Mit Sicherheit | WhatsApp, Facebook und Co: Wie sicher sind die Messenger? (LVZ-Sicherheitswochen)

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MIT SICHERHEIT

Freitag, 17. November 2017

| AKTION SICHERHEITSWOCHEN

WhatsApp und der Datenschutz Wie sicher sind die neuen Messenger? Was muss ich wissen, wenn ich mich über WhatsApp oder Facebook mit der Familie und Freunden verständige? Unsere Serie gibt heute Sicherheitstipps für Smartphone-Nutzer.

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Was Nutzer zuerst wissen sollten

Was es im Internet für Regeln gibt

Wie Cybermobbing bekämpft wird Foto: Fotolia

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LVZ-Forum mit Dr. Ulrich Stephan

23. November 2017 | 18.00 Uhr

Mögliche Anlageformen in der Niedrigzinsphase Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutsche Bank Privatund Geschäftskunden AG, ist am Donnerstag, 23. November 2017, 18.00 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) in der LVZ-Kuppel zu Gast und beantwortet in seinem Vortrag Fragen zu den Themen:

· Marktausblick 2018 · Wie passe ich mein Anlageverhalten darauf an? · Welche Anlageformen eignen sich?

Nach dem Forum besteht die Möglichkeit, sich mit Beraterinnen und Beratern der Deutschen Bank im persönlichen Gespräch auszutauschen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Anmeldung über die gebührenfreie Hotline: 0800 2181-080 Veranstaltungsort: LVZ Medienhaus, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig


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MIT SICHERHEIT

FREITAG, 17. NOVEMBER 2017

RUHE BEWAHREN! VON MAX SCHMUTZER

Das Zukunftsich sagt Danke

B

ekomme ich später überhaupt noch eine vernünftige Rente? Das fragen sich viele Berufseinsteiger, die zum ersten Mal die Abzüge für die Rentenversicherung auf ihrem Gehaltszettel sehen. Die Wahrheit ist: Das kann ihnen niemand sagen. Wer heute 20 Jahre alt ist, wird vermutlich in ungefähr 50 Jahren in Rente gehen. Das ist eine ziemlich lange Zeit, in der sich ziemlich viel ändern kann – auch bei der Rente. Denn die Rentenversicherung ist kein starres System, sondern reagiert auf gesellschaftliche Ansichten: Wie hoch muss die Rente im Alter ausfallen? Und wie stark darf man die jüngere Generation dafür mit Abgaben belasten? Was allerdings fest steht: Der Berufseinsteiger sollte sich nicht alleine auf die gesetzliche Rente verlassen. Wahrscheinlich werden auch in 50 Jahren noch Menschen in Deutschland arbeiten und wahrscheinlich werden die Rentner auch in 50 Jahren noch eine Rente bekommen. Doch die wachsende Zahl der Rentner und das stärker zerstückelte Arbeitsleben werden die Rentenversicherung weiter vor schwierige Aufgaben stellen. Was soll der Berufseinsteiger also tun? Ruhe bewahren. Niemand muss mit 20 Jahren möglichst schnell eine RiesterRente abschließen. Ohne ein bisschen Recherche geht es bei dem unübersichtlichen Altersvorsorgemarkt sowieso nicht. Die viel gescholtene Riester-Rente ist aber tatsächlich noch eine Option. Mit einem gut gewählten Vertrag ist sie aufgrund der staatlichen Förderung auch für viele junge Sparer attraktiv. Wenn der Arbeitgeber Geld dazugibt, ist auch eine betriebliche Altersvorsorge oft eine gute Idee. Und wer ein bisschen mehr Mut zum Risiko hat, nimmt die Altersvorsorge selbst in die Hand: Mit günstigen Wertpapierfonds können junge Sparer auch mit kleinen, regelmäßigen Beiträgen bis zur Rente ein beachtliches Vermögen ansparen. Spaß macht das alles nicht, aber das Zukunftsich wird es einem danken!

Sicher digital plaudern Ein Smartphone ohne Messenger? Findet man nur noch selten. Das breite Angebot an entsprechenden Apps macht es möglich. Nutzer sollten Messenger-Anwendungen aber erst einmal gründlich unter die Lupe nehmen, bevor sie ihnen vertrauen und sie nutzen.

Wer bei Gewitter duscht, riskiert einen Stromschlag Dass Wasser Strom leitet, ist bekannt. Viele Menschen fürchten daher, während eines Gewitters einen Stromschlag zu bekommen, wenn sie duschen oder sich die Hände waschen. Theoretisch ist das auch möglich, in der Praxis ist es aber eher unwahrscheinlich. Verfügt das Haus über ein Blitzschutzsystem, sind die Bewohner auch in der Dusche sicher, gibt der Verband der Elektrotechnik (VDE) an. Ohne Blitzschutz komme es auf das Alter des Gebäudes an: So verfügten moderne Häuser meist über Kunststoffrohre, die keinen Strom leiteten. In älteren Gebäuden seien hingegen alle metallenen Einrichtungen elektrisch verbunden. Nur „wenn diese Verbindungen vollständig und dauerhaft haltbar ausgeführt wurden, ist die Benutzung von Dusche oder Badewanne während eines Gewitters ungefährlich“.

