Mit Sicherheit | Großeltern allein zu Haus (LVZ-Sicherheitswochen)

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MIT SICHERHEIT

Mittwoch, 15. November 2017

| AKTION SICHERHEITSWOCHEN

Großeltern allein zu Haus

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Der Notrufknopf kann Leben retten

Sterbefall: Lohnt die Versicherung?

Leipziger Mediziner gibt Tipps

Foto: Fotolia

Viele Senioren sind im Alter auf sich gestellt. Neben der seelischen Last müssen sie auch mit neuen Techniken in ihrer Umgebung zurechtkommen. Heute gehen wir deshalb der Frage nach, wie sinnvoll Hausnotrufsysteme sind . Zudem gibt es in unserer Serie Tipps für eine lange Mobilität.


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MITTWOCH, 15. NOVEMBER 2017

RUHE BEWAHREN! VON UTE HAMMER

Mit Vision Zero Leben retten

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ision Zero ist eine großartige internationale Sicherheitsstrategie, nach der unsere Verkehrswelt so gestaltet sein muss, dass es dort keine Getöteten und Schwerstverletzten mehr gibt. Sie berücksichtigt die physische Verletzbarkeit des Menschen genauso wie die Tatsache, dass Menschen Fehler machen. In Deutschland sterben Tag für Tag neun Menschen im Straßenverkehr, alle acht Minuten wird jemand schwerstverletzt. Diejenigen, die unsere Verkehrswelt gestalten – Politiker, Stadtplaner, Industrie – tragen gemeinsam Verantwortung dafür, dass diese Zahlen gen null gehen. Hohes Potenzial liegt in der Verbesserung der Infrastruktur: Fahrzeuge fahren trotz Verbotsschild zu schnell in einen Ortseingangsbereich? Ein Kreisverkehr, der zum Abbremsen zwingt, könnte die Lösung sein. Das ist nur ein Beispiel. Das Wissen darüber, wie Abhilfe geschaffen werden kann, ist vorhanden, nun gilt es, dieses Wissen auch konsequent umzusetzen. Einen wichtigen Beitrag zur sicheren Gestaltung der Verkehrswelt liefert die Fahrzeugtechnik: Mit der Automatisierung und Vernetzung setzt ein Quantensprung ein. Stellen Sie sich vor, eines Tages wären alle Fahrzeuge so konstruiert, dass sie Zusammenstöße verhindern – wie viele Leben würden gerettet! Es wäre jedoch fatal, ab jetzt nur noch auf die Weiterentwicklung der Automatisierung zu setzen. Denn wir haben noch Jahre der Entwicklung und der Erprobung vor uns. Kinder, Fahrradfahrer, Fußgänger – sie benötigen jedoch sofort Schutz. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hat daher im Sinne der Vision Zero 14 Maßnahmen definiert, deren Umsetzung schon jetzt einen großen Sicherheitsgewinn erzielen könnten. Die Forderungen zielen zum Beispiel auf ein absolutes Alkoholverbot am Steuer oder die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf schmalen Landstraßen. Hier ist die Politik gefragt.

Sicher allein zu Hause Ältere Menschen wollen heute selbstbestimmt ihren Lebensabend so lange wie möglich zu Hause verbringen – auch wenn sie allein leben. Dank intelligenter Notrufsysteme ist im Falle von Krankheit oder eines Unfalls schnelle Hilfe von außen zur Stelle.

Ute Hammer ist Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR). VON ALENA HECKER

STIMMT DAS?

Handys sind in Krankenhäusern gefährlich Es ist das latent schlechte Gewissen, das einen im Krankenhaus plagt, wenn man den Anruf nach dem zehnten Klingeln doch entgegennimmt. Nicht ganz unschuldig daran sind die Schilder, die zum Teil noch immer in Krankenhäusern hängen und den Gebrauch von Mobiltelefonen verbieten. Ein Grund dafür ist, dass andere Patienten sich nicht gestört fühlen sollen. Doch können Handysignale medizinische Geräte tatsächlich beeinflussen, wie oft von Kliniken behauptet wird? Die Antwort lautet: Nein. Die Mayo-Klinik im US-amerikanischen Rochester fand bei einer Studie keinen einzigen Nachweis dafür, dass Mobiltelefone die Krankenhausgeräte beeinträchtigt hätten.

