Mit Sicherheit | Sicher auf dem Fahrrad (LVZ-Sicherheitswochen)

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MIT SICHERHEIT

Freitag, 24. November 2017

| AKTION SICHERHEITSWOCHEN

Sicher auf dem Fahrrad

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Radfahren: Was im Herbst wichtig ist

Verkehrserziehung in Leipziger Verein

Karte zu schweren Unfällen in Leipzig

Foto: Fotolia

Moderne Städte wie Kopenhagen machen es vor – sie setzen beim Verkehr auf das Rad. Doch wie lassen sich Unfälle vermeiden? Wie wird der Verkehr gesteuert? Und wie schützt sich jeder Radler am besten? Welche Regeln brauchen wir für unsere Städte? In unserer heutigen Serie finden Sie viele Tipps für ihre Sicherheit auf dem Fahrrad.


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FREITAG, 24. NOVEMBER 2017

RUHE BEWAHREN! VON POLIZEIOBERMEISTER HOLM

Bilder sagen mehr als Worte

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urzmitteilungen über Messengerdienste wie SMS oder Whatsapp sind heute der Standard in der schriftlichen Kommunikation. Kurz sind sie, das sagt schon ihr Name. Auf alles Formelhafte, Anrede, abschließenden Gruß wird verzichtet, schließlich will man als moderner Multitasker auch beim Laufen, in der Bahn, im Kino und sogar noch hinterm Steuer seine Botschaften verfassen. Selbst die Auswahl passender Wörter und ihre Verbindung zu Sätzen erweisen sich da als überkomplex, weshalb es nun auch akzeptiert ist, sich durch das Tippen auf bunte Bildchen mitzuteilen. Emojis sind die Bausteine einer neuen Basissprache, die endlich auch die zu „Wort“ kommen lässt, denen Grammatik und Rechtschreibung bisher unüberwindbare Hürden in den Weg gestellt hatten. Mit der Bildchen-Sprache haben jetzt wirklich ausnahmslos alle die Chance, sich auch „schriftlich“ angemessen auszudrücken. Sicher wären auch die Botschaften der Parteien im Bundestagswahlkampf für einen großen Teil der Wählerschaft verständlicher gewesen, hätte man sie nur um ausreichend Emojis ergänzt oder sogar ersetzt. Schwertun werden sich mit dieser neuen Sprache allenfalls die, die es bisher gewohnt waren, ihre Gedanken und Gefühle in verschachtelten Satzungetümen zu verpacken. Aber auch sie werden lernen, dass die simple Aneinanderreihung von Bildchen differenzierte Stellungnahmen ermöglicht. Eine Palme auf einer kleinen Insel, gefolgt von einem Bikini, einem Burger, zwei vollen Biergläsern und ein paar Smileys: Das ist die authentische Lyrik, mit der auch noch der BallermannReisende wortlos von seinem Traumurlaub Kunde geben kann. Und auch dieser Artikel ließe sich natürlich leicht so wiedergeben:

Sicher durch Dunkelheit, Laub und Nässe Der Herbst verlangt dem Radfahrer einiges ab: Draußen ist es kalt, windig, dunkel und rutschig. Um sicher und komfortabel von A nach B zu kommen, müssen Mensch und Maschine aufrüsten.

Der Kabarettist Dirk Bielefeldt sorgt als anarchistischer Polizist Herr Holm seit 1991 für Unruhe auf öffentlichen Bühnen und im Fernsehen. Zurzeit tourt er mit dem Jubiläumsprogramm „Die Klassiker“ durch die Republik. Termine unter www.herrholm.de. VON ALEXANDER SALENKO

STIMMT DAS?

Bei Gewitter stets Stecker ziehen Viele kennen diese Warnung noch von den Großeltern: Sobald sich der Himmel zuzieht und es anfängt zu donnern, ist es besser, die Stecker von allen elektronischen Geräten im Haus zu ziehen. Nicht nötig sei dies allerdings in Gebäuden mit einem Blitzschutzsystem, teilt der Verband der Elektrotechnik (VDE) auf seiner Internetseite mit. In Häusern ohne Blitzschutzsystem sollte hingegen der Kontakt mit metallenen Leitungen gemieden werden. Darüber hinaus sollten Stecker an Fernsehgeräten, Hi-Fi-Anlagen, DVDRekordern, SAT-Empfänger, PCs und ähnlichen Geräten gezogen werden. Handys und schnurlose Telefone könnten aber gefahrlos benutzt werden.

HELFER IM ALLTAG

Mit Blinklight sicher auf dem Rad Wer sich als Radfahrer partout nicht zu einer Jacke in knalligen Farben oder einer Warnweste hinreißen lassen kann, dem sei Blinklight empfohlen: Durch den intelligenten LED-Streifen fallen Fahrradfahrer im Straßenverkehr mehr auf. Blinklight wird, ähnlich wie ein Gürtel, etwas oberhalb der Hüfte getragen. Über eine dazugehörige Fernbedienung, die am Lenkrad befestigt wird, können die LED gesteuert werden. So gibt es unter anderem eine Blinkfunktion und ein Bremslicht, welches aufleuchtet, sobald die Geschwindigkeit verringert wird. Geladen wird der Streifen per USB-Kabel.

ZAHLEN, BITTE!

