Montag, 9. März 2020
FAMILIE & GESUNDHEIT AKTIONSWOCHEN DER LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
Welche Brille passt zu mir? Welche Trends gibt es, welche Formen, Farben und Materialien sind angesagt? Und: Was tragen Promis wie der Chef des Leipziger Bildermuseums Alfred Weidinger auf der Nase? Seite 4
Streitthema Impfen: Immer mehr Menschen lehnen die Empfehlung der Ständigen Impfkommission ab. Warum? Eine Geschichte über diffuse Ängste und einen solidarischen Nutzen.
FOTOS: INGO PERTRAMER; DOROGUZENDA/ADOBE STOCK
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FAMILIE UND GESUNDHEIT
Montag, 9. März 2020
AUS MEINER PRAXIS
„Impfen ist eine soziale Handlung“
Von Dr. Stefan Schwarz
Kinder sind nicht fertig – sondern auf dem Weg
Warum manche Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen – und die Masern-Impfpflicht der Impfbereitschaft sogar schaden könnte
L
isa ist acht Jahre alt. Wie fast jeden Morgen gibt es heute Ermahnungen von ihrer Mutter. Lisa hat wieder ihr Sportzeug vergessen einzupacken. Dabei üben die Eltern die zuverlässige, selbstständige Erledigung dieser kleinen Aufgaben mit Lisa nun doch schon seit Langem. Lisas dreijähriger Bruder Felix übt, sich selbst anzuziehen, und will das gut machen. Mama geht das gerade morgens oft nicht schnell genug, also legt sie selbst Hand an. Felix protestiert lautstark. Auf dem Weg zum Kindergarten will er außerdem ganz genau einen Schmetterling beobachten. Mama mahnt zur Eile. Welche Zeiträume erwarten wir im Hinblick auf Veränderungen oder Entwicklungen bei unseren Kindern?
Eltern sollten nicht nach übermäßiger Effizienz und Perfektion streben. Wir leben in einer extrem schnelllebigen Zeit, denken sehr zielorientiert und beurteilen eine Sache nach möglichst schnell zu erzielenden Erfolgsaussichten. Das alles wird dem Kind und seinen Bedürfnissen aber nicht gerecht. Lisa ist auf dem Weg, Ordnung und Selbstorganisation zu lernen, sie kann das auch nach zehn Ermahnungen noch nicht so wie Mama, die das Familienleben toll organisiert und dennoch auch mal was vergisst. Kinder trödeln schon mal, aber Felix schaut sich den Schmetterling so lange an, weil er die Welt erforschen will. Dafür braucht er mehr Zeit als Erwachsene, die Schmetterlinge schon oft gesehen hat. Es fällt oft schwer, macht sich aber bezahlt, in den Alltag mit Kindern Entspannung hineinzubringen und ihnen die benötigten langen Zeiträume zuzugestehen, wann immer es möglich ist. Damit vermitteln Eltern dem Nachwuchs auch nicht ständig das Gefühl, ihren Ansprüchen nicht genügen zu können. Um ihren Kindern ein gesundes Selbstwertgefühl zu vermitteln, sollten Eltern nicht nach übermäßiger Effizienz oder gar Perfektion streben. Kindliche Entwicklung und Erziehung sind keine Prozesse, die rasch zum Ergebnis führen. Kinder dürfen „auf dem Weg“ sein und müssen nicht fertig oder perfekt sein.
Von Thorsten Fuchs
S
ie sind wenige. Aber sie sind laut. Und sie finden Gehör – in Medien, bei Verlagen, und nicht zuletzt bei anderen Eltern, die auf ihre Thesen entweder mit Zorn oder Verunsicherung reagieren. Mütter und Väter, die Impfungen eher oder auch völlig ablehnen, machen einer Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge gerade mal 2 Prozent aller Eltern aus. Dennoch hatten sie einen großen Anteil daran, dass die deutsche Politik reagiert hat – und zum 1. März eine teilweise MasernImpfpflicht erlassen hat. Schul- und Kindergartenkinder sowie Erzieher, Lehrer und medizinisches Personal müssen nun einen ausreichenden Impfschutz nachweisen. Erstmals gibt es im wiedervereinigten Deutschland nun den Zwang, seine Kinder impfen zu lassen. Aber wird das nun auch die Skeptiker überzeugen und die Bereitschaft erhöhen, sich und seine Kinder auch gegen andere Krankheiten impfen zu lassen?
Info Dr. Stefan Schwarz ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Er praktiziert in Neudrossenfeld in Oberfranken und bloggt unter derkinderarztblog.com.
