LVZ Familie & Gesundheit 2020 | Wenn die Psyche leidet

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Mittwoch, 18. März 2020

FAMILIE & GESUNDHEIT AKTIONSWOCHEN DER LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

Wenn die Psyche leidet Immer mehr Kinder und ­Jugendliche zeigen psychische Auffälligkeiten. Woran das liegt, erklärt die Psychiaterin Dr. Ewa Cionek-Szpak im ­Interview.

Erst Geburt, ­ dann Skalpell Der Dresdner Chirurg und Univ.-Prof. ­ Dr. Adrian Dragu beobachtet immer ­ mehr Frauen, die sich einem sogenannten „Mommy makeover“ unterziehen. Was sind die Gründe dafür? Seite 4 FOTOS: WINDYNIGHT/ADOBE STOCK, PRIVAT

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FAMILIE UND GESUNDHEIT AUS MEINER PRAXIS

Von Dr. Stefan Schwarz

Nichtraucherschutz – wirkt er sich für Kinder aus?

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lle Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Dennoch: Rauchen ist auch für die „nur“ passiv rauchenden Kinder sehr schädlich. Das ist unstrittig. In England besteht seit 2007 ein Nichtraucherschutzgesetz, das für Gastronomie, öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel gilt. Seither müssen in Großbritannien jedes Jahr etwa 11 000 Kinder weniger wegen akuter Atemwegsbeschwerden ins Krankenhaus. Die Rate der stationären Aufnahmen sank um 3,5 Prozent. Bei gefährlichen Erkrankungen des unteren Atemwegtrakts, wie zum Beispiel Lungenentzündungen, sank die Quote sogar um fast 14 Prozent. Die Zahl der Klinikbesuche der Asthmatiker sank um etwa 10 Prozent. Der Rückschluss aus diesen validen Daten ist, dass Rauchexposition die Kinder anfälliger für Infektionen macht und

Mittwoch, 18. März 2020

„Zu viel Druck belastet die Seele“ Jedes vierte Schulkind in Deutschland zeigt psychische Auffälligkeiten. Woran das liegen könnte, erklärt Dr. Ewa Cionek-Szpak, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

Eltern sollten das Rauchen aufgeben. Es nützt nicht nur dem Kind erheblich. umgekehrt die Kinder mit Infektionen besser fertigwerden, wenn sie vor Qualm geschützt werden. Geholfen hat in Großbritannien wohl, dass das öffentliche Rauchverbot auch zu einem gewissen Umdenken und zu einer Einschränkung des Nikotinkonsums in Privaträumen geführt hat. Das gilt auch für Deutschland. Mit dem seit 2008 bestehenden Nichtraucherschutz wird das Rauchen in Anwesenheit Dritter gesellschaftlich weniger akzeptiert. Während 2007 nur 54 Prozent der Deutschen nicht in der Wohnung rauchten, verzichteten 2009 fast 70 Prozent darauf. Bisher war bezüglich der Kinder in diesem Artikel hauptsächlich von Atemwegserkrankungen die Rede. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass viele Studien bei Kindern auch verschiedene andere negative Auswirkungen durch Rauchbelastung belegen, wie etwa die Zunahme der Allergierate bei Kindern, die Rauch ausgesetzt sind. Es ist für die Kinder hinsichtlich des Rauchschutzes noch einiges zu tun. Wir Kinderärzte raten rauchenden Eltern: Denken Sie nochmals darüber nach und lassen Sie sich ermutigen, das Rauchen aufzugeben. Es nützt Ihrem Kind und auch Ihnen erheblich. Lassen Sie sich gegebenenfalls professionell unterstützen.

Anders als Erwachsene äußern Kinder ihre Traurigkeit oft nicht direkt. Ewa Cionek-Szpak, Kinder- und Jugendpsychiaterin

Info Dr. Stefan Schwarz ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Er praktiziert in Neudrossenfeld in Oberfranken und bloggt unter derkinderarztblog.com.

