Mit Sicherheit | Was tun, wenn's brennt? (LVZ-Sicherheitswochen)

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MIT SICHERHEIT

Dienstag, 14. November 2017

| AKTION SICHERHEITSWOCHEN

Was tun, wenn’s brennt?

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Rauchmelder können Leben retten

Welcher Reifen ist der richtige?

Leipzig: Wie sicher ist der Flughafen?

Foto: Fotolia

Es ist für jeden Mieter oder Hausbesitzer der Albtraum: Ein Brand in den eigenen vier Wänden. Doch so weit muss es gar nicht erst kommen. In diesem Teil der Sicherheitsserie geben wir Tipps zur Brandvorbeugung in Privathäusern und Mietwohnungen. Wie kann die Technik da helfen? Und welche Versicherung ist die richtige gegen Brandschäden?


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MIT SICHERHEIT

DIENSTAG, 14. NOVEMBER 2017

RUHE BEWAHREN! VON CLAUS FUSSEK

Rauchmelder retten Leben

Pflege geht uns alle an

Deutschland ist mit strengen Brandschutzregeln und dem System der Freiwilligen Feuerwehren gut abgesichert gegen Brandkatastrophen. Doch bei der Vorbeugung sind auch Immobilienbesitzer und Mieter gefragt.

E

s ist dringend notwendig, dass die Politik das Thema Pflege mit der gleichen Leidenschaft diskutiert wie etwa die Zukunft des Dieselantriebs. Pflege geht uns früher oder später alle an. Dennoch verdrängt unsere Gesellschaft das Thema seit Jahren kollektiv – ein Grundproblem. Wir dürfen Pflegebedürftige, aber auch ihre Angehörigen nicht im Stich lassen, sonst kollabiert unser Sozialsystem. Warum gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, aber keinen Anspruch auf Tages- und Nachtpflege zur Entlastung pflegender Angehöriger? Die meisten alten Menschen wollen selbstbestimmt in ihrer häuslichen Umgebung wohnen und gepflegt werden. Gerade aber bei Menschen mit Betreuungsbedarf rund um die Uhr reicht die Unterstützung durch Pflegekräfte in ihrer bisherigen Form nicht aus. Die Hauptlast tragen die Angehörigen. In ihrer seelischen, aber auch finanziellen Not greifen sie auf die Dienste von osteuropäischen Haushaltshilfen zurück, die oft unter fragwürdigen Bedingungen arbeiten. Was wir dagegen brauchen, sind zeitintensive, flächendeckende und bezahlbare ambulante Angebote mit qualifizierten Kräften. Lösungen für Tagespflege, zeitintensive Nacht- und Wochenenddienste sind dringend geboten, damit der größte und kostengünstigste Pflegedienst der Nation, die Angehörigen, nicht zusammenbricht. Vor allem die psychische Belastung pflegender Angehöriger kann fatale Folgen haben, wenn sie sich in Gewalt Bahn bricht und die Pflegebedürftigen nicht mehr sicher sind. Ähnlich wie beim Thema Kindesmisshandlung sind auch bei der häuslichen Pflege Frühwarnsysteme erforderlich. Gewalt in der häuslichen Pflege ist das Tabu im Tabu. Die Pflegenden brauchen Unterstützung, die Pflegebedürftigen müssen geschützt werden. Hinsehen statt wegschauen – dieser Grundsatz sollte sowohl für die Pflege daheim als auch im Heim gelten.

Die größten Gefahren für Menschen gehen oftmals vom Rauch aus und weniger von Flammen. Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes und Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz

Claus Fussek (64) aus München ist Sozialpädagoge und setzt sich seit rund 40 Jahren mit dem Thema Pflege auseinander. Er ist selbst pflegender Angehöriger.

Rauchmelder sind Pflicht Wer bei einem Umzug das Bundesland wechselt, ist nicht selten verwirrt, wenn es um die Ausstattung der neuen Bleibe mit Rauchmeldern geht. Vorschriften über Fristen und Pflichten sind Sache der Länder. Während es also in Hamburg etwa schon seit 2011 eine Pflicht zur Installation von Rauchmeldern auch für Altbauten gibt, besteht dafür in Sachsen bislang noch keine Pflicht. Dagegen ist die Einbaupflicht bei Neubauten flächende-

STIMMT DAS?