HELFER IM ALLTAG

Mit einem Fingertipp zu mehr Sicherheit Mit Vorhängeschlössern ist es manchmal so eine Sache: Entweder ist der kleine Schlüssel verlegt oder die Zahlenkombination nicht mehr präsent. Für Systeme wie beispielsweise Tapplock braucht es nur die Hand, denn das smarte Vorhängeschloss wird binnen einer Sekunde per Fingerabdruckscanner entsperrt. Alternativ kann das auch über eine App auf dem Smartphone via Bluetooth geschehen. Außerdem können in der App weitere Fingerabdrücke hinterlegt werden, die zum Entsperren des Schlosses berechtigen. Smarte Schlösser sind meist wasserfest und können daher auch im Außenbereich eingesetzt werden.

ZAHLEN, BITTE!

D

Was über Messenger verschickt wird, ist nicht vor Dritten geschützt Unterschiedlich ist auch die Übertragungsqualität bei der Telefonie und den Videochats. Beides ist neben dem klassischen Textchat inklusive Gruppenchats längst auch bei fast allen Text-Messengern Standard. Umgekehrt kann man mit Apps wie Skype, Yahoo Messenger, Google Hangouts, ICQ, WeChat oder Facetime, die eher aus der Videochat-Ecke kommen, auch nur per Text chatten. In

4 von 10 Unternehmen sind im vergangenen Jahr Opfer einer Cyberattacke geworden.

heinekingmedia der Madsack Medien Gruppe. Der heineking Messenger Stashcat zeichnet sich durch eine besonders sichere Datenübertragung aus. Inzwischen nutzt ihn sogar die Polizei in Niedersachsen.

Verbindungsdaten sind für Anbieter interessant Andere Verschlüsselungsmethoden sind dagegen nicht unbedingt sicher. Oft-

mals verfüge der Anbieter über eine Art Generalschlüssel, mit dem er oder Dritte die Kommunikation der Nutzer entschlüsseln könnten, sagt Rohrbach. Viele Anbieter interessieren sich aber ohnehin viel mehr für Verbindungsdaten und Kontakte. Whatsapp behält sich etwa in den Nutzungsbedingungen vor, die auf dem Smartphone gespeicherten Kontakte abzugleichen, erklärt Juristin Steffen von der VZ NRW. „Damit könnte der Anbieter

Nutzungsprofile erstellen, die Auskunft darüber geben, wer mit wem wie oft kommuniziert.“ Solche Daten werden dann etwa zu Werbezwecken genutzt. Bei Apps wie Facebook Messenger oder Google Allo muss die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erst aktiviert werden – teils sogar für jeden einzelnen Chat. Skype, Google Hangouts oder auch Snapchat bieten diese sichere Verschlüsselung gar nicht erst, wie eine Untersuchung der VZ NRW im September 2016 ergeben hat. Verbraucher sollten sich vor der Installation einer Messenger-App darüber informieren, ob und wie die Daten verschlüsselt werden, ob, wie und wozu die Anwendung auf Kontakte zugreift oder das Nutzerverhalten analysiert. Übrigens: Reguläre Messenger sind kein Kinderspielzeug. Darum dürfen die meisten dieser Dienste laut Angaben in den Geschäftsbedingungen auch erst ab einem Mindestalter von 13 Jahren genutzt werden.

Anteil der MessengerDienste in Deutschland

In ihrer Funktion sind sich die Messenger alle recht ähnlich.

3,7 % SIMSme 4,7 % Threema 5,8 % Snapchat

Christine Steffen, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Daten bringen Geld: Leider sind sie bei so manchem Messenger nicht ausreichend geschützt. Foto: dpa

3,6 % Telegram 3,5 % Viber 3,6 % andere

68,7 % Whatsapp

Vorsicht vor unbekannten Links Kriminelle nutzen Messenger zum Datendiebstahl

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s ist eine kurze Botschaft von einem Facebook-Kontakt über den Facebook-Messenger. „Schau dich an“, oder schlicht „Du?“, gefolgt von einem vermeintlichen Link zu einem Video. Wer draufklickt, sieht aber kein Video, sondern riskiert Datenklau. Wer Nachrichten wie diese von Kontakten über den Facebook-Messenger zugeschickt bekommt, sollte sie auf keinen Fall öffnen, warnt die Polizei. Hinter den Nachrichten steckt nämlich ein Versuch, an die Zugangsdaten von Facebook-Nutzern zu kommen. Die Wege dahin sind vielfältig. Mal öffnet sich nach dem Klick auf den Link eine gefälschte Facebook-Seite, über die man sich einloggen soll. Die Zugangsdaten landen dann bei den Betrügern und können missbraucht werden. In anderen Fällen werden Nutzer aufgefordert, zusätzliche Software auf dem Rechner zu installieren, um die vermeintlichen Videos anzusehen. Dabei handelt es sich in der Regel um Spionagesoftware oder Schlimmeres.

