beate Kaufmann

Noch viel wichtiger: In vielen Ländern ist das Trinkwasser für Europäer nicht bekömmlich – gar nicht mal, weil es nicht ganz rein oder durch die große Hitze in den Leitungen unhygienisch wäre. Es beinhaltet mitunter einfach nur andere Stoffe, die für den eigenen Magen zu ungewohnt sein können. Die Grundregel auf Reisen in tropischen Ländern lautet deswegen: Nur Mineralwasser aus sicher verschlossenen Flaschen trinken – und auch nur dieses zum Zähneputzen verwenden. Und: Achten Sie in windigen Bars auf Ihre Getränke. Auch Softdrinks sollten aus verschlossenen Flaschen kommen, Gläser immer im Auge behalten werden. Manche Kriminelle mischen Drogen in Getränke, um Reisende auszurauben. ■ Diebstahl: Vor allem in Großstädten

sollten alle Dokumente und Wertgegenstände möglichst nah am Körper getragen und nie unbeaufsichtigt gelassen werden. Koffer gehören ins Hotelzimmer oder zumindest in Sichtweite. In einem Hotel sollte nach Möglichkeit ein Safe zur Aufbewahrung genutzt werden. „Die sind zwar keine Banktresore“, räumt Kriminalhauptkommissarin Katrin Gladitz vom Landeskriminalamt Niedersachsen ein, „aber alles ist besser als nichts.“ Kreditkarte oder Smartphone lassen sich im Fall eines Diebstahls unter der Telefonnummer (+49) 116 116 schnell sperren. Es empfiehlt sich zudem, die wichtigsten Dokumente (Reisepass, Versicherungskarte, Führerschein) als digitale Kopie online zu speichern. Bei einem Diebstahl ist es so einfacher, die Ersatzdokumente zu beantragen. In Hotels gelten die Standardtricks der Vielreisenden: Abends beim Verlassen des Zimmers ein Licht brennen lassen und den Fernseher einschalten – das kann Einbrecher abschrecken. Auch vor potenziellen Einbrüchen zu Hause während des Urlaubs kann man sich schützen: Vermeiden sollte man das öffentliche Posten von Urlaubsnachrichten in sozialen Netzwerken. Auch Einbrecher könnten auf solche Einträge stoßen und erkennen, dass ein Haus menschenleer ist.

Wer auf Fernreisen in tropischen Ländern Obst oder Gemüse kauft, sollte es nur gekocht, geschält oder gewaschen essen. FOTO: UNSPLASH/GARY BUTTERFIELD

Welche Rechte habe ich bei Airbnb? Im Internet sah alles so schön aus: Ein Zimmer mitten in New York, die U-Bahn in der Nähe, Coffeeshop um die Ecke. Und dann das: Das Zimmer gleicht eher einer dreckigen Kammer, die U-Bahn mag in der Nähe sein, die nächstgelegene Station aber liegt zwei Kilometer entfernt. Und der Coffeeshop? Geschlossen – wie alles in dieser runtergekommenen Gegend. Wohnungsvermittler wie AirbnbB, 9flats und Wim-

du haben seit Jahren Hochkonjunktur und oft genug attraktive Angebote in ihrem Portfolio. Aber es gibt auch schwarze Schafe unter den Vermietern. Was tun, wenn die angemietete Wohnung ein Reinfall ist? Airbnb empfiehlt in solchen Fällen, zuallererst Fotos der Mängel zu machen, den Vermieter direkt zu kontaktieren und dann Airbnb – das Problem:

Das Unternehmen selbst tritt nur als Vermittler auf. Gewährleistungsansprüche oder Minderungsrechte bestehen nur gegenüber dem Vermieter selbst. Seine Rechte durchzusetzen kann vor allem im Ausland schwierig und teuer werden. Wichtig: Keine Zahlung direkt an den Vermieter leisten. Die Kosten des Aufenthalts werden über den Vermittler beglichen. Und noch wichtiger: Vor

vom Deutschen Reiseverband (DRV), dem Spitzenverband der Reisewirtschaft. Die Versicherungen gibt es mit und ohne Selbstbeteiligung. Die Reiseabbruchversicherung werde laut Schäfer oft unterschätzt. „Sie übernimmt die Zusatzkosten bei einer vorzeitigen Rückreisen, etwa wenn zu Hause eingebrochen wurde oder ein Elternteil verstirbt“, sagt er. „Gerade in der Hauptreisezeit können solch kurzfristig gebuchten Rückflüge sehr teuer werden.“ Die Reisekrankenversicherung ist bei Reisen ins Ausland wichtig, weil nicht jede gesetzliche Versicherung dort entstandene Kosten übernimmt.

Wie auf Ihre persönlichen Wertgegenstände müssen Sie auch im Urlaub auf Ihre Daten aufpassen.

■ Versicherungen:

Versicherungen können im Fall der Fälle helfen, einen entstandenen Schaden möglichst auszugleichen – auch auf Reisen. Zu den typischen Reiseversicherungen zählen nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Reiserücktrittskosten- und Reiseabbruchversicherung, die Reisegepäckversicherung, der Reiseschutzbrief für eine Soforthilfe und bei Reisen ins Ausland eine Auslandsreisekrankenversicherung. „Die Reiserücktrittskostenversicherung ist deshalb so wichtig, weil die Versicherung beispielsweise im Krankheitsfall des Kunden die Umbuchungs- oder Stornierungskosten übernimmt“, betont Thorsten Schäfer

Um sich – gerade bei Menschenansammlungen – vor Dieben zu schützen, sollten Urlauber Dokumente eng am Körper tragen. FOTO: UNSPLASH/FERRAN FEIXAS

Katrin Gladitz, Kriminalkommissarin

■ WLAN: Das Internet ist auch auf Rei-

sen inzwischen für viele unverzichtbar geworden – allerdings bergen WLAN-Hotspots in Hotels, an Flughäfen oder in Einkaufszentren mitunter Gefahren. „Wie auf Ihre persönlichen Wertgegenstände müssen Sie auch im Urlaub auf Ihre Daten aufpassen“, warnt Kriminalhauptkommissarin Katrin Gladitz. Statt eines öffentlichen PCs sollte am Urlaubsort besser der eigene Laptop oder das eigene Smartphone genutzt werden. „Wenn man sich in ein freies WLAN einloggt, nur über sichere Verbindungen beziehungsweise VPN das Internet nutzen“, betont Gladitz. Es könne sonst sein, dass man sich Schadsoftware einfängt oder Daten mitgelesen werden. Datenverbindungen wie WLAN und Bluetooth sollten nach der Benutzung deaktiviert werden, um einen unberechtigten Zugriff zu verhindern. Eine weitere Gefahr sind falsche WLAN-Netzwerke: Dabei klont ein Angreifer einen normalen Hotspot, in dem er einen eigenen mit demselben Namen installiert. Anschließend sorgt er dafür, dass alle Verbindungen mit dem „richtigen“ Netzwerk getrennt werden. Mit etwas Glück verbindet sich einer der Clients

einer Buchung die Bewertungen früherer Übernachtungsgäste checken. In den Portalen besteht in der Regel die Möglichkeit einer Bewertung der Gastgeber – und die ist oftmals aussagekräftiger als mitunter nachbearbeitete Fotos. Auch bei Hotelbuchungen ist es wie bei Airbnb ratsam, die Lage zu überprüfen. Ein Schnellcheck bei Google Streetview kann vor unliebsamen Überraschungen schützen. mp

automatisch mit dem geklonten WLAN und ist in den Fängen des Angreifers. ■ Terror