Im öffentlichen Netz können andere meine Mails lesen Cafés und Bars bieten häufig öffentliches WLAN. Doch müssen die Gäste damit rechnen, dass andere Nutzer womöglich ihre Nachrichten mitlesen? Ja, sagt Tim Griese vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Um dem Nutzer einen möglichst unproblematischen Zugang zum Internet zu ermöglichen, erfolgt in den meisten öffentlichen WLANZugängen keine Verschlüsselung auf der sogenannten Luftschnittstelle.“ Andere Nutzer im selben Netzwerk könnten daher relativ einfach Daten mitlesen und abgreifen oder auch Schadsoftware in das Gerät einschleusen. Der Experte warnt: „Vertrauliche Daten sollten über ein fremdes WLAN am besten nicht abgerufen werden.“

Prozent aller Brände entstehen in Privathaushalten, nicht in der Industrie.

Besonnen mit Dämmstoffen umgehen Nach dem Brand in einem Londoner Hochhaus im Frühjahr dieses Jahres haben deutsche Brandschutzexperten die hierzulande herrschenden strengeren Brandschutzregeln gelobt. Danach darf ein Gebäude ab 22 Metern Höhe nicht mit brennbarem Material gedämmt werden. Doch was ist mit weniger hohen Häusern? Der Deutsche Feuerwehrverband rät zu „grundsätzlich besonnenem Einsatz von Dämmmaterial“. Zwar gebe es mittlerweile schwer entflammbare Stoffe, sagt Verbandsvizepräsident Hachemer, doch brennen würden diese am Ende auch. Eine Alternative sei Mineralwolle, die jedoch nicht feucht werden dürfe.

In diesen Zimmern gibt es Rauchmelder

Anteil der Haushalte mit Rauchmeldern

Wohnzimmer Schlafzimmer

17 %

RND-Grafik; Quelle: Zürich/Gfk

Kinderzimmer 9% Keller 8% Arbeitszimmer 4% Badezimmer

Hochwertige Rauchmelder sind mit Zehn -Jahres-Batterien ausgestattet.

Foto: istock

85 %

Mecklenburg-Vorpommern

79 %

Hessen

Saarland

21 %

Küche

89 %

Bremen

Sachsen-Anhalt

33 %

90%

Rheinland-Pfalz

Niedersachsen

34 %

95 %

Schleswig-Holstein

Nordrhein-Westfalen 39 %

Flur

Kein mulmiges Gefühl mehr in der Dunkelheit

ZAHLEN, BITTE!

80

Hamburg

HELFER IM ALLTAG

Vor allem Frauen kennen das: Sie gehen in der Dunkelheit durch eine unbelebte Gegend und fühlen sich unsicher. Die App „Way Guard“ soll helfen. Wer auf dem Heimweg begleitet werden möchte, geht auf dem Handy in seine Kontakte und wählt einen Begleiter aus. Voraussetzung: Beide müssen die App installiert haben. Auf einer Karte ist dann sichtbar, wo sich der Nutzer aufhält. Auch telefonieren oder chatten ist möglich. Kommt es zu einem Notfall, kann die Leitstelle von „Way Guard“ informiert werden.

dauern und nicht mit einer einfachen Blockbatterie ausgestattet.“ Die Betriebsbereitschaft von Rauchmeldern sollte einmal jährlich überprüft werden. Die Montage sollte nicht in Badezimmer oder Küche erfolgen, wo viel Wasserdampf erzeugt wird, sondern in angrenzenden Räumen. Rückt die Feuerwehr trotz Fehlalarms aus, so ist der Einsatz kostenlos, wenn die oder der Anrufer tatsächlich von einem Notfall ausgegangen sind.