FOTO: INA FUNK

WAS OMA SCHON WUSSTE

Petersilie und Zwiebeln lindern Ohrenschmerzen Ohrenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Bei Kindern gehen sie häufig mit einer Erkältung einher, denn Bakterien aus dem Nasen-Rachen-Raum können schnell in das Ohr gelangen und eine Mittelohrentzündung auslösen. Halten die Symptome an oder verstärken sich sogar, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen. Sind die Schmerzen noch nicht ganz so stark und das Kind hat kein Fieber, können zunächst Hausmittel etwas Linderung schaffen. Dabei wirken Senföle besonders gut. Eine Zwiebel enthält jede Menge Senföle. Daher hat sich ein Zwiebelwickel bewährt. Anleitung: Eine Zwiebel in kleine Stückchen schneiden, erhitzen, in ein Baumwolltuch schlagen und so aufs betroffene Ohr legen. Vorsicht: Der Wickel darf nicht zu heiß sein. Mit einer Mütze oder Stirnband kann der Wickel nicht verrutschen. So eine halbe Stunde wirken lassen. Wer eine rohe Zwiebel auspresst, kann den gewonnenen Saft mit einer Pipette direkt in das schmerzende Ohr geben. Einige Tropfen reichen. Alternative: Petersilie kann ein weiterer Helfer aus der Küche sein: Dazu wird ein Bund klein gehackt, in ein Stück Baumwolltuch oder Verbandsmull gewickelt. Das Petersilienpäckchen ebenfalls für eine halbe Stunde auf das betroffene Ohr legen. iff

ZAHLEN, BITTE!

83 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass pflegende Angehörige am besten durch gesetzliche Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf unterstützt werden können. Quelle: DAK

Die Zahlen sind alarmierend. Depressionen nehmen im Kindesalter zu. Doch woran liegt das? Schauen Pädagogen und Mediziner besser hin oder hat vor allem der Druck auf die Kinder und Jugendlichen zugenommen?

Beides spielt eine Rolle. Depressionen und andere psychische Erkrankungen sind stärker in der Wahrnehmung der Medizin und Öffentlichkeit angekommen. Das allein erklärt aber nicht den Anstieg. Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der Depressionen bei Kindern unter 15 Jahren im Vergleich zum Jahr 2000 verzehnfacht. Unter den älteren Jugendlichen ist die Zahl heute siebenmal so hoch. Insgesamt gehen wir davon aus, dass etwa 20 bis 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland psychische Auffälligkeiten zeigen. Und dafür ist vor allem ein wachsender Druck auf die Jugendlichen

heutzutage verantwortlich – schulisch und privat. Wie äußern sich psychische Erkrankungen bei Kindern?

Anders als Erwachsene äußern Kinder ihre Traurigkeit, ihre Niedergeschlagenheit oft nicht direkt. Ihr Verhalten verändert sich. Sie ziehen

20 bis 25 Prozent der deutschen Kinder zeigen psychische Auffälligkeiten.

sich zurück, sind gereizter, neigen plötzlich zu Wutausbrüchen, sind ruhelos. Antriebslosigkeit beobachten wir auch häufig. Die Patienten geben zum Beispiel ihre geliebten Hobbys oder Sportarten auf, vernachlässigen plötzlich soziale Kontakte. Unterschiede gibt es auch bei Jungen und Mädchen. Mädchen neigen bei einer Depression eher zu einer tiefen Traurigkeit. Ihr Selbstwertgefühl verschlechtert sich so stark, dass sie sich hassen, vom Alltag zurückziehen, sich selbst verletzen. Jungs zeigen dagegen häufiger Aggressionen oder greifen zu Drogen wie Alkohol oder Cannabis. Eine besonders beunruhigende Statistik besagt, dass Suizid die zweithäufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen ist.

Diese Zahl erschüttert mich auch immer wieder. Wir erleben in der

Depression: So erkennt man Symptome Fachärzte können die Anzeichen einer Depression bei Kindern und Jugendlichen oft erkennen. Für Eltern, Lehrer oder Erzieher ist das nicht immer einfach. Denn vorübergehende Symptome wie Traurigkeit und Niedergeschlagenheit sind zum Beispiel auch ein Teil der Pubertät. Bei Jungen im Alter zwischen fünf und neun Jahren wird eine Depression häufiger diagnostiziert als bei Mädchen, danach kehren sich diese Anteile deutlich um. Die Deutsche Depressionshilfe listet Besonderheiten in der Symptomatik nach Altersgruppen auf: ■ Kleinkinder

zwischen einem und drei Jahren: Vermehrtes Weinen,

ausdrucksarmes Gesicht, erhöhte Reizbarkeit, überanhänglich, Kind kann schlecht alleine sein, selbststimulierendes Verhalten wie Schaukeln des Körpers oder exzessives