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aubberge am Fahrradweg, die frühe Dämmerung und der Nieselregen – das Fahrradfahren im Herbst hat es in sich. Wenn die Bäume ihre Blätter fallen lassen, trauen sich viele mit ihrem Rad nicht mehr auf die Straße. Um auf zwei Rädern sicher und komfortabel durch den Herbst zu kommen, muss man allerdings nicht besonders abgebrüht sein. Entscheidend ist die richtige Vorbereitung. Die größte Gefahr für die Radfahrer sind Autos. Drei Viertel der Fahrradunfälle mit Personenschaden sind laut Statistischem Bundesamt auf die Kollision mit einem Auto zurückzuführen. Meist kommt der Autofahrer dabei mit dem Schrecken davon, Radfahrer hingegen erleiden oftmals schwere Verletzungen. Daher ist es für den Fahrradfahrer in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig, auf sich aufmerksam zu machen.

Sehen und gesehen werden Schon bei Tageslicht sind Radfahrer auf den Fahrradwegen für den Autofahrer nur schwer zu sehen – Bäume und parkende Autos verdecken die Sicht. Wenn der Radfahrer bei Dunkelheit zudem ohne Licht unterwegs ist, sind Unfälle programmiert. Hannelore Herlan von der Deutschen Verkehrswacht rät deswegen, das Licht am Rad stets vor der Fahrt zu kontrollieren und schon bei Dämmerung anzuschalten. „Im Herbst kann es schon am Nachmittag plötzlich

5 In etwa fünf Metern Entfernung sollte der Lichtkegel der Fahrradleuchte auf dem Radweg zu sehen sein.

Dies ist immer gefährlich: Radfahrer, die ohne Licht unterwegs sind. Foto: dpa

sehr dunkel werden. Ohne Licht sind die Radfahrer dann praktisch unsichtbar.“ Die Straßenverkehrsordnung schreibt Fahrradfahrern indes vor, das Rad bei Dunkelheit ausreichend zu beleuchten: weißes Licht vorn, rotes Licht hinten, dazu entsprechende Reflektoren. Auch batteriebetriebene Lämpchen und Akkuleuchten sind erlaubt, sofern sie am Fahrrad angebracht sind. Das Frontlicht müsse eine Lichtstärke von mindestens zehn Lux aufweisen, erklärt Ronald

Huhn vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). Moderne LED-Modelle sind sogar teilweise deutlich heller. Lämpchen am Helm oder Körper sind allenfalls eine Ergänzung, blinkendes Licht bleibt verboten. Besonders in unbeleuchteten Parks oder auf dunklen Waldwegen ist es wichtig, auch selbst etwas sehen zu können. Dazu müsse das Licht richtig eingestellt sein, sagt Huhn. „Die Leuchte muss auf den Boden zeigen. Der Lichtfleck

sollte in ungefähr fünf Metern Entfernung zu sehen sein.“ So könne man selbst die Fahrbahn einsehen und vermeide es, Rad- und Autofahrer zu blenden.

Unfallbeteiligte bei Fahrradunfällen innerorts Pkw 63 %

Zweirad beizeiten aufrüsten Ob Akkuleuchte oder ein Dynamo, sei reine Geschmackssache, sagt David Eisenberger vom Zweirad-Industrie-Verband. Sportliche Radfahrer bevorzugen aus Gewichtsgründen die abnehmbaren Leuchten, City-Biker setzen auf Dynamos. Nabendynamos seien dabei besser als die klassischen Seitenläuferdynamos, die am Reifen anliegen. „Ein Nabendynamo ist ein geschlossenes System und deswegen nahezu wartungsfrei“, so Eisenberger. Für Kinder seien besonders Systeme mit Lichtautomatik geeignet, rät Fahrradexperte Huhn. Wenn es draußen dunkel wird, schalten sie die Leuchten selbst ein – sowohl am Abend als auch in Unterführungen. Bei glatter Fahrbahn kann es sinnvoll sein, den Reifendruck bis zum erlaubten Minimalwert zu verringern. Dieser Wert steht am Reifen selbst. Niedriger Druck vergrößert die Auflagefläche des Reifens und damit die Bodenhaftung. Spezielle Winterreifen oder gar Spikes seien im Herbst allerdings nicht zu empfehlen, sagt Roland Huhn. „Sie helfen bei vereister Fahrbahn, jedoch nicht bei Nässe.“ Die Bremsen müssen optimal eingestellt sein, da der Bremsweg auf nassem Untergrund deutlich länger wird. Scheibenbremsen sind dabei weniger anfällig für Nässe als Felgenbremsen.

Alleinunfall 16 % Fußgänger 5% Sonstige Fahrzeuge 1 % Fahrrad 7 %

Bus 1 % Lkw 5 % Krad 1 %

Regelmäßiges Tragen eines Fahrradhelms 44 %

Gesamt

45 %

Männer

42 %

Frauen 18 bis 29 Jahre 30 bis 44 Jahre 45 bis 59 Jahre Über 60 Jahre

35 % 43 % 45 % 51 %

Das Land der Scheinradwege Radexperte Stefan Warda über Fehlplanungen deutscher Großstädte und „Rüpelradler“ Herr Warda, in welcher deutschen Stadt fahren Sie am liebsten Fahrrad? Stefan Warda: Da fällt mir ehrlich gesagt keine ein. Hamburg, Berlin, Köln, Münster – überall ist das Radfahren stressig. Lieber mache ich im Urlaub Abstecher in die Niederlande oder nach Kopenhagen.

deutschen Städten sind nur Scheinradwege. Sie dienen nicht dem Radfahrer, sondern dem Autoverkehr. Ihr Ziel ist es schlicht, das Fahrrad von der Fahrbahn zu