Baden-Württemberg 40 % Sachsen 40 % Bayern 31 % Thüringen 25 % Brandenburg 7% Berlin

69 % 69 % 65 % 60 % 59 % 57 %

Foto: Fotolia

I

n Deutschland wird durchschnittlich achtmal am Tag ein Zimm erbrand ausgelöst. Alle paar Sekunden rückt die Feuerwehr aus. Jährlich bekämpft sie etwa 175 000 Brände und Explosionen. Rund 400 Menschen sterben pro Jahr in den Flammen. Dabei hat sich die Zahl der Todesfälle seit 1990 fast halbiert. Die Prävention im Brandschutz wird zunehmend besser. Doch welche konkreten Regeln sollten Hauseigentümer, Mieter oder auch Arbeitgeber beachten, damit vorbeugende Maßnahmen auch wirklich greifen? Ein Überblick.

ckend. Doch was bringen die Frühwarnsysteme überhaupt? „Sie wecken die Menschen und bewahren sie so davor, vor allem im Schlaf Opfer von Brandrauch zu werden. Die größten Gefahren für Menschenleben gehen oftmals vom Rauch aus und weniger von Flammen. Denn im Rauch stecken jede Menge Giftstoffe, die innerhalb weniger Sekunden zu Bewusstlosigkeit führen können“, erläutert Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes und im Hauptberuf Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. Seit der Einführung von Rauchmeldern vor mehr als einem Jahrzehnt hat sich die Zahl der Brandopfer halbiert. Dennoch fehlen in manchen Altbauten immer noch Frühwarnsysteme. Vor allem, weil oft unklar ist, wer zur Montage verpflichtet ist – Eigentümer oder Mieter? „Auch das ist Sache der Länder“, sagt Hachemer und rät, schon beim Schließen eines Kauf- oder Mietvertrages darauf zu achten, wer für die Installation, aber auch die Wartung von Rauchmeldern zuständig ist. Bei der Auswahl sei neben Prüfsiegeln der Preis ein Qualitätsmerkmal: „Ein hochwertiges, verlässliches Gerät ist mit einer Batterie von zehn Jahren Lebens-

RND-Grafik; Quelle: Statista

VON KERSTIN HERGT

Feuerwehren geht der Nachwuchs aus Strukturschwache Regionen kämpfen um die Aufrechterhaltung des Brandschutzes VON KERSTIN HERGT

Z

wei Drittel aller Feuerwehreinsätze werden bundesweit von Freiwilligen bewältigt. Mehr als eine Million Männer und Frauen sind in ganz Deutschland ehrenamtlich in den insgesamt 23 000 Freiwilligen Feuerwehren aktiv. Dem gegenüber stehen hundert Berufsfeuerwehren mit 30 000 Feuerwehrleuten. Doch in vielen Städten und Gemeinden herrscht Nachwuchsmangel bei den Freiwilligen Feuerwehren. Besonders in ländlichen und strukturschwachen Gebieten kämpfen diese darum, die Einsatzfähigkeit auch auf lange Sicht weiterhin gewährleisten zu können. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und der Deutsche Städte- und Gemeindebunde (DStGB) forderten im Frühjahr eine bundesweite Imagekampagne. Es müsse allen bewusst sein, dass ohne Freiwillige Feuerwehren der Brandschutz nicht sichergestellt werden könne, sagte DFV-Präsident Hartmut Ziebs. Kon-

kret schlagen die Verbände vor, das Tätigkeitsprofil der Feuerwehren noch bekannter zu machen und dafür Kitas und Schulen stärker einzubinden. Der DFV betont, dass der Dienst in der Feuerwehr junge Menschen auch wertvolle Qualifikationen für ihre berufliche Zukunft mitgebe. Dazu gehörten neben

2 ... Drittel aller Feuerwehreinsätze werden in Deutschland von Ehrenamtlichen absolviert.