HELFER IM ALLTAG

Schluss mit dem lästigen Suchen

Sie neigen dazu, Ihre Sachen zu verlegen? Im Falle wichtiger Dinge wie Smartphone, Tablet, Schlüssel und Co. kann das ganz schön Nerven kosten. Der Bluetooth-Findehelfer Tile Slim kann helfen. Der Tracker ist so dünn, dass er in die Geldbörse passt. Dabei kommunizieren die Tiles, der konventionelle kommt mit Loch für den Schlüsselbund, via Bluetooth mit dem Smartphone. Mittels Tile-App kann der vermisste Gegenstand geortet werden. Reißt die Verbindung ab, wird die Position angezeigt, an der Tile und Handy zuletzt in Funkreichweite waren. Laut Hersteller liegt diese bei maximal 30 Metern.

ZAHLEN, BITTE!

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er sich dafür entscheidet, im Alter so lange wie möglich zu Hause zu leben, ist oftmals auf sich allein gestellt, wenn die Familie weiter weg wohnt oder kein Partner da ist. Solange Körper und Geist fit sind, geht es gut. Doch was ist im Falle von Krankheit oder körperlicher Schwäche? Ein ambulanter Pflegedienst kommt nur zu bestimmten Uhrzeiten und im Zweifel auch nicht täglich. Die Angst davor, im Notfall gänzlich hilflos zu sein, bringt dann doch so manchen dazu, das Leben in den eigenen vier Wänden aufzugeben und in ein Seniorenheim zu ziehen. Intelligente Notrufsysteme und Sensoren sowie die sogenannte Smart-HomeTechnik ermöglichen es heutzutage jedoch, den Lebensabend möglichst lange und vor allem sicher zu Hause zu verbringen.

ist es nichts anderes, als den Lichtschalter zu drücken oder den elektrischen Rollladen zu betätigen. Nur dass das Bedienelement für alle Geräte direkt vor einem liegt“, betont Buttler. Von der Technik profitieren kann jeder, selbst wer kein Tablet oder Smartphone besitzt. Für jedes Smart-HomeSystem liefern Hersteller auch eigene Bedienelemente, über die wie bei einer Universalfernbedienung mehrere Geräte in dem und um das Haus herum gesteuert werden können. Buttler ist überzeugt, dass auch Senioren mit dieser Art von Technik etwas anfangen können: „Es ist

Es ist nicht mehr so, dass Ältere solche Systeme nicht nutzen. Oliver Buttler, Verbraucherzentrale Baden-Württemberg

Viele Möbel haben schlaue Funktionen

Smart Home kann den Alltag für Ältere erleichtern Smart Home, das schlaue Zuhause, bietet technische Lösungen, die das Leben in vertrauter Umgebung vereinfachen und für mehr Bequemlichkeit sorgen sollen. „Smart Home kann den Lebensalltag erleichtern für Ältere, die nicht mehr so fit sind“, sagt Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale in BadenWürttemberg. „Wenn die Verkabelung liegt, lässt sich beispielsweise vom zweiten Stock aus bequem der Rasensprenger anmachen und einstellen, wann er wieder ausgehen soll.“ Dabei sei die Bedienung bereits installierter Systeme nicht besonders schwierig: „Letztendlich

nicht mehr so, dass Ältere solche Systeme nicht nutzen.“ Diverse Kursangebote in Volkshochschulen und anderen Einrichtungen zeigten, dass das Interesse an Technik und Medien auch bei der älteren Generation da sei. „Ältere Leute wollen den Anschluss nicht verpassen“, ist Buttler überzeugt. Zudem hätten sie mehr Zeit und Geduld, um sich einzulesen und alles zu verstehen.

Ein Notruf-Knopf kann Leben retten. Mittlerweile gibt es Modelle, die einfach funktionieren und jederzeit mitgeführt werden können. Foto: Fotolia

So viele ältere Menschen leben allein Männer

Frauen

17 %

28 % 65–69 Jahre

17 %

Selbst wer technischen Systemen kritisch gegenübersteht, kann sich das eigene Zuhause ein bisschen smarter einrichten. „Viele Möbel haben schlaue Funktionen“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Betten sind mit elektrischen Aufstehhilfen ausgestattet, Fernsehsessel verfügen über verstellbare Lehne und Sitzhöhe und können mit einer kleinen Bewegung sogar das Aufstehen erleichtern. Immer mehr Kleiderschränke sorgen zudem mittlerweile selbst für Licht, wenn man die Tür öffnet. Das erleichtert die Suche nach bestimmten Kleidungsstücken und hilft allen, deren Sehfähigkeit langsam nachlässt. Auch technische Gehilfen im Haushalt gehören zum Smart Home. Zum Beispiel kleine Roboter, die sich selbstständig darum kümmern, den Rasen zu mähen oder den Fußboden zu säubern. Manche können mittlerweile zusätzlich zur Staubsaugerfunktion auch noch den Boden wischen. „Viele solcher Kleinigkeiten helfen dabei, dass man viel länger zu Hause wohnen und selbstständig bleiben kann“, sagt Wohnexpertin Geismann.