Magenwohltee aus Kamille, Melisse und Pfefferminz gegen Übelkeit Übelkeit und Erbrechen sind nicht nur für Kinder quälend. Doch diese Symptome können auch Schadstoffe aus dem Körper leiten und daher eine wichtige Schutzfunktion übernehmen. Gründe für Übelkeit und Erbrechen sind vielfältig. Bei einer Magen-Darm-Infektion sind Viren die Verursacher. Wärme wirkt in allen Fällen besonders wohltuend. Dann gehören eine Wärmflasche auf und bewährter Magentee in den Bauch, dazu viel Ruhe. Der Tee wird mit drei Kräutern zubereitet. Diese Kombination der Pflanzen wirkt beruhigend auf den Magen, entzündungshemmend und brechreizlindernd. Anleitung: Für Omas Magenwohltee werden 50 Gramm Kamillenblüten, 25 Gramm Melissenblätter und 25 Gramm Pfefferminzblätter – erhältlich in der Apotheke – vermengt. Zwei Teelöffel der Mischung in eine Tasse geben und mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser aufgießen. Zugedeckt etwa zehn Minuten ziehen lassen, danach abseihen. Anwendung: Kinder ab zehn Jahren sollten täglich drei Tassen (150 ml) davon trinken, Säuglinge 3 x 50 ml, Kleinkinder ab einem Jahr 3 x 75 ml, ab vier Jahren 3 x 100 ml. Am besten wirkt der Tee, wenn er zwischen den Mahlzeiten getrunken wird. iff
ZAHLEN, BITTE!
64 Prozent der Deutschen nutzen das Internet zur Beschaffung von gesundheitsrelevanten Informationen. Quelle: Eurostat
Mehrheit folgt den Empfehlungen der Stiko FOTO: ABSENT84/STOCK.ADOBE.COM
FOTO: INA FUNK
WAS OMA SCHON WUSSTE
Impfen ist eines der wohl emotionalsten Themen – nur dass die Hitzigkeit der Diskussionen nicht daher rührt, dass so viele Eltern am Nutzen der Impfungen zweifeln. Im Gegenteil: Die weit überwiegende Mehrheit folgt den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko), jener Expertengruppe, die jährlich bekannt gibt, welche Impfungen aus wissenschaftlicher Sicht ratsam sind.
Nur trifft jeder, der sich oder sein Kind nicht impfen lässt, diese Entscheidung nicht nur für sich, sondern für andere gleich mit – weil er die Ausrottung der Krankheit und die Bildung einer sogenannten Herdenimmunität erschwert. Impfungen sind nicht nur „effektiv und retten Leben“, wie die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt sagt. „Sie sind auch eine soziale Handlung.“ Genau dieser Aspekt ist deutschen Eltern aber weit weniger bewusst als etwa asiatischen, haben Betschs Forschungen ergeben. Sie hat die Gründe für fehlende Impfbereitschaft analysiert – und stieß darauf, dass die Debatte in Deutschland von Irrtümern und Fehlwahrnehmungen geprägt ist.
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Prozent aller Eltern lehnen Impfungen eher oder auch völlig ab.
Zweite Masernimpfung fehlt oft
Zweifellos gibt es hierzulande beim Impfen tatsächlich ein Problem. Bereits 2011 wurde im Nationalen Impfplan ein Ziel von 95 Prozent für Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten und Hepatitis B festgeschrieben. Doch diese Marke hat Deutschland bis heute nicht erreicht. So sind die Quoten zwar insgesamt gestiegen, 97,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben heute die erste Masernimpfung erhalten. Über die für den vollständigen Schutz nötige zweite Impfung verfügen aber nur 93,6 Prozent – zu wenig, um die Krankheit zu eliminieren. Bei der Ursachenforschung stehen oft die Impfgegner im Zentrum der Debatte, konstatiert Betsch, doch seien diese nur zum Teil für die niedrigen Impfquoten verantwortlich. Es gebe nicht immer mehr Impfgegner.
Es gibt nicht immer mehr Impfgegner. Cornelia Betsch, Psychologin
Wann kommt ein Impfstoff gegen Corona? Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus erscheint es fraglich, ob die Epidemie bald gestoppt werden kann. Umso wichtiger wäre ein Impfstoff. Mitte Februar einigten sich 400 Experten auf einer Konferenz in Genf, die Suche danach zu beschleunigen, wie der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, mitteilte. In vielen Ländern wird derzeit an der Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet. Doch wie schnell könnte er einsatzbereit sein? „Ich bin insgesamt sehr sicher, dass wir erste experimentelle Impfstoffe noch dieses Jahr sehen werden“, sagte der Virologe Gerd Sutter von der Ludwig-Maximilians-Universität München gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ob und wann diese Impfstoffe an Menschen getestet werden könnten, sei allerdings eine andere Sache. „Die Ent-
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Jahre dauert gemeinhin die Entwicklung von Impfstoffen.