und Naturkatastrophen: Das Auswärtige Amt bietet auf seiner Website (www.auswaertiges-amt.de/ de/ReiseUndSicherheit) und in einer eigenen App für Smartphones ständig aktualisierte Reisehinweise und, viel wichtiger, Reisewarnungen. Letztere gelten in der Regel als Rechtsgrundlage für eine kostenlose Stornierungsmöglichkeit von Reisen. Deutschen Staatsangehörigen empfiehlt das Auswärtige Amt zudem, sich unabhängig vom Land, das sie besuchen, und von der Dauer des Auslandsaufenthalts in die Krisenvorsorgeliste Elefand (elefand.diplo.de) einzutragen. Im Fall der Fälle kann die Behörde so schnell Hilfe leisten. Grundsätzlich gilt für potenzielle Ziele von Anschlägen, Menschenmengen zu meiden. Wer in Gegenden reist, die die Gefahr von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Tsunami bergen, sollte sich mit Warnhinweisen und Fluchtwegen vertraut machen, außerdem auf tagesaktuelle Nachrichten achten.

Was haben selbstständige Erzieher, Lehrer oder Pflegekräfte gemeinsam? Sie sind ebenso wie einige Handwerker gesetzlich verpflichtet, für das Alter vorzusorgen. Dieser Personenkreis der pflichtversicherten Selbstständigen zahlt in der Regel 18,6 Prozent des Einkommens in die Rentenversicherung. Bei Selbstständigen mit unsicheren oder wechselnden Einkünften kann das eine Belastung sein. Zudem ergibt auch dieser Betrag nur eine geringe Rente. „Die Absicherung der pflichtversicherten Selbstständigen ist oftmals nur unzureichend, denn der Regelbeitrag führt häufig nur zu einer Rente in Höhe von 900 Euro“, sagt Sally Peters vom Institut für Finanzdienstleistungen. Kommt die Altersvorsorgepflicht?

Freiberufler, die in sogenannten Kammerberufen arbeiten, sind dort pflichtversichert. Dazu gehören Ärzte, Apotheker, Architekten oder Rechtsanwälte. „Angehörige dieser Berufe zahlen einkommensabhängige Pflichtbeiträge und bauen damit über die Jahre in der Regel auskömmliche Altersrenten auf“, erklärt Peters. Anders als die gesetzliche Rentenversicherung legen Versorgungswerke die Beiträge ihrer Mitglieder am Kapitalmarkt an. „Dabei zahlt jeder Versicherte für seine eigene Rente ein“, sagt Sara Zinnecker vom Verbraucherportal Finanztip. Wenn die Niedrigzinsphase anhält, könnten die Renten aus den Versorgungswerken geringer ausfallen. Eine deutlich höhere Anzahl von Selbstständigen muss sich freiwillig versichern. Ihnen bleibt es selbst überlassen, ob sie ihre Vorsorge frei gestalten oder in die gesetzlichen Rentenversicherung einzahlen. Künftig soll sich das ändern: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will eine Altersvorsorgepflicht für nicht abgesicherte Selbst-

ständige einführen und dafür Ende des Jahres einen Gesetzentwurf vorlegen. Derzeit gilt: „Selbstständige, die sich für die gesetzliche Rente entscheiden, haben die Wahl und können sich freiwillig in der Rentenversicherung versichern oder auf Antrag pflichtversichern“, erklärt Katharina Henrich von der Stiftung Warentest. Absicherung mit Riester oder Rürup