Daumenlutschen, Teilnahmslosigkeit, Spielunlust oder auffälliges Spielverhalten, gestörtes Essverhalten, Schlafstörungen. Vorschulalter von drei bis sechs Jahren: Trauriger Gesichtsaus■

druck, verminderte Gestik und Mimik, leicht irritierbar, stimmungslabil, auffällig ängstlich, mangelnde Fähigkeit, sich zu freuen, Teilnahmslosigkeit und Antriebslosigkeit, introvertiertes Verhalten, vermindertes Interesse an motorischen Aktivitäten, innere Unruhe und Gereiztheit, unzulängliches oder auch aggressives Verhalten, Ess- und Schlafstörungen. ■ Schulkinder

zwischen sechs und zwölf Jahren: Verbale Berichte über

Traurigkeit, Denkhemmungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen, Schul-

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Kinder pro Schulklasse leiden laut der Stiftung Deutsche Depressionshilfe unter Depressionen.

leistungsstörungen, Zukunftsangst, Ängstlichkeit, unangemessene Schuldgefühle und unangebrachte Selbstkritik, psychomotorische Hemmung wie langsame Bewegungen und eine in sich versunkene Haltung, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Suizidgedanken. ■ Pubertäts-

und Jugendalter von 13 bis 18 Jahren: Vermindertes Selbst-

vertrauen, Selbstzweifel, Ängste, Lustlosigkeit, Konzentrationsmangel, Stimmungsanfälligkeit, tageszeitabhängige Schwankungen des Befindens, Leistungsstörungen, das Gefühl, sozialen und emotionalen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, Gefahr der Isolation und des sozialen Rückzugs. Hinzu können psychosomatische Beschwerden kommen, wie Kopfschmerzen, Gewichtsverlust, Schlafstörungen und Suizidgedanken.


FAMILIE UND GESUNDHEIT

Mittwoch, 18. März 2020

3 DAS FIT-PROGRAMM

Welche anderen psychischen Auffälligkeiten neben Depressionen begegnen Ihnen in Ihrer täglichen Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie?

Neben Depressionen erleben wir eine Zunahme von Angststörungen oder Probleme im Sozialverhalten. Ein großes Thema sind leider auch Essstörungen – gerade bei immer jüngeren Mädchen. Natürlich gibt es auch weitere Krankheitsbilder der Psychiatrie bei Kindern – wie Zwangsstörungen, Ticks oder Schizophrenie. Worin sehen Sie die Ursachen für die Zunahme bei Angststörungen, Depressionen oder auch Essstörungen?

Ich stelle fest, dass digitale Medien einen großen Anteil an den psychischen Auffälligkeiten haben. Und zwar vor allem als Verstärker. Gerade in den sozialen Netzwerken wird ein sehr verzerrtes Bild unseres Alltags vermittelt und Narzissmus gefördert. Jeder postet nur die besten Fotos von sich, nur die Erfolge, nur die guten Dinge. Dadurch entsteht schnell der Eindruck, dass alle erfolgreich, schön, durchtrainiert seien. Für junge Menschen auf der Suche nach Identifikation ist genau das ein fatales Zeichen. Es vergrößert ihre Unsicherheit und kann eben dazu führen, dass das eigene Selbstwertgefühl leidet und sich zum Beispiel Essstörungen entwickeln. Dazu kommt auch eine Zunahme von Cybermobbing. Gleichzeitig steigt der Druck von außen. Das Abitur muss immer schneller abgelegt werden, am liebsten sollten alle auf die Uni gehen. Die Terminkalender der Kinder werden immer voller. Daraus entwickelt sich schnell ein fataler Teufelskreis. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass auch genetische und biologische Faktoren bei der Entwicklung von psychischen Erkrankungen eine Rolle spielen. Digitale Medien aus der Welt der Kinder zu verbannen ist kaum noch möglich. Was wäre aus Ihrer Sicht eine Lösung des Problems?

Es liegt mir fern, digitale Medien pauschal zu verteufeln. Nicht alle Jugendlichen, die Tiktok oder Instagram nutzen, entwickeln auch psychische Auffälligkeiten. Gefährlich wird es eigentlich vor allem dann, wenn die Heranwachsenden ohnehin schon „anfälliger“ sind – zum Beispiel, wenn ihnen positive Rollenvorbilder fehlen. Wir haben als Eltern eine sehr große Verantwortung. Wir müssen unsere Kinder stärken und ihnen ein gesundes Selbstwertgefühl vermitteln. Die bedingungslose Liebe durch die Eltern ist immens wichtig. Kinder sollten wissen, dass ihre Eltern sie sowohlmit mit ihren Stärken als auch mit ihren Schwächen lieb haben.