wicklung eines Impfstoffs ist ein langwieriger, mühsamer Prozess, vor allem die Zulassung und die klinische Prüfung eines Kandidaten“, gibt Sutter zu bedenken. Gemeinhin werden für die Entwicklung von Impfstoffen etwa 15 Jahre veranschlagt. Für das Mers-Virus, das 2012 auf der Arabischen Halbinsel entdeckt wurde und das ebenfalls zu den Coronaviren gehört, wird ein Impfstoff erst seit 2018 klinisch geprüft. Trotz der Langwierigkeit kündigten Forscherteams weltweit an, einen Impfstoff gegen das Virus SarsCoV-2 entwickeln zu wollen. Sie setzen dabei vor allem auf biotechnologische Verfahren – die sollen die Zeit verkürzen, um einen Impfstoffkandidaten für die Prüfung in klinischen Studien bereitzustellen. Dabei werden nicht wie üblich die Viren selbst zur Herstellung eines Impfstoffes be-
nötigt, sondern nur deren genetische Information. Die Sequenz des neuen Virus ist bekannt. Darin stecken alle Informationen für seine Vermehrung – auch für die Herstellung jener Bestandteile, auf die der Körper nach einer Impfung mit der Bildung von Antikörpern reagiert. Bei Coronaviren sei das ein Protein der Virushülle, erläutert Sutter. Das Virus nutzt es, um in menschliche Zellen einzudringen.
Wird ein Impfstoff gefunden, muss er erst noch in klinischen Studien getestet werden. FOTO: ARNE DEDERT/DPA
FAMILIE UND GESUNDHEIT
Montag, 9. März 2020
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Impfkalender
DAS FIT-PROGRAMM
Standardimpfungen für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene Alter in Wochen
Rotaviren
2
G1
3
G2
b
4
11-14
15-23
2-4
5-6
7-8
9-14
15-16
17
ab 18
ab 60
(G3)
Tetanus
G1
G2
G3
G4
N
N
A1
N
A2
N
A (ggf. N)e
Diphtherie
G1
G2
G3
G4
N
N
A1
N
A2
N
A (ggf. N)e
Pertussis
G1
G2
G3
G4
N
N
A1
N
A2
N
Hib
G1
G2c
G3
G4
N
N
Poliomyelitis
G1
G2
c
G3
G4
N
A1
N
Hepatitis B
G1
G2c
G3
G4
N
Pneumokokkena
G1
G2
G3
N
Meningokokken C
N
A3e
ggf. N
G1 (ab 12 Monaten)
N
G2
N
Mumps, Röteln
G1
G2
N
Varizellen
G1
G2
N
HPV
Sf
G1d G2d
Nd
Herpes zoster
G1h G2h
Influenza
S (jährlich)
Erläuterungen
Erläuterungen
G Grundimmunisierung (in bis zu vier Teilimpfungen G1_G4)
a
Frühgeborene erhalten eine zusätzliche Impfstoffdosis im Alter von drei Monaten, d. h. insgesamt vier Impfstoffdosen.
b
A Auffrischimpfung
Die erste Impfung sollte bereits ab dem Alter von sechs Wochen erfolgen, je nach verwendetem Impfstoff sind zwei bzw. drei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens vier Wochen erforderlich.
c
Bei Anwendung eines monovalenten Impfstoffes kann diese Dosis entfallen.
d
Standardimpfung für Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten, bei Nachholimpfung beginnend im Alter > 14 Jahren oder bei einem Impfabstand von < fünf Monaten zwischen erster undzweiter Dosis ist eine dritte Dosis erforderlich (Fachinformation beachten).
e
Td-Auffrischimpfung alle zehn Jahre. Die nächste fällige Td-Impfung einmalig als Tdap- bzw. bei entsprechender Indikation als Tdap-IPV-Kombinationsimpfung.
f
Einmalige Impfung mit einem MMR-Impfstoff für alle nach 1970 geborenen Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit.
g
Impfung mit dem 23-valenten Polysaccharid-Impfstoff.
h
Zweimalige Impfung mit dem adjuvantierten Herpes-zoster-Totimpfstoff im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten.