Wer sich in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert, erhält Riester-Förderung, und seine Beitragszeiten zählen ohne Einschränkungen für eine Frührente. Außerdem sichert er sich Ansprüche auf eine Erwerbsminderungsrente. Doch es fehlt an Flexibilität: Der Antrag auf Pflichtversicherung kann nur innerhalb der ersten fünf Jahre der Selbstständigkeit gestellt werden. Zudem ist der Beitrag fix – entweder 18,6 Prozent des Arbeitseinkommens oder der Regelbeitrag. Und es gilt: einmal in der Pflicht, immer in der Pflicht. Wer sich für die Pflichtversicherung entschieden hat, muss darin bis zum Abschluss seiner Selbstständigkeit bleiben. Allein mit freiwilligen Beiträgen in die gesetzliche Rentenkasse können sich Versicherte keinen Anspruch auf Riester-Förderung oder eine Erwerbsminderungsrente sichern, haben dafür aber mehr Flexibilität: „Sie können zwischen Mindest- und Höchstbeiträgen wählen und die freiwillige Versicherung auch wieder beenden“, erklärt Henrich. Eine weitere Möglichkeit ist die Rürup-Rente. Sie gilt als Basisrente und wird staatlich gefördert. Der Beitragszahler kann die Vorsorgeaufwendungen von der Steuer absetzen. Das macht das Modell für gut verdienende Selbstständige interessant. Zudem kann man deutlich höhere Beiträge einzahlen als bei der gesetzlichen Rentenversicherung und damit die Rente aufbessern.

■ Überfälle: Um Opfer eines Überfalls

zu werden, braucht man nicht weit zu reisen. In fast jeder Großstadt gibt es Gegenden, in denen man zumindest bei Dunkelheit vorsichtig sein sollte. Wertsachen sollten nicht zur Schau gestellt werden. Eine zweite, in einer Tasche versteckte Geldbörse kann helfen, im Fall der Fälle nicht komplett ohne Bargeld und Kreditkarten dazustehen – oft genügt es Tätern, wenn sie überhaupt ein Portemonnaie erbeuten. Smartphones sollten per Code oder Fingerabdruck gesichert sein. Und: Wer überfallen wird, sollte nicht versuchen, den Helden zu spielen – aus Sicht vieler Räuber spielen Menschenleben eine eher untergeordnete Rolle.

Unsichere Zukunft: Etliche Selbstständige haben eine nur unzureichende Altersvorsorge. Die Pflichtversicherung hat Vor- und Nachteile, ebenso wie die freiwillige Rentenversicherung. FOTO: PIXABAY

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MIT SICHERHEIT

Aus Leipzig in die Welt: ­Solo-Reisen für Frauen

SICHER IN DER REGION

Sicherheits-App erleichtert Kameraden die Arbeit

Donnerstag, 14. November 2019

Zwei „Berufsreisende“ über Chancen und Risiken, allein auf Tour zu gehen

Von Kristin Engel Lampersdorf. „Die Sicherheit bei der Feuerwehr beinhaltet

eine gute Ausbildung und Weiterbildung der Kameraden, Kenntnisse über die Feuerwehrtechnik, gute persönliche Schutzausrüstung und einiges mehr. Eine totale Sicherheit bei der Feuerwehr gibt es nicht – es gibt nur die Risiko-Minimierung. Hierfür gibt es Unfallverhütungsvorschriften“, betont Frank Reichel, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes

Frank Reichel ist Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Torgau-Oschatz. FOTO: KRISTIN ENGEL

Torgau-Oschatz. Die Kameraden des Verbandes sind durch die Unfallkasse Sachsen versichert. Diese bietet viele Weiterbildungen für Führungskräfte an. Auch bereits geschehene Unfälle werden an dieser Stelle ausgewertet. „Je professioneller die Kameraden auftreten, desto mehr minimieren sie das Unfallrisiko.“

Von Juliane Groh Leipzig. „Hast du da keine Angst?