sozialen Kompetenzen auch spezifische Qualifikationen, etwa in den Bereichen Sicherheit, Umwelt oder Mechanik. Der DFV macht sich außerdem stark für die Integration von Migranten. Zahlreiche Landesfeuerwehrverbände engagieren sich außerdem im Projekt „Zusammenhalt durch Teilhabe“. „Integration funktioniert dann besonders gut, wenn die zu uns gekommenen Menschen durch ihr Engagement zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen können. Die Mitarbeit in den Feuerwehren kann Sinn stiften und den Anschluss an die Gemeinschaft vor Ort erleichtern“, sagt Ziebs. Die Idee von Pflichtfeuerwehren wird bei Feuerwehrverbänden eher kritisch eingeschätzt. Wenn es nicht gelinge, auf freiwilliger Basis Feuerwehren zu erhalten, werde dies bei verpflichteten Feuerwehrangehörigen erst recht schwierig, heißt es. In Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern gibt es bereits Orte, in denen mangels Ehrenmatlicher Bürger zum Feuerwehrdienst verpflichtet wurden.

Der demografische Wandel macht vor allem den kleinen Ortswehren zu schaffen. Foto: dpa


MIT SICHERHEIT

DIENSTAG, 14. NOVEMBER 2017

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IM TEST

Brandklasse

Symbol

A

A B

Brandstof feste, nichtschmelzende Stofe

Flüssigkeiten, schmelzende Stofe

C

Auch das Einbauen von Riegeln zum Schutz vor Fassadenbränden biete nicht immer umfassenden Brandschutz, etwa bei zu hohen Flammen. Für Bauherren privater Einfamilienhäuser ist eine professionelle Brandschutzplanung nicht gesetzlich vorgeschrieben. Etwas anderes gilt für größere Neubauten oder auch die Nutzungsänderung älterer Gebäude, wo in jedem Fall ein Sachverständiger zurate gezogen werden muss. Grundsätzlich sollte das Tragwerk eines Gebäudes einem Feuer mindestens neunzig Minuten Stand halten.

Allgemeines Vorbeugen Zwischen ZwischenGreifen beispielsweise Kerzenflammen auf Mobiliar über, sollte schon vor eigenen größeren Löschversuchen die Feuerwehr gerufen werden. Ist der Zimmerbrand im fortgeschrittenen Stadium, sollten die Bewohner bei der Flucht die Tür hinter sich schließen, um zu vermeiden, dass das Feuer auf andere Teile der Wohnung übergreift. „Auch eine normale Zimmertür hält einem Vollbrand mindestens 15 Minuten stand“, sagt Brandschutzexperte Frank Hachemer. Wichtig sei, dass der primäre Fluchtweg, das Treppenhaus, frei sei. Sperrige Gegenstände sollten zu keiner Zeit dort stehen oder aufbewahrt werden. Überhaupt sei Entrümpeln eine gute Präventionsmaßnahme, sagt Hachemer. So sollten Keller und Dachböden nicht allzu voll stehen mit brennbarem Sperrmüll. Eigentümer von Häusern in schmalen Straßen oder mit engen Innenhöfen sollten dafür Sorge tragen, dass der Feuerwehr im Notfall keine größeren Hindernisse im Weg stehen. Bei Altbauten mit Holztreppenhäusern sollten außen Feuerleitern angebracht sein. „Denkmalschutz und Brandschutz schließen sich nicht aus“, betont Hachemer. In größeren Wohnhäusern oder auch in Bürogebäuden gibt es häufig Brandschutztüren, in deren Bereich auch keine Kinderwagen abgestellt werden dürfen. Brandschutztüren sollten immer geschlossen sein. Wer sich nicht daran hält, muss schlimmstenfalls mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Einen Feuerlöscher in Privathäusern zu haben ist nicht verpflichtend. Wer