N Nachholimpfung (Grund- bzw. Erstimmunisierung aller noch nicht Geimpften bzw. Komplettierung einer vollständigen Impfserie)
Der Eindruck einer Zunahme entstehe auch dadurch, dass Medien oft dazu neigten, in Beiträgen einem Befürworter einen Impfgegner gegenüberzustellen. So entstehe zwar eine „Balance der Meinungen“, nicht aber eine „Balance der Evidenz“, also eine Ausgeglichenheit der Tatsachen, meint Betsch. Tatsächlich schätzt die weit überwiegende Zahl der Wissenschaftler den Nutzen von Impfungen weit höher ein als das Risiko. Praktische Barrieren sind mit ein Grund fürs Nichtimpfen
Laut Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist es eine Vielzahl von Gründen, an denen das Impfen letztlich scheitert – angefangen beim fehlenden Vertrauen in die Impfungen über das Unwissen, wie gefährlich eine Krankheit überhaupt ist, bis zum Irrglauben, es reiche, wenn sich alle anderen impfen lassen. Der überraschendste Befund aber ist wohl dieser: „Praktische Barrieren sind für alle Zielgruppen ein relevanter Grund für das (Nicht-)Impfen“, erklärte Betsch im Gesundheitsausschuss des Bundestags, „bisweilen sogar der einzige.“ Weit seltener also als zum Beispiel der Mythos von der Pharmaindustrie, die der Stiko aus Profitgier ihre Empfehlungen diktiere, sind es sehr alltagsnahe Gründe, welche Menschen vom Impfen abhalten: der weite Weg zur Praxis, die Unlust, im Wartezimmer auszuharren oder ganz schlicht, dass man gar nichts von einer fehlenden Impfung weiß. Betsch plädiert deshalb für Erinnerungssysteme, mit denen Ärzte ihre Patienten (und sich selbst) rechtzeitig an fällige Impfungen er-
innern, oder auch für das fächerübergreifende Impfen, bei dem ein Arzt alle Impfungen vornehmen kann, wie es im Gesetz jetzt auch enthalten ist. „Impfen muss einfacher werden“, folgert Betsch, „und kommunikative Bemühungen müssen verstärkt und verbessert werden.“ Erst wenn Impfen so bequem ist wie nicht zu impfen, so klingt es, komme man dem Ziel wieder ein Stück näher. Eine Impfpflicht sieht Betsch ebenso wie zum Beispiel der Deutsche Ethikrat kritisch – auch weil der Zwang an der einen Stelle durchaus zum Trotz an anderer Stelle führen kann. 13 Prozent der Deutschen gel-
Die HPV-Impfung ist leider immer noch zu unbekannt. Harald zur Hausen, Mediziner und Nobelpreisträger
Die Grenzen der Kügelchen In einer internationalen Studie von 2016 gaben 81 Prozent der Kinderund Jugendärzte an, dass Eltern nach homöopathischen Mitteln gefragt oder verlangt hätten. Die Ärzte wiederum kommen dem offenbar gerne nach: 76 Prozent erklärten, im Jahr zuvor mindestens einmal entsprechende Mittel verschrieben zu haben, 37 Prozent zum Beispiel setzten beim Zahnen auf Kügelchen. Hinsichtlich der Wirksamkeit kommt ein Autorenteam in der aktuellen Ausgabe der Monatsschrift Kinderheilkunde zu einem negati-
Junge Eltern kennen das Problem: Sind die Kinder erst einmal auf der Welt, bleibt neben Job, Haushalt und Erziehung nur noch wenig Zeit für sie selbst – geschweige denn den eigenen Körper. Sport und Fitness werden zur Nebensache, die wenigsten Mütter und Väter kommen überhaupt noch an die körperliche Mindestaktivitätszeit von 2,5 Stunden pro Woche heran. Dabei muss man für ausreichend Bewegung kein teures Fitnessstudio und Babysitter buchen, trainieren lässt sich auch zu Hause, im Park oder auf dem Spielplatz – und zwar am besten mit dem Nachwuchs zusammen. Andreas Lober und Andreas Ullrich, die Autoren des Titels „Powerpapa!“, zeigen uns in den nächsten Tagen die passenden Übungen dafür.
ggf. N
Sg
G1
Standardimpfung
Viele Eltern schaffen es nicht, ausreichend Sport zu treiben. Die Lösung: Den Nachwuchs ins Training miteinbeziehen. Wir zeigen, wie es geht
N
Masern
S
Fitness für die gesamte Familie
Alter in Jahren
ven Ergebnis: Über den Placeboeffekt hinaus hätten die Mittel keinen Effekt, konstatieren die Verfasser. So zeigten zwar manche Studien einzelne leichte, unspezifische Wirkungen; diese seien aber auf Zuwendung, lange Gespräche und die Suggestivkraft der Globuli zurück-
zuführen. All dies wirke auch bei Kindern und Babys – die durchaus für Placeboeffekte empfänglich seien. „Besonders gefährlich“ sei die Vorstellung, Homöopathika böten eine Möglichkeit, „den Einsatz von Antibiotika einzuschränken“,warnen die Mediziner.