Was ist an den deutschen Fahrradwegen so schlimm? Sie sind viel zu schmal und befinden sich im Türbereich der parkenden Autos, sodass Radfahrer oft auf den Gehweg ausweichen müssen und Fußgänger behindern. Wenn ein Autofahrer in eine Querstraße einbiegt, sind für ihn Radler auf dem Radweg nur schwer zu erkennen – das ist gefährlich. An Kreuzungen sind die Ampeln nicht an die Geschwindigkeit der Radfahrer angepasst, sodass man immer wieder halten muss. Einige fahren dann bei Rot. Wenn wir von „Rüpelradlern“ sprechen, dann müssen wir auch die „Rüpelplaner“ erwähnen. Die meisten Fahrradwege in

Radexperte Stefan Warda aus Hamburg. Miguel Ferraz 2017

verdrängen. Deswegen werden sie auch nicht richtig genutzt. Was können wir von Fahrradmetropolen wie Amsterdam oder Kopenhagen lernen? Wenn wir wollen, dass mehr Menschen Rad fahren, müssen wir die Infrastruktur an die Fahrradfahrer anpassen. In Holland sind die Radwege getrennt vom Auto- und Fußgängerverkehr. Sie sind so breit, dass zwei Radler nebeneinanderfahren und ein dritter sie überholen kann. Das alles verhindert Konflikte, und da macht es einfach Spaß, Rad zu fahren. Breitere Radwege auf Kosten der Autofahrer, nicht wahr? Anders geht es nicht. Besonders in Innenstädten würden Teile der Fahrbahn oder die Parkmöglichkeiten einem richtigen Fahrradweg weichen. Als Autofahrer müsste man sich darauf einstellen, nicht zu jeder Zeit überall parken zu können. Es gibt aber eigentlich ausreichend Parkhäuser. Interview: Alexander Salenko

Zu wenig Platz, zu wenig Sicherheit: Häufig sind die Radwege in deutschen Großstädten zu schmal. Foto: dpa


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IM TEST

Die meisten Helme schützen gut Nahezu jeder zweite Fahrradhelm ist sicher– nur wenige Modelle konnten die Tester gar nicht überzeugen.

Der Radweg ist nicht zwingend Pflicht

Foto: dpa

In Deutschland zwingen Schilder Radfahrer häufig auf den Radweg. Wenn dieser zu gefährlich ist, beispielsweise bei Eis und Schnee, darf man laut Straßenverkehrsordnung auf die Fahrbahn ausweichen. Diese ist meistens geräumt. Bei Laubbelag sei die Rechtslage weniger eindeutig, sagt Hannelore Herlan von der Verkehrswacht. „Es hängt vom Einzelfall ab. Wenn sich auf dem Fahrradweg hohe Laubberge auftürmen, kann es schon mal gefährlich werden. In einer solchen Situation darf man einen benutzungspflichtigen Radweg verlassen.“

Bei Pedelecs und E-Bikes müsse man sich heute keine besonderen Gedanken im Herbst oder Winter machen, meint David Eisenberger: „Moderne Akkus bleiben bei Minusgraden leistungsfähig. Auch bei einer längeren Tour durch die Stadt wird Ihnen der Strom nicht ausgehen.“ Möglich seien Reichweiten von über 100 Kilometern. Nur wer sein E-Bike länger draußen stehen lasse, sollte den Akku rausnehmen, so der Verbandssprecher – wegen der Kälte, aber auch wegen der Diebstahlgefahr.

Auf die richtige Kleidung kommt es an Um die Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen zu erhöhen, rät Hannelore Herlan zu heller Kleidung auf dem Fahrrad. Im Lichtkegel eines Autos sei ein Radler in weißer Jacke oder Warnweste viel besser zu sehen als in dunkler Kleidung. Besonders wichtig seien Reflektoren an Armen und Füßen, sagt Roland Huhn. „Beim Fahren bewegen sich diese Reflektoren. Tests haben ergeben, dass Autofahrer dabei schon aus großer Entfernung erkennen, dass es ein Mensch ist, der sich da bewegt.“ Der Fahrradexperte betont auch die Wichtigkeit eines Helms. Er kann zwar keine Unfälle verhindern, schützt aber den Kopf vor schweren Verletzungen, wenn ein Fahrradfahrer stürzt. „Nahezu alle Fahrradhelme auf dem Markt erfüllen die Norm. Diese ist aber schon 20 Jahre alt“, sagt Huhn. Er rät, auf die Ergebnisse der Stiftung Warentest zu achten. Sie stellt höhere Sicherheitsan-

Ohne Licht sind Radfahrer bereits an dunklen Herbstnachmittagen praktisch unsichtbar. Hannelore Herlan, Deutsche Verkehrswacht

forderungen an die Helme – vor allem, was den Schutz der Schläfen angeht.