Hast du niemanden gefunden, der mitkommt?“ – Einst mit mitleidigen Blicken oder besorgten Kommentaren quittiert, verzeichnen Solo-Reisen jetzt eine starke Zunahme. Die Idee, unabhängig die Welt zu entdecken, scheint vor allem Frauen zu gefallen. Die Online-Datenbank Statista veröffentliche 2017 eine Umfrage, der zufolge 23 Prozent der befragten Männer schon alleine gereist sind. Bei den Frauen waren es 64 Prozent. Es dürften wohl noch mehr werden, denn unter Frauen ist „Solo Travel“ – das Alleinreisen – längst zum Trend geworden. Über soziale Netzwerke verbünden sie sich, tauschen ihre Erlebnisse aus, warnen einander vor gefährlichen Situationen und helfen sich gegenseitig – auch zu ihrer eigenen Sicherheit. Weil es notwendig ist. Gerade in sozialen Netzwerken wird um konkrete Tipps für bestimmte Reise-Situationen gebeten, die Frage „Ist es sicher?“ ist eine häufig gestellte. Meistens ist die Antwort: Nein, 100-prozentig sicher ist es nie. Du kannst nur versuchen, dich so gut es geht vor Diebstahl, Betrug oder Übergriffen schützen. Erfahrene Alleinreisende verraten dann, wie das funktionieren kann.

Zufallsbekanntschaften: Weil sie zwei Lehrer auf Sulawesi in Indonesien ansprachen, konnte Corinna Rudolph während ihrer Reise beim Englischunterricht helfen. FOTO: PRIVAT

„Wir machen uns zu viele Sorgen“

Die App informiert die Kameraden über Einzelheiten des Fahrzeuges. ­Somit wissen sie genau, wie sie die Unfallopfer befreien können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Frank Reichel Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Torgau-Oschatz

Ein Problem, welches die Sicherheit der Kameraden gefährden kann, sind nach wie vor die sogenannten „Gaffer“, bestätigt der Lampersdorfer. „Durch diese Menschen können wir uns nicht ausschließlich um unsere Aufgaben kümmern. Es muss unter anderem weitläufig abgesperrt werden. Hier sind wir sehr froh darüber, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei so gut funktioniert und sich die Kameraden auf ihre Arbeit konzentrieren können.“ Zudem erleichtert eine neue Sicherheits-App für Verkehrsunfälle die Arbeit der Kameraden. „Hierbei können die Nummernschilder der Unfallfahrzeuge fotografiert werden und beim Bundesamt in Flensburg wird der Fahrzeugtyp ermittelt. Die App informiert die Kameraden über Einzelheiten des Fahrzeuges, wie zum Beispiel wo sich bei diesem Modell die Airbags befinden, wo die Elektroleitungen lang gehen und somit die Kameraden genau wissen, wie sie die Unfallopfer befreien können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Doch das ist nur ein Vorteil dieser App. Hier lässt sich unter anderem auch eintragen, wo sich die Hydranten befinden, wie viel Wasser genutzt werden kann und mehr. Solche technischen Hilfsmittel werden immer weiter vorangetrieben und sorgen so für die Sicherheit der Kameraden“, nennt Reichel die Beispiele. Reichel trat bereits am 1976 als Kamerad in die Freiwillige Feuerwehr Lampersdorf ein. Vom 1984 bis 2019 war er hier Wehrleiter. „Stellvertretender Kreisbrandmeister wurde ich 1990. Gemeindewehrleiter von acht Wehren war ich von 2003 bis 2008 auch mal. 1998 bin ich in den Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes eingetreten und bin seit 2008 Vorsitzender“, zählt Frank Reichel auf, der zudem von 2014 bis 2018 als stellvertretender Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen fungierte.

IMPRESSUM „Mit Sicherheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank, Thomas Jochemko Redaktion: Uta Zangemeister Layout: Anne Meyer