35 % 70–74 Jahre

18 % 46 % 75–79 Jahre

23 % 60 % 80–84 Jahre

34 % 74 % 85 Jahre und älter RND-Grafik; Quelle: Statistisches Bundesamt

Roboter ersetzen keine Haushaltshilfen Die Digitalisierung dürfte die Betreuung von älteren Menschen aber künftig erleichtern VON ERICH REIMANN

N

och sind Putzfrauen und Haushaltshilfen für viele gestresste Doppelverdiener unverzichtbar, um den Alltag zu bewältigen. Doch das könnte sich bald ändern. Fensterputzroboter, autonome Staubsauger und intelligente Hauselektronik sind im Begriff, viele Aufgaben der Helfer aus Fleisch und Blut zu übernehmen. Und die Bundesbürger scheinen nicht abgeneigt, den technischen Fortschritt zu nutzen. Fast drei Viertel der Deutschen können sich inzwischen vorstellen, einen Roboter anzuschaffen, der lästige Hausarbeit erledigt. Wolfgang Gründinger, Referent des Bundesverbands Digitale Wirtschaft, ist überzeugt: „Bereits im Jahr 2026 werden fast alle Menschen in Deutschland mehrere Smart-Home-Produkte besitzen.“ Das könnten automatische Putzroboter sein, die vollkommen autonom die Wohnung reinigen, oder smarte Fußmatten, die Alarm schlagen, wenn sich ein älterer

Mensch längere Zeit nicht mehr bewegt. Die Essener Minijob-Zentrale, die bundesweit Haushaltshilfen vermittelt, hat zusammen mit dem Heidelberger Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ) untersucht, welche Rolle „Haushaltsjobs im Smart-Home der Zukunft“ noch spielen werden. In unterschiedlichen Szenarien spielten die Experten dabei mögliche Entwicklungen in den nächsten Jahren durch. Für den Zukunftsforscher und ITZGründer Eike Wenzel steht danach fest: „Der vollautomatische Putz- oder Pflegeroboter wird die Haushaltshilfe nicht ersetzen, so viel ist sicher.“ Zum Teil werde die neue Technik die Haushaltshilfen schlicht entlasten, erwarten die Experten. „Während der Saugroboter den Wohnzimmerteppich selbstständig vom Staub befreit, hat die Reinigungskraft genügend Zeit, das Bad zu putzen oder die Küche aufzuräumen“, heißt es in einem Szenario. Vor allem ein Trend sichert nach Einschätzung der Trendforscher aber die

Zukunft der Haushaltshilfen: die Alterung der Gesellschaft. Wegen des demografischen Wandels werde der Bedarf an Betreuungsdienstleistungen für Senioren in den kommenden Jahren stark ansteigen. Dabei mangele es bereits heute an ausgebildeten Fachkräften. Die Zukunftsforscher gehen davon aus, dass Haushaltshilfen – unterstützt von medizinischen Smart-Home-Anwendungen – diese Lücke schließen könnten. Allerdings werden sich nach Einschätzung der Verfasser der Studie damit auch die Anforderungen an die Helfer ändern: Die Haushaltshilfe 2.0 ist demnach weniger klassische Putzfrau als vielmehr eine Unterstützung im Alltag, „die ganz selbstverständlich mit digital vernetzten Geräten arbeitet“. Dass es den künftigen Haushaltshilfen an technischem Knowhow für die Aufgabe fehlen könnte, mit den Herausforderungen der SmartHome-Technik klarzukommen, glaubt zumindest der Zukunftsforscher Wenzel nicht. Digitale Haustechnik werde weitestgehend selbsterklärend sein.

72 Prozent der Deutschen können sich laut einer Umfrage vorstellen, sich einen Roboter als Haushaltshilfe anzuschaffen. Vor allem die Unterstützung beim Staubsaugen und Wischen stieß bei den Begragten auf großes Interesse.

Automatische Staubsaugerroboter können Senioren Hausarbeit abnehmen. Foto: dpa


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IM TEST

Wann sollte man sich absichern?