So bleiben Sie während der Fahrt trocken Trotz der kälteren Temperaturen sollten sich Fahrradfahrer nicht so warm kleiden wie die Fußgänger, sagt Roland Huhn: „Statt zwei Pullis lieber nur einen anziehen.“ Hat man zu viel Kleidung an, beginnt man schon nach wenigen Kilometern zu schwitzen. Das schnelle Abkühlen nach der Fahrt macht anfällig für Infekte. Der Verkehrsclub Deutschland rät zur dünnen, atmungsaktiven und winddichten Kleidung. Bei Regen

Experten empfehlen helle Kleidung, damit Radfahrer auch in der Dunkelheit gesehen werden. Foto: pd-f

Obwohl es immer wieder Fahrradunfälle mit schweren Kopfverletzungen gibt, ist das Tragen eines Fahrradhelms bis Tipp dato keine Pflicht. Dennoch entAuch Helme altern scheiden sich inzwischen viele und verlieren dadurch ihre Radler – mal abgesehen von der Schutzwirkung – deshalb sind die Altersgruppe der über 70-JähriHersteller verpflichtet, auf ihren Helmen gen (dort sind es nur 25 Proein Verfallsdatum anzugeben. Ist dies nicht zent) – für das Tragen eines der Fall, reicht auch das Herstellungsdatum. Helms. Denn, so bestätigen es Allerdings muss man in diesem Fall als auch die Tester der Stiftung Verbraucher wissen, dass die Lebensdauer Warentest: Selbst ein mitteleines Helms je nach Hersteller bei etwa drei bis mäßiger Helm schützt besser fünf Jahren liegt – auch diese sollte in der als gar kein Helm – vor allem Gebrauchsanleitung ausgewiesen sein. an den neuralgischen Punkten Ganz grundsätzlich gilt: Spätestens nach Stirn und Schläfe. einem Sturz auf den Helm sollte sich Während 2015 noch zahlreiche jeder Radfahrer einen neuen Helme beim Schutz dieser empfindkaufen. lichen Kopfbereiche im Test durchfielen, haben zahlreiche Hersteller inzwischen nachgebessert. Im aktuellen Test reichten viele Helmschalen an den Seiten deutlich weiter nach unten. Erfreulich auch das Gesamtergebnis: Zehnjährigen: Rund zwei Drittel der KinSieben der aktuell 15 getesteten Fahrrad- der dieser Altersstufe sind mit einem helme schnitten mit der Gesamtnote Helm unterwegs. Und auch hier kamen „gut“ ab, allen voran der Casco Activ 2 – die Tester zu einem erfreulichen Ergebmit einem Gesamtergebnis von 1,7 ist er nis: Etwa die Hälfte der geprüften Kinderder aktuelle Testsieger. Der Helm über- fahrradhelme schützte gut vor Verletzunzeugte die Prüfer nicht nur, weil er sehr gen. Besonders positiv fiel den Testern gut vor Kopfverletzungen schützt, son- der Nutcase Little Nutty auf. Er überzeugdern weil er obendrein auch noch sehr te in den entscheidenden Bereichen angenehm sitzt und reichlich Fahrtwind Unfallschutz und Handhabung von allen durchlässt – ebenso wie der Zweitplat- getesteten Helmen am meisten. Direkt zierte, der Cratoni Pacer. hinter dem Testsieger konnte sich der Neben einem breiten Mittelfeld konn- Abus Anuky platzieren, im Bereich der te einzig der Overade Plixi die Tester „Abstreifsicherheit“ und der „Erkennbarnicht so recht überzeugen – als einziger keit im Dunkeln“ schnitt dieses Modell Falthelm im Feld bot er nur ausreichen- sogar besser als der Gesamtsieger von den Schutz für den Kopf und ließ sich Nutcase ab. Anders als bei den Erwachseobendrein auch nur schwer an die Schä- nenmodellen, raten die Tester bei den delform anpassen. Im Bereich „Konstruk- Kinderhelmen gleich von vier Modellen tion, Belastbarkeit von Riemen und ab: Der Giro Scamp Mips, der Melon Schloss“ fiel er mit einem mangelhaften Urban Active und der Abus Scraper Kid Ergebnis zudem gleich ganz durch. waren mit Schadstoffen belastet. Besonders alarmierend: Der Melon Urban ActiDie besten Helme ve und der O’Neal Dirt Lid Kids können für den Nachwuchs bei Stürzen vom Kopf rutschen, da die Nahezu durchgesetzt hat sich das Tra- Größe vom deklarierten Kopfumfang gen eines Fahrradhelms bei den unter abweicht. rnd

halten Poncho oder Regenjacke sowie Regenhose mit atmungsaktiver Membran trocken. Anders verhält es sich bei Händen und Füßen. Sie frören beim Radfahren besonders schnell und brauchten Schutz, sagt Huhn. Der kalte Fahrtwind trocknet die Haut an den Händen aus und macht sie brüchig. Daher sollten Radfahrer im Herbst Handschuhe tragen. Kleiner Tipp: Fäustlinge halten die Hände besonders warm. Erst bei längeren Strecken sei es laut ADFC-Experte sinnvoll, spezielle Überschuhe anzuziehen.

Bei Nässe lauern zahlreiche Gefahren Es kann durchaus Spaß machen, im Herbst durch goldenes Laub zu fahren, allerdings sollte man das nur tun, wenn das Wetter trocken ist. Wurde der Radweg länger nicht gefegt, wird die Laubschicht mit der Zeit feucht und modderig. „Glitschig wie Seifenlauge“, sagt Huhn, der selbst viel Rad fährt. Bei solch einem Untergrund raten Experten zu großer Vorsicht: langsam fahren, keine scharfen Kurven, kein abruptes Bremsen. Andernfalls rutscht das Hinterrad ganz schnell weg. Stahlbrücken, Holzbohlen, Marmorplatten und Kopfsteinpflaster seien im übrigen auch ohne Laub sehr glatt bei Nässe und daher zu meiden. „Straßenbahnschienen sind bei Regen noch tückischer als sonst. Es ist gefährlich, sie sogar im richtigen Winkel zu queren“, betont Ronald Huhn.