Gase

D

D

F

F

Erscheinungsbild

Beispiel

Glut und Flammen

Holz, Papier, Textilien, Kohle, nichtschmelzende Kunststofe

Flammen

Lösungsmittel, Öle, Wachse, schmelzende Kunststofe

Flammen

Propan, Butan, Acetylen, Erdgas, Methan, Wasserstof

Metalle

Glut

Speisefette und -öle in Frittierund Fettbackgeräten

Flammen

Ein gutes Profil für Schnee und Eis Experten raten zu Winterspezialisten, Ganzjahresreifen fielen im Test als Alternative durch Wer jetzt noch nicht auf Winterreifen umgestiegen ist, der sollte das schleunigst tun: Denn, so haben es die Untersuchungen der Stiftung Warentest in Zusammenarbeit mit dem ADAC ergeben, empfehTIPP lenswert sind ausschließlich WinterspeAlle Winterreifen, die ab zialisten – sprich ausdrücklich ausgedem 1. Januar 2018 hergestellt wiesene Winterreifen. Den werden, müssen mit dem neuen Allrounder, der zunehmend „Alpine“-Symbol ausgezeichnet sein – beliebter wird und der zu allen einem dreigezackten Bergpiktogramm mit Jahreszeiten gute Fahreigeneiner Schneeflocke in der Mitte. Das bisherige schaften bietet, gibt es in WirkM+S-Zeichen reicht dann künftig nicht mehr lichkeit nicht. Das machen die aus, erfüllt aber übergangsweise (bis 30. SepErgebnisse der jüngsten Wintember 2024) noch die situative Winterreifenterreifentests deutlich. Zwar pflicht bei Glatteis, Schnee und Schneebesteht keine ausdrückliche matsch. Dem „Alpine“-Symbol liegen Winterreifenpflicht. Wer aber bei höhere Sicherheitsstandards zugrunde. winterlichen StraßenverhältnisReifen müssen etwa bei einem sen mit Sommerreifen unterwegs Bremstest auf Schnee Mindestist oder andere behindert, weil er standards erfüllen. beispielsweise liegen geblieben ist, der riskiert ein Bußgeld, mitunter sogar einen Punkt in Flensburg. In der Kleinwagen- (185/65) und Mittelklasse (225/45) konnten die Experten zuletzt offenbar nur drei Modelle sowohl Diese Modelle bei trockener Fahrbahn als auch bei win- fielen durch terlichen Straßenverhältnissen mit Schnee und Eis überzeugen: der Dunlop Besser die Finger lassen sollten KleinWinter Sport 5 für Autos der Mittelklasse und Kompaktwagenfahrer laut Testbesowie der Goodyear Ultragrip 9 und der richt vom Firestone Winterhawk 3 und Michelin Alpin für Kleinwagen. dem Kleber Krisalp HP 2. Beide fielen bei Wer partout auf den Wechsel zwischen nassen Straßenverhältnissen durch und Sommer- und Winterreifen verzichten will kamen auch im Gesamtergebnis nur zu und stattdessen weiterhin auf Ganzjah- „mangelhaft“. Bei den Mittelklassewaresreifen setzt, der ist laut Testberichten gen gehörten der Matador MP92 Sibir bei einem Mittelklassefahrzeug (205/55) Snow, der BF Goodrich G-Force Winter mit dem Michelin Cross Climate und dem und der Semperit Master-Grip 2 zu den Vredestein Quatrac 5 gut bedient. Wobei Verlierern. Bei allen dreien reichte es im der Michelin-Reifen bei trockener und Gesamturteil nur zu „ausreichend“. In nasser Fahrbahn zu guten, der Vredestein der Klasse für kleine SUV konnte der nur zu befriedigenden Ergebnissen kam. Nankang Snow SV-2 nicht überzeugen – Bei Mittelklassefahrzeugen mit der Rei- Testnote: „mangelhaft“. fengröße 195/65 brachten der Continental Bei den Ganzjahresreifen fielen drei Winter Contact TS 860, der ESA-Tecar der neun getesteten Modelle bei nasser Super Grip 9 und der Kleber Krisalp HP 3 Fahrbahn durch: Der Bridgestone A001 die besten Ergebnisse. In der Klasse für und unter anderem der Hankook Kinergy kleine SUV (215/65) wurde lediglich der 4S H740 kamen im Gesamturteil nur zu Dunlop Winter Sport 5 „gut“ bewertet. mangelhaften Ergebnissen.