Fotos: iStock, Fotolia

Sterbegeldversicherung: Teuer erkauft oder sinnvoll – es kommt unter anderem auf das Alter an, meinen Experten

Der klassische Hausnotruf ist ein bewährtes System Besonders im Bereich Notrufsysteme bietet Smart-Home-Technik intelligente Lösungen. Fußmatten etwa, die mit Sensoren ausgestattet sind und unauffällig unter Teppiche gelegt werden können, lösen einen Notruf aus, falls jemand hingefallen ist und womöglich nicht mehr aufsteht. Vor Terrassentür oder Fenster drapiert, fungieren sie zusätzlich als Alarmanlage, sobald jemand in die Wohnung einbricht. „Ein nachträglicher Einbau solcher Sensoren ist aufwendig“, räumt Geismann ein. Wer jedoch ein altersgerechtes Zuhause haben wolle, sollte eine solche Investition durchaus in Betracht ziehen. Ein immer noch bewährtes System ist der klassische Hausnotruf, ein roter Alarmknopf, der am Handgelenk, als Brosche oder um den Hals getragen werden kann. Über eine Basisstation mit Freisprechanlage ist er am Telefonnetz angeschlossen und alarmiert per Knopfdruck die spezialisierte Notrufzentrale. Doch nicht jeder möchte einen roten Knopf um den Hals tragen, viele Betroffene empfinden ihn als stigmatisierend. Hinzu kommt, dass der Notfallknopf in wirklich sturzgefährlichen Situationen, etwa unter der Dusche, häufig gar nicht getragen wird. In jüngster Zeit wurde an zahlreichen Alternativen zum klassischen Hausnotruf geforscht. Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) etwa hat das System safe@home entwickelt, bei dem 3-D-Sensoren eingesetzt werden, die erkennen, wenn jemand fällt und nicht wieder auf-

steht. Dann senden sie ein Alarmsignal an einen Basiscomputer, der wiederum über das Telefon verschiedene Rufnummern wählt, bis jemand abnimmt. Zu den unauffälligen Notruflösungen zählen auch Apps wie b-cared: Hier löst der im Smartphone eingebaute Fallsensor einen Alarm aus. Auf dem Display erscheint ein „Ich bin okay“-Button, der innerhalb einer Minute gedrückt werden muss. Geschieht das nicht, werden nacheinander die zuvor eingespeicherten Kontaktpersonen benachrichtigt. Das funktioniert auch, wenn das Handy ausgeschaltet ist oder kaum Internet- oder Funkverbindung besteht. Für welches System sich Betroffene und Angehörige entscheiden, hängt letztlich von der individuellen Lebensweise ab. Wichtig ist vor allem, sich frühzeitig um ein Notrufsystem zu kümmern.

Ein nachträglicher Einbau von Sensoren ist aufwendig, aber ratsam. Ursula Geismann, Verband der Deutschen Möbelindustrie

Was bereitet Ihnen beim Gedanken an das Leben im Alter Sorgen?

Wie groß sind Ihre Sorgen wegen eines häuslichen Notfalls Ihrer Eltern?

Befragte 50 bis 59 Jahre

Befragte 50 bis 59 Jahre

27 % Umzug in eine neue Wohnform 39 % Unfall im Haushalt 57 % Verlust sozialer Kontakte Verlust an Selbstständigkeit Schlechterer Gesundheitszustand Pflegebedürftigkeit