Der „Casco Activ 2“ schützt nicht nur – er sitzt auch bequem, befanden die Tester.

Bei den Kinderhelmen erhielt der „Nutcase Little Nutty“ gute Noten.

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Touristik & Caravaning: Sicherheit vom Laufrad bis zum E­Bike

FREITAG, 24. NOVEMBER 2017

Nicht ohne meinen Helm Messestadt-Verkehrswacht Leipzig übernimmt unter anderem die Verkehrserziehung der Kinder

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ie Entwicklung hin zu elektrischen Antrieben bringt auch im Bereich Zweiräder neue Probleme mit sich: Autofahrer können den eigenen Erfahrungswerten nicht mehr trauen, wie schnell ein Radfahrer im Rückspiegel plötzlich neben ihnen auftaucht. Senioren, die bisher in gemächlichem Tempo durch die Stadt unterwegs waren, müssen nun bei Geschwindigkeiten von 25 Kilometern pro Stunde deutlich schneller reagieren als bisher. Und auch E-Mountainbike-Fahrer sollten im Gelände doppelt

VON NANNETTE HOFFMANN

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Fahrradbücher sind dieses Jahr bereits von der Verkehrswacht Leipzig an die Grundschüler verteilt worden. Diese unterstützen die Fahrradausbildung.

Foto: PD

aufpassen. Diese Themen und noch viele mehr spielen derzeit auf der Messe Leipzig eine große Rolle. Im Rahmen der Touristik & Caravaning 2017, die noch bis zum Sonntag, den 26. November, ihre Tore fürs Publikum geöffnet hat, wird im Fahrrad-Bereich alles vom Laufrad über das Faltrad bis hin zum Lastenrad abgedeckt. Passend zum LVZ-Spezial „Mit Sicherheit“ gibt es in Halle 1 zudem eine große Testival-Fläche für alle Fahrradarten inklusive S-Pedelecs. Fahrrad- und E-Bike-Hersteller präsentieren die neuesten Trends und Innovationen auch im Bereich Verkehrssicherheit, welche die Besucher direkt testen können. Zweimal täglich finden E-Mountainbike- Technikworkshops auf dem Fahrradparcours statt. Die Anmeldung ist kostenfrei und am Stand von GoingSport (Halle 1, A31) möglich.

Kinder sind ab frühestem Alter Verkehrsteilnehmer. Deshalb bildet das Thema „Kinder“ einen Schwerpunkt in der Arbeit der Messestadt-Verkehrswacht Leipzig. Grit Blümle ist Geschäftsführerin des Vereins und unter anderem verantwortlich für die Verkehrserziehung der Kinder. „Das liegt mir am Herzen, denn die Kleinen sind ja unsere künftigen Rad- und Autofahrer“, sagt sie. 50 Kindergärten und zehn Grundschulen betreut die Messestadt-Verkehrswacht Leipzig aktuell. „Bereits im Kindergartenalter sollten die Kinder mit den Verhaltensregeln im Straßenverkehr vertraut gemacht werden“, betont sie. Denn schon als kleiner Fußgänger ist es wichtig zu wissen, wie man sich richtig verhält. „Dazu gehört unter anderem, wie die Straße richtig überquert wird, was ein Fußgängerüberweg ist, was die Verkehrszeichen bedeuten, wo links und rechts ist und was die Ampel anzeigt.“

Fahrrad vor der Fahrt kontrollieren Gerade bei letzterem gibt sie den Kindern immer als erstes folgenden Spruch an die Hand: „Bei Rot bleibe steh’n, bei Grün musst du seh’n, erst dann kannst du geh’n!“ „Früher hieß es noch ‚Bei Grün kannst du geh’n!‘ Das ist heute nicht mehr gültig. Der Verkehr hat zugenommen – wie auch die Hektik und leider auch die Rücksichtslosigkeit“, so Blümle. Deshalb ist die Verkehrserziehung der Kinder in ihren Augen unerlässlich. Sie gibt den Kindern Fähigkeiten und Fertigkeiten an die Hand, um sich im Straßenverkehr zurechtzufinden. Die Grundschüler erhalten in den Klassenstufen 3 und 4 eine Radfahrausbildung. Dies ist im Lehrplan vorgeschrieben. „Mit der Fahrradausbildung werden die Kinder

➦ Mehr Informationen unter www.tc-messe.de

IMPRESSUM „Mit Sicherheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank Redaktion: Simone Liss, Thomas Bothe, Frank Schmiedel, Matthias Roth (lvz.de) Layout: Beatrice Kasel Grafik: Patrick Moye

Helm auf oder nicht? Für die Verkehrswacht keine Frage. Sie unterstützt eine generelle Pflicht.

auf die Teilnahme am Straßenverkehr mit dem Fahrrad vorbereitet“, berichtet Blümle. „Wir bieten praktische Übungen im Klassenverband an. Auf einem Verkehrsparcours lernen die Kinder unter fachlicher Anleitung, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten müssen. Wir vermitteln und vertiefen Kenntnisse über Verkehrszeichen, Verkehrsregeln und das verkehrssichere Fahrrad.“ Und nur mit einem verkehrssicheren Fahrrad sollten sich die Kinder durch den Straßenverkehr bewegen. Das ist Grit Blümle wichtig zu betonen. „Also immer vor der Ausfahrt kontrollieren, ob Licht, Bremse, Strahler, Dynamo und die Klingel funktionieren! Schauen, ob die Sattelhöhe richtig eingestellt ist. Die Kinder sollten, wenn sie auf dem Sattel sitzen und die Beine herunternehmen, noch mit beiden Ballen auf dem Boden aufkommen.“ So haben

sie eine bessere Balance, wenn sie abrupt anhalten müssen. Am besten fahren die Kinder anfangs auf dem Fußweg. „Vom Gesetzgeber heißt es, Kinder bis acht Jahre müssen auf dem Fußweg fahren, bis zehn Jahre dürfen sie auf dem Fußweg fahren“, verweist Blümle.