Natrium, Magnesium, Aluminium

Speisefett, Speiseöl

Wer haftet bei Brand in Mietshäusern? In jedem vierten Brandfall ist ein Privathaushalt betroffen. Allerdings sind die Bewohner oft unzureichend dagegen gewappnet. Vorbeugen lässt sich mit der Installation von Rauchmeldern und der Anschaffung eines Feuerlöschers. Doch gerade bei Mietobjekten herrscht häufig Unsicherheit oder auch Uneinigkeit darüber, welche Kosten Mieter und

dennoch auf Nummer sicher gehen will, sollte jedoch auf den richtigen Inhalt achten: „Für Wohnräume eignen sich im Grunde nur Schaumlöscher und nicht etwa Pulverlöscher, die mit ihrer gewaltigen Wolke aus Löschsalzen einen enormen Löschmittelschaden anrichten können“, sagt Hachemer, der seit 30 Jahren

Eigentümer zu tragen haben. Nach einem vom Mieter fahrlässig verursachten Brandfall ist die Rechtslage indes klar: Der Vermieter hat die Schäden zu beheben, weil er grundsätzlich für die Instandhaltung der Mietsache verantwortlich ist. Er kann für die Finanzierung aber seine Gebäudeversicherung in die Pflicht nehmen.

ehrenamtlicher Feuerwehrmann ist. Was Bürogebäude angeht, stehen Arbeitgeber laut der Ende 2012 in Kraft getretenen Arbeitsstättenverordnung in der Pflicht, regelmäßig Evakuierungsübungen durchzuführen und mindestens 5 Prozent der Mitarbeiter zu Brandschutzhelfern ausbilden zu lassen.

O

S O M M

M Mindestschutz

M

M

M

M

O

M

S

O Optimalschutz

O

S Sonderschutz

Kontrollleuchte

Fotolinse Leuchtdiode

Alarmsignal

Fotolinse Leuchtdiode

Rauch

Lichtstrahlen

Fliegengitter

Lichtstrahlen

Der Continental Winter Contact TS 860 konnte die Tester überzeugen.

Buchvorstellung, Vortrag, Diskussion

Der Nankang Snow SV-2 fiel auf nasser Fahrbahn durch.

17. November 2017 | 18 Uhr

Mach die Rente zu deinem Projekt Altersvorsorge in jeder (!) Lebenslage mit der AidA-Strategie Am Freitag, 17. November 2017, 18 Uhr (Einlass 17 Uhr) ist der Autor Thomas Gasch, Berater und Referent der Deutschen Rentenversicherung, in der Kuppelhalle zu Gast.Er stellt sein Buch und den darin enthaltenen Leitfaden „Mach die Rente zu deinem Projekt“ vor und erklärt, wie die Rente gesetzlich geregelt ist.

Daneben weitet er den Blick für zusätzliche Handlungsoptionen, denn jede Lebensphase (Kindheit, Jugend, Karriere, Elternzeit, Neuorientierung mit 50, Vorruhestand) produziert zusätzliche „Renteneffekte“.

Zufrieden im Alter – das wünschen sich viele für die Zeit nach dem Berufsleben. Hierfür gibt es unzählige Rezepte. Doch eine wirklich gute Vorsorge berücksichtigt auch das echte Leben mit dem Ziel: Ein erfüllter Lebensabend – gesund, versichert und zufrieden. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Anmeldung über die gebührenfreie Hotline: 0800 2181-080 Veranstaltungsort: LVZ Medienhaus, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig


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MIT SICHERHEIT

Im Selbstversuch: Wie funktioniert ein Feuerlöscher?