Globuli haben allenfalls einen Placeboeffekt. FOTO: PIXABAY
Eine solche Trotzreaktion wäre allerdings das Schlechteste, was dem Impfgedanken in Deutschland passieren könnte – gerade weil zuletzt immer mehr Impfungen dazugekommen sind, bei denen die Impfwächter auf freiwillige Kooperation setzen müssen. So hat die Stiko 2006 die Impfungen gegen Meningokokken der Serogruppe C, Pneumokokken und eine erste Auffrischung gegen Keuchhusten im Vorschulalter mit in die Empfehlungen aufgenommen. Zuletzt wurden die Impfung gegen Rotaviren (2013) sowie gegen Humane Papillomviren (HPV) für Mädchen (2007) und für Jungen (2018) hinzugefügt. Gerade die HPV-Impfung ist aber auch ein Beispiel dafür, wie schwierig es ist, neue Impfungen in der Bevölkerung zu verbreiten. Bei den Humanen Papillomviren ist der Zusammenhang zum Gebärmutterhalskrebs belegt, ein Zusammenhang mit anderen Krebsarten ist wahrscheinlich. Dennoch liegt die Impfrate bei Mädchen noch immer bei unter 40 Prozent. „Die Impfung“, beklagte zuletzt der Nobelpreisträger Harald zur Hausen, der für seine Forschungen zum Zusammenhang von Viren und Krebs den Nobelpreis erhalten hatte, „ist leider immer noch zu unbekannt.“
geht’s: Legen Sie sich mit gestreckten Armen und Beinen auf den Bauch. Die Füße sind gestreckt und liegen auf dem Boden auf. Aktivieren Sie die Bauchmuskeln, indem Sie den Bauchnabel Richtung Wirbelsäule ziehen. Halten Sie die Spannung. Damit Sie ins Rollen kommen, heben Sie
Arm und Bein auf einer Körperseite an und führen Sie sie auf die Seite, auf die Sie rollen möchten. Diese kleine Verlagerung reicht aus, um ins Rollen zu kommen, wenn die Rumpfmuskeln ausreichend aktiviert sind. Rollen Sie sich im Wechsel von einer Seite zur anderen – von Rücken- in Bauchlage und wieder zurück. ■ Das
Kind trainiert mit: Kinder lieben diese Bewegung, ist sie doch eine der ersten, die sie sich als Baby aneignen. Gemeinsam können Sie gleich mehrere Rollen hintereinander ausführen. ■ Tipps:
Versuchen Sie nicht, mit einem weiteren Arm oder Bein nachzuhelfen, um in Schwung zu kommen. Nur der Po darf kräftig mitarbeiten, denn er unterstützt die Rollbewegung. Wenn das Rollen gut gelingt, können Sie es sich schwerer machen, indem Sie nur einen Arm oder ein Bein anheben, um ins Rollen zu kommen. Da-
Durchgelacht bis in die Nacht! Zu Gast im Kabarett-Theater Leipziger Funzel
©Leipziger Funzel/ Susanne Kürth
Eigentlich wollten die Kabarettisten der Leipziger Funzel einen Betriebsausflug machen, eine richtige Sause. Mal raus aus allem, aber keiner kann gegen seine Natur ...enden wird es in einer humorigen Politsafari! Da wird kein Thema, das uns fleißige Steuerzahler umtreibt, ausgelassen. Lachen ist Treibstoff für die Seele! Zusammen gehen auf Safari: Thorsten Wolf, Katherina Brey, Sabine Kühne-Londa, Bernd Herold und am Piano Helge Nitzschke. Erleben Sie ein Feuerwerk der Satire und einen Dauerangriff auf Ihr Zwerchfell!
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Unsere Gäste können an diesem Abend von 18 – 19.30 Uhr den gastronomischen Service in Anspruch nehmen. Tischreservierungen sind unter 0341-960 3232 möglich.
Tickets erhalten Sie: Bei der Ticketgalerie im LVZ-Foyer (Peterssteinweg 19) und im Barthels Hof (Hainstraße 1), in allen LVZ-Geschäftsstellen, unter ticketgalerie.de und an der Tickethotline 0800 2181-050.
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Der Hund – gemeinsam mit Kindern ab zwei Jahren ■ So geht’s: Sie starten in Bauchla-
ge mit aufgestellten Fußspitzen. Positionieren Sie die Hände so, dass sich die Daumen an der Brustlinie und nah am Körper befinden.
■ So
ten als Impfskeptiker – sie lehnen Impfungen nicht rundheraus ab, gehen aber gerne auf Distanz zu den offiziellen Empfehlungen. „Personen mit einer negativen Einstellung reagieren besonders negativ auf eine Impfpflicht, zum Beispiel mit dem Auslassen weiterer Impfungen“, prophezeit Betsch. Neue Impfungen lassen sich schwer verbreiten
durch werden die Rumpfmuskeln noch intensiver gefordert. ■ Das bringt’s: Für den Erwachsenen: Ganzkörperaktivierung, Kräftigung der Rumpfmuskeln, speziell der Bauchmuskeln. Fürs Kind: Koordination, Raumorientierung.