Helmpflicht im Sinne der Verkehrswacht In einer Frage kennt die Verkehrswacht kein Pardon: „Kinder müssen einen Helm tragen!“ Eine Helmpflicht würde Grit Blümle daher sehr unterstützen. „Der Mensch hat den Reflex, wenn er mit dem Rad umkippt, sich daran festzuhalten. Aber wenn wir fallen, was trifft zuerst auf den Boden? Der Kopf, denn er ist am schwersten“, erklärt sie. Bei allem plädiert Grit Blümle dafür, dass Kinder erst nach Abschluss der Fahrradausbildung und anschließend bestan-

Foto: Fotolia

dener Fahrradprüfung allein mit dem Rad unterwegs sein sollten. „Dann sind die Kinder vorbereitet. Außerdem haben sie die Dinge verstanden und können Gesagtes richtig umsetzen.“ In der ersten und zweiten Klasse gehört die Aufmerksamkeit und Konzentration der Schule. „Da ist das alles noch neu, sie müssen erst lernen, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.“ Auch sollten Eltern beachten, dass Kinder den Verkehr aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten - sie sind eben kleiner. Sie können Geschwindigkeiten schlecht einschätzen, erkennen Gefahrenquellen noch nicht so gut. „All das bringt Erfahrung mit sich, die Kinder einfach noch nicht haben. Wir als Fahrpersonal können den Kindern Kenntnisse und Regeln beibringen, die sie brauchen.“

➦ www.verkehrswacht-leipzig.de

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+++ Kleine LVZ-Fahrschule und Gewinnspiel mit der Dekra Sachsen und dem sächsischen Fahrlehrerverband (Teil 2) +++

Gefährlicher „Blindflug“ mit Handy am Steuer VON VOLKER PENNE

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Kühler Kopf bei Punkte-Ärger

Wer bei Tempo 100 gerade mal eine Sekunde lang unachtsam ist, legt etwa 27 Meter im Blindflug zurück Hans Pieper, ADAC-Sprecher

Testen Sie Ihr Frage 1 Sie haben sich versehentlich rechts eingeordnet, obwohl Sie links abbiegen möchten. Wie dürfen Sie weiterfahren? A

Geradeaus

B

Nach rechts

C

Nach links, sobald die Ampel dafür „Grün“ zeigt.

Am besten ist Null-Promille Matthias Krügel, Niederlassungsleiter der DEKRA in Leipzig: Die Vorweihnachtszeit ist eine besinnliche Zeit – und eine gesellige Zeit. Verkehrsteilnehmer sollten deshalb auf Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern besonnen bleiben und ihren Alkoholkonsum kontrollieren. Am sichersten ist es, auf Alkohol ganz zu verzichten, wenn man sich hinters Steuer setzt. Wer in geselliger Runde bei der Weihnachtsfeier Alkohol trinkt, plant am besten den sicheren Hinund Heimweg schon im Voraus. Die Polizei setzt zum Jahresende in vielen Regionen Deutschlands auf verstärkte Kontrollen. Für motorisierte Fahranfänger und Fahrer unter 21 Jahren gilt generell die Null-Promille-Grenze. Für alle anderen Kraftfahrer gilt die 0,5-Promille-Grenze. Ab dieser Alkoholkonzentrationen im Blut ist das Fahren eine Ordnungswidrigkeit und wird – beim ersten Mal – mit vier Wochen Fahrverbot und einer Geldbuße von 500 Euro geahndet. Ab 1,1 Promille Blutalkoholkonzentration (BAK) gilt die Fahrt als Straftat und der Führerschein ist mindestens ein Jahr weg. Ab 0,3 Promille Blutalkoholkonzentration steigt das Unfallrisiko deutlich an. Wir empfehlen deshalb, auf dem Weihnachtsmarkt grundsätzlich auf Alkohol zu verzichten oder das Auto oder Zweirad stehen zu lassen.