Was passiert bei Notfällen in Leipzig? VON THOMAS BOTHE

A

Z

iehe, ziele, drücke, lösche – es klingt ganz einfach. Das ist die Benutzung eines Feuerlöschers im Grunde auch. Die Sicherungseinrichtung (etwa ein Ring) wird entfernt, die Löschpistole auf den Brandherd gerichtet, die Auslöseeinrichtung gedrückt und gelöscht bis das Feuer erloschen ist. Komplex sind die Umstände. Es gilt klar zu entscheiden, wann er eingesetzt wird. So ist ein Feuerlöscher zum Ausmachen einer Kerze schwer übertrieben. Steht der ganze Raum in Flammen, ist er bereits nutzlos. Nur übersehbare Entstehungsbrände sollten mit ihm gelöscht werden. Im Zweifelsfall gilt: Die eigene Sicherheit geht vor. Im Ernstfall kann man es mit zwei Arten von FeuerlöFoto: Christian Modla schern zu tun haben, Dauerdruckoder Aufladelöscher. Den Unterschied erläutert Sicherheitsingenieur Günter Klepsch: „Bei einem Löscher, der ständig unter Druck steht, müssen Sie nur die Sicherung entfernen und er ist sofort einsatzbereit. Den Aufladelöscher müssen Sie aktivieren. Das erreicht man je nach Hersteller zum Beispiel mit kräftigem Schlag auf einen Knopf. Dabei wird eine Gaspatrone ausgelöst, damit sich das Treibgas mit dem Löschmittel vermengt. Nach etwa zwei Sekunden können Sie ihn einsetzen.“ Wann welcher Löscher benutzt werde sollte, entscheidet die Brandklasse – A für feste Stoffe, B für flüssige, C für gasförmige. Speziallöscher für Metalle tragen die Klassenbezeichnung D, gegen Fettbrände wirken jene der Klasse F. Brandklasse und Bedienungsanleitung stehen auf jedem Feuerlöscher. Brennt es, bleibt zum Lesen aber wenig Zeit – im besten Fall hat man sich informiert, bevor man Flammen sieht. Juliane Groh

IMPRESSUM

Schwieriges Gelände: 18 Brücken führen in der Red-Bull-Arena im Ernstfall vom Stadion aus auf den Wall des früheren Zentralstadions und in Sicherheit. Während die Einsatzkräfte bei einem Brand im CityHochhaus das Feuer vom darunter liegenden Stockwerk bekämpfen, feilt die Flughafenfeuerwehr regelmäßig im Ausbildungszentrum an einer Boeing-747-Attrappe an den eigenen Fähigkeiten. Foto: dpa, LVZ-Archiv V. Heinz, Mitteldeutsche Flughafen AG

„Mit Sicherheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe.

DIENSTAG, 14. NOVEMBER 2017

LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank Redaktion: Simone Liss, Thomas Bothe, Frank Schmiedel, Matthias Roth (lvz.de) Layout: Beatrice Kasel Grafik: Patrick Moye

chtung! Wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit! Aufgrund einer schweren technischen Störung bitten wir Sie, das Stadion umgehend über die gekennzeichneten Wege zu verlassen. Bitte bewahren Sie Ruhe und folgen Sie den Anweisungen des Personals.“ Ein Alarm oder gar Brandfall in (halb-)öffentlichen Räumen wie der RedBull-Arena oder dem City-Tunnel, dem City-Hochhaus oder dem Flughafen Leipzig/Halle stellt für die Feuerwehr eine besonders schwierige Situation dar. Im Brandschützersprech lauten die Gründe dafür: „große Personenzahl, ortsunkundige Personen und es muss mit mobilitätseingeschränkten Personen gerechnet werden, die besondere Hilfe bedürfen.“ Die LVZ hat gemeinsam mit der Feuerwehr Leipzig sowie der Flughafenfeuerwehr Leipzig/Halle die Besonderheiten vor Ort unter die Lupe genommen.

Der Brandschutz an Orten mit vielen Menschen wie dem City-Tunnel, der Red-Bull-Arena oder am Flughafen Leipzig/Halle ist eine Wissenschaft für sich. Für Besucher und Passanten dagegen soll alles ganz einfach sein. Besucher, der das Stadion betritt, kommt über diese Ebene hinein und im Ernstfall führen die Fluchtwege hierher zurück. Von dort geht es über die 18 Brücken in Sicherheit. Für den Notfall im Stadioninnenraum, also beispielweise bei Konzerten, gibt es einen ganz besonderen Evakuierungsplan: Die Menschen flüchten durch den Tunnel des Hauptausgangs im Osten, dazu kommt der extra dafür geschaffene Südost-Tunnel und der Südausgang. ■ Der City-Tunnel: Auch wenn

das Transportmittel Bahn zu einem der sichersten Verkehrsmittel

■ Die Red-Bull-Arena:

Während die Abläufe für die Feuerwehrleute eine Wissenschaft für sich sind, soll es für den Normalbürger im Brandfall quasi „idiotensicher“ sein. Das klingt logisch, gestaltet sich im Einzelfall aber nicht immer einfach. In Stadien beispielweise sollen die Fans immer zur Mitte hin flüchten können. Dies ist in der Red-BullArena aufgrund der hohen Mauern zum Spielfeld hin nicht möglich, der Schlüssel zur Evakuierung liegt auf Ebene 5 zwischen Ober- und Unterrang. Jeder

generell zählt, bleibt immer ein Restrisiko bestehen. Ein Brand im City-Tunnel wäre der schlimmste Fall, der eintreffen kann – etwa wenn der Triebkopf eines Zuges brennt. Deshalb sind die Triebwagenführer angehalten, aus dem Tunnel herauszufahren und an einem der drei Rettungsplätze zu halten. Außerdem gibt es im gesamten City-Tunnel – bis auf den Inhalt der Mülleimer – nichts Brennbares. Wer sich im Brandfall in den Haltestellenbereichen aufhält, sollte zwei Dinge beachten. Erstens führt der Weg in die Sicherheit entgegen des eigenen Instinkts nicht über die Treppen, auf denen man hineingelangt ist. Diese sind die Hauptzugangswege für die Feuerwehr und werden im Ernstfall mit verschiedenen Signalen gesperrt. RettungswegSymbole leiten die Flüchtenden zu eigens dafür angelegten Selbstrettungswegen, also Nottreppenhäusern an den Enden der Bahnsteige. Zweitens gibt es für gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrer ebenfalls ausgeschilderte Brandschutzräume, in denen man bis zur Rettung ausharren kann. Diese verfügen über eine eigene Licht- und Frischluftversorgung und eine Sprechverbindung mit der zuständigen Zentrale. ■ Das City-Hochhaus: Das City-Hochhaus stellt allein aufgrund der Gebäudehöhe von 142 Metern ein aus Sicht der Brandschützer besonders anspruchsvolles Objekt dar. Deshalb wird hier im Ernstfall

einer der zwei entsandten Löschzüge im Gebäude eingesetzt. Die Feuerwehrleute richten unterhalb des Geschosses, in dem der Brand gemeldet ist, ein sogenanntes Depotgeschoss ein, von hier aus erfolgen die Rettungs- und Löschmaßnahmen. Zum Transport können im Hochhaus besondere Feuerwehraufzüge genutzt werden, die auch im Brandfall funktionieren. In Leipzig sind zudem zwei Teleskopgelenkmastfahrzeuge im Einsatz, die eine Arbeitshöhe von 45 Metern haben. ■ Der Flughafen: Dass Flugzeuge und

Feuer nicht nur wegen des hochentzündlichen Kerosins eine heikle Mischung sind, das weiß schon jedes Kind. Die Flughafenfeuerwehr hat daher sehr spezifische Vorgaben beim Einsatz: Nach den internationalen Vorgaben müssen drei Fahrzeuge zusammen 32 300 Liter Schaum-WasserGemisch mitbringen und eine Auswurfrate von 11 200 Litern pro Minute besitzen. Weiterhin sind 450 Kilogramm Löschpulver mit einer Auswurfrate von 4,5 Kilogramm pro Sekunde sicherzustellen. Damit werden für die Insassen überlebensfähige Bedingungen geschaffen und gehalten. Im Grundsatz soll das Luftfahrzeug bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits geräumt sein. Denn für die Räumung selber ist immer die Crew zuständig. So kompliziert der Einsatz für die Feuerwehr ist, so einfach gestalten sich die Regeln für die Bürger. Wie anfangs erwähnt heißt das: Aufmerksam bleiben, nach den ausgewiesenen Rettungswegen Ausschau halten und diese nutzen, den Anweisungen des Personals folgen, eventuell hilfsbedürftigen Menschen zur Seite stehen und – bloß keine Panik.

Alle bereits erschienenen Teile der Sicherheitsserie plus weitere Infos und Tipps finden Sie im Internet unter www.lvz.de/sicherheit Anzeige

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