Keine Sorgen

13 %

Weniger große Sorgen

23 % 33 %

Große Sorgen 72 %

Sehr große Sorgen

31 % RND-Grafik; Quelle: Statista

74 % 78 %

RND-Grafik; Quelle: Statista

Die trauernde Familie soll nicht auch noch eine teure Beerdigung bezahlen müssen, so der Gedanke vieler älterer Tipp Menschen. Schon eine einfache BestatSterbegeldversichetung kostet in der Regel mehrere Taurung abschließen oder besser send Euro. Hier setzt die Sterbegeldnicht? Experten raten nicht grundversicherung an: Der Versicherte sätzlich von einer entsprechenden zahlt monatliche Beiträge, und die Bestattungsvorsorge ab, empfehlen aber Familie erhält im Todesfall die verausdrücklich Alternativen. Jüngeren Leuten einbarte Versicherungssumme. etwa wird tendenziell eher zu einer RisikoleDiese liegt laut der Verbraucherbensversicherung geraten als zu einer zentrale Hamburg meist zwischen Sterbegeldversicherung. „Wer noch eine 6000 und 8000 Euro. Risikolebensversicherung bekommt, weil „Einige hinterlegen bereits die er gesund und fit ist, sollte diese Sterbegeldversicherung bei einem abschließen“, empfiehlt Kerstin Bestattungsunternehmen“, weiß Becker-Eiselen von der VerbrauKerstin Becker-Eiselen, als Abteilungscherzentrale Hamburg. leiterin der Verbraucherzentrale zuständig für Versicherungen. „Der Hinterbliebene muss sich dann nur dort melden, und alles Weitere ist geregelt.“ Ähnlich funktioniert ein Bestattungsvorsorgevertrag direkt beim Wunschbestatter. Vereine und Verbände haben KooperatioExperten kritisieren nen mit Versicherungsunternehmen und „Spiel mit der Angst“ bieten diese Versicherungen Älteren an, Der monatliche Beitrag ist individuell deren Daten sie besitzen.“ und richtet sich nach verschiedenen FakAlexander Helbach von der Verbrautoren. Da ist zum einen die Höhe der cherinitiative Bestattungskultur Aeternigewünschten Auszahlungssumme und tas in Königswinter findet eine Sterbedie Einzahlungsdauer, zum Beispiel geldversicherung sinnvoll „für jemanden, 20 Jahre. Entscheidend ist auch das Ein- der wissen will, dass mit den Finanzen für stiegsalter. Je älter man ist, desto mehr die Bestattung alles geregelt ist, und der zahlt man. „Ein Teil ist der Sparvertrag nicht auf einen Schlag eine größere Sumund ein Teil der Risikobeitrag. Sinn ist ja, me auf die Seite legen kann“. dass zu jedem Todeszeitpunkt die volle Ältere Menschen bekämen kaum noch Summe ausgezahlt wird“, argumentiert eine Risikolebensversicherung, gibt HelHolger Rohde, wissenschaftlicher Leiter bach zu bedenken. Auch jungen Leuten für Versicherungen und Recht bei der müsse klar sein, dass diese eine begrenzStiftung Warentest. te Laufzeit hat. „Das ist der Vorteil der Wer bei Vertragsabschluss jünger und Sterbegeldversicherung: Das Kapital bei guter Gesundheit ist, zahlt zwar gerin- wird in jedem Fall ausgezahlt.“ Als Geldgere Beiträge. Allerdings haben vor allem anlage sei diese Versicherung zwar ungeSenioren das Thema Sterbegeldversiche- eignet, erklärt auch Helbach. Aber der rung im Blick. „Es ist ein Spiel mit der Sicherheitsaspekt sei nicht zu unterschätAngst“, kritisiert Becker-Eiselen. „Viele zen. rnd

Sicher wohnen im eigenen Zuhause ■ Stolperfallen vermeiden: Wer

unsicher auf den Beinen ist, sollte Stolperfallen wie Bettvorleger, Bodenvasen oder lose Kabel aus der Wohnung verbannen. Gerade Menschen, die auf Gehstöcke oder Rollatoren angewiesen sind, werden besser zurechtkommen, je mehr Bewegungsfreiheit sie in den eigenen vier Wänden haben. ■ Für genügend Halt sorgen:

Haltegriffe im Bereich von Toilette, Dusche und Waschbecken erleichtern das Gehen und Stehen auf rutschigen Fliesen, Antirutschmatten für Böden und Treppenstufen beugen Stürzen ebenfalls vor. ■ Wohnbereich gut ausleuchten: Vor

allem in Räumen wie Bad und Küche ist eine gut durchdachte Beleuchtung sinnvoll, auch die Nachttischlampe sollte den Bereich rund ums Bett ausreichend ausleuchten. Zeitschaltuhren für Lichter, die nach einer festgelegten Zeit ausgehen, müssen so eingestellt werden, dass es lang genug hell ist.

Auch die Grabpflege muss möglicherweise finanziert werden.

Alleine zu Hause und unterwegs - aber sicher! Aktiv im Leben mit dem mobilen Notruf von LIBIFY

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Aktiv und sorgenfrei leben im Alter Ein mobiler Notruf garantiert Sicherheit immer und überall

Auch im Alter ist der Wunsch nach Unabhängigkeit und Freiheit groß. Einkaufen und spazieren gehen, im Garten arbeiten oder ein Bad nehmen, dafür möchte keiner auf Hilfe von Tochter oder Enkel warten. Doch was, wenn dann etwas passiert?