Wir verwöhnen sie nicht, wenn wir ihnen täglich vermitteln, dass sie die wichtigsten Menschen in unserem Leben sind. Auch eine stärkere, gemeinsame Auseinandersetzung mit Medien und ihren Gefahren und Chancen Dr. Ewa Cionekwürde ich mir von Szpak ist Fachärztin den Eltern wünfür Kinder- und Jugendpsyschen. Sie sind chiatrie und Psychotherapie und seit 2016 einfach die Chefärztin der Oberberg Fachklinik Wasserersten und schlösschen für Kinder und Jugendliche in Mönbesten Vorchengladbach. Nach ihrem Studium der Medizin und bilder. der Philologie in Breslau promovierte Frau Dr. CionekSzpak an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Im Rahmen ihrer fachärztlichen Weiterbildung sammelte sie klinische Erfahrungen in den kinder- und jugendpsychiatrischen und psychotherapeutischen Kliniken in Aschaffenburg und Berlin sowie in der Allgemeinund Gerontopsychiatrie in Düsseldorf. Neben ihrer klinischen Tätigkeit ist Frau Dr. Cionek-Szpak an der Ruhr Universität Bochum und an der Ein ganz wichtiRheinischen Akademie für Psychotherager Unterschied pie als Dozentin tätig.

Kleine Kinder rangeln gern und turnen auf ihren Eltern herum – bei der heutigen Trainingseinheit ist genau das gewollt Morgens ist es zu hektisch, abends schlägt die Müdigkeit zu: Die meisten jungen Eltern können ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, in ihr turbulentes Leben noch das nötige Sportprogramm zu integrieren. Umso besser, dass die „Powerpapa!“-Autoren Andreas Lober und Andreas Ullrich einen Plan entwickelt haben, wie man einerseits Zeit mit der Familie verbringt und andererseits etwas für die körperliche Fitness tut – beispielsweise mit folgender Übung.

Therapiert man junge Patienten mit psychischen Problemen anders als Erwachsene?

liegt im Umgang mit Medikamenten. Antidepressiva und andere Medikamente sind der letzte Ausweg. Stattdessen arbeiten wir in erster Linie intensiv an den familiären und schulischen Rahmenbedingungen und versuchen, das Kind und seine Familie zu stärken. Es geht zum Beispiel darum, neue Handlungsmuster zu finden, Gefühle richtig zu erkennen und besser regulieren zu können, soziale Kontakte und Freundschaften zu stärken, positive Selbsterfahrungen zu machen, unnötig belastende Faktoren zu erkennen und zu reduzieren. Die Therapie muss intensiv und auf die Be-

Neben Depressionen erleben wir eine Zunahme von Angststörungen. Ewa Cionek-Szpak, Kinder- und Jugendpsychiaterin

Die Brücke – für Kinder ab zwei Jahren ■ So geht´s: Legen Sie sich auf den

Rücken und stellen Sie die Beine angewinkelt auf. Die Füße sind hüftbreit geöffnet. Legen Sie die Arme seitlich eng am Körper ab oder strecken Sie sie wie im Bild senkrecht nach oben. Aktivieren Sie Rumpf- und Gesäßmuskeln und drücken Sie das Becken so weit nach oben, dass Oberkörper und Oberschenkel in einer Linie sind. Heben Sie zusätzlich das Brustbein an. Halten Sie die Position. Senken Sie den Körper ab, indem Sie sich von der Halswirbelsäule zum Steißbein langsam abrollen.

dürfnisse des Patienten individuell zugeschnitten sein. Neben klassischen, leitlinienorientierten, modernen Psychotherapieverfahren, die Kern der Therapie sein müssen, finden hier meistens weitere zusätzliche Therapieformen wie Ergotherapie, Lerntherapie oder Sporttherapie ihren Platz. Auch die sozialpädagogische Unterstützung im Alltag, bei Problemen in der Schule oder in der Familie, spielt eine große Rolle. Erst wenn die Interventionen in diese Umweltfaktoren ausgeschöpft sind, denken wir als Ärzte über die Vergabe von Medikamenten nach.

Kind trainiert mit: Wenn Ihr Kind versucht, über Sie drüberzuklettern oder Sie umzuschubsen, halten Sie trotzdem möglichst lange die Position. Mehr Kraft, Körperspannung und Rumpfstabilität ist notwendig, wenn es sich Ihr Kind wie im Bild auf Ihren Oberschenkeln bequem macht.