Wer gegen Handyverbot beim Fahren verstößt, zahlt mindestens 100 Euro

aum eine Verkehrsordnungswidrigkeit wird auf deutschen Straßen so häufig begangen wie das Hantieren mit Smartphones, Handys oder Tablets am Steuer. Es ist wohl auch der Gewohnheit geschuldet, immer und überall erreichbar zu sein. Das Ausmaß des Problems belegt unter anderem eine Studie der Technischen Universität Braunschweig: Die Verkehrspsychologen registrierten bei der Beobachtung von knapp 12 000 vorbeifahrenden Autos, dass in diesem Moment 4,5 Prozent der Fahrer durch Hantieren mit ihrem Handy abgelenkt waren. Bei einer Umfrage des Vereins „Mobil in Deutschland“ gaben 75 Prozent der 2645 Teilnehmer an, das Handy am Steuer zu nutzen. Fazit: Das HandyVerbot wird schlichtweg ignoriert. Nun ist kaum anzunehmen, dass ein Autofahrer aus Versehen mit der Familie telefoniert oder ohne es zu merken, eine SMS an seinen Chef verfasst. Somit ist von vorsätzlichem Verhalten auszugehen. Der ADAC schätzt, dass bei jedem zehnten Verkehrsunfall mit verletzten Personen Unachtsamkeit eine entscheidende Rolle spielt. Die Unfallursache Ablenkung spiele demnach bei Crashs mit Getöteten eine ähnlich große Rolle wie Alkohol am Steuer. „Wer bei Tempo 100 gerade mal eine Sekunde lang unachtsam ist, legt etwa 27 Meter im Blindflug zurück“, warnt ADAC-Sprecher Hans Pieper. Das ist lange genug, um beispielsweise gegen einen Baum zu fahren oder in den Gegenverkehr zu geraten. Auch bei den in der Stadt vorherrschenden niedrigeren Geschwindigkeiten ist dies ein lebensgefährliches Spiel: Denn ein Fahrer, der bei Tempo 50 nur fünf Sekunden auf sein Handy oder Navigationsgerät starrt, ist 70 Meter quasi orientierungslos unterwegs! Seit 19. Oktober werden für derartige Verkehrsverstöße mindestens 100 Euro und ein Punkt in der Flensburger Ver-

EXPERTEN-TIPPS

kehrssünderdatei fällig. Im schlimmsten Fall, nämlich, wenn es beispielsweise durch diese Unachtsamkeit zu einer Sachbeschädigung kommt, drohen 200 Euro, zwei Punkte im Fahreignungsregister sowie ein Monat Fahrverbot. Aufgepasst: Das Verbot gilt auch, wenn die Start-Stopp-Automatik aktiv ist! Erlaubt ist die Nutzung also nur bei tatsächlich ausgeschaltetem Motor.

Verlosung

Fahrschulwissen bei unserem Quiz

Gewinner des LVZ-Quiz erhalten Gutscheine! Es ist Fahrschulzeit in der Leipziger Volkszeitung: Hier kommen die ersten zehn von 30 Fragen für Sie, liebe Leser! Ähnlich der Führerscheinprüfung sind jeweils eine, zwei oder sogar alle drei Antworten richtig. Und das Mitmachen lohnt.

Wer mit dem Smartphone oder dem Handy am Steuer von der Polizei erwischt wird, muss unter anderem mindestens 100 Euro zahlen. Foto: dpa

Zudem hat der Gesetzgeber nun auch Kommunikationsgeräte, wie Tablets und Laptops, eingeschlossen. Werden Fahrradfahrer beim Radeln mit einem Handy in der Hand ertappt, müssen sie übrigens 55 statt wie bisher 25 Euro zahlen. „Wer nicht hören kann, muss fühlen“, sagt Gerhard von Bressensdorf, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. Da das Telefonieren den Fahrer häufig extrem vom Geschehen auf der Straße ablenkt, seien verschärfte Sanktionen nur konsequent, betont von Bressensdorf.

Andreas Lindig, Fachabteilungsleiter Fahrerlaubniswesen der DEKRA in Leipzig: Mehr als zehn Millionen Verkehrsteilnehmer sind in der „Verkehrssünderkartei“ in Flensburg gespeichert. Wir empfehlen Betroffenen, den eigenen Punktestand im Blick zu behalten und frühzeitig gegenzusteuern. Seit der Reform des Punktesystems ist der Führerschein viel früher in Gefahr. Schon bei 8 Punkten ist jetzt „der Lappen weg“. So kassierten die Gerichte und Bußgeldbehörden 2016 in mehr als 77 000 Fällen die Fahrerlaubnis. Darüber hinaus hagelte es rund 447 000 Fahrverbote. Bei 4 oder 5 Punkten flattert dem Fahrer eine Ermahnung der Straßenverkehrsbehörde ins Haus, bei 6 bis 7 Punkten gibt es eine Verwarnung. So ist es sinnvoll, auf freiwilliger Basis ein Fahreignungsseminar zu besuchen. Bis zum Stand von 5 Punkten werden die Teilnehmer mit einem Punkt Abzug belohnt, ein Rabatt, der aber nur einmal in fünf Jahren gewährt wird. Für einen weiteren Punkteabbau brauchen die Betroffenen viel Geduld. Ein-Punkte-Delikte werden nach zweieinhalb Jahren getilgt, Zwei- Punkte-Verstöße erst nach fünf Jahren und Drei-Punkte-Delikte bleiben sogar zehn Jahre aktiv.

Frage 8

Frage 4 Welches Verhalten ist richtig? A

Ich muss den Bus durchfahren lassen.

B

Ich fahre vor dem Bus.

C

Ich muss das Motorrad durchfahren lassen.

Frage 10

Wie verhalten Sie sich bei diesem Verkehrszeichen? A

Geschwindigkeit verringern

B

Bremsbereit sein

C

Nur den von rechts kommenden Verkehr beobachten

Welches Verhalten ist richtig? A

Ich muss das Motorrad durchfahren lassen

B

Ich muss den blauen Pkw durchfahren lassen

C

Ich darf vor dem blauen Pkw fahren

Frage 9 Welches Verhalten ist richtig?

Frage 2 Welches Verhalten ist richtig? A

Ich darf vor dem roten Lkw fahren.

B

Ich darf als Letzter fahren.

C

Ich muss den blauen Pkw abbiegen lassen.

Gewinne

A

Unter allen richtigen Einsendungen der drei Quiz-Teile werden 13 Gewinner ausgelost. Das gibt es zu gewinnen:

Ich muss den Radfahrer abbiegen lassen

B

Ich darf als Erster die Kreuzung überqueren

C

Ich muss den grünen Lkw abbiegen lassen.