Die Rolle – gemeinsam mit Kindern ab zwei Jahren
FOTOS: ANJA RICHTER
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Alter in Monaten
QUELLE: RKI; GRAFIK: RND
Impfung
Die Arme sind eng am Körper, die Ellbogen weisen nach hinten oben. Der Nacken ist lang. Rollen Sie die Schultern nach hinten unten und aktivieren Sie die Bauchmuskeln. Drücken Sie sich mit den Händen so weit nach oben, bis die Arme gestreckt sind. Die Knie bleiben auf dem Boden. Die Hände befinden sich jetzt unter den Schultergelenken. Belasten Sie die gesamte Handfläche. Halten Sie die Schultern nach hinten unten gezogen, damit die Brust weit wird. Ihr Blick geht entweder geradeaus oder leicht schräg nach oben. Legen Sie den Kopf jedoch nicht in den Nacken. Spannen Sie die Gesäßmuskeln dabei gut an. Halten Sie die Position. ■ Das Kind trainiert mit: Ihrem Kind
wird der Hund nicht schwerfallen, es kann ihn gut nachahmen. ■ Tipps:
Wenn Sie Rückenprobleme haben, vor allem im Lendenwirbelbereich, gehen Sie beim Hund sehr behutsam vor. Drücken Sie sich nur so weit nach oben, wie es Ihnen guttut. Halten Sie Bauchund Gesäßmuskeln aktiv, um die Lendenwirbelsäule zu entlasten. ■ Das
bringt’s: Für den Erwachsenen: Dehnung von Schulter- und Bauchmuskeln, Hüftbeuger und Oberschenkelvorderseite. Fürs Kind: Koordination.
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FAMILIE UND GESUNDHEIT
Groß und retro muss sie sein
UMFRAGE
Prominente Sachsen und ihre Brillen Alfred Weidinger, Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig: „Ich trage ein von Le Corbusier 1950 entworfenes Modell, das nach wie vor von seinem Brillenmacher Maison Bonnet in Paris gefertigt wird. Ich habe zwei nahezu identische Brillen – eine für den normalen Gebrauch und eine Sonnenbrille. Meine Brille ist Sehhilfe und Accessoire in einem. In erster Linie ist sie eine für mich unverzichtbare Sehhilfe und zum anderen ein kunstgewerbliches Objekt.“ Cheryl Shepard, Schauspielerin: „Ich liebe meine aktuelle Brille heiß und innig. Ich bin ein visueller Mensch und sie ermöglicht mir, den Durchblick zu haben und ganz entspannt auch das Kleingedruckte lesen zu können. Ich werde immer wieder positiv auf meine Brille angesprochen, obwohl sie gar nicht teuer war. Eine kleine Macke hab ich aber, ich putze sie mehrmals täglich, denn eine schmutzige Brille macht mich wahnsinnig.“ Sebastian Krumbiegel, Musiker: „Da ich mittlerweile eine Lesebrille brauche, weil ich nicht mal mehr die Speisekarte lesen kann, hab ich aus der Not eine Tugend gemacht und bin Brillenfan geworden. Es soll ja Leute geben, die mit einer coolen Sonnenbrille noch attraktiver werden – ich habe allerdings noch nicht herausgefunden, ob ich einer von ihnen bin.“ Andrea Ballschuh, Moderatorin: Ich LIEBE es, Brille zu tragen. Allerdings erst seit sechs Jahren. Vorher habe ich jahrelang Kontaktlinsen getragen, weil ich glaubte, mit Brille weniger attraktiv zu sein. Erst durch die kompetente Beratung eines Optikers fand ich mich mit Brille plötzlich schön. Er hat mir geraten, größere und rundere Brillen zu tragen als bisher. Seitdem trage ich keine Kontaktlinsen mehr. Daraus ist eine wahre Brillenleidenschaft geworden. Ich besitze inzwischen über 40 Brillen. Ich trage jeden Tag eine andere. Meine Brillen sollen immer zu meinem Outfit passen. FOTOS: INGO PERTRAMER; KATRIN LORENZ; ENRICO MEYER, TOM LANZRATH ANZEIGE
Montag, 9. März 2020
Von Uta Zangemeister
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läser dick wie Aschenbecher und Gestelle so schwer, dass sie bei ihren Trägern einen unschönen Abdruck auf der Nase hinterließen. Dass sich die Brille mal zum StylingAccessoire mausert, sogar sexy sein kann – daran hat in den Siebzigerjahren wohl noch niemand geglaubt. Brille ist heute akzeptierter