Ernst nehmen: Das Smartphone ist für Heranwachsende ein fester Alltagsbegleiter – zur Kommunikation, zum Spielen, als Kanal in die Welt. Diese Bedeutung sollten wir als Eltern akzeptieren.

Interview: Birk Grüling

Gemeinsame Beschäftigung: Gemeinsam mit den Kindern sollten sich Eltern die Funktionen und Möglichkeiten der digitalen Medien ansehen und über einen verantwortungsvollen Umgang sprechen. So wird man gemeinsam zum Digitalprofi. ■

■ Tipps:

Klare Regeln: Mediennutzung braucht Regeln. Wann darf das Smartphone genutzt werden? Gibt es „analoge Räume“? Soll das Kind vorher fragen, ob eine App installiert werden darf? Am besten überlegen sich Eltern diese Regeln gemeinsam mit dem Kind. Dadurch fühlt es sich ernst genommen und die Regeln werden akzeptierter.

bei Themen wie Persönlichkeitsrechte oder Datenschutz hinweisen und die Kinder dazu anregen, möglichst umsichtig mit eigenen Daten umzugehen.

Risikobewusstsein schaffen: Nicht alles im Internet ist positiv und nicht alles negativ. Eltern sollten auf Risiken

■ Hintergrund:

Die Brücke ist mittlerweile in vielen Trainingsplänen zu finden. Übungen, die jedoch gezielt die Gesäßmuskeln aktivieren, werden immer noch zu selten trainiert. Zudem sitzen wir viel zu oft und viel zu lange, sodass unser Gesäß wenig beansprucht wird. Dabei erfüllt unser großer Gesäßmuskel – der größte Muskel im Körper – viele Aufgaben: Wir benötigen ihn immer, wenn wir in Bewegung sind, er ist die Verbindung zwischen Ober- und Unterkörper, verschafft uns mehr Rumpfspannung und unterstützt die Bauchmuskeln beim Stabilisieren der Wirbelsäule. Läufern verhilft ein starkes Gesäß zu deutlich mehr Antrieb. Außerdem möchten wir, dass der Po auch noch schön geformt ist, damit die Hose perfekt sitzt. Die Brücke ist somit eine geniale Übung für jeden: einfach in der Ausführung, aber hocheffizient.

■ Ihr

Umgang mit Smartphone und Co. ■

vom Körper weg sind, desto schwieriger wird es: Sie können sie beispielsweise zur Seite ausgestreckt oder über Kopf ablegen oder nach oben strecken. Sinkt das Becken ab, konzentrieren Sie sich noch mehr auf die Aktivierung der Körperrückseite, vor allem auf das Gesäß.

Das Hauptgewicht sollte auf den Schultern, nicht auf dem Nacken lasten. Ziehen Sie deshalb die Schultern weg von den Ohren. Für Einsteiger empfehlenswert ist es, die Arme eng neben dem Körper abzulegen. Je weiter die Arme

■ Das

bringt’s: Für den Erwachsenen: Kräftigung vor allem der Rücken- und Gesäßmuskeln sowie der Oberschenkelrückseite und der Waden. Fürs Kind: Koordination, Kraftdosierung.

Info Andreas Lober und Andreas Ullrich: „Powerpapa! Das beste Fitnessprogramm für Väter“. Verlag Komplett-Media, 176 Seiten, 19,95 Euro.

Vorbild sein: Auch Eltern sollten regelmäßig das Smartphone aus der Hand legen und sich an handyfreie Zeiten halten. ■

Vertrauen: Auch ein Kind hat ein Anrecht auf Privatsphäre. Das Smartphone heimlich zu kontrollieren ist deshalb taub. Eltern sollten lieber ein Ansprechpartner für ihre Kinder sein und regelmäßig anbieten, über neue Apps oder soziale Netzwerke zu sprechen. Dank der guten Beziehung wird es dem Kind bei Problemen leichter fallen, sich den Eltern anzuvertrauen. Kreative Nutzung: Ein Smartphone kann weit mehr als nur Spielzeug sein. Gemeinsam mit dem Kind können die Eltern zum Beispiel Stop-Motion-Filme aufnehmen, auf digitale Schnitzeljagd gehen oder einen Podcast aufnehmen. Dadurch werden aus reinen Konsumenten aktive und mündige Nutzer digitaler Medien. ■

Fatale Zeichen: Die Netzwelt birgt viele Gefahren für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Dazu zählen Narzissmus ebenso wie Cybermobbing und Essstörungen. FOTO: DPA

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Praxis häufig, dass sich im Rahmen von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen Suizidgedanken entwickeln. Sie fragen sich, ob sie überhaupt leben müssen, ob sie gebraucht und geliebt werden oder ob gar nichts zu fühlen sich vielleicht leichter anfühlen würde. Im schlimmsten Fall führen diese Vorstellungen, diese düsteren Gedanken zu Selbstmordversuchen.