1 x 100 Euro Galeria-Gutschein, 1 x 75 Euro Galeria-Gutschein, 1 x 50 Euro Galeria-Gutschein, 10 x 33 Euro Gutschein (Wertkarte CleverShuttle) Das Gewinnspiel läuft bis zum 2. Dezember 2017.

Frage 5 An welchen Stellen ohne vorfahrtsregelnde Verkehrszeichen gilt die Regel „rechts vor links“? A

An Straßenkreuzungen und Einmündungen.

B

An Grundstücksausfahrten.

C

Am Ende eines verkehrsberuhigten Bereiches

Frage 6

Frage 3 Welches Verhalten ist richtig? A B C

Ich muss den Radfahrer durchfahren lassen Ich muss den Motorradfahrer durchfahren lassen Ich darf vor dem Radfahrer abbiegen

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Bitte Coupon ausfüllen und abschicken.

Wo ist das Halten verboten? A

Im Bereich von scharfen Kurven.

B

Auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen außerhalb der Parkplätze.

C

An Bushaltestellen

per Post: Leipziger Volkszeitung, Vertrieb & Marketing, Betreff „LVZSicherheitswochen“, 04088 Leipzig.

Frage 7

per E-Mail: lesermarkt@lvz.de per Fax: 0341/2181-1737.

Wer am Steuer mit seinem Handy, Smartphone oder Tablet erwischt wird, dem drohen: A

60 Euro Strafe

B

100 Euro Strafe und ein Punkt im Fahreignungsregister Flensburg Bei Sachbeschädigung 200 Euro Strafe, zwei Flensburg-Punkte und ein Monat Fahrverbot.

C

A

B

C

Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5 Frage 6 Frage 7 Frage 8 Frage 9 Frage 10 Name/Vorname: ..................................................................................................................... Geburtsdatum: .......................................................................................................................

Mitmachen

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MIT SICHERHEIT

FREITAG, 24. NOVEMBER 2017

Leipziger Kartenprojekt als Weckruf Trafficmap.org macht Unfallschwerpunkte in der Messestadt sichtbar und ruft damit zu mehr Achtsamkeit aller Verkehrsteilnehmer auf

3. November 2016 Goethestrasse

Initiiert wurde das Projekt Trafficmap.org vom Leipziger Andreas Potzlow aufgrund zahlreicher tödlicher Unfälle 2016. Es ging ihm dabei darum, Unfallschwerpunkte sichtbar zu machen und Verkehrsteilnehmer wieder zu mehr Achtsamkeit aufzurufen. „Viele achten mehr auf ihre Telefone und unterschätzen die potenziell tödlichen Gefahren, die Unaufmerksamkeit mit sich bringt“, so Potzlow. Auf der Karte sind neben bekannten Todesfällen zahlreiche Unfälle mit den jeweiligen Quellenangaben sowie weitere Gefahrenstellen markiert. Die LVZ zeigt hier nur die sieben in Zentrumsnähe bekannten tödlichen Vorkommnisse. Wer eine Stelle in Leipzig und Umgebung kennt, die er im Straßenverkehr gefährlich findet oder einen Hinweis für die Karte hat, kann diese auf der Website melden.

Durch eine unachtsam geöffnete Autotür kann eine 48 jährige Radfahrerin nicht mehr ausweichen und gerät unter eine Strassenbahn.

14. September 2017 Merseburger Str./ Demmeringstr. Nach einem Unfall mit einem Lastwagen ist eine 64 Jahre alte Radfahrerin im Krankenhaus gestorben. Die Frau war gegen 11.40 Uhr an der Kreuzung Merseburger Straße Ecke Demmeringstraße mit dem Laster zusammengestoßen.

Grafik: Stepmap / Quellen: LVZ, Bild

9. September 2017 Roßplatz Ein 37-Jähriger war mit seinem Motorrad auf dem InnenstadtRing unterwegs. Aus noch unbekannter Ursache verlor er in einer Linkskurve zwischen Roßplatz und Augustusplatz die Kontrolle über sein Fahrzeug und stieß gegen einen Lichtmast am Straßenrand. Am Abend verstarb er im Krankenhaus an den schweren Verletzungen.

24. Juli 2017 Wurzner Str./ Wiebelstr. 20. September 2016 Wurzner Straße

16. September 2016 Szendreistraße/Puschstraße

6. August 2017 Breite Straße

Eine 23-jährige Fahrradfahrerin gerät unter einen LKW, der rechts in die Lilienstraße einbiegt und die Radfahrerin übersieht.

Ein 77-jähriger Radfahrer fährt in der Szendreistraße und wollte die Puschstraße kreuzen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen gehen die Beamten davon aus, dass am abgesenkten Bordstein der Radfahrer die Vorfahrt eines Autofahrers missachtete. Der 77-jährige Mann verstarb noch am Unfallort.

Ein 32-Jähriger krachte mit seinem Wagen in einer Kurve gegen einen Laternenmast. Der Wagen geriet danach in Brand. Im Krankenhaus erlag der Fahrer seinen Verletzungen.

Eine Frau (89) wurde offenbar beim Überqueren einer Straße von einem LKW erfasst und getötet. Nach ersten Erkenntnissen lief die Frau kurz nach 14 Uhr auf die Fahrbahn der Wurzener Straße, als sie von dem 7,5-Tonner überrollt wurde. Sie verstarb noch vor Ort.

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