Der Rat der Polizisten: keine Zugangsdaten eingeben und keinesfalls unbekannte Programme installieren. Stattdessen sollten lieber die Absender der Nachrichten informiert werden – am besten auf anderem Weg als über den FacebookMessenger. Ihre Facebook-Konten könnten nämlich bereis kompromittiert sein, sodass Nachrichten ohne Wissen der Kontoinhaber versandt werden. Der alleinige Empfang solcher Nachrichten ist nicht gefährlich, versichern Experten der Polizei. Haben Nutzer allerdings schon Zugangsdaten nach Erhalt solcher Nachrichten eingegeben oder Software heruntergeladen, sollten sie sehr schnell reagieren. Soweit möglich, sollten sie das Smartphone oder den Computer mit aktueller Antivirensoftware prüfen. Außerdem muss das Facebook-Passwort geändert werden – damit die Nutzer nicht selbst unwissend zum Absender solcher Nachrichten werden. Das geht wie folgt: Der Nutzer loggt sich über www.facebook.com in sein Konto ein und wählt oben rechts in der Menü-

Welche Erfahrungen mit kriminellen Vorfällen haben Sie im Internet gemacht?

68 Prozent der deutschen Smartphonebesitzer nutzen den Messenger Whatsapp.

Keine

48 %

41 % Schadprogramme auf dem Computer 22 % Zugangsdaten wurden ausspioniert 20 % Betrug bei Online-Geschäften 12 % Illegale Nutzung meiner Daten 9% E-Mails in meinem Namen versendet 3% Schwere verbale Beleidigung 2% Sexuelle Belästigung 1% Jemand hat sich online unter meinem Namen ausgegeben

RND-Grafik; Quelle: Bitkom

STIMMT DAS?

ie SMS ist tot, Messenger sind angesagt. Viele Smartphonenutzer verzichten inzwischen fast ganz auf klassische Kurznachrichten und bleiben mit Freundeskreis und Familie mit Hoccer, Signal, Threema, Viber, Whatsapp, Wire und Co. in Kontakt. Doch unbedacht einfach installieren und loschatten ist keine gute Idee. Messenger unterscheiden sich insbesondere bei der Sicherheit. „In ihrer Funktion sind sich die Messenger alle recht ähnlich“, sagt Christine Steffen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW). „Der Teufel steckt meist eher im Detail. In der Regel lassen sich Text- und Sprachnachrichten, Bilder oder auch weitere Dateiformate versenden. Beschränkungen könne es etwa bei der maximal möglichen Dateigröße geben. Microsofts Skype etwa kann Dateien mit einer Größe von bis zu 300 Megabyte (MB) versenden, bei Facebooks Whatsapp sind es jeweils nur rund 100 MB und bei Threema 50 MB. Teils werden Fotos oder Videos komprimiert, das heißt: in der Datenmenge heruntergerechnet.

jedem Fall gleichen sich beide Messenger-Stämme immer mehr an. Aber sind Fotos, private und sensible Informationen sowie Daten oder gar Geheimnisse im Messenger gut aufgehoben? Was über Messenger-Dienste verschickt wird, ist nicht immer vor neugierigen Blicken Dritter geschützt. Datenschutzverstöße könnten dann nicht ausgeschlossen werden, erklärt ein Sprecher der Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit. Nutzer sollten gründlich überlegen, welche Informationen sie über Messenger-Dienste mitteilen. Das gilt zumindest dann, wenn der Dienst keine sogenannte Ende-zu-EndeVerschlüsselung bietet. Mit dieser ist zumindest die Kommunikation gut gesichert. „Da befindet sich der Schlüssel ausschließlich bei Sender und Empfänger“, erklärt Lena Rohrbach von Amnesty International Deutschland. Ein Anbieter von solch einem System ist zum Beispiel

RND-Grafik; Quelle: Statista

VON SARAH THUST Max Schmutzer ist Redakteur für Altersvorsorge bei der Stiftung Warentest.

leiste das kleine Dreieck-Symbol aus und klickt auf „Einstellungen“. Im Menü muss links der Bereich „Sicherheit und Login“ ausgewählt und dann das Passwort geändert werden. Auch nicht jede App in den App Stores ist echt. Immer wieder schmuggeln Entwickler gefälschte Programme auf die Plattform. Jüngstes Beispiel ist ein angebliches Update für Messenger Whatsapp in Googles Play Store. Mehr als eine Million Nutzer luden den „Update Whatsapp Messenger“ herunter. Nutzer, die das Programm installierten, beschwerten sich später über belästig ende Werbung. Google erlaubt im Play Store keine doppelten Namen für Entwickler. Die Betrüger umgehen das Verbot häufig – entweder durch unsichtbare Steuerzeichen oder minimale Unterschiede in der Schreibweise. Deswegen sollte der Entwicklername vor dem Download gut geprüft werden. Hat eine vermeintlich bekannte App zudem niedrige Downloadzahlen, könnte das ebenfalls ein Anhaltspunkt für eine Fälschung sein.