Eine von ihnen ist Corinna Rudolph. Sie arbeitet als Marketing-Expertin bei einem großen Online-Reiseportal und hat mit 34 Jahren bereits ­35 Länder bereist, viele davon allein. Auch sie hatte schon ein mulmiges Gefühl: „Generell ist der Angstfaktor da, dass man gar nicht weiß, was auf einen zukommt. Auch gibt es allein schon Einschrän­kungen, zum Beispiel, dass man in einigen Ländern abends nicht allein unterwegs sein sollte.“ Reisebloggerin und Autorin Ute Kranz kennt die Bedenken vor der Soloreise. „Es ist sehr schwer, jemandem zu sagen, es ist sicher“, sagt sie. „Über Bali sagen viele, es sei sicher, aber es ist das einzige Land, in dem ich mal angegrapscht wurde. Südafrika hingegen gilt als sehr gefährlich und ist trotzdem ein absolutes Trendziel.“ Die 43-Jährige glaubt, wir machen uns zu viele Sorgen. „Ich informiere mich immer über das Auswärtige Amt, aber da denkt man: Ui, eigentlich darf man nirgendwo hinreisen.“ Naiv darf man aber auch nicht auf Reisen gehen. Ein Mittelweg ist hier gefragt.

Autorin Ute Kranz beschäftigt sich auf ihrem Blog vor allem mit Solo-Reisen und nachhaltigen Arten des Reisens. FOTO: FABIAN STUERTZ

Allein, aber nicht einsam

„Das Allerwichtigste ist, sich landestypisch zu kleiden, auch aus Respekt“, findet Ute Kranz. Auf ihrem Blog unter www.bravebird.de finden Alleinreisende zahlreiche Ideen und Hinweise. Welche Sicherheitstipps kann sie noch geben? „Das kommt auf das Land an, aber grundsätzlich passt ein Taschenalarm oder eine Trillerpfeife in jede Handtasche. Kamera und Wert­sachen sollte man nicht sichtbar am Körper tragen, zum Verstecken eignen sich Brustbeutel oder Hüftgurt. Beruhigend kann ein Türkeil für das Hotelzimmer sein, der muss aus rutschfestem Silikon sein und möglichst spitz, so dass er unter jede Tür passt.“ Corinna Rudolph setzt auf Information. „Ich spreche mit Leuten, die schon dort waren, über mein Reiseziel. Die haben Tipps, auf die man selbst nicht kommt, wie etwa einen falschen Ehering zu tragen.“ Was ihrer Ansicht nach wirklich hilft, ist Selbstbewusstsein – „niemandem das Gefühl geben, dass man Angst hat“. Am verletzlichsten sind Reisende direkt nach der Ankunft. Dafür empfiehlt die Expertin einen Hoteltransfer vom Flughafen zu nutzen. „Als Einstieg in ein neues Land ist das schon das Sicherste.“

Die große Kunst ist, sich zu schützen, sich dabei aber nicht zu isolieren. „Ich will Land und Leute kennenlernen. Der größte Vorteil am Alleinreisen ist doch, dass man wahnsinnig schnell Kontakt zu Einheimischen und anderen Reisenden findet. Daraus entstehen manchmal Freundschaften und man besucht sich gegenseitig“, sagt Corinna ­Rudolph. Tut man sich schwer mit dem Kennenlernen, empfiehlt Ute Kranz geführte Touren und Gruppenausflüge, Sprach- oder Surfkurse mit festen Stundenplänen in der Gruppe oder Couchsurfing bei anderen Frauen sowie Hostels, in denen man Gleichgesinnte treffen kann. Manchmal hilft auch der Zufall, wie bei Corinna Rudolph. „Auf Sulawesi in Indonesien haben mich auf der Straße zwei Lehrer angesprochen, ob ich mal im Englischunterricht helfen will. Daraus ist eine schöne Freundschaft entstanden.“ Wohin ihre nächste Reise geht? Nach Sulawesi, Kathleen und Neil besuchen, die zwei Lehrer. Allein – aber nicht einsam.