Was passiert im Notfall?

Der Notruf wird mit nur einem Knopfdruck ausgelöst. Der Alarm geht direkt bei einer 24-Stunden-Notrufzentrale ein. Hier wird vorab Ihr persönlicher Notfallplan mit Kontaktpersonen, sowie Daten zu Vorerkrankungen hinterlegt. Damit ist eine Hilfe, wenn sie gebraucht wird optimale Erstversorgung möglich. Moderne Notrufsysteme, wie das der Je nach Situation werden Ihre KontaktMünchner Firma Libify, sind die ide- personen oder direkt der Notarzt alen Begleiter im Alltag. Das kleine informiert und zu Ihnen geschickt. Mobilgerät passt in jede Jackentasche. Ergänzt wird das Gerät durch Auch im Akutfall zur Stelle ein wasserdichtes Notrufarmband und eine Basisstation mit Freisprech- Das Besondere an der Libify Notrufeinrichtung. Das Mobilgerät mit inte- lösung ist die integrierte GPS-Ortung, griertem Lautsprecher, SOS-Knopf mit der Ihre genaue Position ermitund SIM-Karte ist dabei auch telt wird. Sofort, immer und überall unterwegs einsetzbar. - Ihnen wird geholfen.

Sofort Einsatzbereit Die Libify Notruflösung wird innerhalb von 48 Stunden zu Ihnen geliefert und ist sofort einsatzbereit, ohne Installation. Ein Festnetz- oder Internetanschluss ist nicht notwendig. Zuschüsse der Pflegekasse Das Libify Notrufsystem ist ein anerkanntes Pflegemittel und kann von der Pflegekasse bezuschusst werden. Je nach Paket übernimmt die Kasse die Kosten vollständig.

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Foto: DPA


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MIT SICHERHEIT

Seniorenberaterin: „Immer bewegen und rausgehen“ A

ktiv, selbstständig und mobil sein – das wünschen sich die meisten Senioren für ihren Alltag. Doch gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit bleiben sie manchmal lieber zu Hause – die Angst vor nassen oder glatten Straßen und Diebstählen ist größer. „Ich empfehle immer, sich zu bewegen und rauszugehen, auch wenn’s in Begleitung ist“, sagt Hannelore Mueller. Die 74-Jährige ist eine von neun Seniorensicherheitsberatern, die für die Stadt ehrenamtlich tätig sind. Denn die Senioren wissen selbst am besten, auf welche Herausforderungen ältere Menschen im Alltag treffen. Am größten ist die Angst vor Taschendiebstahl und Angriffen. Wie man sich am besten davor schützt, darüber informieren Berater in Vorträgen, für die sie zum Beispiel von Vereinen und Altenheimen eingeladen werden. Aber auch für die Mobilität hat Hannelore Mueller Tipps: „Wichtig sind wetter- und trittfeste Schuhe mit Profil und auch ein Stock, der nicht wegrutscht. Tragen Sie das Portemonnaie am Körper und nehmen Sie nur das mit, was Sie wirklich brauchen“, rät die Rentnerin. Um sich gegen Überfälle zu schützen oder auch um Hilfe holen zu können, empfiehlt sie einen Taschenalarm. Die kleinen elektronischen Geräte, die bereits ab zehn Euro in Elektround Baumärkten erhältlich sind, lösen im Notfall einen extrem lauten Signalton aus. Wer sich unterwegs schwer tut mit der Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, zum Beispiel mit den modernen Fahrkartenautomaten, dem empfiehlt Hannelore Mueller die Mobilitätsberatung der LVB. Dort werden die Teilnehmer im richtigen Verhalten in Bussen, Bahnen und an Haltstellen geschult. Grundsätzlich ist es auch empfehlenswert, regelmäßig alle Hilfsmittel wie Brille, Hörgerät und Rollator zu überprüfen. Spezielle Seniorenhandys mit SOS-Taste können unterwegs zusätzlich für ein sicheres Gefühl sorgen. Nadine Marquardt

MITTWOCH, 15. NOVEMBER 2017

„Nein, ich will nicht ins Altersheim!“ Zwenkauer Geriatrie-Chefarzt Sultzer gibt Rentnern Tipps für die Sicherheit zu Hause VON FRANK SCHMIEDEL

E Dr. Ralf Sultzer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Sana Geriatriezentrums Zwenkau. Der Mediziner sieht im Muskelschwund durch fehlende Bewegung eine große Gefahr für ein selbstbestimmtes Leben im Alter: Wer sich nicht mehr sicher bewegen kann, ist immer auf fremde Hilfe angewiesen.