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IM TEST

Hintertürchen beim Datenschutz Verständlichkeit und Aussagekraft der Bestimmungen von Onlineunternehmen sind in der Regel ungenügend

Illustration: RND/Patan

Tatsächlich geprüft wird das Alter allerdings nicht. Für die Jüngsten gibt es aber inzwischen beaufsichtigte Chat-Apps wie etwa den Monster Messenger. Dort übernehmen Moderatoren oder die Eltern die Aufsicht Nicht nur im Privatleben, auch im Beruf werden Messenger immer wichtiger. Gut die Hälfte der Arbeitnehmer (52 Prozent) nutzt demnach Messenger, um innerhalb eines Teams oder mit Kollegen zu kommunizieren. In vielen Fällen ersetzen Nachrichtendienste bereits die E-Mail als Kommunikationsmedium: In vielen Jobs werden heute deutlich weniger E-Mails geschrieben, dafür aber mehr Nachrichten. In den meisten Fällen geht es dabei nicht um Inhaltliches, sondern um Organisatorisches: Messenger-Nutzer erledigen darüber interne Absprachen und Terminvereinbarungen. Andererseits nutzen 70 Prozent die Messenger neben dem Job auch für privat Kommunikation – für Bilder und Videos oder für Verabredungen in der Freizeit etwa.

Telefonieren ist out – Jugendliche texten Noch vor zehn Jahren haben Jugendliche teils stundenlang mit ihren Freunden telefoniert. Heute ist die Zeit, die Teenager am Hörer hängen, kaum noch messbar. Insgesamt telefonieren die Deutschen im Schnitt nur noch acht Minuten täglich. Bei der Gruppe der bis zu 17-Jährigen ist die Zahl kaum erfassbar, wie DigitalExperte Gerald Lembke sagt.

In ihrer Funktion sind sich Messenger alle recht ähnlich.

Weniger telefonieren heißt aber nicht weniger kommunizieren. Vor allem die Generation, die mit dem Smartphone aufgewachsen und heute im Teenageralter ist, drückt sich anders aus als Jugendliche aus vorangegangenen Jahrzehnten. Das Smartphone haben sie fast immer dabei, sind fast durchgehend erreichbar und können immerzu mit der ganzen Welt kommunizieren. Die Schriftsprache hat gegenüber dem gesprochenen Wort in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Denn Telefonieren ist out – Texten in. Zumindest bei der Gruppe der unter 17-Jährigen, weiß Digital-Experte Gerald Lembke. „Alle Studien zeigen, dass das Telefon kaum noch genutzt wird“, sagt der in Mannheim lehrende Professor für Digitale Medien.

Nichts für Kinder: Messenger sollten nicht zu früh genutzt werden. Foto: Fotolia

„Über alle Altersgruppen hinweg wird im Schnitt gerade mal acht Minuten

Christine Steffen, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

täglich telefoniert - bei der Gruppe der bis zu 17 Jahre alten Nutzer ist die Zeit aber kaum noch erfassbar.“ Viele von ihnen kommunizieren heute nur noch per Textoder Sprachnachricht. Der 16-jährige Hamburger Autor Robert Campe sieht darin keinen Widerspruch. „Ich telefoniere auch nur noch, wenn ich mal sehr schnell Informationen brauche“, sagt er. Doch das Versenden von Sprach- oder Textnachrichten charakterisiert er als eine andere Form des traditionellen Telefonats. In seinem

Buch „What’s App, Mama?“ beschreibt der Schüler das Lebensgefühl der Smartphone-Teenager. Gefühle werden kaum noch per Stimme, sondern non-verbal ausgedrückt. „Dafür gibt es ja Emojis“, sagt er mit Hinweis auf die kleinen Symbolbilder, die Freude, Wut, Verärgerung oder Überraschung ausdrücken sollen.