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FAMILIE UND GESUNDHEIT

Mittwoch, 18. März 2020

Mama lässt was machen FIT IM ALTER

Mit 80 keine ruhige Kugel schieben

Dresdner Plastischer Chirurg: Frauen setzen nach Schwangerschaften zunehmend auf plastische Operationen, um sich wieder wohlzufühlen Von Patricia Liebling

E Die Sausedlitzerin Rosel Henze-Wiesner Ist 80 und als Keglerin noch im Wettkampfsport aktiv. FOTO: WOLFGANG SENS

Von Christine Jacob

Eine ruhige Kugel schieben im Alter? Für Rosel Hinze-Wesner kommt das so nicht in Frage. Selbst ihren 80. Geburtstag verbrachte sie gerade erst auf der Kegelbahn, um dort in einem Wettkampf anzutreten und ihr Team in der Liga weiter nach vorn zu bringen. Beim Kegelsportverein Leinetal des Löbnitzer Ortsteils Sausedlitz ist die jetzt 80-Jährige mehr als ein Urgestein. Rosel Hinze-Wesner hat den Verein mit ins Leben gerufen, ihn über all die Jahre aufgebaut und seit seiner Gründung immer dort gekegelt. „Wir hatten uns auf der Arbeit überlegt, was wir in der Freizeit machen könnten und sind aufs Kegeln gekommen, ­haben das dann beschlossen und uns gekümmert“, erzählt die Seniorin. Die Arbeit war die LPG des Dorfes, wo die Sausedlitzerin als Hauptbuchhalterin arbeitete, nachdem sie auf der Abendschule ihren Ingenieur gemacht hatte. 1969 wurde der Verein schließlich gegründet, eine eigene Kegelbahn im Dorf gebaut und bei anderen Vereinen gelernt, wie das eigentlich geht mit dem Kegeln. Auch ihre beiden ­Kinder haben lange Zeit gekegelt, ihre Tochter begleitet sie oft zu Wettbewerben. Kegeln sei ein Sport, der einen jung hält, sagt Rosel Hinze-Wesner. Und für sie sei das Kegeln immer eine schöne Gelegenheit gewesen, mal rauszukommen, auch aus dem Alltag und jetzt als Rentnerin sei das nicht anders. Muskelkater, sagt die zierliche 80-Jährige, kannte sie nie groß und kennt sie auch heute nicht. Geschmeidig schiebt sie ihre 100 Kugeln in flottem Tempo hintereinander weg. Zipperlein nach diesen sportlichen etwa 30 Minuten sind ihr auch in ihrem hohen Alter kein Begriff. Die Hauptsache sei, aktiv zu bleiben, betont Rosel HinzeWesner. Regelmäßig wird trainiert, in der Saison stehen acht Wettkampfspiele an. Zu Hause sind eine ganze Hühnerschar und ein großer Garten ihre Aufgaben, erzählt die Rentnerin, und auch das halte fit bis ins hohe Alter. Bekanntlich rostet, wer rastet. Konzentration, ­Körperspannung, Handführung, das Anvisieren des Ziels und vieles mehr sind wichtig, um gut kegeln zu können. Über 400 Kegel zu treffen ­gehört zu den Bestleistungen von Rosel ­Hinze-Wesner. So ärgert sie sich auch im hohen Alter noch ein bisschen, wenn es mal nur um die 300 sind. Ob sie mit 85 oder 90 aufhört, weiß Rosel ­Hinze-Wesner nicht zu sagen. „Kegeln will ich noch so lange wie es geht“, sagt die 80-Jährige. Entscheidend sei, dass die Gesundheit mitspielt und es zulässt. Sportfreundinnen von ihr mussten mit etwa 70 aufhören, weil der Rücken nicht mehr mitspielte.