Aber sicher! LVZ-Redakteurin Juliane Groh gibt fünf Sicherheitstipps für allein reisende Frauen ▶ 1. Anpassen und Haltung

bewahren

Mit dem Stadtplan vor der Nase verwirrt in die Gegend schauen, Rucksack locker von der Schulter hängend, vorne eine Bauchtasche, den Kopf hektisch über Google Maps gebeugt, drei Schritte vor – ach, verlaufen – fünf Schritte zurück. Glückwunsch! Für einen Taschendieb oder Trickbetrüger sehen Sie aus wie leichte Beute. Versuchen Sie, nicht wie ein orientierungsloser Tourist zu wirken. Passen Sie sich, soweit es geht, den Einheimischen an. Laufen Sie selbstbewusst und festen Schrittes. Wenn Sie sich verlaufen haben, suchen Sie das

nächstbeste Café auf und finden unbeobachtet heraus, wo es langgeht. Machen Sie stets den Anschein, als wüssten Sie genau, was Sie tun. Vor allem, wenn dem nicht so ist. ▶ 2. Höflichkeit über ­

Bord werfen

Viele Frauen haben gelernt, in Konfliktsituationen höflich zu bleiben, auszuweichen, zu deeskalieren. Das wissen auch potenzielle Täter. Verabschieden Sie sich also von ihrem höflichen Ich. Wenn jemand aufdringlich oder eine Situation bedrohlich wird, treten Sie sofort die Flucht an oder werden Sie laut. Sagen Sie nein. Schreien Sie nein. Ho-

len Sie sich die Aufmerksamkeit der Umstehenden. Sie müssen nicht permanent wie eine Dampfwalze durch die Gegend rollen, aber wenn ihr Instinkt sagt: „Hier stimmt was nicht“ – hören Sie auf ihn. ▶ 3. Dokumente und Geld

getrennt aufbewahren

Bewahren Sie Geld und Dokumente nie gemeinsam auf. Es ist außerdem ratsam, Ausweis und Reisepass dabei zu haben – im Fall der Fälle ist somit ein Ersatz vorhanden. Im Hotelsafe liegen Dokumente und „Notfallbargeld“ ganz gut, im Tagesrucksack am besten nur Kopien der Reisedokumente. Die Kreditkarte kann in einer kleinen Tasche aufbewahrt werden, die sich unter der Kleidung verstecken lässt. Ich habe unterwegs nur so viel Bargeld dabei, wie ich am Tag ausgeben möchte. So hält sich ein eventueller Schaden in Grenzen. ▶ 4. Mitwisser auf dem

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Die Tipps von den Profis

Laufenden halten

Gruß nach Hause: Redakteurin Juliane Groh vor dem Gipfel des Kasbek im Kaukasus in Georgien. FOTO: PRIVAT

Ein inzwischen bewährter Tipp, den ich in einem Forum für allein reisende Frauen gelesen habe: Lassen Sie jemanden zu Hause wissen, wo sie sind. Geben Sie jemandem die Adresse Ihres Hotels und geben Sie durch, was Sie geplant haben. Für

Fortgeschrittene: Halten Sie Ihren Mitwisser täglich auf dem Laufenden. Auch scheinbar unwichtige Informationen wie das Nummernschild des Taxifahrers oder die Stationen der Tagestour können Alleinreisenden im Notfall helfen, wenn eine vertraute Person sie hat. ▶ 5. Vertrauen in die

Menschheit nicht verlieren

All diese Sicherheitsvorkehrungen klingen ein bisschen paranoid? Ja, ein bisschen. Zwischen Sicherheitsgefühl und unverhältnismäßiger Panik ist manchmal wenig Luft. Verlieren Sie aber nicht den Glauben in die Menschheit. Die überwältigende Mehrheit meint es gut mit Ihnen. Gerade Familien und andere Frauen haben häufig ein Auge auf Alleinreisende in ihrer Nähe – auch wenn die es gar nicht bemerken. Ich wurde oft freundlich angesprochen, vor Fehltritten und Tricksereien gewarnt, aus seltsamen Situationen gerettet, sanft aber bestimmt ins Frauenabteil des Zuges geschoben oder von Gruppen kurzzeitig „adoptiert“. Wenn Sie Hilfe brauchen, machen Sie sich also bemerkbar.


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