Von 16 überprüften Datenschutzerklärungen bekannter Internetdienste, die eine Zustimmung für die Nutzung einforTIPP dern, ist aus Verbrauchersicht keine Vermeiden lässt sich die Regelung wirklich aussagekräftig. Datenpreisgabe kaum. Doch Die Stiftung Warentest kommt zu immerhin lassen sich Daten streuen. dem Schluss, dass bei den BestimDafür sollten für E-Mail, Internetrechermungen in der Regel weniger der che oder für die Nutzung sozialer NetzwerDatenschutz von Verbrauchern ke unterschiedliche Anbieter ausgewählt im Vordergrund steht als vielwerden. Das gibt einzelnen Firmen weniger mehr die Berechtigung zur WeiWissen. Auch im Falle eines Datenlecks ist es terverwertung ihrer persönlibesser, wenn sich die Informationen nicht bei chen Angaben durch das jeweilieinem Anbieter konzentrieren, sondern über ge Onlineunternehmen. So vermehrere Dienste verteilt sind. Als Nachteil kehrt sich die Aussage der für den Kunden könnte sich erweisen, Überschrift „Datenschutzbestimdass er dann mehrere mehrseitige mungen“ häufig ins Gegenteil. Datenschutzbestimmungen Welche Daten bei der Nutzung leses muss. erhoben werden, sollte der Anbieter möglichst genau auflisten. Im Test schnitt in dieser Hinsicht einzig das Video-onDemand-Portal Maxdome von ProSiebenSat.1 Media vorbildlich ab. Andere Anbieter bleiben bei der Auflistung im Information darüber, wie die Daten erhoVagen und nennen nur „Beispiele für per- ben werden. Einige Informationen erfassonenbezogene Informationen“. Offen sen die Anbieter bei der Kundenregistriebleibt, was genau gespeichert wird. Mic- rung, andere mit technischen Hilfsmitteln rosoft etwa teilt mit, dass die bei der Nut- wie dem Gefällt-mir-Button bei Facezung seiner Dienste anfallenden Daten book, einem „Social Plug-in“. Auch „verknüpft“ werden. Das beinhaltet Miniprogramme namens Cookies samMails über Outlook, Internettelefonate meln permanent Nutzungsgewohnheiten über Skype oder auch Suchanfragen über oder Suchanfragen. Gänzlich ohne CooBing. Aus Sicht von Verbraucherschüt- kies sind viele Dienste gar nicht nutzbar, zern sollte jedoch nur so viel wie nötig sodass Kunden der Datensammlung gespeichert werden. Dass Microsoft am kaum entgehen können. Wofür die Daten Ende seiner juristisch verschwurbelten genutzt werden, bleibt oft im Dunkeln. Nutzungsbestimmungen erklärt, bei Die Unternehmen greifen nicht immer Onlinespielen über die Spielekonsole nur zu Werbezwecken auf Daten zurück. Xbox den Chat und die Gespräche stich- So wird beim Otto-Versand etwa an den probenartig zu überwachen, greift laut Baur-Versand und an Sport-Scheck weiDatenschützer unangemessen in Persön- tergegeben, wenn ein Kunde nicht zahlt. lichkeitsrechte ein. Das kann dazu führen, dass der Kunde dann dort keinen Kauf auf Rechnung Information über Art der mehr tätigen kann. Datenerhebung fehlt oft Wer mehr über seine DatenverarbeiWelche und wie viele persönliche tung erfahren will, kann sich an die Daten der Anbieter erfasst, hängt letztlich Datenschutzbeauftragten der Unternehvon der Dienstleistung ab. Doch nicht men wenden: Oftmals geht das nur über allein eine vollständige Auflistung der ein Kontaktformular, das noch dazu in Daten wäre angebracht, sondern auch die Englisch ausgefüllt werden muss.

Gerald Lembke sieht die Entwicklung durchaus kritisch: „Das Digitale verdrängt das Soziale – und schwächt die Persönlichkeit der Jugendlichen“, sagt Lembke. Auf der sozialen Ebene sieht er kaum noch Austausch, sondern eine Art Einbahnstraßen-Kommunikation. „Ich-Botschaften“ stünden anstelle von Inhalt und Dialog im Vordergrund. „Es findet kein Austausch der Argumente mehr statt und öffnet zudem Tür und Tor für Missverständnisse und Missbrauch aller Art.“ Christoph Erdmann sieht das ähnlich. Der 43-Jährige ist Geschäftsführer einer Firma, die sich mit viel Aufwand auf verschlüsselte Telefonate spezialisiert hat. Doch ausgerechnet im eigenen familiären Umfeld hisst der Experte für Datensicherheit mitunter die weiße Flagge. Denn seine Tochter gibt wie viele andere ihrer Generation auch per Smartphone Teile des Privaten preis. „Diese Generation reflektiert die Schutzbedürftigkeit der Privatsphäre nicht mehr, weil sie mit der Droge der permanenten Vernetzung überrannt wird“, sagt der Verschlüsselungs-Experte.

Maxdome konnte als einziges Unternehmen mit seiner Datenschutzerklärung überzeugen.

Microsoft fiel den Testern negativ durch verschwurbelte Nutzungsbestimmungen auf.