IMPRESSUM „Mit Sicherheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Arne Frank Redaktion: Simone Liss, Thomas Bothe, Frank Schmiedel, Matthias Roth (lvz.de) Layout: Beatrice Kasel Grafik: Patrick Moye

Foto: André Kempner

inen Satz hören viele Angehörige immer wieder, wenn es darum geht, die eigenen Eltern dazu zu bewegen, die altbekannte Wohnung zu verlassen und in eine Pflegeeinrichtung einzuziehen. Nein, ich will nicht ins Altersheim!“ Dabei ist es die ehrliche Sorge um Vater oder Mutter, die es zu solchen Vorschlägen kommen lässt, kein Abschieben aus Bequemlichkeit. „Das Bemühen, die besten Lebensumstände für die Verwandten im höheren Lebensalter zu finden, ist ehrenhaft und eine soziale Pflicht“, sagt Dr. Ralf Sultzer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Sana Geriatriezentrums Zwenkau. „Ist der allgemeine Gesundheitszustand der Senioren jedoch noch so, dass sie sich allein oder mit entsprechender Hilfe zu Hause betun können und sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten mobil sind, spricht nichts dagegen, dass Menschen höheren Alters selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben“, so der Experte. Viele Hilfemöglichkeiten wie Alltagsbegleiter oder Nachbarschaftshelfer sind den Betroffenen gar nicht bekannt.

Hausarzt als wichtiger Partner Zuvor sei mit dem Hausarzt zu klären, wie es um Gehgeschwindigkeit, Gleichgewicht und den kräftigen Händedruck des Seniors bestimmt ist. Das seien wichtige Indikatoren für die korrekte Prognose und das mögliche häusliche Gefahrenpotenzial, so Sultzer. „Bei der richtigen Ernährung ist besonders auf Calcium und Vitamin D zu achten. Wichtig ist, dass es nicht an Bewegung mangelt.“ Für ein an das Alter angepasstes Maß an körperlicher Belastung müsse gesorgt sein. Mindestens drei Mal pro Woche, möglichst unter Anleitung und über mehrere Wochen, sollten sich die Senioren 30 Minuten lang bewegen und aktiv sein. Einerseits, um das Herz-Kreislauf-System in Schwung zu halten, und andererseits, um dem altersbedingten Muskelschwund entgegenzutreten. Dr. Sultzer macht dessen gravierende Auswirkung an einem einfachen Beispiel deutlich: „Braucht eine 20-jährige Frau nur die Hälfte ihrer Muskelkraft, um ohne Hilfe von einem Stuhl aufzustehen, benötigt eine 80-Jährige

Glücklicher Lebensabend zu Hause: Ein höheres Alter bedeutet nicht zwangsweise den Umzug ins Alten- und Pflegeheim.

ihre gesamte Kraft“. Durch ein solches Defizit können Ältere Gefahrensituationen oft nur verspätet oder gar nicht meistern. Die üblichen Auswirkungen dieser Gefahren durch Kraftlosigkeit, denen sich Dr. Sultzer, aber auch die Kollegen in den Notaufnahmen der Region konfrontiert sehen, sind schwere Stürze und deren Folgen. „Hüftgelenksnahe Frakturen, Schulterfrakturen, Oberschenkelhals-Brüche, aber auch Frakturen der Wirbelsäule“, zählt der Mediziner hier auf. Wichtig sei daher die Sturzprävention, also eine möglichst barrierefreie Wohnung für die älteren Menschen zu schaffen. Barrierefreiheit bedeutet, dass baulich bedingte Hindernisse wie zum Beispiel Türschwellen, entfernt oder zumindest „entschärft“ werden. Denn viele auch noch rüstige ältere Personen haben Schwierigkeiten, ihre Beine beim Überschreiten der Schwelle so hoch zu heben, um problemlos über das Hindernis zu kommen. Bleiben sie mit den Füßen hängen, ist ein Sturz möglich. „Viele unterschätzen auch den Teppich“, nennt Sultzer ein weiteres häusliches Hindernis. Die Kanten der gewebten Bodenbeläge sind regelrechte Stolperfallen, auch wenn sie nur wenige Mil-

limeter hoch sind. Gerade für Personen mit Gangunsicherheiten durch Hüftprobleme, Gefühlsstörungen, Muskelschwund oder Parkinsonsyndrom kann selbst diese Erhebung eine echte Herausforderung sein. Wenn es auch die Eitelkeit so mancher Senioren kitzeln mag, empfiehlt Geriater Sultzer bei fortgesetzten Bewegungsschwierigkeiten eine Gehhilfe. „Es ist nichts Peinliches, eine solche Gehhilfe zu nutzen und so wieder sicherer und ohne fremde Hilfe laufen zu können“, sagt der Klinikchef. In einem offenen Gespräch mit dem betreuenden Hausarzt kann gemeinsam eine entsprechende Lösung gefunden werden.