„Die Brille hat heute eine andere Akzeptanz als früher“, berichtet Kerstin Kruschinski, Sprecherin der Initiative Kuratorium für Gutes Sehen. Noch Ende der Fünfziger waren viele Menschen in Deutschland überzeugt, dass zu einem Arbeiter oder zum Beispiel auch zu einer Kellnerin keine Brille passe, zitiert Kruschinski die Allensbach-Brillenstudie, die ihr Verein 2014 zuletzt in Auftrag gegeben hat. Zuletzt bestätigten 88 Prozent der Befragten, dass es aufgrund des großen Angebots mittlerweile für jeden eine zu ihm passende Brille gebe. Brillendesign ist wichtig
Mehr als 40 Millionen Deutsche über 16 Jahre tragen hierzulande eine Brille. Kaufen sie ein neues Modell, tun sie das in erster Linie, weil die alte ausgesorgt hat, weiß die diplomierte Modedesignerin. Oder weil man für unterschiedliche Aktivitäten unterschiedliche Brillen brauche. Funktio-
nalität alleine stehe bei der Wahl des Modells schon längst nicht mehr im Vordergrund – nicht nur bei Sonnenbrillen. „Auch bei Korrekturbrillen geht der Trend dahin, aufs Design zu achten.“ Das ist eine Entwicklung, die man den jungen Menschen zu verdanken hätte. Gut zwei Drittel von ihnen sind in Deutschland, so die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, kurzsichtig. „Sie haben die Not zur Tugend gemacht, setzen sich riesige Brillen auf und spielen damit. Die Älteren greifen die Trends auf.“ Groß und retro sind angesagt
Die sogenannten „Nerds“ waren es, die sich vor zehn Jahren die eckigen Kassengestelle auf die Nase gesetzt haben. „Das war das Statussymbol der Jungen, Kreativen.“ Und seitdem werden die Brillen immer größer. „Sie wirken selbstbewusst und haben einen hohen Servicewert – es gibt viel Platz für die einzelnen Gleitsichtbereiche. Außerdem sind die Gläser inzwischen so leicht, dass auch große Brillen leicht bleiben.“ Seither ist der Trend zu Retro ungebrochen – ständig kommen neue Modelle auf den Markt. „In diesem Jahr feiert die Windsor-Brille ihr Comeback“, so Kruschinski, die auf internationalen Messen unterwegs ist. Die Windsor-Brillen, die Brillenträger schon seit dem 18. Jahrhundert begleiten, sind wahre Schmuckstücke. Der runde Ring wird auf eine Metallfassung gelegt. Heute zeigen die Fas-
sungen Ecken und Kanten, sind überproportioniert und auch mal farbig. Der zweite große Trend 2020 ist die Browline-Brille, die in den Fünfzigern ein Bestseller war. „Sie verleiht durch die stark hervorgehobene obere Rahmenlinie den Trägern Glamour. Es gilt: „Je markanter und dunkler die Oberränder, desto strenger und extravaganter die Wirkung. Helle obere Fassungsränder dagegen wirken eleganter und legerer.“ Material als Gestaltungselement
Auch mit dem Material wird gespielt: „Ultraschmale Metallfassungen sind absolut hip – kühles leichtes Metall in schnörkellosem Design. Das wirkt clean, urban und entspannt.“ Verwendung finden Edelstahl, Titan, Legierungen wie Monell (Kupfer-Nickel-Eisen-Legierung) oder Alpaka (Kupfer-Nickel-Zink-Legierung). Edelstahl überzeuge durch Stabilität, für Titan spricht das geringe Gewicht und Legierungen passen sich perfekt ihrem Träger an. Zweifarbig ist angesagt
Ebenfalls 2020 angesagt sind die sogenannten Two-Tone-Brillen: „Diese Brillen bekennen meist auf Front und Bügeln die Farbe.“ Sie verlaufen in der Front mit zwei Farben – mal mit hartem Bruch, mal fließend weich. Farblich ist alles möglich – auch wenn sich die Brillenmode an der Farbe des Jahres 2020 orientiert. Classic Blue hat das Pantone-Institut 2020 gekürt.