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*bitkom/Bundesamt für Verfassungsschutz, Wirtschaftsschutz in der digitalen Welt, 2017.

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Der sichere Messenger für Unternehmen und Behörden.


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MIT SICHERHEIT

Schuldirektor hilft Cybermobbing­Opfern

SICHER AUF DEM LAND

Giftgas in Böhlen? Landkreis Leipzig probt zweimal im Jahr den Ernstfall Ein beeindruckendes Bild, das sich Ende Oktober in der Agrarproduktion Elsteraue in Zwenkau geboten hat. Rund 140 Kräfte aus dem Kreis Leipzig waren in den Stallungen des Landwirtschaftsbetriebes im Einsatz, probten den Ausbruch der Schweinepest. Es war eine von zwei Großübungen, mit denen der Katastrophenschutz des Kreises jedes Jahr das überörtliche Zusammenspiel seiner Einheiten trainiert. Landkreisübergreifende Manöver sind alle zwei Jahre unter Federführung der Landesdirektion Sachsen angedacht, sagt Kreisbrandmeister Nils Adam. Auf kommunaler Ebene haben die lokalen Feuerwehren und Hilfsorganisationen in der Regel die Leitung inne. Das Spektrum an KatastrophenschutzEinheiten ist bundesweit breit gefächert. Im Kreis Leipzig bilden die Feuerwehren so etwas wie das Rückgrat, agieren aber nicht alleine. Als HilfsorganiFeuerwehrleute proben in der sation ist auch das Gemeinde Parthenstein den Deutsche Rote Kreuz Ernstfall. Foto: Ralf Saupe (DRK) in den Katastrophenschutz involviert. „Retten und Helfen ist bei uns Ehrensache. Wir stützen uns zu 100 Prozent auf das Ehrenamt “, betont Adam. In den Übungsszenarien simulieren die hiesigen Katastrophenschützer zum einen Unfälle in regionalen Industriebetrieben, etwa einen Giftgasaustritt bei Dow Chemical in Böhlen oder eine Explosion auf dem Gelände des Sprengstoffherstellers Maxam in der Gemeinde Thallwitz. Zum anderen werden ereignisbezogene Schwerpunkte gesetzt. „Damit sind zum Beispiel Großbrände, Tierseuchen und Waldbrände gemeint“, schildert Adam, der auch in der Freiwilligen Feuerwehr Bennewitz tätig ist. Hinzu kommen drittens Marschübungen wie im vergangenen Frühjahr. Und was passiert nach einem Manöver? Dann geht es an die Auswertung und Nachbereitung, sagt der Kreisbrandmeister und ergänzt: „Wir schauen, was gut funktioniert hat und was nicht, was bleiben kann und was sich ändern muss, wo zu viel da ist und wo es Lücken gibt.“ Matthias Klöppel

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Leipziger Lehrer rät Betroffenen zu Offenheit / Gespräche auch mit Tätern / Seminare zu Medienkompetenz VON CHRISTOPHER RESCH

L „Ja, es bringt einige Gefahren mit sich, aber die Schüler lernen den guten Umgang mit Medien nicht, wenn sie einfach verboten sind. Lene Kohlweyer, im Vorstand der Schülervertretung des Musikalisch-Sportlichen-Gymnasiums der Rahn Education

IMPRESSUM „Mit Sicherheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank Redaktion: Simone Liss, Thomas Bothe, Frank Schmiedel, Matthias Roth (lvz.de) Layout: Beatrice Kasel Grafik: Patrick Moye

eipzig im Sommer 2017 – die großen Ferien sind fast vorbei, die Schülerinnen und Schüler genießen die letzten Tage am Cospudener See oder an der Schladitzer Bucht. Bevor man sich trifft, verabredet man sich per WhatsApp, lockere Bemerkungen fliegen hin und her, die 16-jährige Lea tippt mit, heute will sie auch dabei sein – und auf einmal stehen da diese zwei Wörter in der Onlinegruppe, wie hingespuckt: „Du Opfer!“ Lea ist gemeint. Es geht weiter, sie kennt den Jungen, der da schreibt: „Wenn ich aussehen würde wie du, würde ich mich aufhängen!“ Wenige Monate später denkt Martin Seffner in seinem Büro an die Episode zurück, die sich unter den Schülern des Musikalisch-Sportlichen-Gymnasiums der Rahn Education abgespielt hat. Seffner, 50, ist der Schulleiter. „Eltern von Schülern aus der Gruppe haben sich an mich gewandt. Glücklicherweise war der Vertrauenslehrer der Schülerin zugleich ihr Klassenlehrer – er nahm den Fall an sich, sprach mit Täter und Opfer, bezog die gesamte Klassengemeinschaft mit ein, ohne zu sehr in Kategorien von Schuld und Strafe zu argumentieren. Denn das verstärkt die Rollen von Täter und Opfer noch zusätzlich“, erklärt er. Problematisch an solchen Fällen von Cybermobbing: Wenn sich die persönlichen Angriffe in Onlinegruppen abspielen, ist nicht klar, wer in der Pflicht steht. „Letztlich ist das ein privater Raum“, sagt Seffner, auch aus Datenschutzgründen könne die Schule nicht ohne weiteres eingreifen. Die Polizei rät deshalb, wirklich unter die Gürtellinie gehende Diffamierungen, aber auch beleidigende oder sogar sexuelle Kontaktversuche per Screenshot zu sichern – als Beweismaterial, erklärt Tom Bernhardt, Erster Kriminalhauptkommissar am Landeskriminalamt in Dresden. Viel wichtiger, da ist er sich mit Schuleiter Seffner einig, ist aber eine