Nächtliche Herausforderungen Eine weitere Herausforderung ist auch das nächtliche Navigieren durch die unbeleuchtete Wohnung. Oftmals ist es der Gang zur Toilette, Dunkelheit birgt die Gefahr des Anstoßens oder Ausrutschens. Es ist schon hilfreich, wenn die Lichtschalter schnell und problemlos erreicht werden können, sie nicht hinter Schrankecken oder Vorhängen verborgen sind, merkt der Geriater an. Wer Durst hat oder zu Nachtstunden regelmäßig

Foto: dpa

Medikamente einnehmen muss, sollte ein Glas Wasser mit entsprechender Menge Flüssigkeit auf dem Nachttischchen platzieren, so dass nachts nicht unnötig aufgestanden werden muss, rät Sultzer. Die Brille sollte auch nachts immer in Reichweite liegen. Von einigen Medizinern und Datenschützern eher kritisch gesehen, schätzt Sultzer die Nutzung von digitalen Gesundheitshelfern wie Sportuhren – oder Bändern für smarte Telefone zur Gesundheitsüberwachung positiv ein: „Wenn die Geräte und Anwendungen dazu dienen, den allgemeinen Gesundheitszustand zu kontrollieren und zu verbessern, ist gegen sie nichts einzuwenden“, meint der Experte. Schrittzähler, Bewegungsmesser, Pulsmesser, Hausnotruf, moderne Gerätschaften fürs Handgelenk bieten eine Menge an Monitoring-Funktionen. Sultzer macht aber eines klar: „Den Besuch beim Hausarzt darf diese digitale Technik jedoch in keinem Fall ersetzen.“ Dieser sollte regelmäßig ab 70 nach Veränderungen von körperlichen, seelischen und geistigen Problemen schauen und mit dem Patienten und seinen Angehörigen gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einleiten.

Alle bereits erschienenen Teile der Sicherheitsserie plus weitere Infos und Tipps finden Sie im Internet unter www.lvz.de/sicherheit Anzeige

Die Johanniter in Leipzig: Gut versorgt - umfassend betreut

Selbständig und sicher! Mit dem Johanniter-Hausnotruf.

Von Herzen! Der Johanniter-Pflegedienst.

Für ein zusätzliches Maß an Sicherheit in der häuslichen Umgebung sorgt der JohanniterHausnotruf. Bestehend aus einem Basisgerät und einem Handsender kann im Falle eines Sturzes oder sonstigen Notfallsituation per Knopfdruck schnelle Hilfe alarmiert werden. Aus jedem Raum der Wohnung, 24 Stunden am Tag. Die Johanniter in Leipzig bieten hierbei neben der unbefristeten Nutzung auch eine Kurzzeitnutzung, z. B. bei Abwesenheit der Angehörigen im Urlaub oder Krankheitsfall an.

Mit zunehmendem Alter, bei Krankheit oder nach einem Unfall wächst der Bedarf an pflegerischen, medizinischen und hauswirtschaftliehen Hilfen. Die Johanniter-Sozialstationen bieten das gesamte Spektrum dieser Hilfen an. Zusätzlich unterstützen und informieren die Mitarbeiter bei Pflegehilfsmittelbedarf, Antragsstellungen bei Kostenträgern und vermitteln auf Wunsch weitere Dienstleistungen.

Die Johanniter in Leipzig: Umfassende Dienstleistungen aus einer Hand, Beratung und Informationen Sozialstationen in Leipzig Tel. 0341 68709461, Fax 0341 4686936 sozialstation.leipzig@johanniter.de

Hausnotruf Tel. 0341 6962627, Fax 0341 6962666 hausnotruf.leipzig@johanniter.de

Weiterführende Informationen, auch zum Fahrdienst oder Betreuten Wohnen, unter www.johanniter.de/leipzig


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