IMPRESSUM „Familie & Gesundheit“ ist ein Spezial der Zeitungen der Madsack Mediengruppe. LVZ-Projektleitung: André Böhmer Verkaufsleitung: Björn Steigert, Thomas Jochemko Redaktion: Uta Zangemeister Layout: André Schönfeld

Mehr Informationen­zum Thema Familie & Gesundheit ­finden Sie unter ­gesundheit.rnd.de

ine Schwangerschaft kann etwas Wunderschönes sein. Ein Körper erschafft einen zweiten. Etwas so Natürliches, das gleichzeitig fantastisch wirkt und seinen Höhepunkt in der Geburt findet. Doch so eine Schwangerschaft verlangt dem weiblichen Körper auch einiges ab. Nicht wenige Frauen haben hinterher mit den körperlichen Veränderungen zu kämpfen. Die Brust hängt, ist kleiner geworden oder hat sich verformt. Der Bauch ist unförmig und das Bindegewebe will auch nicht mehr so recht. Weder Fitnessstudio noch Diäten helfen. Frauen, die früher gerne in den Spiegel sahen, meiden nun den Anblick. Bis sie sich entscheiden, etwas dagegen zu tun. Hilfe verspricht das sogenannte „Mommy makeover“. Dahinter verbirgt sich eine Kombination unterschiedlicher Eingriffe im Brust- und Bauchbereich. Denkbar sind Brustvergrößerung, Brust- und Bauchdeckenstraffung, Fettabsaugung an Bauch, Schambereich oder Beinen, Intimchirurgie, Dehnungsstreifen entfernen, Schamlippen verkleinern und den Vaginal-

Manche kommen und sagen: Ich bin ­geschieden, habe einen guten Job, drei Kinder, die nun aus dem Haus sind. Jetzt möchte ich mich mal wieder um mich selbst kümmern. Univ.-Prof. Dr. Adrian Dragu Landesverband Sachsen der Deutschen Gesellschaft der ­Plastischen, Rekonstruktiven und ­Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC)

kanal verengen. „Dieses Thema nimmt immer größere Ausmaße an, die auch kritisch betrachtet werden sollten“, sagt Univ.-Prof. Dr. Adrian ­Dragu, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Zwar schlüsseln viele Studien nur nach Altersgruppen auf und nicht danach, wer sich nach einer Schwangerschaft Veränderung wünscht. Dragu kann aber auf umfangreiche Erfahrungen sowie den Austausch mit Kollegen und auf Konferenzen zurückgreifen. „Der Bedarf an Intimchirurgie nimmt beispielsweise immer weiter zu“, sagt er. In diesem Zusammenhang verweist er auch auf das Phänomen „Saving the love channel“. Hierbei entscheiden sich Frauen bewusst für einen Kaiserschnitt. Ihre Motivation: schmerzlose Geburt, seltenere Inkontinenz im späteren Leben, Planbarkeit, aber auch eine weiterhin enge und straffe Scheide. Was dabei oft in den Hintergrund rückt: Auf diese Weise geborene Kinder leiden um bis zu 50 Prozent häufiger an Infekten und Allergien. Viele Kinder sind schlapp nach einem Kaiserschnitt, haben Probleme mit Atmung und Blutzucker. Zudem müssen sie dreimal häufiger auf die Intensivstation als vaginal entbundene Kinder. Was zur Veränderung motiviert

Die DGPRÄC erfasst regelmäßig Zahlen, Fakten und Trends aus dem Bereich ästhetisch-plastische Chirurgie. In der Statistik zeigt sich, was die Patienten und Patientinnen zu einer Behandlung bewegt. An erster Stelle steht hier mit 77,3 Prozent die eigene Motivation. 15,9 Prozent sahen sich durch ihr persönliches Umfeld zu einer Behandlung motiviert, 4,1 Prozent durch ihr berufliches Umfeld. Soziale Medien spielten für 2,3 Pro-