Viele Schülerinnen und Schüler haben schon Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht – als Täter und als Opfer.

Anlaufstellen Zu Messengern wie WhatsApp und Themen wie Cybermobbing gibt es eine Fülle an hilfreichen Internetportalen von verschiedenen Anbietern. Erprobt sind: ■ ■ ■ ■ ■

www.klicksafe.de www.schau-hin.info www.handysektor.de www.klick-tipps.net www.polizei-beratung.de

gesamtgesellschaftliche Herangehensweise. „Das Thema Digitale Medien ist Bestandteil der Präventionsarbeit der sächsischen Polizei“, sagt Bernhardt. „Wir bieten Elternabende und Lehrerfortbildungen an. Zudem werden auch Schüler der 5. und 6. Klassen zum Thema Cybermobbing sensibilisiert.“ Auch an Martin Seffners Schule werden Fortbildungen und Seminare für die Lehrerschaft angeboten – Medienkompetenz ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Und es ist ein Thema, bei dem Erwachsene von den Kindern und Jugendlichen noch einiges lernen können, sagt Seffner: „Man muss akzeptieren können, dass man selbst wieder zum Lerner wird. Jetzt kann auch der Schüler uns etwas erklären, das verändert das Rollenverständnis – und nicht zum Negativen.“ Erst Anfang vergangener Woche ist am Musikalisch-Sportlichen-Gymnasium ein neues Medienkonzept in Kraft getreten, auf Initiative der Schülervertretung. Bis zur 9. Klasse kann das Handy nun auf dem Pausenhof benutzt werden, ältere Schüler dürfen das Smartphone auch im Klassenraum benutzen – in den Pausen, versteht sich. Larissa Theresa Meixner ist Schülerin der 10. Klasse und hat das Konzept mit

Fotos (2): dpa

erarbeitet: „Medienkompetenzen sind in meinen Augen genauso wichtig wie Sozialoder Fachkompetenzen. Das sind Themen, die im direkten Zusammenhang stehen. Ein Kuchen kann auch nicht nur aus Mehl und Butter bestehen.“ Genauso wie ihre Kollegen im Schülerrat, Lene Kohlweyer und Alfred Goldmann, hat sie einen recht nüchternen Blick auf das Thema. „Ja, es bringt einige Gefahren mit sich“, sagt Kohlweyer. „Aber die Schüler lernen den guten Umgang mit Medien nicht, wenn sie einfach verboten sind.“ Goldmann gibt ein Beispiel sinnvoller Handynutzung: „Ich kann in Sekundenschnelle meine Gruppe fragen, ob die PowerPoint-Präsentation gut ist.“ Klar ist: Die neuen Medien sind wertvolle Hilfsmittel, sind weder aus dem Unterricht noch aus dem alltäglichen Leben wegzudenken. Doch sie bergen auch Risiken, denen man mit Medienbildung und Regelwerken begegnen kann – und zwar Polizei, Eltern, Lehrer und Schüler gemeinsam. Larissa Theresa Meixner fasst es so zusammen: „Wir werden weiter daran arbeiten, dass keiner mehr Angst vor Cybermobbing, Suchtverhalten oder sozialer Inkompetenz haben muss.“

Alle bereits erschienenen Teile der Sicherheitsserie plus weitere Infos und Tipps finden Sie im Internet unter www.lvz.de/sicherheit Anzeige

SICHERheit für ihr Unternehmen EIN EXTRA IM RAHMEN DER LVZ-SICHERHEITSWOCHEN

Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen Besonders für Unternehmen und Geschäfte kommt es auf eine gute mechanische, elektronische und organisatorische Gebäudesicherung an. Hier die wichtigsten Informationen des Präventionsportals www.polizeideinpartner.de:

Einbruchschutz erhält man bei WK/RC 3 und 4 – etwa für größere Betriebe mit höheren Werten. WK/RC 5 und 6 bieten einen außerordentlichen Einbruchschutz. WK/RC 5 und höher etwa für Juweliere geeignet.