Mit in der Liste der angesagtesten Modelle: Windsor-Brillen (oben), Browline-Brillen (Mitte) sowie ultraschmale Metallfassungen (unten). FOTOS: RODENSTOCK; IC! BERLIN; MINI EYEWEAR @ ESCHENBACH OPTIK GMBH; PIXABAY.COM
Zwei in einem
Kaum zu glauben – aber die Korrekturbrille mit Sonnenbrillen-Aufsatz – ist zurück. Kaum etwas erinnert an den „Marienkäfer“ aus den Sechzigern. Dafür ist das Duo funktional und die perfekte Lösung für verschiedene Bedürfnisse. Kerstin Kruschinski,die Co-Autorin des Buches „Lebensgefühl Brille“ ist, betont jedoch: „Nicht jede Brille passt zu jedem Gesicht. Es ist gut, sich vorab zu überlegen, was man möchte und seine Wünsche dann mit einem Optiker zu besprechen.“
IMPRESSUM „Familie & Gesundheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Björn Steigert, Thomas Jochemko Redaktion: Uta Zangemeister Layout: André Schönfeld
Wenn der Durchblick fehlt AUGENZENRTUM AM JOHANNISPLATZ behandelt Patienten mit Grauen Star
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an könnte meinen, dass es sich bei dem Grauen Star um eine Volkskrankheit handelt. Immerhin werden in Deutschland jedes Jahr mehr als 800000 Menschen aufgrund dieser Diagnose am Auge operiert. Tatsächlich aber handelt es sich bei der Eintrübung der Augenlinse um einen natürlichen Alterungsprozess, der etwa ab dem 60. Lebensjahr spürbar voranschreitet. Die in jungen Jahren normalerweise noch klare Augenlinse verändert im Laufe des Lebens ihre Zusammensetzung, wird fester und trübt sich irgendwann grau-gelblich ein. Damit sehen die Betroffenen verschleiert und unscharf. Und nicht nur das: Durch die diffuse Lichtstreuung der trüben Linse erhöht
DR. MED. ALEXANDER PETZOLD erklärt seiner Patientin Sylvia Dietrich den Routine-Eingriff. 13795901_001120
Foto: André Kempner
sich die Blendempfindlichkeit und das Farbsehen verändert sich. Was früher bunt und kontrastreich war, erscheint bei Grauem Star matter und weniger farbintensiv. In den meisten Fällen verändert sich der Zustand der Augenlinse schleichend und das Gehirn gewöhnt sich an den allmählich schlechter werdenden Seheindruck. Man sieht also nicht von heute auf morgen unscharf. So kommt es vor, dass der Augenarzt die Diagnose „Katarakt“ (Grauer Star) erst bei einer Routineuntersuchung stellt. Die operative Behandlung des Grauen Stars ist heutzutage ein Routine-Eingriff. In den meisten Fällen erfolgt die etwa 20-minütige Operation ambulant und unter örtlicher Betäubung mit Augentropfen. Der
DAS AUGENZENTRUM AM JOHANNISPLATZ: Menschen ohne Grauen Star sehen das Gebäude Foto: Augenzentrum am Johannisplatz scharf (links), mit Grauem Star wirkt es getrübt.
erfahrene Augenchirurg entfernt dabei mit moderner OPTechnik die eingetrübte Linse aus dem Auge und setzt exakt an die Stelle eine klare Kunstlinse, die in der Regel so berechnet ist, dass der Patient nach dem Eingriff in der Ferne ohne Brille sehen kann. So wie es verschiedene Arten von Brillengläsern für unterschiedliche Sehanforderungen gibt, so hat der Patient auch bei der zu implantierenden Kunstlinse die Auswahl. Es gibt neben den sogenannten Monofokallinsen, die das scharfe Sehen in einer Entfernung erlauben, auch Multifokallinsen, mit denen der Patient ähnlich wie mit einer Gleitsichtbrille in mehreren Arbeitsbereichen scharf sehen kann. Zudem bieten torische Intraokularlinsen die Möglichkeit, die Hornhautverkrümmung des Auges auszugleichen. In den vergangenen 15 Jahren gab es große Fortschritte bei der Entwicklung von Kunstlinsen. Hat man Interesse an einer bestimmten Art von Kunstlinsen, sollte man sich vor der OP von
seinem Augenarzt umfassend untersuchen und beraten lassen, denn nicht jeder Patient ist dafür auch geeignet. TIPP: Informationsabende stellen für Interessierte eine gute Möglichkeit dar, sich umfassendes Wissen über die verschiedenen Arten der Intraokularlinsen und den Ablauf der Behandlung anzueignen.
Haben Sie Grauen Star? ● ●
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Sind Sie über 60 Jahre alt? Sehen Sie in letzter Zeit verschwommen, unscharf oder verschleiert? Sind Sie in letzter Zeit blendempfindlicher geworden? Sind die Farben beim Fernsehen oder in der Zeitung weniger kontrastreich geworden? Haben sich Ihre Brillenwerte im vergangenem Jahr verändert?
Haben Sie zwei oder mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet, kann das ein erstes Anzeichen für eine mögliche Erkrankung am Grauen Star sein. Eine genaue Diagnose stellt nur der Augenarzt! Die hier genannten Beschwerden können harmlos sein oder für eine andere Augenerkrankung sprechen. Lassen Sie sich von Ihrem Augenarzt untersuchen und beraten!