zent eine Rolle. Doch was konkret verbirgt sich hinter dieser Motivation? Vor allem ein ästhetischer Leidensdruck. 61,7 Prozent der Behandelten sahen darin ihre Beweggründe. Gesundheitliche Beschwerden und das eigene Erscheinungsbild auf Selfies rangierten bei der Erhebung auf Platz zwei und drei. Die Annäherung an ein ästhetisches Vorbild veranlasste 9,8 Prozent der Befragten zu einer Behandlung; 2 Prozent erhofften sich dadurch eine Verbesserung ihrer Berufschancen. Aufgeschlüsselt wird hier allerdings weder nach Geschlecht noch nach Alter. Da kann Dragu Aufschluss geben: „Die 20- bis 40Jährigen sind oftmals motiviert durch die Annäherung an ein ästhetisches Ideal oder durch ihr eigenes Erscheinungsbild auf optimierten Fotos.“ Vor allem Brustvergrößerungen, Fettabsaugungen und Oberlidstraffungen sind gefragt. Dabei kommen die Frauen selten mit konkreten Operationswünschen. Dragu: „Manche kommen und sagen: Ich bin geschieden, habe einen guten Job, drei Kinder, die nun aus dem Haus sind. Jetzt möchte ich mich mal wieder um mich selbst kümmern. Was kann ich Ihrer Ansicht nach mit meinem Körper machen?“ Für manche ist dabei eine Überraschung, dass ihre Wünsche oft nicht vollständig und gegebenenfalls nur mit einer Operation und Narkose erfüllt werden können. „Ehrliche und offene Beratung ist hier das A und O. Die Operationen sind meist nicht medizinisch notwendig. Denn die Patienten sind gesund, und Gesundheit ist ein hohes Gut.“ Bei diesen Operationen gibt es häufig die gleichen Risiken wie bei medizinisch notwendigen Eingriffen. Beim Facelift kann ein Nerv getroffen werden, der zu einer Gesichtslähmung führt. Fettabsaugungen können Infektionen und Thrombosen mit sich bringen, außerdem können Asymmetrien und Dellen entstehen. Bauchdeckenstraffungen hinterlassen Narben, die gegebenenfalls nicht schön sind. Hierüber gilt es, ausführlich zu sprechen, Chancen und ­Risiken abzuwägen und Vertrauen zwischen dem Arzt und dem Patienten aufzubauen. Verläuft aber alles ohne Komplikationen, fühlen sich die Frauen nach der OP besser, schauen wieder gerne in den Spiegel, sind mit sich im Reinen. Eine Frage des Geldes

„Für ästhetische Operationen, die medizinisch nicht erforderlich sind, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen keine Kosten“, macht die Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen aufmerksam. Diese Kosten können je nach Eingriff erheblich sein. „In einigen Fällen ziehen die Eingriffe weitere notwendige Operationen und Kosten nach sich“, heißt es. Treten Komplikationen auf, die eine ärztliche Behandlung erfordern, hat die gesetzliche Krankenkasse die Versicherten an den Kosten zu beteiligen und das Krankengeld für die Dauer dieser Behandlung ganz oder teilweise zu versagen beziehungsweise zurückzufordern. An dieser Stelle verweist Prof. Dragu auf die Folgekostenversicherungen, die im Fall der Fälle einspringen. Ein Faktor, der bedacht werden sollte. Chirurg ist nicht gleich Chirurg

Die meisten ästhetischen Operationen erfolgen durch Plastische und Ästhetische Chirurgen, Haut- und Frauenärzte. Die Verbraucherzentrale macht an dieser Stelle auf einen entscheidenden Punkt aufmerksam: „Die Bezeichnung Schönheitschirurg ist nicht gesetzlich geschützt.“ Auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Dermatologen, Mund-­Kiefer-Gesichtschirurgen oder Allgemeinchirurgen, die über eine anerkannte Zusatzqualifikation für ästhetische Operationen verfügen, sind nicht automatisch Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Immer wieder achten Patienten hier nicht auf die Feinheiten. „Erstaunlicherweise lassen sich viele Leute bei ästhetischen Eingriffen von Websites beeindrucken. Sie vergleichen auch selten und stellen dem potenziell zukünftigen Operateur keine detaillierten Fragen“, kann Dragu bestätigen. Er empfiehlt: darauf achten, dass es sich um Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie handelt, Ärzte vergleichen und nach ihrem ­Erfahrungsschatz fragen.

Schwangerschaft, Wochenbett, Stillzeit: Die Geburt eines Kinder verlangt dem Körper viel ab. Nicht jede Mutter möchte sich damit abfinden. FOTO: FREEPIK.COM

Die vier Säulen der Plastischen Chirurgie Die meisten Menschen denken bei Plastischer Chirurgie automatisch an die Ästhetische Chirurgie. Das ist aber nicht ganz korrekt. Denn die Plastische Chirurgie fußt auf vier Pfeilern: Verbrennungschirurgie Rekonstruktive Mikrochirurgie ■ Handchirurgie ■ Ästhetische Chirurgie ■ ■

Hier eine kleine Auswahl ihrer alltäglichen Arbeit: Plastische Chirurgen versorgen Verbrennungen und transplantieren Haut. Sie verbinden abgetrennte Körperteile wie etwa Finger wieder mit dem Körper und behandeln die Folgen von oft sehr radikalen und entstellenden Tumorentfernungen und Fehlbildungen. Sie nehmen aber auch Brustvergrößerungen und Nasenkorrekturen vor, straffen Augenlider und saugen Fett ab.


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