Mechanische Sicherungen, Einbruchhemmende Türen, Tore, Fenster, Dachkuppeln, Rollläden und Rollgitter geprüft und zertifiziert nach DIN V ENV 1627: Die genannten Elemente können in verschiedenen Widerstandsklassen oder Resistance Classes (WK/ RC1 bis WK/RC 6) verbaut werden. Ab WK/RC 2 erhält man einen guten Einbruchschutz. Diese eignet sich meist für kleinere Betriebe mit geringen Werten. Einen sehr guten

Türen/Tore nach DIN V ENV 1627: Ab WK/RC 2 ist gewährleistet, dass die Gesamtkonstruktion von Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag keine Schwachstellen aufweist. Einzelne Elemente wie Türblätter, Türrahmen, Türbänder oder Zusatzsicherungen können auch nachgerüstet werden, müssen aber sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Schließzylinder: In einer einbruchhemmenden Tür sollte

ein Schließzylinder nach den Normen DIN 18252 beziehungsweise EN 1303 eingebaut werden. Dieser sollte VdS-zertifiziert sein. Gitter und Gittertüren, Kellerschachtroste: Fenster von Lagerräumen, Kellerfenster, Kellerlichtschächte oder Türen können mit zusätzlichen einbruchhemmenden Gittern, Gittertüren oder Kellerschachtrosten nach DIN 18106 (ab WK/RC2) gesichert werden. Will man Gitterroste für Kellerschächte nachrüsten, kann man dies über spezielle Abhebesicherungen, die im Schacht verankert werden, tun. Fenster/Dachkuppeln nach DIN V ENV 1627: Ab WK/RC 2 ist gewährleistet, dass die Ge-

samtkonstruktion von Rahmen, Beschlag und Verglasung keine Schwachstellen aufweist. Auch Fenster können nachgerüstet werden. Hier ist auf Bauteile zu achten, die der DIN-Norm 18104 Teil 1 und 2 entsprechen. Zusätzlich sind abschließbare Fenstergriffe nötig. Eine Nachrüstung von Dachkuppeln ist häufig nicht möglich – hier sollte auf der Innenseite ein einbruchhemmendes Gitter angebracht werden.

dern über einen stabilen Sockel verfügen, damit Diebe nicht einfach mit einem Fahrzeug hineinfahren können.

Schaufenster nach DIN V ENV 356: Schaufenster sind am besten mit einer angriffhemmenden Verglasung mit Durchwurfhemmung nach DIN EN 356 (ab Widerstandsklasse P4A) und eventuell mit einbruchhhemmenden Rolläden oder -gittern zu versehen. Schaufenster sollten nie bis auf den Boden gehen, son-

Zusätzliche Sicherung für bestimmte Bereiche: Räume oder Hallen, in denen hochwertige Maschinen, Geräte oder Waren aufbewahrt werden, aber auch Server- oder Kühlräume sollten eventuell besonders gesi-

chert werden – etwa durch den Einsatz von elektronischen Zutrittskontrollen oder den Einsatz von Bauteilen höherer Widerstandsklassen.

Rollläden/Rollgitter nach DIN V ENV 1627: Beides eignet sich ab der WK/RC 2 zur Sicherung von Fenstern, Schaufenstern, Türen oder Durchgängen. Wenn möglich, sollten die Rollläden oder -gitter auf der Innenseite angebracht werden.

Foto: Clker-Free-Vector-Images/ Pixabay.com; Quelle: www.polizeideinpartner.de – PolizeiDeinPartner.de ist das Präventionsportal der Gewerkschaft der Polizei (GdP)

Automatische Zutrittskontrollanlage (ZKA): Elektronische Zutrittskontrollanlagen sind immer dort besonders sinnvoll, wo eine große Anzahl oder hohe Fluktuation von Menschen geregelt werden muss, wie beispielsweise in größeren Firmen, Behörden oder Vereinen. Über eine elektronische Ausweiskarte kann genau bestimmt werden, wer zu welchem Bereich Zutritt hat. Besonders sensible Bereiche sollten

nur von einem begrenzten Personenkreis betreten werden dürfen – auch dies kann man über die Karte regeln. Allerdings ersetzt eine solche Anlage nicht den mechanischen Schutz. Tresore: Wichtige Unterlagen und Wertsachen sollten in einem nach DIN EN 1143-1 zertifizierten und geprüften Tresor („Wertschutzschrank“) aufbewahrt werden. Zertifizierer sind VdS (Vertrauen durch Sicherheit) sowie die ESSA (European Security Systems Association) mit der ECB S-Zertifizierungsmarke. Je nach Wert des Inhalts muss ein Sicherheitsgrad von N bis X gewählt werden. Wertschutzschränke sollten möglichst verdeckt aufgestellt werden, da sie bei Dieben Begehrlichkeiten wecken.


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